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ECONO Ausgabe 01 2012 - modul100 · econo 1/2012 • 2. März 2012 März 70StandortBrühl 6...

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rhein−neckar ausgabe 01/12 econo-rhein-neckar.de die starken seiten der wirtschaft modemacher kerem özcelik Eine Fabrik liegt im Trend personalmarketing Pfiffiges Buhlen um kluge Köpfe standort mörlenbach Zentral im Weschnitztal 5. Jahrgang 02.03.2012 5,50€ 12001
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Page 1: ECONO Ausgabe 01 2012 - modul100 · econo 1/2012 • 2. März 2012 März 70StandortBrühl 6 Mannheim.MVVEnergie rechnetfür2012mitweniger Gewinn. 8 Heidelberg.DieSparkasse hat2011zwölfMillionenEuro

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Eine Fabrikliegt im Trend

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Zentral imWeschnitztal

5. Jahrgang02.03.20125,50€12001

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3Editorial

IN EIGENER SACHEDrei Jahre lang war er das „Gesicht“ von Econo Rhein-Neckar, Ende 2011 hat MatthiasSchmitt die Redaktion verlassen, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung alsPressesprecher der Landesvereinigung der Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz zustellen. Wir wünschen ihm dabei ein ebenso gutes Gespür und glückliches Händchen,wie er es beim Aufbau und der Etablierung unseres Magazins bewiesen hat und be-danken uns für die angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit. Gleichzeitig freuenwir uns, in Sebastian Helbing zeitnah einen kompetenten Nachfolger gefunden zu ha-ben, den wir in der Mai-Ausgabe – seinem „Erstling“ – ausführlich vorstellen werden.

Verlag und Redaktionsleitung

Dauerschatten und LichtblickeEcono Rhein-Neckar: Aus der Region – für die Region

Die europäische Schuldenkrise bleibt imersten Quartal 2012 das beherrschendeThema. Nach dem gerade beschlossenenzweiten Rettungspaket für Griechenlandmehren sich die kritischen Stimmen, dieAthen einen nachhaltigen Reformwillen ab-sprechen.

Auch die von vielen Energieversorgernangekündigte erneute Strompreiserhöhungsorgt für Debatten. Zumindest hat die Bun-desregierung Mitte Februar den Weg für ei-nen leichteren Wechsel zu einem billigerenStrom- und Gasanbieter freigemacht. BeimThema Sprit tritt Berlin dagegen nicht aufdie Bremse: Eine Erhöhung der Pendlerpau-schale wegen dem nicht nur gefühlten All-zeithoch der Benzinpreise war für Bundesfi-nanzminister Wolfgang Schäuble zumindestbis zum Druck dieser Ausgabe kein Thema.Das Ende der Fahnenstange scheint abernoch nicht erreicht. Am Ölmarkt wird dieserTage schlicht die Angst gehandelt – vor al-lem die vor einer drohenden Eskalation mitdem Iran. Und nicht nur Öl, sondern auch

andere Rohstoffe wie Stahl, Aluminium oderNickel werden künftig zunehmenden Preis-schwankungen unterliegen. Die Zeche zahltder Mittelstand, wie eine von der Commer-bank-Initiative „UnternehmerPerspektiven“im Südwesten – auch in der MetropolregionRhein-Neckar – initiierte Studie prophezeit.Der Mannheimer Commerzbank-Chef Franz-Josef Becker erklärt in Econo, warum.

Aber es gibt sie noch – die positivenNachrichten. Und gar nicht einmal wenige.„IHK sieht weiter Aufschwung“, „Mit vollerKraft voraus“, „Schlank und gut aufge-stellt“, oder „Ganz klar auf Wachstums-kurs“ und „Büromärkte folgen Wachstums-trend“, lauten nur einige Überschriften indieser Ausgabe. Auch das Handwerk in derRegion hat die Krise überwunden und dieBaubranche ist in den vergangenen Mona-ten national so stark gewachsen wie zuletztnach der Wiedervereinigung. Die Anlegerflüchten in „Betongold“ und die Unterneh-men investieren kräftig. Bestes Beispiel istder neue Heidelberger Vorzeigestadtteil

„Bahnstadt“, in dem im Laufe des Jahresdie ersten „Siedler“ erwartet werden. DasThemenspecial „Objekt- und Gewerbebau“widmet sich überwiegend der ungebrochenstarken Nachfrage nach Grundstücken undImmobilien im neuen Viertel.

Zweiter Schwerpunkt dieser Ausgabe istdie Suche nach geeigneten Mitarbeitern.Tageszeitung, Online-Börse oder gar Face-book lautet die Frage. Wo Personalverant-wortliche und potenzielle Kandidaten genauhinsehen, erklären Experten aus der Regionim Themenbereich „Personalmarketing“ –Tipps, Tricks und nachhaltige Strategien in-klusive. Wie vielfältig die Metropolregionpositioniert ist, beweisen schließlich diebeiden Standortporträts in diesem Heft:„Zentral im Weschnitztal“ hinterlässt Mör-lenbach seine Duftnote und Brühl ist schonlange mehr als „nur“ die Heimat von Tennis-legende Stefanie Graf. Trends setzt hiernicht nur die gleichnamige Fabrik.

Namen, Nachrichten, Anregungen zuDiskussionen und eine Prise Mehrwert – dieEcono-Redaktion wünscht viel Lesespaß.

Stefan WagnerRedaktionsleitung

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econo 1/2012 • 2. März 2012

März

70 Standort Brühl▲

6 Mannheim. MVV Energierechnet für 2012 mit wenigerGewinn.

8 Heidelberg. Die Sparkassehat 2011 zwölf Millionen Euroin ihre Immobilien investiert.

9 Mannheim. Roche will denStandort 2012 weiterstärken.

10 Mannheim. Die KünzlerGmbH setzt weiter auf denEinsatz neuer Technologien.

12 Mannheim. Die Bilanz derHäfen wurde durch dieRheinvollsperrung getrübt.

14 Ludwigshafen. Die Rhein-Ga-lerie verändert das Passan-tenaufkommen in der City.

16 Heddesheim. Die Pfenning-Gruppe wickelt künftig dieLogistik von Kraft Foods imSüden ab.

18 Neckar-Odenwald-Kreis.DieUnternehmen sind optimis-tisch ins Jahr 2012 gestartet.

20 Weinheim. Das ErlebnisbadMiramar investiert in eineneue Looping-Rutsche.

22 Darmstadt. Die Betriebe derIHK-Region Darmstadt sehenkeine Krise.

23 Ludwigshafen. Die BG Klinikhat die „beste Klinikwebsite“Deutschlands.

24 Ludwigshafen. Die pregoservices GmbH investiert undschafft neue Arbeitsplätze.

26 Mannheim. Die 13. Spielzeitdes „Radio Regenbogen Ha-rald Wohlfahrt Palazzo“ wardie bisher erfolgreichste.

27 Mannheim. Die Etengo AGwill in die Top Ten der Ver-mittler von IT-Experten.

35 Rhein-Neckar-Odenwald.Die Handwerksbetriebe derRegion wittern Morgenluft.

36 Objekt- und Gewerbebau I.Die Heidelberger Bahnstadtwächst.

46 Objekt- und Gewerbebau II.Der Bau der SkyLabs stehtvor dem Abschluss.

28 Messen & Kongresse. Erst-mals findet die con:gusto inMannheim statt.

30 Immobilien. Heidelbergbleibt der teuerste Standortder Metropolregion.

34 Heidelberg. Die HeidelbergerSVP Deutschland AG ist Spe-zialist für Markterkundungen.

58 Interview. „MannheimerMorgen“-VerkaufsleiterGerhard Haeberle

61 Pro & Contra

66 Im Portrait. IngenieurinDr. Hannah Köppen

68 Namen und Nachrichten

3 Editorial

4 Inhalt

87 Impressum

89 Index

90 Der Schreibtisch von ...

4 Inhalt

Unternehmen & Märkte

Standards Menschen

Nachrichten

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36 Objekt- und Gewerbebau▲

64 Mannheim Business School▲

62 De Jure

63 Steuern

64 Mannheim. Unter der Lupe:Was lernen Top-Manager ander Mannheim BusinessSchool?

48 Personalmarketing I. DerFachkräftemangel bestimmtzunehmend das Recruiting.

50 Personalmarketing II. DieKonkurrenz um Hochschul-absolventen ist groß. Außer-dem: Jobsuche übers Inter-net – der Markt ist umkämpft.

82 Standort Mörlenbach II. Ein-zelhandel zieht an einemStrang.

84 Standort Mörlenbach III: WieTouristen ins Tal gebrachtwerden sollen.

88 Hochschulföderation Süd-West. Die Universitäten imSüdwesten schließen einenKooperationsvertrag.

70 Standort Brühl I. Die Gemein-de setzt auf kurze Wege undgewachsene Strukturen.

74 Standort Brühl II. Areal derehemaligen Schütte-Lanz AG

77 Standort Brühl III. Die Trend-fabrik eröffnet das siebteHaus in der Region.

80 Standort Mörlenbach I. Baldkein Verkehrsnadelöhr mehr?

Management

Politik & Gesellschaft

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6 Nachrichten

econo 1/2012 • 2. März 2012

30 Standorte werden geschlossenMannheim.Nurnochfünfderbisher35 deutschen Standorte will der kri-selnde Netzwerkausrüster NokiaSiemens Networks (NSN) weiterbetreiben. Das berichtet der„Mannheimer Morgen“. Der Radi-kalkur fallen 2900 von derzeit9000 Stellen zum Opfer. Den Stand-ort Mannheim mit rund 50 Arbeits-plätzen will NSN ebenso schließenwie seine bisherige Deutschland-zentrale in München. Bestehenbleiben soll dagegen der badischeStandort in Bruchsal.

Heidelberg will profitabler werdenHeidelberg. Die HeidelbergerDruckmaschinen AG hat im Januar2012 das Effizienzprogramm„FOCUS 2012“ verabschiedet. Da-mit soll sichergestellt werden, dassdas im Geschäftsjahr 2013/14 ange-strebte operative Ergebnis vor Son-dereinflüssen von rund 150 Millio-nen Euro erreicht wird. Um profitab-ler zu werden, sollen 2013/14 rund180 Millionen Euro eingespart wer-den. In den ersten neun MonatendesGeschäftsjahres2011/12 lagderUmsatz mit 1,8 Milliarden Euro umvier Prozent unter dem Vorjahres-wert. Das Betriebsergebnis ohneSondereinflüssekonnte imgleichenZeitraum auf minus 19 MillionenEuro verbessert werden.

HeidelbergCement steigert AbsatzHeidelberg. 2011 hat HeidelbergCe-ment nach vorläufigen Zahlen Ab-satz, Umsatz und operatives Kon-zernergebnis im Vergleich zum Vor-jahr gesteigert. Besonders im vier-ten Quartal verzeichnete das Unter-nehmen ein deutliches Absatz-wachstum bei Zement (+14,6 Pro-zent), Zuschlagstoffen (+7,7) undTransportbeton (+12,4). Das opera-tive Ergebnis vor Abschreibungenstieg 2011 um 3,6 Prozent auf 2,32MilliardenEuro.BeimUmsatzgabesimVergleichzumVorjahreinPlusvon9,7 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro.

Starterzentren ziehen positive BilanzLudwigshafen/Trier. Über 16 195Gründungswillige haben sich 2011bei den 30 IHK/HWK-Starterzentrenin Rheinland-Pfalz informiert. Dassind fast 20 Prozent mehr als im Vor-jahr. Die Anfragen konzentriertensich dabei zu über 75 Prozent aufden Dienstleistungs- und Handels-bereich, wie die IHK Pfalz mitteilt.

MVV will Chancen derEnergiewende nutzenNach der positiven Bilanz 2010/11 rechnet MVV Energie für das laufende

Geschäftsjahr mit weniger Gewinn. Grund für den Rückgang sind hohe In-

vestitionen in erneuerbare Energien sowie der Stillstand eines Kraftwerks.

Mannheim. Die Dividende soll sta-bil bleiben: 90 Cent pro Aktie wollenVorstand und Aufsichtsrat derMVV Energie AG ihren Anteilseig-nern bei der Hauptversammlungam 16. März im Mannheimer Ro-sengarten vorschlagen – und so dieAktionäre am Erfolg des Unterneh-mens im abgelaufenen Geschäfts-jahr beteiligen.

Ein Erfolg, der nicht selbstver-ständlich erscheint, war doch dasJahr nach Worten des MVV-Vor-standsvorsitzenden Dr. Georg Mül-ler „noch außergewöhnlicher“ alsdas vorangegangene – Fukushima,der eilige Atomausstieg, die Staats-schuldenkrise und ein volatilerEnergiemarkt sind nur einige Stich-worte. Dennoch hat sich der Mann-heimer Energieversorger in diesem„schwierigen wirtschaftlichen undpolitischen Umfeld“ gut behauptet.Während die großen Wettbewer-ber Eon, RWE und EnBW zum Teildeutliche Einbußen in der Bilanz zuverzeichnen hatten, verbesserteMVV Energie den Umsatz im Ver-gleich zum Vorjahr um sieben Pro-zent auf 3,59 Milliarden Euro. Dasbereinigte operative Ergebnis lagmit 242 Millionen Euro fast auf Vor-jahresniveau (243 Millionen Euro).

AusgewogenesGeschäftsportfolio

Den Grund für diese positive Unter-nehmensentwicklung sieht MVV-Chef Müller vor allem im ausgewo-genen Geschäftsportfolio des Un-ternehmens, das nie eine reineNetz- oder Vertriebsgesellschaftgewesen sei, sondern stets ver-schiedene Teile der Wertschöp-fungskette selbst besetzt habe. IhrUmsatzplus im abgelaufenen Ge-schäftsjahr verdanken die Mann-heimer vor allem dem gestiegenenAbsatz von Gas, Strom und Wärmebei Industrie- und Gewerbekunden,

darunter viele neue Abnehmer. ImUmweltgeschäft wuchs die ange-lieferte Menge brennbarer Abfälleum vier Prozent. Dadurch konntedie Unternehmensgruppe Rück-gänge bei der Gas- und Wärmever-sorgung ausgleichen, die sichdurch die milde Witterung ergebenhatten.

Doch nicht nur in Bezug auf dieausgeglichene Bilanz, sondernauch mit Blick auf die 2011 vollzo-

gene abrupte Wende in der Ener-giepolitik sieht sich Müller in sei-nem Kurs bestätigt: Schon vor Fu-kushima habe MVV Energie die„richtigen Weichen“ gestellt. „InDeutschland liegt die Zukunft desEnergiemarktes in einer umwelt-freundlicheren und stärker dezen-tralen Energieerzeugung“, zeigtesich der Vorstandsvorsitzende beider Bilanz-Pressekonferenz desUnternehmens Mitte Dezember

Ein „außergewöhnliches“ Jahr liegt hinter der MVV Energie: Fukushima, dereilige Atomausstieg und ein volatiler Energiemarkt sind nur einige Stichworte.

Bild

:MVV

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7Nachrichten

econo1/2012 • 2. März 2012

Mundenheim verliert Schreinerei

Ludwigshafen/Speyer. Weil es an-geblich an der wirtschaftlichen För-derung seitens der Stadt hapert,zieht ein etabliertes Mittelstandsun-ternehmen nun die Konsequenzen:Ursprünglich wollte die SchreinereiSchmitt aus Mundenheim ihren jet-zigen Standort vergrößern, docheinefehlendeUnterstützungvonSei-ten der Stadt Ludwighafen macheden Umzug nach Speyer unumgäng-lich. Die zunehmende Wohnbebau-ung in Mundenheim hätte die bishe-rigen Platzverhältnisse zusätzlicheingeengt. Allerdings weisen die Be-schuldigten in der Stadtverwaltungdie Vorwürfe zurück.

Rhein Chemie verlagert Produktion

Mannheim. Das UnternehmenRhein Chemie hat seine neue Pro-duktionsstätte Jhagadia im indi-schen Bundesstaat Gujarat eröff-net. Damit wurde die Verlagerungder Produktion vom südindischenMadurai nach Jhagadia nach nurknapp einem Jahr Bauzeit erfolg-reich abgeschlossen. Für den Um-zug waren die exzellente Infrastruk-tur mit zukünftigen Erweiterungs-möglichkeiten sowie die Nähe zuwichtigen Kunden ausschlagge-bend.

Neues Logistikzentrum

Worms. Der Wormser LogistikerTrans Service Team (TST) und dieAugsburgerDeutschePapierbauenein Logistikzentrum in Biebesheim.DerneueStandort inSüdhessensollPlatz schaffen für das Wachstumdes Papiergroßhändlers und Kun-den aus der Druck-Industrie einbreiteres Servicespektrum bieten.Das Zentrallager wird eine Flächevon 25 000 Quadratmetern haben.

Rekordjahr für SAS

Heidelberg. SAS, einer der welt-größten Softwarehersteller, kannauf ein Rekordjahr zurückblicken. InDeutschland steigerte der Anbietervon Business-Analytics-Lösungen2011 seinen Umsatz um zwölf Pro-zent auf 128 Millionen Euro. Dieweltweiten Umsätze des Unterneh-mens mit Hauptsitz im US-amerika-nischen Cary stiegen ebenfalls umzwölf Prozent auf 2,725 MilliardenUS-Dollar.

JUNGHEINRICH SERVICE-WERKSTATT

Dienstleistungen direkt vor Ortdrittgrößter Anbieter von Flurtech-nik die komplette Servicepalette:von der klassischen Reparatur überden Öl- bis hin zum Batterie- undLadegerätservice für alle Fabrikate.

Darüber hinaus vermeldet Jung-heinrich Bensheim die Einstellungvon elf neuen Mitarbeitern, wo-durch das Vertriebszentrum Süd-west die Zahl seiner Angestelltenauf 305 Personen aufstockt. Gebautwird zudem an einer 1200 Quadrat-meter großen Lagerhalle, die nochim Juni diesen Jahres fertig gestelltwerden soll. Red

Weinheim. Die Firma Jungheinrichexpandiert: Mit der Eröffnung einerWerkstatt in Weinheim wird dasDienstleistungsangebot in derRhein-Neckar-Region um eine Fa-cette erweitert. Drei Service-Tech-niker kümmern sich fortan um circa160 Flurfahrzeuge pro Tag. FünfStandby-Geräte machen Ausfall-zeiten beinahe unmöglich. Eröffnetwurde die Geschäftsstelle bei derFirma Nora Systems, einem Wein-heimer Unternehmen für Bodenbe-läge aus Kautschuk. Damit stellt dieFirma Jungheinrich als weltweit

überzeugt. Folgerichtig will dieMVV ihre Investitionen in diesemBereich weiter intensivieren. Bis2020 sollen insgesamt 3 MilliardenEuro in erneuerbare Energien undeffiziente Anlagen sowie in die Mo-dernisierung bestehender Anlagenund Netze fließen. Nach der Fertig-stellung von Block 9 des Großkraft-werks Mannheim soll es keine wei-teren Kohle-Investitionen mehr ge-ben. Stattdessen setzt das Unter-nehmen vor allem auf Windenergiean Land sowie auf Biomasse- undBiogas-Anlagen und auf die thermi-sche Abfallverwertung.

Bereits im vergangenen Ge-schäftsjahr hat der Versorger247 Millionen Euro investiert unddamit den Anteil der erneuerbarenEnergien auf 20 Prozent und dender Kraft-Wärme-Kopplung auf28 Prozent der eigenen Stromer-zeugung erhöht. Für dieses und daskommende Jahr sind weitere In-vestitionen in Höhe von 700 Millio-nen Euro vorgesehen. Als wichtigs-te geplante Einzelinvestition nannteVorstandschef Müller die thermi-sche Abfallverwertungsanlage imsüdenglischen Plymouth mit250 Millionen Euro sowie denWindpark Kirchberg im Hunsrückmit 84 Millionen Euro. Projekte wiediese sieht Müller als Möglichkeit,„die wirtschaftlichen Chancen derEnergiewende für weiteres profit-ables Wachstum zu nutzen“.

Klar ist aber auch: Die Energie-wende wird sich zunächst in denKosten widerspiegeln. So werdendie hohen Aufwendungen die Er-gebnisentwicklung in den kommen-den Jahren belasten. Zusätzlichwird der Ausfall des Gemein-schaftskraftwerks in Kiel negativ zuBuche schlagen. Für das seit Okto-ber laufende Geschäftsjahr 2011/2012 geht die Unternehmensgruppedaher von einem Ergebnisrückgangaus. Wenn auch der Umsatz gegen-über dem Vorjahresniveau voraus-sichtlich leicht zulegen werde,dürfte der bereinigte Gewinn je-doch sinken, so die Prognose desVorstands. Zwar gehe man auch fürdie kommenden Jahre davon aus,die energiepolitischen Verände-rungen besser verkraften zu kön-nen als viele andere Energieunter-nehmen. „Gleichwohl“, so MVV-Chef Müller, „machen sich starksteigende Brennstoffkosten, die2013 anstehende Vollauktionierungder CO2-Emissionsrechte und dasRegulierungsumfeld auch bei unse-rem Ergebnis bemerkbar.“

Nicole Pollakowsky

ÜBERNACHTUNGSZAHLEN

Mannheim knackt Millionen-Grenzewerden konnte. Sowohl aus demIn- als auch aus dem Ausland ka-men 2011 mehr Gäste, die imDurchschnitt 2,2 Tage in Mannheimblieben. Vor allem Niederländer,Italiener und Österreicher entde-cken Mannheim laut Statistik mehrund mehr als Reiseziel. Auch in In-dien und China wächst das Interes-se an der Quadratestadt. Red

Mannheim. Der Tourismus inMannheim war 2011 weiter auf Er-folgskurs, das geht aus Erhebun-gen des Statistischen LandesamtesStuttgart hervor. Im Novemberkonnte die Millionen-Grenze beiden Übernachtungen „geknackt“werden, bereits einen Monat früherals im Vorjahr, in dem diese Markezum ersten Mal überhaupt erreicht

Mannheim mausert sich zum Touristenziel. Massenevents wie der DeutscheKatholikentag im Mai und das Deutsche Turnfest 2013 kurbeln den Trend weiter an.

Bild: Stadtmarketing Mannheim GmbH

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8 Nachrichten

econo 1/2012 • 2. März 2012

Stabil in der KriseIn der Staatsschuldenkrise sieht die Sparkasse Heidelberg zwar keine un-

mittelbare Bedrohung fürs eigene Haus, dennoch pocht man dort auf eine

rasche Lösung der Probleme.

Heidelberg. Die Sparkasse Heidel-berg baut – aus und an, neu undum. An zahlreichen Standorten imGeschäftsgebiet sind Arbeiten imGange oder in Planung: Nach derEinweihung des neuen Betriebs-zentrums in Heidelberg-Pfaffen-grund im vergangenen Juli soll 2012hier nun auch der Altbau energe-tisch saniert werden. In Schwetzin-gen ist der Abriss des bestehendenGebäudes geplant, das einem Neu-bau mit modernem KundenzentrumPlatz machen soll. Bereits umgezo-gen in neue Räumlichkeiten ist manin Leimen, in Reilingen entsteht seitDezember ein neues Wohn- undGeschäftshaus, in das auch dieSparkasse einzieht. Sowohl inHandschuhsheim wie in Nußlochwerden die Filialen runderneuert,auch das Verwaltungsgebäude inder Heidelberger Poststraße wirdsaniert. Außerdem entstehen vie-lerorts in der Region neue SB-Stel-len.

Rund zwölf Millionen Euro hatdas regionale Kreditinstitut 2011

nach eigenen Angaben in seine Im-mobilien investiert. Die Heidelber-ger können es sich leisten: TrotzEurokrise und eines global schwie-rigen Umfeldes verzeichneten sieein stabiles Geschäftsjahr. „2011war für die Sparkasse in ihrem re-gionalen Umfeld ein gutes Jahr“,betonte Helmut Schleweis, Vor-standsvorsitzender der SparkasseHeidelberg, anlässlich der Vorstel-lung der Jahresbilanz im Dezember.Auch mit Blick auf die kommendenMonate zeigte sich Schleweis vor-sichtig optimistisch, die Versor-gung des Mittelstandes sei ge-währleistet. Aber, so seine War-nung: „Die Staatsschuldenkrisemuss gelöst werden, sonst kann eszu einer Kreditklemme kommen.“Für sein Geldinstitut mit seiner kon-sequent regionalen Ausrichtungsieht er in der europäischen Krisejedoch keine unmittelbare Bedro-hung. „Wir investieren in Men-schen und regionale Märkte, Un-ternehmen sowie Kommunen“, soSchleweis. Um den Kreditbedarf

der Kunden zu decken, greife manauf „die uns anvertrauten Einlagender Menschen und Unternehmen inder Region zurück“, ergänzt Vor-standsmitglied Rainer Arens. „Da-mit schließt sich ein echter regio-naler Wirtschaftskreislauf.“

Mit einem Anstieg um knapp einProzent – das entspricht einem Zu-wachs von rund 37 Millionen Euro –konnte die Sparkasse Heidelbergden Bestand ihrer Kundeneinlagen2011 stabil halten. Keine Selbstver-ständlichkeit, findet Rainer Arensund verweist auf die hohe Konsum-quote und das niedrige Zinsniveausowie auf den starken Trend zu al-ternativen Anlagen und Investitio-nen in Immobilien. Auch die Zahlder Girokonten stieg im Geschäfts-gebiet auf knapp 192 000 an – einZuwachs um 2,4 Prozent.

Im Kundenkreditgeschäft hatdas Geldinstitut nach eigenen An-gaben im vergangenen Jahr erst-mals die Marke von vier MilliardenEuro überschritten. Während es beiden Unternehmenskrediten kaum

Zufrieden mit der Bilanz: die Vorstandsmitglieder der Sparkasse Heidelberg Rainer Arens, Helmut Schleweis und BerndWochele (von links). Bild: npo

John Deere setzt MaßstäbeMannheim.Marktführungbestätigt:John Deere konnte seine führendeStellung auf dem deutschen Trakto-renmarkt weiter festigen. Auf demim Jahr 2011 auf 35 977 Maschinenangewachsenen deutschen Trakto-renmarkt beträgt der Anteil der Ma-schinen der Marke John Deere20,9 Prozent, der Zweitplatziertekommt auf 5 Prozent. Angesichtsder positiven Konjunkturentwick-lung stieg die Traktorenproduktionin Mannheim auf 40 200 Einheiten(2010: 32 900).

Großauftrag für CosinusFreiburg. Das Freiburger IT-Dienst-leistungshaus Cosinus Informati-onssysteme GmbH, das unter ande-rem auch einen Standort in Mann-heim besitzt, und sein kanadischerSoftware-Entwicklungspartner Di-gital Vantage Point (DVP) verzeich-nen einen großen Erfolg: Die JAKOAG, internationaler Hersteller vonTeamsportbekleidung, wird die E-Commerce-Lösung „Nav-to-Net“ insieben Online-Shops nutzen, wel-che seit 2007 von Cosinus inDeutschland und der Schweiz ver-trieben wird. „Nav-to-Net“ bietetUnternehmen alle notwendigen In-strumente zur Abwicklung von On-line-Geschäften mit Geschäfts- undPrivatkunden.

Fuchs erweitert GeschäftsbereichMannheim/Izmir. Das Gemein-schaftsunternehmen OPET-FUCHS,2005 gegründet von Fuchs PetrolubMannheim und seinem türkischenPartner OPET, hat das Geschäft mitautomotiven Schmierstoffen vomtürkischen MineralölunternehmenOPET erworben. Das Joint Ventureübernahmdabeialle176MitarbeiterdiesesGeschäftsbereichesunddasSchmierstoffwerk in Izmir, welchesschnellstmöglich durch den Bau ei-nes neuen Werks ersetzt werdenwird.

Bouché verjüngt FuhrparkMannheim. Die Bouché & PartnerGmbH setzt auf den Standort Mann-heim. Jüngst wurden neun neueSattelzugmaschinen ausgeliefert.Die Fahrzeuge werden wie die ge-samte Flotte am Standort Mann-heim zugelassen. Der eigene Fuhr-park ist damit konstant seit vielenJahren durchschnittlich jünger alszwei Jahre.

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9Nachrichten

econo1/2012 • 2. März 2012

Veränderungen gab – sie bliebenmit gut 2 Milliarden Euro weitge-hend auf Vorjahresniveau – war beiden Krediten für Privatkunden einAnstieg um 6,5 Prozent, bezie-hungsweise 104 Millionen Euro, zuverzeichnen. Dazu beigetragen hatganz wesentlich die weiterhin ra-sante Entwicklung bei den Baufi-nanzierungen. „Zum 31. Oktober2011 konnten Wohnbaufinanzierun-gen in Höhe von 240 Millionen Euroausgereicht werden“, beobachtetRainer Arens einen ungebroche-nen Run auf eigene Immobilien. DerBlick auf die Umsätze in der Immo-bilienvermittlung bestätigt dies: Inden ersten zehn Monaten des ver-gangenen Jahres hat die Sparkas-se Heidelberg nach eigenen Anga-ben 400 Objekte vermittelt, gegen-über dem Vorjahreszeitraum einPlus von 48 Prozent. Dazu beigetra-gen hat nicht zuletzt das Neubau-projekt Bahnstadt: Von rund300 Wohneinheiten, für deren Ver-trieb die Sparkasse verantwortlichzeichnet, seien Ende 2011 bereits220 vermittelt gewesen, so Arens.

Engagement beimSolardachkataster

Die aktuelle Neigung, das Geld insEigenheim zu stecken, macht sichauch im „Kompetenzcenter Erneu-erbare Energien“ bemerkbar, dasdie Sparkasse Heidelberg 2008 ein-gerichtet hat. Rund 22 Millionen Eu-ro an Finanzierungsmitteln für In-vestitionen in Erneuerbare Energie-Systeme und Photovoltaikanlagenseien hier zwischen Januar undOktober 2011 vergeben worden –das entspricht einer Erhöhung desbisherigen Finanzierungsvolumensvon 39 Prozent. Neben der passge-nauen Kundenberatung will dieSparkasse daher auch die Bera-tung zu den alternativen Energienweiter ausbauen. Gemeinsam mitder Stadt und den Stadtwerken en-gagiert sich die Sparkasse seit die-sem Jahr außerdem beim Heidel-berger Solardachkataster: Seit Mit-te Januar können auf diesem On-line-Portal Eigentümer und Bauher-ren in der Unistadt prüfen, ob ihrDach für eine Solaranlage geeignetist. Rund 1200 solcher Anlagen hatdas Kreditinstitut seit 2008 bereitsfinanziert und damit nach eigenenAngaben geholfen, den CO2-Aus-stoß um 24 000 Tonnen zu reduzie-ren. Nicole Pollakowsky

Roche investiert in die RegionMit dem Neubau eines Labor- und Bürogebäudes am Standort Mannheim

sollen 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Mannheim. Gute Aussichten für dieRegion: Roche plant, 2012 weiter zuwachsen und den Standort Mann-heim zu stärken. Jüngst hat das Un-ternehmen seine Aktivitäten aus Is-rael und der Schweiz in die Quadra-testadt verlagert, Mitte des Jahressoll mit dem Bau eines 32 MillionenEuro teuren Labor- und Bürogebäu-des für das Geschäftsfeld Insulin-pumpen begonnen werden. Damitschafft der Pharmakonzern rund100 neue Arbeitsplätze. Insgesamt1,3 Milliarden Euro hat das Unter-nehmen seit 2005 in den StandortMannheim investiert. Die Zahl derBeschäftigten stieg von knapp 600auf über 7500.

Im laufenden Jahr soll die Wett-bewerbsfähigkeit im hart umkämpf-ten Markt weiter gestärkt werden.„Für den Konzern und die DivisionPharma wird ein Verkaufszuwachsim unteren bis mittleren einstelli-gen Bereich erwartet“, heißt es ineiner Pressemitteilung. Die Mitar-beiterzahl solle stabil bleiben.

2011 hat Roche im Diagnostikge-schäft bei einem Gesamtumsatzvon 9,7 Milliarden Franken einen

Gewinn von 2,2 Milliarden Frankenerzielt – das entspricht 1,3 Prozentmehr als im Geschäftsjahr 2010. Dieguten Zahlen seien für den „großenund wichtigen Standort Mannheimeine gute Basis für unsere Ge-schäftsentwicklung 2012“, hatteThomas Schmid, Sprecher der Ge-

schäftsführung der Roche Diag-nostics GmbH, das Jahresergebniskommentiert. Der Gesamt-Konzern-gewinn stieg in einem anspruchs-vollen Geschäftsfeld um 26 Prozentauf 9,5 Milliarden Franken, trotzdes Preisdrucks aus Gesundheits-systemen. Red

98. KATHOLIKENTAG IN MANNHEIM

Gastwirte und Einzelhändler im siebten Himmel?Wohnzimmersofa eine Unterkunftzur Verfügung stellen, um Gästeaus ganz Deutschland bei sich be-herbergen.

Auch wenn noch nicht seriösprognostiziert werden kann, obsich mehr Individualtouristen oderGruppenreisende auf den Weg indie Kurpfalz machen, so kann trotz-dem davon ausgegangen werden,dass ein Großteil aller Hotels, Pen-sionen und Jugendherbergen in derRhein-Neckar-Region belegt seinwerden. Ob in zentraler Lage oderin den Außenbezirken spielt lautLuttenberger keine Rolle: „Mann-heim ist sehr kompakt, Entfernun-gen spielen keine Rolle. Alles istleicht erreichbar – die Veranstal-tungen zum Katholikentag, aberauch die Ausflugsziele in der nähe-ren Umgebung.“ Alexander Jähne

forderlich, um beim Katholikentagnicht auf der Straße zu stehen:„Doppelzimmer für 54 Euro proNacht inklusive Frühstück sind zurZeit das niedrigste Preissegment,das wir noch anbieten können“, be-richtet Luttenberger. GünstigereVarianten wie etwa Einzelzimmerfür 28 Euro sind dagegen schonlängst vergeben. Allerdings gehtJulia Luttenberger davon aus, dassviele Gäste als Selbstversorger an-reisen werden. Vor allem Zimmermit Kochnische waren in den ver-gangenen Wochen stark gefragt.

Eine pfiffige Alternative ist Akti-on „Ein Bett wär nett“, bei der zu-sätzliche 4000 Schlafplätze geschaf-fen werden. Privatpersonen wie et-wa der Mannheimer BürgermeisterChristian Specht werden hier vonder Campingliege bis hin zum

Mannheim. Bete und arbeite – beimbevorstehenden 98. Deutschen Ka-tholikentag in Mannheim (16. bis20. Mai) ist dieser alte LeitspruchProgramm. Dabei ist die religiöseGroßveranstaltung nicht nur ein be-deutender Imageträger für Rhein-Neckar-Metropole, sondern auchein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Neben dem öffentlichen Nahver-kehr und dem regionalen Einzel-handel geht vor allem die Hotellerieund Gastronomie als Gewinner her-vor: „Bislang liegen rund 4000 Über-nachtungsbuchungen vor“, berich-tet Julia Luttenberger von der Stadt-marketing Mannheim GmbH. Diesteigende Tendenz an Nachfragenuntermauern die Planungen, die vonrund 30 000 Gästen pro Veranstal-tungstag ausgehen. Allerdings isteine rechtzeitige Reservierung er-

Stark in der Quadratestadt: Roche will 2012 am Standort Mannheim weiterwachsen und 100 Arbeitsplätze schaffen. Bild: Rinderspacher

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10 Nachrichten

Beim Maimarkt ist die Künzler GmbH von der Standreinigung über die Säuberung der Verkehrswege in den Hallen bis zurkompletten Entsorgung mit Containerdienst tagelang im Großeinsatz. Bild: zg

Gebäudereiniger setztauf neue TechnologienAuf ein insgesamt erfolgreiches Jahr mit einem guten Ergebnis und einer

leichten Steigerung blickt die Künzler GmbH zurück.

Mannheim. Auf ein „insgesamt er-folgreiches Jahr mit einem gutenErgebnis“ und einer leichten Stei-gerung gegenüber dem Vorjahr

blickt Rüdiger Butzke, Geschäfts-führer der Künzler GmbH, zurück.

Die mittelständische Unterneh-mensgruppe hat 2011 zusätzlich zuden Bereichen Städtereinigung,Gebäudereinigung sowie Servicedas Geschäftsfeld Akten-Outsour-cing unter der Leitung von Adrien-ne Forell, Tochter von Peter Künz-ler, in die Künzler Storage GmbHüberführt. „Wir wollten damit klareStrukturen schaffen“, erläutertButzke, der seinen im Januar 2011verstorbenen Schwiegervater Pe-ter Künzler als Firmenchef ablöste.

Auch weiterhin will die KünzlerGmbH mit ihren über 500 Mitarbei-tern im Investitionsbereich einestarke Rolle in der Region einneh-men. „Wir sind auf Messen immerauf der Suche nach Innovationenund haben neue Technologien oft

als erste im Einsatz“, erläutert derGeschäftsführer. So wurde Ende2010 eine Straßenkehrmaschinemit speziellem Feinstaubfilter ein-geführt, die im Bereich Industrie-reinigung gut nachgefragt sei.

Seit 2011 bietet die KünzlerGmbH auch das Reinigen von So-laranlagen an. „Unsere Stärke istdas relativ große Leistungsportfo-lio, so dass wir als Komplettanbie-ter von der Gebäudereinigung überden Fuhrpark bis zur Entsorgungein Ansprechpartner sind“, sagtButzke.

Zur regionalen Erweiterung desEinlagerservices plant die Mann-heimer Unternehmensgruppe denAufbau eines Versandservices. Zu-dem läuft derzeit die Suche nachalternativen Einlagerungsproduk-ten. ip

„Riese“ ehrt den MittelstandMannheim. Über eine Auszeich-nung von IBM darf sich das System-haus CEMA freuen: Das Mannhei-mer Unternehmen wurde kürzlichim Congress Centrum Rosengartenin der Kategorie „Wachstumspart-nerMittelstand“mitdemAwarddesComputerriesen prämiert.

Bessere Zeiten in SichtGermersheim. Gut ins Jahr 2012 istdie Nolte-Möbel GmbH & Co.KG ge-startet, berichtet die „Rheinpfalz“.Besonders die erfolgreich verlaufe-ne Möbelmesse IMM in Köln gibtAnlass zum Optimismus. Durch eineerhöhte Auftragslage kann sich dasUnternehmen aus Germersheimwieder zu den Trendsettern derBranche zählen. Nach einem turbu-lentenJahr2011,dasunteranderemdurch den Abbau von Arbeitsplät-zen sowie einem kompletten Wech-sel in der Führungsetage geprägtwar, kann die Nolte-Möbel GmbHwieder positiveren Zeiten entge-genblicken.

Vereinigung der Software-ClusterKarlsruhe.Rund16000Beschäftigtesind in den Regionen Baden undSüdhessen sowie in Rheinland-Pfalz in der Software-und IT-Bran-che tätig. Um eine weitreichendeVernetzung der Firmen zu gewähr-leisten, wurde nun die Internetseitewww.software-cluster.org einge-richtet, die den Benutzern eine re-gional übergreifende Kommunikati-onsplattform bieten soll. Gleichzei-tig wollen die Betreiber der Websitedie Identifikation mit einem dergrößten Software-Cluster in ganzEuropa weiter fördern.

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econo 1/2012 • 2. März 2012

Mehr Ausbildungsverträge registriert

Pfalz. Die Industrie- und Handels-kammer (IHK) für die Pfalz zieht fürdas Ausbildungsjahr 2011 eine posi-tive Bilanz. Die IHK Pfalz hat bei denneu abgeschlossenen Ausbil-dungsverträgen ein Plus von5,4 Prozent registriert. Damit liegedie Pfalz über dem Durchschnitt derrheinland-pfälzischenIHKsvonplus4,8 Prozent.

Freudenberg gründet neue Firma

Weinheim. Freudenberg und Trelle-borg haben ein neues Unternehmengegründet, das die jeweiligenschwingungstechnischen Aktivitä-ten für Automobile und Nutzkraft-wagen zusammenführt. Das 50:50Joint Venture zwischen dem Wein-heimer Freudenberg Teilkonzern Vi-bracoustic und dem Antivibration-Automotive-Geschäft der schwedi-schen Trelleborg-Gruppe bedarfnoch der Zustimmung der jeweili-gen Behörden, insbesondere derEuropäischen Kartellbehörde.

Tinti erhält Designpreis

Heidelberg. Heidelberger naturkos-metik, eine Marke der Tinti GmbH &Co. KG, wurde mit dem iF PackagingDesign Award 2012 ausgezeichnet.Die innovative Verpackungsgestal-tung der speziell für Kinder entwi-ckelten Naturkosmetikserie gehörtunter 248 Einsendungen in neun Ka-tegorien zu den 53 besten Produk-ten, die das iF Label erhielten. Diemarkanten Verpackungen, die sichzur Ritterburg umbauen lassen,zählten außerdem zu den Finalistendes Pro Carton/ ECMA Award 2011.

RheCo gewinnt Wettbewerb

Schifferstadt. Die RheCo GmbH ge-hört zu den Preisträgern des Wett-bewerbs „365 Orte im Land der Ide-en“. Die Auszeichnung wird ge-meinsam von der Standortinitiative„Deutschland – Land der Ideen“und der Deutschen Bank vergeben.Die 2011 gestartete Online-Platt-form „my.rheco.de“ ermöglicht Un-ternehmen, Energie unabhängigvom Stromerzeuger einzukaufenund dadurch Kosten zu reduzieren.

Rheinsperrung trübt BilanzDas Jahresergebnis der Mannheimer Häfen blieb 2011 hinter dem

Vorjahresniveau zurück. 2012 soll der Umschlag wieder ansteigen.

Mannheim. In den MannheimerHäfen wurden im vergangenenJahr 6,6 Millionen Tonnen wasser-seitig umgeschlagen – 1,1 Millio-nen Tonnen weniger als 2010. „Einkompletter Monat fehlt uns in derBilanz“, weist Hafendirektor Ro-land Hörner auf die widrigen Schiff-fahrtsbedingungen 2011 hin. DasNiedrigwasser im Frühjahr sowiedie Vollsperrung des Rheins abdem 13. Januar seien nicht ohneAuswirkungen geblieben.

Nach der Havarie eines Säure-tankers an der Loreley war dieSchifffahrt auf dem Rhein erst ab4. Februar wieder eingeschränktmöglich, die vollständige Aufhe-bung der Sperrung ließ noch biszum 14. Februar auf sich warten.„Unfälle in der Binnenschifffahrtsind an sich schon sehr selten. Einedaraus resultierende Vollsperrunghabe ich noch nicht erlebt“, so derHafendirektor.

In einem durchschnittlichen Mo-nat werden in den Mannheimer Hä-fen 600 000 Tonnen umgesetzt, diefehlen jetzt. Dazu konnten im Früh-jahr die Schiffe aufgrund des Nied-rigwassers nicht voll beladen wer-den, so dass sich der Containerver-kehr verstärkt auf den Zug verla-gerte. Hier profitieren die Mannhei-mer von der „Trimodalität“ des Um-schlagsplatzes: Die Anbindung andas Wasser-, Straßen- und Schie-nennetz ist ein natürlicher Stand-ortvorteil des Hafens. Über denKombibahnhof Mühlauhafen wer-den aktuell 47 Zielorte in ganz Euro-pa bedient. Der Umschlag steigtund ist Indiz für die wachsende Be-deutung der Schienenanbindung.

Der wasserseitige Containerver-kehr sank von 120 568 TEU in 2010auf 99 088 TEU in 2011, was einemRückgang von 17,82 Prozent ent-spricht. Die Tonnage ging von

1,1 Millionen auf 944 524 Tonnen(-15,52 Prozent) zurück. Ein Plussteht dagegen bei den Fahrzeugenüber dem Strich: An der Roll-on-Roll-off-Anlage wurden im vergan-genen Jahr 16 012 Fahrzeuge um-geschlagen – 746 mehr als 2010.

Um stolze 50,37 Prozent gestie-gen ist im vergangenen Jahr auchder wasserseitige Umschlag an Ei-sen und Stahl. Damit habe sich die-ser Bereich laut Hörner nach demEinbruch im Krisenjahr 2009 wiedernormalisiert.

Für 2012 ist der Hafendirektor op-timistisch: „Die anstehende Inbe-triebnahme der Ölmühle im Mann-heimer Industriehafen wird sicherebenfalls dafür sorgen, dass 2012ein besseres Jahr wird.“

Verwaltet werden die Mannhei-mer Häfen seit 1990 von der Staatli-chen Rhein-Neckar-Hafengesell-schaft Mannheim mbH (HGM).

Iris Buchenau

Die Stückzahlen beim wasserseitigen Containerverkehr lagen 2011 um 17,8 Prozent unter denen des Vorjahres. Bild: hgm

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econo 1/2012 • 2. März 2012

Fokus auf „Sustainability Projects“

Mannheim. Der Dienstleistungs-und Baukonzern Bilfinger Bergerforciert seine strategische Ausrich-tung als Anbieter von Dienstleistun-gen und Produkten zur Steigerungvon Umweltfreundlichkeit und Ener-gieeffizienz. Wie das Unternehmenmitteilte, würden dazu die im Kon-zern vorhandenen Kompetenzen fürnachhaltige Lösungen zu einem in-tegrierten Angebot zusammenge-führt. Zur Umsetzung der Strategietritt ab 1. Mai Albert Filbert in dasUnternehmen ein. Der langjährigeVorstandsvorsitzende des Energie-versorgers HSE leitet dann die neugeschaffene Einheit „SustainabilityProjects“. Zum Tätigkeitsfeld vonBilfinger Berger gehören die Mo-dernisierung von Kohlekraftwer-ken, die Gründung von Offshore-Windkraftanlagen oder die Reali-sierung „grüner Immobilien“.

Konjunktur zeigt sich robust

Ludwigshafen. Entgegen zahlrei-cher Prognosen ist der konjunktu-relle Einbruch in der pfälzischenWirtschaft ausgeblieben. Die aktu-elle Geschäftslage bewegt sichnach Angaben der IHK Pfalz weiter-hin auf einem „zufriedenstellendenbisgutemNiveau“.Demnachgehendie Betriebe von einer gleich blei-benden Entwicklung in den kom-menden Monaten aus, im Herbstrechnen wieder mehr Betriebe miteiner Belebung. Arbeitsmarkt undInvestitionsniveau dürften in dennächsten zwölf Monaten weitge-hend stabil bleiben, so die IHK Pfalz.

Neckar-Schifffahrt zieht Bilanz

Heidelberg. Die Neckar-Schifffahrtblickt auf ein durchwachsenes Jahr2011 zurück. Wie der „MannheimerMorgen“ berichtete, waren im letz-ten Jahr mehr Schiffe auf dem Ne-ckar unterwegs. Die Tatsache, dassdiese jedoch weniger Ladung trans-portierten, verwässert die Bilanzdes Wasser- und SchifffahrtamtesHeidelberg. Insgesamt passierten8010 Frachtschiffe die Zählstelle inFeudenheim, 400 mehr als 2010. Eswurden aber nur rund 6,9 MillionenTonnen an Gütern transportiert, einRückgang von 5,5 Prozent. AlsGrund gab das Amt die mehrwöchi-ge Sperre auf dem Rhein wegen derHavarie der TMS Waldhof an.

„Ausbluten“ verhindernDie Rhein-Galerie ist zweifelsohne eine Bereicherung für Ludwigshafen.

Doch in der Innenstadt bestimmen Leerstände das Bild.

Ludwigshafen. Vor knapp andert-halb Jahren hat die Ludwigshafe-ner Rhein-Galerie eröffnet und da-mit nicht nur das Stadtbild verän-dert, sondern auch das Passanten-aufkommen in verschiedenen Ab-schnitten der Innenstadt. Dass vondort ein Teil der Kunden in RichtungEinkaufszentrum „abwandern“ wür-de, war schon bei der Planung er-wartet worden. Andererseits kom-men durch die Rhein-Galerie Kun-den eines größeren Einzugsgebie-tes in die Chemiestadt, so dass dasPassantenaufkommen insgesamtgrößer geworden ist. BesondersEinzelhändler in Center-Nähe profi-tieren vom Besucherstrom, an an-deren Punkten jedoch bestimmenLeerstände das Bild.

„Einzelne Standorte verzeichneneinen massiven Zuwachs, andereeinen Rückgang“, bestätigt Yann

Fürst, Referent für City-Manage-ment bei der Ludwigshafener Kon-gress- und Marketinggesellschaft(Lukom). Vor allem die Ludwigstra-ße profitiere vom Besucherauf-kommen, ebenso die VerbindungRathausplatz-Ludwigsplatz, die inRichtung Rhein-Galerie führt.

„Schlüsselimmobilienwiederbeleben“

Sorgen bereitet Einzelhändlern undden Verantwortlichen der Stadt da-gegen die Bismarckstraße. „UnserZiel ist es, die Schlüsselimmobilienwie den ehemaligen Kaufhof unddie H&M-Filiale, die in die Rhein-Galerie gezogen ist, wiederzubele-ben“, sagt Volker Adam, Bereichs-leiter Stadtentwicklung Ludwigs-hafen. Damit soll ein „Ausbluten“

der Innenstadt verhindert werden.Die Politik hatte bereits im Januareinen Maßnahmenkatalog gefor-dert und dazu die WirtschaftsEnt-wicklungsGesellschaft Ludwigsha-fen am Rhein mbH (WEG) ins Bootgeholt. „Das Projekt Stadtumbaumit der einzelbetrieblichen Förde-rung des Einzelhandels, dem Mo-dernisierungsprogramm für dieHausbesitzer und die vielen öffent-lichen Investitionen greifen“, sagtdazu WEG-Prokurist ChristianSchmitt und ergänzt: „Der Trading-Down in der City ist gestoppt, diewenigen neuen Leerstände wärenauch ohne die Rhein-Galerie ent-standen. Jetzt gilt es, sich zusätz-lich auf die maroden Schlüsselim-mobilien zu konzentrieren, Eigentü-mer und Investoren zusammenzu-bringen. Schon heute ist der Immo-bilienmarkt in der City stark in Be-wegung.“

Seit der Eröffnung der Rhein-Galerie im September 2010 verzeichnet Ludwigshafen ein größeres Passantenaufkommen.Nun muss die Stadt Angebote finden, Centerbesuchern den Weg in die City zu ebnen. Bild: Prosswitz

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Wie aus dem Bericht zur Stadt-entwicklung (06/2011) hervorgeht,weist die Bismarckstraße auf Höheder Sparda Bank zwar nach wie vordas insgesamt höchste Passanten-aufkommen auf, die Zahlen sindaber im Vergleich zur Vorjahres-messung rückläufig. „Diese Ver-schiebungen sind normal“, erläu-tert Adam. Besonders die Ost-West-Verbindungen würden durchdie Rhein-Galerie gestärkt. Dies er-gab auch eine – politisch umstritte-ne und statistisch wenig aussage-kräftige – Passantenzählung derStadt Ludwigshafen in der Ad-ventszeit. Im Vergleich zum Vorjah-reswert (27. November 2010) wur-den am 3. Dezember 2011 bis zu62,7 Prozent (Verbindung Rathaus-platz-Ludwigsplatz) mehr Passan-ten gezählt. Interessant dabei ist,wie viele Besucher, die aus demRathauscenter kommen, den kürze-ren Weg in Richtung Seiteneingangder Rhein-Galerie nutzen. Auch inder Bahnhofstraße wurde an zweiPunkten ein deutliches Besucher-plus gemessen. Vergleiche mit derZeit vor Eröffnung der Rhein-Gale-rie lassen sich jedoch nur schwerziehen, da das Passantenaufkom-men zuvor nicht an Samstagen ge-messen wurde. „Es geht hier aucheher um eine Grundorientierung.Viele Einflüsse wie Wetter sind indieser Statistik nicht zu berück-sichtigen“, kommentiert Fürst dieZahlen. Diese zeigten vor allem diegroße Variation der Kundenbewe-gung seit der Eröffnung des Ein-kaufszentrums.

Einzelhandel muss sichumorientieren

Die Stadt muss nun Angebote fin-den, um Centerbesuchern den Wegin die City zu ebnen, speziell in dieaktuell weniger belebten Gebiete –nicht als Konkurrenz zur Rhein-Ga-lerie, sondern als Ergänzung. Zu-dem stehen die Einzelhändler voreiner großen Herausforderung:„Die Geschäfte in der Innenstadtmüssen sich vom Angebot derRhein-Galerie abheben“, hatte Ein-zelhandels-Verbandschef EdmundKeller in einem Interview mit dem„Mannheimer Morgen“ geraten.Das gilt auch für die beiden ande-ren Einkaufszentren, das Rathaus-und das Walzmühlcenter, die künf-tig eine reine Nahversorgungsfunk-tion übernehmen. Daniel Plaga

IHK-UMFRAGE

Regionale Produkte sind Touristen-Magnetehalten. Zwar rechnet die Mehrheitder Unternehmen mit gleich blei-bend guten Geschäften. Bei denGastronomen erwarten jedoch18 Prozent und bei den Hotels undPensionen 33 Prozent eine ungüns-tigere Lage in der kommenden Sai-son. Neue Mitarbeiter möchtenausschließlich die Gastwirte ein-stellen (14 Prozent). Red

für die Tourismusbetriebe in derRegion Darmstadt-Rhein-Main-Ne-ckar gut laufen.

Mit dem Sommergeschäft warendie Wirte und Hoteliers laut Erhe-bung zufrieden. 60 Prozent spra-chen von einer „guten“ Geschäfts-lage. 42 Prozent der Betriebe konn-ten ihre Umsätze halten. Für denWinter sind die Erwartungen ver-

Südhessen. Obst von der Bergstra-ße, Fleisch aus dem Odenwald undGemüse vom Ried – mit diesen re-gionalen Produkten locken Hotelsund Gastwirte in Südhessen zuneh-mend ihre Gäste an. Diesen Trendzeigt die aktuelle Umfrage Touris-mus Herbst/Winter 2011/2012 derIHK Darmstadt auf. Generell belegtdie Umfrage, dass die Geschäfte

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Mit voller Kraft vorausKraft Foods hat sich entschieden, die Pfenning-Gruppe

mit der Abwicklung seines Logistikstandorts Süd zu beauftragen.

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Foto: Diko

Fasihi GmbH nominiertLudwigshafen. Das Ludwigshafe-nerIT-UnternehmenFasihiGmbHistvom rheinland-pfälzischen Wirt-schaftsministeriumfürden„GroßenPreis des Mittelstandes“ nominiertworden. Dieser bundesweite Wirt-schaftspreis wird einmal jährlichvon der Oskar-Patzelt-Stiftung ver-liehen. Ziel ist die Verbesserung desBildes mittelständischer Unterneh-mer in der Öffentlichkeit, die Sensi-bilisierung der Öffentlichkeit für denZusammenhang „Gesunder Mittel-stand – Starke Wirtschaft – MehrArbeitsplätze“ und die Popularisie-rung von Erfolgsbeispielen undNetzwerkbildung im Mittelstand.

Beltz übernimmt BajazzoWeinheim. Rückwirkend zum 1. Ja-nuar übernimmt die WeinheimerVerlagsgruppeBeltzdenSchweizerBilder- und Kinderbuchverlag Ba-jazzo mit seinen Rechten und Be-ständen von Ingrid Rösli und Tho-mas Minssen, die beide in Ruhe-stand gehen. Die für das Frühjahrangekündigten Bajazzo-Novitätenwerden wie geplant erscheinen.

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STAS auf Wachstumskurs

Reilingen.„Es isterfreulich,dassesuns immer wieder gelingt, erfahre-ne Kollegen für STAS zu begeis-tern“, sagt Geschäftsführer BerndWenninger mit Blick auf die Perso-nalentwicklung. In den vergange-nen Monaten wurden das Ver-triebs- sowie Consulting-Team beiSTAS,deminternationalenAnbietervon Business Analytics, um fünfMitarbeiter erweitert. Die 1991 ge-gründeteSTASGmbHmitSitz inRei-lingenbeschäftigt70Mitarbeiter, istim deutschsprachigen Raum tätigund seit 2008 mit eigener Tochter inÖsterreich vertreten.

Das Ausland im Blick

Ludwigshafen. Vier von zehn Pfäl-zer Unternehmen planen in diesemJahr Auslandsinvestitionen zu täti-gen. Besonders hoch ist dabei derAnteil an Industrieunternehmen:Mit 54 Prozent liegt er deutlich überdemEngagement vonHandel (29%)und Dienstleistungen (27 %). Diesergab eineUmfrage unter 1800 pfäl-zischen Unternehmen.

Heddesheim. Es herrscht rege Be-triebsamkeit in Heddesheim: DerLogistikdienstleister pfenning hateinen dicken Fisch an Land gezo-gen. Ab September 2012 beginntdie Einlagerung desweltweit zweit-größtenNahrungs- und Genussmit-telkonzerns Kraft Foods im neuenLogistikzentrum, das sich aktuellnoch in der Bauphase befindet.„Mit Kraft Foodszieht ein Kun- deein, dessen Pro-duktpalette knapp50 Prozent der Flä-

chen in Heddesheim in Anspruchnehmen wird. Damit siedeln wirentgegen anfänglicher Planungenein Neugeschäft mit erheblicherGröße an und sorgen für weiteresWachstum: für die Region und un-ser Unternehmen“, erklärt pfenning-Sprecherin Yeliz Kavak. „Wichtig istauch der Umstand, dass wir neben

dem klassischen Warehousingerforderliche Co-Packing-

Aktivitäten für Kraft Foodsan einem Lagerstand-ort abbilden können.“

Das Kraft-Foods-Produktsorti-ment wird das pfenning-Lager ausProduktionsstätten in ganz Europaerreichen.Markenwie Jacobs Krö-nung, Milka, Toblerone, Philadel-phia gehen dann von Heddesheimaus auf die Reise. „Die Produktewerden hauptsächlich an Handels-kunden im südlichen Ausliefe-rungsgebiet in Deutschland gelie-fert“, sagt Tanja Scheil, Sprecherinbei Kraft Foods.

Für die Region ist der Auftrag einerheblicher Wirtschaftsfaktor: AmStandort werden bis zu 200 Mitar-beiter im Zwei- bis Dreischichtbe-trieb tätig sein, die über Neuein-stellungen besetzt werden. lu

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Die Wirtschaft im Neckar-Odenwald-Kreis „brummt“. Besonders gut läuft es bei exportorientierten Betrieben.Bild: Rinderspacher

„Schlank“ und gut aufgestelltVon Krise keine Spur: Die Unternehmen im Neckar-Odenwald-Kreis starteten in bester

Stimmung in das Jahr 2012. Die Auftragsbücher sind voll.

Mosbach. „Alles zeigt massiv nachoben.“ So beschreibt GerhardCherdron, Sprecher des Unterneh-menskreises Mosbach, die Situati-on der Wirtschaft im Neckar-Oden-wald-Kreis. Den Firmen der Regiongehe es gut, die Auftragsbücherseien voll, die Firmen nach der Kri-se „schlank“ und gut aufgestellt,die Umsätze mehr als in Ordnung.Der Unternehmer, Geschäftsfüh-

rer einer Druckerei in Elztal, weißdas nicht nur aus vielen Gesprä-chen, sondern aus eigener Erfah-rung. Wenn die Firmen so viele Ka-taloge und Firmenprospekte in Auf-trag gebenwie imMoment, dann istdas immer ein Indikator für ein„Hoch“ in der lokalen Wirtschaft,so Cherdron am Rande eines Emp-fangs derWirtschaft imMosbacherAutohaus Gramling.Begeistert ist man auch bei der

IHK Rhein-Neckar in Mosbach. Ge-schäftsführer Bernhard Kraft ver-meldet ein Allzeithoch: Noch niewurden so viele Exportpapiere ge-checkt und beglaubigt wie im Jahr2011. „Das spiegelt die erfolgrei-chen Exportbemühungen der Ne-ckar-Odenwälder Unternehmen.“Ein Trend, der sich fortsetzt.Ebenfalls hochzufrieden sind die

Handwerker. „Wir haben eine sehrgute Auftragslage und sind beimWirtschaftsaufschwung voll da-bei“, freut sich SteinmetzmeisterDaniel Fehr, Vorsitzender der Ju-nioren des Handwerks im Neckar-

Odenwald-Kreis. Er spricht für 136Mitglieder. Das Einzige, was„nervt“, so Cherdron, sei die „Kri-senstimmung“ in denMedien. Grie-chenlanddebatte, Euro-Krise – dasalles schüre Besorgnis in der Be-völkerung. Doch „diese negativeöffentliche Stimmung einerseitsund die gute Lage in den Betriebenandererseits, das sind zwei völlig

verschiedene Veranstaltungen“.Wenn sich die Bürger dann ange-sichts einer herbeigeredeten öko-nimischen Verschlechterung inKaufzurückhaltung übten, sei dasein Problem für die Firmen, die ihreProdukte vor Ort vermarkten.

Auch Handwerks-Junior DanielFehr sieht einenWermutstropfen in

der ansonsten positiven Bilanz:„Qualifizierter Nachwuchs ist eingroßes Problem. Wir hatten in un-serem Betrieb in diesem Jahr keineeinzige Ausbildungs-Anfrage. Dasgab es noch nie.“

Sein Wunsch: „Der Landkreismuss attraktiv bleiben. Sonst gehendie Jungenweg.“ Sabine Braun

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19Nachrichten

Im Dialog: Ralph Schlusche (links)und Achim Brötel. Bild: Brinkmann

DAUERBRENNER: DER NECKAR-ODENWALD-KREIS UND DIE METROPOLREGION RHEIN-NECKAR

Der „einsame Schlag“ des Landrats hat wachgerütteltkreisen imWesten der MRN. Grundzur Klage gibt nach wie vor die Ver-kehrsanbindung des Neckar-Oden-wald-Kreises. Brötel kritisierte ins-besondere den ausstehenden drei-streifigen Ausbau der B 292 imRhein-Neckar-Kreis. Und im über-tragenden Sinn monierte er die„Einbahnstraße“ im Denken derMetropolregion-Verantwortlichen.

So habe er vorgeschlagen, eineMRN-Sitzung im Seckacher OrtsteilZimmern anzuberaumen, immerhinein Ort mit S-Bahnanschluss undAutobahnnähe. „Doch man hat mirerklärt, weiter als Mosbach werdeman nicht reisen.“ Schlusche ver-sprach Besserung. Und auch er trafeinen „wunden Punkt“, als er dieNeckar-Odenwälder Unternehmeraufforderte, Mitglied im Verein „Zu-kunft Metropolregion“ zu werden.„Machen Sie mit, das ist meinWunsch.“ Denn bislang sind nur ei-nige Handvoll Firmen an diesemwichtigen Gremium beteiligt. Dochnur wer sich einbringe, könne mit-bestimmen. Sabine Braun

Schlusche betonte, eine Konver-sion erster oder zweiter Klasse ge-be es nicht. Generell könne dieMe-tropolregion nicht als Fördermittel-geber auftreten, stehe jedoch alsPlattform zur Verfügung. Sein Vor-schlag wäre eine Kooperation mitden ebenfalls betroffenen Land-

ge habe es jedoch einige Gesprä-che gegeben. „Wir führen inzwi-schen eine wirklich gute, konstruk-tive Diskussion“, so sein Fazit. Der„einsame Schlag“ habe wachge-rüttelt, unterstrich auch Cherdron.Ralph Schlusche erklärte, man

sei bei der MRN „sensibilisiert“ fürdas Thema. Im neuen Jahr habe esbereits drei Termine gegeben, beidenen es um Odenwälder Themenging. Unter anderem um die Erneu-erbaren Energien, ein Gebiet, aufdem der NOK eine Vorreiterrollespielt. Bei der anstehenden Neu-nutzung von freiwerdenden Bun-deswehrflächen bat Brötel Schlu-sche um Unterstützung. Hier dürf-ten die Zentren nicht vorgezogenwerden. „Wir brauchen Ideen, wiewir die Flächen mit Leben füllenkönnen. Was kann die Metropolre-gion da für uns tun?“, fragte derLandrat. In Mosbach steht aktuellein Kasernengelände zur Vermark-tung an; beim Standort Hardheimkam das Ausmit der Strukturreformder Bundeswehr im Spätherbst.

Neckar-Odenwald-Kreis. Die Dis-kussion zwischen der Metropolre-gion Rhein-Neckar (MRN) und ih-rem östlichsten Mitglied, dem Ne-ckar-Odenwald-Kreis, geht weiter:„Wir sind einen Schritt weiter in ei-nem Prozess, der noch nicht zu En-de ist“, so Landrat Dr. Achim Brötelim Gespräch mit Ralph Schlusche,dem MRN-Geschäftsführer, zumStand der Beziehungen.

Der Moderator der Diskussion,der Mosbacher Unternehmens-kreis-Sprecher Gerhard Cherdron,wollte wissen, wie sich das Ver-hältnis von Zentrum und Ländli-chem Raum ein Jahr nach dem so-genannten „Weihnachtsbrief“ vonBrötel entwickelt habe. Darin hatteder Odenwälder Landrat Ende 2010kritisiert, die Metropolregion ver-nachlässige den Neckar-Oden-wald-Kreis. Dieser führe in derMRN eine „Mauerblümchen“-Exis-tenz.

„Ich habe selbst nicht erwartet,dass das so hohe Wellen schlagenwürde“, erklärte Brötel. In der Fol-

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20 Nachrichten

Kein Käufer für AlpiqHeidelberg.DerAlpiqAnlagentech-nik droht die Aufspaltung und derVerkauf in Einzelteilen. Nach Anga-bender IGMetall istderVerkaufdesUnternehmens als Ganzes geschei-tert.Weil sichbisher keinKäuferge-funden habe, soll der Konzern jetztdurch Teilverkäufe zerschlagenwerden. Unter dem Dach der AlpiqAnlagentechnik gibt es die SpartenEnergie-Anlagentechnik (EAT) mitdem Traditionsunternehmen Kraft-anlagen Heidelberg, und Energie-Versorgungstechnik (EVT). Für denBereich EAT (Kraftwerksservice)gibt es zwar Interessenten, aberkein Kaufangebot. Das liegt nachAngaben des „Mannheimer Mor-gen“ offenbar für die EVT-Spartevor. Das Geschäft gilt als Wachs-tumsmarkt.

Bilfinger: Britischer Polizei-AuftragMannheim. Großer Erfolg für Bilfin-ger Berger: Der Mannheimer Bau-konzern sicherte sicheinenAuftragder britischen Polizei. Wie der„MannheimerMorgen“ berichtete,wird das Traditionsunternehmen inGroßbritannienvierneueStandortefür dieGesetzeshüter errichten und25Jahrebetreiben.EinvonBilfingerangeführtes Konsortium sei für Pla-nung, Bau und Betrieb ausgewähltworden, hieß es seitens des Kon-zerns. Das Investitionsvolumen desAuftrags wurde auf 95 MillionenEuro beziffert.

Würth realisiert neues GebäudeAdelsheim. Das Würth LogisticCenter (WLC) realisiert denNeubaueines zweigeschossigen Waren-eingangsgebäudesmitangeschlos-senem Hochregallager in Adels-heim. Nach Angaben der „Fränki-schen Nachrichten“ soll mit 12 000Palettenplätzen die Lagerkapazitätverdoppelt werden. Für das neueWareneingangsgebäude (75MeterLänge,Breite43Meter,Höhe16Me-ter) sind rund 5,5MillionenEuro ver-anschlagt.

Rutschpartie

Rund 3,7 Millionen Euro investiert das Erlebnisbad Miramar in Wein-

heim in eine neue Attraktion. Sie soll noch mehr Badegäste mobilisieren.

Weinheim. Ein Plus von rund35 000 Badegästen peilt das Mira-mar für 2012 an. Bis Ende des Jah-res sollen dann insgesamt etwa600 000 Besucher das umfangrei-che Angebot des beliebten Freizeit-bades genossen haben.

Der Wellness-Tempel am Wein-heimer Waidsee gehört mit seinemgroßzügigen Saunaparadies, sei-ner modernen Salz & Kristall-Ther-me, seinem Wellenbecken, demMassagebad und dem Strömungs-kanal seit langem zu den führendenFreizeitbädern Deutschlands und

ist ein Publikumsmagnet in der Re-gion.

Im September wird es eine neueAttraktion geben. Dann könnensich die Badegäste in eine neueLooping-Rutsche stürzen. Der ersteSpatenstich ist bereits im Beiseinvon Vertretern der Geschäftsfüh-rung wie auch des WeinheimerRathauses erfolgt. Wie die Ge-schäftsführer Brigitte und MarcusSteinhart erklärten, habe das Mira-mar für die neue Rutschenanlagemit einer Gesamtlänge von 400 Me-tern rund 3,7 Millionen Euro in dieHand genommen.

Zu der neuen Attraktion gehörtder „AquaDoubleLoop“mit 177Me-tern Länge und einem Einstieg in 17Metern Höhe. Hier wird der Ver-gnügung suchende Badegast in ei-ner gläsernen Kapsel mit Count-down und einer Art Raketenstart ineinen ersten Looping katapultiert.Auch der „AquaRacer“, eine 170Meter lange Reifenrutsche, bieteteinen rasanten Ritt.Für das optische Highlight des

Rutschenprojektes sorgt der in derRegion bekannte Künstler CarstenKruse. Er setzt mit Pop-Art-Designaugenfällige Akzente. cmh

Bild

:zg

SCHÖNSTE PRIVATPOST-BRIEFMARKE 2011

Ausgezeichnetes Adler-Motiv der MorgenpostDazu passend gibt es einen limi-

tierten Ersttagsbrief mit allen Mar-ken der aktuellen Adler-Edition, derbei Fans und Sammlern sehr be-gehrt ist. Er ist – wie die Markeselbst – unter www.morgenpost-briefservice.de oder direkt bei denMannheimer Adlern erhältlich. sk

Briefmarke 2011 gewählt. Die Ab-stimmung fand unter den teilneh-menden Besuchern des Portalswww.postbranche.de statt. 30 Pro-zent aller Stimmen – insgesamt8202 – konnte das im besten Sinnesportliche Motiv für sich verzeich-nen.

Mannheim. Gemeinsam mit denMannheimer Adlern befindet sichdas Privatpostunternehmen Mor-genpost im Höhenflug. DieMorgen-post-Briefmarke „Adler Mannheim,1,39 (Großbrief)“ aus der aktuellenSerie wurde mit deutlichem Ab-stand zur schönsten Privatpost-

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21Nachrichten

DerWieslocher EnBW-Standort öffnet am 22. April für die Öffentlichkeit die Tore. Hier finden auch regelmäßig Fachtagungenstatt, unter anderem am9. Mai das Symposium „Innovative Lichtkonzepte für Gewerbe, Industrie und Kommunen“ zum Thema„LED-Technik in der Außenbeleuchtung“mit demReferenten Prof. Dr. Ing. Tran Quoc Khanh von der Technischen UniverstitätDarmstadt. Bild: EnBW

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Innerhalbder EnBW-Gruppe ist die EnBWRegionalAG für den sicherenNetzbetrieb

zuständig undbietet Kommunen undUnternehmen vielfältigeDienstleistungen.

Der StandortWiesloch bildet dabei einwichtiges Kompetenzzentrum.

D er Standort Wiesloch hat als Knotenpunkt für dieStromversorgung in Nordbaden eine lange Tradi-tion. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts

wurde hier eines der ersten Dampfkraftwerke im damali-gen Großherzogtum Baden gebaut, das die Region mitStrom versorgte. Später war das hier angesiedelte Baden-werk-Betriebsbüro der Verteilpunkt, von dem aus rund400000 Einwohner und 1000 Industriebetriebe in derMetropolregion Rhein-Neckar mit Strom beliefert wur-den. „Aufgrund dieser gewachsenen Strukturen hat auchheute der Energiestandort Wiesloch eine wichtige Be-deutung“, sagt Michael Gutjahr, Leiter des Regionalzen-trums der EnBW Regional AG, die innerhalb der EnBW-Gruppe für den Netzbetrieb zuständig ist sowie Kommu-nen und Unternehmen innovative Energiedienstleistun-gen zur Verfügung stellt.

So ist im Energiekompetenzzentrum Wiesloch die Be-ratung der Kommunen in der Region angesiedelt undauch für die Unternehmen der Region gehen von diesemEnBW-Standort wichtige Energieimpulse aus. „Mit denHerausforderungen der Energiewende rückt das ThemaEnergieeffizienz nicht nur für private Haushalte, sondernauch für Unternehmen immer mehr in den Vorder-grund“, so die Beobachtung von Michael Gutjahr. DieWieslocher Energieexperten zeigen innovative Möglich-keiten auf, mit deren Hilfe das Energiepotenzial bessergenutzt werden kann. Dazu zählt beispielsweise die Um-

rüstung von betriebsspezifischen Umspannstationen, wobesonders energieeffiziente Transformatoren bei derSpannungsumwandlung weitaus weniger Verluste pro-duzieren. Das schont nicht nur die Umwelt, sondernlangfristig auch die Unternehmenskasse.

Weitere Einsparmöglichkeiten liegen für Unterneh-men in der Beleuchtung sowohl der Innenräume wieauch des Außengeländes. Hier gilt es, bei optimaler Ergo-nomie und Sicherheit Lichtkonzepte mit möglichst gerin-gem Energieverbrauch zu entwickeln. Einer der Schlüs-sel zum Erfolg liegt dabei in Leuchtdioden (LEDs), die beider Umwandlung von Strom in Licht eine besonders ho-he Ausbeute vorweisen können. Angenehmer Nebenef-fekt: Die extrem lange Lebensdauer von LEDs senkt dieInstandhaltungskosten. Zu diesem Themenfeld bietet dieEnBW Regional AG auch Fachveranstaltungen und Aus-stellungen an, wo sich Unternehmer über die Chancender neuen Beleuchtungstechnologie informieren kön-nen.

„Dass ein regionaler Standort wie Wiesloch als Basis-station für vielfältige Dienstleistungen fungiert, ent-spricht dem Unternehmensprinzip der EnBW“, erläutertMichael Gutjahr. Aus der Historie heraus sehe sich derEnergieversorger, der auch heute noch im Besitz des Lan-des Baden-Württemberg und der Kommunen ist, in ers-ter Linie den Bürgern und Unternehmen in der Regionverpflichtet. Daher sei die ortsnahe und dezentraleStruktur ein Kernbestandteil der EnBW.

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22 Nachrichten

IHK sieht weiter AufschwungEiner Konjunkturumfrage zufolge rechnen Unternehmen für 2012 mit

mehr Beschäftigung und Investitionen sowie gutem Auslandsgeschäft.

Darmstadt. Krise? Welche Krise?Die Unternehmen der IHK-RegionDarmstadt Rhein Main Neckar je-denfalls berichten von einem au-ßerordentlich guten Geschäftsver-lauf. „Zwar sind die Erwartungenan die kommendenMonate von Un-sicherheit geprägt“, erklärte Dr.Uwe Vetterlein. Doch der Hauptge-schäftsführer der Industrie- undHandelskammer (IHK) Darmstadtfügte sogleich hinzu: „Mittelfristiggehen die Unternehmen aber voneinem ordentlichenWachstum aus.Denn sie sind auf der Suche nachzusätzlichen Mitarbeitern. Dazuwerden Investitionen 2012 wohl er-neut zunehmen.“ Vetterlein bezogsich mit seiner Aussage auf eineKonjunkturumfrage der IHK.

Die Industrie, so Vetterlein, seiweiter auf Wachstumskurs. Zwei

Drittel der Unternehmen sprechevon guten Geschäften. Weitere60 Prozent seien mit der Lage zu-frieden. Nur vier Prozent nennen ei-nen schlechten Geschäftsverlauf.„Besonders gut läuft das Aus-

landsgeschäft“, betonte Vetterlein.

Ein Drittel der exportierenden In-dustrieunternehmen rechne mit ei-ner weiteren Zunahme der Ausfuh-ren in den nächsten Monaten. EinFünftel dieser Unternehmen plane,die Investitionen aufzustocken.Neben der Industrie berichten

das Baugewerbe, der Großhandel,Banken und Dienstleister von gutenGeschäften. Vor allem die IT-Bran-che habe an Schwung gewonnen,viele Firmen hätten neue Mitarbei-ter eingestellt.„Auch in den kommendenMona-

ten ist mit einer deutlichen Zunah-me an Beschäftigung zu rechnen“,sagte Vetterlein. Vor allem Indus-trieunternehmen, Verkehrsgewer-be und Dienstleister suchten drin-gend Fachkräfte. Die IHK rechnetfür 2012 mit einem Beschäftigungs-zuwachs von 4000 Stellen. cmh

Dr. Uwe Vetterlein, Chef der IHKDarmstadt. Bild: Jens Steingässer

METROPOLREGION

Büromärkte folgen WachstumstrendVorjahr um 22,1 Prozent auf 74 500Quadratmeter. Der Leerstand ver-ringerte sich um 0,6 Prozent auf 6,1Prozent. Sowohl Durchschnitts-wie auch Spitzenmiete legten zu,von 8,80 auf 10 Euro beziehungs-weise 13,30 auf 14 Euro pro Qua-dratmeter. Für 2012 erwarten Ex-perten einen Büroflächenzuwachsvon etwa 2800 Quadratmetern.

Der Flächenbestand in Heidel-berg lag 2011 bei 0,9 Millionen Qua-dratmetern und blieb damit, wieauch der Flächenumsatz von 37000Quadratmetern, auf Vorjahresni-veau. Der Leerstand verringertesich von 4,8 auf 4,5 Prozent. DieMietpreise sind weiter im Auf-wärtstrend. Die Durchschnittsmie-te kletterte um 30 Cent auf 11,20 Eu-ro pro Quadratmeter. Mit einem er-warteten Büroflächenzuwachs von25800 Quadratmetern belegt Hei-delberg einen Spitzenplatz.

In Ludwigshafen (0,85 MillionenQuadratmeter Fläche) wurden22,6 Prozent weniger Flächen um-gesetzt. Die Leerstandsquote bliebmit 4,7 Prozent unverändert. Red

Rhein-Neckar. Die positive Ent-wicklung der Gesamtkonjunktur imJahr 2011 hat sich auch auf die Bü-romärkte von Mannheim, Heidel-berg und Ludwigshafen niederge-schlagen. Zu diesem Ergebniskommt der Arbeitskreis „Marktana-lysen und Bedarfsprognosen“ derGesellschaft für Immobilienwirt-schaftliche Forschung e.V. (gif) inseiner Büromarkterhebung.

Im direkten Vergleich mit dentraditionellen Märkten Berlin,Frankfurt, Hamburg, Köln, Mün-chen und Stuttgart zeichnen sichdie drei Oberzentren der Metropol-region Rhein-Neckar (MRN) nachwie vor durch niedrige Leerstands-quoten aus. Während in den siebenetablierten Bürozentren durch-schnittlich 8,8 Prozent der Flächenkeinen Abnehmer fanden, waren esin Mannheim, Heidelberg und Lud-wigshafen nur 5,9 Prozent.

In Mannheim, das mit 1,9 Millio-nen Quadratmetern über den größ-ten Flächenbestand der drei Ober-zentren verfügt, erhöhte sich derFlächenumsatz gegenüber dem

Kindercenter zieht nach WeinheimBensheim/Weinheim. Herber Ver-lust für Bensheim, willkommenerZuwachs für Weinheim: Das „Kin-dercenter Vetter“ verlässt seinenjetzigen Standort und zieht in dieFreiburger Straße nach Weinheim.InderNähederAutobahnundsicht-bar von der B 38 habe das mittel-ständische Familienunterneh-men „ideale Bedingungen“ gefun-den.

Fuchs Petrolub zufriedenMannheim.DieBilanz kann sich se-hen kann: Fuchs Petrolub hat mit ei-nem guten vierten Quartal das Jahr2011 abgeschlossen. Der Umsatzwuchs um 14 Prozent auf 1668 Mil-lionenEuro,dasErgebnisvorZinsenundSteuernerreichte264MillionenEuro und die Dividende soll auf1 Euro je Vorzugsaktie angeho-ben werden. Die im Schmierstoff-geschäft weltweit tätige Fuchs Pe-trolub AG erzielte im vierten Quar-tal 2011 durch einen starkenMonatDezember deutlich über den Erwar-tungen liegendeUmsätzeundErträ-ge.

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23Nachrichten

BG KLINIK LUDWIGSHAFEN

Übersichtlichkeit und Bilder punkten bei der Jury

freiheit sowie die Verwendung vonWeb 2.0. und Social-Media-Funk-tionen.

Der Wettbewerb wird seit 2003von der Pharmafirma Novartis inZusammenarbeit mit dem Deut-schen Zentrum für Medizinmarke-ting durchgeführt. 2010 erreichtedie BG Klinik Ludwigshafen bereitsden vierten Platz. Iris Buchenau

che Struktur in den Internetauftrittzu bekommen. Die im Sommer 2010online gestellte Homepage wurdevon der Südpfälzer Agentur „blink-werk – neue medien KG“ umge-setzt.

Zu den Bewertungskriterien derJury zählten neben Design undKreativität auch die Qualität dermedizinischen Inhalte, Barriere-

Ludwigshafen. „Deutschlands bes-te Klinikwebsite“ kommt aus Lud-wigshafen. Bei dem bundesweitenWettbewerb landete der Internet-auftritt der BG Klinik auf dem erstenPlatz. Die Pfälzer setzten sich ge-gen 544Mitbewerber durch.

„Wir sind sehr stolz auf dieseAuszeichnung. Der erste Platz istfür uns eine schöne Anerkennungund ein weiterer Ansporn, unserenWebauftritt ständig zu verbes-sern“, betont Christoph Bendick,Kaufmännischer Direktor der BGKlinik Ludwigshafen. Zusammenmit Nadine Schmidt, die die Websi-te betreut, nahm er den Preis – eineTrophäe aus Glas – entgegen.

„Die Übersichtlichkeit, die spe-zielle Struktur und die zielgruppen-orientierte Startseite wurden vonder Jury besonders gelobt“, erläu-tert Ute Kühnlein, zuständig für diePresse- und Öffentlichkeitsarbeitder Klinik. Gerade weil das Haus soviele Facetten habe, sei es nichteinfach gewesen, eine übersichtli-

Für den ersten Platz gab es eine Trophäe aus Glas. Bild: zg

Dr. Radmacher nun am SchlossMannheim.Seit Januar hatDr. UweRadmacher seinen Praxisstandortkomplett nach Mannheim verlegtundbietet imZahnraumamSchlossden Patienten ein lückenloses Leis-tungsspektrumdermodernenZahn-heilkunde auf höchstem techni-schen Niveau. Rund 250 Quadrat-meter exklusive Fläche sowie ein14-köpfiges Praxisteam sorgen füreinen reibungslosen Ablauf.

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econo 1/2012 • 2. März 2012

24 Nachrichten

Zufriedene Geschäftsführer: Michael Niebergall (l.) und Andreas Tzschoppe-Kölling. Bild: zg

„Ganz klar aufWachstumskurs“Die prego services GmbH blickt zufrieden in die Zukunft.

In diesem Jahr will das Unternehmen 55 neue Arbeitsplätze schaffen.

Ludwigshafen/Saarbrücken. Dieprego services GmbH wird in dennächsten drei Jahren Investitionenvon 16,4 Millionen Euro tätigen. AufBasis eines imOktober 2011 gestar-teten Zukunftsprogramms fließendie Gelder in die Optimierung und

Harmonisierung von Applikationenund Systemen, in dieWeiterbildungder Mitarbeiter sowie in die Rekru-tierung neuer Fachkräfte.

„Wir sind ganz klar auf Wachs-tumskurs und deshalb müssenauch die Bedingungen dafür ge-

schaffen werden“, erläutert prego-Geschäftsführer Andreas Tzschop-pe-Kölling, der bei dem Shared-Services-Spezialisten für die Ge-schäftsbereiche Personal und ITverantwortlich zeichnet.Seit der Gründung 2001 hat der

Dienstleister mit den StandortenLudwigshafen und Saarbrückenden Umsatz von knapp 8 auf rund74 Millionen Euro gesteigert unddie Anzahl der Mitarbeiter auf 420versechsfacht. „Das Erfolgsrezeptist unser Geschäftsmodell, das ge-nau auf die spezifischen Bedürfnis-se unserer Kunden zugeschnittenist. Für sogenannte Massenprozes-se haben wir spezielle IT-Systemeentwickelt und für komplexe Sach-verhalte bieten wir unseren Kun-den die passenden Spezialisten mitentsprechend fundiertem Fachwis-sen“, so Tzschoppe-Kölling.„Zusätzlich entwickelt sich der

Markt für uns als Shared-Services-Unternehmen momentan sehr posi-tiv. Für immer mehr mittelständi-sche Unternehmen ist es zu kosten-intensiv, eigene Experten in einemgewissen Bereich aufzubauen.Diese Firmen sparen Kosten, indemsie das Know-how unserer qualifi-zierten Fachkräfte nutzen“, ergänztMichael Niebergall, prego-Ge-schäftsführer der Bereiche BillingundMaterialwirtschaft.In diesem Jahr will das Unter-

nehmen 55 neue Arbeitsplätzeschaffen und seine Standorte kon-solidieren. „Bis Ende 2012 soll es inbeiden Städten nur je ein pregoservices Gebäude, in dem alle Mit-arbeiter untergebracht sind, geben.Momentan suchen wir noch nachBürogebäuden, die unseren Anfor-derungen entsprechen“, verrätNiebergall.Derzeit sitzen die 193 festange-

stellten Mitarbeiter in Ludwigsha-fen sowohl bei der Pfalzwerke Ak-tiengesellschaft, einem der Gesell-schafter der prego servicesGmbH, als auch auf dem LuTeco-Gelände. ip

Neuer Edeka-Markt geplantFrankenthal. Das Feierabendhauswird zum Lebensmittelmarkt: Ob-wohl völlig abrissreif, will EdekaSüdwest dort ein Spezialitätenge-schäft mit der üblichen Angebots-palette einrichten. Laut eigenenAn-gabenwird dasMarktunternehmenbis zu sechsMillionen Euro in einenNeubau investieren. 50 Beschäftig-te sollen dort eineArbeit finden.DieEröffnung ist für Mitte 2013 geplant.

Existenzgründer unterstützenLudwigshafen. Das Technologie-ZentrumLudwigshafen (TZL) willsich weiter zu einem Innovations-zentrum für jungeUnternehmer ausderRegionentwickeln,berichtetdie„Rheinpfalz“. Als eines von fünfTechnologiezentren in Rheinland-Pfalz sollen dort vor allem Existenz-gründer Unterstützung erhalten.

Zwei Millionen Euro für GlaswolleSpeyer. Glaswolle liegt voll imTrend: Über 95 Prozent der Bestän-de desDämmstoffes finden ihreAb-nehmer in Deutschland. Daher willdie Firma Saint-Gobain Isover or-dentlich Geld in die Hand nehmen,um in den Standort Speyer zu inves-tieren. Rund zwei Millionen Eurosollen in die Verbesserung der Pro-duktivität, aber auch in diverse Pro-jekte des Arbeits- und Umwelt-schutzes einfließen. Die Saint-Go-bain Isover G+H AG ist weltweit ei-ner der größten Hersteller von Mi-neralwolle. Insgesamt240Mitarbei-ter sind am Standort Speyer be-schäftigt, deutschlandweit sindrund 1200 Angestellte tätig.

Kurpfalz statt DänemarkFrankenthal.Der Siemens-Konzernwill seine Produktion kleiner einstu-figer Turboverdichter vom däni-schen Helsingör komplett nachFrankenthalverlagern.Damitwürdedas Tochterunternehmen Turboma-chinery Equipment GmbH (STE) diegesamte Herstellung übernehmenund kann somit 40 neueArbeitsplät-ze einplanen. Aufgrund des gestie-genen Kosten- und Wettbewerbs-druckswurdediedänischeTochter-firmaHV-Turbo imOktober 2008 vonSTE separiert. Bis zum Jahresendesoll dieProduktion inDänemarkein-gestellt werden. Vertrieb, Produkt-entwicklung und Engineering blei-ben jedoch in Helsingör erhalten.

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26 Nachrichten

Standing Ovations im SpiegelzeltDie 13. Spielzeit ist die bislang erfolgreichste des „Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo“.

Das Märchen geht weiter, Saison Nummer 14 ist jetzt schon im Verkauf.

Mannheim. Die Anziehungskraftdes „Radio Regenbogen HaraldWohlfahrt Palazzo“ ist ungebro-chen. Das Gesamtkunstwerk ausShow, Musik, Licht und kulinari-schen Köstlichkeiten bleibt ein Pu-blikumsmagnet.

„Die auslaufendeSpielzeit war diebislang erfolgreichste in 13 JahrenPalazzo. Und wir sind bereits jetztdabei, die nächste und sogar schondie übernächste Show vorzuberei-ten“, erklärt Rolf Balschbach, Pa-lazzo-Varieté-Geschäftsführer und-Produzent. Und vielversprechendergänzt er: „Der diesjährige Erfolggibt uns Mut, neue hohe Investitio-nen zu tätigen, um das Programmnoch attraktiver, spannender undspektakulärer zu machen.“

Erstmals in der Palazzo-Geschich-te hat der atmosphärische Spiegel-palast auf dem Mannheimer Euro-paplatz seine Pforten bis in denMärz hinein geöffnet. Insgesamthaben dann über 35 000 Besucherdie spektakuläre Show mit dem ex-klusiven Vier-Sterne-Menü vonSterne-Koch Harald Wohlfahrt ge-nossen. „Die Nachfrage nach un-seren Tickets begann in dieser Sai-son bereits sehr früh“, berichtetGregor Spachmann, Palazzo-Produ-zent und Radio-Regenbogen-Ge-schäftsführer. „Wir sind überwäl-tigt von der großen Zuschauerreso-nanz, die bis zur letzten Vorstellunganhält. Jeden Abend gibt es im voll-besetzten Haus Standing Ovations.Mehr kann man sich als Veranstal-ter nichtwünschen. red

Kuschelatmosphäre im Spiegelzelt: Der „Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt“-Palazzo war in der 13. Spielzeit nahezu jeden Abend ausverkauft.

Bild: Palazzo Varieté

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ETENGO (DEUTSCHLAND) AG

Erfolgsgeschichte in Mannheim weiterschreiben

senkende Effizienz erreiche derspezialisierte Personaldienstleisterdurch verstärkten IT-Einsatz – vonder digitalen Stundenerfassungüber die elektronische Abrechnungbis hin zum „semantischen Mat-ching“.Diese neue Technologie funktio-

niert laut Reuter wie ein menschli-ches Gehirn und spart bei der Aus-wahl der für ein Projekt geeignetenIT-Experten etwa 70 Prozent derRecherchezeit ein. ip

Stundensätze offen und schafft da-mit Transparenz sowohl für denKunden als auch für den Freelan-cer. „Wir haben die Open-Book-Po-litik als Erste in unserer Brancheeingeführt und damit einen riesigenVertrauensanker geschaffen“, er-läutert der Vorstandsvorsitzende.Dank effizienter Prozesse sei Eten-go zudem mit einer Marge um zehnProzent im Schnitt 50 bis 70 Prozentgünstiger als seine Mitbewerber.Die hierfür erforderliche, kosten-

Mannheim. 540 Prozent Wachstum2010, weitere 175 Prozent in 2011 –die Etengo (Deutschland) AG ent-wickelt sich selbst für die Zukunfts-branche Projektarbeit überpropor-tional erfolgreich. Den Umsatz stei-gerte der auf die Vermittlung von IT-Experten spezialisierte Personal-dienstleister von 1,6 Millionen imJahr 2009 auf 24 Millionen Euro imvergangenen Jahr.

2012 will das Unternehmen mitSitz in Mannheim in die Top Ten derVermittler freiberuflicher IT-Exper-ten aufrücken. „Das ist realistisch,derzeit liegen wir auf Rang 13“,sagt Etengo-VorstandsvorsitzenderNikolaus Reuter, der das Unterneh-men 2008 gegründet hat.

„Wir bewegen uns in einer span-nenden Branche mit enormem Zu-kunftspotenzial. Projektarbeit isteinMegatrend.Wir verfolgen dabeieine nachhaltige Wachstumsstra-tegie“, betont Reuter. Dabei geltees, das Qualitätsniveau zu halten.

20 neue Arbeitsplätze will Eten-go mit aktuell knapp 30 festange-stellten Mitarbeitern in diesemJahr zusätzlich schaffen. „Wir su-chen dafür händeringend gute, auf-geweckte Leute“, verkündet der34-jährige Firmengründer, der seinUnternehmen in Mannheim festverwurzelt sieht.

Grundlagen des Etengo-Erfolgssind laut Reuter Transparenz undEffizienz. So legt der Personal-dienstleister die Kalkulation der

Vorstandsvorsitzender Nikolaus Reuter bewegt sich mit Entego in einemWachstumsmarkt mit großem Potenzial. Bild: zg

MVV macht die beste WerbungMannheim.DieJurydes„Jahrbuchder Werbung“ hat die Sympathie-kampagne „So einfach funktioniertEnergie“ desMannheimer Energie-unternehmens MVV Energie in derPrivatkunden-Kategorie Energie-versorgung zur besten Werbekam-pagne 2011 im deutschsprachigenRaumgewählt.Ausrund450Werbe-und Kommunikationsmaßnahmenwählten die Experten der Medien-und Kommunikationsbranche dieSiegeraus.VonMaibis Juli 2011wa-ren die Motive als Großplakate undAnzeigeninderStadtpräsentundamAbend leuchteten sie als ProjektionamMVV-Hochhaus. Ziel der Kampa-gne war es, das Unternehmen alsverlässlicher Partner MannheimerFamilien zu positionieren.

Neuzugang in WeinheimWeinheim. Mit dem IngenieurbüroWittke zieht ein weiterer GlobalPlayer nach Weinheim. Das Bürobaut auf 3000 Quadratmetern einenneuen Firmensitz im Freudenberg-Technologiepark. Seit mehr als 30Jahren plant die bislang in Aachenansässige WBI GmbH, einst vonProfessorWalterWittkegegründet,Bauwerke auf der ganzenWelt. DieVerlegung des Firmensitzes nachWeinheim erfolgt wegen der Nähezum Flughafen Frankfurt und zu denin Deutschland bearbeiteten Pro-jekten, die schwerpunktmäßig imSüdwesten liegen. Die WBI GmbHwird zunächst mit rund 40 Ingenieu-ren von Aachen nach Weinheimumziehen.

27Nachrichten

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28 Messen & Kongresse

econo 1/2012 • 2. März 2012

SCHWETZINGEN

Ausbildungsbörse steht anSchwetzingen. Von „A“ wie Aldibis „Z“ wie Zweckverband BezirkSchwetzingen – am 16. März findetin Schwetzingen die vierte Auflageder Ausbildungsbörse statt, eineKooperationsveranstaltung derStadt Schwetzingen und der wei-terführenden Schulen.

In der Karl-Friedrich-Schimper-Realschule präsentieren sich dannvon 9 bis 14 Uhr fast 50 Unterneh-men und Betriebe. Neben großenbekannten Unternehmenwie Daim-ler AG, Media Markt, HeidelbergerDruckmaschinen AG oder RocheDiagnostics sind auch zahlreichemittelständische Unternehmen ausder Region dabei. Daneben infor-mieren auch die Träger beruflicherAusbildung wie IHK und Hand-werkskammer sowie die Arbeits-agentur über ihre Angebote.■www.schwetzingen.de

WALLDÜRN

Sprechtag für Existenzgründerund in der Wirtschaftsregion Wall-dürn-Hardheim-Höpfingen werdendurch ein Bündel von verschiede-nen Maßnahmen verstärkt, zumalin dem jetzt neu zu erschließendenVerbandsindustriepark VIP III wei-tere Industrie- und Gewerbe-grundstücke direkt an der B 27 zuvergeben sind.

Der vom GVV Hardheim-Wall-dürn für ein Referat gewonneneGründungsexperte Christof Geigervon der IHK Rhein-Neckar wirdbeim Sprechtag erläutern, wieExistenzgründungswillige das Vor-haben Selbstständigkeit in die Tatumsetzen können und schrittweiseeinzelne Aspekte, die zu einer er-folgreichen Gründung führen, auf-zeigen.

■www.wallduern.de

Walldürn. Geballte Kompetenz: AmDonnerstag, 8. März, gibt es imWalldürner Rathaus zahlreiche In-formationen und Tipps für Existenz-gründer. Der Gemeindeverwal-tungsverband Hardheim-Walldürn(GVV) lädt in Zusammenarbeit mitdem IHK StarterCenter in den Bür-gersaal ins Rathaus Walldürn ein.Beginn dieser unverbindlichen undkostenlosen Informationsveran-staltung ist um 16.30 Uhr. Die Dauerist auf zwei Stunden angesetzt.

Mit der Organisation dieser Ver-anstaltung will der Verbandsvorsit-zende, Bürgermeister Markus Gün-ther, eine Existenzgründungsoffen-sive in Walldürn starten. Die jetztschon umfangreichen Bemühun-gen um die Ansiedlung neuer Be-triebe im Verbandsindustriepark

Arbeitsrechtstag der UniMannheim. Der 7. Mannheimer Ar-beitsrechtstag am 14. März behan-delt das Thema „Beschäftigtenda-tenschutz in der Reform – ChancenundRisikendeskünftigenUmgangsmit personenbezogenen Daten vonMitarbeitern“.DieVeranstaltung imHörsaalA0.01 imGebäudederTech-nischen Informatik der UniversitätimQuadrat B6 beginnt um9Uhr undendet nach einem Abschlussge-spräch gegen 18 Uhr. Der Arbeits-rechtstag wird vom Institut für Un-ternehmensrecht der UniversitätMannheim organisiert, die Teilnah-megebühr beträgt 270 Euro. Infosunter www.arbeitsrecht.uni-mann-heim.de

„First Tuesday“ als KontaktbörseMannheim. Der EntrepreneurshipClub startet am 6. März seine Net-working Events mit einer ersten„First Tuesday“-Veranstaltung inder FacesLoungedesModehausesEngelhorn. Im Rahmen der „Tues-day Parties“ sollen Ideengeber mitdenregionalen„Machern“unddemInvestoren-Netzwerk zusammen-gebracht werden. Investoren kön-nenhierKontakte indie lokaleGrün-derszene knüpfen und Gesprächemit JungunternehmerInnen führen.Denen wiederum bieten sich Einbli-cke in die Szene, sie erhalten Chan-cen für den Aufbau neuer Kontakteund die Vernetzung untereinander.Die Registrierung erfolgt überwww.entrepreneurshipclub.de/re-gistrierung/.

Energie in allen FacettenSchwetzingen. Die 6. EnergieMes-seRhein-Neckar findet am31.Märzund 1. April im Lutherhaus, KleinePlanken in Schwetzingen, statt. Die2009 noch als EnergieMesseSchwetzingen gestartete Veran-staltung hat sich in den vergange-nenzweiJahrenzurbedeutendstenEnergiemesse in der Metropolregi-on entwickelt. Infos unter www.energiemesse-rhein-neckar.de.

Trends der KunststoffentwicklungMannheim.DieChancenvonKunst-stoffen für die Fahrzeugbeleuch-tung stehen beim 36. internationa-len Kongress „Kunststoffe im Auto-mobilbau“ am 21. und 22. März imRosengarten Mannheim im Mittel-punkt. Veranstalter ist die VDI Wis-sensforum GmbH.

Nicht nur Kaffeeliebhaber können auf der con:gusto Neues entdecken.Bild: BilderBox

www.congusto-mannheim.dewww.scae.de

Infos

Stars der Kaffeeszene in AktionBei der Genussmesse con:gusto vom 23. bis 25. März im Congress

Center Rosengarten treten Deutschlands beste Baristi an.

Mannheim. Zum ersten Mal findetvom 23. bis 25. März die Genuss-messe con:gusto im MannheimerCongress Center Rosengartenstatt. Mannheim wird damit zu-gleich Austragungsort des wich-tigsten Events der Kaffeeszene: desDeutschen Barista Champion-ship 2012. Neben den Wettbewer-ben mit über hundert Teilnehmernfinden auch Workshops für Profisund ambitionierte Home-Barististatt, für die man sich noch bis15. März unter www.scae.de an-melden kann.

Bei der con:gusto präsentierensich handwerkliche Meister, Pro-duzenten und Spezialitätenanbieteraus den Bereichen Kaffee und Tee,Bier, Wein, Champagner und Spiri-tuosen sowie Konditorei, Patisserieund Gelateria. Begleitend zur Mes-se findet ein Fachkongress mit denSchwerpunkten „Genuss“(23. März) sowie „Qualität“(24. März) statt. Außerdem werdenam ersten Messetag die Preisträ-ger des Coffee Innovations Awardgekürt.

„Ziel der Veranstaltung ist es,erstmals konkrete Kooperations-möglichkeiten zwischen den ge-nannten Genussmittelbereichen zusuchen und diese in Theorie undPraxis zu erproben“, erklärt MichelMaugé, Geschäftsführer des Ver-anstalters m:con – mannheim:con-gress GmbH. Angesprochen wer-den sollen mit dem neuen Messe-format Branchenexperten, Fach-

leute aus Gastronomie und Hotelle-rie sowie Endverbraucher. Die Ver-öffentlichung des Kongresspro-gramms ist für Herbst 2012 vorge-sehen. ip

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Im Vergleich zu Heidelberg steht inMannheim bei Investoren die Rendite mehr im Vordergrund. Bild: Proßwitz

30 Immobilien

Anlageimmobilien weiter gefragtSteigende Umsätze kennzeichnen den Markt für Wohn- und Geschäftshäuser in der

Metropolregion Rhein-Neckar. Heidelberg bleibt der teuerste Standort.

stabil. Allerdings ist das Mietstei-gerungspotenzial begrenzt und nurdurch Sanierungen zu erhöhen. ImGegensatz zu Heidelberg undMannheim, wo die Nachfrage derInvestoren deutlich größer ist alsdas Angebot, ist dieses Verhältnisin Ludwigshafen nahezu ausgegli-chen. Insbesondere in den mittle-ren und einfachen Lagen gibt es einausreichendes Angebot. Käufersind hier mit wenigen AusnahmenPrivatinvestoren aus der Region.„2010 stieg zwar die Zahl der ver-kauften Wohn- und Geschäftshäu-ser auf 58 Objekte an, der Umsatzsank aber von 22 auf 18 MillionenEuro“, erläutert Wiksner. Der durch-schnittliche Verkaufspreis pro Ob-jekt liege bei 310 000 Euro. Dies seider niedrigsteWert seit 2002.Immobilienexperten gehen da-

von aus, dass der Markt für Wohn-und Geschäftshäuser in der Regionnur leichte Wachstumsraten ver-zeichnen wird. Allerdings würdenauch künftig anziehende Mietendie Quadratmeterpreise in Heidel-berg und Mannheim ansteigen las-sen. „Insgesamt rechnen wir hiermit einer Verkaufszahl zwischen215 und 245 bei einem Umsatzvolu-men zwischen 147 und 168 Millio-nen Euro“, prognostiziert Wiksner.

Ulli Heidelberger

lung in Mannheim. Im Jahr 2010waren sowohl die Zahl der verkauf-ten Wohn- und Geschäftshäuser(101) als auch das Umsatzvolumen(50 Millionen Euro) im Vergleichzum Vorjahr rückläufig. „Hinter-grund dieser Entwicklung ist dieVerkaufszurückhaltung vieler Ei-gentümer“, betont Nikolas Wiks-ner, Geschäftsführer von Engel &Völkers Commercial Rhein-Neckar.Die Nachfrage habe sich dagegenverstärkt. „Insbesondere in densehr guten und guten Lagen ist derAngebotsmangel spürbar“, so derImmobilienexperte.

Im Vergleich zu Heidelberg stehtin Mannheim bei Investoren dieRendite mehr im Vordergrund. DiePreise zeigen zwar eine steigendeTendenz, liegen aber deutlich un-terhalb des Heidelberger Preisni-veaus. „Insgesamt wird die Nach-frage nach Mietwohnungen auf-grund der stabilen Bevölkerungs-und Haushaltszahlen konstant blei-ben, wobei gerade für modernisier-ten Wohnraum die Mieten auchweiter steigen werden“, erwartetWiksner.

Das Stadtbild in Ludwigshafenist stark geprägt durch zahlreicheArbeiterquartiere und Werkswoh-nungen. Generell ist die Nachfragenach Wohnraum in Ludwigshafen

renz zwischen Wohnungsangebotund -nachfrage der teuerste derdrei Standorte. Das nahezu nichtvorhandene Leerstandsrisiko so-wie die deutlich steigenden Mietenmachen den Markt für Investorenäußerst attraktiv. Das zunehmendeInteresse hat bereits entsprechen-de Auswirkungen auf die Preise fürAnlageimmobilien. Mit 66 Verkäu-fen und einem Umsatz von 90 Mil-lionen Euro hat der HeidelbergerMarkt für Wohn- und Geschäfts-häuser den höchsten Anteil (57Prozent) am Gesamtumsatz der Re-gion. Gegenläufig ist die Entwick-

Mehr Geld in den Kassen: Zwarwechselten 2010 in der Region na-hezu genauso viele Gewerbeimmo-bilien (225) wie im Jahr zuvor denBesitzer, das Umsatzvolumen legtedabei aber um satte zwölf Prozentauf 158 Millionen Euro zu. Wie ausdem aktuellen Marktreport 2011/2012 des international tätigen Bera-tungs- und Vermittlungsunterneh-men für Gewerbeimmobilien Engel& Völkers Commercial hervorgeht,verläuft die Entwicklung in Mann-heim, Heidelberg und Ludwigsha-fen aber unterschiedlich. Heidel-berg ist aufgrund der hohen Diffe-

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INTERVIEW

„Die Preisschwankungenwerden zunehmen“Die Rohstoffrisiken des Standorts Deutschland erfüllen den Mittelstand mit Sorge: Viele Unterneh-

men leiden unter steigenden oder schwankenden Rohstoffpreisen sowie unter Lieferunsicherhei-

ten. Den globalen Marktentwicklungen fühlen sich viele ausgeliefert. Econo sprach darüber mit

Franz-Josef Becker, Gebietsfilialleiter der Commerzbank Mannheim und Baden-Württemberg.

Econo: Herr Becker, zwei Drittel derfür die bundesweite Umfrage derCommerzbank befragten 4000 Mit-telständler geben an, unter Proble-men bei der Rohstoffversorgung zuleiden. In Baden-Württemberg sindes sogar über 70 Prozent. Entsprichtdas auch der Situation in derMetro-polregion: Wer ist hier von der Roh-stoffknappheit betroffen?

➤ Franz-Josef Becker: Die Umfra-ge hat ergeben, dass in Baden-Würt-temberg 83 Prozent aller Mittel-ständler auf mindestens einen Roh-stoff angewiesen sind. Das sindmehr als im Bundesdurchschnitt, dawir im Südwesten viel verarbeiten-des Gewerbe haben – diese Unter-

kauft. Dadurch sind nicht nur diePreise extrem gestiegen – viele Dis-tributeure, die eigentlich hättenStahl auf Lager nehmen müssen,um die Handwerker zu beliefern,sind einfach nicht an die Ware ge-kommen. Das hat in einigen Unter-nehmen die Produktion behindert.Hinzu kommt die Tatsache, dassbeim Energiepreis die Richtung vor-gegeben ist: Die Tendenz ist immersteigend, das kann man einkalkulie-ren. Bei den Rohstoffen hingegenschwanken die Preise extrem – die-se Volatilität bedeutet ein großes Ri-siko für die Unternehmen.

Viele Unternehmen stehen dieserSituation aber eher ratlos gegen-über: Fast 40 Prozent der Befragten

nehmen sind von der Knappheit be-sonders betroffen. Hier in der Rhein-Neckar-Region haben wir ein sehrstarkes metallverarbeitendes Ge-werbe – benötigt werden Stahl undAluminium, aber auch Nickel oderKupfer. Auch die Logistik- und dieTransportbranche sind hier starkvertreten, die in besonderem Maßeauf Diesel angewiesen sind. Ein wei-teres bedeutendes Cluster bildet dieNahrungs- und Genussmittelindus-trie – sie benötigt Agrar- oder tieri-sche Rohstoffe. Gut vertreten in derRegion ist außerdem die chemischeIndustrie, die sehr viele Produkteauf Ölbasis herstellt.

Die Umfrageergebnisse zeigen,dass die Ressourcenthematik inden Unternehmen durchaus alsProblem wahrgenommen wird. Alsbedrohlich werden vor allem diemit der Rohstoffversorgung verbun-denen Risiken empfunden. Über dieebenfalls steigenden Energiekostenhingegen beklagt sich indes „nur“jedes dritte Unternehmen.

➤ Becker: Das hängt damit zusam-men, dass wir – auch nach Abschal-tung der Kernkraftwerke – kein Pro-blem in der Energieversorgung ha-ben. Energie ist immer verfügbar.Rohstoffe hingegen nicht. NehmenSie das Beispiel Stahl: Ende 2010haben die Chinesen fast ein Drittelder Weltproduktion an Stahl aufge-

32 Nachrichten

„Die Unternehmen müssen bereitsjetzt auch verstärkt über einenProduktwandel nachdenken“, sagtFranz-Josef Becker. Bild: zg

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dar, auf dem sich die Preisschwan-kungen der wichtigsten Rohstoffeablesen lassen. Beispielsweise hatsich im vergangenen Jahr eine Preis-absicherung bei Baumwolle sehr ge-lohnt. Hier gab es eine Preisschwan-kung von bis zu 50 Prozent. Festzu-halten ist, dass sich schon viele Un-ternehmen über ihre Bank gegenZins- und Währungsschwankungenabsichern, obwohl diese wenigervolatil sind als Rohstoffpreise. Hiergibt es noch Nachholbedarf.

Bisher versuchen die meisten Un-ternehmen, Verfügbarkeit und Preisder benötigten Rohstoffe über lang-fristige Lieferverträge festzuzurren.Steigende Kosten werden an dieKunden weitergegeben. Und nur je-des zehnte befragte Unternehmensetzt auf Finanzinstrumente, um sichgegen Rohstoffrisiken abzusichern.Die entsprechenden Produkte gel-ten als zu teuer, zu komplex, zu ris-kant . . .

➤ Becker: Die Banken müssenhier in der Tat noch Aufklärungsar-beit leisten. Beim Festlegen vonRohstoffpreisen denken immernoch die meisten eher an den Liefe-ranten und seltener an eine Bank,die ihnen das Risiko abnimmt. Da-bei gibt es verschiedene Finanzin-strumente, mit denen man bei ei-nem Unternehmen das Risiko raus-nehmen kann, dazu gehören zumBeispiel Termingeschäfte, Swapsund Optionen. Mein Tipp: Die Un-ternehmen sollten darauf achten,nicht mehr abzusichern als benötigtwird. Wer also nur sein Tagesge-schäft absichert, riskiert nichts. ImGegenteil: Angesichts der hohen Vo-latilität ist eigentlich derjenige derSpekulant, der sich nicht absichert.

Im Zuge der Staatsschuldenkriseist auch Ihr Institut in die Schlagzei-len geraten. Kann der Mittelstandmit der Commerzbank rechnen?

➤ Becker: Auf jeden Fall! Das Ge-schäft mit dem deutschen Mittel-

stand ist auch in diesen turbulentenZeiten unser Kerngeschäft. Wir ste-hen dem deutschen Mittelstandweiterhin uneingeschränkt mit Kre-dit zur Verfügung. Übrigens: VonKreditklemme kann keine Redesein. Unsere Kreditlinien sind der-zeit nur zu 60 Prozent gezogen – daist also noch Luft nach oben.

Zurück zu den Rohstoffrisiken: Wieschätzen Sie hier die weitere Ent-wicklung ein?

➤ Becker: Rohstoffpreisschwan-kungen wird es auch in Zukunft ge-ben, diese Entwicklung können wirnicht aufhalten. Verträge mit Preis-gleitklauseln werden daher wohlnoch weiter zunehmen. Aber dieUnternehmen müssen bereits jetztauch verstärkt über einen Produkt-wandel nachdenken.

Was verstehen Sie darunter?

➤ Becker: Rohstoffe und Energiemüssen künftig nicht nur effizientereingesetzt werden. Es wird auch da-rum gehen, Produkte, für die knap-pe Rohstoffe benötigt werden, zu er-setzen durch andere Produkte vongleicher Qualität, aber aus anderenRohstoffen. Das käme einem Quan-tensprung gleich. Wenn der erfol-gen soll, muss jedoch auch dieGrundlagenforschung stärker geför-dert werden, die solche Innovatio-nen ermöglicht – das ist übrigensauch eine Forderung von über90 Prozent der für die Studie befrag-ten Mittelständler.

Nicole Pollakowsky

können nicht einschätzen, ob sie inder Rohstoff- und Energieversor-gung gut aufgestellt sind.

➤ Becker: Stimmt. Die Unterneh-men haben zwar erkannt, dass siesich mit dem Thema beschäftigenmüssen. Aber die Materie wirkt aufden ersten Blick sehr komplex unddie Hemmschwelle, sich damit zubeschäftigen, erscheint recht hoch.Hinzu kommt, dass wir zwei sehrambitionierte Konjunkturphasenhinter uns haben: erst die Phase derRezession, danach einen extremenBoom. Es gab also bisher andereThemen, die das Management be-schäftigt haben.

Sie meinen, die Unternehmer hat-ten schlichtweg anderes zu tun?

➤ Becker: Ja, die Rohstoffthematikwird zwar als wichtig empfunden.Für wirklich dringlich halten diemeisten Unternehmer sie aber nochnicht. Das wird sich vermutlich erständern, wenn die Preisschwankun-gen in immer kürzeren Zeiträumenstattfinden und die Kurve immerhäufiger nach oben geht.

Wie kann man Unternehmen fürdas Thema sensibilisieren?

➤ Becker: Wir haben uns vorge-nommen, bis Mitte 2012 mit allenunseren Firmenkunden über dasThema Rohstoffe und deren Preis-schwankungen gesprochen zu ha-ben. Zur Veranschaulichung hilftuns unser sogenanntes Rohstoffra-

33Nachrichten

econo1/2012 • 2. März 2012

DIE STUDIEFür die Studie „Rohstoffe und Energie: Risiken umkämpfter Ressour-cen“ wurden zwischenMai und Juli 2011 insgesamt 4000 Inhaber oderGeschäftsführer mittelständischer Unternehmen in ganz Deutschlandmit einem Jahresumsatz von mindestens 2,5 Millionen Euro befragt,davon 551 ausBaden-Württemberg.

Durchgeführt wurde die Befragung vom MeinungsforschungsinstitutTNS Infratest. Auftraggeber ist die Commerzbank-Initiative „Unterneh-merPerspektiven“, die sich zumZiel gesetzt hat, ein Forum für Themen zuschaffen, die mittelständische Unternehmen in Deutschland bewegen.

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econo 1/2012 • 2. März 2012

34 Unternehmen & Märkte

DAS UNTERNEHMENDie SVP Deutschland AG ist aus der Online Gesellschaft für Informati-onsvermittlung mbH hervorgegangen. Dieser Datenbankspezialisthatte 1987 von der französischen SVP die Lizenz gekauft, in Deutsch-land Markterkundungen als Teil des weltweiten SVP-Netzwerkesdurchzuführen. 1999 firmierte das Unternehmen in SVP DeutschlandAG um, das Geschäft mit den Datenbanken wurde von der Online In-formation Services GmbH weitergeführt. Bei der SVP in Heidelbergarbeiten 45 Mitarbeiter, weltweit sind im SVP-Netzwerk nach eige-nen Angaben rund 600 Berater aktiv, 250 davon im Stammland Frank-reich. Die Anteile der AG liegen beim Gründer, beim Vorstand und beiaktuellen und ehemaligenMitarbeitern.

Internet:www.svp.de

Fakten statt FolienWer braucht Mahlwerke im Nanobereich und wo könnten Fahrstühle mit Kettenantrieb zum Ein-

satz kommen? Die Heidelberger SVP Deutschland AG hat sich auf solche Markterkundungen spe-

zialisiert. Vor allem Mittelständler schätzen die Expertise.

U nternehmen gieren nach Inno-vationen: Sie bringen Wettbe-werbsvorteile und Wachstum.

Doch mehr als 90 Prozent aller Ide-en schaffen es nicht zur Innovation -der erhoffte Erfolg am Markt stelltsich nicht ein. Das gilt für Großkon-zerne genauso wie für Mittelständ-ler. Davon ist zumindest Tim Brou-wer, Vorstand der SVP Deutsch-land AG, überzeugt. SVP hilft Un-ternehmen dabei, für ihre Produkteund Dienstleistungen die richtigenMärkte und Kunden zu finden.

Einfach ist das nicht. Brouwernennt dazu den Fall eines Maschi-nenbauers. Der mittelständische Be-trieb hatte ein Mahlwerk entwi-ckelt, allerdings nicht irgendeines:Es kann Stoffe im Nanometerbe-reich zerkleinern. Der Maschinen-bauer wandte sich an die Heidelber-ger SVP mit dem Auftrag, sie mögeKunden im Automobilbereich fin-den. „Unser Klient war davon über-zeugt, dass Unternehmen aus die-sem Bereich Interesse an solch ei-nem Mahlwerk hätten, beispiels-weise um Carbon oder Grafit zu be-arbeiten“, sagt Brouwer. Doch dieMarkterkundung durch sein Teamergab ein ganz anderes Ergebnis.Die vom Kunden eigentlich avisier-te Zielgruppe zeigte dem Mahlwerkdie kalte Schulter.

„Also machten wir uns auf dieSuche, wer Bedarf haben könnte“,so Brouwer. Das Mahlwerk kommtheute bei Unternehmen in der Me-dizintechnik zum Einsatz. „Wirkönnen eben gut um die Ecke den-ken“, sagt der 40-Jährige und lacht.Und fügt ernst hinzu: „Unsere Bera-tungsleistung ist es nicht, eine Fragezu beantworten.“ Oftmals wüsstendie Kunden gar nicht, nach was sieeigentlich suchten. So ging es aucheinem Unternehmen, das einen spe-ziellen Kettenantrieb für Fahrstühleentwickelt hatte. „Wir kontaktier-ten Ingenieure bei den großen Her-stellern. Die hatten an einem nahe-

zu wartungsfreien Kettenaufzugaber gar kein Interesse“, so Brou-wer. Auch hier sei SVP im Kunden-auftrag schließlich fündig gewor-den. Denn es gibt Fahrstühle an Or-ten, die sind so speziell, dass die Be-treiber Stillstandszeiten auf Teufelkomm raus vermeiden wollen: inBergwerken, um Kumpels TausendeMeter ins Erdinnere zu befördernund auf Schiffen. Der aus Fahrstüh-len in Büro- und Wohnhäusern be-kannte Hinweis, bei Stillstand solleman einen Knopf drücken und manwürde nach einigen Sekunden miteiner Servicezentrale verbunden,funktioniert eben nicht so einfachauf einem Schiff, das Tausende Kilo-meter vom Land entfernt über dieWeltmeere fährt. Auch hier habe

die Recherche von SVP dem Klien-ten dabei geholfen, die relevanteZielgruppe zu ermitteln.

„Mit klassischer Marktforschunghat das nichts zu tun“, beschreibtBrouwer das Konzept. Der Volks-wirt spricht lieber von „Markter-kundung“ oder Neudeutsch „Mar-ket Intelligence“, die er und seine45 Mitarbeiter betreiben. Daruntersind ausgesprochene Spezialisten,beispielsweise Ingenieure, Biologenoder Chemiker. „In mehr als 80 Pro-zent der Fälle lassen sich die angeru-fenen Experten auf ein Gesprächein“, sagt Brouwer. Das funktioniereaber nur, da am anderen Ende derLeitung eben auch ein Spezialistsitzt. „Ohne auf gleicher Augenhö-he zu sprechen, funktioniert dasnicht.“ Seit Gründung der SVP imJahre 1987 (siehe Kasten) habe SVPmehr als 100 000 solcher Anfragenbearbeitet, 80 Prozent innerhalbvon drei Tagen. Rund 200 Klientenhaben nach Angaben von SVP soge-nannte Rahmenverträge abgeschlos-sen. Das erlaubt den Firmen, dieHeidelberger für die verschiedens-ten Markterkundungen anzurufen –täglich von 8.30 bis 19.30 Uhr. DieRecherchen finden weltweit statt.So ziert eines der SVP-Büros Uhren,die die Lokalzeiten von New York,Sydney, Shanghai und Tokio anzei-gen. Hinter den Schreibtischen

steht eine große Regalwand. Dortstehen Hunderte Messekatalogeund Fachzeitschriften. Um sich The-men zu erschließen und geeigneteAnsprechpartner zu finden, arbeitendie SVP-Mitarbeiter zudem mit Da-tenbanken und dem Internet. BeiBedarf greift die SVP DeutschlandAG zudem auf das weltweite SVP-Netzwerk von rund 600 Expertenzu.

Bei den mittelständischen Kun-den komme das Angebot gut an.„Wir produzieren eben nicht mög-lichst viele und schöne Powerpoint-folien, sondern liefern schnell kon-krete Antworten und Lösungen“,sagt Brouwer. Doch nicht nur Mit-telständler nutzten SVP als „outge-sourcte Researchabteilung“. „AuchGroßkonzerne rufen bei uns an,weil wir schneller sind als die eige-nen Stäbe“, sagt der Vorstand.

Eine Erfolgsgarantie bieten dieSVP-Ergebnisse indes nicht. „Wirunterstützen nur die Entscheidun-gen, die in den Unternehmen zu fäl-len sind“, sagt Brouwer. Auch gelän-ge es nicht immer, für eine neueIdee einen geeigneten Markt zu fin-den. Bei einem Fünftel der Anfragensei das der Fall. „Das ist nicht ein-fach zu vermitteln“, sagt Brouwer.„Wir sagen dann immer: Ihr spartGeld, wenn Ihr diese Idee nicht wei-terverfolgt. Das zieht.“

Matthias Schmitt

Tim Brouwer, Vorstand der SVPDeutschland AG. Bild: zg

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35Unternehmen & Märkte

econo1/2012 • 2. März 2012

Höhenluft

Das Handwerk hat wieder goldenen Boden: Nach den krisengebeutelten Jahren verzeichnet die

Region Rhein-Neckar-Odenwald ein deutliches Plus an Firmen-Neugründungen. Die Statistiken

der Handwerkskammer Mannheim verraten noch weitere Trends.

E xakt 12 878 Unternehmen sindaktuell im Kammerbezirk regis-triert – 141 mehr als noch im ver-

gangenen Jahr. Mannheim steht inder Statistik auf der Pole Position:109 Betriebe wurden 2011 in derQuadratestadt neu gegründet, dieAnzahl der Mannheimer Handwerks-betriebe ist damit auf 3467 Unter-nehmen angewachsen. Ein leichtesPlus verzeichnet auch Heidelberg mitsechs Neugründungen. Lediglich imNeckar-Odenwald-Kreis wurden 2011zehn Firmen weniger ins Handelsre-gister eingetragen als im Jahr zuvor.

Stabile Meisterbetriebe

Platzhirsch bleibt der Meisterbe-trieb, der mit 7637 Unternehmenden Löwenanteil in der regionalenStatistik bildet. In den Berufsgruppenschneiden die Friseure am stärkstenab, gefolgt von den KfZ-Mechani-kern und den Elektrotechnikern.„Die Zahlen beweisen, dass Betrie-be, bei denen ein Meister an derSpitze steht, deutliche Nachhaltig-keit aufweisen“, bestätigt WalterTschischka, Präsident der Hand-werkskammer Mannheim Rhein-Ne-ckar-Odenwald. Bei den Fleischerbe-trieben dagegen dreht sich die Spiralenach unten: Für 15 Betriebe in derRegion kam im vergangenen Jahr dasAus. Auch bei den Dachdecker- und

Feinmechanikerfirmen haben sichdie Reihen gelichtet.

Von einer allgemeinen Krise kannjedoch keine Rede sein, ist sich derPräsident der Handwerkskammersicher: „Weil das Handwerk so engund so breit mit unserem Leben ver-flochten ist, handelt es sich hierbeium den stabilsten Wirtschaftsbe-reich.“ Außerdem haben etliche Be-rufszweige bereits die Weichen fürdie Zukunft gestellt: So befassen zumBeispiel die Schornsteinfeger und

Klimatechniker längst eingehend mitder CO2-Reduktion.

Nicht wirklich ein Qualitätsmerk-mal ist dagegen diese Entwicklung:Auch das zulassungsfreie Gewerbeverzeichnete einen Anstieg von ins-gesamt 5,2 Prozent. Eine Entwick-lung, die nicht ohne Skepsis be-trachtet wird, zumal eine fachlicheQualifizierung nicht immer nachge-wiesen werden muss. Nach der Kon-junkturkrise, so Tschischka, würdedies Könner und Glücksritter glei-chermaßen auf den Plan rufen. Vor

allem bei den Gebäudereinigern, denFliesen-, Platten- und Mosaiklegernsowie den Raumausstattern sei einerheblicher Zuwachs von Neuein-trägen zu verzeichnen.

Unterm Strich stimmen die Zah-len den Kammer-Präsidenten opti-mistisch, allerdings räumt Tschisch-ka ein: „Grundsätzlich hängt die Stär-ke des Handwerks nicht unbedingtvon der Anzahl der Betriebe ab. Wich-tig ist vor allem die Qualitätsarbeit,die abgeliefert wird.“

Alexander Jähne

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Die ersten Siedler kommenEs geht vorwärts, Zug um Zug. In der Bahnstadt werden in diesem Jahr die ersten Wohnungen

fertig gestellt. Die Nachfrage nach Grundstücken und Immobilien in Heidelbergs neuem Stadtteil

ist ungebrochen stark. Neben Wohnraum muss für die Menschen aber auch eine öffentliche und

soziale Infrastruktur entstehen.

A uf dem neuen amtlichen Stadt-plan existiert der 15. Stadtteilbereits. In kleinen roten Blö-

cken sind die ersten Wohn- und Bü-rogebäude erkennbar. De facto istdie Bahnstadt für die kommendenJahre noch eine riesige Baustelle.Auf dem 115 Hektar großen Gelän-de des ehemaligen Heidelberger Gü-terbahnhofs entsteht bis zum Jahr2022, so die Planung, die größtePassivhaussiedlung der Welt. Dannsollen 5000 Menschen in der Bahn-stadt wohnen, 7500 hier arbeiten.Bis 2014 werden in einem ersten

Bauabschnitt 1800 Wohneinheitenfür 2500 Bewohner errichtet.

Die Entwicklung schreitet zügi-ger voran als geplant: „Wir habenim Mai 2009 mit der Erschließungbegonnen, die ersten Grundstückehaben wir Ende 2009 verkauft, Mit-te 2010 war Baubeginn, danach hatsich eine unglaubliche Dynamik ent-wickelt“, sagt Peter Dohmeier, einervon drei Geschäftsführern der Ent-wicklungsgesellschaft Heidelberg(EGH), die unter anderem für denVerkauf der Grundstücke zuständigist. Bereits in diesem Jahr sollen des-halb die Arbeiten im zweiten Bauab-schnitt beginnen, zwei Jahre früherals geplant. „Wir denken, dass 2015auch dieser Teil der Bahnstadt steht“,blickt Dohmeier voraus. Das passeauch zeitlich zum Abzug der Ameri-kaner, da könne man gleich bei denfreigewordenen US-Flächen inner-halb des Viertels weitermachen.

Aufgrund der begehrten Immobi-lienlage waren sehr schnell die ers-ten Wohnbaufelder verkauft, erläu-tert Georg Breithecker, Geschäfts-führer der Sparkassen ImmobilienHeidelberg und verantwortlich fürdie Wohnungsvermarktung in derBahnstadt. Die Grundstückspreisewaren vergleichsweise niedrig undhaben ebenfalls eine starke Nachfra-ge begünstigt. „Damit haben wirschließlich für die hohe Attraktivitätder Baukörper gesorgt“, erklärt Doh-meier. Der Immobilienabsatz bestä-tige dies, fügt Breithecker hinzu.Von 265 Eigentumswohnungen ander Promenade wurden innerhalbeines Jahres 160 verkauft.

Den ersten Spatenstich hatte2010 die Gesellschaft für Grund-und Hausbesitz (GGH) gemacht.Der Wohnbau wird in wenigen Mo-naten abgeschlossen sein. „Die Über-gaben werden von Juli bis Oktoberstattfinden“, plant GGH-Geschäfts-führer Peter Bresinski. Die „Schwet-zinger Terrassen“ kosten die Wohn-baugenossenschaft rund 22 Millio-

nen Euro. Die Preise für die 49 Ei-gentumsobjekte liegen im Durch-schnitt bei 3200 Euro pro Quadrat-meter, davon sind die acht „Stadt-häuser“ die teuersten Objekte. „Alleschon verkauft“, verrät Bresinski,„wir dachten, dass die Vermarktungschwieriger werden würde.“ Zwi-schen 500000 und über 600000Euro muss für ein solches Häuschenmit durchschnittlich 170 Quadrat-metern bezahlt werden.

Solche Projekte sollen im Portfo-lio der GGH aber künftig eine Aus-nahme bleiben. „Wir wollen diebürgerliche Mitte versorgen, das ist

unsere Kernaufgabe“, sagt Bresin-ski. Die 47 Mietwohnungen in derBahnstadt werde man deshalb sogünstig wie möglich anbieten. „Alsnicht-Rendite-orientiertes Unterneh-men sind wir mit geringerem Ge-winn zufrieden als manch andereInvestoren.“ Allerdings schränkt derGeschäftsführer ein: „Der Mietpreiswird nicht unter zehn Euro liegen.“Laut aktuellem Mietspiegel liegendie Heidelberger Durchschnittsmie-ten bei 7,85 Euro pro Quadratme-ter. Trotz Förderung von bis zu dreiEuro richte sich das Angebot im

36 Objekt- & Gewerbebau

Heidelberg ist eine der wenigen Städte in Deutschland, die wächst. Wohnraumwird dringend benötigt – auch für den Studentenzuwachs. Im Campus Bahnstadtentstehen mehrere Appartementhäuser und Wohnheime. Bilder: Investa/IWP

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Größer als die Altstadt: Für die Entwicklungsmaßnahme auf dem alten Güterbahnhof wurde kein Quadratmeter Naturland geopfert. Von den 115 Hektar entfallen 9 aufWohnraum, 13 auf Gewerbe und 23 Hektar auf den Campus. 40 Prozent der Fläche ist nicht für Bebauung vorgesehen. Grafik: EGH

neuen Stadtteil „ganz klar nicht anGeringverdiener“, so Bresinski.

In dieser Preisklasse misst sichdas neue Viertel künftig mit den teu-reren Immobilienlagen nördlich desNeckars. Bei der EGH ist man sichdessen bewusst: „Es ist kein billigerStadtteil, aber er ist seinen Preiswert“, sagt Peter Dohmeier. Im Ge-genzug werde eine „Qualität in al-len Bereichen geschaffen“, mit Pas-sivhausstandard, großen Freiflächenund Fernwärmeanschluss. Jedes An-gebot helfe außerdem, den Druckauf den angespannten HeidelbergerWohnungsmarkt zu mindern.

Von einer großen Umverteilunginnerhalb des Stadtraums kann al-lerdings nur bedingt die Rede sein.Laut einer Analyse der SparkassenImmobilien kommen nahezu 60Prozent aller Käufer von außerhalb.„Wir verzeichnen eine nennens-werte Zahl von Rückkehrern, Pend-lern, oder Menschen, die sich ihren

Alterswohnsitz in der Stadt einrich-ten“, sagt Georg Breithecker. Manhabe dennoch das ehrgeizige Ziel,dass der Stadtteil zur Hälfte von Hei-delbergern bewohnt werde. „Daswerden wir durch die Mietwohnun-gen schaffen.“ Deren Anzahl liegtetwas über den Kaufimmobilien. Ei-ne Entwicklung, die vom Markt ab-hängt. Jahrelang wurde kaum nochin Mietwohnungen investiert, heu-te sind sie für private und institutio-nelle Anleger wieder attraktiv.

So auch für die SOKA-Bau ausWiesbaden, ein Zusammenschlussder Sozialkassen des Baugewerbes,die auch eigene Wohnprojekte durch-führt. Das Unternehmen errichtetbis 2013 für rund 29 Millionen Eu-ro einen Komplex mit 102 Miet-wohnungen. Anders der BauträgerDIH Deutsche Wohnwerte, dernach eigener Aussage vorwiegendhochwertige Immobilien im südli-chen Deutschland baut. Das Heidel-

berger Unternehmen realisiert aufdem größten Baufeld an der Prome-nade 159 Eigentumswohnungen invier verschiedenen Wohnformen,darunter sogenannte Cross-Over-Häuser – ein Konzept aus Holland,bei dem Wohnungen versetzt übermehrere Etagen laufen. Für eine sol-che Avantgarde-Bleibe von beispiels-weise 144 Quadratmetern werdenrund 450 000 Euro aufgerufen.

Über zwei Milliardenwerden verbaut

Die Bahnstadt ist ein riesiger Fi-nanzplatz – über zwei MilliardenEuro werden hier investiert, so diePrognose der EGH. Der Wohnungs-bau ist konsequenterweise ein reiz-volles Geschäft für Kapitalanleger.Auf dem Feld vor der Freifläche„Pfaffengrunder Plateau“ baut eine

Projektgesellschaft der Argon GmbHaus Stuttgart und der RG ResidentialDevelopment GmbH aus Klingen-münster. 78 Eigentumswohnungenhat das Unternehmen an eine Kapi-talanlagegesellschaft verkauft, diedie Wohneinheiten für einen Immo-bilien-Spezialfonds erwirbt. DieIWP Rhein-Neckar aus Karlsruhehat ihre 118 Mietobjekte an der Pro-menade an eine Karlsruher Versi-cherung zur Kapitalanlage veräu-ßert. Diese sowie 18 Eigentums-wohnungen werden im Sommer be-zugsfertig sein.

Insgesamt investiert das Unter-nehmen 75 Millionen Euro in dieBahnstadt, den Großteil im Bereichdes „Campus Bahnstadt“ – unteranderem mit „campusaffinem Woh-nen“, zu dem Serviceleistungen wieReinigung und Wäschedienst gehö-ren. Das neue Wissenschaftsquar-tier ist dem Technologiepark imNeuenheimer Feld ��

37Objekt- & Gewerbebau

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38 Objekt- und Gewerbebau

organisieren sich Privatpersonen,die gemeinsam planen und bauen.Durch geringere Steuern und Nota-riatsgebühren fallen die Kosten imVergleich zu einer Neuimmobilieam Markt bis zu 25 Prozent gerin-ger aus. Die bislang erste und einzi-ge Baugruppe in Heidelberg nahmjedoch keinen guten Anfang. DiePlanungsarbeiten der Gruppe warenbereits weit fortgeschritten, gleich-zeitig gab es Änderungen seitensder Stadt. „Eine kommunikative Ab-stimmungslücke“, so Dohmeier, dieaber im Laufe des Jahres mit der Un-terzeichnung des Kaufvertrages ausder Welt geschafft werden soll. Dassweitere Grundstücke für solche pri-vaten Initiativen bereitgestellt wer-den, sei aber eher unwahrscheinlich,signalisiert der EGH-Geschäftsführer.Gründe nennt Dohmeier nicht. Übri-ge Wohnbaufelder im zweiten Bauab-schnitt werde man in den kommen-den Jahren in den Verkauf geben.

Kitas, Grundschule undÖPNV-Anschluss

Die Stadt stellt sich indes der Frage,wie das neue Viertel nicht nur mitMenschen, sondern auch mit Lebengefüllt werden kann. Dafür müssevor allem die öffentliche Infrastruk-tur stimmen. „Wir wollen keineSchlafstadt, sondern einen Stadtteilmit urbanem Charakter. Die ganznormalen Dinge des Alltags wie Ein-kaufen oder Arztbesuche müssenhier stattfinden können“, findet An-nette Friedrich. Die Leiterin desStadtplanungsamtes Heidelberg be-schreibt die künftige „Ausstattung“:Auf den „Schwetzinger Terrassen“wird im September die erste Kinder-tagesstätte eröffnen. Eine zweite Ki-ta sowie eine Grundschule entste-hen in den kommenden Jahren. Fürdie Anbindung zu den weiterfüh-renden Schulen, etwa nach Rohr-bach, werden durchgängige Radwe-ge gebaut.

Nach Freiwerden der betroffenenUS-Flächen wird die Bahnstadt mitzwei Linien an das städtische Stra-ßenbahnnetz angebunden. Der Erst-anschluss erfolgt über eine Buslinie.Der nahe Hauptbahnhof ist seit derVerlängerung des Querbahnsteigsdirekt von der Bahnstadt erreichbar.Weiterhin ist die Gestaltung des„Südlichen Bahnhofsvorplatzes“ mitFreiflächen und Tiefgarage vorgese-hen. Am „Gadamerplatz“, dem Stadt-teilzentrum, wird ein Bürgerhausgebaut. Nördlich davon entsteht ein„merkantiles Zentrum“ mit Vollver-sorger und Drogeriemarkt. „The-

�� nachempfunden, hier sollen sichUnternehmen und Forschungsein-richtungen ansiedeln. Das Zentrumdes Areals werden die Büro- und La-borgebäude „SkyLabs“ bilden (sieheSeite 46). Daneben entstehen ver-schiedene, teils studentische Wohn-formen. Hier baut die Immobilien-gruppe Investa aus München einWohnheim mit 349 Appartements,das zum Sommersemester 2013 be-zugsfertig sein soll. Für die weiterenFelder sind Gästehäuser für die For-schungseinrichtungen vorgesehen,kleinere Appartements für Absol-venten oder Wohnungen, die Unter-nehmen für ihre Mitarbeiter anmie-ten können. „Wir sprechen mit denAngeboten ein jüngeres oder beruf-lich eingespanntes Publikum an.Wer hier wohnt, dem muss klar sein,was in der Umgebung stattfindet“, soPeter Dohmeier.

Damit bezieht sich der EGH-Ge-schäftsführer auch unausgespro-chen auf die „Halle 02“, deren Kul-tur- und Musikbetrieb sich derzeitnoch problemlos in der Lautstärkebemerkbar machen kann. Stadt undBetreiber befinden sich im Abstim-mungsprozess über die Zukunft deralten Güterhalle (siehe Interviewauf Seite 40). Das umliegende Areal„Zollhofgarten“ soll der zentraleFreiraum des Campus werden undwird aktuell an Landschaftsarchitek-ten ausgeschrieben.

Zweiter Bauabschnitt schonim Herbst

Während auf dem neuen Campusund an der Promenade die Rohbau-ten wachsen, wird es für den zwei-ten Bauabschnitt ab Herbst konkret.An der westlichen Promenade sol-len in einem ersten Schritt 400Wohneinheiten entstehen. Die zweiEGH-Gesellschafter LBBW undGGH werden dort voraussichtlicheigene Projekte realisieren. „Bauträ-ger aus dem ersten Bauabschnitt ha-ben aber nicht unbedingt Optionenauf ein weiteres Grundstück, dasbeste Architektur- und Nutzungs-konzept ist entscheidend“, so Doh-meier. Allerdings müsse überlegtsein, wem man „die Tür weise“. Ge-genüber Econo haben SOKA-Bauund die Deutsche Wohnwerte ihrInteresse am zweiten Bauabschnittbekundet.

Zumindest ein Baufeld sei bereits„mit heiligem Wort“ reserviert, soDohmeier. Hier will eine Baugruppeauf rund 5000 QuadratmeternWohnraum für etwa 100 Familienschaffen. In einem solchen Kollektiv

„SMART METERING“ FÜR DIE GANZE BAHNSTADTDer Vertrag zwischen der Stadtwerke Heidelberg GmbH und der in Aa-chen ansässigen Stadtwerke-Kooperation Trianel GmbH ist in trocke-nen Tüchern: Die Bahnstadt erhält flächendeckend Smart Metering.Der neue Heidelberger Stadtteil wird damit nicht nur das aktuell größ-ten Passivhaus-Areal in Europa, sondern gleichzeitig auch das größ-te Gebiet, das flächendeckendmit SmartMetering ausgestattet ist.

Mithilfe des Smart Meterings erhalten die Anschlussnutzer auf der ei-nen Seite einen Überblick über ihren tatsächlichen Energieverbrauchund die Energiedienstleister haben auf der anderen Seite die Möglich-keit, ihre Angebote noch kundenorientierter zu gestalten.

Die Stadtwerke Heidelberg engagieren sich seit Start des Trianel-Um-setzungskonzepts Smart Metering im April 2011 im Netzwerk unab-hängiger Stadtwerke. Lag das Augenmerk des Trianel-Smart Meter-Umsetzungskonzepts in Phase I auf dem Entwickeln von Lösungen, umdie Grundbedürfnisse eines modernen Smart Metering-Systems abzu-bilden, liegt der Schwerpunkt der Phase II auf dem Entwickeln vonMehrwertprodukten für Stadtwerke-Kunden. Alle im Rahmen des Um-setzungskonzepts erarbeiteten Lösungen werden in Heidelberg zumEinsatz kommen.

RASANTE KOMMUNIKATION DURCH GLASFASERZusammen mit dem regionalen Telekommunikationsanbieter Pfalz-kom / Manet eröffnen die Stadtwerke in Heidelberg neue Telekommu-nikationsmöglichkeiten. In allen Neubaugebieten – wie aktuell in derBahnstadt – schaffen die Stadtwerke künftig mit moderner Glasfaser-technik die Infrastruktur für innovative Telekommunikation. Pfalzkom/Manet wird die Netze betreiben und den Zugang zu den verschiede-nen Telekommunikationsdiensten bereitstellen.

Bisher basiert die Telekommunikation – nicht nur in Heidelberg –vor allem auf Kupferkabel. Allerdings stoßen diese Zugangsnetze in-zwischen an ihre Leistungsgrenzen.

Für die Bewohner der Neubaugebiete hat die Vereinbarung zwischenden beiden Unternehmen einen ganz konkreten Nutzen:Mit demGlas-fasernetz können sie TV-Signale empfangen, Videos aus demNetz la-den und in sekundenschnelle Daten um die Welt schicken. Die Tech-nik ermöglicht moderne Telefonie und schafft die Basis für ruckelfreieund klare Bilder bei der kommenden Videokommunikation.

Valentin Noll GmbHBauunternehmen

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Schneller als erwartet: Sechs Wohngrundstücke und zwei Gewerbebauten sind derzeit im Bau, der nächste Bauabschnitt wurde um zwei Jahre vorgezogen. In wenigenJahren werden auch die Kräne verschwunden sein. Bild: Kay Sommer

39Objekt- & Gewerbebau

men-Spielplätze“, viele Grün- undFreiflächen mit Wasserbecken sol-len eine lebenswerte Umgebungschaffen. Alle Anlieger können inden Tiefgaragen ihrer Häuser par-ken, in der gesamten Bahnstadt sindnur vereinzelt oberirdische Park-möglichkeiten vorgesehen. Für dieersten Bewohner wird im Gebäudeder GGH ein Bäcker einziehen,auch eine Bankfiliale wird sich dortansiedeln – alle Wohngebäude sindbaulich auf Ladenlokale im Erdge-schoss ausgerichtet.

„Wir hoffen, dass die Bahnstädteran der Gestaltung mitwirken unduns mitteilen, was wo fehlt“, erklärtdie Amtsleiterin. Die Stadt werdedeshalb einen „Nachbarschaftstreff“initiieren und finanzieren. „Die Be-wohner werden dort einen zentra-len Ansprechpartner für alle Belan-ge vorfinden.“ Im Campus-Bereicheröffnet mit einem „ÖkumenischenKirchenladen“ eine weitere sozialeEinrichtung. Der Schwierigkeit, ineinem Planquartier eine soziale Ge-meinschaft aufzubauen, sei mansich bewusst, sagt Annette Fried-

rich. „Da sind solche Verbindungs-stellen eine Hilfe.“

Alle diese Bausteine laufen aufdem Schreibtisch von Gerald Dietzzusammen. „Die schnelle, aber tolleEntwicklung fordert die Beteiligtenstark, besonders in der Verwaltung.Es gibt kein städtisches Amt, dasnicht in das Großprojekt eingebun-den ist“, weiß der Leiter der Ge-schäftsstelle Bahnstadt. Durch denenormen Fortschritt müssen auchdie Infrastrukturleistungen wie Ka-näle, Straßen und Stromleitungenfrüher erbracht werden – mit ein

Grund für die Kosten von derzeit 14Millionen Euro. Die Einnahmen ausden Grundstücksverkäufen reichennicht, wie anfänglich vom Oberbür-germeister prognostiziert, zur Kom-pensierung. „Wir müssen in dieserHinsicht flexibel sein“, fordert Dietz.Schließlich entstehe mit der öffentli-chen Infrastruktur ein „bleibenderWert“ von Hunderten Millionen Eu-ro. Mit „Überraschungen“ werdeaber auch in den kommenden zehnJahren zu rechnen sein. Dietz siehtsgelassen: „Das wird ein spannenderProzess.“ Verena Zimmer

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Mit dem Einzug von leistungsstarken IP-Netzwerkenin Unternehmen sind der Verbund zwischen mehrerenRechnern und das Internet inzwischen zur Standard-einrichtung geworden. Die Technologie ist nicht nurleistungsfähiger in allen Bereichen, sondern hat zweientscheidende Vorteile: Sie ist in vielen Fällen kosten-günstiger als die traditionelle, analoge Videotechnik,zum anderen kann durch den Einsatz von MEGAPI-XEL- Kameras eine größere Detailinformation generiertwerden. Die universellen Einsatzbereiche machen dieNetzwerk-Videotechnik nicht nur für große industrielleAnlagen, sondern insbesondere auch für kleinere An-wendungen interessant. Hinzu kommt die Multifunk-tionalität bei der z. B. eine Einwahl und Fernabfrageper Internet möglich ist. Gerade für Filialisten stellt derdezentrale Zugriff auf entsprechende Standorte einegroße Bedienerfreundlichkeit dar. Die Übertragung vonAlarmbildern über das unbefugte Betreten von Freige-länden oder Warenlager im Außenbereich auf unsereständig besetzte Notruf- und Serviceleitstelle versetztunsere Kunden in eine einmalige Situation: SofortigeIntervention und Schadensverhütung. Bei der Alarm-und Sicherheitstechnik Lohrer GmbH, ein herstellerun-abhängiges Unternehmen, steht nicht das installierteProdukt, sondern die Systemlösung und die Dienstleis-tung im Vordergrund.Vor 37 Jahren gründete Helmut Lohrer das Unterneh-men, welches heute mit 30 Mitarbeitern und vier Ver-triebsbüros der größte mittelständische Komplettanbie-ter in Sachen Sicherheitstechnik in der Metropolregionist. Seit zehn Jahren führt sein Sohn Heiko Lohrer dieGeschäfte erfolgreich weiter und kann auf ausgezeich-nete Referenzen zurückgreifen.

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INTERVIEW

„Ein Geschenk für die Bahnstadt“Hannes Seibold (37), Geschäftsführer des „Atelier Kontrast“ und Betreiber der Halle 02

Herr Seibold, die Halle 02 feiert indiesem Jahr ihren zehnten Ge-burtstag. Es könnte eventuell dasletzte Jahr sein. Der Mietvertragläuft noch bis Ende 2012. Zwischenden Interessen der zukünftigenBahnstadt-Bewohner und dem der-zeitigen Veranstaltungsprogrammbestehe ein Konflikt, meint die Stadt.Wie sieht Ihre Lösung aus?

➤ Die Halle kann für Messen, Vor-träge oder Firmenveranstaltungenzugänglich gemacht werden. Unse-re Gastronomie wird besonders fürdie zahlreichen Arbeitnehmer inte-ressant sein, wir können unser An-gebot entsprechend erweitern. AmAnfang wird es kaum Verpflegungs-möglichkeiten auf dem neuen Cam-pus geben. Daneben sollen weiter-hin Ausstellungen und Konzertestattfinden. Die kulturelle Nahver-sorgung in der Bahnstadt muss auchgarantiert sein.

Die Stadt hat Bedenken, dass derMusiklärm die Anwohner und Ar-beitnehmer stört . . .

➤ Auf die tägliche Büroumgebungwirkt der Betrieb des Kulturhauseskeinesfalls störend, und die Studen-ten freuen sich vermutlich über dasabendliche Angebot. Wenn derBahnhofsplatz Süd in den kommen-den Jahren gebaut wird, können dieVeranstaltungsbesucher die Halle

über den nördlichen Eingang betre-ten und verlassen. So entsteht keinLärm durch Leute. Zusätzlich kannder Geräuschpegel über Schallschutz-maßnahmen baulich eingedämmtwerden.

Diese Kosten muss dann aber dieStadt aufbringen . . .

➤ Sie ist die Eigentümerin. Sanie-rungsmaßnahmen sind jedoch un-umgänglich. Die Halle hat ein Eter-nit-Dach und keine Dämmung. Ein

gewisser energetischer und opti-scher Standard muss schon sein,schließlich entsteht rundherum diegrößte Passivhaussiedlung der Welt.

Was passiert mit der Halle, wennder Kulturbetrieb eingestellt wird?

➤ Hoffentlich kein Einkaufszen-trum (lacht). Im Ernst, das Ziel einerStadt muss sein, in jedem Viertel einWohlfühlklima zu schaffen. Wie esandersherum geht, zeigt das Neuen-

heimer Feld, ein Stadtteil der Wis-senschaft, der nur tagsüber belebtist. In anderen Städten wurden Kul-turzentren nachträglich in Stadtteile„eingebaut“. Ohne Erfolg. Hier ist jaalles schon da. Im Übrigen hat dieStadt eine Verantwortung für dieNeu-Heidelberger, die können sichdoch nicht nur über die Arbeit inte-grieren. Die Chance sollte nicht ver-spielt werden, die Halle 02 ist einGeschenk für die Bahnstadt.

Verena Zimmer

Vision: Der Projektentwurf der „Atelier Kontrast“ -Betreiber ordnet der sanierten und mit Grünflächen umgebenen „Halle02“ im „Campus Bahnstadt“ eine Schlüsselrolle zu. Grafik: zg

40 Objekt- & Gewerbebau

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41Objekt- & Gewerbebau

Vom Bad zum BazarNach über 100 Jahren ist für dieses Jahr die zweite Eröffnung des Alten Hallenbades in Heidelberg

geplant. Investor Hans-Jörg Kraus baut die ehemalige Schwimmstätte zu einem kommerziellen

Zentrum um. Dabei setzt der Bauherr auf regionale Mieter und Konzepte.

H ier habe ich schwimmen ge-lernt“, diesen Satz hat Hans-Jörg Kraus in den letzten Jah-

ren öfters von Heidelbergern ge-hört. Ein bisschen Sorge schwingtda bei manch Einheimischen schonmit: Was genau hat er vor mit dem

Jugendstilbad? Was bleibt am Endeübrig von dem denkmalgeschütztenGebäude im Stadtteil Bergheim?

Der Geschäftsführer der KrausImmobilien GmbH hat das Bad2008 nach Ausschreibung von derStadt gekauft und baut es seit 2010

zu einem Ensemble aus Konsum-,Erlebnisangeboten und Nutzflächeum: Neben einer Markthalle, Res-taurants, Bio-Supermarkt, Wellness-und Veranstaltungsbereich wird auchein Hotel sowie eine Vielzahl an Bü-roflächen in diesem Komplex ent-

stehen. „Wenn ich den Menschenerkläre, dass das Gebäude in seinerGrundstruktur erhalten bleibt, sinddie meisten von der Umsetzungs-konzeption begeistert“, sagt Inves-tor Kraus. Die Idee habe das Hallen-bad im Prinzip vorgegeben: ��

H.Y.B.R.I.D.

Bis zu 15 Prozent zusätzliche Einsparung aus Restwärme, biszu 108 Prozent feuerungstechnischer Wirkungsgrad: mitdiesen Zahlen setzt H.Y.B.R.I.D. Zeichen für die wirtschaft-liche Beheizung von Hallen. H.Y.B.R.I.D. ist die Summe auswirkungsgradoptimierten Infrarotheizungen, effizienterHeizungssteuerung und innovativer Restwärmenutzung.Das bislang effizienteste Wärmekonzept von Kübler.Rufen Sie an: +49 621 57000-0.

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Page 42: ECONO Ausgabe 01 2012 - modul100 · econo 1/2012 • 2. März 2012 März 70StandortBrühl 6 Mannheim.MVVEnergie rechnetfür2012mitweniger Gewinn. 8 Heidelberg.DieSparkasse hat2011zwölfMillionenEuro

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ALTES HALLENBADDas Alte Hallenbad wurde zwischen 1903 und 1906 im Jugendstil undKlassizismus erbaut und 1950 sowie 1967 nochmals umgebaut. Seit1978 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

1981 wurde das Bad aus Sicherheitsgründen geschlossen. Von da anlag das Gebäude brach und war Gegenstand zahlreicher Diskussio-nen über die zukünftige Nutzung.

Schließlich kaufte es 2008 der Heidelberger Investor Hans-JörgKraus (48) nach Ausschreibung von der Stadt. Der Geschäftsführerder Kraus Immobilien GmbH begann, nach einer Zeit der „Zwischen-nutzung“ mit Disco- und Kulturveranstaltungen, im Januar 2010 mitSanierung und Umbau. Sein Architekt ist Jan van der Velden-Volk-mann.

Das Konzept zum Alten Hallenbad wurde mit dem Bundes-Preis„Energieoptimiertes Bauen 2009“ ausgezeichnet. Kraus kaufte zu-sätzlich umliegende Häuser und Flächen, sein Gesamtinvestitionsbe-darf liegt bei 25Millionen Euro.

Die Eröffnung des Bades ist für das dritte Quartal 2012 geplant.

VIEL PLATZGesamtfläche 9000 qm

davon:

● Restaurant mit Terrasse 680 qm● Eventbereich „Frauenbad“ 650 qm●Markthalle „Männerbad“ 1150 qm●Wellnessbereich „Salzanwendungen“ 480 qm● Sushi-Restaurant 180 qm●Bio-Supermarkt 840 qm●Hotel 1200 qm●Büroflächen 1200 qm

�� „Die Bäder waren früher Stättender Kommunikation, Treffpunkt undGelegenheit zum Austausch“, sagtKraus. Diesen Gedanken habe er indie Gegenwart übertragen. Das Badsolle wieder ein Ort der Öffentlich-keit werden.

Die Konversion sei letztendlichdie Möglichkeit „etwas von damalszu erhalten“, ist der 48-Jährigeüberzeugt. Nicht nur für die älterenHeidelberger. Kraus hofft auch diejüngeren Generationen für die Ge-schichte und Lebenskultur ihrerHeimatstadt begeistern zu können.Historische Umkleidekabinen undblecherne Hinweisschilder vom Ba-debetrieb sollen als Zeitzeugen dieFlure und Räume schmücken, Bil-der und Texttafeln die Besucher in-formieren. „Das Alte Hallenbadwird auch nach dem Umbau nochfühl- und erlebbar sein“, sagt Kraus.Und das soll im dritten Quartal die-ses Jahres soweit sein. „Ein wenigSommer“ will er für die Eröffnungauf jeden Fall mitnehmen.

Für den gebürtigen Heidelberger(Geschäftsmotto: „Wenn ich wonicht mit dem Rad hinkomme, dannlasse ich es bleiben“) war es eineSelbstverständlichkeit, auch im Hal-lenbad auf „den regionalen Bezug“zu setzen. Beispielsweise bei dengastronomischen Angeboten imehemaligen Männerbad. Eine ge-schwungene Gewölbedecke, darun-ter Reihen großer halbrunder Fens-ter, umrandet von einer Ornamen-ten-verzierten Galerie – in dieserKulisse wird eine Markthalle mitFeinkost-, Gemüse-, Obst-, Fisch-und Essensständen eröffnen. „DieLeute sollen sagen, den kennen wir,da gehen wir hin“, so der Investorüber die zukünftigen Standmieter.Noch im März will Kraus die 25Standplätze ausschreiben und ge-meinsam mit dem Geschäftsführer

der neu gegründeten Markthallen-Betreibergesellschaft auswählen.

„Interessenten haben wir ge-nug“, sagt Kraus. Sein Vorbild seidie Markthalle in Freiburg, mit de-ren Betreiber er in engem Aus-tausch stehe. „Dort herrscht einelebhafte Atmosphäre“, beschreibtKraus das Pendant im Breisgau.

„Menschen, die sich vorher nichtkannten, essen zusammen, kom-men miteinander ins Gespräch.Solch ein Flair wünsche ich mirauch in Heidelberg“.

Erste kleinere Stände, ein Zei-tungsladen, ein Kiosk, sollen die Be-sucher schon im glasüberdachtenEingangsbereich vorfinden. In einer

Seitennische, im ehemaligen Wan-nenbadtrakt, will Kraus eine „Ge-nussecke“ schaffen, hier soll es Kaf-fee, Pralinen oder Bio-Eis geben.

Eine Etage darunter befindet sichdie von Kraus so getaufte Kessel-haus-Ebene. In diesem Stockwerklagerten früher die schweren Was-serkessel, hier war auch das „Hun-debad“, wo die Vierbeiner auf ihreHerrchen warteten. Zu diesen Zei-ten war „Öko“ noch kein Begriff,rund hundert Jahre später wird hierder Bio-Supermarkt Alnatura eineVerkaufsfläche von 600 Quadratme-tern beziehen. Der Öko-Sortimenteraus Bickenbach bei Darmstadt un-terhält bereits „um die Ecke“, in derBergheimer Straße, eine etwa halbso große Filiale, die geschlossenwird und mit allen Mitarbeitern insHallenbad umziehen soll.

Auch für Bioprodukteist Heidelberg

ein attraktiver Markt

Die Vergrößerung hat gute Gründe:Dank des Bio-Trends befindet sichdas Unternehmen auf Expansions-kurs. „Wir planen etwa zehn Neuer-öffnungen pro Jahr“, verrät Alnatu-ra-Pressesprecherin Stefanie Neu-mann. „Die Universitätsstadt ist füruns ein besonders attraktiver Markt.Die Heidelberger sind sehr gute Bio-Käufer.“ Aktuell betreibt das Unter-nehmen 67 Filialen, davon die meis-ten in Baden-Württemberg undzwei in der Neckarstadt. Die „hei-mischen Lösungen“, auf die Inves-tor Kraus im gesamten Hallenbadsetzt, finden auch im „Supernatur-markt“ ihre Entsprechung. „Ein re-gionales Sortiment ist uns wichtig“,sagt Neumann. Obst, Gemüse undBackwaren bezieht das Unterneh-men von Lieferanten vor Ort.

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Moderne Architektur und gläserne Arkaden neben sanierter Jugendstilfassade:Das Heidelberger Alte Hallenbad wird verschiedene Nutzungskonzepte vereinen,unter anderem ein Restaurant mit großem Terrassenbereich.

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Vor dem zukünftigen Alnatura-Eingang in der Poststraße befindetsich ein großer Vorplatz, der sichüber die gesamte Südseite des Badserstreckt. Früher war dies ein öf-fentlicher Parkplatz. Für die künfti-gen Mieter des Hallenbads hat derInvestor eine zweigeschossige Tief-garage mit 65 Stellplätzen errichtenlassen. „Parkmöglichkeiten für dieBesucher befinden sich noch genü-gend im Umkreis“, sagt Kraus. Für

die gewonnene Fläche vor dem Bio-Supermarkt hat Hans-Jörg Krausnoch Ideen: „Ein Wunsch wäre es,hier einen kleinen Wochenmarkt zuetablieren“, so der Bauherr. DerHauptteil des Platzes ist allerdingsschon für die Terrasse des Restau-rants reserviert, das unter dem ehe-maligen Frauenbad einziehen wird.

Zunächst hatte Kraus hier die An-siedlung eines Brauhauses mit Bier-garten vorgesehen, sich aber dann

für „urban kitchen“ entschieden –eine noch kleine Restaurant-Kette,mit bisher drei Filialen in Frankfurtam Main und in Wiesbaden. Ist daseine regionale Lösung, wie Kraus siebevorzugt? Die Betreiber zumindestsind in der Heidelberger Gastro-Sze-ne keine Unbekannten. Nikos Wol-ters und Georgios Messas unterhal-ten bereits vier Lokale in der Stadt,darunter die berühmte „Tangente“,seit 1965 eine Institution im städti-

schen Nachtleben. „Wir sind gebür-tige Heidelberger“, betont Wolters.

Darauf legt der 38-Jährige Wert,der bereits mit 24 Jahren seine ersteStrandbar in Griechenland geführthat. Für den Heidelberger Laden ha-ben sich Wolters und Messas mitdem Gründer von „urban kitchen“,Ilias Malandrakis, zusammengetan.

Die Gastro-Idee entspreche demGeschmack eines städtischen Publi-kums, ist Wolters überzeugt. ��

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44 Objekt- & Gewerbebau

�� „Italienisch, asiatisch, grie-chisch, deutsch, amerikanisch – wirkochen alle Küchen, auf hohem Ni-veau und zu erschwinglichen Prei-sen.“ Für das 520 Sitzplätze zählen-de Restaurant inklusive Terrasserechnet der Geschäftsführer mit In-vestitionen bis 750 000 Euro. Einkleines Risiko gebe es immer, aberdas Konzept sei schließlich erprobt.„Wir adressieren eine breite Klien-tel, das verspricht Sicherheit“, er-klärt der Gastronom. Geplant sei ei-ne hohe Frequenz an Festpersonal,etwa 20 Einstellungen. „Daraufachten wir auch in unseren anderenLokalen. Das garantiert die Qualitätdes Service und die Zufriedenheitder Kunden“, so Wolters.

Die drei Betreiber hoffen auf dasMittagsgeschäft durch die Arbeit-nehmer. Eine Konkurrenz zu denSpeisenanbietern in der Markthallesieht Wolters nicht: „Das sind unter-schiedliche Konzepte, die sich er-gänzen.“ Zusätzlich soll das „urbankitchen“ auch abends Publikum insHallenbad locken. „Wir schaffenhier einen ganz neuen Platz für Un-ternehmungen. In dieser Ecke liefvorher nicht viel“, so Wolters. Pas-

send dazu übernehmen die Partnerdas Management des „Frauenbads“.Der Bereich ist als Veranstaltungslo-cation vorgesehen. Tagsüber wirddas Bad als „Bestuhlungsergän-zung“ für die Markthalle fungieren.Für den Abendbetrieb haben die Ge-sellschafter noch kein festes Kon-zept. „Alles ist denkbar, Kongresse,Firmenfeiern, Seminare, Hochzei-ten – das sind Formate, die sehr gutplanbar sind“, sagt Wolters. Dane-ben werde auch ein kleines Pro-gramm an Kultur- und Musikveran-staltungen stattfinden.

Den gastronomischen Reigen imAlten Hallenbad komplettiertschließlich ein Sushi-Lokal auf derBäder-Ebene. Die Inhaber von „Sa-kura-Sushi“ betreiben bereits einRestaurant und einen kleineren Im-biss für die japanische Spezialität inder Bergheimer Straße.

„Bergheim 41“: 32 Zimmerund attraktive Details

Wegen des vielfältigen kulinarischenAngebots haben Nicolaas Bootsmaund Maik Neuhaus ihr eigenes Ver-pflegungsangebot bewusst klein ge-

halten. Beide sind die Geschäftsfüh-rer des Hotels „Bergheim 41“, imnördlichen Hallenbad-Neubau ander Bergheimer Straße. Der Inter-netauftritt funktioniert schon, aberdie Räume sind noch im Rohbau.Auf fünf Stockwerken und 1200Quadratmetern entstehen derzeit32 Zimmer.

Bootsma, der seit 17 Jahren das„Hotel Zum Ritter“ in der Altstadtführt, und Neuhaus, seit sechs Jah-ren Inhaber des „Art Hotel“ in derInnenstadt, wollten schon längerein gemeinsames Projekt verwirkli-chen, als sie auf Kraus’ Hotel-Plänefür das Alte Hallenbad aufmerksamwurden. Vom Erfolg sind die Hote-liers überzeugt: „‚Bergheim 41’ hatkein austauschbares Konzept“, sagtBootsma. Wie sein Partner kommtder 58-Jährige ursprünglich aus derKetten-Hotellerie und kennt mittler-weile die Vorzüge eines individuellgeführten Hauses. Die umliegendengrößeren Hotels seien deshalb keinedirekten Wettbewerber. „UnsereZielgruppe sind natürlich auch dieGeschäftsreisenden und die Touris-ten, aber solche, die das Besonderesuchen“, sagt Neuhaus. Der 45-Jäh-

rige verrät auch schon attraktive De-tails des Stadthotels: von der Dach-terrasse mit Blick aufs Schloss überdie Ausstattung mit Media-Hub fürsSmartphone bis zur komplett ver-glasten Suite mit „in-room-Sauna“.„Im kleinen Hotelcafé im ‚Vintage-Stil’ wollen wir eine hauseigene Kaf-feeröstung anbieten, selbst gebacke-ne Kuchen und eigene Pralinen“,macht Neuhaus Appetit auf mehr.

Die Heidelberger Hoteliers kalku-lieren die Investitionen knapp untereiner Million Euro. Etwa 20 Mitar-beiter wollen sie beschäftigen. DiePreise für ein Doppelzimmer begin-nen bei 114 Euro. Frühstück undTiefgarage kosten extra. Die Torefür „Bergheim 41“ werden sich vo-raussichtlich im Juni öffnen. Als ein-zige Mieter starten Bootsma undNeuhaus nicht im Einklang mit demGesamtkomplex. „So eine weicheEröffnung ist im Hotelgewerbe im-mer günstig“, sagt Bootsma. Vondem anschließenden kommerziel-len Betrieb verspreche er sich Publi-city und Kundschaft. Das Hotel seizwar weitgehend unabhängig, aberauch ein Teil des Bads. „Alle Mieter

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Im Neubau an der Bergheimer Straße eröffnet ein Stadthotel. Der historischeEingang zum Bad und ein Großteil der geplanten Büroflächen befinden sich imNebengebäude.

werden voneinander profitieren“,prophezeit der Geschäftsführer.

Profitieren werde die Hallenbad-Gemeinschaft auch von „der Lage,der Lage, der Lage“ – die Hoteliersbeschreiben sie als „ideal“. Das AlteHallenbad liegt in direkter Nähezum zentralen Bismarckplatz undzur Fußgängerzone und unweit vonHauptbahnhof und Autobahnzu-bringer. Ein auf dem Immobilien-markt gefragter Standort, auch beiUnternehmen – da ist sich Fach-mann Kraus sicher. Deshalb hat erausreichend Büroräume eingeplant– rund 1200 Quadratmeter. Von derBäderebene bis zum Dachgeschosskönnen unterschiedlich große Räu-me angemietet werden. Mit erstenpotenziellen Mietern stehe er der-zeit in Verhandlungen, lässt sichKraus in die Karten blicken.

Neben kulinarischen Genüssen,Shoppingerlebnissen, modernen Ar-beitsplätzen und schicken Über-nachtungsplätzen setzt der Bauherrauch auf Entspannung: Im ehemali-gen römisch-irischen Bad entstehtein Wellnessbereich mit Salzgrotteund Schwebebad – „mit einer Was-sersubstanz wie im Toten Meer“, so

Hans-Jörg Kraus. Betreiberin wirdseine Ehefrau sein, die ein solchesSalzzentrum seit einiger Zeit inMannheim führt. Die Anwendun-gen gelten als Therapie bei verschie-

denen Beschwerden wie Asthmaoder Neurodermitis. Eine zunächstgeplante Saunalandschaft konntenicht umgesetzt werden. „Die Kom-bination zwischen energetischer Sa-

nierung und Denkmalschutz warnicht machbar“, so Kraus.

Wellness, Sushi, Feinkost – voneinem Luxus-Konsum-Tempel willder Eigentümer aber nichts wissen.Für alle Altersstufen und Budgetshalte das Hallenbad etwas bereit.„In der Markthalle können Sie ei-nen Mittagstisch für wenige Eurohaben, aber auch ein Glas Champa-gner bestellen.“ Kraus ist sich si-cher: Das „neue alte Bad“ wird vonden Heidelbergern angenommen.„Gerade weil es etwas Vergleichba-res nicht gibt.“ Und er fügt hinzu:„Wir haben hier das richtige Publi-kum dafür.“

Er gebe zu, das Hallenbad sei si-cher nicht sein „wirtschaftlichstesProjekt“. Die veranschlagten Ge-samtinvestitionen, von einst 14 auf25 Millionen Euro geklettert,stemmt er mit seinem Finanzie-rungspartner Sparkasse Heidelberg.Über seine zukünftigen Einnahmenkönne er noch nicht einmal speku-lieren. Das beunruhigt den Besitzerdes Anwesens aber nicht sonder-lich, das Alte Hallenbad sei schließ-lich sein „ganz persönliches Jahr-hundertprojekt“. Verena Zimmer

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Mit einem „Kleid“ aus dreidimen-sional gefaltetem Aluminium sind dieSkyLabs äußerlich bereits einHighlight. In wenigen Monatenziehen die ersten Mieter ein, dannbeginnt auch das Innenleben.

Bilder: Fischer Architekten

46 Objekt- & Gewerbebau

Leuchtturm und MotorDer Bau der SkyLabs steht vor dem Abschluss. Der Büro- und Laborkomplex wird Mittelpunkt des

neuen „Campus Bahnstadt“. Der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Heidelberg soll profitieren.

D as sind die modernsten Büro-und Laborgebäude Deutsch-lands“, sagt Heiko Petzold

über das 60-Millionen-Euro-Projektin der Bahnstadt. Der Rechtsanwaltist Fachmann für Immobilienfinan-zierung bei der Hamburger An-

walts- und Steuerberatungsgesell-schaft Jebensmensching. Seit 2009leitet der 41-Jährige die Geschäfteder SkyLabs-Projektgesellschaft inLuxemburg.

Die Max-Jarecki-Heidelberg-Stif-tung („Econo“ berichtete in Heft

06/11) baut im neuen HeidelbergerStadtteil eine 19 000 Quadratmetergroße Gewerbeimmobilie in Passiv-hausstandard. Der Entwurf zumdreigliedrigen Ensemble aus Block,Turm und Riegel stammt vom Pla-nungsbüro Fischer Architekten in

Mannheim. „Investor Henry Jareckihat den Wunsch geäußert, die Besu-cher des Gebäudes und der Bahn-stadt mit offenen Armen zu empfan-gen“, beschreibt GeschäftsführerClaus Fischer die Konzeptidee. Die-se Geste werde über eine große

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Das größte Büro- und Laborgebäude auf dem Bahnstadt-Areal, beflügelt dieEntwicklung des Quartiers für wissenschaftsbasierte High-Tech-Unternehmen.

Freitreppe zwischen den Gebäudenerlebbar.

Im neuen „Campus Bahnstadt“werden die SkyLabs das optischeund vorerst auch das wirtschaftlicheZentrum bilden. „Die ersten Mieterkönnen im Juni einziehen“, ver-spricht Petzold. Die Gesellschaft ste-he aktuell in Verhandlung mit dreigrößeren Unternehmen, ein weite-res habe den Mietvertrag bereits un-terschrieben. Bis zur Eröffnung sol-len rund 60 Prozent der Fläche ver-geben sein. Die Miete für Büroräu-me liegt bei zwölf bis 14 Euro proQuadratmeter, für Labors zwischen19 und 21 Euro. Vergleichsweisegünstig, denn, erklärt Petzold,„Henry Jarecki geht es nicht um dieErwirtschaftung einer bestimmtenRendite. Er fühlt sich mit Heidel-berg und der Wissenschaft im Be-sonderen verbunden und wollte fürdie Bahnstadt Pionierarbeit leisten.“

An Raum für Unternehmen undForschungseinrichtungen besteht inder Universitätsstadt großer Bedarf.Der Technologiepark im Neuenhei-mer Feld ist nahezu ausgelastet. Vordiesem Hintergrund hat die Stadtdie Gründung des neuen Campusund der SkyLabs angeregt. Vor-

nehmlich Unternehmen der Bio-tech-Branche und der Pharmaindus-trie soll hier Raum geboten werden– dazu zählen unter anderem vollausgestattete biomedizinische For-schungslabors. „Die Rolle als füh-render deutscher Standort für Ge-sundheitsforschung birgt langfristigenormes Potenzial, sofern es ge-lingt, internationale Unternehmenanzusiedeln. Dafür brauchen wirgeeignete Gewerbeflächen“, erläu-tert Christian Tidona, Geschäftsfüh-

rer der BioRN Cluster ManagementGmbH und des BioRN Network e.V,die Chancen für die gesamte Metro-polregion. Der Verein BioRN unter-stützt Unternehmen innerhalb desregionalen Life-Science-Netzwerks.

Die Gefahr, dass Firmen aus demTechnologiepark in die Bahnstadtabwandern, sieht Tidona indesnicht: „Das Neuenheimer Feld istdurch die fachliche Betreuung eineideale Heimat für sehr junge Unter-nehmen, die SkyLabs sind vor allem

für reifere Unternehmen interes-sant, die das gewerblich geprägteCampus-Umfeld der Bahnstadtschätzen. Die direkte Anbindungzum Hauptbahnhof und zur Auto-bahn können die Arbeitgeber alsPfand bei der Rekrutierung ihrerMitarbeiter nutzen.“

Diese Standortvorteile sieht auchHeiko Petzold, deshalb stehen dieSkyLabs auch anderen Branchen of-fen: „Nutzungsformen wie Schu-lungszentren sind ebenfalls ein The-ma.“ Daneben ist die Ansiedlungvon Gastronomie und Shops vorge-sehen. Für die nächsten zwölf Jahrehat die Stiftung Optionen auf 5,5Hektar im Umkreis der SkyLabs unddamit die Möglichkeit, weitere Pro-jekte zu entwickeln. Dafür gebe esallerdings noch keine konkretenPläne, sagt Petzold.

Die Stadt verspricht sich viel vonder Zugkraft der SkyLabs. „Wir wol-len Unternehmen von der Attrakti-vität der Bahnstadt zu überzeugen“,erklärt Achim Fischer, Leiter desAmts für Öffentlichkeitsarbeit. Durchdie SkyLabs werde der neue Cam-pus erst zum Leben erweckt: „DieStadt verdankt Henry Jarecki des-halb sehr viel.“ Verena Zimmer

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48 Personalmarketing

econo 1/2012 • 2. März 2012

RichtungsweisendesDer Fachkräftemangel bestimmt zunehmend das Recruiting. Denn Unternehmen können

ihre wirtschaftlichen Ziele nur erreichen, wenn sie dafür die richtigen Mitarbeiter haben.

F achkräfte sind umkämpft, undgerade kleine und mittelständi-sche Unternehmen haben dabei

einen entscheidenden Nachteil: Siesind am Arbeitsmarkt nicht ausrei-chend bekannt. Das gilt selbst fürMarktführer in bestimmten Seg-menten. Dagegen sind große, meistmultinationale Konzerne jedem einBegriff. Ihr Name verspricht Presti-ge, Karrieremöglichkeiten und oftauch ein höheres Gehalt. Offene Po-sitionen werden so deutlich schnel-ler besetzt. Was also ist zu tun? Ne-ben der Direktansprache, bei der

Headhunter gezielt nach Führungs-kräften und Fachspezialisten su-chen, ist „Emloyer Branding“ dasZauberwort.

„Dabei rückt der Arbeitgeber alsMarke in den Mittelpunkt“, so Mi-chael Klausnitzer von acquinterion,einer auf Vertrieb, Marketing undPersonal spezialisierten Agentur fürden Mittelstand. Der Arbeitgebersoll möglichst attraktiv erscheinenund sich positiv von Wettbewerbernabheben. So lässt sich die Ausbeutebei der Personalsuche und auch dieQualität der Bewerbungen dauer-

haft steigern. „Mittelständler müs-sen dabei ihre eigenen Stärken he-rausarbeiten und offensiv vermark-ten“, rät Valerie Stöckler von derPersonalservice-Agentur Projektmei-le in Schwetzingen. Dazu, ergänztdie Personalexpertin, zählen unteranderem die Nähe zum Geschäfts-führer mit flachen Hierarchien undkurzen Entscheidungswegen, flexi-ble Arbeitszeiten für eine bessereVereinbarkeit von Familie und Berufund Weiterbildungsmöglichkeiten.Erfolgreich ist auch, wer vor Ortpräsent ist und beispielsweise die Ju-

gendarbeit lokaler Vereine fördert,oder mit Schulen und Hochschulenkooperiert, um Praktikanten, Werk-studenten und Diplomanden – unddamit potenzielle künftige Bewer-ber – ins Unternehmen zu holen.

Äußerst wichtig ist ein gutes Be-triebsklima: „Zufriedene Angestelltebleiben dem Unternehmen nichtnur erhalten, sondern helfen auchbei der Suche nach neuen Mitarbei-tern“, erklärt Stöckler. Ein gutes Bei-spiel dafür ist die Kopp Schleiftech-nik GmbH im südhessischen Lin-denfels-Winterkasten. Der Familien-

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49Personalmarketing

econo1/2012 • 2. März 2012

betrieb wurde im vergangenen Jahrfür seine partnerschaftliche Unter-nehmenskultur ausgezeichnet.

Die Arbeitsgemeinschaft Partner-schaft in der Wirtschaft e.V. (AGP)beeindruckte die Vielzahl von Instru-menten der Personal- und Organisa-tionsentwicklung, die dieses mittel-ständische Unternehmen mit 35Mitarbeitern einsetzt. Das habe eineMitarbeiterbefragung eindrucksvollbestätigt. „Über moderne Technikhinaus, sind es unsere Mitarbeiter,die den Erfolg ausmachen“, betontGeschäftsführer Achim Kopp. Ge-genseitige Wertschätzung, aber auchEhrlichkeit und Offenheit zählen zuden sieben „Spielregeln“, die mangemeinsam aufgestellt und unter-schrieben habe. Das gilt sowohl für

den Umgang miteinander als auchmit den Kunden. Durch eine Er-folgsprämie, die direkt mit dem Un-ternehmensergebnis gekoppelt ist,werden die Mitarbeiter zusätzlichmotiviert. Hinzu kommen kleineAufmerksamkeiten wie ein täglichgefüllter Obstkorb und kostenlosewarme Getränke.

So ist in den 40 Jahren seit Grün-dung des Unternehmens einefreundschaftliche, familiäre Unter-nehmenskultur gewachsen, die Stel-lenausschreibungen praktisch über-flüssig macht: „Die Mund-zu-Mund-Propaganda reicht vollkommenaus“, so Kopp. Und was an Rekrutie-rungskosten gespart werde, könnean anderer Stelle wiederum inves-tiert werden. Ulli Heidelberger

Ringen um kluge Köpfe

Pflegen eine familiäre und freundschaftliche Unternehmenskultur – auch umqualifizierte Mitarbeiter zu halten: die Geschwister Jürgen, Achim und HeikeKopp von Kopp Schleiftechnik in Lindenfels-Winterkasten. Bild: zg

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econo 1/2012 • 2. März 2012

50 Personalmarketing

Job-Portal HochschuleVor dem Hintergrund zunehmenden Fachkräftemangels verschärft sich die Konkurrenz um

Hochschulabsolventen auch in der Metropolregion-Rhein-Neckar.

A lles beginnt mit einem „Test“.Wer diesen besteht und ent-sprechende Qualifikationen vor-

weisen kann, ist im „Spiel“ um dievielleicht ganz große Karriere in ei-ner Top-Kanzlei.

Können Rekrutierungsevents wiedas „Best Graduates Law Game“ dieArt der Mitarbeiterrekrutierung vorOrt revolutionieren? Recruiting-Ex-perten sehen darin durchaus Poten-zial. Denn das von der niederländi-schen Memory Group für den Wirt-schafts- und Kanzleibereich entwi-ckelte Konzept – die Einladung zumdirekten Wettkampf mit anderen so-genannten High Potentials – öffnetauch für andere Branchen einenneuen Weg, frühzeitig Kontakt zuHochschulabsolventen zu knüpfen.„Und diesen suchen Unternehmenin der Metropolregion Rhein-Ne-ckar“, bestätigt Cornelia Matternvom Career Service der UniversitätMannheim. Doch ob derartigeEvents etwas für mittelständischeUnternehmen sind?

Fakt ist, dass allein in Deutsch-land ab 2014 jährlich mehr als49 000 Absolventen benötigt wer-den. Tendenzen einer zunehmen-den Akademisierung der Arbeits-welt schlagen bei dieser Entwick-lung kaum zu Buche. Hauptgrundist der demografische Wandel undder daraus resultierende Ersatzbe-darf an qualifizierten Fachkräften –auch im Ausland. Diesem begeg-nen, laut einer Umfrage des Em-ployer-Branding-Dienstleisters Uni-versum, drei Viertel aller Unterneh-men vorrangig damit, junge Arbeits-kräfte möglichst früh zu rekrutieren– schon während der Studienzeit.

Für die erste Kontaktaufnahmesind die Hochschulen und deren Fa-kultäten unmittelbare Schnittstellezwischen Firmen und Studieren-den. Die Universitäten Mannheimund Heidelberg unterhalten einensogenannten Career Service und dieHochschule Mannheim ein CareerCenter. Diese sind nicht nur Anlauf-stelle für Studierende, sondern auchAnsprechpartner für Personalver-antwortliche aller Branchen.

„Gerade die mittelständischenUnternehmen sind oft nicht gut

über Möglichkeiten der Kooperati-on informiert“, sieht Lutz Fischer-Klimaschewski, Leiter des CareerService der Hochschule Mannheim,Handlungsbedarf. Eine Infrastruk-tur, um Aufmerksamkeit auf sich zulenken, sei durchaus vorhanden, be-stätigt auch der Career Service derUniversität Mannheim. Es gelte je-doch, Unternehmen zum Umden-ken zu bewegen und den jeweilsrichtigen Strategie-Mix zu finden.

Um sich bekannt und interessantzu machen, seien Messen häufig dasMittel der Wahl für Unternehmen,so die Fachleute. 50 waren alleinbei der Firmenkontaktmesse derHochschule Mannheim vertreten,mit 107 Anmeldungen ist der dies-jährige Career Fair der MannheimerUniversität bereits restlos ausge-bucht. Damit gilt es, die Besucher-zahl von 5600 im Vorjahr noch zuüberbieten. „Firmen schätzen andiesen Veranstaltungen, dass sichpotenziell interessante Bewerberauthentischer präsentieren“, weißCornelia Mattern.

Abseits der Messen ist es mittelsdes Career Talk möglich, direkt mitinteressanten Studierenden inKontakt zu treten. „Wir helfenUnternehmen, anhand unsererOnline CV-Datenbank – aktu-ell sind darin 1400 unsererStudierenden und Absoven-ten eingetragen –, mög-liche Kandidaten zufinden und organi-sieren Gesprächeauf dem Cam-pus“, erklärtMattern.

Firmenprä-sentationen,Exkursionen,Workshops,Fachvorträgeund Seminaresind darüber hi-naus Instrumente, umden „guten Namen“ gekonntzu platzieren. „Pro Studien-jahr erreichen wir damit etwa1800 Teilnehmer“, berichtetFischer-Klimaschewski.

Um angehende Fachkräf-te jedoch frühzeitig an

sich zu binden, haben sich Praktika,Doktorandenstellen und studienbe-gleitende Trainee-Programme be-währt. Auch hierfür bieten dieHochschulen der Region entspre-chende – obendrein kostenlose – In-ternet-Plattformen. Über das On-line-„JobBoard“ des Career Servicein Mannheim besteht die Möglich-keit, Ausschreibungen direkt an dieZielgruppe zu adressieren. Bereits1400 Unternehmen, vor allem ausdem Bankensektor und der Pharma-branche, nutzen momentan diesesAngebot der Uni Mannheim. Undmit rund 700 aktuellen An-geboten wartet die On-line-Stellenbörse des

Career Centers der HochschuleMannheim auf.

Ein Angebot der anderen Art istdas Mentoring-Programm derAlumni-Organisation der Universi-tät Mannheim, ABSOLVENTUM.Das 2007 gestartete Programmstellt den Kontakt zwischen Studie-renden und Vertretern von Unter-nehmensberatungen, Finanzdienst-leistern, IT, Industrie und Kulturüber eine „Mentoring-Börse“ unddas dazugehörige Online-Portalher. Die Nachfrage wie die Ergebnis-se sind seit dem Startschuss durch-

gehend positiv. „Mit ak-tuell 374 Mentoren,

448 Mentees und400 Partner-

schaftsverträgenseit 2007, die

zum Teil in ei-ner Festan-

stel-

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51Personalmarketing

lung mündeten, ist dieses Modell in-zwischen in der Region erfolgreichetabliert“, so der Projektverantwort-liche Simon Muth.

Neue Wege schlug auch dieHochschule Mannheim nach Ein-führung der Studiengebühren 2007mit ihrem „Mannheimer ModellMittelstand-Stipendien“ ein. Waszeitgleich mit dem Mentoring-Pro-gramm als finanzielle Unterstüt-zung leistungsstarker Studierenderbegann, ist heute ein gern kopiertesInstrument zur nachhaltigen Perso-nalrekrutierung geworden. „Der be-sondere Charme des Programmsliegt darin, dass sämtliche Beteilig-ten davon profitieren“, sagt Fischer-Klimaschewski. Die Studierendenerhalten im Regelfall für zwei Se-mester eine finanzielle Unterstüt-zung in Höhe der Studiengebührenund lernen mittelständische Unter-nehmen als potenziellen Arbeitge-ber kennen. Diese erhöhen damitihre Sichtbarkeit für Studierende.„Ein Unternehmen, das seit 2007am Modell beteiligt ist, berichtete,dass aus dem Programm drei Be-schäftigungsverhältnisse entstandensind“, so der Career-Center-Leiter.

Bislang wurden für nahezu alleFakultäten der Hochschule Mann-heim Stipendien mit einem leichtenSchwerpunkt im Bereich Elektro-technik, Informationstechnik, Ma-schinenbau und Informatik ausge-schrieben, und seit 2007 wurden143 Stipendien vergeben. Aktuellist bereits die neunte Förderrundemit weiteren 25 Stipendien im Gan-ge. Die einzige Fakultät, für die esbislang keine Stipendien gab, ist derBereich Sozialwesen. Fischer-Klima-schewski führt das auf die wenig fi-nanzstarken Arbeitgeber – öffentli-cher Dienst und Wohlfahrtsverbän-de – in diesem Arbeitsmarktseg-ment zurück.

Mit einer aktiven Stipendien-Ak-quise hat man an der HochschuleMannheim beste Erfahrungen ge-macht. „Im Studienjahr 2009 konn-ten wir 26 Stipendien, 40 Stipen-dien 2010 und 48 Stipendien 2011vergeben“, so Fischer-Klima-schewski. Auch die MetropolregionRhein-Neckar GmbH unterstütztdiese Form der Stipendienvergabe.Sie treibt die Ausweitung auf weite-re Hochschulen der Region voran.So wird das „Modell Mittelstandssti-

pendien Metropolregion Rhein-Ne-ckar“ (MMM) in Kürze die Rekru-tierungsmöglichkeiten für Unter-nehmen an der Universität Mann-heim und der Hochschule Ludwigs-

hafen erweitern. Zusagen von Sei-ten der Hochschulen bestehen be-reits – fehlen nur noch die Interes-senten aus dem Mittelstand.

Cordula Schuhmann

RECRUITING-MESSEN IN DER REGIONCareer Fair: Recruitment direkt auf dem Campus lautet vom 23. bis25. April an der Universität Mannheim die Devise. Schwerpunkte gibtes in den Bereichen Personalberatung undWirtschaftsprüfung, Ban-ken- und Finanzdienstleistung sowie Industrie. Veranstalter ist derCareer Service der Universität Mannheim.

Career Station 2012: Kontakte knüpfen steht bei der Firmenkontakt-messe für Studierende und Absolventen am 22. Mai, von 10 bis 17 Uhran der Hochschule Mannheim im Mittelpunkt. Veranstalter sind dieHochschule Mannheim sowie die Service und Marketing GmbH derUniversität Mannheim. – www.hs-mannheim.de

Vocatium Rhein-Neckar: Die Fachmesse für Ausbildung und Studiumfindet vom 14. und 15. Juni in der RheingoldhalleMannheim statt. Ver-anstalter ist das ifT Institut für Talententwicklung GmbHMannheim.– www.erfolg-im-beruf.de

Sprungbrett 2012: Messe für Ausbildung, Studium und Weiterbildungfindet am 14. und 15. September in der Friedrich-Ebert-Halle in Lud-wigshafen statt. Organisiert wird sie von der LUKOM LudwigshafenerKongress- und Marketing-Gesellschaft mbH. – www.sprungbrett.de

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52 Personalmarketing

econo 1/2012 • 2. März 2012

Für den Weg nach ÜbermorgenINTERVIEW

Ist „Employer Branding“ für Mittelständler unumgänglich? Für Econo analysiert Dr. Jürgen Küte-

meyer, Geschäftsführer der trio-group communication & marketing GmbH und der dazugehörigen

Spezialagentur Buena La Vista, die Notwendigkeit und den optimalen Maßnahmen-Mix.

Econo: Herr Dr. Kütemeyer, hat derMittelstand beim Employer Bran-ding eine Entwicklung verschlafen?

➤ Dr. Jürgen Kütemeyer: Esscheint so zu sein, zumindest in derTendenz. In manchen Branchen istein ungekannter Wettbewerb umdie besten Köpfe entbrannt, undhier haben die großen Konzernemeistens die Nase vorn. Dabei sollteEmployer Branding, also die nach-haltige Positionierung eines Unter-nehmens als glaubwürdiger und at-

traktiver Arbeitgeber, längst selbst-verständlich für alle sein: Für denWeg nach Übermorgen muss ich alsUnternehmer um die besten Leutewerben – und zwar heute.

Welche Strategien bieten sich spe-ziell fürMittelständler an?

➤ Kütemeyer: Die persönlicheMobilität bei Jobsuchenden ist nichtso ausgeprägt, wie stets beschworenwird. Die große Chance für Mittel-ständler besteht deshalb im Aufbaueines regionalen Werbedrucks. Re-

gionale Recruiting-Kampagnen sindidealerweise crossmedial angelegt:das geht von Anzeigen in der Tages-presse über Radiospots, Facebookund Google Ads bis zur Teilnahmean einschlägigen Messen und Ko-operationen mit örtlichen Hoch-schulen. Diese sollten schon imFrühstadium beginnen, mit Praktikaund Abschlussarbeiten. Natürlichengehören Fachmedien ebenso zumKommunikationsmix wie Karriere-portale. Denn eines ist klar: DerTrend bei Bewerberinnen und Be-

werbern geht zur Onlinerecherche– dem muss Rechnung getragenwerden.

Welche Rolle spielen soziale Netz-werke hierbei?

➤ Kütemeyer: Sicher informierensich potenzielle Bewerberinnen undBewerber nicht nur über die Web-seite des Unternehmens. Ihr gegen-über werden soziale Netzwerke alsneutral empfunden und daher zu-nehmend frequentiert, um die Aus-sagen des Unternehmens auf ihre

Auf das Gesamtpaket kommtes bei erfolgreichem „Employer

Branding“ an. Bild: Fotolia

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53Personalmarketing

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Bild:ClausGeiss

Glaubwürdigkeit hin zu überprü-fen. Blogs, Foren und nicht zuletztFacebook werden gezielt dafür auf-gerufen. Man wird also kaum mehrum die Karriereseiten sozialer Netz-werke herumkommen. Im Internetgilt für das Employer Branding, wasallgemein zu sagen ist: Ohne Inhalt,ohne Konzept kann der Schuss ganzschnell nach hinten losgehen. Sozia-le Netzwerke wollen permanent ge-pflegt werden.

Ist der Mittelstand als Arbeitgebergegenüber Großunternehmen nichtattraktiv genug?

➤ Kütemeyer: Weiche Faktorenhaben an Bedeutung gewonnen.Und hier kann der Mittelstand ge-gen den Image-Vorsprung von Kon-zernen punkten. Er hat häufig fle-xiblere und damit familienfreundli-chere Arbeitszeitmodelle. Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter schätzenflache Hierarchien, kurze Entschei-dungswege: das Gefühl, etwas be-wegen zu können und nicht einkleines Rad im Getriebe zu sein. Im

Mittelstand erfahren sie viel eherWertschätzung von ganz oben, wasschnellere Karrieren ermöglicht alsin der Anonymität von Konzern-strukturen. Die Konkurrenz durchdie großen Unternehmen hat auchdazu geführt, dass viele Mittelständ-ler sich besonders um ein gutes Be-

triebsklima kümmern und Work-Life-Balance nicht zum Schlagwortverkommen lassen. Genau das istder Kern von Employer Branding:Die Botschaft, gut aufgehoben zusein – als Mensch, als Kompetenz-träger, als Kollege.

Können Sie an einem Beispiel auf-zeigen, wie mittelständisches Em-ployer Branding funktionierenkann?

➤ Kütemeyer: Eine gute Analysegehört zum Employer Branding wiezu jeder markenbildenden Maßnah-me. Es geht also im Kern um die Fra-ge: Wo stehen wir und wo wollenwir überhaupt hin? Klassische Print-und Plakatkampagnen für großemittelständische Unternehmen zäh-len ebenso zu den wirksamen In-strumenten wie crossmediale Kam-pagnen, die in der Regel eine inten-sive Selbstanalyse des Auftraggebersvoraussetzen.

Sind viele Mittelständler nicht ge-rade damit überfordert?

➤ Kütemeyer: Allein gelassen istdas wenig zielführend. Wir habenmit Workshops die Erfahrung ge-macht, dass externe Beratung andieser Stelle sehr hilfreich ist.

Was folgt aus diesen Erkenntnis-sen?

➤ Kütemeyer: Die passende Kam-pagne. Sie beantwortet Fragen wie:Will man den Fokus auf Studienab-gänger in der Region legen und dieVorteile des Standorts hervorheben?Will man die technologische Kom-petenz oder weiche Faktoren wieflexible Arbeitszeitmodelle in denVordergrund stellen? Soll Internatio-nalität ein Rolle spielen oder eherdie Betonung einer unternehmeri-schen Familientradition? Und dannkommt es natürlich auf den passen-den Medienmix an. Er ist klar derÜberlegung geschuldet: Wo liegendie Markenkontaktpunkte der Ziel-gruppe mit dem Unternehmen?Hier trifft klassisches Marketing aufdie besonderen Anforderungen desEmployer Brandings.

Interview:CordulaSchuhmann/Ulli Heidelberger

Dr. Jürgen Kütemeyer,Geschäftsführer der trio-groupcommunication & marketing GmbH.

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54 Personalmarketing

econo 1/2012 • 2. März 2012

Logistiker am ScheidewegDer Transportbranche fehlt es seit Jahren an Personal. Dieser Trend hat sich mit dem Wegfall der

Wehrpflicht verschärft. Dadurch wird es immer schwerer, qualifizierte Lkw-Fahrer zu finden.

S eit Juli 2011 ist die Wehrpflichtausgesetzt und damit auch derZivildienst abgeschafft. Der da-

nach einsetzende – und bis heuteanhaltende – Mangel an freiwilligenHelfern hat viele Branchen, insbe-sondere das Gesundheitswesen, aufeine harte Probe gestellt. Maßnah-men wie der Bundesfreiwilligen-dienst haben das Problem zwar ent-schärft, aber nicht vollständig besei-tigt.

Das Aus für die Wehrpflicht spürtnicht nur der medizinisch-pflegeri-sche Bereich, auch andere Bran-chen sind betroffen. „Viele Jahrzehn-te versorgte die Bundeswehr dasTransportlogistikgewerbe Jahr fürJahr mit rund 15 000 gut ausgebil-deten Fahrern. „Diese Quelle istversiegt“, klagt der BundesverbandGüterkraftverkehr Logistik und Ent-sorgung (BGL). Nach Angaben derBundeswehr nahmen in den Jahren2009 und 2010 noch rund 13 000beziehungsweise 12 000 Fahrschü-ler an der Kraftfahrgrundausbildung

teil. Derzeit gehen die Planungenvon durchschnittlich nur noch etwa11 500 Absolventen für die kom-menden Jahre aus. Die Neuausrich-tung der Bundeswehr wird folglichzu einer weiteren Verringerung derFahrschüler für die Lizenz C/CEführen.

Für das Logistikgewerbe ist esZeit zu handeln. Denn auch hiergilt: Investitionen in die Qualifizie-rung der Mitarbeiter sind einSchlüsselfaktor für den wirtschaftli-chen Erfolg. Auch Christian Klein,Niederlassungsleiter der DachserGmbH & Co. KG Mannheim, siehtdie Notwendigkeit, die Fahrerent-wicklung zu fördern und damit denPersonalmangel zu bekämpfen. „Wirbieten unseren Mitarbeitern eineduale Ausbildung an“, sagt Klein.Das Unternehmen schließt den Lehr-vertrag und lässt den Mitarbeiter beider IHK eintragen. Im ersten Lehr-jahr wird der Auszubildende kom-plett von Dachser bezahlt, im zwei-ten werden die Kosten geteilt, im

dritten Jahr im Verhältnis 75 zu25 Prozent getragen. Zudem wer-den die Kosten für den Führer-schein von Dachser übernommen.Es fehle nur an Bewerbern, die dasAngebot wahrnehmen, sagt Klein.

Für das Problem des Personal-mangels möchte er auch deshalbnicht allein den Wegfall der Wehr-pflicht verantwortlich machen.Schließlich können Grundwehr-dienstleistende schon seit 2005 kei-nen Lkw-Führerschein mehr erwer-ben. Für ihn war es vielmehr das„letzte Quäntchen“ – die Hauptur-sachen lägen woanders. „Wer willdenn heutzutage Lkw-Fahrer wer-den?“, fragt er. Das Berufsbild sei ge-nerell ein Problem, hinzu kommeeine wenig leistungsgerechte Be-zahlung. Schließlich trügen die Fah-rer große Verantwortung, beispiels-weise bei Gefahrguttransporten. Re-gelmäßige Schulungen seien erfor-derlich, zudem hätten sich dierechtlichen Vorschriften und diePrüfungsanforderungen in den ver-

gangenen Jahren dramatisch ver-schärft. „Die Logistikbetriebe wür-den gerne investieren, aber kaum je-mand möchte Fahrer werden“, klagtKlein. Früher hätten sich im Schnittfünf Jobsuchende auf eine Stelle be-worben, heutzutage seien es nurnoch zwei.

Verschärft habe sich die Situationdurch die Krise 2008. Viele Mitar-beiter mussten entlassen werdenund haben sich entsprechend um-orientiert. Das bekommt die Bran-che jetzt zu spüren, denn der Nach-wuchs fehlt. In den kommendenJahren werden weitere Kräfte ge-braucht. Speziell bei den Lkw-Fah-rern haben laut BGL bereits mehrals 35 Prozent ein Alter von 50 Jah-ren und mehr erreicht. Das durch-schnittliche Renteneintrittsalter inden Verkehrsberufen liegt bei60 Jahren. BGL-Präsident HermannGrewer zieht daraus den Schluss:„In Zukunft wird der den Transport-auftrag bekommen, der das Fahrer-personal dafür hat.“ Daniel Plaga

Qualifizierte Lkw-Fahrer sind immer schwerer zu finden. Bild: BilderBox

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56 Personalmarketing

Slavko Simic hat kimeta als „Leiter Operations“ zur besten Karriere-Website 2011gemacht. Bild: kimeta

Jobsuche-BeschleunigerDie Jobsuchmaschine kimeta durchforstet die Stellenangebote vieler Karriereportalen im Internet

und erleichtert so Bewerbern die Suche. Das Unternehmen aus Darmstadt ist auf Wachstumskurs.

D er Markt der Online-Stellen-börsen ist stark umkämpft.Zahlreiche Anbieter wie Step-

Stone, Kalaydo oder Monster.de lis-ten Jobs auf. Das bedeutet einen ho-hen Aufwand für Bewerber, diemehrere Jobbörsen nach der ge-wünschten Stelle durchsuchenmüssen. An diesem Punkt setzt ki-meta an: Das Unternehmen ausDarmstadt betreibt die gleichnami-ge Jobsuchmaschine. Diese durch-sucht die Stellenangebote einer Viel-zahl von Karriere-Portalen. Der Nut-zer wird dann direkt auf die Websei-te mit der Stellenanzeige weiterge-leitet – und erspart sich so die Sucheauf mehreren Portalen.

„Wir durchsuchen im Internetdie Stellenbörsen sowie Karrieresei-ten der Firmen und von Personalbe-ratern“, sagt Slavko Simic. Er ist beider Ende 2005 von Dr. Erik Spick-schen und Torsten Hein gegründe-ten Firma als „Leiter Operations“für Betrieb, Prozesse, Qualitäts- undProjektmanagement verantwort-lich. In den sechs Jahren seit derGründung ist das Darmstädter Un-ternehmen rasant gewachsen. Mitt-

lerweile können die Nutzer überwww.kimeta.de auf mehr als 1,5Millionen Stellenanzeigen zurück-greifen. Bei Bewerbern erfreut sichdie Jobsuchmaschine großer Be-liebtheit und hat mehr als 1,2 Mil-lionen „Unique Visitors“, also Nut-zer mit unterschiedlicher IP-Adres-se, pro Monat. Besonders stolz ist Si-

mic darauf, dass kimeta bei derWahl zur Website des Jahres 2011 –laut Eigenwerbung Deutschlandswichtigster „People’s ChoiceAward“ für Websites – zur bestenWebsite in der Kategorie Karrieregewählt wurde.Die Finanzierung des Angebots hatkimeta auf zwei Säulen gestellt:

Zum einen bietet das Portal Firmendie Möglichkeit, direkt bei kimetatop-platzierte Stellenanzeigen zuschalten. Zum anderen stellt kimetaseine Suchtechnologie Lizenzneh-mern zur Verfügung, die aktuell ins-gesamt 21 regionale oder branchen-spezifische Jobportale anbieten.„Weitere zwölf Portale sind im Auf-bau und werden in den nächstenMonaten online gehen“, verrät Si-mic.

Internationalisierungin Planung

Bisher beschränkt kimeta sich aufden deutschsprachigen Raum, eineInternationalisierung ist jedoch inPlanung.Um diese und das weitereWachstum in Deutschland zu stem-men, wird das Untenehmen dannauch die Mitarbeiterzahl von zurZeit 32 erhöhen. Sie arbeiten daran,die Verfahren aus der künstlichenIntelligenz, mit der kimeta das In-ternet nach passenden Stellenanzei-gen durchsucht, weiter zu verbes-sern. ��

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BesteKöpfeDie Bewerber-Initiative für Unternehmen der Region.

Nur wem es gelingt sich als attraktiver Arbeitgeber zupositionieren, wird Personal an sich binden und sehr guteBewerbungen von sehr guten Bewerbern erhalten.

In Zeiten demografischen Wandels und Fachkräftemangelsist ein starkes Leistungspaket über die klassischeStellenanzeige hinaus erforderlich. Nur so können Sie IhrUnternehmen überzeugend präsentieren und qualifiziertenBewerbern zeigen, warum eine Entscheidung für Sie alsArbeitgeber die beste Wahl ist.

Mehrunterwww.beste-koepfe.net

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58 Personalmarketing

econo 1/2012 • 2. März 2012

Dass kimeta dabei Angebote ande-rer Jobbörsen aufgreift und auf dieseweiterverweist, sieht Simic nicht alsproblematisch an.

„Andere Jobportale profitierenvon uns, weil wir viele Nutzer zu ih-

nen weiterleiten“, sagt er. Die Band-breite der Nutzer ist dabei repräsen-tativ für die Gesamtzahl der Er-werbstätigen. „Alle Berufsgruppensind vertreten“, so Suchmaschinen-Fachmann Simic. Das hat eine Um-

frage unter den Nutzern von kimetaergeben.

Für Unternehmen, die Mitarbei-ter suchen, ergeben sich durch dieMeta-Suche von kimeta immer wie-der Überraschungen: Firmen rufen

an und fragen, warum ein Bewerberüber kimeta ihr Stellenangebot ge-funden habe, obwohl sie dort nichtinseriert hätten. Wenn es nach Si-mic geht, werden solche Überra-schungen noch zunehmen. job

JOBMORGEN.DE TAUSENDE STELLEN AUF EINEN KLICK

individuellen Anforderungen an ihren neuen Wunsch-Arbeitsplatz defi-nieren. Die entsprechenden Stellenangebote werden dann regelmäßigper E-Mail zugestellt.

Als einer der regionalen Partner von kimeta greift auch das Portal„www.jobmorgen.de“, die Online-Stellensuchmaschine der Mannhei-mer Mediengruppe Dr. Haas GmbH, auf die bewährte Technologie desDarmstädter Unternehmens zurück.

Die Webseite „jobmorgen.de“ ist im März 2009 gestartet und hat sichmittlerweile etabliert. Dort finden Bewerber aktuell über 29 000 Stellen-angebote aus der Metropolregion Rhein-Neckar und dem Main-Tauber-Kreis.

Das Angebot wird von den Nutzern gut angenommen, wie die aktuellenZahlen belegen: Es gab laut einer eigenen Zählung der Mediengruppeüber 71 000 Visits, also Aufrufe der Seite. Die Zahl der Page Impressions– Aufrufe der Unterseiten – beläuft sich auf über 900 000.

Ein Grund für die Beliebtheit des Angebots ist der Service unter der Ein-stellung „mein jobmorgen“. Mit wenigen Klicks können Interessierte die

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60 Personalmarketing

econo 1/2012 • 2. März 2012

INTERVIEW

Print, online oder Headhunter?Viele Unternehmen suchen Mitarbeiter mittlerweile im Web: 70 Prozent der Firmen, die 2011 offene

Stellen besetzen wollten, haben laut einer Studie des IT-Verbandes BITKOM ihr (Personal-)Glück

in Online-Jobbörsen gesucht, immerhin noch gut 55 Prozent in Tageszeitungen. Erfahrungswerte und

Analyseansätze von Gerhard Haeberle, Mediaverkaufsleiter des „Mannheimer Morgen“ (MM), und

Frank Dächert, „MM“-Produktmanager „Human Resource“.

Herr Haeberle, können Sie dieseEntwicklung bestätigen und habenSie dafür Erklärungsansätze?

➤ Gerhard Haeberle: In der Tatwerden heute zahlreiche offenenStellen online ausgeschrieben. Vieledavon in kostenlosen Onlinebörsenohne große Relevanz. Die Stellen-markt-Studie 2011 der ZMG ZeitungsMarketing Gesellschaft hat das Ver-halten der Leser/User eingehenduntersucht: Arbeitssuchende nut-zen zu 93 Prozent die Stellenmärk-te der Zeitungen, gleich ob onlineoder gedruckt. Selbst bei Schülern,Studenten und Azubis liegt dieseQuote bei 75 Prozent.➤ Frank Dächert: Das bedeutetenorme Reichweiten und größteChancen für erfolgreiche Stellenbe-setzungen. In der Umfrage wurdenbei den Stellenmärkten der Zeitun-gen insbesondere die regionale Aus-richtung, die Übersichtlichkeit so-wie die Ausführlichkeit und nichtzuletzt die Seriosität geschätzt.

Welche Branchen bevorzugen Ih-rer Erfahrung nach bei der Perso-nalsuche weiterhin die klassischePrintanzeige – und in welchen Be-reichen ist die Online-Suche mitt-lerweile bevorzugt? BeobachtenSie hierbei auch Unterschiede be-züglich der Mitarbeiterkategorie(leitende Angestellte, Fachkräfteetc.)?

➤ Dächert: Häufig wird eine reineOnline-Suche realisiert, wenn sichdie Stelle auf webaffine Zielgruppenbezieht, beispielsweise IT-Fachkräf-te. Viele Personaler erkennen aberinzwischen bei reiner Online-Suchedie Gefahr, mittelfristig an ihremStandort immer weniger wahrge-nommen zu werden. Sie sind irgend-wann nicht mehr im ,,relevant set’’

der wirklich attraktiven Bewerber.Dadurch vergeben sie Chancen aufdem umkämpften Markt für High Po-tentials, denn sie erhalten immerweniger Initiativbewerbungen. Eswird zunehmend wichtig, im Perso-nalmarketing die Ansprache zwi-schen aktiv oder latent suchendenBewerbern zu differenzieren. Letz-tere sind über Onlineportale kaumzu erreichen.

Mit welchen Strukturen und Ange-boten kann ein Medienunterneh-men wie die Dr. Haas-Gruppe aufdie geänderten Anforderungen undBedürfnisse des Stellenmarktesreagieren?

➤ Haeberle: Als Medienunterneh-men bedienen wir mehrere Kanäleund haben damit gegenüber mons-ter und Co. einen großen Vorteil:Neben einem ausgezeichneten re-gionalen Stellenportal haben wir zu-sätzlich noch die abonnierte Tages-zeitung im Portfolio! Das bietetcross-mediale Ansätze. Zum Bei-spiel können Recruiting-Maßnah-

men in jobmorgen.de bestens mitEmployer-Branding-Kampagnen inden regionalen Tageszeitungen ver-bunden werden. Das rundet dasPersonalmarketing der Unterneh-men perfekt ab.➤ Dächert: Zudem starten wir ak-tuell mit ,,Beste Köpfe’’ eine neueBewerber-Initiative. Hier bieten wirden Unternehmen individuelle HR-Service-Pakete. Je nach Wunschkönnen darin Promotions in den Ta-geszeitungen und morgenweb.dekombiniert werden – zum Beispielmit der Erstellung von Videoclips bishin zu Support bei Messen oder derBegleitung von Recruiting-Prozes-sen.

Vor allem große Unternehmen set-zen bei der Personalsuche nachund nach auch auf Social Media:Wie beurteilen Sie diesen Rekrutie-rungskanal und lassen sich die so-zialen Netzwerke mit der klassi-schen Personalsuche kombinieren?

➤ Dächert: Die sozialen Netzwer-ke sind zum heutigen Stand noch

kein echter direkter Recruitingka-nal. Diese These vertritt zum Bei-spiel Prof. Dr. Beck von der Fach-hochschule Koblenz, der am dorti-gen Institut für Personalmanage-ment forscht. Ein professioneller Fir-men-Auftritt etwa bei facebook zah-le eher auf die Arbeitgeber-Markeein. Aber natürlich auch nur dann,wenn er aktuelle Inhalte liefert undden Dialog mit den Usern pflegt.Sinnvoll ist es sicherlich, die Reich-weite der digitalen Kanäle zu nut-zen, um auf klassische Stellenaus-schreibungen hinzuweisen, undumgekehrt beispielsweise über QR-Codes in Stellenanzeigen facebookund Co. einzubeziehen.

Wie rekrutieren Sie selbst bzw. IhrUnternehmen im Regelfall neueMit-arbeiter?

➤ Haeberle: Durch einen gutenMix aus digitalen und klassischenMaßnahmen. Nach wie vor machenwir fast immer qualitativ und auchquantitativ die besten Erfahrungenmit Stellenanzeigen in unseren Zei-tungstiteln, was uns namhafte Un-ternehmen aus ihren Erfahrungenauch bestätigen In der größten re-gionalen Stellensuche jobmorgen.de,die inzwischen monatlich rund900 000 Seitenabrufe in der Metro-polregion Rhein-Neckar erreicht,,,spiegeln’’ wir alle offenen Stellenunseres Unternehmens. Somit sinddiese immer topplatziert und mitLogo versehen, wir koppeln alsoperfekt Recruiting mit Branding.Nachwuchs gewinnen wir hin undwieder durch Messeauftritte, Schul-projekte oder Vorpraktika. Für be-stimmte Fach- und Führungspositio-nen bleibt gelegentlich nur die Di-rektansprache über Headhunter.

Interview: Stefan Wagner

Expertenrunde: „MM“-Mediaverkaufsleiter Gerhard Haeberle (Mitte) und FrankDächert , „MM“-Produktmanager „Human Resource“ (l.), im Gespräch mitEcono-Redaktionsleiter Stefan Wagner. Bild: Bechtel

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Dr. Rainer DulgerVorsitzender

von Südwestmetall

Mirko Geiger1. BevollmächtigterIGMetall Heidelberg

CONTRAPRO

J ungen Menschen eine planbareZukunft zu geben, ist das Zielder IG Metall mit der Forde-

rung für eine unbefristete Übernah-me nach der Ausbildung. Eine For-derung, die in den letzten Jahrenauch vor dem Umstand erwachsenist, dass die Betriebe und Unterneh-men ihre ausgebildeten Facharbei-ter zu 70 Prozent nur noch in befris-tete Arbeitsverhältnisse übernom-men haben. Ein solches befristetesArbeitsverhältnis ist oftmals der Be-ginn einer langen Befristungsketteverbunden mit einem hohen Maßan Unsicherheit für die Betroffenen.

Der sich in vielen Betrieben lang-sam vollziehende demografischeWandel in Verbindung mit den be-reits heute sichtbaren Schulabgän-gerzahlen in den kommenden Jah-ren wird auch zu einem verstärktenWerben der Betriebe und Unterneh-men um die jungen Menschen indieser Gesellschaft führen. Die Be-triebe in der Metall- und Elektroin-dustrie wären gut beraten, bei ei-nem solchen Werben um die Köpfeharte Fakten, auch die unbefristeteÜbernahme der Auszubildendenund Dualstudierenden vorweisenzu können.

Bei der Diskussion in den Betrie-ben der Metall- und Elektroindus-trie spielt wohl weniger der eigentli-che Fakt der unbefristeten Übernah-me eine Rolle als das subjektiveEmpfinden einiger Betriebseigentü-mer, nicht mehr Herr der Übernah-meentscheidung am Ende der Aus-bildung zu sein, sondern sich anverabredete Regularien der Tarifver-tragsparteien halten zu müssen. Ob-

jektiv gesehen lassen bereits dieheutigen tariflichen Regelungen einAbweichen der im Grundsatz ver-bindlichen Übernahme von zwölfMonaten bei wirtschaftlich schwie-rigen betrieblichen Situationen zu.Auch personenbedingte Gründe, dieder Übernahme im Wege stehen,können vom Arbeitgeber angeführtwerden. Beide Argumente werdenseitens der IG Metall im jetzt zu ver-handelnden Sachverhalt nicht inFrage gestellt.

Auch die Androhung, bei einerunbefristeten Übernahme insgesamtweniger Ausbildungsplätze in derMetall- und Elektroindustrie zur Ver-fügung stellen zu wollen, entbehrtder Logik, dass dieselbe Industriegleichzeitig einen Rückgang ihrerBewerberzahlen um Ausbildungsver-träge beklagt. Hier wäre ein höheresMaß der Verantwortlichen an Gelas-senheit und Weitblick gefragt.

Attraktive Ausbildungs- und Ar-beitsorte werden von Bewerbern be-vorzugt. Dazu gehört ein Mindest-maß an persönlicher Planbarkeit,auch für Auszubildende und Dual-studierende. Wer in dieser Gesell-schaft verantwortliche junge Men-schen hervorbringen möchte, mussihnen gleichzeitig soviel Vertrauenentgegenbringen, dass sie Verant-wortung für ihr eigenes Leben undfür diese Gesellschaft übernehmenkönnen. Dazu gehört eine gewisseSicherheit für ihren Lebensweg.

Die Forderung nach der unbefris-teten Übernahme der Auszubilden-den und Dualstudierenden kann einStück Sicherheit auf dem Lebens-weg junger Menschen sein.

Chance oder Risiko?Höhere Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen – und sichere Perspektiven für die Jugend.

Das fordert die IG Metall in der bevorstehenden Tarifrunde. Im Klartext: Die IG Metall will unter

anderem die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung zur Regel machen. Ein Streitthema.

D ie Bewerberzahlen sprechen ei-ne eindeutige Sprache: EineAusbildung in der baden-würt-

tembergischen Metall- und Elektro-industrie genießt unter Schulabgän-gern einen hervorragenden Ruf. Da-für gibt es handfeste Gründe: Aufdie jungen Leute warten spannendeTätigkeiten, eine sehr gute Bezah-lung und glänzende Aussichten aufdauerhafte Beschäftigung.

Umso unverständlicher ist der ak-tuelle Vorstoß der IG Metall. Sie willdie Betriebe verpflichten, schon vorBeginn der Ausbildung eine Garan-tie für eine unbefristete Übernahmeabzugeben – gerade so, als würdeman einem Fahrschüler in der ers-ten Fahrstunde den Führerschein indie Hand drücken.

Die Fakten belegen, wie überflüs-sig dies ist. Bereits heute werden 80Prozent der Azubis in den Metall-und Elektrobetrieben im Land unbe-fristet übernommen – spätestens einJahr, nachdem sie ausgelernt haben.Die verbleibenden 20 Prozent ste-hen keineswegs auf der Straße: Sieschließen eine weitere Ausbildung,ein Studium an oder wechseln in an-dere Betriebe. Das belegt auch dieJugendarbeitslosenquote, die in Ba-den-Württemberg mit 2,6 Prozentso niedrig ist wie nirgendwo in Eu-ropa. Ausgebildete Metall- und Elek-trofacharbeiter darunter? Fehlanzei-ge! Wo ist also das Problem, das dieIG Metall vorgibt, bekämpfen zuwollen? Es existiert nicht. Sokommt zum Vorschein, worum esihr wirklich geht: um neue Mitglie-der.

Aber die Forderung ist nicht nurüberflüssig, sondern auch gefähr-lich. Sie bedroht konkret Ausbil-dungsplätze. Rund ein Drittel unse-rer Betriebe bildet heute über deneigenen Bedarf aus. Eine Übernah-mepflicht würde diese Bereitschaftabwürgen. In einer Umfrage haben90 Prozent dieser Unternehmen an-gekündigt, die Überbedarfsausbildungin diesem Fall zurückzufahren odereinzustellen.

Leidtragende wären kleinere Be-triebe ohne eigene Ausbildung, diebisher diesen Überbedarf abschöp-fen konnten. Vor allem aber für lern-schwächere Schulabgänger würdensich die Aussichten dramatisch ver-schlechtern, einen Ausbildungsplatzzu ergattern. Das Risiko, sie dauer-haft einzustellen, bevor sie sich be-währt haben, wäre vielen Unterneh-men zu groß.

Genau diesen Förderbedürftigensollten wir jedoch unser Hauptau-genmerk schenken. Derzeit bringtjeder fünfte Schulabgänger nicht dieVoraussetzung für eine qualifizierteAusbildung mit. Wenn wir künftigunseren Bedarf an Fachkräften si-chern wollen, müssen wir alles da-ran setzen, auch diesen Jugendli-chen eine Perspektive zu geben. MitProjekten wie „M+E-Einstieg“ istSüdwestmetall hier schon erfolg-reich unterwegs. Solche Aktivitätengilt es auszubauen – gerne gemein-sam mit der Gewerkschaft. Damitwäre für die Perspektiven jungerLeute wirklich etwas getan – undnicht nur für die Beitragskasse derIG Metall.

econo1/2012 • 2. März 2012

61Meinung

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econo 1/2012 • 2. März 2012

62 De Jure62 De Jure

Helmut Kellermann, Gesell-schafter der Bensheimer KanzleiDallhammer und Kellermann, istFachanwalt für Erbrecht (Schwer-punkte: Bildung von Familienpools,Auseinandersetzung von Erben-gemeinschaften, Geltendmachungvon Pflichtteilsansprüchen). Keller-mann ist u.a. Mitglied der DeutschenVereinigung für Erbrecht undVermögensnachfolge e.V. (DVEV).

DER EXPERTE

Optimale NachfolgeFür die optimale rechtliche und steuerliche

Gestaltung der Vermögensnachfolge reichen die

Möglichkeiten des Erbrechts oft nicht aus. Der

Familienpool kann dabei ein wertvolles Werkzeug werden.

Beim Familienpool handelt es sichum eine Personen- oder Kapitalge-sellschaft, deren Gesellschafter ne-ben dem Übergeber die langfristiggewünschten Nachfolger des Unter-nehmens sind.

Ziel des Familienpools

Ziel des Familienpools ist die Über-tragung von Vermögensgegenstän-den auf die nächste Generation oderdie nächsten Generationen unterVermeidung der typischen Proble-me des deutschen Erbrechts wiez.B. dem Verlust der Kontrollmög-lichkeiten über das eigene Vermö-gen, dem Entstehen von Pflichtteils-ansprüchen gegen die Erben, derVermeidung von langwierigen undkostspieligen Prozessen innerhalbder Erbengemeinschaft oder derEntstehung hoher Erbschaftssteu-ern.

Weg zum Ziel

Diese Ziele werden erreicht, indemdie Vermögensgegenstände, die über-tragen werden sollen, in die Gesell-schaft eingebracht und die Anteilean der Gesellschaft in der gewünsch-ten Quote auf die Nachfolger über-tragen werden. Die Verteilung derQuoten unterliegt zwar gewissen Be-schränkungen – diese Beschränkun-gen können aber über eine abwei-chende Verteilung der Stimmrechteausgeglichen werden.

Vorteile des Familienpools

■ Der Familienpool ermöglicht diewirtschaftliche Übertragung des Ver-mögens auf die Kinder unter Beibe-haltung vollständiger Verfügungs-macht der Eltern zu Lebzeiten.

■ Im Gesellschaftsvertrag der Fami-liengesellschaft können Kündigungs-rechte eingeschränkt und Ausschluss-rechte bei gesellschaftschädigendem

■ Der Schenkerkann über den Famili-enpool seine Alters-vorsorge sichern.

■ Es können wirksameInstrumente zur Einsparung

von Erbschaftsteuer und Einkom-mensteuer genutzt werden.

■ Streitigkeiten innerhalb der Er-bengemeinschaft sind durch die Re-gelungen im Gesellschaftsvertrag aus-geschlossen.

■ Notar- und Grundbuchkostenentfallen weitgehend beim Eigen-tumsübergang

Nachteile des Familienpools

■ Änderungen am Familienpoolkönnen nur bei entsprechenden Stim-menmehrheiten durchgeführt wer-den.

■ Der Vollzug der Gesellschaft erfor-dert laufenden Verwaltungsaufwand(Gesellschafterbeschlüsse, Steuerer-klärungen usw.).

Fazit

Insbesondere bei Immobilienvermö-gen überwiegen die Vorteile einesFamilienpools gegenüber den klassi-schen Gestaltungen wie zum Bei-spiel Übertragung gegen Einräu-mung eines Nießbrauchs bei wei-tem. Bei Gründung eines Familien-pools wird das zu übertragende Ver-mögen (beispielsweise Immobilien)grunderwerbsteuerfrei in eine ver-mögensverwaltende Personenge-sellschaft eingebracht. Der Famili-enpool ermöglicht dann die Übertra-gung von Vermögen in Form der Ge-sellschaftsanteile auf die nächsteGeneration, ohne dass die Übertra-genden die Verfügungsmacht überdie Gegenstände aufgeben müssen.

Verhalten vereinbart werden. Die Be-stimmung einer eingeschränkten Ver-erbung ist möglich, wodurch bei Be-darf die Übertragung des Vermögensauf Nichtfamilienangehörige durchErbgang verhindert wird.

■ Durch die Vereinbarung entspre-chender Stimmrechte, die zum Bei-spiel die Verfügungsmöglichkeit überGewinne der Gesellschaft beinhal-ten, wird die Ausübung von Pflicht-teilsrechten de facto unterbunden.

■ Die Erbschaftssteuerfreibeträge kön-nen durch entsprechende Beteili-gungsverhältnisse optimal ausge-nutzt und alle zehn Jahre erneut inAnspruch genommen werden.

■ Die Zersplitterung des Vermö-gens wird über Generationen hin-weg vermieden. Durch den Famili-enpool kann ebenfalls erreicht wer-den, dass eine möglichst gleich blei-

bende Anzahl von Personen dasVermögen verwaltet, keine dieserPersonen jedoch das Vermögen ver-werten und für sich alleine verwen-den kann.

■ Zu Lebzeiten des Schenkers er-hält dieser die volle Verfügungsge-walt über sein Vermögen, kann aberseinen Nachfolger dennoch über Ge-nerationen hinweg regeln.

■ Die Erbmasse ist vor einer Zer-schlagung geschützt.

■ Die Erbmasse ist ebenfalls vorGläubigern der Gesellschafter ge-schützt. Gläubiger der einzelnen Ge-sellschafter, also zum Beispiel Gläubi-ger der Kinder oder Enkel, könnennicht in die Erbmasse vollstrecken,obwohl die Kinder oder Enkel Erbenwerden.

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econo1/2012 • 2. März 2012

63Steuern

Abschied von der Erbschaftsteuer?Möchten Sie Vermögen jeder Art und in jeder Höhe im Erbfall oder im Wege der Schenkung unter

Lebenden steuerfrei übertragen, ohne dass es auf Aspekte des Gemeinwohls ankommt? Sofern Sie

dieses Ziel verfolgen, müssen Sie lediglich von den sich nach dem derzeit geltenden Erbschaft- und

Schenkungsteuergesetz bietenden Gestaltungsmöglichkeiten Gebrauch machen.

Diese auf den ersten Blick verblüf-fende These hat aber der Bundesfi-nanzhof in seinem kürzlich im No-vember 2011 veröffentlichten Be-schluss (II R 9/11) aufgestellt. Nachseiner Auffassung kann nach dergeltenden Gesetzeslage das überJahre und Jahrzehnte erarbeiteteVermögen „zu Null“ in die nächsteGeneration gebracht werden, ohnedass das Gemeinwohl gefördertwird. Deshalb sei das Gesetz verfas-sungswidrig.

Zu erinnern ist, dass das Bundes-verfassungsgericht das ursprünglichgeltende Erbschaft- und Schenkung-steuergesetz für verfassungswidrigerklärt hatte, weil diesem Gesetz ei-ne ungleiche Bewertung verschie-dener Vermögensklassen zugrundelag. Der Gesetzgeber hatte daherdas Erbschaftsteuergesetz 2009 re-formiert und entsprechend der Vor-gabe des Bundesverfassungsgerichtssogenannte steuerliche Verscho-nungsregeln in Kraft gesetzt. Hier-durch wollte der Gesetzgeber ziel-genau erreichen, dass bestimmtedem Gemeinwohl dienende Vermö-gensklassen privilegiert werden.

Diese Verschonungsregeln gel-ten vor allem für sogenanntes be-triebliches Vermögen und nichtfür Privatvermögen. Die gesetzli-chen Regelungen lassen es indes zu,dass Privatvermögen in Unterneh-men eingelegt wird mit der Folge,dass dieses Privatvermögen steuer-frei übertragen werden kann, wenndas Unternehmen unentgeltlichübertragen wird. Denkbar ist auch,dass Geld, also Sichteinlagen beiBanken oder auch Bargeld in Gesell-schaften eingelegt wird und dem-entsprechend dieses Geld dann ver-schont „zu Null“ übertragen wer-den kann, wenn nur der zugrunde-liegende Gesellschaftsanteil übertra-gen wird.

Der Bundesfinanzhof zählt nochweitere Fallgestaltungen auf, dienach seiner Auffassung belegen,dass das derzeit geltende Erbschaft-

und Schenkungsteuergesetz erneutverfassungswidrig ist, weil Verscho-nungen gewährt werden, ohne dasszugleich das Gemeinwohl gefördertwird.

Der Bundesfinanzhof hat in demerwähnten Beschluss das Bundes-finanzministerium aufgefordert,zu den verfassungsrechtlichen Zwei-feln an der erb- und schenkungsteu-erlich geregelten Verschonung vonBetriebsvermögen Stellung zu neh-men. Diese Vorgehensweise istnicht neu, denn so war der BFH be-reits 2001 (II R 61/99) vorgegan-gen und hatte dann nur wenige Mo-nate später das Bundesverfassungs-gericht angerufen. Auch die jetzigeVorgehensweise des Bundesfinanz-hofs lässt keinen Zweifel daran, dasses ihm nicht nur darum geht, einzel-ne Fragen des Erbschaft- und Schen-kungsteuergesetzes überprüfen zulassen, sondern das Gesetz in sei-ner Gesamtheit auf den Prüf-stand zu stellen.Was ist zu tun?Unabhän-gig von

den vom Bundesfinanzhof geäußer-ten Zweifeln an der Verfassungsmä-ßigkeit des Gesetzes besteht wei-testgehend Einigkeit, dass aufgrundder heutigen Gesetzeslage mit ver-gleichsweise geringem Aufwandsteuergünstiger denn je vererbt undverschenkt werden kann. Andersausgedrückt: In Anbetracht der fi-nanziellen Nöte der öffentlichenHaushalte ist nicht damit zu rech-nen, dass sich die Bundesländer da-für einsetzen, auf Einnahmequellenzu verzichten oder diese zu reduzie-ren. Selbst wenn daher das jetzt gel-tende Erbschaft- und Schenkung-steuergesetz verfassungswidrig seinsollte, wird man nicht darauf hoffenkönnen, dass der Gesetzgeber keineweitere Reform des Erbschaft- undSchenkungsteuergesetzes in Angriffnehmen wird mit der Folge, dass –wie z.B. in Österreich – keine Erb-schaft- und Schenkungsteuer erho-

ben wird. Im Übrigen zei-gen die aktuellen

politischen Bekundungen in Öster-reich, dass überlegt wird, die Erb-schaftsteuer wieder einzuführen.

Wenn also die Tage des derzeitgeltenden Erbschaftsteuergesetzesgezählt sind, werden sich auch dieZeiträume für Planungen von Un-ternehmens- und Vermögensnach-folgen entsprechend verkürzen. Da-bei ist nicht davon auszugehen, dassder Gesetzgeber langsam reagierenwird.

Gerade durch das kürzlich inKraft getretene „Beitreibungs-richtlinie-Umsetzungsgesetz“wurde eine vermeintlich erkannteSteuerlücke im Schenkungsteuerge-setz zur sogenannten disquotalenEinlage geschlossen. Sofern alsojetzt ein Gesellschafter beispielswei-se Geldzahlungen oder Sachleistun-gen in eine Gesellschaft einbringt,ohne dass sich dies zugleich in einerErhöhung seiner Beteiligung wider-spiegelt, wird die dadurch reflexarti-ge wirtschaftliche Erhöhung des An-teils der Mitgesellschafter ab jetztder Schenkungsteuer unterworfen!Derartige Fiktionen von Schenkung-steuer kollidieren sicherlich in wei-ten Bereichen mit den bisherigenInteressen, Unternehmen zu sanie-ren oder durch Finanzkrisen zusteuern.

Zusammenfassend gehen unse-re Handlungsempfehlungen da-hin, die jetzige Gesetzeslage in vol-lem Umfang für sich in Anspruch zunehmen. Denn allein der Umstand,dass der Bundesfinanzhof Zweifelan der Verfassungsmäßigkeit einesGesetzes äußert, bedeutet nochnicht, dass das Gesetz nicht mehrangewendet werden kann. Die Fol-ge ist aber, dass langfristige Planun-gen von Vermögensübertragungen,sei es im privaten oder im betriebli-chen Bereich, in Anbetracht der zuerwartenden erneuten Veränderun-gen bezüglich der Gesetzeslage inmittelfristigen Planungen zu ändernsein werden.

Dr. Werner H. Born ist Anwaltbei der Mannheimer KanzleiRittershaus mit den Beratungs-schwerpunkten Unternehmens-und Vermögensnachfolge,Gesellschaftsrecht, IT-Recht undPatentrecht.

DER EXPERTE

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64 Management

econo 1/2012 • 2. März 2012

Top-Managerauf der SchulbankWeiterbildung ist nicht nur eine lohnende, sondern auch eine überaus gefragte Investition in die

Zukunft. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Mannheim Business School, die das

Interesse an Management-Weiterbildungsangeboten ermittelt.

D ie eigenen Führungskompeten-zen verbessern, ein höheresGehalt, persönliche Weiterent-

wicklung und die Vertiefung vonFachkenntnissen – aus diesen Moti-ven streben Fach- und Führungs-kräfte immer häufiger eine Manage-ment-Weiterbildung an. Sage undschreibe 92,5 Prozent der Befragtender internationalen Studie „Ma-nagement-Weiterbildung: Was HighPotentials wirklich wollen“ derMannheim Business School (MBS)können sich eine Management-Wei-terbildung vorstellen, ein Drittel hatdiese sogar schon fest eingeplant.An der Umfrage in 55 Ländern be-teiligten sich über 1000 Fach- undFührungskräfte aller Branchen undHierarchieebenen.

„Dieses deutliche Ergebnis unse-rer Studie ist nur auf den erstenBlick überraschend. Denn lebens-

langes Lernen ist inzwischen zu ei-nem Imperativ im Berufsleben ge-worden. Daher wäre es – vor allemfür Fach- und Führungskräfte – fahr-lässig, das Thema Weiterbildung au-ßer Acht zu lassen. Wer sich nichtkontinuierlich weiterbildet, kannschnell abgehängt werden“, erläu-tert Ralf Bürkle, CommunicationsDirector der Mannheim BusinessSchool und einer der Verantwortli-chen der Studie. Dafür sprechenauch die Zahlen der Einrichtung,die das organisatorische Dach fürManagement-Weiterbildung an derUniversität Mannheim bildet: Mitaktuell 400 Studierenden hat sichderen Zahl seit 2006 vervierfacht.

„Wir sind in der glücklichen Si-tuation, dass wir für alle von uns an-gebotenen Programmformate einestarke Nachfrage haben – von denMBA-Programmen über den Mann-

heim Master of Accounting and Ta-xation für den Führungsnachwuchsin Wirtschaftsprüfung und Steuer-beratung bis hin zu den mehrtägi-gen offenen Weiterbildungskursenund maßgeschneiderten Firmenpro-grammen“, freut sich Professor Dr.Jens Wüstemann, Präsident derMannheim Business School.

Mannheim gilt internationalals Top-Adresse

Dabei sind nur rund 40 Prozent derMannheimer MBA-Studierenden(Master of Business Administration)Deutsche. „Da wir als einzige deut-sche Institution die drei wichtigsteninternationalen Akkreditierungenbesitzen und bereits seit Jahren inden weltweiten Rankings regelmä-ßig Top-30-Platzierungen belegen,kommen Interessenten aus allen

Teilen der Welt. Derzeit haben wirbeispielsweise Studierende aus Nor-wegen, Jordanien oder Chile“, un-terstreicht Wüstemann.

Besonders hoch ist die Nachfragenach Weiterbildungsangeboten beiden Berufseinsteigern. „Hier zeigensich die Auswirkungen des Bologna-Prozesses sehr deutlich. Gerade werein Bachelor-Studium absolviert hat,plant häufig schon sehr bald dennächsten Schritt in der persönlichenWeiterbildung“, erklärt der Präsi-dent der Mannheim BusinessSchool. Aber auch im Top-Manage-ment-Bereich sei der Weiterbil-dungsbedarf hoch: Immerhin einViertel der Befragten habe eine Wei-terbildungsmaßnahme kurz- bis mit-telfristig vorgesehen. „Für Unter-nehmen werden attraktive Perso-nalentwicklungsinstrumente für ih-re Führungskräfte zukünftig mehr

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65Management

econo1/2012 • 2. März 2012

GEFRAGTE MANAGEMENT-ABSCHLÜSSE IN MANNHEIMengänge ESSEC & MANNHEIM Executive MBAund MANNHEIM & TONGJI Executive MBAfür Fach- und Führungskräfte mit mindestensacht Jahren Berufserfahrung, das einjährigeVollzeit-Programm Mannheim MBA für YoungProfessionals sowie der speziell für den Füh-rungsnachwuchs in Wirtschaftsprüfung undSteuerberatung konzipierte Mannheim Masterof Accounting & Taxation. Zudem bietet dieMBS maßgeschneiderte Weiterbildungsange-bote für Unternehmen und praxisnahe Intensiv-kurse zu ausgewählten Managementthemen an.

Administration oder Management. Grundsätz-lich ist ein Studium zumMaster of Science (MSc)wissenschaftlicher ausgerichtet als einMBA.

Spezialisierte MBA-Programme wie der MBAin International Management oder der „MBA inHealth Management“ nehmen zu. Grundsätz-lich gilt: Mindestens die Hälfte des Curriculumssollte sichmit General-Management befassen.

Zur Angebotspalette der Mannheim BusinessSchool gehören die berufsbegleitenden Studi-

Der Master of Business Administration (MBA)ist ein Abschluss in allgemeiner Unterneh-mensführung und vermittelt Kenntnisse in al-len dafür notwendigen Funktionen wie Finanz-und Rechnungswesen, Marketing und Perso-nalführung. Der MBA bereitet auf eine Ma-nagementaufgabe vor und setzt einige JahreBerufserfahrung voraus. Die international kon-kurrenzfähigen Programme werden ausschließ-lich in englischer Sprache gelehrt. Neben demMBAgibt es zahlreicheweitere Abschlüssewieetwa den Master of Science (MSc) in Business

denn je ein Wettbewerbsvorteil undein Bindungstool sein“, ist Wüste-mann überzeugt. Grundsätzlich seidas Bewusstsein, dass gut aus- undweitergebildete Mitarbeiter die Ba-sis für nachhaltigen Unternehmens-erfolg sind, da. „Es gibt immer mehrUnternehmen, die ihre Mitarbeitersystematisch und unabhängig vonkonjunkturellen Schwankungenweiterbilden und die dieses Ange-bot im Wettbewerb um die klügstenKöpfe gezielt als Argument einset-zen“, berichtet Wüstemann.

Englisch als Unterrichtssprache(84,2 Prozent) und berufsbegleiten-de Studiengänge statt Vollzeitpro-gramme sind laut Studie besondersgefragt. Hierbei ist festzustellen,dass letztere fast nur für Berufsein-steiger und Young Professionals at-traktiv sind (40 Prozent) – je höher

das Karrierelevel, desto stärker diePräferenz für Teilzeitstudiengänge(91,6 Prozent). Gewünscht ist au-ßerdem mindestens eine in das Stu-dium integrierte Auslandsstation(74,1 Prozent). Die Mehrheit derBefragten bevorzugt zudem Prä-senzprogramme (47,5 Prozent)oder eine Kombination (40 Pro-zent), nur 4,7 Prozent möchten sichauf eine reine Online-Weiterbildungeinlassen.

Überraschend: Das Interesse aneiner Management-Weiterbildungist laut Studie bei Frauen und Män-nern gleich hoch. „In der Realitätüberwiegen aber in Management-Weiterbildungs-Programmen in denallermeisten Fällen die männlichenTeilnehmer. So gibt es im Rankingder 100 weltbesten Executive-MBA-Programme der ,Financial Ti-

mes’ nur ein Programm, in demmehr Frauen als Männer einge-schrieben sind“, betont Bürkle. InMitteleuropa gelte für Executive-MBA-Studiengänge bereits ein Frau-enanteil von 30 Prozent als sehr gu-ter Wert.

Gehalt binnenvier Jahren verdoppelt

Als lohnende Investition in die Zu-kunft entpuppt sich eine Manage-ment-Weiterbildung nahezu immer.Um durchschnittlich über 70 Pro-zent steigerten laut dem aktuellenweltweiten Ranking der „FinancialTimes“ die Absolventen des berufs-begleitenden ESSEC & MANNHEIMExecutive MBA drei Jahre nach Stu-dienabschluss ihr Gehalt gegenüber

dem Studiengangsbeginn. Und lauteiner Studie der „Wirtschaftswo-che“ aus dem Jahr 2009 haben dieAbsolventen des Mannheim MBAihr Gehalt binnen vier Jahren ver-doppelt.

Die Mannheim Business Schoolarbeitet eng mit Unternehmen derMetropolregion Rhein-Neckar zu-sammen. „Einige von ihnen entsen-den regelmäßig Teilnehmer in unsereProgramme und viele rekrutieren dieAbsolventen unseres Vollzeit-MBA“,erläutert Wüstemann. Die wichtigs-ten Unternehmenspartner sind mit ei-nem Vorstands- oder Geschäftsfüh-rungsmitglied in dem Kuratorium ver-treten, das die Mannheimer Instituti-on berät und unterstützt. Vorsitzen-der dieses Gremiums ist der BASF-Vorstandsvorsitzende Dr. Kurt Bock.

Iris Buchenau

MANNHEIM BUSINESS SCHOOL

Was lernen Manager?mengesetzten Kleingruppen absol-vieren die Teilnehmer während desgesamten Programms Gruppenar-beiten und Projekte.

Außerdem müssen die Studieren-den des Mannheim MBA und desESSEC & MANNHEIM ExecutiveMBA ein soziales Projekt planenund durchführen.

Für die Studierenden des Mann-heim MBA schließt der Studiengangmit einem dreimonatigen Bera-tungsprojekt für ein internationalagierendes Unternehmen ab, dieTeilnehmer des ESSEC & MANN-HEIM Executive MBA müssen inKleingruppen eine eigene unterneh-merische Idee bis zur Marktreifeentwickeln und dieses Konzept voreiner Expertenkommission präsen-tieren. Iris Buchenau

Fachwissen in allen relevanten be-trieblichen Funktionen wird bei derManagement-Weiterbildung stetsaus der Führungsperspektive ge-lehrt. Daneben nimmt das Trainingvon für die Managementpositionenwichtigen Schlüsselqualifikationeneinen breiten Raum ein. Die Dozen-ten treten nicht nur als Wissensver-mittler, sondern auch als Moderato-ren und Ideengeber auf, da die Teil-nehmer schon eigene Kenntnisseund Erfahrungen einbringen.

Zentrales Element des Lehrkon-zepts an der Mannheim BusinessSchool ist die Teamarbeit. So wer-den zu Beginn sogenannte „Multi-Competence-Teams“ gebildet. Indiesen in nationaler, kultureller, be-ruflicher und geschlechtlicher Hin-sicht bewusst heterogen zusam-

Manager-Training: Führungsarbeit und Teamverhalten können an der MannheimBusiness School verfeinert werden. Bilder: MBS

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econo 1/2012 • 2. März 2012

66 Menschen

Alle Achtung: Frau am SteuerIn der Automobil- und Zulieferindustrie haben noch immer die Männer das Lenkrad fest im Griff.

Dass auch Frauen in technischen Berufen durchstarten können, beweist Dr. Hannah Köppen. Eine

erfolgreiche Ausnahme in einer traditionell maskulinen Branche.

I ngenieure gesucht – Ingenieurin-nen erst recht. Immer mehr Frau-en brechen selbstbewusst und

zielorientiert in markant männlicheBerufe ein. Schwierig ist es aber im-mer noch. Gerade zehn Prozent derIngenieurwissenschaftsstudentensind weiblich. In den Vorstandseta-gen der großen Automobilkonzernemuss man Frauen mit der Lupe su-chen. Ausgerechnet in diesem fürDeutschland so wichtigen Wirt-schaftszweig.

„Was uns fehlt, sind Vorbilder“,sagt Dr. Hannah Köppen. „Frauen,die ihren Weg in überwiegend männ-lich dominierten Berufen gemachthaben.“ Die 31-jährige Ingenieurinarbeitet als Projektleiterin der Ver-fahrenstechnik an brandneuen In-novationen für die Automobilindus-trie. Schon während ihrer Promoti-onsphase hatte sie Kontakte zurFreudenberg-Gruppe geknüpft, wosie heute in der Sparte Forschungs-dienste tätig ist. Was die Maschinen-bauerin hier besonders schätzt, istdie langfristig ausgerichtete Orien-tierung im Bereich Forschung undEntwicklung: „Hier geht es nichtums nächste Quartal, sondern umdie nächsten Jahrzehnte.“

Vertrauen in die eigenen Fähig-keiten und die nötige Portion Selbst-bewusstsein seien die elementarenZutaten, um als Frau in einer Män-nerbranche zu überleben – und Kar-riere zu machen. Gerade die Auto-mobilindustrie schreckt viele Frau-en ab. Dabei bieten sich gerade hierexzellente Aufstiegschancen. Dennin deutschen Unternehmen hatman längst begriffen, dass Ingenieu-rinnen ihren Job ebenso gut machenwie ihre männlichen Kollegen. Unddass Frauen Autos bauen können.

Nicht nur aufgrund des Inge-nieurmangels werden Damen hän-deringend benötigt. Fakt ist aber,dass technisch-wissenschaftlicheStudiengänge für Frauen nach wievor unattraktiv zu sein scheinen. Esgibt zu wenig Mädchen in der Schu-le, die sich für Mathematik und Phy-sik begeistern lassen. Frühe Einbli-cke in die Praxis wie der bundes-

weite „Girl’s Day“ in Unternehmensind ein Schritt in die richtige Rich-tung. Freudenberg ist seit neun Jah-ren dabei. Das Familienunterneh-men konnte in den vergangenenJahren Hunderte von Schülerinnenfür technische Berufe begeistern.

Technik in derMuttermilch

Dr. Hannah Köppen wurde daslebhafte Interesse für Naturwissen-schaften fast schon in die Wiege ge-legt. Beide Elternteile sind Ingenieu-re. Daher ist sie ohne die einschlägi-gen Vorurteile aufgewachsen. Durchihre Mutter, eine Feinmechanikerin,hat sie diesen technischen Berufnicht nur als laut und schmutzigkennengelernt. Heute beschäftigt

sie sich unter anderem mit innovati-ven Verfahren zur Herstellung lager-stabiler Kautschukmischungen, diebeispielsweise in O-Ringen oderDichtungslösungen eingesetzt wer-den.

Die Projektleiterin kennt das Vor-urteil, dass Frauen fachlich wenigerkompetent als Männer sind. „Esfehlt das Bewusstsein, dass Frauendiese Berufe genauso gut ausübenwie Männer.“ Oft werde man zu-nächst belächelt, bis man danndurch gute Leistungen ernst genom-men wird, kritisiert die Ingenieurin.Dabei seien fachliche und sozialeKompetenzen bei Frauen ideal ver-eint. Dr. Hannah Köppen glaubt,dass gemischte Teams die frucht-barste Arbeit leisten. In der Freu-denberg-Unternehmensgruppe sei

die Mischung gut ausbalanciert. Alsweiteres Argument nennt sie dieWork-Life-Balance, etwa durch fle-xible Arbeitszeiten. Um qualifizierteweibliche Verstärkung zu gewin-nen, müsse die Vereinbarkeit vonBeruf und Familie gegeben sein.

Die Maschinenbauerin hofft, dasskünftig mehr Unternehmen in dieseRichtung denken. Um Mädchen undFrauen nicht nur hervorragende be-rufliche Möglichkeiten zu bieten,sondern sie auch in ihrem Vertrauenzu stärken, sich für einen techni-schen oder naturwissenschaftlichenBeruf zu entscheiden.

Zum Beispiel in der Automobilin-dustrie. Eine der letzten Männerdo-mänen. Als solche vielleicht baldvom Aussterben bedroht. HannahKöppen und Kolleginnen geben Gasund arbeiten daran. Thomas Tritsch

Von wegen Männerdomäne: Dr. Hannah Köppen beweist Tag für Tag, dass Frau und Technik doch gut zusammenpassen.Dass die Ingenieurin der Freudenberg-Gruppe mit ihren Innovationen ausgerechnet auch noch die Autoindustrie mitankurbelt, spricht für sich. Bild: Freudenberg

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D ie Frage drängt sich auf, obes um mehr gehen kann alsden bloßen Austausch von

Finanz-, Sach- oder Dienstleistungen,um den möglichen Nutzen für denSponsor effizient zu gestalten oderob es neue Wege zu beschreitengilt, die beiden Sponsoringparteiennachhaltige Mehrwerte ermögli-chen. Gerade in großen Unterneh-men verschärfen sich außerdem zu-nehmend die Corporate-Governan-ce-Richtlinien, was die Ausgestaltungtraditioneller Sponsorings erschwert.

Wie könnten mögliche Lösungs-ansätze aussehen bzw. wie müssteein zeitgemäßes Sponsoring ausge-staltet sein? Andere Wege beschrei-tet der Golf Club St. Leon-Rot mitseinen langjährigen Partnern der Al-lianz Deutschland AG und der re-gional verwurzelten Sparkasse Hei-delberg. Beide Partnerschaften ba-sieren neben gegenseitiger Wert-

schätzung auf Kenntnis und Ver-ständnis über die jeweiligen Bedürf-nisse und verfolgten Zielsetzungender Beteiligten. Gemeinsame Ziel-

setzungen wie die „Förderung vonJugend und Leistung“ schaffen da-bei wertvolle Synergiepotenziale. Sonutzt die Allianz Deutschland AG

auf der einen Seite das Golfgeländedes Golf Club St. Leon-Rot als Golf-& Kommunikationsplattform, die so-genannte „Allianz Golf Arena“, undengagiert sich darüber hinaus alsSponsor der erfolgreichen St. Leon-Roter Nachwuchsförderung. DasSponsoring des einzigartigen „In-door Short Game Center of Excel-lence“, einer Golf-Leistungshalle fürden Nachwuchs speziell zum Trai-ning des kurzen Spiels in den Win-termonaten, komplettiert das Enga-gement. Die Sparkasse Heidelberghat als Silberpartner des Golf ClubSt. Leon-Rot im vergangenen Jahrden „Gilmore Jugendcup“ für dieKinder und Jugendlichen der Metro-polregion ins Leben gerufen.

Beide Engagements zeigen, dasspartnerschaftliche Co-Existenz mit ge-meinsamen Werten und Zielsetzun-gen ein möglicher Lösungsansatz seinkann.

Gemeinsam zum MehrwertDie öffentliche Diskussion der letzten Monate rund um das Thema Sponsoring

in den Medien zeigt: Ein Prozess des Umdenkens hat diesbezüglich eingesetzt.

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Personalrotation bei WirtschaftsjuniorenFrischer Wind bei den Wirtschaftsjunioren Mannheim-Ludwigshafen: Neu im Geschäftsführenden Ausschusssind seit Mitte Januar Dr. Lars Kempf (trio-group communication & marketing gmbh, Mannheim) und StephaniePalm (Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar, Mannheim). Sie folgen Jan Erik Jonescheit (KanzleiSchlatter, Mannheim) und Michael Sittek (iclear GmbH, Mannheim) nach, die nach zwei Jahren turnusgemäßausgeschieden sind. Der vierköpfige Vorstand wird durch Volker Auracher (Logwin Solutions DeutschlandGmbH, Mannheim) und Sandra E. Wassermann (b&c baumert & collegen Rechtsanwälte, Mannheim) ergänzt,die für einweiteres Jahr imAmt sind. Aufgabe des Vorstandes ist die Führung des Juniorenkreises sowie die Ko-ordination seiner Aktivitäten und Projekte. Unser Bild zeigt den neuen Vorstand (v.l.): Volker Auracher, Sandra E.Wassermann, Stephanie Palm und Dr. Lars Kempf. Bild:WirtschaftsjuniorenMannheim-Ludwigshafen

68 Menschen

econo 1/2012 • 2. März 2012

Namen und Nachrichten

� Albrecht Hornbach ist neuer ru-mänischer Honorarkonsul in Neu-stadt. Der Vorsitzende der Horn-bach-Gruppe hat kürzlich in Anwe-senheit des rumänischen Botschaf-ters Lazar Comanescu und des ru-mänischen Generalkonsuls Dr. VladVasiliu die Konsulatsräume im Quar-tier Hornbach in Neustadt einge-weiht. Der Konsularbezirk umfasstdie Bundesländer Rheinland-Pfalz,Saarland und Nordrhein-Westfalen.Hornbach ist außerdem Vizepräsi-dent der IHK Pfalz und Vorstands-vorsitzender des Vereins ZukunftMetropolregionRhein-Neckar (MRN).

� Michael Ceranski (47) leitet seitJahresanfang als Senior Vice Pre-sident die Geschäftseinheit HumanNutrition der BASF mit Sitz in Lam-pertheim. Sein Vorgänger, Massi-mo Armada (48), hat das Unterneh-menauf eigenenWunsch verlassen.

� Die Wild Flavors InternationalGmbH hat Ignacio Zaldua (49) zumVice President Business Develop-ment für die Region Lateinamerikasowie Peter Naylor (46) zum VicePresident Business für die RegionMittlerer Osten ernannt. Ihre Aufga-be ist es, die Position von Wild indiesenwachsendenMärktenweiterauszubauen. Zudem wird StefanieWeitz (35) die Wild Flavor GmbH alsHead of Investor Relations andGroup Communication verstärken.

� Dr. Lutz Guderjahn (42) wird imJuli neues Vorstandsmitglied derSüdzucker AG. Guderjahn soll dasAufgabengebiet von Prof. Dr. Mark-wart Kunz (63) übernehmen, der fürden Bereich Technik sowie For-schung und Entwicklung verant-wortlich ist und im August 2013 inden Ruhestand verabschiedet wird.Guderjahn ist seit dem Börsengang

2006 Vorstandsmitglied der Südzu-cker-Tochter CropEnergies AG, nach-demer dieSparteBioethanol imKon-zern aufgebaut hatte. Der promo-

vierte Chemiker ist seit 1995 im Süd-zucker-Konzern tätig.� Preisträger des MannheimerExistenzgründungspreises 2012 sind

Stefan Seedorf und Christian Thumvon der Firma synchronite. Das Un-ternehmen hat eine innovative Soft-ware entwickelt, die die Zusammen-arbeit im Internet durch sogenann-tes „Co-Browsing“ in Zukunft deutlichvereinfachen soll. Daniel Bertsch be-legte mit seiner Künstleragenturgrenzfrequenz den zweiten Platz.

� Die Nachfolge ist geregelt: Prof.Dr. Clemens Fuest wechselt von derUniversität Oxford nach Mannheimund übernimmt am 1. März 2013 vonProf. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franzdie Präsidentschaft des Zentrums fürEuropäische Wirtschaftsforschung.Fuest leitet dann als wissenschaftli-cher Direktor gemeinsam mit demkaufmännischen Direktor, ThomasKohl, das Forschungsinstitut.

� Dr. Michael Düpmann ist seitJahresbeginn neuer Vertriebsvor-stand der VR Bank Rhein-Neckar.Damit kommt das Personalkarussellbei der VRBank zumStillstand, nach-demder langjährigeVorstandsvorsit-zendeWilly Köhler Ende 2011 in denRuhestand getreten und Dr. Wolf-gang Thomasberger seine Nachfolgeübernommen hatte.

Zürker neuer WFB-GeschäftsführerDr. Matthias Zürker (Bild) istneuer Geschäftsführer der Wirt-schaftsregion Bergstraße/Wirt-schaftsförderung BergstraßeGmbH (WFB). Er tritt die Nachfol-ge von Dr. Carl-Christian Beck-mann an. Der 33-Jährige hatRaum- und Umweltplanung ander Technischen Universität inKaiserslautern studiert und dortim Bereich Regionalökonomiepromoviert. Zuvor war er bereitsstellvertretender Geschäftsfüh-rer derWFB.

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Lowack zurück zur MRNWolf-Rainer Lowack (55, l.), BASF SE, hat am 1. März sowohl die Ge-schäftsführung der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN GmbH)als auch des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (ZMRNe.V.). Er folgt in beiden Funktionen auf Dr. Wolfgang Siebenhaar (54,r.),der zur BASF SE zurück gekehrt und am Stammsitz in leitender Funktionan dem Bau einer neuen Großanlage zur Herstellung der ChemikalieToluoldiisocyanat (TDI) mitwirken wird. Lowack, zuletzt Leiter der glo-balen Führungskräfteplanung und -entwicklung der BASF-Gruppe,lenkte bereits zwischen 2006 und 2008 die Geschicke von MRN GmbHund ZMRN e.V. Bilder: MRNGmbH

69Menschen

econo1/2012 • 2. März 2012

Neuer Uni-RektorDie Universität Mannheim hatProf. Dr. Ernst-Ludwig vonThadden zu ihrem neuen Rek-tor gewählt. Er tritt im Oktoberdie Nachfolge von Prof. Dr.Hans-Wolfgang Arndt an. SeitSeptember 2004 ist von Thad-den Professor für Mikroökono-mik und Finanzmarktforschungan der Universität Mannheim.2006 gründete er im Rahmender bundesdeutschen Exzel-lenzinitiative an der Mannhei-mer Universität die GraduateSchool for the Economic andSocial Sciences (GESS), de-ren Leitung er bis im vergan-genen Jahr innehatte.

� Das Eisenbahnbundesamt hatzum Jahresbeginn den Geschäfts-führer der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN GmbH), WernerSchreiner, für die kommende drei-jährige Amtsperiode in den Netzbei-rat der DB Netz AG berufen. Auf-grund seiner Fachkenntnis sollWer-ner Schreiner seine Erfahrungeneinbringen und Empfehlungen zurEntwicklung zum Ausbau und zumErhalt der Schienenwege an denBetreiber der Schienenwege oderdie Öffentlichkeit formulieren, heißtes im Berufungsschreiben an dieVRNGmbH. Die VRNGmbH sieht mitder Benennung von Werner Schrei-ner auch dessen vorbildliche Arbeitfür die bisherige Umsetzung der S-Bahn Rhein-Neckar in der erstenund zweitenAusbaustufe bestätigt.

� Dr. Reiner Lübke (50) ist seit Jah-resbeginn neuer Technischer Vor-stand der Technischen Werke Lud-wigshafen (TWL). Lübke war seit2005 bei der MVV Energie AG in ver-schiedenen Leitungsfunktionen undseit Januar 2010 als GeschäftsführerVertrieb/Technik bei der MVV Ener-giedienstleistungenGmbH tätig.

� Oliver Rupps (48) ist neuer Spre-cher der Geschäftsführung dertrans-o-flex Logistics Group undverantwortet die Bereiche Operati-ons und IT. Er ist Nachfolger vonWolfgang Weber, der das Unterneh-men zum Jahresende 2011 verlas-sen hat. Nach dem Studium der Be-triebswirtschaftslehre an der WHUVallendar bei Koblenz, der Ecole Su-périeure de Commerce Lyon (Frank-reich) und der Texas A&M Universi-ty (USA) war Rupps in verschiede-nen Managementpositionen in Ma-terialeinkauf, Logistik undUnterneh-mensplanung bei der MercedesBenzAGundderDaimlerChrysler AGtätig. Es folgten Stationen als Vor-stand des IT-Anbieters ilas AG, alsVorsitzender der Geschäftsführungder Erwin Steinle InternationaleSpedition GmbH & Co. KG und alsGeschäftsführer des Automobilzu-lieferers ixetic GmbH. Zuletzt warRupps Allein-Geschäftsführer derSüdmoHoldingGmbH in Riesbürg.

� Dr. GitteNeubauer, eine der Grün-derinnen der Heidelberger CellzomeAG, ist in Brüssel mit dem EU-Inno-vationspreis für Frauen ausgezeich-net worden. Dr. Neubauer erhieltden Preis für die Gründung von Cell-zome als beispielhafte Umsetzungakademischer Forschung in kom-merzielle Nutzung. Der mit 100 000Euro dotierte Preis der Kommissionfür Forschung, Innovation und Wis-senschaft wurde Dr. Neubauer vomPräsidenten der Europäischen Kom-mission, José Manuel Barroso, ineiner feierlichen Zeremonie im Rah-men der Innovation Convention inBrüssel überreicht.

� Der Aufsichtsrat der BASF SE hatWayne T. Smith (51) mit Wirkungzum Ablauf der Hauptversammlungam 27. April 2012 zum Mitglied desVorstands bestellt. Der Amerikanerleitet zurzeit den Unternehmensbe-reich Polyurethanesmit Sitz in Brüs-sel. Nach erfolgreichen 15 Jahrenim Vorstand der BASF wird Dr. Ste-fan Marcinowski (58)mit Ablauf sei-nes Vertrages nach der Hauptver-sammlung in den Ruhestand treten.Gleichzeitig hat der Aufsichtsrat dieBestellung von ForschungssprecherDr. Andreas Kreimeyer (56), seit2003Mitglied desVorstands, bis zumAblauf der Hauptversammlung imMai 2015 verlängert.

� Holger Elter (54), der operativeGeschäftsführer der Ludwigshafe-ner Gruppe G+H Isolierung (G+H),

hat zu Jahresbeginn zusätzlicheMa-nagement-Positionen bei G+H undVinci Energies Deutschland (VED)übernommen. Holger Elter ist nunneuer Vorsitzender der Geschäfts-führung von G+H und leitet zusätz-lich den neu geschaffenen VED Be-reich Isolierung/Brandschutz (VED-S), zu demdie GruppenG+H und FireProtection Solutions Calanbau ge-hören. Er bleibt nachwie vor im ope-rativen Geschäft für G+H tätig.Dr. Reinhard Schlemmer (44) schiedzum Jahresende 2011 als Vorsitzen-der der Geschäftsführung der Grup-pe G+H Isolierung aus. Er verant-wortet seit 1. Januar 2012 als neuerVorsitzender der Geschäftsführungden VED-Bereich Elektro – Automa-tisierung / und IT-Technik (VED-I), zudemunter anderemdieGesellschaf-ten Celegec und Actemium gehö-ren. Stefan Falk (44) unterstützt seitJahresanfang Holger Elter als Mit-glied der Geschäftsführung vonVED-S und als sein Stellvertreter.Außerdem ist er für das Unterneh-men Fire Protection Solutions Cal-anbau zuständig.

� Rémy Korbmacher ist seit Jahres-beginn neuer Vertriebsleiter der La-

denburger Sedotec GmbH& Co. KG.Der 54-jährige Franzose, seit 30 Jah-ren im Schaltschrankbau tätig, istverantwortlich für die Vermarktungdes Vamocon-Schaltschranksys-tems in Deutschland, Frankreichund den Benelux-Ländern. Zuletztwar der Vertriebsprofi über 15 Jahrelang für dasMarketing und den Ver-trieb von Schaltschrankkomponen-ten und -systemen beim Branchen-riesenABBaktiv.

� Dr. Rupert Felder (48) hat die Lei-tung des Bereichs Global HumanResources bei der HeidelbergerDruckmaschinen AG übernommen.Felder war zuvor für den Daimler-Konzern tätig und dort mit unter-schiedlichen strategischen und ope-rativen Aufgaben und Führungspo-sitionen imPersonalbereich betraut,zuletzt als Personalleiter des Wer-kesMannheimbei DaimlerBuses. Inder neuen Aufgabe übernimmt derpromovierte Arbeitsrechtler die Lei-tung des Personalbereiches derHeidelberg Gruppe und berichtet di-rekt an den Vorstandsvorsitzenden.Felder folgt auf Klaus Hofer, der En-de vergangenen Jahres das Unter-nehmen auf eigenen Wunsch ver-lassen hat.

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70 Standort Brühl

econo 1/2012 • 2. März 2012

Gut ausgebaute Infrastruktur, ein reges Vereinsleben und reichlich Möglichkeiten zur Naherholung in unmittelbarer Nähe zum Ort – mit dieser Mischung sieht sichBrühl als attraktive Gemeinde gut aufgestellt. Bild: Gemeinde

Zukunftsorientiert aus TraditionArbeiten, Wohnen und Erholen, wo der Rhein einen Bogen macht: Die Gemeinde Brühl punktet

durch kurze Wege, Netzwerke und die behutsame Weiterentwicklung gewachsener Strukturen.

Z u Höhenflügen setzt man inBrühl längst nicht mehr an, ob-schon dies einmal das heraus-

ragende Thema war, das man land-auf, landab mit der Gemeinde imSüden Mannheims verband. Nichtstehen bleiben, sondern Bestehen-des weiterentwickeln und verbes-sern – das war das Credo des Schiff-bau-Professors Johann Schütte ausDanzig, das ihn zu Beginn des20. Jahrhunderts von der Elbe anden Rhein geführt hatte.

Denn in Karl Lanz, Erbe der re-nommierten Landmaschinenfabrik,hatte der Professor hier einen Com-pagnon und Finanzier gefunden,der bereit war, gemeinsam mit ihmden Bau eines Luftschiffes anzuge-

hen. Schütte lieferte hierzu den Ent-wurf, Lanz übernahm den Bau derMontagehalle auf Brühler Gemar-kung und die technische Verantwor-tung für die Realisierung des Pro-jekts. Am 17. Oktober 1911 schließ-lich war das ambitionierte Vorhabenso weit gediehen, dass das erste hiergebaute Luftschiff, die Schütte-LanzSL1, ihren kurzen Jungfernflug überden Rhein antreten konnte.

Gute einhundert Jahre danach istin der etwas mehr als 14 000 Ein-wohner zählenden Gemeinde zwarnicht mehr vieles augenfällig, das andiese himmelstrebende Leistung er-innert, dennoch ist „Schütte-Lanz“noch heute jedem Brühler ein Be-griff – und wird dies sicherlich auch

noch lange bleiben. Denn das Ge-lände der ehemaligen Luftschifffa-brik ist das Herz- und zugleich dasFiletstück Brühls hinsichtlich derzukünftigen Entwicklung als Wirt-schaftsstandort, ist es doch die letz-te Reserve an zusammenhängenderFläche, die in der Gemeinde nochverfügbar ist (siehe Seite 75).

Dies ist für Bürgermeister RalfGöck (SPD) indes kein Grund, dieHände in den Schoß zu legen: „DieOrtskerne dürfen nicht ausbluten“,ist der Verwaltungschef überzeugt.Zwar verzeichnet auch die Hufei-sengemeinde, wie Brühl seinemWappen nach auch genannt wird, inihrem Zentrum ein Ladensterben,

wie der Bürgermeister betont, dochsei man natürlich bestrebt, traditio-nelle Betriebe zu halten und inner-städtische Lücken möglichst raschwieder zu schließen. Zu diesemZweck pflegt man auch den engenDialog mit der Wirtschaft.

In einem halbjährlichen Turnuslädt die Gemeinde Vertreter derWirtschaft, Dienstleister und Händ-ler zu einem Treffen ein, um Kon-takte zu pflegen, sich auszutau-schen und über aktuelle Themenauf dem Laufenden zu halten. Bür-germeister Göck, der auch Initiatordes Wirtschaftsgespräches ist, be-richtet dabei über Entscheidungenund Perspektiven aus der Verwal-tung.

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71Standort Brühl

gen Abständen die Brühler in Formvon zum Teil prominent besetztenVorträgen über aktuelle Themen ausdem Bereich Gesundheit auf demLaufenden halten wollen.

Gerade der infrastrukturelle Be-reich ist es, mit dem Brühl punktenmöchte, mit der engen Verknüpfungvon Leben und Arbeiten in der Me-

tropolregion Rhein-Neckar. „Wirkönnen hier eine einzigartige Ver-bindung bieten von Wohn- und Le-bensqualität. Im Nahbereich derGemeinde, leicht mit dem Fahrradoder auch zu Fuß erreichbar, liegtmit den Rheinauen ein großes grü-nes Naturschutzgebiet, das reich-lich Gelegenheit zur Naherholungfür Jung und Alt bietet“, sagt Bür-

germeister Göck. Am Ortsrand,aber auch im Ortskern selbst stehen„saubere, gute Wohngebiete“ zurVerfügung, die gerade für Familienreizvoll sind, so der Verwaltungs-chef. Daher sei es auch selbstver-ständlich, hier kontinuierlich zu in-vestieren, weitere Anreize zu schaf-fen, um die Gemeinde attraktiv zuhalten: „Bei der Kinderbetreuunghaben wir unsere Quote erfüllt, dieGanztagsbetreuung für Kinder ab ei-nem Jahr wird ausgebaut.“

Für Senioren bietet Brühl nebenaltersgerechten Wohnungen, be-treutem Wohnen und zwei Senio-renheimen – dem gemeinnützigenB&O Seniorenzentrum und der „proseniore“-Residenz (Betreutes Woh-nen, Pflegeplätze) – das von der Ge-meinde initiierte „Netzwerk für äl-tere Menschen“, das ältere Mitbür-ger aktiv in das Geschehen vor Orteinbinden möchte. Und nicht zu-letzt verfügt der Ort über ein leben-diges Vereinsleben – nicht nurSportvereine, auch wenn die heuti-ge Ehrenbürgerin Stefanie Graf hierden Grundstein gelegt hat für ihreinternationale Karriere als Tennis-spielerin. Zwar macht sie ihrer altenHeimat nur noch selten ihre Auf-wartung – im Alltag ist sie dennochpräsent durch den nach ihr be-nannten „Steffi-Graf-Park“ im Her-zen der Gemeinde.

Auch den Bereich Bildung siehtGöck in Brühl gut abgedeckt. AmOrt gibt es zwei Grundschulen, eineHaupt- und eine Realschule sowieeine Jugendmusik- und eine Volks-hochschule. Weiterführende Schu-len finden sich im nahen Umland,etwa in Schwetzingen. Mit Mann-heim und Heidelberg liegen zweiHochschulstandorte von internatio-nalem Rang vor der Haustür. ��

Ein Konzept, das auch die Akteu-re aus der Wirtschaft zunehmendzu schätzen wissen, unterstreicht esdoch auch das Augenmerk, das dieVerwaltung ganz bewusst auf kurzeWege legt. Trotz leichter anfängli-cher Startschwierigkeiten, wie Ge-schäftsführer Kerem Özcelik bei-spielhaft betont, fühlt sich das Tex-tilhandelsunternehmen Trendfabrikin Brühl durch die Gemeinde „zu-verlässig unterstützt“ (siehe Seite77). Anreize für Unternehmen bie-tet Brühl nicht zuletzt mit einemGewerbesteuerhebesatz, der mit ei-nem Wert von 330 v.H. deutlich un-ter dem Landesschnitt liegt.

Dichtes Netzwerk

Raum für ein informelles Get-Toget-her von Unternehmern bietet darü-ber hinaus auch die Veranstaltung,die die Brühler Werbeagentur pro-convent im mitten im Industriege-biet gelegenen Club BelAir anbietet.Seit 2011 steigt hier auch die Unter-nehmerparty „Up in the air“, die ineinem besonderen Ambiente Men-schen zusammenbringen will, die inder Metropolregion etwas bewegen.Kerngeschäft der Agentur ist abernatürlich, dem Außenauftritt ihrerKunden ein prägendes Gesicht zugeben von visuellen Details über dasCorporate Design bis hin zu ani-mierten Werbetrailern und der Ge-staltung ganzer Events.

Auch in Sachen Infrastruktursetzt man in der Hufeisengemeindeauf das Prinzip Netzwerk. So wurdebeispielsweise vor gut zwei Jahrendas Brühler Gesundheitsforum insLeben gerufen, ein Zusammenschlussvon Ärzten, Apothekern, Physiothe-rapeuten, Sanitätsgeschäften, Pfle-gediensten und anderen Gesund-heitsdienstleistern, die in regelmäßi-

Stabile Verbindung: Bei Drahtseil Hartmann werden auch Schwergewichtegefertigt wie dieser Schäkel mit einer Tragkraft von 250 Tonnen. Bild: Hartmann

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72 Standort Brühl

Gut 2,4 Millionen Euro ließ sich die Gemeinde den Umbau und die Erweiterung der Festhalle kosten. Bild: Gemeinde

Ein weiterer zentraler Punkt für Tagungen wie auch Kulturveranstaltungen ist die1899 im Jugendstil errichtete Villa Meixner. Bild: imp

der direkt gegenüber dem Rathausgelegene Veranstaltungsort eröffnet.Seither steht er insbesondere fürVeranstaltungen kultureller, bilden-der und unterhaltender Art zur Ver-fügung sowie für Versammlungen,Tagungen und Konferenzen.

Workshopsim Schmuckstück

Ein weiteres Schmuckstück der Ge-meinde ist das Kultur- und Tagungs-zentrum Villa Meixner. Das1899 im Jugendstil erbaute Back-steingebäude ist heute ein Repräsen-tationsort der Gemeinde für Ehrun-gen, Empfänge und kulturelle Ver-anstaltungen. Seit 1999 bietet dieVilla Meixner gute Voraussetzungenfür kleinere Tagungen, Seminareund Workshops mit bis zu 35 Teil-nehmern. Es stehen drei Tageslicht-tagungsräume mit 23, 25 und70 Quadratmetern sowie drei wei-tere kleinere Räume zur Verfügung.

Die beiden Veranstaltungsstättender Gemeinde Brühl können durch-aus als repräsentativ gelten für dieTradition, die im Ort gewahrt wird,sich zugleich aber nicht den Anfor-derungen der Zeit verschließt. Imwirtschaftlichen Sinne trifft diesauch auf ein Unternehmen am Ortzu, das sich mit einem traditionsrei-chen Handwerk beschäftigt: der Sei-lerei.

Drahtseil Hartmann ist ein klassi-scher Familienbetrieb. 1945 vonErnst Hartmann gegründet, wirddas Unternehmen seit 1997 in drit-ter Generation von den Enkeln Ul-rich Hartmann und seiner Schwes-ter Jutta Orth geführt. Aus den An-fangs 25 Quadratmetern der erstenWerkstatt, in der der Firmengrün-der und sein Team sich noch mit derReparatur und Instandhaltung be-stehender Seile beschäftigten, sindheute 1200 Quadratmeter im Brüh-ler Ortsteil Rohrhof geworden.

Das Unternehmen hat das ThemaSeile längst weitergesponnen, undführt heute unterschiedlichste Auf-träge aus dem Bereich Hebetechnikaus. Das Hauptgeschäft sind Draht-seilprodukte für die Industrie, Hebe-bänder und Zurrgurte aus eigenerProduktion, Ketten und textile An-schlagmittel, aber auch geflochteneBaumwollseile, die nicht nur unbe-dingt in den augenfälligsten Berei-chen, sondern beispielsweise auchbei Zauberern oder in der Erotik-branche Verwendung finden.

�� Überhaupt sind es die kurzenWege, auf die die Hufeisengemein-de setzt: „Auf die wohnungsnaheNahversorgung legen wir in Brühlgroßen Wert und stoßen damit aufgroße Akzeptanz“, sagt Göck. So-wohl Lidl als auch Netto wollen ihreFilialen am Ort erweitern.

„Es ist uns wichtig, im Ort immeretwas Neues zu bieten“, umschreibtRalf Göck die Motivation, stets neueAngebote für die Menschen zu etab-lieren. Dabei, so findet er, könneman durchaus auf Bestehendemaufbauen. So habe man sich seitensder Verwaltung etwa entschieden,die zu klein gewordene BrühlerFesthalle nicht einfach neu zu bau-en, sondern mit dem Veranstal-tungszentrum im Ort zu bleibenund dabei behutsam, aber aufwän-dig den Vorgängerbau, dessen Wur-zeln auf die Zeit der Jahrhundert-wende datieren, zu erhalten, zu mo-dernisieren und zu erweitern. Miteiner Investition von 2,45 MillionenEuro, von denen allein 600 000 Eu-ro auf den Innenausbau entfielen,war der Umbau der Festhalle dasseit Jahren größte Projekt der Ge-meinde. Am 11. März 2011 wurde

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73Standort Brühl

ZAHLEN, DATEN UND FAKTENGeografische Lage

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Brühl und Rohrhof, wobeiLetzterer quasi die direkte Verbindung bildet zum industriell gepräg-ten Mannheimer Stadtteil Rheinau. Brühl profitiert geografisch durchseine Lage in der Metropolregion Rhein-Neckar als einem der wich-tigsten wirtschaftlichen Verdichtungsräume Deutschlands. Das be-nachbarte Oberzentrum Mannheim liegt 15 Kilometer nördlich, dasnahe Heidelberg 20 Kilometer östlich. Ebenfalls nur wenige Kilometerentfernt im Südwesten liegt Speyer.

Die „Hufeisengemeinde“, wie Brühl aufgrund seines Wappens auchgenannt wird, liegt verkehrsgünstig direkt an der Autobahn A 6 zwi-schen Mannheim und Hockenheim, die wie die Bundesstraße B 36die Gemeinde im Osten passiert. Ebenfalls Direktanschluss haben dieB 535 sowie die Landesstraßen 599 und 630. Der öffentliche Perso-nennahverkehr ist gut ausgebaut. Neben den Buslinien gibt es baldHaltestellen für die S-Bahn in dem benachbarten Schwetzinger Orts-teil Hirschacker und der Schwetzinger Nordstadt.

Von der Gemarkungsfläche entfallen fast 400 Hektar auf die linksrhei-nische Kollerinsel. Nicht nur sie steht vollständig unter Landschafts-schutz, auch rechts des Rheins stehen 300 Hektar unter Natur-, Land-schafts- oder FFH (Flora-Fauna-Habitat)-Schutz. Diese Flächen stel-len Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere dar und bieten reichlichRaum für Naherholung.

■ Gemarkungsfläche: 1019 Hektar

■ Einwohner: 14.159 (Stand Juni 2010)

■ Durchschnittsalter: 44,6 Jahre

■ Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe: 32,2 Prozent

■ Beschäftigte in den Bereichen Handel,Gastgewerbe und Verkehr: 33,4 Prozent

■ Beschäftigte im sonstigen Dienstleistungssektor: 34,4 Prozent

■ Hebesatz Gewerbesteuer: 330 v.H.

■ Kaufkraft-Kennziffer: 105 (Land: 100)

■ Steuerkraftsumme je Einwohner: 691 Euro

ebenfalls im Brühler Betrieb mit,machen zurzeit ihren Meister – ausÜberzeugung, wie Orth betont.

Überzeugt vom Standort Brühl istauch der größte Arbeitgeber am Ort,die HIMA Paul Hildebrandt GmbH& Co KG. Das 1908 gegründete Un-ternehmen hat sich auf Sicherheits-systeme spezialisiert und bietet un-ter anderem Lösungen im BereichProzesssicherheit, Bahnindustrie,Logistik und Maschinensicherheitan.

Seit 1977 schrittweise vonMannheim-Neckarau nach Brühlverlegt, zählt das nach wie vor fami-liengeführte Unternehmen heuteweltweit über 600 Mitarbeiter.1999 mit einem Joint-Venture inMalysia ins weltweite Geschäft mitder Sicherheitstechnik eingestiegen,ist die HIMA Gruppe mit Gruppen-gesellschaften, eigenen Sales- undService-Centern und erfahrenenVertretungen heute in über 50 Län-dern präsent. Über 25 000 HIMA-Systeme wurden in mehr als 40 Jah-ren in über 80 Ländern installiert.Sie schützen nach Angaben des Un-ternehmens Anlagen der weltweitgrößten Unternehmen der Öl- undGas-, der chemischen, pharmazeuti-schen und der energieerzeugendenIndustrie.

Aus Tradition zukunftsorientiert– was die Unternehmensstrukturam Ort belegt, kann laut Bürger-meister Ralf Göck durchaus auf diegesamte Gemeinde hochgerechnetwerden: „Attraktiv bleiben nur sol-che Gemeinden für alle Bürger, diesich neuen Herausforderungen stel-len, ohne mit der Tradition ganz zubrechen.“ Andreas Zwingmann

Auftraggeber sind sowohl Einzel-kunden wie auch Unternehmen inder Region, darunter der Kraft-werksbauer Alstom, die Großkraft-werk Mannheim (GKM) AG oderHeidelberger Druck.

Und wohl auch der ein oder an-dere Rennfahrer oder Rennsportfanmag dem Unternehmen aus Brühlbereits dankbar für seine Arbeit ge-wesen sein, ohne dies zu ahnen, lie-fert Hartmann doch die Seile, dieam Hockenheimring Baden-Würt-temberg nach Kiesbett, Reifenstapelund Fangzaun die letzte Barriereund damit Sicherheitsreserve zwi-schen Rennstrecke und Publikumbilden.

Zugenommen, so Geschäftsführe-rin Jutta Orth, habe in den vergan-genen Jahren vor allem die Nachfra-ge nach Serviceleistungen. Schließ-lich gebe es rund um Mannheimderzeit nurmehr zwei von einst vierSeilereien. Vom Standort Brühl istdas Familienunternehmen nach wievor überzeugt, hat in jüngster Ver-gangenheit auch weiteres Geld indie Hand genommen und rund250 000 Euro in den Ausbau der be-stehenden Produktionshalle in derBrühler Straße investiert. DrahtseilHartmann setzt im Jahr rund1,5 Millionen Euro um, verzeichne-te 2011 einen Umsatzzuwachs vonzehn Prozent und erwartet dies lautGeschäftsführer Ulrich Hartmannauch für das laufende Geschäftsjahr.

Und dass das traditionsreicheHandwerk in Brühl Zukunft habendürfte, untermauert auch die Tatsa-che, dass bereits die nächste Gene-ration in den Startlöchern steht: DieSöhne der Geschäftsführer arbeiten

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden bei Schütte-Lanz in Konkurrenz zuZeppelin Luftschiffe gebaut. Bild: Haus+Co

Schlafendes Potenzial weckenLange Zeit lag das Gelände der ehemaligen Schütte-Lanz AG in Brühl brach. Jetzt soll das zehn

Hektar große Areal als Gewerbepark zu neuem Leben erweckt werden.

W ie ein Fingerzeig reckt ersich in die Höhe, erhebtsich zwischen den Sandhü-

geln, den die Baumaschinen um ihnherum aufgeschüttet haben. Dochseine Tage könnten bereits gezähltsein. Der alte Schornstein, der zur-zeit so ziemlich alleine auf freierFlur steht, ist ein Relikt aus längstvergangenen Brühler Zeiten. Er ge-hörte einst zur Kraftwerkshalle derLuftschiffwerft Schütte-Lanz, vonder auf dem Areal im Osten der Ge-meinde heute freilich so gut wienichts mehr zu sehen ist.

Einzig eine historische Montage-halle und eben der alte Schornsteinzeugen noch von dieser historischbedeutsamen Nutzung, von einerPionierepoche, die zwar aus unter-

schiedlichsten Gründen wieder einschnelles Ende fand, aber eben auchgeprägt war von einer gewissen Auf-bruchstimmung. Heute, gut einJahrhundert nachdem hier in Kon-kurrenz zu Zeppelin das erste Luft-schiff auf Brühler Boden gefertigtwurde und sich in die Lüfte überden Rhein erhob, herrscht erneut soetwas wie Aufbruchstimmung aufdem Schütte-Lanz-Gelände.

Die Gemeinde möchte das knapp100 000 Quadratmeter große Areal,das in jüngster Zeit ein tristes Da-sein als Industriebrache führte, re-animieren, muss dies wohl sogar,will sie sich für die Zukunft positio-nieren. Denn weitere Möglichkei-ten, Gewerbeflächen auszuweisen,hat Brühl schlichtweg nicht mehrzur Verfügung.

74 Standort Brühl

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Im Osten des Gewerbeparks und damit in der Nähe der unter Denkmalschutz stehenden Montagehalle (im Vordergrund links) soll sich künftig nicht störendes Gewerbeansiedeln. Bis 2017 rechnet der Vermarkter mit Investitionen zwischen 50 und 100 Millionen Euro. Bild: Haus+Co

waltungschef überzeugt. So sollen,geht es nach dem Willen der Verant-wortlichen, die Tage der rund zehnHektar großen Brache endgültig ge-zählt sein. Denn: Die Reaktivierungsteht aktuell an, alle nötigen Vorbe-reitungen der Erschließung sind ge-troffen, die Vermarktung der Flä-chen ist angelaufen.

Als „idealen Standort für produ-zierendes Gewerbe ebenso wie fürProduktions- und Logistikunterneh-men, aber auch Handwerksbetriebe

oder Dienstleistungsunternehmen“,sieht Ralf Weidenhammer, Ge-schäftsführer der mit der Vermark-tung des Geländes beauftragtenHaus+Co-ProjektmanagementGmbH mit Sitz in Hockenheim, dasAreal.

Die hundertprozentige Tochterder Weidenhammer Gruppe, die inder Region bereits etliche Gewerbe-projekte realisiert hat, etwa die Re-vitalisierung auf den ehemaligenSÜBA-Liegenschaften im Industrie-

gebiet Talhaus in Hockenheim, be-zeichnet das Brühler Vorhaben alseines der derzeit wichtigsten desUnternehmens.

Als Gewerbepark im Zentrum derMetropolregion Rhein-Neckar bietedas Areal Unternehmen, die sichhier niederlassen, einen schnellenAnschluss und damit kürzere Trans-portwege. „Und auch die Mitarbei-ter profitieren von der zentralen La-ge“, so Weidenhammer. ��

„Die Entwicklung des Schütte-Lanz-Gewerbeparks ist für die Stadt Brühlals Wirtschaftsstandort enorm wich-tig. Es handelt sich um die letzte Re-serve zusammenhängender Gewer-beflächen in unserer Gemeinde“,betont Bürgermeister Dr. Ralf Göck(SPD).

„Indem wir die vorhandene Infra-struktur wiederbeleben, profitiertBrühl von der Entstehung neuer Ar-beitsplätze und zusätzlicher Gewer-besteuereinnahmen“, ist der Ver-

75Standort Brühl

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sant“, sagt Ralf Weidenhammer.„Wir sind hier äußerst flexibel undrichten uns ganz nach den Ansprü-chen der künftigen Nutzer“, de-monstriert der Haus+Co-Geschäfts-führer Offenheit in allen Bereichen.

Wie die Nutzung des Gewerbe-parks jedoch letztlich im Detail aus-sehen wird, ist derzeit noch nichtganz in trockenen Tüchern. Dennvon der anfänglichen Vermarktungals reines Gewerbegebiet, mit dersich Haus+Co seit 2008 befasst, ist

man inzwischen abgerückt. „GegenEnde vergangenen Jahres mehrtensich die Stimmen, die sich für eineMischung aus Wohnen und Gewer-be ausgesprochen haben“, so Wei-denhammer. Recht kurzfristig habeman dann eine Alternativplanung indie Wege geleitet, die nunmehr einVerhältnis von 40 Prozent Wohnbe-bauung und 60 Prozent nicht stö-rendem Gewerbe vorsieht. Ein Ver-hältnis, mit dem auch Weidenham-mer gut leben kann: „Sechs Hektar

Gewerbefläche sind für Brühl ei-gentlich ausreichend bemessen. Er-fahrungsgemäß werden zurzeit inder Mehrzahl mittlere Flächen vondrei- bis viertausend Quadratmeternachgefragt.“

Eine endgültige Entscheidungüber diese Aufteilung wird derBrühler Gemeinderat voraussicht-lich im April fällen. Vorgesehen ist,dass die Wohnbebauung des Schüt-te-Lanz-Areals im westlichen Be-reich angesiedelt wird, die Gewer-befläche im östlichen Teil, angren-zend an das dort bereits vorhandeneGewerbegebiet. „Wir rechnen da-mit, dass der neue Gewerbepark bis2015, spätestens bis 2017 bebautsein wird und dabei zwischen50 und 100 Millionen Euro inves-tiert werden“, sagt Ralf Weiden-hammer. Je nach Art der Nutzungkönnten hier bis zu 2000 Arbeits-plätze entstehen.

An einem Standort wie Brühl, dersich auch über die direkte Nähe zuNaherholungsgebieten definiert, er-scheint Weidenhammer das Projektaber nicht nur ökonomisch, son-dern auch ökologisch sinnvoll: „DieUmwandlung eines historischen,brachliegenden Industriegeländes ineinen Gewerbepark ist effizienterund umweltfreundlicher, da andereNaturflächen geschützt werden undnicht als neue Gewerbegebiete aus-gewiesen werden müssen.“ DasThema Umweltschutz spielte beider Erschließung des Areals bereitsohnehin eine große Rolle, denndurch die seit 2008 in dieser Hin-sicht geänderten Auflagen verzöger-te sich die Haus+Co-Planung dochdeutlich, wie Wiedenhammer ein-räumt.

So oder so ist das Schütte-Lanz-Areal ein Filetstück der Gemeinde,an dem auch die Emotionen vielerBrühler hängen, die mit diesemStück Industriegeschichte vor ihrerHaustüre aufgewachsen sind. Dieszeigt sich nicht zuletzt bei der Dis-kussion um die Zukunft des altenSchornsteins, der im Gegensatz zuder ehemaligen Werkhalle jedochnicht unter Bestandsschutz steht.

Durch seine exponierte Lage, diean dieser Stelle das Ortsbild mit-prägt, wünschen sich viele Brühlernatürlich, dass auch er erhaltenbleibt. „Ob der Schornstein nunumgelegt werden wird oder nicht,sprich: ob man sich auf dem Gelän-de ein zweites Industriedenkmalleisten will, das liegt nicht in unse-rer Hand“, sagt Weidenhammer,„das entscheidet sich letztlich im Ge-meinderat.“ Andreas Zwingmann

�� Ein weiterer Vorteil des Gewer-beparks ist für ihn die Größe der zu-sammenhängenden Fläche, die eineäußerst flexible Parzellierung er-mögliche. Interessenten können aufdem Gelände sowohl kleinere Ge-werbeflächen ab einer Größe von2000 Quadratmetern erwerben,aber auch größere Flächen von biszu 40 000 Quadratmetern sindmöglich.

„Das macht den Standort für un-terschiedlichste Gewerbe interes-

76 Standort Brühl

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Seele, Leidenschaft und Identifikation sind für Trendfabrik-Geschäftsführer Kerem Özcelik die Schlüsselbegriffe zum Erfolg. In den vergangenen zehn Jahren erzielte dasModehaus nach eigenen Angaben einen Umsatzzuwachs von 400 Prozent. Bild: ri

„Wir wollen erwachsen werden“Die Trendfabrik ist mit Mode groß geworden: 1975 in Mannheim auf zehn Quadratmetern gestar-

tet, eröffnet das Familienunternehmen mit Sitz in Brühl 2012 sein siebtes Haus in der Region.

M eterhoch stapeln sich die Kis-ten, Hängeregale und Tischeächzen geradezu unter der

Last unzähliger Hosen, Jacken,Oberteile und Accessoires undselbst Teile des Hallenbodens ver-schwinden unter langen Reihen ein-zeln verpackter und fein säuberlichnach Farben angeordneter Shirts.Dazwischen: geschäftiges, aber gutgelauntes Treiben. Der positive

Trend, mit dem der Modehandel indas Jahr gestartet ist – hier ist er fastschon mit Händen greifbar. „Wirplatzen aus allen Nähten“, sagt Ke-rem Özcelik beim Gang durch dasHerzstück seines Unternehmens,das Logistikzentrum der Trendfa-brik in Brühl.

Das Modehaus, das der 42-Jähri-ge seit 1993 operativ leitet, ist aufExpansionskurs, erzielte im Jahr

2011 ein zweistelliges Umsatz-wachstum und will nun auch aufder Fläche erweitern. Zu den sechsbisherigen Geschäften an denStandorten Brühl, Mannheim, Wei-terstadt und Grünstadt eröffnet dieTrendfabrik im Sommer eine weite-re Filiale in Kaiserslautern und suchtaktuell einen Standort für ein neuesVerwaltungs- und Logistikzentrum.Der Flächenzuwachs soll laut Özce-

lik aber auf die Region beschränktbleiben: „Wir konzentrieren uns aufeinen Umkreis von 80, 90 Kilome-tern, auf einen Kernbereich, in demdie Trendfabrik-Seele noch spürbarbleibt.“

Seele, Leidenschaft, Identifikati-on – bei Begriffen wie diesen blühtÖzcelik regelrecht auf, sie sind ele-mentarer Bestandteil seines Selbst-verständnisses. ��

77Standort Brühl

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ständig gemacht, einem der erstenseiner Art in der Stadt. Ein Jeansla-den auf zehn Quadratmetern.Schon damals ging es hier eng zu,wie ein altes Schwarzweißfoto be-legt, das Ceyhan Özcelik vor demmit Textilien behängten Eingang zuseinem Geschäft zeigt.

Kerem Özcelik lächelt undwischt dann rasch weiter über das

Display seines iPads. Weitere Fotosfolgen. Vorher-Nachher-Szenarien.Wenig einladend wirkende, veröde-te Zweckgebäude links, modernehelle Modehäuser, die stolz dasorangefarbene Trendfabrik-Logo tra-gen, rechts. Nicht im Bild: der Wegdorthin, der sich für die Özceliksmeist sehr zäh gestaltete, zu zäh fürden Tatendrang des jetzigen Ge-

schäftsführers. In Weiterstadt etwaführte ihn das Ringen um denStandort gar vor Gericht; und zweiJahre dauerte das Genehmigungs-verfahren, bis die verwaisten Ge-bäude des ehemaligen Süba-Bau-markts in Brühl umgenutzt werdenkonnten, der inzwischen denStammsitz des Unternehmens be-herbergt.

�� „Ein Unternehmer muss dieSeele seines Konzepts repräsentie-ren“, sagt er mit Nachdruck.

Mit dieser Haltung hat er schließ-lich viele seiner Projekte erst reali-sieren können, hat nach langemRingen Geldgeber wie Entscheiderauf seine Seite gebracht. „Als wirdamals gesagt haben, wir wollenmit unserem Textilverkauf auf dieGrüne Wiese gehen, wurden wir fürverrückt erklärt. Niemand konntesich vorstellen, dass die Kunden ei-gens zu uns kommen werden, umhier einzukaufen“, sagt Kerem Öz-celik. Dabei hat er, wie er zugibt, an-fangs aber auch aus der Not eine Tu-gend machen müssen: „Aufgrundder Mietentwicklung bei den Innen-stadtlagen blieb uns als familienge-führtem Unternehmen ja letztlichgar keine andere Wahl, als mit unse-rem Konzept rauszugehen ins Um-land – und das zu einer Zeit, als sichniemand richtig vorstellen konnte,dass das Konzept der Grünen Wiesefunktioniert.“

Angefangen hat indes doch allesin Innenstadtlage: 1975 hatten sichdie Eltern Ceyhan und Nevin Ozce-lik mit einem Jeansgeschäft imMannheimer Quadrat U2 selbst-

Auf dem Areal des ehemaligen Süba-Baumarkts in Brühl hat das Unternehmen seinen Stammsitz errichtet. Bild: zg

78 Standort Brühl

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der Zufriedenheit der Kunden, diebei uns ein positives, prägendes Ein-kaufserlebnis erfahren, von dem sieim Idealfall ihren Bekannten erzäh-len, die dann auch den Weg zu unsfinden.“

Doch ganz auf Mundpropagandaallein will sich Kerem Özcelik natür-lich längst nicht mehr verlassen. In-strumente zur Kundenwerbung und-bindung sind neben einem eigenenHochglanzmagazin auch ein Inter-netblog, der Hand in Hand geht mitdem jüngsten Großprojekt, dem On-lineshop. Knapp drei Jahre Zeit undrund zwei Millionen Euro hat dasUnternehmen investiert, ehe es da-mit vor gut einem Jahr an denMarkt gegangen ist.

Spät erst habe man diesen Schrittgewagt, weil er lange skeptisch ge-wesen sei, ob sich Kleidung onlinewirklich gut verkaufen lässt. Jetztaber reicht Özcelik ein kurzer Blickauf das Display seines iPads, das dieaktuellen Bestelleingänge auflistetvon Kunden aus Berlin, Weimar,Hamburg, aber auch aus Übersee,um sich von der Richtigkeit diesesSchrittes zu überzeugen. Bis zu30 000 Bestellungen im Monat kön-nen zurzeit in Brühl bearbeitet wer-den, 50 000 Sendungen sind dasnächste Ziel. Im vergangenen Jahrwurde die Trendfabrik zudem voneinem inhabergeführten Unterneh-men in die Rechtsform einer Aktien-gesellschaft überführt. Alle Anteilehält zurzeit Mutter Nevin Özcelik.

Dass zunehmend vertikal ausge-richtete Konzerne Marktanteile er-obern und Fachgeschäfte zusehendseinem Verdrängungswettbewerbausgesetzt sind, beunruhigt Ge-schäftsführer Kerem Özcelik indeskaum. „Wir bauen dafür umso kon-zentrierter unser Konzept aus undwollen mit Einzigartigkeit, Erlebnisund Exklusivität punkten.“ Undman will mit der Zielgruppe wach-sen, das Konzept analog zum demo-grafischen Wandel in der Gesell-schaft neu ausrichten, „erwachsenwerden“, wie Özcelik sagt. „Der60-Jährige von heute unterscheidetsich deutlich vom 60-Jährigen frü-her, er fühlt sich jünger, denkt fri-scher.“ So soll auch das Sortimenterwachsener werden und um ex-klusive Kleidung und wertige Arti-kel aus den Bereichen Homeacces-soires und eventuell auch Wellnesserweitert werden. Ein Pilotprojektorganisiert das Angebot eher nachArt einer Boutique mit einem brei-ten Markenmix.

Denn schließlich werde ja auchdie Zielgruppe mit der Trendfabrikerwachsen: „Wir haben Kunden,die zum Teil seit über 30 Jahren beiuns einkaufen“, sagt Kerem Özce-lik, und diese Treue begründe sicheben auch zu einem Gutteil ausdem Erlebnischarakter, der bei derTrendfabrik von Anfang an dazuge-höre: So gibt es für Kunden unteranderem auch mal eine Tasse des ei-gens von einer Privatrösterei für dasUnternehmen hergestellten Kaffees.Schon Ceyhan Özcelik hatte in sei-nem Zehn-Quadratmeter-Laden fürjeden Gast eine Dose Cola bereitge-halten. Auch hier ist sich das Famili-enunternehmen treu geblieben unddabei doch ganz schön erwachsengeworden. Andreas Zwingmann

Hier findet der Kunde heute un-ter einem Dach über 300 Markenvon junger Mode aus dem mittlerenPreissegment über Lifestyle-Labelsbis hin zu exklusiven Edelmarken,vom modischen Schal für neun biszur Jacke der Marke Belstaff für1400 Euro. Strukturell soll dieDachmarke „Trendfabrik“ weiter-entwickelt werden in die BereichePremium (Weiterstadt, Brühl), Fa-shion & Sportswear (Mannheim-Kä-fertal, Grünstadt), Trendkids undProzentfabrik (Brühl).

Diese Angebotsbreite ist für Öz-celik ein großer Vorteil gegenüberdem Textilverkauf in Einkaufszen-tren und Innenstadtlagen. Dort ge-be es meist Mono-Label-Läden oderbestenfalls Shop-in-Shop-Konzepte,die er aber trotz der dafür seitensder Hersteller gebotenen Anreizeablehnt. „Wer kleidet sich dennschon von Kopf bis Fuß mit einereinzelnen Marke? Der Kunde willkombinieren, ganz entspannt undnach seinen Vorstellungen. Dabeiunterstützt ihn unser Team, das wirkontinuierlich schulen. Wir verkau-fen in erster Linie keine Marken,sondern Emotion.“ Und daher rateman gegebenenfalls auch durchauszum Kauf eines preisgünstigeren Ar-tikels, wenn dieser besser zum Typdes Kunden passe.

In diese Beratungsintensität in-vestiere man ganz bewusst, will2012 das Personal – aktuell 300Mitarbeiter aus zwölf verschiede-nen Ländern – weiter aufstocken.Diese unterschiedlichen Kulturenprägen das Gesicht des Unterneh-mens, das jährlich etwa 15 Auszu-bildende einstellt, die bisweilenauch in Schlüsselpositionen über-nommen werden. „Was wir bei denMietkosten sparen, investieren wirwieder in Personal und Service,denn wir leben ja schließlich von

DEUTSCHER MITTELSTANDSPREIS 2012Die Trendfabrik AG aus Brühl ist unter den Nominierten für den Gro-ßen Preis desMittelstandes 2012 der Leipziger Oskar-Patzelt-Siftung.Dieser Preis ist gedacht für mittelständische Unternehmen, so die Ini-tiatoren, „die sich in ihrer Region mit ihrem Umfeld überdurchschnitt-lich entwickeln“. Vorgeschlagen wurde das Unternehmen durch dieGemeinde Brühl.

DerWettbewerb, den die Stiftung gemeinsammit Industrie- und Han-delskammern, Handwerkskammern, dem Bundesverband der Dienst-leistungswirtschaft (BDWi), mit Unternehmer- und Arbeitgeberver-bänden, mit Regierungspräsidien, Städten und Gemeinden sowie inZusammenarbeit mit Ministerien, Institutionen und Medien trägt, solleine Kultur der Selbstständigkeit fördern, Erfolge engagierter Unter-nehmerpersönlichkeiten publik machen und Initiativen fördern, diekleine und mittlere Unternehmen in Industrie, Dienstleistung, Handelund Handwerk unterstützen und vernetzen sowie notwendige Rah-menbedingungen für eine gesunde Wirtschaftsentwicklung durch-setzen.

Bewertungskriterien sind die Gesamtentwicklung des Unterneh-mens, die Schaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungs-plätzen, die Aspekte Modernisierung und Innovation, das Engage-ment in der Region sowie Service, Kundennähe undMarketing. zwi

79Standort Brühl

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80 Standort Mörlenbach

econo 1/2012 • 2. März 2012

Idyllisch: Mörlenbach ist zum Leben und Arbeiten umgeben von herrlichem Grün ideal. Am Tor des Odenwalds gelegen, sind die Oberzentren der Metropolregion nureinen Steinwurf entfernt. Bild: Gemeinde Mörlenbach

Knotenpunkt und NadelöhrRushhour in Mörlenbach, Stoßstangen auf Kuschelkurs – für Pendler ein gewohntes Bild. Die

Gemeinde im südhessischen Weschnitztal ist morgens und am frühen Abend ein Nadelöhr für den

Verkehr. Doch Unternehmen, die sich mit den „Stoßzeiten“ arrangieren, finden hier einen

zentralen Standort umgeben von idyllischem Grün.

D r. Roland Loroch hat nur wenigZeit. Entweder ist er auf demSprung, um Kunden zu besu-

chen, oder Kunden kommen zuihm. Nach Mörlenbach. Ausgehendvon der Gemeinde im südhessi-schen Weschnitztal bietet er End-verbrauchern und Unternehmenrund um den Globus „sharp soluti-ons“ – wie der Slogan seines Famili-enunternehmens lautet. CNC-ge-steuerte Maschinen zum Schleifenvon metallschneidenden Sägen wer-den hier konstruiert, produziert undvertrieben. Die stehen zum Beispielbei großen Rohrproduzenten, VWoder Mercedes, also Unternehmen,die sich eigene Abteilungen zumSchleifen ihrer Sägen leisten kön-nen. Oder bei Firmen, die Kundeneben jene Dienstleistung anbieten.Hauptabsatzmarkt ist neben Deutsch-land das europäische Ausland. „Hier

gehen 60 bis 70 Prozent unserer Ex-porte hin“, so der Geschäftsführer.Der Rest verteilt sich auf Asien,Amerika, Australien – kurzum dieFirma Loroch ist ein Global Player.„Wir decken 50 Prozent des Welt-marktes ab“, so Loroch. Seit 112Jahren produziert das Unternehmenam Tor zum vorderen Odenwald.„Trotzdem lernen wir jeden Tag da-zu“, sagt der Unternehmer. Deshalbfürchtet er Konkurrenz zum Bei-spiel aus Asien nur bedingt: „Plagia-te kann man zwar günstiger herstel-len – aber in dem Segment, für dasunsere Maschinen gedacht sind,laufen komplexe Vorgänge ab. Ohnedas nötige Know-how bringen siedem Kunden nichts. Wir haben bei-spielsweise eigene Verfahrenstech-niker, die unsere Abnehmer beratenund begleiten. Da können Produkt-piraten nicht mithalten. Fälscher

stellen einen Apparat auf und daswar es dann“, führt Loroch weiteraus.

Zentral im Weschnitztal

Den Standort schätzt er nicht nurwegen der Verwurzelung seines Fa-milienbetriebes. „Die TU Darmstadtund somit auch qualifiziertes Perso-nal ist nicht fern“, so der Unterneh-mer. „Und wenn jemand in ange-nehmer Atmosphäre umgeben vonGrün leben und arbeiten möchte,findet er hier genau das Richtige“,rührt er die Werbetrommel.

Bürgermeister Lothar Knopfstimmt ihm zu. „Zentral im We-schnitztal“ ist die offizielle Sprach-reglung, die laut der Verwaltung dieVorteile auf den Punkt bringt. „Wirhaben ein vielfältiges kulturelles Le-

ben mit verschiedenen Vereinenund Institutionen.“ Die Angebotean Kinderbetreuung stimmen, eben-so die Versorgung mit Waren destäglichen Bedarfs. „Und das alles inherrlicher Umgebung“, schwärmtKnopf. Hinzu kommen weiterePluspunkte: Das Bürgerhaus ist dasrepräsentativste und modernste imWeschnitztal. „Sogar das Heidelber-ger Symphonie-Orchester nimmtwegen der hervorragenden Akustikhier CDs auf“, erwähnt der Verwal-tungschef nicht ganz ohne Stolz.Mörlenbach – das macht ein Gangdurch den Ortskern mit dem char-manten historischen Marktplatzklar – ist lebens- und liebenswert.Und wichtig für die umliegendenKommunen: Der lokale Polizeidienstund die Abwasserklärung sind nurzwei Beispiele für zentrale Aufgaben,die hier wahrgenommen werden.

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STANDORTFAKTOREN

· Unmittelbar an derBundesstrasse 38zwischen Weinheimund Fürth gelegeneGewerbegebiete(Ortsanfang und -ende)

· Gute Verkehrsanbin-dung an das Zentrumder MetropolregionRhein-Neckar über dieA5 in Weinheim undden ICE-Anschluss inMannheim

· Gewerbenahe Wohn-standorte in Betriebs-nähe

UNTERNEHMEN

· elis· Jäger Direkt· Loroch Maschinenfabrik· Odenwälder Baumaschinen· PAPUREX· Wolff-Kunststoffe

Mörlenbach

ANSPRECHPARTNER

Gemeindevorstandder Gemeinde MörlenbachTelefon: 06209/808-0

www.moerlenbach.de

R

H

Das Potenzial der Zehntausend-Ein-wohner-Gemeinde und der Umge-bung möchte der Bürgermeister inZukunft noch stärker nutzen. „Wirhaben eine Studie in Auftrag gege-ben, die erörtern soll, welche Mög-lichkeiten zur Gewerbeansiedlungdurch die Schaffung eines interkom-munalen Gewerbegebietes mit denNachbargemeinden im Weschnitz-tal bestehen. Erste Ergebnisse sollenim Sommer vorliegen“, so Knopf.Langfristiges Ziel ist es, das We-

schnitztal als Mittelzentrum zuetablieren. Der Grund hierfür liegtfür den obersten Beamten der Ge-meinde mit den drei Glocken imWappen auf der Hand. „Unsere Ge-werbeflächen sind nahezu ausgelas-tet“, so Knopf. 1,5 Millionen Euroan Steuern spülen die dort agieren-den Unternehmen jährlich in dieGemeindekasse. Unternehmen wieJäger Direkt, einem Hersteller fürElektrotechnik. Auf gut 6000 Qua-dratmetern Fläche des Zentrallagers

sind rund 40 von insgesamt200 Mitarbeitern tätig. Sie versen-den knapp 1200 Pakete am Tag.Produziert wird in Reichelsheim,das Versand- und Logistikzentrumsitzt in Mörlenbach. 1999 hat sichdas Unternehmen für den Standortentschieden, seither wurde stetig er-weitert. Mörlenbachs zentrale Lageweiß zu gefallen: In zehn Minutenist man durch den Saukopftunnelauf der Autobahn, die Oberzentrender Metropolregion sind nur einenSteinwurf entfernt.

Ein weiteres „Schwergewicht“ inder Struktur des örtlichen Gewer-bes ist die Firma Odenwälder Bau-maschinen. „Wir sind vom Standortaus historisch gewachsen“, erläutertGeschäftsführer Heinrich Odenwäl-der. Seit 1949 wurde das Portfolioan Dienstleistungen kontinuierlicherweitert. Odenwälder Baumaschi-nen hat in Deutschland fünf Filialenmit insgesamt 100 Mitarbeitern, ei-ne sechste ist in Planung. Zu jederFiliale zählt neben dem Kernge-schäft – Vermietung und Verkaufvon Baumaschinen vom „Boden-rüttler bis zum Kran“ – auch dasBaugerätecenter. „In diesen Fach-märkten bieten wir von der Kelle biszur Arbeitsschutzbekleidung allesfür Handwerker an“, so Odenwäl-der. Die dritte Säule umfasst Schu-lungen. „Hier können zum BeispielScheine für Gabelstapler oder Kräneerworben werden.“ ��

VERKEHRSSITUATION

Ende der unendlichen „Umgehungsgeschichte“?

Drum herum oder unten durch – diese Frage erhitzte und erhitzt inMörlenbach die Gemüter. Die beiden Konfliktparteien einte lediglichdas gemeinsame Ziel, den Mörlenbacher Ortskern in Bezug auf dasVerkehrsaufkommen zu entlasten. Die Streitfrage lautete allerdings„wie“. Die Befürworter der Version „O 2“ – unter anderem auch Bür-germeister Lothar Knopf – wollten den Ortskern in Zukunft umfahrenlassen, die gegnerische „W 4“-Fraktion die Gemeinde untertunneln.

Jahrelange heftige Debatten um Machbarkeit und Kosten, um Land-schafts- und Umweltschutz sorgten für eine scheinbar unendliche„Umgehungsgeschichte“.

2009 wurde letztendlich das Planfeststellungsverfahren für die Orts-umgehung in Form der Variante „O 2“ eingeleitet, es soll noch in die-sem Jahr abgeschlossen werden. Ob dadurch in Zukunft wieder Frie-den im Tal herrscht, wird sich zeigen, wenn der Planfeststellungsbe-schluss vorliegt. sk

An Mörlenbach führt kein Weg vorbei – gerade, wenn in der Hauptverkehrszeit die Blechlawine rollt. Das Planfeststellungs-verfahren zur angestrebten Ortsumgehung soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Bild: Kopetzky

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82 Standort Mörlenbach

Der historische Ortskern Mörlenbachs besticht mit seinem Charme. Einer der Gründe, warum viele Mörlenbacher hier lebenund in den größeren Städten der Region arbeiten. Bilder: Gemeinde Mörlenbach

Kein Einzelkampfim EinzelhandelKonzertierte Aktionen soll die Kaufkraft in Mörlenbach bündeln. Neben

der einheimischen Kundschaft stehen aber auch Naherholungssuchende

im Fokus der Bestrebungen.

F ür die Einzelhändler in Mörlen-bach liegt die größte Chance inder Spezialisierung. 98 Prozent

des täglichen Bedarfs werden imKern der Gemeinde gedeckt – wasin Anbetracht zahlreicher Discoun-ter-Filialen gut machbar ist. Doch

wo bleibt der örtliche Einzelhandel?Dessen Problem offenbart sich beiden Waren des nichtalltäglichen Be-darfs. Denn hier werden die Bedürf-nisse zu 90 Prozent eben nicht inder Weschnitztal-Gemeinde ge-deckt. Für Rolf Schwarztrauber, In-

haber eines Sport- und Skigeschäfts,aber noch lange kein Grund, denStandort zu wechseln. „Man musssich spezialisieren, aus der breitenMasse mit Angebot, Kompetenzund Beratung hervorstechen“, soder Geschäftsmann.

�� Odenwälder beliefert Kunden,„daher ist die Lage gerade im Blickauf den hinteren Odenwald für unsvorteilhaft“, erklärt der Geschäfts-führer. Denn Mörlenbach ist einKnotenpunkt. „Mit der Bundesstra-ße 38 und der Landesstraße 3120kreuzen sich die beiden Hauptver-kehrsadern bei uns“, unterstreichtKnopf auch die Bedeutung für dieVerkehrsanbindung zum übrigenTal. „Zum Flughafen nach Frankfurtbrauche ich 45 Minuten“, so Viel-flieger Loroch. Allerdings nur imIdealfall. Denn zu Stoßzeiten wirdder Knotenpunkt zum Nadelöhrund niemand kommt daran vorbei.

Der Grund ist ein seit Jahrenschwelender Disput: Zwei Varia-nten, zwei Bürgerinitiativen, zweiMeinungen zu Umweltschutz undFlächennutzung sorgten in der Ver-gangenheit dafür, dass die Realisie-rung der Ortsumgehung nicht vo-ranschritt. Mittlerweile ist das Plan-feststellungsverfahren für die vonder Gemeindevertretung beschlos-sene Variante „O 2“ eingeleitet, wasallerdings nicht zur Beruhigung derGemüter beiträgt (Seite 81). Ohneeinen Planfeststellungsbeschluss zurErlangung des Baurechtes gibt eskeine Planungssicherheit – undtrotz Potenzial – auch keinen neuenRaum für Unternehmen. Und fürPendler regelmäßig morgens undam späten Nachmittag das großeStoßstangenkuscheln. „Man musssich mit den momentanen Gegeben-heiten arrangieren. Die Speditio-nen, die mit uns zusammenarbei-ten, wissen, dass man zu manchenZeiten etwas länger braucht“, so Lo-roch. Auch Odenwälder hat sichmit den Umständen arrangiert.„Wenn unsere Fahrer ausliefern, ha-ben sie die Verkehrssituation imBlick, damit auch alles rechtzeitigankommt.“ Sebastian Kerner

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83Standort Mörlenbach

ZAHLEN & FAKTEN

Die Gemeinde Mörlenbach wurde 795 erstmals im Lorscher Urkun-denbuch erwähnt. Von der Juhöhe im Nordwesten bis Vöckelsbachim Süden erstreckt sich die Gemarkung über 2722 Hektar, davon sind788 Hektar mitWald bedeckt.

10 107 Einwohner (Stand 31. Dezember 2011) leben in der Gemeinde.InMörlenbach kreuzen sich die Bundesstraße 38 und die Landesstra-ße 3120. Wegen der verkehrsgünstigen Lage leben hier viele Pendler,die in den Oberzentren derMetropolregion arbeiten.

Zwei Industriegebiete im Süden undNorden der Gemeinde beherber-gen diverse Unternehmen – vor allem aus den Bereichen Produktionund Distribution. Der Gewerbesteuerhebesatz liegt bei 300 Pro-zent. sk

jungen Familien haben hier auchviele Ruheständler ihren Alterssitz“,so der Geschäftsführer eines Famili-enbetriebes. Eine zweite Zielgruppejenseits einheimischer Kunden sindTouristen: Mit Events und Aktionenvon regionaler Strahlkraft wie demKrämermarkt im Herbst, verschie-denen Messen im Bürgerhaus oderjetzt im April – wenn Mörlenbachals Haltepunkt der Nibelungenrallyeauf dem Plan steht – sollen die Bli-cke auf die Gemeinde gezogen wer-den. Zumal in Bezug auf Naherho-lung das Profil in Zukunft weiter ge-schärft wird. Gerade Wanderer,Radfahrer und Freunde regionalerKüche schätzen das Tor zum Oden-wald – der Ortsteil Bonsweiher-Ju-höhe trägt das Prädikat „Ferienge-biet“ – als Ausflugsziel. sk

Dabei setzt er in seiner Funktion alsVorsitzender des Gewerbevereinsauf den Dialog zwischen Politik undGewerbe, der den Ortskern weiterin seiner Attraktivität auch als Ein-kaufsziel steigern soll. Maßnahmenwie ein runder Tisch für Kommunal-politiker und Gewerbetreibendegreifen. Im Rahmen verschiedenerKonzepte sollen neue Anreize undAkzente gesetzt werden.

Doch auch mit scheinbar kleinenSchritten stemmt man sich gegendie Abwanderung des Konsums insUmland: Gutscheine, die in über70 Mitgliedsfirmen des Gewerbe-vereins eingelöst werden können,sollen die Kaufkraft im Ort halten.Denn potenzielle Kundschaft ist da:„Wir haben schon einen Standort-vorteil. Man ist durch den Saukopf-tunnel innerhalb von zehn Minutenauf der Autobahn. Das macht Mör-lenbach zum Leben und Arbeitenäußerst attraktiv. Gerade Freiberuf-ler oder Arbeitnehmer, die beispiels-weise in Mannheim oder Heidel-berg tätig sind, schätzen die Lage inlandschaftlich reizvoller Umgebungund das Leben im Grünen. Neben

INTERVIEW

„Wir müssen unsstärker profilieren“Rolf Schwarztrauber, Vorsitzender des Mörlen-

bacher Gewerbevereins, über den Standort.

Econo: Herr Schwarztrauber, Siesind Einzelhändler und Vorsitzen-der des Mörlenbacher Gewerbe-vereins. Wie sehen Sie die momen-tane Situation der Einzelhändler?

➤ Rolf Schwarztrauber: Der Ein-zelhandel hat es hier nicht geradeleicht. Das liegt daran, dass Mörlen-bach ein Unterzentrum mit naherAnbindung an die Mittel- und Ober-zentren der Region ist. 98 Prozentder Waren des täglichen Bedarfswerden vor Ort gekauft. Discounterdecken diese Nachfrage ab. Die Ein-zelhändler, deren Angebot sich aufden nichtalltäglichen Bedarf be-zieht, haben das Nachsehen.

Was kann der Einzelhandel tun, umseine Lage zu verbessern?

➤ Schwarztrauber: Um als Einzel-händler zu überleben, ist eine Spe-zialisierung notwendig. Durch gu-ten Service, passende Beratung –eben indem man mit persönlichemEngagement sämtliche Kunden-wünsche abdeckt. Als Gemein-schaft von verschiedenen Gewerbe-treibenden müssen wir uns stärkerprofilieren und versuchen, die Auf-merksamkeit auf uns zu lenken.

Wo sehen Sie seitens der PolitikHandlungsbedarf?

➤ Schwarztrauber: Es muss zu-erst einmal Verständnis für unsereSituation geschaffen werden. Dafürwurde beispielsweise der „RundeTisch“ von Kommune, Fraktionenund Gewerbetreibenden ins Lebengerufen. Allerdings gibt es für man-che Probleme – zum Beispiel die„Zersiedlung“ des Ortskerns – keinePatentlösungen.

Wenn Sie den Blick in die Zukunftrichten, wo liegt Potenzial?

➤ Schwarztrauber: Wir liegen amTor zum Odenwald. Das ist für Nah-erholungsgäste interessant. Es gibthier gut erschlossene Wanderwege,Mountainbike-Strecken und eineherrlich grüne Umgebung. Zumaldie Draisine sicherlich auch zur wei-teren Attraktivitätssteigerung beitra-gen wird. sk

Mörlenbach bietet viel Grün und vielLebensqualität.

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84 Standort Mörlenbach

econo 1/2012 • 2. März 2012

Rückenwinddurch Sonnenkraft

Elf denkmalgeschützte Kilometer Bahnstrecke in herrlicher Natur, die Touristen mit Solardraisinen

bewältigen. Die Zukunft im Fremdenverkehr hat in Mörlenbach begonnen, die Arbeiten am

Projekt stehen kurz vor dem Abschluss. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Fahrzeuge rollen.

Z wei Tunnel, vier Viadukte – anarchitektonischen Höhepunk-ten mangelt es auf der Strecke

der ehemaligen Überwaldbahnnicht, und auch die Aussicht geiztnicht mit Reizen. Die Route stehtunter Denkmalschutz und soll nichtnur frischen Wind, sondern vor al-lem jede Menge Touristen nachMörlenbach bringen. Denn Fahrtbe-ginn zur Tour vom vorderen Oden-wald in das höher gelegene Wald-Michelbach ist am Bahnhof in derWeschnitztal-Gemeinde. Dass hier

neue touristische Konzepte fruch-ten, zeigt die sehr gut angenomme-ne Sommerrodelbahn in Wald-Mi-chelbach. „Wir sehen hier sehr vielPotenzial“, so Mörlenbachs Bürger-meister Lothar Knopf. Die Draisinesoll nun einen weiteren touristi-schen „Leuchtturm“ markieren, dieAttraktivität des Weschnitztals unddes Überwaldes als Ausflugsziel stei-gern.

Bis der erste Spatenstich 2010 er-folgte, war es allerdings ein langer

Weg – schließlich gab es um dasProjekt hitzige Debatten. Stein desAnstoßes war – wie so oft – die Fi-nanzierung. Die Kosten stiegenüber den ursprünglich geplantenRahmen. Mittlerweile befinden sichdie Bauarbeiten an der Strecke aufden buchstäblich letzten Metern.

Nach deren Abschluss geht esdann mit einer Mischung aus Son-nen- und Muskelkraft durch die Na-tur. Denn die Fahrzeuge, die hierverkehren, sind eine absolute Neu-

heit. Das Projekt „Solardraisine“wurde im September vergangenenJahres als „Ausgewählter Ort 2011“beim Wettbewerb „Deutschland –Land der Ideen“ prämiert. Aus gu-tem Grund: Auf dem Dach der Drai-sinen sind Sonnenkollektoren, dieden elektrischen Antrieb mit Stromversorgen, installiert. Das kommtnicht nur der Umwelt zugute. Auchdie Touristen, die sich mit den Wa-gen bergauf bewegen, profitieren.Denn die steilen Anstiege fallen sonicht mehr ganz so schwer. sk

Beste Aussichten für neue touristische Konzepte: Hier sollen in ZukunftSolardraisinen Feriengäste befördern. Bild: Gemeinde Mörlenbach

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NEU

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86 Arbeitsmarkt

NEUE ARBEITSPLÄTZE

Lorscher Wirtschaft wächstRudolph Logistik Gruppe die Erwei-terung ihres bereits vorhandenenStandorts im Lorscher Gewerbege-biet beziehen. Auf dem 19 000 Qua-dratmeter großen Gelände sollenein 12 000 Quadratmeter großesLogistikzentrum sowie zwei Büro-Komplexe entstehen.60 bis 80 neueArbeitsplätze werden dafür inLorsch geschaffen.„Wir sind unserem Ziel, einen

ausgewogenen Branchenmix inLorsch zu entwickeln, ein Stück nä-her gekommen“, ist Matthias Mül-ler von der EntwicklungsgesellschaftLorsch (EGL) mit den neuen Ansied-lungen zufrieden. job

Lorsch. Kleiner Wirtschaftsboom inLorsch: Im Daubhart, dem größtenGewerbegebiet der südhessischenKlosterstadt, siedeln sich zwei wei-tere Unternehmen an. Bereits ab-geschlossen ist der Umzug der ERSEuRope-Systems GmbH. Der Her-steller von Befestigungssystemenverlegt seinen Standort von Lam-pertheim nach Lorsch. Auf 1400Quadratmeter verdoppelt ERS sei-ne Produktionsfläche nahezu. Dazukommen 300 Quadratmeter Büro-fläche. Mit dem Unternehmen zie-hen auch die aktuell 40 Mitarbeiterum. Bis Juni möchte außerdem die

BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT

Gründungszuschüsse geändertspruch auf Arbeitslosengeld vonmindestens 150 Tagen besteht. Bis-langwaren 90 Tage die Norm.

Sollte der Antrag bewilligt wer-den, so kann der Antragsteller ne-ben dem regulären Arbeitslosen-geld sechs Monate lang eine Un-terstützung in Höhe von 300 Euroerhalten. Zusätzlich kann der Grün-dungszuschuss für weitere neunMonate in Höhe von 300 Euro aus-bezahlt werden. Voraussetzung da-für ist nach wie vor die Tauglichkeitder Geschäftsidee sowie der Nach-weis einer persönlichen Eignungzur Ausführung der jeweiligen be-ruflichen Tätigkeit. Red

Heidelberg. Arbeitslose, die eineExistenzgründung planen, sehensich seit Ende 2011 mit einer neuenRegelung konfrontiert: Per Gesetzwurde bestimmt, dass es von nunan keinerlei Rechtsansprüchemehr gibt und dass die Vermittlungder Arbeit grundsätzlich Vorranghat. Geprüft wird zudem die finan-zielle Situation des Antragstellers:Sieht die Arbeitsagentur keine Not-wendigkeit, so wird künftig auchkein Geld mehr ausbezahlt.

Ferner können Zuschüsse nurnoch dann gewährt werden, wennam Tag der Gründung ein Restan-

Quelle: http://www.jobmorgen.de/ Grafik: impuls Verlags GmbH

10.000

17.500

35.000

Offene Stellen in der Metropolregion Rhein-Neckar und dem Main-Tauber-Kreis

März2010

Juli2010

Oktober2009

Nov.2010

Nov.2011

Dez.2011

Feb.2012

August2011

Sep.2011

März2011

Der „jobmorgen“ ist eine Stellensuch-maschine für die MetropolregionRhein-Neckar und die Main-Tauber-Region. Anbieter ist die Dr. Haas Me-diengruppe aus Mannheim, zu derunter anderem der „MannheimerMorgen“ und „Econo Rhein-Neckar“gehören. Das Besondere am Jobmor-gen: Er durchforstet als Meta-Such-maschine nicht nur alle gängigen Inter-net-Jobbörsen nach aktuellen Angebo-ten in der Region, sondern beziehtauch Karrierewebsites und Internet-seiten von Unternehmen oder Perso-nalberatungen mit ein. Daher ist dieZahl der erfassten offenen Stellen einguter Indikator für den Arbeitsmarkt inder Metropolregion Rhein- Neckar.Aktuell beträgt die Zahl der offenenStellen 29.000.

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87Arbeitsmarkt

econo1/2012 • 2. März 2012

Familienunternehmensind die Job-MotorenFamilienunternehmen garantieren neue Arbeitsplätzen: Rund 300 000

Jobs wurden in der Zeit von 2006 bis 2010 von den 500 führenden

Familienunternehmen Deutschlands geschaffen.

W ährend diese Entwicklungeinem Zuwachs von neunProzent entspricht, sieht es

bei den im Dax gelisteten Firmenganz anders aus: Hier ging die Zahlder neu geschaffenen Stellen umsieben Prozent auf rund 100 000Jobs zurück. Zurückzuführen ist dieStatistik auf eine Studie des Zen-trums für Europäische Wirtschafts-förderung (ZEW), die in Zusammen-arbeit mit dem Institut für Mittel-standsforschung (ifm) der Universi-tät Mannheim in Auftrag der Stif-tung für Familienunternehmen durch-geführt wurde.

Dabei wurden die 500 beschäfti-gungsstärksten Familienunterneh-

men mit den Dax-30-Firmen vergli-chen. Ergebnis: Bei den Familienun-ternehmen ist die Anzahl der Mitar-beiter von 3,3 auf 3,6 Millionen an-gestiegen, während die Dax-Firmendie Zahl ihrer Arbeitsplätze im glei-chen Zeitraum von 1,5 auf 1,4 Mil-lionen reduziert haben. Weltweitverzeichneten die Familienunter-nehmen sogar ein Beschäftigungs-plus von satten elf Prozent (500000neuen Stellen). Die Dax-Unterneh-men brachten es in diesem Zeit-raum rund um den Erdball gerademal auf zwei Prozent beziehungs-weise 60 000 neue Arbeitsplätze.

Die Studie zeigt darüber hinaus,dass Familienunternehmen in der

Finanz- und Wirtschaftskrise zwarmehr Umsatz, aber relativ wenigerBeschäftigte verloren haben als dieDax-Unternehmen. So mussten dieTop-500-Familienunternehmen imKrisenjahr 2009 nahezu zehn Pro-zent Umsatzeinbußen im Vergleichzum Vorjahr hinnehmen, währenddie Dax-Unternehmen auch im Kri-senjahr noch ein Umsatzplus vonfast drei Prozent realisieren konn-ten. Im Jahr 2010 befanden sich miteinem Umsatzplus von elf Prozentsowohl die 500 größten Familienun-ternehmen als auch die Dax-Unter-nehmen mit einem Umsatzplus von13 Prozent wieder auf Wachstums-kurs. red

Nicht Großindustrie und Dax-Schwergewichte sorgen für neue Arbeitsplätze, sondern die Familienunternehmen kurbeln inDeutschland den Arbeitsmarkt an. Bild:BilderBox

econo Rhein-Neckar GmbHGeschäftsführer:Bernhard KlumppDudenstr. 12-2668167 MannheimRegistergericht Mannheim HRB 704 [email protected]. 0621/392-2862 • Fax 0621/392-2888

Redaktionsleitung:Stefan Wagner (V.i.S.d.P.)impuls Verlags GmbHDudenstr. 12-2668167 MannheimTel. 0621/392-2807 • Fax 0621/392-2810

Autoren dieser Ausgabe:Iris Buchenau, Cordula Schuhmann,Sebastian Kerner, Daniel Plaga, UlliHeidelberger, Jonas Bertschik, LudwigRicke, Andreas Zwingmann, Sabine Braun,Alexander Jähne, Nicole Pollakowsky,Matthias Schmitt, Thomas Tritsch, VerenaZimmer

Bilder:Nicole Pollakowsky, Markus Proßwitz,Manfred Rinderspacher, Kay Sommer

Titelseite:Foto: Christian Dammert (christian-dammert.de), xmedias (Gestaltung)

Anzeigen:Bernhard Klumpp (Anzeigenleitung)Tel. 0621/392-2862 • Fax 0621/392-2888

Vertrieb:Katrin LangTel. 0621/392-2862 • Fax 0621/[email protected]

Leserservice:Tel. 0621/392-2800 • Fax 0621/[email protected]

Gestaltung/Technische Produktion:impuls Verlags GmbH, Mannheim

Druck:ColorDruck, LeimenGutenbergstr. 469181 Leimenwww.colordruck.de

Impressum

Econo ist in folgendenOrganisationen Mitglied:ZMRN e.V., Marketingverein Ludwigshafene.V., BVMW, Wirtschafts-Vereinigung e.V.Bensheim, 1000 Leben retten e.V.

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88 Bildung & Wissenschaft

econo 1/2012 • 2. März 2012

DEUTSCHLANDWEIT IN DER SPITZENGRUPPEdabei von Entwicklungen im Bereich Prozessmess-technik sowie innovative Energiesysteme und Solar-thermie, Testverfahren zur Entwicklung neuer Wirk-stoffe und Therapien bis hin zu innovativen Be-schichtungen und Verfahren zur Reduzierung vonReibung und Verschleiss.

Die Partner sind Hochschulen und Unternehmen ausganz Deutschland, vor allem jedoch aus der Metro-polregion Rhein-Neckar.

Mit ihren oft herausragenden Leistungen in der an-gewandten und praxisorientierten Forschung prä-gen die Fachhochschulen die deutsche Forschungs-landschaft maßgeblich mit. Auf vielen Technologie-gebieten sind Fachhochschulen wegen ihres an-wendungsbezogenen wissenschaftlichen Ansatzesals Forschungspartner gerade auch bei kleinen undmittleren Unternehmen (KMU) gefragt. Deshalb bautdie Bundesregierung seit mehreren Jahren ihre Un-terstützung für die Forschung an Fachhochschulenund speziell für gemeinsame Entwicklungsvorhabenvon Unternehmen und Fachhochschulen aus. DasProgramm ZIM ist hier eines der maßgeblichen För-derinstrumente.

Die Hochschule Mannheim gehört deutschlandweitzu den führenden Hochschulen für angewandteWissenschaften, die im Rahmen des Zentralen Inno-vationsprogrammsMittelstand (ZIM-Koop) des Bun-desministeriums für Wirtschaft und TechnologieForschungspartnerschaften mit kleinen und mittle-ren Unternehmen durchführen.

In einer aktuellen Veröffentlichung des Bundesmi-nisteriums belegt die Hochschule mit 35 gefördertenProjekten im Rahmen des Programms ZIM-Koop denvierten Platz.

Das Fördermodul ZIM-Koop wurde 2008 gestartetund hat bislang über 700 Projekte an 90 Fachhoch-schulen mit über 109 Millionen Euro gefördert. Dievier erstplatzierten Hochschulen erhielten davonüber 20 Prozent. An erster Stelle steht die Hoch-schule Lausitz mit 45 Projekten.

Professoren der Hochschule Mannheim realisierenForschungsprojekte mit Partnern aus der Wirtschaftunter anderem in den Bereichen Biotechnologie so-wie den Ingenieurwissenschaften wie zum BeispielElektrotechnik, Maschinenbau und vor allem Ver-fahrens- und Chemietechnik. Das Spektrum reicht

Hochschulen bündeln KräfteDie Tinte unter dem Kooperationsvertrag ist trocken: Die Hochschulföderation SüdWest verbindet

künftig die Hochschulen Aalen, Esslingen, Heilbronn, Mannheim und Ravensburg-Weingarten.

H Die Hochschulen im Südwes-ten ziehen an einem Strang:Gemeinsam möchten sie künf-

tig die Stärken der gerade ins Lebengerufenen HochschulföderationSüdWest (HfSW) nutzen und insbe-sondere die angewandte Lehre undForschung weiterentwickeln. Inthemenbezogenen Kooperations-projekten sollen Synergien ausge-schöpft sowie gemeinsame Lösun-gen geschaffen werden. Hinter-

grund: Der große Erfolg der Hoch-schulen für Angewandte Wissen-schaften (HAW) führt zu neuen He-rausforderungen. Die steigende Auf-gabenfülle, der doppelte Abiturjahr-gang 2012 und der demo-grafischeWandel haben zudem zur Folge,dass viele Projekte parallel in Angriffgenommen werden müssen. „Mitder Föderation möchten die Mit-gliedshochschulen ihre Kräfte bün-deln und Mehrwert durch zielge-

richtete Kooperationen schaffen.Wir sehen darin auch einen Beitragzur Weiterentwicklung der leis-tungsstarken baden-württembergi-schen Hochschulen für Angewand-te Wissenschaften“, erläutert derMannheimer Hochschul-RektorProf. Dieter Leonhard. Zudemmöchte die HfSW das Profil derHochschulen für Angewandte Wis-senschaften zwischen den Universi-täten und der Dualen Hochschule

stärken. Nicht zuletzt hilft dabei diebeachtliche Größe der Hochschulfö-deration SüdWest, die mehr als25 000 Studierende und rund 850Professuren repräsentiert.

Neben der systematischen Zu-sammenarbeit ist der föderativeCharakter des Verbunds eine we-sentliche Voraussetzung für den Er-folg der Föderation. So ist ein zen-trales Anliegen des Bündnisses, dassdie Mitgliedshochschulen ihre spe-zifischen Stärken, ihre regionaleVerankerung sowie das eigenständi-ge Profil bewahren und ausbauen.

Potenzial zur Zusammenarbeitsieht die Hochschulföderation Süd-West insbesondere in den BereichenQualitätsmanagement, Systemak-kreditierung, Forschung, Internatio-nalisierung sowie im Innovations-management für kleine und mittlereUnternehmen (KMU).

Der Best Practice-Transfer ist be-reits in vollem Gange. Erste Ange-bote für Professorinnen und Profes-soren sowie Mitarbeiterinnen undMitarbeiter werden entwickelt.Auch die Rechenzentren der Hoch-schulen haben schon erste gemein-same Projekte in Angriff genom-men.

Ein zentrales Themenfeld der Fö-deration ist die Sicherung und derAusbau zukunftsweisender For-schung. Unter anderem entwickeltdie HfSW ein zentrales Qualitätssi-cherungsverfahren, mit dem das ho-he Niveau der Forschung gehaltenund verbessert werden kann. red

Page 89: ECONO Ausgabe 01 2012 - modul100 · econo 1/2012 • 2. März 2012 März 70StandortBrühl 6 Mannheim.MVVEnergie rechnetfür2012mitweniger Gewinn. 8 Heidelberg.DieSparkasse hat2011zwölfMillionenEuro

Personen EGH 36Edeka 24ETENGO 27Entrepreneurship Club 28Engel & Völkers Commercial 30ESSEC & MANNHEIM 65ERS 86EGL 86

Fasihi 16Fuchs Petrolub 22Freudenberg 66

Großkraftwerk Mannheim 73

HIMA Paul Hildebrandt 73Haus+Co 76HGM 12HDM 6HeidelbergCement 6Halle 02 40Hochschulförderation SüdWest 88

IHK Pfalz 6, 12, 14IHK Darmstadt 15IHK Mosbach 18Immobilienwirtschaftliche For-schung 22IG Metall 60

Jungheinrich 7John Deere 8

Kopp Schleiftechnik 48Künzler 10Kraft Foods 16Kindercenter Vettel 22Kraus Immobilien 41Kimeta 56

Mannheim Business School 64MVV 6Max-Jarecki-heidelberg Stiftung 46MVV 27Miramar 20Morgenpost 20

Nokia Siemens Networks 6Nora Systems 7Nolte-Möbel 10

OPET-Fuchs 8Odenwälder Baumaschinen 80

Pfenning 16Praxis Dr. Uwe Radmacher 23Projektmeile 48

Radio Regenbogen 26RheCo 12Roche 9RheinChemie 7Rudolph Logistik 86

Schreinerei Schmitt 7Sparkasse Heidelberg 8Stadtmarketing Mannheim 9STAS 17SAS 7Saint-Gobain G+H 24Siemens 24STE 24SVP Deutschland AG 34Südwestmetall 60Schütte-Lanz 74

Tinti 12Trans Service Team 7TZL 24Trio Group 53Trendfabrik 77

Uni Mannheim 28, 50

Wittke Ingenieurbüro 27WEG 14Würth 20WBI 27

ZEW 87

Schleweis, Helmut 8Schlusche, Ralph 19Schmid, Thomas 9Schmidt, Nadine 23Schmitt, Christian 14Schreiner, Werner 69Schütte, Johann 69Schwarztrauber, Roland 82Seedorf, Stefan 68Seibold, Hannes 40Simic, Slavko 57Smith, Wayne T. 69Specht, Christian 9Spickschen, Erik 57Stöckler, Valerie 48

Thadden, Ernst-Ludwig 69Thomasberger, Wolfgang 68Thum, Christian 68Tschischka, Walter 35Tzschoppe-Kölling, Andreas 24

Vasiliu, Vlad 68Vetterlein, Uwe 22

Wassermann, Sandra E. 68Weber, Wolfgang 69Weidenhammer, Ralf 75Weitz, Stefanie 68Wenninger, Bernd 17Wiksner, Nikolas 30Wittke, Walter 27Wochele, Bernd 8Wohlfart, Harald 26Wolters, Nikos 43Wüstemann, Jens 64

Zaldua, Ignacio 68Zürker, Matthias 68

Unternehmen

AugsburgerDeutsche Papier 7Alpiq 20Abc-Gruppe 23Atelier Kontrast 40AGP 49

Bouché&Partner 8Bilfinger Berger 14,20

Beltz 16Bajazzo 16Bg Klinik LU 23BioRN Cluster Management 47BGL 54BITKOM 58Bundesagentur für arbeit 86

Cosinus Informationssysteme 8CEMA 10Commerzbank 32

Dachser 54

Kreimeyer, Andreas 69Kühnlein, Ute 23Kunz, Marquardt 68Kütemeyer, Jürgen 52

Lanz, Karl 69Leonhard, Dieter 88Loroch, Roland 80Lübke, Reiner 69Luttenberger, Julia 9

Marcinowski, Stefan 69Mattern, Cornelia 50Messas, Georgios 43Minssen, Thomas 16Müller, Georg 6

Müller, Matthias 86Muth, Simon 51

Naylor, Peter 68Neuhas, Maik 44

Neumann, Stefanie 42Niebergall, Michael 24

Özcelik, Ceyhan 78Özcelik, Kerem 77Özcelik,Nevin 78

Palm, Stephanie 68Petzold, Heiko 46

Reuter, Nikolaus 27Rösli, Ingrid 16Rupps, Oliver 69

Scheil, Tanja 17Schlemmer, Reinhard 69

Forell, Adrienne 10Franz, Wolfgang 68Fuest, Clemens 68Fürst, Yann 14

Geiger, Mirko 60Göck, Ralf 69Graf, Stefanie 71Grewer, Hermann 54Guderjahn, Lutz 68Gutjahr, Michael 21Günther, Markus 28

Haeberle, Gerhard 58Hein, Torsten 57Hofer, Klaus 69

Hornbach, Albrecht 68Hörner, Roland 12

Jonescheit, Jan Erik 68

Kavak, Yeliz 17Keller, Edmund 15Kempf, Lars 68Khanh, Tran Quoc 21Kraft, Bernhard 18Kraus, Hans-Jörg 41Knopf, Lothar 81Kohl, Thomas 68Köhler, Willy 68Kopp, Achim 49Kopp, Heike 49Kopp, Jürgen 49Köppen, Hannah 66Korbmacher, Rémy 69

Arens, Rainer 8Armada, Massimo 68Arndt, Hans-Wolfgang 69Auracher, Volker 68

Barroso, José Manuel 69Balschbach, Rolf 26Becker, Franz-Josef 32Beckmann, Carl-Christian 68Bendick, Christoph 23Bertsch, Daniel 68Bock, Kurt 65Bootsma, Nicolaas 44Born, Werner H. 63

Brötel, Achim 19Brouwer, Tim 34Bürkle, Ralf 64Butzke, Rüdiger 10

Ceranski, Michael 68Cherdron, Gerhard 18Comanescu, Lazar 68

Dohmeier, Peter 36Dulger, Rainer 60

Elter, Holger 69

Faggin, Christian 90Falk, Stefan 69Felder, Rupert 69Filbert, Albert 14Fischer, Claus 46Fischer-Klimaschewski, Lutz 50

INDEXDIE NAMEN IN DIESEM HEFT

Die kommendeecono-Ausgabeerscheint am

11. Mai 2012

89Index

econo1/2012 • 2. März 2012

Page 90: ECONO Ausgabe 01 2012 - modul100 · econo 1/2012 • 2. März 2012 März 70StandortBrühl 6 Mannheim.MVVEnergie rechnetfür2012mitweniger Gewinn. 8 Heidelberg.DieSparkasse hat2011zwölfMillionenEuro

OFFEN UND TEAMORIENTIERT„Mein Büro ist verglast und die Tür meist offen“, sagt Christian Faggin über seinen Arbeitsbereich. Als Spre-cher der Geschäftsführung der Alpensped GmbH ist er unter anderem für Kommunikation und Planung zustän-dig – logisch, dass Outlook und gleich imAnschluss das Telefon seinewichtigsten Arbeitsmittel sind. „Ich sehees nicht als ein Chefbüro, sondern eher als ein offenes Kommunikationsbüro“, betont der 44-Jährige. Sehrwichtig amArbeitsplatz sind ihm die Fotos seiner Familie. Da er häufig zu seinenMitarbeitern ins Großraumbü-ro schaut, fällt der Blick automatisch auf seine Lieben. „Das ist für mich eine Art, herunterzufahren, zwischen-durch mal innezuhalten und ganz bewusst auf die Familie zu schauen“, verrät der zweifache Familienvater.Sein Sessel ist ebenso ergonomisch geformt wie die Maus. Im Zuge des Anfang 2012 bei Alpensped gestarte-ten Work-Life-Programms wurden auch alle interessierten Mitarbeiter mit rückenfreundlichen Stühlen, Ge-sundheitsbällen und vielemmehr ausgestattet. Darüber hinaus kommt wöchentlich eine Biokiste, bei der auchFaggin mit Begeisterung zugreift. Faggin ist Italiener, lebt aber seit er fünf Jahre alt ist in Deutschland. In Ur-laub gehe die Familie „immer abwechselnd in die Berge und an die See, oft natürlich nach Italien“. Nicht nurfürs Foto, auch sonst ist der Arbeitsplatz des mitarbeiterorientierten Chefs ordentlich aufgeräumt. „Ich habegerne einen leeren Schreibtisch und arbeite die Stapel bis abends ab – wenn ich gehe, ist er meistens blitze-blank“, sagt Faggin. An einem angedockten Besprechungstisch finden dieMitarbeiter Platz, um das Unterneh-men im Zeichen der „Agenda 2015“ gemeinsammit dem Chef weiterzuentwickeln. ip/Bilder: Rinderspacher

Christian Faggin ist seit 2001Geschäftsführer der AlpenspedGmbH. In dem 1993 von seinemVater gegründeten Unternehmenarbeitet er von Beginn anmit. SeitAugust 2011 ist Faggin Sprecherder Geschäftsführung.Die Alpensped GmbH ist mit heute23Mitarbeitern Spezialist für Süd-und Südosteuropa. Das internat-ional tätige Logistikunternehmenhat seinen Sitz inMannheim.2011 erzielte Alpensped einenJahresumsatz von 21,4MillionenEuro.Umweltbewusstes Handeln undsoziales Engagement sind zentraleSäulen der Firmenphilosophie.

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