Köln| Sarah Victoria Walker | Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene der Universität zu Köln
Durchführung und Interpretation von Resistenztests
Grundkurs zum ABS-Beauftragten
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Resistenztestung…wie es wirklich ist:
Wann führt man eine Resistenztestung durch Warum braucht man eine Resistenztestung Was ist eine Resistenztestung Wie funktioniert eine Resistenztestung Welche Erkenntnisse liefert eine Resistenztestung
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Wann führt man eine Resistenztestung durch?
bei klinischer Relevanz eines Isolats d.h. bei Therapieindikation
bei Risiko des Therapieversagens bei bekannten Resistenzen gegen genutzte Antibiotika
zur Detektion von übertragbaren Resistenzen (Screening)
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MHK Breakpoints Sensibel Resistent Intermediär
MHK minimale Hemmkonzentration niedrigste Konzentration eines Antibiotikums, welches Bakterienwachstum unterdrückt
BreakpointsZahlenwerte/Grenzwerte anhand derer Einteilung in die Kategorien sensibel, resistent und intermediär erfolgt
Aussage über die Wahrscheinlichkeit einer therapeutischen Effektivität in vivo Einflussfaktoren: MHK, Speziestypische MHK Verteilung, beobachtete klinische Outcomes, Pharmakodynamik, Pharmakokinetik
Spezies - und Antibiotikum-spezifisch Werte variieren abhängig von der Organisation, die sie definiert hat
Sensibel„kann man benutzen“ Cave: nicht jedes Antibiotikum, dass sensibel getestet wurde, sollte man verwenden
Bedenken: Bioverfügbarkeit, Applikationsform, Indikation Resistent
„kann man nicht benutzen“ Intermediär
ja / nein / vielleicht ??? JA, unter Berücksichtigung der Bioverfügbarkeit, Applikationsform, Indikation
sensibel bei hoher Dosierung bzw. hoher Konzentration am Infektionsort
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Was ist eine Resistenztestung?
MHK Breakpoints
Sensibel
Resistent
Intermediär
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Voraussetzungen
kulturelle Anzucht einer Bakterienspezies in Reinkultur Mindestdauer: 24 Stunden
ggf. frische Subkultur Dauer: 18 - 24 Stunden
Identifizierung der Spezies Dauer: ≤ 24 Stunden
ggf. mehrere Tage Standardisierte Testverfahren
definierte Kulturmedien definierte Antibiotikakonzentrationen definierte Grenzwerte
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Formen der Resistenztestung
Dilutionsverfahren Bouillondilution Mikrobouillondilution Agardilution
Agardiffusion Gradientendiffusionstest Molekulare Resistenztestung
} flüssiges Medium
festes Medium}
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Goldstandard der MHK Bestimmung definiertes Inokulum eines Bakterienstammes verschiedene Konzentrationsstufen einer Antibiotikalösung 24 stündige Bebrütung
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Dilutionsverfahren: Bouillondilution
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Goldstandard der MHK Bestimmung definiertes Inokulum eines Bakterienstammes Mikrotiterplatten
verschiedene Konzentrationsstufen einer Antibiotikalösung 24 stündige Bebrütung standardisierte photometrische Auswertung (möglich)
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By Tbatjargal - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73962914
Dilutionsverfahren: Mikro(bouillon)dilution
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Mikrodilution
Wachstumskontrolle
Reinheitskontrolle
Vertiefungen mit Antibiotikakonzentration in mg/l
0.125 0.25 0.5 1 2 4
4
1
0.25
≤0.125
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definiertes Inokulum eines Bakterienstammes Kulturplatten mit definierten Antibiotikakonzentrationen 24 stündige Bebrütung
aufwendiger selten genutzt
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Dilutionsverfahren: Agardilution
1 mg/l 2 mg/l 4 mg/l 8 mg/l
ResistentSensibel
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definiertes Inokulum eines Bakterienstammes Anlage eines gleichmäßigen Bakterienrasens auf Agarplatten Agarplatten mit definierter Zusammensetzung Aufbringung von Papierblättchen mit definierter Antibiotikakonzentration 24 stündige Bebrütung
keine MHK Bestimmung Ausmessen des Hemmhofdurchmessers
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Agardiffusion / Kirby-Bauer Methode
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Epsilometertest „E-Test“
definiertes Inokulum eines Bakterienstammes Anlage eines gleichmäßigen Bakterienrasens auf Agarplatte Aufbringung von Plastikstreifen mit gradieller Antibiotikakonzentration 24 stündige Bebrütung
MHK Bestimmung
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Gradientendiffusionstest
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Semiautomatisierte Verfahren
z.B. Vitek 2, Phoenix definiertes Inokulum eines Bakterienstammes verschiedene Konzentrationsstufen mehrerer Antibiotika innerhalb einer Testkarte MHK Bestimmung
manuell: Befüllen der Testkarten automatisch: Bebrütung, photometrische Messung, Interpretation der Messwerte manuell: Überprüfung des „fertigen“ Antibiogramms
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„Molekularegenetische Resistenztestung“
MRSA mecA, mecC
VRE vanB, vanA
Carbapenemasen OXA-48, NDM, GIM ……..
molekulargenetischer Nachweis von Elementen, die mit Resistenzen assoziiert sind Phänotypen teilweise ableitbar
nur für dieses spezifische Antibiotikum problematisch: nicht jeder „Resistenz-Gen“ Nachweis bedingt phänotypische Resistenz
Die „molekulargenetische Resistenztestung“ gibt es nicht.Goldstandard bleibt die phänotypische Testung.
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Was ist eine Resistenztestung?
MHK Breakpoints
Sensibel
Resistent
Intermediär
Wie interpretiert man diese Messwerte?
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European Society for Clinical Microbiology and Infectious Disease (ESCMID)European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST)
Nationale Antibiotika Sensitivität Komittees (NAK)„die EUCAST“ ist eine Übersetzungstabelle mit Dosierungsempfehlung
www.eucast.org
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Content Page Additional informationNotes 1Guidance on reading EUCAST Breakpoint Tables 3Information on technical uncertainty 4Changes 5Enterobacterales 10Pseudomonas spp. 15Stenotrophomonas maltophilia 19 Link to Guidance Document on Stenotrophomonas maltophiliaBurkholderia cepacia complex - Link to Guidance Document on Burkholderia cepacia complexAcinetobacter spp. 20Staphylococcus spp. 24Enterococcus spp. 29Streptococcus groups A, B, C and G 34Streptococcus pneumoniae 39Viridans group streptococci 45Haemophilus influenzae 50Moraxella catarrhalis 55Neisseria gonorrhoeae 59Neisseria meningitidis 63Gram-positive anaerobes 67Clostridioides difficile 72Gram-negative anaerobes 73Helicobacter pylori 77Listeria monocytogenes 78Pasteurella multocida 79Campylobacter jejuni and coli 81Corynebacterium spp. 82Aerococcus sanguinicola and urinae 84Kingella kingae 86Aeromonas spp. 88Mycobacterium tuberculosis 90Topical agents 91 Link to Guidance Document on Topical AgentsPK-PD (Non-species related) breakpoints 92Dosages 96Expert Rules - Link to EUCAST Expert RulesDetection of Resistance Mechanisms - Link to EUCAST Guidelines on Detection of Resistance MechanismsAntimicrobial susceptibility tests on groups of organisms or agents for which there are no EUCAST breakpoints - Link to Guidance Document on how to test and interpret results when there are no
breakpoints
European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing Breakpoint tables for interpretation of MICs and zone diameters
Version 9.0, valid from 2019-01-01
This document should be cited as "The European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing. Breakpoint tables for interpretation of MICs and zone diameters. Version 9.0, 2019. http://www.eucast.org."
speziesspezifisch
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z. B. Bacillus spp.
Limitierung der Testoptionennur für wenige Substanzen Breakpoints definiert
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HEHigh ExposureHohe DosierungoderHohe Konzentration am WirkortGrenzwerte werden in Dosierungsempfehlung "übersetzt“
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jetzt: S = sensibel bei Standarddosis
I = Intermediär = Sensibel bei Hoher Dosisierung / Konzentration am Wirkortam UKK: I als SH auf dem Befund
00.00.2016 Ort | Name des Vortragenden | Abteilung
Vielen Dank!