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durch Ordnung und Bestandsreduktion

Date post: 15-Jan-2022
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www.fhnw.ch/technik Ausgangslage Das mittelgrosse Planungs- und Bauunternehmen möchte die Produktivität der Holzelementfertigung in der eigenen Zimmerei ermitteln und nachhaltig optimieren. Dabei soll der eigene Wettbewerbs- vorteil, eine grosse Flexibilität bezüglich Projekt- grösse und Konstruktionssystemen, nicht vermindert werden. Eine umfassende Automatisierung oder andere grössere Investitionen in Anlagen wurden deshalb ausgeschlossen. Vorgehen Um dem flexiblen und arbeitsintensiven Fertigungs- prozess gerecht zu werden, wurde die aktuelle Produktivität mittels Multimomentstudie ermittelt. Zur Herleitung der Resultate (Grafik) wurde anschliessend eine Ursachenanalyse unter Betrachtung der sieben Verschwendungsarten durchgeführt. Die Handlingaufwände konnten so auf zu grosse Bestände an halbfertigen Elementen, undefinierte Materialflüsse und mangelnde Ordnung auf verschiedenen Stufen zurückgeführt werden. Langfristige Produktivitätssteigerung durch Ordnung und Bestandsreduktion Resultate der Praxiserprobung Die Erprobung von Konzeptbestandteilen im Betrieb zeigte die gewünschten Verbesserungen bezüglich Bestandsreduktion, Stabilisierung von Durchlauf- zeiten und Platzeinsparung. Eine erneute Durch- führung der Multimomentstudie konnte noch keine aussagekräftige Veränderung der Tätigkeitsverteilung ausweisen. Die Resultate verifizierten jedoch die Eignung der Erfassungsmethode für die langfristige Produktivitätsmessung. Zur verwendungsgerechten Lagerung der einzelnen Materialien wurde ein Materialflussschema auf- gezeichnet und konkrete Vorschläge zur Umstellung von Lagerplätzen formuliert. Des Weiteren wurde zur Unterstützung der Vorarbeiter ein Leitfaden erarbeitet, welcher die bestandsarme Produktion mittels Pull-Prinzip und konstantem Work in Progress beschreibt. Zur Sensibilisierung aller Mitarbeiter für eine zweckmässige Ordnung in der Produktion sollte ausserdem die 5S-Methode vermittelt werden. Vorher Nachher Umsetzungsfortschritt Als erste Massnahme für eine bleibende und sichtbare Ordnung wurden in der Produktionshalle permanente Begrenzungen der Haupt-Transportwege aufgemalt. Ausserdem wurden erste Schulungen durchgeführt, sodass die Organisationsprinzipien von den Vor- arbeitern per sofort angewandt werden können. Durch Integration der Schulungs- und Messunterlagen in das QUS-System von SHT konnte die formelle Grundlage für die langfristige Umsetzung gelegt werden. Die bereits sichtbaren Massnahmen scheinen das Bewusstsein der Beteiligten für Ordnung und kontinuierliche Verbesserung geschärft zu haben. Abbildung 1: Ermittelte Verteilung der Arbeitszeit (90 Rundgänge) Studiengang / Semester: Wirtschaftsingenieurwesen FS20 Diplomand: David Schmid Auftraggeber: Schäfer Holzbautechnik AG Dozent : Oliver Mattmann, [email protected]
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Page 1: durch Ordnung und Bestandsreduktion

www.fhnw.ch/technik

Ausgangslage

Das mittelgrosse Planungs- und Bauunternehmen

möchte die Produktivität der Holzelementfertigung

in der eigenen Zimmerei ermitteln und nachhaltig

optimieren. Dabei soll der eigene Wettbewerbs-

vorteil, eine grosse Flexibilität bezüglich Projekt-

grösse und Konstruktionssystemen, nicht

vermindert werden. Eine umfassende

Automatisierung oder andere grössere Investitionen

in Anlagen wurden deshalb ausgeschlossen.

Vorgehen

Um dem flexiblen und arbeitsintensiven Fertigungs-

prozess gerecht zu werden, wurde die aktuelle

Produktivität mittels Multimomentstudie ermittelt.

Zur Herleitung der Resultate (Grafik) wurde

anschliessend eine Ursachenanalyse unter

Betrachtung der sieben Verschwendungsarten

durchgeführt. Die Handlingaufwände konnten so auf

zu grosse Bestände an halbfertigen Elementen,

undefinierte Materialflüsse und mangelnde Ordnung

auf verschiedenen Stufen zurückgeführt werden.

Langfristige Produktivitätssteigerung

durch Ordnung und Bestandsreduktion

Resultate der Praxiserprobung

Die Erprobung von Konzeptbestandteilen im Betrieb

zeigte die gewünschten Verbesserungen bezüglich

Bestandsreduktion, Stabilisierung von Durchlauf-

zeiten und Platzeinsparung. Eine erneute Durch-

führung der Multimomentstudie konnte noch keine

aussagekräftige Veränderung der Tätigkeitsverteilung

ausweisen. Die Resultate verifizierten jedoch die

Eignung der Erfassungsmethode für die langfristige

Produktivitätsmessung.

Zur verwendungsgerechten Lagerung der einzelnen

Materialien wurde ein Materialflussschema auf-

gezeichnet und konkrete Vorschläge zur Umstellung

von Lagerplätzen formuliert. Des Weiteren wurde

zur Unterstützung der Vorarbeiter ein Leitfaden

erarbeitet, welcher die bestandsarme Produktion

mittels Pull-Prinzip und konstantem Work in

Progress beschreibt. Zur Sensibilisierung aller

Mitarbeiter für eine zweckmässige Ordnung in der

Produktion sollte ausserdem die 5S-Methode

vermittelt werden.

Vorher

Nachher

Umsetzungsfortschritt

Als erste Massnahme für eine bleibende und sichtbare

Ordnung wurden in der Produktionshalle permanente

Begrenzungen der Haupt-Transportwege aufgemalt.

Ausserdem wurden erste Schulungen durchgeführt,

sodass die Organisationsprinzipien von den Vor-

arbeitern per sofort angewandt werden können. Durch

Integration der Schulungs- und Messunterlagen in das

QUS-System von SHT konnte die formelle Grundlage

für die langfristige Umsetzung gelegt werden. Die

bereits sichtbaren Massnahmen scheinen das

Bewusstsein der Beteiligten für Ordnung und

kontinuierliche Verbesserung geschärft zu haben.

Abbildung 1: Ermittelte Verteilung der Arbeitszeit (90 Rundgänge)

Studiengang / Semester: Wirtschaftsingenieurwesen FS20

Diplomand: David Schmid

Auftraggeber: Schäfer Holzbautechnik AG

Dozent: Oliver Mattmann, [email protected]

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