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erster grazer zitherverein
Dreigesang zwoadreivier
Moderation: Franz gollner
sonntag, 20. oktober 2013, 15.00 Uhr
Minoritensaal, graz, MariahilFerplatz 3
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liebe konzertbesucherin, lieber konzertbesucher!
Die Steiermark feiert heuer den 170. Geburtstag Peter Roseggers mit zahlreichen Veranstaltungen. Sein erster Gedichtband „Zither und Hackbrett“ forderte den Ersten Grazer Zitherverein geradezu auf, sich den Feierlichkeiten anzuschließen und so haben wir im April im Rahmen der Konzertreihe „Ligist pur“ Zither und Hackbrett in verschiedenen Kombinationen präsentiert. Das Gesangstrio Zwoadreivier hat uns mit Weisen von Rosegger und aus Rosseggers Zeit begleitet und die Vulkanlandmusi hat Zither und Hackbrett zusammen mit Harmonika, Gitarre und Bass zum Klingen gebracht.
Im Herbstkonzert bleiben wir Peter Rosegger treu, präsentieren aber auch noch Komponisten seiner Zeit. Eva Demel hat viel Interessantes zu den Komponisten in diesem Heft zusammengefasst.
Kurz und gut – es steht Ihnen wieder ein abwechslungsreicher Nachmittag bevor und ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung!
Obfrau
Die Mitglieder des Ersten Grazer Zithervereins.
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Es spielen und singen für Sie:
erster grazer zitherverein
Josefa TASSOTTI Musikalische Leitung Gernot BUGNITS Basszither EvaDEMEL Diskantzither AngelaDEUTSCHER Altzither MariaFLACK Altzither AnnemarieFROMM Diskantzither PaulineGRENGL Diskantzither ChristineHAYDU Diskantzither HildegardKAUFMANN Diskantzither JohannaKNABL Diskantzither ChristineKIENREICH Diskantzither MartinaKRAMMER Diskantzither EvelynSCHWARZ Diskantzither,Quintziter Susanne WEITLANER Basszither
stubenmusi Josef&MariaFLACK,ErnstHOFER,JosefaTASSOTTI,SusanneWEITLANER
zwoadreivier EvaMariaHOIS,ElisabethGLAVIC,RosemarieKRAINZ
geige Veronika&AngelikaSCHLATZER
gitarre Josef FLACK
Flöte Renate HOLWEG
hackbrett Ernst HOFER
zithersolo Johannes ROHRER
Moderation Franz GOLLNER
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zwoadreivier
Der Dreigesang Zwoadreivier aus Graz widmet sich seit Jahren der heimischen Volksmusik.DieweststeirischeVolks-musikforscherinEvaMariaHois,dieaus Wien ge-bürtige ehe-malige Leh-rerin Rose-marie Krainz undElisabethGlavic, eineLehrerin aus Graz, singenmit großer Begeisterung v o r a l l e m fröhlicheund freche,nachdenkliche,kritische und oft auch eindeutig zwei-deutigeLieder.Zwoadreivier über-
nimmt sein Liedgut nicht nur von älterenSängerinnenundSängern,son-dernspürtesauchinArchivenundver-gessenenPublikationenaufundmacht
esdemPubli-kum wieder z u g ä n g l i c h . Für das heu-tige Programm setzte sichderDreigesang mit Volksliedernauseinander,die in Zusam-menhang mit Peter Rosegger
stehen,seies,dassderDichterdenTextdazuverfasste,oderdieLiedersammel-teundveröffentlichte.
veronika und angelika schlatzer
Veronika Schlatzerwurde am 17. Juni 2003 in Voitsberggeboren.Mit vierJahren erhielt sie ihren ersten Gei-genunterricht beiWalpurga Semlitsch an der Musikschule inBärnbach.Angelika Schlatzer wurde am 27. Mai 2005inVoitsberggeboren.Auchsieerhielt ihren ersten Geigenunterricht
mitvierJahrenbeiFrau Semlitsch.Derzeit werden die beiden vonMag.Michaela Fink an der Musikschule in Lieboch unter-richtet.DiebeidenLigiste-rinnen musizieren in verschiedenen Ensembles und
sind Mitglieder des Bezirkstreichor-chesters „Fidelissimo/Minilissimo“.
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Das heurige Peter Rosegger Jahr nahm der Erste Grazer Zitherverein zumAnlass, ummitMusikerInnender Musikschule Ligist ein gemein-sames Konzert in der Reihe „Ligist pur“ zu gestalten. Peter Roseggers erstesBuch„ZitherundHackbrett“
zither und hackbrett
warNamensgeber für diese Ver-anstaltung. Weitere Mitwirkende waren die „Vulkanlandmusi“, dieStubenmusidesZithervereins,Clau-diaPodbreznik(Violine),RenateHol-weg(Blockflöte)undderDreigesang„Zwoadreivier“.
Ihr kompetenter Partner für die Firmen-EDV:
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Zitiert aus: Zither und Hackbrett, GedichteinobersteirischerMundartvonPeterRosegger;ViertesehrvermehrteundneubearbeiteteAuflagemiteinemVorwortevonRobertHamerling.
1895,Leykam–Graz.
DerAdamhotLiabaufbrochtDer Noah den Wein
Der David des Zither schlagnMiassn Steirer gwest sein
HoltBuatrauinHockbrettlnitHot sich immer oana ghockt damit
Zitherngspiel wia da WillObaHockbrettlnnitzviel
Da Prim und da BoßUndsWeibunddaMonn
Ghörnzsamm,wannssulgebnAn rechten Ton
Mei Herzerl is a ZithernSumpadalleweilundgibtkaRuahUndmeiMundstücklisaHockbrettl
Schlogts Lustigi dazua
UndhiazthebtmagachdLiabdoSan Zitherschlogn an
UndaftprobierisgleimitanBusserlObiHockbrettlschlagnkann.
zither und hockbrettl
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In der Steiermark feiert man heuer den 170.Geburts-und95.TodestagPeterRoseggers.DieAbteilungVolkskulturdes Landes Steiermark hat zur Mit-arbeit amRosegger-Jahr eingeladenundderEGZVentschlosssichraschmiteinemKonzert,dasdenTiteldesersten Buches von Peter Rosegger trägt -„Zither&Hackbrett“-teilzunehmen.
Peter Rosegger wurde am 31. Juli 1843inAlpl,Krieglachgeboren.Spo-radischen Unterricht erhielt er von MichaelPatterer ausSt.Kathrein amHauenstein.Mit 17 Jahren begannereineSchneiderlehrebeiIgnazOrt-hofer. In dieser Zeit verfasste er schon ersteTexte.Ein paar Jahre danach wird der Re-dakteur der Grazer „Tagespost“ Dr. AdalbertSvobodaaufdasjungeTalentaufmerksam.MitdessenUnterstüt-
roseggerjahr 2013
zung und die des Brauindustriellen Peter von Reininghaus konnte Peter Rosegger in GRAZ seine versäumte Bildung nachholen.
1869 verließ Peter Rosegger die Han-delsakademie ohneAbschluss undwurde freier Schriftsteller. Mit Un-terstützung seines FreundesRobertHamerling erschien 1869 Roseggers erstesBuch„ZitherundHackbrett“eine Sammlung von Mundartgedich-ten.
Inder2.AuflageerklärtPeterRoseg-gerdenAufbauseinesBuches„ZitherundHackbrett“ folgendermaßen: „Ich theile das Buch in folgende drei Ab-schnitte ein: Die Zithern, s Hockbrettl, Die Zithern und s Hockbrettln mita-nond. Ferner füge ich einen Anhang von Gelegenheits-Gedichten ‚Extrasoaten’ bei. … ‚Die Zithern’ schwebte mir ein Men-schenleben vor, das durch unglückliche Liebe zur Todessehnsucht gebracht, in der Hingabe an die Natur wieder auflebt. Leid und Todessehnen weint in den Saiten der Zither.“
Weiterschreibter:„… Bei dem Ordnen der Abtheilung ‚Hockbrettl’ dachte ich an derbe, kecke Ursprünglichkeit. Aber nicht ganz abhan-den gekommen ist ihm [dem Bergländer] der Humor; - dieser Geselle verläßt den Bergländer nicht, und wären alle Saiten gesprungen aus seinem Hackbrett.… Endlich in der Zusammenstellung des Abschnittes ‚Die Zithern und s Hockrettl
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Das Gedicht ist in der Zeit der Aus-wanderungswelle nach 1880 ent-standen.Damals zogenzumdrittenMal im 19. Jahrhundert vermehrt Menschen aus den deutschsprachigen GebietenindieVereinigtenStaaten.DasGedichtwurdedurchdieVerto-nung des Duos Musyl & Joseppa 1973 bekannt.
VaterLorenzRoseggerhatZitherundHackbrettgespielt.Erhat sich seineZitherselbstgebautundhatteschoneine„gute“ZithermitdreistattzweiSaiten,einsogenanntesScheitholt.AlsderVater Jahre später eine„richtigeZither“ sah,warerbeeindrucktvonden vielen Saiten.
Bekannt ist die Zither als Soloinstru-ment imkleinenKreis, zurLiedbe-gleitung inderWirtsstubeoder aufAlmhütten.
„Auf d’ Alm g’hört a Zithern, a Klampf’n dazua, und Zither schlag’n kann jeder lustige Bua!“
mitanond’ hatte ich ein harmonisches Leben vor Augen.… Über die Extrasaiten hinaus verklingt ‚Zither und Hackbrett’, - und der Saiten-spieler nimmt Gruß und Abschied von seinen Landsleuten und Lesern.“
1876 erscheint Peter Roseggers Mo-natszeitschrift „Der Heimgarten“ zumerstenMal.ImselbenJahrwurdeauch der Erste Grazer Zitherverein ge-gründetundistinzwischenderältesteZitherverein Österreichs.
DerEGZVhat in seinemProgrammaucheinenflottenFoxtrotteingebaut.Entstanden ist der Tanz um 1910 in Nordamerika und kam nach Europa erst nach dem Ersten Weltkrieg. Peter Rosegger hat diesen Tanz nicht mehrkennengelernt,dennerverstarb1918 im Alter von 75 Jahren.
Peter Rosegger wird wohl nicht in ersterLiniemitAmerikaverbunden.In seinem Gedicht „Ein Freund ging nachAmerika“thematisierterjedochdie Auswanderung in das Land der TräumeundderArbeit.EswirddieGeschichte einesMannes erzählt,der nach Amerika auswanderte und seinen Freund in der Steiermark drei Jahrehindurch jeweils brieflichumeineGabeausderHeimatbittet:ZuerstumRosenfürseineBraut,dannumWasserfürdieTaufedesKindes.InderdrittenStropheoffenbartderFreund einen tragischen Schicksals-schlag: „Schicke mir Erde aus Steiermark / Muss Weib und Kind begraben!“ Eine vierte Strophe kommentiert die Sehnsucht nach „des Heimatlandes Segen“.
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prograMM, 20. oktober 2013
EGZV:Gourmand – Polka Emile Waldteufel op 163, Bearb.: G. Sauter
EGZV:2nd Waltz Dimitrij Schostakowitsch, Bearb.: F. Golden
Johannes Rohrer: Solo
EGZV:Golliwogg´s cake walk Foxtrott
Claude Debussy, Satz: G. SauterHorst Jakob
PAUSE
EGZV&RenateHollweg,Veronika&AngelikaSchlatzer: Amalien-Polka
LandlerHerzog Max von BayernHeinz Gratz
EGZV:Mazurka Uffing 1869
Zwoadreivier: Na Leut, wia is so lustig Ein Liedlein zu singen
Stubenmusi: Josefi Polka An Waberl seina
GUTE UNTERHALTUNG WÜNSCHT Der erste grazer zitherverein!
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Zwoadreivier: Geh i hin über d’ Alm
´s Mensch hat an Schatz, der eifern tuat Hiazt bin i no kloan
EGZV:Mühlauer Walzer Harald Oberlechner
EGZV&RenateHollweg,Veronika&AngelikaSchlatzer: Katzenleiter (Bayrisch Polka)
EGZV&Zwoadreivier: Bin i jüngst verwichen
Programmänderung vorbehalten
Die Grazbürsten kratzen und beißen mit neuem Programm „Murknall“.
Mehr Informationen: www.grazbuersten.at
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Emile Waldteufel
UnterallenWalzerkomponisten,dieimSchattenderFamilieStraußwirkten,erlangte der Franzose Emile Waldteu-fel wohl die dauerhafteste Popularität. Geborenwurdeer1837inStraßburgalsCharlesEmileLevy,erstarb1915inParis.SeinVaterwarTanzmusikerundGeigenvirtuose,dessenPseudo-nym „Waldteufel“ auch dessen Bruder als Cellovirtuose und Professor am KonservatoriumStraßburgbenutzte.DieMutterstammteausBayernundwaralsPianistineineSchülerinJohannNepomuk Hummels.Die Familie Waldteufel zog 1842 nach ParisinderHoffnung,diefinanzielleLageverbessernzukönnen.Hierstu-dierteEmilemitseinerMutterKlavier.Mit sieben JahrenwurdeEmile alsSchülerzusammenmitGeorgesBizetam Konservatorium aufgenommen.
roseggers zeitgenossen
Mit15 Jahren, armselig lebend,ver-diente sich Emile seinen Unterhalt als TesterbeieinemKlavierbauerundgabals Bewunderer von Beethoven und Chopin Klavierstunden. In dieser Zeit entstand sein erster Walzer.KaiserinEugénie,GattinNapoleonsdes III., ernannteWaldteufel 1865zum Hofpianisten. Ein Jahr darauf avancierteerzumkaiserlichenHofka-pellmeister und leitete die prunkvollen HofbälleindenTuileriesundderSom-merresidenzBiarritz,woOttovonBis-marck sein Gegner am Billardtisch war. 1868 heiratete Waldteufel die Sängerin CelestineDufau,dieihmdreiKindergebar.Trotzdemnahmer1870/71amdeutsch-französischen Krieg teil.Imweniger vergnügungssüchtigenNachkriegs-Paris leitete er zwar den jährlichenOpernball,erhieltabersonstkeine breitere öffentlicheAnerken-nung.Dasändertesicherst,alsKönigEdwardVII. von England in ParisWaldteufels Walzer Manolo hörte und ihmdaraufhinversprach,sichfürdieVerbreitungseinerMusikinEnglandzuverwenden– tatsächlicherhielterlangjährigeVerträge.SeitderJahrhun-dertwende widmete sich Waldteufel nurnochderKomposition.DaerbeiVerlegern jedochaufSchwierigkeitenstieß,vernichteteer–völligentmutigt–sämtlicheManuskripte.Auch wenn sich Waldteufel nicht ganz mitStraußmessenkann,sosindseineWalzerdochvonapartem,poetischemCharme,vollerGefühl,tiefemEmpfin-den und Herzlichkeit.
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AlsWaldteufel,vonseinerFrauverlas-sen,1915starb,tobtebereitsderersteWeltkrieg und nach Kriegsende löste sichdieGesellschaft,diedieEntwick-lungdesWalzersbegünstigthatte,auf.
Vgl.:http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89mile_Waldteufel
ClaudeDebussy
ClaudeDebussywuchsalserstesvonfünfKinderninbescheidenenVerhält-nissenauf.ErbesuchtenieeineSchule,diespärlichenGrundlagendesLesens,SchreibensundRechnensvermittelteihm seineMutter.AlsErwachsenerversuchteDebussydieseDefiziteaus-zugleichen,allerdingsbereitetenihmOrthographie und Grammatik Zeit seinesLebensSchwierigkeiten.MusikspielteimHauseDebussynureineuntergeordneteRolle,eswarseinPate,derDebussydenerstenKlavier-unterrichtermöglichte.Abseinem10.
JahrstudierteDebussy13JahrelangMusik am Konservatorium. Diese Zeit war von sehr unterschiedlichen Er-fahrungen geprägt. 1874 errang er im Konservatoriums-Wettbewerb einenzweitenPreis,1875sogareinenersten.MitdennächstenKonzertenblieberallerdings erfolglos. Diese Misserfolge hieltenihndavonab,Klaviervirtuosezuwerden.Erwurde jedoch indieKompositionsklasse aufgenommen.DerPrixdeRomegaltzuDebussysZeitalshöchsteAuszeichnung,die einemfranzösischen Komponisten zuteil werdenkonnte.Debussybegeistertedie Idee anfangswenig, an diesemWettbewerbteilzunehmen.Schließlichginger1883alsSiegerhervor.Dasbe-deutete,dasseraufStaatskostenvierJahre inder römischenVillaMediciseinen musikalischen Studien nach-gehendurfte.BaldjedochempfanderdenAufenthaltalsquälend,erklagteübersein‚Sträflingsschicksal‘: „Ich ver-suche zu arbeiten, ich kann nicht. […] Sie sprechen von Sicherheit, die durch die Villa garantiert wird; ach! […] sie bedrückt mich und hindert mich am wirklichen Leben.“ImFrühjahrreisteernachParis,entzogsich so temporärdemAnstaltsleben.Zwar lernte er in dieser Zeit Franz Liszt undGiuseppeVerdikennen,daskonn-te ihnnichtdarüberhinwegtäuschen,ErgebnisseseinerKompositionsstudienvorlegenzumüssen.DieStücke,dieDe-bussynachundnachvorlegte,wurdenkühlaufgenommenundihnenbesten-falls‚Poesie‘und‚Reiz‘zugesprochen.Der Abschlussfeier derAbsolventenderAkademiebliebDebussy1889 fern.DieZeit danachwird alsDebussysBohéme-Periodebezeichnet.GeprägtvoneinemunbeständigenLebensstil,
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ohne feste Anstellung und Ansehen schlug er sich mit kleineren Kom-positionendurch.Dafür studierteerintensiv die Musik zeitgenössischer Komponisten,wieetwaWagner,undsagtedarüber von sich:„Die Musik beginnt da, wo das Wort unfähig ist, auszudrücken. Musik wird für das Un-aussprechliche geschrieben…“Auf der Weltausstellung Paris 1889 faszinierte Debussy vor allem dasKlangbildeinesjavanischenGamelan-Ensembles.ImLaufderZeitverwobensichsämtlicheEinflüssezueinemindi-viduellenStil,DebussyentwickelteeineeigenständigeHarmonikundgiltobderschwebendenundsphärischenKlang-bilderinAnlehnunganClaudeMonetund Paul Gauguin als Hauptvertreter des Impressionismus. 1909wurdebeiDebussy eineDarmkrebserkrankungfestgestellt, eineOperation brachtekeineBesserung. SeineSchaffenskrafterlahmte mit zunehmender Invalidität. Am 25 März 1918 erlag er seiner Krank-heitundwurdeinParisbeigesetzt.Nachdem DebussyMussorgskysLiederzyklus ‚Kinderstube‘ kennen-gelernt hatte, schrieb er über ihn: „Niemand hat mit zärtlicherem, tiefbe-wegterem Ton von dem Kostbarsten, was in uns ist, gesprochen…“ÄhnlicheZiele verfolgteDebussy in seinemZyklus‚Children’sCorner‘,dener seinerdamals knappdreijährigenTochter Emma-Claude widmete. Die inderErstausgabemitdenrotenUm-rissen einesPlüschelefantenverzierteWidmunglautet(übersetzt):„Meiner lie-ben kleinen Chouchou, mit den liebevollsten Entschuldigungen ihres Papas für das, was folgt.“ DieUraufführungfand1908inParisstatt,1912spieltederKomponist
selbstdie gesamte sechsteilige Suite.DasSchlussstückbildetdieRagtime-Komposition‚Golliwogg’sCake-walk‘.DerCake-walk, einPaarschreittanz –Anfangdes20. Jahrhundertsüberauspopulär – ist gekennzeichnet durchübertriebeneVerrenkungenderTänzer.DerGolliwogisteineKinderbuchfigurmitschwarzemGesichtundschwarzen,abstehendenHaaren. Bis indie 50erJahrewarenGolliwogpuppenbeliebt,erst das Erkennen einer rassistischen BedeutungverbanntediePuppenausden Kinderzimmern.
Vgl.:http://de.wikipedia.org/wiki/ClaudeDebussyhttp://de.wikipedia.org/wiki/Children%E2%80%99s Cornerhttp://www.brum.ch/biografie.htm
DmitriDmitrijewitsch Schostakowitsch
Schostakowitsch,1906 inLeningrad,demheutigenSt.Petersburggeboren,giltnebenSergejProkofjewundSer-
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gejRachmaninowalsbedeutendsterKomponist Russlands im 20. Jahrhun-dert: „Bis zu jenem Zeitpunkt, als ich mit Musikunterricht begann, hatte ich auch keine Lust dazu geäußert, aber wenn in der Nachbarschaft ein Streichquartett probte, legte ich das Ohr an die Wand und lausch-te. Meine Mutter, als sie das sah, bestand darauf, dass ich Klavierstunden nahm. Ich war gleichwohl ziemlich abgeneigt.“Bald darauf unternahm er seine ersten kompositorischen Versuche. 1917wurdederElfjährigeAugenzeuge,wiebeieinerDemonstrationeinArbeitervon Polizisten erschossen wurde. Mit-ja,wieDmitrigenanntwurde,kompo-niertedaraufhineine‚HymneandieFreiheit‘undeinenTrauermarschfürdie Opfer der Revolution.Einen gravierenden Einschnitt in DmitrisLebenbedeutetederTodseinesVatersaufgrundvonUnterernährung.DiesesEreignisbrachtedievierköpfigeFamilie ineinefinanziellbedrohlicheLage.Nochdazu erkrankteMitja anBronchien-undLymphdrüsentuberku-lose. Nach einer Kur war der Schulden-berggigantischangewachsen,deneralsKinopianistabzutragenversuchte.Der sensationelleDurchbruch, derSchostakowitsch auch internationale Anerkennung verschaffte, gelangihm,erstneunzehnjährig,mit seiner1. Sinfonie in f-Moll.WasSchostakowitschjedochzwanzigJahrenachhaltig geprägthatte,wardie Allmächtigkeit des Diktators Josef Stalin. Stalin verließ noch während der AufführungderOper‚LadyMacbeth‘seinenLogenplatzundgeißeltedanndieMusikals„linksradikaleZügello-sigkeit“. Die nächsten Monate schlief Schostakowitsch in seinenKleidern,
miteinemkleinenKofferunterdemBett,stetsgewärtig,vonderGeheim-polizei abgeholt zuwerden. „Das Warten auf die Exekution ist eines der Themen, die mich mein Leben lang ge-martert haben, viele Seiten meiner Musik sprechen davon.“Da er ab 1938 auch für seine Frau,eine Tochter und einen Sohn verant-wortlichwar, wanderte er in denfolgenden Jahren auf einem schmalen Gratzwischen ideologischerVerein-nahmungundkünstlerischerSelbst-verwirklichungzwischenLebenundTod. Er machte Zugeständnisse inne-rerwieäußererArt,inseinemLebenund seinerMusik. 1953 starbStalin,undSchostakowitschveröffentlichteseine 10. Sinfonie in e-Moll – seineAbrechnungmitdemDiktator.Die11.SinfoniebeziehtsichaufdenPe-tersburgerBlutsonntag,alsderZaraufeineunbewaffneteMenschenmengeschießenließ,dieihmeineBittschriftzukommen lassen wollte.InderMitteder1960erJahrehäuftensichErkrankungen,1966erlittersei-nen ersten Schlaganfall, just indemJahr, indemer als ersterKomponistdenTitel‚HelddersozialistischenAr-beiterbewegung‘zugesprochenbekam.NacheinemBeinbruchbliebSchosta-kowitschgehbehindertunderlag1975den Folgen eines Herzinfarktes.Er hinterließ ein vielfältiges komposi-torischesWerk,nebenseinenSinfonienauchKammermusik, Lieder, sowieUnterhaltungs- und Filmmusik. So auchfürdenFilm„TheFirstEchelon“,den der georgisch-russische Filmregis-seurMichailKalatosowgedrehthatte.Auchihmwurdevorgeworfen,seineFilme widersprächen der Staatsideo-
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… tununs aber trotzdem sehr leid.Wenn IhreAdressebetroffen ist, bit-tenwir Sie, uns Ihre vollständige
undrichtigeAdressebzw.Namennoch-malszukommenzulassen.NutzenSiedazubittedieVordruckebeimEingang.
Fehler sind menschlich …
logie,siewurdennichtnurverboten,sondern Kalatosow durfte acht Jahre keine Filme drehen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er seine Regie-Karriere wieder auf.‚The SecondWaltz‘ stammt ausdemFilm„TheFirstEchelon“,derOriginalti-tel lautet „Pervyy Eshelon“ und wurde 1955uraufgeführt:EineGruppejungerEnthusiasten will in einer Steppe von KasachstanLandurbarmachen, lebt
jedochunterfurchtbarenBedingungen.LetztendlichgelingtesdenKolonisten,eine richtigeKolchosezubildenundsie können sich schließlich auch wieder ihremPrivatlebenzuwenden.
vgl.:http://www.wissen.de/dmitri-schostako-witschhttp://de.wikipedia.org/wiki/DmitriDmitrije-witsch Schostakowitschhttp://de.wikipedia.org/wiki/MichailKalatosowhttp://mubi.com/films/the-first-echelon
neu in unserem zitherverein
Meinen ersten Kontakt mit derZitherhatteichimRah-menmeinerAusbildung„Lehrer fürVolksmusik-instrumente“ am Johann-Joseph-Fux-Konservatori-um in Graz. Damals war Zither als Zweitfach ver-pflichtend.Nach dem Studium wid-mete ich mich eher der Steirischen Harmonika und dem Hackbrett,bissichvor7JahreneineZitherschülerin inderMusikschule
Johanna Knabl
Pöllau,woichseitdemJahr2000 unterrichte, anmel-dete. Seither beschäftigeich mich intensiver mit diesem Instrument, undmittlerweilehat sichauchmein Schülerinnenstandetwas erweitert.Beim EGZV bin ich seitFebruardieses Jahres. Ichfühlemich sehrwohl in
diesernettenGemeinschaftundfreuemich auf noch viele gemeinsame Pro-benundAuftritte.
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Kein Fehler ohne Vorteil …Wir ergänzen unsere Adress-Daten-bankumE-mail-Adressen.WennSieauchbereits elektronisch erreichbarsind,freuenwiruns,freuenwiruns,
wenn Sie uns auf den Interessenten-Vordru-cken auch Ihre E-mail-Adresseangeben.
Per E-Mail zu kurzfristigen Zusatz-Informationen …Wir können es Ihnen nicht verspre-chen,dassesjährlichZusatzange-botegibt. Aberwennesetwas Interessantesgibt,erfahren Sie es per E-Mail garantiert!
zither: Was tut sich sonst noch?
Stammtisch für Zither und andere SaiteninstrumenteNEUER Termin und Ort! Jeden ersten Montag im Monat, 19:30 Uhr im Wirtshaus „Unterm goldenen Dachl“, Schießstattgasse 4, 8010 Graz.Kontakt: Monika Krenn, 0676/3362482Alle Musiker sind herzlich willkommen!
Der EGZV gratuliert Monika Krenn herzlich zum GOLDENEN EHREN-ZEICHEN DES LANDES STEIER-MARK für ihr Engagement in der Volksmusik sowie in der Erwachsenen-bildung. Seit vielen Jahren leitet sie mit großem Einsatz Zither- und Volksmu-sikkurse sowie den Zitherstammtisch.
Zitherunterricht
bei den Mitgliedern des Ersten Grazer Zithervereins. Kontakt: Susanne Weitlaner, [email protected]
Johann-Joseph-Fux-KonservatoriumLehrer: Johannes Rohrer. Entenplatz 1b, 8020 Graz, Tel.: 0316/711250-6175
URANIALehrerin: Monika Krenn. Burggasse 4/I, 8010 Graz, Tel.: 0316/82588-0; www.urania.at bzw. www.weiterbildung.at
VAMÖ-Zitherseminar Standard- und Wiener-Besaitung
Information: [email protected] Aufstellung kann nur eine kleine subjektive Auswahl sein. Eine umfangreiche Auflistung über Zither-Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage des VAMÖ (Verband der Amateurmusiker und -vereine Österreichs): www.vamoe.atAuch das Steirische Volksliedswerk bietet viel Interessantes: www.steirisches-volksliedwerk.atIm Saitenspiel bzw. auf der Homepage des Deutschen Zithermusik-Bundes: www.zitherbund.deUnd wer z.B. im Urlaub in Tirol oder Salzburg Lust auf hochwertige Zither-musik hat, wird auf www.psalteria.at und www.zither-tirol.at fündig.
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Erster Grazer Zitherverein – ONLINE!
Impressum:ErsterGrazerZitherverein,ObfrauSusanneWeitlaner,www.egzv.at, [email protected](wennnichtandersangegeben):SusanneWeitlaner.©2013.
Aufwww.egzv.atfindenSienichtnurInformationen zum Ersten Grazer Zi-therverein,sondernauchüberandereZitherveranstaltungen in und um die Steiermarkherum.Wir freuenuns,wenn Sie uns Zitherkonzerte von Bad
RadkersburgbisMuraumelden.Wirtragendiesedanngerne indenVer-anstaltungskalender ein.Aber auchüberZitherseminare, ZitherbauernundZitherlehrerInnenfindenSiehiersämtliche Informationen.
Konzert-Vorankündigung:
Nächstes Jahr spielen wir am 19. Oktober 2014 um 15:00 Uhr im Minoritensaal.
(Änderungen vorbehalten)
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Mein Dank ...
…giltIhnen,liebesPublikum,fürIhreTreueundIhrenApplaus.… geht an alle Mitwirkenden.…gehtanunsereSponsoren,diediesesKonzertunterstützen.…gehtanunseremusikalischeLeitungJosefaTasotti,diedieProben professionell und mit viel Begeisterungsfähigkeit geleitet hat. …giltdenSpielerInnendesErstenGrazerZithervereinsfürihrenEinsatz undihreFreudebeimMusizieren.…giltheuerinsbesonderederGemeindebzw.MusikschuleLigistfürdie guteZusammenarbeitimRahmendesKonzerts„ZitherundHackbrett“.
Susanne WeitlanerObfrau
MOHRENWIRT – Herzlichkeit undHausmannskost seit 1586
Wer Lust auf authentische Grazer Gastlichkeit hat, sollte unbedingt beim Mohrenwirt vorbeischauen. Seit 1586 besticht dieses Gasthaus mit guter Küche und freundlichem Service. Rustikaler Charme gepaart mit stei-rischen Schmankerln lassen hier gemütliche Stunden auch heute wie im Flug vergehen. Mitten in der Fußgängerzone treffen sich im Gastgarten der Weinstube Menschen unterschiedlichsten Colours bei gerösteter Leber, Flecksuppe oder Hühnerschnitzerl. Unschlagbar sind auch die Preise!
Mariahilferstraße 16, 8020 GrazMo - Mi: 10:00 - 00:00Sa - So: 10:00 - 00:00
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Sie genießen Kultur von ihrer besten „Saite“. Ob Klassik oder Moderne. Vom Solo bis zum großen Orchester. Kultur ist aber auch die Art, wie wir unsere privaten und beruflichen Geldgeschäfte erledigen. Unser Mitarbeiter-Ensemble spielt nach Ihren Wünschen alle Stücke. Und persönliche Beratung gehört zum guten Ton.