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Doku-Vielfalt in der ZDF- Programmfamilie · 2018-09-13 · Primetime-Dokus – Die Vielfalt der...

Date post: 28-Jul-2020
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Doku-Vielfalt in der ZDF- Programmfamilie
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Page 1: Doku-Vielfalt in der ZDF- Programmfamilie · 2018-09-13 · Primetime-Dokus – Die Vielfalt der „ZDFzeit“ 6 Terra X – Bildstarke Dokumentationen 12 ZDFzoom – Investigativ,

Doku-Vielfalt in der ZDF-Programmfamilie

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Die Diskussionen, wie sich der Journalismus in digitalen Zei-ten verändert, die erregten Zeitgeistdebatten um Fake-News und Filterblasen, die grundlegende Frage nach dem Ver-trauen in die Glaubwürdigkeit journalistischer Berichterstat-tung – all das hat in den vergangenen Monaten und Jahren gezeigt: Einordnung, Analyse und Erklärung sind im Informa-tionsangebot der Medien wichtiger denn je. Und das leistet ein Angebot in besonderer Weise: Dokumentationen, die die Lebenswirklichkeiten in unterschiedlichen Facetten abbil-den. Sie schlagen Schneisen in den Wildwuchs an Informa-tionen und Meinungsäußerungen, leuchten die Hintergründe komplexer Sachverhalte aus und suchen nach den Fakten, mit denen gesellschaftlicher Wandel und menschliches Han-deln nachvollziehbar werden.

Doku-Vielfalt in der ZDF-Programmfamilie

Dr. Norbert HimmlerZDF-Programmdirektor

Dr. Peter FreyZDF-Chefredakteur

Dokumentationen und Reportagen bieten eine Vielzahl von Zugängen in die Wirklichkeit: Sie können investigativ und kritisch, anteilnehmend und intensiv beobachtend sein. Sie können auch denen eine Stimme geben, die auf dem Newshighway nicht ausreichend wahrgenommen werden, und Gemengelagen transparent machen, die nicht jeder ausgeleuchtet sehen will. Dokumentationen vermitteln in ihrer Vielfalt ein hohes Maß an Authentizität und sind bestens dafür geeignet, die fundierte Meinungs-bildung in der Gesellschaft zu unterstützen.

Das ZDF bietet in seiner Programmfamilie eine Vielzahl unterschiedlicher Dokumentationsformate, die eines ge- meinsam haben: Sie stärken den Qualitätsjournalismus, der gerade im 21. Jahrhundert gefragt ist, in dem die Digitalisierung unsere Gesellschaft und das Leben jedes Einzelnen grundlegend verändert.

Auf den kommenden Seiten erhalten Sie einen Einblick in die Doku-Vielfalt der ZDF-Programmfamilie – unter besonderer Berücksichtigung der Programm-Highlights in den Monaten Oktober bis Dezember 2018 plus eines Ausblicks auf 2019.

Doku-Vielfalt in der ZDF-Programmfamilie 3

Der Doku-Mehrwert – Zwei Interviews 4

Primetime-Dokus – Die Vielfalt der „ZDFzeit“ 6

Terra X – Bildstarke Dokumentationen 12

ZDFzoom – Investigativ, spannend, hintergründig 16

Dokus der ZDF-Magazine 18

Winter-Schwerpunkt: Iran und China 20

Dem Leben auf der Spur: 37° 22

ZDF.reportage – Einblicke in die Alltagswirklichkeit 24

planet e. – der andere Blick 26

Lösungsorientiert: plan b 30

Geschichte verstehen: ZDF History 32

ZDFinfo – Fernsehen zum Mitreden 34

Die Welt entschlüsseln: Dokus auf ARTE 36

3sat dreifach dokustark 38

Die ganze Information: Dokus in phoenix 40

Neue Format-Vielfalt: ZDFneo, KiKA, funk 42

Doku-Vielfalt in der ZDFmediathek 44

Dokus am Tag der Deutschen Einheit 46

Impressum/Kontakt 47

Intro

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Was würden Sie als Qualitätsmerkmal moderner Geschichts- und Wissenschafts-Dokumentationen bezeichnen? An der Darstellung von Geschichte in unseren Dokumenta- tionen lässt sich das besonders gut verdeutlichen: In diesem Genre hat es ja schon vor Jahren einen Wandel gegeben – das Abfilmen von Urkunden und baulichen Überresten reichte nicht mehr aus, um das Interesse der Zuschauer für die großen Zusammenhänge zu wecken. Mit Komparsen und Computer-Animationen stellten und stellen wir deshalb entscheidende Ereignisse nach und können so Geschichte wirklich erfahrbar machen. Auch Geschichtsforschung betreibt ja letztlich Rekonstruktion – und so erzeugt auch die Geschichtsdokumentation ebenfalls Vorstellungen von der Vergangenheit, allerdings auf der Basis der verfügbaren Fakten. Die Qualität von Dokumentationen hängt demnach ganz wesentlich davon ab, dass diese Stimmigkeit zwischen dem, was wir wissen und dem, was wir darstellen können, jederzeit wahrnehmbar ist. Zu Ihrem Verantwortungsbereich gehören nicht nur Doku-mentationen aus den Bereichen Geschichte und Wissen-schaft, sondern auch ein Doku-Format wie „37°“, in dem der Mensch m Mittelpunkt steht. Was heißt das konkret? Dass die Protagonisten unserer „37°“-Dokumentationen einerseits über die Situation bestimmen, in denen wir sie filmisch begleiten. Andererseits bezieht es sich darauf, dass sich die Dokumentationen zur bloßen Existenz des Men-schen hinwenden. Darin unterscheidet sich dieses Format, das nun seit 24 Jahren das ZDF-Programm bereichert, klar von Dokumentationen, die sich zum Beispiel rein politischen Fragestellungen widmen.

„Was wir wissen und

was wir dar- stellen können“

Drei Fragen an Professor Peter Arens, Leiter der ZDF-Hauptredaktion Geschichte und Wissenschaft

Das Traditionsformat „Terra X“ wurde in seinen 36 TV- Jahren immer wieder thematisch erweitert – am Anfang standen Geschichte, Archäologie, Natur, längst ist die Wissenschaft mit all ihren Facetten dabei: von der Evo-lution bis ins Universum, von dem, was schneller als das Auge ist, bis zu „Superbauten“. Und es gibt zudem zahl-reiche Presenter-Formate. Was können diese besser als die klassische Dokumentation? Presenter führen die Zuschauer in ein Thema hinein, schaf-fen es möglicherweise, überhaupt erst Interesse beim Pub-likum zu entfachen. Sie können zudem mit Fragestellungen, die für jede und jeden nachvollziehbar sind, den Weg durch die oftmals komplexe Materie bahnen. Diese einordnende Moderation, die Presenter wie Professor Christopher Clark oder Professor Harald Lesch leisten, eignet sich für viele, aber nicht zwangsläufig für alle „Terra X“-Themen.

„Dokus bieten mehr als nur Info-Häppchen“Drei Fragen an Robert Bachem, Leiter des ZDF-Programmbereichs ZDFinfo, Gesellschaft und Leben

ZDFinfo zeigt seinem Publikum Dokumentation rund um die Uhr. Wie muss so ein Angebot konzipiert sein, damit der Zuschauer es annimmt? Seitdem wir konsequent themenbezogen programmieren, hat sich der Zuspruch für ZDFinfo kontinuierlich gestärkt. Unser Wissensangebot bieten wir nicht auf festen Sende-plätzen, sondern immer wieder in Blöcken und gerne auch in kurzfristiger Programmierung als Wissens-Ergänzung und Hintergrund-Beleuchtung zu aktuellen Entwicklungen. Müssen Dokumentationen eigentlich immer wieder „erneuert“ werden? Warum lohnt es sich, beispielswei-se bestimmte Geschichtsereignisse, über die es schon hochwertige dokumentarische Aufarbeitungen gibt, dennoch in neuen Doku-Reihen anzubieten? Das lohnt sich allein schon deshalb, weil sich auch an die Geschichte immer wieder neue Fragestellungen ergeben, weil die nachwachsende Generation mit anderen Augen auf die zurückliegenden Ereignisse blickt. Aus diesem Grund ar-beiten wir bei unseren Dokumentations- und Reportage-For-maten auch permanent daran, in der Bildsprache neue Akzente zu setzen und an bestimmte Themen jünger und frischer heranzugehen. Allerdings ist die Repertoire-Taug-lichkeit der verschiedenen Dokumentationen für einen 24-Stunden-Doku-Sender auch ein wichtiges Kriterium. Als Leiter des ZDF-Programmbereichs Info, Gesellschaft und Leben sind Sie auch für „ZDFzeit“-Dokumentation und „ZDF.reportagen“ zuständig. Wie relevant ist es eigentlich, ob eine Dokumentation in 30, 45, 60 oder gar 90 Minuten aufbereitet wird?

Entscheidend ist zunächst mal, dass Dokumentationen mehr bieten müssen als nur ein paar Info-Häppchen. Klar ist aber auch, dass Dokumentationen über 90 Minuten und län-ger dramaturgisch schon eine sehr anspruchsvolle Aufbe-reitung benötigen – das gelingt durchaus, bleibt aber eher die Ausnahme. Insgesamt haben auch viele programmpla-nerische Überlegungen dazu geführt, dass 30- und 45-mi-nütige Dokumentationen klar im Trend liegen – und diese sind auch beispielsweise in der ZDFmediathek sehr gefragt. Eine Doku-Reihe ermöglicht es ja darüber hinaus, komple-xe Themen oder faktenreiche Zusammenhänge in dieser Variante aufzubereiten.

Interviews: Thomas Hagedorn

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Prof. Peter Arens

Robert Bachem

InterviewInterview

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„ZDFzeit“ testet, wie sich das Zusammenleben von Deutschen und Türken in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat.

Es geht auch miteinander: Türkische und deutsche Frauen kochen gemeinsam.

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Doku-Vielfalt findet sich geradezu exemplarisch auf dem Sendeplatz der „ZDFzeit“. Dort sind Primetime-Doku-mentationen zu investigativen, politischen, historischen, royalen und verbrauchernahen Themen zu finden. Einige Programm-Highlights im letzten Quartal 2018:

Das verdient Deutschland – Der große Gehälter-VergleichDienstag, 23. Oktober 2018, 20.15 Uhr, ZDF

Warum verdienen Frauen in Deutschland rund sechs Prozent weniger als Männer? Warum verdient ein Pfleger viel weniger als ein Banker? Und ein Verkäufer mehr als ein Sanitäter? Das Lohn-Gefälle in Deutschland ist groß – und nicht immer ganz einfach zu erklären. Auch deshalb, weil viele über ihr Gehalt nicht sprechen möchten. Seit 2017 will das Gesetz zur Entgelttransparenz für mehr Klarheit sorgen. Es räumt vielen Arbeitnehmern das Recht ein zu erfahren, wie viel Lohn die Kollegen bekommen. Die Dokumentation macht den Reali-täts-Check: Kann das Gesetz tatsächlich zu einer gerech-teren Bezahlung führen? Die Autoren begleiten den schwie-rigen Weg einer mittelständischen Firma beim Ringen um größere Transparenz. Sie testen auch, wie weit die Gehalts-vorstellungen bei Männer und Frauen auseinandergehen.

Deutsche und Türken – Bestandsaufnahme einer NachbarschaftDienstag, 30. Oktober 2018, 20.15 Uhr, ZDF

Seit Jahrzehnten leben Deutsche und Türken hierzulande Tür an Tür. Das Zusammenleben aber wird immer wieder auf harte Proben gestellt. Zuletzt ist die Kluft zwischen beiden Gruppen in der Debatte um Mesut Özil zu Tage getreten. Bei Siegen werde er als Deutscher gefeiert, bei Niederlagen als Immigrant beschimpft, beklagt der Fußballprofi. Wissen-schaftler sprechen von einem Integrationsparadoxon: Wer besonders gut integriert ist, der empfindet Diskriminierung sehr viel stärker. Und gerade bei jungen Deutschtürken

nimmt laut Studien die emotionale Bindung an Deutschland ab. Viele Deutsche dagegen verstehen nicht, wie man einen Autokraten wie Erdogan unterstützen kann, fordern mehr Integrationsbemühungen und Loyalität mit Deutschland. Fast 60 Jahre nach der Ankunft der ersten türkischen Gastarbeiter machen Schlagzeilen über „Rassismus“ und „missglückte Integration“ die Runde. Was läuft schief zwi-schen Deutschen und der größten Migrantengruppe? Und wo klappt das Miteinander ohne Probleme? Die Dokumen-tation geht diesen Fragen nach und zeigt auch, wer die Konflikte anheizt und wer politisch daraus Kapital schlägt.

Primetime-Dokumentationen

Der ewige Thronfolger – Prinz Charles wird 70Dienstag, 13. November 2018, 20.15 Uhr, ZDF

Während andere schon längst in Rente sind, wartet der älteste Sohn der Queen noch immer auf den Job seines Lebens. Doch schon jetzt verändert Prinz Charles die Mo-narchie. Er hat viele soziale Projekte ins Leben gerufen, die

Die Vielfalt der „ZDFzeit“

sich vor allem um benachteiligte Jugendliche kümmern. Auch der Umweltschutz liegt dem Thronfolger am Herzen. Als Un-ternehmer hat er schon früh auf nachhaltige Landwirtschaft gesetzt. „ZDFzeit“ hat Charles und seine Frau Camilla auf die Isles of Scilly begleitet, die zu seinem Herzogtum Corn-wall gehören. Die Menschen dort mögen ihn, er kümmert sich um ihre Anliegen und darum, dass dieser idyllische, aber strukturschwache Teil des britischen Königreichs nicht vergessen wird. Längst hat Charles auch hinter den Kulissen des Buckingham-Palastes die Fäden in der Hand, oft wird ihm vorgeworfen, sich in das politische Tagesgeschäft einzumischen. Wie wird er die Monarchie in Großbritannien gestalten? Wird er sie als unbequemer Querdenker in die Krise stürzen? Zieht er sich auf eine neutrale Position zurück? Oder ist ein politischer König Charles genau das, was das Land in Zukunft braucht?

dienstags 20.15 Uhr

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Ein syrischer Junge in seinem Land, in dem die Menschenrechte zuletzt nicht mehr viel Wert waren.

Ganz oben: Blick in den Sitzungssaal des UN-Menschenrechtsrats.

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Der große Warentest mit Marcus Niehaves

Dienstag, 20. November 2018, 20.15 Uhr, ZDF

Kaum einer anderen Organisation vertrauen die Deutschen mehr als der Stiftung Warentest. Die

Ergebnisse ihrer Untersuchungen sind bei Herstellern gefürchtet, denn sie entscheiden oft über Erfolg oder

Versagen am hart umkämpften Verbrauchermarkt. Für „ZDFzeit“ öffnet die Stiftung die Türen zu ihren geheimen Laboren und erklärt, warum manche Produkte das Quali-tätsurteil „mangelhaft“ erhalten.

In der neuen Folge des „großen Warentests“ dreht sich alles um den Haushalt: Wie gut sind Mikrowellen, welche Putz-mittel sind wirklich nötig, welche Spülmaschinentabs sind die besten? „WISO“-Moderator Marcus Niehaves hakt bei Herstellern nach: Wie haben sie auf schlechte Testergeb-nisse reagiert? Und er zeigt auch, wie bei unsachgemäßer Anwendung scheinbar harmloser Putzmittel die Gesundheit nachhaltig Schaden nehmen kann.

Ausblick 2019: Neue „ZDFzeit“-Dokus mit Nelson MüllerSchon traditionell startet „ZDFzeit“ im Januar mit Informa-tionen für Verbraucher ins neue Jahr. In zwei neuen Folgen zeigt Sternekoch Nelson Müller im Januar 2019, wie Tradi-tionsmarken des Lebensmittelhandels zunehmend durch No-Name-Konkurrenten unter Druck geraten. Sind die Mar-ken-Lebensmittel ihr Geld noch wert? Oder haben No-Na-me-Lebensmittel nicht nur in Sachen Preis, sondern auch in punkto Qualität die Vorbilder überholt?

UNANTASTBAR – Der Kampf für Menschenrechte Dienstag, 27. November 2018, 20.15 Uhr, ARTEDienstag, 4. Dezember 2018, 20.15 Uhr, ZDF

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Tatsächlich? Erle-ben wir nicht tagtäglich, wie irgendwo in der Welt die Würde von Menschen missachtet wird?

Anlässlich des 70. Jahrestages der UN-Menschenrechts- Erklärung begeben sich Angela Andersen und Claus Kleber auf eine weltweite Spurensuche, zeigen Brennpunkte im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen und hinterfragen in Gesprächen mit hochrangigen Persönlichkeiten der Welt-politik, wie es um die Grundpfeiler der menschlichen Zivili-sation bestellt ist – und um welche neuen Aspekte die 1948 formulierten Ziele möglicherweise ergänzt werden müssten. Eine globale Bestandsaufnahme, die auch unangenehme Fragen an uns selbst aufwirft.

Wie leicht sind wir beispielsweise bereit, die Menschenrech-te in Entwicklungs- oder Schwellenländern auf dem Altar des ökonomischen Fortschritts zu opfern – oder ganz egois-tisch zugunsten unseres eigenen Wohlstands? Deutschland floriert auch dank guter Geschäfte mit China, dem Iran oder Saudi-Arabien und bezieht Rohstoffe aus Ländern, in denen es nachweislich noch Sklaverei, Kinderarbeit und Genitalver-stümmelung von Frauen gibt.

Die Dokumentation fördert auch eine andere unangenehme Wahrheit zutage: Als 1948 im Angesicht der Schrecken des Zweiten Weltkrieges die vermeintlich für alle Erdenbewohner gültigen Menschenrechte formuliert wurden, manifestierten

diese eine rein westlich-abendländische Weltordnung nach dem Vorbild der Französischen Revolution und der US-ame-rikanischen Bill of Rights. Die Sitten- und Wertevorstellungen der islamischen Welt und asiatische Gesellschaftsnormen wurden nicht im gleichen Maß berücksichtigt. Liegt in der Entstehungsgeschichte der Menschenrechts-Erklärung der Schlüssel zum Verständnis aktueller Konflikte und Krisen? Und wie sieht die Zukunft aus?

Vielerorts machen Aktivisten auf Missstände aufmerksam, die eine Erweiterung der bisher 30 Artikel sinnvoll erscheinen lassen – etwa um den Schutz der Umwelt und den Erhalt der Artenvielfalt als Lebensgrundlage für künftige Generationen.

Marcus Niehaven (oben) macht erneut den großen Warentest, Nelson Müller (rechts) testet Lebensmittel.

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Unten: Szene aus „Kaisersturz“, rechts: jüdische Schriftgelehrte.

Das erste Lebensmittelgeschäft der „A. Lidl & Co. in Heilbronn.

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Aufwändige Dokumentationen auf dem „ZDFzeit“- Sendeplatz am Dienstag um 20.15 Uhr spiegeln zeitge-schichtliche Themen aus verschiedenen Blickwinkeln: zu historischen Biografien, Wendepunkten, Jahrestagen und wichtigen Entwicklungen, etwa zum Ersten Welt-krieg, zur NS-Zeit, zur deutsch-deutschen Geschichte und Wiedervereinigung, zur historischen Rolle großer Unternehmer und Dynastien und zum Kräftespiel in-ternationaler Mächte. Die Filme zeigen, wo historische Ursprünge jener Themen liegen, die heute bewegen.

Deutschlands große Clans, (Dritte Staffel) 25. September bis 9. Oktober 2018, ZDF

Die Dokumentar-Reihe über führende deutsche Konzerne – „Deutschlands große Clans“ – richtet einmal mehr den Blick auf die Unternehmer-Familien, die hinter den berühmten Weltmarken stehen. Die dritte Staffel der „Clans“ widmet sich den Dasslers (adidas/Puma), den Bahlsens und dem größten Handelskonzern Europas, der Schwarz-Gruppe, zu der auch Lidl gehört.

Exodus? – Eine Geschichte der Juden in Europa Teil 1 am Sonntag, 4. November 2018, 19.30 Uhr, ZDFTeil 2 am Dienstag, 6. November 2018, 20.15 Uhr, ZDF

Die zweiteilige Dokumentation „Exodus?“ widmet sich der Geschichte der Juden in Europa und setzt sich mit den Tra- ditionen des Antisemitismus auseinander. Warum werden Juden immer wieder Opfer von Diskriminierung und Angriffen? Wo ist jüdisches Leben unangefochten und unbehelligt? Welche Traditionen hat das Judentum hinterlassen, welche Werte geprägt, die aus Europa nicht mehr wegzudenken sind? Zum Gedenktag 80 Jahre nach den Novemberpogro-men 1938 und mit Blick auf aktuelle antisemitische Vorfälle im In- und Ausland gehen die Autoren diesen Fragen nach.

Ziemlich beste Nachbarn – mit Michael Kessler März 2019, ZDF

Das moderierte Format „Ziemlich beste Nachbarn“ skiz- ziert anhand von historischen Ereignissen, Klischees und Wendepunkte der vergangenen Jahrhunderte die Entwick-lung der Beziehungen zwischen Deutschland und wichtigen europäischen Partnern. Michael Kessler begibt sich auf eine Reise durch Geschichte und Gegenwart, besucht Symbol- Orte, landschaftliche Highlights und Zeitgenossen, die viel zu berichten haben über die Begegnung von Menschen verschiedener Länder. Die Deutschen und die Russen, die Deutschen und die Briten sowie die Deutschen und die Itali-ener sind Themen der drei Dokumentationen.

Zeitgeschichte aus verschiedenen Blickwinkeln

„Kaisersturz“ – Dokudrama zum 9. November 1918 Mittwoch, 31. Oktober 2018, 20.15 Uhr, ZDF

Das 90-minütige Dokudrama „Kaisersturz“ rekonstruiert die Ereignisse um den 9. November 1918, an dem der deutsche Kaiser abdankte und die erste deutsche Republik ausge- rufen wurde – es erinnert an ein Schlüsselereignis der deutschen Geschichte. Der Film erzählt den Showdown zwischen dem alten Regime und seinen Protagonisten, dem Kaiserpaar und den Generälen einerseits sowie den erstar-kenden demokratischen Kräften andererseits. Am Ende war es die Sternstunde des Sozialdemokraten Philipp Scheide-mann, der vom Balkon des Reichstags aus die demokrati-sche Republik hochleben ließ.

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„Terra X“ steht seit 36 Jahren für bildstarke Dokumen-tationen aus Geschichte, Archäologie, Natur und Wis-senschaft. Die Sendungen nehmen den Zuschauer mit auf Reisen zu fernen Orten oder in ferne Zeiten. Die klar verständliche Erzählform wird durch hochwertige Com-puteranimationen und Nachinszenierungen unterstützt. „Terra X“ hatte und hat dabei auch immer technische Innovationen im Blick wie etwa 16:9, HD, 3D oder aktu-ell 4K. „Terra X“ setzt auf dem deutschen Doku-Markt produktionelle Maßstäbe. Neben den Traditionsreihen „Faszination Erde“, „Faszination Universum“ oder „Ex-peditionen zu den Letzten ihrer Art“, werden stets neue Themenfelder erschlossen, die dem Zuschauer Orientie-rungswissen in komplexen Sachverhalten historischer oder naturwissenschaftlicher Fragestellungen bieten.Beliebte Moderatoren von „Terra X“ sind Dirk Steffens, Harald Lesch, Andreas Kieling oder Christopher Clark.

Terra X: Am Tatort – Die Geschichte der Forensik Sonntag, 14. und 21. Oktober 2018, jeweils 19.30 Uhr, ZDFZweiteilige Dokumentation mit ChrisTine Urspruch

Die Forensik überführt Mörder, identifiziert Opfer und be-weist die Unschuld Unschuldiger. Sie ist die bedeutendste Waffe der Kriminalisten und ihre Geschichte reicht zurück bis in die Antike. Wer entdeckte, dass Fingerabdrücke einen Täter entlarven können? Und wer war der erste Mörder, der mithilfe der DNA-Analyse überführt werden konnte?

Terra X: Exodus? – Eine Geschichte der Juden in Europa Sonntag, 4. November 2018, 19.30 Uhr, ZDFDienstag, 6. November 2018, 20.15 Uhr, ZDFZweiteilige Dokumentation mit Christopher Clark

Die Dokumentation „Exodus?“ widmet sich der Geschichte der Juden in Europa und setzt sich mit den Traditionen des Antisemitismus auseinander. Warum werden Juden immer wieder Opfer von Diskriminierung? (siehe auch Seite 11)

Terra X: Faszination ErdeSonntag, 25. November, 2. und 9. Dezember 2018, 19.30 UhrDreiteilige Dokumentation mit Dirk Steffens

Japan – Land der GegensätzeIn der ersten Folge macht sich Dirk Steffens auf eine Ent- deckungsreise durch ein Land voller Gegensätze und erlebt Japan zwischen Aufbruch und Tradition, mit einer erstaun-lichen Naturvielfalt, die ihre Geheimnisse noch längst nicht alle preisgegeben hat.

Ostsee – junges Meer am Abgrund?Dirk Steffens verfolgt in der zweiten Folge die abwechs-lungsreiche Geschichte der Ostseeregion von ihrer tropi-schen Vergangenheit bis zur Gestaltung durch die Eiszeiten und zeigt, warum das Leben dort schon jetzt an ein töd- liches Limit stößt.

Der Malaiische Archipel – Dem Leben auf der SpurIn der dritten Folge begibt sich Dirk Steffens auf eine Reise durch die sagenhafte Inselwelt Indonesiens und Malaysias.

Bildstarke Dokumentationen

Terra X

Dirk Steffens geht in „Faszination Erde“ auch tauchend auf Entdeckungsreise.

Terra X: Russland von obenSonntag, 16., 23., 30. Dezember 2018, 19.30 Uhr, ZDFDreiteilige Dokumentation

Russland ist ein Land der Superlative, dessen geheimnis- voller Zauber sich aus der Luft auf ganz besondere Art er-schließt. Das Team der „Terra X“-Erfolgsreihe „Deutschland von oben“ zeigt die Weiten des größten Landes der Erde in atemberaubenden Bildern. Der Flug geht über Großstädte und menschenleere Landschaften, Eisfelder und liebliche Küsten, Vulkane und Industrieanlagen. Spezialkameras dokumentieren das Spiel der Braunbären in Kamtschatka, die Wale von Sachalin oder die Saiga-Antilopen der Steppen.

Terra X: Europa – Kontinent der ExtremeSonntag, 6. und 13. Januar 2019, jeweils 19.30 Uhr, ZDFZweiteilige Dokumentation mit Colin Devey

Von der wilden Küste Schottlands bis in die kontinentalen Extreme des Urals – die zweiteilige Dokumentation be-gleitet den Geologen Colin Devey durch ganz Europa: von den Gletscherhöhlen Islands, über die spanische Wüste Tabernas und dem Inselreich der Azoren bis zu den Alpen und dem weiten Donau-Delta. Colin Devey erkundet die Rätsel europäischer Naturgeschichte und taucht dabei in die Vergangenheit des alten Kontinents ein. Er erklärt wie Gebirgsbildung, Eiszeiten und vulkanische Aktivität über Jahrmillionen Naturdenkmäler geschaffen haben, die auch heute noch Einblicke in die Ursprünge des Kontinents liefern. Hochwertige Computeranimationen lassen den Zuschauer immer wieder hautnah miterleben, welche Urkräfte Europa geformt haben.

Terra X: Die Vermessung der WeltSonntag, 20. und 27. Januar 2019, jeweils 19.30 Uhr, ZDFZweiteilige Dokumentation mit Prof. Harald Lesch

Ein Leben ohne GPS ist heute undenkbar. Für unsere Vorfahren gehörte es zu den größten Herausforderungen, sich seine Umgebung zu erschließen und diese Orientierung festzu-halten. Damit war die Grundlage geschaffen, Informa- tionen über Entfernungen und Wegbeschreibungen zu einem Ziel nachvollziehbar für andere in Form einer Karte weiterzugeben. Was im Kleinen begann, endet heute in der globalen Sicht unserer Lebenswelt und reicht weit darüber hinaus.

Die Vulkanregion von Kamtschatka.ChrisTine Urspruch führt durch die Geschichte der Forensik.

sonntags 19.30 Uhr

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Was läuft schief im System Krankenhaus?

Arzneimitteltests werden ins Ausland verlagert, gefälschte Medikamente kommen in den Handel.

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„ZDFzoom“ sendet investigative Dokumentationen aus allen gesellschaftlich und politisch relevanten Bereichen. Reporter recherchieren undercover und legen den Fin-ger in die Wunde: Warum sind Mieten so hoch? Warum werden wir bei manchen Versicherungen abgezockt? Wo hat die Politik in der Flüchtlingspolitik oder bei der Bankenkrise versagt? „ZDFzoom“ stellt zu Beginn jeder Sendung stets eine zugespitzte, zentrale Frage und zoomt dann heran an die Hintergründe. Der Reporter geht dabei auf „Spurensuche“, führt etwa vom Schick-sal zum Systemfehler, konfrontiert die Verantwortlichen und ist als „Anwalt“ des Zuschauers auf der Suche nach Antworten auf die zentrale Frage. In 30 oder 45 Minuten erklärt die Dokumentation die Zusammenhänge und geht den Ursachen eines Missstandes auf den Grund.

„ZDFzoom“ ist nachhaltig: Viele Themen bleiben – und die Sendereihe fasst nach. So hat sie bereits mehrmals über Missstände bei Post, Banken und Versicherungen berichtet. Ende September 2018 wirft Reporter Arne Lorenz erneut einen kritischen Blick auf Post und Paketdienste: Haben die Verantwortlichen nicht längst versprochen, dass die Arbeits-bedingungen besser werden?

Erfolgreich und nachhaltig hat „ZDFzoom“-Autor Dirk Laabs das Thema „Bankenkrise“ beleuchtet. Mit „Inside Deutsche Bank“ gelang es ihm, Verantwortliche zur großen Krise der Bank zu befragen. Am 12. September 2018 hat er in seiner aktuellen Dokumentation „Geheimakte Finanzkrise“ nachge-wiesen: Die Deutsche Bank hat nicht nur die Finanzkrise im Jahr 2008 wesentlich mit ausgelöst, sondern selbst auch um ihr Überleben gekämpft – und das, während sie sich öffent-lich stets rühmte, als einziges europäisches Finanzinstitut stabil dazustehen.

Seit Oktober 2017 zeichnet Markus Wenniges als Redaktions- leiter für das Format „ZDFzoom“ verantwortlich. In den Jahren seit dem Sendestart im Mai 2011 hat „ZDFzoom“ eine ganze Reihe Auszeichnungen erhalten, zum Beispiel den Deutschen Fernsehpreis (für „Mister Karstadt“), mehrfach den Deut-schen Wirtschaftsfilmpreis, den RIAS Fernsehpreis, den CNN Journalist Award sowie eine Emmy-Nominierung („Die Fuku- shima-Lüge“). In diesem Jahr erhielt die Doku „Der wahre Preis für den perfekten Apfel“ den Herbert Quandt-Medien-preis. „Inside Deutsche Bank“ und „Gefährliche Verbindun-gen – Trump und seine Geschäftspartner“ wurden im April 2018 beim New York Film & TV Festival ausgezeichnet.

investigativ, spannend, hintergründig

ZDFzoom Eine Auswahl von „ZDFzoom“ -Themen im Zeitraum Oktober 2018 bis Januar 2019

Regional einkaufenGroße Lebensmittelketten versprechen, regionale Ware statt Importe aus aller Welt anzubieten. Doch stimmt das? „ZDFzoom“-Autorin Katharina Schickling hat herausgefunden: Lindauer-Apfelsaft aus Konzentrat muss keineswegs vom Bo-densee stammen. Der Großteil des Apfelsaftkonzentrats auf dem deutschen Markt stammt aus China. Bei frischem Obst und Gemüse bestimmt der Ort der Ernte die Herkunftsbe-zeichnung. Katharina Schickling zeigt, wie in Polen angebaute Champignons mit Lkw als „mobile Beete“ nach Deutschland gefahren und dort als „regionales“ Produkt geerntet werden.

Tatort Krankenhaus Am 30. Oktober 2018 beginnt erneut ein Prozess gegen den ehemaligen Krankenpfleger Niels Högel. Es geht um die größte und spektakulärste Mordserie in Nachkriegsdeutsch-land. Högel werden mittlerweile mehr als 100 Todesfälle vor-geworfen. In ihrer Recherche gehen Malin Ihlau und Andrea Schreiber der Frage nach, wie der Pfleger so lange und in verschiedenen Krankenhäusern morden konnte, ohne auf-zufliegen: Haben die Verantwortlichen weggesehen? Oder ist die hohe Arbeitsbelastung an den Krankenhäusern eine Ursache? Gegen Verantwortliche am Klinikum Oldenburg wird nun ermittelt: wegen Totschlags durch Unterlassen. Was läuft schief in System Krankenhaus, fragt „ZDFzoom“ am Mittwoch, 24. Oktober 2018, 22.45 Uhr.

Armee ohne Kompass Die Bundeswehr gilt momentan als nur bedingt einsatzfä-hig. Viele Skandale haben die Truppe zuletzt erschüttert: Klagen über schlechte Ausrüstung, wenig Personal und schlechte Moral. Bundeswehr-Kenner und „ZDFzoom“-Autor John Kantara geht in der Truppe auf Spurensuche: War die Aussetzung der Wehrpflicht rückblickend ein Fehler? Neuer-dings ziehe die Bundeswehr vor allem Karrieristen, Idealisten und auch Extremisten an. Es stellt sich auch die Zukunftsfra-ge: Soll sich die Truppe auf weitere Kampfeinsätze einstellen oder soll sie zurück zur Landesverteidigung?

Tagelöhner Sie treffen sich im Morgengrauen in Backshops und an Bahnhöfen: die Männer vom sogenannten „Arbeiterstrich“ – Tagelöhner, die für ein paar Euro auf Baustellen, in Kü-chen oder Gärten arbeiten. Es gibt sie tausendfach in vielen Städten Deutschlands. Wenn es gut läuft, bekommen sie nach einem langen, harten Tag 40 bis 50 Euro. Aber manch-mal werden sie auch noch um den geringen Lohn betrogen. „ZDFzoom“-Autorin Julia Friedrichs taucht in einer Langzeit-beobachtung tief in die Parallelwelt der Tagelöhner ein und analysiert die Strukturen dahinter. Die Doku zeigt auch das Netz, das die Tagelöhner umspannt: „Wohnungsbeschaffer“ bieten Tagelöhnern Kellerverschläge für horrende Summen oder sogar Wohnungen mit gefälschten Meldepapieren an.

Illegale ArzneimittelexperimenteArzneimitteltests unterliegen strengen Regeln. Deutsche Pharmaunternehmen umgehen diese Regeln, indem sie die Tests ins Ausland verlagern. Aus internen Unterlagen, die „ZDFzoom“ vorliegen, geht hervor, dass auch Beste-chungsgelder gezahlt wurden, um Tests in Osteuropa im gewünschten Umfang durchführen zu können. Insider be- richten exklusiv in „ZDFzoom“, dass Patienten in vielen Fällen nicht darüber informiert worden seien, dass an ihnen Arzneimitteltests durchgeführt wurden.

mittwochs 22.45 Uhr

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auslandsjournal – die doku

Korrespondentenbeiträge zu wichtigen außenpolitischen Themen, die im „auslandsjournal“ zu sehen sind, werden seit 2013 anlassbezogen ergänzt durch „auslandsjournal – die doku“, die am späten Abend das Thema in 30 oder 45 Minuten aufbereitet.

„Im Land der Taliban – Der lange Krieg am Hindukusch“ heißt etwa die „auslandsjournal“-Doku von Ashwin Raman (Erstsendetermin ZDF: Mittwoch, 19. September 2018, 0.45 Uhr / Erstsendetermin ZDFinfo: Freitag, 21. September 2018, 9.15 Uhr, zudem in der ZDFmediathek), für die der vielfach ausgezeichnete Kriegsreporter den aussichtslosen Kampf der Bundeswehr und der afghanischen Armee gegen die Ta-liban begleitet hat. Er war mit dem deutschen Befehlshaber Wolf-Jürgen Stahl im Nordwesten Afghanistans unterwegs und mit afghanischen Truppen im Gefecht gegen die Taliban. In Kabul hat er einen von der Regierung alimentierten Tali-banführer getroffen und einen deutschen Gartenarchitekten, der inmitten des Terrors mit deutschen Fördergeldern eine alte Parkanlage wieder aufbaut.

Von den 40 „auslandsjournal“-Doku, die seit 2013 im ZDF zu sehen waren, sind viele mit Preisen ausgezeichnet worden. So etwa Nicola Albrechts Dokumentation „Leben in der Falle – Die vielen Gesichter Gazas“ mit der Auszeichnung „jour-nalistisch WERTvoll“ des Katholischen Medienpreises 2016 oder Marcel Mettelsiefens Dokumentation „Das Schicksal der Kinder von Aleppo – Neue Heimat Deutschland“ mit dem Deutschen Fernsehpreis. Einen Grimme-Preis erhielt Ashwin Raman für „An vorderster Front – Der Krieg gegen den IS“, Bayerische Fernsehpreise erhielten die „auslandsjournal“- Dokus „Die heimliche Revolution – Frauen in Saudi-Arabien“ und „Like or dislike? Youtuber Dner im US-Wahlkampf“.

Die ZDF-Magazine „auslandsjournal“, „Frontal 21“ und „WISO“ tragen mit eigenen Dokumentationen regel- mäßig zur Doku-Vielfalt in der ZDF-Programmfamilie bei.

„Frontal 21“-Dokumentationen

Mehr als 20 „Frontal 21“-Dokumentationen haben seit 2005 dem Informationsprogramm des ZDF weiteres Profil verliehen. Zuletzt waren im August 2018 die Langezeitbeobachtungen „Rechnen, Rappen, Ramadan – Schule im Brennpunkt“ sowie „Teurer Wohnen – Der Kampf um bezahlbare Mieten“ im ZDF zu sehen. „Der Kampf gegen Atomschmuggler“, „Die Akte Anis Amri“, „Menschenschmuggler“ oder „Putin geheimes Netzwerk – Wie Russland den Westen spaltet“ sind weitere „Frontal 21“-Dokumentationen aus der jüngeren Zeit, die zei- gen: Es lohnt sich, investigative, kritische und konfrontative Berichterstattung nicht nur in Magazinbeiträgen, sondern auch in 45-Minuten-Länge umzusetzen. Die „Frontal 21“-Re- daktion arbeitet dazu auch immer wieder eng mit „ZDFzoom“ zusammen, im August 2018 zum Beispiel für die Doku „Auto gegen Fahrrad – Muss Radfahren so gefährlich sein?“ oder im Juni 2018 für „Im Netz des Missbrauchs – Wie Kinder zu Opfern werden“.

Dokus der ZDF-Magazine

„WISO“-Moderator Marcus Niehaves im Gespräch über das Thema „Wenn Eltern alt werden“.

„WISO“-Dokumentationen

Ergänzend zu den Magazin-Ausgaben realisiert die „WISO“-Redaktion seit 2008 zwei- bis dreimal im Jahr „WISO“-Dokumentationen. Am Montag, 1. Oktober 2018, 19.25 Uhr, ist die neue „WISO“-Dokumentation „Wenn Eltern alt werden – Beratung, Betreuung, Bezahlung“ im ZDF zu sehen, am Montag, 8. Oktober 2018, 19.25 Uhr folgt die „WISO“-Dokumentation „Falsche Versprechen? So lassen wir uns manipulieren“.

In der „WISO“-Dokumentation „Wenn Eltern alt werden“ trifft „WISO“-Moderator Marcus Niehaves Betroffene: Wie können sich Eltern und Kinder auf diese neuen Rollen vorbereiten? Wie können die Entscheidungen gemeinsam getroffen werden? Welche finanziellen Aspekte spielen eine Rolle? Marcus Niehaves zieht für drei Tage ins Altenheim und verschafft sich einen Eindruck. Etwa die Hälfte aller Männer und zwei Drittel aller Frauen werden im Lauf ihres Lebens pflegebe-dürftig. Die Dokumentation begleitet eine Familie ab diesem Zeitpunkt. Betreutes Wohnen, Alters-WG, Einzug bei den Kindern oder eine Pflegekraft ins Haus holen? Keine gefällt richtig, aber eine muss es sein. Was tun angesichts fehlen-der Pflegekräfte und weniger Heimplätze?

Der zwölfjährige Aboude als Vorsänger bei Demonstrationen in Aleppo – Thema in „auslandsjournal – die doku“.

Schülerinnen in der „Frontal 21“-Langzeit-Doku „Rechnen, Rappen, Ramadan – Schule im Brennpunkt“.

Die „WISO“-Dokumentation „Falsche Versprechen?“ schaut bei dem genauer hin, was zu schön klingt, um wahr zu sein: Hohe Renditen ohne Risiko, Goldbarren für kleines Geld oder Markenkleidung zum Super-Schnäppchenpreis. Warum fallen Menschen auf falsches Gold zum Schnäppchenpreis herein, was lässt sie teure Antiquitäten für kleines Geld an dreiste Händler verkaufen – und warum investieren viele in Fonds, hinter denen keine Werte stecken? Eine Psychologin analysiert das Vorgehen und die Tricks der Abzocker und erklärt, womit Verbraucher geködert werden.

WISO WISO

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Iranische Frauen bejubeln den Auftritt ihres Landes bei der Fußball-WM in Russland.

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Winter-Schwerpunkt: Iran und China

1001 Widersprüche – Iran (Arbeitstitel)

Donnerstag, 27. Dezem- ber 2018, 22.15 Uhr, ZDF

Persien ist eng verknüpft mit den Geschichten aus

Tausendundeiner Nacht. Doch im Land von Schehe-

razade, zwischen dem Kas- pischem Meer im Norden und

dem Persischen Golf im Süden, werden täglich neue geschrie-

ben. Authentische, unerwartete, moderne Geschichten aus dem

Alltag der Menschen, die seit 40 Jahren von Mullahs regiert werden.

Isfahan, Mashhad, Teheran, Shiraz sind einige Stationen entlang der

Reiseroute von ZDF-Autor Jörg Brase. Dort gewähren ihm Menschen exklusi-

ve Einblick in ein Leben, das viel bunter, aufregender, pulsierender ist, als es der

islamische Gottesstaat je vermuten lässt.

Iran hatte in den vergangenen Jahren Anzeichen gegeben, sich der Welt wieder

komplett zu öffnen. Doch aktuell geht wieder die Angst vor einer neuen Isolation um – im

ständigen Kampf zwischen Reformern und Hardlinern. Privates und Kreatives spielt sich

meistens noch hinter verschlossenen Türen ab – doch Veränderung ist spürbar: Jörg Brase

zeigt das Land in seinen aktuellen Facetten, seiner Schönheit, seiner islamischen Identität und

den Kampf der Jugend um mehr Freiräume.

Im Norden der Hauptstadt Teheran trifft ZDF-Korres- pondent Jörg Brase die „Rich Kids of Teheran“.

Sie posten – trotz Regierungsverboten – Bilder und Videos im Internet und feiern sich und ihren Lebens-

stil mit großem Selbstbewusstsein auf privaten Partys. Konservative Feministinnen, die den Tschador tragen,

kämpfen dennoch für eine gleichberechtigte gesell-schaftliche Teilhabe der Frauen im Iran. Und zum Land

der Gegensätze und Widersprüche gehören auch jun-ge Menschen in Chalus Nowshar – junge unverheiratete

Pärchen, die frei und ungestört Zeit miteinander verbringen wollen. In Mashhad, einem der religiösen Zentren im Iran, erzählt ein Koran-Schüler seine Geschichte über die Wahrung der Ziele der islamischen Revolution, über Veränderungen des Landes und warum sich die Mullahs – zumindest öffent-lich – gegen eine weitere Lockerung der strengen Sittenre-geln sperren.

Chinas Griff nach Westen – Die Neue Seidenstraße (Arbeitstitel)Mittwoch, 2. Januar 2019, 22.15 Uhr, ZDFDonnerstag, 3. Januar 2019, 22.15 Uhr, ZDF

„Seidenstraße“ – der Name steht für einen Mythos. Karawa- nen, die durch endlose Wüsten stapfen, der Duft von Safran und Weihrauch, Legenden von Abenteurern, die den alten Handelsweg zwischen China und Europa bereisen. In An- lehnung an diesen Mythos hat China das Projekt „Neue Seidenstraße“ ins Leben gerufen. Dieser Name steht für ein gigantisches Investitionsprogramm: Entlang des alten Handelsweges soll ein Netzwerk aus Straßen, Brücken, Eisenbahnen, Häfen und Flughäfen entstehen, auf dem Waren und Menschen schnellstmöglich aus und nach China gebracht werden. Auf Baustellen, verteilt über ganz Asien bis nach Europa, schweißen, betonieren und planie- ren schon heute ganze Heerscharen von chinesischen Arbeitskräften. Länder, die bisher im Schatten der globalen Handelsbeziehungen lagen, erhalten auf einmal topmoderne Häfen, Straßen, Brücken, Bahnhöfe, finanziert durch schwin-delerregende Kredite. „One Belt – One Road“, abgekürzt

OBOR, so lautet der offizielle Markenname. Glaubt man der chinesischen Propaganda, ist die Neue Seidenstraße ein gigantisches Entwicklungsprojekt zum Wohle aller Beteilig-ten. Aber stimmt das?

Dieser Frage gehen die ZDF-Korrespondenten Normen Odenthal und Thomas Reichart nach. Sie bereisen die „Neue Seidenstraße“ auf zwei Routen, zu Wasser und zu Land. Während Thomas Reichart von Shanghai aus Richtung Wes-ten fährt, beginnt Normen Odenthal seine Tour an Bord eines Containerschiffes. Dramatische Bergwelten in Zentralasien, bizarre Wüstenlandschaften und Begegnungen mit Noma-den in endlosen Steppen – das sind die Bilder, die Erinnerun-gen an die alte Seidenstraße wecken. Mittendrin: Mega-Bau-stellen, Container-Häfen, chinesische Container-Siedlungen: Wieviel Sprengstoff Chinas Griff nach Westen beinhaltet, wird schnell deutlich: In Myanmar und Sri Lanka zum Bei-spiel zeichnet sich bereits ab, dass die örtliche Bevölkerung dem chinesischen Projekt skeptisch und zum Teil sogar feindlich gegenüber steht. Viele Menschen haben Angst, von der fremden Übermacht überrollt zu werden.

Auch in Europa steht man den chinesischen Investitionen skeptisch gegenüber und befürchtet, dass dafür ein politi-scher Preis zu zahlen ist. Duisburg dagegen hofft auf wirt-schaftliche Impulse: Die Ruhrgebietsmetropole ist Endsta- tion der „Neuen Seidenstraße“.

Drei große Auslandskorrespondenten-Dokus bereichern das Festtagsprogramm des ZDF zwischen Weihnachten und den ersten Januar-Tagen: In den Blick rücken der Iran und die “Neue Seidenstraße“ in China. Baustelle an der „Neuen Seidenstraße“.

Bild unten: Das Kunstwerk „Goldene Brücke“ in Peking.

Korrespondenten-DokusKorrespondenten-Dokus

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„Schmerz, lass nach!“ Selim leidet unter Morbus Bechterew.

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Die „37°“-Dokumentationsreihe taucht in soziale Milieus ein und stellt – jenseits von Zahlen und Statistiken – den einzelnen Menschen in den Mittelpunkt. Die erste Sen-dung lief am 1. November 1994 – „Jenseits der Schatten-grenze“ von Hartmut Schön, Untertitel: „Ein Vietnam- soldat kann nicht vergessen“. Seit dem Start der Reihe „37°“ wurden über 900 Folgen im ZDF gesendet. Jährlich werden im Schnitt 33 Sendungen ausgestrahlt. Zustän-dig für die Sendereihe ist ein Team aus insgesamt zehn Redakteurinnen und Redakteuren der ZDF-Redaktionen „Kirche und Leben evangelisch“, „Kirche und Leben katholisch“ sowie „Terra X“. Neben eigenen Dreharbeiten und der Betreuung von Autoren werten sie auch Hunderte von Themenvorschlägen aus, die die „37°“-Redaktionen jedes Jahr erreichen. Bei weniger als 40 Sendeplätzen bedeutet das oftmals die Qual der Wahl. Wie lange die Produktion eines „37°“-Films dauert, ist immer abhängig von der einzelnen Geschichte. Viele Monate sind aber meist erst einmal nötig, um geeignete

dienstags 22.15 Uhr

Protagonisten zu finden. Da es eine besondere Stärke von „37°“ ist, die Entwicklung und Veränderungen im Leben der Akteure mit der Kamera zu dokumentie-ren, benötigen Autorinnen und Autoren auch oft sehr viel Geduld: Bei Langzeitbeobachtungen arbeiten sie nicht selten ein Jahr und länger an einem Film. Darüber hinaus halten sie meist den Kontakt zu Protagonisten, um bei neuen Entwicklungen deren Geschichte weiter-erzählen zu können. Manuel Fenn begleitete beispiels-weise Adrian, einen Jungen, der Ballett-Tänzer werden wollte, bis ins Erwachsenenalter. Über einen Zeitraum von acht Jahren hat er ihn beobachtet. Entstanden sind dabei zwei Filme „Adrian will tanzen“ und „Adrians gro-ßer Traum“. Heike Kruse verfolgte über einen Zeitraum von neun Jahren das Leben von Sarah, einer herztrans-plantierten jungen Frau, für den Film „Sarah und ihr fremdes Herz“. Und Maike Conway begleitete für den Film „Niemand darf es wissen“ zehn Jahre lang Corinne, eine junge Frau mit einer HIV-Infektion. „37°“ hat eine treue und konstante Zahl von Zuschau-ern, die meist mit großer emotionaler Nähe die Ge-schichten der Protagonisten verfolgen. Dies lässt sich vor allem auch an der regen Anteilnahme in den sozialen Medien ablesen, in denen „37°“ sehr stark wahrgenom-men wird und die Filme und die dazugehörigen Themen häufig intensive gesellschaftliche Diskussionen aus-lösen. Seit 1994 wurde „37°“ mit zahlreichen Preisen gewürdigt, darunter der Grimme-Preis, der Deutsche Fernsehpreis, der Bayerische Fernsehpreis und der Axel-Springer-Preis für junge Autoren.

Schmerz, lass nach! Wenn das Leben zur Qual wirdDienstag, 2. Oktober 2018, 22.15 Uhr, ZDF

Etwa 15 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter chronischen Schmerzen – und die Zahl steigt. Oft verändert die Krankheit ihr Leben grundlegend. Auch wenn es aus-

Dokumentationsreihe taucht in soziale Milieus ein

Dem Leben auf der Spur: 37°

sichtslos erscheint, so geben sie nie die Hoffnung auf, dass es einmal wieder ein Leben ohne Schmerzen geben wird. „37°“ zeigt drei Betroffene auf dem schwierigen Weg, den Schmerz zu akzeptieren und mit ihm zu leben.

Nicht ohne meine Kinder Wenn Eltern zu Entführern werdenDienstag, 9. Oktober 2018, 23.00 Uhr, ZDF

Die Zahl binationaler Paare steigt seit Jahren stetig an. Rund 20 Prozent der in Deutschland geborenen Kinder haben ein ausländisches Elternteil. Jährlich werden mehrere hundert Kinder von einem Elternteil in ein anderes Land entführt oder aus einem Urlaub nicht zurückgebracht. Der „37°“-Film zeigt, was passiert, wenn diese Beziehungen auseinander-brechen und ein Kampf um den Aufenthaltsort der Kinder über Ländergrenzen hinweg ausgetragen wird.

Zwischen Heimweh und Harry Potter Deutsche Schüler auf einem britischen Internat Dienstag, 30. Oktober 2018, 22.15 Uhr, ZDF

Strenge Regeln, Schuluniform, kaum Privatsphäre: Das ist der Alltag an britischen Internaten und doch zieht es immer mehr deutsche Jugendliche zum Lernen nach England. Trotz des schwächelnden Pfunds kostet ein Schuljahr am Scarbo-rough College, im äußersten Nordosten Englands, noch rund 35.000 Euro. „37°“ begleitet ein Jahr lang drei Jugendliche auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Wie wird Kai (17),

der unter enormen Leistungsdruck steht, seinen Abschluss bestehen? Kann der eher faule und unsportliche Max (15) das schulische Blatt noch wenden? Und wird sich Einzelkind Hannah (16) mit ihren Mitschülerinnen und den Einschrän-kungen des Internatslebens arrangieren?

Den Tod immer vor Augen Im Einsatz mit dem KriminaldauerdienstDienstag, 6. November 2018, 22.15 Uhr, ZDF

Den Frauen und Männern vom Kriminaldauerdienst in Hanno-ver ist kein menschlicher Abgrund fremd. Sie sind zuständig für besonders schwere Verbrechen wie Einbruch, Raubüber-fall, Vergewaltigung, Mord oder ungeklärte Todesfälle, jeden Tag, rund um die Uhr. „37°“ begleitet zwei Teams des KDD durch ihren nervenaufreibenden Alltag: bei Einsätzen, die an die Grenzen gehen, und Schichten, die nie enden wollen.

Außer man tut esDienstag, 13. November 2018, 22.15 Uhr, ZDF

Marlene Löhr und Seyran Ateş sind Musliminnen und träu-men von einer Moschee, in der Männer und Frauen gemein- sam beten können und in der ein liberaler Islam gelebt wird. Mit der Gründung der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee 2017 ging ihr Traum in Erfüllung. Doch die Realität holte die bei- den Frauen schnell ein: Morddrohungen und Personenschutz durch das LKA gehört bald zu ihrem Alltag. Wie hoch ist der Preis, den sie für ihren Traum zahlen?

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Bürgermeisterin Carmen Marquardt im Dorfauto.

Straßenallee auf der B 96 bei Rügen.

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Die „ZDF.reportage“ greift Themen auf, die aktuell und brisant sind und der Alltagswirklichkeit der Zuschauer entspricht. Die „ZDF.reportage“ erzählt immer aus der Perspektive der Betroffenen, von Menschen, ihren Lebenswegen und Schicksalen, ihren Konflikten, ihren Hoffnungen und Träumen. Die meisten Reportagen spie-len in Deutschland, bei Auslandsthemen ist stets ein deutscher Bezug vorhanden.

Spurensuche – Wenn Angehörige plötzlich verschwindenSonntag, 7. Oktober 2018, 18.00 Uhr, ZDF Mehr als elftausend Menschen gelten in Deutschland aktuell als vermisst. Sie gehen aus dem Haus – zur Arbeit, zum Einkauf, zur Party – und kommen dann einfach nicht mehr wieder. Jedes Jahr gehen bei der Polizei etwa 100.000 Vermisstenanzeigen ein. Für die Angehörigen bedeutet dies meist schlaflose Nächte mit endlosen Fragen. Wer innerhalb eines Jahres nicht zurückkehrt, bleibt laut Statistik des Bun-deskriminalamtes meist für immer verschollen. Viele Ange-hörige geben aber die Hoffnung nie auf, dass der Vermisste doch irgendwo gefunden wird. Die „ZDF.reportage“ begleitet die emotionale Suche nach verschwundenen Familienmit-gliedern und zeigt, an welche bürokratischen Grenzen sie stoßen und welche Momente ihnen immer wieder Hoffnung geben, den vermissten Angehörigen doch wiederzufinden.

Chefin im RathausSonntag, 4. November 2018, 18.00 Uhr, ZDF

Die „ZDF.reportage“ blickt auf die „Chefin im Rathaus – Bürgermeisterinnen in Deutschland“. Sie begleitet den Arbeitsalltag von vier Bürgermeisterinnen in Sachsen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Diese managen ihre Kommunen in einem Spannungsfeld zwischen Herausforderungen und Hindernissen, kleinen und großen Erfolgen vor Ort, abseits der großen Politik. Trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten gibt es ein verbindendes Credo. Sie wollen verändern und gestalten, am liebsten in einem guten Team.

Heidrun Hiemer, CDU, Oberbürgermeisterin in Schwarzen- berg in Sachsen, ist mit fast 65 Jahren eine sehr erfahrene Kommunalpolitikerin. Ihr Vater war schon zu DDR-Zeiten Bürgermeister der Stadt, seit 2001 lenkt sie nun die Ge-schicke in der Kommune. „Ich habe Bürgermeisterblut in meinen Adern“. Sie ist stolz, dass es wieder 2000 Indust-riearbeitsplätze gibt und sogar Porsche in Schwarzenberg angesiedelt ist. Die Belebung der Altstadt, die Digitalisierung und die Versorgung der älteren Generation sind Themen, die Oberbürgermeisterin Hiemer weiter beschäftigen werden.

Carmen Marquardt, parteilos, ist Bürgermeisterin in Adel-berg, das östlich von Stuttgart in Richtung Schwäbischer Alb liegt. Mit 2000 Einwohnern ist es dort sehr überschau-bar, ländlich und gemütlich. Carmen Marquardt war die Jüngste im Gemeinderat und rechnete sich überhaupt keine Chancen bei der Wahl zum Bürgermeisteramt aus. Dennoch wurde sie gewählt und übernahm eine hochverschuldete Gemeinde. Ihre Konsequenz: der Verkauf des defizitären Wellenbades unter Protest vieler Adelberger. Heute ist die Gemeinde schuldenfrei und Carmen Marquardt im Ansehen enorm gestiegen.

Katja Wolf, Linke, Oberbürgermeisterin in Eisenach, ist im Frühjahr mit einem sehr guten Ergebnis wiedergewählt wor-den. Eisenach ist trotz Audi und dem touristischen Highlight, der Wartburg hoch verschuldet und steckt seit langem in der sogenannten Haushaltsicherung. 60 Prozent der Ausgaben gehen für Sozialleistungen drauf. Von ganz Thüringen ist Eisenach die Stadt mit dem höchsten Anteil von Kindern aus Hartz IV-Familien. Damit hat die Oberbürgermeisterin kaum Investitionsspielraum.

Anna-Katharina Horst, parteilos, Bürgermeisterin in Weiler- swist, ist seit 2015 im Amt. Der politische Wind bläst ihr kommunal mächtig ins Gesicht. Die Gemeinderats-Kollegen von CDU und FDP machen der Bürgermeisterin das Leben schwer. Man wirft ihr Inkompetenz und Kritikunfähigkeit vor, wobei der Verdacht nahe liegt, dass es eher darum geht, dass eine Frau das Bürgermeisteramt innehat.

Ausblick auf 2019

Straße der Träume – Unterwegs auf der B 96Teil 1 Von der Oberlausitz bis Berlin Teil 2 Von Berlin bis zur Ostsee

Die B 96 ist eine der geschichtsträchtigsten Straßen in Deutschland, kaum eine hat so viel zu bieten: 520 Kilometer führt sie von Zittau, im Dreiländereck zwischen Polen, Deutschland und Tschechische Republik, durch Sachsen, das Oberlausitzer Bergland, Brandenburg, Berlin und Meck-lenburg-Vorpommern bis auf die Insel Rügen.

Sie war zu DDR-Zeiten die wichtigste Verbindung von Nord nach Süd, die Berge und Meer, Menschen und Mentalitäten miteinander verband. 30 Jahre nach dem Mauerfall reist die „ZDF.reportage“ entlang der längsten Fernverkehrsstraße der ehemaligen DDR.

Einblicke in die Alltagswirklichkeit

ZDF.reportage

sonntags 18.00 Uhr

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planet e. berichtet über die Öko-Rebellen vom Himalaya

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Am 16. Oktober 2011 startete das ZDF das Doku-For-mat: „planet e.“. Mittlerweile im achten Jahr befasst sich die Sendereihe am Sonntagnachmittag in inten-siven Dokumentationen mit Fragen des Umwelt- und Naturschutzes sowie der nachhaltigen Entwicklung. Es geht um Themen wie Energieversorgung oder Mobilität, es geht um die Zukunft der Städte und die Entwicklung des Konsums. Dabei spielen Trends der globalen Verän-derung eine bedeutende Rolle.

Im Zentrum der Betrachtungen steht die Tatsache, dass der Mensch nahezu alle Möglichkeiten hat, seinen Pla-neten Erde zu gestalten – mit welchem Ergebnis auch immer. Alles Produzieren, jede Mobilität, jede Art von Landwirtschaft und jede Art des Wohnens beeinflussen den Zustand des Planeten. Menschen, die inmitten sol- cher Veränderungsprozesse stecken oder sie beobach-ten, sind für „planet e.“ interessant, vor allem die Quer-denker und Andersmacher, auch die Weltversteher. Sie zu begleiten, von ihnen zu hören und von ihren Er-kenntnissen zu erfahren, hilft, Zusammenhänge aufzu-zeigen und transparent zu machen. Das publizistische Ziel ist die Balance der Berichterstattung zwischen Katastrophe und klugem Konzept. Orientierung in der komplexen Welt, kreative Lösungsansätze und das Querdenker-Prinzip – das sind Leitaspekte für „planet e“. So ergibt sich der andere Blick auf unsere Erde.

planet e. – Der synergetische EffektVon Anfang an hat „planet e.“ synergetische Effekte mit an-deren Bereichen der ZDF-Programmfamilie angestrebt und umgesetzt. Die Varianten reichen von Übernahmen nach entsprechender Bearbeitung thematisch ähnlich ausgerich-

planet e. – der andere Blick

teter Dokus etwa aus dem 3sat-Programm, über gemeinsa-me Produktionen mit ARTE oder ZDFinfo. Dabei werden die Themen gemeinsam verabredet und produktionell auf den Weg gebracht, die Hoheit über das Endprodukt bleibt je-doch bei der jeweiligen Senderedaktion – im ZDF ist das die Redaktion Umwelt. Sie versorgt auch aus „planet e.“-Materi-alien die aktuellen Sendungen des ZDF sowie das Online-An-gebot der heute.de mit rund 150 Beiträgen pro Jahr.

planet e. – Der internationale AnsatzUmweltprobleme und deren Lösungen haben oft globale Kom- ponenten. So können Fortschritte im Klimaschutz nur durch eine intensive globale Zusammenarbeit erreicht werden. Ähnliches gilt für das Thema Erhalt der Biodiversität und den Meeresschutz. Damit auch nicht deutschsprachige Zuschau-erinnen und Zuschauer „planet e.“-Folgen anschauen und verstehen können, lässt die Redaktion regelmäßige engli-sche Fassungen anfertigen, die auch zu internationalen Wett- bewerben eingereicht werden. Derzeit gibt es 27 „planet e.“- Folgen als englische Versionen, zu finden online unterhttps://planete.zdf.de.

planet e. – Der Erfolg bei FilmfestivalsRegelmäßig werden „planet e.“-Produktionen auf deutschen und internationalen Festivals ausgezeichnet. Neben vielen Preis-Nominierungen haben „planet e.“-Dokumentation in den vergangenen Jahren mehr als 20 renommierte Preise gewonnen, darunter beim New York-Filmfestival mit der Folge „Das Armutszeugnis – Auf der Spur der UN-Millen- niumsziele“, mehrfach beim französischen Deauville-Green- Filmfestival unter anderem mit „Operation Erdklima“, beim slowakischen Ekotop-Filmfestival und beim polnischen Puchalski Film-Festival jeweils mit „Wahnsinn Wasserkraft“.

planet e. – Der Kampf gegen den KlimawandelSonntag, 7. Oktober 2018, 16.30 Uhr, ZDF Nach dem heißen Endlos-Sommer 2018 sind viele in Sorge: Ist der Klimawandel noch aufzuhalten? 100 Haushalte ma-chen 2018 ein spannendes Experiment: Sie versuchen ein Jahr lang, den CO2-Ausstoß massiv zu reduzieren. Parallel arbeiten Forscher an der Frage, was Politik und Gesellschaft tun müssen, damit die Anstrengungen Einzelner nicht wir-kungslos bleiben. Der Film begleitet zwei Haushalte bei der Herausforderung, klimaneutral zu leben: einen Single-Haus-halt und eine vierköpfige Familie.

planet e. – Die Öko-Rebellen vom HimalayaSonntag, 14. Oktober 2018, 16.30 Uhr, ZDF

Ein kleiner indischer Bundesstaat im Himalaya hat seine Landwirtschaft komplett auf Bio umgestellt. Damit ist er schlagartig zum weltweiten Vorbild geworden. Im Jahr 2010 rief der Ministerpräsident von Sikkim die „Organic Mission“ ins Leben. Seit gut zwei Jahren wird die gesamte landwirt-schaftliche Fläche biologisch bewirtschaftet. Wäre das, was im Himalaya funktioniert, auch in Deutschland möglich?

planet e. – Chemie außer KontrolleSonntag, 21. Oktober 2018, 16.30 Uhr

Wenn Behörden die Gefährlichkeit von neuen Chemikalien einschätzen sollen, untersuchen sie meist nur einen Wirkstoff. Wie der sich verhält, wenn er mit anderen Stoffen in Verbin-dung kommt, darüber ist wenig be-kannt.

planet e. – Der Wert der VielfaltSonntag, 11. und 18. November 2018, 16.30 Uhr, ZDF

Die Vielfalt des Lebens auf der Erde ist bedroht. Lebensräume verschwinden – und mit ihnen nicht nur bedrohte Tierarten. Auch sauberes Wasser, fruchtbare Böden und frische Luft sind regional längst Mangelware. „planet e.“ berichtet an-lässlich der Biodiversitätskonferenz im November.

planet e. – Vanille-KriseSonntag, 25. November 2018, 16.30 Uhr, ZDF

Doku über die aufwändige Produktion der Vanille und den Kampf, der um die raren Schoten tobt.

planet e. – Zoff um KohleSonntag, 9. Dezember 2018, 16.30 Uhr, ZDF

Ohne Kohleausstieg wird Deutschland das Klimaziel 2020 drastisch verfehlen, sagen die einen. Ein schneller Kohle-ausstieg setzt Zehntausende von Arbeitsplätzen und die Zukunft ganzer Regionen aufs Spiel, sagen die anderen. Die Doku blickt auf die Arbeit der Kohle-Kommission, die Ende 2018 mit ersten Ergebnissen an die Öffentlichkeit treten soll.

sonntags 16.30 Uhr

Page 16: Doku-Vielfalt in der ZDF- Programmfamilie · 2018-09-13 · Primetime-Dokus – Die Vielfalt der „ZDFzeit“ 6 Terra X – Bildstarke Dokumentationen 12 ZDFzoom – Investigativ,

Anwohner erschließen in Paris eine stillgelegte Bahnstrecke als Erholungsraum für die Bevölkerung.

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„plan b“ bietet seit dem 7. Oktober 2017 samstags um 17.35 Uhr im ZDF konstruktiven Journalismus. „plan b“ ist eine Dokumentationsreihe mit Reportage-Elemen-ten, die das jeweilige Thema anhand verschiedener Beispiele und Protagonisten aufbereitet und dabei den europäischen Aspekt immer mit einbezieht. „plan b“ wirft einen lösungsorientierten Blick auf aktuelle Probleme und zeigt verschiedene Möglichkeiten auf, wie diese in den Griff zu bekommen sind. „plan b“ ist die erste Dokumentationsreihe im deutschen Fernsehen, die diesen konstruktiven Ansatz verfolgt.

plan b: WIR sind die Stadt – Wenn Einwohner anpackenSamstag, 13. Oktober 2018, 17.35 Uhr, ZDF

Immer mehr Menschen ziehen in die Städte. Mehr als eine Million Wohnungen müssen in den kommenden Jahren in Deutschland gebaut werden. Dadurch werden die Ballungs-räume immer enger und dichter. Gentrifizierung heißt das Gespenst der Stunde, soziale Konflikte eskalieren. Die ZDF Dokumentationsreihe „plan b“ präsentiert Lösungen, wie es Menschen gelingen kann, freie Räume zurückzuerobern.

Dokumentationsreihe mit konstruktiver Herangehensweise

Lösungsorientiert: plan b

plan b: Das Haus von morgen – Wie Bauen revolutioniert wirdSamstag, 22. September 2018, 17.35 Uhr, ZDF

Der Bausektor gehört weltweit zu den ressourcenintensivs-ten Branchen in der Wirtschaft. Jährlich landen in der EU rund drei Milliarden Tonnen hochwertiger Stoffe auf Müllhal-den und in Verbrennungsanlagen – Tendenz steigend. Wie-derverwertet oder recycelt wird nur ein kleiner Teil davon. Doch muss das sein? „plan b“ präsentiert Lösungen, wie nachhaltiges Bauen möglich ist.

In Rotterdam wurde aus einem Schwimmbad das Büroge-bäude „Blue City 010“. Das Besondere: Es wurde fast aus-schließlich mit wiederverwendeten Baumaterialien umgebaut. Auf Holz als nachhaltigem Baustoff der Zukunft setzt der Berliner Architekt Tom Kaden, der bereits vor Jahren sein erstes siebengeschossiges Wohnhaus ganz aus Holz baute – mitten in Berlin. Bei Martin Rauch steht der Baustoff Lehm im Vordergrund. Nicht nur sein eigenes Haus baute er nach der sogenannten Stampflehmmethode, sondern auch große Gewerbegebäude. Sein neuestes Projekt: Er ist dabei, wenn in Paris ein ganzes Stadtviertel in Lehmbauweise entsteht.

plan b: Leben retten ohne AntibiotikaSamstag, 27. Oktober 2018, 17.35 Uhr, ZDF

Antibiotikaresistenzen gelten als eine der größten medizi- nischen Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Immer mehr Menschen erkranken an multiresistenten Keimen. Die Rettung könnte ausgerechnet aus einem der ärmsten Länder am Rande Europas kommen: In Georgien behandeln Wissenschaftler seit über 100 Jahren bakterielle Infekte mit Phagen. Das sind Viren, die ganz gezielt bestimmte Bakterien zerstören. Sie können viele Probleme lösen, doch sie passen bislang weder in das derzeit gängige Genehmigungsverfah-ren für neue Medikamente noch in das Therapieverständnis Westeuropas.

plan b: Polizei 2.0Samstag, 24. November 2018, 17.35 Uhr, ZDF

Die Zeiten, in denen der Wachtmeister den Gauner fing, sind lange vorbei. Die Polizei geht mit modernsten Mitteln gegen Verbrecher vor. „plan b“ zeigt Innovationen in der Polizei- arbeit.

Etwa 400 Menschen kommen im Jahr in Deutschland durch einen Mord ums Leben. Die Polizei sichert zum Beispiel Spuren und Haare, die dann analysiert werden. Doch die Polizei in Deutschland darf bei der DNA nur zwei Dinge feststellen: Welches Geschlecht hat der Besitzer des Haares? Und ist das DNA-Profil in der Datenbank vorhan-den? Mehr geht nicht – aus rechtlichen Gründen – zumindest nicht in Deutschland. In den Niederlanden dagegen hilft das DNA-Profil mit Augen-, Haarfarbe und Herkunft den Ermitt-lern regelmäßig.

2012 wurden noch 6.000 Einbrüche im Zürcher Stadtgebiet verübt. 2015 waren es weniger als 2.500. Künstliche Intelli-genz macht’s möglich: Alle registrierten Straftaten werden von den Beamten ins System eingegeben. Durch statistische Hochrechnungen ermittelt ein Algorithmus, wo in den kom-menden Tagen voraussichtlich ein Einbruch geschehen wird. Die Polizei schickt dann verdeckte Fahnder oder vermehrt Streifenwagen ins entsprechende Gebiet, nicht, um die Straftäter zu fassen, sondern, um sie an der Tat zu hindern.

Doch nicht nur technische Neuerungen helfen der Polizei: Super-Recognizer sind Menschen, die die Fähigkeit besit-zen, Gesichter zu erkennen – auch auf unscharfem Über-wachungsmaterial oder wenn die Person sich maskiert hat. Etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung besitzt diese Fähig- keit. In London und Sydney arbeiten bereits Einheiten mit Super-Recognizern. In München künftig auch – dort hat die Polizei nach umfangreichen Tests 35 Super-Recognizer in den eigenen Reihen entdeckt.

plan b: Es weihnachtet fairSamstag, 8. Dezember 2018, 17.35 Uhr, ZDF

Weihnachten steht vor der Tür, die Konsumschlacht ist in vollem Gange. Man hat an vieles zu denken für das Fest der Liebe – da bleibt für Umweltschutz und fairen Handel meist keine Zeit. Dabei hätte man sogar inmitten des vorweih-nachtlichen Kaufrauschs genügend Gelegenheit, fair zu konsumieren, zu dekorieren und zu schenken.

Es gibt die Möglichkeit weiter zu gehen als Schokolade und Kaffee im Eine-Welt-Laden zu kaufen. Durch die Entschei-dung für einen Bio-Weihnachtsbaum kann man zum Beispiel dazu beitragen Wälder zu schonen und auch faire Arbeits-bedingungen unterstützen – in Georgien bei der Zapfenern-te. Dieses Jahr weihnachtet es fair!

Medikamente

samstags 17.35 Uhr

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„ZDF-History“ analysiert den türkischen Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk.

Clara Zetkin (Mitte) setzte sich mit ihren Mit-streiterinnen für die Rechte der Frauen ein.

Stasi-Akten bergen viele Geheimnisse.

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„ZDF-History“ ist eine führende geschichtliche Pro-grammmarke im ZDF. Die Reihe am späten Sonntag-abend bietet neben aktuellen Themen mit geschicht-lichem Bezug spannende und bewegende Beiträge zu den Ereignissen vergangener Jahrzehnte und Jahrhun-derte, sucht dabei neue Zugänge und Perspektiven.

Wendepunkte der Geschichte, Geheimnisse, Mythen und Legenden, rätselhafte, ungeklärte Fälle der Ver-gangenheit stehen dabei ebenso im Fokus wie außerge-wöhnliche Biografien, abenteuerliche Expeditionen und wichtige Jahrestage.

Nacht über Deutschland – Novemberpogrom 1938 Sonntag, 4. November 2018, 23.30 Uhr, ZDF

Auf staatliches Geheiß plünderten Deutsche um den 9. November 1938 7500 Geschäfte ihrer jüdischen Mitbürger, verwüsteten 1400 jüdische Gotteshäuser und setzten sie in Brand. 30 000 Männer wurden in Konzentrationslager verfrachtet – oft ohne Wiederkehr. 400 jüdische Deutsche überlebten den inszenierten Volkszorn nicht. Der bekann-te Filmdokumentarist Georg Stefan Troller berichtet in der „ZDF-History“-Sendung zum 80. Jahrestag der Ereignisse auf eindrucksvolle Weise, wie seine behütete Welt damals in Wien völlig aus den Fugen geriet.

Dokumentationsreihe zu Wendepunkten der Vergangenheit

Geschichte verstehen: ZDF-History

sonntags 23.30 Uhr

Atatürk – Der Vater der Türkei Sonntag, 11. November 2018, 23.30 Uhr, ZDF

Kemal Atatürk war ein Revolutionär, Autokrat und Frauen-held, der aus dem zerfallenden Osmanischen Reich etwas völlig Neues erschuf – den ersten laizistischen Staat in der islamischen Welt. Wie gelang es ihm, den Rückhalt für sein revolutionäres Werk zu finden – die moderne Türkei? Was gab ihm die Macht? Heute, da die Türkei vom säkularen Kurs abweicht, ist die Frage wieder aktuell, was vom Erbe des Reformers Atatürk (1881 – 1938) bleibt. Andererseits nimmt sich Erdogan dessen autokratischen Regierungsstil offen-bar zum Vorbild. „ZDF-History“ analysiert die vielschichtige Persönlichkeit des „Türkenvaters“, sein Privatleben, seinen politischen Werdegang und bettet seine Lebensgeschichte in die aktuelle Türkei-Debatte ein.

Der Kampf um die Stimme – 100 Jahre Frauenwahlrecht Sonntag, 13. Januar 2019, 23.30 Uhr, ZDF

Frauen an der Wahlurne – vor 100 Jahren galt dies als revolutionär. Was heute selbstverständlich ist, musste hart erkämpft werden. In der Doku „Der Kampf um die Stimme – 100 Jahre Frauenwahlrecht“ porträtiert „ZDF-History“ (in einer Gemeinschaftsproduktion mit dem ORF) drei poli-tisch einflussreiche Frauen sehr unterschiedlicher Herkunft, schildert ihren leidenschaftlichen Kampf für Freiheit und Gleichberechtigung. Clara Zetkin und Adelheit Popp aus der Arbeiterbewegung sowie die „Bürgerliche“ Hildegard Burjan kämpften für eine gerechtere Welt, für Selbstbestimmung, fairen Lohn und Wahlrecht. Bei der Wahl zur Nationalver-sammlung am 19. Januar 1919 konnten Frauen in Deutsch-land zum ersten Mal wählen und gewählt werden.

Die Krake – Die Geschichte der StasiSonntag, 30. September 2018, 23.30 Uhr, ZDF

Sie war Geheimpolizei und Nachrichtendienst in einem, ein kaum durchschaubares Imperium. Noch zur Zeit des Mauer- falls beschäftigte das Ministerium für Staatsicherheit über 91 000 Hauptamtliche und 189 000 Inoffizielle Mitarbeiter. Der Film erzählt bekannte und unbekannte Fälle von Schaupro-zessen und Entführungen, von Mordanschlägen und Bespit-zelungen – sogar unter Freunden und Liebespaaren. Und es geht um den Mann, der fast 40 Jahre lang den Takt angab: Minister Erich Mielke, linientreuer Kommunist und skrupello-ser Geheimdienst-Chef. Den Autoren ist es gelungen, zahlrei-che ehemalige Stasi-Mitarbeiter für Interviews zu gewinnen, darunter auch den Leiter des Auslandsgeheimdienstes, Werner Großmann. Zu Wort kommen außerdem zahlreiche Opfer der Stasi und prominente Zeitzeugen wie der frühere Bundespräsident Joachim Gauck.

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Comedian Osan Yaran (r.), thematisiert aktiv sein Muslim-Sein.

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ZDFinfo – Fernsehen zum Mitreden

Mit Dokumentationen aus den Bereichen Geschichte, Politik und Wissen macht ZDFinfo 24 Stunden am Tag deutlich: Wissensvermittlung ist der Markenkern des Digitalsenders. Zum Konzept gehört es, Inhalte zu bün- deln und den Zuschauern in langen Programmstrecken zu präsentieren. Um das zu realisieren, kooperiert ZDFinfo mit den Partnern der ZDF-Programmfamilie – mit den Redaktionen des ZDF-Hauptprogramms, mit ARTE, 3sat, phoenix und funk – und nutzt so bestmög-lich zur Verfügung stehende Synergien. Insgesamt bietet ZDFinfo in jährlich rund 200 Auftrags- und Kopro-duktionen sowie 400 internationalen Dokumentationen in deutscher Erstausstrahlung breitflächige Informatio-nen. In der ZDFmediathek ist ZDFinfo mit seinen Doku-mentationsformaten nach Sehdauer die erfolgreichste Informationskategorie. Und auch auf den Social-Media- Plattformen löst ZDFinfo sein Motto und Versprechen ein: „Fernsehen zum Mitreden“.

One Strange RockAnfang Januar 2019 zeigt ZDFinfo die zehnteilige National- Geographic-Reihe „One Strange Rock“ mit Presenter Will Smith. Der Digitalsender hat die Free-TV-Rechte für diese aufwendige Reihe über die Geheimnisse der Erde erworben, die in 45 Ländern auf sechs Kontinenten sowie im Weltall gedreht wurde. „One Strange Rock“ erzählt die Geschichte der Erde und erklärt, was den blauen Planeten so besonders macht. Acht Astronauten schildern, wie sie die Erde aus dem All erlebt haben, und Hollywood-Star Will Smith führt als Mo- derator durch diese vielfältige Geschichte der Erde – von der mikroskopischen bis hin zur kosmischen Welt.

Unter Beobachtung – Muslimische Männer in DeutschlandDonnerstag, 4. Oktober 2018, 20.15 Uhr, ZDFinfo

Muslimische Männer werden von vielen kritisch beäugt, von einigen nicht akzeptiert. Viele Muslime wohnen seit Generationen in Deutschland, doch sind sie hier jemals an- gekommen? Und wann wurden aus ihnen „die Muslime“? Die Buchautorin Sineb El Masrar („Muslim Girls“, „Emanzi- pation im Islam“, „Muslim Men“) und Regisseur Faruk Hosseini („Radikal religiös“, „Europas Muslime“) haben mus- limische Männer in Deutschland getroffen, sie in ihrem Alltag begleitet und vor allem diejenigen besucht, die mehr in sich vereinen als nur das Attribut Muslim. In ihrem 45-minütigen Film zeigen die beiden, wie diese Männer leben, was sie erleben und was sie bewegt.

Mythos Lotto – Hoffen auf das große Glück Mittwoch, 10. Oktober 2018, 20.15 Uhr, ZDFinfo

Menschen lieben es, ihr Glück im Spiel herauszufordern. Besonders beliebt sind Lotterien. Das klassische Lotto, 6 aus 49, gibt es in Deutschland seit 61 Jahren. Die erste bundesländerübergreifende Ziehung der Lottozahlen fand am 9. Oktober 1955 in Hamburg statt. Immer donnerstags die Glückszahlen ankreuzen, den Durchschlag unter dem Kohlepapier herausnehmen und gut aufbewahren, den Tipp-schein in der Annahmestelle abgeben. Immer dieselbe Zah-lenkombination – manche vererben sie sogar ihren Kindern. Und dann: bis Samstag vom großen Gewinn träumen. Die Lottofee erscheint auf dem Fernseher – 30 Jahre lang Karin Tietze-Ludwig – sagt den berühmten Satz: „Der Aufsichts-beamte hat sich vor dieser Sendung von dem ordnungs-gemäßen Zustand des Ziehungsgerätes und der 49 Kugeln überzeugt“ und lässt die Kugeln mit den Zahlen durch das Ziehgerät wirbeln. So war das lange Zeit. Doch Lotto verän-dert sich. Seit 2013 gibt es die Ziehung der Zahlen nur noch im Internet. Die Jüngeren versuchen ihr Glück eher bei Euro-jackpot; allerdings spielt immer noch rund jeder Fünfte Lotto.

Macht und Machenschaften: Milliardengeschäft Steuerhinterziehung Mittwoch, 17. Oktober 2018, 20.15 Uhr, ZDFinfo

Die Dokumentation begibt sich in den Sumpf der Steuerhin-terziehung: von Schweizer Nummernkonten über geleakte Steuer-CDs bis zu gewieften Offshore-Konstruktionen. Im Fokus: die Besserverdiener, die Reichen, die Mächtigen. Hoe-neß, Ronaldo und Co. Ist „bei denen da oben“ Steuerhinterzie-hung eine Selbstverständlichkeit, gar ein Kavaliersdelikt? Was ist dran am Mythos „Volkssport Steuerhinterziehung“? Die Dokumentation begibt sich in das Dickicht der Steuersünden, dorthin, wo Millionen und Milliarden transferiert werden.

Die Kanada-Saga (zehn Folgen) Erstausstrahlung: ab November/Dezember 2018, ZDFinfo

Schon seit Generationen verbindet Kanada Kulturen und Gemeinschaften miteinander, um eine bessere Zukunft für alle zu schaffen. Das heißt nicht, dass Kanadas Geschichte perfekt ist. Es gibt dunkle Kapitel in der Vergangenheit, de-ren Aufarbeitung gerade erst begonnen hat. In der zehntei-ligen Dokumentation werden außergewöhnliche Frauen und Männer gezeigt, die den Charakter Kanadas geformt haben – ein Land, das durch Zusammenarbeit, Akzeptanz und Res-pekt geprägt ist.

Die sieben Geheimnisse der NVANovember/Dezember 2018, ZDFinfo

Um ihren Macht- und Kontrollanspruch jederzeit durchsetzen zu können, begründeten die Staatspartei SED einen um-fangreichen Militär- und Polizeiapparat, der bis in die ent-ferntesten Winkel der Gesellschaft reichte. In zahlreichen Institutionen wurden die Bürger auf ihre „Verteidigungs-pflicht“ vorbereitet: in Kindergärten, Schulen, Betriebs-kampfgruppen oder in der Gesellschaft für Sport und Technik. Alle beteiligten Organisationen und Entscheidungsträger dienten dem einen Ziel: Rekrutierung der Bevölkerung für die Stabilisierung des Systems.

Die Geheimnisse des BND (drei Folgen) Sonntag, 16. Dezember 2018, 20.15 Uhr, ZDFinfo

Kaum eine andere offizielle deutsche Behörde hat eine so bewegte und wechselvolle Geschichte hinter sich wie der Bundesnachrichtendienst. Nach dem Kriegsende tummel-ten sich zahlreiche Nazis in der von den USA gebildeten Vorläufer-Organisation um Reinhard Gehlen. Auch in den Jahren danach war der BND auf dem rechten Auge vielfach blind – der Dienst gab zum Beispiel erst viel später Informa-tionen über den Aufenthaltsort von NS-Kriegsverbrechern weiter als möglich gewesen wäre. Auf die unrühmliche Nazi-Geschichte folgen peinliche Doppelagenten-Fälle, eine mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion verbundene vollständige Neuausrichtung der Aufgaben, Lauschangriffe auf Journalisten und die NSA-Abhöraffäre.

Die dreiteilige Dokumentation basiert auf dem Akten- und Recherchestand des ausgewiesenen Geheimdienstexperten Erich Schmidt-Eenboom.

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Blick auf einen 3D-Mond.

Chara-Wüste in Sibirien.

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Die Welt entschlüsseln: Dokus auf ARTE

Chuck Berry (Arbeitstitel)Freitag, 7. Dezember 2018, 21.45 Uhr, ARTE Das Wort “Ikone” wird heutzutage viel zu leichtfertig be-nutzt. Doch wenn es um den Mann geht, der als „Pionier des Rock´n´Roll“ bezeichnet wird und dessen berühmte Live-Per-formances in den 1950er Jahren das „Rock & Roll-Fieber“ bei Jugendlichen verschiedenster Herkunft entfachte, dann ist es wirklich die einzig passende Beschreibung für ihn. Chuck Berry (1926 – 2017) beglückte Generationen von Fans und beeinflusste die Musikwelt wie ansonsten vielleicht nur noch Elvis Presley. Jon Brewer führt bei der Doku über die Rock´n´Roll-Legende Regie. Dabei blickt er hinter die Fassa-de und beleuchtet den Menschen abseits des Legendensta-tus. Er zeigt sein abenteuerliches und manchmal tragisches Leben ganz im Zeichen des Rock´n´Roll, und er versucht zu ergründen, was ihn dazu befähigt hat, einige der besten Rocksongs aller Zeiten zu schreiben und welche Höhen und Tiefen er dabei durchlitten hat.

Schwerpunkt Menschenrechte

Zum 70. Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschen-rechte rückt ARTE die Institution der Menschenrechte in den Fokus. Angesichts der Weltlage und dem immer heftiger ins Rutschen geratenden Sockel der demokratisch-rechtsstaat-lichen Werte(gemeinschaft) braucht es ein starkes State- ment zum Schutz und der Einhaltung der Menschenrechte.Dazu setzt ARTE am 27. November 2018, 20.15 Uhr, einen großen Menschenrechtsschwerpunkt im Programm. Höhe-punkt ist die Primetime-Dokumentation „UNANTASTBAR – Der Kampf für Menschenrechte“ von Angela Andersen und Claus Kleber, die am 4. Dezember 2018, 20.15 Uhr, auch im ZDF ausgestrahlt und von eigens produzierten Social-Me-dia-Inhalten flankiert wird (siehe auch Seite 9). Bereits ab dem 26. November 2018 strahlt ARTE in seiner Reportage-leiste „Re:“ eine Themenwoche zu den Menschenrechten aus, es folgen Schwerpunkte in „Metropolis“ und „Tracks“.

Programmschwerpunkt „Winter of moon“ (Arbeitstitel)

Mensch und Mond – Eine Liebe in drei Akten Samstag, 12. Januar 2019, 20.15 Uhr, ARTEDreiteilige Dokumentation

Auch 50 Jahre nachdem der erste Mensch seinen Fuß auf den Mond gesetzt hat, ist dieser Himmelskörper in vielem ein Rätsel geblieben. Ob Apollo 11, Frau Luna oder der Mann im Mond – seit Menschengedenken inspiriert er Menschen zu Meilensteinen in Wissenschaft und Technik, Meisterwerken in Literatur, Musik, Film, Kunst und Malerei. Die Zyklen des Mondes bestimmen nicht nur den Kalender – viele Menschen sind fest davon überzeugt, dass der Lauf des Mondes Ein- fluss auf ihr Schicksal hat, auch wenn wissenschaftliche Beweise fehlen. Der Mond ist der ständige Begleiter der Menschen, und er birgt viele Geheimnisse. Der Dreiteiler er- zählt von einer lebenslangen Liebe, von erotisch-knisternden Momenten, romantischen Stunden und einer Vernunftbezie-hung, die bis heute mit überraschenden Wendungen aufwar-ten kann.

Mit einem Anteil von 40 Prozent finden Dokumentatio-nen und Dokumentarfilme bei ARTE eine große Bühne und sind auf über zwanzig Sendeplätzen zu Hause.

Die Vergangenheit neu entdecken und die Welt ent-schlüsseln, dies garantieren die investigativen Beiträge der Sendeplätze Thema, Geschichte, Geopolitik und Ge-sellschaft. Entdeckungslust wecken und Wissensdurst stillen mit den Dokumentationen der Sendeplätze Ent-deckung, Wunderwelten, Wissenschaft und Abenteuer ARTE. Dank der ARTE-Kulturdokus – Popkultur, Kultur am Sonntag, Kultur am Mittwoch – kann jeder dabei sein, wenn Kunstwerke entstehen: Visual Arts, Pop- musik, Klassik, Film, Theater, Architektur, Design, Foto- grafie und Literatur – es ist alles drin! In der Spätvor-stellung haben die Meister des Autorenfilms ihren Platz. Der Große Dokumentarfilm zeigt starke Geschichten be-kannter Autoren mit eigener Handschrift. Entdeckungs- lust ohne Grenzen, ein neugieriger Sender für ein neu-gieriges Publikum.

Die SteinkohleDezember 2018, ARTE

1. Die Steinkohle – Aufbruch in eine neue Zeit2. Die Steinkohle – Ende einer Ära

Wie kein anderer Stoff steht die Steinkohle für das Industriezeitalter. Sie ist der Schicksalsstoff der „Moderne“, Quelle von Macht und Reichtum, aber auch von Leid und Zerstörung, von Wirtschafts-

und Sozialentwicklung. Der Zweiteiler „Die Stein- kohle“ erzählt aus Anlass der letzten Zechen-schließung erstmalig aus europäischer Per- spektive wie die Steinkohle Gesellschaften, Menschen, Zeitläufte Landschaften für immer verändert und geprägt hat.

Chuck Berry

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Anabelle Mandeng auf ihrer Reise in die Welt des Tanzes.Bild links oben: Wladimir Kaminer in der Semperoper.

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3sat dreifach dokustarkanders fernsehen – das Motto von 3sat spiegelt sich in den Dokumentationen wider, die das Kultur- und Wissen- schaftsprogramm von ZDF, ORF, SRG und ARD wöchent- lich auf festen Plätzen zeigt: mittwochs, donnerstags und samstags. Mittwochs beschäftigen sich aktuelle Dokumentationen mit gesellschaftspolitisch relevanten Themen. Dazu gehört der Blick in die Welt ebenso wie Fragen nach aktuellen Entwicklungen in den 3sat-Län-dern Deutschland, Österreich und der Schweiz. Unter dem Titel „Wissenschaft am Donnerstag“ lädt 3sat donnerstags dokumentarisch in die Welt der Wissen-schaften ein. Naturwissenschaftliche Fragen, aber auch Themen aus den Sozial- und Geisteswissenschaften haben dort ihren Platz. Das Besondere: Im Anschluss vertieft Gert Scobel die Themen in seiner Sendung im interdisziplinären Gespräch mit Gästen. Kultur steht im Zentrum des Samstagabends. Um 19.20 Uhr verlän-gern die Kulturdokumentationen das Fernsehfeuilleton „Kulturzeit“ ins Wochenende. Später am Abend wird es persönlicher: Dokumentationen stellen Künstler und spannende Berufe aus der Welt der Kultur vor, zum Bei-spiel den Konzertsaalakustiker.

Dokumentationen am Mittwochabend

Die Seele im Hungerstreik – Magersucht und ihre Ursachen Mittwoch, 10. Oktober 2018, 20.15 Uhr, 3sat Jedes dritte Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren zeigt Hinweise auf eine Essstörung. Und fast die Hälfte aller Mädchen in dieser Altersgruppe nimmt sich als zu dick wahr. In Deutschland leiden etwa 45.000 Frauen und 12.000 Männer an Magersucht. Gesicherte Zahlen gibt es nicht, die Dunkelziffer ist hoch. Die Dokumentation begleitet Fälle, klärt über Ursachen und Wirkung der Essstörung auf und lässt Experten zu den verschiedenen Erklärungsansätzen zu Worte kommen.

Emma will lebenMittwoch, 10. Oktober 2018, 21.15 Uhr, 3sat Emma leidet an Magersucht. Mit ihrem Handy filmt sie ihren Kampf gegen die Krankheit. Sie weiß, dass es zwei Mög-lichkeiten für sie gibt: Überleben oder Sterben. Das Mäd-chen erzählt von ihren Hoffnungen und Ängsten, filmt über

Jahre ihr Leben, ihr Leiden, ihr Sterben. Das Schicksal der 18-jährigen Niederländerin hat in ihrer Heimat eine große Anteilnahme ausgelöst. Emmas Botschaft in diesem Film: Entscheide dich für das Leben, solange du es kannst.

Kindheit in DeutschlandMittwoch, 5. Dezember 2018, 20.15 Uhr, 3sat

Die Kindheit wirkt auf den ersten Blick selbstverständlich. Aber es steckt mehr dahinter: Die Idee der Kindheit und die damit verknüpften Erwartungen und Werte sind immer wieder Gegenstand politischer, sozialer, wirtschaftlicher oder privater Konflikte. Die Geschichte der Kindheit und der Wandel der Erziehung offenbaren zugleich die großen Entwicklungslinien unserer Gesellschaft. Der Film begleitet unter anderem eine Drei-Generationen-Familie aus dem Schwarzwald.

Die späten VäterMittwoch, 5. Dezember 2018, 21.15 Uhr, 3sat

Die Zahl „später“ Väter steigt rasant. Im Jahr 2000 hatte je-des 120. Neugeborene einen Vater, der mindestens 50 Jahre alt war, heute ist es schon jedes 20. Kind. Was bedeutet dies für Väter, Mütter und Kinder? Nicht selten stellen ein alter Vater und eine deutliche jüngere Mutter die Rollenmuster auf den Kopf: Die Mutter kümmert sich um Beruf und Karriere, der Vater – im Ruhestand oder mit reduziertem beruflichen Einsatz – widmet sich dem Nachwuchs.

Dokumentationen am Samstagabend

Kaminer Inside: SemperoperSamstag, 20. Oktober 2018, 22.20 Uhr, 3sat Schriftsteller Wladimir Kaminer blickt hinter die Kulissen der Dresdner Semperoper, eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt. Fast ein Jahr lang begleitet er die Arbeit an einer Inszenierung und taucht tief ein in den Opernkosmos: Er ist dabei, als die Ideen für das Bühnengeschehen entstehen und fiebert mit, als während einer wichtigen Bühnenprobe plötzlich die gesamte Oper evakuiert werden muss. Er hilft in der Schneiderei bei der Anprobe und fährt Bühnenbilder quer durch die Stadt in die Außenlager.

Die Freiheitskämpfe der Frauen100 Jahre FrauenwahlrechtSamstag, 3. November 2018, 21.45, Uhr, 3sat Vor 100 Jahren wurde in Deutschland und Österreich das Wahlrecht für Frauen eingeführt. Bis Frauen auch im letzten Kanton der Schweiz an die Wahlurnen gehen durften, ver-gingen noch einmal einige Jahrzehnte (1971). Wofür gehen Frauen heute auf die Straße? Wie ist es bestellt um die Gleichberechtigung von Frauen in Wissenschaft und Kunst? Historie und Gegenwart der Frauenkämpfe um Gleichbe-rechtigung – humorvoll und augenzwinkernd.

Konzertsaalakustiker 15. Dezember 2018, 21.35 Uhr, 3sat Für diesen Film gewähren einige der besten Akustiker der Welt Einblick in die „Hexenküche“ der Klangwunder. Unter anderen kommen Yasuhisa Toyoda, als „Dr. Sound“ geadelt (Elbphilharmonie), Martijn Vercammen (Staatsoper Unter den Linden) sowie Jürgen Reinhold (Sydney Opera & Kon-zertsaal von Luzern) zu Wort.

TanzweltenSamstag, 15. und 22. Dezember 2018, 19.20 Uhr, 3sat Die Dokumentation zeigt in kraftvollen Bildern die Schön-heit und Emotion, die Tanz auslösen kann und gibt den Zuschauern nicht nur einen Einblick in die Ursprünge ausgewählter Tänze, sondern präsentiert Tanz vielmehr als Ausdruck von Geschichte, Tradition, Kultur und ge-sellschaftlichem Leben. Eine Reise in die Welt von Walzer und Swing, von Flamenco und Capoeira – mit Moderatorin Anabelle Mandeng.

Champions der Charts Samstag, 5. Januar 2019, 19.20 Uhr, 3sat Die Mechanismen der Musikindustrie – wie entsteht ein Superhit heute? Eine ganze Industrie sucht den richtigen Beat, die eingängige „Hookline“, die perfekte „Bridge“ – jene Elemente, die im digitalen Zeitalter den Marsch an die Spitze der Charts ermöglichen. Wie funktioniert die Jagd nach dem Nummer-Eins-Hit? Die Doku geht der Frage „backstage“ nach – im wahrsten Sinne des Wortes.

Ausblick aufs Frühjahr:

100 Jahre Bauhaus April 2019 Die Geschichte des Bauhauses startete vor 100 Jahren und wird heute über das architektonisch Neue der Bewe-gung hinaus als Blaupause für die Moderne verstanden. Eine Reise um die Welt in die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Bauhauses mit weltweit prominenten Archi-tekten und Künstlern.

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phoenix nimmt den Bundestag ins Visier

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Die ganze Information: Dokus in phoenixKennzeichen des Dokumentations-Programms auf phoenix sind sorgfältig kuratierte Sendeflächen zu gesellschaftspolitischen Themen und historischen Ereignissen in Deutschland, Europa und der Welt. Die mehr als 2.500 Dokumentationen und Reportagen im Jahr stammen meist aus dem Programmvermögen von ARD und ZDF sowie den Partnersendern ARTE, 3sat und ZDFinfo. Im Programm des in Bonn und Berlin ansässigen Senders werden diese vielfach zu vertie-fenden Themenstrecken neu arrangiert – von kleineren Schwerpunkten im Tagesprogramm bis zu größeren Themenabenden, Themennächten und Thementagen. Typisch phoenix ist auch die Programmierung von Do-kus in enger Verknüpfung zu Gesprächssendungen und aktueller Ereignisberichterstattung. Dieser programm-liche „Dreiklang“ bietet ein einzigartiges, vielperspek-tivisches Informationsangebot, das einer fundierten Meinungsbildung dienen soll.

Anfang Oktober widmet phoenix dem viel diskutierten Be- griff „Heimat“ zwei Themenabende zur Primetime (1. und 2. Oktober 2018, 20.15 Uhr) sowie einen langen Thementag am 3. Oktober 2018, an dem auch phoenix-Reportagen aus unterschiedlichen Regionen und Milieus in Deutschland präsentiert werden.

Halbzeitwahlen in den USA

Die „Midterm Elections“ in den USA am 6. November 2018 stehen bei phoenix im Fokus eines weiteren Programm-schwerpunktes. Im Vorfeld blickt ZDF-Korrespondentin Ines Trams aus dem Studio Washington mit einer Spezialausgabe der phoenix-Repotagereihe „mein ausland“ auf die USA unter Trump – unter dem Titel „Zwei Amerikas“ (25. Okto-ber 2018, 20.15 Uhr). Ein besonderes Programmhighlight ist am 1. November 2018 der Thementag „Amerika – Land der Gegensätze“ mit rund 24 Stunden Reportagen und Dokumentationen. Neben den faszinierenden Natur- und Kulturlandschaften beleuchten die Filme an den Folgeaben-den auch die politischen und sozialen Kontraste in den USA. Im programmlichen Fokus steht die Frage: Wie stark ist der Rassismus im amerikanischen Alltag? Ein Doku-Highlight ist die Premiere der 75-minütigen phoenix-Langfassung des ZDF-Formats „Stars gegen Trump. Amerikas neuer Wider-

phoenix DAS GANZE BILD

stand“. Am Wahlabend selbst werden Dokus durch aktuelle Talkformate

und umfangreiche Live-Bericht-erstattung verstärkt.

Historische Jubiläen

Im November steht das phoenix-Doku-mentationsprogramm auch immer wieder im Zeichen histori-scher Jahres- tage. So widmet sich die mehrteilige sonn- tägliche Programm-fläche „phoenix history“ anläss-lich von 80 Jahren „Novemberpogrome 1938“ der Flucht

und Vertreibung der jüdischen Deutschen

(4. November 2018, 14.15 Uhr). Aus der phoenix-

Geschichtsreihe „Auf Zeit-reise mit Guido Knopp“ wird

eine neue Folge zum Stichtag „100 Jahre Weimarer Republik“

präsentiert (9. November 2018, 20.15 Uhr). Nach den Landtagswah-

len in Bayern nimmt ein Dokumenta-tions-Schwerpunkt auch den historischen

100. Jahrestag der Proklamation des Freistaats vom November 1918 auf (10. November 2018,

ab 14.15 Uhr). Über ein anderes Jahrhundert-Jubiläum Euro-pas – die Unabhängigkeitserklärung Lettlands vom November 1918 – berichtet die „mein ausland“-Reportage „Leben mit dem großen Bären“ (11. November 2018, 21.45 Uhr).

Langzeit-Dokus aus dem Bundestag

Zur Schärfung seines gesellschaftspolitischen Senderpro-fils präsentiert phoenix auch im Dokumentarbereich immer wieder Premieren. So wird am 18. Oktober 2018, 20.15 Uhr der 45-minütige Film „Das Hohe Haus – Bewährungsprobe für den Bundestag“ als erste Folge einer Langzeitdokumen-tation über die parlamentarische Arbeit gezeigt. Ein Jahr lang haben die Autoren Bundestagsabgeordnete aus jeder Fraktion begleitet und hinterfragt: Wie verändert sich die Parlamentsarbeit in schwierigen Zeiten? Wie gehen Politiker mit immer komplexeren Sachlagen um, während oft einfache Antworten gefordert werden? Ist die Demokratie in Gefahr? Entstanden sind überraschende Einblicke in den Alltag des deutschen Parlaments. Im November wird auch das einzig-artige Dokumentations-Format „Die Gesten der Mächtigen“ fortgesetzt, in dem ein Team von Experten für Körpersprache analysiert, was einflussreiche Politiker mit bestimmten Auf-tritten bezwecken, und wann ihre Mimik und Gestik verraten, was sie wirklich denken. Die Pilotfolge hatte sich Trump, Putin und Merkel gewidmet, im Fokus der Körpersprache-Analy-se von zwei neuen Dokumentations-Folgen stehen nun die Staatschefs Erdogan, Macron, Kim Jong Un sowie führende deutsche Politiker (29. November 2018, 20.15 Uhr).

Klimakonferenz und Zechenschließung

Anlässlich der UN-Klimakonferenz sowie der Schließung der letzten Zechen im Ruhrgebiet zeigt phoenix vom 1. bis 15. Dezember 2018 umfangreiche Dokumentationsschwer-punkte zur besten Sendezeit zu den Themenfeldern Klima, Naturräume und Energiequellen, sowie zu Geschichte und Alltag des Ruhrgebiets (15. November 2018, 14.15 Uhr). Ein Programmhighlight ist ein Themenabend, bei dem Dokumen-tationen eine Gesprächsrunde zum Klimagipfel einleiten (13. Dezember 2018, 20.15 Uhr).

Das Dokumentations-Jahr 2018 wird bei phoenix abgerundet mit zehn Thementagen. Ab Samstag, 22. Dezember 2018, wer- fen diese mit jeweils rund 24 Stunden Reportagen und Doku- mentationen einen Blick auf das Vereinigte Königreich, auf Afrika, Europas reiches Erbe, historische Wendepunkte, auf Erfin- der und Entdecker, sowie auf Frauen, die Geschichte machten.

phoenix DAS GANZE BILD

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ZDFneo greift gesellschaftlich relevante Themen in Social Factuals auf. Zentrales Element dieser Formate sind Sozial- experimente, die von wissenschaftlichen Expertinnen und Experten begleitet und eingeordnet sowie von zielgruppen-nahen Moderatorinnen und Moderatoren präsentiert werden. Außerdem sendet ZDFneo eigenproduzierte Doku-Reihen, wie „Callin‘ Mr. Brain“ und „An Tagen wie diesen“, die Hin-tergründe aus Naturwissenschaft und Geschichte für die junge Kernzielgruppe kompakt und unterhaltend aufbereiten. Außerdem bereichern beliebte „Terra X“-Dokumentationen regelmäßig das Programm von ZDFneo.

KIKA: Von „logo! extra“ bis „stark!“

Auch der KiKA, der Kinderkanal von ARD und ZDF, bietet Doku-Formate in zielgruppengemäßer Aufbereitung, so etwa in „Digiclash: Der Generationen-Contest“, der ab 10. September 2018 gesendet wurde und weiterhin auf www.kika.de und in der ZDFmediathek zu sehen ist. In acht Fol-gen lernen in diesem Format Jugendliche ohne Medien und Technik zu leben, während sich Senioren als digitale Neu-linge bewähren müssen. Moderatorin Julia Krüger spricht in jeder Folge mit beiden Gruppen über ihre Erfahrungen in der „fremden“ Welt. Zudem nehmen sich „logo! extra“-Aus-gaben den Themen an, die in „logo!“, der einzigen täglichen Kindernachrichtensendung im deutschen Fernsehen, nicht ausführlich genug behandelt werden können. So blickt etwa die „logo! extra“-Sendung „Alles für ein Like?!“, die am Montag, 24. September 2018, 19.25 Uhr, im KiKA oder in der

neue Format-VielfaltZDFneo, KiKA, funk und die Doku-Vielfalt in der ZDF-Programmfamilie

ZDFmediathek zu sehen ist, auf die Aktivitäten Jugendlicher in den sozialen Netzwerken. In „stark!“, einer Sendereihe der EBU (European Broadcasting Union) erzählen Kinder aus verschiedenen Ländern ihre ganz besondere Geschichte von einem außerordentlichen Erlebnis, wie sie zum Beispiel mit einem großen Problem fertig wurden oder ein hochge-stecktes Ziel erreichten, wie etwa in den harten Wellen vor der Honolii Beach auf Big Island, Hawaii zu surfen – das zeigt die Dokumentation „stark! Diesel – Die perfekte Welle“ am Sonntag, 23. September 2018, 8.35 Uhr, im KiKA oder in der ZDFmediathek.

funk: Von „follow.me reports“ bis „Jäger & Sammler“ funk, das Online-Content-Netzwerk von ARD und ZDF, richtet sich an die junge Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen. Die Inhalte finden sowohl auf Drittplattformen wie Facebook, YouTube und Snapchat, als auch in der funk-App und auf der funk-Webseite statt. Mit innovativen Reportage- und Doku-Formaten will funk seine Nutzer informieren und ihnen Orientierung bieten. So tauchen beispielsweise in der Reihe „follow.me reports“ YouTuber in für sie unbekannte Welten ein: Sie arbeiten einen Tag lang als Bestatter oder leisten als Sanitäter beim Heavy-Metal-Festival Wacken Erste Hilfe. Mit unbequemen Themen setzt sich auch das Facebook-Format „Jäger & Sammler“ auseinander. Jeden Montag veröffent-licht das Team ein meinungsstarkes Video, das sich kritisch mit aktuellen gesellschaftlichen Missständen auseinander-setzt.

ZDFneo: Social Factuals, Doku-Reihen und „Terra X“

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Das Doku-Angebot in der ZDFmediathek trägt in gro-ßem Maße zu deren Erfolg bei. Mehr als 1500 Dokumen-tationen sind gleichzeitig online und stehen dem Nutzer rund um die Uhr zur Verfügung.

Alles auf einen Blick

Unter der Rubrik Doku/Wissen wird die gesamte Doku-Viel-falt des ZDF auf einen Blick präsentiert. Dort findet der User die neuesten Dokus nach Ausstrahlungsdatum sortiert. Darunter laden Sendungsbänder der großen Doku-Marken des ZDF und von ZDFinfo zum Stöbern ein.

Schätze aus dem Repertoire

Auch auf der Startseite der ZDFmediathek werden die aktu-ellen Dokumentationen prominent verlinkt. Zudem werden dort auch Inhalte aus dem großen Doku-Repertoire des ZDF regelmäßig angeboten. Darüber hinaus haben Doku-Reihen einen festen Platz in einem ständigen Band auf der Startsei-te. Dort werden darüber hinaus zeitlose Schätze präsentiert, wie die 20-teilige Doku-Reihe „Die Deutschen“ oder „Die Europa-Saga“.

Themenbänder zur Orientierung

Zu aktuellen und gesellschaftlich relevanten Themen – wie Gleichberechtigung, Wohnen, Leben im Alter – werden The-menbänder auf der Startseite platziert. Darin werden neue Dokus und Dokus aus dem Bestand gebündelt, wodurch dem Nutzer ein vielseitiges Angebot zum jeweiligen Thema präsentiert werden kann.

Auch Inhalte zu bedeutenden Jahrestagen, wie zum Beispiel „500 Jahre Reformation“, werden auf der Startseite in The-menbändern beworben und erzielen dadurch eine hoheAufmerksamkeit. Auch Dokus aus dem Bestand werden zu Gedenk-, Aktions- und Thementagen platziert.

Doku-Mehrteiler wie die dreiteilige Reihe „Inselträume“ werden ebenfalls in Themenbändern auf der Startseite be- worben. Auf besonders großes Interesse stößt das Binge- Watching-Angebot. Alle Teile einer Reihe können zum Teil vor der TV-Ausstrahlung angeboten werden.

Erfolg wird geklickt

Besonders beliebt: eine monatliche Übersicht der meist gesehenen Dokus in der ZDFmediathek. Ein Band mit preis-gekrönten Dokumentationen kommt beim Nutzer ebenfalls gut an.

History360° – Geschichte der MenschheitSeit rund 300.000 Jahren gibt es den modernen Menschen. In rasanter Geschwindigkeit hat er sich über den Planeten ausgebreitet, ihn nach seinen Vorstellungen verändert. Die Menschen haben Wälder gerodet, Städte gebaut, die Welt vernetzt. Die ZDF-Moderatoren Harald Lesch und Mirko Drotschmann zeigen die Geschichte der Menschheit in vier Teilen. Dabei stellen sie Fragen nach Zusammenhängen und Gleichzeitigkeiten. Sie erzählen von Aufbruch und Überle-ben, von Geistesblitzen und Entdeckerfreude, aber auch von Zerstörung und Unterwerfung. Die Filme zeigen in beeindru-ckender Weise, wie der Mensch zum Beherrscher der Erde und ihrer Arten wurde – und auf wessen Kosten.

Die vier jeweils 45 Minuten langen Dokumentationen sind Bestandteil eines aufwändigen interaktiven und plattform- übergreifenden Projekts. Auf der Website history360.zdf.de können die Zuschauer und User ihren eigenen Weg durch die Geschichte gehen: Zahlreiche Videos aus dem ZDF- Archiv werden je nach Interesse abgespielt, die Nutzer kön-nen sich durch die Jahrtausende klicken und nach Belieben zwischen verschiedenen Themen hin- und herwechseln: Dichter, Denker, Religionen, Erfindungen, Kriege und vieles mehr.

Doku-Vielfalt in der ZDFmediathek

Wer etwas tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, kann an verschiedenen Orten eine Zeitreise erleben: An bestimmten Plätzen in Hamburg, Frankfurt, Nürnberg, Berlin-Tempelhof, der Zeche Zollverein, Weimar und dem Sonnenobservatorium Goseck wird der Zuschauer in 360°-Videos zum Augenzeugen der Geschichte. Mirko Drotschmann lässt in den hochwertigen 360°-Kurzdokus historische Ereignisse virtuell wieder auferstehen – mit vielen historischen Aufnahmen, Computeranimationen und Schauspielern. Ein Erlebnis am PC, dem Tablet und Smartphone – und am besten mit einer VR-Brille.

Zum Akteur kann der Zuschauer dann sogar in einem „Se-rious Game“ werden, sich virtuell durch den gigantischen Flughafen Tempelhof bewegen und die Hintergründe einer mysteriösen Geschichte aufdecken. Dabei sieht man viele Originalaufnahmen aus dem letzten Jahrhundert, kann im virtuellen Raum unter anderem ein CARE-Paket auspacken und erlebt Rosinenbomber in Originalgröße.

ZDFinfo sendet die History360°-Dokumentationen erst-mals am Samstag, 1. Dezember 2018.

ZDFmediathekZDFmediathek

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Impressum ZDF Hauptabteilung Kommunikation Presse und Information Verantwortlich: Alexander Stock

Redaktion: Thomas HagedornLayout: KNSK Werbeagentur GmbHGestaltung/Herstellung: ZDF-Herstellung

Barbara Hahlweg im Gespräch mit Sven Gatter an einem See in Bitterfeld.

Dokus am Tag der Deutschen Einheit

Kontakt ZDF Presse und Information Thomas HagedornE-Mail: [email protected]: 06131- 70-13802

[email protected] Fotos sind erhältlich über die ZDF Presse und Information, Tel.: 06131 - 70 -16100, und über https://presseportal.zdf.de

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HARZlich willkommen – Eine Reise um den BrockenMittwoch, 3. Oktober 2018, 19.15 Uhr, ZDF

Höchstes Gebirge Norddeutschlands, Touristen-Hotspot für Outdoor-Action, sagenumwobenes Wanderparadies, Schauplatz der deutsch-deutschen Teilung – der Harz hat viele Gesichter. Auf ihrer Harz-Reise trifft ZDF-Autorin An-negret Oster Actionliebhaber auf schwankenden Hängeseil-brücken, wandert mit einem früheren DDR-Grenzer auf den Brocken, besucht eine Theaterpremiere im Wald und fliegt mit dem Gleitschirm über die Fachwerkstadt Goslar.

„3-2-1 und los!“ Egal, ob Madeline Hinze ihre Kunden an der Mega-Zipline über den Rappbode-Stausee rasen oder an der GigaSwing 75 Meter in die Tiefe stürzen lässt - der Adrenalin-Kick ist garantiert. Die quirlige 28-Jährige ist Teamleiterin bei einem Freizeitpark für Actionhungrige. „Ich kann mir nicht vorstellen, was anderes zu machen oder aus meiner Heimat wegzuziehen.“ Etwas anderes verbindet Dietmar Schultke mit dem Begriff „Heimat“. Der 51-Jährige leistete seinen Wehrdienst als DDR-Grenzsoldat am höchs-ten Berg Norddeutschlands. „Der Brocken war militärisches Sperrgebiet. Die Russen hatten dort oben eine Abhörsta-tion.“, erzählt Schultke. Auf denselben Wegen wie damals bietet Schultke heute Wanderungen auf den Brocken an, auf denen er sehr persönlich von einem überwundenen Ka-pitel deutscher Geschichte erzählt. Auch für Benno Schmidt ist der Brocken ein Schicksalsberg. Fast jeden Tag läuft der 87-Jährige aus Wernigerode auf „seinen“ Berg – über die steilste Strecke, das Eckerloch. Unglaubliche 8500 Mal war er schon oben – das kann er beweisen: Jeden Aufstieg lässt er sich oben abstempeln.

Doch der Harz hat nicht nur Natur zu bieten, sondern auch Kultur. Das Festival „Theaternatur“ bietet zeitgenössisches Theater mitten im Wald. Der Regisseur Janek Liebetruth bringt die Welten zusammen und hat die jahrelang im Dorn-röschenschlaf versunkene „Waldbühne“ seines Heimatdorfs Benneckenstein reaktiviert.

Vereint und doch nicht eins Barbara Hahlweg unterwegs im Osten DeutschlandsMittwoch, 3. Oktober 2018, 19.30 Uhr, ZDF Am 3. Oktober 2018 feiert Deutschland 28 Jahre Einheit – in Ost und West. Aber ist da wirklich zusammengewachsen, was zusammengehört? Dieser Frage geht ZDF-Moderatorin Barbara Hahlweg nach. Sie macht sich auf den Weg in den Osten Deutschlands. Im Gepäck neueste Wirtschaftsstu-dien und Zahlen, die aufhorchen lassen. Viele Emotionen kochen derzeit im Osten hoch: Enttäuschung, Wut, aber auch Stolz auf das, was geschaffen wurde und noch immer entsteht. Was Einkommen, Besetzung der Chefetagen oder Zu-kunftsaussichten betrifft, geht nach wie vor ein Riss durch Deutschland. Wer ist dafür verantwortlich? Wie gehen die Menschen damit um? Fühlen sie sich auf Augenhöhe mit dem Westen? Diese Fragen stellt Barbara Hahlweg im-mer wieder. Die Antworten fallen unterschiedlich aus, so unterschiedlich, wie die Interviewpartner sind, denen sie begegnet. Da ist ein Fotograf, der die Veränderung sei-ner Heimat Bitterfeld dokumentiert und dabei nicht mehr „Ruinenpornos“ im Auge hat, sondern Bilder des positiven Wandels. Ein Dresdner Immobilieninvestor, der stolz ist auf seine Stadt, aber auch weiß, dass die Mehrheit der Woh-nungen Westdeutschen gehören, oder eine Landwirtin an der Ostseeküste, die mit ihrer Agrar-GmbH Westbauern starke Konkurrenz macht. Die Vertreter der „Dritten Gene-ration Ost“ sehen die Erfahrung des Umbruchs als Stärke

des Ostens. Bei ehemaligen Bergleuten aus Bischofferode dagegen brodelt noch immer die Wut auf die Treuhand. Ein Adliger aus München ist vor 28 Jahren nach Sachsen ge-zogen und fühlt sich nun als „Ostdeutscher“, wird aber von vielen noch immer als der „Wessi“ wahrgenommen.

Barbara Hahlwegs Reise führt durch wunderschöne Landschaften, in denen der „Aufbau Ost“ sichtbar ist, aber Menschen mit gebrochenen Biografien zu Hause sind. Es ist eine spannende emotionale Reise durch ein Land, bei dem Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben sind, ein Land im Wandel.

Zwei ZDF-Dokumentationen begeben sich am Tag der Deutschen Einheit auf die Spuren deutsch-deutscher Geschichte und Gegenwart. Zunächst reist

Annegret Oster, Leiterin des ZDF-Studios in Sachsen-Anhalt, um den Brocken, dann erkundet „heute“-Moderatorin Barbara Hahlweg den

Osten Deutschlands.

Fotos: ARTE (4), 3sat, 3sat/Jonny Müller-Goldenstedt, dpa/Daniel Bockwoldt, dpa/Ammar Safarjalani, dpa/Vahid Salemi, dpa/Ingo Wagner, Imago/Biky, Intertopics/Huhu Hu, National Geographic, picture press/Huansong Zheng, Reuters/Denis Balibouse, Reuters/Marko Djurica, Norbert Rzepka, ullstein-bild, ZDF (10), ZDF/Christoph Assmann, ZDF/Jan Caudron, ZDF/Laurence Chaperon, ZDF/Ed CharlesZDF/Jürgen Detmers, ZDF/André Götzmann, ZDF/Simone Hartmann, ZDF/Alexander Hein, ZDF/Markus Hintzen, ZDF/Jochen Klöck (3), ZDF/Meike Materne, ZDF/Marcel Mettelsiefen, ZDF/Marvin Mohr, ZDF/An-negret Oster, ZDF/Michael Petsch, ZDF/Lukas Piechowski (2), ZDF/Stefan Rabold, ZDF/Oliver Roetz, ZDF/Stefan Sauer, ZDF/Carmen Sauerbrei, ZDF/Schwarz-Gruppe, ZDF/Zuzana Tomková, ZDF/UFALAB, ZDF/Sebastian Weber, ZDF/Berndt Welz, ZDF/Bettina Wobst

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