Doering. Kaiser Julians Plädoyer für den Kynismus

8/13/2019 Doering. Kaiser Julians Plädoyer für den Kynismus

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KAISER JULIANS PLFÜR DEN KYNIS

Im Abstand von nur drei MonatenJahre 362 zwei Reden, in denen er mit dkern ins Gericht ging. Beide Reden veäußeren Anlässen: die frühere der beid



Kaiser Julians Plädoyer für den Kynis

Bettelsack, Stock) gemeinsam hat:Die

ratio Ct t UqJiu) des Diogenes ist bei ihnen zu Dünkund eitler Ruhmsucht xEVoöo1;iu) verkommensamkeit ulJ t<l lXELu) zu Bettelei und Schmaromer noch, Genußsucht, seine Selbstdiszipldemonstrativen Pose und Wichtigtuerei, seineveränität beruhende Freiheit EAE U8E liu) allen M

Gewohnheiten und Normen gegenüber zu Dschämtheit, Pöbelei und Unflätigkeit, seine heiGöttlichen EVAUßELU zu Respektlosigkeit, Fre



388 Klaus örin

den Zustand des völligen Freiseins vonDiogenes an sich selbst beobachtet, daßjeder anderen Hinsicht erreicht hatte, deinen rohen Polypen essen zu müssen,ihm erregte, und dies nicht etwa aufggung (A.6Y4l), sondern allein aufgrundverbreiteten, aber ungeprüften Meinun

Meinung, daß dasselbe Fleisch in gekgenießbar, in ungekochtem Zustand dungenießbar sei. Getreu dem Auftrag



Kaiser Julians Plädoyer für den Kynis

zweimal nimmt er beiläufig und ohne jede ETatsache Bezug, daß Diogenes aus seinerHeimwar (or. 7,211d.238b). Um so wichtiger nimmschichte, der er eine sonst nirgends zu findendder Aufforderung des Gottes, die Münze umeine speziell für Diogenes bestimmte Variante dsung Erkenne dich selbst rV 8L aaut6v), die

bestimmt, im Heiligtum in Delphi inschriftliMit beidem - so Julian - fordere der Gott

gängigen Meinungen Abschied zu nehmen undzudringen (or. 9,188ab; vgl. or. 7,211b-d und



390 Klaus öring

die Zöllner6) kämen dank dieser Weihemen in den gemeinsamen Genuß allHades, Männer wie Agesilaos und Epim Schlamme liegen V : > ß ßo qlJulian erkennt an, daß die in seinem Sin<:.ine Deutung, die erkennen läßt, daßAußerung wie dieser nicht von seinen G

leicht ist. Er muß, um dies zu zeigen, bkünste aufbieten. Seine eutunglautetziert, so: aßDiogenes sich in dieser a



Kaiser Julians Plädoyer für den Kyni

profitieren, wenn sie ins Innere der heiligeneindringen (239bc).

Die drei beigebrachten Beispiele dürften hgemacht haben, wieviel Mühe Julian darauf vdes Diogenes mit den überkommenen Nachstimmung zu bringen, und wie er dabei verfähist nun zu fragen - übergeht Julian die vonscheuten ungebildeten Hunde nicht einfachSchweigen, sondern verwendet so viel Müheund verfehlte Bild, das durch sie von Diogenesverbreitet wurde, durch ein in seinem Sinne ri



39 Klaus Döring

phie ist qJLAOaocp u XOLVlj [ ] xui CPl

gemäß leben will, bedarf keiner Gelehrsastudiums, es genügt vielmehr, im Strebeder Abkehr vom Laster das Sittlichguteausgedrückt: es genügt, allein auf diePythischen Gottes zu hören: ,Erkenne dMünze um (187d-188a). Diesen beidWeisungen des eigentlichen Begründers188b) der kynischen Philosophie, des Gsich die großen alten Kyniker Antistheverpflichtet. Sie erblickten ihr Lebenszie




Reden verfolgt: Wer sich für ihn entscheidet,

Maßstab, an dem er sich messen lassen muß, dnale Nüchternheit, Selbstdisziplin, Selbstgenümigkeit sind, die Diogenes und die anderenzeichneten. Nur wer bereit ist, sich dieser Anflos zu stellen, hat ein Recht darauf, sich Kyn

Julian hätte über den kynischen Weg zu

Tugend gewiß nicht so ausführlich und ger

gesprochen, wenn er in ihm nicht eine wichtWeg über die ,gelehrte Philosophie gesehenwelchen Platz dieser Weg im Gesamtzusamm



394 Klaus Döring

431 b; 89b,290d-291b.30Sb-d; vgl. Misop

blick auf Anordnungen wie diese schrein der ersten der beiden Schmähreden auTod verfaßte (or. 4), und Sozomenos in sverfaßten12 Kirchengeschichte Julian haFürsorge für die Notleidenden zu instiReich Herbergen und Hospize zu erbavöQwv xai yuvmxwv < p ~ A . o C J o < p e r v eyvOl

16,2-3) bzw. a Y V E 1 J t t l Q ~ a t a Q e V W V ~ un

or. 4,111) einzurichten. Mit den Den

Frauen, die sich zu philosophieren e




führen (or. 7,227c-234c)15). Vergleicht man d

den beiden Kynikerreden über die Weisung sDelphi erhielt (or. 7,211b-d.238b-d; 9,188ab)mutung nahe, daß Julian in seiner BerufungBerufung des Diogenes sah: Wie Diogenes vereiner, der von ott den Auftrag erhalten hatsche, wertlose Münze durch eine echte, weKonkret gesprochen heißt dies in seinem Fa

verderblichen Irrglauben der Christen durchalten wahren ötter zu ersetzen. Es scheint msich selbst als neuer Diogenes verstand. Nimm



396 Klaus Döring

neuer Diogenes verstand, dann wird klaEUA.UßELU an Diogenes so wichtig war: Siin erster Linie mit Diogenes verbundeBedürfnis war, den durch und durch awahren Kynikers zu praktizieren, und dser, auch rigoros tat I7 verstärkte die Id

nhang

A. Kurmann vgl. Anm.11 374-3




men, daß Sozomenos unter den in seiner Vorla

(wie ich es für wahrscheinlich halte), sei es einKurmann)20) - genannten karitativen Einricphilosophisch-religiöse Einrichtungen verstakann cpQovnOttlQLOv zu Gregors Zeit sowoh,Zufluchtsort heißen ); für aYVE U ttlQLOV ist dstätte dagegen nur sehr schwach und für :rWQ8

,Zufluchtsstätte für Jungfrauen bzw. allgeme

für hilfsbedürftige Frauen , wie es scheinbezeugt; Kurmann nennt jedenfalls keinen Bauch keinen ermitteln können. Für die Bedeut



398 Klaus Döring

1908 als POxy 840 veröffentlicht wur(Zeile 8 und 13) höchstwahrscheinliczwar genauer der Israelitenvorhof imgemeint25 der nur von Israeliten betrbesonders rein waren (vgl. Joseph. BApion. II 104). An der dritten Stelle, ditierte bei Gregor von Nazianz findet, wmeinerer Weise im Sinne von ,HeiligAssonanz von Au6c; und vu6c; spielend,einem seiner Gedichte so: AUOC ~ E<JLL




bräuchlich waren, scheint mir Kurmanns e

tabel. en von ihm b e n s t n d e t e ~ Mangel annehmen, scheint mir das kleinere Ubel zu sein

nhang

Die Annahme, daß Julian sich als Diog

stand, findet sich auch an einer Stelle, an deleicht vermutet: in dem monumentalen z rama Kaiser u Galiläer des norwegischen



Klaus öring

Gefragt ist das energische ändernde Zu

neuer Diogenes muß aufräumen hn sieeinstimmung mit dem historischen in si

Bamberg

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