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Diplomstudiengang ›Historisch orientierte ... · gegen diese stellten und welche Bilder über...

Date post: 17-Sep-2018
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1 Diplomstudiengang ›Historisch orientierte Kulturwissenschaften‹ Lehrangebot für das Wintersemestersemester 2004/05 (Abkürzungen: V = Vorlesung, PS = Proseminar, OS = Oberseminar, Ü = Übung, PK = Lehrveranstaltung zur Erlangung von praktischen Kompetenzen im Be- reich EDV und Medien gem. § 14,3 StudO, PL = praxisorientierte Lehrveranstaltung zur Vermittlung spezieller, fachspezifischer Kenntnisse und Fertigkeiten gem § 8,1,7 und § 13,3 StudO, IK = Interdisziplinäres Kolloquium) Änderungen im Lehrangebot sind möglich. Die verbindlichen Zeit-, Orts-, und Themenangaben sind den Aushängen am Schwarzen Brett der jeweiligen Fachrichtung zu entnehmen. Semestereröffnung Am 4. November ab 17 Uhr findet in Gebäude 9.2, Raum 223 ein Runder Tisch für alle Studenten/innen und Dozenten/innen der HoK statt. Diese Veranstaltung bietet allen am Studiengang Beteiligten die Gelegenheit sich über aktuelle Beschlüsse des Prüfungsausschusses und des Sprechergremiums zu informieren, Fragen zu Lehrangebot, Studienaufbau, Leistungsnachweisen etc. zu klären und Erfahrungen mit dem Studiengang HoK auszutauschen. gez. Prof. Dr. C. Zimmermann (Erster Sprecher der HoK) Interdisziplinäre Einführungsveranstaltung Die „IE“ ist für alle Studierende im Grundstudium obligatorisch. Ab dem WS 04/05 gilt: Die „Interdisziplinäre“ ist erfolgreich abgeschlossen, wenn acht verschiedene Facheinheiten nachgewiesen werden können. Di 11-13 Uhr, Gebäude 9.2, 1. OG, HS 2 Mi 15-17 Uhr, Gebäude 13, Raum -1.22 Mittelalterliche Geschichte, B. Kasten (26.10.-10.11.2004) Kultur- und Mediengeschichte, C. Zimmermann (16.11.-01.12.2004) Systematische Theologie, L. Scherzberg (07.12.-22.12.2004) Zeitgeschichte/ Neueste Geschichte, R. Hudemann (11.01.-26.01.2005) Religionswissenschaft/Geschichte des Christentums, G.-R. Puin (01.02.-16.02.2005) Gemeinsame Abschlussdiskussion: 17. Februar 2005, 17 Uhr.
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Diplomstudiengang ›Historisch orientierte Kulturwissenschaften‹

Lehrangebot für das Wintersemestersemester 2004/05

(Abkürzungen: V = Vorlesung, PS = Proseminar, OS = Oberseminar, Ü = Übung, PK = Lehrveranstaltung zur Erlangung von praktischen Kompetenzen im Be-

reich EDV und Medien gem. § 14,3 StudO, PL = praxisorientierte Lehrveranstaltung zur Vermittlung spezieller, fachspezifischer Kenntnisse und Fertigkeiten gem § 8,1,7 und §

13,3 StudO, IK = Interdisziplinäres Kolloquium) � Änderungen im Lehrangebot sind möglich. Die verbindlichen Zeit-, Orts-, und

Themenangaben sind den Aushängen am Schwarzen Brett der jeweiligen Fachrichtung zu entnehmen.

Semestereröffnung

Am 4. November ab 17 Uhr findet in Gebäude 9.2, Raum 223 ein Runder Tisch für alle Studenten/innen und Dozenten/innen der HoK statt.

Diese Veranstaltung bietet allen am Studiengang Beteiligten die Gelegenheit sich

über aktuelle Beschlüsse des Prüfungsausschusses und des Sprechergremiums zu informieren, Fragen zu Lehrangebot, Studienaufbau, Leistungsnachweisen etc. zu

klären und Erfahrungen mit dem Studiengang HoK auszutauschen.

gez. Prof. Dr. C. Zimmermann (Erster Sprecher der HoK)

Interdisziplinäre Einführungsveranstaltung Die „IE“ ist für alle Studierende im Grundstudium obligatorisch. Ab dem WS 04/05 gilt: Die „Interdisziplinäre“ ist erfolgreich abgeschlossen, wenn acht verschiedene Facheinheiten nachgewiesen werden können.

Di 11-13 Uhr, Gebäude 9.2, 1. OG, HS 2 Mi 15-17 Uhr, Gebäude 13, Raum -1.22

Mittelalterliche Geschichte, B. Kasten (26.10.-10.11.2004)

Kultur- und Mediengeschichte, C. Zimmermann (16.11.-01.12.2004) Systematische Theologie, L. Scherzberg (07.12.-22.12.2004)

Zeitgeschichte/ Neueste Geschichte, R. Hudemann (11.01.-26.01.2005) Religionswissenschaft/Geschichte des Christentums, G.-R. Puin (01.02.-16.02.2005)

Gemeinsame Abschlussdiskussion: 17. Februar 2005, 17 Uhr.

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Fächergruppe I

Frühe Neuzeit V: Frühe Neuzeit III: Das Zeitalter des Barock W. Behringer Di 11-13, G 12, R 003

Das Zeitalter ist gekennzeichnet durch eine Säkularisierung des Denkens, das Ent-stehen der kolonialen Imperien und der Lust an der Konstruktion großer Maschinen, einer Stärkung des Staates gegenüber der Kirche und der Wissenschaft gegenüber der Religion. Mit der Ausbildung der Weltwirtschaft, der starken Nationalstaaten und der Wissenschaftsrevolution wurden hier wesentliche Fundamente der Moderne ge-legt. Lektüre: Maurice Ashley, Das Zeitalter des Barock. Europa zwischen 1598 und 1715, München 1983; Pierre Chaunu, Europäische Kultur im Zeitalter des Barock, Mün-chen/Zürich 1968; Michel Clévenot, Licht und Schatten – das Zeitalter des Barock, Luzern 1997; Wilfried Freund, Abenteuer Barock. Kultur im Zeitalter der Entdeckun-gen, Darmstadt 2004; Paul Hazard, Die Krise des europäischen Geistes, Hamburg 1939. Ü: Übung zur Vorlesung „Das Zeitalter des Barock“ W. Behringer Di 13-14, Ort wird noch bekannt gegeben

Die Übung zur Vorlesung dient dazu, anhand ausgewählter Quellentexte die Themen der Vorlesung und die Kenntnis des Barockzeitalters zu vertiefen und seine Proble-me und Potentiale zu diskutieren. Darüber hinaus werden Fragen zur Vorlesung be-sprochen. PS: Einführung in das Studium der Frühen Neuzeit: N. Reinholdt Frauen in der Frühen Neuzeit Mi 15-17, G 12, R 001, Tutorium: wird noch bekannt gegeben.

Wie lebten und arbeiteten Frauen in der Frühen Neuzeit? Welche Rechte und Pflich-ten wurden ihnen zugeschrieben und welche tatsächlichen Handlungsspielräume standen ihnen offen? Und vor allem: wie findet man das heraus? In diesem Prose-minar werden unterschiedliche Quellengattungen, methodische Zugänge und die spezifischen “Werkzeuge” vorgestellt, mit denen die Lebenswelten von frühneuzeitli-chen Frauen erforscht werden können. Anhand des Themas sollen Studienanfänge-rInnen die Epoche und die Teildisziplin der Geschichte der Frühen Neuzeit kennen lernen, und sich mit den Konventionen des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut machen. Literatur: Winfried Schulze, Einführung in die Neuere Geschichte, 4. Aufl., Stuttgart 2002; Anne Conrad, Frauen und Geschlechtergeschichte, in Michael Maurer (Hrsg.) Aufriß der Historischen Wissenschaften Bd.7, Stuttgart 2003, S. 230 – 294; Merry E. Wiesner, Women and Gender in Early Modern Europe, 2. Aufl., Cambridge 2000; Heide Wunder, "Er ist die Sonn', sie ist der Mond" Frauen in der Frühen Neuzeit, München 1992. Voraussetzung für den erfolgreichen und bescheinigten Abschluss des Proseminars ist der durch Übersetzungsklausur zu erbringende Nachweis über Sprachkenntnisse in zwei modernen Fremdsprachen. Dieser Nachweis muss spätestens zum Vordip-lom vorliegen.

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OS: Die Radikale Reformation W. Behringer Do 13-15, G 12, R 001

Eine der interessantesten Folgen der Reformation war das Potential an Ideologien, welches nach dem Zusammenbruch der Definitionsmacht der Römischen Kirche frei-gesetzt wurde. Dem religiösen Fundamentalismus der Reformatoren traten noch in den 1520er Jahren spiritualistische Freigeister gegenüber, das Meinungsspektrum reicht von radikalem Individualismus bis zu kommunistischen Utopien, von prakti-schen Reformen bis zum Separatismus in der Freikirche der Täufer, vom Pazifismus bis zur Durchsetzung der eigenen Ansichten mit Mitteln des Terrors. Eine Folge der Meinungsvielfalt war auch das Entstehen erster Einsichten von der Notwendigkeit religiöser Toleranz. Lektüre: Euan Cameron, The European Reformation, Oxford 1991; George H. Williams, The Radical Reformation, 3rd , rev. and expanded ed., Kirksville/Mo. 1992. Ü: Spanien nach 1492: Die Vertreibung der Juden S. Rauschenbach und ihre Konsequenzen Blockveranstaltung, Zeit und Ort werden am Schwarzen Brett bekannt gegeben

Die Situation der Juden im christlichen Spanien verschlechterte sich seit dem 14. Jahrhundert zusehends. Zwangsdisputationen, Pogrome und Massentaufen prägten das Geschehen. Im März 1492 endlich unterschrieben die Katholischen Könige das Vertreibungsdekret; alle Juden mußten Spanien verlassen oder sich taufen lassen. Doch viele Konflikte, die mit dem jüdischen Erbe in unmittelbarer Verbindung standen wie v.a. diejenigen zwischen „alten“ und „neuen“ Christen, zwischen Befürwortern und Gegnern der „Reinheit des Blutes („limpieza de sangre“), prägten auch das Spa-nien des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. Sie sollen in der Übung untersucht werden. Dabei soll auf der Grundlage einzelner politischer, historiographischer und literari-scher Zeugnisse auch gefragt werden, wie sich einschlägige Denker im Spanien der Frühen Neuzeit zur Problematik der Conversos sowie zum Vorgehen der Inquisition gegen diese stellten und welche Bilder über Juden und das Judentum das Spanien nach 1492 prägten. – Eine Kopiervorlage wird den Teilnehmern zu Beginn der Vorle-sungszeit zur Verfügung gestellt. Spanischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht zwingend notwendig. PL: Kann man Geschichte ausstellen? G. Ames Einführung in Theorie und Praxis der Museumsarbeit Mo 16-18, G 12, R 001, Beginn: 25.10.2004

Moderne Geschichtsmuseen und -ausstellungen sind komplexe Medien der Kommu-nikation, in denen eine Vielzahl fachwissenschaftlicher, objektspezifischer, didakti-scher und organisatorischer Arbeitsschritte gebündelt sind. Die Lehrveranstaltung thematisiert Wesen und Bedeutung des Geschichtsmuseums und vermittelt anhand zahlreicher Beispiele aus dem Historischen Museums Saar Basiswissen in den mu-sealen Teilbereichen Sammeln, Bewahren, Erforschen und Ausstellen. Sie will damit Einblicke geben in eines der klassischen Berufsfelder für Absolventinnen und Absol-venten der Studienfächer Geschichte und Historisch orientierte Kulturwissenschaften. PL: Internet für Historiker Ch. Haller Zeit: Blockveranstaltung Raum: Geb. 44, CIP-Pool der Philosophischen Fakultät, WinNT-Schulungsraum (Raum 1.09)

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Termine: 5., 26. und 27. November, 3., 4. und am 10. Dezember 2004, Freitags von 12 bis 18 Uhr und Samstags (27.11 und 4.12.) von 10 bis 16 Uhr.

Voraussetzungen zur Teilnahme: Bereitschaft zur regelmäßigen und aktiven Kursteilnahme; Geschichtswissenschaftliche und Computer-Grundkenntnisse (rudi-mentäre Kenntnisse über Windows, Grundkenntnisse im Umgang mit Textverarbei-tungssoftware wie Word). Zweifellos hat sich der Computer in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten wissenschaftlichen Arbeitsmittel entwickelt. Historiker setzen Computer heute nicht nur zur komfortablen Textverarbeitung, sondern insbesondere auch für die schnelle Informationssuche im Internet ein. Die meisten Anwender nutz-ten aus Unkenntnis jedoch nur einen Bruchteil seiner Möglichkeiten, da diese zu-meist autodidaktisch und folglich zeitintensiv erworben werden müssen. Ziel des Kur-ses ist es, den Teilnehmern einen systematischen Überblick über das Potential und die Grenzen des Internets (Datenbanken, Bibliotheken, Suchmaschinen, Fachkatalo-ge, etc.) für die Bedürfnisse des Historikers zu vermitteln. Dazu gehört auch ein grundlegender Einblick in gängige Officeprogramme, wie Word, Excel und Access, deren Beherrschung für die Weiterverarbeitung der aus dem Internet gewonnen In-formationen notwendige Voraussetzung ist. Den Teilnehmern wird somit die Möglich-keit geboten, Sicherheit und Erfahrung im Umgang mit dem elektronischen Hilfsmittel zu gewinnen und wesentliche Arbeitstechniken zu verfeinern. Literaturhinweise: Biste, Bärbel und Hohls, Rüdiger (Hg.): Fachinformation und EDV-Arbeitstechniken; für Historiker. Einführung und Arbeitsbuch (Historical Social Re-search-Supplement-Heft 12). Köln 2000; Stuart Jenks und Paul Tiedemann: Internet für Historiker. Eine praxisorientierte Einführung. Darmstadt 2000. PL: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten R. Möhler Mi 13-15, Gebäude 12, Raum 001

Der große Umfang des Lernstoffes in einem Proseminar bringt es mit sich, dass das wissenschaftliche Arbeiten, das "Handwerkzeug des Historikers", und vieles anderes mehr nicht in der gewünschten Intensität besprochen und gelernt werden kann. Die Übung dient dazu, als Einführung, Wiederholung und/oder Vertiefung, nochmals sys-tematisch diese Fragen vorzustellen und anhand von historischen Beispielen aus der Geschichte des "Dritten Reiches" einzuüben. Literatur - zur Anschaffung empfohlen: Norbert Franck: Fit fürs Studium. Erfolgreich reden, lesen, schreiben. München 4.A. 2001; Einführung in die Geschichtswissen-schaft / Peter Borowsky, Barbara Vogel und Heide Wunder. Bd. 1: Grundprobleme, Arbeitsorganisation, Hilfsmittel. Opladen 5.A. 1989, Nachdruck 2000 Kolloquium: Theorien für Frühneuzeithistoriker III W. Behringer Do 17-19, G 12, R 301

Das Kolloquium soll fortgeschrittenen Studenten die Möglichkeit eröffnen, sich sys-tematisch mit Theorien zu beschäftigen, die zum Verständnis der Geschichte und für die Geschichtsschreibung nützlich sind. Im weiteren Fortgang sollen eigene For-schungsprojekte oder Ideen im Lichte dieser Theorien diskutiert werden. Lektüre: Peter Burke (ed.), New Perspectives on Historical Writing, Cambridge 1991; Peter Burke, History and Social Theory, Cambridge 1992.

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Neuere Geschichte V: Die europäischen Nationen und der Erste Weltkrieg G. Clemens Di 12-14, G 9.1, HS 02

Lange stand im Zentrum der internationalen historischen Forschung die Frage nach seinen Ursachen und den Verantwortlichen für die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhun-derts. Allmählich rückten dann wirtschafts- und sozialhistorische Problem in der Vor-dergrund und seit Mitte der 1980er Jahre haben mentalitäts-, kultur- und alltagsge-schichtliche sowie lokal- und regionalgeschichtliche Studien den Fragehorizont er-heblich erweitert. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Leistungen der mo-dernen Weltkriegs-Forschung in europäischer Perspektive. Als vorbereitende Lektüre wird empfohlen: Hirschfeld, Gerhard; Krumeich, Gerd; Renz, Irina (Hg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn 2002; Mommsen, Wolf-gang: Die Urkatastrophe Deutschlands. Der erste Weltkrieg 1914-1918, Stuttgart 2002; Salewski, Michael: Der Erste Weltkrieg, Paderborn 2002; Berghahn, Volker: Der Erste Weltkrieg, München 2003. V: Frauen- und Geschlechtergeschichte im 20. Jahrhundert B. Kuhn Do 13-15, G 9.1, HS 02

Kaum ein Jahrhundert hat das Leben der Frauen so nachhaltig verändert wie das 20. Jahrhundert. Waren Frauen in der Geschichte selten nur passiv Zuschauende, so haben im 20. Jahrhundert immer mehr Frauen selbst das Wort ergriffen. Frauen rück-ten im 20. Jahrhundert in allen gesellschaftlichen Bereichen in den Vordergrund. Das Jahrhundert brachte ihnen das allgemeine Wahlrecht und den freien Hoch-schulzugang. Das Verhältnis der Geschlechter hat sich in Politik, Kultur, Recht, Wirt-schaft, Familie und in Sexualität einschneidend verändert, und das nicht erst seit der Neuen Frauenbewegung der 1970er Jahre. Kriege, Revolutionen und Diktaturen ha-ben die Menschen des Jahrhunderts, Frauen und Männer, unterschiedlich geprägt und hatten in Ost und West verschiedene Auswirkungen. Die Vorlesung wird sich zwar auf Deutschland bzw. die beiden deutschen Staaten konzentrieren, dort wo es sinnvoll erscheint jedoch auch einen europäischen Vergleich einbeziehen. Literatur: Ute Frevert, Frauen-Geschichte. Zwischen Bürgerlicher Verbesserung und neuer Weiblichkeit, Frankfurt 1986; Georges Duby/Michelle Perrot (Hg.), Geschichte der Frauen, Bd. 5: 20. Jahrhundert, hg. von Françoise Thébaud Frankfurt 1994; Bon-nie S. Anderson/Judith P. Zinsser, Eine eigene Geschichte. Frauen in Europa. Bd. 2: Vom Absolutismus bis zur Gegenwart, Frankfurt 1995; Gisela Bock, Frauen in der europäischen Geschichte. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 2000; Frauen in der Geschichte des Rechts. Von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, hg. Von Ute Gerhard, München 1997. PS: Einführung in das Studium der Neueren Geschichte: R. Möhler “Die Juden sind unser Unglück!“ - der Berliner Antisemitismusstreit 1877/78 (mit begleitendem 2std. Tutorium) Di 13-15, G 12, R 301, der Tutoriums-Termin wird durch Anschlag am Schwarzen Brett Anfang Oktober bekannt gegeben Voranmeldung erforderlich! (Liste im Bau 12, Bibliothek - Aufsicht)

Der Geschichtsprofessor und Reichstagsabgeordnete Heinrich von Treitschke be-schloss seinen Beitrag in den "Preußischen Jahrbücher" 1879 mit dem Ausruf: "Die Juden sind unser Unglück!". Er löste damit den "Berliner Antisemitismusstreit" aus; zahlreiche Kollegen und weite Teile der deutschen Öffentlichkeit widersprachen sei-

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ner Aussage. In welcher Ausprägung und wie stark beeinflusste der Antisemitismus die politische Kultur des Kaiserreiches? Gibt es eine eindeutige Kontinuität zum völ-kischen Antisemitismus der Nachkriegszeit? Im Proseminar und begleitendem Tuto-rium werden anhand des gewählten Themas Grundkenntnisse der Neueren Ge-schichte vermittelt sowie in die spezifischen wissenschaftlichen Arbeitsweisen und Methoden der Geschichtswissenschaft eingeführt. Das historische Thema dient dabei lediglich als Beispiel, der Schwerpunkt liegt auf einer allgemeinen Einführung in die Geschichtswissenschaft. Literatur - zur Anschaffung empfohlen: Winfried Schulze: Einführung in die neuere Geschichte. Stuttgart 4.A. 2002; Hans-Peter Ullmann: Politik im Deutschen Kaiser-reich 1871-1918. München 1999 (Enzyklopädie deutscher Geschichte; 52); Shulamit Volkov: Die Juden in Deutschland 1780-1918. München 2.A. 2000 (Enzyklopädie deutscher Geschichte; 16) Voraussetzung für den erfolgreichen und bescheinigten Abschluss des Proseminars ist der durch Übersetzungsklausur zu erbringende Nachweis über Sprachkenntnisse in zwei modernen Fremdsprachen. Dieser Nachweis muss spätestens zum Vordip-lom vorliegen. PS: Einführung in das Studium der Neuere Geschichte: G. Clemens 1848/49 Revolution in Deutschland Mo 11-13, G 12, R 001, mit begleitendem 2std. Tutorium

Die Erforschung der Revolution von 1848/49 ist in den letzten Jahren intensiviert und belebt worden. Angeregt durch neuere Strömungen der Geschichtswissenschaft, durch Sozialgeschichte, Alltags- und Kulturgeschichte, wurden Aspekte der Revoluti-on in den Vordergrund gerückt, die zeigen, daß die klassische Formel vom „Kampf des Bürgertums für Einheit und Freiheit“ als gemeinsamer Nenner der Ereignisse zu kurz greift. Die Geschichtswissenschaft hat inzwischen eine Vielzahl von Revolutio-nen zutage gefördert: Neben der nationalen Ebene gab es die des Einzelstaates und die der Gemeinden, neben der Revolution der Bürger die Aufstände der Unterschich-ten, neben aktiven Städten und „revolutionsfreie Zonen“ auf dem Land. Anhand des ausgewählten Themas sollen Grundkenntnisse der Neueren Geschichte vermittelt sowie in die Arbeitsweisen und Methoden der Geschichtswissenschaft ein-geführt werden. Das historische Thema dient dabei als Beispiel, der Schwerpunkt des Proseminars liegt auf der allgemeinen Einführung in die Geschichtswissenschaft. Als vorbereitende Lektüre wird empfohlen: Dipper, Christof; Speck, Ulrich (Hg.): 1848. Revolution in Deutschland, Frankfurt am Main/Leipzig 1998; Dowe, Dieter; Haupt, Heinz-Gerhard; Langewiesche, Dieter (Hg.): Europa 1848. Revolution und Reform, Bonn 1998; Hardtwig, Wolfgang (Hg.): Revolution in Deutschland und Euro-pa 1848/49, Göttingen 1998; Hein, Dieter: Die Revolution von 1848/49, 2. Aufl. Mün-chen 1999; Hachtmann, Rüdiger: Nachlese: Bemerkungen zu einigen Neuer-scheinungen zur Revolution von 1848/49, in: Neue politische Literatur 47 (2002), S. 224-248. Voraussetzung für den erfolgreichen und bescheinigten Abschluss des Proseminars ist der durch Übersetzungsklausur zu erbringende Nachweis über Sprachkenntnisse in zwei modernen Fremdsprachen. Dieser Nachweis muss spätestens zum Vordip-lom vorliegen. OS: „Ein Gespenst geht um in Europa“ – das Gespenst M. Grabas der Globalisierung. Globalisierungsdiskurse im historischen Vergleich Di 15.30-17.00, G 11, R 535, Beginn: 19.10.2004

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Bei Übernahme eines passenden Referats- und Hausarbeitsthemas kann dieses Oberseminar für die Neuere Geschichte angerechnet werden.

Kommentar unter Wirtschaftsgeschichte Ü: Übung zur Vorlesung G. Clemens Di 15-17, Ort s. Aushang in der Fachrichtung

Als begleitendes Lehrangebot zur Vorlesung: „Die europäischen Nationen und der Erste Weltkrieg“ bietet die Übung Gelegenheit einzelne Aspekte der Vorlesung an-hand der neueren Forschungsliteratur zu diskutieren und zu vertiefen. Ü: Übung zur Vorlesung B. Kuhn Do 16-17, G 12, R 001

In der Übung werden ausgewählte Themen der Vorlesung durch Lektüre von Quellen und Auszügen aus der Literatur vertieft Ü: Das „deutsche Volk“ und die Anderen – R. Möhler Selbst- und Feindbilder in der neueren deutschen Geschichte (19. und 20. Jahrhundert) Di 15-17 Uhr G 12, R 301

"Was ist des Deutschen Vaterland?" - das berühmte Lied von Ernst Moritz Arndt, ge-schrieben im "Freiheitsjahr" 1813, steht für die zeitgenössische Suche nach der deutschen Identität als Nation. Deutsche Kultur, deutsche Sprache diente ebenso zur Selbstfindung wie das Feindbild des "Welschen", des Feindes Frankreich. Auch im Innern der Nation wurden während des 19. und 20. Jahrhunderts "Feinde" identifi-ziert, internationale Sozialisten, Katholiken und vor allem "der Jude". In dieser Übung sollen anhand ausgewählter Beiträge und Quellentexte einzelne Themenfelder näher untersucht und Entwicklungslinien bis in die Gegenwart aufgezeigt werden. Literatur: Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Bd. 1-2. München 2000; Nation – Nationalismus – Nationale Identität/hrsg. von Dorothea Weidinger. Bonn 2002 (Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung; 392) Ü: Historisches Grundwissen I: Verfassungen und politische R. Möhler Systeme in der neueren deutschen Geschichte (19. und 20. Jahrhundert) Do 9-11 Uhr, G 12, R 301

Universitäres Lernen bedeutet zunächst einmal exemplarisches Lernen; trotzdem ist eine solide historische Wissensbasis nicht verkehrt. In dieser Übung wird der Ver-such unternommen, anhand von Quellentexten und wissenschaftlichen Beiträgen in die Grundzüge der neueren deutschen "politischen Verfassungsgeschichte" einzu-führen. Im Sommersemester 2005 soll die Übung mit dem Schwerpunkt auf Parla-ments- und Parteiengeschichte fortgeführt werden. Literatur - zur Anschaffung empfohlen: Manfred Botzenhart: Deutsche Verfassungs-geschichte 1806-1949. Stuttgart 1993; Deutsche Verfassungen. Dokumente zur Ver-gangenheit und Gegenwart/bearb. von Hermann-Josef Blanke. Paderborn 2003 Ü: Theorie in der Geschichtswissenschaft - eine Einführung R. Möhler Do 11-13 Uhr, G 12, R 301

Theoretische Erörterungen über "die Geschichte", ihr Selbstverständnis und ihre Me-thoden fristen im normalen Studienalltag eher ein Randdasein. Für ein tiefergehen-des Verständnis von Geschichte ist jedoch eine kritische Selbstreflexion über Histori-

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sche Erinnerung, Geschichtsbilder, Betrachtungsweisen, Methoden und Fragen der Objektivität bei der Rekonstruktion von Vergangenheit unabdingbar. In der Übung sollen anhand ausgewählter Texte diese Probleme erkannt, analysiert und diskutiert werden. Literatur - zur Anschaffung empfohlen: Winfried Schulze: Einführung in die neuere Geschichte. Stuttgart 4.A. 2002; Lexikon Geschichtswissenschaft: hundert Grund-begriffe/hrsg. von Stefan Jordan. Stuttgart 2002 Ü/PL: Einführung in das Archivwesen mit paläographischen W. Müller Übungen an Akten des 19. Jahrhunderts Mo 14-16, G 12, R 001, Beginn: 25.10.2004

Verbunden mit engem Praxisbezug informiert diese Übung über allgemeine Struktu-ren und Aufgaben der Archive, das regionale Archivwesen, archivische Findmittel und Aspekte der praktischen Archivarbeit. Dabei erfolgen auch Besichtigungen des Landesarchivs Saarbrücken und des Archivs der Universität des Saarlandes. Einen besonderen Schwerpunkt bilden ferner paläographische Übungen an Akten des 19. Jahrhunderts. Literatur: Eckart G. Franz: Einführung in die Archivkunde, 5. Auflage, Darmstadt 1999; Wolfgang Müller / Michael Sander: Saarländischer Archivführer, 2. Auflage, 2002. Nils Brübach / Karl Murk (Hrsg.): Zur Lage der Universitätsarchive in Deutsch-land (Veröffentlichungen der Archivschule Marburg Nr. 47),Marburg 2002, Norbert Reimann (Hrsg.): Praktische Archivkunde. Ein Leitfaden für Fachangestellte für Me-dien- und Informationsdienste - Fachrichtung Archiv, Münster 2004. Für die Bescheinigung der „erfolgreiche Teilnahme“ wird ein Kurzreferat mit Thesen-papier oder das Bestehen einer Klausur in Paläographie verlangt. PL: EDV für Historiker Ch. Haller Blockveranstaltungen, Termine werden am Schwarzen Brett bekannt gegeben

Kommentar unter Geschichte der Frühen Neuzeit PL: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten R. Möhler Mi 13-15, G 12, R 301

Kommentar unter Geschichte der Frühen Neuzeit

Zeitgeschichte / Neueste Geschichte V: Europäische Integration 1945-2004 R. Hudemann Mi 11-13, G 12, HS 003

Die Vorlesung gibt einen Überblick über die ideengeschichtlichen, politischen, öko-nomischen und gesellschaftlichen Etappen und Zusammenhänge der Europäischen Integration vom Kriegsende bis zur Osterweiterung. Zur Einführung können dienen: Walter Lipgens u. Wilfried Loth (Hg.), Documents on the History of European Integration, 4 Bde., Berlin u. New York 1984-1990; Raymond Poidevin (Hg.), Histoire des débuts de la construction européenne (mars 1948-mai 1950). Origins of the European Integration (march 1948-mai 1950), Brüssel u.a. 1986; Marie-Thérèse Bitsch, Histoire de la construction européenne de 1945 à nos jours, Brüssel 42003; Pierre Gerbet, La construction de l’Europe, Paris 31999. V: Frauen- und Geschlechtergeschichte im 20. Jahrhundert B. Kuhn

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Do 13-15, G 9.1, HS 02

Kommentar unter Neuere Geschichte PS: Einführung in das Studium der Neuesten Geschichte: R. Möhler “Die Wannseekonferenz“ – Entscheidung zum Judenmord (mit begleitendem 2std. Tutorium) Mi 9-11 Uhr, G 12, R 301, der Tutoriums-Termin wird durch Anschlag am Schwarzen Brett Anfang Oktober bekannt gegeben Voranmeldung erforderlich! (Liste im Bau 12, Bibliothek-Aufsicht)

Das wohl bekannteste Textdokument zur Geschichte des millionenhaften Judenmor-des im "Dritten Reich" stellt das Protokoll der "Wannsee-Konferenz" vom 20. Januar 1942 dar. Spitzenbeamte aus Staat, Bürokratie und Partei berieten das weitere Vor-gehen zur "Endlösung der Judenfrage". Welche Entwicklung hatte die nationalsozia-listische Judenpolitik bis zu diesem Zeitpunkt genommen, welche tatsächliche Be-deutung kam dieser Konferenz zu? Im Proseminar und begleitendem Tutorium wer-den anhand des gewählten Themas Grundkenntnisse der Neueren Geschichte ver-mittelt sowie in die spezifischen wissenschaftlichen Arbeitsweisen und Methoden der Geschichtswissenschaft eingeführt. Das historische Thema dient dabei lediglich als Beispiel, der Schwerpunkt liegt auf einer allgemeinen Einführung in die Geschichts-wissenschaft. Literatur - zur Anschaffung empfohlen: Winfried Schulze: Einführung in die neuere Geschichte. Stuttgart 4.A. 2002; Ulrich von Hehl: Nationalsozialistische Herrschaft. München 2.A. 2001 (Oldenbourgs Enzyklopädie deutscher Geschichte; 39) Voraussetzung für den erfolgreichen und bescheinigten Abschluss des Proseminars ist der durch Übersetzungsklausur zu erbringende Nachweis über Sprachkenntnisse in zwei modernen Fremdsprachen. Dieser Nachweis muss spätestens zum Vordip-lom vorliegen. OS: Die Saar-Frage im internationalen Zusammenhang R. Hudemann 1945-1959 Do 13-15, G 12, R 301 (Geplant ist ein begleitendes Tutorium zum Oberseminar.)

Im Oktober 2005 jährt sich zum 50. Male die Abstimmung über die Angliederung des Saarlandes an die Bundesrepublik, im Januar 2005 die Abstimmung von 1935. Begleitend und vorbereitend zu den vielfältigen im Land geplanten Aktivitäten wird Studierenden eine Einführung in die komplizierten politischen, ökonomischen, sozia-len und kulturellen Strukturen des Saarlands in seiner internationalen Verflechtung in der Zeit zwischen Ende des II. Weltkrieges und Abschluß der Rückgliederung gege-ben. Dabei kann auch mit den Archivbeständen gearbeitet werden, welche das Fran-zösische Außenministerium und andere öffentliche und private Institutionen dem His-torischen Institut zur Microverfilmung überlassen haben. Referatthemen sollten bereits vor Ende des Sommersemesters oder in der vorle-sungsfreien Zeit in den Sprechstunden übernommen werden, zumal für einige Quel-lenbestände rechtzeitig die persönliche Genehmigung zur Benutzung eingeholt wer-den muß. Zur Einführung können dienen: Armin Heinen, Saarjahre. Politik und Wirtschaft im Saarland 1945-1955, Stuttgart 1996; Hans-Christian Herrmann, Sozialer Besitzstand und gescheiterte Sozialpartnerschaft. Sozialpolitik und Gewerkschaften im Saarland 1945 bis 1955, Saarbrücken 1996; Klaus Hildebrand u. Horst Möller (Hg.), Die Bun-desrepublik Deutschland und Frankreich: Dokumente 1949-1963, 4 Bde., München

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1997-99; Rainer Hudemann u. Raymond Poidevin unter Mitarbeit von Annette Maas (Hg.), Die Saar 1945-1955. Ein Problem der europäischen Geschichte. La Sarre 1945-1955. Un problème de l'histoire européenne, München 1992, 21995; Rainer Hudemann, Burkhard Jellonnek u. Bernd Rauls unter Mitarbeit von Marcus Hahn (Hg.), Grenz-Fall. Das Saarland zwischen Frankreich und Deutschland 1945-1960, St. Ingbert 1997; Hüser, Dietmar, Frankreichs "doppelte Deutschlandpolitik". Dyna-mik aus der Defensive - Planen, Entscheiden, Umsetzen in gesellschaftlichen und wirtschaftlichen, innen- und außenpolitischen Krisenzeiten 1944-1950, Berlin 1996. Referatthemen sollten bereits vor Ende des Sommersemesters oder in der vorle-sungsfreien Zeit in den Sprechstunden oder per mail übernommen werden. Ü/PL: Ausstellungsprojekt „Museum Schloss Fellenberg: V. Venohr Die beiden Saarabstimmungen 1935 und 1955 – eine Zerreißprobe?“ Vorbesprechung: Freitag, 15.10.2004, 15 Uhr Treffpunkt: vor Gebäude 4 (Akademisches Auslandsamt)

Anlässlich der beiden Jahrestage der Saarabstimmungen von 1935 und 1955 im Jahr 2005 plant das Museum Schloss Fellenberg in Merzig (Leitung: Frau Dr. Ja-cobs) in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Kultur- und Mediengeschichte an der UdS (Herr Prof. Dr. Clemens Zimmermann) eine Dokumentation beider Ereignisse, aus der eine Ausstellung zu diesem Thema im Schloss Fellenberg entstehen soll. Das Projekt wird in den regionalhistorischen Kontext des Landkreises Merzig einge-bettet. Zur Umsetzung des Projektes werden im Wintersemester 2004/05 zwei Veranstal-tungen angeboten: eine Übung in den Fächern „Zeitgeschichte/Neueste Geschichte“ und „Kultur- und Mediengeschichte“ und ein Kurs, der als PL in den genannten Fä-chern oder als (prüfungsfachunabhängiger ) PK gelten kann. Die Übung (2 Semes-terwochenstunden) beleuchtet den historischen Kontext anhand medialer Quellen (Presse, Rundfunk, Plakate etc.). Der Kurs (4 Semesterwochenstunden) beinhaltet die praktische museale Durchfüh-rung des Projektes (Planung, Sichtung der Quellen, mediale Aufbereitung der Quel-len, Aufbau der Ausstellung, Präsentation der Ergebnisse und öffentliche Führungen durch das Museum). Im Rahmen des Kurses soll außerdem eine Broschüre zur Aus-stellung publiziert werden.

Ziel der Ausstellung: Mit der Ausstellung „Die Zerreißprobe“ im Museum Schloss Fel-lenberg sollen die BesucherInnen mit der Regionalgeschichte des Saarlandes (ins-besondere des Landkreises Merzig) vertraut gemacht und für historische Zusam-menhänge sensibilisiert werden. Die Betonung der beiden Saarabstimmungen 1935 und 1955 bildet dabei den Schwerpunkt der Ausstellung. Ausgehend von der überra-genden regionalhistorischen Bedeutung dieser Ereignisse wird durch die Exponate den Spuren der Abstimmungen bis in die Gegenwart hinein nachgegangen werden. Folgende Leitfragen (Katalog unvollständig) liegen der geplanten Ausstellung zu Grunde: Wie war der jeweilige historische Kontext? Welche Abstimmungsoptionen boten sich der Bevölkerung und wie wurden diese Optionen publizistisch verarbeitet? Welchen Stellenwert nahmen die beiden Abstimmungen im Alltag der Bevölkerung ein und wie nahm die Bevölkerung die Abstimmungen wahr? Unter welchen Machtverhältnissen fand die Meinungsbildung statt und mit welchen Mitteln wurde sie beeinflusst? Welche „Lager“ mit welchen Inhalten kristallisierten sich jeweils vor den Abstimmun-gen heraus und wie entwickelte sich dabei die politische Streitkultur?

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Inwiefern besteht zwischen den beiden Saarabstimmungen eine historische Bezie-hung? Können in der Gegenwart Spuren der beiden Abstimmungen im Landkreis Merzig festgestellt werden? Eine ausführliche Beschreibung des Projekts befindet sich auf der Homepage der HoK und kann bei der Fachschaft HoK eingesehen werden. Weitere Infos und Anmeldung unter: [email protected] Ü: Das „deutsche Volk“ und die Anderen – R. Möhler Selbst- und Feindbilder in der neueren deutschen Geschichte (19. und 20. Jahrhundert) Di 15-17 Uhr. G 12, R 301

Kommentar unter Neuerer Geschichte Ü: Historisches Grundwissen I: Verfassungen und politische R. Möhler Systeme in der neueren deutschen Geschichte (19. und 20. Jahrhundert) Do 9-11 Uhr, G 12, R 301

Kommentar unter Neuerer Geschichte Ü: Übung zur Vorlesung B. Kuhn Do 16-17, G 12, R 001

Kommentar unter Neuerer Geschichte Ü: Kohle- und Energiepolitik in der Bundesrepublik M. Hahn Deutschland 1945-1968 Mi 14-16 Uhr, G 15, R 320

In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg waren die rauchenden Schlote des Ruhrgebietes eines der eindrucksvollsten Symbole für das Wiederingangsetzen der deutschen Wirtschaft. Die Kohle gab alleine in Westdeutschland mehr als einer hal-ben Million Menschen Brot und Arbeit; vielen Experten und Politikern galt sie als die wichtigste Grundlage für den ökonomischen Wiederaufbau Europas. Kaum zehn Jah-re später hatte sich scheinbar schlagartig alles verändert: Die Steinkohle erschien nun als Auslaufmodell und innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich die Steinkohlein-dustrie zum Krisensektor. Aus der damaligen Perspektive erscheint es sehr überra-schend, daß der Streit um Kohlesubventionen in der Politik der Bundesrepublik selbst heute noch einen „Dauerbrenner“ darstellt. Das Ziel der Übung besteht darin, die wechselvolle Geschichte des Bergbaus in der Bundesrepublik zu verstehen und die Grundlinien bundesdeutscher Energiepolitik zu analysieren. Dabei rückt neben den ökonomischen Grundlagen auch die sozialge-schichtliche Dimension in den Vordergrund. Ergänzt werden soll dies durch einen Blick auf die europäischen Nachbarn Frankreich und Großbritannien, bei denen nach Art und Umfang durchaus vergleichbare Transformationsprozesse feststellbar sind. Die oft als „Altern“ verstandene Baisse der Kohleindustrie löste dort wie auch in der Bundesrepublik gravierende Anpassungsprobleme aus, die nicht selten die sozialen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen ganzer Regionen zu gefährden drohten. Literatur zur Einführung: Werner Abelshauser, Der Ruhrkohlenbergbau seit 1945. Wiederaufbau, Krise, Anpassung, München 1984; Manfred Hommel (Hg.), Umbau alter Industrieregionen, Stuttgart 1995 (= 49. Deutscher Geographentag Bochum 1); Rainer Schulze (Hg.), Industrieregionen im Umbruch. Historische Voraussetzungen und Verlaufsmuster des regionalen Strukturwandels im europäischen Vergleich, Es-

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sen 1993 (= Veröffentlichungen des Instituts zur Erforschung der Europäischen Ar-beiterbewegung 3). Ü: Übung zur Vorlesung: Europäische Integration 1950-1972 R. Hudemann Do 9-11, Ort s. Aushang in der Fachrichtung Ü: Theorie in der Geschichtswissenschaft - eine Einführung R. Möhler Do 11-13 Uhr, G 12, R 301 PL: EDV für Historiker Ch. Haller Blockveranstaltungen, Termine werden am Schwarzen Brett bekannt gegeben

Kommentar unter Geschichte der Frühen Neuzeit PL: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten R. Möhler Mi 13-15, G 12, R 301

Kommentar unter Geschichte der Frühen Neuzeit Kolloquium für Examenskandidaten und Doktoranden R. Hudemann gemeinsam mit Prof. O. Dard, A. Wahl und F. Cochet (Metz), S. Schirmann (Straßburg) und J.-P. Lehners (Luxembourg), teilweise als Blockseminar, Mo 18-20 und nach Vereinbarung , Ort wird noch bekannt gegeben

Im Mittelpunkt steht die Diskussion von Staatsarbeiten, Magisterarbeiten und Disser-tationen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ergänzt durch die Lektüre von Texten zur Theorie der Geschichtswissenschaft. In Zusammenarbeit mit dem Graduiertenkolleg Saarbrücken-Prag findet am 28.- 30.10.2004 zu dem Thema "Unsicherheit und Innovation" ein lehrstuhlübergreifender Workshop statt. Einzelheiten siehe Aushang.

Wirtschaftsgeschichte (Technik / Umwelt) V: Wirtschafts- und Sozialgeschichte der DDR (1945 – 1989) M. Grabas Mi 9-11, Gebäude 9.12, HS 02, Beginn: 20.10.2004 (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)

Sowohl bei der Europawahl als auch bei der Landtagswahl in Thüringen konnte die PDS erneut Erfolge für sich verbuchen. Diese Entwicklung in den neuen Bundeslän-dern ruft vor dem Hintergrund des Scheiterns des SED-Regimes vor allem bei der westdeutschen Bevölkerung Erstaunen aber auch Befremden hervor. Die hierin sich offenbarenden Schwierigkeiten beim Zusammenwachsen der zwischen 1945 und 1989 geteilten deutschen Gesellschaft können nur durch ein größeres Wissen um die jeweils andere Nachkriegsgeschichte abgebaut werden. Ziel der Vorlesung ist es, durch eine differenzierte Analyse der Wirtschafts- und So-zialgeschichte der DDR erstens zu zeigen, daß sich die Geschichte des zweiten deutschen Staates nicht allein in einer Sequenz von Mißerfolgen erschöpft, zweitens aber soll der enge Zusammenhang von politischem und wirtschaftlichem Zusam-menbruch am Ende der 1980er Jahre herausgearbeitet werden. Einführende Literatur: Weber, H.: Die DDR 1945 – 1990 (Oldenbourg Grundriß der Geschichte 20), München ³2000.

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PS: Von „Stinkhütten“ und Bergschäden – Fuchs/Mathieu Die Umweltgeschichte der Saarregion im 19. Jahrhundert Do 9-11, G12, R 001, Beginn: 21.10.2004

In einer unlängst erschienenen grundlegenden Studie zur Industrialisierung der Saar-region (1815–1914) bleiben die Auswirkungen dieses tiefgreifenden wirtschaftlichen Strukturwandlungsprozesses auf Mensch und Umwelt eigentümlich unterrepräsen-tiert. Die in diesem Zusammenhang gezeichnete Erfolgsgeschichte – bis zum Ersten Weltkrieg konnte die Saarregion zu einem der vier bedeutendsten Industriereviere in Deutschland aufsteigen – soll unter umwelthistorischem Aspekt problematisiert wer-den. Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, die skizzierte Thematik mit Hilfe der einschlägi-gen Forschungsliteratur sowie ausgewählter Quellenbestände saarländischer Archive zu untersuchen. Gleichzeitig wird in die Grundtechniken wissenschaftlichen Arbeitens eingeführt. Das Proseminar wird ergänzt durch ein zweistündiges Tutorium, dessen Besuch ver-pflichtend ist. Literatur: Gerold Ambrosius/Dietmar Petzina/Werner Plumpe (Hg.): Moderne Wirt-schaftsgeschichte. Eine Einführung für Historiker und Ökonomen, München 1996; Ralf Banken: Die Industrialisierung der Saarregion 1815 – 1913, in: Toni Pierenkem-per (Hg.): Die Industrialisierung europäischer Montanregionen im 19. Jahrhundert (Regionale Industrialisierung 3), Stuttgart 2002, S. 59-102; Wolfram Siemann (Hg.): Umweltgeschichte: Themen und Perspektiven, München 2003. Voraussetzung für den erfolgreichen und bescheinigten Abschluss des Proseminars ist der durch Übersetzungsklausur zu erbringende Nachweis über Sprachkenntnisse in zwei modernen Fremdsprachen. Dieser Nachweis muss spätestens zum Vordip-lom vorliegen. OS: „Ein Gespenst geht um in Europa“ – das Gespenst M. Grabas der Globalisierung. Globalisierungsdiskurse im historischen Vergleich Di 15.30-17.00, G 11, R 535, Beginn: 19.10.2004 (4 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)

Nicht erst seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert stehen Globalisierungsprobleme im Zentrum von Modernisierungsdebatten. Bereits im 19. Jahrhundert wurden die Folgewirkungen weltwirtschaftlicher Entwicklungen innerhalb der deutschen Gesell-schaft kritisch reflektiert. Ziel des Seminars ist es, im Zusammenhang mit den im Zeitablauf variierenden so-zioökonomischen Herausforderungen von Globalisierung auf der Grundlage von Re-feraten gesellschaftliche Diskursmuster herauszuarbeiten. Einführende Literatur: Borchardt, K.: Globalisierung in historischer Perspektive (Sit-zungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften – Historische Klasse 2001/2), München 2001; Spree, R.: Globalisierungs-Diskurse – Gestern und heute, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 2003/2, S. 35-56 Ü: Übung zur Vorlesung „Wirtschafts- und Sozialgeschichte M. Grabas der DDR (1945 – 1989)“ Mi 11.30-13, G 12, R 001, Beginn: 20.10.2004 (2 Bonuspunkte für Studierende der Wirtschaftswissenschaften)

Die Übungsveranstaltung bietet Gelegenheit, auf der Grundlage der Anfertigung von Kurzreferaten ausgewählte Probleme der Vorlesung zu vertiefen sowie zu hinterfra-gen.

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PL: EDV für Historiker Ch. Haller Blockveranstaltungen, Termine werden am Schwarzen Brett bekannt gegeben

Kommentar unter Geschichte der Frühen Neuzeit PL: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten R. Möhler Mi 13-15, G 12, R 301

Kommentar unter Geschichte der Frühen Neuzeit Examenskolloquium: Wirtschafts- und Sozialgeschichte M. Grabas Ort und Zeit nach Vereinbarung

Examenskandidaten und Doktoranden haben die Möglichkeit, ihre Untersuchungser-gebnisse in Kontext einschlägiger wirtschafts- und sozialhistorischer Forschungs-trends zu diskutieren.

Biblische Theologie V: Geschichte des Urchristentums W. Kraus Mi 9-11 Uhr, G 8, R 311.1

In der Geschichte des Urchristentums werden jene Sachverhalte grundgelegt, die in der späteren Geschichte der Kirche Relevanz haben werden. Folgende Einzelprob-leme stehen unter anderem im Mittelpunkt des Interesses: - Die Frage nach dem Verhältnis der Christen zum Volk Israel - Die weltweite Heidenmission - Das Problem des Miteinanders von Judenchristen und Heidenchristen - Die Bedeutung des Paulus und der übrigen Apostel für die theologische Entwick-lung in der Kirche - Die Entstehung der kirchlichen Ämter" - Die Entwicklungen im Judentum, die zum Krieg gegen Rom führten (66-70) und die Entstehung des 'formative Judaism' nach 70 n.Chr. Alle diese Fragen sind von zentralem Interesse für das Verständnis des NT und für die weitere Geschichte der Kirche von großer Bedeutung. Für Teilnehmende an der Studienfahrt in die Türkei ist die Veranstaltung eine gute Vorbereitung. Literaturhinweise: Dieter Zeller, Die Entstehung des Christentums, in: Christentum I: von den Anfängen bis zur Konstantinischen Wende, Stuttgart u.a. 2002, 15-222. Jürgen Becker u.a., Die Anfänge des Christentums, Stuttgart u.a. 1987. V: Geschichte Israels und Einleitung in das Alte Testament A. Conrad Fr 11-13, G 8, R 324, Beginn: 29.10.2004

Ausgangspunkt ist die Frage nach dem historischen Werdegang Israels im Rahmen der Kulturen und Religionen des Alten Orients. Von dieser historischen Entwicklung zu unterscheiden ist die theologische Deutung der Geschichte, die in den einzelnen Schriften des Alten Testaments vermittelt wird. Ziel der Vorlesung ist es, historische Gegebenheiten und biblisches Geschichtsbild zu einander in Beziehung zu setzen und damit zugleich den Blick für die theologische und literarische Eigenart der ein-zelnen Schriften des Alten Testaments zu schärfen.

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Literatur: Juan Peter Miranda: Kleine Einführung in die Geschichte Israels, Stuttgart 2002. – Außerdem wird der kontinuierliche Blick in ein Einleitungswerk empfohlen, z. B. Erich Zenger u. a.: Einleitung in das Alte Testament, 3. neu bearb. Aufl., Stuttgart, Berlin, Köln 1998. V: Kirche und Israel im Neuen Testament J. Eckert Do 14-16, Ort s. Aushang in der Fachrichtung PS: Matthäusevangelium A. Conrad Di 11-13, G 8, R 324, Beginn: 26.10.2004

Ziel des Proseminars ist die methodische und inhaltliche Einführung in die Evange-lien als wichtigster Literaturgattung des Neuen Testaments. Am Beispiel des Matthäusevangeliums und seiner Quellen (v. a. Markusevangelium und Logienquelle) werden Themen und Fragestellungen besprochen, die für das Verständnis der Evan-gelien grundlegend sind (z. B. historischer Jesus und theologische Deutung, Einflüs-se von Judentum und Hellenismus, Wundererzählungen und Gleichnisse als literari-sche Gattungen, theologische Bedeutung von Passion und Auferstehung, jesuani-sche und frühchristliche Ethik). Über die Kenntnis der Besonderheiten des Matthäus-evangeliums hinaus soll damit zugleich ein Einblick in die sozial- und religionsge-schichtlichen Hintergründe gegeben werden, die für den Übergang von der Jesus-bewegung zum Christentum ausschlaggebend waren. Literatur: Hans Conzelmann / Andreas Lindemann: Arbeitsbuch zum Neuen Testa-ment. 13., bearb. Aufl., Tübingen 2000. Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. Ü: Tod, Jenseits, Auferstehung in biblischen A. Conrad und spätantiken Texten Mi 9-11, G 8, R 324, Beginn: 27.10.2004

„Auferstehung“ ist ein zentraler Begriff der christlichen Theologie, dessen Verständ-nis in den vergangenen Jahren kontrovers diskutiert wurde. Ziel des Seminars ist die Erarbeitung der bibeltheologischen und kulturgeschichtlichen Zusammenhänge, die der christlichen Auferstehungsvorstellung zugrunde liegen. Neben den biblischen Zeugnissen zu Tod und Jenseits werden Texte aus dem spätantiken Judentum und der griechisch-hellenistischen Tradition gelesen und im Hinblick auf ihre Bedeutung für Entstehung und Theologie des Auferstehungsglaubens interpretiert. Die epo-chenübergreifende Sichtung des weiteren Bedeutungszusammenhangs von „Aufer-stehung“ (Tod, Seele, Jenseits usw.) sollte dabei auch den Blick schärfen für die Viel-falt der kulturellen Traditionen, die für die christliche Überlieferung prägend wurden. Literatur: Gisela Kittel: Befreit aus dem Rachen des Todes. Tod und Todesüberwin-dung im Alten und Neuen Testament, Göttingen 1999; Bernhard Lang: Himmel und Hölle. Jenseitsglaube von der Antike bis heute, München 2003. OS: Umwelt des NT II. Die hellenistische und römische Welt W. Kraus Mi 14-16 Uhr, G 8, R 311.1

Diese Veranstaltung knüpft an diejenige im SS 2004, in der es um die jüdische Um-welt ging an. Jetzt steht die hellenistische und römische Welt im Zentrum des Inte-resses. Es ist die Umwelt, in der die jüdische Erneuerungsbewegung, die Jesus aus-gelöst hatte, zum Christentum wurde. Jesus hat zwar in Israel gewirkt, aber das anti-

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ke Judentum war vielfach beeinflusst durch Impulse auch aus der nichtjüdischen Umwelt. Insbesondere um die Bedeutung des Überschritts der urchristlichen Missio-nare aus dem jüdischen Umfeld in den griechisch-römischen Bereich zu verstehen, ist es notwendig, wenigstens Grundzüge der religiösen, kulturellen, politischen und sozialen Gegebenheiten der hellenistischen Umwelt des Urchristentums zu kennen. Eine Problemstellung, die auch in der gegenwärtigen Forschung starke Beachtung findet, wird die Frage, sein, inwiefern man von einer einheitlichen mediterranen Kultur im 1. Jh. sprechen kann oder nicht.

Schwerpunkte der Veranstaltung werden sein: - Die Gesellschaft in der mediterranen Welt in ntl. Zeit. - Politische Entwicklungen im Römischen Reich in ntl. Zeit. - Religiöse und geistige Strömungen in der hellenistisch-römischen Welt in ntl. Zeit.

Die Veranstaltung dient gleichzeitig der Vorbereitung der Studienreise in die Türkei vom 2.-16.4.2004. Für Teilenehmer/innen dieser Studienreise sollte sie (in Verbin-dung mit der Veranstaltung: Geschichte des Urchristentums) obligatorisch sein. Literaturhinweise: C.K. Barrett/C.J. Thornton, Hg., Texte zur Umwelt des Neuen Tes-taments, UTB1591, Tübingen 1991. Hans-Josef Klauck, Die religiöse Umwelt des Urchristentums I-II, Stuttgart u.a. 1995-1996. Helmut Köster, Einführung in das Neue Testament im Rahmen der Religionsgeschichte und Kulturgeschichte der hellenisti-schen und römischen Zeit, Berlin u.a. 1980. Ü: Glaube und Leben im Judentum W. Kraus Di 16-18 Uhr, G 8, R 311.1

Hierbei handelt es sich um eine Einführungsveranstaltung, die keine Vorkenntnisse voraussetzt und sich vornehmlich an Studierende in den ersten Semestern richtet. Dass Jesus von Nazaret Jude war und innerhalb eines jüdischen Umfeldes gelebt und gewirkt hat, wird weitgehend anerkannt. Inwiefern jedoch das Judentum mit der Zerstörung des Tempels und der Entstehung des Christentums nicht aufgehört hat zu existieren, sondern bis heute eine lebendige Religion darstellt, wird viel weniger ge-sehen. Dass darüber hinaus eine Neuorientierung im Verhältnis zwischen Christen und Juden eine vordringliche Aufgabe christlicher Theologie sei, kann keineswegs als 'Common sense' gelten. Eine Neuorientierung im Verhältnis zwischen Christen und Juden setzt auf Seiten der Christen elementare Kenntnisse des modernen Judentums voraus. Folgende Themen sind vorgesehen: Die Einheit von Glaube und Leben Feiern auf dem Lebensweg Die Bedeutung der Tora Messiaserwartung Der Sabbat "Israel" - Volk, Land, Zionismus Richtungen im modernen Judentum Juden und Christen heute

Literaturhinweise: Arnulf H. Baumann, A., Hg., Was jeder vom Judentum wissen muß, GTB 788, 8. Aufl. 1997. Georg Fohrer, Glaube und Leben im Judentum, UTB 885, 2. Aufl. 1985. Wolfgang Kraus, Judentum, in: R. Heiligenthal/Th. Schneider , Hg., Einführung in das Studium der Evang. Theologie, Überarbeitete Neuausgabe, Stuttgart u.a. 2004, 79-113 (dort weiter Hinweise). OS: Einführung in den Pentateuch Vahrenhorst Mi 14-16 Uhr, G 8, R 221 OS: Das christliche Menschenbild – neutestamentliche Aspekte J. Eckert Do 16-18, G 8, R 221

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Ü: Bibel und Literatur K. Horstmann Do 14-16 Uhr, G 8, R 221 Ü/PL: Lektüre des Neuen Testaments (griechisch) Vahrenhorst Mi 11-13 Uhr, G 8, R 221 PL: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten A. Conrad Di 9-11, G 8, R 324

Im Rahmen dieser Veranstaltung werden grundlegende Kenntnisse und Techniken vermittelt, die 1. ganz allgemein wissenschaftliches Arbeiten auszeichnen und 2. speziell auf Theologie als Wissenschaft zugeschnitten sind. Es werden Formen wis-senschaftlicher Literatur (Monographien, Sammelbände, Zeitschriften, Aufsätze usw.) und wissenschaftlichen Arbeitens (Bibliographieren, Referieren, Erstellen eines Hand-outs und einer Hausarbeit) vorgestellt und eingeübt. Außerdem wird mit wichti-ge Einrichtungen der Universität (Institutsbibliotheken, UB, CIP-Pool usw.) bekannt gemacht. Wenn die Veranstaltung nicht im Rahmen des Proseminars obligatorisch ist, kann ein PL-Schein erworben werden. PL: Einführung in das Studium der Evangelischen Theologie J. Rauber Mo 11-13 Uhr, G 8, R 311.1

Wenn die Veranstaltung nicht im Rahmen des Proseminars obligatorisch ist, kann ein PL-Schein erworben werden. Repetitorium Biblische Theologie I: Neues Testament W. Kraus Di 14-16, kann nach Absprache verlegt werden, G 8, R 311.1

Das Repetitorium soll die Möglichkeit bieten, dass sich ExamenskandatInnen Haupt-themen biblischer Theologie noch einmal ins Gedächtnis zurückrufen, etwaige Lü-cken erkennen (und schließen) und fähig werden, Querverbindungen zwischen ein-zelnen Sachgebieten zu ziehen. Es ist nicht zur Erstinformation geeignet, sondern setzt Kenntnisse voraus. Es wird erwartet, dass die Bereitschaft zu intensiver Vor- bzw. Nacharbeit besteht. Spezialgebiete der TeilnehmerInnnen können besondere Berücksichtigung finden. Literaturhinweise: J. Roloff, Neues Testament, Neukirchen 1999 (7. Aufl., falls noch nicht geschehen: zur Anschaffung empfohlen). U. Schnelle, Einleitung in das NT, Göttingen 1994 (und Folgeauflagen).

Kirchengeschichte / Historische Theologie V: Das irische Christentum – Beispiel einer besonderen J. Conrad Entwicklung Mi 11 – 13 Uhr, G 8, R 311.1 PS: Grundfragen und Arbeitsweisen der Kirchengeschichte J. Rauber Di 11.00-13.00 Uhr, G 8, R 311.1, Beginn: 19.10.2004

Das kirchengeschichtliche Proseminar ist vordringlich von dem Ziel geleitet, methodi-sche Kenntnisse dafür zu vermitteln, wie man "historisch" Arbeitet. Es bedarf wissen-schaftlicher Kriterien, Standards und Perspektiven, wenn man sich von der Vergan-genheit ein verläßliches "Bild" machen und dies auch - beispielsweise in einer Haus-

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arbeit - darlegen möchte. Daneben soll zumindest einen grober Überblick über die Epochen der Kirchengeschichte geboten werden, um künftigen Stoff besser einord-nen zu können. Exemplarisch werden Inhalte aus allen Epochen der vornehmlich deutschen, später protestantischen Kirchengeschichte anhand verschiedener Arten von Quellen be-handelt. Grob skizziert wird es gehen um: Staat und Kirche; Ordenswesen; Reforma-tion und Orthodoxie; Pietismus; Soziale Frage; Kirche und Nationalismus. Für einen qualifizierten Schein werden eine Stundenvorbereitung und eine Hausar-beit erwartet. Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von J. Rauber (Mo 11-13 Uhr, G 8, R 311.1) für das Proseminar obligatorisch. PS: Zwischen Aufklärung und Ultramontanismus – A. Wener Aspekte der Christentumsgeschichte des 19. Jahrhunderts Do 16-18, G 8, R 324

Von den Auswirkungen der Aufklärung und der Französischen Revolution bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieges spannt sich der Bogen der Christentumsgeschichte des 19. Jahrhunderts. Stichworte wie Säkularisation und Neuordnung der kirchlichen Landschaft, Antimodernismus, Syllabus, Ultramontanismus, Vaticanum I, Kultur-kampf, Herausbildung des kath. Milieus, Unionsversuche in den ev. Landeskirchen, Soziale Frage und Entwicklung der kath. Soziallehre und ev. Sozialethik u.a.m. sollen als Hinweise auf das breite Spektrum möglicher Themenfelder verstanden werden, die in Absprache mit den Teilnehmern zu Beginn des Proseminars festgelegt werden. Als erste Orientierung und zur Vorbereitung auf die Lehrveranstaltung eignen sich gut: Manfred Weitlauff (Hg), Kirche im 19. Jahrhundert, Regensburg 1998 Klaus Schatz, Kirchengeschichte der Neuzeit II (Leitfaden Theologie 20), Düsseldorf, aktuelle Auflage.

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS/OS/Ü: Mittelalterliche Stundenbücher. M. Grandmontagne Private Andacht und ihr künstlerisches Medium Ort und Zeit (Donnerstag-Nachmittag) werden noch bekannt gegeben

Blättert man in den Handschriftenkatalogen großer Bibliotheken, stellt man fest, dass im Mittelalter die Zahl der Stundenbücher an jene der Bibelhandschriften heranreicht. Nach der heiligen Schrift ist also das Stundenbuch das wichtigste Buch des Mittelal-ters gewesen. Dabei handelt es sich um ein Gebets- und Andachtsbuch für den gläubigen Laien, welches für die Entstehung privater Andachtsformen ab dem 13. Jahrhundert eine entscheidende Rolle spielt. Im Seminar soll daher zunächst erörtert werden, was ein Stundenbuch ist und wie dieser Buchtyp entstand. Zu fragen ist, für wen diese Bücher angefertigt wurden und wie man sie benutzte. Aber auch für die künstlerische Entwicklung sind die Stundenbücher von eminenter Bedeutung, nutzten doch die bedeutendsten Künstler, zum Beispiel die Gebrüder Limbourg oder Jan van Eyck und Jean Fouquet, dieses Medium für ihre epochema-chenden Bilderfindungen. Fragen zur Bildandacht entzünden sich an deren Malerei-en und deren Bildstrategien.

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Im Seminar sollen also buchwissenschaftliche, kunsthistorische und frömmigkeits-geschichtliche Aspekte gleichermaßen zur Sprache kommen. Das Seminar dient a-ber vor allem zur Einführung in die Gattung Buchmalerei, von der wichtige Einzelbei-spiele monographisch untersucht werden sollen.

Einige ausgewählte Werke: Das Stundenbuch der Jeanne d’Évreux, Jean Pucelle, 1325/28 Die sog. „Belles-Heures“ des Jean Duc de Berry, Gebrüder Limbourg, um 1406-09 Das Turin-Mailänder Stundenbuch, Meister des Parament de Narbonne und Jan und Hubert van Eyck, Ende 14. Jh. und 1415/16 Das Stundenbuch der Katharina von Kleve, Meister der Katharina von Kleve, um 1440 Das Gebetbuch Philips des Guten von Burgund, um 1550 Das Stundenbuch des Étienne Chevalier, Jean Fouquet, nach 1452 Die Gebetbücher der Maria von Burgund, Lieven van Lathem und der Meister der Maria von Burgund u.a., 1469 und 1477/82 Das Stundenbuch von Soane, Gent/Brügge, nach 1512 Gebetbuch von Kardinal Albrecht von Brandenburg, Simon Bening, 1525/1530 Das Stundenbuch von Kardinal Alessandro Farnese, Giulio Clovio, 1546

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS/OS/Ü: Frauenmystik im Mittelalter U. Stölting Mo 11-13, G 8, R 324, Beginn: 25.10.2004

In einer überwiegend von Männern geprägten altkirchlichen und mittelalterlichen Theologie bot die Mystik Frauen ab dem 12. Jahrhundert erstmals die Möglichkeit, ihre religiösen Erfahrungen in (volkssprachlichen) Texten zu dokumentieren. Neben den deutschen Literatinnen Hildegard von Bingen und Mechthild von Magdeburg sol-len im Seminar auch Vertreterinnen der französischen (Marguerite Porète) und italie-nischen (Angela von Foligno, Katharina von Siena) Frauenmystik zu Wort kommen und ihre z.T. kirchenkritischen Entwürfe vor dem Hintergrund zeitgenössischer Ent-wicklungen diskutiert werden. Literatur zur Einführung: Bernard McGinn, Die Mystik im Abendland, Bd. 3: Blüte, Freiburg i. Breisgau 1999. Kurt Ruh, Geschichte der abendlä Der japanische Budd-hismusndischen Mystik, Bd. 2: Frauenmystik und Franziskanische Mystik der Früh-zeit, München 1993. Helmut Feld, Frauen des Mittelalters. Zwanzig geistige Profile, Köln, Weimar, Wien 2000.

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS/OS/Ü: Zur Geschichte der Hexenverfolgung in Deutschland. U. Stölting Eine Annäherung Mi 16-18, G 8, R 221, Beginn: 27.10.2004

Während bis zum 13. Jahrhundert die Kirche Zauberei und Hexerei (als sog. Aber-glaube) nur vereinzelt mit kirchlichen Strafen belegte, trat im Zuge einer vergröberten Auffassung von der Realität der Dämonenwelt eine Wende ein. Der Hexenglaube wurde zunehmend als Ketzerei gesehen und zusätzlich eine weltliche Strafe für ihn

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gefordert. Frauen (und Männer) jeden Alters und Standes wurden der sog. „Teufels-buhlschaft“ bezichtigt, grausam gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der von H. Institoris und J. Sprenger 1487 verfasste „Hexenhammer“ (Malleus maleficia-rum) dokumentiert u.a. den fanatischen Volksglauben, der in großangelegte Hexen-verfolgungen mündete, die vor der Mitte des 15. Jahrhunderts einsetzten, sich sys-tematisch mehrten, zwischen 1590 und 1630 gipfelten und um 1700 wieder abnah-men. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Geschichte der Hexenverfolgung in Deutsch-land, ihre Entstehungsbedingungen, Motive, Besonderheiten sowie die Stimmen ihrer Befürworter und Gegner (z.B. des kath. Theologen Friedrich von Spee (1591-1635). Insgesamt sollen im Rahmen dieser Veranstaltungen Grundlagen für das Verständ-nis des komplexen Phänomens der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung erarbeitet werden; diese können dann in Referaten und Hausarbeiten vertieft werden. Leseempfehlung: - Der Hexenstreit. Frauen in der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung. Ein Reader, hrsg. von Claudia Opitz, Herder-Verlag, Freiburg 1995, - Becker, Bovenschen, Brackert u.a., Aus der Zeit der Verzweiflung. Zur Genese und Aktualität des Hexenbildes, Suhrkamp, 11977 - Claudia Honegger, Die Hexen der Neuzeit. Studien zur Sozialpsychologie eines kulturellen Deutungsmusters, Suhrkamp 1978.

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS/OS/Ü: Das Bild der Juden in der europäischen Kultur H. Jochum Mi 15-17, G 8, R 324

„Es ist wie ein Wunder! Tausend Male habe ich es erfahren, und doch bleibt es mir ewig neu. Die Einen werfen mir vor, dass ich ein Jude sei; die Anderen verzeihen mir es; der Dritte lobt mich gar dafür; aber alle denken daran. Sie sind gebannt in diesem magischen Judenkreise, es kann keiner heraus“(Ludwig Börne). Offensichtlich ziehen die Menschen es vor, statt des sich lebendigen Einlassens auf die Erfahrung des An- deren sich Bilder von ihm zu machen. Dieser Zwang zur Konstruktion hat in der euro-päischen Kultur zu schlimmen Verzeichnungen des Judentums, zu überdauernden Klischee- und Stereotypenbildungen geführt, die sich als Attitüden tief in die europä-ische Seele eingruben und als mächtige Sprach- und Bildsymbole ihre letztendlich tödliche Wirkung in Auschwitz entluden. Zunächst entwarf das aus dem Judentum entstandene Christentum ein sich abgrenzendes negatives Bild seines jüdischen Konkurrenten und entwarf eine Theologie, die diesen Antijudaismus in die zentralen Glaubenslehren hineinwob. So drangen die theologisch geprägten Bilder von dem Juden als Christus- und Gottesmörder, der blinden und verstockten Synagoge, des späteren Ritualmörders und Hostienschänders in die christianisierten Gesellschaften und säkularisierten sich dann im Mittelalter zum Bild des Brunnenvergifters, des Wu-cherers und späteren Börsenspekulanten, des „reichen“ und „ewigen Juden“, des Vaterlandsverräters und Weltverschwörers, der auch in antisemitischen und rassisti-schen Konzepten metaphysische und dämonische Züge annehmen konnte. Aber auch philosemitische Gegenströmungen entwarfen ihre Bilder: der „edle Jude“ in der Aufklärungsliteratur des 18. Jahrhunderts, die „schöne Jüdin“ in der Erbauungslitera-tur des 19. Jahrhunderts, der „fromme Jude“ in der theologischen Literatur unserer Tage.

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Das Seminar wird exemplarisch die Darstellung des Juden in der theologischen Lite-ratur der frühen Kirche, den christlichen Legenden, dem mittelalterlichen christli-chenSchauspiel, der christlichen Ikonographie, den Pamphleten des 16. Jahrhun-derts, der bürgerlichen Kunst der Neuzeit, dem Roman des 18. Jahrhunderts, der politischen Karikatur des 19. und 20. Jahrhunderts und der deutschen Nachkriegslite-ratur anhand von Text- und Bildmaterialien eruieren.

Literatur: Jüdisches Museum der Stadt Wien (Hg.), Die Macht der Bilder. Antisemiti-sche Vorurteile und Mythen. Wien 1995. Julius H. Schoeps / Joachim Schlör (Hg.), Antisemitismus – Vorurteile und Mythen. München 1995. Heinz Schreckenberg, Die Juden in der Kunst Europas. Ein historischer Bildatlas. Göttingen / Freiburg 1996.

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). OS: Das mittelalterliche Ordenswesen – dargestellt an den J. Conrad Ordensniederlassungen im saarländisch-lothringischen Grenzraum Do 11-13 Uhr, G 8, R 311.1 Ü: Staat und Recht im Denken der Reformatoren M. Hüttenhoff Mo 14-16 Uhr, G 8, R 311.1, Beginn: 25.10.2004

Was die Reformatoren über den „Staat“ (bzw. die „Obrigkeit“, die „res publica“, die „politia“) und über das Recht schrieben, hat später erhebliche Bedeutung für die e-vangelische Ethik und das Verhältnis zwischen den evangelischen Kirchen und dem Staat gewonnen. In der Übung sollen zentrale Texte der Reformatoren zu den The-men „Recht“ und „Staat“ gelesen, interpretiert und historisch eingeordnet werden. Am Anfang des Semesters wird ein Reader zur Verfügung gestellt, der unter anderem folgende Texte enthalten wird: Literatur: M. Luther, Von weltlicher Obrigkeit, wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei (1523), in: WA 11, S. (229) 245-281; H. Zwingli, Göttliche und menschliche Gerech-tigkeit (1523), in: ders., Schriften, Bd. 1, Zürich 1995, S. 155-213; M. Sattler, Schleitheimer Artikel (1527), in: KTGQ 3, S. 140-144; Die Augsburgische Konfession (1530), in: BSLK, S. 31-137, hier: Art. XVI, S. 70 f.; J. Calvin, Gegen die Irrtümer der Anabaptisten (1544), in: Calvin-Studienausgabe, Bd. 3, Neukirchen-Vluyn 1999, S. 267-367, hier: S. 335-367; Ph. Melanchthon, Heubtartikel Christlicher Lere (1553), Leipzig 2002, S. 450-475. PL: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten A. Conrad Di 9-11, G 8, R 324, Beginn: 26.10.2004

Kommentar unter Biblische Theologie PL: Einführung in das Studium der Evangelischen Theologie J. Rauber Mo 11-13 Uhr, G 8, R 311.1

Wenn die Veranstaltung nicht im Rahmen des Proseminars obligatorisch ist, kann ein PL-Schein erworben werden.

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Systematische Theologie V: Theologische Ethik M. Hüttenhoff Mo 9-11 Uhr, G 8, R 311.1, Beginn: 25.10.2004

Die Ethik fragt nach dem moralisch guten Handeln. Sie versucht Entscheidungskrite-rien aufzustellen, die Bedingungen des guten Handelns zu beschreiben und einen Beitrag zur begründeten Entscheidung konkreter Probleme zu leisten. Der erste Teil der Vorlesung wird sich mit Prinzipienfragen der (theologischen) Ethik befassen, z. B. mit dem Verhältnis von Ethik und Ethos, unterschiedlichen ethischen Ansätzen, dem Verhältnis der theologischen Ethik zur philosophischen Ethik einerseits und zur Dogmatik andererseits und der Rechtfertigung ethischer Prinzipien. Der zweite Teil soll exemplarisch einige Probleme der angewandten Ethik aufgreifen, z. B. Staat, Embryonenschutz / therapeutisches Klonen, Gerechtigkeit. Ein gleichzeitiger Besuch der Übung von Herrn J. Heckmann „Johannes Fischer, Theologische Ethik“ ist emp-fehlenswert. Literatur: J. Fischer, Theologische Ethik. Grundwissen und Orientierung, Stuttgart u.a. 2002. – M. Honecker, Einführung in der Theologische Ethik, Berlin / New York 1990. – E. Tugendhat, Vorlesungen über Ethik, Sonderausgabe, Frankfurt/M. 2003 (philosophisch). V: Christologie L. Scherzberg Mi 9-11, G 11, Bau 12, HS 003, Beginn: 27.10.2004

Wie vertragen sich "Einzigartigkeit Jesu" und religiöser Pluralismus? Ist Christologie grundsätzlich antijudaistisch? Ist die Kreuzestheologie zu pessimistisch? Kann ein männlicher Erlöser Frauen erlösen? Sind Inkarnation und Gottessohnschaft Mythen? Mit Fragen dieser Art sieht sich die christologische Reflexion (heute) konfrontiert? Zur Auseinandersetzung mit diesen Fragen werden die biblischen Grundlagen, die dogmen- und theologiegeschichtliche Entwicklung der Christologie sowie aktuelle Konzepte untersucht. Einführende Literatur: Helmut Hoping, Einführung in die Christologie, Darmstadt 2004. V: Einführung in die Gottes- und Trinitätslehre L. Scherzberg Mi 11-13, G 8, R 324, Beginn: 27.10.2004

Die Vorlesung beschäftigt sich mit den biblischen Grundlagen und philosophischen Voraussetzungen der dogmatischen Gotteslehre, mit der dogmengeschichtlichen Entwicklung sowie zeitgenössischen Konzepten Systematischer Theologie. Schwer-punktmäßig werden die Themen Gottesbilder der Bibel, Entwicklung des Monotheis-mus, Gottesbeweise, Religionskritik und Atheismus und Monotheismus und Trinitäts-lehre behandelt. Einführende Literatur: Herbert Vorgrimler, Theologische Gotteslehre, Düsseldorf 2002. V: Probleme der Ontologie und Metaphysik R. Theis Fr 13.30-15 s.t., G 8, R 324, Beginn: 22.10.2004

Die Vorlesung führt in einem ersten Teil in historischer (Aristoteles, Thomas, Wolff, Heidegger) und systematischer Absicht in die Grundfrage der abendländischen Me-taphysik ein, nämlich die Frage nach dem Sein und dem Seienden. In einem zweiten Teil werden Ansätze der neueren Metaphysikkritik vorgestellt und diskutiert

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Zur Einführung empfohlen: Ludger Honnefelder/Gerhard Krieger (Hg.), Philosophi-sche Propädeutik. Band 3: Metaphysik und Ontologie, Paderborn 2001 (UTB 2081). Gottfried Martin, Einleitung in die allgemeine Metaphysik, Stuttgart 1980 (Reclam 8961). Willi Oelmüller (Hg.), Metaphysik heute ? Paderborn 1987 (UTB 1471). Uwe Justus Wenzel (Hg.), Vom Ersten und Letzten. Positionen der Metaphysik in der Gegenwartsphilosophie, Frankfurt 1998 (Fibü 13612). PS: Naturerkenntnis und Zeichenprozess. M. Federkeil Die semiotisch-pragmatische Bestimmung des Übergangs von lebensweltlichem Handeln und wissenschaftlichem Erkennen als Herausforderung für eine ‚scientific theology‘ Mo 9-11, G 8, R 324

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS: Einführung in die systematische Theologie L. Scherzberg Do 11-13, G 8, R 221, Beginn: 28.10.2004

Das Seminar will einen Einblick in die systematisch-theologischen Disziplinen der Fundamentaltheologie, Dogmatik und Ökumenischen Theologie geben. Folgende Themen werden behandelt: Fundamentaltheologie: Der Religionsbegriff, das Verhältnis von Glaube und Ver-nunft, Offenbarung, Theodizee, Theologie der Religionen, Kirche, Dogmatik: Die Einteilung der Dogmatik in Traktate; Was ist ein Dogma?, kirchenamt-liche Dokumente, Ökumenische Theologie: Die Vielfalt christlicher Konfessionen, interkonfessioneller Dialog und Konsensdokumente, konfessionsverschiedene Ehen. Einführende Literatur: Perry Schmidt-Leukel, Grundkurs Fundamentaltheologie. Eine Einführung in die Grundfragen des christlichen Glaubens, München 1999; Michael Kappes/Michael Fassnacht (Hg.), Grundkurs Ökumene, Bd. 1: Theologische Grund-lagen, 2. Aufl., Kevelaer 1999. PS/OS/Ü: Religion im Film – Experimente zu einer M. Wallich theologischen Ästhetik Fr 15-17, G 8, R 324

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). OS: Wolfhart Pannenberg, Systematische Theologie I M. Hüttenhoff Do 9-11 Uhr, G 8, R 311.1, Beginn: 21.10.2004

Wolfhart Pannenberg gehört zu den bedeutendsten evangelischen Theologen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die 1988 bis 1993 in drei Bänden erschienene „Systematische Theologie“ bietet eine systematische Zusammenfassung seines Denkens. Im Hauptseminar soll der erste Band der „Systematischen Theologie“, der sich mit den Prinzipienfragen und der Gotteslehre befasst, gelesen, interpretiert und diskutiert werden. Voraussetzung für einen benoteten Oberseminarschein sind re-gelmäßige Teilnahme, ein Einführungsreferat und eine schriftliche Hausarbeit.

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Literatur: W. Pannenberg, Systematische Theologie, Band I, Göttingen 1988. – G. Wenz, Wolfhart Pannenbergs Systematische Theologie. Ein einführender Bericht, Göttingen 2003. Ü: J. Fischer, Theologische Ethik J. Heckmann Mo 11-13 Uhr, G 8, R 221, Beginn: 25.10.2004

In der Berufspraxis finden sich Religionslehrer/-innen oft in einen Unterrichtsbetrieb versetzt, in dem ethische Themen eine Schlüsselrolle spielen – und auch die Schüler sprechen die Unterrichtenden häufig darauf an. „Was sollen wir tun?“, so lautet die allgemeine ethische Grundfrage. Ethik ist aber nicht das Tun selbst. Ethik ist die Theorie moralisch guten Handelns, Ethik denkt über unser Verhalten nach. Sie greift bisweilen auch die so oft geliebte Spontanität an und untergräbt mitunter die von uns gefassten Ideen vom Guten. Doch Ethik will auch praktisch werden, sie will sich auf den menschlichen Lebensvollzug auswirken. Wie eine theologische Ethik speziell aussieht, soll an einem gegenwärtigen Entwurf studiert werden: Johannes Fischer, Theologische Ethik. Diese Ethik will zugleich Grundwissen und Orientierung vermitteln und eignet sich deshalb auch als Einfüh-rung in das Studium der Ethik. Die Übung verfolgt als Ziel zweierlei: zum einen soll ein ethischer Entwurf erarbeitet werden, zum anderen eine Einführung in die theologische Ethik gegeben werden. Voraussetzungen: regelmäßige Teilnahme und Lektüre, Bereitschaft zur Referats-übernahme. Literatur: Fischer, Johannes, Theologische Ethik. Grundwissen und Orientierung, Stuttgart u.a. 2002. Quante, Michael, Einführung in die Allgemeine Ethik, Darmstadt 2003. PL: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten A. Conrad Di 9-11, G 8, R 324

Kommentar unter Biblische Theologie PL: Einführung in das Studium der Evangelischen Theologie J. Rauber Mo 11.00-13.00 Uhr, G 8, R 311.1

Wenn die Veranstaltung nicht im Rahmen des Proseminars obligatorisch ist, kann ein PL-Schein erworben werden. Fachkolloquium Systematische Theologie L. Scherzberg Mo 16-18, G 8, R 324, Beginn: 25.10.2004

Das Angebot des Kolloquiums richtet sich zum einen an Examenskandidat/inn/en als Begleitung der Prüfungsvorbereitung, zum andern an alle Studierenden im Haupt-studium, die Interesse an einer intensiveren Diskussion systematisch-theologischer Fragestellungen haben. Das Programm wird in der ersten Sitzung festgelegt.

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Fächergruppe II

Vor- und Frühgeschichte V: Die Kulturen der vorrömischen Eisenzeit nördlich der R. Echt Mittelgebirge Di, Mi 10-11, G 11, HS U1

Thema der Vorlesung ist die Archäologie des angegebenen Raumes von der Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. bis um Christi Geburt. Die archäologischen Quellen – hauptsächlich Gräberfelder – sind nach kulturellen Standards zu befragen, die das Denken und Handeln der Menschen bestimmt haben. Es geht darum, die räumliche und zeitliche Variabilität der Standards als Zeichen für Bevölkerungsgruppen mit un-terschiedlicher kultureller Prägung und Dynamik zu interpretieren. V: Spätkupferzeit und Frühbronzezeit zwischen Alpen und Ostsee R. Gleser Di, Mi 11-12, G 11, HS U1

Die Vorlesung behandelt die archäologischen Kulturen des Zeitabschnittes von ca. 3000 bis etwa 1500 v. Chr. Im Verlauf dieses Zeitraums sind in Mitteleuropa kulturel-le Wandlungsvorgänge zu fassen, die einen deutlichen Ausdruck finden im Totenri-tual: Das Zeitalter der Kollektivbestattungen in Form von Megalithik und Sub-Megalithik findet sein Ende und Einzelbestattungen im Rahmen der sog. Becherkul-turen werden üblich. Dieser Wandel ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf die Zuwanderung von Fremdbevölkerungen in Mitteleuropa zurückzuführen. Im späten 3. Jahrtausend entwickeln sich die Grundlagen der Frühbronzezeit in Mitteleuropa, doch erst etwa im 18. Jahrhundert v. Chr. wird eine eigenständige Zinnbronze-Metallurgie hier greifbar. Am Ende des 3. Jahrtausends deuten Funde auf erste Ein-flüsse der vorderasiatischen Hochkulturen und gegen die Mitte des 2. Jahrtausends sind schließlich solche der mykenischen Kultur im östlichen Mitteleuropa zu fassen. Mitteleuropa wird damit zur Peripherie kultureller Entwicklung im Mittelmeerraum – eine Situation, die für die gesamte jüngere Vorgeschichte kennzeichnend ist. PS: Einführung in die Vor- und Frühgeschichte R. Echt Mo 10-12, G 11, HS U1

Das Proseminar ist Pflichtveranstaltung für alle Studienanfänger, die noch kein Pro-seminar im Fach Vor- und Frühgeschichte absolviert haben. Dies gilt auch für Studie-rende der Historisch orientierten Kulturwissenschaften, die später Seminare in Vor- und Frühgeschichte belegen wollen. Das Proseminar gibt eine Einführung in der Fach, seine Geschichte, seine Quellen, seine Probleme, seine Methoden. OS: Das Totenritual in Gallien als Zeichen von Romanisierung und R. Echt Christianisierung Do, 10-12, G 11, HS U1

Zwischen dem gallischen Krieg und dem Ende des weströmischen Reiches hat die Bevölkerung in Gallien zwei wesentliche Akkulturationen erlebt. Zuerst hat sie sich an die Kultur der römischen Eroberer angepasst. Nachdem im römischen Reich das Christentum zur dominierenden Religion aufgestiegen war, stand sie vor der Frage, den christlichen Glauben und damit auch christliche Sitten anzunehmen. Welche Auswirkungen diese Prozesse auf das Totenritual hatten, sollen die Studenten in Re-

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feraten durch die Analyse ausgewählter Gräberfelder untersuchen. Für Studierende der Historisch orientierten Kulturwissenschaften ist bei Übernahme eines Referats und dessen schriftlicher Ausarbeitung der Erwerb eines Oberseminarscheins mög-lich. OS: Feuchtbodensiedlungen im zircumalpinen Raum R. Gleser Mo, 14-16, G 11, HS U1

Im Bereich der Alpen liefern Feuchtbodensiedlungen der Kupfer- und Bronzezeit spektakuläre Funde und Befunde. Die Schweiz hat hier in der Forschung eine Vorrei-terrolle. Im Seminar geht es anhand von Referaten darum, die naturräumlichen und forschungsgeschichtlichen Grundlagen zu erarbeiten, sowie den Hausbau, das Sied-lungswesen und wichtige Fundgruppen der „Pfahlbau“-Kulturen diachron zu verglei-chen. Im Anschluss an das Seminar ist für Februar/März 2005 eine Exkursion nach Süddeutschland und in die Schweiz geplant. Ü: Waffen als Grabbeigaben, Hort- und Flussfunde in R. Echt Norddeutschland und Südskandinavien während der vorrömischen Eisenzeit Di 15-17, G 11, HS U2

An einem ausgewählten Beispiel sollen die Studenten verstehen lernen, wie das Fundbild einer Großregion durch Deponierungssitten geprägt ist. Aktive Mitarbeit bei der Erstellung eines Fundinventars (aus der Literatur) und Auswertung des gesam-melten Quellenmaterials wird vorausgesetzt. Für Studierende der Historisch orientier-ten Kulturwissenschaften ist bei Übernahme eines Referats der Erwerb eines Mittel-seminarscheins möglich. Ü: Einführung in das vorgeschichtliche Siedlungswesen R. Gleser Mi 13-15, Ort s. Aushang in der Fachrichtung

Siedlungen sind die wichtigste, wenngleich nicht während aller vorgeschichtlichen Epochen gleichmäßig überlieferte Quellengattung der vor- und frühgeschichtlichen Archäologie. Der Begriff „Siedlungsarchäologie“ ist allerdings ein hochgradig theorie-lastiger Begriff, der konkrete Forschungskonzepte umfasst. In der Übung werden die Teilnehmer mit wesentlichen Texten zur „Siedlungsarchäologie“ konfrontiert und durch Kurzreferate zu vertieftem Verständnis angehalten. Ü. Taxonomie der Spätkupferzeit und Frühbronzezeit im D. Vollmann Karpatenbecken Mi 15-17, G 11, HS U1

Lateinische Kultur V: Sophokles P. Riemer Do 9-11, G 12, HS 206, Beginn: 28.10.2004

Sophokles war der produktivste der drei großen attischen Tragiker. Mehr als 120 Tragödien und Satyrspiele soll er verfasst haben. Die erhaltenen 7 Stücke (Aias, Tra-chinierinnen, Antigone, König Ödipus, Elektra, Philoktet und Ödipus auf Kolonos) gehören alle der Weltliteratur an. Insbesondere ‘Antigone’ und ‘König Ödipus’ finden sich regelmäßg noch in den Spielplänen des modernen Theaterbetriebs. In der Vor-lesung werden die Tragödien im einzelnen und in ihrer Gesamtheit betrachtet und literarisch gewürdigt mit gelegentlichen Ausblicken in die Wirkungsgeschichte.

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Literatur: H. Flashar, Sophokles. Dichter im demokratischen Athen, München 2000. Weitere Literaturangaben in der Vorlesung. Voraussetzung: Interesse Scheinerwerb: entfällt V: Die lateinische Sprache Ch. Kugelmeier Mi 9-11, G 12, HS 206, Beginn: 27.10.

In einem Überblick soll die Entwicklung der lateinischen Sprache bis zum Ausgang der Antike nachgezeichnet werden. Dabei wird das Verhältnis des Lateinischen zu seinen indogermanischen Schwestersprachen behandelt (vor allem zu den übrigen italischen Idiomen, zum Griechischen, aber auch zu den germanischen Sprachen); besondere Aufmerksamkeit wird jedoch auf die Herausbildung der lateinischen Lexik gerichtet, die ihrerseits einen so außerordentlichen Einfluß auf alle europäischen Kul-tursprachen ausgeübt hat und für den Philologen (den "Wort-Freund") von besonde-rem Interesse ist. An ausgewählten Beispielen soll zum einen erörtert werden, wie sich durch bewußte schöpferische Tätigkeit literarischer Persönlichkeiten (Ennius, Lukrez, Cicero) spezifische semantische Felder und Terminologien auf dem Gebiet der Literatur und der Philosophie herausbilden, teilweise durch Anlehnung an das Griechische, teilweise auch durch Neuschöpfung, und an die modernen Sprachen als Erbinnen der griechisch-römischen Kultur weitergegeben werden; zum anderen will die Vorlesung der Geschichte von Lehnwörtern des Alltags nachgehen, die mit dem Vordringen der römischen Zivilisation zugleich mit den durch sie bezeichneten Sa-chen Eingang in die Sprachen der unterworfenen Völker fanden, und damit dem Einfluß, den das Lateinische als durchaus nicht "tote" Sprache bis zum heutigen Tag auf unser Sprechen und Denken ausübt. Literatur zur Einführung: Michael Meier-Brügger: Indogermanische Sprachwissen-schaft. 8., überarbeitete und ergänzte Auflage der früheren Darstellung von Hans Krahe, unter Mitarbeit von Matthias Fritz und Manfred Mayrhofer (Berlin / New York 2002); Manu Leumann / Johann Baptist Hofmann / Anton Szantyr: Lateinische Grammatik, Erster Band: Lateinische Laut- und Formenlehre, von Friedrich Stolz, neubearbeitet von Manu Leumann (München 1926-1928, unv. Ndr. München 1977), S. 39-43: Einleitung: Stellung des Lateinischen zu den verwandten und benachbarten Sprachen, S. 44-54: Schrift und Aussprache; Johannes Kramer: Geschichte der la-teinischen Sprache, in: Fritz Graf (Hrsg.): Einleitung in die lateinische Philologie (Stuttgart / Leipzig 1997), 115-162; Peter Riemer: Sprachgeschichte, in: Peter Rie-mer / Michael Weißenberger / Bernhard Zimmermann (Hrsgg.): Einführung in das Studium der Latinistik (München 1998), 42-52; Leonard Palmer: Die lateinische Sprache. Grundzüge der Sprachgeschichte und der historisch-vergleichenden Grammatik (aus dem Englischen übersetzt von Johannes Kramer; 2., unveränd. Aufl. Hamburg 2000); Devoto, Giacomo: Geschichte der Sprache Roms (aus dem Italieni-schen übertragen von Ilona Opelt; Heidelberg 1968); Ernst Pulgram: Italic, Latin, Ita-lian, 600 B.C. to A.D. 1260. Texts and commentaries (Heidelberg 1978); zum Nach-leben des Lateinischen: Carl Vossen: Mutter Latein und ihre Töchter. Europas Spra-chen und ihre Herkunft (14. Aufl. Düsseldorf 1999); Bernhard Kytzler / Lutz Rede-mund: Unser tägliches Latein. Lexikon des lateinischen Spracherbes (6., überarb. Aufl. Darmstadt [WBG] 2002); zur Aussprache: William Sydney Allen: Vox Latina. A guide to the pronunciation of classical Latin (2. Aufl. Cambridge 1978, Ndr. [als Pa-perback] Cambridge 2001); Helmut Rix: Latein - wie wurde es ausgesprochen?, in: Gregor Vogt-Spira (Hrsg.): Beiträge zur mündlichen Kultur der Römer (Tübingen 1993), 3-17. Weitere Literatur in der ersten Sitzung.

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PS: Sappho und Alkaios Ch. Catrein Fr 14-16 Uhr, G 12, HS 207, Beginn: 29.10.2004

Sappho und Alkaios, von der Insel Lesbos stammend und annähernd Zeitgenossen, sind die bekanntesten frühgriechischen Vertreter der sogenannten monodischen Ly-rik. Im Seminar sollen die bedeutendsten Gedichte der beiden behandelt werden; dabei stellen sich der Interpretation sprachliche (Dialektform), kulturgeschichtliche (literarische Produktionsbedingungen in der frühgriechischen Gesellschaft) und durch die fragmentarische Überlieferung bedingte Schwierigkeiten entgegen, die zu über-winden sich freilich lohnt. Berücksichtigung soll auch finden, wie die Rezeption der Gedichte in der Antike ihre spätere Aufnahme und Erforschung beeinflußt hat – im Falle des Alkaios kann an Horaz erinnert werden, bei Sappho an die biographische Tradition und das „herrschende Vorurtheil“ (F. G. Welcker). Literatur: Zugrundegelegt und zur Anschaffung empfohlen wird die Auswahlsamm-lung Lyrica Graeca selecta, ed. D.L. Page, Oxford 1968 (Bestelliste hängt in Geb. 12, Raum 2.06 aus). Zur ersten Orientierung können die Einträge in den einschlägigen Handbüchern und Nachschlagewerken dienen; weitere Literaturhinweise werden in der ersten Sitzung gegeben. Scheinerwerb: Proseminar: Protokoll einer Sitzung; Oberseminar: Referat mit Haus-arbeit PS: Plinius d. J. Ch. Kugelmeier Di 15-17, G 12, HS 206, Beginn: 26.10.2004

Das kunstvolle, dabei in verständlichem Latein abgefaßte Briefcorpus des C. Plinius Caecilius Secundus (*61/62 n.Chr.) weist eine Fülle interessanter Themen auf, die vor unseren Augen ein farbiges Bild seiner Zeit erstehen lassen, etwa die berühmte Schilderung des Vesuvausbruchs im Jahre 79 n.Chr. (ep. 6,16 und 20). Ausgewählte Briefe dieses bedeutenden Schriftstellers und Politikers der römischen Kaiserzeit sol-len in kritisch-exegetischer Lektüre behandelt werden. Textausgaben: für die Arbeit im Seminar ist eine kritische Ausgabe erforderlich, also entweder die von R.A.B. Mynors (Oxford 1963; mehrfach nachgedruckt; ISBN 0-19-814643-4) oder die Teubneriana von M. Schuster und R. Hanslik (Leipzig 1958; unv. Ndr. Stuttgart / Leipzig 1992; ISBN 3-8154-1657-4). Zweisprachige lateinisch-deutsche Ausgabe von H. Kasten (7Zürich [Artemis] 1995; ISBN 3-7608-1577-4), mit Einführung, knappen Erläuterungen und Registern. Übersetzung von dem Rostocker Latinisten W. Krenkel (Berlin u.a. 1984), mit Einleitung und ausführlichen Anmerkun-gen. Kommentare: A.N. Sherwin-White: The Letters of Pliny. A Historical and Social Commentary (Ndr. Oxford 1998); ds., Fifty Letters of Pliny (Ndr. der 2. Aufl. Oxford 1995). Ältere deutsche Kommentare (zu ausgewählten Briefen): A. Kreuser (Leipzig 1894); R. Kukula (3Leipzig 1912). Einführende Literatur: Hans-Peter Bütler: Die geis-tige Welt des jüngeren Plinius. Studien zur Thematik seiner Briefe (Heidelberg 1970); A.N. Sherwin-White: Pliny, the Man and his Letters, in: Greece and Rome, 2. Serie 16 (1969), 76-90; E. Aubrion: La „correspondance“ de Pline le Jeune: problèmes et orientations actuelles de la recherche, in: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt (ANRW) II, Band 33, 1. Teilband, S. 304-374. Voraussetzung: ausreichende Lateinkenntnisse. Ein Seminarschein wird durch regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit und durch eine schriftliche Hausarbeit erworben. PS: Ovid, Fasti K. Schöpsdau (für Fortgeschrittene) Mo 9-11, G 12, HS 206

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Den Inhalt von Ovids Fasti bildet ein Kommentar zum römischen Kalender im elegi-schen Versmaß, von dem allerdings nur die ersten 6 Monate behandelt sind. Zu je-dem Tag führt Ovid die astronomischen, meteorologischen, kalendarischen und kulti-schen Fakten auf und erklärt den Ursprung der Festtage durch Erzählung ihrer Ur-sprungssage. Es handelt sich also um aitiologische Dichtung (nach dem Vorbild der Aitia des Kallimachos), die zu einem großen Teil aus erzählenden Elegien besteht. Indem Ovid in den Fasti den italisch-römischen Mythos dichterisch gestaltet, schafft er damit gewissermaßen ein Gegenstück zur Darstellung des griechischen Mythos in den Metamorphosen. Im Seminar wird zunächst der Abschnitt über das Lupercalien-fest (2,267-452) als Beispiel für eine komplexe Aitiologie gelesen; dann sollen an Hand geeigneter Texte (Cacus, Lucretia, Raub der Proserpina u.a.) die poetischen Merkmale der aitiologischen und narrativen Elegie Ovids herausgearbeitet werden. Voraussetzungen: Lateinkenntnisse. Ein Seminarschein kann durch Übernahme eines schriftlich auszufertigenden Refe-rats erworben werden. OS: Cicero, Pro Milone P. Riemer Di 9-11, G 12, HS 206, Beginn: 26.10.2004

Von der Rede für T. Annius Milo, den Cicero im Jahre 52 in einem Strafprozess ver-teidigt hatte, wissen wir, dass sich der später publizierte Text erheblich von dem vor Gericht vorgetragenen unterschied. Milo war, da die Sache für ihn schlecht ausging, in die Verbannung nach Massilia gegangen. Dorthin schickte ihm Cicero, dem die Niederlage nun wirklich sehr peinlich war, die überarbeitete Version zum Nachlesen hinterher. Die Antwort des Milo ist bezeichnend: „Wenn Du diese Rede gehalten hät-test, säße ich jetzt nicht in Marseille und könnte die köstlichen Fischgerichte probie-ren.“ — In gemeinsamer Lektüre und Interpretation soll diesem von Milo gepriesenen rhetorischen Geschick Ciceros nachgespürt werden. Voraussetzung: Zwischenprüfung bzw. Vordiplom (HOK). Scheinerwerb: Intensive Mitarbeit und Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung). Textausgabe: M.T. Ciceronis Orationes II, ed. A.C. Clark, Oxford 21918 (mehrfach nachgedruckt). Kommentar: M.T. Cicero. Ausgewählte Reden, Bd. 5, hg. Von K. Halm und G. Laubmann, Berlin 1899. Literatur zur ersten Orientierung: D. Berger, Cicero als Erzähler — Forensische und literarische Strategien in den Gerichtsreden, Frankfurt/M. 1978. Ü: Griechische Lektüre: Plutarch Ch. Kugelmeier Beginn: 27.10.2004

"Mir ekelt vor diesem tintenklecksenden Säkulum, wenn ich in meinem Plutarch lese von großen Menschen" - diese Worte aus Friedrich Schillers Räubern werfen ein Licht auf die bedeutende Rolle, die der griechische Gelehrte, Priester und Schriftstel-ler Plutarch (ca. 45-120 n.Chr.) in der europäischen Geistesgeschichte spielte. Gebo-ren und zeit seines Lebens wohnhaft in der kleinen boiotischen Stadt Chaironeia deckt Plutarch in seinem außerordentlich reichhaltigen Schrifttum eine Fülle von phi-losophischen, religiösen, philologischen und allgemeinwissenschaftlichen Themen ab, wobei er über die ihm wohlvertraute griechische Kultur hinaus auch die römische in den Blick nimmt und somit in seinem Schaffen die Synthese verkörpert, die sich zu seiner Zeit zwischen den beiden Hauptkulturen des Imperium Romanum herausbildet . Vor allem mit seinen Biographien, in denen er jeweils eine bedeutende Persönlich-keit der griechischen Geschichte mit einem prominenten Römer vergleicht, hat Plu-

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tarch unser Bild dieser Personen bis auf den heutigen Tag geprägt. Daher soll im Semester als Einführung in sein Werk die Lebensbeschreibung eines bedeutenden Römers gelesen werden, nämlich die Julius Cäsars, mit einem Seitenblick auf die parallele Biographie Alexanders des Großen, die ihm Plutarch gegenüberstellt. Beide enthalten eine Fülle bekannter Anekdoten, die sich um diese Persönlichkeiten ran-ken. Textausgabe: Plutarchus, Alexander et Caesar, ed. Konrat Ziegler (Leipzig 1994), kartonierte Studienausgabe aus "Plutarchi Vitae Parallelae ,vol. 2, fasc. 2, ed. corr. cum addendis cur. Hans Gaertner (zur Anschaffung empfohlen) Literatur zur Einführung: Konrat Ziegler: Art. "Plutarchos", RE 21 (1951), Sp. 635-962, nachgedruckt als "Plutarchos von Chaironeia" (Stuttgart 1964); Donald A. Rus-sell: Plutarch (2. Aufl. London 2001); lohnenswert ist auch ein Besuch auf der von Kenneth Mayer betreuten Plutarch-Website "Chaironeia" (http://www.utexas.edu/depts/classics/chaironeia) weitere Literatur in der ersten Sitzung. Voraussetzungen: ausreichende Kenntnisse des Griechischen Ü: Lateinische Lektüre: Petron Ch. Catrein Fr 9-11, G 12, HS 206, Beginn: 29.10.2004

„Der Sittenroman des Petronius Arbiter, obwohl tief in Schmutz getaucht, ist in seiner Art ein Kunstwerk, voll von Geist, feinster Menschenkenntnis, überlegenem Witz und heiterem Humor. Der Inhalt stellt sich als die Parodie eines pathetischen Liebesro-mans dar, in dem an die Stelle eines edelmütigen Helden ein verlumpter Glücksritter, an die der Geliebten ein schöner Knabe gesetzt ist, und in dem der Ton für die ge-schilderte Sphäre zu hoch genommen ist.“ (W. Kroll in Teuffels römischer Literatur-geschichte). In der Übung sollen neben Teilen der berühmten „Cena Trimalchionis“ auch andere Episoden (Quartilla, Die Witwe von Ephesos) gelesen werden. Textgrundlage ist die Edition von Konrad Müller; Bestellisten hängen in Geb. 12, Raum 2.06 aus. Ü: Ovids Amores, Lateinische Lektüre-Übung A. Karanásiou Mo 11-13, G 12, R 220, Beginn: 25.10.2004 Vorschläge für andere Termine werden nur in der ersten Sitzung besprochen!!!

Die Amores sind Liebesgedichte, genauer Liebeselegien, durch die Ovid zu Beginn seiner literarischen Karriere seinen guten Ruf als junger Dichter erlangt. Der Titel der Sammlung geht auf den Dichter selbst zurück und soll ihr Thema festlegen, wenn auch manche Gedichte anderen Themen gewidmet sind, wie z. B. I 15 (Die Unsterb-lichkeit des Dichters) und III 9 (Tibulls Tod). Aus den drei Büchern des Corpus, in dem insgesamt 49 Elegien – von 18 bis auf 114 Versen - enthalten sind, werden 12 Elegien zur detaillierten Behandlung ausgewählt: Über eine dem lateinischen Text getreue Übersetzung hinaus werden diese metrisch, textkritisch analysiert, sowie literarisch bewertet. Einige seiner schönsten Gedichte sind einer wahrscheinlich fikti-ven Geliebte, Korinna, gewidmet. Das Metrum ist perfektioniert, der Dichter rheto-risch geschult, exzellenter Kenner der griechischen bzw. alexandrinischen Literatur, was an den einzelnen Motiven der Gedichte zu spüren ist. Die von Ovid erzählten Erlebnisse sind nicht echt, sondern werden, ganz im Stil der römischen Elegie, als echt dargestellt. Die Sprache ist eine dichterische Kunstsprache, die jedoch einen sehr natürlichen Eindruck beim Leser erweckt. Ausgewählte Gedichte: I 1, 2, 3, 4, 5, 7, 9, 15 – II 7 und 8 – III 2 und 9. Voraussetzungen: Latinum

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An wen richtet sich die Veranstaltung speziell?: Diese Übung richtet sich an alle Studierenden, unabhängig davon, ob sie sich vor oder nach ihrer Zwischenprüfung befinden. Scheinerwerb: Mit oder auch ohne Referat, je nach Wunsch des Teilnehmers. Ausgewählte Literatur: Textausgabe: Publius Ovidius Naso. Amores. Iteratis curis ed. E. J. Kenney, Oxford 1994. Übersetzungen: 1). Ovid. Die Liebeselegien, lat/dt. von Fr. Walter Lenz, Darmstadt 1965. 2). Liebesgedichte. Amores, lat/dt. von Walter Marg und Richard Harder, 4. Aufl., München 1976. 3). Heroides and Amores. Loeb, by G. Showerman, 2. ed., rev. by G. P. Goold 1977 (english). 4). Ovide, Les amours par H. Bornecque, Texte établi et traduit, Paris, Les Belles Lettres, 1970. Kommentare: 1). Ovid’s Amores Book I, ed. with transl. and running commentary by John A. Barsby, Oxford 1973. 2). Amores, Ovid. Text - Prolegomena and commentary in 4 volumes, J. C. McKeown, Vo. 1-3, Liverpool 1987 (Book I - 1989, Book 2 - 1998). 3). Amorum liber secundus, ed. with transl. and commentary by Joan Booth, Warminster 1991. 4). Amores / Ovidio. A cura di Fabio Varieschi, Milano 1994. Sekundärliteratur: In der ersten Sitzung erhältlich. Ü: Lateinische Lektüre: Properz B. Maucolin Fr 11-13, G 12, HS 206 Ü: Das augusteische Zeitalter Catrein/Klöckner/van Hoof (interdisziplinäre Übung) Mo 9-11, G 12, R 2.07

Kaum eine Epoche der antiken Geschichte weist eine derart enge Verflechtung von Herrscherideologie und kultureller Produktion auf wie das Zeitalter des Augustus; der Gestaltungswille des Princeps schuf ein 'Kulturprogramm', das Bildende Kunst und Architektur ebenso umfaßte wie Literatur und Religion. In der interdisziplinären Ü-bung sollen die historisch-politischen Rahmenbedingungen des augusteischen Prin-zipats untersucht werden und herausgearbeitet werden, wie sich diese in der archäo-logischen und literarischen Hinterlassenschaft spiegeln; dabei soll auch die For-schungsgeschichte in den einzelnen Disziplinen in den Blick genommen werden. Literaturauswahl: G. Binder (Hrsg.), Saeculum Augustum I - III, Darmstadt 1987, 1988, 1991 (WdF 266, 512, 632); K. Bringmann, Augustus und die Begründung des römischen Kaisertums, Berlin 2002; K. Galinsky, Augustan Culture. An interpretive Introduction, Princeton 1996; Ernst August Schmidt, Augusteische Literatur. System in Bewegung, Schriften der phil.-hist. Kl. d. Heidelberger Akademie der Wissenschaf-ten 28, 2003; P. Zanker, Augustus und die Macht der Bilder, München ²1990. Ü/PL: Grundkurs im Analysieren und Übersetzen lateinischer K. Schöpsdau Texte Mo 11-13, G 12, HS 206 PL: Fachdidaktische Übung A. Wack Mo 17-19, G 12, HS 206 PL: Lateinische Stilübungen, Unterstufe I A. Wack Mi 13.30-15.00, G 12, HS 206 PL: Lateinische Stilübungen, Unterstufe II Peter Do 17-19, G 35, HS E 20

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PL: Lateinische Stilübungen, Unterstufe III H. Becker Do 15-17, G 12, HS 206 PL: Schriftliche Übersetzungsübungen Latein-Deutsch K. Schöpsdau Mi 17-19, G 12, HS 206

Alte Geschichte V: Geschichte der Expansion Roms in der K. M. Girardet Mittelmeerwelt (3./2. Jh.) Di, Do 16-17, G 12, HS 003, Beginn: 21. 10. 2004

Roms Weg von der italischen Großmachtstellung zur Herrschaft über die antike Mit-telmeerwelt: die Auseinandersetzungen mit Karthago, der Übergriff auf den hellenis-tischen Osten; Theorie und Praxis des bellum iustum; Ausdehnung des provinzialen Herrschaftssystems; Widerstandsversuche etc. Literatur: E. Badian, Römischer Imperialismus. 1980; G. Binder/B. Effe (Hg.), Krieg und Frieden im Altertum, Trier 1989; R.M. Errington, The Dawn of Empire. 1972; J.-L. Ferrary, Philhellénisme et impérialisme. 1988; E.S. Gruen, The Hellenistic World and the Coming of Rome I/II. 1984; W.V. Harris, War and Imperialism in Republican Rome. 1979; W.V. Harris (Hg.), The Imperialism of Mid-Republican Rome. 1984; H. Heftner, Der Aufstieg Roms, Regensburg 1997; D. Vollmer, Symploke, Stuttgart 1990. V: Griechische Historiographie (mit Übung) K. M. Girardet Fr 9-11, G 12, HS 003; Übung in R 2.07, G 12

In dieser Vorlesung, der sich später eine Vorlesung über römische Historiographie anschließen soll, werden griechische Historiker wie Herodot, Thukydides, Xenophon, Polyios, Diodor vorgestellt: Voraussetzungen, Inhalt, Grundkonzeption, Gliederung, leitende Ideen, Wirkung Ihrer Werke. Außerdem sollen anhand ausgewählter Texte Methoden und exemplarische Geschehenszusammenhänge analysiert werden. Literatur: K. v. Fritz, Die griechische Geschichtsschreibung (I.). 2 Bde, 1967; M. Grant, Klassiker der antiken Geschichtsschreibung, 1990; J.M. Alonso – Nùòes (Hg.), Geschichtsbild und Geschichtsdenken im Altertum, 1991; O. Lendle; Einführung in die griechische Historiographie, 1992; S. Hornblower (Hg.), Greek Historiography, 1994; K. Meister, Die griechische Geschichte, 1990 PS: Das Saarland in römischer Zeit Ch. van Hoof (mit verpflichtender Exkursion u. Tutorium) Mi 14-16, G 12, R 2.07

Das Saarland wurde erst im 20. Jahrhundert zum kleinsten Flächenstaat der Bundes-republik und kann in römischer Zeit aufgrund des fehlenden Quellenmaterials nicht als eigenständige Region betrachtet werden, sondern nur im größeren Zusammen-hang des Saar-Mosel-Raumes. Die Teilnehmer des Proseminars haben aufgrund der für diese Region spezifischen Quellenlage die Gelegenheit, sich nicht nur mit literari-schen Quellen zu beschäftigen, sondern intensiv mit originalen epigraphischem und numismatischen Zeugnissen zu arbeiten und zu lernen, diese historisch auszuwer-ten. Literatur: H. Cüppers, Die Römer an Mosel und Saar : Zeugnisse d. Römerzeit in Lothringen, in Luxemburg, im Raum Trier u. im Saarland, Mainz 1983; R. Echt (Hrsg.), Beiträge zur Eisenzeit und zur gallo-römischen Zeit im Saar-Mosel-Raum,

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Bonn 2003; H. Freis, Das Saarland zur Römerzeit, Saarland-Hefte 1, Saarbrücken 1991 (unveränderter ND: Saarbrücken 2004); H. Heinen, Trier und das Trevererland in römischer Zeit - 2., leicht überarb. u. um e. bibliogr. Nachtr. erw. Nachdr. - Trier 1985 [erschienen] 1988. Tutorium R. Krautkrämer Do 11-13, G 12, R 2.07

In dieser Veranstaltung werden die Inhalte des althistorischen Proseminars vertieft. Besondere Aufmerksamkeit soll der Abfassung einer wissenschaftlichen Arbeit ge-widmet werden (Literaturrecherche, Exzerpieren, Anfertigung eines Quellenblattes und die schriftliche Ausarbeitung). Die Grundwissenschaften Chronologie, E-pigraphik, Papyrologie und Numismatik werden exemplarisch vorgestellt und einge-übt. Über den Rahmen des Proseminars hinaus sollen die Studierenden damit in die Lage versetzt werden, erfolgreich an weiteren Übungen und Seminaren teilzuneh-men. OS: Rom und die Christen vom 1.–3. Jh. n. Chr. K. M. Girardet Mi 9-11, G 12, R 2.07

Auf der Basis des antiken Quellenmaterials werden u.a. folgende Problemkreise er-arbeitet: Der Prozess Jesu aus rechtshistorischer Sicht; Christentum und Staat im Neuen Testament und bei den frühen Kirchenlehrern; kirchliche Organisationsformen (Entstehung des monarchischen Episkopats; Synodalordnung etc.); die Stellung des Bischofs von Rom; Prinzipien und Praxis staatlicher Christenpolitik (Verfolgung, Tole-ranz). Literatur: P. Guyot/R. Klein, Das frühe Christentum bis zum Ende der Verfolgungen, Darmstadt 1993; A. v. Harnack, Mission und Ausbreitung (etc.) 1924 (4. Aufl); R. Klein (Hg.), Das frühe Christentum im römischen Staat. 1971; C. Munier, L’Église dans l’empire romain. 1979; mehrere Abhandlungen in ANRW II 23 (1979/80); II 22, 1-6 (1982/88); A. Wlosok, Rom und die Christen, Stuttgart 1970 Ü: Althistorisches Grundwissen: Griechische Geschichte II Ch. van Hoof Do 14-16, G 12, R 2.07

Da nach den augenblicklich geltenden Lehrplänen für den Geschichtsunterricht an Gymnasien die griechisch-römische Antike nur in Kl. 7 behandelt wird, fehlen den Studienanfängern notwendige Grundkenntnisse. Die Übung hat zum Ziel, den Stu-dierenden in einem groben Überblick grundlegende Fakten zu vermitteln, Einblicke in die wichtigsten Quellenzeugnisse zu ermöglichen und ausgewählte neuere For-schungsliteratur zur Vertiefung des Stoffes an die Hand zu geben, um so die not-wendigen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium zu schaffen. Ü: Die Römer im Saarland (mit Exkursion) K. Kell Fr 14-16, G 12, R 2.07

Zahlreiche Siedlungsplätze und Heiligtümer aus römischer Zeit belegen eine intensi-ve Besiedlung des Landes. Sie geben Aufschluß über Handel und Verkehrswege und die wirtschaftliche Nutzung. Kunst und Kultur der Zeit werden erörtert. Die The-men werden dabei dergestalt erarbeitet, daß sie eine Grundlage für eine Ausstellung „Römer im Saarland“ bilden.

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Ü: Die Völkerwanderung R. Krautkrämer Mo 14-16, G 12, R 2.07

Die Völkerwanderungszeit ist eine der großen Umbruchsepochen. Die ersten bedroh-lichen Einfälle der Kimbern und Teutonen in das römische Reich konnten noch er-folgreich durch Marius abgewehrt werden, hinterließen aber eine tiefsitzende Barba-renfurcht. Ab dem 3. Jh. konnten Germanen zahlreiche Provinzen des geschwächten Reiches verwüsten. In den folgenden Jahrhunderten führten weder der Versuch einer Grenzverteidigung noch einer Integration der Fremden zum Erfolg. Die siegreichen Barbaren gründeten auf den Resten römischer Verwaltung und Kultur eigene Reiche. In der Veranstaltung werden anhand unterschiedlicher Quellen Facetten der mehr-hundertjährigen Völkerverschiebungen erarbeitet. Neben der Ethnogenese sollen kulturelle, religiöse und politische Kontinuitäten und Diskontinuitäten analysiert wer-den (u.a. die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den politischen Strukturen des römischen und der germanischen Reiche, die Entwicklung der Kirche(n), der Aufbau der Gesellschaft etc.). Die Lektüre von Rosen, Klaus: Die Völkerwanderung, München 2002 wird für die ers-te Stunde vorausgesetzt. Literatur: Pohl, Walter: Die Völkerwanderung. Eroberung und Integration. Stutt-gart/Berlin/Köln 2002; Todd, Malcom: Die Zeit der Völkerwanderung. Stuttgart 2002; Martin, Jochen: Spätantike und Völkerwanderung. München 2001; Rosen, Klaus: Die Völkerwanderung. München 2002. Ü: Das augusteische Zeitalter Catrein/Klöckner/van Hoof (interdisziplinäre Übung) Mo 9-11, G 12, R 2.07

Kommentar unter Lateinische Kultur

Mittelalterliche Geschichte V: Alltagsleben im Mittelalter B. Kasten Di, Mi 13-14, G 12, HS 003

Stadt und Land, Burg und Kloster, Schule und Universität bezeichnen die Örtlichkei-ten, an denen sich alltägliches Leben vollzog. Daher wird in der Vorlesung von Bau-ern und Bürgern, Rittern und Fürsten, Mönchen und Nonnen, Zöglingen und Gelehr-ten die Rede sein. Die Lebensformen und die Lebensbedingungen der verschiede-nen Stände sollen im europäischen Zeit-Raum-Kontext im Hinblick auf das soziale, wirtschaftliche, rechtliche und geistige Umfeld untersucht werden, wobei neben den kollektiven auch individuelle Erfahrungen zu Gehör kommen. Diese Mosaiksteine können idealiter ein farbiges, kulturhistorisches Bild von der mittelalterlichen europäi-schen Gesellschaft bilden. Literatur: Arno Borst, Lebensformen im Mittelalter, 1979; Ernst Schubert, Alltag im Mittelalter, 2002. V: England im Mittelalter K. van Eickels Do 13-15, G 12, HS 003

Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte Englands vom Ende der rö-mischen Herrschaft bis zu den Rosenkriegen am Ende des Mittelalters. Der Schwer-punkt wird auf der Zeit von der normannischen Eroberung 1066 bis zum Hundertjäh-rigen Krieg liegen. Durch den Festlandsbesitz der englischen Könige stets auf den Kontinent bezogen, jedoch eigenständig in ihrer Verbindung angelsächsischer und

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normannischer Elemente bietet die Entwicklung des englischen Königtums Einblick in die Grundlagen herrschaftlicher Ordnung im mittelalterlichen Europa. Literatur: Jürgen Sarnowsky, England im Mittelalter, Darmstadt 2002; Karl-Friedrich Krieger, Geschichte Englands von den Anfängen bis zum 15. Jahrhundert, München 21996; Kurt-Ulrich Jäschke, Die Anglonormannen (Urban-Taschenbücher 334), Stuttgart 1981; Robert Bartlett, England Under the Norman and Angevin Kings, 1075-1225 (New Oxford History of England), Oxford 2002; zu den Quellen vgl. H. Haan/K.-F. Krieger/G. Niedhart, Einführung in die englische Geschichte, München 1982. PS: Einführung in die mittelalterliche Geschichte: B. Kasten Karl der Große und die Reichsteilung von 806 (mit begleitendem 2std. Tutorium) Do 9-11, Ort s. Aushang in der Fachrichtung

Nach Karl dem Großen ist heute die begehrteste europäische Auszeichnung, der Karlspreis, der jährlich in Aachen verliehen wird, benannt, denn dieser Herrscher symbolisiert nicht nur für uns Heutige, sondern bereits für seine Zeitgenossen die Einheit Europas in der Vielfalt der Regionen und Völker. „Vater Europas“ wurde er genannt, kurz bevor er im Jahre 800 zum Kaiser des Westens gekrönt wurde. Seine Person und die vieldiskutierte Reichsteilung von 806, mit der er für seine drei Söhne die Nachfolge in Herrschaft und Reich regelte, sind Gegenstand des Proseminars. Das Thema des Seminars dient der exemplarischen Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften und in die Methoden der historischen Mediävistik. Durch die Be-arbeitung regelmäßiger Übungen erlangen Sie Kenntnis von den wichtigsten Lexika, Handbüchern, Nachschlagewerken und Fachzeitschriften mit dem Ziel, sich im Hauptstudium Themen der mittelalterlichen Geschichte selbständig erschließen zu können. Das Proseminar schließt mit einer Klausur ab. Es wird von einem Tutorium begleitet, dessen Besuch verpflichtend ist (siehe Schwarzes Brett vor der Bibliothek). Literatur (zur Anschaffung empfohlen): Rudolf Schieffer, Die Karolinger, 1992; Pierre Richè, Die Karolinger, 1991; Ahasver von Brandt, Werkzeug des Historikers (mehre-re Auflagen). PS: Herrscherabsetzungen im späteren Mittelalter K. van Eickels Mi 15-17, G 12, R 301

Wahl oder Akklamation durch das Volk und Salbung durch den ranghöchsten Geistli-chen seines Reiches verliehen mittelalterlichen Herrschern eine Legitimation, die nicht entzogen, wohl aber verwirkt werden konnte. Im späteren Mittelalter bildeten sich zwar Vorstellungen von den Gründen heraus, die es rechtfertigten, Hand an den König als den „Gesalbten des Herrn“ zu legen, jedoch kein allgemein anerkanntes Verfahren. Im Vergleich unterschiedlicher Fälle von eskalierenden Krisen in ver-schiedenen Reichen Europas vom 13. bis 15. Jahrhundert werden Theorie und Pra-xis der Herrscherabsetzung deutlich werden. Literatur: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719), Stutt-gart 22000; Ahasver von Brandt, Werkzeug des Historikers (Urban Taschenbücher 33), Stuttgart 151998; Frank Rexroth, Tyrannen und Taugenichtse. Beobachtungen zur Ritualität europäischer Königsabsetzungen im späten Mittelalter, in: Historische Zeitschrift 278 (2004), S. 27-53.

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OS: Der Investiturstreit 1075-1122 B. Kasten Di 16-18, G 12, R 001

Mit dem Investiturstreit bezeichnet man eine kurze, aber sehr intensive Phase der kirchlichen und politischen Reform sowie des geistigen Aufbruchs in der Geschichte vorwiegend des römisch-deutschen Reiches. An ihrem Anfang steht die große bene-diktinische Reformbewegung von Gorze, Cluny und Fruttuaria, auf ihrem Höhepunkt die gegenseitige Absetzung von Papst und Kaiser und an ihrem Ende das Auseinan-dertreten von „regnum“ und „sacerdotium“, somit die erste Säkularisierung der Kö-nigs- und Kaiserherrschaft. Neben der großen Politik sollen auch die Nöte des einfa-chen Mannes zu Wort gebracht werden, vor allem der zahlreichen namenslosen Priester, deren Familien wegen der Exekutierung des Zölibats in Armut und Rechtlo-sigkeit gerieten. Der Investiturstreit war auch eine intellektuelle Auseinandersetzung, die eine Flut von Pamphleten erzeugte. Da es sich immer wieder erweist, dass für die Vorbereitung eines Referates eine 3-4wöchige intensive Bearbeitungszeit vonnöten ist, werden die Interessenten nach-drücklich aufgefordert, sich bereits während der vorlesungsfreien Zeit ein Referats-thema zu reservieren und dieses nach Absprache und Beratung (Sprechstunde, Te-lefon, mail) bereits zu bearbeiten. Die Referatsthemen hängen am Schwarzen Brett vor der Bibliothek aus und sind auf der website unter www.uni-saarland.de/Mittelalter zu finden. Literatur zur Einführung: Wilfried Hartmann, Der Inverstiturstreit, 1993. OS: Wahlen und Wahlverfahren im Mittelalter K. van Eickels Do 15-17, G 12, R 001

Sowohl kirchliche als auch weltliche Ämter wurden im Mittelalter vielfach durch Wahl vergeben. Die freie Wahl galt als geheiligt, da man glaubte, daß die Stimme des Vol-kes (oder ersatzweise eines anderen Wahlgremiums) der Stimme Gottes Ausdruck verlieh. Die Wahlverfahren waren jedoch vielfältig: Sie reichten von der konsensualen Wahl, die einer vorweggenommenen Huldigung an den Gewählten entsprach und deshalb ohne Abgrenzung des Wahlkörpers auskam, bis hin zur Mehrheitsentschei-dung eines Kollegiums als Form kollektiver Willensbildung, die eine genaue Festle-gung des Kreises der Wahlberechtigten voraussetzte. Untersucht werden sollen u.a. die Entwicklung der Königswahl, der Papstwahl, der Bischofwahl und der Ratswahlen in den deutschen und italienischen Städten. Literatur: Franz-Reiner Erkens, Die früh- und hochmittelalterliche Bischofserhebung im europäischen Vergleich (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 48), Köln 1998; Erkens, Franz-Reiner, Kurfürsten und Königswahl. Zu neuen Theorien über den Kö-nigswahlparagraphen im Sachsenspiegel und die Entstehung des Kurfürstenkollegi-ums (Studien und Texte Monumenta Germaniae Historica 30), Hannover 2002; Er-kens, Franz-Reiner, 'Multi' oder 'pauci'? Überlegungen zur fürstlichen Wahlbeteili-gung an den Königswahlen der staufischen Epoche, in: Von Sacerdotium und Regnum. Geistliche und weltliche Gewalt im frühen und hohen Mittelalter. Festschrift für Egon Boshof zum 65. Geburtstag, hg. v. Franz-Reiner Erkens/Hartmut Wolff (Passauer historische Forschungen 12), Köln 2002, S. ....; als zweisprachige Quel-lensammlung wichtig, jedoch in der Deutung verfehlt (vgl. Erkens, Kurfürsten und Königswahl): Wolf, Armin, Die Entstehung des Kurfürstenkollegs 1198-1298. Zur 700-jährigen Wiederkehr der ersten Vereinigung der sieben Kurfürsten (Historisches Seminar 11), Idstein 1998. – Eine ausführliche Literaturliste, die den Einstieg in die bibliographische Arbeit erleichtern soll, liegt im Semesterapparat in der Institutsbiblio-thek aus.

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OS: "Von Bagdad nach Stambul". Reise- und Penth/Thorau Gesandtschaftsberichte aus dem Vorderen Orient von der Spätantike bis zum Ausgang des Mittelalters Do 11-13, G 11, Erdgeschoß, Orientalistik Vorbesprechung und Themenvergabe: Donnerstag, 5. August 2004, 11.15 Uhr Gebäude 11 Erdgeschoß, Orientalistik

Bereits in der Spätantike setzte eine Wallfahrtsbewegung ins Heilige Land ein. Quasi als Reisehandbuch für Pilger entstanden in diesem Zusammenhang zunächst noch relativ kurz gefaßte Beschreibungen Jerusalems und der heiligen Stätten und Se-henswürdigkeiten. Im Laufe der Zeit – vor allem seit den Kreuzzügen – gewannen diese Berichte immer mehr an Umfang und lieferten immer eingehendere Schilderungen – auch von Land und Leuten sowie von Fauna und Flora Palästinas und Syriens. Pilger und Missionare, Kaufleute und Diplomaten aus Europa bereisten jedoch nicht nur das Heilige Land, sondern den gesamten Vorderen Orient. Daraus resultieren überraschend gut und objektiv beobachtende Schilderungen nicht nur der fremden Länder, sondern auch der dortigen Menschen und deren Lebensbedingungen; sie berichten informativ über politische Zusammenhänge ebenso wie über Glaube und Religion der einheimischen Bevölkerung. Eine Reihe dieser Reiseberichte und ihre Autoren sollen im Rahmen des Seminars vorgestellt und eingehend besprochen werden. Ü: Die vielen Völker. Ethnogenesen im frühen Europa G. Jordan Fr 9-11, G 12, R 301

„Kein Friede zwischen den Söhnen des Gaut und dem Südvolk!“ Eineinhalb Jahrtausende trennen den heutigen Historiker von der Zeit der „Völker-wanderung“ – viel jünger ist dagegen der oben zitierte Satz aus dem unsterblichen Gotenroman von Felix Dahn. Dessen Imaginarium prägt bis heute das populäre Bild der Umbruchszeit zwischen Antike und Mittelalter: ganze Völker, gedacht als hünen-haft-blonde Germanensippen, stürmen das dekadent gewordene Römische Reich, brennen materielle wie geistige Güter der Mittelmeerkultur nieder und gehen am En-de, mit Ausnahme der Franken, heroisch unter – eine Sturmzeit, aus der als strah-lende Siegerin das Christentum hervorgeht. Europa bricht ins Mittelalter auf. Doch insbesondere das so evozierte Bild der wandernden Germanen hat zweifellos mehr mit der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts als mit der des 5. und 6. zu tun. Das schärfste analytische Werkzeug, das die Geschichtswissenschaft im Kampf ge-gen solcherart simple Deutungsmuster entwickelt hat, ist die Frage nach der Ethno-genese, nach dem Entstehen der „Völker“ also. Welche sozialen und politischen Pro-zesse stecken dahinter, wenn aus einer Handvoll Familien nach wenigen Jahrzehn-ten der Wanderschaft ein nach 100 000en zählendes „Volk“ geworden ist? Um was für ein soziales Gebilde handelt es sich überhaupt bei der ‚gens’? Woher kommen sie so plötzlich: die vielen Völker? Literatur: Um Fragen wie diesen in der Übung kompetent nachspüren zu können, soll schon in den Semesterferien angeschafft und gelesen werden: entweder Herwig Wolfram, Die Germanen, München 1995 (spannend und sehr preiswert) oder Patrick Geary, Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen, München 1988 (irreführender Titel, preisgünstig und sehr spannend). Die Übung ist quellenorientiert, rudimentäre Lateinkenntnisse kommen zum Einsatz. Ü: Quellenkundliche Übung: K. van Eickels Die Reform von Kirche und Reich im frühen 15. Jahrhundert

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Mi 11-13, G 12, R 301

Das 15. Jahrhundert war in ganz Europa eine Zeit entscheidender Umbrüche und Weichenstellungen. Aus der Krise des Großen Abendländische Schisma (Rom-Avignon) heraus bestimmte die abendländische Kirche ihre Position auf mehreren großen Konzilien. Aus dem Versagen des Königtums unter König Wenzel erwuchs der Gedanke einer umfassenden Reform des Reiches. Die Übung wird anhand von Quellen unterschiedlicher Gattungen einen Einblick in diese Entwicklungen und ihre wechselseitige Verschränkung geben. Literatur: J. K. Hoensch, Kaiser Sigismund. Herrscher an der Schwelle zur Neuzeit 1368-1437, München 1996; Walter Brandmül-ler, Papst und Konzil im Großen Schisma (1378-1431). Studien und Quellen, Pader-born 1990; Walter Brandmüller, Das Konzil von Konstanz 1414-1418. Bd. 1: Bis zur Abreise Sigismunds nach Narbonne, Paderborn 1991. Bd. 2: Bis zum Konzilsende, Paderborn 1997; Hartmut Boockmann, Zur politischen Geschichte des Konstanzer Konzils, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 85 (1974), S. 45-63; Jürgen Miethke, Kirchenreform auf den Konzilien des 15. Jahrhunderts. Motive - Methoden - Wirkun-gen, in: Studien zum 15. Jahrhundert. Festschrift für Erich Meuthen, Bd. 1, hg. von Johannes Helmrath/Heribert Müller, München 1994, S. 13-42; Karl Augustin Frech, Reform an Haupt und Gliedern. Untersuchungen zur Entwicklung und Verwendung der Formulierung im Hoch- und Spätmittelalter, Frankfurt am Main 1992; Die Reform von Kirche und Reich zur Zeit der Konzilien von Konstanz (1414-1418) und Basel (1431-1449), hg. von Ivan Hlavácek und Alexander Patschovsky, Konstanz 1996; Martin Kintzinger, Westbindungen im spätmittelalterlichen Europa. Auswärtige Politik zwischem dem Reich, Frankreich, Burgund und England in der Regierungszeit Kaiser Sigmunds (Mittelalter-Forschungen 2), Stuttgart 2000. Kolloquium Mittelalterliche Geschichte Jäschke/Kasten/Thorau/van Eickels Probleme der Mittelalterforschung 2stündig alle 14 Tage nach Vereinbarung, über den Beginn informiert ein besonderer Aushang.

Studierenden nach der Zwischenprüfung und Examenskandidaten bietet sich hier die Gelegenheit, durch Buchbesprechungen oder durch Vortrag aus Spezialgebieten bzw. eigenen Arbeiten Ergebnisse und offene Fragen zur Diskussion zu stellen. Anmeldung während der Sprechzeiten bei einem der Dozierenden empfehlenswert.

Praktische Philosophie V: Soziale Gerechtigkeit W. Hinsch GV, Mo 16-18 und Di 9-11; G 11 R 202, Beginn: 25.10.2004 Sprechstunde: Mo 15.30-16 Uhr und Di 11-12 Uhr

Die Grundvorlesung soll allgemein in die moderne Theorie der Verteilungsgerechtig-keit einführen. Dabei werden die Theorie der Gerechtigkeit als Fairness von John Rawls und der moderne Präferenzutilitarismus besondere Beachtung finden. Daneben werden auch die Theorien von Amartya Sen, Martha Nussbaum u. a. be-sprochen werden. Als Textgrundlage für die Vorlesung soll das Buch Gerechtfertigte Ungleichheiten. Grundsätze sozialer Gerechtigkeit (Berlin/New York: de Gruyter Ver-lag, 2002) von mir dienen, dessen Anschaffung ich allen Studenten empfehle. Weite-re Texte werden während der Lehrveranstaltung gegen ein geringes Entgelt als Ko-pien zur Verfügung gestellt.

Für den Erwerb eines qualifizierten Leistungsnachweises (Scheins) gelten die fol-genden Bedingungen:

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(1) Regelmäßige Teilnahme an beiden Terminen der Lehrveranstaltung (2) Anfertigung von sechs schriftlichen Hausaufgaben (3) Bestehen einer mündlichen Prüfung am 15. Februar 2005, zu der nur zugelassen werden kann, wer (a) nicht mehr als drei Sitzungen im Semester gefehlt hat und (b) wer alle sechs schriftlichen Hausaufgaben bis spätestens zum 14. Februar 2005 ein-gereicht hat. Beide Bedingungen sind nicht verhandelbar. PS: Fragen der Ethik in bewaffneten Konflikten D. Janssen Mo 9-11, G 11, R 202

Die Geschichte der Menschheit ist durchzogen mit Konflikten, die gewaltsam ausge-tragen wurden. Die Anwendung kollektiver Gewalt wirft jedoch ein schwerwiegendes moralisches Dilemma auf: Einerseits sind kriegerische Auseinandersetzungen mit vielen Gräueln und Schrecken verbunden. Andererseits erscheint Gewalt oftmals als letztes Mittel, um sich und die einem Schutzbefohlenen vor gravierendem Unrecht zu schützen. Bereits seit der Antike findet daher in der Praktischen Philosophie das Nachdenken über wichtige Fragen der Ethik in bewaffneten Konflikten statt: Kann Krieg überhaupt gerecht sein? Unter welchen Bedingungen ist es gerechtfertigt, Krieg zu führen? Wer ist berechtigt, Kriege zu erklären? Welche Handlungen sind im Krieg erlaubt und wel-che verboten? Kann es legitim sein, Unschuldige bzw. nicht als Kämpfer ausgewie-sene Personen im Krieg zu töten? Kann Terrorismus eine legitime Form der Krieg-führung sein? Gelten im Guerillakrieg andere Regeln als im Krieg zwischen regulären Armeen? Darf man zum Schutz fremder Staatsbürger vor ihrer eigenen Regierung in fremde Staaten militärisch intervenieren (sog. Humanitäre Intervention)? Diese und weitere Fragen werden in dem Proseminar behandelt. Dabei wird zugleich in die Arbeitsweisen der praktischen Philosophie eingeführt. Zu diesem Zweck sollen die Analyse philosophischer Argumentation sowie das Erstellen eigener stringenter Argumentationen eingeübt werden. Ein Seminarapparat wird zu Beginn des Semes-ters in der Institutsbibliothek zur Verfügung stehen. Voraussetzungen zum Scheinerwerb sind regelmäßige aktive Teilnahme und das Verfassen einer schriftlichen Arbeit von ca. 10 Seiten am Ende des Semesters. PS: Thomas Hobbes’ Leviathan J.-Ch. Merle Blockveranstaltung, Zeit und Ort s. Aushang in der Fachrichtung

Hobbes‘ Leviathan stellt eine der wichtigsten Theorien der Souveränität und der legi-timen Herrschaft in der Neuzeit dar. Sein Modell kombiniert Anthropologie und Ethik. Im Mittelpunkt der Anthropologie stehen unter der Figur des Naturzustands als Krieg Aller gegen Alle die Konkurrenz zwischen der Menschen, die Gewalt und die Verletz-lichkeit aller Menschen, die sie dazu führt, sich aus Furcht dem Leviathan zu unter-werfen, der ihnen sowohl die Sicherheit für ihr Leben garantiert als auch von ihnen absoluten Gehorsam verlangt. Im Mittelpunkt der Ethik steht der Gesellschaftsvertrag als Unterwerfungsvertrag, aus dem die bürgerliche Gesellschaft entsteht. Die Geset-ze und die Gerechtigkeit stehen völlig in den Händen des Leviathans. Dieses kontro-verse Hauptwerk des klassischen Absolutismus ist heute nicht nur immer noch der Gegenstand sehr unterschiedlicher Interpretationen, sondern sie inspiriert weiterhin politische Philosophen; und viele andere entwerfen ihre Philosophie in Auseinander-setzung mit Hobbes. Wir werden uns auf die beiden ersten Teile vom Leviathan kon-zentrieren, aber auch die Gelegenheit haben, die bekanntesten Interpretationen und Bewertungen von Hobbes‘ Leviathan zu skizzieren. Scheinvergabe: Referat und Hausarbeit

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Literatur: Th. Hobbes: Leviathan, hrsg. von I. Fetscher, Frankfurt: Suhrkamp 1984 (Alternative: Leviathan. I. und II. Teil, Stuttgart, Reclam). L. Foisneau u. T. Sorell: Leviathan After 350 Years, Oxford University Press 2004. D. Gauthier: The Logic of Leviathan, Oxford University Press 1969. W. Kersting: Thomas Hobbes zur Einfüh-rung, Hamburg: Junius 1992. W. Kersting (Hrsg.): Thomas Hobbes, Berlin: Akade-mie-Verlag 1996. H. Münkler: Thomas Hobbes, Frankfurt a.M.: Campus 1993. M. Oakeschott: Hobbes on Civil Association, Oxford: Basil Blackwell 1975. T. Sorell (Hrsg.): Companion to Hobbes, Cambridge University Press 1996. S/OS: Kants Pflichtenlehre W. Hinsch Mo 18-20.30 (mit 15 Minuten Pause), G 11, R 202 Beginn: 18. Oktober 2004, 18.15 Uhr, Geb. 11, Raum 202 Sprechstunde: Mo 15.30 – 16.00 Uhr & Dienstag 11 – 12 Uhr

Bei der Lehrveranstaltung handelt es sich um ein Text-exegetisches Seminar für Fortgeschrittene, an dem nur teilnehmen sollte, wer in einem Proseminar oder in ei-ner Vorlesung schon Bekanntschaft mit der Kantischen Moralphilosophie gemacht hat. Anders als in ähnlichen Veranstaltungen des Grundstudiums werde bei der Textauslegung durchgängig auch Arbeiten aus der Sekundärliteratur zu Rate gezo-gen. Und anders als in meiner Grundvorlesung zur Praktischen Philosophie Kants sollen auch eingehend Fragen nach der sachlichen Richtigkeit der Kantischen Pflich-tenlehre erörtert werden. Für den Erwerb eines Seminarscheins sind folgende Leistungen zu erbringen: (1) Regelmäßige aktive Beteiligung an der Lehrveranstaltung (2) Übernahme eines Kurzreferats von 20 Minuten Dauer (3) Anfertigung von Protokollen für jede Sitzung mit Ausnahme der jeweiligen Refe-ratssitzung Folgende Bücher von Immanuel Kant werden für die laufende Arbeit in der Lehrver-anstaltung benötigt: (1) [GMS] Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (1785) (2) [KpV] Kritik der praktischen Vernunft (1788) (3) [RL] Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre (1797) (4) [TL] Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre (1797) Sie sollten von allen Teilnehmern jeweils in der Ausgabe des Meiner Verlags Ham-burg angeschafft werden, bei dem sie in der so genannten Philosophischen Biblio-thek unter den Nummern PhB 519, PhB 506, PhB 360 & PhB 430 in preiswerten Ausgaben mit hilfreichen Einleitungen etc. erschienen sind. Es erleichtert die ge-meinsame Arbeit erheblich, wenn alle dieselben Textausgaben benutzen. Die folgenden Bücher mögen sich darüber hinaus bei der Vorbereitung auf die Semi-nararbeit als nützlich erweisen: Lewis White Beck, Kants „Kritik der praktischen Vernunft“. Ein Kommentar, UTB 1995, Nr. 1833. Mary Gregor, Laws of Freedom. A Study of Kant’s Method of Applying the Categorical Imperative in the Metaphysik der Sitten, Oxford: Blackwell, 1963. Bernd Ludwig, Kants Rechtslehre, Hamburg: Meiner Verlag, 1987. Wolfgang Kersting, Wohlgeordnete Freiheit. Immanuel Kants Rechts- und Staatsphi-losophie, Berlin/New York: de Gruyter Verlag, 1983. Manfred Moritz, Studien zum Pflichtbegriff in Kants kritischer Ethik, Lund 1951. Herbert J. Paton, Der Kategorische Imperativ, Berlin/New York: de Gruyter Verlag, 1962 (Engl. Orig. 1946) Dieter Schönecker, Allen W. Wood, Kants „Grundlegung der Metaphysik der Sitten. Ein einführender Kommentar, UTB 2002, Nr. 2276.

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Sie werden im Seminarapparat für alle Seminarteilnehmer zur Verfügung stehen. Weitere für die Seminararbeit nötige Texte werden zur Beginn der Lehrveranstaltung gegen ein geringes Entgeld in Form einer Lesemappe zum Kauf angeboten.

In der Lehrveranstaltung sollen insbesondere die folgenden Textpassagen aus den Kantischen Schriften ausgelegt und (im Lichte der Sekundärliteratur) eingehend erör-tert werden:

GMS Abschnitte 1 & 2

KpV ANALYTIK DER REINEN PRAKTISCHEN VERNUNFT. (1) Erstes Hauptstück: Von den Grundsätzen der reinen praktischen Vernunft (ohne „Von dem Befugnisse d. r. V. im praktischen Gebrauche“ (2) Drittes Hauptstück: Von den Triebfedern der r. p. V. (ohne „Kritische Beleuchtung“)

DIALEKTIK DER REINEN PRAKTISCHEN VERNUNFT. (3) Zweites Hauptstück: Von der Dialektik der reinen Vernunft in der Bestim-mung des Begriffs vom höchsten Gut (bis einschließlich Abschnitt II „Kritische Aufhebung der Antinomie der reinen Vernunft).

RL (1) Vorrede & Einleitung in die Metaphysik der Sitten (2) Einleitung in die Rechtslehre (3) Erstes Hauptstück: Von der Art etwas Äußeres als das Seine zu haben (4) Zweites Hauptstück: Von der Art etwas Äußeres zu erwerben

TL (1) Vorrede und Einleitung in die Tugendlehre

(((Die Ethische Elementarlehre (ganz) als Sammlung von Beispielen und Anwendungsfällen)))

Zeit – und Arbeitsplan

18.10 Organisation, Textverteilung, Referatverteilung etc. (Andreas Busch) 25.10 Vortrag von Wilfried Hinsch über die Kantische Pflichtenlehre 01.11 Allerheiligen 08.11 Die Common Sense Moral und der Begriff der Pflicht [GMS] 15.11 Das Problem der Herleitung konkreter Pflichten [GMS] 22.11 Die Grundsätze der praktischen Vernunft I [KpV 1 §§ 1 - 6] 29.11 Die Grundsätze der praktischen Vernunft II [KpV 1 §§ 7 – 8 incl. Deduktion] 06.12 Kants Theorie der moralischen Motivation I [KpV 2] 13.12 Kants Theorie der moralischen Motivation II [KpV 2 & 3] 20.12 Teleologische Aspekte der Kantischen Pflichtenlehre [KpV 3] Weihnachtspause 10.01 Rechtspflichten [RL 1 & 2] 17.01 Rechtspflichten [RL 3] 24.01 Rechtspflichten [RL 4] 31.01 Tugendpflichten [TL 1] 07.02 Tugendpflichten [TL 1 mit ausgewählten Anwendungsfällen] 14.02 Offen (eventuell für einen Vortrag von Markus Willaschek) S/OS: Theorien der Strafrechts J.-Ch. Merle Blockveranstaltung, Zeit und Ort s. Aushang in der Fachrichtung

Der Begriff des Verbrechers und der Strafe setzt die Zurechnungsfähigkeit des Ver-brechers voraus. Das Verbrechen als schwere Rechtsverletzung und Gefährdung der Rechtssicherheit kann aber nicht – etwa durch die Strafe - rückgängig gemacht wer-den. Die Strafe kann immerhin einen oder mehreren der folgenden Zwecke u. a. ver-folgen: der Wiedervergeltung des Verbrechens, der Abschreckung künftiger Verbre-

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chen, der Abschreckung künftiger rückfälliger Verbrecher. Wie werden klassische Texte der philosophischen Straftheorien der drei entsprechenden Traditionen lesen: die Rechtfertigung der Strafe kann der Retributivismus (Kant, Hegel), die General-prävention (Bentham und der Utilitarismus) oder die Spezialprävention heißen. Auch die neueren sogenannten Mischtheorien der Strafe werden untersucht, die diese Rechtfertigungen zu kombinieren versuchen. Scheinvergabe: Referat und Hausarbeit Literatur: Ch. Beitz, J. Cohen, M. Cohen u. A. J. Simmons: Punishment, Princeton University Press 1995. H. L. A. Hart: Punishment and Responsibility, Oxford University Press 1968. O. Höffe: Gibt es ein interkulturelles Strafrecht?, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1999. Th. Vormbaum: Strafrechtsdenker der Neuzeit, Baden-Baden: No-mos 1998. J.-C. Wolf: Verhütung oder Vergeltung?, Freiburg i.Br.: Alber 1992. S/OS: Politische Philosophie J.-Ch. Merle Blockveranstaltung, Zeit und Ort s. Aushang in der Fachrichtung

Fächergruppe III

Europäische Regionalstudien

Das Fach wurde (noch) nicht eingerichtet.

Kulturgeographie V: Europa – Ein humangeographischer Überblick P. Dörrenbächer Mi 10-12, G 11/4, HS

Themen/Gliederung: Europäische kulturelle Identitäten (Völker und Nationen, Sprachen, Religion(en), Kul-turlandschaften) Politik: Altes und neues Europa an der Schwelle des 21. Jahrhunderts (Europa nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“; Europäische Integration: von der EGKS zur EU25) Wirtschaft und wirtschaftliche Transformation (Landwirtschaft, Energie- und Roh-stoffwirtschaft, Industrie, Handel und Dienstleistungen, regionale Disparitäten und Regionalpolitik, Strukturwandel, De-Industrialisierung, Liberalisierung) Gesellschaft (demographische Entwicklung, Gesundheitssystem, städtische Entwick-lung, Lebensstile) Umwelt und Ökologie (Ökologische Herausforderungen in den Transformationslän-dern, Verkehr, Umweltpolitik der EU)

Begleitende Literatur: Cole, J./F. Cole (19972): A Geography of the European Union. London, New York: Routledge. Pinder, D. (ed.)(1998): The New Europe: economy, society and environment. Chichester: Wiley. Townsend, A.R. (1997): Making a Living in Europe. Human Geographies of Economic Change. London, New York: Routledge. Unwin, T. (ed.)(1998): A European Geography. Harlow: Pearson/Prentice Hall.

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PS: Kulturgeographie Deutschlands: W. Brücher Ballungsräume in Deutschland Di 17.00-18.30, G 11/4, HS

Pro Sitzung wird ein Referat zu verschiedensten Themenbereichen gehalten. Die Referate sind vergeben. Zuhörer willkommen. OS: Stadtgeographie W. Brücher Di 13 – 15 Uhr, G 11/4, Ü I

Pro Sitzung wird ein Referat zu verschiedensten Themenbereichen gehalten. Die Referate sind vergeben. Zuhörer willkommen. OS: Aktuelle Themen städtischer Entwicklung P. Dörrenbächer Do 15-17, G 11/4, Ü II

Themen: Stadtentwicklungsprozesse und ihre Determinanten Zukunft Stadt 2000. Bericht der Kommission Zukunft Stadt 2000; Das Programm „Soziale Stadt“)Stadt 2030, Ideenwettbewerb der Bundesregierung Städtische Gesellschaft und Kultur Post-fordistische Stadtentwicklung: aktuelle Problemfelder der Stadtökonomie und Wirtschaftsgeographie Global Cities Postmoderne Stadtentwicklung: Das Beispiel Los Angeles Phänomene US-amerikanischer Stadtentwicklung: Edge-Cities und Gated Communi-ties Privatisierung städtischen Raums Die postindustrielle Stadt: Die Neue Mitte Oberhausen Stadtmarketing Innerstädtischer Einzelhandel vs. Großflächiger Einzelhandel an nicht-integrierten Standorten Städtenetze Nachhaltige Stadtentwicklung I Stadtentwicklung in den Transformationsländern Mittel- und Osteuropas Stadtentwicklung in Umbruchssituationen - Stadtentwicklung in den Neuen Bundes-ländern Wiederaufbau kriegszerstörter Städte in Deutschland

Die Themen wurden zusammen mit einer umfangreichen Literaturliste bereits in einer Vorbesprechung Ende des SS 2003 vergeben.

Leistungsanforderungen: Vortrag (mit Powerpoint-Präsentation) zu einem Thema, Moderation eines Themas Hausarbeit Ü: Einführung in die Bevölkerungsgeographie W. Brücher Di 08.30 –10.00, G 11/4, HS, mit Exkursion

Inhaltsbereiche: Datenbasis - Definitionen zur Bevölkerung - Verteilung und Dichte - Bevölkerungs-strukturen - Natürliche Bevölkerungsbewegung - Modell des demographischen Über-gangs - Bevölkerungsentwicklung und Problematik von Prognosen - Wanderungen

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Ü/PL: Technik des wissenschaftlichen Arbeitens P. Dörrenbächer Di 15-17, G 11/4, Ü I

Inhalte: Bibliographieren (traditionell, Internet, Datenbanken usw.) Anfertigung von Literaturverzeichnissen Gliederung von Vorträgen und Hausarbeiten Präsentationstechnik (Powerpoint) Diskussionsmoderation

Leistungsanforderungen: Kleine Hausaufgaben, Kurzvortrag, moderiert ein Vortragsthema und verfaßt eine kurze Hausarbeit Moderation eines Kurzvortrages, kurze Hausarbeit

Die Themen werden am Anfang des Semesters vergeben. Ü/PL: Einführung in die Geoinformatik T. Helmes Do 14-16, CIP-Pool der Philosophischen Fakultäten, Bau 44 Ü/PL: Einführung in die Kartographie H.-M. Weicken Fr 8.00-10.00, G 11/4, HS

Musikwissenschaft Das Fach Musikwissenschaft kann entweder in FG III oder in FG IV belegt werden. Lehrangebotangebot s. FG IV.

Philosophie des Geistes / Kulturphilosophie V: Einführung in die Philosophie des Geistes Meixner GV, Di 16-18, Mi 11-13, G 11, R 202

Die Vorlesung führt ein in die Grundbegriffe, Grundpositionen und Grundprobleme der Philosophie des Geistes. Im Mittelpunkt stehen dabei die verschiedenen Formen des Dualismus und des Physikalismus (Materialismus) und die hauptsächlichen Ar-gumente, die für diese Positionen ins Feld geführt wurden und werden. Das ontolo-gisch-logische Handwerkszeug, das für ein Verständnis der Diskussionen insbeson-dere in der modernen Philosophie des Geistes notwendig ist, wird ebenso vorgestellt wie die zentralen prima facie Charakteristika des Psychischen, an denen jene Dis-kussionen sich entzünden (Stichworte: Qualia, Intentionalität). Neben der ontologi-schen Frage, Was ist das Psychische?, steht gleichberechtigt (und mit ihr eng ver-zahnt) die erkenntnistheoretische Frage, Wie können wir Psychisches (wissenschaft-lich) erkennen? Auf die vorgeschlagenen systematischen Erkenntniszugänge zum Psychischen wird ebenfalls ausführlich eingegangen. In der begleitenden Übung zur Vorlesung werden themenbezogen Texte der Philo-sophie des Geistes gelesen und diskutiert. Voraussetzung für den Scheinerwerb ist ein mündliches Kurzreferat (Thesenpapier) und das Bestehen der Abschlussklausur. V: Probleme der Ontologie und Metaphysik R. Theis Fr 13.30-15 s.t., G 8, R 3.24

Kommentar s. unter Systematische Theologie

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PS: Praktische Ethik G. Scharifi Do 13-15, G 11, R 202 PS: Neuzeitliche Ursprünge der Philosophie des Geistes: S. Walter Descartes, Leibniz und Malebranche Do 11-13, G 11, R 202

Einer weit verbreiteten Meinung nach hat die moderne Philosophie des Geistes, ge-genwärtig eine der zentralen Disziplinen der sogenannten 'analytischen Philosophie', ihren historischen wie systematischen Ursprung in den Arbeiten von Rene Descartes (1596 - 1650); Descartes verdanken wir, mag man mit einigem Recht sagen, sowohl das Leib-Seele Problem in seiner aktuellen Form ('In welcher Beziehung stehen Kör-per und Geist zueinander?') als auch das Problem der mentalen Verursachung in seiner aktuellen Form ('Wie kann der Geist den Körper kausal affizieren?'). Descartes war ein Substanzdualist und ein kausaler Interaktionist: Körper und Geist sind real verschiedene, in ihrer Existenz voneinander unabhängige Substanzen, die sich gegenseitig kausal affizieren können. Zwei bekannte Zeitgenossen von Des-cartes, Nicholas Malebranche (1638 - 1715) and Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 - 1716) teilten (im Grunde genommen) seinen Substanzdualismus, argumentierten jedoch, dass Körper und Geist, wenn sie tatsächlich real verschiedene und vonein-ander unabhängige Substanzen sind, sich gegenseitig nicht kausal affizieren können. Anstelle von Descartes' Interaktionismus vertraten Malebranche und Leibniz einen psychophysischen Parallelismus, Malebranche in Form eines Occasionalismus, Leibniz in Form seiner Theorie der prästabilen Harmonie.

Im Seminar werden anhand von ausgewählten Passagen aus Schriften von Des-cartes, Leibniz und Malebranche (hauptsächlich Descartes' Meditationen über die erste Philosophie, Leibniz' Monadologie und Neues System der Natur der Kommuni-kation der Substanzen sowie Malebranches Von der Erforschung der Wahrheit) die Positionen dieser drei Denker erarbeitet und ihr Bezug zur gegenwärtigen Philoso-phie des Geistes erörtert.

Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme, Übernahme eines Referats, Hausarbeit. Textgrundlage: Auszüge aus Arbeiten von Descartes, Leibniz und Malebranche wer-den in Kopieform im Handapparat zur Verfügung gestellt. Zur Vorbereitung sind die Einträge zu Descartes, Leibniz und Malebranche in der Stanford Encyclopedia of Philosophy zu empfehlen, die unter http://plato.stanford.edu/contents.html zugänglich sind. PS: Einführung in die Religionsphilosophie S. Walter Fr 11-13, G 11, R 202

Die Religionsphilosophie ist eine philosophische Disziplin, die auf der Grundlage phi-losophischer Methodik und Arbeitsweisen zentrale Fragen der Religion(en) reflektiert. Der Religionsphilosophie geht es daher, anders als der Theologie, nicht um Fragen des Glaubens, sondern um die kritische, rationale und/oder philosophische Ausei-nandersetzung mit denjenigen Fragen, Behauptungen oder Annahmen, die vom Standpunkt der Theologie aus betrachtet nur auf der Grundlage von Glaube oder 'religiöser Erfahrung' erörterbar sind. Gegenstand der Religionsphilosophie ist dem-nach die Frage nach der Gültigkeit religiöser Behauptungen (oder Fragestellungen), nicht die Frage nach deren Faktizität. Zu den von der Religionsphilosophie erörterten Fragen und Problemen gehören u.a. die Möglichkeit der Rechtfertigung Gottes (das Theodizeeproblem), der erkenntnis-theoretische Status religiöser Überzeugungen, die Metaphysik der Vollkommenheit

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Gottes (insbesondere die Attribute der Allwissenheit und Ewigkeit) und die Frage nach der Möglichkeit oder Unmöglichkeit von 'Gottesbeweisen'.

Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme, Übernahme eines Referats, Hausarbeit. Textgrundlage: Christoph Jäger (Hrsg.), Analytische Religionsphilosophie. UTB 1998. (der Band ist im Handel vergriffen, wird aber im Handapparat zur Verfügung gestellt). S/OS: "Ways of Worldmaking" D. Gerhardus Nelson Goodman: Ausgewählte Schriften Do 17-20 (14-täglich), G 11, R 202

Goodman, Autor der einflußreichsten philosophischen Kunsttheorie des 20. Jahrhun-derts, entwickelt am Beispiel von „Sprachen der Kunst“ eine Theorie der Symbolsys-teme, wobei es ihm nicht so sehr um das Verhältnis von Sprache und Welt geht, sondern vielmehr um den Vergleich der Sprachen (= Symbolsysteme) untereinander sowie um deren vielfältige Verwendungen, einschließlich der jeweils erforderlichen Verstehensoperationen, allerdings ohne die in hermeneutischen Ansätzen übliche Urteilsstruktur gleich mitzuführen. Auf der Basis von „Sprachen der Kunst“ sollen Kapitel aus „Weisen der Welterzeu-gung“ und „Revisionen“ den Schwerpunkt der Seminararbeit bilden.

Literatur: Goodman, N. (1976²): Languages of Art. An Approach to a Theory of Symbols, Indianapolis (dt. (1995): Sprachen der Kunst. Entwurf einer Symboltheorie, Frankfurt/M.); Goodman, N. (1978): Ways of Worldmaking, Indianapolis (dt. (1978): Weisen der Welterzeugung, Frankfurt/M.); Goodman, N. & Elgin, C. Z. (1988): Re-conceptions in Philosophy and Other Arts and Sciences, Indianapolis (dt. (1988): Re-visionen. Philosophie und andere Künste und Wissenschaften, Frankfurt /M.).

Für den Erwerb eines Scheins (systematisch) ist die schriftliche Fassung eines Refe-rates oder eine Hausarbeit erforderlich. S/OS: Zum Begriff ‚Referenz’ bei ‚Text’ und ‚Bild’ N. Rao Mi 17-19 (14täglich), G 11, R 202

Es ist unbestritten, dass die Begriffe 'Erkenntnis' und 'Referenz' zueinander in Bezie-hung stehen. Strittig ist jedoch, wie dieser Bezug zu verstehen ist. Die Diskussionen sind vorwiegend durch Überlegungen zur Verbalsprache geprägt. Dabei wird unterstellt, dass Wissen nur dann als Wissen gilt, wenn es in Aussagen (Propositionen) erfassbar ist.

Im Seminar sollen die Probleme, die sich aus dieser Annahme ergeben, thematisiert werden. Insbesondere sollen die Gründe für und wider die These diskutiert werden, dass Wissen in bildlichen Darstellungen sowie in narrativen Texten eine Form von nicht-propositionalem Wissen sei.

Vorbereitende Lektüre: W.V.Quine, "Speaking of Objects" und "Ontological Relativity", beide in: Ontological Relativity and Other Essays, Columbia UP 1971. N. Goodman, "Routes of Reference" in: N.Goodman, Of Mind and Other Matters, Harvard U.P. 1984. Weitere Literatur wird in der Vorbesprechung bekannt gegeben.

Scheinerwerbsbedingungen: Benotete Scheine werden aufgrund mündlicher und schriftlicher Leistungen erteilt. S/OS: Nietzsche: Schriften zur Moral G. Scharifi Do 11-13, G 8, R 4.24

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Theoretische Philosophie / Wissenschaftstheorie V: Logik II U. Nortmann GV, Mo 13-15, Di 14-16 (4stündig); G 22, HS I

Im letzten und im vorletzten Wintersemester haben Herr Grundmann bzw. ich selbst Logik-Einführungskurse abgehalten. Die jetzt angebotene Veranstaltung wendet sich in erster Linie an solche Absolventinnen und Absolventen eines dieser Einführungs-kurse, die an einer Fortführung der Thematik interessiert sind. Die Vorlesung kann aber auch von neu hinzukommenden Teilnehmern gehört werden (und sie eignet sich auch für Studenten von Fächern wie Informatik, Linguistik und Mathematik). Denn den benötigten Stoff der Einführungskurse werde ich zu Beginn in geraffter Form wiederholen. Wir werden die Syntax und die formale Semantik der Prädikatenlogik (erster Stufe) mit Identität und Funktionszeichen kennenlernen sowie für ein geeignetes Axiomen-system einen Gödelschen Vollständigkeitssatz beweisen. Die erkenntnistheoretische Bedeutung des Vollständigkeitsbeweises wird mit Bezug auf die historische Aus-gangssituation (Hilberts Programm einer Grundlegung der Mathematik) und durch die Verbindung mit einem Ausblick auf die Gödelschen Unvollständigkeitssätze beleuch-tet werden. Die Vorlesung wird eng an die Kapitel II bis VI meines unten angegebenen Buches angelehnt sein. Literatur: Beckermann, A., Einführung in die Logik, Berlin 22003; Mendelson, E., Introduction to Mathematical Logic, Monterey 31987 (und jüngere Auflagen); Nort-mann, U., Sprache, Logik, Mathematik, Paderborn 2003. PS: Erkenntnistheorie in der Antike D. Schoch Mi 13-15, G 11, R 202, Beginn: 20.10.2004

Von wenigen Stellen bei Xenophanes und Parmenides abgesehen, beginnt die anti-ke Reflexion über die Erkenntnis mit Platon. In dessen frühen Dialogen, insbesonde-re dem Laches, läßt sich eine 'sokratische' Methode des Frage- und Antwortspiels (Elenchos) ablesen, die darauf abzielt, eine Definition des untersuchten Begriffes zu gewinnen. Benson versucht hieraus, eine Theorie des Wissens als einer besonderen Fähigkeit (dynamis) zu extrahieren. Der mittlere Platon versucht sich dann an einer Definition des Wissens selber, die bis heute mit seinem Namen verbunden in die moderne erkenntnistheoretische Literatur eingegangen ist. Wir werden die einschlä-gigen Stellen im Theätet und Menon in Ausschnitten lesen. Eine wesentliche Rolle der empirischen Wahrnehmungserfahrung kommt bei Aristo-teles zur Geltung, der neben Deduktion auch die Induktion als Methode zur Gewin-nung allgemeiner Aussagen untersucht. Eine epikureische Induktionslehre ist uns in Fragmenten von Nikodemus erhalten. Neben den rein philosophischen Schriften lohnt es sich, Erkenntnistheorie in der medizinischen Praxis des 3. und 4. vorchristli-chen Jahrhunderts zu betrachten. In späterer Zeit dominieren skeptische Betrachtungen in der Erkenntnistheorie, von denen der Pyrrhonismus die am weitesten entwickelte Form darstellt. Einschlägig sind die Tropen (Argumentationsformen) der Zurückhaltung. Viele skeptische Argu-mente zeugen gleichzeitig von scharfer Argumentationsfähigkeit wie vom Verfall der empirischen Wissenschaften in der Spätantike. Die skeptische Herausforderung ist bis heute aktuell geblieben.

Literaturangaben: Bailey, Alan. Sextus Empiricus and Pyrrhonian scepticism. Claren-don, 2002. Benson, Hugh H. Socratic Wisdom. Oxford University Press, 2000.

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Burkert, Walter. Platon in Nahaufnahme. Ein Buch aus Herculaneum. Teubner, 1993. Essler, Wilhelm. Induktive Logik. Karl Alber, 1970. Figal, Günther (Hrsg.). Interpreta-tionen der Wahrheit. Attempto, Tübingen, 2002. Gardeya, Peter. Platons Theaitetos. Königshausen & Neumann, 2002. Grundmann, Thomas. Philosophie der Skepsis. UTB 1996. Grundmann, Thomas. Der Wahrheit auf der Spur. Mentis, 2003. Hankinson, R.J. Cause and Explanation in Ancient Greek Thought. Clarendon, 2001. Kirk, G.S. et al.. Die vorsokratischen Philosophen. Metzler, 2001. Kutschera, Franz von. Platons Philosophie. Mentis, 2002. Platon. Laches. Felix Meiner. Platon. Menon. Reklam. Platon. Theätet. Reklam, Rapp, Christof. Aristoteles zur Einführung. Junius 2001. Sextus Empiricus. Grundriß der pyrrhonischen Skepsis. Suhrkamp 1999. Sextus Empiricus. Gegen die Dogmatiker: Adversus Mathematicos.libri 7-11. Aca-demia, 1998.

Scheinerwerbsbedingungen: Ein benoteter historischer (bei geeignetem Thema auch systematischer) Schein wird aufgrund mündlicher und schriftlicher Leistung (Refe-rat/mündliches Protokoll /mündliche Besprechung sowie schriftliche Ausarbei-tung/Hausarbeit von 10-12 Seiten) erteilt. Für einen unbenoteten Schein wird ein mündliches Referat (mit Handout) oder ein schriftliches Protokoll von 4-5 Seiten ver-langt. S/OS: Kunsttheoretisches Seminar (2) Nortmann/Wagner (interdisziplinär, FR Philosophie und FR Kunstgeschichte) Do 11–13 Uhr, G 11, R 202

Für einen angemessenen Zugang zu Kunstwerken ist die Kenntnis unterschiedlicher Bild- und Werkbegriffe in Kunsttheorie und Ästhetik von grundlegender Bedeutung: Welche Fragen an ein Werk sind relevant und welche nebensächlich? Worin beste-hen die Existenzbedingungen von Kunstwerken, was bestimmt deren ontologischen Status? Niemals war die Vielfalt und Divergenz der hierzu diskutierten Konzeptionen größer als in der Kunst und Kunsttheorie des 20. Jahrhunderts.

Mit der Besprechung einer Auswahl von Aufsätzen aus den beiden unten genannten Sammelbänden, die im Überschneidungsbereich von Kunstwissenschaft und Philo-sophie angesiedelt sind, wird das Seminar exemplarisch in die Vielfalt der Bild- und Werkbegriffe einführen. Die zu besprechenden Aufsätze sollen durch studentische Referate vorgestellt werden, wobei die Positionen der Autoren nicht nur kritisch dar-zulegen, sondern auch mit Blick auf jeweils zwei bis drei selbstgewählte Schlüssel-werke der Kunst des 20. Jh. weiterführend zu diskutieren sind. Zusätzliche Literatur-hinweise sowie Hilfestellungen zur Auswahl der Werke können Sie in den Sprech-stunden und per e-mail erhalten: [email protected], [email protected]. Literatur: Boehm, Gottfried (Hg.), Was ist ein Bild?, München 1994; Schmücker, Rei-nold (Hg.), Identität und Existenz – Studien zur Ontologie der Kunst (Kunstphiloso-phie; 2), Paderborn 2003. S/OS: Wissensdynamik D. Schoch Di 9-11, G 17 (Computerlinguistik), R U 12, Beginn: 19.10.2004

Glaubenssysteme (Belief Systems) sind Mengen von Sätzen, die von einer bestimm-ten Person entweder tatsächlich akzeptiert werden, oder für diese akzeptierbar sind. Sie können entweder direkt als Mengen von Sätzen dargestellt werden, oder werden von einem Plausibilitätsmaß erzeugt, welches jedem Satz einen Grad seiner (Un-)Glaubwürdigkeit zuordnet. Beispiele für Plausibilitätsmaße sind Wahrscheinlich-keitsmaße, Ranking Functions (Spohn) 0, sowie Präferenzordnungen auf Sätzen o-

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der möglichen Welten 0. Glaubenssysteme, die von Plausibilitätsmaßen erzeugt werden, sind in der Regel nicht abgeschlossen unter logischer Folgerung, was häufig als (Lotterie-) Paradoxie bezeichnet wird: Wegen der geringen Gewinnwahrschein-lichkeit glauben wir in der Regel für jeden konkreten Tombolaschein, dass dieser nicht gewinnen wird. In einer Tombola wird aber stets ein Schein gezogen, was der Konjunktion der bisherigen Meinungen widerspricht. Zur Änderung von Glaubenssystemen gibt es zwei verschiedene Methoden. Belief updating bedeutet Hinzufügen von Information zu dem Glaubenssystem und ist nur erklärt für Meinungssysteme, die durch ein Plausibilitätsmaß erzeugt werden. Upda-ting wird durch Konditionalisierung des Plausibilitätsmaßes auf die neue, zu akzeptie-rende Proposition erreicht; im Falle von Wahrscheinlichkeiten also gerade durch den Übergang zur entsprechenden Bedingten Wahrscheinlichkeit. Bei der Belief Revision hingegen ändert sich das Plausibilitätsmaß, wenn es denn ein solches gibt, was auf sich verändernde Sachverhalte hindeutet. Wegen der Lotterieparadoxie ist die Darstellung von Glaubenssystemen als Satz-mengen führend und wird auch der Standardtheorie der belief revision, der AGM Theorie 0, zugrunde gelegt. Diese definiert Operationen zur belief revision direkt auf Satzmengen. AGM ist der älteste Ansatz zur Modellierung von Meinungssystemen, spätere Ansätze beziehen sich kritisch auf AGM. Es gibt einerseits ontologische Kritik an AGM, etwa ob Satzmengen allein ausreichen, Meinungssysteme zu repräsentie-ren und ob nicht Beobachtungen als solche einen ausgezeichneten Status haben müssten 0. Eine erkenntnistheoretische Kritik an AGM entsteht durch Einbeziehung von Konzepten der Rechtfertigung, Zuverlässigkeit und Fallibilität von Meinungen 0 0 sowie durch Vergleiche mit Meinungsbildung in wissenschaftlichen Kontexten. Dieses Seminar versucht, einen konzeptuellen Bogen über die wichtigsten Ansätze und deren Gemeinsamkeiten zu spannen und legt einen Schwerpunkt auf die Dar-stellung von deren Problemen. Dies geht auf Kosten der Vollständigkeit. So bleiben probabilistische Methoden, etwa Bayessche Netze, unbehandelt – sie würden eine eigene Veranstaltung füllen. An ihre Stelle treten die Spohn’schen Ranking Functions 000, die einen engeren formalen Bezug zur AGM-Theorie haben, aber viele struktu-relle Eigenschaften mit Bayesschen Netzen gemein haben. Wegen der Vielzahl der neuere Entwicklungen können diese nur angeschnitten werden 0000– das Seminar soll die technischen und konzeptionellen Voraussetzungen zur selbständigen weiter-führenden Lektüre liefern. Das Seminar ist interdisziplinär ausgerichtet und steht Teilnehmern verschiedener Fachrichtungen (Computerlinguistik, Philosophie, Informatik) offen. Vorausgesetzt werden Grundkenntnisse der engeren Quantorenlogik. Kenntnisse in Modallogik sind erwünscht, werden jedoch nicht vorausgesetzt. Kurs-Homepage: http://www.uni-saarland.de/fak3/fr31/schoch/Wissensdynamik/index.html Literaturangaben: Sämtliche Literatur wird ins Internet gestellt. Sie ist außerdem im Seminarordner einzusehen. Boutilier, Craig and Becher, Verónica: Abduction as Belief Revision. Artificial Intelligence Journal 77(1) , 1995, 43-94. Chopra, Samir, Ghose, Aditya, and Meyer, Thomas: Non-prioritised Ranked Belief Change, Journal of Philosophical Logic 32(4), 2003, 417-443. Chopra, Samir und Pagnucco, Maurice: Introduction to AGM Approach I & II. Slides. Friedman, Nir and Halpern, Joseph Y.: Belief Revision: A Critique. Journal of Logic, Language, and Information 8, 1999, 401-420. Garson, James: Modal Logic. Stanford Encyclopedia of Philosophy, http://plato.stanford.edu/entries/logic-modal/

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Gärdenfors, Peter: Belief Revision: An Introduction, in: Gärdenfors (ed.), Belief Revision, Cambridge University Press, 1992. Gillies, Anthony S.: Two More Dogmas of Belief Revision: Justification and Justified Belief Change, draft, 2003. Halpern, Joseph Y.: Plausibility Measures: A General Approachg For Representing Uncertainty. Proceedings of the 17th International Joint Conference on AI (IJCAI 2001), 2001, 1474-1483. Hansson, Sven Ove: A Survey of Non-Prioritized Belief Revision, Erkenntnis 50, 1999, 413-427. Hansson, Sven Ove: Ten Philosophical Problems in Belief Revision. Journal of Logic and Computation 13, 2003, 37-49. Pagnucco, Maurice: Belief Change Introduction. Slides, 1998. Pagnucco, Maurice: Belief Change via Preference. Slides, 1998. Pagnucco, Maurice: Belief Change and Non-monotonic Reasoning. Slides, 1998. Pagnucco, Maurice: Current Research and Advanced Topics. Slides, 1998. Ryan, Mark and Schobbens, Pierre-Yves: Belief Revision and Verisimilitude. Notre Dame Journal of Formal Logic 36(1), 1995, 15-29. Spohn, Wolfgang: Laws, Ceteris Paribus Conditions and the Dynamics of Belief. in: Erkenntnis, 2002. Spohn, Wolfgang. Deterministic Causation, in: W. Spohn, M. Led-wig, M. Esfeld, (eds.), Current Issues in Causation, Mentis, Paderborn 2001, pp. 21-46; also in: Forschungsberichte der DFG-Forschergruppe Logik in der Philosophie No. 48. Spohn, Wolfgang: Ranking Functions, AGM Style, in: B. Hansson, S. Hall-dén, N.-E. Sahlin, W. Rabinowicz (eds.), Internet Festschrift for Peter Gärdenfors, Lund 1999, s.: http://www.lucs.lu.se/spinning/ ; also in: Forschungsberichte der DFG-Forschergruppe Logik in der Philosophie No. 28. Spohn, Wolfgang: Ordinal Conditional Functions: A Dynamic Theory of Epistemic States, in: W.L. Harper, B. Skyrms (eds.), Causation in Decision, Belief Change, and Statistics, Kluwer, Dordrecht, 105-134. Wobcke, Wayne: Belief Revision, Conditional Logic and Nonmonotonic Reasoning. Notre Dame Journal of Formal Logic, 36, 55-102.

Scheinerwerbsbedingungen: Computerlinguistik: Diplom-CL: 2+2 LP (Vortrag und Hausarbeit von 15-20 Seiten); M.Sc. 5+4 LP (Vortrag und Hausarbeit). Philosophie: Ein benoteter systematischer Schein wird aufgrund mündlicher und schriftlicher Leistung (Referat/mündliches Protokoll /mündliche Besprechung sowie schriftliche Ausarbeitung/Hausarbeit von ca. 15 Seiten) erteilt. Für einen unbenoteten Schein wird ein mündliches Referat (mit Handout) oder ein schriftliches Protokoll von 4-5 Seiten verlangt.

Fächergruppe IV

Kunstgeschichte V: Maler und Bildhauer des 20. Jahrhunderts im Dialog Ch. Lichtenstern mit der Kunst des Mittelalters und der frühen Neuzeit Mo 14-16, G 12, HS 003

Die Vorlesung sucht einen Überblick zu geben über die Art und Weise mit der sich Künstler des 20. Jahrhunderts mit Vorbildern aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit auseinander setzten. Warum hatte die Gotik Konjunktur im Expressionis-mus? Was zog die Surrealisten hin zu Grünewald? Und woher erklärt sich die Vorlie-be der Künstler nach 1945 für die Romanik? Was ist jeweils das Nahe im Fremden?

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V: Römische Architektur des 16. und 17. Jahrhunderts. Teil II K. Güthlein Do 17.00 – 18.30, G 12, HS 003 V: Raphael und die Malerei der italienischen Hochrenaissance Ch. Wagner Mi 14-16, G 12, HS 003, Beginn: 20.10.2004

Die Vorlesung analysiert die historische Genese der italienischen Hochrenaissance-malerei um das künstlerische Dreigestirn Leonardo, Michelangelo und Raphael in gattungsgeschichtlichen Perspektiven und im Kontext der visuellen Kultur der Re-naissance: Gegenüber der optischen Erkundung des Sichtbaren im 15. Jahrhundert hat das 16. Jahrhundert auf neue Weise die poetische Dimension der Malerei akzen-tuiert. Die Vorlesung rekonstruiert den kunsthistorischen Prozeß der Entstehung ei-ner neuzeitlichen Farb- und Bildmetaphorik und führt in den reichen Fundus der zeit-genössischen Sichtbarkeitsmetaphorik ein. Im geistesgeschichtlichen Kontext der humanistischen Neubewertung des Poetischen haben die Maler der Hochrenais-sance eine Bildsprache erarbeitet, in der die großen künstlerischen Themen der a-bendländischen Malerei - die Darstellung des Göttlichen, die Darstellung des Men-schen, die Heilige Familie, das Heiligenbild, das Altarbild, die Historia - in paradigma-tischer Weise neu gestaltet wurden. PS: Karolingische und ottonische Buchmalerei Graf v. Bothmer Do 11-13, G 12, Seminarraum

Am Ende der Völkerwanderungszeit hat sich im Reich der Karolinger im 9. Jahrhun-dert innerhalb weniger Jahrzehnte die Herstellung kostbarer Bücher so reich entfal-tet, dass die Buchmalerei für Jahrhunderte die führende Bildkunst im Abendland wurde. Dieses Proseminar soll dazu dienen, die Teilnehmer mit bedeutenden und charakteristischen Bilderhandschriften und Handschriftengruppen des 9. bis frühen 11. Jh.s bekannt zu machen und die teilweise großen stilistischen Unterschiede so-wohl mit Blick auf die verschiedenen Textarten als auch auf unterschiedliche kunst-geschichtliche Voraussetzungen zu diskutieren. Literatur: Grundlegendes und unentbehrliches Arbeitsmittel ist das von Wilhelm Koehler begründete und von Florentine Mütherich fortgeführte Corpuswerk Die Karo-lingischen Miniaturen, das seit 1930 in sechs (z.T. zweiteiligen) Foliobänden erschie-nen ist (in der SULB vorhanden); für die ottonische Buchmalerei kann, in Ermange-lung eines vergleichbaren Werks, Ottonian Book Illumination von Henry Mayr-Harting genannt werden, das 1991 in London (und auf deutsch in Stuttgart) erschienen ist. Gute Einführungen bieten Florentine Mütherich und Joachim E. Gaehde, Karolingi-sche Buchmalerei, München 1976 sowie Hans Jantzen, Ottonische Kunst, München 1948 (alle drei im ‚Bildarchiv zur Buchmalerei‘ vorhanden, aber derzeit in den Be-stand der SULB eingegliedert).

Eine Referatsliste werde ich bis Ende September am Nachrichtenbrett der FR Kunst-geschichte und an meinem Dienstzimmer (Bau 11, Raum 124) aushängen; Interessenten mögen sich dann mit mir in Verbindung set-zen. PS: Proseminar zu Grundlagen und Entwicklung K. Güthlein von Plastik und Skulptur Do 9-11, G 12, HS 003

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PS: Van Gogh Ch. Lichtenstern Di 11-13, HS 003, G 12

„Zeichnen wie Schreiben“ war Van Goghs Devise. Dieses Proseminar sucht zu erar-beiten, wie gerade bei Van Gogh das Miteinander von bildkünstlerischen Innovatio-nen und der Verbalisierung seiner Selbst- und Weltsicht geartet ist. Welche Leitmoti-ve bestimmen sein zeichnerisches und malerisches Schaffen? Was bedeuten ihm ältere Künstler wie Hieroshige, Rembrandt, Delacroix oder Millet? Was leistet Van Gogh für die Gattungsgeschichte des Porträts, des Stilllebens und der Landschaft? Woher schöpft er die Strahlkraft seiner Farben? PS: Einführung in das Studium der Kunstgeschichte: Ch. Wagner Sehen und visuelle Sprachen der Kunst Mo 11-13, G 12, HS 003, Beginn: 18.10.2004

Die Einführung in das Studium der Kunstgeschichte zeigt an ausgewählten Schlüs-selwerken die komplexen historischen und systematischen Perspektiven der Frage nach dem Verstehen visueller Sprachen auf. Dabei werden die wahrnehmungsge-schichtlichen Voraussetzungen, die Bedeutung des künstlerischen Mediums, die iko-nographischen, gattungsgeschichtlichen und künstlerischen Traditionen, die rhetori-schen und ideologischen Implikationen in der Frage nach der Lesbarkeit unterschied-licher visueller Sprachen diskutiert. Die Veranstaltung führt in die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens ein und gibt in Fallstudien einen Überblick über die Geschichte und die Methoden der Werk-interpretation in der Kunstwissenschaft. Ergänzend zur Einführung wird die Übung „Neue Medien in der Kunstgeschichte“ angeboten. Am 14. Februar 2004 findet – als berufspraktischer Ausblick - in Zusammenarbeit mit Dr. Benno Lehmann (Kunst- und Aktionshaus Heidelberg) von 9 bis 13 Uhr eine öf-fentliche Begutachtung von Kunstwerken statt (Geb. 12, HS 003). Kunstwerke zur (kostenfreien) Begutachtung sind willkommen! OS: Architektur und Malerei im barocken Gesamtkunstwerk Güthlein/Wagner (mit Exkursion) Di 9-11, G 12, Seminarraum

Die Bildregie der Malerei im architektonischen Raum gehört zu den bedeutenden Aufgaben der Monumentaldekoration im süddeutschen Barock: Im Zusammenspiel der verschiedenen Gattungen und Medien im Gesamtkunstwerk des Kirchenraums entsteht ein wahrnehmungsgeschichtlich spezifisch ausgestaltetes Erlebnis, das es zu betrachten und zu verstehen gilt: Die Verteilung der ikonographischen Themen, das inhaltliche Programm, die Blickregie im Raum, die Bedeutung der Farbe, der Zu-sammenhang zwischen dargestelltem und realem Licht, das Zusammenspiel zwi-schen Wahrnehmung und Raumbewegung in der Blickperspektive des Betrachters sind zu analysieren. Das Hauptseminar findet in Zusammenarbeit mit Klaus Güthlein statt. Die Referate zur Malerei werden ergänzt durch Koreferate zum architektonischen Kontext. Ergänzend zu dem Seminar findet im Juli 2005 eine Exkursion nach Bayern statt. Literatur: H. Bauer, Rokokomalerei, Mittenwald 1980; N. Lieb, Barockkirchen, Mün-chen 1992, B. Schütz, Die kirchliche Barockarchitektur, München 2000 (weiterfüh-rende Literaturhinweise in der jeweiligen Sprechstunde).

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OS: Was ist ein Kunstwerk? Bild- und Werkbegriffe Wagner/Nortmann in der Kunsttheorie und Ästhetik (interdisziplinäres Seminar zusammen mit der FR Philosophie) Do 11-13, G 11, R 202

Kommentar unter Theoretische Philosophie/Wissenschaftstheorie OS: Die Präraffaeliten Ch. Lichtenstern Mi 11-13, G 12, Seminarraum

Die präraffaelitische Bruderschaft erlebte mit ihren Gründungskünstlern D.G. Rosset-ti, W.H. Hunt und J.E. Millais ihren Durchbruch in den Jahren 1848-1853. Weitere bedeutende Vertreter waren F.M. Brown, W. Crane, W. Morris, J.H. Waterhouse und J. Ruskin. In den 70er Jahren sollte Edward Burne-Jones vor allem in Frankreich und in Deutschland das Bild dieser Künstlergruppe beherrschen, deren Einfluß insgesamt auf die europäische Malerei groß war. Das Seminar fragt nach den Zielen dieser Gruppe, ihrem besonderen Verhältnis zur Malerei der Frührenaissance und ihren poetischen ebenso wie sozialen Intentionen im Spannungsfeld von Zeitkritik und Zeit-flucht. Ü/PL: Zur Geschichte des protestantischen Kirchenbaus S. Hertzig in Deutschland (16.–19 Jh.) Fr 9–11 h; 13–15 h (Blockseminar!), G 12, Seminarraum

Seit der Wiedervereinigung im Jahre 1990 ist die zuvor eher rheinländisch-katholisch orientierte Bundesrepublik durch den Zugewinn der alten Stammländer Sachsen, Thüringen und Brandenburg deutlich protestantischer geworden. In seinen beson-ders im 17. und 18. Jahrhundert weitgehend selbständig und zugleich höchst phan-tasievoll entwickelten architektonischen Lösungen ist der protestantische Kirchenbau jedoch selbst für Kunsthistoriker eine „terra inkognita“ geblieben. Das Seminar soll dem Studenten die Problemstellungen sowie die wichtigsten Monumente des protes-tantischen Kirchenbaus in Deutschland vermitteln. Da die Höhepunkte dieser Baukul-tur immer schon auch wichtige identitätstiftende Denkmäler in den jeweiligen Städten waren, wird das Seminar– jedoch nicht vordringlich – auch denkmalpflegerische Themen streifen. Ü/PL: Praktische Übungen am Kunstwerk mit B. Lehmann Objekten der bildenden und angewandten Kunst. Ihre Beschreibung, Beurteilung und Bewertung. Ergänzt durch die Darstellung des aktuellen nationalen und internationalen Kunstmarktes. Di 16-20 Uhr, 14tägig, G 12, Seminarraum, Beginn: 19.10.2004

Teil der Veranstaltung ist die Darstellung der Strukturen des Kunstmarktes vor dem Hintergrund aktueller Marktentwicklungen. Auktionshäuser, Kunsthändler und Gale-risten als Intermediäre des Kunstmarktes. Interdependenzen in der Beschaffungs- und Absatzpolitik. Asymmetrische Informationsflüsse und Verhaltensstrategien, op-portunistisches Verhalten der Intermediäre. Grenznutzen-Theorie und Konsumenten-rente, Preisbildungsstrategien und Objektbewertungskriterien. Auch grundlegende Rechtsfragen werden angesprochen. Den zweiten Teil der Veranstaltung nehmen die Workshops zur Bestimmung der mit-gebrachten Kunstobjekte ein. Es wird ihre Beschreibung, Beurteilung und Bewertung in schriftlicher und mündlicher Form gefordert. Im Rahmen dieser Übung wird auch

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das Kunst- und Auktionshaus Heidelberg in der Friedrich-Ebert-Anlage 16 besucht, um hier die Bestimmung und Einordnung von Kunstwerken vorzunehmen. Literatur: Herchenröder, Christian: Kunstmarkt im Wandel. Düsseldorf 2002. Ressler, Otto Hans: Der Markt der Kunst. Wien 2001. Picker, Günther: Fälscher, Diebe, Be-trüger. München 1994. Pues, Lothar; Quadt, Edgar u. Rissa (Hrsg.): Art Investor. Handbuch für Kunst und Investment. München 2002. Thurn, Hans Peter: Der Kunst-händler. Wandlungen eines Berufes. München 1994. Thomson, Birgit: Käuferschutz bei Kunstauktionen. Bielefeld 1989. Watson, Peter: Sotheby’s. Das Ende eines My-thos. München 1997. Ü/PL: Neue Medien in der Kunstgeschichte Ch. Wagner u.a. (in Zusammenarbeit mit Dr. Ralph Melcher, Dr. Benno Lehmann, Wolfgang Birk, Jut-ta Krekeler, Jörg Pütz, Julian Wichert; in Kooperation mit der Arbeitseinheit wissen-schaftliche Weiterbildung, dem Medienzentrum, der Universitätsbibliothek der Uni-versität des Saarlandes und der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz) Mo 9-11, (Beginn: 8.11.2004) Das Blockseminar findet am 8.11., 6.12., 13.12., 20.12., 10.1.2005., 17.1.2005, 14.2. 2005 (an diesem Termin ausnahmsweise von 9-13 Uhr) in Gebäude 12, HS 003, am 15.11., 22.11., 29.11. im Medienzentrum, Geb. 44, Ebene 1, Raum 1.01 und am 31.1.2005 im Saarland Museum statt (aktualisierten Terminplan zu Semesterbeginn beachten!).

Die Möglichkeiten der digitalen Bild- und Datenverarbeitung eröffnen neue Arbeits-felder für Kunsthistoriker. Die Veranstaltung gibt hierzu einen Überblick und prakti-sche Übungen (Teilnehmerzahl beschränkt). Ü/PL: Mittelalter im Museum: R. Melcher Themen, Gattungen, Vermittlung Do 15 s.t.-17, Saarland Museum und Schlosskirche Saarbrücken Ü/PL: Übung zur Museumsdidaktik:“Personale Medien“ W. Birk (Vortrag, Führung) Fr 10-12 Uhr (Beginn: 5.11.2004), jeweils 14-tägig Termine: 5.11., 19.11.2004, Universität des Saarlandes, G 12, Seminarraum 14.1., 28.1.,11.2. 2005 Moderne Galerie, Saarland Museum

Nahezu 80% der Besucher von Museen und Ausstellungen wünschen sich Führun-gen. Deshalb stellt sich in der beruflichen Praxis für Studierende der Kunstgeschichte die Aufgabe, wie eine Führung zu planen und umzusetzen ist. Die Übung führt in di-daktische Fragestellungen ein und gibt Hinweise zur Konzeption von Vorträgen und Führungen. Dabei wird z.B. auch der Umgang mit Störungen und die Vermeidung von Problemen behandelt. Neben der konventionellen, frontalen Form der Führung werden alternative und ergänzende Formen vorgestellt und besprochen. Der zweite, praxisbezogene Teil der Übung besteht aus drei Unterrichtseinheiten und findet im Saarland-Museum statt. Die Teilnehmer können in einem Verhaltenstraining mit Su-pervision die Führung in der Praxis erproben, sich selbst beobachten, Probleme an-sprechen und Lösungswege diskutieren. Ü/PL: Christliche Ikonographie Ch. Trepesch Di 16-18, Saarland Museum, Alte Sammlung Ü/PL: Plastisches Gestalten – Theorie und Praxis Ch. Vester Do 14-18, G 24, Raum 5.5

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Kolloquium für Examenskandidaten Ch. Lichtenstern 2stündig nach Vereinbarung Kolloquium für Examenskandidaten K. Güthlein Mi 11-13, G 12, Seminarraum Kolloquium für Examenskandidaten Ch. Wagner Do 9-11, G 12, Seminarraum (Beginn 21.10.04) Exkursion Güthlein/Wagner

Die Jahresexkursion der Fachrichtung Kunstgeschichte ist dem Thema Architektur und Malerei im barocken Gesamtkunstwerk Süddeutschlands gewidmet und findet im Juli 2005 statt: Abteikirche Zwiefalten / Wallfahrtskirche, Steinhausen / Benediktiner-Abteikirche, Weingarten / Abteikirche, Ottobeuren / Wallfahrtskirche in der Wies / Wallfahrtskir-che, Ettal / Abteikirche, Schäftlarn / Zisterzienser-Abteikirche, Fürstenfeld / St.-Johann-Nepomuk, München / St. Michael, München-Berg am Laim / Abteikirche, Rott am Inn / Benediktiner-Abteikirche, Weltenburg/ Abteikirche, Wiblingen / Neresheim, Klosterkirche (nur für Teilnehmer der zugehörigen Hauptseminare; gesonderte Anmeldung)

Musikwissenschaft V: II. Musik des 17. und 18. Jahrhunderts H. Schneider Di 14-16, Hochschule des Saarlandes für Musik V: Verdi W. Frobenius Mi 11-13, G 11, R 1 V: Geschichte der Country and Western Music H. Brenner Ort und Zeit s. Aushang in der Fachrichtung

Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem aus der Kommerzialisierung der – vor allem angloamerikanischen – Volksmusik des ländlichen Südens der USA entstandenen Zweig der Popularmusik, welcher zunächst zu einem regionalen, dann nationalen und schließlich zu einem weit über die USA hinausgehenden Phänomen wurde. Am Anfang dieser Entwicklung standen einerseits religiöse Singtraditionen und anderer-seits von den Fiddlern und Banjo-Spielern ihren Ausgang nehmende String Bands, doch im Laufe des 20. Jahrhunderts entstand eine Vielzahl von Stilen und Richtun-gen: Mountain Music (Hillbilly), Blue Yodler, Cowboy Song, Western Swing, Hony Tonk, Bluegrass, Rockabilly, Country Rock, Country Pop (Nashville Sound) und Folk Song Revival. Die historische Entwicklung der jeweiligen Stile, ihre Charakteristika und Haupvertreter werden im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung stehen.

Mittwoch, 26.01.2005 17:00-19:00 Uhr Donnerstag, 27.01.2005 17:00-19:00 Uhr Freitag, 28.01.2005 11:00-14:00 Uhr

Mittwoch, 02.02.2005 17:00-19:00 Uhr Donnerstag, 03.02.2005 17:00-19:00 Uhr Freitag, 04.02.2005 11:00-14:00 Uhr

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V: Urheberrecht Th. Gergen mit Übungen Mi 14.30-16, G 11, R 1 PS: Methodik N.N. Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben PS: Systematik: Einführung in die musikalische Anthropologie R. Schmusch Mi 16-18, G 11, R 1 PS: Monteverdis Opern H. Schneider Do 9-11, G 11, R 1

Die Sitzungen des Seminars sind folgenden Themen gewidmet:

Prima und Seconda Prattica bei Monteverdi, Euridice. Orfeo: Rinuccini und Striggio, Monteverdis Mantuaner Orfeo, Die Prologe der Opern Monteverdis, Die Wiederent-deckung des Orfeo und die modernen Inszenierungen, Monteverdis Kompositionen für die Festivitäten 1608, Combattimento e Clorinda, Die Oper in Venedig, Die Quel-lenlage des Ulisse in Patria und der Incoronazione di Poppea, Die Akte 1-2 von Ulis-se in Patria, Der letzte Akt von Ulisse in Patria, Der erste Akte der Incoronazione di Poppea, Die Akte 2 und 3 der Incoronazione di Poppea, Zeitgenössische Inszenie-rungen der Incoronazione di Poppea PS: Editionstechnik am Beispiel von Robert Schumanns M. Waldura Chorballaden Di 16-18, G 11, R 4

Das Proseminar "Editionstechnik am Beispiel von Robert Schumanns Chorballaden" verbindet die Betrachtung einer typischen vokalen Musikgattung der Romantik mit der Einführung in Techniken der kritischen Notenedition. Die Gattung "Chorballade" ist das Produkt spezifischer soziokultureller Voraussetzungen des 19. Jahrhunderts, insbesondere der um 1800 einsetzenden bürgerlichen Massenchorbewegung. Im Zentrum des Seminars stehen die für die Prägung der Gattung grundlegenden Chor-balladen Robert Schumanns. An ihnen werden wesentliche Kennzeichen der Gat-tung (Besetzung für Soli, Chor und Orchester, opernnahe Vertonung einer zu diesem Zweck textlich veränderten Ballade)aufgezeigt. Am Beispiel der Chorballade "Des Sängers Fluch" werden Techniken und Probleme der kritischen Notenedition de-monstriert. Am Beispiel der Robert-Schumann-Gesamtausgabe wird die Konzeption einer modernen historisch-kritischen Gesamtausgabe vorgestellt. PS: Die Oper als Betrieb M. Kiesel Mo 11-15 (14täglich), G 11, Musikwissenschaft, Beginn: 25.10.2004 14tägig

In diesem Proseminar sollen in einem ersten Teil die historischen Grundlagen unse-res heutigen Opern- und Theatersytems sowie des Kernrepertoires heutiger Opern-spielpläne untersucht werden: Von Händels Londoner Akademien über das Hofthea-ter im Frankreich des 18. Jrh bis zu den Betriebsformen der bürgerlichen Epoche (Grand Opéra) und seinen Alternativen (Wagners Festspielidee) wie sie die traditio-nellen Grundlagen der heutigen Opernlandschaft bilden. Gleichzeitig soll erkennbar werden, wie der Betrieb Oper zuweilen seine deutlichen Spuren auch im Notentext der Werke hinterlassen hat.

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In einem zweiten, systematischen Teil werden die unterschiedlichen Betriebsformen der Oper heute untersucht: Hierzu gehören künstlerische Vorgaben (Stagione- oder Repertoirebetrieb), Vorgaben der Rechtsträger (Regie-, Eigenbetrieb oder GmbH) wie auch die internen rechtliche Grundlagen (Tarifverträge, Urheberrecht).

Am Ende des Semesters soll in einem virtuellen Planspiel das ideale Opernhaus mit dem idealen Spielplan und dessen idealer Abwicklung entwickelt werden.

Literatur: Das wesentliche Werk zum Thema dieser Lehrveranstaltung ist noch nicht geschrieben; dazu ist der Theaterbetrieb und seine Dynamik zu kurzlebig. Für den historischen Teil sind die Themenartikel der einschlägigen Enzyklopädien (MGG, Grove) sowie bei Personen, Orten und Gattungen die entsprechenden Stan-dardwerke ausreichend. Für den systematischen Teil wird es zu Beginn der Lehrver-anstaltung zum jeweiligen Thema Literaturempfehlungen gegeben. Zum Einstieg empfehlen sich die Veröffentlichungen (Zeitschrift Deutsche Bühne) und die home-page des Deutschen Bühnenvereins (www.buehnenverein.de) OS: Osteuropäische Nationalschulen des 19. Jahrhunderts H. Schneider Mo 15.30-17, G 11, R 1

Die Sitzungen des Seminars sind folgenden Themen gewidmet:

Glinkas Opern, Das Mächtige Häuflein, Borodins Fürst Igor, Smetanas Rolle, Mu-sorgskijs Boris Godunov und seine Opernästhetik, Cajkovskijs 6. Symphonie, Der Orientalismus in der russischen Musik, Musorgskijs Bilder einer Ausstellung, Rimskij-Korsakov als Opern-komponist, Dvoraks Streichquartette, Die Sammlung und Edition von Volksliedern Osteuropa, Dvoraks Sinfonische Dichtungen, Nationale Bestrebun-gen in der ungarischen Musik OS: Verdi in Frankreich W. Frobenius Do 11-13, G 11, R 1

Im Zentrum stehen neben den für Paris geschaffenen Opern Les vêpres siciliennes (1855) und Don Carlos (1867) die für Paris bearbeiteten Opern Jérusalem (1847; nach I Lombardi alla prima crociera [1843]) und Macbeth (1865; Original 1847) und die z.T. unter seiner Beteiligung in Paris aufgeführten Opern Rigoletto, Le trouvère, La traviata (Violetta), Le bal masqué, Aida, Otello und Falstaff sowie das von Verdi selbst dirigierte Requiem und die in Paris teiluraufgeführten Pezzi sacri (1898); und zu fragen ist nach den Auswirkungen der Sprache, der Gattungen (grand opéra, opé-ra comique, mélodrame usw.) sowie spezifisch französischer Aufführungskonventio-nen usw. Eine brauchbare Einführung bietet der neue NGrove-Artikel von Roger Par-ker mit seiner übersichtlichen Bibliographie, die durch die Nachweise unter Verdi and France in RILM zu ergänzen sind. OS: Bélà Bartòk W. Frobenius Fr 11-13, G 11, R 1

Im Zentrum sollen möglichst die 6 Streichquartette stehen. Empfohlen sei der neue MGG-Artikel von László Somfai und die übersichtliche Bibliographie im neuen NGro-ve Ü/PL: Analyse: Orchestermusik A. Wagner Do 16-18, G 11, R 1

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Ü/PL: Notensatz Th. Schmitt Mo 10-12, G 44 (CIP-Pool), R 1.20 Ü/PL: Musikwissenschaft und Rundfunk W. Korb Fr 14-17, G 11, R 1 (oder Rundfunk) PL: Gehörbildung I H. Freitag Di 12-13, G 11, R 1 PL: Gehörbildung II H. Freitag Di 13-14, G 11, R 1 PL: Harmonielehre I H. Freitag Mo 13.30-15.30, Ort s. Aushang in der Fachrichtung PL: Kontrapunkt I Th. Krämer Mi 13-14.30, G 11, R 1 PL: Kontrapunkt II A. Steinecker Ort und Zeit s. Aushang in der Fachrichtung Doktorandenkolloquium Schneider/Frobenius Do 14-16, G 11, R 1

Kultur- und Mediengeschichte V: Medien und Kommunikation 1650-1800 C. Zimmermann Mo 14-16, Ort s. Aushang in der Fachrichtung, Beginn: 25.10.04

Die Vorlesung behandelt zunächst die Geschichte der Druckpresse, wie sie sich seit dem 17. Jahrhundert ausbreitete und bis Ende des 18. Jahrhunderts immer stärker differenzierte. Sie schuf sich teils ein medienspezifisches Publikum, teils reagierte sie auf den Bedarf gesellschaftlicher Teilgruppen; die Pressegeschichte stand mit der Geschichte von Öffentlichkeit als einer der zentralen historischen Kategorien in enger Wechselwirkung. Dies zu thematisieren, ist das Hauptanliegen der Vorlesung. Zur Sprache kommen folgende Aspekte: Warum eine Geschichte von Medien, Kommuni-kation und Öffentlichkeiten?; Druckmedien und Öffentlichkeiten in den Städten der Frühen Neuzeit; Der Buchdruck: eine Revolution?; Buchhandel; Alphabetisierung und Literarisierung in der Frühen Neuzeit; Absolutismus, Medien und Öffentlichkeit – politische Funktionen der Presse; Die These von der "bürgerlichen Öffentlichkeit"; Populäre Bildmedien und Einblattdrucke der Frühen Neuzeit, ihr Zusammenhang mit anderen Unterhaltungsmedien; standardisierende Auswirkungen der Druckmedien auf die Gesellschaft? Einführende Literatur: A. Briggs/P. Burke, A social history of the media, Cambridge 2003; P. U. Hohendahl, Öffentlichkeit, Stuttgart/Weimar 2000; R. Stöber, Deutsche Pressegeschichte, Konstanz 2000.

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PS: Einführung in das Studium der C. Zimmermann Kultur- und Mediengeschichte. Frühe Urbanisierung in England, 1750-1830 (mit begleitendem 2std. Tutorium) Di 9-11, G 12, R 301

Die Urbanisierung Englands zwischen 1750-1830 stellt ein Paradigma für die später einsetzende europäische Urbanisierung insgesamt dar, wies aber auch national-spezifische Züge auf, die in anderen Ländern eben nicht zutrafen. Dazu gehörten die starken kommerziellen Ursachen des städtischen Wachstums und die überragende Stellung der Metropole London. Das Proseminar führt über das Fallbeispiel hinaus in die grundsätzlichen Fragestellungen, Methoden und Quellengattungen sowie karto-graphischen Darstellungsformen der Urbanisierungsforschung ein. Die Einübung von Quellenkritik, die Vermittlung essentieller Forschungsmethoden, eine Einführung in die Standards des wissenschaftlichen Arbeitens und eine Vermittlung von prakti-schen Schreib- und Recherchetechniken stehen im Vordergrund. Dazu werden ins-gesamt fünf schriftliche Aufgaben gestellt. Inhaltlich beschäftigen wir uns insbeson-dere mit dem Wechselverhältnis von Kommerzialisierung, Industrialisierung, Trans-portwesen und Verstädterung, den Veränderungen der sozialen Raumstruktur in auf-strebenden Marktorten und Industriestädten und dem Wohnungsbau dort, der Groß-stadtkultur in London und der Wahrnehmung und Interpretation der urbanistischen Prozesse sowie dem resultierenden Stadt-Land-Verhältnis. Informationen und Literaturhinweise zu den zu bearbeitenden Themen erhalten Sie in der Sprechstunde. Bitte melden Sie sich vor Semesterbeginn in der Sprechstunde an. Eine Interessentenliste wird bereits geführt. Bitte beachten Sie, dass zu diesem Proseminar ein (obligatorisches) Tutorium gehört (Raum und Zeit wird noch bekannt-gegeben). Kriterien für die Scheinvergabe sind: Regelmäßige Teilnahme und Mitar-beit, Übernahme eines Protokolls, einer Literaturrecherche, einer Rezension und von drei weiteren Aufgaben, termingerechte Vorlage eines Thesenpapiers, Hausarbeit nach der Maßgabe des ausgegebenen Normblattes, bestandene Klausur. Literaturhinweise: J. Brewer, ed.; Consumption and the world of goods, London 1994; J. Burnett, A social history of housing 1815-1985, London 1986; P. Clark, The Cambridge urban history of Britain. Volume II 1540-1840, Cambridge 2000; R. Dennis, English industrial cities of the nineteenth century. A social geography, Cambridge 1986; J. DeVries, European urbanization 1500 – 1800, Cambridge (Mass.) 1984; M. D. George, London life in the eighteenth century, London 1985; M. Girouard, The English town. A history of urban life, New Haven (Conn.) 1990; R. Sweet, The English town 1680 - 1840. Government, society and culture, Harlow 1999. Voraussetzung für den erfolgreichen und bescheinigten Abschluss des Proseminars ist der durch Übersetzungsklausur zu erbringende Nachweis über Sprachkenntnisse in zwei modernen Fremdsprachen. Dieser Nachweis muss spätestens zum Vordip-lom vorliegen. OS: Kulturmanagement – Zimmermann/Winterhoff-Spurk Zur Geschichte und Gegenwart Di 16-18, Organisations- und Medienpsychologie, G 1, Beginn: 26.10.04 Persönliche Anmeldung erforderlich. Teilnehmerzahl: 24 (je zur Hälfte Psychologie/ Geschichte-Kulturwissenschaften)

Kulturmanagement ist derzeit noch kein eingeführter historischer Begriff. Dennoch beschäftigt sich insbesondere die Stadt- und die Kulturgeschichte schon seit langem mit den Phänomenen, die zur heutigen Aufgabenstellung eines Kulturmanagements führten. Im gemeinsam mit der Organisations- und Medienpsychologie veranstalte-

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ten, interdisziplinären Oberseminar wird es die Aufgabe der historischen Sektionen sein, solche geschichtlichen Grundlagen zu erarbeiten und durch den historischen Vergleich zu einer kritischen Einschätzung heutiger Modelle und Zielvorstellungen von Kulturmanagement zu gelangen. Als Themen dieser Sektionen sind insbesonde-re vorgesehen: Entstehung moderner Freizeit (Freizeitbudgets, Reisen, Urlaub) Entstehung von Freizeitsphären (Unterhaltungstheater, Kino, Medien, Freizeitparks) Der bürgerliche Kultur- und Bildungsbegriff Das Museum im 19. Jahrhundert – Trägerschaften, Themen, Konzepte, Personal Modernisierungen in der Museumsgeschichte des späten 20. Jahrhunderts (Vom Sammeln zur Lust am Schauen, Professionalisierung von Mitarbeitern, anvisierte und erreichte Zielgruppen) Die Entstehung des modernen Konzertpublikums und Orchesterbetriebes (19.-20. Jahrhundert) Literaturhinweise erhalten Sie in den Sprechstunden und auf unserer Homepage http://www.kmg.uni-saarland.de Ü: Zeitgeschichte und Massenmedien: B. Duttenhöfer Die Auseinandersetzung in Film und Fernsehen mit dem deutschen Terrorismus der 1970er Jahre. Die Übung findet im Gb.15, R. 320 und zeitweise als Blockveranstaltung statt: Di, jeweils von 13-15, den: 20.10.04; 26.10.04; 2.11.04; 9.11.04; 23.11.04; 7.12.04; 14.12.04; Fr, jeweils von 12-18, den: 26.11.04; 10.12.04; 17.12.04.

Neben der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hat kein Thema die Gesellschaft der BRD stärker herausgefordert, gespalten und verunsichert, wie der deutsche Terrorismus, der im Herbst 1977 mit der Entführung von Arbeitgeberpräsi-dent Schleyer und der Geiselnahme von 86 Urlaubern an Bord einer Lufthansama-schine durch ein Kommando der Roten Armee Fraktion (RAF) seinen radikalen Hö-hepunkt fand. Unmittelbar danach thematisierten die Filmemacher und Intellektuellen Fassbinder, Schlöndorff, Kluge und Böll in ihrem gemeinsamen Film Deutschland im Herbst das geänderte gesellschaftliche Klima, das sich aus ihrer Sicht durch Verun-sicherung, Hass, Angst und Repression auszeichnete. Die filmische Auseinanderset-zung mit diesem Thema der deutschen Zeitgeschichte ist seitdem nicht abgebro-chen, sondern hat kontinuierlich zugenommen. Wie diese traumatischen Ereignisse in den Medien Film und Fernsehen aufgegriffen, die gesellschaftlichen Reaktionen kritisiert und gedeutet wurden, schließlich, welche Wandlungen diese Deutungen er-fahren haben, steht im Mittelpunkt dieser Übung. Folgende Filme werden u.a. analysiert: Deutschland im Herbst (BRD 1977/78 ); Die bleierne Zeit (M. v. Trotha, BRD 1981); Stammheim (R. Hauff/ S. Aust, BRD 1985; Todesspiel (H. Breloer BRD 1997); Black Box BRD (Andreas Veiel, BRD 2001). Literatur: Stefan Aust, Der Baader-Meinhof-Komplex, Frankfurt 1998; Erwin Leiser, Auf der Suche nach der Wirklichkeit, Meine Filme 1960-1966, Konstanz 1996; Klaus Pflieger, Die Rote Armee Fraktion - RAF: 14.5.1970 bis 20.4.1998, Baden-Baden 2004; Jürgen Wilke, Massenmedien und Zeitgeschichte, Konstanz 1999. Ü/PL: Ausstellungsprojekt „Museum Schloss Fellenberg: V. Venohr Die beiden Saarabstimmungen 1935 und 1955 – eine Zerreißprobe?“ Vorbesprechung: Freitag, 15.10.2004, 15 Uhr Treffpunkt: vor Gebäude 4 (Akademisches Auslandsamt)

Kommentar unter Zeitgeschichte/Neueste Geschichte

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PL: Einführung in den Hörfunkjournalismus: Ch. Bauer Politik, Kultur, Wissenschaft Mi 14-16 und 16 - 18 Uhr, G 44, Medienzentrum, Teilnehmerzahl jeweils 16

Der Zeitungs-Schreiber hat Leser, die zur Not einen schwer verständlichen Satz er-neut lesen können, der Fernseh-Reporter hat verständnisvermittelnde Bilder - nur der Hörfunk-Journalist hat keine andere Wahl als so zu formulieren, dass sein Beitrag auf Anhieb verstanden wird, denn der Hörfunk ist ein ausgesprochen flüchtiges Medium. Insofern gilt für den Hörfunk-Journalisten die Forderung nach Klarheit, Verständlich-keit und Einfachheit ganz besonders nachdrücklich. Dummerweise ist der Hörfunk auch noch das Medium mit der höchsten Aktualitäts-Erwartung, und so muss man zu allem Überfluss nicht nur präzise, sondern auch schnell sein. Soviel zur Philosophie. Und die lässt sich noch am besten mit der Beherrschung des hörfunkjournalistischen Handwerks verinnerlichen. Schwerpunkt dieser Übung ist die Vermittlung des hand-werklichen Instrumentariums für den Hörfunk-Bereich. Und wer jetzt abwinkt, weil sich das sehr speziell anhört, der sollte bedenken, dass man mit der konsequenten Anwendung des besagten handwerklichen Instrumentariums auch bessere Referate hält und bessere Seminararbeiten schreibt. Denn gute, verständliche, klar struktu-rierte Sprache schmückt nicht nur Journalisten. Weitere Aspekte der Veranstaltung: die Gattungen und Spielarten der hörfunkjour-nalistischen Darstellung, Ausflug in den Print-Journalismus mit Blatt- und Themenkri-tik, Produktion von Hörfunk-Beiträgen, Tipps für Praktika und Berufseinstieg - und viele, viele praktische Übungen. Der Übung ist die bewährte Feature-Werkstatt nach-gegliedert; Informationen hierzu in der ersten Sitzung am 20. Oktober 2004. PL: EDV für Historiker Ch. Haller Blockveranstaltungen, Termine werden am Schwarzen Brett bekannt gegeben

Kommentar unter Geschichte der Frühen Neuzeit. PL: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten R. Möhler Mi 13-15, G 12, R 301

Kommentar unter Geschichte der Frühen Neuzeit Kolloquium: Was ist „Kultur“? Texte aus der Geschichts- C. Zimmermann wissenschaft, den Cultural Studies und der Ethnologie Zweistündig, nach Einladung bzw. Voranmeldung in der Sprechstunde. Drei Block-veranstaltungen. Termine werden noch bekannt gegeben.

Praktische Theologie / Sozialethik V: Geschichte der Religionspädagogik B. Schröder Di 9-11 Uhr, G 8, R 311,1, Beginn: 26.10.2004

Der Begriff „Religionspädagogik“ und ein entsprechendes wissenschaftliches Fach kamen Ende des 19. Jahrhunderts auf. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Konzeptionen und Ansätze, die im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden. Sie zeichnet diese in die jeweiligen real-, geistes- und schulgeschichtlichen Verhält-nisse ein und arbeitet bleibend bedeutsame Fragestellungen, Einsichten und Krite-rien heraus. Dem Blick auf das 20. Jahrhundert wird ein Durchgang durch Ansätze theologisch-pädagogischen oder auch: „katechetischen“ Nachdenkens in neutesta-

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mentlicher Zeit, in der Ära der Alten Kirche, im Mittelalter sowie in reformatorisch-nachreformatorischer Zeit vorangestellt. Literatur wird in einem Reader zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben. Ansonsten sind zur Einführung und begleitenden Lektüre etwa geeignet: Ernst C. Helmreich: Religionsunterricht in Deutschland von den Klosterschulen bis heute, Hamburg 1966. Religionspädagogik. Texte zur evangelischen Erziehungs- und Bil-dungsverantwortung seit der Reformation, hg. von Karl Ernst Nipkow / Friedrich Schweitzer, (3 Bände) Gütersloh 1991 und 1994. V: Das Sterben, der Tod und die Moral. Ethische Fragen am St. Goertz Lebensende Di 16-18, Ort s. Aushang in der Fachrichtung

Die Frage, wie sie in Würde sterben können, treibt Menschen um. Kann die Selbst-bestimmung auch am Lebensende wahrgenommen werden oder sind ihr Grenzen gesetzt? Unter dem Stichwort der Sterbehilfe werden diese Fragen nicht nur in der Ethik und in der Politik äußerst kontrovers diskutiert. In der Vorlesung sollen neben der Euthanasie-Debatte aber auch weitere Phänomene des Umgangs mit dem toten Körper reflektiert werden, etwa die umstrittene Körperwelten-Ausstellung oder die gegenwärtigen Veränderungen in der Bestattungskultur. Literatur: V. Schumpelick (Hg.), Klinische Sterbehilfe und Menschenwürde. Ein deutsch-niederländischer Dialog,, Freiburg 2003. Weitere Literatur wird in der Vorle-sung vorgestellt. V: Begründungen des schulischen RU W. Müller Di 14-16, G 8, R 324

In dieser einzigen obligatorischen religionspädagogischen Veranstaltung des Grund-studiums soll die grundlegende Frage gestellt (und beantwortet) werden, warum es überhaupt RU in Deutschland in öffentlichen Schulen gibt. Die juristischen, pädago-gischen und theologischen Begründungen werden mit ihren jeweiligen Hintergründen dargestellt und kritisch gewürdigt. Dass die Gründe für den RU Auswirkungen auf dessen Gestalt haben (sollen), ergibt sich als Konsequenz, die exemplarisch für eini-ge ‚Begründungsstränge’ gezogen wird. Insofern behandelt diese Vorlesung auch fachdidaktische Fragen und dient der entfernteren Vorbereitung auf das Fachdidakti-sche Praktikum. Literatur zum Einstieg: G. Adam/ R. Lachmann, Begründungen des schulischen RU, in: dies. (Hgg.), Religionspädagogisches Kompendium, 5. neubearb. Aufl. Göttingen 1998, 121 – 137; W. Lentzen-Deis, Begründung des RU, in F. Weidmann (Hg.), Di-daktik des RU, Neuausg. Donauwörth 2002, 73 – 85 (Lit.!). PS: Narrative Ethik – Zählt das Erzählen? St. Goertz Blockveranstaltung 17./18.12.2004, Vorbesprechung: Mi 10.11.2004, 12-13 Uhr

Dass moralische Werte nicht zuerst durch Argumente, sondern durch Erfahrungen vermittelt werden, stellt die Ausgangsannahme narrativer Ethik dar. Durch das Erzäh-len – sei es literarisch oder filmisch – soll die Welt des Moralischen erschlossen und vermittelt werden. Das Konzept der narrativen Ethik berührt zentrale Fragen der Mo-ralpädagogik, es soll im Seminar theoretisch und praktisch erschlossen werden. Literatur: Mieth, D. (Hg.), Erzählen und Moral. Narrativität im Spannungsfeld von E-thik und Ästhetik, Tübingen 2000. Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di

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9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS: Einführung in die Religionspädagogik W. Müller Do 14-16, G 8, R 324, Beginn: 28.10. 2004

Das Seminar will in den gesamten Bereich der Religionspädagogik einführen, die sich als eine umfassende Theorie religiöser, christlicher und kirchlicher Bildung, Er-ziehung und Sozialisation versteht (und insofern mehr als nur eine Theorie des Reli-gionsunterrichts umfasst). Andere Formen religiösen Lernens wenigstens im Über-blick zu kennen, ist auch für diejenigen hilfreich, deren künftiges Praxisfeld der schu-lische RU ist. Die Einführung geschieht - abhängig von der Arbeitskapazität des Se-minars - anhand einer oder mehrerer neueren Gesamtdarstellungen der Fachdiszip-lin. (Obwohl nicht zum obligatorischen Kerncurriculum der Lehramtsstudiengänge zählend, wird dieses Seminar allen empfohlen, die sich mit fachdidaktischen Fragen beschäftigen werden, besonders denen, die im Frühjahr 2005 das Fachdidaktische Praktikum Katholische Religion absolvieren wollen (siehe dort)). Lit.: G. Adam/R. Lachmann (Hgg.), Religionspädagogisches Kompendium, Neubear-beitung, Göttingen 1997; K.E. Nipkow, Bildung als Lebensbegleitung und Erneue-rung: kirchliche Bildungsverantwortung in Gemeinde, Schule und Gesellschaft, Gü-tersloh 1990; N. Mette, Religionspädagogik, Düsseldorf 1994; Ch. Grethlein, Religi-onspädagogik, Berlin - New York 1998; Lexikon der Religionspädagogik, hg. von N. Mette & F. Rickers, 2 Bde.,Neukirchen-Vluyn 2001 (LexRP); Bitter u.a., Neues Hand-buch religionspädagogischer Grundbegriffe, München 2003. Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS/OS/Ü: Die pädagogisch-didaktische Relevanz theologischer W. Müller Grundthemen und Schlüsselbegriffe Di 10.30-12, G 8, R 221, Beginn: 26.10.2004

Ein RU, der sowohl theologisch wie pädagogisch verantwortet sein soll, macht es nötig, wesentliche Inhalte, Themen und Fragen der christlichen Religion nicht nur in ihrer theologischen Eigenlogik zu kennen und zu verstehen, sondern sie zugleich für Schülerinnen und Schüler erschließen zu können. Dies bedeutet, nach ihrer jeweili-gen pädagogisch-didaktischen Relevanz zu fragen. Idealerweise wird die Kenntnis der theologischen Gehalte als solche vorausgesetzt, kann aber auch bei dieser Ge-legenheit nachgeholt bzw. ergänzt werden. Es geht in diesem Seminar darum, theo-logische Grundthemen und Schlüsselbegriffe (wie etwa: Gott, Jesus Christus, Offen-barung, Gnade, (ewiges) Leben usw.) pädagogisch- didaktisch ‚umzudenken’ – ohne in eine kurzschlüssige Anwendungsdidaktik zu verfallen. Bei der Auswahl der theologischen Themen sollen die Interessen der Teilneh-mer/innen ebenso berücksichtigt werden wie ihre Wichtigkeit in theologisch-systematischer Hinsicht. Literatur zum Einstieg: R. Lachmann, G. Adam, W.H. Ritter, Theologische Schlüssel-begriffe. Biblisch – systematisch – didaktisch, Göttingen 1999. Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie).

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OS: Reformatoren als „Klassiker der Religionspädagogik“? B. Schröder Di 14-16 Uhr, G 8, R 311.1, Beginn: 26.10.2004

Der Protestantismus gilt als bildungsfreundliche Religion – die Reformatoren gelten u.a. als Lehrer Deutschlands. So trägt beispielsweise Philipp Melanchthon den Eh-rentitel „praeceptor Germaniae“. Das Seminar wird der Bedeutung ausgewählter, bekannter und weniger bekannter Reforma-toren (Martin Luther, Philipp Melanchthon, Martin Bucer, Johannes Calvin, aber auch Johan-nes Sturm und Valentin Trotzendorf) für den Aufbau des Schul- bzw. Hochschulwesens in Deutschland sowie für die theologische Reflexion von Er-ziehungsfragen auf den Grund gehen. Es bietet somit eine exemplarische Tiefenbohrung im Bereich der historischen Reli-gionspädagogik, einen Einstieg in die Problemgeschichte der Religionspädagogik und in ein wichtiges Kapitel deutscher Kulturgeschichte. Lit. zur Vorbereitung: Klassiker der Religionspädagogik, hg. von Henning Schröer und Dietrich Zilleßen, FS Klaus Wegenast, Frankfurt 1989 sowie die grundlegenden Biographien von Martin Brecht: Martin Luther, 3 Bände, Stuttgart 1981-1987 (vgl. Register-Stichworte „Katechismen“ und „Schule“) und Heinz Scheible: Melanchthon, München 1997. OS: Religion und Biographie. Glaubensentwicklung W. Müller im Lebenslauf Do 11-13, G 8, R 324, Beginn: 28.10.2004

Im Kerncurriculum aller Lehramtsstudiengänge ist für das Hauptstudium jeweils die Beschäftigung mit dem sog. biographischen Ansatz vorgesehen. Dieses religionsdi-daktische Prinzip ist aus guten Gründen leitend für heutige religiöse Lernprozesse. Die christliche Religion ist von ihren biblischen Ursprüngen an biographiebezogen. Die Bibel enthält viele Erzählungen, in denen von der Lebensgeschichte einzelner Menschen in ihrer Beziehung zu Gott berichtet wird. Auf der anderen Seite steht in unserer individualisierten Gesellschaft jede und jeder vor dem Problem, sich seine eigene Biographie ‚zusammenzubasteln’ (Patchwork-Biographie). - Für religiöse Lernprozesse stellt sich die Aufgabe, die Biographie der Menschen in den Blick zu nehmen und ihnen zu helfen, ihre eigene Biographie in die Hand zu nehmen. Für den schulische RU bedeutet dies, sich versuchsweise unter den Zuspruch und Anspruch Gottes zu stellen, indem man sich ‚fremden’ Biographien aus der biblischen Überlie-ferung und deren Wirkungsgeschichte aussetzt. In diesem Hauptseminar sollen sowohl die theoretischen Grundlagen des biographi-schen Ansatzes als auch seine möglichen didaktischen Konsequenzen erarbeitet werden. Literatur (in Auswahl): H. Luther, Religion und Alltag, Stuttgart 1992; H.-G. Ziebertz, Biographisches Lernen, in: G. Hilger, St. Leimgruber, H.-G. Ziebertz, Religionsdidak-tik, München 2001, 349 – 360; L. Kuld, Lebensgeschichte(n) – Glaubensgeschich-te(n), in: Neues Handb. religionspädagogischer Grundbegriffe, München 2002, 176 – 179 (Lit.!). OS: Religion und Moral – eine (un)heilige Allianz? St. Goertz Mi 9-10.30, Ort s. Anhang in der Fachrichtung

In welcher Weise verändert die Religion unser moralisches Handeln und ethisches Denken? Wird es durch Religion besser und sicherer – oder im Gegenteil anfällig für Dogmatismus und Fundamentalismus? Diese Fragen stehen nicht erst seit dem 11. September 2001 auf der Tagesordnung gerade einer theologischen Ethik. Im Semi-

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nar wird der Zusammenhang von Religion und Moral aus verschiedenen Perspekti-ven beleuchtet werden. Neben Modellen aus der Geschichte der Philosophie und Theologie sollen dabei auch gegenwärtige sozialwissenschaftliche Erkenntnisse prä-sentiert und diskutiert werden. Literatur: Pickel, G./Krüggeler, M. (Hg.), Religion und Moral. Entkoppelt oder ver-knüpft? Opladen 2001. Ü: Mediendidaktik in der Mediengesellschaft – eine B. Schröder theologische und religionspädagogische Herausforderung Mo 16.00 – 18.00 Uhr, G 8, R 311.1 Ü/PL: Religionspädagogische Übung Lange/Horstmann Warum gerade Weihnachten? – Erkundungen in Nürnberg (mit Exkursion nach Nürnberg) Mo 16.00-18.00 Uhr, G 8, R 221; zusätzlich Blocktag am 27.11.2004 PL: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten A. Conrad Di 9-11, G 8, R 324

Wenn die Veranstaltung nicht im Rahmen des Proseminars obligatorisch ist, kann ein PL-Schein erworben werden. Kommentar unter Biblische Theologie. PL: Einführung in das Studium der Evangelischen Theologie J. Rauber Mo 11.00-13.00 Uhr, G 8, R 311.1

Wenn die Veranstaltung nicht im Rahmen des Proseminars obligatorisch ist, kann ein PL-Schein erworben werden. Exkursion: Georgien – Religion und Gesellschaft an der Schröder/Rauber Schwelle Europas (08.-16. Oktober 2004)

Religionswissenschaft / Geschichte des Christentums V: Grundlinien der Religionsgeschichte. Von den U. Stölting prähistorischen Anfängen bis zu den Weltreligionen Do 9-11, G 8, R 324, Beginn: 28.10.2004

In der Geschichte der Menschheit ist eine Fülle von Religionen entstanden. Diese repräsentieren, abhängig von dem jeweiligen Entwicklungsstand und den unter-schiedlichen Kulturen, jeweils die Art, wie Menschen die sog. Sinnfrage stellten und beantworteten. Ihre Kenntnis ist für jede Auseinandersetzung zum Thema Religion unverzichtbar. In der Veranstaltung geht es um eine Erarbeitung der großen Linien der Religionsgeschichte von den Anfängen bis in die frühen Hochkulturen hinein. Lesempfehlung: Karl-Heinz Ohlig, Religion in der Geschichte der Menschheit. Die Entstehung des religiösen Bewusstseins, Darmstadt 2002. V: Das irische Christentum – Beispiel einer besonderen J. Conrad Entwicklung Mi 11-13 Uhr, G 8, R 311.1

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V: Theologiegeschichte. Von den Anfängen bis heute K.-H. Ohlig Di 14-16 Uhr, Beginn: 26.10.2004

Die für das Kerncurriculum im Grundstudium obligatorische Veranstaltung bietet ei-nen kursorischen Überblick über eine zweitausendjährige Geschichte der christlichen Theologie. Erörtert werden die jüdischen/judenchristlichen Anfänge wie die umfassenden Diskussionen und die daraus resultierenden Dogmen im Verlauf der antiken Inkulturationsprozesse (Christologie, Trinitätslehre, Rechtfertigungs- und Sakramentenlehre), die Aneignung und Weiterentfaltung in der mittelalterlichen Theologie, die Umbrüche in Neuzeit und Moderne. Wegen der großen Stofffülle ist eine vertiefende Lektüre unverzichtbar. Vorbereiten-de Lektüre: Alfred Adam, Lehrbuch der Dogmengeschichte, 2 Bde.; die einleitenden Abschnitte zu den theologischen Epochen in: K.-H. Ohlig, Fundamentalchristologie, München 1986. PS: Naturerkenntnis und Zeichenprozess. M. Federkeil Die semiotisch-pragmatische Bestimmung des Übergangs von lebensweltlichem Handeln und wissenschaftlichem Erkennen als Herausforderung für eine ‚scientific theology‘ Mo 9-11, G 8, R 324

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS: Einführung in das Tocharische K. T. Schmidt Ort und Zeit s. Aushang in der Fachrichtung

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS/OS/Ü: Frauenmystik im Mittelalter U. Stölting Mo 11-13, Ort s. Aushang in der Fachrichtung

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS/OS/Ü: Zur Geschichte der Hexenverfolgung in Deutschland. U. Stölting Eine Annäherung Do 9-11, Ort s. Aushang in der Fachrichtung

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie).

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OS: Religion in soziologischer Perspektive Hüttenhoff/Rauber Do 14-16 Uhr, G 8, R 311.1, Beginn: 21.10.2004

Der Mensch als soziales Wesen, sein Sozialverhalten, Normen und Werte, Gruppen und Gesellschaften, soziale Rollen und Institutionen sind die wesentlichen Themen der Soziologie. Damit sind auch theologisch bedeutsame Fragestellungen berührt: Wie bilden und verändern sich religiöse Weltbilder und Vorstellungen? Welche Wir-kung erzielen religiöse Überzeugungen hinsichtlich des tatsächlichen Verhaltens von Menschen? Welche Funktionen besitzen Religionen, Kirchen und Sekten in einer Gesellschaft?... Solche Fragestellungen besitzen eine zunehmende Relevanz in al-len theologischen Disziplinen, nicht zuletzt unter Stichworten wie Werteorientierung, Leitbilder, Säkularisierung oder Pluralismus. In diesem Seminar werden Sie anhand einer Auswahl "klassischer" Positionen der Religionssoziologie und der soziologischen Religionskritik einen Einblick in die breite soziologische Auseinandersetzung mit dem Thema Religion gewinnen. Sie werden dabei grundlegende soziologische Begriffe und unterschiedliche methodische Vorge-hensweisen kennenlernen. Texte zum Gesprächseinstieg werden wir ihnen jeweils als Kopiervorlage zur Verfü-gung stellen. Scheine gibt es zu den üblichen Bedingungen: Referat + Hausarbeit. Literaturhinweise: Informationen zur Religionssoziologie finden Sie in einschlägigen Wörterbuch- und Lexikonartikeln. Wenn Sie sich vorab über die Perspektive und das Denken der Soziologie ganz all-gemein informieren möchten, schmökern Sie doch mal in: Berger, Peter L.: Einla-dung zur Soziologie. Eine humanistische Perspektive. PS/Ü: Die altorientalische Vorstellung von der Gottheit U. Bock in Wort und Bild Vorbesprechung: 18.10.2004, 13 Uhr, G 11, R 128 (Bibliothek der ehemaligen FR Orientalistik)

Die Frage nach dem Wesen der Gottheit ist sowohl in der Antike, etwa bei Platon oder Plotin, wie auch im Christentum, als ein Beispiel unter vielen seien hier die Schriften des Augustinus genannt, eine der für Philosophie und Theologie zentralen Fragen. Im Gegensatz dazu liegen für die polytheistischen Religionen des alten Ori-ents keine autochthonen Reflexionen zu diesem Thema vor. Dennoch sind auch in der altorientalischen Literatur Quellen zu finden, aus denen sich Rückschlüsse über das Bild, das die Menschen des alten Mesopotamien sich von ihren Göttern mach-ten. An erster Stelle sind hier Hymnen und Gebete an die Götter zu nennen, aber auch Kommentare zu Kulthandlungen und Götterlisten. Daneben ist auch die altori-entalische Bildkunst, die zahlreiche Götterdarstellungen hinterlassen hat, für die Be-antwortung der Frage auszuwerten. Im Verlauf der Lehrveranstaltung soll durch Be-trachtung der genannten Quellen versucht werden, die altorientalische Gottesvorstel-lung zumindest näherungsweise zu beschreiben. Da die relevanten Texte sämtlich in Übersetzung vorliegen, sind Kenntnisse der Originalsprachen (Sumerisch, Akka-disch, Hethitisch), nicht erforderlich; Kenntnisse in Englisch und Französisch wären für die Arbeit mit der Literatur jedoch äußerst vorteilhaft. Bei Anfertigung einer schrift-lichen Hausarbeit kann ein Schein erworben werden. Empfehlungen für einführende Literatur: Fischer Weltgeschichte Band 2-4 (Die Alt-orientalischen Reiche I-III) zur Geschichte des alten Orient. Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Band IV, Lieder und Gebete, liefert Ü-bersetzungen wichtiger Texte Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di

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9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS/OS/Ü: Der japanische Buddhismus V. Zotz Mi 17-18.30 Uhr, G 8, R 324, Beginn: 27.10.2004

Unter den Ländern mit buddhistischer Religion nimmt Japan eine Sonderstellung ein, indem hier in Lehre und Praxis sehr unterschiedliche Konfessionen entstanden und bis heute nebeneinander existieren. An deren Differenzen lässt sich einerseits die Vielfalt dessen ermessen, was als «Buddhismus» bezeichnet wird, andererseits die Frage nach dem gemeinsamen Fundament dieser Weltreligion stellen. Das Seminar nähert sich dem Denken und der Praxis der verschiedenen Schulen des japanischen Buddhismus im Darstellen ihrer durch Dispute und Konflikte gekennzeichneten histo-rischen Entwicklung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Kamakura-Periode (1185-1382), während der die bis heute in ihrer Wirkung bedeutendsten Konfessionen (Jôdo, Jôdo Shinshû, Nichiren, Soto, Rinzai u.a.) entstanden. Einführende Literatur: (zum Hintergrund und Grundlehren des Buddhismus) Volker Zotz, Buddha, Reinbek (6. Aufl.) 2001. (zum Seminarthema): Volker Zotz, Geschichte der buddhistischen Philosophie, Reinbek 1996, Kapitel 8, S. 201-229. Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PS/Ü: Islam-Kunde I G.-R. Puin 2stündig nach Vereinbarung, G 11, R 128, Vorbesprechung: 18.10.2004, 13 Uhr, G 11, R 128 (Bibliothek der ehemaligen FR Orientalistik)

Wenn noch keine „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ in einem anderen Prüfungsfach belegt wurde, ist die Teilnahme an der Veranstaltung von A. Conrad (Di 9-11, G 8, R 324) für das Proseminar obligatorisch. (Kommentar unter Biblische Theologie). PL: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten A. Conrad Di 9-11, G 8, R 324

Wenn die Veranstaltung nicht im Rahmen des Proseminars obligatorisch ist, kann ein PL-Schein erworben werden. Kommentar unter Biblische Theologie. PL: Einführung in das Studium der Evangelischen Theologie J. Rauber Mo 11.00-13.00 Uhr, G 8, R 311.1

Wenn die Veranstaltung nicht im Rahmen des Proseminars obligatorisch ist, kann ein PL-Schein erworben werden. Examenskolloquium Historische Theologie/Religionswissenschaft K.-H. Ohlig Di 16-18, G 8, R 324 (Achtung! Ort kann sich noch ändern!), Beginn: 26.10.2004 Gegen Ende des Studiums.

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Kurse: EDV- und Medienkompetenz PK: Einführung in den Hörfunkjournalismus: Ch. Bauer Politik, Kultur, Wissenschaft Mi 14-16 und 16 - 18 Uhr, G 44, Medienzentrum, Teilnehmerzahl jeweils 10

Kommentar unter Kultur- und Mediengeschichte PK: Berufsfeld Journalismus: F. Johannsen Journalisten in Fiktion und Realität Veranstaltungsbeginn: Freitag, 29.10. 15.30, weitere Termine nach Vereinbarung. Veranstaltungsort: Multimediaraum, Bau 1 Veranstaltungsleitung: Frank Johannsen, SR 2 Programmchef und Stellver. Direktor HF + FS

Der Münchner Klatschreporter Baby Schimmerlos ist immer in Champagnerlaune und mit den Schönen und Reichen auf Du und Du. CNN-Star Peter Arnett wurde mit seinen Live-Reportagen aus dem Golf-Krieg weltberühmt. Hans Esser alias Günter Wallraff hat „Undercover‘ die Sensations-Maschinerie der BILDZeitung recherchiert. Bob Woodward und Carl Bernstein von der Washington Post haben mit ihrer Enthül-lungsstory zum Watergate-Skandal einen amerikanischen Präsidenten zu Fall ge-bracht. Solche realen und fiktiven Karrieren prägen die Vorstellung vom aufregenden und einflussreichen Berufsleben der Journalisten. Das Seminar versucht einen Ab-gleich zwischen dem Klischee vom Traumjob in den Medien und dem Alltag von Re-dakteuren und Reportern in Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen. Analysiert werden Darstellungen des Journalismus in Film und Literatur. Die SeminarteilnehmerInnen sollen darüber hinaus die tatsächlichen Arbeitsbedingungen eines Berufstandes im Umbruch recherchieren. Die Ergebnisse werden von den StudentInnen in einem Bei-trag für die Sendung 'Medienwelt' des Saarländischen Rundfunks präsentiert. PK: Musikwissenschaft und Rundfunk W. Korb Fr 14-17, G 11, R 1 (oder Rundfunk) PK: Ausstellungsprojekt „Museum Schloss Fellenberg: V. Venohr Die beiden Saarabstimmungen 1935 und 1955 Vorbesprechung: Freitag, 15.10.2004, 15 Uhr Treffpunkt: vor Gebäude 4 (Akademisches Auslandsamt)

Anlässlich der beiden Jahrestage der Saarabstimmungen von 1935 und 1955 im Jahr 2005 plant das Museum Schloss Fellenberg in Merzig in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Kultur- und Mediengeschichte (Prof. Dr. Clemens Zimmermann) und dem Studiengang HoK eine wissenschaftliche Dokumentation beider Ereignisse, aus der eine regionalhistorische Ausstellung im Museum Schloss Fellenberg entste-hen soll. Zur Planung und Durchführung der Ausstellung werden zum Wintersemester 2004/05 ca. 10 Studierende des Studienganges HoK gesucht, die die Umsetzung des Pro-jekts in die Praxis durchführen. Der Kurs beinhaltet die Konzeption der Ausstellung, die Sichtung und adäquate Aufbereitung einschlägiger Quellen (Plakate, Zeitungsbe-richte, Rundfunkaufzeichnungen etc.) und die Installation des ausgewählten Materi-als im Museum Schloss Fellenberg. Zur Ergänzung der Ausstellung soll eine Begleit-broschüre veröffentlicht werden.

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Bei erfolgreicher Teilnahme könne die Teilnehmer einen PL-/oder PK-Schein für 4 SWS erwerben. Begleitend zum Kurs wird außerdem eine Übung angeboten. Eine ausführliche Beschreibung des Projekts befindet sich auf der Homepage der HoK und kann bei der Fachschaft HoK eingesehen werden. Weitere Infos und Anmeldung unter: [email protected] PK: Eine bebrablaue Neoprenie. Belletristik – schön & traurig? K. Behringer Ein praktisches Seminar zum Kennenlernen von literarischen Textsorten und zum Selberentwickeln poetischer, prosaischer und kritischer Versuche Di 14-16 Uhr, G 11, R 202, Beginn: 19.10.2004 Teilnehmerzahl: max. 13

Die Werkstatt "Eine bebrablaue Neoprenie" fügt sich im weitesten Sinne ein in die Menge der sog. "Kreativ-Schreiben"-Veranstaltungen, vermeidet diesen Begriff aber im Titel, um nicht die Illusion zu erwecken, das Schöpferische könne man direkt leh-ren und lernen. Methode ist vielmehr, dafür eine offene und dennoch kritische literari-sche Atmosphäre zu schaffen - eine Nische, die es in Schulen, auf Universitäten, im offenen Literaturbetrieb selten gibt, die jedoch Voraussetzung schöpferischer Arbeit ist. Der Kurs ist ein Gemeinschaftswerk und gelingt dann, wenn wir uns gegenseitig literarische Texte entlocken. Bevorzugt solche, die ich Ihnen nicht thematisch oder formal aufgebe, sondern die Sie aus eigenem Antrieb geschrieben haben oder noch schreiben werden. Sie stellen diese Texte im Kurs vor und wir diskutieren sie, wobei natürlich auch Theorie zur Sprache kommt (Literatur ist ein medialer, ein Akt der Kommunikation.) Optimal, und schön, wenn es gelingt: Eine besondere Wahrneh-mungs- und Ausdrucksfähigkeit zu regenerieren. Die Teilnehmer sollen das Schreiben und gleichzeitig die Kritik daran gemeinsam entwickeln und die Haltung des Publikums zum Autor und umgekehrt reflektieren. Sie bilden dabei selbst eine abgeschlossene fachkundige Testöffentlichkeit. Für Notfälle stehen Text-Übungen als Zwischenspiele zur Lockerung bereit. PK: Wissenschaftsjournalismus R. Vögel Fr 9-12.30, (14 täglich), G 8.2, 2. OG, Sitzungssaal des Frankreichzentrums. Für die Anmeldung s. Homepage der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwis-senschaft.

Interdisziplinäre Kolloquien IK: Was ist ein Kunstwerk? Bild- und Werkbegriffe Wagner/Normann in der Kunsttheorie und Ästhetik (FR Kunstgeschichte und FR Philosophie) Do 11-13, G 11, R 202

Kommentar unter Theoretische Philosophie/Wissenschaftstheorie. IK: Interdisziplinäres theologisches Kolloquium Hüttenhoff/Schröder/Kraus Mi 18-20 (14 tgl.), G 8, R 311.1, Beginn: 27.10.2004

Das Kolloquium bietet fortgeschrittenen Studierenden, Promovenden und Habilitan-den ein Forum, um ihre Arbeiten zu präsentieren und erste Ergebnisse zu diskutie-ren. Darüber hinaus werden ggf. neuere Publikationen, die für evangelische Theolo-gie insgesamt von Interesse sind, besprochen.

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Vorherige persönliche Anmeldung bei einem der Dozenten wird erbeten bis 30. Sep-tember 2003. IK: Interdisziplinäres Doktoranden- und Forschungskolleg: Franceschini/Gil Kontinuum und Kontakt – Mehrsprachigkeit in Haubrichs/Kasten Geschichte und Gegenwart Marti/Steiner Mi 9-11 Uhr (14täglich) + zwei Blockveranstaltungen), Ort s. Aushang

20.10.04 Planungssitzung der Koordinationsgruppe)

27.10.04 Einleitung (Planungsgruppe) Tröster-Mutz, Stefan:

Saterfriesisch: Viele Kontakte, wenig Kontinuum von Rauch, Holger:

Mehrsprachigkeit im virtuellen Raum Altmayer, Klaus: ?

24.11.04 Behrent, Sigrid: Sprachwechsel in interalloglotter Kommunikation

08.12.04 Dauster, Judith: Fremdsprachenfrühunterricht: Möglichkeiten und Grenzen der Analyse von Lerneräußerungen und Unterrichtsdiskurs

22.12.04 Wienen, Ursula: Spaltkonnektoren im deutsch-romanischen Sprachvergleich

12.01.05 Blum, Sandra: Die Mitarbeit der Juden in den Übersetzerschulen von Toledo im 12./13. Jahrhundert Maldener: ?

26.01.05 Gerhardt, Julia: Tätigkeit und Funktion von Dolmetschern in mittelalterlichen (und frühneuzeitlichen) Reiseberichten aus Frankreich Maldener:?

09.02.05 Kunz, Kerstin/Neumann, Stella: Intralinguale und interlinguale Varianten: Gerichsurteile und da-zugehörige Pressemitteilungen im Englischen und Deutschen

11.02.05 oder 14-18 Uhr oder 9-13 Uhr 12.02.05 Blockveranstaltung: Pitz, Martina:

Mittelhochdeutsch aus französischer, Alt- und Mittelfranzösisch aus deutscher Feder?

Abschlussblock (Planungsgruppe)

Das Forschungskolleg steht für Studierende aller Semester offen. Gäste auch zu einzelnen Sitzungen sind willkommen. Im Hauptstudium studierende HoKler/innen können bei regelmäßiger Teilnahme und Anfertigung eines ausgearbeiteten Stun-denprotokolls einen IK-Schein erwerben.

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Hinweis: Sprachkurse Französisch für Historiker: Frankreich in der P. Roscheck Zeit der Religionskriege Mo 12-14, G 12, R 301

Als sich die französischen Protestanten 1559 zu einer Nationalversammlung formier-ten, war der Schritt von der theologischen Auseinandersetzung zum politischen Kon-flikt vollzogen und der Weg frei für eine Instrumentalisierung der Glaubenszugehörig-keit zu Machtzwecken. Das katholische Königshaus der Valois versuchte abwech-selnd mit Zugeständnissen und restriktiven Maßnahmen, sich im Kampf gegen die rivalisierenden, gleichfalls katholischen lothringischen Herzöge von Guise und die hugenottischen Bourbonen, die beide nach der Krone strebten und sich ihre Alliierten unabhängig von der jeweiligen Konfession bei den Großmächten suchten, zu be-haupten. Verschwörungen, politischer Mord und Bürgerkrieg brachten schließlich als ihren Nutznießer Heinrich von Navarra, wenn auch zum Preis einer Konvertierung, den Thron und seinen einstigen Glaubensgenossen neben der religiösen Tolerierung auch politische Garantien ein. Nach der Ermordung des Monarchen im Jahre 1610 brachen mit den Thronwirren auch die unter der Fahne der Glaubensrichtung geführ-ten bewaffneten Rivalitäten der alten Faktionen wieder aus. Es blieb Kardinal Riche-lieu vorbehalten, in einem klassischen Feldzug die Hugenotten als politische Kraft auszuschalten und zugleich den Thron zu konsolidieren. Das schwerpunktartig den Zeitraum von 1559 bis 1628 umspannende Quellenmate-rial setzt sich aus Memoiren, privaten und diplomatischen Korrespondenzen, aus Pamphleten und Staatstraktaten zusammen. Englisch für Historiker: The Revolutionary War: J. Genevaux The Revolutionary War: Der Kampf der dreizehn nordamerikanischen Kolonien um Unabhängigkeit (1775-1783) Do 13-14.30, Bau 11, Raum U1

Der Revolutionskrieg markiert das Ende der Kolonialzeit und mit der Verkündung der Unabhängigkeitserklärung den Beginn eines Staatswesens, das erstmalig in der Ge-schichte auf den Prinzipien des Naturrechtes beruhte. Die Verteidigung eben jener Prinzipien diente den amerikanischen Patrioten als Legitimation, sich in der Blütezeit des Kolonialismus gegen das Mutterland, die damals stärkste Macht der Welt, aufzu-lehnen und ihre Unabhängigkeit einzufordern. Gleichwohl stand der Erfolg der drei-zehn Kolonien keineswegs von Anfang an fest. Er mußte vielmehr gegen zahlreiche Widrigkeiten hart erkämpft werden. Neben der Beschäftigung mit dem Kriegsverlauf selbst wollen wir die Faktoren, die letztendlich zum Sieg der Revolutionstruppen führ-ten, wie z.B. die im Vergleich zu den Engländern überlegene Motivation, die Persön-lichkeit George Washingtons und die Rolle der Franzosen und Spanier, einer genau-eren Prüfung unterziehen. Texte und Dokumente zu jener Zeit dienen uns als Vorla-ge, um schwierige Texte aus dem Englischen ins Deutsche zu übersetzen und dabei lexikalische und grammatische Probleme zu erörtern. Am Ende des Semesters be-steht bei regelmäßiger Anwesenheit und Mitarbeit die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Abschlußklausur, deren Bestehen Voraussetzung zur Teilnahme an den Pro-seminaren ist. Latein Ia (Spracherlernung 1. Teil) K. Luck-Huyse Mo 12-13, G 9.2, HS 2 Mi 15.00-16.30, G 11, HS U II

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Latein Ib (Spracherlernung 1. Teil) S. Träm Mo 18-19, G 35, HS E 20 Fr 15-17, G 35, HS U 13 Latein II (Spracherlernung 2. Teil) H. Becker Di 13.30-15.00, G 12, HS 206 Do 13.30-15.00, G 12, HS 206 Latein III (Lektüre) R. Weis Mo 18-20, G 35, HS U 10 Mi 14-15, G 31, HS 001 Latinitas viva I Eichenseer 2stündig nach Vereinbarung Latinitas viva II Eichenseer 2stündig nach Vereinbarung Lateinisch-deutscher Klausurenkurs zur Ch. Kugelmeier Vorbereitung auf die Zwischenprüfung Di 11-13, G 12, HS 206 Griechisch I (Spracherlernung 1. Teil) A. Bischoff Di 17-19, G 12, HS 206 Do 17-19, G 12, HS 206 Griechisch I A. Conrad Mi 14-15 und Fr 9-10, G 8, R 324, Beginn: 27.10.2004

Die Sprachkurse Griechisch I und II sollen in zwei Semestern die Fähigkeit vermit-teln, mit den griechischen Texten des Neuen Testaments, der Septuaginta, der Kir-chenväter und der frühen Konzilien zu arbeiten. Griechisch II wird im Sommersemes-ter angeboten. Neben dem zweistündigen Kurs ist die Teilnahme an einem ebenfalls zweistündigen Tutorium obligatorisch. Diese Kurse sollen Studierende der Katholi-schen Theologie auf die hochschulinterne Graecum-Prüfung vorbereiten, die vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur (Prüfungsamt) als Ergänzungsprüfung im Sinne der Prüfungsordnung anerkannt ist. Literatur: M. Whittaker / H. Holtermann / A. Hänni: Einführung in die griechische Sprache des Neuen Testaments, 8. Aufl., Göttingen 2004; Karl Lahmer: Grammatei-on. Griechische Lerngrammatik – kurzgefasst, Stuttgart 1989; Rudolf Kassühlke: Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament griechisch – deutsch, Stuttgart 1997. Einführung in die griechische Sprache A. Conrad Mi 11-13 (Ort wird noch bekannt gegeben), Beginn: 27.10.2004

Dieser Sprachkurs soll Studierenden der Theologie einen Einblick in die griechische Sprache des NT vermitteln. Nach einem ersten Abschnitt im Einüben des Lesens der griechischen Schrift werden grundlegende grammatische Phänomene der griechi-schen Sprache erklärt und durch die Übersetzung einfacher Sätze und kleiner Text-abschnitte vertieft. Der Sprachkurs ist für Studierende des Lehramts an Grund-, Haupt-, Real- und Be-rufsschulen sowie für Magister- und Promotionsstudiengänge mit einem theologi-schen Nebenfach verpflichtend, wenn kein Graecum vorliegt. Eine Teilnahmebe-

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scheinigung wird nach erfolgreich bestandenem Test (Übersetzung einfacher Sätze und Formbestimmung) ausgestellt. Literatur: Die Anschaffung eines Lehrbuches ist nicht erforderlich. Empfohlen wird die Anschaffung eines Wörterbuchs, z. B. Rudolf Kassühlke: Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament griechisch – deutsch, Stuttgart 1997. Griechisch III (Lektüre) B. Maucolin Di 16.00-17.30, G 12, HS 207 Fr 14.00-15.30, G 12, HS 206 Arabisch für Fortgeschrittene E. Malki Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben Modernes Arabisch (Literatur und Zeitungslektüre) E. Malki Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben Syro-Aramäisch E. Malki Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben


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