DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 1 2013/4
Elsa-Brändström-Straße 851643 Gummersbach
Telefon 02261-91 92 55Telefax 02261-91 92 54
E-Mail [email protected]
Dipl.-Ing. Jürgen KlementBeratender Ingenieur
DVGW, VDI, VSIA
Schutz des Trinkwassers
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 2 2013/4
ZVSHK Kommentar zur TrinkwV
Anwendungsbereich I
Die TrinkwV gilt nicht fürWasser, das sich in wasserführenden, an die Trinkwasser-Installation angeschlossenen Apparaten befindet, die...
(a) entsprechend den anerkannten Regeln der Technik nicht Teil der Trinkwasser-Installation sind
und
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 3 2013/4
Anwendungsbereich II
(b) mit einer den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechenden Sicherungsein-richtung ausgerüstet sein müssen und das sich hinter einer solchen Sicherungseinrichtung befindet.
BA
Gültigkeit der Trinkwasserverordnung kein Trinkwasser
Fester Heizungsanschluss nach DIN EN 1717
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 4 2013/4
Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen durch Rückfließen,
Rückdrücken und Rücksaugen
Schutz des Trinkwassers,Erhaltung der Trinkwassergüte
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 5 2013/4
Funktionalnormung
- EN 806Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen
- EN 1717:2000Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasser-Installationen und allgemeine Anforderung an Sicherungseinrichtungen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen durch Rückfließen
Europäische Trinkwassernormung
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 6 2013/4
EN 1717 November 2000
Nationales Vorwort
Nationaler Anhang
Europäische NormEN 1717
Anhang A (normativ)Auflistung der Sicherungs-einrichtungenAnhang B (informativ) Tabelle zur Bestimmung der FlüssigkeitskategorienAnhang C (informativ) Durchführung der AnalyseLiteraturhinweise
DIN EN 1717Struktur
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 7 2013/4
Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungenin Trinkwasser-Installationen
und
allgemeine Anforderungen an Sicherungseinrichtungenzur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen
durch Rückfließen
Auswahl von Sicherungseinrichtungenzum Schutz des Trinkwassers
DIN EN 1717:2001-05
E DIN EN 1717/A1:2010-11
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 8 2013/4
EN 1717
Nationale ErgänzungsnormDIN 1988-100
HarmonisierungNationale Ergänzungsnormung
Nationales Vorwort
DIN EN 1717
DIN EN 1717 – August 2011
DIN EN 1717:2011-08
Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasser-Installationen und allgemeine Anforderungen an Sicherungseinrichtungen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen durch Rückfließen –Technische Regel des DVGW; Deutsche Fassung EN 1717:2000
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 9 2013/4
DIN 1988-100 – August 2011
DIN 1988-100:2011-08
Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen– Teil 100: Schutz des Trinkwassers, Erhaltung der Trinkwassergüte;Technische Regel des DVGW
Ursachen für eine Beeinträchtigung oder Gefährdung des Trinkwassers
Verbindung von Trinkwasseranlagen mit anderen AnlagenÄußere EinwirkungenWerk-, Betriebs- und HilfsstoffeStagnationSchäden durch mangelnde und unsachgemäße WartungNicht bestimmungsgemäßer BetriebRückfließen von verunreinigtem Wasser
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 10 2013/4
Direkte Verbindung von Nichttrinkwasser-anlagen mit dem Trinkwassernetz
Verbindung der Öffentlichen Trinkwasser-versorgung mit einer Eigenanlage
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 11 2013/4
Absicherung Betriebswasser Gebäude 5HAL DN 100
Gebäude 4HAL DN 125
Gebäude 2HAL DN 80
Gebäude 3HAL DN 50
Gebäude 1HAL DN 50
Einspeisung Sprinkler-wasser Löschanlage
ÜFH ÜFH
ÜFH
ÜFH
HydrantenringDN 150
ÜFH
ÜFHÜberflurhydrant
DN 300
DN 80
DN
300
2013 0013
Beeinträchtigungen
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 12 2013/4
Beeinträchtigungen
Stagnation
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 13 2013/4
Stagnation
Stagnation
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 14 2013/4
Beeinträchtigungen
Temperaturverlauf Kaltwasser
14
16
18
20
22
24
26
28
07:2
3:02
07:2
3:21
07:2
3:40
07:2
3:59
07:2
4:18
07:2
4:37
07:2
4:56
07:2
5:15
07:2
5:34
07:2
5:53
07:2
6:12
07:2
6:31
07:2
6:50
07:2
7:09
07:2
7:28
07:2
7:47
07:2
8:06
07:2
8:25
07:2
8:44
07:2
9:03
07:2
9:22
07:2
9:41
07:3
0:00
07:3
0:19
07:3
0:38
07:3
0:57
07:3
1:16
Tem
pera
tur (
°C)
Durchfluss-Messung
Menge (l)
Zeit (s)
Durchfluss (l/s)
1 1,5 5,18 0,2902 1,5 4,51 0,3333 1,3 4,06 0,3204 1,1 3,31 0,332
Durchschnitt 0,319
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 15 2013/4
Wartung
Mangelnde Wartung
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 16 2013/4
Die Ursachen für eine Beeinträchtigung oder Gefährdung von Wasser durch Verunreinigung können sein:
- Rückfließen z.B. wenn der Druck in derTrinkwasseranlage absinkt
- Rückdrücken z.B. wenn in einem Apparat ein höherer Druck entsteht als der Betriebsdruck in der Trink-wasser-Installation
- Rücksaugen z.B. wenn in der Anschluss-leitung oder in der Trinkwasser-Installation ein Unterdruck ent-steht
Beeinträchtigung
Rückfließen durch geodätische Höhenunterschiede
Rohrbruch
Höhenunter-schied
Schwimm-becken
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 17 2013/4
Rückdrücken von Nichttrinkwasser
Trinkwasserein-speisung 6 bar
Geschlossener Kühl-kreislauf 8 bar
Rücksaugen bei Unterdruck
U n t e r d r u c k
Beispiel: Rohrbruch
Unterdruck
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 18 2013/4
Rückfließen durch Saugheberwirkung
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 19 2013/4
Rücksaugung innerhalb des Gebäudes
Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungenin Trinkwasser-Installationen und allgemeineAnforderungen an Sicherungseinrichtungen
zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungendurch Rückfließen
Auswahl von Sicherungseinrichtungenzum Schutz des Trinkwassers
DIN EN 1717
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 20 2013/4
Europäische NormEN 1717
Anhang A (normativ)Auflistung der Sicherungs-einrichtungenAnhang B (informativ) Tabelle zur Bestimmung der FlüssigkeitskategorienAnhang C (informativ) Durchführung der AnalyseLiteraturhinweise
DIN EN 1717Struktur
1. Anwendungsbereich2. Normative Verweisungen3. Begriffe4. Verunreinigungen von Trinkwasser, Grundlegende
Bemerkungen5. Bestimmung der Risiken für Entnahmestellen und Apparate
sowie Auswahl der Schutzmaßnahmen6. Sicherungseinrichtungen für Entnahmestellen in der
Trinkwasser-Installation für den häuslichen Gebrauch7. Sicherungseinrichtungen für Entnahmestellen in der
Trinkwasser-Installation für den nicht häuslichen Gebrauch8. Absicherung an der Übergabestelle der öffentlichen
Trinkwasserversorgung9. Freier Ablauf über einen Entwässerungsgegenstand
Gliederung EN 1717
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 21 2013/4
Anhang A
Auflistung der Sicherungseinrichtungen in den Datenblättern
Atmosphärische Sicherungseinrichtungen (ohne mechanische Teile):Gruppe A: Freier AuslaufGruppe C: Rohrunterbrecher
Mechanische Sicherungseinrichtungen:Gruppe E: Rückflussverhinderer
Kombinationen von mechanischen und atmosphärischen Prinzipien:Gruppe B: Kontrollierte Trennung (und Belüftung)Gruppe D: Atmosphärische BelüftungGruppe G: RohrtrennerGruppe H: Belüftungseinrichtungen für SchlauchanschlüsseGruppe L: Druckbeaufschlagter Belüfter, bei Unterdruck öffnend
(Skandinavien)
Innerhalb dieser Gruppen gibt es weitere unterschiedliche Typen derSicherheitseinrichtungen, z.B.:AA: Ungehinderter Freier AblaufEC: Kontrollierter Doppelrückflussverhinderer
Einteilung der Sicherungsgruppen
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 22 2013/4
GruppeTyp
Bezeichnung
Definition
Symbole und technischeDefinition
Anforderungenan das Produkt
Anforderungenan den Einbau
Freier Auslauf AA
DefinitionEin freier Auslauf ist eine ständig ungehinderte freie Fließstrecke, entweder außerhalb oder innerhalb des versorgten Apparates oder Behälters zwischen der zulaufseitigen Austrittsöffnung der Trinkwasser-Installation und dem ablaufseitigen Prozessfluid, gemessen bei maximalem Betriebswasserspiegel.
Anforderungen an die FunktionDas Rückfließen von verunreinigter Flüssigkeit in dieTrinkwasser-Installation ist durch die ständig ungehinderte freie Fließstrecke zu verhindern.
Gruppe Freier Auslauf A
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 23 2013/4
Bild A.2 SicherungseinrichtungGrafisches Symbol
Bild A.2 SicherungseinrichtungGrafisches Symbol
Bild A.2 SicherungseinrichtungGrafisches Symbol
Definition:Ein freier Auslauf „AA“ ist eine sichtbare ungehin-derte und vollkommen freie Fließstrecke, die stän-dig und senkrecht zwischen dem untersten Punkt der Zulauföffnung und einer beliebigen Oberfläche des versorgten Behälters, dem maximalen Betriebswasserspiegel, der bei Überlauf erreicht wird, besteht.
Gruppe Freier Auslauf A
Typ Ungehinderter freier Auslauf A
Bild A.2 SicherungseinrichtungGrafisches Symbol
Anforderungen an den EinbauJedes Schwimmerventil oder jede andere Einrichtung, die den Zufluss zum versorgten Behälter regelt, muss sicher und fest angebracht sein. Jede Zulauf-leitung zu diesem Ventil oder dieser Einrichtung muss in ihrer Lage fest veran-kert sein, um Bewegungen oder Deformationen zu vermeiden. Der freie Was-serstrahl in den Behälter muss bei einem freien Auslauf „AA“ bei atmosphäri-schem Druck abwärts durch die Luft fließen, dabei darf er nicht mehr als 15°von der Senkrechten abweichen. Der Abstand der freien Fließstrecke zwischen Austrittsöffnung Zulauf und dem maximalen Betriebswasserspiegel des ver-sorgten Behälters zu Gegenständen muss mindestens dem dreifachen Durch-messer der Zulaufleitung entsprechen. Bei Vorliegen von nicht kreisrunden Lei-tungen wird als Durchmesser der eines kreisrunden Rohres mit gleicher Quer-schnittsfläche angesetzt. Die Armatur darf nicht in Räumen untergebracht wer-den, wo eine Überflutung möglich ist.
Anforderungen an das ProduktWenn verfügbar, muss die Sicherungsarmatur der aus der Europäischen Norm übernommenen nationalen Norm entsprechen.
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 24 2013/4
Freier Auslauf AADIN EN 1717 Gefahrenklasse 5
Freier Auslauf – so nicht
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 25 2013/4
Mittelbarer Anschluss
GEP Industrie-Systeme
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 26 2013/4
Mietstation
Trinkwasser-Trennstation: freier Auslauf nach DIN EN 1717
GEP
Gruppe TypABCDFG
B AC A
ABCABCDABABCDAB
Beschreibung
Freier Auslauf mit kreisförmigem Überlauf (eingeschränkt)Freier Auslauf mit Überlauf, durch Versuch mit Unterdruckprüfung bestätigtRohrtrenner mit kontrollierbarer Mitteldruckzone genannt "Systemtrenner BA"Rohrtrenner mit unterschiedlichen, nicht kontrollierbaren Druckzonen
DRohrbelüfter in DurchgangsformRohrunterbrecher Typ A2 mit beweglichen TeilenRohrunterbrecher Typ A1 mit ständiger Verbindung zur Atmosphäre
AFreier Auslauf mit Injektor
Ungehinderter freier AuslaufFreier Auslauf mit nicht kreisförmigem Überlauf (uneingeschränkt)Freier Auslauf mit belüftetem Tauchrohr und Überlauf, Mitlauf
H
E
Kontrollierbarer RückflussverhindererNicht kontrollierbarer RückflussverhindererKontrollierbarer DoppelrückflussverhindererNicht kontrollierbarer Doppelrückflussverhinderer
L
Rohrtrenner, nicht durchflussgesteuert, GARohrtrenner, durchflussgesteuert, GBSchlauchanschluss mit RückflussverhindererRohrbelüfter für SchlauchanschlüsseAutomatischer UmstellerRohrbelüfter für Schlauchanschlüsse, komb. mit Rückflussverh. (Armaturenkombination)Druckbeaufschlagter BelüfterDruckbeaufschlagter Belüfter, kombiniert mit nachgeschaltetem Rückflussverhinderer
G
Sicherungseinrichtungen DIN EN 1717
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 27 2013/4
Freier Auslauf ABDIN EN 1717 Gefahrenklasse 5
Gruppe TypABCDFG
B AC A
ABCABCDAB
AB RohrbelüfterCD Sicherungskombination KAB Sicherungskombination
Rohrschleife
GRohrtrenner Einbauart 1Rohrtrenner Einbauart 2Rohrtrenner Einbauart 3 = Einbauart 2 aber mit zusätzl. Einbauvorgaben
Beschreibung
A
Freier Auslauf
H
L
Systemtrenner BA (TWIN)
DRohrbelüfterRohrunterbrecher A2Rohrunterbrecher A1
E
Rückflussverhinderer (RV)
Sicherungseinrichtungen DIN 1988-4
K = Möglichkeit des kurzzeitigen Anschlusses
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 28 2013/4
Kategorie
Ohne Gefährdung der Gesundheit und ohne Beeinträchtigung1
Gefährdungsart
Mit Gefährdung der Gesundheit durch Erreger übertragbarer Krankheiten (Verseuchung, Lebensgefahr).5
Ohne Gefährdung der Gesundheit und mit Beeinträchtigung (wahrnehmbar durch eine Veränderung des Geschmackes, des Geruches oder der Farbe).
Mit Gefährdung der Gesundheit durch wenig giftige Stoffe. 3
Mit Gefährdung der Gesundheit durch giftige, sehr giftige, krebserzeugende oder radioaktive Stoffe (Lebensgefahr).4
2
Flüssigkeitskategorien
Bei normalem Gebrauch werden Flüssigkeiten, die in Kontakt mit dem Trinkwasser sind oder kommen können, in 5 Kategorien eingeteilt:
Wasser für den menschlichen Gebrauch, das direkt aus einer Trinkwasser-Installation entnommen wird.
z.B.TrinkwasserTrinkwasser unter hohem Druck
Kategorie 1
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 29 2013/4
Flüssigkeit, die keine Gefährdung der menschlichen Gesundheit darstellt.
Flüssigkeiten, die für den menschlichen Gebrauch geeignet sind, einschließlich Wasser aus einer Trinkwasser-Installation, das eine Veränderung in Geschmack, Geruch, Farbe oder Temperatur (Erwärmung oder Abkühlung) aufweisen kann.
z.B.gekühltes Trinkwassererwärmtes TrinkwasserDampf in Kontakt mit Lebensmitteln, frei von Additivenbehandeltes Trinkwasser
Kategorie 2
Kategorie 3
Flüssigkeit, die eine Gesundheitsgefährdung für Menschen durch die Anwesenheit eines oder mehrerer weniger giftiger Stoffe darstellt.
z.B.enthärtetes Wasser nicht zum menschlichen GebrauchHeizungswasserWasser mit FrostschutzmittelWasser mit Waschmittel
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 30 2013/4
Flüssigkeit, die eine Gesundheitsgefährdung für Menschen durch die Anwesenheit eines oder mehrerer giftiger oder besonders giftiger Stoffe oder einer oder mehrerer radioaktiver, mutagener oder kanzerogener Substanzen darstellt.
z.B.Wasser mit InhibitorenWasser mit SäurenWasser mit PflanzenschutzmittelnHeizungswasser mit Inhibitoren
Kategorie 4
DVGW-Arbeitsblatt W 560
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 31 2013/4
Flüssigkeit, die eine Gesundheitsgefährdung für Menschen durch die Anwesenheit von mikrobiellen oder viralen Erregern übertragbarer Krankheiten darstellt.
z.B.DachablaufwasserWasser in TiertränkenSchwimmbeckenwasserAbwasser
Kategorie 5
Für jede Entnahmestelle wird die notwendige Absicherung im Einzelnen entsprechend der Gefährdungklasse festgelegt.
Prinzip der Einzelsicherung
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 32 2013/4
Berücksichtigung des Überdruckes
Druck 1 2 3 4 5p = atmp > atm
Flüssigkeitskategorie
Der am Anschluss anstehende Druck ist hierbei mit einzubeziehen
1 2 3 4 5AA Ungehinderter freier Auslauf x
AD Freier Auslauf mit Injektor xAF Freier Auslauf mit kreisförmigem Überlauf (eingeschränkt) x -
Freier Auslauf mit Überlauf, durch Versuch mit Unterdruck-prüfung bestätigt
BA Rohrtrenner mit kontrollierbarer Mitteldruckzone -Rohrtrenner mit unterschiedlichen, nicht kontrollierbaren DruckzonenCA
AG
FlüssigkeitskategorieSicherungseinrichtung
AB
AC
Freier Auslauf mit nicht kreisförmigem Überlauf (uneingeschränkt) x
Freier Auslauf mit belüftetem Tauchrohr und Überlauf, Mitlauf x - -
-
- -
x -
Schutzmatrix A, B, C
( x ) = trifft nicht zu , ( ) = deckt das Risiko ab, ( - ) = deckt das Risiko nicht ab,( O ) = deckt das Risiko nur ab, wenn p = atm
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 33 2013/4
1 2 3 4 5DA Rohrbelüfter in Durchgangsform O O O - -
DB Rohrunterbrecher Typ A2 mit beweglichen Teilen O O O O -
EA Kontrollierbarer Rückflussverhinderer - - -
EC Kontrollierbarer Doppelrückflussverhinderer - - -
GA Rohrtrenner, nicht durchflussgesteuert - -
GB Rohrtrenner, durchflussgesteuert -
ED
Nicht kontrollierbarer Rückflussverhinderer
Rohrunterbrecher Typ A1 mit ständiger Verbindung zur Atmosphäre O
Nicht kontrollierbarer Doppelrückflussverhinderer Nur für bestimmtenhäusl. Gebrauch
Sicherungseinrichtung Flüssigkeitskategorie
DC
Nur für bestimmten EB
O O O O
häusl. Gebrauch
Schutzmatrix D, E, G
( ) = deckt das Risiko ab, ( - ) = deckt das Risiko nicht ab,( O ) = deckt das Risiko nur ab, wenn p = atm
1 2 3 4 5HA Schlauchanschluss mit Rückflussverhinderer O - -HB Rohrbelüfter für Schlauchanschlüsse O O - - -
Rohrbelüfter für Schlauchanschlüsse, kombiniert mit Rückflussverhinderer
LA Druckbeaufschlagter Belüfter O O - - -Druckbeaufschlagter Belüfter, kombin. mit nachgeschaltetem Rückflussverhinderer
HD
LB
Flüssigkeitskategorie
häusl. GebrauchNur für bestimmten
Sicherungseinrichtung
HC Automatischer Umsteller
O - -
O - -
Schutzmatrix H, L
( ) = deckt das Risiko ab, ( - ) = deckt das Risiko nicht ab, ( O ) = deckt das Risiko nur ab, wenn p = atm
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 34 2013/4
Beispiele für Sicherungsarmaturen
BA
EA
HD
CA
AA
….
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 35 2013/4
Freier Auslauf AB
AB
Freier Auslauf AB
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 36 2013/4
DefinitionDie Unterbrechung erfolgt künstlich durch Aktion oder Reaktion einer oder mehrerer hydromechanischer Absperreinrichtungen bei abwechselnden oder gleichzeitigen Druckschwankungen (Unterdruck) zulaufseitig sowie Druckschwankungen ablaufseitig (Gegendruck). Kombiniert mit diesem Vorgang ist eine Lecküberwachung des ablaufseitigen Rückflussverhinderers.
Gruppe Kontrollierbare Trennung B
Bild A.27 - SicherungseinrichtungGrafisches Symbol
Bild A.25 - SicherungsarmaturGrafisches Symbol
Bild A.26 - SicherungseinrichtungSymbol
Gruppe Kontrollierte Trennung B
Typ Rohrtrenner mit kontrollierbarer AMitteldruckzone
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 37 2013/4
Anforderungen an die FunktionDie Eigenschaften dieser Armaturengruppe sind:- 3 Druckzonen mit Zulaufdruck 1 > Mitteldruck i > Ablaufdruck 2 (bei
fehlendem oder bestehendem Durchfluss);- eine positive Druckdifferenz von 1 – i unter statischen oder dynamischen
Fließbedingungen;- eine automatische Entlastung (Entleerung), die mit der Mittelzone
verbunden ist;- 3 Druckmessstellen, die eine regelmäßige Nachprüfung der Funktion
gestatten;- eine festgelegte Entleerungsmenge.
Die Entleerungen sind mit freiem Ablauf ausgestattet.Die Sicherungsarmatur muss ohne Änderung oder Einstellung arbeiten.
Gruppe Kontrollierbare Trennung B
Definition:Die besonderen Eigenschaften des Typs „BA“ sind:- 1 – i > 14 kPa (140 mbar);- Öffnen der Mitteldruckzone ( i ) zur Atmosphäre,
wenn 1 – i 14 kPa;- Trennen der Mitteldruckzone durch Belüftung,
solange, 1 14 kPa (140 mbar).
Bild A.28 – Prinzip der Konstruktion
Gruppe Kontrollierte Trennung B
Typ Rohrtrenner mit kontrollierbarer AMitteldruckzone
- ein minimaler vorgegebener Entlastungsdurchfluss (Rückflussrate)- Einrichtungen, die eine Kontrolle jeder Druckzone der Armatur und der
Dichtheit der Sicherungseinrichtung (Schließkörper, Entleerungsventil) gestatten.
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 38 2013/4
Systemtrenner BA
Systemtrenner BA Stillstand
Vordruckzone
Mitteldruckzone
Hinterdruckzone
1 RV auf der Zulaufseite2 RV auf der Ablaufseite3 Entlastungsventil4 Innere Niveau-Differenz5 Membran-Sicherheitsventil6 Ablassvorrichtung
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 39 2013/4
Systemtrenner BADurchfluss
Vordruckzone
Mitteldruckzone
Hinterdruckzone
1 RV auf der Zulaufseite2 RV auf der Ablaufseite3 Entlastungsventil4 Innere Niveau-Differenz5 Membran-Sicherheitsventil6 Ablassvorrichtung
Systemtrenner BAStörung
Druckabfall Defekt innerhalb
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 40 2013/4
Anforderungen an den Einbau - die Armatur muss ständig zugänglich sein;- sie darf nicht in Räumen eingebaut werden, wo eine Überflutung
möglich ist;- sie muss in gut belüfteter Umgebung installiert sein (nicht
verunreinigte Atmosphäre);- der Entwässerungsgegenstand muss die austretende
Entleerungsmenge aufnehmen können;- sie muss vor Frost und hohen Temperaturen geschützt werden;- sie muss waagerecht mit dem Entleerungsventil nach unten
öffnend eingebaut werden; die Druckmessstellen müssen die mühelose Überprüfung der Armatur ermöglichen;
- sie kann nur eingebaut werden, wenn die Menge eines möglichen Rückfließens nicht das Abflussvermögen der Entleerung der Sicherungseinrichtung übersteigt.
Anforderungen an das ProduktWenn verfügbar, muss die Sicherungsarmatur der aus der europäischen Norm übernommenen nationalen Norm entsprechen.
Systemtrenner BA im Schacht
unzulässig
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 41 2013/4
HinterdruckzoneVordruckzone
Mitteldruckzone
Ablassventil
Ausgleichskolben
Eingangs-RV
Ausgangs-RV
BA für kleine Nennweiten
Standrohr mit Systemtrenner
Kemper/Beulco
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 42 2013/4
häuslicher Bereich relativ einfach
nichthäuslicher Bereich sehr komplexkomplette und detaillierte Analyse notwendig
Wenn eine Analyse nicht möglich ist, ist ein freier Auslauf der Gruppe A, Typ A, B oder D, die einzige anwendbare Sicherungseinrichtung.
häuslicher /nichthäuslicher Bereich
Durch Analyse- der Installation, - der technischen Eigenschaften des
anzuschließenden Gerätes und - Bestimmung der Flüssigkeitskategorie
ist das Risiko einer Verunreinigung zu ermitteln.
Hieraus ergibt sich die notwendige Sicherungseinrichtung.
Eine höherwertige Absicherung ist immer möglich.
Analyse jeder einzelnen Entnahmestelle
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 43 2013/4
Alle Sicherungseinrichtungen, die sich bereits innerhalb
- eines Apparates oder - einer Installation
befinden, sind bei der Analyse nicht zu berücksichtigen.
Eigensicherheit
Apparate und Armaturen, die ein DVGW-Zertifizierungszeichen haben, sind eigensicher.
Beispiele:
HaushaltswaschmaschineHaushaltsgeschirrspülerKüchenarmatur mit SchlupfbrauseAußenzapfstelleHeizungsfülleinrichtung
DVGW-Zertifizierungszeichen
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 44 2013/4
Anschluss von Bauteilen mit Gefährdungsrisiko
WVU
HA
E
TW TWW
Weitere Verbraucher
Festlegung der FlüssigkeitskategorieAuswahl der Sicherungseinrichtung
Beispiel Einzelabsicherung
Enthärtung ohne
DVGW-Zeichen
Schlauch-ver-
schrau-bung
Geschirr-spüler
mitDVGW-Zeichen
Auslauf-armatur
Kartoffel-schäl-
maschine
Konvek-tomat
Stärke-abscheider
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 45 2013/4
Auswahl der geeigneten Sicherungseinrichtung
Sicherungsarmaturen
Für besondere Armaturen entsprechend der Risikoanalyse
Für gebräuchliche Entnahmestellen, Apparate und Anlagen im häuslichen und nichthäuslichen Bereich siehe DIN 1988-100
Hilfe zur Auswahl der SicherungsarmaturenDIN 1988-100
deckt das Risiko ab deckt das Risiko ab, wenn p = atm am Einbauort - deckt das Risiko nicht ab
Unge
hind
erte
r Fre
ier A
uslau
f
Frei
er A
usla
uf m
it ni
cht k
reisf
örm
igem
Üb
erlau
f (un
einge
schr
änkt
)
Frei
er A
usla
uf m
it be
lüfte
tem
Tau
chro
hr
und
Über
lauf
, Mitl
auf
Frei
er A
usla
uf m
it In
jekto
r
Frei
er A
usla
uf m
it kr
eisfö
rmig
em Ü
berla
uf
(ein
gesc
hrän
kt)
Frei
er A
usla
uf m
it Üb
erlau
f dur
ch V
ersu
ch
mit
Unte
rdru
ckpr
üfun
g be
stät
igt
Syst
emtre
nner
mit
kont
rolli
erba
rer
Mitt
eldru
ckzo
ne
Syst
emtre
nner
mit
unte
rsch
iedlic
hen,
nich
t ko
ntro
llierb
aren
Dru
ckzo
nen
Rohr
belü
fter i
n Du
rchg
angs
form
Rohr
unte
rbre
cher
Typ
A2
mit
bewe
glich
en
Teile
n
Rohr
unte
rbre
cher
Typ
A1
mit
stän
dige
r Ve
rbin
dung
zur T
mos
phär
e
Kont
rolli
erba
rer R
ückf
lußv
erhi
nder
er
Nich
t kon
trollie
rbar
er R
ückf
lußv
erhi
nder
er
Kont
rolli
erba
rer D
oppe
lrück
flußv
erhi
nder
er
Nich
t kon
trollie
rbar
er
Dopp
elrüc
kflu
ßver
hind
erer
Rohr
trenn
er, n
icht d
urch
flußg
este
uert
(EA
1) Rohr
trenn
er, d
urch
flußg
este
uert
(
EA 2)
Schl
auch
ansc
hluß
mit
Rück
flußv
erhi
nder
er
Rohr
belü
fter f
ür S
chlau
chan
schl
üße
Auto
mat
isch
er U
mst
eller
Rohr
belü
fter f
ür S
chlau
chan
schl
üße,
ko
mbi
nier
t mit
Rück
flußv
erhi
nder
er
(Arm
atur
enko
mbi
natio
n)
Druc
kbea
ufsc
hlag
ter B
elüfte
r
Nr. Entnahmestelle, Apparat AA AB AC AD AF AG BA CA DA DB DC EA EB EC ED GA GB HA HB HC HD LA
1Aktivkohlefilter bei chemischen Apparaten - - - - - - - - - - - - - - - - - -
2Badelifter, Öffnungen und Funktionsteile über Wannenrand - - - - - - - - - - - - - -
3
Badelifter, Öffnungen und Funktionsteile unter Wannenrand - - - - - - - - - - - - - - - - - -
4
Bade- und Duschwanne, Waschtisch im häuslichen Bereich mit Schlauchbrausea
-
5
Bade- und Duschwanne, im nichthäuslichen Bereich (z.B. Krankenhaus, Pflegeheim)
- - - - - - - - - - - - - - - - -
6
Badewanneneinlauf unterhalb des Wannenrandes häuslicher Bereich - - - - - - - - - - -
7
Bedewanneneinlauf unterhalb des Wannenrandes nichthäuslicher Bereich
- - - - - - - - - - - - - - - - - -
8Behälterbefüllung, z. B. Tankwagen - - - - - - - - - - - - - - - - - -
9 Beregnungsanlage Überfluranlage - - - - - - - -
10
Beregnunganlage, Unterfluranlage häuslicher Bereich - - - - - - - - - - - - - -
11Beregnungsanlage Unterfluranlage, nichthäuslicher Bereich - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
12Chemikalienzumischvorrichtung z.B. Desinfektionsmittel usw.
- - - - - - - - - - - - - -
13Chemischer Reinigungsapparat - - - - - - - - - - - - - -
Hinterlegte Sicherungsarmaturen sind in Deutschland nicht gebräuchlich
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 46 2013/4
0,0 0,4 0,9 1,3 1,8 2,2 2,7 3,1 3,5
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0
Fließgeschwindigkeit [m/s]
Diffe
renz
druc
k [m
bar]
Durchfluss [m³/h]
Auslegungsbereich
2,5
Auslegung des Rohrnetzes und der Armaturen
Druckverlust
Zusammenfassung
DIN EN 1717 bietet zusätzliche Absicherungsmöglichkeiten
DIN EN 1717 berücksichtigt heutigen Standder Technik
DIN EN 1717 ist anerkannte Regel der Technik
DIN EN 1717 – Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen
Jürgen Klement, Gummersbach 47 2013/4
Gleich geht es weiter...