Ihr Kontakt für Rückfragen:
Anne-Katrin Döbler/Julia Hommrich/Stephanie Balz
Pressestelle Diabetes Kongress 2018
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-423
Fax: 0711 8931-167
Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des Diabetes Kongresses 2018, 53. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Digitalisierung in der Diabetologie:
Wie viel Diabetes-Wissen steckt in unseren Daten? Termin: Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr Ort: Saal M4, Level 3, CityCube Berlin
Anschrift: Haupteingang Messedamm, Messedamm 26, 14055 Berlin
Themen und Referenten:
Wofür brauchen wir ein Nationales Diabetes-Register?
Erkenntnisse aus der Versorgungsrealität von Menschen mit Diabetes Universitätsprofessor Dr. med. Jochen Seufert, FRCPE
Kongresspräsident Diabetes Kongress 2018, Leiter der Abteilung Endokrinologie und Diabetologie, Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg
Arzt oder App: Wer hat künftig die Verantwortung für die qualitativ hochwertige
Versorgung der Patienten? Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland
Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Medizinische Klinik I,
Universitätsklinikum der RWTH Aachen und
PD Dr. med. Thomas Sudhop, BfArM Leiter Wissenschaftlicher Service des Bundesinstituts für Arzneimittel und
Medizinprodukte (BfArM), Berlin
Wer bekommt wann warum Diabetes? Mit Big Data personalisierte Diabetes-Prävention möglich machen
Professor Dr. Dr. h.c. rer. nat. Martin Hrabĕ de Angelis
Vorstand des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), Direktor des Instituts für Experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München, Lehrstuhl für Experimentelle
Genetik, Technische Universität München
Patienten im Mittelpunkt der Digitalisierung: wozu mir meine Daten wichtig sind?
Bastian Niemeier DDG Medienpreisträger 2017
Moderation: Anne-Katrin Döbler, Pressestelle DDG, Stuttgart
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Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des Diabetes Kongresses 2018, 53. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Digitalisierung in der Diabetologie: Wie viel Diabetes-Wissen steckt in unseren Daten? Termin: Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr
Ort: Saal M4, Level 3, CityCube Berlin
Anschrift: Haupteingang Messedamm, Messedamm 26, 14055 Berlin
Inhalt:
Pressemitteilungen
Redemanuskripte
Ausschreibung Medienpreis
Zahlen und Fakten zu Diabetes mellitus und der Fachgesellschaft DDG
Lebensläufe der Referenten
Falls Sie das Material in digitaler Form wünschen, stellen wir Ihnen dieses gerne zur
Verfügung.
Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail unter: [email protected]
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Zahl der Senioren mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 nimmt zu:
Lebensqualität hat im Alter Vorrang vor strenger Blutzuckereinstellung
Berlin, 11. Mai 2018 – In Deutschland ist die Hälfte aller Menschen mit Typ-2-
Diabetes über 65 Jahre alt. In der Altersgruppe der über 85-Jährigen hat sogar
jeder Fünfte einen Typ-2-Diabetes. Und mehr als 100 000 Menschen mit Typ-1-
Diabetes hierzulande sind mittlerweile älter als 70 Jahre. Viele von ihnen leiden
an weiteren chronischen Erkrankungen und Funktionsstörungen. Biologisch
ältere, multimorbide Menschen mit Diabetes benötigen spezielle
Vorgehensweisen bei Zielplanung, Allgemeinmaßnahmen und
Pharmakotherapie. Eine intensive Blutzuckersenkung wie bei jüngeren
Betroffenen ist bei vielen Senioren nicht mehr sinnvoll. Welche Bedürfnisse
Menschen mit Diabetes im Alter haben und welche Behandlungsstrategien diese
erfordern, erörtern die Teilnehmer der 53. Jahrestagung der Deutschen
Diabetes Gesellschaft vom 9. bis 12. Mai 2018 im CityCube in Berlin.
Hatten Menschen mit Diabetes Typ 1 vor Jahrzehnten noch eine deutlich niedrigere
Lebenserwartung als Stoffwechselgesunde, können sie heute, unter anderem dank
technologischer Fortschritte in der Insulintherapie, ein hohes Alter erreichen. So mancher
Patient lebt schon länger als 50 Jahre mit der chronischen Stoffwechselerkrankung. Auch
die Zahl Älterer mit Diabetes Typ 2 nimmt stark zu, da immer mehr Menschen daran
erkranken. „Dadurch stehen Ärzte, Diabetesberater und Pflegende vor neuen
Herausforderungen“, sagt Kongresspräsident Universitätsprofessor Dr. med. Jochen
Seufert aus Freiburg. „Im Rahmen des Diabetes Kongresses stehen in mehreren
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Symposien individuelle und interdisziplinäre Therapieansätze bei geriatrischen Patienten
im Mittelpunkt.“
Der Erhalt der Selbstständigkeit und eine gute Lebensqualität sind bei älteren Diabetes-
patienten die wichtigsten Ziele. „Ein HbA1c-Wert von 6,5 bis 7,5 Prozent wie bei jüngeren
Patienten sollte nur bei Senioren ohne Begleiterkrankungen angestrebt werden, wenn
diese sich gesund fühlen und körperlich fit sind“, sagt Dr. med. Rahel Eckardt-Felmberg,
Chefärztin der Klinik für Geriatrie am St. Joseph Krankenhaus Berlin. Bei älteren Senioren
mit Begleiterkrankungen und einem erhöhten Hypoglykämie-Risiko sei dagegen ein
Langzeitblutzuckerwert von 7,0 bis 8,0 Prozent ausreichend. Die größte Gefahr geht von
Unterzuckerungen aus, von denen ältere Patienten häufiger betroffen sind als jüngere.
„Hypoglykämien können das Gehirn dauerhaft schädigen, lebensgefährliche
Herzrhythmusstörungen auslösen und die Entstehung einer Demenz fördern“, warnt Dr.
Eckardt-Felmberg. Jede Hypoglykämie-Episode verlängere bei älteren Patienten einen
Krankenhausaufenthalt um 2,5 Tage, verdreifache das Risiko, dass die Patienten
währenddessen versterben und verdoppele das Sterberisiko im darauffolgenden Jahr. Die
Vermeidung von Hypoglykämien ist für Geriater deshalb wichtiger als ein normal
eingestellter Blutzucker. Hochbetagte und gebrechliche Senioren sollten
blutzuckersenkende Medikamente nur erhalten, wenn der HbA1c-Wert auf 8,0 bis 8,5
Prozent ansteigt oder zu Symptomen führt. „Ärzte sollten sich bei der Verordnung auf
möglichst wenige Medikamente beschränken und solche einsetzen, die das
Hypoglykämie-Risiko nicht zusätzlich erhöhen“, sagt Dr. Eckardt-Felmberg. „Zu
aufwendige Therapieschemata erschweren die Therapietreue und können die
Lebensqualität auch aufgrund von Neben- und Wechselwirkungen verschiedener
Wirkstoffe massiv einschränken.“ Die Behandlung sollte daher so einfach wie möglich und
nur so intensiv wie unbedingt nötig sein.
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Diätetische Therapie bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und Vorstufen:
Ernährungsmodelle im Fokus – weniger Fett oder weniger Kohlenhydrate?
Berlin, 11. Mai 2018 – Etwa 6,7 Millionen Menschen in Deutschland sind an
Diabetes erkrankt, davon über 95 Prozent an Diabetes Typ 2. Die
Stoffwechselerkrankung entsteht unter anderem durch einen Lebensstil, der
durch Über- und Fehlernährung, zu wenig Bewegung und dadurch bedingt
ausgeprägtes Übergewicht gekennzeichnet ist. Eine Ernährungsumstellung mit
dem Ziel, die Stoffwechseleinstellung zu verbessern, ist daher wichtiger
Bestandteil der Therapie bei betroffenen Menschen mit Typ-2-Diabetes oder
einer Vorstufe davon. Welche Ernährungsmodelle möglicherweise Vorteile
gegenüber anderen haben, diskutieren unter dem Motto „Wissenschaft und
klinischer Fortschritt – gemeinsam in die Zukunft“ rund 6 000 Ärzte,
Wissenschaftler und nichtärztliche Mitglieder des Diabetes-Behandlungsteams
vom 9. bis 12. Mai 2018 auf dem Diabetes Kongress in Berlin, der führenden
Jahresveranstaltung zur Stoffwechselerkrankung Diabetes im
deutschsprachigen Raum. Unter anderem stellen Experten neue
Studienergebnisse zur Frage „Low Carb oder Low Fat?“ vor.
„Ziel des Diabetes Kongresses ist es, den Teilnehmern einen Überblick über die
wissenschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Monate und einen Ausblick auf
zukünftige Perspektiven zu geben“, erklärt Kongresspräsident Universitätsprofessor Dr.
med. Jochen Seufert aus Freiburg. Einer der Themenschwerpunkte des Kongresses lautet
„Der Mensch mit Diabetes im Mittelpunkt – praktische Relevanz neuer Studiendaten –
individualisierte Therapiestrategien“. „Dieser Aspekt steht in der modernen
Diabetestherapie im Vordergrund, denn nicht jede Therapie ist für jeden Patienten
geeignet“, betont Seufert. Das gilt auch für die Behandlung von Diabetes Typ 2, bei der
häufig die Ernährung im Mittelpunkt steht.
Viele Menschen mit einer Diabetesvorstufe oder einem bereits bestehenden Diabetes Typ
2 haben Übergewicht. Sie können ihre Stoffwechseleinstellung durch Gewichtsabnahme
häufig deutlich verbessern. Lange Zeit erschien dabei eine fettreduzierte
Ernährungsweise als der bevorzugte Weg. Diese Kostform wurde auch normalgewichtigen
Typ-2-Diabetikern empfohlen. Inzwischen sehen Ernährungsexperten in
kohlenhydratarmen Ernährungsmodellen Vorteile: Der Verzicht auf Kohlenhydrate soll
sich günstiger auf den Blutzucker auswirken. „Bislang wurde dies nur wenig vergleichend
untersucht“, sagt Dr. med. Stefan Kabisch vom Deutschen Institut für
Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), das Partner des Deutschen Zentrums
für Diabetesforschung e.V. (DZD) ist. Er ist an zwei derzeit dort laufenden Ernährungs-
Interventionsstudien zur diätetischen Prävention beziehungsweise Behandlung des Typ-
2-Diabetes beteiligt, die „Low Carb“ und „Low Fat“ direkt vergleichen.
An der DiNA-P-Studie („Diabetes Nutrition Algorithms – Prediabetes“) nehmen insgesamt
250 Personen mit Prädiabetes teil. „Die Betroffenen sind oft fettleibig, viele haben auch
eine Fettleber, die das Risiko für einen Typ-2-Diabetes weiter erhöht“, erläutert Kabisch.
An der DiNA-D-Studie („Diabetes Nutrition Algorithms in Patients With Overt Diabetes
Mellitus“) werden insgesamt ebenfalls 250 Menschen teilnehmen, die jedoch bereits
einen Typ-2-Diabetes entwickelt haben. Dr. med. Stefan Kabisch erklärt: „Auch hier geht
es um die Frage, wie sich Low-Carb und Low-Fat auf den Blutzuckerspiegel auswirken
und wie zum Beispiel die Fettleber darauf reagiert.“
Erste Zwischenergebnisse der noch laufenden DiNA-P-Studie liegen bereits vor. „Die
bisher publizierten Studien zum low-carb-low-fat-Vergleich sehen eine etwas stärkere
Gewichtsreduktion unter low-carb; das können wir aus unserer Erfahrung zumindest bei
kurzfristiger Diät bestätigen“, berichtet Kabisch. Ähnlich sind die Resultate bei Blutzucker
und Blutdruck. Vergleichbar stark scheinen low-carb und low-fat bei der Fettleber. Eine
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endgültige Bewertung der Diäten sei jedoch erst möglich, wenn DiNA-P abgeschlossen ist
und auch die Ergebnisse der DiNA-D-Studie vorliegen, betont der Ernährungsexperte. Dr.
med. Stefan Kabisch stellt auf dem Diabetes Kongress 2018 erste Detailergebnisse aus
beiden Studien vor.
Der 53. Frühjahrskongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft findet vom 9. bis 12. Mai
im CityCube Berlin statt. Alle Informationen zum Diabetes Kongress 2018 sind im
Internet unter www.diabeteskongress.de zu finden.
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Saccharose-Zusammensetzung fördert Entstehung von Zivilisationskrankheiten:
Zucker beeinflusst Stoffwechselvorgänge in Darm, Leber und Gehirn
Berlin, 11. Mai 2018 – Adipositas ist der stärkste Risikofaktor für die Entstehung
eines Diabetes Typ 2: 80-90 Prozent der Menschen in Deutschland mit Diabetes
Typ 2 sind auch adipös. Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke, insbesondere
Softdrinks, fördern Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Dafür ist zum einen der
hohe Kaloriengehalt verantwortlich, zum anderen zeigen wissenschaftliche
Erkenntnisse, dass Saccharose auch unabhängig vom Körpergewicht aufgrund
seiner Zusammensetzung aus Fruktose und Glukose bestimmte
Stoffwechselabläufe ungünstig beeinflusst: So regt Fruktose die Entstehung
einer Fettleber an. Glukose setzt im Dünndarm das Hormon GIP frei, das unter
anderem ebenfalls für die Entwicklung einer Fettleber verantwortlich ist und
eine Insulinresistenz fördert. Professor Dr. med. Andreas Pfeiffer erläuterte im
Rahmen der Vorab-Pressekonferenz zum Diabetes Kongress, die am 3. Mai 2018
in Berlin stattfand, die neuesten Belege wissenschaftlicher Grundlagen der
Stoffwechselschäden durch Zucker.
In Deutschland sind zwei von drei Männern und jede zweite Frau übergewichtig, knapp
ein Viertel ist sogar adipös, also schwer übergewichtig. 13 Prozent der Kinder in
Deutschland haben Übergewicht, über sechs Prozent sind adipös. Das sind mehr als
doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Adipositas ist zur häufigsten chronischen
Erkrankung im Kindes- und Jugendalter geworden. Circa zehn Prozent sehr adipöser
Jugendlicher weisen auch eine Störung der Glukosetoleranz auf. Der Zusammenhang
zwischen dem Konsum zuckerhaltiger Getränke (Softdrinks) und Übergewicht sowie Typ-
2-Diabetes ist in Studien belegt.
„Auch wenn die Gesamtkalorienzahl die Hauptrolle bei der Adipositasentstehung spielt,
trägt Zucker aufgrund seiner Zusammensetzung gleich mehrfach dazu bei“, sagt
Professor Dr. med. Andreas F. H. Pfeiffer, Leiter der Abteilung für Klinische Ernährung am
Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) Potsdam-Rehbrücke und Leiter der
Abteilung für Endokrinologie, Diabetes und Ernährung der Charité Campus Benjamin
Franklin/Charité Universitätsmedizin Berlin.
Glukose setzt im oberen Dünndarm aus den sogenannten K-Zellen das Hormon
Glukoseinduziertes Insulinotropes Peptid, (GIP), frei. „Dadurch bewirkt sie unter anderem
die Entstehung einer Fettleber sowie einer Insulinresistenz“, erklärt Professor Pfeiffer.
„Denn das GIP steuert einerseits im Fettgewebe die Lipolyse und sorgt dafür, dass
weniger Fett aus den Speichern nach einer Mahlzeit verbrannt werden kann. Weiterhin
steuert es die Durchblutung im Darm, so dass das Blut möglichst effektiv mit seinen
Nährstoffen zu den Speicherorganen kommt und nicht erst als Glykogen in der Leber
abgelagert wird.“ Außerdem wirke GIP auf das Gehirn, wo es die Freisetzung des
appetitanregenden Hormones Neuropeptid Y (NPY) steigere. Darüber hinaus bewirkt GIP
auch eine erhöhte Trägheit. „Die Gewichtszunahme mit dem Eintritt der Menopause bei
Frauen scheint ebenfalls mit dem Hormon GIP zusammenzuhängen“, so Professor
Pfeiffer.
Fruktose wird zu etwa 90 Prozent von der Leber extrahiert und unter hohem
Energieverbrauch verstoffwechselt. Fruktose ist in höherer Dosis ein unmittelbarer
Stimulator der Fettsynthese in der Leber. Professor Pfeiffer erläutert: „Dies wird auch in
epidemiologischen Studien bestätigt, in denen die Fettleber eng mit dem Fructosekonsum
zusammenhängt. In kürzlich publizierten Studien an Kindern konnte sogar gezeigt
werden, dass eine kurzfristige Einschränkung der Fruktoseaufnahme zu einer schnellen
Verbesserung der Fettleber führt.“ Darüber hinaus rege Fruktose die Harnsäurebildung
an. „Ein hoher Harnsäurespiegel kann Gicht auslösen und wird mit anderen
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Stoffwechselstörungen wie beispielsweise einem erhöhten Blutdruck und Insulinresistenz
in Zusammenhang gebracht.“ Somit fördere Zucker auf besondere Weise verschiedene
Aspekte zivilisatorischer Stoffwechselkrankheiten. Maßnahmen dagegen diskutieren die
Teilnehmer des 53. Frühjahrskongresses der Deutschen Diabetes Gesellschaft. Er findet
vom 9. bis 12. Mai im CityCube Berlin statt. Alle Informationen zum Diabetes Kongress
2018 sind im Internet unter www.diabeteskongress.de zu finden.
Quellen:
Trends Endocrinol Metab. 2018 May;29(5):289-299. doi: 10.1016/j.tem.2018.03.003.
Epub 2018 Mar 27.
High Glycemic Index Metabolic Damage - a Pivotal Role of GIP and GLP-1.
Pfeiffer AFH1, Keyhani-Nejad F2.
DEGS-Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland: Übergewicht und
Adipositas in Deutschland
Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2018, S. 64 ff.
Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des Diabetes Kongresses 2018,
53. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr, Berlin
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Wofür brauchen wir ein Nationales Diabetes-Register? Erkenntnisse aus der Versorgungsrealität von Menschen mit Diabetes Universitätsprofessor Dr. med. Jochen Seufert, FRCPE, Kongresspräsident Diabetes
Kongress 2018, Leiter der Abteilung Endokrinologie und Diabetologie, Klinik für Innere
Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg
Flächendeckende Informationen zur Versorgung von Menschen mit Diabetes
mellitus in Deutschland nicht verfügbar
Im Gegensatz zu vielen skandinavischen Ländern besteht in Deutschland keine
gesetzliche Vorgabe, Erkrankungsverläufe und deren Behandlung lückenlos zentral zu
erfassen und auszuwerten. Gerade für den Diabetes mellitus in all seinen Ausprägungen
wäre eine solche zentrale Erfassung sowohl aus medizinischer Sicht, aus Sicht der
Versorgungsstrukturen, aber auch aus gesundheitspolitischer Sicht sehr hilfreich.
Mit der „Kommission Versorgungsforschung und Register“ (Sprecher: Prof. Dr. med.
Jochen Seufert) verfolgt die Deutsche Diabetes-Gesellschaft folgende Ziele:
• Koordination der Aktivitäten der Fachgesellschaft auf dem Gebiet der
Versorgungsforschung und insbesondere der dezentralen Diabetes-Register in
Deutschland
• Vernetzung bereits etablierter Diabetes-Register mit dem langfristigen Ziel des
Aufbaus eines deutschlandweiten Diabetesregisters
Dies aus der Erkenntnis heraus, dass adäquat erhobene Registerdaten im Bereich der
Versorgungsforschung, über die Erkenntnisse aus randomisierten, prospektiven Studien
hinaus, sehr wertvolle Informationen zur Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus
liefern.
Vernetzte Registerdaten informieren über die Versorgungsrealität
Beispiel: Regionale Unterschiede und zeitliche Trends in der Versorgung von Menschen
mit Typ-2-Diabetes
Zwei bereits etablierte deutschlandweite Diabetesregister sind die „Diabetes-Patienten-
Verlaufsdokumentation“ (DPV) sowie die „Diabetes-Versorgungs-Evaluation“ (DIVE) [1–
4]. Die Verbindung dieser Datenbanken bietet eine für Deutschland einzigartige Basis,
mehr Transparenz über die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Diabetes in
Deutschland herzustellen. Zusammen bilden die Register DPV und DIVE mehr als 500000
Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des Diabetes Kongresses 2018,
53. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr, Berlin
Patienten mit Diabetes aus Deutschland ab, davon haben etwa 80000 Erwachsene Typ-1-
Diabetes und 400000 Typ-2-Diabetes.
Um einen ersten Eindruck zu möglichen Versorgungsunterschieden zu gewinnen, wurden
Daten von Patienten mit Typ-2-Diabetes (≥18 Jahre) aus den Diabetesregistern DPV und
DIVE ausgewertet. Erste Analysen deuten auf beträchtliche Unterschiede zwischen den
Bundesländern hin.
Der Versorgungsforschung steht mit den beiden deutschlandweiten Registern DPV und
DIVE eine Datenbasis zur Verfügung, die es ermöglicht, Informationen aus der
Versorgungsroutine, die über Verschreibungs- oder Kassendaten hinausgehen, zu
sammeln und auszuwerten.
Um repräsentative Aussagen für Deutschland flächendeckend und im langfristigen Verlauf
zu erheben, ist jedoch langfristig der Aufbau eines Nationalen Diabetes-Registers
unbedingt notwendig.
Aufbau einer Nationalen Diabetes-Surveillance in Deutschland
Die Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring des Robert Koch-Instituts
arbeitet derzeit fachgebietsübergreifend am Aufbau einer „Diabetes-Surveillance“ für
Deutschland. Das Ziel der Nationalen Diabetes-Surveillance ist, alle verfügbaren
Datenquellen auf Bundes-, Länder- und Selbstverwaltungsebene zu bündeln, um eine
verlässliche Datenlage für eine evidenzbasierte Politikberatung und Begleitforschung
gesundheitspolitischer Maßnahmen zu schaffen.
Jedoch können durch die Struktur und den Ansatz der Nationalen Diabetes-Surveillance
nicht alle Fragen zur Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus flächendeckend
beantwortet werden. Die „Diabetes-Surveillance“ ersetzt deshalb nicht den Aufbau eines
Nationalen Diabetes-Registers.
Die Aspekte und Notwendigkeiten des Aufbaus eines Nationalen Diabetes-Registers
werden im Symposium der Kommission Versorgungsforschung und Register zum
Thema „Brauchen wir ein Nationales Diabetes-Register?“ am Freitag, den 11.
Mai 2018, von 10.30 bis 12.00 Uhr im Saal 7.3 „Creutzfeldt“ aus Sicht der DDG,
der Gesundheitspolitik, der Versorgungsforschung, der Pharmaindustrie und der
Patienten diskutiert.
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Berlin, Mai 2018
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Arzt oder App: Wer hat künftig die Verantwortung für die qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten? Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum der RWTH Aachen
Digitale Transformation verändert Prozesse und ermöglicht Ziele und Strategien, die
zuvor unmöglich waren. Information wird umfassend zu jeder Zeit bedarfs- und
zeitgenau verfügbar sein. Dies geht nur mit gegenseitigem Vertrauen in diese
Entwicklungen und dazu gehört auch ein zielführender Datenschutz. „Datenschutz mit
Zukunftsfenster“ heißt konkret, Mögliches ermöglichen und Schutz vor
Missbrauch regulieren. In diesem Sinne hat sich die DDG mit dem „Code of Conduct
Digital Health“ positioniert und bietet nun im ersten Band einer neuen DDG-
Schriftenreihe zur Digitalisierung Information und Ratschläge zum europäischen
Datenschutzgesetz, welches ab dem 25. Mai 2018 wirkt.
Bei Apps, die medizinisch relevante Daten erheben, entsprechend beraten und
auch gegebenenfalls therapeutisch gezielt sowie ergänzend zum
therapeutischen Prozess vom Arzt eingesetzt oder empfohlen werden, müssen
Beurteilungskriterien für Datenerfassung, Auswertung, Beratung und
Bedienerfreundlichkeit zwischen Anbietern transparent nachvollziehbar sein.
Die Qualität der Datenerfassung, zum Beispiel Variabilität, sollte überprüfbar und
zwischen Anbietern für den Verbraucher und Patienten vergleichbar sein. Es sollten
Kriterien wie auch sonst bei Datenerhebungen durch laborchemische Methoden oder
medizintechnische Geräte von den regulierenden Behörden eingefordert werden.
Die Art und Weise, wie Daten durch ein System ausgewertet werden, muss
unabhängig vom Datenschutz überprüfbar sein. Ergibt der zugrunde liegende Algorithmus
verlässliche beziehungsweise reproduzierbare Befundkonstellationen.
Wie entsteht aus der Datenauswertung eine medizinische Empfehlung? Ist diese
evidenzbasiert und wie hoch ist gegebenenfalls auch ihre Vorhersagekraft
beziehungsweise auf welcher Datenlage und welchen Algorithmen basiert sie? Dies sind
alles Punkte, die wir sonst auch in gesundheitsbezogenen Prozessen fordern.
Bedienerfreundlichkeit sollte durch Betroffene evaluiert werden. Hier sollten
positive Empfehlungen beziehungsweise „Siegel“ ausgesprochen werden, wie
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53. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr, Berlin
zum Beispiel bei DiaDigital. Kriterien wie Alter und Multimorbidität et cetera müssen
berücksichtigt werden.
Die Rolle des Arztes definiert sich insbesondere, wenn er bestimmte Produkte
selbst empfiehlt. Hier muss er sich, wie bei anderen Empfehlungen auch, über
die Qualität des Produktes sicher sein. Bei Fehl-Algorithmen und Fehlberatung,
primär durch die App, müssen der Hersteller und die Zulassungsbehörden zeigen, dass
sie sich ihrer Verantwortung zum Schutz vor Heilversprechen gerecht werden.
Übernimmt die App die Verantwortung vom Arzt: Zum Glück ist bisher nur der Mensch
ein Vernunft-getragenes Wesen und daher kann „Verantwortung“ im therapeutischen
Prozess nur der Arzt übernehmen.
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Berlin, Mai 2018
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Arzt oder App: Wer hat künftig die Verantwortung für die qualitativ
hochwertige Versorgung der Patienten? PD Dr. med. Thomas Sudhop, Leiter Wissenschaftlicher Service des Bundesinstituts für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Berlin
Das Thema „Digitalisierung“ ist einer der Schwerpunkte der neuen Bundesregierung. Zu
Recht – denn der stetig zunehmende Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen
bietet – gerade in der Diabetologie – großes Potenzial, nicht nur die Entwicklung
innovativer Produkte und die Risikoüberwachung von Arzneimitteln und Medizinprodukten
im Sinne der Patientensicherheit zu verbessern, sondern insbesondere auch den
individuellen Therapieverlauf positiv zu beeinflussen.
Über Medical Apps und digitale Anwendungen zur Prävention und Verlaufskontrolle ist es
möglich, optimale Vorgehensweisen in der Krankheitsprävention und der Therapie, auch
unter Berücksichtigung verhaltenspsychologischer Aspekte, zu entwickeln.
Diese Entwicklungen und Anwendungen bedingen gleichzeitig eine evidenzbasierte und
sinnvolle Anpassung regulatorischer Rahmenwerke und werfen neue Fragestellungen auf,
die zur Vorbereitung regulatorischer Entscheidungen evidenzbasiert beantwortet werden
müssen.
Ein Beispiel sind hier die Anforderungen an Medical Apps, die zum Beispiel zur
Therapiesteuerung von Langzeiterkrankungen wie Diabetes mellitus verwendet werden
sollen. Regulatorische Anforderungen müssen hier bevölkerungsepidemiologische
Besonderheiten in der Therapie der häufigen Volkskrankheiten ebenso berücksichtigen
wie die Sicherheit und technischen Anforderungen an IT-basierte
Therapiesteuerungsformen, zum Beispiel Anforderungen an Medizinprodukte mit Closed-
Loop-Systemen zur Verlaufskontrolle und zur Therapiesteuerung bei flexibler Ernährungs-
und Lebensgestaltung.
Gerade am Beispiel Diabetes wird deutlich, wie sich durch „Big Data“ und künstliche
Intelligenz innovative Möglichkeiten für die Verlaufsbeobachtung und Outcome-Messung
ergeben – sehen wir uns allein die Blutzuckermessung an: Waren wir bis vor wenigen
Jahren noch auf die mehrmals täglichen Blutabnahmen angewiesen, ermöglicht die
Digitalisierung die Verbesserung der Therapiecompliance – über Sensoren, die als Pflaster
auf der Haut getragen werden, bis hin zur Entwicklung von Kontaktlinsen, die potenziell
in naher Zukunft den Blutzucker kontrollieren können.
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Wichtig für die Patienten ist dabei natürlich, dass diese innovativen Verlaufsparameter
hinreichend valide Aussagen erlauben und die regulatorischen Anforderungen, die an
neue Messmethoden wie zum Beispiel Medical Apps und spezielle Medizinprodukte
gerichtet werden, evidenzbasiert entwickelt werden.
Die Zweckbestimmung eines Medizinproduktes beziehungsweise von Medical Apps, die
Medizinprodukte sind, muss klar erkennbar sein und diese Zweckbestimmung auch
nachweislich erfüllbar sein.
Häufig ist Entwicklern von Apps mit Gesundheitsbezug die Abgrenzung zwischen Lifestyle
und medizinischem Zweck nicht bewusst. Genau hier setzt das Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) daher proaktiv mit dem Angebot einer
frühzeitigen regulatorischen Beratung für vielversprechende neue Arzneimittel und
Medizinprodukte wie etwa Medical Apps an. Wir können Unternehmen helfen,
Informationslücken zu schließen und frühzeitig die Weichen für regulatorische Prozesse
und Anforderungen richtig zu stellen. Unser Ziel ist, dass innovative Ansätze der digitalen
Medizin mit einem echten Potenzial für Verbesserungen tatsächlich auch den Patienten
erreichen und nicht an vermeintlichen Hürden im Zulassungs- und Zertifizierungsbereich
schon vor der Markteinführung scheitern.
Zugleich lassen sich durch die digitalen Möglichkeiten enorme Datenmengen generieren,
die unser Wissen über Therapieverläufe, potenzielle Risiken und Wirksamkeit in kürzester
Zeit erheblich erweitern können. Wir als Zulassungs- und Risikoüberwachungsbehörde
arbeiten daher intensiv daran, Ansätze und Methoden zur Auswertung großer
Datenmengen, die aus Risikosignalmeldungen, Registern und zahlreichen anderen
Quellen wie Medicals Apps / Wearables et cetera stammen, zu entwickeln – wie dies zum
Beispiel auch die US-amerikanische Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) mit
ihrem SENTINEL-Programm angegangen ist – und hieraus insgesamt Informationen zur
Verbesserung der Patientensicherheit und der Therapiequalität abzuleiten.
Die „digitale Medizin“ kann insgesamt zur Optimierung
- der Diagnosestellung,
- des Therapieverlaufes
- und der Verbesserung der Arzt-Patienten-Kommunikation
beitragen, den Arzt ersetzen kann sie im Rahmen einer qualitativ hochwertigen
Patientenversorgung nicht!
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Berlin, Mai 2018
Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des Diabetes Kongresses 2018,
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Wer bekommt wann warum Diabetes?
Mit Big Data personalisierte Diabetes-Prävention möglich machen Professor Dr. Dr. h.c. rer. nat. Martin Hrabĕ de Angelis, Vorstand des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), Direktor des Instituts für Experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München, Lehrstuhl für Experimentelle Genetik, Technische Universität München
Seit 1980 hat sich die Zahl der Menschen mit Diabetes weltweit vervierfacht. Allein in
Deutschland leiden knapp 7 Millionen Menschen daran. Und jedes Jahr erkranken bis zu
500 000 Menschen neu an der Stoffwechselerkrankung. In Universitätskliniken hat sogar
ein Viertel aller Patienten einen manifesten Diabetes (1). Das Leiden sowie der Verlust an
Lebensqualität der Betroffenen ist besonders in späteren Phasen der Erkrankung groß.
Zudem belastet die Stoffwechselerkrankung zunehmend das deutsche
Gesundheitssystem. Die Kosten für Therapie und Arbeitsausfälle belaufen sich auf mehr
als 16 Milliarden Euro im Jahr (2).
Diese Zahlen machen deutlich, wie dringend neue wirksame Präventionsmaßnahmen und
innovative Behandlungsformen benötigt werden. Die Digitalisierung ermöglicht es, die
Volkskrankheit Diabetes in einer neuen Dimension zu erforschen, um Subtypen der
Stoffwechselerkrankung zu erkennen und geeignete personalisierte
Präventionsmaßnahmen anzubieten.
Deutschland braucht ein Digitales Diabetes Präventionszentrum, um an den Chancen und
Möglichkeiten der Digitalisierung im Sinne der Patienten und der Risikogruppen teilhaben
zu können. Im digitalen Diabetes-Präventionszentrum, kurz DDCP, wollen wir nicht nur
vorhandene Gesundheits- und Forschungsdaten aus unterschiedlichsten Quellen
zusammenführen, sondern Daten in der breiten Bevölkerung und in großer Zahl erheben.
Mithilfe von innovativen IT-Technologien – wie zum Beispiel Künstlicher Intelligenz –
werden diese zuvor strukturierten Daten analysiert und ausgewertet. Ziel ist es,
unterschiedliche Diabetes-Subtypen zu identifizieren und spezifische Präventions- und
Therapieansätze entwickeln zu können. Erst kürzlich hat eine in „The Lancet Diabetes &
Endocrinology“ publizierte Arbeit gezeigt, dass wir es bei Typ-2-Diabetes mit weit
komplexeren Untertypen zu tun haben, als man bisher meint (3). Diese unterschiedlichen
Formen von Diabeteserkrankungen könnte man mit Hilfe des DDPC besser identifizieren
und dafür maßgeschneiderte Therapien entwickeln.
Doch um das leisten zu können, bedarf es des Zugangs zu großen Datenmengen. Im
DZD liegen schon Informationen aus unterschiedlichsten Quellen vor – wie klinische
Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des Diabetes Kongresses 2018,
53. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr, Berlin
Studien, Kohorten, präklinische Modelle, „Next Generation – Omics“ Technologien und
Biobanken. Darüber hinaus werden aber noch weitere Daten benötigt. Viele Menschen
erfassen schon heute eigene Gesundheitsdaten etwa über Tracking Armbänder,
Wearables oder Fitness-Apps. Bislang greifen vor allem große internationale IT-Firmen
auf die vielfältig erhobenen Gesundheitsdaten von Apps und Wearables zu. Damit die
Forschung aber auch in Zukunft auf Augenhöhe mit der Industrie agieren und als starker
Partner kooperieren kann, benötigen wir ebenfalls einen Zugang zu den Daten. Das
Besondere am DDPC wäre, dass die Menschen, die ihre Daten dafür zur Verfügung
stellen, auch einen konkreten Mehrwert haben. Sie erhalten eine individuelle
Diabetestherapie beziehungsweise -prävention, wissenschaftlich fundiert und frei von
kommerziellen Interessenslagen.
Auch bei den Krankenkassen schlummern zahlreiche Daten beispielsweise aus Disease
Management Programmen. Hier sind die rechtlichen Rahmenbedingungen aber noch zu
klären. Ein sinnvoller erster Einstieg, wichtige Daten zu Diabetes zu erfassen, könnte
auch ein nationales Diabetesregister sein, wie es die DDG vorschlägt.
Das DDPC ist als nationale Initiative mit verschiedenen Standorten in Deutschland
angedacht. Die mathematische und informationstechnische Expertise bringt das
Helmholtz Zentrum München ein, die klinische Expertise kommt unter anderem vom
Deutschen Zentrum für Diabetesforschung.
Am DZD haben wir bereits mit dem Aufbau eines Daten- und Wissensmanagements
begonnen. Ziel ist es, die vorhandenen Daten aus unterschiedlichen Quellen, zugänglich,
wiederverwertbar und übergreifend nutzbar zu machen. Wir bereiten ein Pilotprojekt vor,
in dem Daten aus klinischen Studien miteinander verknüpft werden. Daraus versuchen
wir in einem nächsten Schritt, Schlüsse für Diagnose und Therapie abzuleiten.
Noch ist das DDPC eine Zukunftsvision und wir müssen die Politik davon überzeugen, in
ein solches Zentrum zu investieren. Wir rechnen mit Kosten von etwa 80 Millionen Euro
pro Jahr. Bei Gesundheitskosten im Diabetesbereich von über 16 Milliarden Euro jährlich
wäre das sicher eine gute Investition.
Quellen:
(1) Johannes Kufeldt, Marketa Kovarova, Michael Adolph, Harald Staiger, Michael
Bamberg, Hans-Ulrich Häring, Andreas Fritsche, Andreas Peter: Prevalence and
Distribution of Diabetes Mellitus in a Maximum Care Hospital. Urgent Need for
HbA1c-Screening. Experimental and Clinical Endocrinology & Diabetes (2017),
DOI: 10.1055/s-0043-112653
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(2) E. Jacobs, A. Hoyer, R. Brinks, A. Icks, O. Kuß and W. Rathmann: Healthcare
costs of Type 2 diabetes in Germany. Diabetic Medicine 2017, DOI:
10.1111/dme.13336
(3) Emma Ahlqvist, PhD, Petter Storm, PhD, Annemari Käräjämäki, MD†, Mats
Martinell, MD†, Mozhgan Dorkhan, PhD, Annelie Carlsson, PhD, Petter Vikman,
PhD, Rashmi B Prasad, PhD, Dina Mansour Aly, MSc, Peter Almgren, MSc, Ylva
Wessman, MSc, Nael Shaat, PhD, Peter Spégel, PhD, Prof Hindrik Mulder, PhD,
Eero Lindholm, PhD, Prof Olle Melander, PhD, Ola Hansson, PhD, Ulf Malmqvist,
PhD, Prof Åke Lernmark, PhD, Kaj Lahti, MD, Tom Forsén, PhD, Tiinamaija Tuomi,
PhD, Anders H Rosengren, PhD, Prof Leif Groop: Novel subgroups of adult-onset
diabetes and their association with outcomes: a data-driven cluster analysis of six
variables. The Lancet Diabetes & Endocrinology, 2018, DOI:
https://doi.org/10.1016/S2213-8587(18)30051-2
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Berlin, Mai 2018
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E X PE R T E N ST AT E M E N T
Patienten im Mittelpunkt der Digitalisierung:
wozu mir meine Daten wichtig sind Bastian Niemeier, DDG-Medienpreisträger 2017
Ich habe nun seit knapp vier Jahren Diabetes Typ 1. Und ich kann zum Glück sagen, dass
es wirklich ein Privileg ist, in der heutigen Zeit mit Diabetes zu leben.
Noch vor circa 40 Jahren brauchte man mehrere Minuten und einen wirklich großen
Tropfen Blut, um seinen aktuellen Blutzucker auch zu Hause bestimmen zu können.
Heute ist es innerhalb von Sekunden möglich, den dem Blutzucker sehr ähnlichen
Fettgewebezucker zu ermitteln, ohne dabei auch nur einen Tropfen Blut zu vergießen.
Vor allem in den letzten vier Jahren hat sich, glaube ich, sehr viel verändert in der
Therapie und somit im Alltag von Diabetikern. Ein großer Punkt dafür war eine gut
beworbene und wirklich neue Technologie. Das Flash Glucose Monitoring (FGM). Das war
erstmals eine Möglichkeit, um seinen Blutzucker, ganz genau genommen den
Gewebezucker, schnell und einfach zu bestimmen. Diese Systeme vereinfachen den
Alltag mit Diabetes um einiges und machen ihn so gleichzeitig sicherer. Denn es ist
wirklich sehr praktisch, in egal welcher Situation einfach nur in die Hosentasche
zugreifen, mit dem Gerät einmal kurz über den Oberarm zu streifen – und schon kann
man überprüfen, ob noch alles in bester Ordnung ist. Wenn ich heute auf einem
Workshop mit anderen Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes bin, ist man, wenn man kein
FGM- oder CGM-System hat, schon wirklich in der Unterzahl.
Denn auch die CGM-Systeme sind immer bekannter geworden und ich selbst trage nun
auch seit gut einem Jahr dieses System, welches nicht nur kontinuierlich meinen
Fettgewebezucker misst, sondern auch direkt überprüft, ob dieser Wert noch im
Zielbereich ist und mich andernfalls alarmiert. Seitdem ich mein CGM-System benutze,
muss ich mir nun nicht mehr mitten in der Nacht einen Wecker stellen, um meinen
Blutzucker zu überprüfen, und trotzdem noch Angst haben, dass ich am nächsten Morgen
vielleicht nicht mehr ansprechbar bin. Doch noch eine viel größere Entlastung als für
mich ist das CGM für meine Eltern. Denn sie können sich nun darauf verlassen, dass die
Insulinpumpe mich alarmiert und sogar eigenständig die Insulinzufuhr unterbricht, falls
der Blutzucker zu niedrig werden sollte.
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Dabei ist „verlassen“ ein ganz wichtiges Wort. Meine Eltern und ich verlassen uns darauf,
dass dieses System funktioniert. Uns hat es bisher auch noch nicht großartig enttäuscht.
Ich habe allerdings auch schon mit Leuten gesprochen, die sich ganz bewusst wieder
gegen so ein System entschieden haben, da sie diesem Gerät nicht genug vertrauen
konnten. Ich glaube, dass es wichtig ist, der Technik eine Chance zu geben. Trotzdem
sollte man aber wie immer mit offenen Augen durch die Welt laufen und diesen Geräten
natürlich nicht blind vertrauen.
Sicherheit und Zuverlässigkeit werden hier in Zukunft eine große Rolle spielen. Wir
sehen, dass mittlerweile Privatleute sich ihre eigenen „Closed-Loop-Systeme“ bauen.
Diese Systeme ermöglichen einem ein nahezu perfektes Blutzucker-Management. Diese
Systeme funktionieren schon wirklich gut und die damit erzielten Ergebnisse sind sehr
beeindruckend. Bisher sind sie hier in Deutschland aber eben nur selbst gebastelt und
noch nicht auf dem Markt verfügbar. Auf der einen Seite finde ich das Warten hier auf
eine marktreife Version dieser „künstlichen Bauchspeicheldrüse“ sehr langwierig, aber auf
der anderen Seite bin ich mir dadurch bei einem Marktstart von diesen Produkten
ziemlich sicher, dass diese dann auch wirklich einwandfrei funktionieren und keinerlei
Kinderkrankheiten mit sich bringen. Sehr wichtig ist aber nicht nur, dass die Systeme an
sich fehlerfrei funktionieren, sondern auch von außen darf es unter gar keinen
Umständen möglich sein, sich als Dritter in diese Systeme einzuhacken und sie so gezielt
zu manipulieren.
Zudem spielen hier natürlich der Datenschutz und die Datensicherheit ebenfalls eine
große Rolle. Sie sind hier Fluch und Segen zugleich. Nutzt man diese Chance, der in
wirklich großen Mengen anfallenden Daten, um diese Systeme noch besser zu machen,
die Therapie besser anpassen zu können und sie der Forschung zugänglich zu machen,
können wir meiner Meinung nach alle sehr stark davon profitieren. Wenn diese Daten
allerdings nicht ausreichend geschützt oder im schlimmsten Fall sogar weitergegeben
werden, wird dieser Schuss nach hinten losgehen. Ich erwarte hier vor allem von den
Herstellern eine große Transparenz darüber, wie mit den Daten umgegangen wird. Jeder
Nutzer sollte selbst bestimmen dürfen, inwieweit seine Daten weiterverwendet werden.
Ganz klar ist für mich allerdings, dass die Daten definitiv immer anonym bleiben müssen,
um die Patienten ausreichend vor Missbrauch dieser zu schützen.
Ich erhoffe mir, dass man so auch die eigenständige Anpassung der Therapie durch die
Betroffenen vereinfachen kann. Ich denke, mit der Zeit werden immer bessere
Algorithmen entwickelt, die einem Muster anzeigen, auf die man dann viel besser und
schneller reagieren kann. Wir haben derzeit schon wirklich gute Auswertemöglichkeiten,
wie zum Beispiel digitale Tagebücher oder die Auslesefunktion der Messgeräte und
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Insulinpumpen. Wenn diese Systeme in Zukunft noch besser zusammenarbeiten werden,
wird man noch aufschlussreichere Diagramme zu Gesicht bekommen und eine
eigenständige Anpassung der Therapie wird für viele möglich sein.
In Zukunft dürfen wir als Patienten uns also auf einiges freuen, was den Alltag mit
Diabetes noch besser und sicherer machen wird. Es sind Gerüchte von Smartwatches und
Kontaktlinsen, die den aktuellen Blutzuckerwert messen können, im Umlauf. Und ich als
Patient freue mich wahnsinnig auf diese innovativen Techniken. Natürlich hat jede
Medaille zwei Seiten und die Sicherheit und der Datenschutz dürfen dabei keinesfalls
vernachlässigt werden, doch wird man auch in Zukunft an den geltenden Prinzipien
festhalten, wird man den Diabetes ganz individuell so gut behandeln können wie noch nie
zuvor. Ich glaube, die Digitalisierung ist im Bereich Diabetes eine Chance, die man mit
ein bisschen Aufmerksamkeit sehr einfach nutzen kann und von der die Betroffenen
letztendlich nur profitieren können.
(Es gilt das gesprochene Wort!)
Berlin, Mai 2018
DDG Medienpreise 2018 für exzellente Aufklärung und Berichterstattung über Diabetes
Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung, die den Betroffenen und ihren Angehörigen eine Menge abverlangt: Auch bei bestmöglicher Betreuung und Schulung muss sich jede/jeder Einzelne aktiv einbringen in die Therapie und die Fähigkeit zum Selbstmanagement entwickeln. Die Medienpreise der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) 2018 wollen den Fokus auf den Menschen mit Diabetes legen: Wie sieht der Alltag mit dieser chronischen Erkrankung aus? Wie gelingt das Selbstmanagement? Welche seelischen und körperlichen Herausforderungen gibt es? Wo finden Menschen mit Diabetes Unterstützung?
Die DDG schreibt 2018 zum fünften Mal Medienpreise aus. Zusätzlich zu den Kategorien Text, Hörfunk und Fernsehen wird diesmal ein weiterer Preis in der Kategorie Online-Sonderpreis vergeben. Zu Letzterem können Websites, Blogs oder You-Tube-Videos gehören. Jeder der vier Preise ist mit jeweils 1.500 Euro dotiert.
Bewerben können sich Journalistinnen und Journalisten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich fundiert, differenziert und intensiv mit Diabetes mellitus befasst haben und denen es gelingt, verständlich und überzeugend zum Beispiel über Prävention, Diagnostik und Behandlung von Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 zu berichten.
In das Auswahlverfahren werden Presseveröffentlichungen, Beiträge aus Hörfunk und Fernsehen sowie Websites/Blogs/Videos einbezogen, die zwischen dem 1. August 2017 und dem 31. Juli 2018 im deutschsprachigen Raum publiziert wurden und einem breiten Publikum Informationen aus dem Gebiet der Diabetologie vermitteln. Wissenschaftliche Publikationen in medizinischen Fachzeitschriften werden bei der Vergabe der Preise nicht berücksichtigt.
Bewerbungsunterlagen: Bitte schicken Sie Ihren Wettbewerbsbeitrag sowie einen kurzen tabellarischen Lebenslauf nebst Foto (bitte Copyright angeben) bis zum 31. Juli 2018 an die Pressestelle der DDG.
Bitte beachten Sie: Autoren können sich jeweils nur mit einem Beitrag bewerben. Serienbeiträge können aufgrund des Umfangs leider nicht angenommen werden.
Kategorie: Text (Artikel der Tages- und Wochenpresse, aus Zeitschriften sowie im Internet veröffentlichte Textbeiträge) Kategorie: Hörfunk Kategorie: Fernsehen Kategorie: Online-Sonderpreis
Reichen Sie Ihren Beitrag bitte per E-Mail ein:
Kurzer Lebenslauf mit Foto (650 x 370 px und Angabe zum Copyright) des Bewerbers als Word- oder PDF-Datei Print-Beitrag als PDF Audiobeitrag mp3- oder mp4-Datei, inkl. Sendemanuskript als PDF Beiträge/Artikel, die im Internet veröffentlicht wurden, mit Link und Textfassung als PDF TV-Beiträge als mp3- oder mp4-Datei, inkl. Sendemanuskript als PDF
TV-Beiträge mit hohem Datenvolumen bitte als DVD (zwei Kopien) per Post an die DDG Pressestelle schicken. Hierzu folgende Angaben mitliefern: Name und Adresse des Autors und/oder der Redaktion, Titel des Beitrags, Sendeformat/ Sendereihe, Sendedatum und Zielgruppe (ggf. Link, falls der Beitrag im Web abrufbar ist).
Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury unter Leitung der DDG. Der Preis kann auf Vorschlag der Jury geteilt werden, wenn zwei gleichwertige und preiswürdige Bewerbungen in einer Kategorie vorliegen. Gelangt die Jury zu der Einschätzung, dass preiswürdige Publikationen bis zum Meldeschluss dieser Ausschreibung nicht vorliegen, wird der Preis nicht vergeben.
Die Preisvergabe erfolgt auf der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft 2018 (9. - 10. November 2018, Wiesbaden). Die persönliche Teilnahme der Preisträger ist ausdrücklich erwünscht. Es wird ein Anteil an anfallenden Reise- und Übernachtungskosten in Höhe von maximal 150 Euro übernommen. Die Entscheidung der Jury ist endgültig und nicht anfechtbar. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Mit der Annahme des Preises erklärt der Preisträger/die Preisträgerin sein/ihr Einverständnis mit der Wiedergabe der ausgezeichneten Publikation auf der Homepage der DDG und ggf. in anderen Publikationen der Fachgesellschaft.
Übersicht:
Zielgruppe: Journalistinnen und Journalisten Fachgebiet: Gesundheit und Medizin Medium: Print-, Hörfunk-, Fernseh-, Online-Publikumsmedien,
veröffentlich im Zeitraum 01.08.2017 bis 31.07.2018 Dotierung: Insgesamt 6.000 Euro Einsendeschluss: 31.07.2018 Kontakt: Pressestelle Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Dagmar ArnoldPostfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-380, Fax: 0711 8931-167 [email protected], www.ddg.info
Diabetes mellitus – Zahlen und Fakten
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die Menschen jeden Alters betreffen kann. Zahlen:
Von Diabetes mellitus sind in Deutschland – laut Robert Koch-Institut – mehr als sechs Millionen Menschen betroffen (2012). Das ist eine Steigerung um 38 Prozent seit 1998, nur 14 Prozent davon sind altersbedingt. Jedes Jahr kommen etwa 270 000 Neuerkrankungen hinzu. Bis 2030 wird mit einem Anstieg auf acht Millionen Erkrankte gerechnet. Jedes Jahr erblinden 2 000 Menschen infolge von Diabetes, mehr als 2 000 Menschen werden dialysepflichtig und 40 000 Amputationen werden durch Diabetes verursacht. Ursachen:
Rund 95 Prozent der Diabetespatienten haben einen Typ-2-Diabetes. Zu den Auslösern eines Typ-2-Diabetes gehören Übergewicht, Mangel an Bewegung, erhöhte Blutfettwerte und Bluthochdruck sowie genetische Faktoren. Circa 300 000 Menschen haben einen Typ-1-Diabetes. Hierbei handelt es sich in der Regel um eine angeborene Autoimmunkrankheit, die meist im Kindes- und Jugendalter auftritt: Die Zellen der Bauchspeicheldrüse produzieren dann kein Insulin mehr. Begleit- und Folgeerkrankungen:
Die Folgen von Diabetes mellitus sind vor allem dann schwerwiegend, wenn die Erkrankung über lange Zeit unentdeckt oder der Blutzucker unzureichend eingestellt ist. Zu den gravierendsten Folgeerkrankungen gehören Schlaganfall, Herzinfarkt, Netzhauterkrankung bis hin zur Erblindung, Diabetisches Fußsyndrom mit Gefahr der Amputation, und Niereninsuffizienz. Behandlung:
Typ-2-Diabetes kann häufig mit Ernährungsumstellung und mehr körperlicher Bewegung behandelt werden. Knapp die Hälfte der Patienten erhält Tabletten (orale Antidiabetika) und etwa 30 Prozent der Patienten werden ausschließlich oder in Kombinationstherapie mit Insulin behandelt. Typ-1-Diabetes muss immer mit dem Hormon Insulin behandelt werden. Amputationen als Folge des Diabetischen Fußsyndroms können nachweislich durch eine strukturierte Behandlung im interdisziplinären Team vermieden werden. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft wurde 1964 gegründet und gehört mit über 9 000 Mitgliedern zu den großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Mitglieder sind Ärzte in Klinik und Praxis, Wissenschaftler, Psychologen, Apotheker, Diabetes-Fachkräfte sowie andere diabetologisch tätige Experten. Ziel aller Aktivitäten der DDG sind die Prävention des Diabetes und die wirksame Behandlung der daran erkrankten Menschen.
Zu den Aufgaben der DDG im Einzelnen gehören:
• die Fort- und Weiterbildung von Diabetologen, Diabetesberaterinnen, Diabetesassistentinnen, Diabetes-Pflegefachkräften, Wundassistentinnen und Fachpsychologen
• die Zertifizierung von Diabetespraxen und Krankenhäusern • die Entwicklung von medizinischen Leitlinien zu Diagnostik und Therapie des
Diabetes • die Unterstützung von Wissenschaft und Forschung • die Information und der wissenschaftliche Austausch über neueste Erkenntnisse,
unter anderem auf zwei großen Fachkongressen im Frühjahr und Herbst jeden Jahres
Zunehmend an Bedeutung gewinnt das gesundheitspolitische Engagement der Fachgesellschaft. Die DDG ist im regelmäßigen Gespräch mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages, dem Bundesgesundheitsministerium, den Verantwortlichen im Gemeinsamen Bundesausschuss und dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Meinungsbildung durch die Herausgabe von Stellungnahmen und eine aktive Medienarbeit. In 29 Ausschüssen, Kommissionen und Arbeitsgemeinschaften werden einzelne Themen fokussiert bearbeitet. Auf Länderebene arbeiten 15 Regionalgesellschaften daran, dass Ärzte die Erkenntnisse und Empfehlungen der DDG in die tägliche Praxis umsetzen und auf diese Weise dem Patienten zugutekommen lassen. Weitere Informationen unter www.ddg.info
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Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr, Berlin Curriculum Vitae
Universitätsprofessor Dr. med. Jochen Seufert, FRCPE Kongresspräsident Diabetes Kongress 2018, Leiter der Abteilung Endokrinologie und Diabetologie, Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg
Professor Dr. med. Jochen Seufert erlangte seinen medizinischen Abschluss im Jahr 1989
an der Universität Würzburg in Deutschland. Dort begann er seine Weiterbildung zum
Internisten, Endokrinologen und Diabetologen sowie Gastroenterologen an der
Medizinischen Poliklinik. Von 1995 bis 1998 folgte ein Forschungs- und
Weiterbildungsaufenthalt am Massachusetts General Hospital und am Joslin Diabetes
Center an der Harvard Medical School in Boston, USA. Dort entstanden
Forschungsarbeiten zur Zell- und Molekularbiologie der Betazellen des endokrinen
Pankreas sowie zur Wirkung des Fettgewebshormons Leptin am endokrinen Pankreas und
es erfolgte eine klinische Weiterbildung in Endokrinologie und Diabetologie. Nach
Würzburg zurückgekehrt, folgte der Aufbau einer eigenen Forschergruppe sowie die
Komplettierung der internistischen Ausbildung, die mit den Facharztbezeichnungen
Endokrinologie und Diabetologie sowie Gastroenterologie abgeschlossen wurde. Im Jahr
2000 Habilitation im Fach Innere Medizin. Ab 2001 Leitung der Abteilung Stoffwechsel,
Endokrinologie und Molekulare Medizin an der Medizinischen Poliklinik der Universität
Würzburg. Im Jahr 2006 Ruf als ordentlicher W3-Professor an die Klinik für Innere
Medizin II, Abteilung Endokrinologie und Diabetologie, des Universitätsklinikums Freiburg
im Breisgau. Diese Klinik wurde von Professor Seufert zu einem Zentrum für die
Versorgung von Patienten mit endokrinen Erkrankungen und als Diabeteszentrum
ausgebaut.
Seine klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die Erforschung und
Umsetzung neuer Behandlungsformen des Diabetes mellitus. Dies sowohl im
grundlagenwissenschaftlichen Bereich auf dem Gebiet der Betazell- und
Stammzellforschung als Leiter eines diabetologischen Forschungslabors als auch im
Bereich der klinischen Forschung. Professor Seufert ist Mitglied in Lenkungsgremien von
mehreren großen internationalen Patientenstudien auf diesem Gebiet.
Die wissenschaftlichen Arbeiten von Professor Seufert wurden mehrfach ausgezeichnet,
unter anderem mit dem Merck Senior Fellows Award (Endocrine Society, USA), dem
Schoeller-Junkmann-Wissenschaftspreis (Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie), dem
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53. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr, Berlin Theodor-Frerichs-Preis (Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin) und dem Ernst-
Friedrich-Pfeiffer-Preis (Deutsche Diabetes Gesellschaft). Im Jahr 2010 wurde Professor
Seufert als Ehrenmitglied in das Royal College of Physicians of Edinburgh (FRCPE),
Schottland, aufgenommen. In den Jahren 2010/11 erfolgte eine Weiterbildung im Bereich
Business Management.
Aktuell ist er als Referent der Bereiche „Diabetes und Metabolismus“ und „Molekulare und
zelluläre Endokrinologie“ der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie sowie als
Sprecher der Kommission Versorgungsforschung und Register der DDG aktiv.
Seit Jahren ist er als Gutachter für nationale und internationale Fachzeitschriften (wie
Diabetes, Diabetes Care, Proceedings of the National Academy of Sciences, Diabetologia,
Science, Cell Metabolism, Journal of Clinical Investigation) und wissenschaftliche
Fördereinrichtungen (Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bundesministerium für Bildung
und Forschung, Institut national de la santé et de la recherche médicale/INSERM,
Schweizerischer Nationalfond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung/SNF, Max-
Planck-Gesellschaft) aktiv tätig. Weiterhin Tätigkeit im Wissenschaftsrat.
Er wurde in Gremien für die Beratung der Gesundheitspolitik zum Thema Diabetes
mellitus auf Landesebene (Landesbeirat Diabetes Baden-Württemberg) und Bundesebene
(Wissenschaftlicher Beirat für die Nationale Diabetes-Surveillance des Robert-Koch-
Instituts) berufen.
Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des Diabetes Kongresses 2018,
53. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr, Berlin
Curriculum Vitae
Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum der RWTH Aachen
Akademische Ausbildung:
Studium der Humanmedizin in Hamburg, amerikanisches Staatsexamen (FMGEMS),
Approbation zum Arzt und Promotion zum Dr. med. über die „Regulation der
Cholesterinbiosynthese in frisch isolierten mononukleären Leukozyten durch adrenerge
Rezeptoren“
Beruflicher Werdegang:
1985–1987 Assistenzarzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und
Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft bei Prof. Dr. C. R.
Kahn, Direktor des Joslin Diabetes Center der Harvard Medical School
in Boston
1987 Fortführung der klinischen Weiterbildung bei Prof. H. Greten an der
Medizinischen Kernklinik und Poliklinik des Universitätskrankenhauses
Eppendorf in Hamburg
1991 Wechsel im Rahmen der Berufung von Prof. W. Krone an die Klinik II
und Poliklinik für Innere Medizin der Universität zu Köln
1995–1997 Oberarzt der Klinik II und Poliklinik für Innere Medizin der Universität
zu Köln
1993 Facharzt für Innere Medizin
1994 Schwerpunktbezeichnung Endokrinologie und Diabetologie
1996 Habilitation für das Fach Innere Medizin
Thema der Forschungsarbeit: „Molekulare Mechanismen der
Insulinwirkung und Insulinresistenz“, Thema der Antrittsvorlesung:
„Gentherapie in der Inneren Medizin“
1997 Berufung auf eine Universitätsprofessur für Innere Medizin/
Endokrinologie in Köln
2001–2006 Übernahme des Lehrstuhls für Klinische Biochemie und
Pathobiochemie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Direktor
am Deutschen Diabetes-Zentrum
Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des Diabetes Kongresses 2018,
53. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr, Berlin
2006–2015 Leitung der I. Medizinischen Abteilung der Asklepios Klinik St. Georg,
Allgemeine Innere Medizin, Diabetes, Gastroenterologie,
Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen
2011–2012 Stellvertretender Gründungsdekan des Asklepios Campus Hamburg,
Medizinische Fakultät der Semmelweis Universität
2012–2014 Dekan des Asklepios Campus Hamburg
Seit 2016 Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum der RWTH Aachen
Preise:
1987 Deutsches Komitee zur Förderung der Atheroskleroseforschung
1991 Dr.-Martini-Stiftung, Hamburg
1995 Bertram-Preis der Deutschen Diabetes Gesellschaft
Sonstige Aktivitäten:
Seit 2002 Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der größten europäischen
Medizinbibliothek (ZB MED, Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft) an der
Universität zu Köln
2003 Tagungspräsident gemeinsam mit Prof. Krone der Deutschen
Gesellschaft für Endokrinologie
2003–2011 Stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des
Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung (IZKF) der
Universität Leipzig
2003–2014 Herausgeber der Zeitschrift „Diabetologie und Stoffwechsel“, des
wissenschaftlichen Organs der Deutschen Diabetes Gesellschaft
2003–2015 Sprecher der Sektion „Diabetologie und Stoffwechsel“ der Deutschen
Gesellschaft für Endokrinologie
2006–2008 Fachkollegiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Seit 2006 Sprecher der fachgesellschaftsübergreifenden Arbeitsgemeinschaft
„Herz – Hormone – Diabetes“ der Deutschen Gesellschaft für
Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung, der Deutschen
Gesellschaft für Endokrinologie und der Deutschen Diabetes
Gesellschaft
2006–2013 Mitglied im Medical Board Innere Medizin des Asklepios-Konzerns
2006–2009 Vorstandsmitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft
2008–2011 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
2009 Tagungspräsident mit Prof. Dr. T. Meinertz der Nordwestdeutschen
Gesellschaft für Innere Medizin
2009 Tagungspräsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft
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53. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr, Berlin
2011 Tagungspräsident mit Prof. J. Kußmann der Deutschen Gesellschaft
für Endokrinologie
2012–2016 Mitglied im Ausschuss der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin
(DGIM)
Seit 2014 Vorstandsmitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft und
Sprecher der Kommission für „gesundheitspolitische Fragen“
Seit 2015 Executive Director der International Task Force for Prevention of
Cardiometabolic Diseases
Seit 2015 Vizepräsident (2015–2017) und President-Elect (2017–2019) der
Deutschen Diabetes Gesellschaft
Seit 2017 Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft
Herausgeber von Fachbüchern und wissenschaftlichen Beiträgen:
• Textbook of Type 2 Diabetes, First Edition 2003, Second Edition 2008;
B. Goldstein, D. Müller-Wieland (68 internationale Autoren, 38 Kapitel,
575 Seiten, Informa Healthcare)
• Diabetologie in Klinik und Praxis, 6. Auflage, 2011; H.-U. Häring, B. Gallwitz,
D. Müller-Wieland, K.-H. Usadel, H. Mehnert (87 Autoren, 49 Kapitel, 689 Seiten,
Thieme Verlag)
• Siegenthalers klinische Pathophysiologie; H. Blum, D. Müller-Wieland, 10. Auflage
in Vorbereitung
Circa 200 Publikationen als Originalarbeiten, Übersichtsbeiträge und Buchkapitel.
Wissenschaftlicher Fokus besteht in der Verbindung zwischen Genregulation,
Fettstoffwechsel, Fettverteilung, Insulinresistenz und kardiovaskulärem Risiko.
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Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr, Berlin Curriculum Vitae
Professor Dr. Dr. h.c. rer. nat. Martin Hrabĕ de Angelis Vorstand des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) Direktor des Instituts für Experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München, Lehrstuhl für Experimentelle Genetik, Technische Universität München
Professor Hrabĕ de Angelis studierte Biologie an der Philipps-Universität in Marburg und
promovierte 1994 über den Einfluss von Wachstumsfaktoren auf die frühe
Embryonalentwicklung. Während seiner Zeit als Postdoc (1994–1997) am Jackson
Laboratory in Bar Harbor (USA) untersuchte er den Delta-Notch-Signalweg und
Mausmodelle zur Somitogenese.
Seit 2000 leitet Professor Hrabĕ de Angelis als Direktor das Institut für Experimentelle
Genetik am Helmholtz Zentrum München und wurde 2003 auf den Lehrstuhl für
Experimentelle Genetik an der Technischen Universität München berufen. Zugleich ist er
Direktor des europäischen Forschungskonsortiums „INFRAFRONTIER“. 2001 gründete er
die German Mouse Clinic (GMC) zur systemischen Analyse von menschlichen
Erkrankungen. Forschungsschwerpunkt ist die Aufklärung von genetischen und
epigenetischen Faktoren des Diabetes mellitus.
Professor Hrabĕ de Angelis publizierte über 450 Originalarbeiten, welche über 20 000-
mal zitiert wurden, und ist Autor mehrerer Fachbücher. Er leitet Forschungsprojekte auf
nationaler und internationaler Ebene und ist einer der Gründer sowie Sprecher und
Vorstand des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung e.V. (DZD), das 2009 ins Leben
gerufen wurde.
Kongress-Pressekonferenz im Rahmen des Diabetes Kongresses 2018,
53. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Freitag, 11. Mai 2018, 11.15 bis 12.15 Uhr, Berlin Curriculum Vitae
Bastian Niemeier DDG-Medienpreisträger 2017
Bildungsweg
08/2012 bis heute Ravensberger Gymnasium Herford
Voraussichtliches Abitur 2020
Praxiserfahrung
08/2016–11/2017 Praktikum in der Werbeagentur EventVoiceMedia, Herford
Aufgaben: Umsetzung eines eigenen Werbefilms, Mitwirkung
an der Umsetzung eines Events
01/2018 bis heute Nebenjob in der Werbeagentur EventVoiceMedia, Herford
Aufgaben: Medienproduktion
Auszeichnungen
06/2016 Nominierung für den Deutschen Jugendvideopreis für
„Diagnose D“
11/2017 Medienpreis der Deutschen Diabetes Gesellschaft –
Sonderpreis