+ All Categories
Home > Documents > Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen...

Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen...

Date post: 24-Aug-2020
Category:
Upload: others
View: 1 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
36
Transcript
Page 1: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln
Page 2: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

Inhalt:Nachricht des Gründers ................................................2Was machen wir im Weltraum? ....................................3Kooperation zwischen WAZA und CITES .......................6Nachruf auf Rolf C. Hagen ............................................7Neues Buch über Afrikanische Papageien .....................7Nachrichten LP/SP .......................................................8Nachrichten LPF .........................................................14Neues von der Papageienkollektion .............................18Aktualisierung der Projekte .........................................22Die Zucht des Blaukopfaras ........................................31

Coverfoto:Spix-Ara (Cyanopsitta spixii)

redaktIonbüro:Loro Parque S.A. 38400 Puerto de la Cruz Teneriffa, Kanarische Inseln, Spanien Tel.: +34 922 374 081 - Fax: +34 922 373 110 E-mail: [email protected]

beraterIn de redaktIon:Rosemary Low

redaktIon:Javier Almunia, Wolfgang Kiessling, Simon Bruslund, David Waugh und Rafael Zamora.

besuChen sIe uns Im Internet:www.loroparque-fundacion.org www.loroparque.com www.facebook.com/loroparquefundacion www.facebook.com/loroparque

mItglIedsChaft:Werden Sie Mitglied in der Loro Parque Fundación, um unsere Aktivitäten zu unterstützen. Sie erhalten dann unsere vierteljährlich veröffentlichte Ausgabe der Cyanopsitta und eine Mitgliedskarte, die Ihnen für die Dauer der Mitgliedschaft freien Eintritt in den Loro Parque gewährt, einen Besuch in unserer Zuchtstation und das befriedigende Wissen die Natur zu unterstützen. Die derzeitigen jährlichen Mitgliedsbeiträge sind:

Erwachsene .................................................... 100,00 €Kinder ............................................................... 50,00 €Mitglied auf Lebenszeit ................................. 1.500,00 €

Bitte schicken Sie uns Ihren Mitgliedschaftsantrag per Post, Fax oder E-Mail, oder rufen Sie uns einfach an.

bankverbIndung:banca march, Puerto de la CruzKonto: 0061 0168 81 005034011-8IBAN: ES40 0061 0168 8100 5034 0118 BIC: BMARES2M

banco santander, Puerto de la CruzKonto: 0049 0290 37 2113529526IBAN: ES46 0049 0290 3721 1352 9526 BIC: BSCHESMM

bbva, Puerto de la CruzKonto: 0182 5310 61 001635615-8IBAN: ES85 0182 5310 61 0016356158 BIC: BBVAESMM

Publikationsrecht: TF-1643/2003

Wolfgang Kiessling Präsident, Loro Parque Fundación

Nachricht vom GründerEIch schreibe diese Zeilen, um Ihnen zwei wichtige Ereignisse für den Loro Parque mitzuteilen. 1972 öffnete ich diesen Park ohne zu wissen, was mich erwarten würde, aber mit dem aufrichtigen Wunsch mit so vielen Menschen wie möglich die Begeisterung für Papageien zu teilen und einen wundervollen Park für die Kanarischen Inseln zu kreieren. Die Jahre sind vergangen und die Papageien begeistern immer noch unsere Besucher sowie das auch all unsere anderen Tiere tun, die ein liebevolles Zuhause im Loro Parque gefunden haben. Das weiß ich nicht nur aufgrund von Gesprächen mit Gästen, sondern auch von all den Kommentaren in den Gästebüchern, die über die vielen Jahre gefüllt wurden. Weiterhin hat der Loro Parque durch harte Arbeit und die bestmögliche Pflege für die Tiere und auch für die Besucher viel Lob und Anerkennung erhalten, was mich mit Stolz erfüllt und mir Auftrieb gibt unsere professionellen Grenzen weiter auszuweiten.

Und so sind wir im Jahr 2012 angekommen; das bedeutet, dass der Loro Parque sein 40. Jubiläum feiert. Dies ist das erste Ereignis, das ich ansprechen wollte. Das zweite ist, dass wir das Glück haben, dass die 100. Ausgabe unseres Newsletters in das Jahr des 40. Jubiläums des Loro Parque gefallen ist. Der Newsletter heißt heute Cyanopsitta, Bezug nehmend auf unseren Einsatz für die Rettung des ikonischen Spix-Aras. Aber das war nicht immer so; Ich erinnere, dass es sich in früheren Jahren um ein paar Zeilen Nachrichten über die Papageien im Park handelte, alles ins schwarz/weiß und ohne Fotos. Wie die Zeiten sich geändert haben, können Sie am Titelblatt und Inhalt dieser 100. Ausgabe sehen.

Die Zeiten haben sich auch in anderer Hinsicht geändert. Ich bin sicher, dass als ich den Loro Parque vor 40 Jahren eröffnete, sich niemand von uns vorstellen konnte welch Druck die Menschheit einmal auf die Natur ausüben würde. Unser Planet ist in Gefahr und um dieser Tatsache Nachdruck zu verleihen, freuen wir uns in dieser speziellen Ausgabe eine sehr eloquente Aussage von einem unserer Botschafter, Brian May, über die Situation der Erde veröffentlichen zu können. Als gefeierter Musiker beendet Brian seine Bewertung der Situation mit einer positiven Note und diese positive Einstellung ist genau das, was der Loro Parque und die Loro Parque Fundación versuchen in ihren Aktivitäten zur Umweltbildung und zum Naturschutz zu transportieren.

Somit präsentieren wir Ihnen in dieser 100. Ausgabe im 40. Jahr des Loro Parque die verschiedenen Aktivitäten, die wir unterstützen, um beim Schutz der wildlebenden Arten und ihren Lebensräumen zu helfen und das bestmögliche Wohlergehen der Wildtiere zu erreichen. Bei diesen Aktivitäten haben wir viele Freunde und Unterstützer, die uns über die 40 Jahre hinweg geholfen haben. Die große Geburtstagsfeier wird am 17. Dezember stattfinden und ich hoffe, dass Sie bei diesem spektakulären Ereignis nicht fehlen werden*, das zurzeit schon fleißig geplant wird. Ob Sie es schaffen sollten oder nicht; ich nutze auf jeden Fall diese Gelegenheit, um mich bei all Ihnen, die Sie uns unterstützt haben und dies hoffentlich auch weiterhin tun werden, ganz herzlich zu bedanken!

* Wenn Sie an der Teilnahme interessiert sind, wenden Sie sich bitte an Theresa Schwartz unter +34 922 375021 (Fax), [email protected] (Email) oder unserer Postadresse.

Nº 100 - 2012D

ie C

yano

psi

tta

ist g

ed

ruckt

auf um

weltf

reund

lichem

, ho

lzfr

eie

m, b

esc

hic

hte

tem

Recyc

ling

-Pap

ier:

Sym

bol F

reelif

e S

atin

©,

FE

DR

IGO

NI ©

Page 3: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

Wir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

3

Brian May, Leadgitarrist der Rockband Queen und Botschafter der Loro Parque Fundación, warf die obenstehende Frage im Zuge seiner Präsentation bei der STARMUS Konferenz 2011 auf Teneriffa auf. Dabei handelt es sich um eine internationale Konferenz über Astronomie und Weltraumwissenschaft, verbunden mit Kunst und Musik (www.starmus.com), die einige der berühmtesten Astronauten und Forscher als Besucher und Sprecher vorweisen konnte. Mit der Stellung dieser Frage hatte Brian einige sehr wichtige Dinge zu sagen, speziell im Bezug auf die Umwelt der Erde. Deswegen sind wir sehr froh in dieser Ausgabe der Cyanopsitta

eine verkürzte Version seiner Rede veröffentlichen zu können.

“Ich könnte vielleicht als der perfekte Referent für die STARMUS Konferenz gelten, da ich sowohl Qualifikationen in der Musik als auch in der Astronomie vorweisen kann. Aber umgeben von solchen Größen, fühle ich mich doch sehr unbedeutend. Meine Qualifikation als Astronom ist mein Doktor in Astrophysik über die Bewegung von interplanetarischem Staub, die ich am Imperial College London schrieb. Meine Referenzen als Musiker sind über 40 Jahre Studioproduktionen und Touren durch die ganze Welt als Teil der Rockband Queen und als Solokünstler. Als Astronom

könnte ich mühelos und tief gehend über die Bewegung des interplanetarischen Staubs reden. Als Musiker könnte ich mit einiger Berechtigung darüber berichten, wie es ist einen A-Akkord bei 10.000 Watt im Wembley Stadion zu spielen. Aber das Thema, das ich für meinen Vortrag gewählt habe und das Thema, das Garik (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln – weil es etwas ist, über das wir viele Male gesprochen haben in all den Jahren, die wir uns jetzt kennen, ist ein Thema, das ich nicht mit vollem Selbstvertrauen behandeln kann. Ich begegne ihm mit viel Respekt,

weil ich kein Experte in diesem Bereich bin. Ich fühle auch Sorge, dass was ich heute beitrage, negativ klingen könnte und beinahe undankbar in Gesellschaft solch brillanter Gäste. Männer, die den Mond betreten und den Weltraum bereist haben.

So stehe ich also heute vor Ihnen, um weder als Musiker noch als Wissenschaftler mein Wort an Sie zu richten; ich werde es als Mensch tun. Es wird vollkommen unfachlich sein. Ich gehe davon aus, dass mein Standpunkt außergewöhnlich sein wird, obgleich nicht so außergewöhnlich wie unsere hochverehrten Astronauten-Gäste, aber außergewöhnlich weil ich die Welt aus den verschiedenen Extremen des puren

Kunst- und des puren Wissenschaftsmilieu erblicken durfte und weil ich viel von der Welt gesehen habe.

Ich war absolut begeistert von den bisherigen Reden auf dieser Konferenz. Begeistert, beflügelt, verblüfft – weil alle Redner in der Lage waren so viele Fragen zu beantworten über das, was wir über das Universum wissen, in dem wir leben. Aber ich werde keine Fragen in meiner Rede beantworten. Es war großartig für mich diese Astronauten zu treffen und zu erfahren, wie sehr sie diese Sorge teilen … wie sehr sie sich um unseren Planeten sorgen … um die Tiere … um die Menschheit, eine Menschheit, die nicht in Bruchstücke zerteilt ist.

Meine Mission heute ist die einfache Formulierung einer Frage. Ich habe nicht vor diese Frage zu beantworten, aber ich hoffe eine Diskussion in der versammelten Gesellschaft anzuregen – die meisten von Ihnen hier sind nicht nur an der Spitze aktueller Forschungen, sondern maßgebend in der gesamten Welt. Meine Frage ist einfach: was machen wir im Weltraum?

Mehr als eine Nuance ist in dieser scheinbar einfachen Nachfrage enthalten. Oberflächlich ... ist es die pure, sachliche Frage darüber was zurzeit in der Erforschung des Weltraums durch die menschliche Rasse passiert. Diese Frage wurde weitestgehend im Zuge dieser großartigen und spannenden Konferenz beantwortet. Aber meine Nachfrage geht tiefer ... zu der Frage, was unsere wirklichen Motive in der weiteren Erforschung sind und letztlich ob unsere Motive, aufgrund derer wir handeln, überzeugen neben unserem Bild als menschliche Rasse im Kontext des Universums als Ganzes. In anderen Worten, um auf den Punkt zu kommen ... jetzt wo die Tür zur Eroberung des Weltraumes durch brillante Wissenschaftler und Techniker und mutige Forscher geöffnet wurde,

Was machen wir im Weltraum?

Getty Images

Page 4: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LP/SP NachrichteN Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

4

ist der Rest der Menschheit bereit, oder tatsächlich ebenbürtig, durch diese Tür zu treten? Und ... wenn wir durchtreten, zuhauf ... was werden wir in das All mitnehmen?

Wie begann dies alles? Erstaunlicherweise ist es bereits über ein halbes Jahrhundert her seit die Menschheit zum ersten Mal riskierte die dünne Schicht der lebenspendenden Atmosphäre zu verlassen, die unseren blauen Planeten umgibt. In den 1950ern und 60ern sahen wir zwei mächtige Nationen, die USA und was zu jener Zeit die UdSSR war, die sich im sogenannten Kalten Krieg befanden. Im Zuge dessen steckten beide Nationen viel Geld und menschliche Genialität in den Bau von Weltraumraketen, um die Menschheit ins All zu bringen. Worauf ein Wettlauf ins All folgte … ein Rausch, die erste Nation zu sein, die einen menschlichen Fuß auf den Mond setzt. Warum? Lag es am Forschergeist, dem Wunsch etwas zu entdecken oder einfach an der menschlichen Neugier? Die Träume waren dort, geteilt von den Astronauten, den Technikern, den Astronomen, die an diesem Projekt arbeiteten. Aber warum wurden all diese Milliarden von Dollar in die Ermöglichung

dieses Projekts gesteckt? Nun, ich denke, wir kommen nicht umhin festzustellen, dass es durchaus verschiedene Gründe hatte. Die Macht hinter den beiden nationalen Anstrengungen war aber in der Tat militärisch.

Wenn das wahr ist, sind wir glücklich damit? Macht es das zur richtigen Art von Motivation? IST ES DAS WAS WIR INS ALL MITNEHMEN – durch diese Tür – in die Zukunft? Nehmen wir militärische Bestrebungen mit? Die Politik, die

Wirtschaft und das Militär scheinen sich fortwährend zu verschwören. Nehmen wir die Habgier und Selbstsucht des Big Business mit ins All? Werden wir jubeln, wenn wir aus dem Mondshuttle steigen und ein McDonald’s-Schild sehen? Kentucky Fried Chicken? Gucci, L’Oreal, Hedgefonds, Versicherungsmakler? Aber

was nehmen wir noch mit ins All? Nun, vermutlich die Weiterführung unseres aktuellen Verhaltens – richtig?

Wir brauchen neues Land, oder? Die Erde ist nicht länger groß genug für uns? Korrekt? Also, kurz gesagt … sollten wir auf den Schaden gucken, den wir bereits auf unserem eigenen Planeten angerichtet haben ... ein Planet einzigartig perfekt auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten und auch auf die Bedürfnisse aller Kreaturen, die wie Richard Dawkins uns erinnerte, alle auf dem Höhepunkt ihrer evolutionären Entwicklung, die Erde würdig mit uns teilen. Beim Blick auf unseren blauen Planeten aus der Entfernung … sieht er so friedvoll aus, sauber, sanftmütig, unbefleckt. Er hat sich über die Millionen von Jahren

entwickelt, mit seiner Flora und Fauna, seinem gebrechlichen Gleichgewicht von aufkeimendem LEBEN. Aber dieses Paradies, dieses Eden, zeigt uns nicht den Schmerz, den es ertragen musste, in den bloßen paar hundert Jahren seit der Mensch allmächtig wurde. Es ist schwer sich heute vorzustellen, wie die Erde vor 300 Jahren

aussah, bevor wir sie mit Straßen, Beton und Fast Food Ketten zugepflastert haben. Es wimmelte geradezu an Leben. Man sagt, dass als Captain Cooke zum ersten Mal vor den Seychellen ankerte, so viele Schildkröten im Meer waren, dass man auf ihnen bis zur Küste hätte gehen können. Man sagt, dass man als die letzte Schiene der ersten Zugverbindung durch die USA gelegt wurde, man von Küste zu Küste fahren konnte und es nie einen Moment gab, in dem man keinen Büffel sah. Wo sollten wir überhaupt anfangen, um unsere Auswirkungen zu bewerten?

Garik Israelian machte mich ironischerweise darauf aufmerksam, dass wir so viel Lichtverschmutzung produziert haben, dass die meisten von uns von ihrem Heimatort

NASA

Page 5: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LP/SP NachrichteNWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

5

aus keine Sterne mehr sehen können … also müssen wir vielleicht ins All fliegen, um sie zu sehen! Es gibt bereits Tausende von Schrottteilen, die durch die Erdumlaufbahn fliegen … die Überreste verbrauchter Weltraumraketen und alter Fahrzeuge, von großen Maschinenbrocken bis zu verirrten Schraubenmuttern und Bolzen – alle reisen bei Tausenden von Kilometern

pro Sekunde. Nicht gut, wenn sie uns bei über 30.000 Kilometern pro Stunde treffen würden bei unserem Wagnis im All.

Aber lassen Sie uns ernsthaft auf den Müll gucken, den wir direkt hier produzieren – die Verschmutzung durch die Menschen ... den Effekt auf die Erde. Buzz Aldrin sagte hier in diesem Raum vor zwei Tagen, dass es gut für uns wäre den Mars zu erreichen … wir würden dort lernen zu erhalten und zu recyceln … es wird uns lehren bessere Menschen zu sein. Ich komme nicht umhin mich zu fragen, ob es nicht besser wäre, wenn wir erst lernen würden zu erhalten und zu recyceln, bevor wir den Mars besiedeln? Es ist wohl kaum nötig jedes Detail aufzuzeigen wie wir unseren Planeten behandelt haben … wie wir in nur 200 Jahren so viele Landtiere in den Untergang getrieben haben und wir sind gut dabei, das Gleiche auch bei den Meereslebewesen zu schaffen. Jene unter uns, die alt genug sind, um seit über 30 Jahren zu tauchen, beobachten mit Bestürzung wie die Meere während unserer Lebenszeit verarmt sind. Wie wir den Planeten einem Großteil seiner Vegetation entledigt haben, die grünen Lungen unserer Welt, auf die wir wegen des Sauerstoffes angewiesen sind. Wie wir so viel Verschmutzung in unsere Atmosphäre gepumpt haben, dass wir nicht mehr sagen können, ob wir einen globalen

Klimawechsel bewirken oder nicht.

Ist es DIESE ART von Verhalten, DIE WIR INS ALL MITNEHMEN WOLLEN?

Jede Tierart, die aktuell auf der Erde lebt, jede ein Triumph der Evolution, sollte logischerweise das gleiche Recht auf ein angemessenes Leben und einen angemessenen Tod haben, so wie wir Menschen. Aber irgendwie – in der Eile unsere Art zu vermehren, kam der Gedanke in unseren Köpfen auf und wirklich irgendwie, dass der Mensch die einzige Art wäre, die zählt. Und jetzt begründen wir in aller

Ruhe die Entbehrlichkeit jedes Tieres auf dem Planeten, im Namen unserer eigenen zunehmenden Nachkommen. Stellen wir uns vor, dass wir morgen dieses intelligente Leben finden, das wir so enthusiastisch suchen. Wie werden wir es behandeln? Ist es eine verlorene Angelegenheit? Müssen wir davon ausgehen, dass die Menschheit im Ganzen unwürdig ist den winzigen blauen Planeten zu verlassen, den sie in ihrer Verrücktheit fast gänzlich zerstört hat?

Es tut mir Leid wenn irgendetwas von all dem negativ wirken sollte. Aber es gibt eine große positive Seite diese Fragen

Der Tasmanische Wolf: ausgestorben

Page 6: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LP/SP NachrichteN Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

6

zu dieser Zeit zu stellen. Dies ist eine Chance. Dies könnte ein neuer Start für die Menschheit sein … und viele Menschen, die einen Unterschied für die Zukunft machen können, sitzen hier in diesem

Raum. Wenn Sie – wenn WIR diese Frage nicht stellen und etwas unternehmen, um sicher zu gehen, dass wir die richtige Antwort bekommen … wer wird es tun? OK – ein letztes Mal stelle ich die Frage …

wenn wir die Tür weit aufmachen … können wir, als besorgte Wissenschaftler, Künstler und Menschen einen Weg finden nur die anständigen, edlen Teile unserer Zivilisation zu verbreiten?

Die WaZa unterschreibt in Genf einen Kooperationsvertrag mit citeS

Am 20. Dezember 2011 unterschrieben der Generalsekretär des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora, CITES) und der Geschäftsführer des Welt-Zooverbands (WAZA) in Genf eine Absichtserklärung. Ziel ist es damit -im Zuge der UN-Dekade der Biodiversität- den Zugang zur Expertise für die Fürsorge von konfiszierten Tieren zu erleichtern, die Bereitstellung von Weiterbildungsmöglichkeiten und die Erhöhung der öffentlichen Aufmerksamkeit für die Anwendung von CITES zu verbessern. Der Loro Parque ist Mitglied der WAZA und die Loro Parque Fundación ist als offizieller Spender von CITES gelistet.

Über das Abkommen sagte der CITES Generalsekretär John E. Scanlon: „Unsere Kollaboration mit dem WAZA-Netzwerk wird den CITES-Parteien helfen ihre Pflichten zu erfüllen für konfiszierte Tiere zu sorgen und darüber hinaus auch beim Transport von Tieren. Dies wird unterstützt durch verbesserte Schulungen und die Möglichkeit mehr Kapazitäten zu bilden.“

“Der illegale Tierhandel nimmt zu und gehört zusammen mit illegalem Drogenhandel zu den alarmierendsten illegalen Geschäften weltweit. Die WAZA und ihre Mitglieder sind verpflichtet CITES bei der Einführung von Tierhandelsnormen und der Sicherung des Schutzes von vom Handel betroffener Tiere zu helfen“ sagt Dr. Gerald Dick, der WAZA

Der Hauptgrund für die Kollaboration ist die Erleichterung der Nutzung von vorhandener Expertise im WAZA-Netzwerk, um so den Beteiligten der CITES bei der Einführung der Konvention zu helfen und die Aktivitäten des CITES Sekretariat für den Erfolg der Schutzaktivitäten und der nachhaltigen Nutzung der Arten von Flora und Fauna zu unterstützen. Hauptfelder der Kooperation sind neben Pflege, Unterbringung und Transport von konfiszierten Tieren; Sammlung von Informationen über aktuelle Wildhandelfragen; Forschung und Wissenschaft mit Fokus auf Appendix I Arten; Kommunikation und Bewusstsein; Schulungen und

Kapazitätenschaffung. Appendix I umfasst vom Aussterben bedrohte Arten, die vom Handel beeinflusst sind oder sein könnten und CITES verbietet den internationalen Handel mit ihnen (ausgenommen davon nicht-kommerzielle Gründe wie die wissenschaftliche Forschung).

Die Kooperation zwischen CITES und WAZA wird auch dabei helfen den sicheren Transport von wilden Tieren zwischen verschiedenen Ländern zu garantieren, sei es für kommerziellen Handel, Zucht, Forschung oder aus Schutzgründen.

Page 7: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LP/SP NachrichteNWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

7

Nachruf auf rolf c. hagen

Rolf C. Hagen, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Rolf C. Hagen Inc., eines der weltweit größten privat geführten Produktions- und Vertriebsunternehmen für Heimtierbedarf, verstarb am 24. Oktober friedlich in seinem Haus in Montreal, Kanada.

Rolf C. Hagen wurde 1932 in Grömitz geboren und emigrierte 1955 nach Kanada, mit der Idee Futtersaat aus den kanadischen Grasebenen zu erwerben und diese nach

Deutschland zu exportieren. Sein kleines Exportunternehmen begann schnell zu florieren und so wurde das Portfolio um Zoobedarfsartikel erweitert. Heute agiert das Unternehmen erfolgreich auf mehreren Kontinenten und wird von Rolf C. Hagens Söhnen Mark, Tom und Rolf Jr. geleitet.

Mr. Hagen war eine unermüdliche Kraft und als Vorstandsvorsitzender von Rolf C. Hagen Inc. bis zu seinem überraschenden Tod aktiv. Im Laufe seines Lebens wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen der Haustierbranche geehrt. Im Juni 1999 wurde er in die Hall of Fame des amerikanischen Industrieverbandes der Heimtierbranche aufgenommen; die höchste Ehre, die man in dieser Branche erreichen kann. Im März 2004 bekam er eine Auszeichnung für sein Lebenswerk von der Vertriebsvereinigung für Haustiere, in Anerkennung für das innovative Design seiner Produkte und für seine großzügige Unterstützung von Organisationen und Privatpersonen, die sich der Verbesserung der Leben von Haustieren und Menschen verschrieben haben. Er ist damit die einzige Person in der Haustierbranche, die beide Auszeichnungen erhalten hat. Weiterhin hat er 1996 das deutsche Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhalten und 2005 wurde er durch den Bundespräsidenten mit der höchsten deutschen Zivilauszeichnung, dem Großen Bundesverdienstkreuz am Band, ausgezeichnet.

Trotz seiner Geschäftserfolge und zahlreichen Auszeichnungen hielt Rolf C. Hagen zeitlos beständige Werte wie Liebe, Güte, Bescheidenheit, Mitgefühl und Großzügigkeit sehr hoch.

Neues Buch über afrikanische PapageienPapageien in afrika, Madagaskar und auf den Maskarenen: Ökologie, Schutz und Management

Dieses Buch richtet sich an Ornithologen, Naturschutzbiologen, Vogelökologen, Akademiker, qualifizierte Vogelbeobachter und sachkundige Kreise. Es ist überaus reich bebildert mit hochwertigen Originalfotos, ist dabei aber kein einfacher Bildband. Es beinhaltet Karten sowie einige Diagramme und Tabellen. Das Buch deckt das aktuelle Wissen der biologischen Aspekte aller vorkommenden Papageien in Afrika, auf Madagaskar und den Maskarenen ab. Weiterhin gibt es eine Übersicht über die ausgestorbenen und fossilen Papageien dieser Region.

Das Buch wurde von Professor Mike Perrin, Direktor des Forschungszentrum für den Schutz Afrikanischer Papageien und emeritierter Professor der Fakultät für Biologie- und Naturschutzwissenschaften der südafrikanischen Universität in Kwazulu Natal, geschrieben. Der Idee zu diesem Buch folgte eine große Forschungsreihe über die südafrikanischen Papageien unter Leitung des Autors. Spezielle Themen, die im Buch behandelt werden, sind verhaltensbezogene und ökologische Eigenschaften der Papageien, ihre Artenmerkmale und Naturschutzbiologie. Mehrere aktuelle Konzepte der Vogel- und Naturschutzbiologie werden ebenfalls diskutiert. Das Buch

ist im Verlag Wits University Press erschienen (http://witspress.co.za); ISBN: 978-1-86814-552-2; ca. 464 Seiten.

Page 8: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LP/SP NachrichteN Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

8

Die Einrichtung für Orcas des Loro Parque ist der Ort, der von diversen internationalen Experten gewählt wurde, um das Orca-Junge namens Morgan aufzunehmen, das am 23. Juni 2010 vom holländischen Dolfinarium Harderwijk vor der holländischen Küste gerettet wurde. Diese Entscheidung wurde vom holländischen Gericht bekannt gegeben, das mit der Entscheidung dieses Falles beauftragt wurde und sich dabei von diversen internationalen Walexperten beraten ließ. Später wurde die Erlaubnis für den Transport nach Spanien vom holländischen Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Innovation gegeben und Morgan kam am 29. November 2011 im Loro Parque an.

Es handelt sich um ein noch nie

dagewesenes Ereignis, da das junge Orca-Weibchen sterbend, mit schweren Anzeichen von Unterernährung aufgefunden wurde und vom holländischen Delfinarium vor dem sicheren Tod gerettet wurde. Nachdem sich Morgan fast ein Jahr lang erholte und dank der holländischen Einrichtung wieder zu Kräften gekommen war, konnte sie in die Gruppe der Orcas im Loro Parque eingeführt werden. Dies ist der beste Ort in Europa für Morgan, damit sie gesund und innerhalb einer Familiengemeinschaft leben kann. Der Park verfügt nicht nur über die modernsten Einrichtungen, sondern auch über erfahrenes Personal. Dazu stellt Dr. Javier Almunia, stellvertretender Direktor der Loro Parque Fundación und verantwortlich für

die Meeresschutzprojekte, klar, „Unser einziges Interesse gilt der Gesundheit des Orcas. Wie auch in Fällen anderer geretteter Tierarten konzentrieren wir uns voll auf die Entwicklung der Tiere. Deswegen haben wir nicht gezögert unsere Einrichtungen und unser professionelles Expertenteam für diesen Fall zur Verfügung zu stellen“.

Die Entscheidung Morgan in eine Gruppe von Orcas in Menschenhand einzuführen, wurde durch die verantwortliche Behörde, in diesem Fall das Holländische Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Innovation, getroffen, die sich zuvor von einer Gruppe der wichtigsten Orca-Experten der Welt beraten ließen. Die einstimmige Schlussfolgerung der Wissenschaftler war, dass dies die einzige Möglichkeit wäre, um das Überleben des Tieres zu sichern. Besonders aufgrund der Tatsache, dass es sich um ein junges Meeressäugetier handelt, das alleine aufgefunden wurde und einer Art angehört, die auf eine Familie angewiesen ist, um überleben zu können. Aufgrund der Einrichtungen und der nötigen Erfahrungen, über die der Loro Parque verfügt, unterstützt und überwacht durch SeaWorld, haben die Experten und Verantwortlichen des Tieres die rechtlichen Schritte eingeleitet, um den Transport des Tieres nach Spanien schnell durchzuführen.

Während ihrer ersten Tage auf Teneriffa hat Morgan viel Zeit mit dem kleinen Orca Adán verbracht, darauffolgend auch mit den anderen Orcas. So normalisierten sich ihre Laute bereits im Laufe der ersten drei Wochen. Unter Wasser wurden die Vokalisierungen natürlicher und häufiger, während die Lautäußerungen über Wasser abnahmen. Der Sozialisierungsprozess mit ihren Artgenossen wurde schnellstmöglich begonnen, um die sozialen Kontakte zu schließen, die unerlässlich für eine gesunde Entwicklung sind. Sobald sie sich an die neuen Anlagen gewöhnt hatte, wurde sie mit den anderen zwei Weibchen Skyla und Kohana erfolgreich vereinigt. Der Sozialisierungsprozess beinhaltet verschiedene Schritte der Annäherung und der sozialen Neugestaltung des

Das Orca-Junge, das vom Dolfinarium Harderwijk gerettet wurde, wird in die Orcafamilie des Loro Parque integriert

Page 9: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LP/SP NachrichteNWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

9

Nach nur etwas über zwei Monaten nach ihrer Ankunft auf Teneriffa wurde Morgan bereits voll in die Aktivitäten des wissenschaftlichen Programms integriert, das die Loro Parque Fundación (LPF) mit den in OrcaOcean untergebrachten Tieren durchführt. Nun kam Dr. Filipa Samarra, die Spezialistin für Bioakustik vom Scottish Oceans Insitute in St. Andrews, vor kurzem speziell nach Teneriffa, um die Einrichtungen des Loro Parque zu besuchen. Sie führt das Forschungsprojekt weiter, das sich mit der Untersuchung der Veränderung von Morgans Dialekt während ihres Eingewöhnungsprozesses in ihrer neuen Familie beschäftigt.

Dr. Samarra erklärte, dass auch wenn man von anderen Tierarten weiß, dass sie über einen spezifischen und sich nicht verändernden Dialekt kommunizieren, es sich bei den Orcas um die einzige bekannte Tierart handelt, die ihre Laute anpassen können. Dr. Samarra nutzte

ihren Besuch auf Teneriffa und hielt einen wissenschaftlichen Vortrag für Forscher und Studenten der Fakultät für Physik und Biologie der Universität La Laguna (ULL). Die Zuhörer bekamen die Möglichkeit alles über ihre Erfahrungen mit der Bioakustik und den Dialekten der Orcas im Nordatlantik zu erfahren.

Die LPF kooperiert mit der Universität St. Andrews in der Erforschung der Bioakustik der Wale und stellt für die gesamte internationale Wissenschaftsgemeinde alle Aufnahmen von Morgans Lauten zur Verfügung. Die registrierten Laute von Morgan, die seit ihrer Ankunft auf Teneriffa aufgenommen werden, auch während ihres Eingewöhnungsprozesses in OrcaOcean, erlauben es die Forschungen des vokalen Verhaltens weiterzuführen, die nach ihrer Rettung begonnen wurden. Weiterhin kann darüber die erfolgreiche Integration dieses Exemplars in die Orca-Gruppe des Loro Parque bewertet werden. Hierbei ist hervorzuheben, dass Dr. Samarra Morgan seit ihrer Rettung in Harderwijk sehr gut kennt. Sie war die verantwortliche Wissenschaftlerin, die Morgans Dialekt mithilfe der existierenden Register von Orca-Lauten aus dem Nordatlantik verglich, um so ihre Familie zu finden. Unglücklicherweise gelang dies auch nach zwei Studien nicht. Dr. Filippa Samarra hob hervor, dass das Tier “sehr aktiv ist und im sozialen Umgang mit den anderen Exemplaren steht und daher auch die charakteristischen Kratzspuren aufweist, die bei den sozialen Interaktionen mit den anderen Individuen entstehen und

die so auch bei den Wildpopulationen zu beobachten sind”.

Weiterhin wird Morgan in die Bioakustik-Projekte eingeschlossen, die die LPF in Zusammenarbeit mit der ULL durchführt. Gleiches gilt für die Aktivitäten, die die Effekte der Umweltverschmutzung auf die Gesundheit der Wale untersuchen. Diese werden von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Las Palmas de Gran Canarias (ULPGC) durchführt. “Wir nutzen das medizinische Training, wie die freiwillige Blutabnahme, die wir regelmäßig zur tierärztlichen Kontrolle durchführen, um auch die Proben zu entnehmen, um die uns Forschungsgruppen von verschiedenen Universitäten bitten”, erklärt Dr. Javier Almunia, verantwortlicher Leiter der wissenschaftlichen Projekte der LPF.

Weiterhin wurde im Zuge der Wissenschaftsabkommen, die von der LPF mit anerkannten internationalen akademischen Einrichtungen angestrebt werden, eine Kollaboration mit dem Dänischen Naturhistorischen Museum begonnen. Diese Zusammenarbeit besteht in der Zusendung verschiedener Blutproben von Morgan, mithilfe derer die Forscher der dänischen Einrichtung minuziöse Genanalysen vornehmen werden. Das Ziel dieser Forschungen ist die erste detaillierte Beschreibung von kompletten Genomsequenzen dieser Wale. Diese sollen helfen die genetischen Veränderungen zu bestimmen, die diese Tiere durchlaufen haben, um ihre Sinne, ihre Physiologie und ihre Anatomie an die Meeresumwelt anzupassen.

Gruppengefüges. Die Tiere haben Zeit sich nach und nach an die veränderte Situation zu gewöhnen und eine neue Hierarchie zu bilden. Diese hierarchische Organisation ist ein natürlicher Prozess, der bei sozialen Tieren wie Orcas, Delfinen oder auch Primaten kontinuierlich auftritt. Der Prozess wurde von den zuständigen Tierärzten und Trainern Schritt für Schritt koordiniert und überwacht. Währenddessen wurden Morgans Laute kontinuierlich analysiert und ihr Wohlbefinden sichergestellt. Morgans Verhalten hat sich seit dem ersten Moment erstaunlich verändert

und tatsächlich spielt und schwimmt sie selbstverständlich mit ihren neuen Familienmitgliedern. Jeder, der sie gemeinsam mit der Gruppe sieht, wird merken wie glücklich sie ist und wie wichtig es für die Orcas ist, soziale Verbindungen herzustellen.

Morgan wiegt inzwischen mehr als eine Tonne und frisst am Tag über 30 Kilo Fisch. Damit ist ihr Energiebedarf 25 % höher als zuvor, was auf die gestiegene Bewegung und die sozialen Interaktionen in ihrem neuen Zuhause zu führen ist.

Das Orcaweibchen Morgan wird teil des wissenschaftlichen Programms der LPF

Page 10: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LP/SP NachrichteN Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

10

Im Loro Parque gab es kürzlich Nachwuchs bei den Großen Tümmlern. Diese Geburt ist ein wichtiges Ereignis, auf das der Park sehr stolz ist. Belegt sie doch einmal mehr, dass sich die Tiere im Loro Parque und dem eigens für sie kreierten Delfinarium sehr wohl fühlen. Fortpflanzung bei Tieren in Menschenhand ist immer ein wichtiger Indikator für das Wohlbefinden der Tiere.

Sanibel, die 31-jährige frisch gebackene Delfinmutter hat ein Delfinmädchen zur Welt gebracht. Die kleine Ilse ist jetzt rund sieben Monate alt und wiegt schon 60 Kilo. Ihre Entwicklung wird seit dem Moment ihrer Geburt ständig von Tierärzten und Trainern überwacht. Sechs Stunden dauerte der Geburtsvorgang, dann endlich war das Kleine geboren. Schon nach wenigen Augenblicken schwamm das etwa ein Meter lange Jungtier an die Wasseroberfläche, um seinen ersten Atemzug zu tun. Seitdem weicht es seiner Mutter nicht mehr von der Seite. Beide dürfen im medizinischen Becken ihre Zweisamkeit beim Stillen genießen und schwimmen synchron ihre Runden. „Für uns alle hier im Loro Parque ist diese Geburt ein großes Ereignis gewesen. Denn es belegt das Wohlbefinden unserer Tiere“, betonte Wolfgang Kiessling, Präsident des Loro Parque. Er selbst hat dem Delfin den Namen „Ilse“ gegeben, zu Ehren seiner Mutter, die am gleichen Tag Geburtstag hatte.

Mit Ilse leben nun zehn Große Tümmler im Loro Parque. Drei davon sind männliche Tiere, die übrigen sieben Exemplare sind weiblich. Sie teilen sich sechs miteinander verbundene Becken, die mehr als sieben Millionen Liter Wasser fassen, die direkt aus dem Atlantik bezogen werden. Der Große Tümmler ist der am häufigsten in Menschenhand zu findende Delfin. In der freien Wildbahn lebt diese Art in Küstennähe, in geringer Meerestiefe. Derzeit leben in Europa

rund 200 Delfine in Zoologischen Gärten. Demgegenüber steht die Zahl von 300.000 Meeressäugern, die alljährlich in der freien Wildbahn an den Folgen von Überfischung, Zusammenstößen, Unfällen, Wasserverschmutzung oder als Jagdopfer sterben.

Ilse – neugeborenes Delfinweibchen im Loro Parque

Page 11: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LP/SP NachrichteNWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

11

Der Loro Parque überreichte im Oktober vergangenen Jahres den Premio Gorila 2010 an die Organisation Birdlife International in Anerkennung für die Unterstützung und das Engagement für die Erhaltung der Vögel und ihrer natürlichen Lebensräume sowie der globalen Artenvielfalt. Die Veranstaltung fand im Präsidentschaftssitz der kanarischen Regierung statt und zählte mit der Präsenz des Regierungspräsidenten Paulino Rivero, des Präsidenten des Loro Parque, Wolfgang Kiessling und des Generaldirektors von BirdLife International, Dr. Marco Lambertini. Weitere zivile und konsulare Behörden wohnten der achten Ausgabe dieser Preisverleihung bei.

BirdLife International ist der weltweit größte Zusammenschluss von Naturschutz-Organisationen, die sich für die Erhaltung der Vögel und den Schutz der globalen Artenvielfalt einsetzen. Dafür arbeiten sie mit verschiedenen lokalen Gemeinden in über hundert Ländern und Gebieten der ganzen Welt zusammen und fördern so die Nachhaltigkeit bei der Nutzung natürlicher Ressourcen. In den vergangenen Jahren hat BirdLife International sehr spezifische

Maßnahmen entwickelt, um das Aussterben bedrohter Arten weltweit zu verhindern. Auch haben sie sich stark dafür eingesetzt, dass das Naturschutz-Management den lokalen Gemeinden übergeben wird, sodass die lokalen Naturschutz-Initiativen, unter dem Konzept des nachhaltigen Tourismus, gefördert werden.

Die Loro Parque Fundación unterstützt Projekte, die von dem BirdLife Netztwerk angehörenden Organisationen durchgeführt werden, um gefährdete Papageienarten zu retten. Seit 1995 arbeitet die LPF mit Armonía (BirdLife in Bolivien) zusammen, um den Blaulatzara (Ara glaucogularis) zu retten; eine Art, die vom Aussterben bedroht ist. Mit dem Kooperationspartner Burung Indonesia (BirdLife in Indonesien) wird gemeinsam für den Goffinkakadu (Cacatua goffiniana) und den Prachtlori (Lorius garrulus) gearbeitet. In 2008 unterstützte die LPF SAVE Brasil (BirdLife in Brasilien) bei den intensiven Schutzaktivitäten für den Lear-Ara (Anodorhynchus leari), die dazu führten, dass diese Art von „vom Aussterben bedroht“ auf “stark gefährdet“ heruntergestuft werden konnte. Die erste Zusammenarbeit zwischen

BirdLife und der LPF fand von 1989 bis 1996 statt und galt der Kaiseramazone (Amazona imperialis) und der Blaukopfamazone (Amazona arausiaca) auf Dominica.

Der Premio Gorila ist eine Auszeichnung, die der Loro Parque bereits seit sieben Jahren an den herausragendsten Kooperationspartner des Jahres vergibt, um seine Anstrengung und sein Engagement für die Weiterentwicklung des Sektors und die Anwendung verantwortlicher und ökologischer Politik zu würdigen. Es handelt sich bei dem Preis um eine Bronzeskulptur in Form eines Gorillas, der für Treue, Stärke und Loyalität steht.

In vergangenen Preisverleihungen überreichte der Loro Parque den Preis dem Reiseveranstalter Iberostar, dessen Präsidenten Miguel Fluxá die Auszeichnung im Jahr 2003 entgegennahm. Im Folgejahr wurde der Preis der Unternehmensgruppe Neckermann Thomas Cook AG, in Anwesenheit des Generaldirektors Wolfgang Beeser, überreicht. Im Jahr 2005 wurde Globalia – Travel Plan ausgezeichnet (Juan José Hidalgo) und im Jahr 2006 TUI UK, wobei Generaldirektor David Harper die Auszeichnung überreicht bekam. 2007 erhielt der Reiseveranstalter TUI Deutschland den Preis und im Jahr 2008 der Präsident des Inselrats von Teneriffa, Ricardo Melchior, in Anerkennung seiner Hingabe und Eintreten für die Umwelt. In der letzten Ausgabe 2009 wurde der Premio Gorila dem deutschen Fernsehsender VOX für die Förderung des Urlaubszieles Teneriffa übergeben.

Der Loro Parque überreicht den Premio Gorila 2010 an BirdLife international

Übergabe einer auszeichnung vom Fremdenführerverband teneriffas an den Loro ParqueAm Samstag, den 17. Dezember 2011, just am 39. Jahrestag des Loro Parque, übergab der offizielle Fremdenführerverband Teneriffas (APIT) eine Plakette in Anerkennung der Arbeit von Wolfgang Kiessling und

des Loro Parque. Im Konferenzsaal des Thaidorfes des Loro Parque fand die offizielle Übergabe statt; im Beisein von 18 lizenzierten Fremdenführer des APIT und eines Direktorenteams des Loro Parque, übergab APIT Präsident

Loly Albelo dem Präsidenten des Loro Parque, Herrn Wolfgang Kiessling, die bedeutungsvolle Auszeichnung. Im Anschluss wurde ein kleiner Cocktail gereicht, dem eine gemeinsame Führung durch den Park folgte.

Marco Lambertini, Paulino Rivero y Wolfgang Kiessling

Cacatua goffiniana

Page 12: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LP/SP NachrichteN Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

12

Zum Jahresende 2011 besuchte der spanische Fußballnationaltrainer Vicente del Bosque den Loro Parque. Er und seine Familie nutzten das gute Wetter Teneriffas, um sich vom Jahr 2011 zu verabschieden. Während der Tour durch den Park machte er zahlreiche Fotos mit Fans und gab Autogramme. Trotzdem war noch genug Zeit das Aquarium, die Orcas, die Gorillas und die Pinguine zu genießen. Später besuchten er und seine Familie dann das kürzlich renovierte Seelöwen-Stadion, wo die Trainer die Gelegenheit hatten tolle Momente mit dem beliebtesten Trainer Spaniens zu verbringen.

Am 18. September 2011 lud der Loro Parque 50 Crewmitglieder und Kadetten des kolumbianischen Flaggschiffs „Gloria“ dazu ein einen Tag im Park zu verbringen. Die Gruppe unter Leitung von Kapitän Gabriel Pérez Garcés wurde begleitet von Divia Cepeda Roja, der kolumbianischen Konsulin auf den Kanarischen Inseln. Aufgrund ihrer Nähe zum Meer genossen die Crewmitglieder besonders die Shows der Orcas, Delfine und Seelöwen. Nach so vielen Monaten auf See wussten sie aber auch die anderen Tiere des Parks zu schätzen. Darunter natürlich die Papageien, über die sie besonders im Bezug auf die erfolgreichen Schutzprojekte lernten, die die Loro Parque Fundación in Kolumbien durchführt. Besonders das wichtige Projekt für den bedrohten Gelbohrsittich (Ognorhynchus icterotis) stieß auf großes Interesse.

Das Schulschiff “Gloria” ist ein Dreimaster mit 63 Meter Länge und 40 Meter Masthöhe. Im Mai 2011 fuhr es aus Cartagena, Kolumbien aus und segelte über den Nordatlantik, mit Stopps in 14

Häfen. Santa Cruz de Tenerife war der letzte Stopp in Europa bevor sie nach Kolumbien zurückkehrten.

Vicente del Bosque besucht das neu renovierte Seelöwen-Stadion des Loro Parque

Mitglieder des kolumbianischen Schulschiffs “Gloria” besuchen den Loro Parque

eaZa Kampagne gegen die aussterbekrise in asien Das erste Mal in ihrer aktiven Geschichte hat die EAZA (European Association of Zoos and Aquaria, Dachverband der europäischen Zoos und Aquarien), bei der der Loro Parque Mitglied ist, sich mit der IUCN/SSS (Species Survival Commission of the International Union for the Conservation of Nature, Artenschutzkommission der Internationalen Union für die Bewahrung der Natur) zusammen geschlossen. Sowohl

die EAZA als auch die IUCN/SSS wollen auf die Aussterbekrise in Südostasien aufmerksam machen. Besonders viele große südostasiatische Tierarten stehen vor dem unmittelbaren Verschwinden. Die Hauptbedrohungen sind der Handel von Tieren und Tierteilen und voranschreitender Lebensraumverlust. Die Bedrohung des Aussterbens ist allgegenwärtig: vor einem Monat haben die WWF (Worldwide Fund

for Nature, Weltverband für Naturschutz) und die Internationale Rhino-Stiftung bestätigt, dass das Java-Nashorn in Vietnam ausgestorben ist. Das letzte seiner Art wurde von Wilderern im April 2010 wegen seines Horns getötet.

Die Südostasien-Kampagne der EAZA und IUCN/SSC hat zum Ziel auf die Krise mit verschiedenen Aktionen zu reagieren. Dazu

Page 13: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LP/SP NachrichteNWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

13

Der Loro Parque erweitert stetig sein Angebot und setzt dabei kontinuierlich auf Qualität und Vielfalt in seinen Einrichtungen. In diesem Sinne wurde das Jahr 2012 mit einem neuen Paar weißer Bengaltiger (Panthera tigris tigris), auch Königstiger genannt, begonnen. Es handelt sich hierbei um ein Männchen und ein Weibchen im Alter von anderthalb Jahren, die aus dem

Guangzhou Xiangjiang Safari Park aus China kommen. Nun erfreuen sie sich an ihrem neuen Zuhause, umgeben von Vegetation, einem Wasserfall und einem exklusiven See, der ihnen erfrischende Bäder im Sommer ermöglicht.

Bei den Bengaltigern handelt es sich um die bekannteste und häufigste Unterart der

Tiger, die normalerweise in Indien, Nepal, Bangladesch, Bhutan, Birma und China (in der südlichen Region Tibets) vorkommt.

Der Bengaltiger ist wie alle Tiger ein Einzelgänger, der generell nicht in Gruppen lebt, mit Ausnahme der Weibchen, die mit ihren Jungen in kleinen Gruppen reisen. Die Länge der Männchen übersteigt mit Leichtigkeit die drei Meter. Die Weibchen hingegen sind kleiner, erreichen aber dennoch eine Höhe von 1,10 Metern. Diese Tiere können in einer großen Vielfalt an Lebensräumen leben; dazu zählen Savannen sowie Tropische und Subtropische Wälder. Sie ernähren sich überwiegend von Wildschweinen und Rotwild, aber auch Vögel, Fische, Nagetiere, Reptilien und weitere Säugetiere wie Affen gehören zum Speiseplan.

zählen Geldsammlungen für in situ (vor Ort) Erhaltungsinitiativen in dieser Region, Aufklärung von europäischen Zoobesuchern über die Aussterbekrise (und wie sie helfen können) und die Verdeutlichung der anhaltenden Notwendigkeit zur strikten Handelskontrolle und effizienten Anwendung der existierenden Gesetzgebung vor der EU und anderen Organen. Insgesamt gibt es 166 vom Aussterben bedrohte Tierarten

in Südostasien, die in dieser Kampagne oberste Priorität haben.

Es ist beabsichtigt, dass die in situ Erhaltungsprojekte in den meisten der ASEANLänder (Association of Southeast Asian Nations, Verband Südostasiatischer Nationen) stattfinden und eine große und variable Bandbreite südostasiatischer Tierarten abdecken, unter ihnen der Mekong-

Riesenwels und die Saola (eine einzigartige Huftierart, die erst 1992 entdeckt wurde). Die Loro Parque Fundación hat insgesamt 16 verschiedene in situ Erhaltungsprojekte, mit dem Fokus auf bedrohte Papageienarten und ihre Lebensräume in Südostasien mit US$ 2.316.262 unterstützt. Ihre vier zurzeit aktiven Projekte betreffen den Schutz des Rotsteißkakadus, einheimische Papageien auf Luzon (Philippinen) bzw. Halmahera (Indonesien) und das Phu Khieo Wildtier-Reservat in Thailand.

Der Loro Parque startet mit einem neuen Paar weißer Bengaltiger in das Jahr 2012

Rotsteißkakadu „Vom Aussterben bedroht“

Page 14: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LPF NachrichteN Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

14

Der Loro Parque vergrößert seine Pinguinfamilie und verabschiedete das Jahr 2011 mit dem Schlupf zweier Südlicher Felsenpinguine. Damit ist er der erste europäische Zoo, dem die Zucht dieser Art gelingt. Darüber hinaus kamen auch mehrere Eselspinguinküken in diesem Polarsommer zur Welt und gemeinsam mit ihren Eltern überraschen sie Groß und Klein im größten Pinguinarium der Welt.

Die antarktischen Südlichen Felsenpinguine sind die kleinsten innerhalb der Gattung der Schopfpinguine und durch ihre farbigen Kopffedern leicht zu erkennen. Man sieht sie nicht nur watschelnd und mit anderen Pinguinen agierend, sondern auch wie sie über die Steine hüpfen. Sie haben verschiedene nonverbale Kommunikationsmethoden, die durch bloßes Hinschauen im Pinguinarium des Loro Parque leicht zu beobachten sind; wie zum Beispiel das Kopfschütteln, das Bewegen der Flügel, das Beugen oder das Putzen des Gefieders. Noch ist das Geschlecht der Küken nicht bestimmt, da dies erst ab einem fortgeschrittenen Alter mittels DNA-Analyse möglich ist.

Mit diesen neuen Exemplaren erhöht sich die Zahl der Pinguine, die unter

der sorgfältigen Betreuung ihrer Pfleger in diesem Polarsommer im Loro Parque geschlüpft sind. Es ist hervorzuheben, dass diese vom Südpol stammenden Exemplare spezielle Pflege und eine große Hingabe erfordern und nur unter optimalen Voraussetzungen wachsen und sich fortpflanzen. Deswegen erfreuen sich diese Seevögel an den besten Bedingungen in den Anlagen

von Planet Penguin. Die Einrichtung erleichtert auch die Fortpflanzung, denn das Eis, der Schnee und die Kälte sind von bester Qualität und immer garantiert. Nicht nur die Temperatur ist wichtig für die Pinguine, sondern auch die 12 Tonnen Schnee, die täglich produziert werden. Darüber hinaus ist die Einhaltung der Lichtzyklen, die in der Antarktis vorherrschen, besonders wichtig.

als erstem Zoo in europa gelingt dem Loro Parque die Zucht von Südlichen Felsenpinguinen

Die Loro Parque Fundación erhöht das Budget für Naturschutzprojekte im Jahr 2012 auf über eine Millionen US Dollar

Der Beirat der Loro Parque Fundación hat im Oktober 2011 nach zwei Tagen intensiver Beratung beschlossen das Budget für das Jahr 2012 auf über eine Millionen US Dollar zu erhöhen. Dieser Betrag wird wie immer komplett für den Schutz der Tiere und ihrer Lebensräume und für die Durchführung von Naturschutzprogrammen in 20 Ländern weltweit investiert. Dies ist nur dank des enormen Engagements der Sponsoren und Förderer möglich, die sich trotz anhaltender Wirtschaftskrise für den Schutz der verschiedenen Ökosysteme einsetzen.

Diese Entscheidung wird sich positiv auf mindestens 36 Schutzprojekte verschiedener Tierarten auswirken; besonders Papageienprojekte werden unterstützt, aber auch pädagogische Aktivitäten und der Schutz von Walen und

Gelbohrsittich

Page 15: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LPF NachrichteNWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

15

Die Loro Parque Fundación feierte am 16. September 2011 zum dritten Mal ihre große Benefizgala im Hotel Botánico. Die Veranstaltung, die in den Gärten des Luxushotels stattfand, wurde vom Präsidenten der Inselregierung Teneriffas, Ricardo Melchior, präsidiert. Daran teil nahmen mehr als 550 Personen, darunter Geschäftsleute, Experten und verschiedene Persönlichkeiten der kanarischen Gesellschaft, die Jahr für Jahr mit der Stiftung zusammenarbeiten, um Mittel für weltweite Naturschutzprojekte und die lokale Umweltbildung bereitstellen zu können.

Nach der Begrüßungsrede des Präsidenten der Loro Parque Fundación, Wolfgang Kiessling, traten verschiedene anerkannte Künstler auf. Das Beatriz Alonso Quartett, das erst kurz zuvor das neue Album Villegas 10 im Auditorium von Teneriffa vorgestellt hatte

sowie die junge Künstlerin Yanira Martín, eine Offenbarung der Welt der Harfe. Debora Quattrini, eine anerkannte Komponistin und Interpretin des italienischen Jazz, die seit Kurzem auf Teneriffa lebt, überraschte alle Gäste mit ihrer sanften und sinnlichen Stimme. Zusätzlich zu diesen überzeugenden Darbietungen sorgte der populäre kanarische Sänger Chago Melián mit einem speziellen und traditionellen Auftritt für den krönenden Abschluss des Abends. Danach folgte eine große Tombola mit sensationellen Preisen, wie dem Hauptpreis; einem Chevrolet, der von dem Unternehmen Vilella Rahn gespendet wurde. Der Verantwortliche Leiter von Chevrolet, José Antonio Reyes, überreichte die Schlüssel dem glücklichen Gewinner, Juan Antonio Pelayo, Direktor des Unternehmens EGATESA, der seinerseits entschied das Auto großzügiger Weise der Loro Parque Fundación zurückzuspenden. So ergab sich

eine tolle Möglichkeit für die Stiftung eine erneute Versteigerung zu organisieren, um weitere Einnahmen für die Stiftungsprojekte zu generieren. Die glückliche Gewinnerin war Candelaria Acosta Abrante. Am 5. Januar erhielt sie bei einer offiziellen Übergabe im Loro Parque die Schlüssel zu ihrem neuen Auto. Bei der Übergabe anwesend war der Vizepräsident des Loro Parque, Christoph Kiessling, begleitet vom Verkaufschef von Vilella Rahn, Andrés Hernández, dem Direktor der Loro Parque Fundación, Dr. David Waugh und natürlich dem großzügigen Spender, Juan Antonio Pelayo. Dank der wichtigen Unterstützung der Gäste konnte die Loro Parque Fundación rund 85.000 € einnehmen. Diese Summe macht es möglich weiterhin die Naturschutzprojekte der Stiftung in zahlreichen Ländern der fünf Kontinente zu finanzieren, in die seit 1994 bereits über 12.000.000 US Dollar investiert wurden.

Delfinen werden gefördert, insbesondere in der Region der Kanarischen Inseln.

Während dieser 15. Jahrestagung im Loro Parque haben die verschiedenen Experten und Berater aus internationalen privaten und öffentlichen Einrichtungen ausführlich die Prioritäten der Projekte analysiert und diskutiert. Weiterhin wurden Ergebnisse von einigen, in den Vorjahren begonnenen, Projekten beurteilt, um über die Fortführung der Aktivitäten zu entscheiden. Hervorzuheben ist der Erfolg des Blaulatzara-Projektes in Bolivien, des Gelbohrsittich-Projektes in Kolumbien und des Lear-Ara-Projektes in Brasilien. Die beiden letzten Arten konnten bereits in der Roten Liste Gefährdeter Tierarten der Internationalen Union zur

Erhaltung der Natur (IUCN) von „vom Aussterben bedroht“ auf „stark gefährdet“ heruntergestuft werden. Diese wichtigen Erfolge fordern ein kontinuierliches Engagement, das die Loro Parque Fundación mit Nachdruck verfolgt.

Unter den wichtigsten Projekten befindet sich das Projekt, das sich dem Schutz des philippinischen Kakadus widmet, für das im Jahr 2012 ein Budget von mehr als 100.000 US Dollar zur Verfügung gestellt wird. Das Projekt des Blaulatzaras wird ebenfalls mit über 100.000 US Dollar unterstützt, um weiterhin gegen dessen Aussterben zu kämpfen. Darüber hinaus werden weiterhin Forschungen über die Immunologie und Bioakustik von Walen gefördert, die von den Universitäten La

Laguna und Las Palmas de Gran Canaria durchgeführt werden.

An dieser Stelle sollte nicht versäumt werden, die bedeutenden ökonomischen Beiträge der Sponsoren der Loro Parque Fundación zu erwähnen. Ohne diese großartige Unterstützung wäre es nicht möglich all diese Naturschutzprojekte durchzuführen. Zu den Unternehmen, die die Stiftung und die Projekte unterstützen, zählen: Kalise, Pepsi, Banca March, BBVA, Banco Santander, Versele-Laga, World of TUI, Compañía Cervecera de Canarias, Cepsa, Fontasol, Redisa, Embotelladora de Canarias, Endesa, Fonteide, ESHL, Fuente Alta, Cash & Carry, Dona, Litografía Romero, Alberto´s Perfums, Comercial Salamo, Cadena Ser, Abaxis, Ono und viele mehr.

Über 550 Personen nehmen an der großen Benefizgala der Loro Parque Fundación teil

Juan Antonio Pelayo, David Waugh, Candelaria Acosta

Abrante, Christoph Kiessling, Andres Hernandez

Page 16: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LPF NachrichteN Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

16

Die Größe von Futterpartikeln scheint bei der Ernährung von Papageien eine große Bedeutung für die Regulierung und die Funktion des Darmtraktes zu spielen. Aus vorhergehenden Studien geht hervor, dass die Verdauung von Partikeln in der ersten Hälfte des Dünndarms bei Vögeln langsamer ist, wenn die Partikel größer sind. Dies führt zu erhöhten peristaltischen (zusammendrückenden) Bewegung und damit ggf. zu einer besseren Nutzung der Nährstoffe. Eine Möglichkeit die Partikelgröße bei der Handaufzucht von

Papageien zu variieren, ist die Nutzung von unterschiedlichen Mengen nativer Stärke im Verhältnis zur Menge von gelierter Stärke. Die Gelatinisierung wird durch das Kochen der Stärke hervorgerufen, das dazu führt, dass die Amylase-Moleküle ihre Bindung an die Amylopektin-Moleküle verlieren und die Mischung so zäher wird.

Als Teil der Partnerschaft zwischen der Loro Parque Fundación und ihrem Sponsor Versele-Laga, dem belgischen Tierfutterunternehmen, wurden in 2011 Forschungen im Loro Parque durch die Forscherin Stefanie Reinold und mit der Unterstützung der Mitarbeiter

der Baby Station durchgeführt. Die kürzlich veröffentlichten Forschungen* beschäftigten sich mit dem potenziellen Einfluss der Partikelgröße und der Höhe des Gelatinisierungsgrades der Stärke auf die Entwicklung von Papageienküken der Amazonengattung. Hierfür wurden drei Untersuchungsgruppen aus insgesamt 24 Amazonenküken im Alter zwischen 10 Tagen und der Selbstständigkeit gebildet. Alle Tiere wurden mit Handaufzuchtsfutter der gleichen Nährwertzusammensetzung gefüttert, das jeweils Weizenstärke enthielt, die sich allerdings im Mahlgrad unterschied:

A. 0 % native Stärke; 100 % Stärke geliert; Partikelgröße < 0,25mm (fein gemahlen)

B. 20 % native Stärke; 80 % Stärke geliert; Partikelgröße 0,4 – 0,6 mm (grob gemahlen)

C. 40 % native Stärke; 60 % Stärke geliert; Partikelgröße 0,4 – 0,6 mm (grob gemahlen)

Um die Wachstumsrate zu berechnen, wurde das Gewicht der Küken jeden Morgen vor der ersten Mahlzeit des Tages verzeichnet. Einmal in der Woche wurde der pH-Wert des Kots mit einem tragbaren pH-Meter erfasst und die Konsistenz wurde von 0 bis 5 eingestuft (5 = Optimum). Ebenfalls einmal in der Woche wurde die Geschwindigkeit der Kropfentleerung erfasst.

Die Ergebnisse wurden statistisch überprüft und im Bezug auf die Wachstumsraten, die auf der Gewichtszunahme basieren, konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Testgruppen festgestellt werden. Alle drei Gruppen zeigten ein sehr ähnliches Wachstumsprofil.

Die Konsistenz des Kots war dem Optimum näher bei den Küken, die mehr native Stärke gefüttert bekamen: der pH-Wert war bei optimaler Kotkonsistenz niedriger, was der Fütterung von größeren Partikeln und weniger Gelatinisierung entspricht. Die Tendenz, die durch die beiden Kot-Parameter gezeigt wird, deutet auf einen positiven Effekt auf die Darmgesundheit und –funktion der Amazonenküken hin. Dieser ist bei Variante C am günstigsten.

Jüngste Forschungen im Loro Parque über die ernährung von handaufzuchten

Page 17: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LPF NachrichteNWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

17

Im Bezug auf die Kropf-Entleerungs-Rate zeigt Abbildung 3 den Anteil des vollen Kropfes nach einer Stunde. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Nahrungsvarianten waren auch nach zwei bzw. drei Stunden identisch. Die langsamste Entleerung geschah somit bei Variante C, bei der die Menge der Stärke am höchsten war. Das würde daraufhin deuten, dass Nahrung mit größeren

Partikeln und weniger Gelatinisierung in Bezug zu einem langsamen Durchlaufen des Darms steht und damit ggf. mit einer besseren Nutzung der Nährstoffe. Jedoch deutet die schnellere Kropfentleerung bei den Küken der Nahrungsvariante B im Gegensatz zu Variante A daraufhin, dass mehr dazu gehört als ein Schwellenwert von nativer Stärke, um eine langsamere Kropfentleerung zu bewirken. Weitere

Forschungen dieser Art werden durchgeführt werden.

* Reinold, S., Waugh, D., Kalmar, I und G. Werquin (2012) Influence of particle size and starch gelatinization of hand-rearing diets on growth, crop emptying and faecal parameters in Amazona parrot chicks. 7. Europäische Konferenz zur Zootier-Ernährung, Zürich: 27. – 30. Januar 2012.

Eine Studie findet heraus, dass Flussdelfine am Rande des Aussterbens stehenDie Loro Parque Fundación hat die Veröffentlichung der Ergebnisse einer ausgiebigen Studie unterstützt, die die Aufmerksamkeit auf den kritischen Erhaltungsstatus von Flussdelfinen und anderen Zahnwalen (Odontocetes) lenkt, die in Küstengebieten leben. Diese sind aufgrund der Nähe zu den menschlichen Aktivitäten besonders sensibel und stark gefährdet. In dieser Hinsicht bemerkt Dr. Javier Almunia, stellvertretender Direktor der LPF und Walexperte, dass „Flussdelfine in diesem Fall mit den Kanarienvögeln verglichen werden könnten, die früher in Minen genutzt wurden, um Gas zu bemerken. Sie sind die sensibelste Art, wenn man in Betracht zieht, dass sie in verschmutzten Gebieten leben und sie sind das Warnsignal, was anderen ozeanischen Arten passieren könnte, wenn sich der Trend nicht ändert.“

Dieser Bericht, kofinanziert durch die LPF, wurde von der Bonner Konvention (auch Übereinkommen zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten - Convention on Migratory Species, CMS) im Rahmen des Umweltprogrammes der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP) veröffentlicht. Ziel ist es, die internationale Wissenschaftsgemeinde über die fatale Situation aufzuklären, in der sich diese Arten befinden. Diese hat sich über die letzten zehn Jahre aus verschiedenen Gründen, wie Umweltverschmutzung, Beifang und durch Überfischung fehlende Fischgründe bedeutend verschlechtert.

Der Bericht von Professor Boris Culik der Universität Kiel ist ein umfangreiches Dokument, das 72 Zahnwalarten detailliert beschreibt. Es enthält die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über Verteilung, Migrationsverhalten und Verhalten und weist auf Bedrohungen hin, denen die Zahnwale ausgesetzt sind. Das Dokument befasst sich u. a. mit Pottwalen, Orcas, Schnabelwalen, Schweinswalen, Pilotwalen und Delfinen.

Die LPF hat dieses Projekt im Zuge ihrer Walschutzaktivitäten unterstützt, die bereits in den Achtziger Jahren mit dem Vorschlag eines Walschutzgebietes in Makaronesien (Azoren, Madeira, Kanaren, Kap Verde) starteten. Die

Aktualisierung der Bedrohungsstatus der Odontocetes wurde auch vom WWF, der IFAW und den Abkommen zum Schutz der Wale des Mittelmeeres und der Nordsee (ACCOBAMS und ASCOBAMS) unterstützt.

Page 18: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LPF NachrichteN Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

18

Ende Januar traf sich eine Delegation der Loro Parque Fundación mit einer Vertretung der brasilianischen Regierung, um die Rettungsmöglichkeiten des seltensten Papageis der Welt zu besprechen; dem Spix-Ara. Dieser in der Wildnis ausgestorbenen

Art, die ursprünglich aus dem Nordosten Brasiliens stammt, kann nur noch mithilfe der 75 Exemplare geholfen werden, die im offiziellen Zuchtprogramm in Menschenhand gezüchtet werden. Das internationale Programm wird von der brasilianischen Regierung geleitet und überwacht.

1987, als es bereits weniger als 20 bekannte wilde Spix-Aras gab, begann der Loro Parque das Rettungsprojekt, das später zum Zuchtprogramm in Menschenhand wurde. In der Zwischenzeit hat die Loro Parque Fundación, die diese Papageienart in ihrem Logo führt, die wichtige Zusammenarbeit mit der brasilianischen Regierung übernommen und weiter geführt. Über zehn Jahre hinweg, in denen noch das letzte Männchen dieser Art in Brasilien existierte, unterstützte die LPF mit über 700.000 US Dollar ein intensives

Schutz- und Kommunikationsprogramm. In Teneriffa unterhält die Stiftung ein exklusives Zuchtzentrum für diese Art, wo bis jetzt sechs Jungvögel schlüpften und zurzeit neun Spix-Aras untergebracht sind, die Eigentum der brasilianischen Regierung sind.

Für das Treffen im Januar flogen der Vizepräsident des Loro Parque, Christoph Kiessling sowie Dr. David Waugh und Simon Bruslund, Direktor und Kurator der LPF nach Brasilia, um sich dort mit der Delegation des Instituts Chico Mendes für den Schutz der Artenvielfalt in Brasilien zu treffen. Die Delegation bestand aus Präsident Dr. Rómulo Barreto, Direktor Dr. Marcelo Marcelino und Kurator Dr. Ugo Vercillo. Das Zusammentreffen war sehr produktiv und gab neue Impulse für die Bemühungen diese Art zu retten.

Die Loro Parque Fundación reist nach Brasilien, um den seltensten Papagei der Welt zu retten

Neues von der PapageienkollektionSeptember:

1.138 Jungtiere wurden bis Anfang September beringt, sodass die langsam abklingende Zuchtsaison als erfolgreich bezeichnet werden kann, wenngleich bis zum Ende des Jahres sicherlich noch einige Jungtiere dazukommen werden.

Besonders freuen wir uns über die erneut gelungene Naturbrut unserer Kurzschwanzpapageien (Graydidascalus brachyurus). Das von den Eltern selbst aufgezogene Jungtier ist inzwischen ausgeflogen und es ist eine sehr nette Familienidylle, wenn alle drei “Kurzschwänze” dicht nebeneinander sitzen und sich gegenseitig im Gefieder kraulen.

Auch unsere vier jungen Lear-Aras (Anodorhynchus leari) entwickeln sich, von den Eltern aufgezogen, weiterhin prächtig.

Die größten “Blauen”, die Hyazintharas (Anodorhynchus hyacinthinus), kommen immer relativ spät im Jahr in Brutstimmung. Inzwischen sind fünf Jungtiere von drei Paaren geschlüpft. Zwei Jungtiere werden von einem Paar selbst aufgezogen, während die anderen drei Jungvögel bestens in der Baby Station heranwachsen. Mittlerweile haben noch zwei weitere Paare mit der Brut begonnen, sie bebrüten derzeit noch ihre Gelege, sodass wir eventuell noch mehr Nachwuchs erwarten können.

Schon ein paar Tage nachdem unser neuer Vogelkurator Simon Bruslund in der Loro Parque Fundación angefangen hatte, nahm er sich persönlich der äußerst schwierigen Handaufzucht ab dem Schlupf eines kleinen Westlichen Desmarest-Feigenpapageis (Psittaculirostris desmarestii occidentalis) an. In einer transportablen Wärmebox nimmt er den Schlüpfling abends mit nach Hause, um ihn auch über die Nacht regelmäßig zu füttern und ihn morgens wieder mit ins Büro zu bringen. Inzwischen ist der Kleine schon über fünf Wochen alt und auf dem besten Wege ein stattlicher Feigenpapagei zu werden.

Nachdem wir im Frühjahr die ersten Jungtiere unserer Greisenkopfpapageien (Pionus seniloides) in der Baby Station des Loro Parque von Hand aufgezogen hatten, schritt nun ein weiteres Paar zur Brut. Aus

den drei Eiern schlüpften drei Jungtiere, die bisher bestens von ihren Eltern versorgt werden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um diese sehr seltene Papageienart in Menschenobhut auch langfristig zu erhalten und einen tragfähigen Zuchtstamm aufzubauen.

Im Monat August beginnt sie und meistens wird sie im Dezember des Jahres

abgeschlossen: die jährliche Stock-Control. Dabei wird jeder einzelne Papagei der über 4.000 Papageien zählenden Kollektion aus der Voliere herausgefangen und vom Tierärzteteam eingehend untersucht. Neben dem Feststellen des Körpergewichtes wird auch die Körperkondition und der Zustand des Gefieders untersucht und beurteilt.

David Waugh, Simon Bruslund, Ugo Vercillo,

Christoph Kiessling

Simon Bruslund füttert einen Psittaculirostris

desmarestii

Graydidascalus brachryurus

Page 19: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LPF NachrichteNWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

19

Blutproben werden auf verschiedene Viren untersucht und Kloaken- und Choanenabstriche (Rachen) runden die Untersuchungen ab. Mit diesen jährlichen Routineuntersuchungen gewährleistet das Tierärzteteam eine bestmögliche medizinische Überwachung der Kollektion auf höchstem Niveau.

Oktober:

Inzwischen haben wir in den Nachzuchtzahlen Anfang Oktober mit 1223 beringten Papageien das Endjahresergebnis aus 2010 schon übertroffen. Bis Ende des Jahres dürften auch noch einige weitere Jungtiere dazukommen.

Die Hyazintharas beginnen stets in der zweiten Jahreshälfte mit ihrer Brut. Derzeit

wachsen sechs Jungtiere bei den Eltern bzw. in Handaufzucht in unserer Baby Station auf.

In diesem Jahr waren bei den Eos-Arten einige sehr interessante Jungtiere zu verzeichnen; so wurden neben vier Kapuzenloris (Eos squamata), ein Rotlori (Eos bornea), ein Diademlori (Eos histrio), zwei Halbmaskenloris (Eos semilarvata) und nach vielen Jahren der Zuchtpause auch wieder einmal zwei Jungtiere des Blaustrichelloris (Eos reticulata) großgezogen. All dies sind wichtige Zuchterfolge, um diese, in den Volieren der Züchter immer seltener gehaltenen Arten auch langfristig zu erhalten.

Einen ganz besonderen Zugang konnten wir Anfang Oktober verzeichnen. Aus dem Tiergarten Schönbrunn in Wien haben uns die zuständige Kuratorin Frau Simone Haderthauer und die Oberpflegerin Petra Stefan sechs Paare Amazonen in Zuchtgemeinschaft gebracht. Im Frühjahr diesen Jahres waren vom Wiener Zoll am Flughafen 74 Amazoneneier beschlagnahmt worden, die ein Slowake versuchte aus Jamaika kommend einzuschmuggeln. Die Eier wurden in den Tiergarten Schönbrunn gebracht und dort ausgebrütet. Aus den Eiern schlüpften 54 Küken, von denen 45

erfolgreich aufgezogen werden konnten. Von Anfang an stand der Loro Parque den Wiener Kollegen mit Rat und Tat zur Seite. 23 Jamaika-Amazonen (Amazona collaria) und 22 Rotspiegelamazonen (Amazona agilis) wurden selbstständig. Von allen Tieren wurden Bluttests genommen, um die Verwandtschaftsverhältnisse der Tiere zu klären. Im Rahmen eines Zuchtprogramms sollen die Tiere nun innerhalb der Zoos gemanagt werden, wobei ein Großteil der Tiere zunächst noch in Wien bleibt. Die Loro Parque Fundación freut sich sehr mit jeweils drei Paaren nun auch daran teilhaben zu können.

Wie jedes Jahr besuchten uns Anfang Oktober unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Lierz 20 Veterinärstudenten der Uni Gießen im Rahmen eines zweiwöchigen Praktikums. Die Studenten erhielten von den Biologen und Tierärzten des Loro Parque umfangreiche Vorlesungen und konnten in kleinen Gruppen in verschiedenen Bereichen des Loro Parque (z. B. Klinik, Baby Station, Zuchtstation La Vera, Delfine, Pinguine oder Aquarium) erste praktische

Erfahrungen in der Tiergartenbiologie sowie –medizin sammeln.

Eine sehr großzügige Spende erhielten wir von Herrn Martin Waldvogel aus La Palma. Er spendete der Loro Parque Fundación eine nagelneue vollautomatische Wärmebox zur Aufzucht unserer kleinen Papageien. Dafür bedanken wir uns recht herzlich!

November:

Es wird langsam ruhiger in der Zuchtstation

der Loro Parque Fundación in „La Vera“. Die Zuchtsaison ist weitgehend abgeschlossen und nur noch wenige Paare beschäftigen sich derzeit mit dem Brutgeschäft.

Seit drei Jahren versuchen wir Molukkenkakadus (Cacatua moluccensis) unter anderem in zwei größeren Volieren zu züchten, in denen jeweils zwei Paare

gemeinsam gehalten werden. Mehrere Nistkästen stehen den Paaren dabei zur Verfügung. In beiden Volieren sind die beiden Paare jeweils fest miteinander verpaart. Diese beiden Volieren gehören zu den Gehegen in der Zuchtstation, aus denen stets das lauteste Geschrei stammt. Molukkenkakadus gehören zweifelsohne zu den Papageienarten mit der lautesten und ausdauerndsten Stimme überhaupt. Diese wird stets dazu eingesetzt der ganzen Umgebung kund zu tun, wo man sich gerade befindet und dass man gefälligst das „Molukkenrevier“ respektiert. Immer dann, wenn man mit Besuchern an diesen Volieren vorbeikommt, wird dies besonders deutlich. In den ersten beiden Jahren gab es von mehreren Paaren Gelege. Einige waren unbefruchtet. Befruchtete Eier wurden zur Handaufzucht entnommen. Molukkenkakadus legen in der Regel meist nur ein oder zwei Eier. Derzeit wächst auch wieder ein kleiner Molukkenkakadu in der Baby Station des Loro Parque heran. Ein weiteres Jungtier schlüpfte in der beschriebenen Gruppenhaltung und wird derzeit fürsorglich von den eigenen Eltern aufgezogen. Dabei zeigt sich das aufziehende Elternpaar gegenüber seinen Mitbewohnern in keiner Weise aggressiver oder in anderer Weise in ihrem Verhalten verändert. Bleibt zu hoffen, dass das Jungtier auch weiterhin gut gedeiht und wenn es flügge wird, sich dann problemlos in den kleinen Molukkenkakaduschwarm integriert.

Studenten der Uni Gießen

Anodorhynchus hyacinthinus

Amazona agilis

Page 20: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LPF NachrichteN Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

20

Erneut konnten zwei junge Fergusson-Schwarzsteißloris (Lorius hypoinochrous devittatus) beringt werden. Damit steigt die Anzahl der Jungtiere dieser seltenen Lori-Art auf zehn in 2011 an, die in der Loro Parque Fundación gezüchtet wurden. Ein wertvoller Beitrag zum Aufbau eines sich selbst erhaltenden Zuchtstammes. Allerdings ist der deutliche Überhang von Männchen und nur ganz wenigen Weibchen ein kleiner Wehrmutstropfen.

Nachdem nun auch die jährliche Stock Control fast abgeschlossen ist, beginnt nun die Zeit der gezielten Untersuchungen von Paaren, die längere Zeit nicht erfolgreich in der Zucht waren.

Zuchtreife Paare, die drei aufeinanderfolgende Saisons nicht erfolgreich waren, werden diesem Intensiv-Check unterzogen. Dazu werden die Vögel auch in Narkose gelegt, um die

Geschlechtsorgane zu beurteilen. Werden keinerlei körperliche Einschränkungen bei den Tieren entdeckt, bleiben in erster Linie zwei Möglichkeiten, um die Tiere zur Brut zu bewegen: 1.) eine Umsetzung in ein anderes Gehege, denn vielleicht fühlen sich die Tiere durch Käfignachbarn oder andere Umwelteinflüsse gestört, oder 2). die Umpaarung mit einem neuen Partner.

Beide Methoden haben immer wieder überraschende und erstaunliche Zuchtergebnisse von Tieren hervorgebracht, die zuvor über Jahre nicht gezüchtet haben, ohne dass wir dafür eine eindeutige Erklärung hatten.

Dezember:

Im Spätsommer hatten wir unsere Rüppels Papageien (Poicephalus rueppelli) einer intensiven tiermedizinischen Kontrolluntersuchung unterzogen, da sie schon seit einigen Jahren nicht mehr erfolgreich gebrütet hatten. Allerdings konnten wir bei der endoskopischen Untersuchung keine Abnormitäten feststellen, die gegen einen Bruterfolg gesprochen hätten. Deshalb entschlossen wir uns die alten Paare zu trennen und neu zu verpaaren. Dies war wohl der richtige Impuls für ein zwar schon fast 20-jähriges Paar, das aber nun erst neu zusammenkam, denn schon bald nach der Neuverpaarung kam es zur Ablage von drei Eiern, die sich auch alle als befruchtet herausgestellten. Wir beschlossen die Jungtiere bei den Eltern

zu lassen, die nun sehr fürsorglich die drei Jungtiere aufziehen, die schon kurz vor dem Ausfliegen stehen.

Als vor über zwei Jahren die begehbare Großvoliere Katandra Treetops im Loro Parque eröffnet wurde, zogen neben unterschiedlichen Papageienarten auch andere Vögel ein. Hervorzuheben ist die ursprünglich aus Neuguinea stammenden Fächertaube (Goura victoria), die sich in erster Linie auf dem Boden aufhält und die größte Taube der Welt ist. Mit ihrem auffälligen Kopffächer und ihrem intensiv blau gefärbten Gefieder aber ebenso durch ihr zutrauliches Wesen gehört sie zu den auffälligsten Bewohnern der begehbaren Voliere. Die Besucher bestaunen die Tiere stets, wenn sie ohne jegliche Scheu zwischen ihnen auf den Wegen herumstolzieren.

Zunächst hatten wir die Haltung dieser Vogelart mit zwei männlichen Tieren begonnen, da wir nirgendwo aus anderen zoologischen Einrichtungen ein Weibchen bekommen konnten. Im letzten Jahr jedoch war es uns möglich aus einer privaten Zucht auf Teneriffa ein junges handaufgezogenes Weibchen zu erwerben, das wir dann in die Voliere setzten. Daraufhin erbrannten heftige Kämpfe um die Gunst des Weibchens unter den beiden Männchen, die zuvor ein Herz und eine Seele waren. Recht schnell mussten wir das unterlegene Männchen aus der Voliere nehmen, damit wieder Frieden einkehren konnte. Einige

Cacatua moluccensis

Lorius hypoinochrous devittatus Poicephalus rueppelli

Page 21: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

LP/SP NachrichteNWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

21

Zeit später begann das Paar mit dem Nestbau, zunächst noch orientierungslos, mal da, mal dort, bis es einen geeigneten Standort in einer großen Birkenfeige gefunden hatte. In etwa vier Metern Höhe wurde ein Nest gebaut und ein Ei gelegt, das auch eifrig bebrütet wurde, das sich aber als unbefruchtet herausstellte. In den Folgemonaten wiederholte sich der Vorgang noch einige Male, nie schlüpfte

trotz intensiver und sorgfältiger Brut etwas aus. Dies änderte sich nun im November, denn erstmals schlüpfte eine junge Fächertaube (Goura victoria) im Nest. Diese wurde eifrig von den Eltern gefüttert und umsorgt, aber auch bewacht, denn in der Voliere gibt es durchaus auch Nesträuber, denen ein entsprechender Happen sicherlich geschmeckt hätte. Aber soweit kam es nicht, denn die

Eltern behüteten das Jungtier bestens. Inzwischen hat die junge Fächertaube das Nest verlassen und folgt ihren Eltern stets auf Schritt und Tritt. Dies sieht ganz niedlich aus, denn die junge Taube ist zwar schon total fertig befiedert, ist aber so etwas wie eine Miniaturausgabe der Elterntiere, denn sie ist nur etwa ein Drittel so groß wie diese. Nach dem Selbstständig werden ist geplant, es mit dem derzeit einzeln gehaltenen übrigen Fächertaubenmann zu vergesellschaften. Sollte es ein Weibchen sein, könnten wir uns damit ein zweites Paar zusammenstellen.

Als weitere Ergänzung des Papageienbestandes in Katandra Treetops wurden weitere sechs Neuguinea-Edelpapageien (Eclectus roratus polychlorus) neu hinein gebracht. Damit kann man jetzt insgesamt acht Tiere dieser Art in der Großvoliere entdecken, die durch ihre Farbenpracht, ihre auffälligen Rundflüge aber auch durch ihr lautes Geschrei immer wieder auf sich aufmerksam machen.

Mitteilung zum Besuch der LPF Zuchtstation:

Als die Zuchtstation der LPF in La Vera zum ersten Mal ihre Pforten öffnete, führte die Loro Parque Fundación den jährlichen Besuch der Station als Teil der Vorteile einer Mitgliedschaft ein. Zu diesem Zeitpunkt waren Besuche nur außerhalb der Zuchtsaison möglich. Zuletzt gewährte die LPF auch Besuche während der Zuchtsaison, was jedoch negative Effekte auf die Zucht hatte. Aus diesem Grund muss die LPF bedauerlicherweise wieder dazu übergehen, die Besuche auf den Zeitraum Anfang August bis Mitte Februar zu beschränken. Wir bedanken uns herzlich für Ihr Verständnis.

Neue Projekte der Loro Parque FundaciónWährend des Treffens des Beratungsausschusses der LPF (siehe S. 14) wurden folgende neue Projekte bewilligt, die in 2012 Unterstützung erhalten werden:

erhaltungsinitiative für den Schutz von Nicaraguas GelbnackenamazoneProjekt-Partner: Paso Pacífico, nicaraguanische NGO Unterstützung in 2012: US$ 23.929

Mit Hilfe der Unterstützung durch die LPF begann die nicaraguanische NGO Paso Pacífico Anfang 2008 ein Projekt zur Bewertung der Bestandssituation der Population der Gelbnackenamazone (Amazona auropalliata) im Südwesten Nicaraguas. Die Hauptergebnisse waren, dass diese Art eine sehr niedrige Populationsdichte hat und die Fortpflanzung durch fehlende Nistmöglichkeiten, Nesträuber und die Zerstörung von Nistbäumen stark eingeschränkt ist. Paso Pacífico fand auch nur wenige Bereiche ausgewachsenen Waldes, der als optimaler Lebensraum für diese Art dient. Somit ist sie in Nicaragua

weiterhin stark gefährdet ist und intensive Schutzbemühungen sind speziell für die Populationen an der Pazifikküste nötig.

In diesem erneuerten Projekt beabsichtigt Paso Pacífico nun das Wildern der Nester in ländlichen Bauerngemeinden zu reduzieren, indem ein leistungsbasiertes Anreizprogramm eingeführt wird. Im Zuge dessen werden Einzelpersonen und die ganze Gemeinschaft für jeden erfolgreich ausgeflogenen Vogel belohnt. Zusätzlich wird das Überwachungsprogramm erweitert und fünf lokale Ranger eingesetzt, um die Anzahl der Messungen entlang

von Transekten zu erhöhen, um so längerfristige Daten in den nächsten fünf Jahren zu erhalten. Nesterfolge werden bewertet und künstliche Nester werden eingerichtet und auf ihre Umsetzbarkeit und Effektivität überprüft. Dieses Projekt hat zum Ziel, dass über 20 Gelbnackenamazonen in einer einzigen Brutsaison flügge werden. Zusätzlich ist es ein Pilotprojekt im Bezug auf die Nutzung künstlicher Nester. Zu guter Letzt wird Paso Pacífico seine Umwelterziehungsprogramme nutzen, um über 300 Schulkindern den Nutzen der Gelbnackenamazone für die Erhaltung des Waldes zu lehren.

Goura victoria

Page 22: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

aKtUaLiSierUNG Der PrOJeKte Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

22

Die Wichtigkeit von Hellroten Aras (Ara macao cyanoptera) für die Selva Maya sticht durch die Tatsache hervor, dass alle großen Brutgebiete sich an den westlichen Rändern der größten intakten Waldeinheit des Maya

Biosphere Reservat (MBR) befinden. So wird durch den Schutz der Aras auch die westliche Flanke des Dreiländer Maya Waldes (Guatemala, Mexico, Belize) geschützt, die die größte Einheit an Tropenwald in Mesoamerika darstellt.

In den letzten neun Jahren hat die WCS (Wildlife Conservation Society, Gesellschaft zum Schutz der Tierwelt) Guatemala Schutzaktivitäten für die Erhaltung und die Erholung des Bestands des Hellroten Aras im MBR vorgenommen. Die seit 2009 verschiedenen experimentellen Eingriffe, die für den Schutz dieser Art durchgeführt wurden, beinhalteten die Handaufzucht von untergewichtigen und schwachen Araküken vor Ort. Diese Experimente halfen der WCS ein erstes Protokoll für die Handhabung von Araküken in situ im Feldlabor in 2010 und 2011 zu entwickeln und zu testen. Auch konnte ein Protokoll vorgeschlagen werden, dass sich mit der Entscheidung befasst, wann ein Küken aus einem

wilden Nest zu entfernen ist und wie es in ein Pflegenest zu überführen ist. Die Einführung dieses Protokolls in der Feldsaison 2011 ermöglichte der WCS den Bestandsnachwuchs um sieben Küken (von 29 ausgeflogenen Küken) zu verbessern, die ohne Eingriff von außen gestorben wären.

Das Projekt zielt nun darauf ab, den Nachwuchs der Hellroten Aras im MBR weiter zu erhöhen und die Ergebnisse und Methodik zu teilen, damit weltweit auch andere Schutzprojekte, speziell für bedrohte Papageien, davon profitieren. In diesem Projekt wird die WCS: (1) das Protokoll für ergänzende Fütterung und Kükenaustausch in Adoptivnestern in den drei Brutgebieten im MBR einführen; (2) die vorgeschlagenen Protokolle aktualisieren und verbessern und (3) Dichlorvos-Streifen als Abwehrmittel gegen Afrikanisierte Bienen testen, die einen negativen Effekt auf die wilden Nester der Hellroten Aras haben könnten.

Füttern, Pflegen und Aufziehen von Hellroten Araküken für bessere Nachwuchsraten

Projekt-Partner: WCS-Guatemala, NGO Unterstützung in 2012: US$ 8.318

ressourcenbedarf des Kleinen Soldatenaras und das Potenzial für den Ökotourismus an der Küste des mexikanischen Bundesstaates Jalisco

Projekt-Partner: Nationale Autonome Universität von Mexiko Unterstützung in 2012: US$ 5.545

Der Schutz von gefährdeten Arten hängt von der Erhaltung aller benötigten Lebensraumarten ab, um den Ressourcenbedürfnissen der Populationen über das Jahr hinweg zu entsprechen. Der Kleine Soldatenara (Ara militaris) ist national und international geschützt und kommt nur in unstetigen, örtlich begrenzten Populationen in seiner geographischen Ausbreitung vor. Die Hauptbedrohung für den Kleinen Soldatenara ist der Verlust des Lebensraumes, aber es gibt kaum Informationen über die zentralen Lebensräume und Futterquellen, die benötigt werden, um diese Arapopulation über das Jahr hinweg zu unterstützen. Die Erhaltung des Kleinen Soldatenaras könnte durch nachhaltige Nutzung der Natur, die keine negativen Effekte bewirkt wie z. B. dem Ökotourismus angekurbelt werden, aber die Einführung solcher Strategien erfordert eine gute soziale und wissenschaftliche Basis.

An der Küste von Jalisco versucht das Projekt die Bedürfnisse an Futterquellen, Lebensräumen und Nistorten des Kleinen Soldatenaras zu bewerten. Weiterhin soll das Verhalten der lokalen Bevölkerung im Bezug auf die Erhaltung der Aras nachvollzogen werden, um so eine Basis für die Einführung von Erhaltungsmaßnahmen zu erstellen, die der Natur nichts entnehmen und auf der lokalen Gemeinde basieren.

Die durch das Projekt gewonnen Informationen werden direkt auf die Forstwirtschaft der lokalen Gemeinden in den Ara-Zonen angewendet, um so Lebensräume und Baumarten für die Erhaltung zu identifizieren. Die Empfehlungen der Studien werden in den Erhaltungsplan des Kleinen Soldatenaras aufgenommen, der zurzeit in Zusammenarbeit mit den Behörden der mexikanischen Regierung erarbeitet wird.

Page 23: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

aKtUaLiSierUNG Der PrOJeKteWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

23

Bestimmung der morphometrischen Daten von Orcinus orca durch die physikalischen Merkmale der Stimmgebung

Projekt-Partner: Universität La Laguna, Teneriffa Unterstützung in 2012: US$ 31.193

Morphometrische Daten (Größe, Dimensionen) sind unerlässlich, um Hauptmerkmale von Tierpopulationen und Verhaltensökologie zu verstehen. Sie können weiterhin genutzt werden, um fundamentale Fragen im Bezug auf das Schutzmanagement von bedrohten Populationen zu beantworten. Die individuelle Größe von Organismen kann für die taxonomische Identifizierung, die Bewertung der Gesundheit, Schätzungen von energetischen Anforderungen, Bestimmung der zentralen Lebensgeschichte und demographischer Muster genutzt werden. Morphometrische Daten bei Walen auf unblutige Art zu erlangen ist eine große Herausforderung, da die Tiere größtenteils unter Wasser leben und Forschungsboote durch tiefe Taufgänge meiden.

Im letzten Jahrzehnt wurden verschiedene Video- und Photogrammetrie-Techniken (Photogrammetrie: Gewinnung dreidimensionaler Informationen durch die Aufnahme, Messung und Interpretation von Bildern) entwickelt, um die Körperlänge von verschiedenen Walarten zu bestimmen. Diese Techniken erfordern eine starke

Annäherung an die Tiere, die sich dafür nahe der Oberfläche aufhalten müssen. Obwohl dies mit kleinen Flugzeugen oder Hubschraubern einfach zu realisieren wäre, ist es schwierig diese Strategie bei ozeanischen Populationen oder stark migratorischen Arten anzuwenden. Das Ziel dieses Projekts ist die Untersuchung der Möglichkeit biometrische Informationen durch bioakustische Daten zu bestimmen. Dies würde die Bestimmung morphometrischer Daten von Individuen im Gegensatz zu den momentanen Methoden aus größerer Entfernung ermöglichen, bei schlechter Sicht oder sogar wenn die Tiere sich in tieferem Wasser aufhalten.

Die Becken in den Einrichtungen von OrcaOcean im Loro Parque sind mit der neuesten Technologie für Ton- und Videoaufnahmen und für die Identifizierung von Tieren über ihre Laute ausgestattet. Alle Orcas im Loro Parque werden regelmäßig gewogen und gemessen und jeden Monat werden 24 Stunden lang alle Töne aufgenommen. Alle diese Daten werden für zukünftige Analysen festgehalten. Das Projekt wird eine Software entwickeln, die die

Orca-Laute automatisch katalogisieren wird, womit die Analyse einer großer Anzahl Laute von identifizierten Tieren ermöglicht wird. Die Beziehung zwischen den Parametern der aufgenommenen identifizierten Laute und der registrierten biometrischen Information wird statistisch analysiert, um zu prüfen, ob ein signifikanter Zusammenhang besteht.

Bestimmung von Krankheitserregern in der Nahrung und Umwelt von Orcinus orca

Projekt-Partner: Universität La Laguna, Teneriffa Unterstützung in 2012: US$ 9.150

Die Gesundheit von in Menschenhand lebender Wale kann durch Krankheitserreger in ihrer Umwelt und ihrer Nahrung beeinträchtigt sein. Ein adäquates Programm für tierärztliche Versorgung soll diese beiden möglichen Wege für Krankheitserreger als prinzipielle Möglichkeit betrachten, die Belastung der Tiere durch Organismen mit potenziellen negative Effekten auf ihre Gesundheit zu kontrollieren.

Um eine angemessene Mustergröße und die bakteriologischen und parasitologischen Parameter in Essen und Umwelt (Wasser) der Tiere zu bestimmen, ist es notwendig eine detaillierte Analyse von potenziellen Krankheitserregern, ihres Vorkommens in Essen und Wasser und die angemessene Methodologie für ihre Feststellung durchzuführen. Zudem

muss eine individuelle Serumsbank geschaffen werden, um immunologische Studien der Sammlung durchführen zu können. Diese können helfen die immunologische Historie von Tieren und ihre Belastung durch Krankheitserreger in der Vergangenheit zu bestimmen. Dieses Vorhaben zielt auf die Bestimmung der analytischen Erfordernisse und der Hauptkrankheitserreger, die für einen Gesundheitsplan von Orcinus orca zu identifizieren sind.

Über das ganze Projektjahr hinweg werden Nahrungs- und Wasserproben in OrcaOcean gesammelt und im Institut für Tropische Krankheiten der Universität La Laguna analysiert. Orcinus orca Serum wird gesammelt und individuell bei -80 ºC gelagert, um eine Serumsbank anzulegen,

die in der Zukunft die Durchführung von historischen immunologischen Untersuchungen ermöglicht.

Page 24: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

aKtUaLiSierUNG Der PrOJeKte Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

24

reproduktion von Seegras (cymodocea nodosa) in einer kontrollierten Umgebung zur Ökosystem-Wiederherstellung

Projekt-Partner: Universität Las Palmas de Gran Canaria Unterstützung in 2012: US$ 9.150

Die Kanaren sind eine Gruppe ozeanischer Inseln mit einer kleinen Unterseeplattform, die bedeutend die Ausbreitung ihrer benthischen (Meeresboden) Ökosysteme einschränkt. Dies sorgt dafür, dass die Seegraswiesen (Sebadales) vom Standpunkt der Fischereiressourcen und Artenvielfalterhaltung aus enorm an Bedeutung gewonnen haben. In den letzten Jahrzehnten sind die Sorgen über den Erhaltungsstatus von Seegraswiesen auf den Kanarischen Inseln gestiegen, bis zu dem Punkt, dass das Seegras aufgrund seiner Rolle als Lebensraumbilder als zu beschützende Art betrachtet wird.

Die Einflüsse auf die Küste verbunden mit dem Anstieg und der Entwicklung der Menschen in den letzten Jahrzehnten hat einige Seegraswiesen geschwächt. Allerdings gibt es zurzeit noch kein Verfahren um Seegraswiesen und die damit verbundene Funktion der Ökosysteme wiederherzustellen. Die bisher geleistete Arbeit hat sich auf das Umpflanzen der Gräser konzentriert, aber es wurden keine Methoden zur Vermehrung entwickelt, die die Wiederherstellung ohne die Entnahme von Pflanzen von anderen Orten ermöglichen würden. Dieses Projekt zielt auf die Verbesserung von selbstständiger Samen- und Pflanzenproduktion, um die Wiederherstellung von Seegras zu fördern.

Während des Projektes werden Samen von adulten Seegraswiesen rund um Teneriffa gesammelt, um dann in der Universität von Las Palmas de Gran Canaria zum Keimen gebracht zu werden. Wenn dies geschehen ist, werden die Sprösslinge zurück nach Teneriffa gebracht und in den Aquarien des Loro Parque eingepflanzt. Einige Pflanzen werden darüber hinaus wieder zurück ins Meer gebracht, um die Wiederherstellungsmethoden zu testen. Die Experimente auf See werden dort durchgeführt, wo die Samen gesammelt wurden, um jegliche Störung der Wildpopulation zu vermeiden. Das Projekt wird Umweltschulungsaktivitäten umfassen, inklusive Informationsschilder im Loro Parque und öffentliche, mit dem Wiederherstellungstest verbundene Veranstaltungen.

Seegras und Seepferchen

Page 25: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

aKtUaLiSierUNG Der PrOJeKteWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

25

aktivitäten zum Schutz des gefährdeten SchwalbensittichsIn 2010 begann ein Projekt, das die Zuchtbiologie und das Migrationsverhalten des Schwalbensittichs (Lathamus discolor) untersucht, um notwendige Informationen für den effektiven Schutz dieser gefährdeten Art zu erhalten. Das Projekt wird von der Loro Parque Fundación und dem Australischen Forschungsrat unterstützt und von Prof. Robert Heinsohn der Fenner School für Umwelt und Gesellschaft der Australischen Nationaluniversität und seinen Teammitgliedern Dr. Debra Saunders und Dejan Stojanovic durchgeführt. Das Projekt hat verschiedene Ziele, darunter die Dokumentation der kritischen Aspekte der Zuchtbiologie des Schwalbensittichs und der Ökologie im Bezug auf das Landmanagement, speziell der Forstwirtschaft.

Die jüngste Zuchtsaison im Feld hat viele wichtige Daten hervorgebracht und hat wesentliches Interesse bei Schlüsselinteressengruppen hervorgerufen, die in den Schutz des Schwalbensittichs involviert sind. Besonders in Bezug auf die Zuchtanforderungen, inklusive Nesthöhlen und Futterquellen, war die Saison mit 21 Schwalbensittichnestern höchst erfolgreich. Die Schwalbensittiche nisteten aufgrund der breit gestreuten Baumblüte in dieser Saison über einen großen Bereich von Südost-Tasmanien hinweg. Aufgrund dieses Ausmaßes der Baumblüte und der kleinen Populationsgröße der Schwalbensittiche war die Nestdichte niedrig und es dauerte einige Zeit die Nester ausfindig zu machen. Die 21 Nester wurden in einem Bereich gefunden, der sich über 300 Kilometer von Nord nach Süd erstreckt. Das Forschungsteam beobachtete das Wachstum und das Überleben von 53 Küken und stellte fest, dass 96 % der Küken bis zur Selbstständigkeit überlebten. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Nistzeit etwa 35 Tage dauert und die durchschnittliche Brutgröße drei bis vier Küken beträgt. Die Forscher sammelten Kropfproben von den Jungtieren und fanden heraus, dass sich entgegen der Annahme, dass Schwalbensittiche sich hauptsächlich von Nektar ernähren, sie ihre Brut mit einem hohen Anteil von wirbellosen Tieren füttern.

Die Forscher fanden heraus, dass die

Nester der Schwalbensittiche in Höhlen mit besonderen Charakteristika gefunden wurden und verglichen deswegen die Bäume und Baumhöhlen, die von den Papageien zum Nisten verwendet wurden mit solchen, die nicht genutzt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Schwalbensittiche signifikant große, alte Bäume zum Nisten bevorzugen. Außerdem ziehen die Papageien Höhlen vor, die innen tief und weit sind, aber kleine Eingänge haben. Die Forscher stellten zudem fest, dass die bis dahin genutzten Untersuchungstechniken zur Suche der Baumhöhlen im Tasmanischen Wald anfällig für Fehler waren und sie werden Verbesserungen präsentieren, die dabei helfen werden den Schwalbensittich zu schützen.

Von den 53 Schwalbensittichküken

wurden Blutproben entnommen, um sie auf die Feder- und Schnabelkrankheit der Papageien (PBFD) zu untersuchen und die Resultate zeigten, dass nur ein Junges dem Virus (Circovirus) ausgesetzt war. Das Küken war einem Virusstamm ausgesetzt, der typischerweise bei Gelbhaubenkakadus (Cacatua galerita) vorkommt und das Nest, in dem dieses Junge gefunden wurde, hatte schwere Regenfluten erfahren. Die niedrige Belastungsrate von PBFD in dieser Zuchtsaison wird mit den nachfolgenden Saisons verglichen, um die Dynamik dieser Krankheit bei dieser Art besser interpretieren zu können. In der nächsten Zuchtsaison werden die Forscher zum Beispiel Substratproben von Schwalbensittichennestern nehmen, um die mögliche Übertragung von PBFD zwischen Papageienarten

Schwalbensittich in den Blüten des Eukalyptus

Page 26: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

aKtUaLiSierUNG Der PrOJeKte Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

26

zu untersuchen, die während einer Zuchtsaison die gleichen Baumhöhlen nacheinander nutzen.

Ein weiteres, wichtiges Ziel des Projektes ist die Entwicklung neuer Techniken zur Verfolgung brütender Schwalbensittiche, um so besser die Art und Weise des Auffindens von Futter- und anderen Quellen ermitteln zu können. Zu diesem Zweck haben die Forscher erfolgreich den ersten Versuch von Sendern an Schwalbensittichen in Volieren im Zoo Adelaide unternommen. Der Zweck dieses Versuchs war es einen Peilsender zu bestimmen, der sicher an einem adulten Schwalbensittich angebracht werden kann, um so präzise Daten zu erhalten, die genutzt werden können, um das Verhalten der züchtenden Vögel zu interpretieren. Sie untersuchten eine Gruppe ohne Sender und drei Senderdesigns aus modernen ultraleichten Materialien (ein Halsband und zwei Rückensender von verschiedenem Gewicht) an anderen Gruppen. Es wurden keine Unterschiede bei Körpergewicht oder Befinden bei den Gruppen mit Sendern im Vergleich mit der Kontrollgruppe festgestellt. Jedoch haben die Proben klar gezeigt, dass

die Halsbänder geeigneter sind als die Rückensender. Ein Halsband kann in nur einer Minute an einem Schwalbensittich angebracht werden, es verleitet den Vogel nicht dazu den Sender zu beißen und es stellt sehr wenig Risiko dar

sich in der Vegetation zu verfangen. Weitere Modifizierungen des Designs werden die Verkleinerung der gesamten Größe des Senders sein, um so mit der neuesten, innovativsten Technologie den Schwalbensittichen in der Wildnis folgen zu können.

Kontrolle eines Schwalbensittichkükens Dejan Stojanovic

Schwalbensittich am Eingang seines Nestes

Page 27: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

aKtUaLiSierUNG Der PrOJeKteWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

27

Einrichtung einer permanenten Feldstation für das Projekt des Blaulatzaras in Bolivien

Die saisonal überfluteten Ebenen im Nordosten der Region Beni in Bolivien sind heute der einzige Ort auf der Welt, wo Blaulatzaras gefunden werden können. Während die Aufenthaltsorte dieser Art zuvor ein Mysterium waren, wurde der Standort der wissenschaftlichen Gemeinschaft erst 1992 bekannt. Der Status der Art war so heikel, dass sie direkt als „Vom Aussterben bedroht“ eingestuft wurde und am Ende der 1990er kam man bei einer Schätzung der Population auf unter 50 Individuen. 1995 schlossen sich die Loro Parque Fundación und die bolivianische NGO “Asociación Armonía” zusammen, um das Schutzprogramm des Blaulatzaras zu realisieren - ein Langzeit-Projekt, um die Population dieser Art auf ein sicheres Niveau zu bringen.

Zuerst fokussierten die Programmaktivitäten darauf herauszufinden, wo die Aras gefunden werden können, um so die

Grenzen der geographischen Ausbreitung zu definieren. Dies wurde erreicht und geht auf niedrigem Niveau weiter, da es noch nie eine einfach Aufgabe war so wenig Vögel in solch einem großen Gebiet zu finden. Zur gleichen Zeit wurden Informationen zur Ökologie dieser Art gesammelt und es wurde bestätigt, dass die Existenz von nicht-überfluteten „Inseln“ mit Motacù-Palmen unerlässlich für den Fortbestand in dieser Region ist. Schon in einem frühen Stadium etablierte das Programm eine Beni-weite Umweltbildungskampagne in Bezug auf den Blaulatzara, mit einer Basis für alle Aktivitäten in der provinzialen Hauptstadt von Trinidad. Diese Aktivitäten wurden durch die Bekanntmachung des Blaulatzara-Rettungsplans durch die LPF und Armonía im Jahr 2003 verstärkt, unterstützt durch die bolivianische Regierung.

Bis 2007 haben alle Überwachungen des Blaulatzaras die Tiere in Pärchen bzw. sehr kleinen Gruppen vorgefunden, aber in diesem Jahr wurde ein Ort in Santa Ana de Yacuma, westlich des Mamoré Flusses entdeckt, an dem 70 Aras zusammen aufgefunden wurden. Dies stellte einen großen Teil der Gesamtpopulation und damit einen wichtigen Ort für das Projekt dar. Mit Hilfe der American Bird Conservancy und World Land Trust-US gelang es das Land zu erwerben und in ein privat geschütztes Gebiet zu verwandeln, das nach dem lokalen Namen des Aras „Barba Azul Naturreservat“ benannt wurde. Mit einem weiterem Kauf wuchs die Totalfläche auf 5000 Hektar und eine

Zählung in 2011 zeigt, dass es wenigstens 100 Individuen schützt, was mindestens 25 % der aktuellen Gesamtpopulation des Blaulatzaras darstellt.

Armonía entwickelte einen offiziellen Landverwaltungsplan und eine wissenschaftliche technische Erklärung. Dies sind wichtige Dokumente, um das Reservat innerhalb des Nationalen Schutzgebietsystems zu platzieren, um das Land so für immer von menschlichen Übergriffen zu schützen. Zusätzlich zu der Beobachtung der Aras haben mehrere generelle Untersuchungen das hohe biologische Reichtum des Reservats bestätigt und speziell seine Bedeutung für die wandernden Vögel, die in Nordamerika brüten und die außerhalb der Brutsaison in der Region Beni zu finden sind. Um den Fortbestand der Forschungs-, Beobachtungs- und Verwaltungsmaßnahmen zu garantieren, hat die LPF den Bau eines Feldzentrum in dem Reservat finanziert, das 2011 vollendet wurde. Die Unterstützung der LPF ermöglichte zudem die Erschaffung einer zwei Meter breiten Feuerschneise um die 33 Kilometer lange Nordreservatsgrenze und die Wald-„Inseln“ herum.

Diese und viele weitere Schutzaktivitäten gehen innerhalb des Programmes weiter und finden nicht nur in dem Reservat, sondern auch in der Region Beni und an weiteren Orten statt und sorgen so allmählich für ein größeres Bewusstsein für den Blaulatzara und die Bereitschaft bei seinem Schutz zu helfen.

Neue Feldstation im Barba Azul Naturreservat

Page 28: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

aKtUaLiSierUNG Der PrOJeKte Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

28

Schutz des Gelbwangenkakadus auf Sulawesi und Masakambing, indonesien

Der Gelbwangenkakdu (Cacatua sulphurea), endemisch in Indonesien und Timor-Leste, ist „vom Aussterben bedroht“, mit einer globalen Population von nicht mehr als 7000 Individuen, von den voraussichtlich 5000 zu der Unterart C. S.citrinocristata gehören und auf Sumba leben. Zwei Unterarten, C. s. abbotti und die Nominatform C. s. sulphurea sind einem hohen Risiko des Aussterbens ausgesetzt. Die Nominatform wurde in den meisten Gebieten ausgerottet und es blieben vielleicht noch 200 Individuen zurück, überwiegend im Rawa Aopa Watumohai Nationalpark, auf Sulawesi und in der Nähe der Insel Buton. Der Abbott-Kakadu (Cacatua sulphurea abbotti) wurde auf zwei von drei Inseln (Masalembu und Keramaian) in dem kleinen Masalembu Archipel ausgerottet und nur auf der Insel Masakambing ist eine Restpopulation zu finden. Anhaltendes Fangen ist ein ernstes und akutes Risiko für das Überleben der übrigen Kakadus. Die Abnahme der beiden Unterarten kann sowohl dem Lebensraumverlust als auch dem Fangen für den illegalen Handel der Wildtiere für den Haustiermarkt zugeschrieben werden, vereinzelt handelt es sich um Fälle, in denen sie als Schädlinge gejagt werden.

Um bei der Informationssammlung über die aktuelle Situation der Unterarten abbotti und sulphurea zu helfen und um angemessene Schutzmaßnahmen zu ergreifen hat die Loro Parque Fundación ein Projekt des Indonesischen Papageienprojekts und ihres indonesischen Gegenparts, der NGO Konservasi Kakatua Indonesia finanziert. Das Projekt umschloss in den

letzten Jahren die ersten Zählungen, ökologische Studien (Lebensraum-, Zucht- und Ernährungsökologie) und Bewertungen der illegalen Jagd und Handel. Weiterhin wurde das CAP-Programm (Conservation-Awareness-and-Pride, dt. Schutz-Bewusstsein-und-Stolz) durchgeführt, das die aktive Teilnahme von lokalen Interessengruppen bewirken soll: Erwachsene und Regierungsbeamte.

Der Rawa Aopa Watumohai Nationalpark (RAWNP) befindet sich im Bezirk Kendari im Südosten Sulawesis. In 2005 fand eine Studie 37 Kakadus im Nationalpark, 45 wurden in 2009 gezählt und 55 in 2011. Diese Zahlen entsprechen umgerechnet 0,13 Kakudus pro Quadratmeter, wesentlich niedriger als die Dichte von C. s. citronocristata auf Sumba, wo 1992 zwei Kakadus pro Quadratmeter geschätzt wurden, was in 2002 auf über vier Vögel

pro Quadratmeter erhöht wurde. Die Dichte eines anderen bedrohten indonesischen Kakadus, des Molukkenkakadus (C. moluccensis) auf Seram, wurde mit acht Individuen pro Quadratmeter angegeben. Die niedrige Dichte von C. s. sulphurea macht es wesentlich schwerer sie zu finden, zu studieren und zu fotografieren, auch wenn der Großteil der Topographie von RAWNP flach mit niedrigen Hügeln ist und mit dem Mendoke Berg, den höchsten Punkt auf 981 Metern über dem Meeresspiegel hat. Der RAWNP hat sieben Ökosysteme: Watt, Mangrove, Savanne, Tiefland/Hügelwald, Sumpf, Moor und Anbauflächen. Beobachtungen bestätigen, dass die Kakadus bewaldete Savannen und andere offene Flächen bevorzugen und sie wählen nicht Primärwald.

In 2011 wurden elf aktive Kakadunester gefunden. Der bevorzugte Baum war der Kolaka (Parinarium carymbosum), weitere Nester waren in Kuiyabäumen

(Alstonia scholaris). Wenige Nester wurden in vorhergehenden Jahren auch in Mangroven (Bruguiera gymnorrhiza), Kapokbäumen (Ceiba pentandra) und Kokospalmen (Cocos nucifera) gefunden. Alle Nestlöcher wurden in Aststümpfen gefunden, die meisten zwischen zehn bis 15 Metern über dem Boden lagen, das höchste auf 20 Metern. Es gab eine Tendenz der Kakadus gerade Bäume in offenen Flächen oder in der Nähe von Savannen und nicht zu nah an anderen Bäumen, die ein Baumkronendach formen, zu wählen. Um dieser kleinen Population jede Chance zum Erfolg zu geben, hat das Feldteam eingegriffen, um den Zugang für natürliche Feinde zu verkomplizieren. Dafür wurden überhängende Ästen beschnitten und Stämme mit Plastikplanen umwickelt. Aufgrund früherer Erfahrungen wurde entschieden keine Nestboxen aufzustellen, da die Kakadus diese nicht annahmen und die Lebensraumcharakteristika erkennen lassen, dass genug natürliche Nesthöhlen existieren.

Das Projekt dokumentierte 18 verschiedene Nahrungspflanzenarten, die von C. s. sulphurea genutzt wurden und die Futteranteile im RAWNP bestanden zu 64,3 % aus Früchten, dazu kommen 14,3 % Blüten und 7,1 % Samen. Die Kakadus wurden nicht direkt dabei beobachtet wie sie angebaute Nahrungsmittel der lokalen Bevölkerung aßen und nur in einer kleinen Gemeinschaft dokumentierten die Forscher, dass sich die Kakadus an einem Teil der Maisernte vergingen. Demgegenüber steht der Everettpapagei (Tanygnathus sumatranus), der die Cashewnussernte vernichtet und deswegen als Schädling bekannt ist.

Einer der aktivsten Jäger im RAWNP

Insel Sulawesi: die Pfeile zeigen die Projektorte

Page 29: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

aKtUaLiSierUNG Der PrOJeKteWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

29

Unglücklicherweise weist die Insel Buton trotz der existierenden Schutzgebiete (dem Kakenauwe Naturreservat und dem Lambusang Wildschutzgebiet) eine entmutigende Situation für den Gelbwangenkakadu auf. In 1997 wurde die Kakadupopulation auf der Insel auf etwa 150 Individuen geschätzt, aber nun scheint sie nahezu ausgerottet zu sein. In 2009 interviewte das Projektteam lokale Agenturangestellte und Personen von lokalen Gemeinden und nur über 50 % dieser Personen berichteten, dass sie Kakadus in der Freiheit beobachtet hatten. Allerdings haben Zählungen auf der Insel keine Kakadus entdecken können. Ein lokaler Dorfbewohner erklärte bei einem Interview, dass speziell in den 1990er Kakadus verkauft wurden, um sie zu den Inseln Tukang Besi (oder Wakatobi) im Südosten von Buton zu überführen und von dort zu anderen Zielen zu schmuggeln. Das Projektteam entdeckte auch einen zuvor unbeschriebenen Ort, an dem das Fangen und Schmuggeln der Kakadus weiterhin besteht, die Insel Kadatua unmittelbar westlich von Buton. Auch wenn diese Insel vom Westen Butons nur 15 Minuten im Motorboot entfernt ist, ist die lokale Gemeinschaft, bestehend aus zehn Fischerdörfern immer noch isoliert und in ärmlichen Lebensbedingungen. Die optimalste Schätzung geht von 10 bis 20 Kakadus aus, die noch auf Kadatua leben, aber die Exporte gehen weiter und sorgen dafür, dass immer noch Kakadus in der Stadt Makassar im Süden Sulawesis oder auf der Insel Wakatobi ankommen.

Was das Ausmaß des illegalen Fangens der C. s. sulphurea im RAWNP betrifft, ist dies schwer einzuschätzen. Insbesondere weil das Fangen normalerweise nach persönlichen Bestellungen und somit vertraulich geschieht, im Gegensatz zum offenen Handel der Lories. Das Forscherteam suchte in konstanten Abständen nach Fallen in den Überwachungsbereichen des RAWNP

und fand sie. Das spricht dafür, dass das Fangen noch durchaus weitverbreitet ist. Das Projektteam hat deswegen Kontakt mit dem Moronene-Stamm aufgenommen, um solche Aktivitäten besser bekämpfen zu können. Die Moronene sind ein einheimisches Volk, das lange auf dem Land ihrer Vorfahren im RAWNP lebte, dann aber zwischen 1997 und 2003 dreimal gewaltsam vertrieben wurde. Die Moronene sind sehr vorsichtig gegenüber Interaktionen mit Außenstehenden, haben aber sehr positiv auf das indonesische Projektteam reagiert. Tatsächlich wurde die einzige zurzeit vorhandene lokale Schutzregelung, die den Schutz der Vögel unterstützt, durch Suluh Indonesia ins Leben gerufen (eine lokale NGO, die in der Kendari-Region arbeitet) und wird von den Moronone akzeptiert. Diese Regelung besagt, dass, wenn eine Person oder Personengruppe Vögel ohne Erlaubnis des Stamms fängt (inklusive Kakadus), dies mit Strafen wie dem Reinigen der Moschee, des Versammlungsortes des Stammes, der Schule oder anderen Orten geahndet wird bis eine weitere Entscheidung der Stammesversammlung getroffen wird. Auch wenn es sich um eine

sehr einfache Regelung mit schwachen Strafen handelt, zeigt es doch, dass man aus dem Schutzgedanken etwas machen kann. Beispielhaft genannt sei, dass der Moronone-Stamm 2010 einem lokalen Fallensteller einen Brief schrieb, in welchem sie ihn aufforderten das Fangen einzustellen oder ins Gefängnis zu gehen. Der Mann unterschrieb seine Einverständniserklärung mit der Kondition die Aktivitäten einzustellen.

Auch wenn das nur ein kleiner Schritt ist, ist es doch ein Zeichen, dass die Wertvorstellungen gegenüber der

Kakadus sich ändern können und das CAP-Programm (Schutz-Bewusstsein-und-Stolz) ist explizit darauf ausgerichtet die Kooperationsbereitschaft der lokalen Bevölkerung zu gewinnen, die so wichtig ist, um die übrig gebliebenen Kakadu-Populationen zu schützen. Das Programm ist die Hauptmaßnahme bei dem Versuch eine Änderung des Blickwinkels im Bezug auf den Stolz und die Wertschätzung dieser Vögel herbeizuführen. Im Südosten Sulawesis und den küstennahen Inseln wurde das Programm in Schulklassen vorgestellt, mit Aktivitäten, die auf das Schulniveau eines jeden Schülers zugeschneidert wurden. Bis heute haben insgesamt 230 Kinder in dieser Region an dem CAP-Programm teilgenommen, wobei ebenso Erwachsene mit passenden Materialien und Methoden mit einbezogen werden. Letzteres schloss nicht nur die Dorfbewohner und –vorsitzenden ein, sondern auch Regierungsbeamte, lokale Polizisten und das Personal der Streitkräfte. Diese Beteiligten zu erreichen hat spezielle Wichtigkeit, da das Personal der Polizei und der Streitkräfte zunehmend Kakaduküken als persönliche Souvenirs erwerben.

Das Projekt hat vier Dorfmitglieder angestellt, die als Gegenleistung für ein bescheidenes Gehalt als Waldaufseher agieren. Ihre Rolle wird sowohl beobachtend (Bestimmung von Neststandorten, Beobachtung von Raubtieraktivitäten und des Flüggewerdens, etc.) als auch vermittelnd (Neststörungen durch Dorfbewohner verhindern, Nester vor Wilderei beschützen) sein. Zusätzlich wurden stählerne Informationstafeln vor dem RAWNP-Büro und auf dem Moronene-Versammlungsplatz aufgestellt. Die Tafeln behandeln die Kakadus im RAWNP, geben Anti-Schmuggel-Informationen und informieren über die Kakadu-

Wilder Kakadu mit möglicher Schnabel- und Federkrankheit

Dorfoberster des Moronene-Stamms und Dudi

Nanika vom Projekt

Page 30: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

aKtUaLiSierUNG Der PrOJeKte Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

30

Schutzgesetze. Die Stahltafeln richten sich an Erwachsene und Kinder beim Betreten und Verlassen des RAWNP, eine wichtige Route des öffentlichen Verkehrs.

Weitere Tafeln wurden an Schlüsselstellen auf der Insel Masakambing aufgestellt, mit Informationen über die Notwendigkeit die sehr wenigen wilden C .s. abbotti vor Störungen und Fang zu schützen. Eine in 2008 durch das Projektteam durchgeführte Zählung kam auf zehn Individuen, davon vier offensichtlich zusammengehörige Paare und zwei Jungtiere. In 2009 kam eine erneute Zählung auf nur acht Individuen, wohingegen elf in 2010 und 13 in 2013 gezählt wurden. Alles deutet darauf hin, dass erfolgreiches Züchten stattfindet und nicht, dass gefangene Vögel freigelassen wurden. Raubtierschutz wurde für die Nester eingerichtet und Sonnenblumen und Mangroven wurden gepflanzt. Sonnenblumen, um die Kakadus von der Ernte wegzulocken und Mangroven, um den Kakadus als Nistbäume zu dienen und so die Qualität und Quantität dieses Lebensraumes zu verbessern.

Das CAP-Programm ist auch in den Schulen von Masakambing aktiv und die Projektmitarbeiter haben eine exzellente Arbeitsbeziehung und Kooperation mit den Beteiligten der Insel, Dorfbewohner, Dorfoberhäupter, lokale Polizisten und Streitkräfte geschaffen. Dies resultierte in der Signierung eines ersten lokalen und damit anwendbaren Gesetzes zum Schutz des Abbott-Kakadus. In 2011 fiel ein junges Küken aus seinem Nest in einem Kapokbaum. Die Dorfbewohner konnten das Projektpersonal nicht erreichen und brachten es deswegen zurück in sein Nest indem sie den Baum hinaufkletterten. Die darauffolgende Woche überwachten sie das Nest bis das Küken in der Lage war sicher davon zu fliegen. Dies ist ein sehr hoffnungsvollesZeichen für die Population des Gelbwangenkakadus.

Poster zur Sensibilisierung in Masakambing

C.s. abbotti

Page 31: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

ZUchtWir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

31

Der Gebirgsara (Primolius couloni) wird im deutschen gelegentlich auch als Blaukopfara bezeichnet; eine Bezeichnung, die den Vogel eigentlich ganz gut beschreibt. Den ansonsten grünen Ara zeichnet in der Tat die blaue Färbung des Kopfes als Hauptmerkmal aus.

Mit seinen 41 Zentimetern Gesamtlänge gehört er zu den kleineren Ara-Arten, allerdings auch zu den am seltensten Gehaltenen. Bis vor wenigen Jahren noch fast völlig unbekannt in Menschenobhut, bzw. zu den absoluten Seltenheiten einer Papageienkollektion gehörend, hört man inzwischen doch hin und wieder von der erfolgreichen Haltung und Vermehrung dieser Papageienspezies.

Die Haltungstradition in der Loro Parque Fundación begann vor 14 Jahren als zwei Paare Gebirgsaras Einzug in die Papageienkollektion hielten. Schon bald darauf gab es ersten Nachwuchs und bis heute ist es gelungen einen schönen Zuchtstamm dieser Art auf Teneriffa aufzubauen.

haltung

Die Gebirgsaras, die in der Loro Parque Fundación zur Zucht vorgesehen sind, werden paarweise in Volieren von 5 m Länge, 1,5 m Breite und 2,5 m Höhe gehalten. An den Seitenwänden trennen 50 cm breite Pflanzenstreifen die Voliere von den Nachbargehegen. Dies hat den Vorteil, dass die außerhalb gepflanzten Sträucher auch in die Voliere wachsen und

so den Tieren, neben der Möglichkeit des Benagens auch eine natürliche Umgebung bieten, aber von den Tieren nicht völlig zerstört werden können und sich immer wieder regenerieren können.

Unsere Gebirgsaras erhalten einen hochformatigen Nistkasten mit den Maßen 70 cm Höhe, 30 cm Breite und 30 cm Tiefe, der stets gerne zum Brüten, aber auch zum Übernachten benutzt wird. Dieser ist an dem hinteren Ende der Voliere von außen angebracht und kann auch von dort kontrolliert werden, ohne die Tiere dabei übermäßig durch das Betreten der Voliere stören zu müssen. Im Vorderteil der Voliere

erfolgt die Fütterung in einem Futterbalkon, dabei wird ein Großteil des Schmutzes, der beim Fressen entsteht, aus der Voliere fern gehalten. Dies sichert hohe Hygiene und erleichtert die tägliche Reinigung der Voliere ungemein.

Regelmäßig werden die Duschen, die oberhalb jeder Voliere angebracht sind, angestellt, um den Tieren die Möglichkeit des Badens zu geben, was sie leidenschaftlich gerne in Anspruch nehmen.

Fütterung

Die zweimalige Fütterung am Tag enthält während der Brutzeit am Morgen in erster Linie das Frischfutter mit Obst, Gemüse und Kochfutter (Versele-Laga) und am Nachmittag die trockene Ara-Mischung sowie Pellets (Versele-Laga). Liegen Jungtiere im Nistkasten, gibt es täglich noch etwas frischen unreifen Mais dazu, der von den Eltern gerne gefressen und sogleich an die Jungen weiter verfüttert wird.

Zucht

1996 kamen die ersten Gebirgsaras in den Loro Parque. Seither hat sich der Bestand bestens entwickelt. Ab 1998 wird diese Papageienart regelmäßig gezüchtet und ein Zuchtstamm mit mehreren Paaren konnte inzwischen in der Loro Parque Fundación aufgebaut werden, der teilweise schon die

12 bis 18 Tage alte Küken der Primolius couloni

haltung und Zucht des Gebirgsaras

Page 32: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

ZUcht Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

32

vierte Generation züchtet, wobei auch ein Gründerpaar nach wie vor züchtet und seit 1999 insgesamt 35 Jungtiere erbrüten konnte. Bis Dezember 2011 wurden so insgesamt 113 junge Gebirgsaras in der Loro Parque Fundación beringt. Ein großartiges Ergebnis für eine bis heute seltene Papageienart.

In der Regel werden Gelege zwischen zwei und vier Eiern produziert. 20 registrierte Gelege teilen sich wie folgt auf: 6 Gelege mit 2 Eiern,

6 Gelege mit 3 Eiern und 8 Gelege mit je 4 Eiern. Dies ergibt die durchschnittliche Gelegegröße bei n=20 von 3,1 Eiern pro Gelege. Die durchschnittliche Eigröße bei 11 vermessenen Eiern lag bei n=11 bei 3,532 cm x 3,010 cm. Das Schlupfgewicht der Küken wurde von 38 Küken festgehalten und lag bei n=38 bei 12,4 g, wobei das leichteste Küken gerade einmal 8,9 g das Schwerste hingegen bei 13,9 g lag.

Mit den bisherigen Zuchtergebnissen hat die Loro Parque Fundación erheblich dazu beigetragen diese sehr seltene Ara-Art in Menschenobhut zu etablieren. Über die Art im Freiland sind derzeit viel zu wenig Angaben vorhanden. Daher bemüht sich gerade die Loro Parque Fundación um ein Projekt zur genauen Bestandsschätzung in Zusammenarbeit mit der Regierung von Peru (Amt für staatlich geschützte Naturgebiete – SERNANP). Die jüngsten Einschätzungen von der gesamten Wildpopulation liegen zwischen Minimum 9.200 und Maximum 46.000 erwachsene Tiere. Allerdings wird sich der Bestand in Menschenobhut auch ohne weitere Wildfänge halten können. Dies ist Sinn und Zweck beim Aufbau von Zuchtstämmen, der von einigen privaten Züchtern ebenfalls vorangetrieben wird. Daneben werden derzeit (Stand Juli 2010) in 12 europäischen Zoos (ohne Loro Parque Fundación und Loro Parque) etwa 71 Gebirgsaras gehalten, sodass die Zukunft dieser nach wie vor seltenen Papageienart in Europa derzeit doch recht erfreulich aussieht und in die richtige Richtung tendiert.

Dr. Matthias Reinschmidt

Eltern mit ihrem Nachwuchs

Frisch entflogenes Küken in der Voliere

Page 33: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

Wir schÜtZeN tiere UND ihre LeBeNsrÄUMe

33

Das alter der PapageienDie Arten der Ordnung Psittaciformes (Papageienvögel) gehören zu den langlebigsten Vögeln. Es ist keine Seltenheit, dass Amazonen, Kakadus und Aras über 50 Jahre alt werden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie (Young et al., 2011) untersuchte und analysierte die Lebensgeschichte von über 80.000 in Zoos gehaltenen Papageien von 260 verschiedenen Arten. So kamen ausführliche und präzise Informationen über die Lebensdauer und das reproduktive Verhalten dieser Vogelgruppe zusammen.

Die Lebensdauer der Papageien variiert je nach Art stark, aber generell lässt sich sagen, dass die größeren Papageien auch länger leben. Die langlebigste Art der Studie war der Molukkenkakadu (Cacatua moluccensis) mit einem 92 Jahre alten Exemplar. Abgesehen von diesem außergewöhnlichen Beispiel hatten nur

12 weitere Arten (weniger als 5 % der 260 untersuchten Arten) ein Exemplar über 50 Jahre. In erster Linie handelte es sich dabei um große Kakadus und Aras, aber auch der Kea (Nestor notabilis), der Goldsittich (Guaruba guarouba) und die Gelbnackenamazone (Amazona auropalliata) gehören dazu. Entgegen der allgemeinen Annahme, dass Arten wie der Gelbbrustara (Ara ararauna), der Hellrote Ara (Ara macao) und die Blaustirnamazone (Amazona aestiva) bis 60 Jahre alt werden können, zeigte die Untersuchung, dass die ersten beiden Arten nur in Ausnahmefällen die 50 Jahre erreichen, während letztere Art gar eine maximale Lebenserwartung von 37 Jahren hat. Von allen untersuchten Arten sind zweifellos die Kakadus die langlebigsten,

auch wenn die Mehrzahl der untersuchten großen Kakaduarten kein Exemplar über 50 Jahre hatte. Interessanterweise liegt die maximale Lebensdauer eines Wellensittichs (Melopsittacus undulatus) bei 18 Jahren und die einiger Arten der Unzertrennlichen (z. B. Agapornis roseicollis und Agapornis fischeri) und des Nymphensittichs (Nymphicus hollandicus) zwischen 32 und 35 Jahren. Damit liegen sie auf einem Niveau mit Arten wie dem Weißhaubenkakadu (Cacatua alba), dem Rotsteißkakadu (Cacatua haematuropygia), dem Spix-Ara (Cyanopsitta spixii), dem Blaulatzara (Ara glaucogularis) und dem Großen Soldatenara (Ara ambigua) und übersteigen sogar die maximale Lebensdauer vieler Arten der Gattung Amazonen.

Abgesehen von der maximalen Lebensdauer ist es auch wichtig die

durchschnittliche Lebenserwartung zu betrachten. Als Beispiel sei hier die menschliche Lebensdauer in Spanien genannt. Auch wenn ein Mann auf Menorca 114 Jahre alt wurde, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung der Spanier bei 81 Jahren. Die Mehrzahl der Papageienarten in den Zoos hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von unter zehn Jahren. Es ist davon auszugehen, dass die Lebenserwartung mit der Zeit aufgrund der sich verbessernden Haltungsbedingungen, Ernährung und tierärztlichen Versorgung zunehmen wird. Die Untersuchung zeigte, dass im Unterschied zu den Menschen bei den Papageien die männlichen Exemplare etwas länger leben als die weiblichen. Der

Grund dafür ist nicht bekannt, aber einige Probleme, die bei Weibchen auftreten (Reproduktionsprobleme, Aggression des Partners) treten wesentlich seltener bei Männchen auf. Bei der durchschnittlichen Lebensdauer der Papageien stehen die Aras mit 14 Jahren ganz oben. Kakadus leben im Durchschnitt in Menschenhand zehn Jahre, was sich nicht signifikant von der Lebenserwartung der Keilschwanzsittiche oder Amazonen unterscheidet (zwei Gattungen, die deutlich weniger Potential haben ein hohes Lebensalter zu erreichen). Mit der Zeit wird die Lebenserwartung der Gattungen Aras, Keilschwanzsittiche und Amazonen weiter ansteigen, diese Entwicklung ist bei den Kakadus weniger ausgeprägt.

Wenn man von den kurzlebigeren Arten spricht, ist es wichtig, nur solche in

Betracht zu ziehen, die mit einer Anzahl von mindestens zehn Individuen in der Untersuchung repräsentiert waren. Unter ihnen sind mit einer maximalen Lebensdauer von zehn Jahren und einer durchschnittlichen Lebenserwartung von unter vier Jahren der Graukopfsittich (Psittacula caniceps), der Gelbbauchsittich (Platycercus caledonicus), der Rotbauchara (Orthopsittaca manilata), der Andensittich (Bolborhynchus orbygnesius), der Tirikasittich (Brotogeris tirica) und der Veilchenpapagei (Pionus fuscus). Einige Arten, die schwer zu halten sind und dadurch in Menschenhand eine kürzere Lebensdauer aufweisen waren nicht mit der ausreichenden Anzahl von Exemplaren in der Studie vertreten, um Schlussfolgerungen

Cacatua moluccensis Ara ararauna Agapornis fischeri

Page 34: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN

34

zu ziehen. Zum Beispiel der einzige Erdsittich (Pezoporus wallicus), der nur mit einem Exemplar in der Studie vertreten war, welches nur 1,17 Jahre alt wurde.

Eine weitere Untersuchung im Zoo von Quinzinho de Barros (Sorocaba, Brasilien), durchgeführt von Vanstreels et al. (2010), zeigte, dass die Lebenserwartung beschlagnahmter Tiere (unabhängig davon, ob sie aus menschlicher Obhut oder aus der Freiheit stammten) ebenfalls sehr niedrig war. Die Mehrzahl der Vögel starb noch im ersten Jahr und praktisch keiner überlebt über fünf Jahre.

Wieder zurück zur Studie von Young et al. (2011); bei den Zoo-Papageien konnten je nach Art sehr unterschiedliche Reproduktionsparameter festgestellt werden. Die Art, die am frühesten zur Brut schreitet, ist der Goldbauchsittich (Neophema chrysogaster) mit durchschnittlichen 1,1 Jahren. Die Art, die sich im hohen Alter noch am längsten reproduziert, ist die Königsamazone (Amazona guildingii), die durchschnittlich mit bis zu 20 Jahren noch brütet. Der Brillenkakadu züchtet über den längsten Zeitraum (im Durchschnitt sechs Jahre), während der Borstenkopf (Psittrichas fulgidus) mit durchschnittlich fünf Jahren die längste post-reproduktive Pause einlegt. Es ist interessant festzustellen, dass in

einigen Fällen die durchschnittliche post-reproduktive Pause länger andauert als der durchschnittliche Brutzyklus, wie z. B. bei den Keilschwanzloris, Kakadus, Amazonen und Plattschweifsittichen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Studie gezeigt hat, dass Papageien nicht so lange leben wie generell angenommen. Es ist dennoch festzustellen, dass die Lebensdauer kontinuierlich zunimmt, was zeigt, dass die modernen Zoos ihre Pflege und Haltung dieser Tiere verbessern. Ein Nachweis dafür ist die Tatsache, dass die laut der IUCN am meist bedrohten Arten die besten Werte bei der Lebensdauer und Reproduktion hatten. Dies lässt auf die

besondere Aufmerksamkeit schließen, die diesen Arten in den Zoos zukommt.

wLiteraturangaben

Young AM et al.: Survival on the ark: life-history trends in captive parrots. Animal Conservation 2011: 1-16.Vanstreels T et al.: Impacts of animal traffic on the Brazilian Amazon Parrots (Amazona species) collection of the Quinzinho de Barros Municipal Zoological Park, Brazil, 1986-2007. Zoo Biology 29(5): 600-614, 2010.

Dr. David Perpiñán, DVM, Tierärztlicher Leiter Loro Parque

Trichoglossus haematodus subspp.

Poicephalus rufiventris

Page 35: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

España

Loro Parque ist der Hauptsponsor der Stiftung. Alle Spenden und Beiträge unserer Sponsoren und Mitglieder fließen zu 100% in unsere Papageien- und Artenschutzprojekte.

Cadena Ser, Garjor, Klaus Murmann, Cumba, Fontasol, ONO, Pencovi S.L., Emerencio e hijos S.L., Global Sistemas Integrales S.L., Frutas Cruz Santa, Rohersa S.L., Dialte S.A., D.H.E., Fandango GmbH, Soulsurfing S.L., Astral Export, Melinda Pennoy Chouinard, Vogelfreunde Höchstadt, Aqualandia, Rio Safari S.L., Vogelfreunde Achern, Vogelfreunde Kevelaer, Vogelverein Dingolfing, HSH Henri D’arenberg, Opein, Anfra Estructura Metálicas S.L., Proyectos Instalaciones S.L., Banif, Max & Ruth Kuehbänder, Brotogeris Bociety International, Club Leones de Puerto de la Cruz, Juan Luis Garcia Rodulfo, Papageienfreunde Nord e. V., Allwa Calefaccion, Bellevue Hospiten, Westerwälder Vogelfreunde e.V., J.C. van Leijde, AFA, Andaman, Lemmikkilinnut Kaijuli Ry., Lero Minusval S.L., Pittimax, Verein Exotenzucht W. Zimmermann, Abeer bin Faisal bin Turki, Krisztina Bordás

Förderer und Sponsoren der Loro Parque Fundación

ein herzliches Dankeschön an alle Förderer und Sponsoren!

Page 36: Die Zeitschrift Der LOrO PArQUe fUNDAciÓN · 2012. 6. 4. · (Dr. G. Israelin vom Kanarischen Institut für Astrophysik – ebenso Botschafter der LPF) mich gebeten hatte zu behandeln

{

Gastfreundlichkeit ist unsere Tradition

7-TAGE-SPEZIALPAKET FÜR FREUNDE DES LORO PARQUE

Wir haben ein Spezialpaket für die Freunde des LORO PARQUE zusammengestellt, mit welchem Sie den ausgezeichneten Service und die exklusiven Einrichtungen des Hotel Botánico genießen können. Mitinbegriffen ist der kostenlose Besuch des Loro Parque und seiner hervorragenden Einrichtungen während Ihres Aufenthaltes. Wieder im Hotel angelangt, empfehlen wir Ihnen einen Besuch in unserem Spa und Wellness Center “The Oriental Spa Garden” mit angeschlossenem, eigenen Garten, Themensaunen, Erlebnisduschen und Whirlpools.

Das Hotel Botánico, Mitglied bei The Leading Hotels of the World, bietet Ihnen unvergessliche Einrichtungen und ein hochprofessionelles Team. In unseren drei Themenrestaurants können Sie à la carte eine hervorragende Küche genießen: “The Oriental” mit asiatischer und orientalischer Küche, “Il Pappagallo” inspiriert von der mediterranen und italienischen Küche und “La Parrilla” mit europäischen und

regionalen Spezialitäten.

Das Paket umfasst 7 Tage in einem luxuriösen Zimmer mit Meer-, Teide- oder Gartenblick. Für Familien mit Kindern bieten wir unsere Familienzimmer an, die aus zwei Doppelzimmern mit Verbindungstür bestehen. Optimal für eine vollkommene Entspannung.

Preise pro Zimmer für 7 Übernachtungen, zzgl. 5% I.G.I.C. (MwSt.)

Teneriffa, Spanien Puerto de la Cruz | Tel: +34 922 381 400 | Fax: +34 922 381 504 | e-mail: [email protected]

www.hotelbotanico.com

Zusätzliche Serviceleistungen: Limousinen-Service vom Flughafen Reina Sofía (Süden) zum Hotel Botánico (einfacher Weg) 120 € Limousinen-Service vom Flughafen Los Rodeos (Norden) zum Hotel Botánico (einfacher Weg) 70 €

Große Förderung für einen Aufenthalt von 14 Tagen und mehr, private Limousinen-Transfer frei von den verschiedenen Flughäfen zum Hotel Botanico.

08 Abril-31 Okt 2012 01 Nov-11 Dez 2012 08 Jan-28 April 2013

12 Dez-24 Dez 2012 40 Jahrestag des Loro Parque

25 Dez 2012-07 Jan 2013

Doppelzimmer zurEinzelnutzung

938 € 1175 € 936 € 1563 €

Doppelzimmer 1250 € 1725 € 1228 € 2501 €


Recommended