+ All Categories
Home > Documents > Die willkommene - apv.ethz.ch · 4 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM Impressionen. Vielleicht fi ndet die...

Die willkommene - apv.ethz.ch · 4 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM Impressionen. Vielleicht fi ndet die...

Date post: 16-Aug-2019
Category:
Upload: dangngoc
View: 213 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
28
Transcript

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 3

Die willkommene

Auszeit?

Es kommt nicht selten vor, dass ein Studie-render eine wichtige Prüfung nicht besteht. Spätestens wenn man die Basisprüfung erst im Winter schreibt oder 8-, 7-, 6 - Kredit-punktefächer vermasselt hat, dauert das Bachelor-Studium länger als die üblichen drei Jahre. Ab diesem Zeitpunkt schwirren tausende Fragen im Kopf. Unter anderem: Mache ich ein Zwischenjahr? Wann genau? Wie lange? Was mache ich in dieser Zeit? Jobben, Ferien, Praktikum, Famulatur, freiwillige Ar-beit oder doch ein lockeres Semester mit Kompensati-onsfächern? Sechs Wochen Famulatur waren es zu Beginn meines Studiums. Je nach Apothe-ke lernt man Soziales oder Fachliches, was beides sehr wertvoll sein kann. Für vie-le ist sie gar der erste Blick hinter die Kulissen und hin-terlässt einen bleibenden Eindruck. Ich er-innere mich an sechswöchiges Herumsitzen und Auspacken sowie an Pharmaassistentin-nen, die hinterrücks hundert Bosheiten über ihren Chef erzählten, sodass ich innert einer Woche über alle Macken Bescheid wusste. Das daraus gezogene Fazit für mich war: „Werde nie irgendein Chef, denn Heuchelei wird dein ewiger Begleiter sein.“ Eine kost-bare Einsicht neben der Erleuchtung, dass die Apotheke nicht das Richtige für mich war.Als Kontrast zur Apotheke und zum Ver-gleich gibt es die Möglichkeit eines Prak-tikums in der Industrie. Endlich kann man Erlerntes in der Realität anwenden und

selbstständig arbeiten. Eine weitere wert-volle Erfahrung. Denn auch hier lernt man mehr Soziales. Das Fachliche kann man ja schon, es wird nur noch mit Feinheiten ab-gerundet. Für ein Leben neben dem Studium kann man ehrenamtlich arbeiten. Freiwillige Ar-beit z.B. in einem Fachverein sind ideal, wenn man Enthusiasmus und Visionen mit sich bringt. Doch beansprucht sie private Zeit und fordert persönliches Engagement in einem sehr hohen Mass, auch wenn’s nicht so scheint. Es ist nicht selten, dass man

sehr hart aufprallt, vor den Kopf gestossen wird oder Undankbarkeit begegnet. Dennoch ist auch dies eine Erfahrung aus der man sehr viel lernt. Immerhin lässt es sich ohne Weiteres mit einem lockeren Semester mit Kompensationsfächern vereinbaren.Dies sind alles Fähigkeiten und Erfahrungen, die man in Vorlesungen nicht lernt.

Fähigkeiten, die als Ausweis beim Arbeit-geber gelten und zeigen: Ich weiss, wie es in der Arbeitswelt ist. Mir brachte das Zwischenjahr folgende für mich wertvolle Erkenntnisse: Man ist nicht mehr nur unter sehr guten Freunden. Es ist nicht mehr alles Friede-Freude-Eierkuchen. Es ist möglich in verschiedenen Umfeldern, die gleiche Er-fahrung zu machen. Nichtsdestotrotz emp-fehle ich jedem das Zwischenjahr auszunut-zen. Es stehen jedem/r StudentIn viele Türen offen. Man muss sich nur im Klaren sein, welche Wege man beschreitet. Diese Ausga-be gibt einen Einblick in bereits beschritte-ne Wege und vermittelt die dort gesehenen

4 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM

Impressionen. Vielleicht fi ndet die eine oder andere Person gar einen Anstoss für das ei-gene geplante Zwischenjahr.

Wort des Redaktors

Das unendlich lange ZwischenjahrDa ich schon von Türen Sprach: Meine Tür ist die eines unendlich langen, ganz und gar nicht freiwillig gewählten Zwischenjahrs vom TONIKUM. Denn dies ist meine letzte Ausgabe. Doch geh auch ich mit viel sozial Erlerntem und einer wertvollen Erfahrung fürs Leben aus diesem Jahr. Wie Oscar Wil-

de so schön sagte: „Ich bin durchaus nicht zynisch, ich habe nur meine Erfahrungen, (…).“ Mit einem guten Gewissen und in der Hoff-nung der pharmazeutischen Studentenschaft neben dem Studium eine Unterhaltung ge-schaffen zu haben, verabschiede ich mich mit einem von ETH-Studenten oft vergesse-nen Zitat: „Bildung ist etwas Wunderbares. Doch sollte man sich von Zeit zu Zeit daran erinnern, dass wirklich Wissenswertes nicht gelehrt werden kann.“(Oscar Wilde)Auf Wiedersehen! sis

Impressum

TONIKUMPostfach 170, 8093 Zü[email protected]

RedaktionShilpi Singh (sis), ChefredaktorinXian Wu (jwx), Vize-RedaktorinKarina Messmer (ase), ReporterinPatrick Haueis (pah), ReporterStephan Limbach (skl), ReporterMuriel Grämer (mgm), LektorinSimon Matoori (ssm), LektorMarco Grob (gon), LayouterCorinne Brühwiler (rin), Webdesignerin

Freiwillige Schreiber + HelferAnne-Valérie Putallaz (avp)Giulia Farneti (giu)

Klaus Eyer (lau)Manuel Schellenbaum (msc)Oliver Stähli (ost)Sina Eetezadi (set)Susanne Driessen (su)Theresa Burkard (tbd)Toni Widmer (twz)

Idee Titelblatt Martina Boxler

Anregungen und Kritik [email protected]: „Anregung“ / „Kritik“oder via Formular auf der APV-Seite

DruckSPOD - Student Print On DemandAufl age: 350 Stück

Ausgaben: 4 pro Jahr

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 5

Inhalt

Die willkommene Auszeit? 3

Swiss mobility program – Geneva 6

Interview mit Prof. Cornelia Halin 7

Die Loge 10

Kolumne 2. Jahr 10

Kolumne 1. Jahr 12

Polymesse - Das Sprungbrett in die berufl iche Zukunft 12

SiS’ SpassSeite 14

Obesity 15

Back to Nature - lab journal 19

Praktikum bei der Novartis in Basel 20

colonne francophone 22

Kolumne 3. Jahr 22

Pharmazie & Forensik 23

column 4th year 24

Kolumne 5. Jahr 24

Zeitvertrieb 25

Praktikum in der Spitalapotheke 26

6 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM

Swiss mobility pro-

gram – Geneva

Kurz vor meinem Studium machte ich ein Praktikum bei der Novar-tis in Basel und bemerkte, dass es

eine ziemliche Kluft zwischen den Techni-cians und den Labheads gab, da letztere der französischen Sprache nicht mächtig waren, erstere jedoch vor allem aus dem Elsass ka-men. Das gab mir zu denken... auch wenn Französisch in der Schule immer zu meinen Hassfächern gehörte.Schliesslich erfuhr ich vom Swiss Mobility Programm. Es ermöglicht den reibungslo-sen Austausch von Studenten zwischen den Universitäten der Schweiz und man glaubt es kaum, aber es ist tatsächlich so!Zunächst sprach ich mit meiner Studienbe-raterin, die etwas verwirrt war von meinen Plänen. „Ja, sie können für den Master an eine andere Uni…“ „Ähh, nein, ich möch-te gerne das zweite Jahr dort absolvieren.“ „Das hat ja noch keiner gemacht. Sind sie sich da sicher!?“ „Ja, klar!“.Naja, ganz ehrlich, so sicher war ich mir na-türlich nicht, aber irgendwie dachte ich mir: Was hab ich schon zu verlieren?Beim Mobility Offi ce musste ich lediglich meinen Namen sagen und das war’s. In Genf hatte ich Bevorzugung bei der Stu-dentenwohnheimen und schwupp war ich zu Beginn des zweiten Studienjahres in Genf. Natürlich war der Anfang nicht ganz einfach: Ich sprach kaum Französisch und musste irgendwie mit Händen und Füssen die administrativen Dinge erledigen. Er-schwerend kam hinzu, dass bis dato keiner je solch einen Austausch nach Genf gemacht hat: „Ahh, alors vous faites Erasmus?“ „ähm, no je fais Suisse mobilité. C‘est com-

me Erasmus, mais en Suisse.“ „Ca existe? Vous êtes sur?“ „Oui...“. Irgendwie hab ich das zumindest geschafft.Studienbeginn, war natürlich auch ein Abenteuer. Zunächst entspricht das Raum-system in Genf gar keiner Logik und „Raum suchen“ wurde bald zu meiner Hauptbe-schäftigung.Mit der Zeit lernte ich immer mehr Leute kennen und meine Französischkenntnisse nahmen sprunghaft zu. Sie mussten auch, denn schliesslich hatte ich auf dieser Spra-che zu studieren. Nach 2 Monaten begann ich mich in Genf wirklich wohl zu fühlen und genoss das internationale Flair der Stadt. Ich wurde sehr beeinfl usst von den vielen Leuten, die zig Länder und Kultu-ren frequentieren, und musste lernen, dass es gar nicht so besonders ist, fünf Sprachen zu sprechen und vor allem was für einen limitierten Geist ich doch habe, da ich bis jetzt nur wirklich in Deutschland und der Schweiz lebte.Ich kann jedem nur empfehlen, so eine Erfahrung zu machen. Man bleibt in der Schweiz, aber ist trotzdem im Ausland und alles ist so einfach. Warum trotzdem so vie-le – vor allem in der Schweiz – niemals den Weg über den Röschtigraben fi nden... Think about it! set

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 7

Aufgabe der Mobilitätsberaterin ist im We-sentlichen nur unterstützender und nicht or-ganisierender Natur. Eine wichtige Informa-tionsquelle ist die Mobilitätsstelle im ETH Zentrum und ihre Homepage (http://www.mobilitaet.ethz.ch/), auf welcher Kriterien für die Länder sowie Deadlines ersichtlich sind.

Spielen Noten eine sehr grosse Rolle für den Austausch? Es heisst immer: «Wir bekommen die besten an die ETH und senden die besten von der ETH.“ Kann ein(e) durchschnittliche(r) StudentIn

nicht in den Austausch?

Bei den Pharmaziestu-dierenden haben wir keinen offi ziellen Noten cut-off. Allerdings gilt bei den meisten anderen ETH Departementen ein cut off von >4.5, und so orientieren auch wir uns daran. Letzten Endes ist es Ermessenssache von mir und der Professoren-schaft, wen wir in den Austausch schicken. Ein wichtiger Punkt für diese Entscheidung ist auch die Motivation des / der Stu-dentIn. Auf jeden Fall ist es uns ein Anliegen, nur

Studierende zu schicken, die dem Unter-richt an der Gast-Universität folgen und die Prüfungen dort bestehen können. Bekundet jemand schon an der ETH fachlich Mühe, wird er an der fremden Universität, wo er sich an viele neue Gegebenheiten anpas-sen muss - z.B. an die Sprache, eine andere Unterrichtsform, den vielleicht nicht ganz nahtlos an das Vorwissen angrenzenden

Interview mit Prof.

Cornelia Halin

Die zweifache Mutter ist Mobilitätsberaterin und seit 2008 Assistenzprofessorin am Insti-tut für Pharmazeutische Wissenschaften. Ihr Fachgebiet ist Drug Discovery Technology.

Was war Ihre Motivation Mobilitätsbera-terin zu werden? Kommt diese aus Ihrer

eigenen Erfahrung?

Das kommt sicher aus meiner Erfahrung. Ich habe Biochemie an der ETH Zürich stu-diert und absolvierte ein Austauschsemester am Imperial College of Science in London. Das war eine bleibende Er-fahrung für mich, sowohl bezüglich des Studiums wie auch in Bezug auf das Menschliche. Die ge-machten Erfahrungen ha-ben mich mit beeinfl usst, das Amt vom Herrn Det-mar zu übernehmen.

Welchen Studierenden empfehlen sie ein Aus-tauschsemester und was sind die Grundvoraus-

setzungen dafür?

Das Austauschsemester sollte nicht vor dem 5. Se-mester absolviert werden. Die meisten ge-hen im 3. Jahr des Bachelorstudiums oder während des Masterstudiums. Die Leistun-gen im Studium sollten gut sein, und ebenso sind ausreichende Sprachkenntnisse eine Grundvoraussetzung. Für die USA wird in der Regel ein TOEFL (Englisch-Zertifi kat) verlangt. Ausserdem ist eine gute Portion Eigeninitiative und Motivation gefragt. Die

8 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM

Vorlesungsstoff oder zusätzliche adminis-trative Angelegenheiten - eher noch mehr Probleme haben.

Wurde durch das Bologna System der administrative Aufwand für Austausch-

semester gesenkt?

Das ist jetzt meine persönliche Meinung: Ich denke, dass es auf dem Papier einfacher geworden ist, da man Kreditpunkte verglei-chen kann. Vereinfachungen gibt es sicher bei der Mobilität zwischen Bachelorstudi-um und Masterstudium. Bei der Mobilität im Rahmen eines Austauschsemesters bleibt das Problem der Kompatibilität der Kurse. Die meisten Kurse unserer Partner-Uni-versitäten sind inhaltlich nicht mit unseren Kursen identisch, so dass ein Unterschied zu dem Wissensstand der in Zürich verblei-benden KommilitonInnen entstehen kann. Einige Kurse, wie z.B. die Pfl ichtfächer im Masterstudium, müssen deshalb an der ETH Zürich absolviert werden.

Dies führt uns direkt zur nächsten Frage. Lassen sich die Kreditpunkte, welche an ausländischen Universitäten erworben wurden, mit den an der ETH Zürich er-worbenen vergleichen oder gibt es Leis-

tungsunterschiede?

Das zu verallgemeinern ist sehr schwierig. Die verschiedenen Kurse werden natürlich von uns verglichen und wenn zum Beispiel für einen bestimmten Kurs an der Gast-Uni drei Kreditpunkte vergeben werden, an der ETH Zürich für einen inhaltlich vergleich-baren Kurs aber nur zwei Kreditpunkte, dann kann es sein, dass dem/der StudentIn nur zwei Kreditpunkte angerechnet werden. Es muss dann noch eine weitere Lerneinheit besucht werden, um die notwendigen Kre-ditpunkte zu erhalten. Es werden möglichst massgeschneiderte Lösungen anhand des

ETH-Niveaus gesucht. Das bewirkt aller-dings einen grösseren Aufwand für die Stu-dierenden bei der Planung Ihrer Stundenplä-ne.

Für welchen der beiden Masterstudien-gänge, MIPS oder MSc Pharm. Sciences, eignet sich ein Austauschsemester Ihrer

Meinung nach besser?

Das ist schwer zu sagen, da wir relativ kleine Zahlen von Studenten/innen haben, die ein Austauschsemester absolviert haben. In den letzten vier Jahren waren dies meines Wis-sens nur gerade elf Studierende, die für ein Vorlesungs-Semester oder für die Masterar-beit weg gegangen sind. Vom neuen Studi-engang MIPS hat bis jetzt noch niemand ein Austauschsemester absolviert. Die meisten Studiernenden haben einen Austausch wäh-rend der Masterarbeit gemacht, was von der Organisation her auch am leichtesten sein dürfte. Bei einem Austauschsemester, in dem Vorlesungen besucht werden, kann es sein, dass einige verpasste Kurse an der ETH nachgeholt werden müssen und sich der Austausch somit Studiums-verlängernd auswirkt.

In einem Austauschsemester fi ndet man Freunde fürs Leben! Sie haben 1995-96 ein Austauschjahr absolviert. Stehen sie nach der langen Zeit noch in Kontakt mit

Ihren Freunden?

Ja, so z.B. mit einer Italienerin, die Chemie studierte und zur gleichen Zeit wie ich ei-nen ERASMUS Aufenthalt am Imperial College machte, Sie lebt jetzt in Chicago und als ich für mein Postdoc in Boston war (2002 - 2005), kam sie mich zweimal dort besuchen. Auch mit anderen Austauschstu-dierenden, die damals mit mir in London waren, stehe ich noch in Verbindung. Also im Allgemeinen kann man sagen, in einem

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 9

Austauschsemester fi ndet man Freunde fürs Leben!

In welchem Semester werden am meisten Austauschsemester absolviert? Welches

Semester eignet sich dafür?

Es gibt eine klare Präferenz für das 8. Se-mester, in dem die Masterarbeit absolviert wird (7 von 11 mir bekannten Austauschen). Wenn jemand eher Vorlesungen besuchen möchte, eignet sich meiner Meinung nach das 3. Bachelorjahr am Besten. Im Master-studiengang sind wir recht streng, was den Besuch unserer Pfl ichtfächer angeht, d.h. diese sind nachzuholen. Am leichtesten ist es wie gesagt, einen Austausch während der Masterarbeit zu organisieren: Hier ist man auch nicht nur auf die offi ziellen De-stinationen (ERASMUS, CH-Mobilität, interna-tionale Partner-Unis der ETH) beschränkt. Es gibt einige Studierende, die sich selbständig einen Master-arbeits-Forschungs-Aufenthalt an anderen Unis organisiert haben, so z.B. in London, Uppsala, Birmingham oder Rom. Natürlich stehe ich dann auch gerne beratend und hil-festellend zur Verfügung.

Was sind die häufi gsten Orte bzw. Uni-versitäten, mit denen Austauschsemester

durchgeführt werden?

Unsere offi ziellen ERASMUS Partner sind: Barcelona, Padua, Kuopio (Finnland) und Kopenhagen. Zusätzlich gibt es mit Part-nerhochschulen ausserhalb Europas Aus-tauschprogramme, die grundsätzlich für Studierende aller Departemente offen sind. Bei einer Masterarbeit ist man allerdings sehr frei bezüglich der Wahl des Ortes. Die Voraussetzung für eine Masterarbeit an ei-ner anderen Universität ist, dass man eine(n)

offi zielle(n) BetreuerIn an unserem Institut (IPW) fi ndet. Ein Vorteil bei einem ERAS-MUS-Aufenthalt ist, dass man ein Stipendi-um von ca. 250.-/ Monat erhält. Auch ist der administrative Aufwand bei den offi ziellen Mobilitätsprogrammen in der Regel niedri-ger, da man hier viel Unterstützung durch die Mobilitätstelle der ETH und der Gast-Uni bekommen kann. Eine Möglichkeit, sich ein Bild von den Gast-Universitäten zu machen, bietet die Homepage https://www1.ethz.ch/mobilitaet/outgoings/berichte, auf welcher Austauschstudierende ihre Erfah-rungen notiert haben.

Auf welches Forschungsprojekt in ihrer Forschungsgruppe sind Sie besonders

stolz?

Als Assistenzprofesso-rin sind meine wichtigs-ten Aufgaben, gute Lehre und gute Forschungsarbeit zu leisten. Für letzteres braucht man ein gut einge-

spieltes Team an Mitarbeitern. Ich bin froh, dass ich ein motiviertes und kompetentes Team (4 Doktoranden und 1 Technikerin) habe aufbauen können. Eigentlich fi nde ich alle Forschungsprojekte in meinem Labor sehr spannend. Im Wesentlichen betreiben wir Grundlagenforschung, d.h. wir untersu-chen wie Immunzellen mit Lymphgefässen interagieren oder welchen Einfl uss Wachs-tumsfaktoren auf die Immunantwort haben. Besonders stolz werde ich sein, wenn wir die Früchte unserer Forschungsarbeit, in Form von Publikationen, ernten können.

Wie sieht ein normaler Tag von Ihnen aus?

Mein Tagesablauf orientiert sich stark an unserem wöchentlichen Meeting-Schedu-

In einem Austausch-semester fi ndet man Freunde fürs Leben!

10 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM

Kolumne 2. Jahr

Hurra, der Lenz ist da! Die Zeit der Tunicht-gute ist angebrochen. Sie kriechen mit den ersten Sprösslingen aus ihren erdigen Ver-stecken, so auch meiner. Er hat sich in seiner Hängematte, welche zwischen meinem Ohr und meiner Schulter gespannt wurde, häus-lich niedergelassen und ist nun mein kleiner dämonischer Souffl eur, mein mephistote-lischer Homunculus. Sein feiner Singsang frisst sich langsam in mein Gehirn. „Physik? Komm mit mir, verschwende deine Zeit! PC-Praktikum? Komm mit mir, verschwen-de deine Zeit!“ Verlockende Angebote. Den Frühling einläuten mit der Auferstehung der heiligen Dreieinigkeit, BBQ, Bier und Zigaretten, die alte weibliche Blüte ihrer Erde überlassen und sich der Neuerblühen-den zuwenden, alles hinzuwerfen und sich mit VW T2 und Surfboard treiben zu lassen. Sehr verlockende Angebote. Wind in den Segeln meines schlingernden Bootes, dar-auf bedacht, es vom Kurs in eine faustische Odyssee zu treiben. Doch ist mein Verstand der Steuermann, mit wächsernen Ohren, taub für die lockenden Sirenengesänge. So bleibt mein Schiff auf Kurs und dümpelt ein weiteres Semester vor sich hin. msc

le, den Vorlesungen (im Herbstsemester) und an der Betreuung meiner Kinder. Am Montag- und am Dienstagmorgen kommt eine Nanny, die sie bei uns zuhause betreut. Dann gehe ich schon früh auf den Höng-gerberg. Meine Vorlesungen habe ich in der Regel am Montag oder Mittwoch vor-mittag. Am Dienstag morgen haben wir La-bormeeting, und am nachmittag fi ndet ein Immunologieseminar im Zentrum statt. Am Mittwoch komme ich meistens etwas später, weil ich meine Kinder in die Krippe bringe. Am Mittwoch nachmittag fi ndet unser Insti-tutsseminar statt. Meine Eltern holen dann die Kinder von der Krippe ab und betreuen sie auch am Donnerstag. Am Donnerstag morgen haben wir nochmals ein Gruppen-meeting, an dem eine Person seine/ihre For-schungsresultate präsentiert und gemeinsam ein Paper besprochen wird. Am Freitag ar-beite ich wenn immer möglich von zuhause und kann daher meine Kinder selbst in die Krippe bringen und wieder abholen.

skl, jwx

Die Loge

Weitere amüsante Comic Strips von Alex Macartney, wie Heimatland oder Herr Hummel fi ndet ihr unter: www.macartney.ch

12 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM

Kolumne 1. Jahr

Schwitzerdütsch!?! Als wir gefragt wurden, ob wir einen Ar-tikel über Schweizerdeutsch schreiben wollen, haben wir, als Italienisch sprechen-de Pharma-Studentinnen, sofort einwil-ligt, weil wir es lustig fanden, über diese Halskrankheit zu sprechen. Diese schwere Krankheit hat die ganze Nordschweiz ange-steckt und es scheint, als ob die Patienten die Krankheit gar nicht bemerken und dar-um auch keine Kur dafür suchen. Symptome dieser Krankheit sind: die Neigung, alles zu verkleinern, zu verkürzen, mit grausamen Halstönen zu würzen, Wörter zu entstellen oder gar neu zu erfi nden. Beispiele dafür sind: Bizzeli, gsi, Chuchichäschtli, öppis und luaga. Praktische Beispiele: - Häsch öppis im Chuchichäschtli gfunda? Bisch scho im Gärtli go Blüemli luaga gsi? Häsch mir zwei Stüzzli? Die Ansteckungsgefahr ist sehr hoch, da der Kranke alles Mögliche macht, um andere anzustecken. Man merkt es, wenn man versucht, Schriftdeutsch zu sprechen. Man wird komisch angeschaut mit einem bemitleidenden Blick, der sagen will: - Oh du Arme, wo kommst du her? In der Schweiz und nicht angesteckt? Ist das möglich? - Die einzige Möglichkeit, eine Antwort auf Hochdeutsch zu bekommen, ist versuchen, sich als Kranke auszugeben. Da wird man sofort entlarvt: - So?! Du wettisch au krank si? Aber nei, das bisch du no nit! - So etwas hat man noch nie gehört. Krank sein und stolz sein, krank zu sein. Das gibt es ja nur in der Schweiz! Giu & Su

Polymesse

Das Sprungbrett in die

berufl iche Zukunft

Während des Studiums an der ETH Zürich stellt man sich hin und wieder

die Frage, wie das Leben nach dem Ab-schluss wohl aussehen wird. In Bezug auf die Jobwahl bietet die Polymesse (20. – 22. April 2010, Polyvorträge

ab 17. März 2010) hierbei zahlreiche Möglichkeiten.

Über hundert Firmen bekunden jedes Jahr reges Interesse an Studienabgängern und Studienabgängerinnen der ETH Zürich. An der Polymesse suchen sie das Gespräch mit Studierenden. Für letztere ist es die ideale Gelegenheit herauszufi nden, ob sie gewapp-net sind für den Arbeitsmarkt. An der Mes-se lassen sich viele Informationen über die Anforderungen einer bestimmten Tätigkeit herausfi ltern. Im Gegensatz zu einem Be-werbungsgespräch befi ndet man sich als Messebesucher oder Messebesucherin je-doch in einer ungezwungenen Atmosphäre, in der man sich auch einmal einen Fehler erlauben kann. Noch wichtiger aber ist die Möglichkeit, Kontakte mit Firmenvertre-tern zu knüpfen und einen ersten Eindruck zu hinterlassen.

Für alle etwas dabeiAn der Polymesse werden Studierende der verschiedensten Fachrichtungen fündig. Neben Unternehmen, die sich für alle Studi-enrichtungen interessieren, lassen sich auch einige Firmen fi nden, die nur nach Studie-renden bestimmter Fachrichtungen suchen. Für Studierende der Pharmazeutischen Wis-senschaften sind Firmen wie A.T. Kearney, Firmenich, Johnson & Johnson, Lonza,

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 13

bin ich? – Wie sehe ich aus? – Wie werde ich wahrgenommen? – Berufseintritt nach Mass!“. Ebenfalls verlost Lawrence Fa-shion jedes Jahr ein Business-Massoutfi t im Wert von 2600.- unter den Messebesuchern und -besucherinnen.Im Vorfeld der Messe: Know-How für den BerufseinstiegIm Vorfeld der Messe bietet das Polytrai-ning vielseitige Möglichkeiten, sich auf den Berufseinstieg vorzubereiten. Angefangen bei den Bewerbungsunterlagen und dem richtigen Aussehen bis hin zum Berufs-wunsch oder der Möglichkeit einer eigenen Firma werden verschiedene Vorträge und Veranstaltungen angeboten. Das Programm dazu befi ndet sich ebenfalls in den Broschü-ren, welche auch die Informationen zu den Polyvorträgen enthalten.Die Informationen, die im Messeführer und den Broschüren enthalten sind, und noch ei-nige mehr können übrigens auch online un-ter www.polycareer.ch eingesehen werden.

Also: Nichts wie hin zur Polymesse!Die Nächste Polymesse fi ndet vom 12. bis zum 14. April 2011 statt.

Forum & Contact (Tanja Dallafi or, Frédéric Gindroz)

Novartis, Roche, Roland Berger Strategy Consultants und The Ark – Der Inkubator besonders interessant. Es lohnt sich also, ei-nen Blick auf den Messeführer, der in den Wochen vor der Polymesse im Hauptgebäu-de und weiteren Gebäuden der ETH Zürich aufl iegt, zu werfen. Darin sind alle wichti-gen Informationen zur Polymesse enthalten: Welche Firmen sich für welche Fachrich-tungen interessieren oder auch wann und wo sie an der Polymesse zu fi nden sind. Will man sich spezifi sch über ein Unter-nehmen informieren oder Näheres über den Arbeitsablauf bei einem bestimmten Unter-nehmen erfahren, kann man auch die Poly-vorträge besuchen. Während dieser Vorträ-ge stellen Firmenvertreter ihre Arbeit und ihr Unternehmen vor und stehen für Fragen Rede und Antwort. Für nähere Informatio-nen über die Vortragsdaten und Inhaltsanga-ben kann man sich ebenfalls bei den kleinen Broschüren bedienen, die ebenfalls an der ETH aufl iegen. Start der Polyvorträge ist der 17. März 2010.

Bereit für den BerufseinstiegFür den Ernstfall „Bewerbung“ kann die Polymesse ebenfalls hilfreich sein: Wäh-rend der drei Messetage kann man beim Karrierepartner der Polymesse, Success & Career, seine Bewerbungsunterlagen über-prüfen lassen, einen Persönlichkeitstest zur besseren Selbsteinschätzung durchführen und gleich noch ein gratis Bewerbungsfoto von sich machen lassen.Ausserdem bietet Lawrence Fashion AG die Möglichkeit, sich direkt am Stand persön-lich beraten zu lassen (Farb- und Stiltipps, Garderobencheck, Frisuren, Make-up usw.). Für mehr Details fi ndet am 21. April um 13.15h der interaktive Vortrag von Law-rence Fashion statt mit dem Thema „Wer

14 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM

SiS’ SpassSeite

AspirinKommt ein Mann in die Apotheke und sagt: «Ich hätte gerne eine Packung Acetylsalicyl-saeure.» Darauf der Apotheker: «Sie meinen Aspirin?» Der Mann: «Ja, genau, ich kann mir bloss dieses blöde Wort nie merken!»

StärkungsmittelVerzweifelt kommt ein Mann zum Arzt: "Herr Doktor, Sie haben mir dieses Roehr-chen mit dem Staerkungsmittel gegeben." "Ja und?" "Ich krieg es nicht auf."

BlutegelkurDie Frau klagt über starke Schmerzen in den Beinen. Kein Medikament hilft ihr. Eine Freundin rät ihr, es mal mit Blutegeln zu versuchen. Einige Tage später treffen sie sich wieder. "Nun, hat die Blutegelkur ge-holfen?" fragt die Freundin. "Keine Spur! schimpft die Frau. ''Und eine scheußliche Quälerei war es außerdem. Mehr als drei von den Dingern konnte ich einfach nicht roh hinunterwürgen. Den Rest hab ich mir gebraten."

Side Eff ectsAfter seeing a man cutting both sides of a capsule, the pharmacist questioned him. "Hey what are you cutting the sides for?". The man replied: "To avoid, side effects."

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 15

Obesity

As the spring progresses and temperatures rise again, there’s no need to wear those heavy jackets or loose hoodies anymore, but rather to put on more light and skin-revealing clothes and hence body language is likely to become more important again. I allege that for most of the people at our age, this means that they’re once more confron-ted with an ideal fi gure in a swimsuit with which they compare themselves. This ideal fi gure of course differs in different cultures, but as far as our western culture is consi-dered, I assume that a slender and healthy looking body shape is generally accepted to be beautiful. The general population, however, looks very different. As a matter of fact, there are more than 1 billion adults overweight globally, at least 300 millions of them being classifi ed as obese. Obesity and overweight have been found to pose a major risk for chronic diseases such as type 2 diabetes, cardiovascular disease, hyper-tension and stroke and even certain forms of cancer. One striking example is diabetes type 2, where 90% of the patients are obese or overweight. Besides these life-threate-ning conditions, there are further non-fatal but debilitating health problems associated with obesity including respiratory diffi cul-ties, chronic musculoskeletal problems, skin problems and infertility. Regarding these facts, overweight and obesity is justifi ed to be considered a disease, and, be it for the sake of health or beauty, a disease that needs to be cured. From a public health perspecti-ve, there is much change to be made, which also to a certain extent lays in the responsi-bility of the pharmaceutical industry. In the following article, I will talk about common pharmacological as well as non-pharmaco-

logical treatment strategies of obesity and overweight.

First of all, it has to be defi ned what obe-sity or overweight really means, as there are different ways of classifi cation. In the sources I used, classifi cation according to the body mass index (BMI = kg/m2) is commonly used, whereas a BMI < 25 me-ans overweight and a BMI < 30 stands for obese. Medications for the treatment of ob-esity are recommended (by National Insti-tutes of Health guidelines) for use in adults who have a BMI of 27 or higher plus obe-sity-related medical conditions (e.g. type 2 diabetes) or a BMI of 30 or higher in the absence of such conditions. It is generally accepted, however, that weight-loss medica-tions are rather useful adjuncts to changes in eating behaviour than stand-alone therapies. On the other hand, even though many stu-dies demonstrate that obese adults can lose about 0.5 kg per week by solely decreasing their caloric intake to 500-1000 kcal below the intake required for maintenance of their current body weight, long-term success in maintaining the reduced weight is often compromised without adjunct pharmacolo-gical treatment. Losing weight is diffi cult for most obese people, yet long-term main-tenance of a reduced weight is even more challenging, and that’s where pharmacothe-rapy comes into play.

Medications currently approved for weight loss fall into to broad categories: appetite suppressants and those that decrease nutri-ent absorption.

Appetite suppressants generally work by increasing the availability of anorexigenic neurotransmitters, that is noradrenaline, serotonine and dopamine, in the central nervous system. Noradrenergic agents of-

16 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM

ten carry the risk of abuse (e.g. ampheta-mine) and are therefore either restricted to short-term use or completely banned from the market. The only OTC-approved ap-petite suppressant, phenylpropanylamine, was withdrawn from the market a few ye-ars ago because of concern about an asso-ciation with hemorrhagic stroke in women. However, placebo-controlled studies of six months and beyond show a consistent but moderate (i.e. a difference of 2 to 10 kg) weight loss in comparison with placebo.

Serotonergic agents either act by increasing the release of serotonine, inhibiting its up-take, or both. Their effi cacy in controlled studies appeared to be similar to that of nor-adrenergic agents, still several medications had to be withdrawn from the market due to associations with valvular heart disease and pulmonary hypertension. Selective se-rotonin-reuptake inhibitors (e.g. fl uoxetine) are currently approved for a number of indi-cations that are not related to obesity, inclu-ding depression and obsessive-compulsive disorder. Intrestingly, they have been shown to induce weight loss in short-term studies but at the same time show a lack of long-term effi cacy.

Sibutramine, a mixed noradrenergic-sero-tonergic agent which also weakly inhibits dopamine reuptake seems to be the most promising drug compound for weight re-duction. Sibutramine-induced reductions in weight appear to be largely maintained for periods of up to one year and remain signi-fi cantly greater than those observed in pati-ents who receive placebo. Although weight was regained in both groups during the se-cond year of follow-up, weight losses were signifi cantly greater among those who recei-ved sibutramine for the full two years of the

trial. Commensurate with weight loss, other metabolic risk factors also improved; these include hyperlipidemia and hyperuricemia, as well as glycemic control and plasma in-sulin levels in patients with type 2 diabetes.

The only FDA-approved medication for obesity that reduces nutrient absorption is orlistat, which acts by binding to gastroin-testinal lipases in the lumen of the gut, pre-venting hydrolysis of dietary fat into absorb-able free fatty acids and monoacylglycerols. Under Orlistat treatment, approximately on third of the ingested dietary fat is excreted, thereby reducing fat and overall caloric in-take. In double-blind, placebo-controlled trials, orlistat had moderate effect for weight loss but did, however, signifi cantly decrease the chance of regaining weight during fol-low-up. In long-term studies, orlistat addi-tionally showed positive effects on insuline levels as well as glycosylated hemoglobin values, total cholesterol and low-density li-poprotein cholesterol.

With regard to all these pharmacological interventions, one quickly remarks that the long-term effects of basically all of those medicines are insuffi cient. Since obesity and overweight is often a chronic condition, long-term treatment will most likely be nee-ded. Therefore, careful consideration of the known and possible risks of long-term me-dical therapy must be weighed against po-tential improvements in the patient’s risk of obesity-related diseases. However, the safe-ty and effi cacy profi les of weight-loss medi-cations beyond two years of use have not yet been established. In addition, the long-term effect of such medications on morbidity and mortality has not been determined. Current-ly, behavioral interventions to improve diet and increase physical activity as well as pre-

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 17

ventive measures to raise public awareness are considered the primary means to promo-te and maintain a healthy weight.

pah

Sources:S Z Yanovski, J A Yanovski. Obesity. N Engl J Med 2002; Vol. 346, No. 8; 591-602.World Health Organization. Obesity and Over-weight. Global Strategy on Diet, Physical Acti-vity and Health 2003.

Seite 117 aus „10 Jahre Zürich by Mike“, Jubiläumsband von Mike Van Audenhove,© Verlag bbb Edition Moderne AG, Zürich.

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 19

Back to Nature - lab journal StuZ2, 15./16. April 2010

• Anzahl Gäste: ~300• Anzahl Pharmas: unbekannt• Anzahl HelferInnen: schlussendlich doch noch genug

Fragestellung: Was macht die Natur einer Pharmaparty aus?Beobachtungen:• Dekoration aus Hedera helix: morgens von Botanikexkursion erfahrenen Pharmas im

Wald gesammelt • Spezialdrink Lebenselixier: Zusammengesetzt aus Wodka, Champagner und diversen

Fruchtsäften treibt er nicht nur den Alkoholspiegel in die Höhe, sondern auch den Blut-zuckerspiegel in den diabetischen Bereich.

• Die Drinks werden vermutlich nicht nach Ph.Eur. hergestellt. Das Mischungsverhältnis von ethanolhaltiger und wässriger Phase scheint eher willkürlich zustande zu kommen.

• männliche Gäste sind in der Überzahl; dazu ein Kommentar von Systembiologe Fre-derik: «An Pharmaparties sind überdurchschnittlich viele Frauen, deswegen bin ich hier.» Pech gehabt!

Fazit: Eine Gruppe von Umweltnaturwissenschaftlern und Doktorand Julian bringen wohl das Ziel vieler Gäste auf den Punkt: «easy Party machen» und « sicher heimkommen, mor-gens aufwachen und mein Portmonnee nicht leer vorfi nden». Es bleiben einige aufgeworfene Fragen:- Wie lange wird sich der Mythos Pharmaparty = viele Frauen noch halten?- Wie wirkt Viagra bei Frauen?- Ist ein Cuba libre wirklich dasselbe wie Cola Rum?- Das ist eine Pharmaparty. Wieso gibt es keine Drogen?

mgm

20 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM

Praktikum bei der

Novartis in Basel

Es ging so schnell, ich hatte kaum Zeit um irgendetwas zu überlegen oder zu planen. Prüfungssession fertig, Vertrag angekom-men, in einer Wochen wird angefangen! „Soll ich Ihnen eine Wohnung in Basel or-ganisieren?“ schreibt mir die Angestellte der Abteilung „Human Ressources“. Hmm, das würde bedeuten innerhalb einer Woche eine Wohnung zu fi nden und umzuziehen. Da verzichte ich lieber und entscheide mich für ein GA. Vier Monate kann ich das Pen-deln wohl aushalten. Mit der Suche einer Praktikumsstelle habe ich schon früher angefangen, allerdings nicht bei Novartis. Ich glaubte mit der Su-che spät dran zu sein, aber wie sich heraus-stellte, war dies sogar ein Vorteil. Erster Tag: Der Wecker läutet um 05.30, um 08.00 bin ich in Basel. Tram 1 in Richtung - oops! falsche Richtung... Ich schaffe es noch pünktlich zu sein und am Eingang treffe ich unerwartet auf ein bekanntes Gesicht. Die Welt ist bekanntlich klein!Nach der Einführung darf ich endlich mei-nen Betreuer, mit dem ich bisher nur tele-foniert habe, kennen lernen. Auch erfahre ich endlich, was ich hier machen werde. Alles, was ich bisher wusste, war: „Analy-tische Arbeit“. Ich stellte mir darunter repe-titive Messungen vor, aber in diesem Punkt habe ich mich geirrt. Es handelt sich um ein ziemlich anspruchsvolles Forschungspro-jekt, welches praktische Arbeit wie auch Denkarbeit einschliesst. Mir wird ein schöner Arbeitsplatz zugeteilt mit Sicht auf Frankreich. Der Campus ist riesig und man hat alles, was man braucht:

jede Menge Restaurants, ein Fitness-Zent-rum, eine Post und vieles mehr. Nach einer Woche extremer Unterbeschäf-tigung, da eben alles in letzter Minute or-ganisiert wurde und ausser mir nur der Computer für das Projekt bereit war, darf ich endlich die Geräte der Novartis bedie-nen. Zwei Stunden dauert die Einführung über die Bedienung des Chromeliums und des HPLC-Geräts. Ich bin Frau Werner und Ruth ziemlich dankbar, denn die Laborantin ist sehr erleichtert, als sie erfährt, dass ich nicht zum ersten Mal ein HPLC-Gerät be-diene. Ich bin selber überrascht, wie viel ich von meiner Praktikumserfahrung während der Arbeit anwenden kann. Trotzdem gibt es hier so viele Geräte und Glaswaren sowie weitere Materialien, die ich noch nie gesehen habe. Ausserdem braucht es mindestens eine Woche, um die Glaswaren und Materialien innert nützli-cher Frist zu fi nden. Zum Glück ist immer jemand da, der mir helfen kann. Nach einigen Wochen habe ich mich ein we-nig an den Alltag bei Novartis gewöhnt. Da-bei musste ich lernen viele Autogramme zu verteilen, da bei jeder benutzten Maschine vom Ofen über Waagen bis zum pH-Meter unterschrieben werden muss. Zugegeben, die ersten Tage habe ich das oft vergessen, aber mit der Zeit wurde es ein Automatis-mus: Datum, Name, Büronummer, Unter-schrift.Es ist oft auch der Fall, dass ein Gerät nicht verfügbar ist. Man muss sich immer an-melden und wenn man Pech hat, muss man Wochen warten. Bezüglich Materialien: Der Schalter ist hier nur von 10.00 bis 11.00 Uhr geöffnet. Substanzen? Müssen bestellt wer-den und auch hier kann es Wochen dauern. Jetzt nach zwei Monaten bin ich sehr be-

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 21

aufbereitungen für die HPLC plus DCs dazu und Morgen, an denen ich wirklich lieber im Bett geblieben wäre. Ich bin mir noch nicht hundertprozentig sicher, ob ich später in die Forschung will, aber ich kann es mir gut vorstellen. Wenigstens weiss ich jetzt, wie es wirklich ist. Inzwischen werde ich mein Praktikum be-enden. Ich habe noch einen Bericht fertig zu schreiben, eine Präsentation und wahr-scheinlich ein Poster vorzubereiten. Ich habe also noch viel vor! Mal schauen was die Zukunft bringt. jwx

schäftigt und mein Projekt hat einen Weg gefunden. Ich selbst habe einen Rhythmus gefunden und auch wenn ich mich oft un-terbeschäftigt gefühlt habe, habe ich bereits ziemlich viel gemacht und ein paar Resul-tate erzielt. Ich denke, ich habe schon viel gelernt hier, v.a. betreffend analytische Methoden. Es ist eine Sache, sie in der Vorlesung zu hören und sie zu lernen, aber diese für die eige-nen Experimente zu brauchen oder sie zu berücksichtigen und über ihre Eignung zu diskutieren, ist eine ganz andere Sache. An-derseits habe ich viel über die Arbeitswelt gelernt. Was heisst es eigentlich 100% zu arbeiten? Wie verhalte ich mich bei Urlaub oder Krankheit? Ich musste mich über Si-cherheitsmassnahmen und GMP informie-ren und habe sogar noch ein wenig mein Französisch auffrischen dürfen, da die meis-ten Laborantinnen, mit denen ich arbeite, Französinnen sind. Grundsätzlich kann ich sehr selbstständig arbeiten und mir die Laborarbeit selber ein-teilen. Die Versuche selber muss ich aber zuerst mit dem Vorgesetzten besprechen. Man muss hier ziemlich viel Organisati-onstalent besitzen oder sich aneignen, da oftmals mehrere Versuche gleichzeitig ab-laufen. Ausserdem müssen regelmässig die Resultate präsentiert werden.Mein Ziel war es, einen Blick in die Indust-riewelt zu werfen. Dies gelang mir nicht nur unmittelbar bei der Arbeit, ich konnte auch die Arbeit meines Chefs beobachten und ihm Fragen stellen. Er redete gerne über seine Arbeit und ich konnte sehen, dass er das, was er tut, liebt. Was mich angeht, den-ke ich, dass es sich gelohnt hat, trotz vier Stunden Pendelzeit pro Tag, Schwankungen zwischen absolut langweiligem Nichtstun und stressigen Tagen mit über 20 Proben-

22 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM

colonne francophone

Un semestre à l’étrangerChacun souhaiterait faire son master à l’étranger, pour élargir ses horizons, déve-lopper ses compétences professionnels, affi -ner ses connaissances linguistiques.Tout cela est possible, mais…mais il faut faire preuve de débrouillardise ;mais il faut s’attendre à une montagne de paperasse administrative ; mais il faut bénéfi cier d’un soutien fi nancier suffi sant ;mais il faut songer que la semaine de sémi-naire imposée au 8ème semestre, oblige de revenir en Suisse.Ces quelques diffi cultés, loin d’être un obstacle, font partie de l’apprentissage de toute insertion professionnelle.C’est pourquoi un tel séjour à l’étranger s’avère bénéfi que en tous points :Culturel : vivre dans un pays différent, c’est s’appuyer sur sa propre culture pour y inté-grer de nouveaux apports.Linguistique : le multilinguisme n’est plus seulement un atout : c’est une condition de travail dans le domaine pharmaceutique.Professionnel : l’échange de connaissances s’avère primordial en sciences ; les conseils et discussions avec plusieurs doctorants, post-docs ou collaborateurs de spécialisa-tions diverses montrent qu’il est indispensa-ble de travailler en équipe. Il suffi t d’un peu d’esprit d’initiative pour conduire son travail de master dans un la-boratoire étranger : ce sera, pour nous autres étudiants excellemment formés à l’ETH, avoir un premier aperçu de l’importance des collaborations internationales. avp

Kolumne 3. Jahr

MIPS, Apotheker, MIPS, Apotheker, MIPS, Apotheker - Entscheidung? Wenn zwei sich streiten freut sich die Dritte. Aber welche soll die Dritte sein? Die Option „beide“ vielleicht?! Die anstrengenden Praktikums-nachmittage geraten vollkommen in Verges-senheit, wenn man sich auf diese Diskussi-onen einlässt. Selbst die, die zu Beginn des Pharmaziestudiums noch 100 % vom einen oder anderen Abschluss überzeugt waren, kommen bei diesem fortlaufenden Ausdüns-ten aus der Gerüchteküche ins Schwanken. Bolognareform, neuer Masterstudiengang, neues Medizinalberufegesetz... und wir mit-tendrin. Ausser man hat keine Lust, die für das Apothekerdiplom vorgeschriebene Fa-mulatur und den Samariterkurs zu absolvie-ren, und vorausgesetzt die Noten stimmen und das Motivationsschreiben kann über-zeugen, dann darf es gerne der MIPS sein. Diejenigen Studierenden sollen dann die Besten sein. Bis jetzt hat sich allerdings eine Negativselektion herauskristallisiert: „Nie (wieder) Apotheke, also MIPS“. Mit dieser getroffenen Entscheidung reiht man sich ne-ben BewerberInnen aus aller Welt für den zulassungsbeschränkten Masterstudiengang im eApply ein. Although you stay within your own country you have to add the grade scale to your average mark: Well, „six“ for best, „one“ for worst and „four“ marks pass. Tick, done, next page: “List relevant work experience” ... while doing a B.Sc. ETH? Remain calm! Too bad that application is only carried out electronically for one of the 25 spaces available in the programme. tbd

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 23

Suche nach Einsatzmöglichkeiten und -grenzen von zwei neuen Geräten: einem portablen Raman-Spektrometer und einem Totalrefl exions-Röntgenfl uoreszenz-Spekt-rometer (ja, ich hatte Mühe bis ich den Be-griff aussprechen konnte). Es ging jeweils darum, einen Validierungsplan für eine be-stimmte Anwendung zu erstellen und die Methode dann zu validieren. Dabei habe ich viel über diese beiden spektroskopischen Verfahren gelernt. Auch die Vorteile eines strikten Qualitätsmanagements (Stichworte Qualifi zierung, Validierung, M-SOP, G-SOP …) verstehe ich erst jetzt mit der Erfahrung aus dem Praktikum richtig. Meine dritte und gleichzeitig anspruchsvollste Aufgabe war die Entwicklung einer HPLC-Methode zur Bestimmung von Amphetaminen. Am-phetamine sind beliebte Partydrogen (sog. Designerdrogen). Dazu zählen Ampheta-min selber (Speed), aber auch verwandte Substanzen wie Methamphetamin (Meth, Crystal), MDMA (Ecstasy) und andere. Ne-ben diesen drei grossen Projekten konnte ich auch bei Routinefällen mitarbeiten und erhielt dadurch einen umfassenden Einblick in die analytische Laborarbeit.Wegen der vielfältigen Erfahrungen und der selbständigen Arbeitsweise ist ein Prakti-kum auch eine ideale Vorbereitung auf das weitere Studium. ost

Pharmazie & Forensik

Eben erst hatte ich mit dem Pharmaziestudi-um begonnen und schon war das Ende des Bachelors in Sicht. Da ich noch keine kon-krete Vorstellung hatte, in welche Richtung es mich nach dem Studium zieht, beschloss ich nach dem sechsten Semester ein Zwi-schenjahr einzulegen. Diese Entscheidung brachte gleich mehrere Vorteile mit sich: Ich musste im Sommer nicht alle neun Prü-fungen ablegen, sondern konnte mit gutem Gewissen drei davon aufs Zwischenjahr verschieben und mich auf die restlichen sechs konzentrieren – die „Lernferien“ wa-ren auch so noch intensiv genug. Ausserdem konnte ich Vater Staat, der mich jedes Jahr freundlich an meine grüne Pfl icht erinnert, einen Gefallen tun und zwei WKs absol-vieren. Die beiden Hauptargumente fürs Zwischenjahr aber waren ein halbjähriges Praktikum beim forensisch-naturwissen-schaftlichen Dienst der Kantonspolizei St. Gallen und ein Sprachaufenthalt in Paris.Auf die Idee eines Praktikums im Bereich Forensik brachte mich Frau Dr. Werner, die mir auch den Kontakt zu Herrn Dr. Niede-rer – dem Leiter der Abteilung Forensische Chemie und Technologie der Kapo St. Gal-len – vermittelt hat. Obwohl ich kaum je eine CSI Sendung gesehen habe, reizte es mich, auf diesem faszinierenden Gebiet Er-fahrung zu sammeln.Gleich zu Beginn des Praktikums konnte ich einige Male mit der Spurensicherung an den Tatort ausrücken. Leider handelte es sich bei den Delikten „bloss“ um Einbruchdiebstäh-le, doch spannend war es allemal. Den Rest des Praktikums war ich natürlich im Labor tätig. Dabei konnte ich massgeblich mitbe-stimmen, woran ich arbeitete. Meine ersten beiden Projekte waren die

24 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM

column 4th year

Seminar weekSeminar week, everybody knows it exists, but nobody knows details. Fondue evening? Legendary! Hausolympia-de? Funny! Gala dinner? Awesome! Presentations by students? Well, I won’t judge… but even though we had a hard time preparing them and sometimes listening to the presentation, the seminar week was worth doing it. The skiing was great, at least on the sunny days and for some of us the ice was really thin, or at least slippery du-ring ice stock sport. Dinner as well as the breakfast buffet was extraordinary. The only disadvantage, you couldn’t enjoy breakfast if you slept less than you’d need and had to get up earlier as you expected. However, we had a great time together in Laax, along with the special mix between daily ETH Life and social activities during this one week. Although most days ended like this: Dinner for free, beer on the bar: 8 Fr, second beer: 8 Fr, caipi on the bar: 16 Fr, one hour more to sleep before the presentation: priceless.I saw a lot of tiny eyes in the mornings, mine included, but everybody managed it to hold the presentation and be present, at least physically. So after all, I can’t tell you more about the seminar week, you have to make the experience yourself. twz

Kolumne 5. Jahr

Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Man versucht sich zu vergegen-wärtigen, wie wenig man eigentlich zu Beginn gewusst hat. Und jetzt: Was weiss ich, was fehlt noch und welche Details sind wertlos? Es fehlen die Anhaltspunkte. Zum Triumph (Man kennt Medikament, Neben-wirkungen und Kontraindikationen mit der Standarddosierung. – Triumphzüge sind selten.) gesellt sich wieder ein Mysterium (Das gibt es? Interessant!). Das Studium neigt sich dem Ende zu, das muss jetzt sit-zen... Jeden Tag denkt man daran, jeden Tag versucht man es zu verdrängen. Es scheint irgendwie nicht möglich, dass in knapp drei Monaten – ein Monat arbeiten, ein Monat lernen und ein Monat Prüfungen - das zu Ende geht, was einen die letzten fünf Jahre auf Trab gehalten hat.Passend dazu wird bei jedem spärlichen Wiedersehen die Frage in die Runde gewor-fen: „Weisch scho, was nacher machsch?“ Meistens die Antwort: „Ferien“, gefolgt von „Keine Ahnung, zuerst mal Ferien“. Dann, vereinzelt: „Doktorarbeit“ oder aber „in der Apotheke arbeiten“. Schön, wenn man sich einmal über die Zukunft Gedanken machen muss. Was will ich denn eigentlich? Wo sehe ich mich in fünf Jahren, in zehn Jahren, bei der Pensionierung (Das geht ja noch ein Stückchen hin.)? Immer wieder dieselben Fragen, immer wieder dieselben Antworten: Ferien, keine Ahnung. lau

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 25

Zeitvertrieb

Sudoku leicht

Bimaru

Sudoku schwer

Kakuro

Lösungen auf Seite 27

www.sudoku-aktuell.de www.sudoku-aktuell.de

26 Ausgabe 4 05/2010 TONIKUM

Praktikum in der

Spitalapotheke

Herbst 2009Langsam wird es Zeit, das nächste Semester zu planen. Per Zufall erfahre ich von einer Kollegin, dass sie sich für ein Praktikum in einer Spitalapotheke beworben hat und komme zum Schluss, dass es mich eigent-lich auch mal interessieren würde, wie die Arbeit einer Spitalapothekerin so aussieht. Ich recherchiere im Internet und lande schliesslich auf der Homepage des Spitals ganz in der Nähe meines Wohnorts. Beim Institut für Spitalpharmazie fi nde ich den Hinweis, dass es möglich ist, die Famulatur oder ein Praktikum zu machen. Ich schreibe ein E-Mail an die Chefapothekerin und krie-ge schnell eine positive Rückmeldung. Ich schicke meine Unterlagen und nach ein paar E-Mails mehr ist schon alles unter Dach und Fach. Schliesslich bekomme ich einen Arbeitsvertrag zugesendet und stelle erfreut fest, dass ich sogar einen kleinen Praktikan-tenlohn bekomme.

Tag 1Etwas nervös treffe ich eine Viertelstunde zu früh im Spital ein. Da ich nicht genau weiss, was auf mich zukommt an diesem Tag, habe ich zur Sicherheit mal meine Schutzbrille und den Labormantel eingepackt, Sicherheit geht ja schliesslich vor. Nach zehn Minuten und dreimal Fragen habe ich dann den Vor-lesungssaal gefunden, wo sich auch schon einige andere Neulinge des Spitals einge-funden haben. Dann geht’s los mit diversen Kurzvorträgen zu verschiedenen Themen und als eine freundliche junge Dame aus der Spitalapotheke an der Reihe ist, hoffe ich schon, dass sie mich nachher gleich mit-nimmt. Ich habe mich zu früh gefreut, denn zuerst gibt es noch eine Führung durch das

Spital. Dann muss ich noch die Schlüssel und Codes abholen, Arbeitskleidung bezie-hen und mich beim Personalamt melden, um meine Personalkarte mit dem üblichen Verbrecherfoto zu machen. Nach dem Mit-tagessen geht’s weiter mit Arbeitssicherheit und Brandschutzinstruktionen, dann ist die Einführung für den Moment beendet. Ich schlage mich zur Spitalapotheke durch und klopfe mutig an die Tür der Chefapothe-kerin – niemand da. Bei der Stellvertrete-rin werde ich dann fündig und auch gleich sehr freundlich begrüsst. Sie bringt mich zur Apothekerin, die für mich zuständig ist und die mir sogleich den Plan für die nächsten zwei Monate überreicht. Ich werde je eine Woche in jedem Bereich der Apo-theke, unter der Leitung der zuständigen Apothekerin oder des zuständigen Apothe-kers verbringen. Beginnen werde ich in der Qualitätssicherung, dann Klinikbetreuung, Zytostatikaherstellung, Fabrikation, Quali-tätskontrolle und zum Schluss noch Rezep-tur. Daraufhin zeigt sie mir die ganze Apo-theke, angefangen mit einem kleinen Büro mit recht schöner Aussicht, wo sich zu mei-ner Überraschung mein eigener Schreibtisch inklusive Computer und kompletter Büro-ausrüstung befi ndet. Anschliessend geht’s weiter durch mehrere grosse Lager, vorbei an Sterilräumen und Abfüllstationen, ins Analyselabor, zur Wasserbereitungsanlage und zu den Garderobenschränken. Zu mei-ner Freude entdecke ich unterwegs einige alte Bekannte, die Mettler Toledo, das pH-Meter, HPLC, UV-Spektrometer und sogar einen Titrando. Alle Mitarbeiter, die wir un-terwegs treffen, stellen sich mir freundlich gleich mit Vornamen vor. An diesem Abend gehe ich müde aber mit einem guten Gefühl nach Hause und bin gespannt, was ich so al-les Interessantes erleben werde. ase

TONIKUM Ausgabe 4 05/2010 27

Lösung Bimaru Lösung Kakuro

Lösung Sudoku leicht Lösung Sudoku schwer

Wir sind eine dynamische und schnell wachsende Gruppe mit rund 25 Apotheken, Drogerien und assoziierten Partnerschaften in der Deutschschweiz. Unsere Kunden stehen im Mittelpunkt und werden von engagierten Mitarbeitenden mit Freude und Kompetenz betreut und beraten. Bei uns sind Sie am Puls des Geschehens.

Jungen Akademikern bietet die Topwell-Apotheken AG interessante Möglichkeiten, ins Berufsleben einzusteigen.

Wir bieten Ihnen die Chance, Ihre Kompetenzen in einem vitalen Umfeld voll zu entfalten und weiterzuentwickeln.

Interessiert? Herr Werner Peter, Personalleiter, erteilt Ihnen gerne weitere Auskünfte.

Sie suchen eine Assistenz- stelle? An folgenden Geschäftsstandorten stehen Ihnen Ausbildungs- plätze zur Verfügung.

CityApothekeZürichstrasse 8 | 8600 Dübendorf

Apotheke12Winterthurerstrasse 524 | 8051 Zürich

ZehntenhausApothekeZehntenhausstrasse 2 | 8046 Zürich

Apotheke-Drogerie Bahnhof EngeTessinerplatz 12 | 8002 Zürich

Topwell-Apotheken AG | Werner Peter | Lagerhausstrasse 11 | 8401 Winterthur Tel. 052 268 80 88 | Fax 052 268 80 81 | [email protected] | www.topwell.ch


Recommended