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Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer · • Algebraische Geometrie • Funktionentheorie...

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Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer Michael Stoll Universit¨ at Bayreuth Bayreuth 8. Januar 2009 Swinnerton-Dyer Birch c MFO c W.A. Stein
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Page 1: Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer · • Algebraische Geometrie • Funktionentheorie (Riemannsche Fl¨achen, Modulformen) • Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der

Die Vermutung

von Birch und Swinnerton-Dyer

Michael Stoll

Universitat Bayreuth

Bayreuth8. Januar 2009

Swinnerton-Dyer Birchc©MFO c©W.A. Stein

Page 2: Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer · • Algebraische Geometrie • Funktionentheorie (Riemannsche Fl¨achen, Modulformen) • Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der

Die Vermutung

von Birch und Swinnerton-Dyer

Michael Stoll

Universitat Bayreuth

Bayreuth8. Januar 2009

Swinnerton-Dyer Birchc©MFO c©W.A. Stein

Page 3: Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer · • Algebraische Geometrie • Funktionentheorie (Riemannsche Fl¨achen, Modulformen) • Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der

Elliptische Kurven

Elliptische Kurven sind keine Ellipsen!

Die Bogenlange einer Ellipse wird durch ein elliptisches Integral gemessen,

das in naturlicher Weise auf einer elliptischen Kurve lebt.

Elliptische Kurven kommen vielfach in der Mathematik vor:

• Algebraische Geometrie

• Funktionentheorie (Riemannsche Flachen, Modulformen)

• Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der Fermatschen Vermutung)

• Analytische Zahlentheorie (L-Reihen, B-SD-Vermutung)

• Kryptographie

• Algorithmische Zahlentheorie (Primzahltest, Faktorisierung)

(Vorlesung im SoSe 2009 fur die, die es genauer wissen wollen!)

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Elliptische Kurven

Elliptische Kurven sind keine Ellipsen!

Die Bogenlange einer Ellipse wird durch ein elliptisches Integral gemessen,

das in naturlicher Weise auf einer elliptischen Kurve lebt.

Elliptische Kurven kommen vielfach in der Mathematik vor:

• Algebraische Geometrie

• Funktionentheorie (Riemannsche Flachen, Modulformen)

• Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der Fermatschen Vermutung)

• Analytische Zahlentheorie (L-Reihen, B-SD-Vermutung)

• Kryptographie

• Algorithmische Zahlentheorie (Primzahltest, Faktorisierung)

(Vorlesung im SoSe 2009 fur die, die es genauer wissen wollen!)

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Elliptische Kurven

Elliptische Kurven sind keine Ellipsen!

Die Bogenlange einer Ellipse wird durch ein elliptisches Integral gemessen,

das in naturlicher Weise auf einer elliptischen Kurve lebt.

Elliptische Kurven kommen vielfach in der Mathematik vor:

• Algebraische Geometrie

• Funktionentheorie (Riemannsche Flachen, Modulformen)

• Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der Fermatschen Vermutung)

• Analytische Zahlentheorie (L-Reihen, B-SD-Vermutung)

• Kryptographie

• Algorithmische Zahlentheorie (Primzahltest, Faktorisierung)

(Vorlesung im SoSe 2009 fur die, die es genauer wissen wollen!)

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Elliptische Kurven

Elliptische Kurven sind keine Ellipsen!

Die Bogenlange einer Ellipse wird durch ein elliptisches Integral gemessen,

das in naturlicher Weise auf einer elliptischen Kurve lebt.

Elliptische Kurven kommen vielfach in der Mathematik vor:

• Algebraische Geometrie

• Funktionentheorie (Riemannsche Flachen, Modulformen)

• Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der Fermatschen Vermutung)

• Analytische Zahlentheorie (L-Reihen, B-SD-Vermutung)

• Kryptographie

• Algorithmische Zahlentheorie (Primzahltest, Faktorisierung)

(Vorlesung im SoSe 2009 fur die, die es genauer wissen wollen!)

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Elliptische Kurven

Elliptische Kurven sind keine Ellipsen!

Die Bogenlange einer Ellipse wird durch ein elliptisches Integral gemessen,

das in naturlicher Weise auf einer elliptischen Kurve lebt.

Elliptische Kurven kommen vielfach in der Mathematik vor:

• Algebraische Geometrie

• Funktionentheorie (Riemannsche Flachen, Modulformen)

• Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der Fermatschen Vermutung)

• Analytische Zahlentheorie (L-Reihen, B-SD-Vermutung)

• Kryptographie

• Algorithmische Zahlentheorie (Primzahltest, Faktorisierung)

(Vorlesung im SoSe 2009 fur die, die es genauer wissen wollen!)

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Elliptische Kurven

Elliptische Kurven sind keine Ellipsen!

Die Bogenlange einer Ellipse wird durch ein elliptisches Integral gemessen,

das in naturlicher Weise auf einer elliptischen Kurve lebt.

Elliptische Kurven kommen vielfach in der Mathematik vor:

• Algebraische Geometrie

• Funktionentheorie (Riemannsche Flachen, Modulformen)

• Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der Fermatschen Vermutung)

• Analytische Zahlentheorie (L-Reihen, B-SD-Vermutung)

• Kryptographie

• Algorithmische Zahlentheorie (Primzahltest, Faktorisierung)

(Vorlesung im SoSe 2009 fur die, die es genauer wissen wollen!)

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Elliptische Kurven

Elliptische Kurven sind keine Ellipsen!

Die Bogenlange einer Ellipse wird durch ein elliptisches Integral gemessen,

das in naturlicher Weise auf einer elliptischen Kurve lebt.

Elliptische Kurven kommen vielfach in der Mathematik vor:

• Algebraische Geometrie

• Funktionentheorie (Riemannsche Flachen, Modulformen)

• Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der Fermatschen Vermutung)

• Analytische Zahlentheorie (L-Reihen, B-SD-Vermutung)

• Kryptographie

• Algorithmische Zahlentheorie (Primzahltest, Faktorisierung)

(Vorlesung im SoSe 2009 fur die, die es genauer wissen wollen!)

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Elliptische Kurven

Elliptische Kurven sind keine Ellipsen!

Die Bogenlange einer Ellipse wird durch ein elliptisches Integral gemessen,

das in naturlicher Weise auf einer elliptischen Kurve lebt.

Elliptische Kurven kommen vielfach in der Mathematik vor:

• Algebraische Geometrie

• Funktionentheorie (Riemannsche Flachen, Modulformen)

• Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der Fermatschen Vermutung)

• Analytische Zahlentheorie (L-Reihen, B-SD-Vermutung)

• Kryptographie

• Algorithmische Zahlentheorie (Primzahltest, Faktorisierung)

(Vorlesung im SoSe 2009 fur die, die es genauer wissen wollen!)

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Elliptische Kurven

Elliptische Kurven sind keine Ellipsen!

Die Bogenlange einer Ellipse wird durch ein elliptisches Integral gemessen,

das in naturlicher Weise auf einer elliptischen Kurve lebt.

Elliptische Kurven kommen vielfach in der Mathematik vor:

• Algebraische Geometrie

• Funktionentheorie (Riemannsche Flachen, Modulformen)

• Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der Fermatschen Vermutung)

• Analytische Zahlentheorie (L-Reihen, B-SD-Vermutung)

• Kryptographie

• Algorithmische Zahlentheorie (Primzahltest, Faktorisierung)

(Vorlesung im SoSe 2009 fur die, die es genauer wissen wollen!)

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Elliptische Kurven

Elliptische Kurven sind keine Ellipsen!

Die Bogenlange einer Ellipse wird durch ein elliptisches Integral gemessen,

das in naturlicher Weise auf einer elliptischen Kurve lebt.

Elliptische Kurven kommen vielfach in der Mathematik vor:

• Algebraische Geometrie

• Funktionentheorie (Riemannsche Flachen, Modulformen)

• Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der Fermatschen Vermutung)

• Analytische Zahlentheorie (L-Reihen, B-SD-Vermutung)

• Kryptographie

• Algorithmische Zahlentheorie (Primzahltest, Faktorisierung)

(Vorlesung im SoSe 2009 fur die, die es genauer wissen wollen!)

Page 13: Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer · • Algebraische Geometrie • Funktionentheorie (Riemannsche Fl¨achen, Modulformen) • Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der

Elliptische Kurven

Elliptische Kurven sind keine Ellipsen!

Die Bogenlange einer Ellipse wird durch ein elliptisches Integral gemessen,

das in naturlicher Weise auf einer elliptischen Kurve lebt.

Elliptische Kurven kommen vielfach in der Mathematik vor:

• Algebraische Geometrie

• Funktionentheorie (Riemannsche Flachen, Modulformen)

• Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der Fermatschen Vermutung)

• Analytische Zahlentheorie (L-Reihen, B-SD-Vermutung)

• Kryptographie

• Algorithmische Zahlentheorie (Primzahltest, Faktorisierung)

(Vorlesung im SoSe 2009 fur die, die es genauer wissen wollen!)

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Elliptische Kurven

Eine Elliptische Kurve ist gegeben durch eine Gleichung

y2 = x3 +Ax+B

wobei A und B ganze Zahlen sind (mit 4A3 + 27B2 6= 0).

Wir interessieren uns fur die rationalen Punkte der Kurve:

Paare (x, y) von rationalen Zahlen, die die Gleichung erfullen.

Es kann dabei entweder endlich viele (z.B. gar keine)

oder unendlich viele rationale Punkte geben.

Beispiele (siehe nachste Folie):

E0 : y2 = x3 − 2x+ 1 hat genau drei rationale Punkte;

E1 : y2 = x3 − x+ 1 hat unendlich viele rationale Punkte.

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Elliptische Kurven

Eine Elliptische Kurve ist gegeben durch eine Gleichung

y2 = x3 +Ax+B

wobei A und B ganze Zahlen sind (mit 4A3 + 27B2 6= 0).

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

E0 : y2 = x3 − 2x+ 1

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

E1 : y2 = x3 − x+ 1

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Elliptische Kurven

Eine Elliptische Kurve ist gegeben durch eine Gleichung

y2 = x3 +Ax+B

wobei A und B ganze Zahlen sind (mit 4A3 + 27B2 6= 0).

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

y2 = x3 − 3x+ 2

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

y2 = x3

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

y2 = x3 − 3x− 2

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Elliptische Kurven

Eine Elliptische Kurve ist gegeben durch eine Gleichung

y2 = x3 +Ax+B

wobei A und B ganze Zahlen sind (mit 4A3 + 27B2 6= 0).

Wir interessieren uns fur die rationalen Punkte der Kurve:

Paare (x, y) von rationalen Zahlen, die die Gleichung erfullen.

Es kann dabei entweder endlich viele (z.B. gar keine)

oder unendlich viele rationale Punkte geben.

Beispiele (siehe nachste Folie):

E0 : y2 = x3 − 2x+ 1 hat genau drei rationale Punkte;

E1 : y2 = x3 − x+ 1 hat unendlich viele rationale Punkte.

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Elliptische Kurven

Eine Elliptische Kurve ist gegeben durch eine Gleichung

y2 = x3 +Ax+B

wobei A und B ganze Zahlen sind (mit 4A3 + 27B2 6= 0).

Wir interessieren uns fur die rationalen Punkte der Kurve:

Paare (x, y) von rationalen Zahlen, die die Gleichung erfullen.

Es kann dabei entweder endlich viele (z.B. gar keine)

oder unendlich viele rationale Punkte geben.

Beispiele (siehe nachste Folie):

E0 : y2 = x3 − 2x+ 1 hat genau drei rationale Punkte;

E1 : y2 = x3 − x+ 1 hat unendlich viele rationale Punkte.

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Elliptische Kurven

Eine Elliptische Kurve ist gegeben durch eine Gleichung

y2 = x3 +Ax+B

wobei A und B ganze Zahlen sind (mit 4A3 + 27B2 6= 0).

Wir interessieren uns fur die rationalen Punkte der Kurve:

Paare (x, y) von rationalen Zahlen, die die Gleichung erfullen.

Es kann dabei entweder endlich viele (z.B. gar keine)

oder unendlich viele rationale Punkte geben.

Beispiele (siehe nachste Folie):

E0 : y2 = x3 − 2x+ 1 hat genau drei rationale Punkte;

E1 : y2 = x3 − x+ 1 hat unendlich viele rationale Punkte.

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Zwei Beispiele

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

E0 : y2 = x3 − 2x+ 1

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

(56652809,399083

148877)

E1 : y2 = x3 − x+ 1

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Noch ein Beispiel

Der einfachste rationale Punkt auf der Kurve

y2 = x3 + 7823

ist gegeben durch

x=2263582143321421502100209233517777

119816734100955612

y =186398152584623305624837551485596770028144776655756

119816734100955613

(MS, 2002).

Das Auffinden von rationalen Punkten kann sehr schwierig sein!

Die Kurve hat noch unendlich viele weitere rationale Punkte.

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Noch ein Beispiel

Der einfachste rationale Punkt auf der Kurve

y2 = x3 + 7823

ist gegeben durch

x=2263582143321421502100209233517777

119816734100955612

y =186398152584623305624837551485596770028144776655756

119816734100955613

(MS, 2002).

Das Auffinden von rationalen Punkten kann sehr schwierig sein!

Die Kurve hat noch unendlich viele weitere rationale Punkte.

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Noch ein Beispiel

Der einfachste rationale Punkt auf der Kurve

y2 = x3 + 7823

ist gegeben durch

x=2263582143321421502100209233517777

119816734100955612

y =186398152584623305624837551485596770028144776655756

119816734100955613

(MS, 2002).

Das Auffinden von rationalen Punkten kann sehr schwierig sein!

Die Kurve hat noch unendlich viele weitere rationale Punkte.

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Noch ein Beispiel

Der einfachste rationale Punkt auf der Kurve

y2 = x3 + 7823

ist gegeben durch

x=2263582143321421502100209233517777

119816734100955612

y =186398152584623305624837551485596770028144776655756

119816734100955613

(MS, 2002).

Das Auffinden von rationalen Punkten kann sehr schwierig sein!

Die Kurve hat noch unendlich viele weitere rationale Punkte.

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Noch ein Beispiel

Der einfachste rationale Punkt auf der Kurve

y2 = x3 + 7823

ist gegeben durch

x=2263582143321421502100209233517777

119816734100955612

y =186398152584623305624837551485596770028144776655756

119816734100955613

(MS, 2002).

Das Auffinden von rationalen Punkten kann sehr schwierig sein!

Die Kurve hat noch unendlich viele weitere rationale Punkte.

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Gruppenstruktur

Wie kann man diese ganzen Punkte finden?

Eine Gerade trifft die elliptische Kurve in drei Punkten

(mit Vielfachheit: ein Beruhrpunkt zahlt doppelt).

Wenn zwei davon rationale Punkte sind, dann auch der dritte.

Damit das richtig funktioniert,

muss man einen zusatzlichen”Punkt im Unendlichen“ O hinzufugen,

der auf jeder senkrechten Geraden liegt

und ein rationaler Punkt der elliptischen Kurve ist.

Durch die Festsetzung

P +Q+R = O ⇐⇒ P,Q,R sind die Schnittpunkte einer Geraden mit E

wird die Menge E(Q) der rationalen Punkte eine Gruppe

mit O als neutralem Element.

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Gruppenstruktur

Wie kann man diese ganzen Punkte finden?

Eine Gerade trifft die elliptische Kurve in drei Punkten

(mit Vielfachheit: ein Beruhrpunkt zahlt doppelt).

Wenn zwei davon rationale Punkte sind, dann auch der dritte.

Damit das richtig funktioniert,

muss man einen zusatzlichen”Punkt im Unendlichen“ O hinzufugen,

der auf jeder senkrechten Geraden liegt

und ein rationaler Punkt der elliptischen Kurve ist.

Durch die Festsetzung

P +Q+R = O ⇐⇒ P,Q,R sind die Schnittpunkte einer Geraden mit E

wird die Menge E(Q) der rationalen Punkte eine Gruppe

mit O als neutralem Element.

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Gruppenstruktur

Wie kann man diese ganzen Punkte finden?

Eine Gerade trifft die elliptische Kurve in drei Punkten

(mit Vielfachheit: ein Beruhrpunkt zahlt doppelt).

Wenn zwei davon rationale Punkte sind, dann auch der dritte.

Damit das richtig funktioniert,

muss man einen zusatzlichen”Punkt im Unendlichen“ O hinzufugen,

der auf jeder senkrechten Geraden liegt

und ein rationaler Punkt der elliptischen Kurve ist.

Durch die Festsetzung

P +Q+R = O ⇐⇒ P,Q,R sind die Schnittpunkte einer Geraden mit E

wird die Menge E(Q) der rationalen Punkte eine Gruppe

mit O als neutralem Element.

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Gruppenstruktur

Wie kann man diese ganzen Punkte finden?

Eine Gerade trifft die elliptische Kurve in drei Punkten

(mit Vielfachheit: ein Beruhrpunkt zahlt doppelt).

Wenn zwei davon rationale Punkte sind, dann auch der dritte.

Damit das richtig funktioniert,

muss man einen zusatzlichen”Punkt im Unendlichen“ O hinzufugen,

der auf jeder senkrechten Geraden liegt

und ein rationaler Punkt der elliptischen Kurve ist.

Durch die Festsetzung

P +Q+R = O ⇐⇒ P,Q,R sind die Schnittpunkte einer Geraden mit E

wird die Menge E(Q) der rationalen Punkte eine Gruppe

mit O als neutralem Element.

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Gruppenstruktur

Wie kann man diese ganzen Punkte finden?

Eine Gerade trifft die elliptische Kurve in drei Punkten

(mit Vielfachheit: ein Beruhrpunkt zahlt doppelt).

Wenn zwei davon rationale Punkte sind, dann auch der dritte.

Damit das richtig funktioniert,

muss man einen zusatzlichen”Punkt im Unendlichen“ O hinzufugen,

der auf jeder senkrechten Geraden liegt

und ein rationaler Punkt der elliptischen Kurve ist.

Durch die Festsetzung

P +Q+R = O ⇐⇒ P,Q,R sind die Schnittpunkte einer Geraden mit E

wird die Menge E(Q) der rationalen Punkte eine Gruppe

mit O als neutralem Element.

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Gruppenstruktur

Wie kann man diese ganzen Punkte finden?

Eine Gerade trifft die elliptische Kurve in drei Punkten

(mit Vielfachheit: ein Beruhrpunkt zahlt doppelt).

Wenn zwei davon rationale Punkte sind, dann auch der dritte.

Damit das richtig funktioniert,

muss man einen zusatzlichen”Punkt im Unendlichen“ O hinzufugen,

der auf jeder senkrechten Geraden liegt

und ein rationaler Punkt der elliptischen Kurve ist.

Durch die Festsetzung

P +Q+R = O ⇐⇒ P,Q,R sind die Schnittpunkte einer Geraden mit E

wird die Menge E(Q) der rationalen Punkte eine Gruppe

mit O als neutralem Element.

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Addition auf E1

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

(1,1)P

-P

−P = (1,−1)

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

P

-2P

2P

2 · P = (−1,1)

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Addition auf E1

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

P2P

3P

-3P

3 · P = (0,−1)

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

P2P

3P

4P

-4P

4 · P = (3,−5)

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Addition auf E1

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

4P

2P6P

6 · P =(14,

78

)

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

P6P

7P

7 · P =(−11

9 ,−1727

)

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Addition auf E1 und E0

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

P

7P8P

8 · P =(1925,−

103125

)

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

Q

2Q

3Q

4 ·Q= O

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Gruppenstruktur

Fur unsere Beispielkurven gilt

E0(Q) = {O,Q,2Q,3Q} ∼= Z/4ZE1(Q) = {. . . ,−4P,−3P,−2P,−P,O,P,2P,3P,4P, . . . } ∼= Z

Satz (Mordell 1922):

Die Gruppe E(Q) ist stets endlich erzeugt.

Man kann also alle rationalen Punkte ausgehend von endlich vielen

durch die Geraden-Konstruktion bekommen.

In den Beispielen genugt sogar jeweils ein Punkt!

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Gruppenstruktur

Fur unsere Beispielkurven gilt

E0(Q) = {O,Q,2Q,3Q} ∼= Z/4ZE1(Q) = {. . . ,−4P,−3P,−2P,−P,O,P,2P,3P,4P, . . . } ∼= Z

Satz (Mordell 1922):

Die Gruppe E(Q) ist stets endlich erzeugt.

Man kann also alle rationalen Punkte ausgehend von endlich vielen

durch die Geraden-Konstruktion bekommen.

In den Beispielen genugt sogar jeweils ein Punkt!

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Gruppenstruktur

Fur unsere Beispielkurven gilt

E0(Q) = {O,Q,2Q,3Q} ∼= Z/4ZE1(Q) = {. . . ,−4P,−3P,−2P,−P,O,P,2P,3P,4P, . . . } ∼= Z

Satz (Mordell 1922):

Die Gruppe E(Q) ist stets endlich erzeugt.

Man kann also alle rationalen Punkte ausgehend von endlich vielen

durch die Geraden-Konstruktion bekommen.

In den Beispielen genugt sogar jeweils ein Punkt!

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Gruppenstruktur

Fur unsere Beispielkurven gilt

E0(Q) = {O,Q,2Q,3Q} ∼= Z/4ZE1(Q) = {. . . ,−4P,−3P,−2P,−P,O,P,2P,3P,4P, . . . } ∼= Z

Satz (Mordell 1922):

Die Gruppe E(Q) ist stets endlich erzeugt.

Man kann also alle rationalen Punkte ausgehend von endlich vielen

durch die Geraden-Konstruktion bekommen.

In den Beispielen genugt sogar jeweils ein Punkt!

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Gruppenstruktur

Fur unsere Beispielkurven gilt

E0(Q) = {O,Q,2Q,3Q} ∼= Z/4ZE1(Q) = {. . . ,−4P,−3P,−2P,−P,O,P,2P,3P,4P, . . . } ∼= Z

Satz (Mordell 1922):

Die Gruppe E(Q) ist stets endlich erzeugt.

Man kann also alle rationalen Punkte ausgehend von endlich vielen

durch die Geraden-Konstruktion bekommen.

In den Beispielen genugt sogar jeweils ein Punkt!

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Problem

Man kennt bisher kein Verfahren,

mit dem man E(Q) immer berechnen kann.

Insbesondere kann man nicht entscheiden,

ob E(Q) unendlich ist oder nicht.

Es gibt aber Methoden, die meistens funktionieren.

Eine Konsequenz der Gultigkeit der B-SD-Vermutung ware,

dass diese Methoden tatsachlich immer funktionieren.

(Wenigstens im Prinzip.)

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Problem

Man kennt bisher kein Verfahren,

mit dem man E(Q) immer berechnen kann.

Insbesondere kann man nicht entscheiden,

ob E(Q) unendlich ist oder nicht.

Es gibt aber Methoden, die meistens funktionieren.

Eine Konsequenz der Gultigkeit der B-SD-Vermutung ware,

dass diese Methoden tatsachlich immer funktionieren.

(Wenigstens im Prinzip.)

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Problem

Man kennt bisher kein Verfahren,

mit dem man E(Q) immer berechnen kann.

Insbesondere kann man nicht entscheiden,

ob E(Q) unendlich ist oder nicht.

Es gibt aber Methoden, die meistens funktionieren.

Eine Konsequenz der Gultigkeit der B-SD-Vermutung ware,

dass diese Methoden tatsachlich immer funktionieren.

(Wenigstens im Prinzip.)

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Problem

Man kennt bisher kein Verfahren,

mit dem man E(Q) immer berechnen kann.

Insbesondere kann man nicht entscheiden,

ob E(Q) unendlich ist oder nicht.

Es gibt aber Methoden, die meistens funktionieren.

Eine Konsequenz der Gultigkeit der B-SD-Vermutung ware,

dass diese Methoden tatsachlich immer funktionieren.

(Wenigstens im Prinzip.)

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Problem

Man kennt bisher kein Verfahren,

mit dem man E(Q) immer berechnen kann.

Insbesondere kann man nicht entscheiden,

ob E(Q) unendlich ist oder nicht.

Es gibt aber Methoden, die meistens funktionieren.

Eine Konsequenz der Gultigkeit der B-SD-Vermutung ware,

dass diese Methoden tatsachlich immer funktionieren.

(Wenigstens im Prinzip.)

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Modulare Arithmetik

Einfachere Aufgabe:

Wir rechnen statt mit rationalen Zahlen mit ganzen Zahlen”modulo p“:

Wir betrachten zwei Zahlen als gleich,

wenn sie sich um ein Vielfaches von p unterscheiden.

Dabei ist p eine Primzahl.

Beispiel (p= 7): (−2)3 − (−2) + 1 = −5”=“ 9 = 32,

also ist (−2,3) ein Punkt modulo 7 auf E1.

Wie viele Punkte modulo p haben unsere Kurven?

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Modulare Arithmetik

Einfachere Aufgabe:

Wir rechnen statt mit rationalen Zahlen mit ganzen Zahlen”modulo p“:

Wir betrachten zwei Zahlen als gleich,

wenn sie sich um ein Vielfaches von p unterscheiden.

Dabei ist p eine Primzahl.

Beispiel (p= 7): (−2)3 − (−2) + 1 = −5”=“ 9 = 32,

also ist (−2,3) ein Punkt modulo 7 auf E1.

Wie viele Punkte modulo p haben unsere Kurven?

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Modulare Arithmetik

Einfachere Aufgabe:

Wir rechnen statt mit rationalen Zahlen mit ganzen Zahlen”modulo p“:

Wir betrachten zwei Zahlen als gleich,

wenn sie sich um ein Vielfaches von p unterscheiden.

Dabei ist p eine Primzahl.

Beispiel (p= 7): (−2)3 − (−2) + 1 = −5”=“ 9 = 32,

also ist (−2,3) ein Punkt modulo 7 auf E1.

0 12

34

56

7

Wie viele Punkte modulo p haben unsere Kurven?

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Modulare Arithmetik

Einfachere Aufgabe:

Wir rechnen statt mit rationalen Zahlen mit ganzen Zahlen”modulo p“:

Wir betrachten zwei Zahlen als gleich,

wenn sie sich um ein Vielfaches von p unterscheiden.

Dabei ist p eine Primzahl.

Beispiel (p= 7): (−2)3 − (−2) + 1 = −5”=“ 9 = 32,

also ist (−2,3) ein Punkt modulo 7 auf E1.

0 12

34

56

7

Wie viele Punkte modulo p haben unsere Kurven?

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Modulare Arithmetik

Einfachere Aufgabe:

Wir rechnen statt mit rationalen Zahlen mit ganzen Zahlen”modulo p“:

Wir betrachten zwei Zahlen als gleich,

wenn sie sich um ein Vielfaches von p unterscheiden.

Dabei ist p eine Primzahl.

Beispiel (p= 7): (−2)3 − (−2) + 1 = −5”=“ 9 = 32,

also ist (−2,3) ein Punkt modulo 7 auf E1.

0 12

34

56

7

Wie viele Punkte modulo p haben unsere Kurven?

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Unsere Kurven”modulo p“

E0 p E1

4 Punkte

0

1

23

4 5 7 Punkte

11 Punkte

0 12

34

56

7 11 Punkte

7 Punkte

0 1

23

4

5678

9

10

11 9 Punkte

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Mehr Daten

Die Anzahl Np der Punkte (ohne O) modulo p ist nahe bei p; wir schreiben

Np = p+Ap .

Man kann zeigen, dass −2√p < Ap < 2

√p.

p 2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47

Np(E0) 2 3 4 11 7 15 15 15 19 31 39 31 47 51 43

Ap(E0) 0 0 −1 4 −4 2 −2 −4 −4 2 8 −6 6 8 −4

Np(E1) 2 6 7 11 9 18 13 21 22 36 34 35 50 51 38

Ap(E1) 0 3 2 4 −2 5 −4 2 −1 7 3 −2 9 8 −9

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Mehr Daten

Die Anzahl Np der Punkte (ohne O) modulo p ist nahe bei p; wir schreiben

Np = p+Ap .

Man kann zeigen, dass −2√p < Ap < 2

√p.

p 2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47

Np(E0) 2 3 4 11 7 15 15 15 19 31 39 31 47 51 43

Ap(E0) 0 0 −1 4 −4 2 −2 −4 −4 2 8 −6 6 8 −4

Np(E1) 2 6 7 11 9 18 13 21 22 36 34 35 50 51 38

Ap(E1) 0 3 2 4 −2 5 −4 2 −1 7 3 −2 9 8 −9

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Die Anzahl Np der Punkte (ohne O) modulo p ist nahe bei p; wir schreiben

Np = p+Ap .

Man kann zeigen, dass −2√p < Ap < 2

√p.

p 2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47

Np(E0) 2 3 4 11 7 15 15 15 19 31 39 31 47 51 43

Ap(E0) 0 0 −1 4 −4 2 −2 −4 −4 2 8 −6 6 8 −4

Np(E1) 2 6 7 11 9 18 13 21 22 36 34 35 50 51 38

Ap(E1) 0 3 2 4 −2 5 −4 2 −1 7 3 −2 9 8 −9

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Mehr Daten

Die Anzahl Np der Punkte (ohne O) modulo p ist nahe bei p; wir schreiben

Np = p+Ap .

Man kann zeigen, dass −2√p < Ap < 2

√p.

p 2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47

Np(E0) 2 3 4 11 7 15 15 15 19 31 39 31 47 51 43

Ap(E0) 0 0 −1 4 −4 2 −2 −4 −4 2 8 −6 6 8 −4

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Mehr Daten

Die Anzahl Np der Punkte (ohne O) modulo p ist nahe bei p; wir schreiben

Np = p+Ap .

Man kann zeigen, dass −2√p < Ap < 2

√p.

p 2 3 5 7 11 13 17 19 23 29 31 37 41 43 47

Np(E0) 2 3 4 11 7 15 15 15 19 31 39 31 47 51 43

Ap(E0) 0 0 −1 4 −4 2 −2 −4 −4 2 8 −6 6 8 −4

Np(E1) 2 6 7 11 9 18 13 21 22 36 34 35 50 51 38

Ap(E1) 0 3 2 4 −2 5 −4 2 −1 7 3 −2 9 8 −9

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Die Tendenz

Wir summierenApp

fur alle Primzahlen p < X

Setzen Sie Ihr Geld auf E1! Und nicht auf E0!

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Die Tendenz

Wir summierenApp

fur alle Primzahlen p < X

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Die Tendenz

X1 10 100 1000 10000

-0.4

-0.2

0.00.2

0.4

0.6

0.8

1.0

1.2

1.4

1.6

1.8

2.0

2.2

2.4

2.6

2.8

3.0

3.2

E0

Wir summierenApp

fur alle Primzahlen p < X

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Die Tendenz

X1 10 100 1000 10000

-0.4

-0.2

0.00.2

0.4

0.6

0.8

1.0

1.2

1.4

1.6

1.8

2.0

2.2

2.4

2.6

2.8

3.0

3.2

E0

E1

Wir summierenApp

fur alle Primzahlen p < X

Setzen Sie Ihr Geld auf E1! Und nicht auf E0!

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Die Tendenz

X1 10 100 1000 10000

-0.4

-0.2

0.00.2

0.4

0.6

0.8

1.0

1.2

1.4

1.6

1.8

2.0

2.2

2.4

2.6

2.8

3.0

3.2

E0

E1

Wir summierenApp

fur alle Primzahlen p < X

Setzen Sie Ihr Geld auf E1! Und nicht auf E0!

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Die Vermutung

Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer sagt im wesentlichen:

Eine elliptische Kurve hat genau dann unendlich viele rationale Punkte,

wenn die Summe uber Ap/p fur p < X mit X uber alle Grenzen wachst.

Die prazise Formulierung benutzt statt der Summe das Produkt

L(E, s) =∏p

1

1 +App−s+ p1−2s ,

das zunachst nur fur s > 32 definiert ist,

aber beliebig weit”nach links“ fortgesetzt werden kann.

Vermutung: E hat unendlich viele rationale Punkte ⇐⇒ L(E,1) = 0.

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Die Vermutung

Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer sagt im wesentlichen:

Eine elliptische Kurve hat genau dann unendlich viele rationale Punkte,

wenn die Summe uber Ap/p fur p < X mit X uber alle Grenzen wachst.

Die prazise Formulierung benutzt statt der Summe das Produkt

L(E, s) =∏p

1

1 +App−s+ p1−2s ,

das zunachst nur fur s > 32 definiert ist,

aber beliebig weit”nach links“ fortgesetzt werden kann.

Vermutung: E hat unendlich viele rationale Punkte ⇐⇒ L(E,1) = 0.

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Die Vermutung

Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer sagt im wesentlichen:

Eine elliptische Kurve hat genau dann unendlich viele rationale Punkte,

wenn die Summe uber Ap/p fur p < X mit X uber alle Grenzen wachst.

Die prazise Formulierung benutzt statt der Summe das Produkt

L(E, s) =∏p

1

1 +App−s+ p1−2s ,

das zunachst nur fur s > 32 definiert ist,

aber beliebig weit”nach links“ fortgesetzt werden kann.

Vermutung: E hat unendlich viele rationale Punkte ⇐⇒ L(E,1) = 0.

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Die Vermutung

Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer sagt im wesentlichen:

Eine elliptische Kurve hat genau dann unendlich viele rationale Punkte,

wenn die Summe uber Ap/p fur p < X mit X uber alle Grenzen wachst.

Die prazise Formulierung benutzt statt der Summe das Produkt

L(E, s) =∏p

1

1 +App−s+ p1−2s ,

das zunachst nur fur s > 32 definiert ist,

aber beliebig weit”nach links“ fortgesetzt werden kann.

Vermutung: E hat unendlich viele rationale Punkte ⇐⇒ L(E,1) = 0.

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Einige L-Funktionen

s0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8 2.0

L

-0.2

-0.1

0.0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1.0

E0

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Einige L-Funktionen

s0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8 2.0

L

-0.2

-0.1

0.0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1.0

E0

E1

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Einige L-Funktionen

s0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 1.2 1.4 1.6 1.8 2.0

L

-0.2

-0.1

0.0

0.1

0.2

0.3

0.4

0.5

0.6

0.7

0.8

0.9

1.0

E0

E1

E2

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Genauere Formulierung

Man kann messen,”wie unendlich“ die Anzahl der rationalen Punkte ist.

Das wird ausgedruckt durch den Rang r ≥ 0 von E(Q).

endlich viele rationale Punkte ⇐⇒ r = 0

Vermutung:

Die Funktion L(E, s) hat bei s= 1 genau eine r-fache Nullstelle.

Was man weiß:

Die Vermutung ist richtig,

wenn L(E, s) bei s= 1 keine oder eine einfache Nullstelle hat.

(Dies gilt zum Beispiel fur E0 und E1.)

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Genauere Formulierung

Man kann messen,”wie unendlich“ die Anzahl der rationalen Punkte ist.

Das wird ausgedruckt durch den Rang r ≥ 0 von E(Q).

endlich viele rationale Punkte ⇐⇒ r = 0

Vermutung:

Die Funktion L(E, s) hat bei s= 1 genau eine r-fache Nullstelle.

Was man weiß:

Die Vermutung ist richtig,

wenn L(E, s) bei s= 1 keine oder eine einfache Nullstelle hat.

(Dies gilt zum Beispiel fur E0 und E1.)

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Genauere Formulierung

Man kann messen,”wie unendlich“ die Anzahl der rationalen Punkte ist.

Das wird ausgedruckt durch den Rang r ≥ 0 von E(Q).

endlich viele rationale Punkte ⇐⇒ r = 0

Vermutung:

Die Funktion L(E, s) hat bei s= 1 genau eine r-fache Nullstelle.

Was man weiß:

Die Vermutung ist richtig,

wenn L(E, s) bei s= 1 keine oder eine einfache Nullstelle hat.

(Dies gilt zum Beispiel fur E0 und E1.)

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Genauere Formulierung

Man kann messen,”wie unendlich“ die Anzahl der rationalen Punkte ist.

Das wird ausgedruckt durch den Rang r ≥ 0 von E(Q).

endlich viele rationale Punkte ⇐⇒ r = 0

Vermutung:

Die Funktion L(E, s) hat bei s= 1 genau eine r-fache Nullstelle.

Was man weiß:

Die Vermutung ist richtig,

wenn L(E, s) bei s= 1 keine oder eine einfache Nullstelle hat.

(Dies gilt zum Beispiel fur E0 und E1.)

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Genauere Formulierung

Man kann messen,”wie unendlich“ die Anzahl der rationalen Punkte ist.

Das wird ausgedruckt durch den Rang r ≥ 0 von E(Q).

endlich viele rationale Punkte ⇐⇒ r = 0

Vermutung:

Die Funktion L(E, s) hat bei s= 1 genau eine r-fache Nullstelle.

Was man weiß:

Die Vermutung ist richtig,

wenn L(E, s) bei s= 1 keine oder eine einfache Nullstelle hat.

(Dies gilt zum Beispiel fur E0 und E1.)

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Genauere Formulierung

Man kann messen,”wie unendlich“ die Anzahl der rationalen Punkte ist.

Das wird ausgedruckt durch den Rang r ≥ 0 von E(Q).

endlich viele rationale Punkte ⇐⇒ r = 0

Vermutung:

Die Funktion L(E, s) hat bei s= 1 genau eine r-fache Nullstelle.

Was man weiß:

Die Vermutung ist richtig,

wenn L(E, s) bei s= 1 keine oder eine einfache Nullstelle hat.

(Dies gilt zum Beispiel fur E0 und E1.)

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x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

P

A

U

S

E

!

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

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Der Rang

Wir wissen: E(Q) ist eine endlich erzeugte abelsche Gruppe.

Also ist E(Q) ∼= T ⊕ Zr

mit einer endlichen abelschen Gruppe T .

Die Zahl r ≥ 0 heißt der Rang von E(Q).

Satz (Mazur 1977/78):

T ∼= Z/nZ mit n ∈ {1,2,3, . . . ,9,10,12}

oder T ∼= Z/2Z⊕ Z/2nZ mit n ∈ {1,2,3,4}.

T ist leicht zu bestimmen;

die Berechnung von r ist ein offenes Problem.

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Der Rang

Wir wissen: E(Q) ist eine endlich erzeugte abelsche Gruppe.

Also ist E(Q) ∼= T ⊕ Zr

mit einer endlichen abelschen Gruppe T .

Die Zahl r ≥ 0 heißt der Rang von E(Q).

Satz (Mazur 1977/78):

T ∼= Z/nZ mit n ∈ {1,2,3, . . . ,9,10,12}

oder T ∼= Z/2Z⊕ Z/2nZ mit n ∈ {1,2,3,4}.

T ist leicht zu bestimmen;

die Berechnung von r ist ein offenes Problem.

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Die L-Reihe

Sei E : y2 = x3 +Ax+B und ∆ = 4A3 + 27B2.

Fur Primzahlen p setzen wir

Lp(E, s) = (1− app−s+ εpp1−2s)−1 ;

fur p - ∆ ist dabei εp = 1 und ap = −Ap.(Fur p | ∆ kann εp = 0 sein; dann ist ap ∈ {−1,0,1}.)

Dann ist

L(E, s) =∏pLp(E, s) =

∞∑n=1

anns.

Fur Re s > 3/2 konvergieren Produkt und Reihe absolut

und lokal gleichmaßig

und definieren eine holomorphe Funktion von s.

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Die L-Reihe

In Analogie etwa zur Riemannschen Zetafunktion erwartet man, dass

• L(E, s) eine holomorphe Fortsetzung auf ganz C hat und

• eine Funktionalgleichung erfullt:

Mit Λ(E, s) = (2π)−sΓ(s)Ns/2L(E, s)

(N ist der”Fuhrer“ von E) sollte gelten

Λ(E,2− s) = ±Λ(E, s) .

Fur beides gibt es keinen direkten Beweis.

Fur elliptische Kurven uber Q folgt es aus der Modularitatsvermutung

(die inzwischen ein Satz ist).

Man kann also von der Vielfachheit der Nullstelle

von L(E, s) bei s= 1 sprechen.

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Die L-Reihe

In Analogie etwa zur Riemannschen Zetafunktion erwartet man, dass

• L(E, s) eine holomorphe Fortsetzung auf ganz C hat und

• eine Funktionalgleichung erfullt:

Mit Λ(E, s) = (2π)−sΓ(s)Ns/2L(E, s)

(N ist der”Fuhrer“ von E) sollte gelten

Λ(E,2− s) = ±Λ(E, s) .

Fur beides gibt es keinen direkten Beweis.

Fur elliptische Kurven uber Q folgt es aus der Modularitatsvermutung

(die inzwischen ein Satz ist).

Man kann also von der Vielfachheit der Nullstelle

von L(E, s) bei s= 1 sprechen.

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Die Hohe

Fur x= pq ∈ Q definieren wir die Hohe als

h(x) = logmax{|p|, q} .

Fur P ∈ E(Q) definieren wir die Hohe von P durch

h(O) = 0 und h((x, y)) = h(x) .

Es gilt dann (fur B →∞)

#{P ∈ E(Q) | h(P ) ≤ B} ∼ cBr/2 .

mit einer (von E abhangigen) Konstanten c > 0.

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Verfeinerung der Vermutung

Es gibt eine prazisere Form der B-SD-Vermutung,

die zu folgender Aussage aquivalent ist:

limB→∞

(#{P ∈ E(Q) | h(P ) ≤ B}

)2L(E,1 +B−1) = λ2

r c(E)#X(E)

Hierbei ist λr = πr/2

(r/2)!das Volumen der r-dimensionalen Einheitskugel,

und c(E) ist eine einfach zu bestimmende Konstante.

X(E) ist die Shafarevich-Tate-Gruppe von E,

eine E zugeordnete abelsche Gruppe, von der vermutet wird,

dass sie stets endlich ist.

Diese Endlichkeitsvermutung ist aber nicht allgemein bewiesen.

Page 83: Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer · • Algebraische Geometrie • Funktionentheorie (Riemannsche Fl¨achen, Modulformen) • Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der

Zitat von John Tate

”This remarkable conjecture relates the behavior of a function L

at a point where it is not at present known to be defined

to the order of a group X which is not known to be finite!“

Inzwischen wissen wir, dass L(E, s) fur alle s ∈ C definiert ist.

Es wird erwartet, dass ein allgemeiner Beweis der B-SD-Vermutung

einen Beweis der Endlichkeit von X(E) mitliefern wird.

Was bekannt ist (Kolyvagin 1989):

Ist ords=1L(E, s) ≤ 1, dann gilt

r = ords=1L(E, s) , X(E) ist endlich,

und die verfeinerte Vermutung gilt bis auf einen rationalen Faktor 6= 0.

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Zitat von John Tate

”This remarkable conjecture relates the behavior of a function L

at a point where it is not at present known to be defined

to the order of a group X which is not known to be finite!“

Inzwischen wissen wir, dass L(E, s) fur alle s ∈ C definiert ist.

Es wird erwartet, dass ein allgemeiner Beweis der B-SD-Vermutung

einen Beweis der Endlichkeit von X(E) mitliefern wird.

Was bekannt ist (Kolyvagin 1989):

Ist ords=1L(E, s) ≤ 1, dann gilt

r = ords=1L(E, s) , X(E) ist endlich,

und die verfeinerte Vermutung gilt bis auf einen rationalen Faktor 6= 0.

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Zitat von John Tate

”This remarkable conjecture relates the behavior of a function L

at a point where it is not at present known to be defined

to the order of a group X which is not known to be finite!“

Inzwischen wissen wir, dass L(E, s) fur alle s ∈ C definiert ist.

Es wird erwartet, dass ein allgemeiner Beweis der B-SD-Vermutung

einen Beweis der Endlichkeit von X(E) mitliefern wird.

Was bekannt ist (Kolyvagin 1989):

Ist ords=1L(E, s) ≤ 1, dann gilt

r = ords=1L(E, s) , X(E) ist endlich,

und die verfeinerte Vermutung gilt bis auf einen rationalen Faktor 6= 0.

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Paritat

Sei w(E) = ±1 das Vorzeichen in der Funktionalgleichung:

Λ(E,2− s) = w(E)Λ(E, s) .

Dann ist (−1)ords=1L(E,s) = w(E).

Das erwartete Vorzeichen w(E) kann einfach bestimmt werden,

auch wenn die analytische Fortsetzbarkeit von L(E, s) nicht bekannt ist.

Es sollte also gelten:

(−1)r = w(E) .

Dies (”B-SD modulo 2“) ist bewiesen (z.B. Dokchitser&Dokchitser 2008)

unter der Voraussetzung X(E) endlich.

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Paritat

Sei w(E) = ±1 das Vorzeichen in der Funktionalgleichung:

Λ(E,2− s) = w(E)Λ(E, s) .

Dann ist (−1)ords=1L(E,s) = w(E).

Das erwartete Vorzeichen w(E) kann einfach bestimmt werden,

auch wenn die analytische Fortsetzbarkeit von L(E, s) nicht bekannt ist.

Es sollte also gelten:

(−1)r = w(E) .

Dies (”B-SD modulo 2“) ist bewiesen (z.B. Dokchitser&Dokchitser 2008)

unter der Voraussetzung X(E) endlich.

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Modularitat

Auf der oberen Halbebene H = {z ∈ C | Im z > 0}operiert die Gruppe SL(2,Z):(

a bc d

)· z =

az+ bcz+ d

Fur N > 1 betrachten wir Γ0(N) ={(

a bc d

)∈ SL(2,Z)

∣∣∣∣ c ≡ 0 mod N}.

Der Quotient Γ0(N)\H, vervollstandigt durch endlich viele Punkte,

ist eine kompakte Riemannsche Flache;

die zugehorige algebraische Kurve X0(N) ist uber Q definiert.

Eine elliptische Kurve E vom Fuhrer N heißt modular,

wenn es einen nicht-konstanten Morphismus φ : X0(N) → E gibt.

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Modularitat

Auf der oberen Halbebene H = {z ∈ C | Im z > 0}operiert die Gruppe SL(2,Z):(

a bc d

)· z =

az+ bcz+ d

Fur N > 1 betrachten wir Γ0(N) ={(

a bc d

)∈ SL(2,Z)

∣∣∣∣ c ≡ 0 mod N}.

Der Quotient Γ0(N)\H, vervollstandigt durch endlich viele Punkte,

ist eine kompakte Riemannsche Flache;

die zugehorige algebraische Kurve X0(N) ist uber Q definiert.

Eine elliptische Kurve E vom Fuhrer N heißt modular,

wenn es einen nicht-konstanten Morphismus φ : X0(N) → E gibt.

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Modularitat

Eine elliptische Kurve E vom Fuhrer N heißt modular,

wenn es einen nicht-konstanten Morphismus φ : X0(N) → E gibt.

Sei ω = dx/2y (eine 1-Form auf E) und ψ : H∗ → X0(N).

Dann ist ψ∗φ∗ω = f(z)dz unter Γ0(N) invariant:

f ist eine Modulform vom Gewicht 2 (sogar eine Spitzenform).

Insbesondere gilt f(z+ 1) = f(z), also hat f eine Fourierentwicklung:

f(z) = c(q+ a2q2 + a3q

3 + a4q4 + . . . ) mit q = e2πiz

Dann ist

L(E, s) = 1 + a22−s+ a33

−s+ a44−s+ . . . ;

L(E, s) hat eine holomorphe Fortsetzung auf Cund erfullt die erwartete Funktionalgleichung.

Page 91: Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer · • Algebraische Geometrie • Funktionentheorie (Riemannsche Fl¨achen, Modulformen) • Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der

Modularitat

Eine elliptische Kurve E vom Fuhrer N heißt modular,

wenn es einen nicht-konstanten Morphismus φ : X0(N) → E gibt.

Sei ω = dx/2y (eine 1-Form auf E) und ψ : H∗ → X0(N).

Dann ist ψ∗φ∗ω = f(z)dz unter Γ0(N) invariant:

f ist eine Modulform vom Gewicht 2 (sogar eine Spitzenform).

Insbesondere gilt f(z+ 1) = f(z), also hat f eine Fourierentwicklung:

f(z) = c(q+ a2q2 + a3q

3 + a4q4 + . . . ) mit q = e2πiz

Dann ist

L(E, s) = 1 + a22−s+ a33

−s+ a44−s+ . . . ;

L(E, s) hat eine holomorphe Fortsetzung auf Cund erfullt die erwartete Funktionalgleichung.

Page 92: Die Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer · • Algebraische Geometrie • Funktionentheorie (Riemannsche Fl¨achen, Modulformen) • Diophantische Gleichungen (z.B. Beweis der

Modularitat

Eine elliptische Kurve E vom Fuhrer N heißt modular,

wenn es einen nicht-konstanten Morphismus φ : X0(N) → E gibt.

Sei ω = dx/2y (eine 1-Form auf E) und ψ : H∗ → X0(N).

Dann ist ψ∗φ∗ω = f(z)dz unter Γ0(N) invariant:

f ist eine Modulform vom Gewicht 2 (sogar eine Spitzenform).

Insbesondere gilt f(z+ 1) = f(z), also hat f eine Fourierentwicklung:

f(z) = c(q+ a2q2 + a3q

3 + a4q4 + . . . ) mit q = e2πiz

Dann ist

L(E, s) = 1 + a22−s+ a33

−s+ a44−s+ . . . ;

L(E, s) hat eine holomorphe Fortsetzung auf Cund erfullt die erwartete Funktionalgleichung.

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Modularitat

Satz (Wiles, Breuil, Conrad, Diamond, Taylor 1995–2001):

Jede elliptische Kurve E uber Q ist modular.

Folgerung:

ords=1L(E, s) ist definiert.

Satz (Gross-Zagier 1986):

Ist E modular und ords=1L(E, s) = 1, dann ist E(Q) unendlich.

Kolyvagins Resultat basiert darauf.

William Stein hat mit einer Reihe von Studenten

die verfeinerte Version der Vermutung fur viele Kurven verifiziert.

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Modularitat

Satz (Wiles, Breuil, Conrad, Diamond, Taylor 1995–2001):

Jede elliptische Kurve E uber Q ist modular.

Folgerung:

ords=1L(E, s) ist definiert.

Satz (Gross-Zagier 1986):

Ist E modular und ords=1L(E, s) = 1, dann ist E(Q) unendlich.

Kolyvagins Resultat basiert darauf.

William Stein hat mit einer Reihe von Studenten

die verfeinerte Version der Vermutung fur viele Kurven verifiziert.

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Modularitat

Satz (Wiles, Breuil, Conrad, Diamond, Taylor 1995–2001):

Jede elliptische Kurve E uber Q ist modular.

Folgerung:

ords=1L(E, s) ist definiert.

Satz (Gross-Zagier 1986):

Ist E modular und ords=1L(E, s) = 1, dann ist E(Q) unendlich.

Kolyvagins Resultat basiert darauf.

William Stein hat mit einer Reihe von Studenten

die verfeinerte Version der Vermutung fur viele Kurven verifiziert.

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Kongruenzzahlen

Eine naturliche Zahl n heißt Kongruenzzahl,

wenn n der Flacheninhalt eines rechtwinkligen Dreiecks

mit rationalen Seitenlangen ist.

5

3/2

20/341/6

Tatsache:

n ist Kongruenzzahl ⇐⇒ En(Q) unendlich fur En : y2 = x3 − n2x

Sei n ungerade und quadratfrei (fur n gerade gilt ahnliches).

Satz (Tunnell 1983):

Wenn n Kongruenzzahl ist, dann hat x2 + 2y2 + 8z2 = n

gleich viele Losungen in Z mit z gerade wie mit z ungerade.

Die B-SD-Vermutung impliziert die Umkehrung.

Zum Beispiel folgt, dass n Kongruenzzahl ist fur n ≡ 5 oder 7 mod 8.

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Kongruenzzahlen

Eine naturliche Zahl n heißt Kongruenzzahl,

wenn n der Flacheninhalt eines rechtwinkligen Dreiecks

mit rationalen Seitenlangen ist.

5

3/2

20/341/6

Tatsache:

n ist Kongruenzzahl ⇐⇒ En(Q) unendlich fur En : y2 = x3 − n2x

Sei n ungerade und quadratfrei (fur n gerade gilt ahnliches).

Satz (Tunnell 1983):

Wenn n Kongruenzzahl ist, dann hat x2 + 2y2 + 8z2 = n

gleich viele Losungen in Z mit z gerade wie mit z ungerade.

Die B-SD-Vermutung impliziert die Umkehrung.

Zum Beispiel folgt, dass n Kongruenzzahl ist fur n ≡ 5 oder 7 mod 8.

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Kongruenzzahlen

Eine naturliche Zahl n heißt Kongruenzzahl,

wenn n der Flacheninhalt eines rechtwinkligen Dreiecks

mit rationalen Seitenlangen ist.

5

3/2

20/341/6

Tatsache:

n ist Kongruenzzahl ⇐⇒ En(Q) unendlich fur En : y2 = x3 − n2x

Sei n ungerade und quadratfrei (fur n gerade gilt ahnliches).

Satz (Tunnell 1983):

Wenn n Kongruenzzahl ist, dann hat x2 + 2y2 + 8z2 = n

gleich viele Losungen in Z mit z gerade wie mit z ungerade.

Die B-SD-Vermutung impliziert die Umkehrung.

Zum Beispiel folgt, dass n Kongruenzzahl ist fur n ≡ 5 oder 7 mod 8.

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x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

-6

-5

-4

-3

-2

-1

01

2

3

4

5

E

N

D

E

x-2 -1 0 1 2 3 4 5

y

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