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Die Uebung im Sprachunterricht

Date post: 10-Jan-2017
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Die Uebung im Sprachunterricht Source: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 1, No. 2 (Jan., 1900), pp. 25-26 Published by: University of Wisconsin Press Stable URL: http://www.jstor.org/stable/30170243 . Accessed: 16/05/2014 11:34 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . University of Wisconsin Press is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly. http://www.jstor.org This content downloaded from 193.105.154.16 on Fri, 16 May 2014 11:34:34 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions
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Page 1: Die Uebung im Sprachunterricht

Die Uebung im SprachunterrichtSource: Pädagogische Monatshefte / Pedagogical Monthly, Vol. 1, No. 2 (Jan., 1900), pp. 25-26Published by: University of Wisconsin PressStable URL: http://www.jstor.org/stable/30170243 .

Accessed: 16/05/2014 11:34

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

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F2r die Sclulpraxis. 25

III. Die Uebung im Sprachunterricht.

Auf diese wichtigste Seite des Sprachunterrichts lenkt Bernhard Werth im ,,Oesterreichischen Schulboten" wiederum die Aufmerksamkeit, indem er schreibt: Die Gewinnung von Begriffserklirungen und Regeln ist unbedingt nicht der Schwerpunkt der LThitigkeit des Lehrers im Sprachunterrichte. Hauptsache ist die eingehend betriebene miindliche und schriftliche Uebung, die sich auL die wichtigsten Sprachformen zu erstrecken hat, um so den Schiiler zu einem mbg- lichst allseitigen Beherrschen der Sprachformen, vom unbewussten Sprachver- mbgen zum Sprachbewusstsein und damit zur mdglichsten Sprachrichtigkeit em- porzuheben.. Dabei sind namentlich solche Formen zu iiben, in welchem der Dialekt abweicht oder bei welchem uns das Sprachgefihl im Stiche 1sst, und hier findet die Rechtschreibung ihre beste Stiitze! Ob ,,in" oder ,,ihn", ,,sie" oder ,,sieh", ,,end" oder ,,ent" zu schreiben ist, das kann nicht mnemotechnisch eingeprigt, das muss auf dem Wege der Sprachlehre gewonnen werden. Aber nicht bloss fiir diese einzelnen Fille der Rechtschreibung ist die Sprachlehre not- wendig - m6glichst griindliche Durcharbeitung der letzteren, und zwar mit der Feder in der Hand, ist unerlisslich, will man die Rechtschreibung auf halbwegs sichere Grundlage stellen. Aber nochmals: mit der Feder in der Hand muss es geschehen und namentlich aut der Mittelstufe, welche die Rechtschreibung zu einem gewissen Abschluss bringen muss, soll nicht der Aufsatzunterricht der Oberstufe aufgehalten werden. Nicht das ist die Hauptsache, dass der Schiller aufsagen kann: ,,Die Mehrzahl der Hauptwrter wird gebildet etc.," sondern dass er viele Hauptwrter in die Mehrzahl ibertragen und niedergeschrieben hat; nicht die Kentnis der Mitvergangenheit ist das Wichtigste, sondern dass er die wichtigsten starken Zeitwrter in der Mitvergangenheitsform niederge- schrieben hat. Der Gang muss sein: Entwickelung des Satzes; schriftliche Ein- iibung bis zur Bewusstlosigkeit; so lange hat der Lehrer bei jedem Uebungsbei- spiele zu fragen: Vvas? wie? warum schreiben wir diesen Satz (dieses Wort)?, bis 95%o der Schiller Antwort geben kinnen; dann erst sitzt die Sache. Wer glaubt, wenn er den Stoff ,,vornimmt" und in der nichsten Stunde wiederholt, dass es dann ,,gehen" muss, der irrt sich gewaltig. Jetzt muss erst die ausdau- ernde Uebung einsetzen.

Viele glauben, das Gedichtnis unserer Kinder sei eine Wachstafel, in die man nur zu ritzen brauche. Das gilt vielleicht bei den - Paradepferden, bei der Mehrzahl muss man pfliigen, sofern man Dauerndes erreichen will. Ja, wenn alle stets mitdenken wiirden! Ein mir bekannter Herr studierte zuerst Medizin und bezog darauf die juristische Fakultit. Ich sprach mit ihm einst - er ist

jetzt Professor - fiber die Aufmerksamkeit der Kinder. Da sagte er: ,,Was wollen Sie? Als ich mit 26 Jahren Jus zu studieren anfing, also genau wusste, wie sehr man den Geist im Zaume halten miisse, geschah es mir oft wRhrend der interessantesten Vorlesung, dass meine Gedanken abschweiften, und dass ich nur dachte: Der Herr Vorleser hat heute einen neuen Rock an, oder: Diesen Hdrer habe ich hier noch nie gesehen." Und erst bei Kindern! Vielleicht 1/2 der Kinder erfasst den Stoff sofort, die anderen m.iissen nachgezogen werden, und zwar nur durch die eingehendst betriebene Uebung. Freilich plappern kin- nen sie es bald - aber wirklich kdnnen? ? Alles muss geschrieben werden, sonst schreiben die Kinder dann die einfachsten WSrter falsch. Wir halten durch die Schrift ohnehin nur die anerkanntesten Laute fest, die vielen Zwi- schenlaute von einer Mundstellung zur anderen gehen verloren. Man mache einmal den Versuch, sage den Kindern unverstandliche Wrter, mglichst schart

und gegliedert, vor, lasse dieselben dann niederschreiben, und man wird stau- nen, wie unvollkommen ihr Gehdr ist. Datum muss das Auge zu Hilfe kommen.

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Padaogische Molratstefte.

Zu einem Vorgange, wie ich ihn hier gezeichnet habe, ist jedoch Zeit erforder- ]ich. Man hufe d.her nicht zu viel Stoff auf eine Stufe und beobachte bei der Abfassung der detaillierten Lehrgnge genau die fiir die Sprachlehre zur Ver- figung stehende Stundenzahl! Andernfalls beginnt schon auf der Unterstufe die oberflichliche Behandlung, die Kinder haben nur einen Schein, etwas Halbes, da man nicht Zeit hatte, es griindlich einzuiiben. In der folgenden Klasse wie- derholt sich der Vorgang, das Alte kann nicht grfindlich wiederholt, das Neue nicht griindlich eingeiibt werden, und diese Ungrfindlichkeit und Verschwom- menheit schleppt sich fort und zeitigt jene Resultate, von denen Biirgerschul- lehrer, Mittelschullehrer, Lehrer an Gewerbe- und Handelsschulen sqviel erzmhlen.

Berichte und Notizen.

I. The Seventeenth Annual Meeting of the Modern Language

Association of America at Columbia

University, New York City.

The eastern section of the Modern Language Association of America had its seventeenth annual meeting at Columbia University, New York City, on Wednesday, Thursday, and Friday, December 27, 28, 29, 1899. The purposes of these annual meetings are partly scientific, and partly social.

The five regular sessions, which took place on Wednesday afternoon, Thurs- day and Friday forenoons and afternoons in the large auditorium of Schermer- born Hall were devoted to the reading and discussion of papers on some lingu- istic or literary subject of scholastic bearing. The widest possible scope has been allowed in the choice of subjects of late years, and the result has been, principally owing to the wisdom and excellent judgment of the secretary of the association, Professor James W. Bright, of Johns Hopkins University, Balti- more, Md., a very interesting variety in the proceedings, offering new material and stimulating suggestions to the technical philologian, as well as the literary man, or the student of general pedagogical questions. Out of the twenty-six papers read (five of which, however, were read merely by title), the following treated questions of Germanics:

(1) "The first Paralipomena of Goethe's "Faust", when written?" By Professor Eugene W. Manning, "Delaware College".

(2) "On the historical development of the types of the first person plural imperative in German." By Professor W. Kurrelmeyer, "Franklin and Marshall College".

(3) "Fatalism in Hauptmann's Dramas." By Dr. M. Sc1uetze, "University of Pennsylvania".

(4) Rime-parallelism in Old High-German verse." By Professor B. J. Vos, "Johns Hopkins University."

(5) Germanic Elements in King Horn". By Professor George H. McKaight, "Ohio State University".

(6) "The Curse-idea in Goethe's "Iphigenie auf Tauris"." By Dr. C. A. Egert, Chicago, Ill.

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