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Die Säugetiere Schleswig-Holsteins – Rote Liste€¦ · Halichoerus grypus An der...

Date post: 19-Oct-2020
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Die Säugetiere Schleswig-Holsteins – Rote Liste Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein
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  • Die Säugetiere Schleswig-Holsteins– Rote Liste

    Landesamt fürNatur und Umwelt

    des LandesSchleswig-Holstein

  • Herausgeber:Landesamt für Natur undUmwelt des LandesSchleswig-HolsteinHamburger Chaussee 2524220 Flintbek

    Verfasser:Dr. Peter Borkenhagen

    Fotos:F. Hecker (Titel, S. 10, 11, 18,29, 35, 37, 39, 40)F. Hecker/F. Sauer (S. 21)P. Borkenhagen (S. 23)F. Graner (S. 28)T. Stephan (S. 3, 8, 44)H. Thiessen (S. 25)Aktion Fischotterschutz e.V.Otter-Zentrum (S. 6)

    Herstellung:Grafik + Druck, Kiel

    April 2001

    ISBN 3-923339-65-8

    Diese Broschüre wurde ausRecyclingpapier hergestellt.

    Diese Druckschrift wird imRahmen der Öffentlichkeits-arbeit der schleswig-holstei-nischen Landesregierungherausgegeben. Sie darf we-der von Parteien noch vonPersonen, die Wahlwerbungoder Wahlhilfe betreiben, imWahlkampf zum Zwecke derWahlwerbung verwendetwerden. Auch ohne zeitli-chen Bezug zu einer bevor-stehenden Wahl darf dieseDruckschrift nicht in einerWeise verwendet werden,die als Parteinahme der Lan-desregierung zugunsten ein-zelner Gruppen verstandenwerden könnte. Den Parteienist es gestattet, die Druck-schrift zur Unterrichtungihrer eigenen Mitglieder zuverwenden.

    Die Landesregierung jetzt auch im Internet:http.//www.schleswig-holstein.de/landsh

  • Inhalt

    Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

    Rote Liste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

    Tabellarische Artenübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

    Kommentierte Übersicht über die nicht in der Roten Liste geführten Arten . . . . . . . . . . . . 29

    Artenzahl und Veränderung des Gefährdungsgrades . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

    Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

    Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

    Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

    Anschrift des Verfassers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

    1

  • Einleitung

    Nach 10 Jahren schien es geboten, die 2. Fassungder Roten Liste (WITT 1990) zu überarbeiten. Inzwi-schen sind von der IUCN (International Union forConservation of Nature and Natural Resources) dieinternationalen Kriterien neu definiert und vonSCHNITTLER et al. (1994) auf deutsche Verhältnisseübertragen worden. Sie fanden mit geringen Modifi-kationen Eingang in die Rote Liste gefährdeter Tier-arten in Deutschland (BINOT et al. 1998) und werdenin dieser Form für Schleswig-Holstein übernommen.Sie sind den jeweiligen Abschnitten dieser RotenListe vorangestellt.

    Tabelle 1: Vergleich der Kategorien verschiedener Roter Listen (nach BINOTet al. 1998). Dunkel unterlegt sind die Rote-Liste-Kategorien der gefährde-ten und ausgestorbenen Arten

    Alte Kategorien BRD Alte IUCN-Kategorien Neue IUCN-Kategorien Neue Kategorien BRD (BLAB et al. 1984) (IUCN 1992) (COLLAR et al. 1994) (SCHNITTLER et al. 1994)

    – – Ex Extinct – 0 ausgestorben Ex Extinct EW Extinct in the Wild 0 ausgestorben oder

    oder verschollen verschollen 1 vom Aussterben E Endangered CR Critical 1 vom Aussterben

    bedroht bedroht 2 stark gefährdet V Vulnerable EN Endangered 2 stark gefährdet 3 gefährdet VU Vulnerable 3 gefährdet 4 potentiell R Rare SU Susceptible R extrem selten

    gefährdet – I Indeterminate – G Gefährdung

    anzunehmen – – cd Conservation (keine Kategorie, Zu-

    Dependant ordnung zu 2 oder 3)I Vermehrungs- – – I gefährdete

    gäste wandernde Tierart II Durchzügler – –

    – – nt Near-Threatened V zurückgehend, Vorwarnliste

    – – dd Data Deficient D Daten defizitär

    Zu einigen Arten liegen inzwischen neuere Untersu-chungen vor. Insbesondere haben sich unsere Kennt-nisse über Vorkommen und Verbreitung von

    2

  • Kleinsäugern durch intensive Auswertung von Eu-lengewöllen (BORKENHAGEN; LANGE; MEINTS, un-veröff.) verbessert. Für diese Bearbeitung konnte aufeine Grundlage von fast 153 000 erbeuteten Säuge-tieren zurückgegriffen werden. Die gezielte Erfas-sung von Fledermaus-Nachweisen durch die AGF(Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz und Fleder-mausforschung im Naturschutzbund Deutschland)vermehrte den Wissensstand gegenüber 1990 ganzerheblich. In diesen beiden Gruppen ergeben sichdaher die meisten Abweichungen gegenüber der Ro-ten Liste von 1990. Es soll aber nicht verhehlt wer-den, dass bei einzelnen Fledermausarten hinsichtlichihrer Einstufung auch abweichende Meinungen un-ter den Fledermausschützern bestehen.

    Anders als bei der Erfassung der Vögel ist eine zah-lenmäßige Bestandsangabe bei Säugetieren nachwie vor kaum möglich. Die besten Daten aufgrundvon Zählungen liegen für Seehund und Kegelrobbevor. Für die Huftiere gibt es Bestandsschätzungender Jagdrevierinhaber bzw. Hegegemeinschaften,die mit mehr oder weniger großen Fehlern behaftetsind. Für die übrigen jagdbaren Arten und den Bisamlassen sich nur vorsichtige Rückschlüsse aus denStreckenmeldungen ziehen, wobei auch diese Zahlendurch unkalkulierbare Faktoren als wenig zuverlässig

    3

    Die SegebergerKalkberghöhlezählt zu den wich-tigsten Fleder-mausquartierenEuropas. Es über-wintern dort bis zu16.500 Individuen.

  • gelten. Diese Datengrundlagen waren bei der Neuer-stellung der Roten Liste kritisch zu gewichten.

    Auch habe ich mich zu einer gewissen „Entrümpe-lung“ hinsichtlich der aufzunehmenden Arten ent-schlossen. Mir erscheint es unsinnig, Arten, dieschon im Mittelalter oder wenig später bei uns aus-gestorben sind (Wildpferd, Wildkatze, Ur, NordischeWühlmaus, Biber, Sumpfspitzmaus), weiterhin in derRoten Liste aufzuführen. Das gleiche gilt für Arten,die nur in Einzelexemplaren nachgewiesen werdenkonnten (Siebenschläfer, Gartenschläfer, Mopsfleder-maus) und von denen eine reproduzierende Popula-tion offenbar nie bestand. So beschränkt sich dieAufnahme in die neue Rote Liste auf Arten, die zu-mindest noch im 19. Jahrhundert bei uns vorkamenund für die eine Reproduktion nachgewiesen ist odersich mit großer Wahrscheinlichkeit erschließen lässt.Tiergeographisch fremde, ökologisch mittlerweile in-tegrierte Arten werden in den Roten Listen nichtberücksichtigt (BLAB et al. 1989).

    4

  • Rote Liste

    0 Ausgestorben oder verschollen

    In Schleswig-Holstein ausgestorbene, ausgerottete oder verschollene Ar-ten, die zumindest im 19. Jahrhundert noch reproduzierende Populationenim Lande aufwiesen.Bestandssituation:– Arten, deren Populationen nachweisbar ausgestorben sind bzw. ausgerot-

    tet wurden.– Arten, deren früheres Vorkommen belegt ist, die jedoch seit mindestens

    10 Jahren verschwunden sind und trotz Suche nicht mehr nachgewiesenwurden und bei denen daher der begründete Verdacht besteht, dass ihrePopulationen erloschen sind.

    Art letzter Nachweis Ursache des Aussterbens

    5

    WolfCanis lupus

    Europäischer NerzMustela lutreola

    Um 1830 (MOHR 1931).

    Anfang des 20. Jh. (HEI-DEMANN 1980).

    Veränderungen des Le-bensraumes. Menschli-che Verfolgung hat dasAussterben zumindest er-heblich gefördert.

    Bekämpfungsmaßnah-men und veränderte Vor-ratshaltung haben zumin-dest erheblich zum Aus-sterben beigetragen.

    Letzte gesicherte Nach-weise aus Kiel (1973),Neumünster (1978) undSchleswig (1981, Fund ei-ner nicht datierbaren Mu-mie) (BORKENHAGEN1993, BECKER 1978).

    Ausrottung.

    HausratteRattus rattus

  • 1 Vom Aussterben bedroht

    In Schleswig-Holstein von der Ausrottung oder vom Aussterben bedrohteArten. Für sie sind Schutzmaßnahmen in der Regel dringend notwendig.Das Überleben dieser Arten in Schleswig-Holstein ist unwahrscheinlich,wenn die Gefährdungsfaktoren und -ursachen weiterhin einwirken und be-standserhaltende Schutz- und Hilfsmaßnahmen nicht unternommen wer-den bzw. wegfallen.Bestandssituation:– Arten, die in Schleswig-Holstein nur in Einzelvorkommen oder wenigen,

    isolierten und kleinen bis sehr kleinen Populationen auftreten (sogenann-te seltene Arten), deren Bestände aufgrund gegebener oder absehbarerEingriffe aktuell bedroht sind und weiteren Risikofaktoren unterliegen.

    – Arten, deren Bestände in Schleswig-Holstein durch langanhaltenden star-ken Rückgang auf eine bedrohliche bis kritische Größe zusammenge-schmolzen sind.

    – Arten, deren Rückgangsgeschwindigkeit im größten Teil ihres Areals inSchleswig-Holstein extrem hoch ist und die in vielen Landesteilen seltengeworden oder verschwunden sind.

    Die Erfüllung eines dieser Kriterien reicht zur Anwendung der Kategorieaus.

    6

    Otter kommmennach erheblichenRückgängen bis indie 90-er Jahre miteinem geringenBestand imSchaalseegebietvor. Er ist aufgrundseiner Seltenheitjedoch noch im-mer vom Ausster-ben bedroht.

  • Art Situation Gründe für Seltenheit,Gefährdung u. Bestands-rückgang

    7

    Großes MausohrMyotis myotis

    Wärmeliebende Art. Inden fünfziger Jahren be-stand noch eine Wochen-stube in Mölln, letzterFortpflanzungshinweis1979. Danach nur wenigeNachweise (AGF). Eben-so starker Rückgang derÜberwinterungen in derSegeberger Höhle (1 – 2Tiere).

    Klimaveränderungen?Schleswig-Holstein liegtam äußersten Nord-westrand des Verbrei-tungsgebietes. Verlustgeeigneter Quartiere,Störungen im Winter-quartier. Veränderungenin der Landwirtschaftführten zum Rückgangwichtiger Nahrungstiere(z. B. Laufkäfer).

    BirkenmausSicista betulina

    FischotterLutra lutra

    Neue Nachweise nur vonzwei Fundorten in Angeln(BORKENHAGEN 1996,1998).

    Letzte landesweite Erfas-sungen durch die AGFischotter erbrachtenNachweise nur noch imWakenitz- und Schaalsee-gebiet (FEHLBERG &BLEW 1999). Seit 1993wurden fünf Otter im öst-lichen S.-H. überfahren.Neue Nachweise ausdem Raum Plön – Sege-berg im Frühjahr 2000(BEHL, mündl. Mitt.).

    Bejagung bis 1968. Ver-luste durch Verkehr undReusen, Gewässeraus-bau, chemische Belas-tung der Nahrungstiere,Störung durch Freizeit-nutzung der Gewässer.

    Klimaveränderungen?Gefährdung durch Verän-derung in der landwirt-schaftlichen Nutzung.

  • 2 Stark gefährdet

    Im nahezu gesamten Verbreitungsgebiet in Schleswig-Holstein gefährdeteArten. Wenn die Gefährdungsfaktoren und -ursachen weiterhin einwirkenoder bestandserhaltende Schutz- und Hilfsmaßnahmen nicht unternom-men werden bzw. wegfallen, ist damit zu rechnen, dass die Arten innerhalbder nächsten zehn Jahre vom Aussterben bedroht sein werden.Bestandssituation:– Arten mit kleinen Beständen, die aufgrund gegebener oder absehbarer

    Eingriffe aktuell bedroht sind und weiteren Risikofaktoren unterliegen.– Arten, deren Bestände im nahezu gesamten Verbreitungsgebiet in Schles-

    wig-Holstein signifikant zurückgehen und die in vielen Landesteilen seltengeworden oder verschwunden sind.

    Die Erfüllung eines der Kriterien reicht aus.

    Art Situation Gefährdungsursachen

    8

    Die Bundesrepu-blik Deutschlandbesitzt eine welt-weite Verantwor-tung für den Erhaltder Teichfleder-maus. Der Bestandin der Bundesrepu-klik wird auf 2000 –5000 Individuengeschätzt.

    Bechstein-Fleder-mausMyotis bechsteini

    Wenige Nachweise, nureine Wochenstube ist be-kannt (LÜDERS & ORT-MANN 1996, 1999). NachKUGELSCHAFTER (schr.Mitt.) überwintern in derSegeberger Höhle 200bis max. 400 Tiere.

    Fehlen von geeigneten(feuchten) Waldbiotopen.Endnutzung alter Baum-bestände.Schleswig-Holstein liegtam äußersten Nord-westrand des Verbrei-tungsgebietes (MIT-CHELL-JONES et al.1999).

  • 9

    Große Bartfleder-mausMyotis brandti

    TeichfledermausMyotis dasycneme

    Zweifarbfleder-mausVespertilio muri-nus

    KleinabendseglerNyctalus leisleri

    Bisher nur Nachweisevon Einzeltieren. WenigePaarungsquartiere undca. 50 Überwinterer v. a.in der Segeberger Höhle(LANU 2000).

    Bisher nur 13 sichereNachweise von Einzeltie-ren meist aus Städten(Kiel, Kronshagen, Lü-beck, Plön). 1998 wurdeeine Wochenstube in Lü-beck entdeckt (BECKER,mündl. Mitt. an AGF).

    Schleswig-Holstein liegtan der westlichen Ver-breitungsgrenze. WenigeNachweise, darunter Paa-rungsquartiere und säu-gende Weibchen, ausLauenburg.

    Schleswig-Holstein liegtan der Nordwestgrenzedes Verbreitungsgebie-tes.Arealausweitung wirdvermutet.

    Wenige Nachweise vonEinzeltieren in Sommer-und Winterquartieren.Bisher wurde nur eineWochenstube bekannt.Säugende Weibchen las-sen auf weitere Wochen-stuben schließen(BORKENHAGEN 1993,BOYE 1993, HARRJE1990, AGF).

    Landschaftsveränderun-gen.

  • 10

    HaselmausMuscardinusavellanarius

    Die Verbreitung be-schränkt sich im wesent-lichen auf den östlichenLandesteil. Meldungenüber Beobachtungen undNistkastennachweise inden letzten Jahren eherselten.

    Unsachgemäße Pflegeoder Zerstörung vonKnicks. Straßen stellenfast unüberwindlicheHindernisse dar (BRIGHT1998, QUAST, mdl. Mitt.).

    Die Kegelrobbe istnur mit einem klei-nen Bestand imschleswig-holstei-nischen Teil derNordsee vertreten.

    KegelrobbeHalichoerusgrypus

    An der schleswig-holstei-nischen Nordseeküsteexistiert nur ein kleinerheimischer Bestand von30 – 40 Tieren auf demJungnamensand und denKnobsänden vor Sylt undAmrum (ABT 1999).Außerhalb der Wurfzeithalten sich dort bis zu150 Tiere auf (ABT 1998).Regelmäßige Beobach-tungen und erste erfolg-reiche Jungenaufzuchtenwerden auch von Helgo-land gemeldet (GRANER2000). An der schleswig-holsteinischen Ostseekü-ste treten Kegelrobbenals sporadische Gäste auf(BORKENHAGEN 1994,HARDER et al. 1995).

    Verlust von Wurfplätzendurch Erosion, Störun-gen während der Jun-genaufzucht, Belastungmit Schadstoffen (GRA-NER 2000, VOGEL &KOCH 2000).

  • 3 Gefährdet

    In großen Teilen des Verbreitungsgebietes in Schleswig-Holstein gefährde-te Arten. Wenn die Gefährdungsfaktoren und -ursachen weiterhin einwir-ken oder bestandserhaltende Schutz- und Hilfsmaßnahmen nicht unter-nommen werden bzw. wegfallen, ist damit zu rechnen, dass die Arten in-nerhalb der nächsten zehn Jahre stark gefährdet sein werden.Bestandssituation:– Arten mit regional kleinen oder sehr kleinen Beständen, die aufgrund ge-

    gebener oder absehbarer Eingriffe aktuell bedroht sind oder die weiterenRisikofaktoren unterliegen.

    – Arten, deren Bestände regional bzw. vielerorts lokal zurückgehen und dieselten geworden oder lokal verschwunden sind.

    Die Erfüllung eines der Kriterien reicht aus.

    11

    SchweinswalPhocoenaphocoena

    Vor allem in der Ostseegeringe Bestände, dortvom Aussterben bedroht(BENKE et al. 1996). DerAustausch mit der Nord-see-Population scheintsehr gering zu sein (TIE-DEMANN et al. 1996).

    Ertrinken in Stellnetzen,Belastung durch Schad-stoffe, Störung und Ge-fährdung durch Schiffs-verkehr. Die Einrichtungeines Walschutzgebietesvor Sylt ist eine wichtigeMaßnahme.

    Die Brandmauskam früher inihrem begrenztenVerbreitungsgebiethäufiger vor. Zu-mindest in Teilbe-reichen ist sie aberselten geworden.

  • Art Situation Gefährdungsursachen

    12

    FeldspitzmausCrociduraleucodon

    Fransenfleder-mausMyotis nattereri

    Braunes LangohrPlecotus auritus

    Das Vorkommen be-schränkt sich auf ein be-grenztes Gebiet im Um-kreis von Rendsburg(BORKENHAGEN 1993 u.unveröff.).

    Nachweise, darunter säu-gende Weibchen, ausLauenburg.Nachweise vor allem ausden östlichen Landestei-len. Seit 1990 nehmenSommermeldungen zu.Das Winterquartier in derSegeberger Höhle zeigtweitgehend stabile Be-stände mit 2000 bis 3000Überwinterern (KUGEL-SCHAFTER 1997, 1998,KUGELSCHAFTER, schr.Mitt.). Das Einzugsgebietist allerdings unbekannt.

    Weit verbreitet, jedochnirgends häufig. Fehlt inder Marsch. Erscheint inneu aufgehängten Kunst-höhlen oft als erste Art.In den bekannten Winter-quartieren finden sichimmer nur wenige Indivi-duen.

    Die kleinen Kolonien kön-nen durch menschlicheEingriffe (Fällung vonHöhlenbäumen, Holz-schutzbehandlungen aufDachböden) ungewolltausgelöscht werden.

    Zerstörung von Quartie-ren, vor allem durch Fäl-len von Höhlenbäumen,weitere Monotonisierungder Agrarlandschaft. För-derung durch Kunst-höhlen.

    Isoliertes Vorkommenweit nördlich der Grenzedes geschlossenen Ver-breitungsgebietes.

  • R Extrem seltene Arten und Arten mit geographischer Restriktion:

    Seit jeher seltene oder sehr lokal vorkommende Arten, für die kein merkli-cher Rückgang und keine aktuelle Gefährdung erkennbar sind. Die wenigenund kleinen Vorkommen in Schleswig-Holstein können aber durch derzeitnicht absehbare menschliche Einwirkungen oder durch zufällige Ereignisseschlagartig ausgerottet oder erheblich dezimiert werden.– Arten mit sehr wenigen, aber stabilen Populationen. Die Vorkommen sind

    geographisch eng begrenzt, können aber hohe Individuenzahlen aufwei-sen.

    13

    Rauhhautfleder-mausPipistrellusnathusii

    BrandmausApodemusagrarius

    Nachweise vor allem ausden östlichen Landestei-len. Örtlich wurden zu-nehmende Sommerbe-stände festgestellt, den-noch sind nur wenigeWochenstuben bekannt.Zum Zeitpunkt der Kas-tenkontrollen zieht einegroße Anzahl baltischerTiere bei uns durch.

    In den östlichen Landes-teilen und in einemschmalen Streifen ent-lang der Elbe bis nachDithmarschen verbreitet.

    Durch Veränderungen inder landwirtschaftlichenNutzung z.B. aus derProbstei weitgehend ver-schwunden, wo siefrüher eine häufige Artwar. Andernorts wird dieBrandmaus noch als häu-fig bezeichnet.

    Zerstörung von Quartie-ren, vor allem durch Fäl-len von Höhlenbäumen.Förderung durch Kunst-höhlen.

  • Art Situation Gefährdungsursachen

    14

    HausspitzmausCrocidura russula

    HelgoländerHausmausMus musculushelgolandicus

    Bisher sind nur wenigeGewöllnachweise aus derweiteren Umgebung vonGrebin bekannt. Im Som-mer 2000 wurde einegrößere Anzahl von Tie-ren von Hauskatzen inEutin eingetragen (BOR-KENHAGEN 1995 u. un-veröff.).

    Kommt nur auf Helgo-land vor (ZIMMERMANN1942/49, 1949; REICH-STEIN & VAUK 1968).

    Die Bestände sind stabil,störende Tiere in Wohn-häusern werden mit Le-bendfallen gefangen undausgesetzt (HÜPPOP,schr. Mitt.).

    Isoliertes Vorkommenweit nördlich der Grenzedes geschlossenen Ver-breitungsgebietes.

  • V Arten der Vorwarnliste:

    Arten, die aktuell noch nicht gefährdet sind, von denen aber zu befürchtenist, dass sie innerhalb der nächsten zehn Jahre gefährdet sein werden,wenn bestimmte Faktoren weiterhin wirken.– Arten, die in ihrem Verbreitungsgebiet in Schleswig-Holstein noch befrie-

    digende Bestände haben, die aber allgemein oder regional merklichzurückgehen oder die an seltener werdende Lebensraumtypen gebundensind.

    Art Situation Gefährdungsursachen

    15

    Breitflügelfleder-mausEptesicusserotinus

    Nachweise aus demganzen Lande und auchvon Föhr und Amrum.Nicht selten.

    Als typische Hausfleder-maus latent durch Reno-vierungen und Moderni-sierungen an bestehen-den Quartieren gefähr-det. Weil die Art niedrigfliegt und gerne in Alleenjagt, fallen nach den Fest-stellungen von KURTZE(1991) viele Tiere demVerkehr zum Opfer.

  • 16

    FeldhaseLepus europaeus

    Fehlt nur auf den Halli-gen. FEHLBERG (1999)ermittelte auf der Grund-lage von 72 Stichproben-gebieten eine sehr un-gleiche Verteilung derHasendichten. Die Ex-tremwerte im Frühjahr1999 schwankten zwi-schen 2,5 und 53,1 (Ø17,3) Hasen/qkm. Bei derBetrachtung einzelnerReviere lassen sichlangjährige zyklischeSchwankungen erkennen(BLEW 1993).

    Die Jagdstrecke ist vondurchschnittlich 52 432Hasen in den Jahren1980 bis 1989 auf durch-schnittlich 39 662 Hasenin den Jahren 1990 bis1999 abgesunken, das isteine Abnahme von 24,4%. Eine Ursache dürftedie Viruserkrankung EB-HS gewesen sein, die z.Z. jedoch keine Rollemehr spielt (BLIESEN-BACH, schr. Mitt.). Eineweitere Ursache ist in derVerschlechterung des Le-bensraumes und desNahrungsangebotesdurch die Intensivierungder Landwirtschaft zu se-hen. Hasen sind auf einevielseitige, jedoch stick-stoffarme Kost angewie-sen (SCHNEIDER 1995).Weitere Ursachen wer-den diskutiert (ESKENSet al. 1999).

  • 17

    IltisMustela putorius

    SeehundPhoca vitulina

    Nach dem Seehundster-ben von 1988 ist der Be-stand auf einen neuenHöchstwert angestiegen(2000 : 6485 gezählteTiere). Dies ist nicht zu-letzt der Erfolg von Na-turschutzmaßnahmen.An der schleswig-hol-steinischen Ostseeküstezeigen sich nur gele-gentlich Einzeltiere, Re-produktion findet hiernicht mehr statt.

    Erneute Seuchengänge,eine weitere Belastungmit toxischen Substan-zen und intensive Fische-rei sind mögliche Gefähr-dungspotentiale.

    Kommt überall auf demFestland sowie auf Sylt,Nordstrand und Fehmarnvor. Die Strecke zeigt von1955 – 1968 einen starkenAnstieg, der mit zuneh-mender Fangintensitäterklärt wird, von 1968 –1985 einen starken Rück-gang, (Verschlechterungder Lebensbedingungendurch Flurbereinigungund Melioration), von daan einen leicht abneh-menden Trend. In denStreckenverlauf geht zu-dem ein 18-jähriger„quasi-cycle“ ein(SCHMÜSER, mdl. Mitt.),der in ähnlicher Formauch andernorts festge-stellt wurde (SCHRÖPFERet al. 2000).

    Intensive Fangjagd kanndie Art gefährden.Ungünstige Auswirkun-gen durch Vermischungmit entkommenen Frett-chen.

  • 18

    RothirschCervus elaphus

    Das Vorkommen ist inmehrere Verbreitungsin-seln aufgesplittert, zwi-schen denen kaum nochAustausch besteht (PE-TERS 2000). Der Gesamt-bestand wird nach Anga-ben der Hegeringleiterauf 1500 Tiere (Frühjahr2000) geschätzt.

    Weitere Verinselungdurch Wildschutzzäuneund neue Verkehrsprojek-te (PETERS 2000). BeiVorkommen weitererSchalenwildarten im glei-chen Lebensraum hat dieHege des Rotwildes Vor-rang (Erlass d. MUNF v.30.6.97).

    Der Rothirsch istdurch die zuneh-mende Zerschnei-dung seines Le-bensraumes inSchleswig-Holsteinpotentiell gefähr-det und deshalb indie Vorwarnlisteaufgenommenworden.

  • G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt:

    Arten, deren taxonomischer Status allgemein akzeptiert ist und für die ein-zelne Untersuchungen eine Gefährdung vermuten lassen, bei denen dievorliegenden Informationen aber für eine Einstufung in die Gefährdungska-tegorien 1 bis 3 nicht ausreichen.

    Art Situation Gefährdungsursachen

    D Daten defizitär:Arten, deren Verbreitung, Biologie und Gefährdung für eine Einstufung indie anderen Kategorien nicht ausreichend bekannt ist, weil sie– bisher oft übersehen bzw. im Gelände nicht unterschieden wurden oder– erst in jüngster Zeit taxonomisch untersucht wurden (es liegen noch zu

    wenige Angaben über Verbreitung, Biologie und Gefährdung vor) oder– taxonomisch kritisch sind (die taxonomische Abgrenzung der Art ist un-

    geklärt).

    Art Situation Gefährdungsursachen

    19

    Kleine Bartfleder-mausMyotis mystacinus

    Nur wenige Nachweiseaus Lauenburg.

    Landschaftsveränderun-gen.

    ZwergfledermausPipistrelluspipistrellusMückenfledermausPipistrelluspygmaeus

    Trennung der Arten erstseit kurzem möglich(BRAUN & HÄUSSLER1999). Wie sich die vielenlandesweiten Nachweiseder „Zwergfledermäuse“mit z. T. sehr großen Wo-chenstuben auf die bei-den Arten verteilen, istnoch unbekannt.

    Da sich die großen Quar-tiere überwiegend anoder in Gebäuden befin-den, besteht eine Gefähr-dung durch Sanierungs-arbeiten und Holzschutz-behandlungen.

  • Tabellarische Artenübersicht

    Verzeichnet sind alle Arten, die für Schleswig-Holstein nachgewiesen undin der 2. Fassung der Roten Liste Schleswig-Holsteins (WITT 1990) oder indenen der deutschen Meeresküsten (BENKE & HEIDEMANN 1995, 1996,BENKE et al. 1996) aufgeführt wurden. Darunter befinden sich auch solche,die schon lange ausgestorben oder (z. Z.) nicht zur einheimischen Fauna zurechnen sind. Robben- und Walarten, die als gelegentliche Irrgäste an unse-ren Küsten auftauchten, wurden nicht aufgenommen. Kurzinformationen zuden nicht in der Roten Liste aufgeführten Arten schließen sich an.

    Erläuterung der SymboleVor den Namen:** = Arten, die durch Einbürgerung oder Gefangen-

    schaftsflucht vor 1492 heimisch geworden sind * = Arten, die durch Einbürgerung oder Gefangen-

    schaftsflucht nach 1492 heimisch geworden sind(Neozoen)

    + = Arten, die außerhalb Schleswig-Holsteins eingebür-gert wurden und dann zugewandert sind

    # = vermutlich Gefangenschaftsflüchtlinge, die sich abernicht gehalten haben

    ■ = Arten, die in unserem Gebiet als Wanderer beobach-tet wurden

    In den Roten Listen:- = nicht in der Roten Liste geführt ◆ = entlassen, weil vor dem 19. Jh. bei uns ausgestorben ◊ = nicht aufgenommen, da Neozoon • = bei Erstellung der Roten Liste noch nicht nachgewie-

    sen ▲ = nicht heimisch nach der in der Einleitung gegebenen

    Definition

    20

  • Rote Liste S-H S-H S-H BRD BRD1982 1990 2000 1984 1998

    Erinaceidae Igel Igel – – – – –Erinaceus europaeus L.,1758

    Talpidae Maulwürfe Maulwurf – – – – –

    Talpa europaea L., 1758

    Soricidae SpitzmäuseWaldspitzmaus – – – – –Sorex araneus L., 1758 Zwergspitzmaus A.4. 3 – – –Sorex minutus L., 1766 Wasserspitzmaus A.3. 3 – 3 3Neomys fodiens (Pennant, 1771) Sumpfspitzmaus A.1.1. 0 ◆ 3 2Neomys anomalus Cabrera, 1907 Feldspitzmaus A.1.2. 1 3 3 3Crocidura leucodon (Hermann, 1780) Hausspitzmaus • • R – –Crocidura russula (Hermann, 1780)

    21

    Nur in einem klei-nen isolierten Ge-biet lebt die Feld-spitzmaus inSchleswig-Hol-stein, die nächstenVorkommen sindim mittleren Nie-dersachsen zu fin-den.

  • Rote Liste S-H S-H S-H BRD BRD1982 1990 2000 1984 1998

    Vespertilionidae GlattnasenGroßes Mausohr A.2. 1 1 2 3Myotis myotis (Borkhausen, 1797) Bechstein-Fledermaus A.1.2. 1 2 3 3Myotis bechsteini (Kuhl, 1817) Fransenfledermaus A.2. 2 3 2 3Myotis nattereri (Kuhl, 1817) Kleine Bartfledermaus • • G ? 3Myotis mystacinus (Kuhl, 1817) Große Bartfledermaus A.1.2. 1 2 2 2Myotis brandti (Eversmann, 1845) Teichfledermaus A.2. 2 2 II GMyotis dasycneme (Boie, 1825) Wasserfledermaus A.3. 3 – 3 –Myotis daubentoni (Kuhl, 1817) Braunes Langohr A.3. 3 3 2 VPlecotus auritus (L., 1758)

    ■ Mopsfledermaus A.1.1. 0 ▲ 1 1Barbastella barbastellus (Schreber, 1774) Breitflügelfledermaus A.3. 3 V 2 VEptesicus serotinus (Schreber, 1774) Zweifarbfledermaus A.1.2. 1 2 2 GVespertilio murinus L., 1758 Zwergfledermaus A.3. 3 D 3 –Pipistrellus pipistrellus (Schreber, 1774) Mückenfledermaus • • D – DPipistrellus pygmaeus (Leach, 1825) Rauhhautfledermaus A.2. 2 3 2 GPipistrellus nathusii (Keyserling & Blasius, 1839) Abendsegler A.3. 3 – 3 3Nyctalus noctula (Schreber, 1774) Kleinabendsegler • • 2 2 3Nyctalus leisleri (Kuhl, 1817)

    Leporidae Hasen**Wildkaninchen – – – – –

    Oryctolagus cuniculus (L., 1758) Feldhase – – V – 3Lepus europaeus Pallas, 1778

    22

  • Rote Liste S-H S-H S-H BRD BRD1982 1990 2000 1984 1998

    Sciuridae HörnchenEichhörnchen – – – – –Sciurus vulgaris (L., 1758)

    Castoridae Biber■ Biber A.1.1. 0 ◆ 1 3

    Castor fiber L., 1758

    Gliridae Schläfer# Gartenschläfer A.1.2. 0 ▲ – 2

    Eliomys quercinus (L., 1766)# Siebenschläfer A.1.2. 0 ▲ – –

    Glis glis (L., 1766) Haselmaus A.3. 3 2 – VMuscardinus avellanarius L., 1758

    23

    Die Zwergmaus istdie kleinste EchteMaus Schleswig-Holsteins. Sie wur-de bisher offen-sichtlich häufigübersehen.

  • Rote Liste S-H S-H S-H BRD BRD1982 1990 2000 1984 1998

    Muridae Echte Mäuse Zwergmaus – – – – VMicromys minutus (Pallas, 1771) Gelbhalsmaus – – – – –Apodemus flavicollis (Melchior, 1834) Waldmaus – – – – –Apodemus sylvaticus (L., 1758) Brandmaus A.4. 3 3 – –Apodemus agrarius (Pallas, 1771) Hausratte A.1.2. 1 0 – DRattus rattus (L., 1758)

    + Wanderratte – – – – –Rattus norvegicus (Berkenhout, 1769) Nördliche Hausmaus – – – – –Mus musculus musculus L., 1758 Westliche Hausmaus – – – – –Mus musculus domesticus Rutty, 1772 Helgoländer Hausmaus – – R – –Mus musculus helgolandicus Zimmermann, 1952

    Cricetidae Wühler# Feldhamster ▲ ▲ ▲ 3 2

    Cricetus cricetus (L., 1758) Rötelmaus – – – – –Clethrionomys glareolus (Schreber, 1780)

    + Bisam – – – – –Ondatra zibethicus (L., 1766) Schermaus – – – – –Arvicola terrestris (L., 1758) Feldmaus – – – – –Microtus arvalis (Pallas, 1778) Erdmaus – – – – –Microtus agrestis (L., 1761) Nordische Wühlmaus A.1.2. 0 ◆ 1 3Microtus oeconomus (Pallas, 1776)

    Zapodidae HüpfmäuseWaldbirkenmaus A.1.2. 0 1 3 2Sicista betulina (Pallas, 1778)

    24

  • Rote Liste S-H S-H S-H BRD BRD1982 1990 2000 1984 1998

    Capromyidae Ferkelratten# Nutria – – ◊ – –

    Myocastor coypus (Molina, 1782)

    Canidae HundeWolf A.1.1. 0 0 0 0Canis lupus L., 1758 Rotfuchs – – – – –Vulpes vulpes (L., 1758)

    + Marderhund – – – – –Nyctereutes procyonoides (Gray, 1834)

    Ursidae GroßbärenBraunbär A.1.1. 0 ◆ 0 0Ursus arctos L., 1758

    Procyonidae Kleinbären+ Waschbär – – – – –

    Procyon lotor (L., 1758)

    25

    Der AmerikanischeNerz hat sich mitt-lerweile in Schles-wig-Holstein inFeuchtgebietenfest etabliert

  • Rote Liste S-H S-H S-H BRD BRD1982 1990 2000 1984 1998

    Mustelidae MarderDachs A.4. – – 3 –Meles meles (L., 1758) Großes Wiesel – – – – –Mustela erminea L., 1758 Mauswiesel – – – – –Mustela nivalis L., 1766 Europäischer Nerz A.1.1. 0 0 0 0Mustela lutreola (L., 1761)

    * Mink – – – – –Mustela vison f. domestica (Schreber, 1777) Waldiltis A.4. 3 V 3 VMustela putorius L., 1758

    * Frettchen – – – – –Mustela putorius f. furo L., 1758 Fischotter A.1.2. 1 1 1 1Lutra lutra (L., 1758) Baummarder A.4. 3 – – VMartes martes (L., 1758) Steinmarder – – – – –Martes foina (Erxleben, 1777)

    Felidae KatzenWildkatze A.1.1. 0 ◆ 2 2Felis silvestris Schreber, 1775

    Phocidae HundsrobbenSeehund A.4. 2 V 2 3Phoca vitulina L., 1758

    ■ Ostsee-Ringelrobbe – – ▲ – –Phoca hispida botnica Gmelin, 1788 Kegelrobbe A.3. 3 2 – 2Halichoerus grypus (Fabricius, 1791)

    Suidae SchweineWildschwein – – – – –Sus scrofa L., 1758

    26

  • Rote Liste S-H S-H S-H BRD BRD1982 1990 2000 1984 1998

    Cervidae HirscheRothirsch – – V – –

    Cervus elaphus L., 1758**Damhirsch – – – – –

    Cervus dama L., 1758* Sikahirsch – – – – –

    Cervus nippon Temminck, 1838 Reh – – – – –Capreolus capreolus (L., 1758)

    ■ Elch ▲ ▲ ◆ 0 0Alces alces (L., 1758)

    Bovidae HornträgerUr A.1.1. 0 ◆ 0 0Bos primigenius Bojanus, 1728

    * Mufflon – – – – –Ovis ammon musimon (Pallas, 1811)

    27

  • Rote Liste S-H S-H S-H BRD BRD1982 1990 2000 1984 1998

    Delphinidae Delphine■ Tümmler – – ▲ – –

    Tursiops truncatus (Montagu, 1821)■ Gewöhnlicher Delphin – – ▲ – –

    Delphinus delphis L., 1758■ Schwertwal – – ▲ – –

    Orcinus orca (L., 1758)■ Weißseitendelphin – – ▲ – –

    Lagenorhynchus acutus (Gray, 1828) Weißschnauzendelphin – – ▲ – –Lagenorhynchus albirostris Gray, 1846

    Phocoenidae Schweinswale■ Schweinswal A.3. 2 2 1 2

    Phocoena phocoena (L., 1758)

    28

    Der Schweinswalist der kleinste Ver-treter der Zahn-wale und als einzi-ge Art in unserenKüstengewässernverbreitet.

  • Kommentierte Übersicht über dienicht in der Roten Liste geführtenArten

    INSECTIVORAErinaceidaeIgelErinaceus europaeus Überall im Lande verbreitet. Trotz hoher Verkehrsver-

    luste ist, gemessen an den registrierten Opfern, keinRückgang erkennbar.

    TalpidaeMaulwurfTalpa europaea Fehlt nur auf den Halligen und auf den Inseln

    Amrum, Föhr, Pellworm und Fehmarn (es gibt bisherkeine bestätigten Meldungen). Ausgedehnte Grab-tätigkeit vor allem in feuchten Grünlandbereichenlässt auf z.T. hohe Dichten schließen.

    29

    Die Waldspitzmausist die häufigsteSpitzmaus Schles-wig-Holsteins.

  • SoricidaeWaldspitzmausSorex araneus Eine sehr häufige Art, die nach Gewölluntersuchun-

    gen bis zu 61 % (Durchschnitt: 19 %) der Schleiereu-lenbeute ausmachen kann. In einzelnen Gewöllenwurden bis zu 9 Individuen gefunden. Fehlt nur aufden Halligen und auf den Inseln Amrum, Föhr undPellworm.

    ZwergspitzmausSorex minutus Gewöllnachweise zeigen, dass auch diese Art auf

    dem gesamten Festland sowie den Inseln Fehmarn,der Helgoländer Düne, Sylt und Föhr in z. T. hohenDichten vorkommt. Sie ist mit durchschnittlich 3 %(Maximum: 37 %) in Gewöllserien der Schleiereulevertreten, wobei bis zu 9 Individuen in einemSpeiballen gefunden wurden. Deshalb wird sie nichtmehr als gefährdet eingestuft.

    WasserspitzmausNeomys fodiens Auf dem ganzen Festland sowie auf Fehmarn und

    Sylt verbreitet. Findet sich regelmäßig, wenn auch ingeringer Anzahl, in Schleiereulengewöllen, obwohlGewässerränder nicht zu den bevorzugten Jagdge-bieten der Eulen gehören. Aufgrund ihres hohenNahrungsbedarfs kann die Art nur Biotope mit ent-sprechenden Voraussetzungen besiedeln. Ihre relati-ve Seltenheit ist damit erklärlich (STEIN 1975). Dasich der Zustand der Gewässer im allgemeinen ver-bessert hat, wird für die Art z. Z. keine Gefährdungangenommen.

    SumpfspitzmausNeomys anomalus Einziger Nachweis aus Haithabu (9./11. Jh.; PIEPER &

    REICHSTEIN 1980).

    CHIROPTERAVespertilionidaeWasserfledermausMyotis daubentoni Eine der häufigsten Fledermausarten, die vermutlich

    durch den hohen Eutrophierungsgrad zahlreicherGewässer optimale Nahrungsbedingungen findet. Im

    30

  • ganzen Land verbreitet. Das wichtigste Winterquar-tier (Segeberger Höhle mit ca. 4000 – 6000 Tieren)zeigt weitgehend stabile Zahlen. Der Bestand vonÜberwinterern in Kieler Luftschutzstollen ist von 505Tieren 1990 auf 985 Fledermäuse im Februar 2000angestiegen (KUGELSCHAFTER 1997, 1998; KUGEL-SCHAFTER, HARRJE, schr. Mitt.). Die Winterquartieremüssen unbedingt erhalten bleiben und vor Störun-gen bewahrt werden.

    MopsfledermausBarbastella barbastellus Ein Nachweis von ca. 1870 aus der Nähe von Kiel

    (DAHL 1894, 1906). Das von JÜDES (1987) in Lauen-burg vermutete Vorkommen konnte trotz zahlreicherNetzfangaktionen nicht bestätigt werden (SIEMERS,mündl. Mitt.). Schleswig-Holstein liegt weit außer-halb des geschlossenen Verbreitungsgebietes. Keineheimische Art.

    Großer AbendseglerNyctalus noctula Zahlreiche und kopfstarke Wochenstuben und Über-

    winterungsgesellschaften vor allem in den östlichenLandesteilen (GLOZA et al. 2001). Das wichtige Win-terquartier im Widerlager der Levensauer Hoch-brücke mit bis zu 10 000 überwinternden Abendseg-lern (KUGELSCHAFTER 1994, GLOZA et al. 2001)muss unbedingt erhalten bleiben.

    LAGOMORPHALeporidaeWildkaninchenOryctolagus cuniculus Fehlt nur auf Pellworm und den Halligen. Bestands-

    einbrüche durch harte Winter, Myxomatose und RHD(„Chinaseuche“). Die Strecke hat sich stark vermin-dert: 1980 – 1989: Ø 92 062, 1990 – 1999: Ø 63 938.Das ist ein Rückgang um 30,5 %. Aus einigen Gebie-ten wird von einer Erholung der Bestände berichtet.

    31

  • RODENTIASciuridaeEichhörnchenSciurus vulgaris Fehlt nur auf Fehmarn, Föhr, Pellworm, Nordstrand

    und in reinen Marschengebieten. Die Beständescheinen (zyklischen?) Schwankungen zu unterlie-gen.

    CastoridaeBiberCastor fiber albicus Im späten Mittelalter wegen des Fleisches, des Pel-

    zes und des Bibergeils sowie als „Feind der Wasser-mühlen“ ausgerottet (JESSEN 1958). Eine Wieder-einbürgerung im 17. Jh. scheiterte (MOHR 1931).Seit 1996 konnten jedoch am Elbufer zwischen Lau-enburg und Geesthacht Biberfraßspuren an Weidenfestgestellt werden (PEINEMANN, SIEMERS, mündl.Mitt.). Noch kann der Biber nicht als einheimisch an-gesehen werden, die erfolgreiche Wiederbesiedlunglauenburgischer Gewässer erscheint aber angesichtsder allgemeinen Ausbreitung wahrscheinlich.

    GliridaeGartenschläferEliomys quercinus MOHR (1931) nennt einige Beobachtungen. BITZ

    (1990) führt mehrere Fundpunkte in Schleswig-Hol-stein an. Es gibt aber keinen einzigen Beleg, ge-schweige denn Beweise für eine Reproduktion. DaSchleswig-Holstein weit nördlich der Verbreitungs-grenze liegt (MITCHELL-JONES et al. 1999), ist dieArt als nicht heimisch zu führen und demnach nichtin die Rote Liste aufzunehmen.

    SiebenschläferGlis glis BENICK (1923/4) kennt die Art nur aus Mecklenburg,

    MOHR (1931, 1935, 1950) führt eine Vielzahl von Be-obachtungen an, ebenso BITZ (1990), jedoch gab esnur 2 unsichere, nicht mehr vorhandene Belege: einca. 16 Tage altes Jungtier aus Tellingstedt und ein inKiel-Neumühlen gefangenes Exemplar. Ein unlängstaus Plön gemeldetes Tier stammt mit Sicherheit auseiner Gehegehaltung im gleichen Ort. Am ehesten

    32

  • noch im östlichen Lauenburg zu erwarten, kann aberbislang nicht als heimische Art gelten.

    MuridaeZwergmausMicromys minutus Nicht selten. Fehlt nur auf Pellworm und den Halli-

    gen. Nordstrand dürfte über den BeltringharderKoog (dort ist die Zwergmaus häufig) erreicht wor-den sein. Siedelt oft in hohen Dichten (SCHRÖDER1988, BRUNS 1994, PUSCH, mündl. Mitt.).

    GelbhalsmausApodemus flavicollis Eine häufige Art mit hohen Dichten nach Mastjahren.

    Fehlt in den Nordseemarschen und auf den Nordsee-inseln. Auf Fehmarn und in der Elbmarsch durchSchleiereulengewölle aus der Brutzeit nachgewie-sen.

    WaldmausApodemus sylvaticus Überall auf dem Festland, dringt auch in die Marsch

    vor. Alle großen nordfriesischen Inseln sind besiedelt(MURBACH 1979, BORKENHAGEN 1993, MENZEL1997).

    WanderratteRattus norvegicus Bei uns erst im 18. Jh. aufgetreten. Funde aus

    Scharstorf (9. – 10. Jh.) und Schleswig (13. – 14. Jh. )werden inzwischen als in tiefere Fundschichten ver-schleppt angesehen (HEINRICH 1976, HEINRICH,mündl. Mitt.). Kommt im ganzen Land mit Ausnah-me von Helgoland (HÜPPOP, schr. Mitt.) und Amrumvor. Vergiftungsaktionen verringern die Populationennur kurzzeitig.

    HausmausMus musculus MITCHELL-JONES et al. (1999) fassen die Östliche

    und die Westliche Hausmaus als zwei Arten auf. Die-se Arbeit folgt der Auffassung von REICHSTEIN(1978), der die drei in Schleswig-Holstein vorkom-menden Formen als Unterarten einer Art ansieht, dasie sich unbegrenzt fruchtbar kreuzen. Mischformen

    33

  • zwischen den Festlandsunterarten ließen sich in ei-nem breiten Übergangsgebiet feststellen (ZEGEREN& OORTMERSSEN 1981). Die Östliche Hausmaus (M.musculus musculus) besiedelt Ostholstein, die West-liche Hausmaus (M. musculus domesticus) den We-sten des Landes sowie fast alle bewohnten Inselnund Halligen. Die dritte Unterart (M. musculus helgo-landicus) ist auf Helgoland beschränkt (ZIMMER-MANN 1942/1949).

    CricetidaeFeldhamsterCricetus cricetus Keine heimische Art. Das 1931 in Kiel erlegte Tier ist

    mit Sicherheit ausgesetzt worden oder aus der Ge-fangenschaft entflohen.

    RötelmausClethrionomys glareolus Überall auf dem Festland, fehlt jedoch weitestge-

    hend in der Marsch. Sylt ist in Teilen besiedelt (MEN-ZEL 1997), von Fehmarn liegt nur ein Nachweisdurch ein Wintergewölle der Waldohreule vor. Häufi-ge Art, die auch Massenvermehrungen zeigt, so z. B.im Jahr 1998.

    BisamOndatra zibethicus Die Art erreichte, ausgehend von ihrem Ausset-

    zungsort bei Prag, 1933 Schleswig-Holstein bei Ge-esthacht. Inzwischen ist die dänische Grenze über-schritten. Trotz intensiver Verfolgung erhöhten sichdie Fangzahlen im Jahr 1999 auf einen neuen Re-kordwert von 59 817 Tieren (ANDRESEN 2000).

    SchermausArvicola terrestris Kommt im ganzen Land vor, Nachweise fehlen bis-

    lang nur von Pellworm und Nordstrand sowie denHalligen mit Ausnahme von Langeneß.

    34

  • FeldmausMicrotus arvalis Fehlt nur auf den Halligen. Die Populationen unterlie-

    gen drei- bis vierjährigen Gradationszyklen, die inden verschiedenen Regionen des Landes jedochnicht synchron verlaufen. Überaus häufig und ent-scheidendes Nahrungstier für viele Beutegreifer.

    ErdmausMicrotus agrestis Überall im Lande vertreten, erst neuerdings zuneh-

    mende Nachweise aus der Marsch durch Fallenfängeund Gewöllnachweise (BRUNS 1994; BORKENHA-GEN; LANGE; MEINTS, unveröff.). In Schleiereulen-gewöllen meist mit geringeren Anteilen vertreten alsdie Feldmaus.

    Nordische WühlmausMicrotus oeconomus Frühgeschichtliche Funde aus dem 4. Jh. von Föhr

    (REQUATE 1955) und dem 8. – 11. Jh. von der Elisen-hof-Warft bei Tönning (REICHSTEIN 1970). Die vonMOHR (1931) angegebenen Nachweise sind nichtnachprüfbar und eher zweifelhaft. Trotz intensiverBemühungen durch REICHSTEIN und der Auswer-tung von umfassendem Gewöllmaterial konnte dieArt nicht bestätigt werden. Sie wird als bereits infrühgeschichtlicher Zeit ausgestorben angesehen.

    35

    Die Feldmaus isteine häufige undnicht gefährdeteArt im Grünlandund auf Brach-flächen. Ihre Be-stände erreichenalle 3-5 Jahre be-sonders hohe Zah-len: „Mäusejahre“.

  • CapromyidaeNutriaMyocastor coypus Gelegentlich ist es zur Ansiedlung von entwichenen

    oder ausgesetzten Nutrias gekommen, die sich auchfortpflanzten (v. STUDNITZ 1935, POHLE 1941). DieVorkommen sind jedoch alsbald wieder erloschen.Die Art ist also zur Zeit nicht einheimisch und wirdals Neozoon auch nicht in der Kategorie „ausgestor-ben“ geführt, geht aber in die Gesamtartenzahl ein .

    CARNIVORACanidaeRotfuchsVulpes vulpes Besiedelt das gesamte Festland sowie Nordstrand,

    Sylt und Fehmarn. Kürzlich sorgten Füchse auch aufAmrum für Aufregung. Die Bestände sind seit demErlöschen der Tollwut im Lande kontinuierlich ange-stiegen.

    MarderhundNyctereutes procyonoides Erstnachweis in Schleswig-Holstein 1932 (BENICK

    1934) – Gefangenschaftsflüchtling? Das erste mit ho-her Wahrscheinlichheit aus dem Osten zugewander-te Tier wurde 1974 bei Welt/Eiderstedt überfahren(HEIDEMANN 1975). Nach Jahren ohne oder mit nurwenigen Nachweisen stieg die Zahl der erlegten Tie-re seit 1996 deutlich an (BORKENHAGEN 2000). Mar-derhunde pflanzen sich inzwischen auch erfolgreichbei uns fort (v. TREUENFELS, WOWEREIT, mündl.Mitt.). Die Art ist als heimisch zu betrachten. Größereökologische Probleme dürften von diesem kleinenCaniden, der als „sammelnder“ Allesfresser lebt, z.Z. nicht ausgehen.

    ProcyonidaeWaschbärProcyon lotor Der erste Waschbär in Schleswig-Holstein wurde

    1956 bei Preetz festgestellt (HEIDEMANN 1983). Seit-dem bewegen sich Nachweise und Beobachtungenauf einem gleichbleibend niedrigem Niveau (BOR-KENHAGEN 2000). Mehrfach wurden Jungtiere be-

    36

  • obachtet, der Waschbär ist also als eingebürgert undeinheimisch zu betrachten. Ökologische Problememit diesem nächtlichen Allesfresser wurden bishernicht bekannt.

    UrsidaeBraunbärUrsus arctos Unter den Knochenresten aus Haithabu und Schar-

    storf waren noch Bärenknochen. Die letzten Braun-bären sollen nach Waldemars Erdbuch Anfang des13. Jh. auf der Insel Oehe/Schleimündung gehaltenworden sein (MOHR 1931). Die Art wird nicht mehrin der Roten Liste geführt.

    MustelidaeDachsMeles meles Besiedelt Hügelland und Geest. In der Marsch nur im

    Bereich einiger Dünenkerne. Kommt auf Sylt vor,fehlt auf Fehmarn. Nach Einstellung der Fuchsbaube-gasung haben sich die Bestände zunehmend erholt.

    HermelinMustela erminea Fehlt nur auf Föhr und Pellworm sowie auf den Halli-

    gen. Hohe Fangzahlen, die über Jahre in einigen Re-vieren erzielt wurden, lassen den Schluss zu, dassVerluste relativ gut ausgeglichen werden. Mit derneuen Fangjagdverordnung vom 19.Juli 2000, die

    37

    Die Art hat nachEinstellung derFuchsbegasung inden 70-er Jahrenmittlerweile in wei-ten Teilen derGeest und demöstlichen Hügel-land wieder zuge-nommen.

  • Wippbrettfallen untersagt, hat sich die Situation fürdiesen Musteliden deutlich verbessert.

    MauswieselMustela nivalis Verbreitung wie Hermelin. Es wird vermutet, dass

    der Bestand in Abhängigkeit zur Feldmauspopulatio-nen entsprechende Schwankungen durchläuft. Auchdiese Art profitiert von der neuen Fangjagdverord-nung.

    FrettchenMustela putorius f. furo Bei den Frettchen handelt es sich um die domesti-

    zierte Form des Iltisses. Meldungen liegen aus allenTeilen des Landes vor. Eine reproduzierende Popula-tion wurde nur von Amrum bekannt. Ob sie erlo-schen ist, wie QUEDENS mitteilte (WITT 1992), odernoch besteht, wie es eine Umfrage von HEIDEMANN(1991) zeigte, bedarf der Klärung. Das Frettchen istnicht in die Gesamtartenzahl eingegangen.

    Mink (Farmnerz)Mustela vison f. domestica Farmnerze sind verwilderte Haustiere. Meldungen

    vom gesamten Festland und von Fehmarn. Schwer-punkte der Verbreitung liegen nördlich des Nord-Ost-see-Kanals, im Kreis Plön und im Kreis Pinneberg.Der Bestand geht auf entwichene oder befreite Farm-tiere zurück. Fähen mit Jungen wurden wiederholtbeobachtet (LÜTHJE, JÜRGENSEN, mündl. Mitt.).Der Mink hat damit als einheimische Art zu gelten.

    BaummarderMartes martes Kommt auf dem gesamten Festland bis an den west-

    lichen Geestrand vor, viele (Fehl-?) Meldungen ausden Marschen. Mehrere Nachweise zeigen jedoch,dass Baummarder auch in Gebieten fernab von Wäl-dern anzutreffen sind. STIER (schr. Mitt.) sieht darinein Zeichen dafür, dass die optimalen Biotope be-setzt sind und die Jungtiere lange nach einem geeig-neten Revier suchen müssen. Kann durch exzessiveFangjagd gefährdet werden, in Mecklenburg-Vor-

    38

  • pommern wird die Hauptbedrohung im Straßenver-kehr gesehen (STIER, schr. Mitt.). Zerschneidung vonWaldgebieten durch Straßenneubauten und zuneh-mender Verkehr durch Waldgebiete kann die Art alsogefährden.

    SteinmarderMartes foina Kommt auf dem gesamten Festland sowie auf Sylt,

    Nordstrand und Fehmarn vor. Die seit den Mittsiebzi-gern fast exponentiell ansteigenden Strecken weisenauf ein starkes Anwachsen der Population hin. Be-merkenswert ist, dass Steinmarder zunehmend auchin städtischen Bereichen Dachböden besiedeln sowiedie Motorräume parkender Pkw als Unterschlupf nut-zen und gelegentlich verwüsten.

    FelidaeWildkatzeFelis silvestris Letzte Nachweise durch Knochenfunde aus Haithabu

    (REICHSTEIN 1991). Die Art wird nicht mehr in derRoten Liste geführt.

    39

    Zahlreiche Nach-weise des Baum-marders auch ausnicht sehr waldrei-chen RegionenSchleswig-Hol-steins deuten aufeine Zunahme die-ser Art hin.

  • ARTIODACTYLASuidaeWildschweinSus scrofa Nach dem 2. Weltkrieg zeigte die damals sehr gerin-

    ge Population ein kräftiges Wachstum und eine star-ke Ausbreitungstendenz. Der Nord-Ostsee-Kanal istimmer noch eine gewisse Barriere, allerdings gibt esschon einen Bestand in Dithmarschen (MARXEN1971). Durch illegales Aussetzen und Gatteraus-brüche entstand ein weiteres Vorkommen inSchwansen.

    CervidaeDamhirschCervus dama Die Art besiedelt vor allem das Östliche Hügelland.

    Nach JESSEN (1958) begann die erste Einfuhr vonDamhirschen im 9. Jahrhundert. Durch aus Gatternentkommene bzw. freigelassene Tiere entwickeltensich wachsende Populationen im Östlichen Hügel-land und auf der Geest, die aber in den Jahren derfreien Jagd zwischen 1848 und 1852 weitgehendausgelöscht wurden. Bis 1920 erholten sich die Be-stände langsam wieder. Der nördliche Landesteilblieb bis zu diesem Zeitpunkt damwildfrei. Erst durchAussetzungen in den dreißiger Jahren in Angeln,Schwansen (PETERS 2000) und im Raum Schleswig(HEIDEMANN 1973) entstanden hier neue Vorkom-

    40

    Die größten Be-stände des Wild-schweines existie-ren südlich desNord-Ostsee-Ka-nals, kleine Popu-lationen habensich aber bereitsnördlich davonetabliert.

  • men. Eine letzte Ansiedlung wurde 1980 im Bereichder Gemeinden Berkenthin und Gr. Disnack (Lauen-burg) durchgeführt (PETERS 2000). Der Gesamtbe-stand dürfte bei ca. 18 000 Tieren liegen.

    SikahirschCervus nippon Nach Gatterhaltung gelangten die ersten Tiere ca.

    1930 bei Rundhof in die freie Wildbahn. Weitere Gat-terausbrüche und Aussetzungen folgten 1964 beiHolzbunge, 1965 bei Neu-Duvenstedt (v. RUMOHR1955, JACOBS 1965, JESSEN 1965, Anonymus 1970).Heute bestehen vier kleine Verbreitungsinseln in An-geln, Schwansen und im Raum Hüttener Berge –Wittensee. Der Bestand wurde 1999 von den Hege-ringleitern auf etwa 360 Individuen geschätzt (PE-TERS 2000).

    RehCapreolus capreolus Auf dem gesamten Festland verbreitet. Die Vorkom-

    men auf den Inseln Sylt, Föhr und Amrum gehen aufwiederholte Aussetzungen von Rehen unterschiedli-cher Herkunft zurück (ARFSTEN 1958, NEHLSEN1979), nach Nordstrand sind Rehe eingewandert. DerFehmaraner Rehbestand wurde um 1930 durch Aus-setzen von dänischen Tieren begründet (Anonymus1972). Die Rehpopulation in Schleswig-Holstein istmit Unterbrechungen durch harte Winter ständig an-gewachsen, die Strecke hat sich seit 1955 fast ver-dreifacht.

    ElchAlces alces Es gibt nur wenige Nachweise. Ein Elchgeweih aus

    der Sommerländer Au wird in das 1. Jh. datiert(DÖHLER 1963), aus Haithabu liegen einige Skelett-reste vor (REICHSTEIN 1991). Zwischen 1970 und1972 sind drei Elche nach Schleswig-Holstein einge-wechselt.

    BovidaeUrBos primigenius REQUATE (1957) nimmt an, dass um das Jahr 1000

    n. Chr. noch einige Auerochsen in Schleswig-Hol-

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  • stein lebten. Wenige Funde liegen aus Haithabu vor(REICHSTEIN 1991). In geschichtlichen Quellen wirdder Ur nicht erwähnt. Die Art wird nicht mehr in derRoten Liste geführt.

    MufflonOvis ammon musimon Aus Schleswig-Holstein sind 8 Einbürgerungsversu-

    che bekannt. Freilebende Vorkommen entstanden imSegeberger Forst, im Hasselbusch und im BereichSierhagen, weiterhin werden die Mufflons in mehre-ren Jagdgattern gehalten. Gesamtbestand ca. 80 Tie-re (PETERS 2000). In den Staatsforsten sollen sie zu-gunsten der Rothirschbestände eliminiert werden.

    CETACEADelphinidaeGroßer TümmlerTursiops truncatus Der Große Tümmler kann besonders während der

    Sommermonate in der westlichen Nordsee beobach-tet werden, besucht jedoch kaum noch die Küstenge-wässer von Schleswig-Holstein. Seit 1924 liegen Be-richte von etwa einem Dutzend Strandungen oderTötungen vor. Angaben aus früheren Jahren oderBerichte über Jungtiere fehlen. Der Tümmler wirddaher als gelegentlicher Gast, der durch unsere Ge-wässer wandert, aber nicht als einheimische Art be-trachtet. Er findet daher keine Aufnahme in die RoteListe Schleswig-Holsteins.

    Gewöhnlicher DelphinDelphinus delphis Von Delphinen sind zwei Strandungen (1990, 1993)

    bekannt, darüber hinaus konnte eine Schule von ca.10 Exemplaren im Februar 1997 in der Kieler Fördebeobachtet und fotografiert werden (Kieler Nachrich-ten v. 5. u. 6.3.1997). Auch diese Tiere sind nur gele-gentliche Gäste, die Art findet daher keine Aufnahmein die Rote Liste Schleswig-Holsteins. BENKE & HEI-DEMANN (1995) stufen ihn als gefährdeten Durch-zügler ein.

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  • SchwertwalOrcinus orca Der Schwertwal ist in der nördlichen Nordsee relativ

    häufig, besucht aber nur sehr selten die südöstlicheNordsee und damit unsere Küste. Neben einem Tier,das 1921 die Elbe hinaufschwamm (MOHR 1931),werden noch zwei Strandungen (1965 Sylt, 1988Föhr) gemeldet. Schwertwale gehören nicht zu unse-rer Fauna. BENKE & HEIDEMANN (1995) stufen ihnals gefährdeten Durchzügler ein.

    WeißseitendelphinLagenorhynchus acutus Auch diese Art ist ein Hochseebewohner, der in der

    Nordsee jedoch seltener als der Weißschnauzendel-phin anzutreffen ist. Von Schleswig-Holsteins Küstensind nur wenige Strandungen bekannt. BENKE &HEIDEMANN (1995) stufen ihn als gefährdetenDurchzügler ein.

    WeißschnauzendelphinLagenorhynchus albirostris Von dieser Art sind über 20 Strandungen bekannt,

    die mit einer Ausnahme alle nach 1982 liegen. BEN-KE & HEIDEMANN (1995) charakterisieren denWeißschnauzendelphin als Hochseeart, die auch ge-legentlich in den Küstenbereich kommt. Er gehörtdennoch nicht zur einheimischen Fauna und findetdaher keine Aufnahme in die Rote Liste Schleswig-Holsteins. BENKE & HEIDEMANN (1995) stufen ihnals gefährdeten Durchzügler ein.

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  • Artenzahl und Veränderungen desGefährdungsgrades

    In diese dritte Fassung der Roten Liste sind alle Ar-ten aufgenommen worden, die in Schleswig-Holsteinreproduzierende Populationen haben oder noch zu-mindest im 19. Jahrhundert hatten. Nach diesen Kri-terien ist von 62 Arten auszugehen, wobei die Haus-mäuse als eine Art gezählt werden und das Frettchennicht erscheint. Die Veränderungen in der Einstufungwerden im Folgenden dargestellt.

    Insectivora – Insektenfresser

    Gewöllnachweise zeigen, dass Wasserspitzmäusefast im gesamten Land mit großer Stetigkeit, wennauch in geringer Anzahl unter den Beutetieren derSchleiereule vertreten sind. Flurbereinigungsverfah-ren, die in früheren Jahren den Lebensraum der Artverschlechtert haben, finden in dieser Form nichtmehr statt. Zwergspitzmäuse ließen sich in nahezuallen Gewöllserien in z. T. hoher Anzahl nachweisen.Beide Arten werden daher nicht mehr als gefährdetangesehen. Für die Feldspitzmaus zeichnet sich auf-

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    Die Bechstein-fledermaus wirdnur sehr selten inSchleswig-Holsteinangetroffen.

  • grund von Gewöllfunden eine relativ große Verbrei-tungsinsel rund um Rendsburg ab, so dass auch die-se Art in ihrer Gefährdung herabgestuft werdenkonnte. Nach dem jetzigen Kenntnisstand muss dieneu entdeckte Hausspitzmaus als selten gelten undist entsprechend eingeordnet worden.

    Chiroptera – Fledermäuse

    Durch die Tätigkeit der AGF und zahlreiche Untersu-chungen im Rahmen von Gutachten sind im Verlaufdes vergangenen Jahrzehnts erhebliche Fortschrittein der Kenntnis dieser Gruppe gemacht worden.Dennoch klaffen weiterhin Lücken in unserem Wis-sen, was sich in der Einstufung von drei Arten in dieKategorien G und D widerspiegelt. Neben Arten, dievom Aussterben bedroht sind, gibt es aber auch sol-che, die aus der Roten Liste entlassen werden konn-

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    Rauhhautfledermaus

    Fransenfledermaus

    Abendsegler

    Br.-Langohrfledermaus

    Wasserfledermaus

    Zwergfledermaus

    Abbildung 1: In Nistgeräten angetroffene Fledermäuse in den Rixtorfer Tan-nen (1968 – 2000)

  • ten. Verglichen mit der Einschätzung von WITT(1990) hat sich für Fledermäuse insgesamt die Situa-tion – nicht zuletzt durch intensive Bemühungen derFledermausschützer – offensichtlich verbessert.Durch Sicherung und Schaffung von Sommer- undWinterquartieren ließen sich vielerorts die Zahlender dort angetroffenen Fledermäuse deutlich er-höhen. Als Beispiel sei die Entwicklung in einem For-strevier bei Plön gezeigt (Abbildung 1), das vom Ehe-paar DIETERICH mit Fledermauskästen ausgestattetwurde und bis heute intensiv betreut wird (DIETE-RICH 1998).

    Positive Entwicklungen sind auch aus der Forstwirt-schaft zu vermelden, wo auf vielen Flächen ein na-turnaher Waldbau angestrebt und umgesetzt wird.Höhlenbäume finden mehr Schutz als in früherenJahren. Während auf der einen Seite noch immerMaßnahmen zur Intensivierung der Landwirtschaftdurchgeführt werden, bilden Flächenstillegungen,Extensivierungsmaßnahmen sowie Landerwerb undSchaffung von höherwertigen Biotopen durch dieStiftung Naturschutz, Naturschutzverbände, Kommu-nen, Jäger usw. ein gewisses Gegengewicht. Sie ha-ben den Flächenanteil erhöht, auf dem keine Biozidemehr zum Einsatz kommen. Damit einher geht dieVerbesserung der Nahrungsgrundlage für die Fleder-mäuse. Dieser Weg muss weiter beschritten werden.Auch die intensive Aufklärungs- und Beratungsarbeitdurch engagierte Mitglieder der AGF, durch die somanches Gebäudequartier erhalten werden konnte,ist weiterhin erforderlich.

    Lagomorpha – Hasentiere

    Nach den Jagdstrecken hat es bei Hasen und Kanin-chen starke Bestandseinbrüche gegeben, die ihre Ur-sache u. a. in Seuchenzügen haben (EBHS beimFeldhasen, Chinaseuche beim Wildkaninchen). Of-fensichtlich lässt nach einer gewissen Zeit die Morta-lität nach, so dass die Bestandsrückgänge zum Still-stand kommen oder gar – wie beim Wildkaninchen –

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  • stellenweise ein Wiederansteigen der Population be-obachtet werden kann. Der Feldhase wird dennochin die Vorwarnstufe gestellt, weil er – anders als dasWildkaninchen – gleichzeitig in Gebieten mit intensi-ver Landwirtschaft unter einer Verschlechterung desNahrungsangebotes durch Stickstoffdüngung(SCHNEIDER 1995) zu leiden hat und die Lebensbe-dingungen für Junghasen in den ersten Lebenswo-chen unzureichend sind (ESKENS 1999).

    Rodentia – Nagetiere

    Diese systematische Gruppe weist nur wenige ge-fährdete Arten auf. Zu nennen sind hier die Hasel-maus, die in den siebziger Jahren ausgestorbeneHausratte und die Brandmaus. Von ersterer gibt esaus dem letzten Jahrzehnt nur wenige Nachweise.Aus Gebieten (z. B. Aukrug), in denen sie früher inNistkästen häufig anzutreffen war, gibt es z. Z. kaumnoch Meldungen. Die Mobilität dieser Art wird durchStraßen und Lücken im Knicksystem ganz drastischeingeschränkt. Die Hausratte hat ihre Lebensgrundla-ge vor allem durch veränderte Vorratshaltung unddie Aufgabe von Kleintierhaltung, verbunden mitBekämpfungsmaßnahmen, verloren. PunktuellesAuftreten kann aber für die Zukunft nicht ausge-schlossen werden. So haben sich in Mecklenburg-Vorpommern große Schweinemastanlagen als neueLebensräume erwiesen. Das Verschwinden derBrandmaus aus der Probstei kann mit den starkenVeränderungen in der Landwirtschaft (Wandel imSpektrum der Nutzpflanzen, Zunahme des Intensivie-rungsgrades) erklärt werden. Großräumige Acker-landschaften verschlechtern auch die Lebensbedin-gungen weiterer Mausearten. Einen Sonderfall stelltdie Helgoländer Hausmaus dar, die als endemischeUnterart der Kategorie R zugeordnet werden muss,im Moment aber nicht erkennbar gefährdet ist.

    Eine Art, deren Einwanderung möglicherweise be-vorsteht, ist der im Mittelalter ausgestorbene Biber.

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  • Erste Tiere haben bereits am lauenburgischen Elbu-fer ihre Nagespuren hinterlassen.

    Carnivora – Raubtiere

    Als Grundlage für eine Beurteilung des derzeitigenStatus dieser Gruppe stehen, den Fischotter ausge-nommen, nur die Streckenmeldungen zur Verfü-gung. Unmittelbare Gefährdungen sind nicht erkenn-bar, zumindest für Hermelin und Mauswiesel dürftesich die Situation durch die neue Fangjagdverord-nung deutlich verbessern. Dennoch sollte die Ent-wicklung beim Iltis, dessen Strecke in den letztenzehn Jahren einen leichten Negativtrend zeigt, auf-merksam beobachtet werden. Kritisch stellt sich dieLage beim Otter dar. Gegenüber der Erfassung vonHEIDEMANN & RIECKEN (1988) ist bei den beidenlandesweiten Kontrollen 1997/98 und 1998/99 dieZahl der Nachweispunkte noch weiter zurückgegan-gen. Die Vorkommen beschränken sich auf den un-mittelbaren Grenzraum zu Mecklenburg-Vorpom-mern (FEHLBERG & BLEW 1999). Überfahrene Ot-terrüden in den östlichen Landesteilen und neueNachweise aus dem Raum Plön – Segeberg im Früh-jahr 2000 (BEHL, mdl. Mitt.) nähren jedoch die Hoff-nung, dass ein gewisser Populationsdruck im Ostenzu einer allmählichen Wiederbesiedlung führenkönnte. Auch in Dänemark ist im Zusammenhangmit intensiven Schutz- und Fördermaßnahmen einstetiges Vorrücken nach Süden festzustellen, so dassauch die nördlichen und westlichen Siedlungsräumeeines Tages wiederbesiedelt werden könnten. Vor-ausschauende Planungen im Bereich von Wasserläu-fen und Straßenquerungen sowie der rechtzeitigeEinsatz von Otterkreuzen in Reusen sind dringendgeboten (MUNF 2000).

    Als neue Arten haben sich Mink, Waschbär und Mar-derhund in Schleswig-Holstein etabliert. Währenddie derzeitige Situation beim Farmnerz nicht über-schaubar ist, weil die Art in den Streckenmeldungennicht aufgeführt wird, lässt sich für den Waschbären

    48

  • eine gleichbleibende, für den Marderhund eine inden letzten Jahren stark steigende Tendenz ausma-chen (BORKENHAGEN 2000). Über ihre Bedeutung inschleswig-holsteinischen Ökosystemen liegen fastkeine Erkenntnisse vor (SCHARENBERG 1985), hierist dringender Forschungsbedarf gegeben.

    Die Situation der Robben stellt sich an den beidenKüsten unterschiedlich dar. Der Seehund war Anfangdes 19. Jahrhunderts an der schleswig-holsteini-schen Ostseeküste nicht selten (NIEMANN 1809).Seitdem fehlt es an Berichten, die die Ostküste alsWurf- und Aufzuchtgebiet ausweisen. BENKE et al.(1996) sehen die deutsche Ostseepopulation als „vonAussterben bedroht“ an. Anders stellt sich die Situa-tion an der Westküste dar. Nach dem starken Ein-bruch durch das „Seehundsterben“ 1988/89 hat sichder Bestand kontinuierlich erholt, so dass in dieserRoten Liste die Einstufung von BENKE & HEIDE-MANN (1996) (vulnerable – gefährdet) aufgegebenwurde. Die Art erscheint jetzt in der Vorwarnliste, daeinige Negativfaktoren (Schadstoffeintrag, Störun-gen) noch immer fortwirken. Das potentielle Auftre-ten von Seuchen als Gefährdungsmerkmal ist zu re-lativieren, zumal auch bei allen anderen Arten dieentfernte Möglichkeit besteht, durch eingeschleppteErreger betroffen zu werden (siehe Feldhase, Kanin-chen). Ob und wann die Ostküste ständiger Lebens-raum der Kegelrobbe war, ist unbekannt. Heute kanndie Art dort nur als gefährdeter Durchzügler (Katego-rie II) betrachtet werden (BORKENHAGEN 1994, BEN-KE et al. 1996). An der Westküste hat sich eine kleinePopulation auf den Sänden vor Sylt und Amrum eta-bliert. Diese sind aber durch Erosion infolge der Zu-nahme von Orkanen in den letzten Jahren in ihrerExistenz bedroht. Ausweichwurfplätze an den Strän-den von Sylt und Amrum können nur durch dieSchaffung von ausgedehnten Ruhezonen (flexibleund zeitlich begrenzte Sperrungen solcher Strandab-schnitte) geboten werden (SCHUTZSTATION WAT-TENMEER et al. 2000).

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  • Artiodactyla – Huftiere

    Aus der Gruppe der Huftiere ist keine der alteinge-sessenen Arten unmittelbar gefährdet.

    Das Wildschwein hat sich aus kleinen Restbeständenim Lauenburgischen nach dem 2. Weltkrieg stark ver-mehrt und fast über den gesamten Bereich südlichdes Nord-Ostsee-Kanals ausgebreitet. Nördlich desKanals gibt es einige kleine Bestandsinseln, die z. T.auf Aussetzungen zurückgehen.

    Die Reh- und Damhirschpopulationen haben sichnach dem Bestandstief der freien Bejagung im 19.Jahrhundert gut erholt. Aussetzungen im 20. Jahr-hundert haben diesen Vorgang gefördert. Für denRothirsch hingegen verschlechterte die Situationdurch Lebensraumverlust und starke Bejagung bis indie dreißiger Jahre und nach dem 2. Weltkrieg. Derheutige Bestand von ca. 1500 Tieren ist auf mehrereVerbreitungsinseln verteilt, zwischen denen kaumnoch Austausch stattfindet. Die Bestände werden aufeinem niedrigen Niveau gehalten, um Schäden inder Forst- und Landwirtschaft vorzubeugen, wasdem Bestreben der Art, größerere Rudel zu bilden,zuwider läuft. Der Neubau der A 20 lässt eine weitereZerschneidung des Lebensraumes befürchten. Ausdiesen Fakten ergibt sich die Einordnung des Rothir-sches in die Vorwarnstufe.

    Sikahirsch und Mufflon sind in nur kleinen Bestän-den vorhanden, die alle auf Aussetzungen seit dendreißiger Jahren zurückgehen. Insbesondere beimMufflon besteht das Bestreben, die Vorkommen inden Rotwildgebieten zu eliminieren.

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  • Bilanz

    Die Rote Liste 2000 weist gegenüber der Roten Liste1990 zahlreiche Veränderungen auf. Dafür gibt esmehrere Gründe:– 1994 wurden die Kategorien neu definiert.– Neun ausgestorbene Arten sind in der neuen Liste

    weggelassen worden, weil sie spätestens im Mittel-alter verschwunden sind (Sumpfspitzmaus, Biber,Nordische Wühlmaus, Braunbär, Wildkatze und Ur)oder vermutlich nie zur heimischen Fauna gehör-ten (Mopsfledermaus, Gartenschläfer, Siebenschlä-fer).

    – Vier Arten sind hinzugekommen, die nach 1990erstmals in Schleswig-Holstein nachgewiesen bzw.erkannt wurden (Hausspitzmaus, Kleine Bartfleder-maus, Mückenfledermaus und Kleinabendsegler).Außerdem wurde die in der Liste von WITT nichtgeführte Nutria aufgenommen.

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    Gefährdungskategorie

    Anzahl

    Abbildung 2: Vergleich der Gefährdungskategorien 1990 (weiß) und 2000(dunkel unterlegt)

  • – Hinsichtlich der Fledermäuse und der Kleinsäugerhat es in den vergangenen zehn Jahren einen er-heblichen Kenntniszuwachs gegeben, vor dessenHintergrund Neubewertungen vorzunehmen wa-ren.

    So hat sich die Artenzahl, die der prozentualen Ver-teilung der einzelnen Kategorien zugrunde liegt, von66 Arten (WITT 1990) auf 62 Arten verringert. DieVeränderungen sind in der Abbildung 2 dargestellt.

    Während WITT (1990) 36 Arten (55 %) als ausgestor-ben oder gefährdet einordnete, sind es jetzt 21 Arten(34 %). Die Kategorien „Gefährdung anzunehmen“und „Daten defizitär“ waren 1990 noch nicht einge-führt, sie sind mit einer bzw. zwei Arten vertreten.Fünf weitere stehen auf der „Vorwarnliste“. EinenÜberblick über die Zuordnung aller Arten gibt dieAbbildung 3.

    Abbildung 3: Gefährdungsstatus der Säugetierarten (n = 62) in Schleswig-Holstein

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    0 = ausgestorben 1 = vom Aussterben bedroht 2 = stark gefährdet

    3 = gefährdet R = Rare G = Gefährdung anzunehmen

    D = Daten defizitär V = Vorwarnliste nicht gefährdet

    53 %

  • Danksagung

    Die Erstellung dieser Roten Liste wäre nicht möglichgewesen ohne die Mitwirkung vieler Personen, dieaufgrund ihrer besonderen Kenntnisse einzelnerGruppen für die Einordnung der Arten in die Katego-rien der Roten Liste wichtige Informationen beitru-gen. Mein besonderer Dank gilt: Julia Quast (Hasel-maus), Dipl.-Biol. Florian Gloza, Dipl.-Biol. CarstenHarrje, Stefan Lüders und Holger Siemers von derAGF sowie Dipl.-Biol. Karl Kugelschafter (Fledermäu-se), Kai Abt, FTZ Büsum (Seehund), Dr. ThomasBorchardt, Nationalparkamt (Meeressäuger), Dr. Bie-senbach (Krankheiten von Wildkaninchen und Feld-hase), Dr. Ommo Hüppop (Helgoländer Hausmaus),Heiko Schmüser vom Landesjagdverband (jagdbareArten), Dipl.-Forsting. Norman Stier (Baummarder).

    Das Ehepaar Dieterich stellte die Daten für Abbil-dung 1 zur Verfügung.

    Für die kritische Durchsicht der Endfassung habe ichArne Drews, Dr. Günter Heidemann und Dr. WilfriedKnief herzlich zu danken. Kirsten Petersen überprüftefreundlicherweise den Text auf Verständlichkeit fürNicht-Fachleute.

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  • Anschrift des Verfassers

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