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Die Suche nach dem passenden Tool: Translation-Memory...

Date post: 10-Sep-2019
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02|10 Mitteilungen des BDÜ Landesverbands Nordrhein-Westfalen e.V. | 2.Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 Die Suche nach dem passenden Tool: Translation-Memory-Systeme in der Praxis • Across 5.0 • memoQ 4.0 • SDL Trados Studio 2009 • Wordfast Pro 2.3
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Mitteilungen des BDÜ Landesverbands Nordrhein-Westfalen e.V. | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010

Die Suche nach dem passenden Tool:Translation-Memory-Systeme in der Praxis

• Across 5.0 • memoQ 4.0

• SDL Trados Studio 2009 • Wordfast Pro 2.3

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22 Holen Sie das Finanzamt mit an den Esstisch22 Linguee.de verlässt Beta-Stadium23 Kauf von Privat = Steuervorteil futsch?23 BDÜ-Seminare in „MeinBDÜ“ einsehen

24 Vom Studium auf den freien Dolmetschmarkt —Masterarbeit von Antje Grzesik

26 Neu: Arbeitsgruppen im BDÜ NRW26 Existenzgründung — aber wie?

27 Besuch beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg27 Der BDÜ auf dem Robis 201028 tekom Frühjahrstagung

29 Übersetzer- und Dolmetscherstammtische

30 Seminare und Veranstaltungen des BDÜ NRW31 Externe Seminare und Veranstaltungen

32 Inés María Jiménez: Mut zur Mehrsprachigkeit

33 Mitgliederneuaufnahmen vom 01.02.2010 bis 01.05.2010

wenn Sie dieses schöne neueHeft in den Händen halten, wer-den Sie sich sicherlich die Augenreiben und fragen, was in denLandesverband NRW gefahrenist: eine farbige Mitgliederzeit-schrift! Das gab es ja noch nie.Es ist in der Tat so, dass Vor-stand und Redaktionsteam eineWeile hin und her überlegthaben, aber aus besonderemAnlass werden dieses und dasnächste Heft bunt, und dannkehren wir zu unserem üblichenSchwarz-Weiß-Blau zurück.

Nicole Keller, die wir übrigens im Landesverband als neuesMitglied begrüßen dürfen, hat uns ein unwiderstehlichesAngebot gemacht: Sie hat für den BDÜ NRW eine Reihe vonTranslation-Memory-Systemen verglichen und in einemzweiteiligen Überblick dargestellt.

Da wir wissen, wie schwierig die Suche nach dem richtigenTool ist, haben wir im Namen unserer Mitglieder gerne zu-gegriffen. Wir wollten hierfür jedoch auch einen ansprechen-den Rahmen bieten. Da der Artikel von Screenshots lebt undinsbesondere auf die farbliche Gestaltung z. T. explizit hin-gewiesen wird, haben Sie einen viel besseren optischenEindruck und Vergleichsmöglichkeiten, wenn die Bilder nichtin Graustufen, sondern farbig erscheinen.

Wir hoffen, dass Sie von der Gegenüberstellung profitieren,wenn Sie selber noch nicht das richtige Tool für Ihre An-sprüche gefunden haben — oder wenn Sie sich vielleichteinfach für Alternativen interessieren.

In diesem Sinne wünsche wir Ihnen viel Spaß beim Lesenund sind dankbar für Kritik und Anregungen unter:

.

Für das Redaktionsteam

4Praxistest: Translation-Memory-Systeme — Teil 1

6 Across 5.010 memoQ 4.013 SDL Trados Studio 200917 Wordfast Pro 2.3

Welches Tool passt zu mir?

34 WM-Plage

Schwerpunktthema

Kurz notiert

Aktuelles

Ein Blick hinter die Kulissen des BDÜ

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Rückblick

Stammtische

Seminare & Veranstaltungen

Buchtipp/Rezension

Neue Mitglieder im BDÜ NRW

Glosse [email protected]

Barbara Kochhan

Foto Titelseite: Marino Castiglione / PixelioFoto Rückseite: Jürgen Nießen / PixelioBildmontage Titel- und Rückseite: Thorsten Weddig

Inhalt Vorwort

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� �BDÜ info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 3

Bürozeiten: Montag-Freitag (9-15 Uhr)

Bundesverband der Dolmetscherund Übersetzer (BDÜ)

Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.Melanie Munnecke

Bobstr. 22 · 50676 KölnTel.: 0221 801484-44 · Fax: -45

[email protected] · www.bdue-nrw.de

Geschäftsstelle des BDÜ NRW

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Praxistest: Translation-Memory-Systeme — Teil 1

Dieser Vergleich von Translation-Memory-Systemen stellt den praktischen Übersetzungsprozess in den Vordergrundund wird die Systeme Across 5.0 (Across Systems GmbH), memoQ 4.0 (Kilgray Translation Technologies), SDLTrados Studio 2009 (SDL International) und Wordfast Pro 2.3 (Wordfast LLC) einander gegenüberstellen.DieserArtikel soll vor allem die Einarbeitung in ein neues System und die schnelle und unkomplizier-te Bearbeitung von Dokumenten mit entsprechenden übersetzungsspezifischen Problemenbeleuchten und somit Hilfestellung bei derAuswahl des geeigneten Systems geben.

Welches Tool passt zu mir?

� �info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 4BDÜ

Schwerpunktthema

Foto

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Die meisten Vergleiche von TM-Systemen konzentrieren sichauf technische Kriterien bzw. Funktionalitäten, um so die Leis-tungsfähigkeit der einzelnen Systeme bewerten zu können. DieGegenüberstellung der Systemvoraussetzungen ist inzwischenüberflüssig geworden, da heutzutage jedes aktuelle, handels-übliche Notebook mit ausreichend Speicherkapazität ausgerüs-tet ist, um problemlos ein Translation-Memory-System daraufinstallieren zu können.

Zunächst wird jeder Hersteller kurz vorgestellt und einÜberblick über die verschiedenen Versionen seines entspre-chenden Produkts sowie aktuelle Preisinformationen, wennvorhanden, gegeben. Darüber hinaus werden die verfügbarenOberflächensprachen und Hinweise zu den unterstützten Datei-formaten beschrieben.

Diesem Vergleich soll ein konkreter Übersetzungsauftrag zuGrunde liegen, der möglichst effizient mithilfe eines TM-Systems bearbeiten werden soll. Der Auftrag besteht aus dreiverschiedenen englischen Dateien (DOC, XLS und HTML), einerTMX-Datei (Sprachkombination Englisch-Deutsch) zur Vorbe-füllung des Translation Memorys und einem zweisprachigenGlossar (Sprachkombination Englisch-Deutsch) in einer XLS-Da-tei, das in die Terminologiedatenbank eingelesen werden soll .

Das Übersetzungsprojekt soll zu besseren Verwaltung mitden Attributen (in unserem Beispiel „BDÜ“) und

(in unserem Beispiel „Computer“) versehen wer-den. Die Funktionen, die im Rahmen dieses Übersetzungsauf-trags geprüft werden sollen, lassen sich grob in vier Bereicheeinteilen:

1. Funktionen für die Übersetzungsvorbereitung2. Funktionen während der Übersetzung3. Umgang mit übersetzungsspezifischen Problemen4. Funktionen nach Übersetzungsabschluss

1. Import der TMX- und der XLS-Dateien in die jeweiligenDatenbanken.

2. Anlage der Zusatzattribute Kunde (BDÜ) undFachgebiet (Computer).

3. Projekterstellung mit den entsprechenden Attributen.4. Import bzw. Öffnen der zu übersetzenden Dateien.5. Analyse der Dateien anhand des vorbefüllten TMs.

1

Kundenname

Fachgebiet

Übersetzungsvorbereitung

Während der Übersetzung

Übersetzungsspezifische Probleme

Übersetzungsabschluss

1. Darstellung von Matches:• 100%-Matches: Übersetzungseinheiten, die identisch

im Translation Memory enthalten sind.• Fuzzy Matches: Übersetzungseinheiten, die mit Ab-

weichungen im Translation Memory enthalten sind —normalerweise im Bereich von 50%-99%.

• No Matches: keine Übereinstimmung mit demTranslation Memory.

2. Konkordanzsuche: Über die Konkordanzsuche könneneinzelne Wörter bzw. Phrasen im TM gesucht werden,um auch Übersetzungen zu finden, die aufgrund einerzu geringen Übereinstimmung nicht angezeigt werden.

3. Darstellung von Treffern in der Terminologiedatenbank.4. Übernahme von neuen Benennungen während der

Übersetzung in die Terminologiedatenbank.5. Umgang mit falscher Segmentierung und allgemeine

Möglichkeiten die durch das System vorgeschlageneSegmentierung benutzerdefiniert zu verändern.

6. Vorschaumöglichkeiten während der Übersetzung.7. Orientierung im internen Editor (inwiefern ist das

Originalformat noch erkennbar).

1. Interne Formatierungen, wie z.B. Fettdruck.2. Darstellung bzw. Import von Bildern.3. Automatische Erkennung von Zahlen (Datum und

Dezimalzahlen).4. Umgang mit Hyperlinks.5. Darstellung von Fußnoten bzw. generell Funktionen,

die an einer bestimmten Stelle im Text integriertwerden müssen.

6. Interne Wiederholungen (ein Satz kommt identischmindestens zweimal im Text vor).

7. Umgang mit externen und internen Tags (HTML-Datei).

1. Speichern der neuen Übersetzungen im TranslationMemory.

2. Abschluss eines Übersetzungsprojekts.3. Export/Speichern der fertigen Übersetzung.4. Bewertung des übersetzten Originaldokuments.

Schwerpunktthema

� �BDÜ info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 5

1Alle Beispieldateien bis auf die Excel-Tabelle zur Befüllung der Terminologiedatenbank sindBestandteil der Training Kits auf der eCoLoRe-Website (http://ecolore.leeds.ac.uk). Sie wur-den an einigen Stellen ergänzt oder leicht verändert, um spezielle Übersetzungsproblemebesser nachstellen zu können.

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Across 5.0 Evaluierung Across

Across Personal Edition (PE)

Across Language Server

Relationen-Modul

cross-Tank Manager

crossTermManager

Wizard

Originaldateiformat

1999 begann die Ahead Software AG mit der vierjährigen Ent-wicklung eines neuen Produkts zur computergestützten Über-setzung und Verwaltung von Übersetzungsprozessen. Als eige-ner Geschäftsbereich der Nero AG mit Hauptsitz in Karlsbadkam 2003 die erste Version vonAcross auf den Markt.

Im September 2005 wurde dieAcross Systems GmbH gegrün-det und ist seither eine eigenständige Firma, die sich aus-schließlich auf die Entwicklung der Software-Plattform Acrosskonzentriert.

DieAcross Personal Edition ist die Einzelplatzversion vonAcrossund richtet sich vor allem an freiberufliche Übersetzer. Die ein-zige Einschränkungen der PE gegenüber dem Language Serverfinden sich in den Komponenten des vernetzten Arbeitens. AlleÜbersetzungsfunktionalitäten inklusive Projektmanagementsind in beiden Versionen identisch vorhanden.

Die Personal Edition bietet allerdings die Möglichkeit, denStandby Remote Client zu nutzen, um Aufträge von Unter-nehmen entgegennehmen zu können, die einen Across Lan-guage Server einsetzen, und so Teil des vernetztenArbeitens zuwerden.

Für eine solche Zusammenarbeit bekommt der Übersetzervom Auftraggeber eine Lizenz (Softkey), einen Benutzernamenund ein Passwort, damit die nahtlose Einbindung in einenkomplexeren Workflow erfolgen kann.

Die Personal Edition ist für Freiberufler und Studierendenach einer erfolgreichen Registrierung kostenlos. Für Unter-nehmen hingegen kostet die Einzelplatzversion 980 Euro.

Der Across Language Server basiert auf einer Client-Server-Architektur und kann u. a. Benutzer in unterschiedlichsteWorkflows einbinden. Außerdem können diverse Drittsysteme,wie Content-Management-Systeme, Autorenunterstützungoder einfach nur andere Across Server nahtlos angebundenwerden, so dass ein direkter Datenaustausch mit diesen Sys-temen möglich ist.

Das Prinzip beider Versionen ist die zentrale Datenhaltung,das bedeutet, dass alle Informationen (Übersetzungseinheitenund Terminologieeinträge) in einer Datenbank gespeichert wer-den und bei Bedarf jederzeit zur Verfügung stehen.

DerAcross Language Server bietet unterschiedlichste optio-nale Module und Schnittstellen, so dass es hier nur individuellePakete mit entsprechendem Preisangebot gibt. Die derzeitverfügbaren Oberflächensprachen sind Englisch, Deutsch undFranzösisch und müssen bei der Installation festgelegt werden.

In Kapitel 4.2.1 „Formate“ desAnwenderhandbuchs „Acrossim Überblick“ gibt es eine Aufstellung aller nativ unterstützten(direkt einlesbaren) Dateiformate inAcross.

Zu Beginn müssen die zusätzlichen Attribute, diein Across während eines Projekt- oder Datenim-ports verwendet werden sollen, angelegt wer-den. Für den Kundenbereich steht ein eigenes Mo-dul, das , zu Verfügung, in demneue Kunden — in diesem Beispiel „BDÜ“ — ange-legt werden können. Neue Fachgebietsangaben — in diesemFall „Computer“ — müssen über die Systemeinstellungenhinzugefügt werden. Beim anschließenden Import der beidenDateien (TMX und XLS) in crossTank (Translation Memory) bzw.in crossTerm (Terminologiedatenbank) können diese Attributedirekt den neuen Einträgen hinzugefügt werden. So werden dieneuen Übersetzung in den Datenbanken direkt richtig „einsor-tiert“.

Der TMX-Import erfolgt im(Oberfläche zur Ver-

waltung der TM-Einheiten) überdie Option „Übersetzungen im-portieren“. Beim Import selbstunterstützt der crossTank Import Wizard die Datenübernahme.Während des Vorgangs können die bereits angelegten Attribute(BDÜ und Computer) den neuen Einheiten vor der Speicherungim TM hinzugefügt werden.

Der Import des Glossars erfolgtim (Ober-fläche zur Verwaltung von Term-einträgen). Zuvor muss dieExcel-Datei in Microsoft Excelselbst im CSV-Format gespeichert werden. Danach kann dasGlossar — wiederum über einen speziellen Assistenten, cross-Term Import Wizard, — in die Datenbank importiert werden.Dabei liegt das Prinzip des Mappings zugrunde. Across fragt beidiesem Prozess ab, in welches Feld welche Information ge-schrieben werden soll.

Nach Abschluss dieser Vorberei-tungen kann das Übersetzungs-projekt angelegt werden. Überden so genanntenwerden nun die einzelnen Pro-jekteinstellungen vorgenommen. Zunächst bekommt das Pro-jekt einen Namen und die zu übersetzenden Dateien werdendem Projekt hinzugefügt, wobei in diesem Schritt Across direktdas erkennt und im Hintergrund bereitsdie entsprechenden Importvorlagen zuordnet.

Die Produktversionen im Überblick

Projektvorbereitung

Project

� �info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 6BDÜ

Schwerpunktthema

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Danach werden die Projekteigenschaften, wie Projekt-Abgabe-termin, Kunde, Fachgebiet usw. definiert, um anschließend dieSprachkombination des Übersetzungsprojekts festzulegen. DieListe der verfügbaren Sprachen hängt davon ab, welche Spra-chen zu Anfang im Sprachen-Modul als Arbeitssprachen hinzu-gefügt wurden.

Während der Projektanlage kann nun ein Benutzer format-abhängig definieren, welche Informationen aus den einzelnenDateien in Across importiert werden sollen. Bei einem HTML-Dokument zum Beispiel können gezielt Texte in Abhängigkeitvon einem externen Tag eingelesen, gesperrt eingelesen oderignoriert werden. In PowerPoint-Präsentationen kann Text, derin einem Feld steht, als komplettes Segment eingelesen wer-den, damit z. B. schlechten Formatierungen vorgebeugt wird,die oft zu auseinandergerissenen Segmenten führen. In Word-Dokumenten kann ein Benutzer beispielsweise entscheiden, obBilder, die in einem Dokument enthalten sind, während derÜbersetzung sichtbar oder gegebenenfalls sogar bearbeitbarbzw. austauschbar sind.

In unserem Beispielprojekt legen wir nur zusätzlich fest,dass Bilder auch mit importiert werden, ansonsten wird mit denStandardeinstellungen vonAcross gearbeitet .Bei der anschlies-senden Projektanlage werden alle Dokumente importiert, seg-mentiert, gegen das bestehende Translation Memory analy-siert, für 100%-Matches wird eine automatische Vorübersetzungdurchgeführt und schließlich für jedes Dokument eine Über-setzungsaufgabe erstellt.

Nach der Projektanlage wird der Report Wizard gestartet,um die Analyse der zu übersetzenden Dateien einzusehen undgegebenenfalls zu speichern. Dabei werden in diesem Beispieldie Standardeinstellungen vonAcross verwendet, die allerdingsjederzeit beliebig anpassbar wären, d. h. die Matchbereichekönnen verändert, Normzeilen individuell eingestellt und Ab-rechnungskategorien (Wörter, Normzeilen, Zeichen) beliebigein- oder ausgeblendet werden. Die Analyse wurde für alle dreiDateien durchgeführt und als Gesamt-Projektanalyse ange-zeigt, wobei es auch für jede Aufgabe automatisch noch eineEinzelanalyse gibt.

Die zeigt, dass es Matches aus allen Bereichen gibt(100%-Matches, Fuzzy Matches, No Matches und auch interneWiederholungen).

Die importierten Dokumente werden nun nacheinander zurBearbeitung im zentralen Editor, crossDesk, geöffnet, um siemithilfe der Informationen aus dem Translation Memory undder Terminologiedatenbank zu übersetzen. Hierbei kann immernur ein Dokument geöffnet werden und nicht wahlweise meh-rereAufgaben gleichzeitig.

Das gesamte Segment ist im Quelltext und imTranslation Memory grün unterlegt und signalisiert so, dass essich um eine exakte Übereinstimmung handelt.

Im Quelltext und im Translation Memory sinddie Bestandteile des Segments teilweise gelb bzw. orangemarkiert. Die Intensität der Farbe hängt hierbei von der Höheder Übereinstimmung ab. Unterschiedliche Textteile sind farb-lich nicht markiert. Der Übereinstimmungswert wird jeweils imTM mit angegeben (hier: 85%).

Findet Across keinen Treffer, so wird automatischdie im TM vorgeschlagen.

Die Konkordanzsuche nach „European Parliament“ zeigt alleÜbersetzungseinheiten in der Sprachkombination Englisch-Deutsch an, in denen der Suchstring vorkommt. Die beidenAttri-bute, die beim Import hinzugefügt wurden, sind jeweils unterder Übersetzungseinheit sichtbar.

Die Standard-Konkordanzsuche sucht nur nach der exaktenSchreibweise, wird allerdings die Option „Erweiterte Suche“aktiviert, kann bei der Suche auch ein Platzhalter (*) eingesetztwerden, um Fuzzy-Suchen durchzuführen.

Während der Übersetzung

100%-Match:

Fuzzy-Matches:

No Matches:

Analyse

Editor

TM

Konkordanzsuche

Darstellung der einzelnen Matches

Editor

TM

Schwerpunktthema

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Im folgenden Beispiel gibt es keinerlei Vorschläge aus demTranslation Memory, die rote Markierung im Quellsegment weistaber darauf hin, dass Treffer in der Terminologiedatenbank vor-handen sind. Diese Ergebnisse werden separat im crossTerm-Fenster angezeigt.

Wurde nun im Rahmen einerÜbersetzung eine aufwändigeTerminologierecherche durch-geführt, möchte der Überset-zer das Ergebnis auch gernefür weitere Überset

Ein weitere wichtige Funktion bei TM-Systemen ist dieBeeinflussung der durch das System vorgegeben Segmentierung.Je nach Sprachkombination, aber auch durch Fehler im Quell-text, kann es zu falschen Segmentierungen kommen. In Acrosskönnen Segmente innerhalb eines Absatzes erweitert, verkürztoder sogar benutzerdefiniert festgelegt werden ( ).

Eine letzte zentrale Funktionalität in der Übersetzungsum-gebung ist die Vorschau ( ) einer Übersetzung im Original-format. Da während der Übersetzung zwar der Text, aber nichtFormatierungen, wie z. B. Tabellen, angezeigt werden, ist eswährend der Übersetzung oft hilfreich, die Übersetzung vorabin einer Vorschauansicht zu überprüfen. In Across kann jedesDateiformat in einem Vorschaufenster angezeigt werden, wenndie Originalapplikation auf dem lokalen Computer installiertist. Es ist z. B. durchaus möglich eine FrameMaker (MIF-Datei)mit Across zu übersetzen, ohne FrameMaker überhaupt ins-talliert zu haben. Soll allerdings die Vorschau gestartet wer-den, ist die Installation von FrameMaker unerlässlich.

In diesem Zusammenhang ist auch die Orientierung in derDokumentstruktur über das Fenster crossView ein unterstützen-der Faktor. Je nach Dokumentenformat werden in der hierar-chischen Gliederungsansicht verschiedenste Zusatzinformatio-nen angezeigt, um sich besser im Dokument zurechtzufinden.

Bei wird u. a. dieHierarchie der Überschriften angezeigt,aber z. B. auch Angaben zu Tabellen ge-macht. Bei Power-Point-Dateien wirdjeweils angezeigt, auf welcher

Der zu übersetzende Text wird in crossDesk immer in der Origi-nalformatierung angezeigt, d. h. dass der Übersetzer in derOriginalschriftart und -schriftgröße arbeitet und außerdem in-terne Formatierungen direkt sehen kann. Über ein Pulldown-Menü oberhalb des Target Editors (Zieltextfenster) könnendiese Formatierungen den entsprechenden Textbereichen inder Übersetzung zugewiesen werden. Wenn in einem Absatzkeine unterschiedlichen Formatierungen vorkommen, bleibtdas Menü inaktiv, da es keineAuswahlmöglichkeit gibt

Interne Formatierungen werden außerdem im TranslationMemory gespeichert und können bei exakter Übereinstimmungbeim nächsten Mal wieder verwendet werden.

Da beim Import des Word-Dokuments die Option „Bilder impor-tieren“ ausgewählt wurde, werden sie in crossDesk an der ent-sprechenden Stelle im Text angezeigt. Hierbei wird Bildernimmer ein separater Absatz zugewiesen. Sollten sie im Fließ-text integriert sein, werden sie dort über graue Felder (sogenannte Placeables) dargestellt und können gezielt im über-setzten Text platziert werden.

Übersetzungsspezifische Probleme

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Editor

crossTerm-Fenster

PowerPoint HTML

Word-Dokumenten

Interne Formatierungen

Bilder

zungen„konservieren“. Aus crossDesk heraus kann direkt Terminologiein crossTerm gespeichert werden. Dafür werden die beiden Ent-sprechungen im Ausgangstext- und Zieltextfenster markiert undüber die Schaltfläche „Markiertes Term-Paar in crossTerm kopie-ren“ ( ) in die Terminologiedatenbank übernommen. Im cross-Term Manager selbst können die neuen Termini bei Bedarf direktmit weiteren Informationen, wie z. B. Grammatikinformationen,Kontextbeispielen usw. versehen werden. Nach Speicherungsteht der neue Term direkt zur Verfügung.

Folieman sich gerade befindet, so dass hierdie Texte inhaltlich besser zugeordnetwerden können. Bei HTML-Dokumentensind jederzeit die externen Tags

erkennbar, damit klar ist, ob z. B. gerade eine Überschrift odereinAbsatz übersetzt wird.

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Schwerpunktthema

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Ist Text in einer Grafik darüber hinaus bearbeitbar, kann dieserText direkt aus crossDesk heraus in einer separaten Oberflächebearbeitet werden. Soll die Grafik z. B. durch eine übersetzteVersion der Grafik ersetzt werden, kann das auch direkt imÜbersetzungseditor geschehen.

Zahlen und Zahlenformate, wie z. B. Da-tum oder Uhrzeit, werden von Acrossautomatisch erkannt und mit einer blauen Linie im Quelltextmarkiert. Diese Einheiten können automatisch per Tastenkom-bination (Strg+Alt+0) übernommen werden. Bei der Übernah-me werden Zahlenformate, die sich in den einzelnen Sprachenunterscheiden, automatisch den Systemeinstellungen der ein-zelnen Sprache entsprechend angepasst. Diese Einstellungenkönnen individuell erweitert oder angepasst werden.

Hyperlinks werden in crossDesk als bearbeitbare Felder ange-zeigt und können einfach in den Zieltext kopiert werden. Mussdie Beschriftung oder der Link selbst in der Zielsprache geändertwerden, so kann das Feld im Target Editor angepasst werden.

Fußnoten werden ebenfalls als graue Felder (Placeables) dar-gestellt, die einfach in den Zieltext kopiert und an der entspre-chenden Stelle platziert werden können. Somit bleibt dieseFunktion auch in der Übersetzung erhalten. Der Fußnotentextselbst steht direkt in dem darauffolgenden Segment.

In crossDesk kann sich der Übersetzer direkt auf Wiederholun-gen innerhalb desselben Textes hinweisen lassen, indem dieFunktion „Autoeinfügen“ in den Profileinstellungen aktiviertwird. Wird einAbsatz übersetzt, der noch einmal im selben Textvorkommt, bekommt der Übersetzer automatisch einen Hin-

weis und kann den Text an der anderen Stelle auch so über-setzen lassen. Diese Option kann wahlweise aktiviert oderdeaktiviert, aber auch manuell gesteuert werden.

Externe Tags werden in crossDesk nur im crossView-Fenster zurOrientierung angezeigt (s. Screenshot zu crossView). Im Textselbst müssen nur die internen Tags, die in der Regel für interneFormatierungen zuständig sind, zugewiesen bzw. an die rich-tige Stelle kopiert werden. Es werden zur Unterstützung desÜbersetzers nicht nur die Tags, sondern auch die Formatierung(in diesem Beispiel Fettdruck) angezeigt, damit der Umgangmit Tags noch einmal erleichtert wird. Wahlweise kann auchder ganze Tag-Text angezeigt werden, so dass ein Benutzer mitguten HTML-Kenntnissen die Funktion eines Tags besser ein-schätzen kann.

Am Ende einer Übersetzung müssen alle Absätze als „über-setzt“ markiert sein, damit einerseits alle neuen Übersetzun-gen im TM gespeichert sind und andererseits die Übersetzungs-aufgabe zu 100% abgeschlossen ist. Dies kann wahlweise aucham Ende der Übersetzung über die Batch-Funktion „AlleAbsätzemarkieren als übersetzt“ erfolgen. Nach Aufgabenabschluss er-scheint diese nicht mehr in der Übersicht der aktiven Aufgabenin crossBoard.

Über die Option „ “(sic!) oder die Schaltfläche „Aus-checken“

im Projekte-Modul kann die fertige

Übersetzungsabschluss

(sic!)

Bilder in PowerPoint-Dateien sind ebenfalls direkt sichtbar,wohingegen die Bilder in HTML-Dokumenten nur über die Vor-schau sichtbar sind, da diese nicht im Dokument integriert,sondern nur referenziert sind.

Neue Übersetzungen werden automatisch im Translation Memo-ry gespeichert, wenn ein Absatz als „übersetzt“ markiert wird.Hier arbeitet Across mit drei verschiedenen Bearbeitungszu-ständen. Ist für einen Absatz noch keine Übersetzung eingege-ben worden, ist dieserAbsatz noch unbearbeitet. Enthält derAb-satz eine Vorübersetzung oder wurde er gerade neu übersetzt,dann steht er auf „bearbeitet“. Wird ein Absatz abschließendals „übersetzt“ markiert, dann erfolgt die automatische Spei-cherung der neuen Übersetzungseinheit im TM. Wann welcherZustand automatisch durch welche Aktion hinzugefügt wird, istjedem Benutzer selbst überlassen, da dies über die Profilein-stellungen individuell einstellbar ist.

Zahlen

Hyperlinks

Fußnoten

Interne Wiederholungen

Umgang mit externen und internen Tags (HTML-Datei)

� �Dezimalzahl Datumsangabe

Projekt aus-checken

Schwerpunktthema

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Über

Der Aus-Check-Prozess er-folgte für alle Dateien problem-los und die Überprüfung derübersetzten Dateien im Origi-nalformat ergab keine Forma-tierungsprobleme, die im Nach-hinein bearbeitet werdenmussten.

Das Word-Dokument und die HTML-Datei konnten direkt anKunden zurückgeschickt werden. Die PowerPoint-Datei hingegenmusste an einigen Stellen nachformatiert werden, da derdeutsche Text länger wurde und deshalb die Größe der Text-felder angepasst werden musste.

Die Firma Kilgray wurde 2004 gegründet und brachte 2009 dieerste Version von memoQ auf den Markt. Damit ist memoQ dasjüngste Produkt dieses Vergleichs. Die Firma hat ihren Haupt-sitz in Budapest und wurde von drei ehemaligen Microsoft-Entwicklern gegründet, deren Nachnamen auch Pate für denFirmennamen standen.

Diese kostenlose Version richtet sich an freiberufliche Über-setzer, die für die Bearbeitung von komplexen Formaten auf dieTechnologie eines TM-Systems zurückgreifen möchten, d. h.dass z. B. FrameMaker- oder InDesign-Dateien besser oder über-haupt bearbeiten werden können. Oft kennen sich Übersetzernicht unbedingt gut in DTP-Programmen aus bzw. besitzen keineeigene Version und könnten deshalb solche Aufträge gar nichterst annehmen. Die Version wird allerdings nicht für große Über-setzungsprojekte oder das langfristige Arbeiten mit memoQempfohlen, da sie die folgenden Einschränkungen hat:

• Ältere TMs oder Terminologiedatenbanken können ineinem neuen Projekt nicht wieder verwendet werden.

• Frühere Übersetzungsprojekte können nicht wiedergeöffnet werden.

• Keine Alignment-Funktionalität.

• Kein Zugriff auf Serverprojekte und keine Möglichkeitan Teamübersetzungen teilzunehmen.

• Kein kostenloser Support.

Die standard-Version ist eine Art Light-Version von memoQtranslator pro. Sie enthält allerdings keine der Einschränkungender memoQ4free-Version. Die Lizenz ist auf ein Jahr begrenzt

und muss immer wieder erneuert werden. Der Preis dafür liegtbei 219 Euro/Jahr und enthält keinen Support. Die Hauptein-schränkungen gegenüber memoQ translator pro sind folgende:

Diese Version ist die vollwertige Einzelplatzversion, die sich anfreiberufliche Übersetzer, aber auch schon an kleinere Dienst-leister richtet. Sie deckt alle Funktionalitäten ab, die in dervorherigen Version als Einschränkung aufgelistet waren. Erhält-lich ist diese Version für 910 Euro.

Die Serverversion verbindet mehrere Benutzer, die gleichzeitigmit denselben Daten arbeiten können. So können Übersetzerz. B. in Echtzeit auf die Übersetzungen anderer zugreifen.

Mit der Version 4.0 wurde eine Funktion eingeführt, diebisher bei keinem anderen System zu finden ist: Post Trans-lation Analysis™. Damit kann kollaboratives Übersetzen zumBeispiel auf einer faireren Basis bezahlt werden. Die Server-version ist als serverFive und enterprise edition erhältlich. Beider ersten Version sind fünf Floating Licenses plus fünf weitereoptionale Lizenzen als Paket erhältlich. Bei der zweiten Versionsind die Lizenzen nicht beschränkt und es wird das komplettdokumentierte Software Development Kit mitgeliefert. BeideVersionen haben wegen der möglichen Zusatzpakete keinenFestpreis, sondern können aufAnfrage bestellt werden.

Auf der Website von memoQ gibt der Unterpunkt „Formatsand languages“ eine Übersicht über alle Dateiformate undSprachen, die von memoQ in der aktuellen Version unterstütztwerden. Die Oberfläche selbst steht in den Sprachen Deutschund Englisch zur Verfügung und kann flexibel eingestelltwerden.

Zu Beginn muss in memoQ ein neues Übersetzungsprojekt an-gelegt werden, das dann als Datei (MPR) auf der Festplatte desComputers gespeichert wird. Es öffnet sich direkt ein ,der durch die einzelnen Schritte leitet. Im ersten Fenster werdendie Projekteigenschaften, wie Projektname, Kundenname (BDÜ)und Fachgebiet (Computer) eingegeben, wobei zusätzlich dieFelder Domäne und Projekt ausgefüllt werden könnten. Danachwerden die Ausgangssprache und die Zielsprache definiert, wo-bei hier nur eine Sprachkombination pro Projekt möglich ist.

Die Produktversionen im Überblick

Projektvorbereitung

setzung wieder in das Originalformat konvertiert werden.Dabei wird der Benutzer vom Check-out Wizard unterstützt undlegt im letzten Fenster fest, wo die übersetzte Datei gespeichertwerden soll.

• Kein kontextsensitives Translation Memory.

• Kein Export in zweisprachige DOC- und XLIFF-Formate,um Übersetzungen mit anderen zu Korrekturzweckenauszutauschen.

• Kein Import oder Export vollständiger memoQ-Projekte.

• Keine Verbindung zu memoQ-Servern.

• Kein Korrekturlesen.

memoQ 4.0

Evaluierung memoQ

memoQ 4free

memoQ translator standard

memoQ translator pro

memoQ server

Assistent

� �info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 10BDÜ

Schwerpunktthema

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Im folgenden Schritt werden die zu übersetzenden Dateienausgewählt, die direkt nach der Auswahl anhand der hinter-legten Filter importiert werden. Über die Option „Dokumenthinzufügen als“ können die Standardimportvorlagen noch vordem Import nach den eigenen Bedürfnissen konfiguriert wer-den. U. a. kann bei einem Word-Dokument z. B. eingestellt wer-den, ob Fußnoten, Kommentare, Indexfelder oder ausgeblen-deter Text importiert werden sollen.

Bei Microsoft-Office-Formaten ist besonders darauf zuachten, dass der richtige Filter ausgewählt wird, da es für dieVersion 2007 separate Filter gibt. In diesem Zusammenhang istzu empfehlen, die Dateien mit dem Filter der installiertenOffice-Version zu importieren, selbst wenn die zu übersetzen-de Datei in einer anderen Version gespeichert wurde. BeimImport der PowerPoint-Datei im alten PowerPoint-Format (vor2007) wurden die Notizenseiten nicht importiert. Der Filter für2007 hingegen bietet die Funktion „Hinweise importieren“,über die Texte aus Notizenseiten importiert werden können.

Beim Import der HTML-Datei ist unbedingt darauf zu ach-ten, dass für den Import und Export die richtige Zeichensatz-tabelle (Unicode UTF-8) angegeben ist, ansonsten werden indiesem Beispiel nach dem Export Sonderzeichen, im deutschenDokument Umlaute, nicht richtig dargestellt. Zusätzlich mussdie Option „Immer HTML-Entitäten für Export verwenden“aktiviert sein.

Während der Projekterstel-lung können direkt neue

-Dateienangelegt werden, die in ei-nem bestimmten Ordner innerhalb des memoQ-Programm-ordners gespeichert werden. Die mitgelieferte TMX-Datei wirddann direkt in das neue TM importiert, das automatisch diesel-ben Attribute wie das Projekt erhält. Allerdings werden diesenur mit den neuen TM-Einheiten gespeichert und nicht auchden importierten Daten zugewiesen. Einem Projekt können beiBedarf beliebig viele TM-Dateien zugeordnet werden.

Im nächsten Schritt wird eineneue erstellt,die in einem bestimmten Ord-ner innerhalb des memoQ-Programmordners gespeichert

wird. Das zuvor in CSV konvertierte Glossar kann anschließenddirekt importiert werden. Dabei werden die Sprachen zuge-ordnet und die Inhalte problemlos importiert. Einem Projektkönnen bei Bedarf beliebig viele Termdatenbanken zugeordnetwerden.

Abschließend wird das Projekterstellt und in der Projektzen-trale (Übersicht zu einem Pro-jekt) öffnet sich automatischdie Ansicht „ “und zeigt alle importiertenDateien an.

Über die Funktion „Statistiken“ kann nun eineAnalyse der Doku-mente im Projekt erfolgen. Diese kann wahlweise für einzelneoder alle Dateien durchgeführt werden, wobei es entweder dieMöglichkeit gibt, die Option „memoQ“ oder „TRADOS-ähnlich“anzugeben (in diesem Fall wurde die gewählt).Einer der Unterschiede liegt beispielsweise in der Zählweise vonZahlen, die bei Trados nur als eigenständiges Wort gezählt wer-den, wenn sie Teil eines Segments sind. memoQ hingegen zähltalle Zahlen, die im Text vorkommen, als Wort. Das Ergebnisunterscheidet sich dementsprechend leicht in der Gesamtan-zahl der Wörter (981 vs. 963). Die Matchbereiche sind bei bei-den Analysen identisch und können auch nicht verändertwerden.

Aus der Ansicht „Übersetzungen“ heraus können die Dateienzur Übersetzung im softwareinternen geöffnet werden.Dabei wird eine neue Registerkarte angelegt und es kann jeder-zeit zwischen der „Projektzentrale“ und der Übersetzung hin-und hergesprungen werden. Es können auch mehrere oder alleDateien gleichzeitig geöffnet werden, um während der Über-setzung zwischen den verschiedenen Dateien wechseln zukönnen.

Die Vorübersetzung eines Dokuments ist optional und kannmanuell gestartet werden. Dabei wird definiert, ob nur 100%-Matches oder auch Fuzzy Matches eingefügt werden. Nach derVorübersetzung werden die verschiedenen Übereinstimmungs-werte direkt hinter jedem Segment farbig unterlegt angegeben.Wird keine Vorübersetzung durchgeführt, sieht man die Über-einstimmung am Bildschirmrand des Ergebnisse-Fensters.

Während der Übersetzung

Translation-Memory

Termdatenbank

Übersetzungen

memoQ-Analyse

Editor

Schwerpunktthema

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Bei Fuzzy Matches werden die Textunterschiede in einemseparaten Fenster farblich markiert bzw. hinzugefügt und derOriginalsatz als Referenz oberhalb der gefundenen Überset-zungseinheit noch einmal als Kopie angezeigt.

Generell werden Treffer mit dem Translation Memory im Ergeb-nisse-Fenster rot markiert, so dass sie nicht mit den anderenEinträgen verwechselt werden können, die im selben Fensterangezeigt werden.

Wenn kein Treffer für ein Segment zur Verfügung steht, kann inmemoQ die Konkordanzsuche gestartet werden. Es öffnet sichhierfür ein separates Fenster und für die Suche selbst kanndefiniert werden, ob die genaue Phrase gesucht werden solloder die einzelnen Wörter noch einmal einen Platzhalter be-kommen, so dass eine Fuzzy Suche möglich ist. Die Darstellungder unterscheidet sich von anderen Systemen, dahier eine KWIC-Darstellung gewählt wurde.

Neue Benennungen, die z. B. während der Übersetzung recher-chiert wurden, können schnell in dieübernommen werden. Dafür markiert man die beiden neuenTermini und klickt auf die Option „Begriff hinzufügen“ ( ). Esöffnet sich direkt die Eingabemaske eines neuen Eintrags,beide Termini sind bereits eingefügt und die Felder für diezusätzlichen Attributen mit den Projektattributen ausgefüllt.In die anderen Felder können wahlweise zusätzliche Informa-tionen hinzugefügt werden. Nach der Bestätigung steht derneue Term direkt zur Verfügung.

Im Ergebnisse-Fenster von memoQ werden aber auch nochandere angezeigt, die der folgendeScreenshot dokumentieren soll.

Falsche Segmentierungen bzw. generelle Beeinflussung dervorgeschlagenen Segmentierung können durch die beiden Optio-nen „Segment teilen“ oder „Segment zusammenführen“ nach-träglich geändert werden. Dabei wird beim Zusammenführeneinfach das nächste Segment dazu genommen und bei der Tei-lung an der Stelle geteilt, an der der Cursor platziert ist ( ).

Einzigartig bei memoQ im Vergleich zu den anderen Systemenist in diesem Kontext, dass der Quelltext abgeändert werdenkann. Normalerweise wird dies bei TM-Systemen nicht erlaubt.

Die wichtige Funktion der Vorschau wird über ein separatesFenster „ “ gelöst. Die Übersetzung vonHTML-, Word-, Excel-, PowerPoint- und XML-Dateien kanndirekt aus dem Übersetzungseditor heraus in Echtzeit gestartetwerden. Dabei wird die Stelle, die gerade übersetzt wird, rotmarkiert, so dass sie in der Vorschau leicht zu erkennen ist.

Trefferliste

Editor

Terminologiedatenbank

Treffer und Informationen

Übersetzungsvorschau

Terminologietreffer werden im Quelltext hellblau unterlegt, sodass der Übersetzer direkt darauf hingewiesen wird, dass hierterminologische Einträge vorhanden sind. Sie werden ebenfallsim Ergebnisse-Fenster angezeigt und mit einer blauen Numme-rierung gekennzeichnet.

Diese Interaktion bzw. direkte Integration des Vorschaufens-ters ersetzt gewissermaßen ein zusätzliches Fenster, das eineOrientierung am Originalformat bietet. Allerdings ist diese Vor-schau nicht für alle Dateiformate verfügbar.

� Terminologiedatenbank

� �info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 12BDÜ

Schwerpunktthema

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Übersetzungsspezifische Probleme

Übersetzungsabschluss

Die Produktversionen im Überblick

Zunächst ist anzumerken, dass ein zu übersetzender Text im-mer in derselben Schriftart und Schriftgröße angezeigt wird,unabhängig davon, ob im Originaldokument eine andere For-matierung verwendet wird. werdenallerdings im Editor angezeigt und können über Standardschalt-flächen ( )problemlos auf den entsprechenden Bereich imZieltext übertragen werden.

Bilder werden bei memoQ nicht importiert.

Zahlenformate werden nicht als separate Einheiten erkannt.Allerdings werden Zahlen und Zahlenformate durch die Quali-tätsprüfung während der Übersetzung nach bestimmten — auchbenutzerdefinierten — Vorgaben geprüft.

Links werden als bearbeitbarer Text dargestellt. Die Funktiondes Hyperlinks wird über einen vorangestellten Code gesteuert.

Der Umgang mit Fußnoten erweist sich in memoQ als pro-blematisch. Der Satz wird an der Stelle, wo die Fußnote im Satzplatziert ist, in zwei Segmente geteilt, wobei der Fußnotentextselbst als separates Segment zwischen diese beiden Segmentegeschoben wird. Dieser Fehler könnte zwar manuell durch dieBearbeitung des Quellsegments behoben werden, doch ist dieSituation so nicht ideal.

Wiederholungen werden im Editor op-tisch markiert, so dass man bei einerautomatischen Vorübersetzung weiß,dass dieser Satz auch noch an eineranderen Stelle im Text

Bei der Bearbeitung von HTML-Dokumenten werden keine ex-ternen Tags angezeigt, somit kann sich der Übersetzer voll und

ganz auf die Übersetzung des eigentlichen Textes konzentrie-ren. Lediglich interne Tags müssen in den Zieltext übernommenwerden.

Wird während der Übersetzung ein Segment als „Bestätigt“gekennzeichnet, wird im selben Moment eine neue Überset-zungseinheit im TM erstellt. Dies kann auch am Ende über dieBatch-Funktion „Zeilen bestätigen und aktualisieren“ durch-geführt werden.

Die fertigen Übersetzungen können wahlweise direkt ausdem Übersetzungseditor selbst oder in der Projektzentraleüber dieAnsicht „Übersetzungen“ exportiert werden.

Sowohl das Word- als auch das HTML-Dokument konntenproblemlos direkt an den Kunden zurückgeschickt werden.Hier gab es keinerlei Probleme. Die Bilder wurden an den rich-tigen Stellen eingefügt und die Formatierung ist korrekt erhal-ten geblieben. Auch die Fußnote wurde richtig exportiert,allerdings ist die dadurch entstandene Übersetzungseinheit imTM nicht besonders sinnvoll.

Bei der PowerPoint-Datei mussten an manchen Stellen dieFelder vergrößert werden, damit der Text auch richtig dar-gestellt wird. Dieses Phänomen ist bei PowerPoint-Präsenta-tionen ganz normal, da Texte beim Übersetzen einfach unter-schiedlich lang sind.

Die Trados GmbH wurde 1984 zunächst als Sprachdienstleistergegründet. Bald begannen jedoch ihre Gründer mit der Ent-wicklung eines computergestützten Übersetzungssystems.1992 bzw. 1994 wurden die beiden Systeme MultiTerm undTranslator’s Workbench für Windows auf den Markt gebracht.2005 übernahm SDL International, einer der größten Über-setzungsdienstleister weltweit mit Hauptsitz in Maidenhead(Großbritannien), den Trados-Konzern, obwohl sie bis zu die-sem Zeitpunkt ein eigenes TM-System (SDLX) entwickelt undeingesetzt hatten. Seit 2009 gibt es nur noch ein einzigesSystem, SDL Trados Studio 2009, das als vollkommen neuesProdukt die anderen beiden Systeme ablöste.

Die Starter Edition ist eine Einsteigerversion für Freelancer, dieSDL Trados erst einmal testen möchten, ohne direkt viel Geldinvestieren zu müssen. Die Lizenz ist auf ein Jahr begrenzt undmuss danach jedes Jahr wieder erneuert werden. Mit 99 Euro/Jahr ist sie die günstigste Version, hat aber auch diverse Ein-schränkungen:

Interne Formatierungen

Bilder

Zahlen

Hyperlinks

Fußnoten

Interne Wiederholungen

Umgang mit externen und internen Tags (HTML-Datei)

SDL Trados Studio 2009 Starter Edition

Interne Formatierungen

SDL Trados Studio 2009

vorkommt. Dasautomatische Einfügen von identi-schen Segmenten kann optional ver-wendet werden.

Schwerpunktthema

� �BDÜ info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 13

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• Maximale Unterstützung von 5 Sprachen.• Maximal 5.000 Übersetzungseinheiten pro TM-Datei.• Einem Projekt können nicht mehrere TMs zugeordnet

werden.• Keine Batch-Funktionalitäten.• SDL-Pakete können nicht erstellt werden.• Kein Upgrade von vorhandenen TMs möglich.• AutoSuggest und PerfectMatch nicht vorhanden.• Keine TM-Verwaltung, keine Berichte-Ansicht, kein

MultiTerm.• Enthält nicht die Vorgängerversion SDL Trados Suite 2007.

Die Freelance-Version von SDL Trados ist, wie der Name schonimpliziert, die klassische Version für freiberufliche Übersetzer.Sie enthält alle wichtigen Funktionalitäten und hat lediglichEinschränkungen, die sich meist auf den vernetzten Bereich be-ziehen. Diese Version ist für 795 Euro erhältlich.

Die Version SDLTrados Studio 2009 Freelance Plus bietet zu-sätzlich die Möglichkeit, für 875 Euro die Version auch einzweites Mal auf einem weiteren Rechner (z. B. Notebook undPC) zu installieren.

• Maximale Unterstützung von 5 Sprachen.• SDL-Pakete können nicht erstellt werden.• AutoSuggest ist als Add-on verfügbar (200 Euro).• Perfect Match ist nicht vorhanden.

Die Professional-Version integriert alle Funktionalitäten, diebei den ersten beiden Versionen nur eingeschränkt bzw. über-haupt nicht vorhanden waren. Der Preis für diese Version liegtbei 2.995 Euro.

Die Team-Version gehört wie die Starter Edition zu den neuerenPaketen von SDL Trados. Sie basiert auf einer Client-Server-Architektur und bietet somit maximal fünf Benutzern die Mög-lichkeit, im selben Netzwerk zu arbeiten und TMs gemeinsamund zeitgleich zu nutzen.

Wie die Team-Version basiert auch die TM-Server-Version aufeiner Client-Server-Architektur, hat allerdings keinerlei Ein-schränkungen bei der Anzahl der Benutzer. Das Arbeiten mitserverbasierten TMs ermöglicht die zentrale Datenhaltung undden gleichzeitigen Zugriff.

TeamWorks ist die Workflow-Lösung von SDLTrados, die in grös-seren Unternehmen eingesetzt wird. Die aktuelle TeamWorks-Version basiert noch auf der SDLTrados 2007 Infrastruktur.

Für die letzten drei Produktvarianten gibt es nur individuellePreisangebote, die davon abhängen, welche Funktionalitätenbenötigt und wie viele Benutzer damit arbeiten werden. DieBenutzeroberfläche von SDL Trados Studio 2009 ist auf Englisch,Französisch, Deutsch, Spanisch, Chinesisch und Japanisch ver-fügbar und kann flexibel eingestellt werden.

In dem Informationspapier „SDL Trados Studio 2009 — Sprachenund Filter“ wird kompakt ein Überblick über alle unterstütztenDateiformate in SDL Trados Studio gegeben, deren Bearbeitungnatürlich in den entsprechenden Handbüchern noch einmalausführlicher beschrieben wird.

Für das Erstellen von neuen und Bearbeitenvon bestehenden Translation-Memory-Dateiengibt es in SDLTrados dieAnsicht „ “ (sic!).

In diesem Vergleich wird keine Serverversion von SDLTradoseingesetzt, deswegen wird zu Beginn ein dateibasiertes Trans-lation Memory in der Sprachkombination Englisch-Deutschangelegt. Während dieses Prozesses werden die benutzer-definierten Felder Kunde (BDÜ) und Fachgebiet (Computer)hinzugefügt. Vor dem Import der TMX-Datei wird in diese Felderdie entsprechende Information eingegeben, so dass sie direktmit jeder neuen Übersetzungseinheit gespeichert wird.

Der Import der XLS-Datei erfolgt unmittelbar in SDL Multi-Term. Dazu muss die XLS-Datei zunächst über das Konvertie-rungstool SDL MultiTerm Convert in eine XML-Datei konvertiertwerden, so dass sie danach in eine neu erstellte MultiTerm-Datenbank importiert werden kann. Während dieses Prozesseswerden alle Spalten der Datei ausgelesen, Sprachfelder undAttributfelder identifiziert und die hierarchische Anordnungam Ende in einer Vorlagendatei gespeichert, so dass die Ein-tragsstruktur direkt bei der Neuerstellung der Datenbank über-nommen werden kann.

Nach erfolgreicher Konvertierung wirdSDL MultiTerm geöffnet und eine neueTermbank angelegt. Daraufhin startetder Termbank-Assistent, über den dieeinzelnen Dateien ausgewählt werdenkönnen, die während der Konvertierungautomatisch erstellt wurden. Nach Er-stellung der neuen Termbank müssen nur noch die Terminiimportiert werden. Diese erfolgt im Bereich „ “ über dieImport-Funktion. Dabei wird die XML-Datei mit den neuenTermini importiert. Diese Terminologiedatenbank kann danachdirekt in den Übersetzungsprozess eingebunden werden.

Diese Vorgehensweise ist für einfachere Glossare relativ um-ständlich und zeitraubend, deshalb wäre an dieser Stelle zuüberlegen, ob man sich nicht nur eine allgemeine Datenbankfür einfache Importe anlegt. Die Konvertierung über SDL Multi-Term Convert muss aber bei jeder Datei, die nicht aus der neuenVersion von MultiTerm exportiert wurde, durchgeführt werden.

ProjektvorbereitungSDL Trados Studio 2009 Freelance (Plus)

SDL Trados Studio 2009 Professional

SDL Trados Team 2009

SDL TM Server 2009

SDL TeamWorks 2008

Evaluierung SDL TradosStudio 2009

Translation Memorys

Katalog

Auf dem von SDL Tradoskann entweder ein Dokument direkt ge-öffnet oder ein erstellt

Startbildschirm

neues Projekt

� �info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 14BDÜ

Schwerpunktthema

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werden. Projekte werden in der Regel er-stellt, wenn mehrere Dateien mit den-selben Einstellungen bearbeitet werdensollen. Die Anlage eines Projekts erfolgtautomatisch über einen Assistenten, beidem zunächst der Projektname definiert,der Speicherort für den Projektordner festgelegt, das Abgabe-datum angegeben und der Kunde ausgewählt wird. An dieserStelle muss der Kundenname noch einmal neu eingegebenwerden, da das Feld Kunde aus dem TM nicht identisch ist mitdem Kundenbereich in der Projektanlage. Im Folgenden wirddie Sprachkombination (in diesem Beispiel Englisch-Deutsch)festgelegt. Die verfügbaren Sprachen in SDL Trados ent-sprechen der Sprachunterstützung des installierten Betriebs-systems.

Anschließend werden die zu übersetzenden Dateien hinzu-gefügt, wobei der Dateityp direkt erkannt und die entspre-chende Vorlage für den richtigen zugewiesen wird.Standardmäßig werden diese Dateien als „Zu übersetzen“angezeigt. Es gäbe hier außerdem die Möglichkeit, eine Dateials „Zu lokalisieren“ oder „Referenz“ zu kennzeichnen. In die-sem Beispiel sollen aber alle Dateien übersetzt werden.

In den folgenden beiden Schritten werden die bereits erstelltenDatenbankdateien (TM und Terminologiedatenbank) dem Pro-jekt hinzugefügt. SDL Trados bietet hier die Möglichkeit,innerhalb eines Projekts mehrere TMs und Terminologiedaten-banken auszuwählen, um auf einen größeren Bestand zurück-greifen zu können. Dieses Beispiel beschränkt sich allerdingsauf ein TM und eine Terminologiedatenbank.

Im letzten Schritt der Projektanlage kann definiert werden,welche Task-Sequenz bei der Projekterstellung angewandtwird. Task-Sequenzen sind Vorlagen, in denen definiert wird,welche Aufgaben bei der Projektanlage automatisch durchge-führt werden. In diesem Beispiel wird auf die bereits verfüg-bare „Vorbereiten“ zurückgegriffen. Der nächsteScreenshots dokumentiert, welche Aufgaben prinzipiell zurVerfügung stehen:

Nach erfolgreicher Projekterstellung er-scheint das neu angelegte in derAnsicht Projekte als aktiv. In der Ansicht

können anschließend verschiede-ne Zählungen eingesehen werden, wobeidieAnalyseAufschluss darüber gibt, wie viele Übereinstimmun-gen die neu zu übersetzenden Texte mit dem aktuell ausge-wählten TM haben.

Der Bereich „ “ enthält die Analyse allerdrei Dateien, die dem Projekt zugeordnet sind. Darunter könnenauch die separaten Analysen der einzelnen Dateien eingesehenwerden. Die Analyse enthält die Kategorien Wörter und Zeichenals abrechenbare Einheiten, wobei die vorgegebenen Match-werte nicht benutzerdefiniert angepasst werden können.

In der Ansicht „ “ werden alle demProjekt zugeordneten Dateien angezeigtund können auch direkt von hier geöffnetwerden. Bei Bedarf können auch alle Do-kumente gleichzeitig geöffnet werden,um sie im nebeneinander in separaten Registerkartenanzuordnen. Sobald mit den Dateien innerhalb von SDL Tradosgearbeitet wird, werden sie in dem internen bilingualenFormat (SDLXLIFF) abgespeichert.

Das zugeordnete Translation Memory und die ausgewählteTerminologiedatenbank werden automatisch in die Überset-zungsoberfläche integriert. Zunächst soll die Darstellung derverschiedenen Matcharten gezeigt werden. Das zu überset-zende Segment wird in SDL Trados nochmals in das TM-Fensterkopiert, so dass es möglichst nahe neben einem potentiellenTreffer steht.

Eine Besonderheit bei SDL Trados ist es, dass der ursprüngli-che Matchwert als Information beim Segment erhalten bleibt.Selbst wenn ein Fuzzy Match übernommen und entsprechendgeändert wird, bleibt der ursprüngliche Wert erhalten, so kannjederzeit nachvollzogen werden, wie hoch die Übereinstim-mung eines Segments bei Beginn der Übersetzung war.

100%-Matches werden sowohl im TM-Fenster als auch im Edi-tor selbst als 100% markiert. Die Zahl ist grün hinterlegt.

Während der Übersetzung

Import

Task-Sequenz

Projekt

Berichte

Gesamtüberblick

Dateien

Editor

TM

Editor

Schwerpunktthema

� �BDÜ info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 15

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Fuzzy Matches werden mit dem entsprechend geringerenMatchwert angegeben, der gelb unterlegt ist. Darüber hinauswerden im Translation-Memory-Fenster die Unterschiede ähn-lich wie bei der Funktion „Änderungen nachverfolgen“ inMicrosoft Word markiert.

Wenn kein Treffer gefundenwurde, kann im TM-Fenster dieRegisterkarte „

“ geöffnet werden, ummanuell nach Treffern zu su-chen. Die Suche nach „orderdetail list“ zeigt, dass die Kon-kordanzsuche auf eine Fuzzy-Suche zurückgreift, da auchEinträge gefunden werden, die „detailed“ und „list“ enthalten.Wird eine Mehrwortsuche allerdings in Anführungszeichengesetzt, wird nur genau nach dem Such-String gesucht.

Für das folgende Segment gibtes lediglich

. Dieerkannten Termini werdenmit einer roten Linie direkt imText gekennzeichnet und im

mit der jeweiligen Übersetzung angezeigt.Über eine Schaltfläche ( ) kann der Übersetzungsvorschlagdirekt in den Text übernommen werden.

Auch die Übernahme von neuen , die während einerÜbersetzung recherchiert wurden, erfolgt einfach über eineSchaltfläche. Dafür müssen beide Termini markiert werden undüber den Befehl „Neuen Terminus hinzufügen“ übernommenwerden. Danach erscheint am unteren Bildschirmrand auto-matisch die Bearbeitungsoberfläche von SDL MultiTerm und dieTermini können direkt gespeichert oder wahlweise mit zusätz-lichen Informationen versehen werden.

Soll die Segmentierung innerhalb des Editors von SDL Tradosmanuell beeinflusst werden, so werden mit gedrückter Strg-

Taste die entsprechenden Segmente ausgewählt und über dieOption „Ausgewählte Segmente zusammenführen“ ( ) ver-schmolzen. Sollen Segmente wieder geteilt werden, wird derCursor an der zu teilenden Stelle im Text platziert und dieOption „Segment teilen“( ) ausgewählt.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass nur benach-barte Segmente im selben Absatz zusammengeführt werdenkönnen. Die werden am rechten Bild-schirmrand, direkt neben dem Text angezeigt. So kann manleicht erkennen, welche Seg

mente zum selbenAbsatz gehören.

Eine Echtzeitvorschau währendder Übersetzungen kann im Vorschau-fenster gestartet werden. Die Vorschau innerhalb von SDLTrados ist nur für Microsoft Word, RTF, XML, HTML und PDF (aufBasis von Word) verfügbar. Alle anderen Formate, die von SDLTrados unterstützt werden, müssen über eine direkte Verknüp-fung zur Originalapplikation außerhalb des Systems angezeigtwerden.

Der Text wird innerhalb von SDL Trados in der Originalschriftartund -schriftgröße angezeigt. So ist es einfach, interne Forma-tierungen zu erkennen, da sie direkt sichtbar sind. Für dieÜbernahme gibt es mehrere Möglichkeiten.

Einerseits gibt es Icons, über die einem markierten Texteine bestimmte Formatierung zugewiesen werden kann( ). Andererseits gibt es die Funktion , überdie u. a. Formatierungen schnell übertragen werden können.Dafür wird die entsprechende Textstelle markiert und dieTastenkombination „Strg+,“ aktiviert. In einer Art Kontext-menü werden die verschiedenen Formatierungen zur Auswahlangeboten, die imAusgangssegment vorhanden sind.

Übersetzungsspezifische Probleme

TM

Editor

Konkordanz-suche

Vorschläge aus derTerminologiedatenbank

Terminologiefenster

Termini

Strukturinformationen

QuickPlace

Interne Formatierungen

Zusätzlich werden vereinzelt Struk-turinformationen auf der linken Seitedes angezeigt. Allerdings sinddiese weniger ausführlich oder hilf-reich, um sich im Originaldokumentzu orientieren. Für die PowerPoint-Präsentation wird beispielsweisekeine Information angegeben, sodassin diesem Fall nicht erkennbar ist, aufwelcher Folie gerade übersetzt wird.

Editors

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Bilder

Zahlen

Hyperlinks

Fußnoten

Interne Wiederholungen

Umgang mit externen und internen Tags (HTML-Datei)

Dezimalzahl

Datum

Wordfast Pro

Bilder werden in SDL Trados nicht importiert oder dargestellt.Sie können lediglich über die Vorschau der Übersetzung ange-zeigt werden.

Zahlen bzw. Zahlenformate können ebenfalls über die Quick-Place-Funktion übertragen und bei Bedarf automatisch konver-tiert werden.

Hyperlinks können wahlweise als „nicht bearbeitbar“, „nur dersichtbare Text bearbeitbar“ oder „Text und Link bearbeitbar“eingelesen werden. In diesem Beispiel ist sowohl der Text alsauch der Link an sich bearbeitbar. Die Tags, die für die Erhal-tung der Funktion des Hyperlinks verantwortlich sind, werdenauch über die QuickPlace-Funktion in den Zieltext kopiert.

Fußnotenzeichen oder ähnliche Funktionen, die an einer be-stimmten Stelle im Text integriert sind, werden als Tags dar-gestellt. Der Fußnotentext selbst steht direkt hinter dem ent-sprechenden Segment, in dem das Fußnotenzeichen vorkommt.

Bei internen Wiederholungen kann SDL Trados das Segmentwahlweise automatisch, halbautomatisch (unter bestimmtenBedingungen) oder immer mit Nachfragen einfügen. Wird eineWiederholung automatisch eingefügt, so wird diese Stelle als100%-Match in gelblicherFarbe angezeigt und imTooltip die Information an-gegeben, aus welchemSegment diese Überset-zung automatisch propa-

giert wurde. Natürlich kann diese Option im Editor auchkomplett deaktiviert werden.

Externe Tags sind im Editor von SDL Trados nicht mehr zu sehen.In der Strukturansicht auf der rechten Seite können über dieDetailinformationen die „Beschriftungen“ bzw. Funktionen derTags eingesehen werden. Interne Tags hingegen werden imFließtext selbst angezeigt und können einfach in den Zieltextübernommen werden. Auch hierfür steht die Funktion Quick-Place zur Verfügung. Abschließend ist zu der Funktion Quick-Place zu sagen, dass sie das Arbeiten innerhalb des Editorssicherlich erleichtert, allerdings wird ein und dieselbe Funktionfür die Übernahme verschiedener Phänomene verwendet unddie angezeigte Auswahl kann dadurch schnell unübersichtlichwerden. Eine weitere Funktion, die in diesem Rahmen nichtbeschrieben wurde, ist z. B. die Übernahme vonAbkürzungen.

Auch SDL Trados arbeitet mit verschiedenen Segmentstatus. Solange ein Segment den Absatzstatus „Entwurf“ ( ) hat, wird esnicht im Translation Memory gespeichert. Wird es als „Über-setzt“ ( ) markiert, wird die neue Übersetzungseinheit auto-matisch im ausgewählte Translation Memory gespeichert. Essollte deshalb darauf geachtet werden, dass am Ende alleSegmente als übersetzt markiert sind.

Um die abgeschlossene Übersetzung wieder im Original-format zu speichern, muss das Dokument im Editor geöffnetsein und kann dann über die Option „Zieltext speichern unter“gespeichert werden. Dabei kann ein beliebiger Ort auf derFestplatte ausgewählt und der Dateiname angepasst werden.

Das HTML-Dokument konnte ohne Nachbearbeitung an denKunden geschickt werden.

Das Word-Dokument wurde bis auf einen Absatz richtigexportiert. Für diesen Absatz mussten die Schriftart undSchriftgröße im Nachhinein angepasst werden.

Bei der PowerPoint-Datei mussten an manchen Stellen dieFelder vergrößert werden, damit der Text auch richtig dar-gestellt wird.

Ende 2008 wurde die neue Version, Wordfast 6, vorgestellt,die ein komplett neu entwickeltes Produkt war, das vollkom-men integriert aufgebaut war und die direkte Unterstützunginnerhalb von Word aufgab. Anfang 2009 wurde offiziell das

Übersetzungsabschluss

1999 kam die erste Wordfast-Version auf den Markt, die damalsvon Yves Champollion entwickelt wurde. Diese Version war einkostenloses Word-Plug-in, das stark an das vergleichbare Word-Plug-in von Trados angelehnt war. So konnten Word-Dateien miteiner kostenlosen Version von Wordfast übersetzt werden, diegleichzeitig als bilinguale Word-Dateien mit Trados austausch-bar waren. Seit der Version 4 (2004) ist Wordfast kosten-pflichtig.

Schwerpunktthema

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Wordfast Translation Studio auf den Markt gebracht, das nundie alte Version (Wordfast Classic) und die neue Version (Word-fast Pro) als Paket anbietet.

Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Systemen istdie Unterstützung verschiedener Betriebssysteme außer Win-dows: MAC und Linux. Wordfast Classic unterstützt bereits alldiese Plattformen, Wordfast Pro unterstützt derzeit nur Win-dows, wobei MAC und Linux angekündigt sind.

Die Classic-Version ist die „alte“ Version von Wordfast und wirddirekt in Microsoft Word integriert. Sie besteht aus einer Word-vorlage, die geladen wird und für die Übersetzung eines Texteseine Symbolleiste in Word zu Verfügung stellt, die an die Word-Integration von SDL-Trados-Versionen vor SDL Trados Studio2009 angelehnt und auch kompatibel ist.

Die neue Version bietet eine vollkommen integrierte Oberflä-che. Diese Oberfläche ist eine Neuentwicklung und hat optischkeine Gemeinsamkeiten mit der Classic-Version. Die Dateienwerden direkt in das System importiert und über die Projekt-einstellungen können mehrere TMs und Terminologiedaten-banken gebündelt einem Projekt zugeordnet werden. DieseVersion kostet zusammen mit der Classic-Version 330 Euro.

Die Plus-Version ist ein Upgrade zur Standard-Version und bietetein zusätzliches Plug-in, mit dem die Batch-Prozesse (Analyse,Vorübersetzung und Cleanup) eine beliebigeAnzahl von Dateienbearbeiten können. Darüber hinaus können mehrere Dateiengleichzeitig gegen mehrere Remote TMs analysiert werden.Außerdem können Segmente, die in mehreren Dateien häufigvorkommen, extrahiert und im Vorfeld übersetzt werden, damitsie in allen Übersetzungen identisch sind. Diese Version ist für600 Euro erhältlich.

Eine Client-Server-Version, bei der interne und externe Nutzerzeitgleich auf dieselben Daten zugreifen können. Der Preis hängtvon der Zahl der Nutzer ab und ist nur aufAnfrage verfügbar.

Das ist eine rein webbasierte Version, die jeder registrierteBenutzer kostenlos nutzen kann. Die Bearbeitungsoberflächeist identisch mit der Symbolleiste in Wordfast Classic. AlleDateien, die für die Bearbeitung genutzt werden sollen, müs-sen zunächst hochgeladen werden. Solche Versionen sind mitVorsicht zu genießen, da die Daten (zu übersetzende Texte, TMsund Terminologiedatenbanken) in ein „schwarzes Loch“ gewor-fen werden und nicht klar ist, wo sie wieder auftauchen oderwiederverwendet werden.

Dieses Zusatzpaket für Wordfast Classic bietet eine ganze Reihevon kostenlosen Funktionalitäten, die nicht in der Basisversion

enthalten sind. Dies umfasst unter anderem die FunktionenSuchen/Ersetzen, Zeichenkonvertierung, Formatkonvertierung,Dokumenten-Statistik, Alignment, Terminologie-Extraktion undHTML-Tagging.

Dieses Projekt bietet aus einer Desktop-Installation von Word-fast heraus die Möglichkeit, auf ein sehr großes TM zuzugrei-fen, das durch andere Wordfast-Benutzer gespeist wird. Dabeikönnen eigene zugangsbeschränkte Workgroups eingerichtetwerden, um in einem geschützten Bereich mit mehreren ande-ren Übersetzern in Echtzeit an einem Projekt zu arbeiten.Auchin diesem Fall gilt zu bedenken, dass die Daten hier zentral aufeinem externen Server abgespeichert werden und keinerleiEinfluss auf die Wiederverwertung der eigenen Daten besteht.

Alle Wordfast-Versionen sind lediglich auf Englisch verfügbar.Eine Übersicht der unterstützten Dateiformate und Sprachenfindet man auf der Website unter „Support Specifications“.

Zunächst muss in Wordfast ein neues Übersetzungsprojekterstellt werden. Dabei wird der Projektname und die Sprach-kombination (nur ein Sprachpaar möglich) festgelegt. An-schließend kann dem Projekt direkt ein oder mehrere TM(s)zugeordnet oder eine TMX-Datei direkt importiert bzw. geöff-net werden. Eine TMX-Datei kann hierbei nicht in ein bestehen-des TM importiert, sondern lediglich als Basis für ein neues TMherangezogen werden. Das hat den Nachteil, dass bei mehre-ren TMX-Dateien immer wieder neue TM-Dateien erstellt wer-den müssen.Außerdem bekommt das neue TM automatisch denNamen der TMX-Datei, deshalb sollte im Vorfeld darauf geach-tet werden, dass der Name der TMX-Datei vor dem Import inden Namen des neuen TMs umbenannt wird. Die TM-Dateienwerden in Wordfast immer als TXT-Datei gespeichert. Zusätz-lich gibt es im selben Dialogfenster die Möglichkeit, sich miteinem „Remote TM“ zu verbinden, das auf einem Server liegt.

Die Produktversionen im Überblick

Projektvorbereitung

Wordfast Classic

Wordfast Pro

Wordfast Pro Plus

Wordfast Server

Wordfast Anywhere

+Tools

VLTM (Very Large Translation Memory Project)

Evaluierung Wordfast

� �info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 18BDÜ

Schwerpunktthema

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Im nächsten Schritt wird eine neue Terminologiedatenbankerstellt, in die das Glossar importiert werden kann. D. h. imBereich der Terminologiedatenbanken besteht nicht dasProblem, dass bestehende Dateien mit externen Daten befülltwerden können. Hier trat hingegen das Problem auf, dass dieSpalten in der Excel-Tabelle so angeordnet sein müssen, wie dieSprachrichtung in der konkreten Übersetzung verwendet wird.Damit ist Wordfast in diesem Vergleich das einzige Tool, dassnicht die Funktion bietet, Terminologie in beide Richtungen zuverwenden. Die Terminologiedateien werden alle in einemProjektordner abgelegt und können von dort geöffnet werden.Die Zusatzattribute Kunde (BDÜ) und Fachgebiet (Computer)können hier nicht erstellt und einem Projekt zugeordnetwerden.

Der Ansatz der Zuordnung von Dateien zu einem Projektunterscheidet sich bei Wordfast leicht von den anderen hier auf-geführten Systemen. Es können sozusagen beliebig viele Datei-en innerhalb bestimmter Projekteinstellungen geöffnet wer-den, die in der definierten Sprachrichtung und mit denentsprechenden Datenbankdateien übersetzt werden sollen.Es werden also einem Projekt keine Dateien zugeordnet. Somitkönnte z. B. für jeden Kunden ein Projekt mit den entsprechen-den TMs und Terminologiedateien erstellt und neue Überset-zungen immer wieder mit denselben Einstellungen geöffnetwerden.

Zur Bearbeitung werden die Dateien nun einfach von derFestplatte ausgewählt und beim Öffnen anhand der entspre-chenden Formatfilter automatisch in das interne Format (TXML)konvertiert. Die Analyse einer Datei ( ) kann direkt im jeweilsgeöffneten Dokument durchgeführt werden. Werden mehrereDateien gleichzeitig geöffnet, werden alle automatisch gleich-zeitig analysiert.

Allerdings bietet Wordfast für solche Batch-Prozesse aucheine separateAnsicht an: PM Perspective ( ).Hier können meh-rere Dateien analysiert und am Ende auch gecleant (fertigeÜbersetzung als Originaldatei speichern) werden. Dieselbst kann nur aus diesem Fenster heraus als Datei gespeichertwerden.

Die verschiedenen Match-Arten werden entweder bei der Vor-übersetzung oder wenn ein Segment aktiv bearbeitet wird mitunterschiedlichen Farben markiert. So ist ein imTXML Editor und im TM selbst grün unterlegt und das Segmentmit 100 gekennzeichnet. Unter „TM Name“ wird zusätzlichangezeigt, aus welchem TM der Match kommt.

Ein ist gelb unterlegt und das Segment wird mitdem entsprechenden Match-Wert gekennzeichnet. Die Unter-schiede zwischen dem Original und der gespeicherten Überset-zungseinheit werden im TM gelb hervorgehoben.

Ein ist grau markiert und entsprechend mit demWert 0 versehen.

Die Darstellung von mit der Terminologie-datenbank erfolgt ausschließlich im Quellsegment und nicht ineinem separaten Fenster. Die entsprechenden Termini sind lilamarkiert. Wird die Maus über der Stelle im Quelltext platziert,wird im die hinterlegte Übersetzung angezeigt.

Über die entsprechenden Schaltflächen ( ) können dieseparat angesteuert und die Übersetzung in den Ziel-

text kopiert werden. Neue Termpaare, die in die Terminologie-datenbank übernommen werden sollen, können direkt aus demEditor heraus gespeichert werden. Dafür markiert man denTerm in der Quell- oder Zielsprache und klickt auf die Schalt-fläche „Add Term“ ( ). Danach öffnet sich ein

, in dem eineEntsprechung oder ge-gebenenfalls eine Be-schreibung hinzuge-fügt werden kann. Wei-tere Felder oder Op-tionen bietet Word-fast in diesem Bereichnicht an.

Während der Übersetzung

Analyse

100%-Match

Editor

Fuzzy Match

No Match

Übereinstimmungen

Tooltip

Termini

Schnelleingabe-fenster

� � TM

� �Editor TM

Schwerpunktthema

� �BDÜ info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 19

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Die Konkordanzsuche wird bei Wordfast „ “ genanntund bietet jederzeit die Möglichkeit einen Suchbegriff einzu-geben oder einen im Quelltext auszuwählen und ihn im TMsuchen zu lassen. Der Such-String wird in der Ergebnisliste imTM gelb unterlegt und zusätzlich der Name des entsprechendenTMs angegeben.

Falsche Segmentierungen bzw. benutzerdefinierte Anpassun-gen von Segmentierungen sind in Wordfast über die Funktionen„Expand/Shrink Segment“ ( ) möglich. Allerdings könnennur Segmente, die zum selben Absatz gehören zusammenge-führt werden: Diese Information ist allerdings nicht direkt er-sichtlich, sondern wird erst angezeigt, wenn die Verschmel-zung von zwei Sätzen aus unterschiedlichenAbsätzen nicht mög-lich ist. Das Teilen von Segmenten hingegen erfolgt an derStelle, wo der Cursor im Text platziert wird.

Eine richtigewährend der Über-

setzung gibt es nur für Word-Dokumente. Dabei wird dasDokument nicht innerhalb vonWordfast mithilfe von Wordgeöffnet, sondern es öffnetsich einfach Microsoft Wordim Hintergrund und die Über-setzung wird im Originalfor-mat angezeigt und könnte hier auch direkt gespeichert wer-den. Alle anderen Formate können theoretisch auch über Wordals Vorschau geöffnet werden, allerdings wird hier lediglich derZieltext in Tabellenform ohne ursprüngliche Formatierung an-gezeigt. Das nebenstehende Bild zeigt beispielsweise einen Teilder Vorschau der PowerPoint-Präsentation.

Über das Fenster Outline wird eine Übersicht des Dokumentsangezeigt, in dem durch farbliche Markierungen die Matchbe-reiche der Übersetzunghervorgehoben werden.Darüber hinaus wirdhier gekennzeichnet,welche Einheiten be-reits als „Confirmed“( ) bestätigt wurden.Die eigentliche Strukturdes Originalformats isthier allerdings nicht er-kennbar.

Der gesamte Text (unabhängig vom Originaldateiformat) wirdin einer Schriftgröße und Schriftart angezeigt, so dass optischkeinerlei Formatierungen erkennbar sind. Gibt es solche For-matierungen (z. B. Fettdruck) im Originaldokument, werdensie durch sogenannte dargestellt, die um die ent-sprechende Textstelle in der Übersetzung platziert werdenmüssen.

Das Problem hierbei ist, dass diesePlaceables nicht nur für Formatie-rungen verwendet werden, son-dern auch für Funktionen, die imText integriert sind, Bilder, die an einer bestimmten Stelleeingefügt werden müssen, oder auch sonstige Informationen,die auch externe Formatierungen betreffen können. Die Place-ables bestehen aus geschweiften Klammern, die pro Segmenteinfach von 1 beginnend durchnummeriert werden und derenFunktion im Tooltip angezeigt werden kann.

Bilder werden bei Wordfast nicht importiert oder dargestellt.Sie können lediglich in der Vorschau von Word-Dokumenten imOriginal gesehen werden.

Auch Zahlen und Zahlenformate werden nicht erkannt und alsseparate Einheiten zum Übersetzen angeboten. Es gibt jedocheine QA-Überprüfung (numerical check), die das Fehlen bzw.die korrekte Schreibweise von Zahlen überprüft.Allerdings wer-den hier keine Zahlenformate, sondern nur die Zahl an sichgeprüft.

Hyperlinks werden als reinerText angezeigt und die Funk-tion des Hyperlinks über dieentsprechenden Tags wieder-gegeben.

Die im Satz integrierte Fußnote erweist sich als problematisch,da sie den ursprünglichen Satz teilt. Der Fußnotentext steht so-mit zwischen den beiden Satzteilen, die als separate Segmentedargestellt werden. Leider gibt es in diesem Fall auch keineMöglichkeit, einen solchen Fehler manuell zu beheben, d. h.die beiden Segmente bilden für eine Übersetzung keine sinn-volle Einheit.

Übersetzungsspezifische ProblemeTM Lookup

Vorschaumög-lichkeit

Placeables

Word-Dokument Wordfast

Interne Formatierungen

Bilder

Zahlen

Hyperlinks

Fußnoten

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Schwerpunktthema

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Linkliste zu den vorgestellten TM-Tools

Interne Wiederholungen

Umgang mit externen und internen Tags (HTML-Datei)

Fazit

www.proz.com/forum.php

Erscheint ein Segment in einem Text mindestens zweimal, sokann Wordfast die Übersetzung an den anderen Stellen auto-matisch einfügen. Diese Option steht wahlweise zur Verfügung.Die automatisch vorübersetzten Segmente werden orange mar-kiert und mit der Zahl 100 versehen ( ).

Wordfast zeigt bei der Übersetzung keine externen Tags an,allerdings werden die internen Tags nicht als Originaltags ange-zeigt, sondern auch bei HTML-Dateien in Placeables konver-tiert. Das heißt, in diesem Fall ist es umso wichtiger zu erken-nen, welche Funktion hinter den Tags steckt, um sie im Zieltextrichtig platzieren zu können.

Während der Übersetzung werden neue Übersetzungseinheitenüber die Funktionen „Next/Previous Segment“ ( ) imTM ge-speichert.Am Ende einer Übersetzung ist allerdings zu empfeh-len, sicherheitshalber alles noch einmal über die Funktion„Commit to TM“ ( ) zu speichern.

Aus dem Editor heraus kann die Übersetzung direkt imOriginalformat gespeichert werden, dabei wählt man einfachdie Option „Save Translated File“. Wurden mehrere Dateieninnerhalb eines Projekts übersetzt, können sie am Ende in derPM Perspective auch alle auf einmal gecleant werden.

Das Word-Dokument konnte direkt an den Kunden geschicktwerden. Hier mussten nachträglich keine Änderungen vorge-nommen werden. Die Bilder wurden im Zieltext wieder richtigintegriert und auch die Fußnote war an der richtigen Stelleeingefügt.

In der PowerPoint-Datei mussten weniger Textfelder als beiden anderen Systemen angepasst werden. Woran das liegt, warleider nicht nachvollziehbar.

Nach dem Export der HTML-Datei gab es Probleme bei derDarstellung von Sonderzeichen. Die Umlaute wurden nicht kor-rekt angezeigt. Das Problem konnte leider bis zur Fertigstel-lung desArtikels nicht gelöst werden.

Dieser Vergleich erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit,sondern soll anhand des praktischen Übersetzungsauftragszeigen, dass es durchaus sinnvoll ist, ein Tool auf die eigenenBedürfnisse hin zu prüfen.

Wie dieserArtikel hoffentlich zeigt, sind sich TM-Systeme invielen Bereichen zwar sehr ähnlich, doch bestehen gleichzeitig

zahlreiche Unterschiede. Wichtig ist, dass im Vorfeld Klarheitdarüber herrscht, welche spezielle Übersetzungssituation zuGrunde liegt und auf welche Besonderheiten (unterstützteDateiformate, Vernetzbarkeit, Projektmanagement usw.) vorallem geachtet werden muss.

Auch wenn an einigen Stellen Funktionalitäten besondershervorgehoben bzw. nicht vorhandene bemängelt wurden, sollhier keine Empfehlung für ein bestimmtes System aus-gesprochen werden. Jedes System hat seine eigenen Vor- undNachteile, die sich maßgeblich an den individuellen An-forderungen eines Übersetzers an ein solches System orien-tieren.

Die Benutzerfreundlichkeit einer Oberfläche ist oft Ge-schmackssache und kann selten an konkreten Kriterien fest-gemacht werden.

Dr. Nicole Keller ist Dozentin amSeminar für Übersetzen und Dol-metschen der Universität Heidel-berg. Schwerpunkte ihrer Arbeitsind Translation-Memory-Systemeund Terminologiedatenbanken.

Seit sieben Jahren arbeitet sieals freiberufliche Übersetzerin undals Trainerin für computergestütz-te Übersetzungstools.

Seit Januar 2010 ist sie im BDÜ NRW als Referentin in derArbeitsgruppe „Neue Technologien“ in Zusammenarbeit mitRenate Dockhorn tätig.

Die Diskussions- und Informationsplattform fürBDÜ-Mitglieder unter: .

Computerunterstütztes Übersetzen (CAT)

CAT-Tools Support — Gruppe für jedes der Tools

Übersetzungsabschluss

Über Dr. Nicole Keller

Konferenz:

Rubrik:

Across:

memoQ:

SDL Trados:

Wordfast:

MeinBDÜ

ProZ-Foren

Yahoo! Groups

www.mein.bdue.de

http://tech.groups.yahoo.com/group/Across-CAT/

http://tech.groups.yahoo.com/group/memoQ/

http://tech.groups.yahoo.com/group/TW_users/

http://tech.groups.yahoo.com/group/wordfast/

Schwerpunktthema

� �BDÜ info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 21

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Holen Sie das Finanzamtmit an den Esstisch

Linguee.de verlässtBeta-Stadium

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Übrigens: Der Vordruck für die Angaben zur Bewirtung, denfrüher jede Restaurantrechnung automatisch enthielt, ist be-reits seit Jahren nicht mehr erforderlich. Um Bewirtungskostensteuerlich absetzen zu können, müssen Anlass der Bewirtungund Angaben zu den Teilnehmern nicht mehr auf der Rückseiteangegeben werden. Es reicht völlig, dass diese Angaben aufeinem Beiblatt notiert und an die Rechnung geheftet werden.Vergessen Sie nicht, das Trinkgeld handschriftlich einzutragen!Bis zu 10 % Trinkgeld auf den Rechnungsbetrag akzeptiert dasFinanzamt.

Tipp:Achten Sie bei Ihren eigenen Bewirtungskosten penibeldarauf, dass die Restaurantrechnung maschinell erstellt undregistriert ist. Denn das ist die wichtigste Voraussetzung für diesteuerliche Anerkennung überhaupt. Checkliste: Diese Angabensollten auf allen Ihren Bewirtungsquittungen enthalten sein:

• Name, Anschrift des Restaurants• Steuernummer bzw. USt-IdNr. des Restaurants• Ihr Name und Ihre Adresse (diese dürfen Sie hand-

schriftlich eintragen)• Ausstellungsdatum der Rechnung• Maschinelle Registriernummer (= Rechnungsnummer)• Datum der Bewirtung (falls abweichend vom

Rechnungsdatum)• Menge und Art der Speisen und Getränke• Nettoentgelt• Umsatzsteuersatz• Umsatzsteuerbetrag (bei Rechnungsbeträgen bis 150 €

genügt der Hinweis „19 % MwSt. enthalten“)

Auf der Rückseite der Rechnung oder auf einem Beiblatt ergän-zen Sie Folgendes:

• Die Namen aller Teilnehmer (auch Ihren eigenen, wennSie an der Bewirtung teilgenommen haben)

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Nach einer Mitteilung des Verlages für deutsche Wirtschaft

Im Gegensatz zu traditionellen Online-Wörterbüchern findetLinguee so auch für Wortkombinationen wie „leitete die Abtei-lung“ oder „leitet Strom“ passende Übersetzungen.

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Optimiert wurden in der finalen Version vor allem die Qua-lität und Aufbereitung der Suchergebnisse. Durch neu entwi-ckelte Softwareverfahren werden besonders gute Übersetzun-gen bevorzugt dargestellt. Auch abgeleitete Wortformen wer-den zuverlässiger gefunden. Zur weiteren Verbesserung könnenNutzer ab sofort eigene Beiträge leisten und Übersetzungenbewerten. Die Mitarbeit wird dabei durch werbefreie Such-ergebnisse belohnt.

Nach einer Pressemeldung des Unternehmens

Kurz notiert

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� �BDÜ info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 23

Kauf von Privat =Steuervorteil futsch?

BDÜ-Seminare in„MeinBDÜ“ einsehen

www.vnr.de

[email protected]

Es gilt zwar der Grundsatz „Keine Buchung ohne Beleg“, abertrotzdem können Sie die Kosten für Käufe von Privatleutensteuerlich geltend machen — auch dann, wenn Sie keine or-dentliche Rechnung in der Hand haben, wie sie von Unter-nehmen ausgestellt wird.

Gehen Sie bei privaten Verkäufern vor wie folgt. Bitten Sie denVerkäufer, Ihnen einfach formlos eine Rechnung/Quittung aus-zustellen. Diese sollte die folgenden Punkte enthalten:

• Name und Anschrift des VerkäufersName und Anschrift des Käufers (also Ihre Adresse)DatumBelegtext (also, was verkauft wurde)Rechnungsbetrag

Diese Rechnung/Quittung können Sie zu Ihren Buchführungs-unterlagen nehmen und den Betrag als Betriebsausgabe gel-tend machen.

Tipp: Weigert sich der Verkäufer, Ihnen einen solchen ein-fachen Beleg auszustellen, stellen Sie einfach einen Eigenbelegaus: Sie dokumentieren die Ausgabe mit den gleichen Angabenwie oben selbst, unterschreiben und nehmen den Eigenbeleg zuIhren Unterlagen.

Beachten Sie jedoch unbedingt: Vorsteuer in Ihren Umsatz-steuervoranmeldungen können Sie aus Rechnungen von Privat-leuten und aus Eigenbelegen nie geltend machen.

Quelle: Verlag für die deutsche Wirtschaft

Barbara Kochhan

••••

Einfach in „MeinBDÜ“ klicken auf: „Meine Daten bearbeiten“und dann auf: „Meine Seminare — Liste der von mir gebuchtenSeminare“.

Dort ist auch jeweils eine PDF-Datei mit der Rechnung hin-terlegt, falls diese mal abhandengekommen sein sollte. Da ha-ben sich unsere Verbandskollegen mal wieder etwas Nützlicheseinfallen lassen. Vielen Dank!

Auf der Plattform „MeinBDÜ“ wurde in der Mitgliederver-waltung eine neue Funktion eingerichtet, unter der die Mit-glieder nachsehen können, welche BDÜ-Seminare sie in denletzten zwei Jahren besucht haben bzw. für die Zukunft ver-bindlich gebucht haben.

Kurz notiert

Für Mitglieder des BDÜ LV NRW e.V. ist die erste Klein-anzeige im Jahr kostenlos, danach wird der halbe Preisberechnet. Für sachfremde Anzeigen erhalten Mitglie-der des BDÜ LV NRW e. V. einen Nachlass von 25 %.

150 Zeichen einmalig 10,00 € 3 x (1 Jahr) 20,00 €

1/12-Seite einmalig 15,00 € 3 x (1 Jahr) 30,00 €1/8-Seite einmalig 20,00 € 3 x (1 Jahr) 40,00 €1/6-Seite einmalig 30,00 € 3 x (1 Jahr) 60,00 €1/5-Seite einmalig 35,00 € 3 x (1 Jahr) 70,00 €1/4-Seite einmalig 40,00 € 3 x (1 Jahr) 80,00 €1/3-Seite einmalig 60,00 € 3 x (1 Jahr) 120,00 €1/2-Seite einmalig 75,00 € 3 x (1 Jahr) 150,00 €1/1-Seite einmalig 112,50 € 3 x (1 Jahr) 225,00 €

Die genauen Größen und Beispiele finden Sie unter:Informationen BDÜ info NRW

Anzeigenpreise).

Kontakt: Babette Schrooten .Stand: 26.09.2007. Änderungen vorbehalten.

Kleinanzeigen (nur Text):

Gestaltete Anzeigen(zweifarbig: Blau (HKS44) / Schwarz):

www.bdue-nrw.de

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Anzeigenpreise „BDÜ info NRW“

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Die Studie

Guter Rat für den Einstieg

54 Absolventen des Diplom- und Masterstudienganges Kon-ferenzdolmetschen der FH Köln nahmen an der Online-Umfragezu ihrem Berufseinstieg teil; 32 davon arbeiten zurzeit als frei-berufliche Dolmetscher. Die Absolventen wurden zu verschie-denen Aspekten ihres Berufseinstiegs befragt, von der Vorberei-tung auf das Berufsleben über Existenzgründung, Markteinstieg,Werbemaßnahmen bis hin zur Entwicklung der Einsatztage undder Einkommenssituation.

Die Hälfte der 32 freiberuflich tätigen Absolventen (50 %)hat direkt nach dem Studium begonnen, hauptberuflich als Kon-ferenzdolmetscher zu arbeiten. Sechs (18,8 %) haben nebenbe-ruflich Dolmetschtätigkeiten ausgeübt, sich aber auf eine an-dere Berufstätigkeit konzentriert; weitere fünf (15,6 %) haben

Dolmetschen zu tun hat. Zwei Dolmetscher (6,3 %) haben einweiteres Dolmetschstudium begonnen und ein Dolmetscher(3,1 %) sonstige Fortbildungsmaßnahmen.

Der Schritt in die Selbstständigkeit bedeutet für die meistenAbsolventen, sich mit ganz neuen Themenbereichen zu be-schäftigen. Externe Unterstützung für den Berufseinstieg zuerhalten, ist daher sehr wichtig. Aus diesem Grunde wurde inder Umfrage danach gefragt, wie sich dieAbsolventen zu Beginnihrer Tätigkeit als freiberufliche Dolmetscher unternehme-rische Kenntnisse angeeignet haben. Dabei nutzten die Berufs-einsteiger jeweils mehrere Informationsquellen.

Die Ergebnisse zeigen die große Bedeutung von Networkingfür den Dolmetscherberuf: Von 32 befragten Berufseinsteigernhaben 25 (78,1 %) erfahrene Kollegen um Rat gefragt, 23 (71,9 %)ihre Freunde oder Bekannten. Neun Absolventen (28,1 %) holtensich Rat bei ehemaligen Dozenten.

zunächst eine Berufstätigkeit aufgenommen, die nichts mit

Aktuelles

� �BDÜ info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 24

2Der Einfachheit halber wird für sämtliche Personenbezeichnungen die inkludierende Formverwendet.

VonAntje Grzesik

Wie gestaltet sich der Berufseinstieg von freiberuflichen Konferenzdolmetschern nach dem Studium? Welche Informations-quellen werden genutzt, welche Werbemaßnahmen ergriffen? Wie kommt man als Einsteiger an die ersten Dolmetsch-aufträge? In einer empirischen Studie im Rahmen meiner Masterarbeit bin ich u. a. diesen Fragen nachgegangen.

2

Vom Studium auf den freien Dolmetschmarkt

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Aktuelles

� �BDÜ info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 25

Auch der Rat von Gründungsexperten ist wichtig: 21 der 32Absolventen (65,6 %) haben professionelle Ratgeber wie z. B.Steuerberater konsultiert. 18 (56,3 %) Berufseinsteiger zogenInformationen aus dem Internet als Quelle heran. 16 (50 %)Befragte haben einschlägige Existenzgründerliteratur zu Rategezogen und weitere elf (34,4 %) speziell auf Dolmetscherausgerichtetes Informationsmaterial. Zwölf (37,5 %) Befragtebesuchten Seminare bei Berufsverbänden und fünf (15,6 %)weitere sonstige Seminare. Beratungsangebote der Berufs-verbände nahmen fünf (15,6 %) Absolventen in Anspruch, zwei(6,3 %) andere Beratungen. Sechs der 32 freiberuflich arbeiten-den Konferenzdolmetscher (18,8 %) konnten bei ihrem Berufs-einstieg von Kenntnissen aus vorherigen beruflichen Tätigkeitenprofitieren.

Die erste und grundlegendste Werbemaßnahme für die Prä-sentation bei potenziellen Kunden ist die Erstellung einerVisitenkarte. 26 (81,3 %) der 32 Konferenzdolmetscher habensich im ersten Jahr ihrer Berufstätigkeit eine solche erstellenlassen. Die am zweithäufigsten ergriffene Maßnahme ist derEintrag in ein soziales Netzwerk im Internet wie z. B. Xing oderLinkedIn mit 15 (46,9 %) Absolventen im ersten Jahr und acht(25 %) zu einem späteren Zeitpunkt. Zehn (31,3 %) freiberuflichtätige Absolventen haben sich im ersten Jahr in Newsgroups re-gistriert, neun (28,1 %) später. Einem Verband sind 14 (43,8 %)Befragte im ersten Jahr und sechs (18,8 %) später beigetreten.Dies zeigt, dass die relativ zügige Mitgliedschaft in einem Ver-band trotz der entstehenden Kosten als wichtig angesehenwird. Eine eigene Website mit einer eigenen Corporate Identityhaben elf (34,4 %) Befragte im ersten Jahr und acht (25 %)später erstellt.

Maßnahmen, die bisher (im ersten Jahr oder später) vonweniger als 50 % der Absolventen durchgeführt wurden, sind:„Eintrag in eine Branchendatenbank im Internet“ (15 Befragtebzw. 46,9 %), „Unterlagen an potenzielle Kunden geschickt“ (14Befragte bzw. 43,8 %), „Eintrag in Newsgroups von Verbänden,z. B. VKD, AIIC“ (zwölf Befragte bzw. 37,5 %), „Eintrag in einBranchenbuch“ (elf Befragte bzw. 34,4 %), „Verschicken vonWerbebriefen“ (neun Befragte bzw. 28,1 %), „Besuch vonMessen“ (acht Befragte bzw. 25 %) oder das „Erstellen einesFaltblattes/einer Broschüre“ (sieben Befragte bzw. 21,9 %). EinInserat zu schalten, z. B. in einer Verbandszeitschrift, scheintfür Dolmetscher eine wenig geeignete Maßnahme zu sein: NureinAbsolvent (3,1 %) entschied sich dafür.

Weitere Werbemaßnahmen sind die Kaltakquise am Telefon(drei Absolventen), der Aufbau eines Netzwerks zu Kollegendurch Stammtischbesuche sowie die Veröffentlichung einesArtikels für die Mitgliederzeitschrift des BDÜ NRW (je einAbsolvent).

An die ersten „richtigen“ Dolmetschaufträge (Aufträge, dieüber studentische Bezahlungen hinausgehen) sind die meistenAbsolventen über ehemalige Kommilitonen oder über bereitsvorhandene Kontakte zu Unternehmen bzw. Institutionen ge-kommen (je 13 Antworten). An dritter Stelle stehen Aufträgevon Dolmetschagenturen (elf Antworten), gefolgt von über dieFH Köln zustande gekommenen Kontakten (neun Antworten)

und Aufträgen, die sich über den Eintrag in Datenbanken beiVerbänden ergeben haben (fünf Antworten). Außerdem kamenerste Aufträge über den Versand der eigenen Unterlagen anberatende Dolmetscher zustande (vierAntworten), den Eintragin Datenbanken oder in sozialen Netzwerken im Internet (jedreiAntworten), über Kaltakquise auf Messen (zweiAntworten)sowie überAnfragen über die eigene Website (zweiAntworten).

Mit insgesamt 14 Nennungen waren folgende weitere Kon-takte ausschlaggebend für die ersten Aufträge: Konferenztech-nikunternehmen, private Netzwerke, ehemalige Dozenten dereigenen oder einer anderen Hochschule, Freunde und Bekannte,Kollegen, bereits vorhandene Privatkunden oder auch derBesuch bei Stammtischen. Auf die offen gestellte Frage „Wiesind Sie konkret vorgegangen, als der erste Kunde anrief?“antworteten insgesamt 28 Dolmetscher. Elf haben bei ihremersten Auftrag erfahrene Kollegen um Rat gefragt, sechs ihrereigenen Erfahrung und ihrem Gefühl vertraut. Je drei Absolven-ten haben bei Anruf des Kunden eine Checkliste abgearbeitet,um an alle relevanten Informationen zu gelangen bzw. nach An-ruf des Kunden um Bedenkzeit gebeten, um weitere Informatio-nen wie auch den Rat erfahrener Kollegen einholen zu können.Drei Dolmetscher berichten, beim ersten Anruf schlechtverhandelt und deshalb später um den Rat erfahrener Kollegengebeten zu haben. Zwei Absolventen haben sich so vorbereitet,wie sie es im Studium gelernt hatten. Weitere Aussagen mit jeeiner Nennung waren: „Rücksprache mit ehemaligen Dozen-ten“, „auf die Erfahrung als fest angestellter Dolmetscher ver-traut“, „im privaten Kreis Rat eingeholt“, „erfahrenen Kollegenals Co-Dolmetscher engagiert“ und „selbst verhandelt“.

Abschließend lässt sich für einen erfolgreichen freiberuflichenBerufseinstieg als Konferenzdolmetscher vor allem derRatschlag geben, ein möglichst breites Netzwerk aufzubauenund sich in der Anfangsphase nicht entmutigen zu lassen. DieUntersuchung hat gezeigt, dass ein gutes Durchhaltevermögensich auszahlt und man innerhalb von vier bis fünf Jahren Berufs-tätigkeit eine solide Basis aufbauen kann, um mit dem Dolmet-schen seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Bei denTeilnehmern der Studie möchte ich mich auf diesem Weg herz-lich bedanken, ebenso wie bei Herrn Dr. Rüdel, Evaluations-beauftragter der FH Köln, für die fachliche Unterstützung beider Erhebung undAuswertung der Daten.

Grzesik, Antje (2009): Berufs-einstieg von Konferenzdolmet-schern — Eine Bestandsaufnah-me auf Grundlage einer Befra-gung von Absolventen der Dol-metschstudiengänge an der FHKöln. Unveröffentlichte Master-arbeit, FH Köln.

Antje GrzesikKonferenzdolmetscherin M. A.

Diplom-Kauffrau

Visitenkarten, Website & Co

Der Weg zum Kunden — erste Dolmetschaufträge

Fazit

Quelle

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Gute Ideen hat manim Team

Existenzgründung —aber wie?

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Angesichts der vielfältigen Arbeit, die der BDÜ NRW bewälti-gen möchte, stellte sich die Frage, ob es nicht sinnvoll sei,die bestehenden Referate durch Arbeitsgruppen zu ergän-zen bzw. neue Referate alsArbeitsgruppen zu gründen.

Immer mehr Übersetzer und Dolmetscher entscheiden sichfür eine Selbstständigkeit, womit auch der Informations-bedarf rund um Fragen der Existenzgründung zunimmt.

Aus diesem Gedanken sind in den letzten Monaten neue Ar-beitsgruppen in den Bereichen Existenzgründung, Neue Tech-nologien/Technik und Vertretung Sprachmittler bei Gericht/Behörden entstanden. Diese Arbeitsgruppen sind keine Organedes BDÜ, sondern sie übernehmen in Absprache mit dem je-weiligen Ansprechpartner im Vorstand Aufgaben in Bereichen,die der Vorstand als wesentlich ansieht, aufgrund der Fülle derAufgaben jedoch nicht in voller Tiefe abdecken kann und daherdelegiert.

Die Zusammensetzung der Arbeitsgruppen geschieht in Ab-sprache mit dem Vorstand aus der Gruppe heraus. Ganz bewusstist keine „Teilnehmerzahl“ festgelegt; jedes Mitglied soll dieMöglichkeit haben, sich nach seinen Möglichkeiten einzubrin-gen, bzw. die Arbeit in der Arbeitsgruppe auch wieder aufgebenoder einschränken zu können.

Das Modell der Arbeitsgruppe nimmt im Gegensatz zumModell des einzelnen Referenten mehr Rücksicht darauf, dassdie Arbeit mit Ausnahme der Geschäftsstelle im BDÜ NRW eh-renamtlich geschieht und neben vielfältigen anderen Verpflich-tungen des Einzelnen erledigt wird.

Durch den Gruppencharakter bleiben Wissen und Kontinui-tät erhalten, auch wenn sich die Zusammensetzung mit der Zeitändern mag. Neue Mitglieder werden leichter mit der Materievertraut und Ausscheidende brauchen nicht erst einen neuenMitarbeiter einzuarbeiten. Gute Ideen kommen oft im Aus-tausch miteinander.

Es ist eine große Freude zu sehen, wie die jeweiligen Ar-beitsgruppen zusammengefunden haben und einzelne Projektebereits in Angriff genommen wurden. In dieser Ausgabe des BDÜinfo NRW soll die erste Arbeitsgruppe vorgestellt werden; dieübrigen werden in lockerer Reihe folgen.

Gerhild Luschnat

Vor diesem Hintergrund hat der BDÜ NRW eine neue Arbeits-gruppe eingerichtet, die Existenzgründer unterstützt und ihnenals Ansprechpartner dient. Die neue Arbeitsgruppe besteht ausBabette Schrooten, Anja Bohlmann, Andrea Esters, JuliaScharping und Sina Ketschau.

Existenzgründer können sich zukünftig mit Fragen zu ver-schiedensten Themen an die Arbeitsgruppe wenden (siehe Kas-ten). Hierzu wird eine spezielle E-Mail-Adresse eingerichtet,unter der dieArbeitsgruppe erreichbar sein wird.

Die Arbeitsgruppe versteht sich vor allem als erster Ansprech-partner und Wegweiser für Existenzgründer. „Was wir natürlichnicht leisten können, ist eine detaillierte und vollumfänglicheBeratung zu sämtlichen Fragestellungen von Existenzgründern,allein schon, weil wir keine Rechts- oder Steuerberatung anbie-ten dürfen.

Uns geht es insbesondere darum, unsere Praxiserfahrungenmit anderen zu teilen und sie so auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit zu unterstützen“, so die Arbeitsgruppe. Ent-sprechend beantwortet die Arbeitsgruppe gern alle Fragen, diesich Übersetzer und Dolmetscher in der Anfangsphase ihrerSelbstständigkeit stellen, und gibt wertvolle Tipps, damit dieExistenzgründung gelingt.

Über die Kontaktmöglichkeiten für die Arbeitsgruppe Exis-tenzgründung informieren wir Sie so bald wie möglich auf derHomepage des BDÜ NRW sowie in der nächstenAusgabe des BDÜinfo NRW.

Sina Ketschau

Ein Blick hinter die Kulissen des BDÜ

� �info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 26BDÜ

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Rückblick

� �BDÜ info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 27

Besuch beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg

Am 6. Mai 2010 besuchte eine Gruppe Dolmetscher und Über-setzer aus verschiedenen Landesverbänden den EuropäischenGerichtshof in Luxemburg, um sich vor Ort ein Bild von derArbeit und derAtmosphäre dieser EU-Institution zu machen.

In einem straff organisierten, weil umfangreichen Programmhatte die Gruppe die Gelegenheit, an einer Verhandlung desGerichtshofes teilzunehmen. Die Rechtssache wurde im Vor-feld von einer fachkundigen Mitarbeiterin des EuGH eingehenderläutert. Da die insgesamt sieben Richter aus verschiedenenLändern wie Italien, Lettland, Polen und Malta kamen undjeder das Recht hat, in seiner Muttersprache zu sprechen,konnte man gleich einen Einblick in die Arbeit der Dolmetscheram Gerichtshof gewinnen.

Verhandelt wurde ein Rechtsstreit zwischen einem europä-ischen Automobilhersteller und einem deutschen Autohof, demehemaligen Vertragshändler. Geklärt werden sollten Unter-schiede zwischen europäischem und nationalem Recht, weshalbauch die Bundesrepublik Deutschland einen Vertreter schickte.

Im Anschluss an die Verhandlung erfuhr die Gruppe beieinem Gespräch mit einem Vertreter der deutschen Übersetzer-abteilung und mit einer Dolmetscherin der deutschen KabineInteressantes über den Arbeitsalltag der Dolmetscher und Über-setzer des EuGH. Der Sprachendienst stellt mit seinen fast 1.000Mitarbeitern rund 50 % des gesamten Personals des Euro-päischen Gerichtshofes. Die hier angestellten Übersetzer habeneine abgeschlossene juristische Ausbildung und übersetzen imDurchschnitt aus 5,58 der insgesamt 23 Amtssprachen in ihreMuttersprache. Die Dolmetscher des Gerichtshofs sollten min-destens drei Fremdsprachen passiv beherrschen. Bei ihnen isteine juristische Ausbildung nicht vorgeschrieben, sie könnenjedoch auf Fortbildungsangebote zurückgreifen. Nach derErweiterung der EU sind nunmehr 506 Sprachkombinationendenkbar, so dass es nicht verwundert, dass der Dolmetscher-dienst diesen Bedarf alleine nicht abdecken kann und daher dieDienste freiberuflicher Dolmetscher inAnspruch nimmt.

Ein Rundgang durch das Gerichtsgebäude, der auch einenBlick in die Dolmetschkabine beinhaltete, rundete diesen inte-ressanten und informativen Besuchstag ab. Weitere Informatio-nen zum Europäischen Gerichtshof finden Sie unter

.Sabine Bellert

„So, wie diese Figur unverzichtbarer Teil des Schachspielsist, ist Ihr Beitrag wichtig für die Zukunft der MülheimerOberstufenschüler“.

Mit diesem Satz und einer von den Schülern aus Ton gefertigtenSchachspielfigur bedankten sich die Organisatoren des Berufs-informationstags der Rotarier „Robis 2010“ bei den verschiede-nen Beteiligten.

Über 600 Schüler der Klassen 11 bis 13 haben am 27. Februar2010 am Gymnasium Heißen in Mülheim an der Ruhr an dieserVeranstaltung teilgenommen, die seit mehreren Jahren vonden drei in Mülheim ansässigen Rotary Clubs gemeinsam mitallen weiterführenden Schulen organisiert wird.

Große Firmen und Banken, die Arbeitsagentur, die Fach-hochschule Ruhr-West und die Universität Duisburg-Essen sowieVertreter von ca. 60 Berufsgruppen waren beteiligt. Und derBundesverband der Dolmetscher und Übersetzer NRW war auchdabei!

Nach der Begrüßung in einer freundlichen und persönlichenAtmosphäre durch die Schulleiterin Marion Krallmann, den Präsi-denten des Rotary Clubs Mülheim Dr. med. Jürgen-Gerhard Freiseund den Berufsdienstbeauftragten Robis 2010 Dr. med. DirkAlbrecht hatten die Schüler die Möglichkeit, sich in drei dervielen Kleingruppengespräche mit einem Referenten über dessenBeruf zu informieren. Ca. 25 Schüler und Schülerinnen fandenden Weg in den „Klassenraum" des BDÜ und wollten etwas überunseren Beruf, die Perspektiven und unseren Berufsalltag er-fahren. Der Austausch war rege, und die halbe Stunde, die fürjede Runde zur Verfügung stand, erwies sich als knapp bemessen.

Uns als Berufsverband bot diese Veranstaltung eine guteMöglichkeit, für die Jugendlichen einen Beitrag zur Orientie-rung in die berufliche Zukunft zu leisten. Und ganz nebenbei:eine nette Gelegenheit, am gedeckten Tisch im Lehrerzimmermit Vertretern anderer Branchen zu plaudern, uns vorzustellenund Kontakte zu knüpfen.

Marie-Thérèse Wagner

Das Prinzip derVielsprachigkeit

Der BDÜ auf demRobis 2010

www.curia.europa.eu

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Vorjahresniveau gehalten

388 Tagungsteilnehmer, 198 Ausstellungsbesucher und 43Aussteller — so lautet in Zahlen ausgedrückt die Bilanz dertekom-Frühjahrstagung am 29. und 30. April 2010 inSchweinfurt.

Mit diesem Ergebnis erreicht die Tagung das Niveau der Früh-jahrstagung 2009 in Dortmund und unterstreicht ihre Spitzen-position unter den europäischen Branchenereignissen für Tech-nische Kommunikation und Informationsentwicklung.

Zum Tagungsschwerpunkt „Erfolgreich im Wandel“ boten dieOrganisatoren sechs Podien an. Dort referierten und diskutier-ten bis zu sieben Experten über die unterschiedlichen Aspektedes technologischen und wirtschaftlichen Wandels und die Aus-wirkungen auf die Technische Kommunikation. Sechs Tutorialsund sechs Workshops ergänzten das Tagungsprogramm. Die in-haltliche Spanne reichte dabei vom praktischen Umgang mit re-daktionellen Anwendungen über Terminologie und Übersetzungbis zur Standardisierung von Produktinformationen.

Zahlreiche Neuheiten für die Technische Kommunikation prä-sentierten die 43 Aussteller. Gezeigt wurden Redaktions- undContent-Management-Systeme, Anwendungen für Übersetzungund Terminologiepflege, zur Prüfung von Textqualität sowie zurEntwicklung interaktiver Hilfesysteme. Außerdem zeigtenDienstleistungsunternehmen aus ganz Deutschland ihr Leis-tungsspektrum.

Auch die tekom hatte zur Frühjahrstagung einige Neuheitenvorbereitet. Zum Tagungsauftakt stellte der tekom-Vorsitzen-de Prof. Jürgen Muthig erste Ergebnisse der Frühjahrsumfrage2010 vor. Für die Umfrageergebnisse konnten 923 Fragebögenausgewertet werden, folgende Trends gehen daraus hervor:Immer mehr Technische Redakteure nutzen die Möglichkeitenberuflicher Qualifizierung, sei es in Form eines Studiums odereiner berufsbegleitenden Weiterbildung. Dem Arbeitsmarktbescheinigt die Umfrage eine positive Entwicklung. So rechnetdie Mehrheit der Befragten mit einem leichten Stellenanstiegin den kommenden drei Jahren.

Für Berufseinsteiger und Schulabsolventen hat der Fach-verband ein neues Internetangebot eingerichtet. Unter

findet sich alles Wissenswerte

über das Berufsbild „Technische/-r Redakteur/-in“. Ein we-sentlicher Bestandteil der Seite sind Erfahrungsberichte vonStudierenden undAbsolventen.

Ebenfalls neu ist die tekom-Studie „erfolgreiches Terminolo-giemanagement im Unternehmen“. Neben wesentlichen Grund-lagen der Terminologiearbeit geht die Studie auf spezielle Werk-zeuge ein. Ein weiterer Studienteil sind die Ergebnisse einerUmfrage, in der Unternehmen Terminologiearbeit bewerten.

Im Herbst veranstaltet die tekom ihre Jahrestagung, und zwarvom 3. bis 5. November. Veranstaltungsort sind die Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden. Mit etwa 3.100 Besuchern in 2009 zähltdie Jahrestagung zu den weltweiten Schrittmachern für Tech-nische Kommunikation und Informationsentwicklung.

Die nächste Frühjahrstagung findet am 14. und 15. April2011 statt. Dann ist die tekom im Kongresshotel in Potsdam zuGast.

Gregor Schäfer

tekom-Frühjahrstagung2010 beendet

Neuheiten der Aussteller und der tekom

Neues Informationsportal

Die nächsten Tagungen

www.beruf-technischer-redakteur.de

[email protected]

Rückblick

� �info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 28BDÜ

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Stammtische

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Die im Nachfolgenden aufgeführtenÜbersetzer- und Dolmetscherstamm-tische werden nicht alle von Mitglie-dern des BDÜ organisiert. Sie bietendie Möglichkeit zum Erfahrungsaus-tausch mit Kolleginnen und Kollegen.Bei Interesse wenden Sie sich bitte andie angegebenen Ansprechpartner.

Aachen:

Bielefeld / Paderborn:

Bielefeld:

Paderborn:

Bonn:

Dortmund:

Düsseldorf:

Duisburg und Umgebung:

Existenzgründer-stammtisch Essen:

Konferenzdolmetscher-stammtisch Essen:

Grevenbroich:

Köln:

Konferenzdolmetscher-stammtisch Köln:

Münster:

TM-Systeme:

1. Donnerstag im Monat, 20 Uhr,„Magellan“, Pontstr. 78, 52062 AachenAlicija Bloemer, Tel.: (0241) 44 50 375Helga Vogel, Tel.: (0241) 588 97

Letzter Freitag im Monat, 19 Uhr,abwechselnd in Bielefeld undPaderborn. Aktuelle Termine undTreffpunkte bitte erfragen!

Ort momentan wechselnd.Annekathrin Schlömp,

„Libori-Eck“, Liboriberg / EckeLiboristraße, 33098 PaderbornGabriele Ginzkey,

1. Mittwoch im Monat, 19 Uhr,„Chin. Restaurant am alten Rathaus“Wendy Marth, Tel.: (0228) 34 31 84

4. Mittwoch im Monat, 20 Uhr,„Taverna Epsilon“, Geschwister-Scholl-Str. 2, DortmundKatrin Pougin, Tel.: (0231) 59 82 44

3. Mittwoch im Monat, 19 Uhr,Restaurant „Mythos“,Hüttenstr. 110, 40215 DüsseldorfLorraine Riach,

Barbara Kochhan,Tel.: (0203) 75 78 568

4. Mittwoch in jedem ungeraden Monat,Babette Schrooten,Tel.: (0231) 9419339Cornelia Perthes,Tel.: (0201) 4868440

3. Montag in jedem ungeraden Monat,19 Uhr, China-Restaurant „Jade“ (Hbf),Rellinghauser Str. 6, 45128 EssenSabine Bellert,

Nadine Dönike,

1. Freitag im Monat, 19 Uhr,„Landhaus Fürth“,Jülicher Str. 136,Grevenbroich-Elsen,Dr. Ivana Drieschová,Tel.: (02181) 52 90

2. Dienstag im Monat, 20 Uhr,Asia Restaurant Buffet Chen,Hohenstaufenring 13, 50674 KölnSusanna Lips, Tel.: (0221) 32 31 65

2. Mittwoch im Quartal, 19 Uhr,Ort: „Kriescher“, Escher Str. 50,Köln-NippesAnn Peters, Tel.: (0221) 998 42 71

1. Montag im Monat,Wefer’s Bistro, Bergstraße 67,48143 MünsterBirgit Hall, Tel.: (02536) 81 38Ivo Tamm, Tel.: (02533) 91 92 87

1. Donnerstag in ungeraden MonatenRenate Dockhorn,Tel.: (02362) 91 32 86

[email protected]

[email protected]

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[email protected]

[email protected]

[email protected]

KleveBocholt

Minden

Heinsberg

Euskirchen

Siegburg

Rheine

Coesfeld

Gelsenkirchen Soest

Winterberg

Siegen

Arnsberg

GummersbachLeverkusen

Hamm

Wuppertal

Bochum

Bielefeld

Paderborn

DuisburgEssen

Düsseldorf

Münster

Dortmund

Aachen

Köln

Bonn

Grevenbroich

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Seminare des BDÜ NRW

Freitag, 9.7.2010, 10 Uhr bis 17 Uhr

Samstag, 10.7.2010, 10 Uhr bis 17 Uhr

Samstag, 10.7.2010, 10 Uhr bis 17 Uhr

Freitag, 27.8.2010, 10 Uhr bis 17 Uhr

Angebotserstellung, Kalkulation undNachkalkulation von Aufträgen

Die nützlichsten (kostenlosen) Internetanwen-dungen für Übersetzer und Dolmetscher

SDL TRADOS 2009 STUDIO VertiefungsseminarReferent: Wolfram BaurOrt: Mercure Hotel Köln City Friesenstraße

Referentin: Renate DockhornOrt: Geschäftsstelle des BDÜ NRW

In einem ersten Teil des Seminars werden Grundzüge der Ange-botserstellung behandelt: Was erwartet der Kunde von einemAngebot? Was gehört in ein Angebot? Wie kann ich meinenpotenziellen Kunden durch meinAngebot von meiner Leistungs-fähigkeit und von derAngemessenheit des von mir angebotenenPreises überzeugen? Ein gut gemachtes Angebot ist weit mehrals eine bloße „Preisangabe“. Die Teilnehmer können aucheigeneAngebote zum Seminar mitbringen und erhalten so in derDiskussion während des Seminars ein kritisches Feedback.

In einem zweiten Teil werden Grundzüge der Auftragskalku-lation behandelt: Welche Faktoren sind bei der Preiskalkulationzu berücksichtigen? Hier sollen sowohl betriebswirtschaftlicheFaktoren als auch aktuelle Preisentwicklungen auf dem Über-setzungsmarkt präsentiert und diskutiert werden. Schließlichwird auf die Bedeutung einer „Nachkalkulation“ nach Abrech-nung von Übersetzungsaufträgen eingegangen und die Nachkal-kulation als wichtige Grundlage dafür vorgestellt, künftige Auf-träge im Voraus besser kalkulieren zu können.

Referent: Ramon HansmeyerOrt: Mercure Hotel Köln City Friesenstraße

Das Internet entwickelt sich in rasantem Tempo, täglich kom-men neue Anwendungen mit immer neuen Möglichkeiten aufden Markt. Die Chancen und der potentielle praktische Nutzenden man aus diesen zumeist kostenlosen Programmen ziehenkann sind beträchtlich. So haben inzwischen viele Dienstleisterin den USA, die viel mit der Bearbeitung und Erstellung vonDokumenten zu tun haben (z. B. Anwaltskanzleien), ihre Büro-organisation und Archivierung weitgehend an diese neuenMöglichkeiten angepasst — mit großen Zeit- und Effizienz-gewinnen. Auch im Bereich des Marketing eröffnen sich aufdiesem Gebiet viele neue Wege. Dieser Kurs soll den Teilneh-mern einen Überblick über die im Moment aktuellen Web 2.0Anwendungen geben und insbesondere deren möglichen prak-tischen Nutzwert und Anwendungsmöglichkeiten für den Über-setzeralltag verdeutlichen. Es werden eine Vielzahl von An-wendungen kurz vorgestellt und erklärt aus denen dann jederTeilnehmer die für sich interessantesten herausgreifen kann.Hierfür müssen die Teilnehmer keine umfangreichen Vorkennt-nisse im Bereich Internet aufweisen — es reicht zu wissen wie

man im Internet surft. Beispiele für Nutzungsmöglichkeiten dervorgestelltenAnwendungen:

Mobile DokumentenerfassungIhr Mobiltelefon auf dem RechnerUmfassender Kalender und ZeitplanerModernste EmailverwaltungBuchhaltung vereinfachen

Referentin: Renate DockhornOrt: Geschäftsstelle des BDÜ NRW

Folgende Themen bilden einen roten Faden für dieses TRADOSVertiefungsseminar in Köln, das sich an SDL TRADOS 2009 Anwen-der richtet, die entweder ein SDL TRADOS 2009 Grundlagen-seminar besucht haben oder bereits über Erfahrung als Über-setzer/Übersetzerin mit dieser Programmversion verfügen:

MultiTerm und die Integration von MultiTerm-Termbanken in SDL TRADOS 2009Benutzerdefinierbare Einstellungen in den verschiede-nen Ansichten von SDL TRADOS 2009Batch-Funktionen wie Analyse und Vorübersetzung unddas Erstellen von Projekt-TMs,Qualitätssicherungsfunktionen in SDL TRADOS 2009Auto Suggest, AutoPropagate, QuickPlace und Co.Was ist was?

Die vorgenannten Themen bilden deshalb einen „roten Faden“,weil die Priorität in diesem Seminar auf den Anwendungsfragenvon Seiten der Teilnehmer liegt, die sich in der Praxis oder imGrundlagenseminar ergeben haben.

Um möglichst optimal auf die Teilnehmer eingehen zukönnen, ist die Teilnehmerzahl auf 11 Personen beschränkt. ImSeminarpreis inbegriffen sind die Tagungsgetränke und Snackssowie ein Mittagessen. Das Mitbringen eines Notebooks ist nichterforderlich, da die Referentin die Funktionen über Beamer imSystem erläutert. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, vorabihre Fragen per E-Mail einzuschicken.

In diesem Seminar erhalten die Teilnehmer eine Einführung indas neue Translation Memory-System SDL TRADOS 2009 Studio

SDL TRADOS 2009 STUDIO Grundlagenseminar

SDL TRADOS 2009 STUDIO Grundlagenseminar

Berufsrecht für Dolmetscher und ÜbersetzerTeil 2

Summer School Rechtssprache 2010

Referentin: Renate DockhornOrt: Geschäftsstelle des BDÜ NRW

Referent: Manuel CebullaOrt: Geschäftsstelle des BDÜ NRW

Referenten: DiverseOrt: Mercure Hotel Köln City Friesenstraße

2. Block Strafrecht (nur gemeinsam mit 1. Block buchbar)

Freitag, 9.7.2010, 10 Uhr bis 17 Uhr

Sonntag, 11.7.2010, 10 Uhr bis 17 Uhr

Donnerstag, 26.8.2010, 9 Uhr bis Sonntag,29.8.2010, 17:30 Uhr

AUSGEBUCHT!

AUSGEBUCHT!

AUSGEBUCHT!

Seminare & Veranstaltungen

� �info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 30BDÜ

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Freelance von SDL TRADOS, das sich in dieser Version in einemvöllig neuen Gewand präsentiert. Der Einsatz in Word und Tag-Editor ist einer neuen integrierten Benutzeroberfläche gewi-chen und das System setzt nunmehr auf den offenen StandardXLIFF statt des proprietären TTX.

Die Referentin stellt in diesem Seminar die neue Benut-zeroberfläche und den Einsatz des Tools vor und ermöglicht denTeilnehmern einen ersten Einstieg in die sinnvolle Nutzung desTools. Dabei zieht sie auch Parallelen zu SDL TRADOS 2007 undermöglicht so bisherigen Nutzern der älteren TRADOS-Versio-nen einen sinnvollen Umstieg auf das neue Tool.

Allgemeine Einführung, erstmaliges Einrichten vonSDL TRADOS Studio 2009Kompatibilität mit anderen TM-Systemen und älterenTRADOS-VersionenAnlegen von Translation MemoriesÜbersetzen von Dokumenten ohne ProjektanlageÜbersetzen von Dokumenten mit ProjektanlageProjektabschlussIntegration von Übersetzungsdaten aus der Zeit„vor TRADOS“ mit WinAlign

Es ist nicht erforderlich, dass die Teilnehmer Notebooks mit-bringen, da das Programm mit den verschiedenen Funktionen inForm einer Live Demo am System von der Referentin erläutertund über Beamer dargestellt wird. Um möglichst optimal aufdie Teilnehmer eingehen zu können, ist die Teilnehmerzahl auf11 Personen beschränkt. Im Seminarpreis inbegriffen sind dieTagungsgetränke und Snacks sowie ein Mittagessen.

Referentin: Barbara Müller GrantOrt: Mercure Hotel Köln City Friesenstraße

In diesem Workshop wird zunächst kurz auf die Richtlinie für dieAnfertigung von Urkundenübersetzungen eingegangen. Dasdeutsche Gerichtswesen und die eventuell anfallenden Text-sorten werden beleuchtet.Anschließend werdenAusschnitte ausverschiedenen juristischen Texten analysiert, wie z. B. Schei-dungsurteil, Vollmacht, Registerauszug, Strafbefehl, Klage-schrift, einstweilige Verfügung.

Zielgruppe: Übersetzerinnen und Übersetzer, die bereitsjuristische Texte übersetzen und ihre Kenntnisse vertiefenmöchten oder die sich auf die Übersetzung von juristischenTexten vorbereiten möchten.

Ort: BEW Bildungszentrum für die Entsorgungs- undWasserwirtschaft GmbH · Essen

Selbstständig arbeitende Literaturübersetzer/-innen, Graduierte sowie fortgeschrittene Studierende derLiteratur- und Sprachwissenschaften sowie allgemein anliterarischer Übersetzung Interessierte.

Die Summer School besteht einerseits aus Veran-staltungen und Formaten, die als Weiterbildungsangebot inte-ressant sind und sich zentralen Problemen des Übersetzer/-innen-Alltags sowie Aspekten interkultureller Kommunikationund Vermittlung widmen. Andererseits stehen Vorträge, Erfah-rungsberichte, Autorenlesungen (mit Übersetzung), moderierteDiskussionen und Workshops auf dem Programm. Diese Veran-staltungen dienen auch dem Brückenschlag zwischen der Uni-versität und einem breiteren Publikum, das sich für die Rolle vonÜbersetzer/innen in Kultur und Gesellschaft interessiert.

Prof. Dr. Monika Gomille; Dipl.-Übersetzerin,Barbara Stolz (Institut für Anglistik und Amerikanistik V)

120 Euro

Barbara Stolz ( ),Hanna Ohlrogge ( )

Ort und Veranstalter:ADÜ Nord, HamburgWeitere Informationen erhalten Sie unter .

Ort und Veranstalter:

Die Schwerpunkte können einzeln gebucht werden und kostenzwischen 250 und 500 Euro, Mitglieder von Schwerpunkt Web-site-Lokalisierung erhalten einen Nachlass.

Anmeldung möglichst frühzeitig mit Online-Anmeldeformu-lar oder direkt an folgende Adresse: Karl-Heinz Freigang, Fach-richtung 4.6, Universität des Saarlandes, Postfach 151150,66041 Saarbrücken, Tel.: 0681 / 302-2929; Fax: 0681 / 302-4440; E-Mail: .

Themen:

Referentin: Renate DockhornOrt: Geschäftsstelle des BDÜ NRW

Ort: Mercure Hotel Köln City Friesenstraße

Ort und Veranstalter: Campus Universität Düsseldorf

Universität des Saarlandes

SDL TRADOS 2009 STUDIO Vertiefungsseminar

Summer School Literaturübersetzen

Einführung in das Bank- und Börsenwesen —Weiterbildungsseminar für Sprachmittler

Fortbildungsseminar Computer & Übersetzen

Übersetzen von juristischen Fachtexten

Summer School Rechtssprache 2011

Die Facetten der Fachtextübersetzung2. Symposium des BDÜ NRW

Zielgruppe:

Kursinhalt:

Projektleitung:

Kursgebühren:Anmeldung und mehr Information:

Über Ihr Interesse freuen sich:

Samstag, 28.8.2010, 10 Uhr bis 17 Uhr

Samstag, 25.9.2010, 10 Uhr, bis Sonntag,26.9.2010, 17 Uhr

Samstag, 4.9.2010, 10 Uhr bis 17 Uhr

30.6.2011 bis 3.7.2011 (1. Block: SchwerpunktZivilrecht), 1. bis 4.9.2011 (2. Block: SchwerpunktStrafrecht), 24.9.2011 (Klausurtermin)

3. bis 5.8.2010

Freitag/Samstag, 5./6.11.2010

Schwerpunkt TM-Systeme: 20.9. bis 24.9.2010Schwerpunkt Untertitelung: 25.9. bis 26.9.2010Schwerpunkt Software-Lokalisierung: 27.9. bis 28.9.2010Schwerpunkt Website-Lokalisierung: 29.9. bis 30.9.2010

Bitte vormerken:

Weitere Termine

www.literaturuebersetzen.uni-duesseldorf.de

[email protected]@phil-fak.uni-duesseldorf.de

www.adue-nord.de

[email protected]

Seminare & Veranstaltungen

� �info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 31BDÜ

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Ihren in der Kurzbeschreibung als Handbuch titulierten prak-tischen Hinweisen für eine erfolgreiche mehrsprachige Er-ziehung stellt sie einen kurzen und übersichtlichen Abriss desaktuellen Standes der wissenschaftlichen Untersuchungen zumBilingualismus voran. Besonders hilfreich ist dabei die einlei-tende Klärung wichtiger Begriffe und Sachverhalte im Zusam-menhang mit der Definition der unterschiedlichen Formen vonMehrsprachigkeit. Diese Begriffsklärung sollte als unerlässlicheVoraussetzung für die Formulierung des eigenen Anspruchs vonEltern an eine zweisprachige Erziehung ihrer Kinder angesehenwerden, da die unterschiedlicheAusprägung von Mehrsprachig-keit in der öffentlichen Diskussion oftmals nicht differenziertgenug betrachtet wird.

Den erfahrungspraktischen Hintergrund für die anschlie-ßende Erörterung der Voraussetzungen sowie der möglichensituativ bedingten individuellen Methodik der zweisprachigenErziehung liefern der einschlägigen wissenschaftlichen Litera-tur entnommene Fallbeispiele erfolgreicher mehrsprachiger Er-ziehung. Zusätzlich fließen die Ergebnisse einer von derAutorinselbst durchgeführten, vom Umfang her allerdings etwas be-grenzten und daher nur in Ansätzen repräsentativen Frage-bogenaktion unter Familien, die den Weg der mehrsprachigenErziehung mit unterschiedlicher Ausprägung und unterschiedli-chem Erfolg beschritten haben. Ergänzt wird der analytischeKorpus durch das im Anhang detailliert wiedergegebene Fall-beispiel der zweisprachigen Erziehung der eigenen Tochter.

In Form eines praktischen Ratgebers beleuchtet die Autorinim Hauptteil des Buches verschiedene relevante Fragen imZusammenhang mit der angemessenen Methodik für die mehr-sprachige Erziehung aus Sicht interessierter Eltern. Dabei gibtsie dem Leser durch die übersichtliche Gliederung zudem dieMöglichkeit, gezielt Fragestellungen nachzuschlagen, die aufdem anspruchsvollen Wege der erzieherischen Vermittlungeiner Zweitsprache auftauchen können bzw. müssen.

Die Autorin beleuchtet die Thematik recht umfassend.Interessant wäre eventuell zusätzlich noch eine Erörterung desmöglicherweise entstehenden Konfliktes gewesen, der sich ausder Diskrepanz des von den Autorin und anderen Gleichge-sinnten Ansatzes der mehrsprachigen familiären Erziehung undder im deutschen Bildungssystem nach wie vor stark veranker-ten Didaktik der „vokabelbasierten“ Vermittlung von „Fremd“-Sprachen im Schulunterricht ergeben kann.

Insgesamt liefert das zwischen einem praktischen Nachschla-gewerk und einer trivialwissenschaftlichen Abhandlung ange-siedelte Buch eine solide Grundlage für (allerdings intellektuellentsprechend vorgebildete) Eltern, die das zeitlich und pädago-gisch sehr anspruchsvolle Projekt der mehrsprachigen Erziehung

ihrer Kinder angehen möchten. Wichtig erscheint in diesemZusammenhang der Hinweis der Autorin, bei diesem Ansatz derErziehung sei „Dogmatismus fehl am Platz, Ängste jedoch auch“.Der dogmatische Aspekt ist hierbei im Sinne eines strikten, zustark durch den eigenen intellektuellen Anspruch der Elterngeprägten Ansatz und „Ängste“ vor allem als unbegründete undauf Grund fehlender Informationen entstehende Ängste zu ver-stehen.

Gerade für akademisch ausgebildete Sprachmittler und ver-gleichbar vorgebildete Leser ein informativer und gegebenen-falls für den Eigengebrauch geeigneter Ratgeber.

Klaus Ziegler

267 SeitenVerlag Auf dem RuffelISBN: 9783933847317

Preis: 16,90 €

Buchtipp/Rezension

� �info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 32BDÜ

Inés María Jiménez:Mut zur MehrsprachigkeitDieAutorin, die selbst ihre Zweitsprache Spanisch (trotz eines familiären mehrsprachigen Hintergrundes) erst auf dem Wegeder Erwachsenenbildung erlernte, nimmt ihre eigene Erfahrung mit der bilingualen Erziehung ihrer Töchter als Grundlagefür die wissenschaftliche und vor allem praxisbezogene Erörterung der Thematik der mehrsprachigen Erziehung.

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Neue Mitglieder im BDÜ NRW

� �BDÜ info NRW | 2. Ausgabe 2010 | Nr. 32 | Juni 2010 | Seite 33

HerzlichWillkommen!

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Glosse

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In diesem Jahr hatte ich den Ansatz mangels zündender Ideennoch nicht weiterverfolgt, bis … bis mein Mann auf die grandio-se Idee kam, unseren beiden entzückenden Töchtern in Vorfelddes Turniers jeweils eine Vuvuzela zu schenken.

Wer nicht weiß, was das ist, aber auf Grund des Namens zuRecht schon Schlimmes ahnt: es handelt sich hierbei um die insüdafrikanischen Fußballstadien gerne zu Gehör gebrachteTröte, die im Fernsehen wie ein Hornissenschwarm klingt, imeigenen Haus klingt sie – nun ja, ich möchte nicht näher daraufeingehen. Leider geht sie nicht schnell kaputt.

So ein Gerät kauft natürlich nicht jemand, der sein Büro inder gleichen Immobilie wie seine privaten Wohnräume hat,sondern die meiste Zeit seines Tages vorzugsweise in einemschönen, ruhigen Büro weit, weit weg verbringt. Dies bei mirnicht der Fall. Nach einem entnervenden Nachmittag, den ichdamit verbracht hatte, meinen telefonischen Gesprächspart-nern verschiedene Erklärungen für das unvermutete Hinter-grundgetute aufzutischen, versuchte ich, die Sache kreativanzugehen.

Zunächst vereinbarte ich mit den Töchtern ein Zeichen,wann das Getute erwünscht sei, nämlich bei ungebetenenWerbeanrufen. Das klappte schon einmal prima. „Guten Tag, ichrufe von *** an, wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Telefon-anschluss?“ TRÖÖÖÖÖÖÖÖTT! Schon hatte sich der Anruf erle-digt. Säumige Rechnungszahler? Auch kein Problem mehr. Stattlästiger Mahnungen trötete ich munter durchs Telefon und werdann immer noch nicht zahlte, dem drohte ich einen Hausbesuchan. Schnell waren alle ausstehenden Rechnungen beglichen.

Mittlerweile war ich auf den Geschmack gekommen. Interes-sante Aufträge bejubelte ich mit fröhlichem Getute. Jedemabgeschlossenen Auftrag ließ ich ein triumphales Abschluss-konzert folgen. Mein Mann, den ich Abends bisher immer ausRache mit einem lauten Trööt ins Ohr begrüßt hatte, versuchtemittlerweile immer öfter, die Tröten vor mir zu verstecken. DenBogen überspannte ich leider, als ein Kunde bei einer zähenPreisverhandlung nicht locker lassen wollte. Im Eifer desGefechts entschied ich mich, meinen Forderungen mit Unter-stützung der Vuvuzela Nachdruck zu verleihen. Unnötig, zuerwähnen, dass auf diese Art und Weise kein Geschäft zustandekam. Der Kunde war kein Fußballfan.

Danach beschloss ich, die Vuvuzela nur noch beim Fußball-gucken zu verwenden und siehe da, auch die Nachbarn grüßtenwieder. Die Insekten kehrten in unseren Garten zurück (auchdie Hornissen). Alles normalisierte sich, die nervigen Werbe-anrufe, die mitunter trödeligen Zahlungseingänge und auch dieGeschäftsbeziehungen stabilisierten sich zum Glück wieder.Nur mein Mann hat noch ein leichtes Fiepen im Ohr, aber dahabe ich kein Mitleid!

Berit Fischbach

Die WM-PlageBald ist es wieder soweit, die WM geht los und das ganze Land fällt ins Fußballfieber. Schon vor vier Jahren hatte ich mir —angeregt von den einfallsreichen Werbekampagnen beispielsweise großer Baumarktketten — Gedanken darüber gemacht,ob sich dieses Megaevent auch für Freiberufler nutzen ließe, zum Beispiel im Rahmen des Marketing: 20% Nachlass auf alleÜbersetzungen, wenn Deutschland ins Halbfinale kommt, u.ä. …

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Redaktion: Barbara Kochhan, Böckumer Burgweg 11b, 47259 Duisburg, [email protected]: Nadine Dönike, Berit Fischbach, Barbara Kochhan, Babette SchrootenLektorinnen: Sayneb Al-Baghdadi, Sabine Bellert, Julia Breker, Marie-Andrée Brenner, Evelyn F. Ehlert, Susan A. Golabi, Natascha RenzGestaltung: Thorsten Weddig | Grafik&Layout, 45329 Essen, infoDruck: Druckerei Neuer Weg, Alte Bottroper Str. 42, 45356 Essen

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Annahmeschluss für Beiträge und Anzeigen für die nächste Ausgabe: 15. September 2010

ImpressumHerausgeber und v.i.S.d.P.:Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ)Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.Der Vorstand, Bobstraße 22, 50676 KölnVereinsregister-Nr. 2037, Amtsgericht Bergisch Gladbach

Bitte vormerken:

Die Facetten der Fachtextübersetzung2. Symposium des BDÜ NRW

Summer School Wirtschaft 2011Grundlagen Banken und Finanzen

25. und 26. September 2010

6. bis 8. Juli 2011

Veranstaltungsort: Mercure Hotel Köln City Friesenstraße

Veranstaltungsort: Fachhochschule Köln / Institut fürTranslation und mehrsprachige Kommunikation (ITMK)

Summer School Rechtssprache 201130. Juni 2011 bis 3. Juli 2011 (1. Block: Schwerpunkt Zivilrecht)1. bis 4. September 2011 (2. Block: Schwerpunkt Strafrecht)24. September 2011 (Klausurtermin)Veranstaltungsort: BEW Bildungszentrum für dieEntsorgungs- und Wasserwirtschaft GmbH · Essen


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