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Die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG)

Date post: 07-Feb-2017
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mitteilungen der österreichischen gesellschaft für innere medizin Die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG) 491 1 3 Die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG) ist eine multiprofessionelle wissenschaftliche Vereinigung von ÄrztInnen, Pflegenden und vieler weiterer Berufsgruppen, die mit der Betreuung schwerkranker Patienten mit fort- geschrittenem Leiden und eingeschränkter Lebenserwar- tung befasst sind. Sie unterstützt Initiativen in Forschung, Fortbildung und praktischer Ausübung von Palliative Care mit dem Ziel der Stärkung der einzelnen Disziplinen und ihrer Interprofessionalität. Palliative Care steht dabei für einen umfassenden Betreuungsansatz, der durch die Behandlung physischer, psychischer, sozialer und spiri- tueller Probleme die Lebensqualität unheilbar erkrankter schwerkranker Menschen und deren Familien verbessert. Geschichte der OPG Die Gründung der OPG erfolgte 1999 auf Initiative von Dr. Michaela Werni und Dr. Franz Zdrahal. Dem Grün- dungsvorstand gehörten neben Vertretern der wichtigs- ten medizinischen Fachgruppen, die Palliativpatienten betreuen, wie Onkologen, Schmerztherapeuten oder Strahlentherapeuten, auch Vertreter aller Berufsgrup- pen, die in Palliative Care tätig sind an, wie Pflegende, Seelsorger oder Sozialarbeiter. 2010 erfolgte unter unver- änderter Beibehaltung der Multiprofessionalität der OPG eine Strukturänderung des Vorstandes. Dieser besteht nun neben den vereinsrechtlich notwendigen Funk- tionsträgern aus den Leitern von fünf Arbeitsgruppen, die zu den emen Palliativpflege, Ethik, Geriatrie, Aus- bildung und Sozialarbeit eingerichtet wurden. Ziele der OPG Die OPG versteht sich in ihrer Struktur und in ihren Auf- gabenstellungen als eine interdisziplinäre wissenschaft- liche Gesellschaft mit den Zielen, die persönlichen Kontakte unter den Mitgliedern und die Beziehungen zu den entsprechenden ausländi- schen Gesellschaften zu fördern, die Interaktion aller in Palliative Care tätigen Berufs- gruppen in der täglichen Praxis zu stärken, die wissenschaftliche Basis der einzelnen Betreuungs- felder zu verbessern, der Erarbeitung von Standards für die Ausbildung in Palliative Care im medizinischen und anderen Bereichen, die Fort- und Weiterbildung in Palliative Care zu unterstützen, Empfehlungen und Leitlinien für die Diagnostik und erapie herauszugeben sowie Empfehlungen, Richt- linien und Stellungnahmen zu anderen das Fachge- biet betreffenden Fragen und emen abzugeben, die Anliegen der Palliative Care in der Öffentlichkeit darzustellen. Ausbildung in Palliativmedizin Zunehmend werden in der universitären medizinischen Ausbildung palliativmedizinische emen angespro- chen. Die post-promotionelle Ausbildung in Palliativme- dizin ist derzeit dadurch gekennzeichnet, dass sie zwar an den 28 Palliativstationen in Österreich möglich ist und auch stattfindet. Sie schlägt sich aber derzeit nicht struk- turierterweise, etwa in einer eigenen Fach- oder Zusatz- fachausbildung nieder, die die OPG anstrebt. Die OPG bietet deshalb in Kooperation mit der Öster - reichischen Ärztekammer einen berufsbegleitenden Diplomlehrgang für Palliativmedizin an, der sich über ein Jahr erstreckt. Jährlich erwerben etwa vierzig Kolle- gen das entsprechende Diplom. Univ.-Prof. Dr. Herbert Watzke Präsident Wiener klinische Wochenschrift The Central European Journal of Medicine Wien Klin Wochenschr (2013) 125:491 DOI 10.1007/s00508-013-0415-2 Die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG) Online publiziert: 14. August 2013 © Springer-Verlag Wien 2013
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Page 1: Die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG)

mitteilungen der österreichischen gesellschaft für innere medizin

Die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG) 4911 3

Die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG) ist eine multiprofessionelle wissenschaftliche Vereinigung von ÄrztInnen, Pflegenden und vieler weiterer Berufsgruppen, die mit der Betreuung schwerkranker Patienten mit fort-geschrittenem Leiden und eingeschränkter Lebenserwar-tung befasst sind. Sie unterstützt Initiativen in Forschung, Fortbildung und praktischer Ausübung von Palliative Care mit dem Ziel der Stärkung der einzelnen Disziplinen und ihrer Interprofessionalität. Palliative Care steht dabei für einen umfassenden Betreuungsansatz, der durch die Behandlung physischer, psychischer, sozialer und spiri-tueller Probleme die Lebensqualität unheilbar erkrankter schwerkranker Menschen und deren Familien verbessert.

Geschichte der OPG

Die Gründung der OPG erfolgte 1999 auf Initiative von Dr. Michaela Werni und Dr. Franz Zdrahal. Dem Grün-dungsvorstand gehörten neben Vertretern der wichtigs-ten medizinischen Fachgruppen, die Palliativpatienten betreuen, wie Onkologen, Schmerztherapeuten oder Strahlentherapeuten, auch Vertreter aller Berufsgrup-pen, die in Palliative Care tätig sind an, wie Pflegende, Seelsorger oder Sozialarbeiter. 2010 erfolgte unter unver-änderter Beibehaltung der Multiprofessionalität der OPG eine Strukturänderung des Vorstandes. Dieser besteht nun neben den vereinsrechtlich notwendigen Funk-tionsträgern aus den Leitern von fünf Arbeitsgruppen, die zu den Themen Palliativpflege, Ethik, Geriatrie, Aus-bildung und Sozialarbeit eingerichtet wurden.

Ziele der OPG

Die OPG versteht sich in ihrer Struktur und in ihren Auf-gabenstellungen als eine interdisziplinäre wissenschaft-liche Gesellschaft mit den Zielen,

• diepersönlichenKontakteunterdenMitgliedernunddie Beziehungen zu den entsprechenden ausländi-schen Gesellschaften zu fördern,

• dieInteraktionallerinPalliativeCaretätigenBerufs-gruppen in der täglichen Praxis zu stärken,

• diewissenschaftlicheBasisdereinzelnenBetreuungs-felder zu verbessern,

• der Erarbeitung von Standards für die Ausbildungin Palliative Care im medizinischen und anderen Bereichen,

• die Fort- und Weiterbildung in Palliative Care zuunterstützen,

• EmpfehlungenundLeitlinienfürdieDiagnostikundTherapie herauszugeben sowie Empfehlungen, Richt-linien und Stellungnahmen zu anderen das Fachge-biet betreffenden Fragen und Themen abzugeben,

• dieAnliegenderPalliativeCare inderÖffentlichkeitdarzustellen.

Ausbildung in Palliativmedizin

Zunehmend werden in der universitären medizinischen Ausbildung palliativmedizinische Themen angespro-chen. Die post-promotionelle Ausbildung in Palliativme-dizin ist derzeit dadurch gekennzeichnet, dass sie zwar an den 28 Palliativstationen in Österreich möglich ist und auch stattfindet. Sie schlägt sich aber derzeit nicht struk-turierterweise, etwa in einer eigenen Fach- oder Zusatz-fachausbildung nieder, die die OPG anstrebt.

DieOPGbietetdeshalbinKooperationmitderÖster-reichischen Ärztekammer einen berufsbegleitenden Diplomlehrgang für Palliativmedizin an, der sich über einJahrerstreckt. JährlicherwerbenetwavierzigKolle-gen das entsprechende Diplom.

Univ.-Prof. Dr. Herbert WatzkePräsident

Wiener klinische WochenschriftThe Central European Journal of Medicine

Wien Klin Wochenschr (2013) 125:491DOI 10.1007/s00508-013-0415-2

Die Österreichische Palliativgesellschaft (OPG)

Online publiziert: 14. August 2013© Springer-Verlag Wien 2013

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