Date post: | 05-Apr-2015 |
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Die Messung des Leistungsmotivs mittels TAT
Seminar: Motivationsdiagnostik
Seminarleiter: Herr Wutke
17. Juni 2009
Marleen Stelter, Michael Kursawe
Gliederung
Motive Leistungsmotiv Messung des Leistungsmotivs
TAT TAT- Modifikation nach McClelland Auswertung des TAT
Beispiel Gütekriterien
Motive
Anschlussmotiv
Machtmotiv
Leistungsmotiv Bedürfnis, sich mit Gütestandards
auseinanderzusetzen und Tüchtigkeitsmaßstäbe zu übertreffen
Leistungsmotiv
Antrieb zum Handeln geht von Person selbst aus Andere übertreffen Sich selbst übertreffen
Voraussetzungen: persönliche Freiheit; gesellschaftl. Anerkennung des Individuums abhängig von dessen Leistungsbereitschaft
Leistungsmotiv hat hohen Stellenwert in der Gesellschaft
Messung des Leistungsmotivs
Direkte Messung: Standardisiertes Stimulusmaterial Vorgegebenes Antwortformat
Vorteile: Einfache Auswertbarkeit Hohe psychometrische Qualität
Nachteile: Soziale Erwünschtheit Person kennt die eigenen Motive nicht oder eingeschränkt
(Murray)
Messung des Leistungsmotivs Indirekte Messung (McClelland): TAT
Projektives Verfahren Offenes Stimulusmaterial
Vorteile: Lebensnahe Testsituation Vorstellungen, Erfahrungen werden einbezogen
Nachteile: Gewünschte Information muss aus Antwortfülle
herausgefiltert werden Kein psychometrischer Wert
Thematischer Apperzeptionstest (TAT)
Projektion nach Freud: Abwehrmechanismus, der es Paranoikern ermöglicht, eigene Gefühle und Handlungsimpulse, die sie nicht als ihre eigenen akzeptieren können, anderen zuzuschreiben
Heute: Normalisierung des Projektionsbegriffes
TAT (Murray)
• Dem Probanden werden 20 Tafeln mit Bildern vorgelegt eine Geschichte soll generiert werden
• Leitfragen:1. Was geschieht auf dem Bild?2. Was fühlen die dargestellten Personen und
welche Absichten haben sie?3. Wie ist es zu der Situation gekommen?4. Wie geht die Geschichte weiter?
TAT und Motive
Atkinson und McClelland (1948): Manipulation des Motivationszustands Matrosen eines U-Bootes wurden TAT Tafeln
vorgelegt Matrosen hatten 1, 4 oder 16 Stunden nichts
gegessen
Häufiger essensbezogene Themen bei deprivierten Matrosen
TAT Modifikation nach McClelland
Änderung des Testmaterials des TAT Tafeln mit leistungsbezogenen Themen Nach Präsentation der Tafel, soll eine Geschichte
erzählt werden Geschichten werden in Leistungsstufen unterteilt:
Leistungsthematische (PW +1) Leistungsneutral (PW 0) negatives Indiz für LM (PW -1)
Auswertungsschlüssel
Bsp. TAT nach McClelland
Bsp. TAT nach McClelland
Bsp. TAT nach McClelland
Auswertung des TAT
1. Schritt: Ist eine Leistungsthematik in der Geschichte
vorhanden? Auseinandersetzung mit Gütemaßstab Erbringung einzigartiger Leistung Verfolgen langfristiger Ziele
Leistungsthematik Punktwert: 1 Leistungsneutral (keine der 3 Kriterien =
Routinearbeit) Punktwert: 0 Andersthematische Aktivitäten
(neg. Leistungsmotiv) Punktwert: -1
Kurzer Exkurs: Schema eines zielgerichteten Handlungsablaufs
Auswertung des TAT
2. Schritt: (Geschichten mit Leistungsthematik) Aus dem Modell des Handlungsablaufs wurden
Kategorien abgeleitet (z.B. Erfolgserwartung) Für jede Kategorie die in der Geschichte festgestellt
wird, wird ein Punkt vergeben. Kennwert des augenblicklichen Leistungsmotivs
(nAchievment) = Summe der Punkte über alle Kategorien und Geschichten
Auswertung eines Beispiels:
Anregungsbedingungen für das Leistungsmotiv
McClelland et. al. setzten den TAT zur Forschung ein.
Studie zu Anregungsbedingungen:
Vor dem Schreiben der Geschichten werden Motivationszustände unterschiedlicher Intensität angeregt:
Entspannt Neutral Leistungsorientiert Erfolg Misserfolg Erfolg-Misserfolg
H: Je entspannter desto geringer die Motivanregung
Höchste Motivanregung bei Misserfolg (= Deprivation der Leistungsmotivation)
Ergebnis: Die Kennwerte steigen mit wachsendem Grad der Motivanregung an
Später betont McClelland die Kontrastierung zwischen der entspannten und der leistungsorientierten Bedingung
Gütekriterien: Objektivität
Von Durchführungsbedingungen abhängig Versuch einer Standardisierung der Testsituation:
Einbettende Situationsmerkmale Testanweisungen Durchführungsbedingungen (Einzel- vs. Gruppe…) Auswertungsschlüssel für Inhaltsanalyse
Die kategoriale Übereinstimmung beträgt mindestens 85% Die Interrater-Korrelationen liegen zwischen .80 und .95. Es sind auch Computerprogramme zur Inhaltsanalyse von
TAT-Geschichten entwickelt worden.
Trotzdem letztlich nicht sehr objektiv!!
Gütekriterien: Reliabilität
• Retest-Intervall von 3-5 Wochen: zwischen .40 und .60.• Die Instruktion der Aussage eine Woche später nach der
1.Testung Sich in die ehemalige Testsituation hineinzuversetzen und
möglichst ähnliche Geschichten zu schreiben .61 Sich nicht darum kümmern, ob die jetzigen Geschichten den
früheren glichen .58 Sich zu bemühen, möglichst neuartige Geschichten zu
schreiben .27• Die Homogenität des TAT hat sich als sehr gering erwiesen, und
zwar ganz unabhängig davon, ob die Bilder oder die Inhaltskategorien als Items betrachtet werden.
Passt eine Retest-Reliabilität überhaupt zum Konzept des Leistungsmotives?- Leistungsmotivation ist variabel (möglicherweise kein Trait)
Gütekriterien: Validität
Die Testergebnisse des TAT sind in dem Sinne konstruktvalide, dass sie mit theoretisch vorhergesagten „wahren“ Motivwerten gut übereinstimmen.
Es gibt nur wenig publizierte Daten zur Normierung von TAT-Verfahren und Versuche, Paralleltest-Serien zu entwickeln, kamen leider nicht über das Anfangsstadium ihrer Entwicklung hinaus.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!!!
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