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Die Landfrau

Date post: 12-Mar-2016
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Eine Reportage über mich und meinen Garten
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frau Land Für alle, die das Landleben lieben Juni /Juli /August 2/2012 MEIN LEBENSTRAUM Ein Sommer auf der Alm 15 Ideen aus dem Landleben NATUR GENIESSEN der Landfrauen DIE BESTEN REZEPTE Deutschland 5,00 Österreich 5,90 Schweiz 10,50 SFr frau Land LAND frau 2/12 Zu gewinnen Wohlfühl- Wochenende zu zweit NEU L AND L EBEN spezial
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Page 1: Die Landfrau

frauLandFür alle, die das Landleben lieben Juni /Juli /August 2/2012

MEIN LEBENSTRAUM

Ein Sommerauf der Alm

15 Ideen aus dem Landleben

NATUR GENIESSEN

der LandfrauenDIE BESTEN REZEPTE

Deutschland 5,00 !Österreich 5,90 !

Schweiz 10,50 SFrfrauLa

nd

LA

ND frau

2/1

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Zu gewinnenWohlfühl-Wochenende zu zweit

NEU LANDLEBEN spezial

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BUNTE PRACHTBis auf das Bäume-schneiden machtdas Ehepaar Stein-metz im Gartenalles selbst.

LANDgarten

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Wie sind Sie auf die Idee gekommen,aufs Land zu ziehen?Mein Mann ist in Himmelstadt aufge-wachsen. Zu Beginn unserer Ehe ha-ben wir in der sieben Kilometer ent-fernten Kleinstadt Karlstadt gewohnt.Als im Elternhaus meines Mannes inHimmelstadt eine Wohnung frei wurde,haben wir uns entschlossen, dort ein-zuziehen – ohne uns Gedanken um„das Leben auf dem Land“ zu machen.Schon bald bemerkten wir die Vorzüge:Wir hatten beide unsere Geschäfte inKarlstadt. Wenn wir nach der Arbeit zuHause waren, waren wir sozusagen ineiner anderen Welt. Da konnten wirrichtig abschalten und keiner hat unsgestört, ganz anders als in Karlstadt.

Was genau hat Sie an dem OrtHimmelstadt fasziniert?Ich habe das Dorf erst im im Laufe derZeit, vor allem als die Kinder dawaren, kennen und lieben gelernt.Heute genieße ich die dörfliche Ge-meinschaft. Mein Mann und ich sindhier ehrenamtlich sehr engagiert,

zum Beispiel mit den Projekten Weih-nachtsmarkt oder Dorfgartenschau.

Welche Verbindung gibt es zwischenHimmelstadt und dem Christkind?Im Jahr 1986 wurde in Himmelstadtein Weihnachtspostamt gegründet,das bis heute das einzige in ganz Bay-ern ist. Dort kommen Briefe aus derganzen Welt an, adressiert an das

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Christkind, die von ehrenamtlichenHelfer beantwortet werden. Die Inter-netseite lautet: www.post-ans-christkind.de Seit über zehn Jahrengibt es in unserem Ort nun auch ei-nen sehr schönen Weihnachtsmarkt.

Wie wurde die Leidenschaft für IhrenGarten geweckt?Bis zur Geburt unseres ersten Sohnes

WITZIGE DEKOEin alter Fenster-

laden gibt derschönen Szenerie

einen stilvollenRahmen.

Interview: Schirin Mameghani • Text: Stella Paschen • Fotos: Jutta und Philipp Steinmetz

Blumenparadies

LANDgarten

ZU BESUCH IM

Interviewmit JuttaSteinmetz

Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, man stünde im Garten Eden.Diese blühende Oase schufen sich Jutta und Reinhard Steinmetz selbst – vom

gepflasterten Weg über einen üppigen Bauerngarten bis hin zur Baumbepflanzung.Warum all der Aufwand, verrät uns die Hobby-Gärtnerin in einem Interview.

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war der Garten nur Mittel zum Zweck.Als wir in unserem ersten Sommer alskleine Familie auf einer Decke im Gar-ten saßen, haben wir zum ersten Maleinen Bezug dazu bekommen. DieGrünfläche diente damals nur der prak-tischen Nutzung und war eigentlich garnicht schön. Da wir beide gestalteri-sche Berufe ausübten, kreisten abersehr bald Gedanken zum Umänderndes Gartens in unseren Köpfen. Sohaben wir uns das erste Mal mit die-sem Thema beschäftigt. Dann ent-deckten wir die Gartenarbeit alsAusgleich zum Berufsstress. Heutekönnten wir ohne unsere grüne Oasegar nicht mehr sein!

Können Sie IhrenGarten mit drei Wör-tern beschreiben? Erholungsort, blühen-des Paradies, gelebteLeidenschaft.

Machen Sie die Garten-arbeit selbst? Und wel-che Arbeiten verrichtenSie regelmäßig?Bis auf das Bäume-schneiden machen wiralles selbst – mit Unter-stützung meines Schwiegervaters. Derleistet mit seinen 80 Jahren noch rechtviel, zum Beispiel mäht er den Rasen!Mein Mann kümmert sich meist um dievielen Pflasterwege, Mäuerchen & Co.Ich bin mit der Pflege der Stauden, demGewächshaus und Bauerngarten be-schäftigt. Ab und zu sind unsere Jungszu Hause und übernehmen die eineoder andere Tätigkeit.

Gibt es auch Arbeiten, die Sie anstren-gend finden oder gar nicht mögen?Insgesamt sind alle Arbeiten für unsEntspannung. Lediglich auf das Un-krautjäten könnten wir verzichten.

Welche sind ihre Lieblingspflanzen?Ich liebe eigentlich alles, was blüht.Toll finde ich die verschiedenen Tag-lilien in unserem Garten und seit zweiJahren habe ich meine Leidenschaftfür Dahlien entdeckt.

Welche Pflanzen gedeihen bei Ihnenbesonders gut? In unserem Garten wächst fast alles.Was sich nicht wohlfühlt, „verschwin-det“ sehr schnell auf natürlichemWege. Die Taglilien sind fast nichtzu bändigen und meine Tomaten-ernte ist auch immer sehr üppig. Wirlieben selbst geerntetes Gemüse.

Kaufen Sie Ihre Pflanzen beibestimmten Gartenzüchtern?Die meisten Pflanzen haben wir ineiner Baumschule gekauft. Dazukamen dann immer wieder neue vonGartenmessen und Fachbetrieben.

Befinden sich in Ihrem Garten einigeEcken, die schwer zu pflegen sind?Unsere Stauden sind relativ leicht zupflegen, vor allem, weil man sie sogut wie nie gießen muss. Problema-tisch werden die vielen Kübelpflanzenwenn es heiß ist, da komme ich mitdem Wässern nur sehr schwer nach.

Haben Sie eine echte Rarität in IhremGarten gepflanzt? Die holländischen Funkien zum Bei-spiel sind seltenere Exemplare. Oderder Lampionbaum, der von einerBaumschule aus Italien importiertwurde. Er ist zu jeder Jahreszeit sehrattraktiv, vor allem im Juni und Juli, dablüht er wunderschön.

Gibt es eine Art „Philosophie“, wieSie Ihre Gartenarbeit betreiben?Für alle Projekte in unserem Gartenverwenden wir nur natürliche Materia-len. Die Wege sind aus heimischemMuschelkalk oder Buntsandstein.

Unser Gemüse baue ichselbstverständlich rein bio-logisch an.

Wie viel Freizeit verbringenSie im Jahr in Ihrergrünen Idylle? Wir sind mindestens einMal pro Woche im Garten.Das ganze Jahr über, auchan kalten Tagen, ist sams-tags „Gartentag“. Im Som-mer werkeln wir oft nachdem Abendessen bis esschon dunkel ist.

Wie genießen Sie Ihre Zeit unterfreiem Himmel?Nach getaner Arbeit setzen sich meinMann und ich auf einen unserer un-zähligen Sitzplätze und belohnen unsmit einem Gläschen Wein. In der war-men Jahreszeit frühstücken wir sonn-tags oft auf der Terrasse oder aneinem sonnigen Platz.

Wo halten Sie sich in IhremGarten am liebsten auf?Wir haben viele idyllische Plätze in un-serer Freiluftoase, die wir je nachTages- oder Jahreszeit genießen.

LANDgarten

SONNENPLATZ Auch Katze Engelbert fühlt sichin dem Garten wohl.

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OBEN Bunte Glaskugeln dienen im Garten der Familie Steinmetz als Farbtupfer zwischen den Grünpflanzen. UNTEN LINKSDie Sterndolden mit sternförmigen Blüten entpuppen sich als besondere Schönheiten. UNTEN MITTE Zinnien und Mangoldsind die Lieblingskombination der Hausherrin. UNTEN RECHTS Fleißig erklimmt die Kletterrose Raubritter das Rankgerüst.

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Hingucker

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Angefangen von der überdachten Per-gola, über die Bank am Gartenteichbis hin zur Sitzgruppe im Bauerngar-ten, auf der wir meistens unsereKaffeepause einlegen.

Gibt es eine Anekdote, die Sie zuIhrem Garten erzählen können?Vor vier Jahren hatten wir in unseregrünen Idylle zum „Tag der offenenGartentüre“ geöffnet und tausendeBesucher strömten in unser Paradies.In einer Ecke parkten wir an diesemTag unsere sechs Schubkarren or-dentlich in einer Reihe. In der kom-menden Faschingssitzung berichteten„Gartenzwerge“ über die tollen Him-melstadter Grünflächen, in denen siewohnen dürfen. Ein Zwerg, der von un-serem Grundstück kam, rühmte sichdamit, dass sein Gartenbesitzer dengrößten „Fuhrpark“ hätte.

Ein Garten macht viel Arbeit. Wasbekommen Sie von ihm zurück?Das Wort „Arbeit“ verbinde ich eigent-lich nicht mit unserem Paradies, ganzim Gegenteil. Wir sehen das als Erho-lung, auch wenn allzu oft danach dasKreuz wehtut... Unser Garten ist Bal-sam für die Seele und erfreut auch

noch unser Auge. Er ist außerdem einschöner Platz für Feste mit unserenFreunden. Nicht zu vergessen die reich-liche Ernte aus dem Gemüsegarten –natürlich alles aus biologischem Anbau!

Was machen Sie und Ihr Mannberuflich?Mein Mann hat eine Werbeagentur. Ichbetreibe einen Großhandel und einenInternetshop für niedliche Kinderac-cessoires, die wir alle selbst herstel-len (www.mein-name.info).

Kommen Sie überhaupt noch zu IhrerArbeit oder ist der Garten jetztIhre „Berufung“?Bei unserem Arbeitspensum bleibtunter der Woche oft nur wenig Zeitdafür. Der Garten dient uns zum Ab-schalten. Meine „grüne“ Leidenschaftund überhaupt die Liebe zur Natur hatmich veranlasst, eine Ausbildung zur„Gartenführerin“ zu machen, die ichEnde Mai abschließen werde – das istin der Tat eine ganz neue Berufung!

Worauf sind Sie in Ihrer grünen Oasebesonders stolz?Ich bin sehr stolz auf unseren Holz-backofen, den mein Mann mit Hilfeeines Maurers gebaut hat. Dieser istnur mit selbst gesammelten, alten Zie-gelsteinen dekorativ verkleidet.

Haben Sie für die Zukunft weitereProjekte geplant?Meinem Mann fällt ständig ein neues„Projekt“ ein und noch ist genug Platzda, um unsere Ideen umzusetzen.

Haben Sie oder Ihr Mann ein Hobby,für das Himmelstadt und Umgebungbesonders gut geeignet sind?Wenn wir unsere Freizeit nicht im Gar-ten verbringen, gehen wir hier in derschönen fränkischen Landschaftwandern, vor allem in den Weinber-gen. Dort genießen wir die herrlichenAussichten. Wir schätzen unser Zu-hause und die Umgebung so gut,dass wir manchmal Gäste hier ge-führt und begeistert haben – mit einerWeinprobe inklusive!

Wo kaufen Sie Lebensmittel ein?In den Sommermonaten ernähren wiruns hauptsächlich aus unseremeigenen Anbau. Da muss ich seltenzum Einkaufen. Ansonsten gehe ichauch in die nahegelegenen Super-märkte. Ich bevorzuge grundsätzlichBioware und keine Fertigprodukte,denn ich koche leidenschaftlich gernefür meine Familie und für Gäste.

Öffnen Sie Ihre Pforten auch für Be-sucher, zum Beispiel unsere Leser?Am 23. und 24. Juni 2012 stehtunser Garten neben 40 weiteren in un-serem Dorf für Besichtigungen offen:www.dorfgartenschau.de Für die Zeitdanach plane ich nach meiner Ausbil-dung auch Führungen durch unsereneigenen Garten.

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LEUCHTEND DieQuitte trägt erstvier bis acht Jah-re nach ihrerPflanzung dieersten Früchte.

EINEN GRÜNENDAUMEN habenJutta und Rein-hard Steinmetzgleich zweimal.

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