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Die Indikatoren der Nationalen Strategie zur biologischen ... · entwickelten Indikator...

Date post: 29-Aug-2019
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Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Die Indikatoren der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt Dr. Ulrich Sukopp BfN, Fachgebiet II 1.3 Monitoring
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Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen

Die Indikatoren der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt

Dr. Ulrich SukoppBfN, Fachgebiet II 1.3 Monitoring

Gliederung

Entwicklung und Funktion von Indikatorensystemen

Termini und terminologische Klarheit

Das Indikatorenset der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt

Berichterstattung der Indikatoren

Ebenen der Information

Berichterstattung

Indikatoren

Monitoringdaten

Verfahren zur Entwicklung von Indikatorensystemen

Politikberatung

Ziele des Naturschutzes

Konstruktion von Indikatoren

Relevante Daten

Monitoringprogramme

Gegenstände und Orte des Monitorings

Bottom-up- Ansatz

Top-down- Ansatz

Der Top-down-Ansatz

(1) Übergeordnetes Ziel: Schutz der biologischen Vielfalt

(2) Teilziele: z. B. Schutz bestimmter Arten, bestimmter Biotope

(3) Entwicklung von Indikatoren, welche relevante Informationen über die spezifizierten Schutzziele liefern

(4) Entwicklung von Monitoringprogrammen, welche geeignet sind hierfür relevante Informationen zu sammeln

(5) Umsetzung dieser Monitoringprogramme im Feld an einer ausreichenden Zahl von Erhebungsorten

Der Bottom-up-Ansatz

(5) Bereits existierende Monitoringprogramme im Feld

(4) Bereitstellung von Daten – relevanten oder weniger relevanten?

(3) Entwicklung von Indikatoren aufbauend auf den bereits verfügbaren Daten

(2) Zuweisung der Indikatoren zu Naturschutzzielen

(1) Zusammenstellung mehrerer Indikatoren zu einem breiteren Set von Indikatoren

Ermöglicht dieser Ansatz ein umfassendes Bild des Schutzes der biologischen Vielfalt?

Gliederung

Entwicklung und Funktion von Indikatorensystemen

Termini und terminologische Klarheit

Das Indikatorenset der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt

Berichterstattung der Indikatoren

Definition: Monitoring

Unter Monitoring versteht man

empirische Datenerhebungen (Beobachtungen, Zählungen und Messungen)

an ausgewählten Elementen von Biozönosen, Biotopen und Landschaften

in regelmäßigen Raum-Zeitreihen

unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden,

welche geeignet sind, verlässliche Aussagen über Zustand und Veränderungen dieser Elemente zu treffen,

und welche sich an bestimmten Zielvorgaben des Natur- und Umweltschutzes orientieren.

in Anlehnung an Sukopp et al. (1986), Dröschmeister (1996), Sukopp & Weddeling (2007)

Definition: Indikator

Schubert (1991): Bioindikation in terrestrischen Ökosystemen

„Bioindikatoren sind Organismen oder Organismengemeinschaften, deren Lebensfunktionen sich mit bestimmten Umweltfaktoren so eng korrelieren lassen, daß sie als Zeiger dafür verwendet werden können.“

Zieschank et al. (2004): politische ökologie 91-92

„Ein wesentliches Instrument der Operationalisierung von Leitbildern, politischen Zielen wie auch deren Erfolgskontrolle sind Indikatoren. Sie sollen als ausgewählte, plakative Kenngrößen Auskunft über Entwicklungstrends in einem bestimmten Politikfeld geben. Daraus ergibt sich angesichts der Komplexität des Themas Biodiversität ein Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Exaktheit und politischer Nutzbarkeit.“

klassischer wissenschaftlicher Indikatorenbegriff („Bioindikatoren“): enge (statistisch belegbare) Korrelation zwischen (ökologischen) Messgrößen

moderner politischer Indikatorenbegriff („Politikindikatoren“) bilden komplexe Sachverhalte innerhalb eines Politikfeldes ab

Terminologische Klarheit?

Der semantische Unterschied sollte sich auch in der Wahl des Terminus niederschlagen.

Naturwissenschaftlicher Indikatorenbegriff ist historisch älter (z. B. Nylander 1866)

Definition: Indikator

Klassifikation von Naturschutz- Indikatoren: DPSIR-Modell

Klassifikation von Naturschutz- Indikatoren: DPSIR-Modell

Driving Forces: Antriebsindikatoren bilden übergeordnete Entwicklungen der Gesellschaft ab, welche die biologische Vielfalt langfristig belasten.

Pressure: Belastungsindikatoren beschreiben konkrete Ursachen, welche negativ auf die biologische Vielfalt wirken.

State: Zustandindikatoren bilden den Zustand bestimmter Komponenten der biologischen Vielfalt ab.

Impact: Auswirkungsindikatoren beleuchten bestimmte Veränderungen der biologischen Vielfalt, welche bekannten Belastungsfaktoren zugeordnet werden können.

Response: Maßnahmeindikatoren zeigen auf, mit welchen Mitteln die Gesellschaft auf Veränderungen der biologischen Vielfalt reagiert.

Definition: Indikatoren (1)

Naturschutz-Indikatoren

fassen empirische Daten aus Monitoring-Programmen zusammen,

um Antriebskräfte, Belastungen, Zustände, Auswirkungen und Maßnahmen mit Bezug zur biologischen Vielfalt

in verständlicher Form abzubilden.

Die Aussagen der Indikatoren dienen dazu, Erfolge und Misserfolge bei der Erreichung zuvor festgelegter Naturschutzziele aufzuzeigen und dienen der Politikberatung.

Definition: Indikatoren (2)

Im traditionell naturwissenschaftlichen Sinne ist ein Indikator

ein Stellvertreter für einen Gegenstand, der nicht direkt beobachtet oder gemessen werden kann.

Dies erfordert den Beweis, in welcher Form das Indicandum (der abzubildende Gegenstand) und das Indicans (der abbildende Gegenstand) tatsächlich miteinander in Beziehung stehen.

Dieser wissenschaftliche Beweis sollte eine eindeutige quantitative Beziehung belegen – wenn möglich mit Hilfe statistischer Methoden.

Gliederung

Entwicklung und Funktion von Indikatorensystemen

Termini und terminologische Klarheit

Das Indikatorenset der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt

Berichterstattung der Indikatoren

Einführung

Material und Methoden

Ergebnisse

Diskussion

Zusammen- fassung

Verabschiedung:nach Ressortabstimmungen und Beteiligung der Verbände und der Länder im November 2007 vom Bundeskabinett als Regierungsstrategie verabschiedet

Hauptkapitel u. a.:• Konkrete Vision (ca. 330 Qualitäts- und

Handlungsziele)• Aktionsfelder (ca. 430 Maßnahmen)• Berichterstattung, Indikatoren und

Monitoring

Wichtig:Festlegung konkreter Qualitäts- und Handlungsziele, die eine Überprüfung ermöglichen (Quantifizierung, z.T. Zieljahr)

Völkerrechtlicher Hintergrund: CBD von 1992, in D 1993 ratifiziert,Auftrag in Artikel 6, dass „jede Vertragspartei (...) nationale Strategien, Pläne oder Programme zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt entwickeln oder zu diesem Zweck ihre bestehenden Strategien, Pläne und Programme anpassen“ wird

Titelseite der 1. Auflage vom Nov. 2007

Bis 2010Der Anteil stark gefährdeter und vom Aussterben bedrohter Arten wird verringert werden.

Bis 2020Die Einstufung der meisten Arten der Roten Listen wird sich um eine Stufe (Kategorie) verbessern.

Beispiele für Ziele

Ziele im Kapitel „Berichterstattung, Indikatoren und Monitoring“:

• „einmal in jeder Legislaturperiode einen Bericht über die Erreichung der Ziele“ vorzulegen

• „mit Indikatoren eine zusammenfassende Erfolgskontrolle der Strategie“ zu ermöglichen

Aussage auf nationaler Ebene (Regionalisierung ggf. in eigenen Strategien der Bundesländer)

Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt

Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt

Für die Strategie wurden bisher 19 Indikatoren ausgewählt, diese Indikatoren werden weiterentwickelt und das Set wird ggf. ergänzt (Ziel: ca. 25 Indikatoren)

Indikatoren decken verschiedene Bereiche der biologischen Vielfalt nach DPSIR-Ansatz (Driving Forces – Pressure – State – Impact – Response) ab, in der Regel jedoch keine Einzelmaßnahmen

Rückgriff auf Indikatorensets auf internationaler Ebene, auf Ebene des Bundes und der Länder (CBD, SEBI, NHS, KIS, LIKI)

Anforderungen an die Indikatoren

• Daten hoher Qualität aus dauerhaften Monitoringprogrammen

• Abbildung von Themen, die für den Schutz der Biodiversität besonders relevant sind

• Klare, allgemein verständliche Aussagen

• Quantitative Zielwerte mit Zieljahr

• Regelmäßige Bilanzierung

• Information und Beratung der Öffentlichkeit und politischer Entscheidungsträger

Indikatorenset der NBS 2010: 2 Indikatoren entfallen

Der Indikator „Natura 2000-Gebietsmeldungen“ ist nach Abschluss des Meldeverfahrens entbehrlich geworden.

Der Indikator „Marine Trophic Index“ entfällt wegen Überschneidungen mit dem Indikator „Nachhaltige Meeresfischerei“.

Indikatorenset der NBS 2010: 2 Indikatoren wurden stark verändert

Der bisherige Indikator „Gewässergüte“ wird durch den neu entwickelten Indikator „Ökologischer Gewässerzustand“ abgelöst, der auf einer umfassenden ökologischen Bewertung der Naturnähe von Gewässern basiert.

Der bisherige Indikator „Anzahl gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten“ wird durch den naturschutzfachlich stärker fokussierten Indikator „Invasive Arten“ ersetzt.

Indikatorenset der NBS 2010: Ergänzung von 4 neuen Indikatoren

Der Indikator „Zustand der Flussauen“ beschreibt Veränderungen der größeren Auen durch den Menschen.

Der Indikator „Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert (High Nature Value Farmland)“ macht Aussagen zu Auswirkungen der Landwirtschaft auf die biologische Vielfalt sowie zu Erfolgen bei der Förderung der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft.

Der Indikator „Eutrophierende Stickstoffeinträge“ bilanziert Beeinträchtigungen der biologischen Vielfalt infolge der Überschreitung von Stickstoff-Belastungsgrenzen (Critical Loads of Nutrient Nitrogen).

Der Indikator „Genetische Vielfalt von Nutzpflanzen und Nutztieren“ soll Fortschritte bei der Erhaltung der genetischen Vielfalt in der Landwirtschaft bilanzieren.

Indikatorenset der NBS 2010: 2 Indikatoren werden noch entwickelt

Der Indikator „Zersiedelung der Landschaft“ soll die Aussagen des Indikators zur Flächeninanspruchnahme um den Aspekt der räumlichen Verteilung von Siedlungsstrukturen ergänzen (kein eigener Indikator).

Der Indikator „Nachhaltige Meeresfischerei“ soll die Anzahl nachhaltig befischter Bestände von Fisch-, Krebstier- und Weichtierarten bilanzieren.

Thematische Gliederung des Indikatorensets der NBS

Komponenten der biologischen Vielfalt (7 Indikatoren)

Siedlung und Verkehr (2 Indikatoren)

Wirtschaftliche Nutzungen (8 Indikatoren)

Klimawandel (1 Indikator)

Gesellschaftliches Bewusstsein (1 Indikator)

Gliederung

Entwicklung und Funktion von Indikatorensystemen

Termini und terminologische Klarheit

Das Indikatorenset der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt

Berichterstattung der Indikatoren

Aufbau des Indikatorenberichtes

1. Einleitung

2. Bilanzierung und Interpretation der Indikatoren gegliedert nach fünf übergreifenden Themenfeldern

• Komponenten der biologischen Vielfalt (7 Indikatoren)

• Siedlung und Verkehr (2 Indikatoren)

• Wirtschaftliche Nutzungen (8 Indikatoren)

• Klimawandel (1 Indikator)

• Gesellschaftliches Bewusstsein (1 Indikator)

3. Gesamtbilanz mit Indikatorenspiegel

4. Ausblick auf künftig zu ergänzende Indikatoren

Einheitlicher Aufbau für alle Indikatoren (Umfang ~ 3 Druckseiten)

Aufbau und Gliederung der Indikatorentexte im Bericht

Überschrift: möglichst kurze Bezeichnung des Indikandums

Einleitung: Bedeutung des Indikatorenthemas für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, direkte Bezüge zur NBS

Indikator: Definition des Indikators, Nennung des Ziels (quantitativer Zielwert mit Zieljahr oder allgemeines Qualitätsziel)

Aufbau: Nennung der Datengrundlage, Erläuterung der Rechenvorschrift

Aussage: Erläuterung des historischen Trends und des aktuellen Status, Interpretation, Nennung wichtiger Ursachen, Fazit mit Nennung besonders wichtiger Maßnahmen/Handlungsfelder der NBS

Visualisierung von Status und Trend

Status = Grad der Zielerreichung(Abstand zwischen letztem Wert und Zielwert)

Letzter Wert

90 %

Letzter Wert < 90 % und

80 %

Letzter Wert < 80 % und

50 %

Letzter Wert < 50 %

+++---

Trend über die jeweils letzten 10 Jahre (11 Datenpunkte)(Rangkorrelationskoeffizient)

Statistisch signifikanter Trend hin zum Ziel bzw. Zielwert

Kein statistisch signifikanter Trend feststellbar

Statistisch signifikanter Trend weg vom Ziel bzw. Zielwert

~

Abweichend von der Regel zu 11 Datenpunkten werden berechnet:

Trend über die jeweils letzten 10 Jahre (11 Datenpunkte)

rs = Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman, p = Signifikanzniveau

Indikator „Klimawandel und Frühlingsbeginn“ (Trendberechnung von 1951 bis 2009 mit 59 Datenpunkten)

Indikator „Gebietsschutz“ (Trendberechnung von 2000 bis 2008 mit 9 Datenpunkten)

Indikator „Nachhaltige Forstwirtschaft“ (Trendberechnung von 2000 bis 2009 mit 10 Datenpunkten)

Visualisierung von Status und Trend

Komponenten der biologischen Vielfalt: Beispiel für einen Zustandsindikator

Je 10 (bis 11) ausgewählte Vogelarten pro Hauptlebensraumtyp

Que

lle: B

unde

sam

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Nat

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(201

0), P

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s: M

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Siedlung und Verkehr: Beispiel für einen Belastungsindikator

Wirtschaftliche Nutzungen: Beispiel für einen Belastungsindikator

Artenreichen Mähwiesen Heiden

Blockhalden & Felsen Wälder

Gewässer

Zauneidechse Hamster

Schutzgüter der FFH-RL: Lebensraumtypen und Arten der Anhänge

Indikator „Erhaltungszustand der FFH-Lebensräume und FFH-Arten“

Indikator „Erhaltungszustand der FFH-Lebensräume und FFH-Arten“

Datengrundlage: Ampelbewertung des Erhaltungszustandes (EZ) der Schutzgüter (Arten und Lebensräume) im nationalen FFH-Bericht:

rot ungünstig-schlecht gelb ungünstig-unzureichend grün günstig grau unbekannt

in Deutschland derzeit 91 LRT des Anhangs I und 272 Tier- und Pflanzenarten der Anhänge II, IV und V

Datengrundlage steht gemäß Vorgaben der FFH-RL zur Verfügung (Art. 11 und 17 FFH-RL)

Daten liefern Länder und Bund (AWZ) als Ergebnisse des FFH-Monitorings

Indikator „Erhaltungszustand der FFH-Lebensräume und FFH-Arten“

Auwälder

Alpensalamander

Moorwälder

3 biogeographische Regionen, Einzelbewertung je Schutzgut und

Region

Erhaltungszustand wird innerhalb und außerhalb der Natura 2000-

Kulisse bewertet

Indikator „Erhaltungszustand der FFH-Lebensräume und FFH-Arten“

Nationaler Bericht 2007 gemäß FFH-Richtlinie für den Zeitraum 2001-2006 (BfN 2009)

Indikator „Erhaltungszustand der FFH-Lebensräume und FFH-Arten“

Bildung Hauptindikator: gewichteter Index über alle Schutzgüter in allen drei biogeographischen Regionen

Gewichtung: (1) nach dem Erhaltungszustand (2) nach der Größe der Verbreitungsgebiete

je biogeographischer Region

Zielwert: langfristig durch die FFH-RL vorgegeben = 100 % der Schutzgüter in einem günstigen Erhaltungszustand, hier konkret: Verbesserung aller Schutzgüter mit Farbe „rot“ oder „orange“ um eine Stufe (abhängig vom Ausgangszustand ergibt sich gerundet: 80 %)

Berechnungsformel:

Gewichtungsfaktor: Gatl , Gkont und Galp

für den Erhaltungszustand der Art oder des Lebensraumtyps innerhalb der bezeichneten biogeographischen Region

1,0 grün 0,5 gelb 0,0 rot

-0,5 ausgestorben/verschollen

Gewichtungsfaktor: Aatl , Akont und Aalp

für den Anteil des Verbreitungsgebiets der Art oder des Lebens- raumtyps innerhalb der bezeichneten biogeographischen Region

Indikator „Erhaltungszustand der FFH-Lebensräume und FFH-Arten“

n

I = ( Aatl,i · Gatl,i + Akont,i · Gkont,i + Aalp,i · Galp,i) / n i=1

Indikator „Erhaltungszustand der FFH-Lebensräume und FFH-Arten“

Aktualisierungsintervall: durch die FFH-RL vorgegeben, alle 6 Jahre (Zwischenwerte derzeit nicht vorgesehen)

Teilindikatoren: zahlreiche Varianten möglich, u. a. nutzungsabhängige Schutzgüter (Querverbindung zu ELER- Indikatoren), Schutzgüter nach FFH-Anhängen, Schutzgüter nach Lebensräumen

Bewertungssicherheit des Indikators: hoch, da künftig zuverlässige Daten aus dem FFH-Monitoring, Anteil „unbekannt“ kann als Teilindikator für den Kenntnisstand verwendet werden

Komponenten der biologischen Vielfalt: Beispiel für einen Zustandsindikator

Indikator „Zustand der Flussauen“: Erhebung der Daten und Berechnung

Daten aus dem Auenzustandsbericht 2009

Rezente Auen von 79 Flüssen (10.276 km, 15.533 km2)

Bewertung von Auensegmenten von 1 km Länge getrennt für beide Flussseiten

3 wichtige Hauptfunktionen mit zahlreichen Unterparametern

5 Zustandsklassen mit Bezug zum potenziell natürlichen Zustand (vom Menschen unbeeinflusster Referenzzustand)

Progressive Gewichtung der Zustandsklassen

Zustand der Flussauen in Deutschland (Brunotte et al. 2009)

Darstellung der Situation bundesweit

deutliche regionale Unterschiede

Zustand der Flussauen in Deutschland (Brunotte et al. 2009)

Darstellung der Situation bundesweit

deutliche regionale Unterschiede

Komponenten der biologischen Vielfalt: Beispiel für einen Zustandsindikator

Wirtschaftliche Nutzungen: Beispiel für einen Maßnahmeindikator

1. Umsetzungskontrolle

2. Zielerreichungskontrolle

3. Wirksamkeitskontrolle

Ebenen der Kontrolle

Wirtschaftliche Nutzungen: Beispiel für einen Einflussindikator

Indikatorenbericht 2010 zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt

Ziele des Indikatorenberichtes:

1. Bilanzierung, Interpretation und Publikation des gesamten Indikatorensets in deutscher und englischer Sprache als Broschüre und im Internet

2. Beitrag für die nationale Berichterstattung zur Umsetzung der Strategie

3. Beantwortung der Frage, wo Deutschland in Hinblick auf das 2010-Ziel der CBD steht

4. Beitrag für die internationale Berichterstattung bei der 10. COP der CBD in 2010 in Japan

5 Ind.

1 Ind.

1 Ind.

12 nicht bestimmbar

Gesamtbilanz der 19 Indikatoren der NBS

Status Trend

~ ++ 0 Ind.

+ 1 Ind.

- 6 Ind.

-- 5 Ind.

7 nicht bestimmbar

Indikatoren mit Status --

Ökologischer Gewässerzustand

Flächeninanspruchnahme

Ökologischer Landbau

Eutrophierende Stickstoffeinträge

Bewusstsein für biologische Vielfalt

Aktuelle Bilanz der 19 Indikatoren der NBS

Indikatoren mit Trend hin zum Ziel

Gebietsschutz

Flächeninanspruchnahme

Ökologischer Landbau

Stickstoffüberschuss der Landwirtschaft

Nachhaltige Forstwirtschaft

Aktuelle Bilanz der 19 Indikatoren der NBS

(Status )-(Status )+

(Status )

(Status )

----

Fehlstellen u. a. in den Bereichen

• Gewässerschutz und Hochwasservorsorge

• Rohstoffabbau und Energieerzeugung

• Biodiversität und Klimawandel

• Armutsbekämpfung und Entwicklungszusammenarbeit

Fehlstellen im Indikatorenset

Ressortabstimmung

Indikatorenbericht 2010 zur NBS wurde von Mai bis November 2010 zwischen den Ressorts der Bundesregierung abgestimmt

Beschluss des Bundeskabinetts am 17.11.2010

Vorgeschlagene Weiterentwicklungen des Indikatorensets und Veränderungen einzelner Indikatoren wurden durch Kabinettsbeschluss bestätigt

Publikation des Indikatorenberichtes 2010 in der Kabinettsfassung am 17.11.2010 im Internet

Planung weiterer Schritte zur Berichterstattung in 2010/2011

Publikation einer gedruckten Broschüre, Auslieferung der Broschüre in deutscher Sprache im Dezember 2010

Auslieferung der Broschüre in englischer Sprache Anfang 2011

Bereitstellung der Inhalte auch in einem Internetportal in deutscher und englischer Sprache Anfang 2011

• Indikatorenbericht zur NBS

• Rechenschaftsbericht zur NBS

• Nationaler Bericht zur CBD (derzeit ca. 12 Indikatoren)

• Daten zur Natur (BfN)

• Bericht zur Lage der Natur (BMU/Bundesregierung)

• …

• Internetportale

Berichterstattung des Indikatorensets

F+E-Vorhaben "Berichterstattung nationaler Biodiversitätsindikatoren"

Auftragnehmer:Werner Ackermann, Dr. Jens Sachteleben, Daniel Fuchs, Manuel Schweiger(Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH)

UFOPLAN-Vorhaben FKZ 3509 81 0400, Laufzeit: Juli 2009 – November 2010

Thema: Konsolidierung, Bilanzierung und Berichterstattung der Indikatoren der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt; Prüfung des Bedarfs für eine Ergänzung des Indikatorensets; Zusammenstellung der Ergebnisse in einer Broschüre

Fachbetreuer:Dr. Ulrich Sukopp (BfN II 1.3)

Co-Betreuer:Melanie Neukirchen (BfN II 1.3) Dr. Annette Doerpinghaus (BfN II 1.3)

Fazit zu den Indikatoren der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt

Indikatoren bilden in zusammenfassender und verständlicher Form Antriebskräfte, Belastungen, Zustände, Auswirkungen und Maßnahmen mit Bezug zur biologischen Vielfalt ab.

Indikatoren nehmen Bezug auf Qualitätsziele, welche Schutz und Erhaltung der biologischen Vielfalt sicherstellen.

Indikatoren ermöglichen eine Kontrolle der Umsetzung von Maßnahmen und der Erreichung von Naturschutzzielen.

Indikatoren informieren und unterstützen politische Entscheidungsträger.

Indikatorensysteme können mit Hilfe eines Bottom-up- Ansatzes oder eines Top-down-Ansatzes entwickelt werden. Aus pragmatischen Gründen kommt meist ein gemischter Ansatz zur Anwendung.

Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Dr. Ulrich SukoppBfN, Fachgebiet II 1.3 Monitoring


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