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Die Geschichte der Firma Friedel

Date post: 22-Nov-2021
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Die Geschichte der Firma Friedel Zu Beginn der Industrialisierung, im Jahre 1898, erwarb der aus Leipzig ins preußische Elsterwerda zugezogene Kaufmann Albin Friedel Land vom Bauern Thiemig in der Elsterstraße, um es als Geschäfts- und später als Wohngrundstück zu nutzen. Mit der Maßgabe “... bei reeller Bedienung und thunlichst billigsten Preisen die beste Waare zu liefern ...” gründete er am 23. Juli 1898 sein Unternehmen und begann seine Handelstätigkeit mit dem Verkauf von böhmischen Kohlen – die per Lastenkahn über die Elbe geliefert wurden, Lausitzer Briketts – aus der Brikettfabrik “Louise” (1882) Domsdorf, und ab 1901 auch aus der Brikettfabrik “Agnes” Plessa, sowie Torf und Brennholz. Diese Waren wurden ihm per Bahn zum Bahnhof und von dort mit den Pferdefuhrwerken des Spediteurs Förster aus der Mittelstraße (Bürgermeister- Wilde-Straße) zum Lagerplatz am hiesigen Ort herangefahren. Die Einwohner Elsterwerdas kamen mit ihren Handwagen und holten die Brennstoffe in kleinen Mengen zu sich nach Hause. Im darauffolgenden Jahr ließ er das Haus mit der Nummer “272” errichten, ab 1905 dann „Elsterstraße 7“. Um den Bau vollenden zu können, musste er eine Hälfte des Grundstückes wieder ver- äußern, jetzt das Haus Nummer “8”. Mit der Fertigstellung des Gebäudes erweiterte er sein Geschäft und eröffnete mit Gattin Anna, auf Anraten des Baumeisters, einen Kolonial- warenladen, mit Genuss- und Tabakwaren aus den deutschen Kolonien Afrikas sowie Produkten des täglichen Bedarfs, bis hin zu Reinigungsmittel. Nach längerer Krankheit verstarb am 01. März 1912 der Firmengründer Bernhard Albin Friedel im Alter von 59 Jahren. Noch am gleichen Tage übernahm Richard, ebenfalls ein im väterlichen Unter- nehmen gelernter Kaufmann, zusammen mit seiner Mutter die Handelsgeschäfte des Vaters. Der Umstand, die Unter- nehmungen des Vaters fortzuführen, bewahrte den 26jährigen Richard Friedel vor dem Einzug in den
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Die Geschichte der Firma Friedel

Zu Beginn derIndustrialisierung, im Jahre1898, erwarb der aus Leipzigins preußische Elsterwerdazugezogene Kaufmann AlbinFriedel Land vom BauernThiemig in der Elsterstraße,um es als Geschäfts- undspäter als Wohngrundstück zunutzen. Mit der Maßgabe “...bei reeller Bedienung undthunlichst billigsten Preisendie beste Waare zu liefern ...”gründete er am 23. Juli 1898sein Unternehmen und begannseine Handelstätigkeit mitdem Verkauf von böhmischenKohlen – die per Lastenkahnüber die Elbe geliefert wurden,Lausitzer Briketts – aus derBrikettfabrik “Louise” (1882)Domsdorf, und ab 1901 auchaus der Brikettfabrik “Agnes”Plessa, sowie Torf undBrennholz. Diese Warenwurden ihm per Bahn zum

Bahnhof und von dort mit denPferdefuhrwerken desSpediteurs Förster aus derMittelstraße (Bürgermeister-Wilde-Straße) zum Lagerplatz

am hiesigen Ortherangefahren. Die EinwohnerElsterwerdas kamen mit ihrenHandwagen und holten dieBrennstoffe in kleinen Mengenzu sich nach Hause.Im darauffolgenden Jahr ließer das Haus mit der Nummer“272” errichten, ab 1905 dann„Elsterstraße 7“. Um den Bauvollenden zu können, musste

er eine Hälfte desGrundstückes wieder ver-äußern, jetzt das HausNummer “8”. Mit derFertigstellung des Gebäudeserweiterte er sein Geschäftund eröffnete mit GattinAnna, auf Anraten desBaumeisters, einen Kolonial-warenladen, mit Genuss- undTabakwaren aus dendeutschen Kolonien Afrikassowie Produkten des täglichenBedarfs, bis hin zuReinigungsmittel.Nach längerer Krankheitverstarb am 01. März 1912der Firmengründer BernhardAlbin Friedel im Alter von 59Jahren.Noch am gleichen Tageübernahm Richard, ebenfallsein im väterlichen Unter-nehmen gelernter Kaufmann,zusammen mit seiner Mutterdie Handelsgeschäfte desVaters.Der Umstand, die Unter-nehmungen des Vatersfortzuführen, bewahrte den26jährigen Richard Friedel vordem Einzug in den

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I. Weltkrieg (1914-1918). Inden zwanziger Jahren hielt diemoderne Technik Einzug.Richard ließ einenFernsprechapparat installierenund auf die Nummer “504”freischalten. Anfang derDreißiger kaufte er den erstenLastkraftwagen der MarkeFord, das Model „BB“, dermit 50 PS aus 3,3 l Hubraum2,5 Tonnen Ladung bewegte.Dem folgte ein 6 PS starkerZweitakt FRAMO Dreirad-Lieferwagen. Durch einNervenleiden, an dem Richardlitt, war er nicht befähigtselbst zu fahren. Dafür hatteer ständig angestellteKraftfahrer. Als Kaufmannbefasste er sich zusammen mitseiner Frau Anna, mit demVertrieb der Waren im Kohlen-sowie auch imKolonialwarenhandel. Mitdiesen Fahrzeugen konnten dieKunden jetzt direkt durch dieFirma Friedel, sogar bis in dasSchradengebiet hineinbeliefert werden. Das sorgtefür mehr Käufer und mehrWarenumschlag, da sich diesenicht mehr selbst mit demHandwagen abmühen musste!

Um dem dadurch erhöhtenWarenumschlag und derBelieferung per Waggon besserund effektiver organisieren zukönnen, pachtete er Land vonder Reichsbahn an der

Gleisanlage des ElsterwerdaerBahnhofs. Darauf ließ er einGebäude als Kohlenlagererrichten, daß an einem derLadegleise lag. Die Waggonswurden per Hand, mit derKohlengabel in dasLagergebäude oder gleich aufden LKW entladen und beimKunden abgegabelt. 1933veranlasste Richard,zusammen mit den anderenortsansässigenKohlenhändlern Brückert undSchemmel, den Bau einerFuhrwerkswaage mit einerTragkraft von 15 Tonnen. Während des II. Weltkriegeswurden in Deutschland dieLebensmittel knapp. Damitaber für Jedermann einGrundbedarf an notwendigenLebensmittel und Waren zurVerfügung standen, gab dasWirtschaftsamt des Kreisesentsprechende Bezugskartenaus. Mit diesenLebensmittelkarten kamen dieEinwohner Elsterwerdas zumEinkauf. Eben zu dieser Zeitwurde Richards Nervenleidenvon Jahr zu Jahr stärker, sodass seine Gattin Annaeigenständig den Verkauf imKolonialwarengeschäft über-nehmen musste.Da mit den Jahren aber auchAnna Friedel mitzunehmenden Alterkurzsichtiger wurde und somitProbleme bekam dieentsprechend abzurechnendenFelder der Lebensmittelkartenabzutrennen, sahen sich dieEheleute Friedel gezwungenden Kolonialwarenhandel zuverpachten. Die Pachtübernahm zwischen 1940 und1941 der Kaufmann Herbert

Habelitz, da TochterAnnemarie bereits in Leipzigverheiratet und Sohn Horstder seit 1938 mit demPolenfeldzug, dann überBelgien. nach Frankreich undnach Russland, zumKriegsdienst eingezogen war.

Herr Habelitz kaufte 1942 für5.000 Reichsmark dasGeschäft und zog mit diesem1945 in die Hauptstraße 10.

Damit waren die Kolonial-waren aus dem Hause Friedelendgültig ausgegliedert, derKohlenhandel allerdings blieb.Im Jahre 1944 fand nun einerneuter Inhaberwechsel statt,

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von Richard zu Horst Friedel.Zu diesem Zeitpunkt befandsich Horst Friedel noch im II.Weltkrieg, wo er zu jener Zeitvor Kiew stationiert war.Später kam er über Finnlandnach Dänemark undDeutschland zurück, wo ihndie französischen Truppenaufhielten. Die Verträge zurGeschäftsübernahme wurdenwährend dieser Zeit auf demPostweg hin und hergeschicktund unterzeichnet. Bei dernotariell beglaubigtenUnterzeichnung wurde Horstvon Herbert Habelitzvertreten. Somit war ab dem01. September 1944 HorstFriedel Geschäftsinhaber. Dielaufenden Geschäfte führteVater Richard bis 1948 weiter.In den letzten Kriegstagenund der Nachkriegszeitherrschte große Not,Deutschland war fast zerstörtund so auch die Brikett- undKohlenhandlung. Als am 19.April Elsterwerdas Bahnhofund angrenzendeIndustriestandorte, wie dasGaswerk, Ziel amerikanischerBomberverbände war, wurdedurch einen direkten Treffereiner Fliegerbombe dasBahnlager vollkommenzerstört. Die Wucht der

Detonation war so gewaltig,dass das auf dem Dachbendliche Firmenschild„Richard Friedel“ mit demFirstbalken zusammen ca. 200Meter, bis auf die Postwiese(Elsterstraße, EckePoststraße, Parkplatz hinterder Sparkasse) geschleudertworden war.

Das Unternehmen Friedelverfügte über kein Fahrzeugmehr, da der letzte LKW Fordbei einem Fluchtversuch derFamilie Friedel ausElsterwerda in RichtungSachsen, bei Nauwalde auselund sie von den russischenTruppen aufgriffen undplündert wurden. Das Ziel derFlucht war es jenseits derElbe zu gelangen, weil vonWesten her der Amerikanervorrückte und der wohlhumaner mit Kriegsgefangenumging, Zitat: “...man wusste

ja nicht was einen erwartet...”.Des LKWs, desNotwendigsten und derenWürde beraubt, aber lebendig,kehrten sie wieder nachElsterwerda zurück, wo siefeststellen mussten, dass esihrem Haus ähnlich erging.Die Türen aufgebrochen, dieFenster zerschlagen und jederRaum, jeder Schrank undjedes Bett durchsucht.Da die Gleisanlagen – die bisdahin wichtigsten Zuliefer-möglichkeit – zerstört warenund um die Handelsgeschäfte,wie das Überleben der Familiezu sichern, wurden dieBriketts im Landabsatzherangefahren. Aus denBrikettfabriken Plessa,Domsdorf und Mückenberg(1950 mit Kleinleipisch,Lauchhammer, Bockwitz undDolsthaida zusammengefasstund in Lauchhammerumbenannt), lieferten dieTransport-unternehmen dieKohlen, die noch über einintaktes Fahrzeug verfügten.Die Waren wurden direkt aufder Elsterstraße, derFriedrich-Jage-Straße und imGarten der Familie Friedel inder Mückenberger Straße(Siedlungsstraße 20, EckeLauchhammer Straße)

gelagert. Die Kunden bezogenihre Kohlen wie in den Tagender Jahrhundertwende mitdem Handwagen, gegabelt undverwogen mittels einerDezimalwaage von der Straßeweg.Richard und Anna wurden inihrer Arbeit zwischen 1945und 1946 von zweiFlüchtlingen aus demSchwarzwald unterstützt, dieanheuerten und denen Obdachgeboten wurde. Ab April 46dann auch von der aus demKriege zurückkehrendenzukünftigen SchwiegertochterIngeburg Werner. Sie hatte imII. Weltkrieg den deutschenTruppen als Nachrichten-helferin von Trondheim/Norwegen aus gedient. Imgleichen Jahr konnte nunwieder ein Fahrzeug auf dasGeschäft angemeldet werden.Hierbei handelte es sich umeinen Ford Eifel, der zuvor beider Firma Schober (Ford –Procopius, Berliner Straße)als Taxi genutzt wurde.

Um den Eifel für die Zweckeder Kohlenhandlung einsetzenzu können, musste eine zu-sätzliche Schleppachse unter-gebaut werden, welche dieAntriebskraft des gas-betriebenen Motors mit zweiGliederketten übertragenbekam. Mit diesem Fahrzeugund einem auf Panzerrädern

laufenden Anhänger wurdendann bis zu 60 Zentner = 3Tonnen Kohle aus denFabriken abgefahren.Im Januar 1948 kam HorstFriedel aus französischerKriegsgefangenschaft zurücknach Elsterwerda undübernahm ab diesem Tage, dievon Richard vertretenenHandelsgeschäfte in vollemUmfang. Bis ´49 wurde dann der vonder Roten Armeeausgeschlachtete LKW FordBB wieder aufgebaut, derebenfalls mittels einesHolzvergasers angetriebenwurde. Da Reifen in derNachkriegszeit nur begrenztoder gar nicht lieferbar waren,wurden auch hier teilweise altePanzerräder an die Zugma-schinen und den Anhängergebaut.Trotz und genau wegen dieserschweren Zeiten feierte am 23.Juli 1948 die Familie Friedeldas 50. Firmenjubiläum derBrikett- und Kohlenhandlung.Auch die Deutsche Reichsbahnlieferte wieder Waren mit demZug. Die Entladung erfolgtwie zuvor auf der Ladestraßeneben dem alten und jetzt mitfünf Lagerräumen und zweiüberdachten Kohlenbuchtenaußerhalb, neuerrichtetenBahnlager, dass sogar übereine vom Büro ausumschaltbare Telefonanlageverfügte. Auf diesem Wegewurden Tag für Tag bis zu 60Tonnen Kohle aus denWaggons per Hand, insBahnlager oder direkt auf denLKW, von Frau Winkler undFrau Rebentisch gegabelt.Einziges Hilfsmittel war bis

Anfang der 60er Jahre einFörderband, dass in denWaggon hineingezogen werdenkonnte.Am 30. Dezember 1950heiratete Horst Friedel seineVerlobte Ingeburg Werner.Das Sortiment der Kohlen-handlung umfasste in denfünfziger Jahren Briketts,Rohbraunkohle, Schmiede-kohle, Steinkohle, Gaskoks,Anthrazit, Grudekoks, Press-linge (aus eigener Produkt-ion), Nasspresssteine undHolz.Wilhelm Richard Friedelarbeitete bis zu seinem Tode inder Kohlenhandlung mit. Erverstarb am 29. Dezember1956 im Alter von 68 Jahren.Anfang der fünfziger Jahrewurde eine Junkers-Zugmaschine (Bubbrich)gekauft. Um dieses Fahrzeugoptimal nutzen zu können,wurde es zunächst mit einerLadeäche ausgerüstet.Damit konnte die Nutzlasterhöht und neben demAnhänger, zusätzlich 20Zentner = 1 Tonne Brikettsbefördert werden. 1963 wurdeein weiterer Ford BB gekauft,der schon mit einerKippanlage ausgestattet war.Dadurch verringerte sich derArbeitsaufwand erheblich, dieKohlen mussten jetzt nichtmehr abgegabelt werden. ImGegenzug wurde der alte Ford“Eifel” noch einmal zum PKWfür die private Nutzungzurück gebaut. In densechziger Jahren wurde dasBüro aus den Räumlichkeitendes ehemaligen Kolonial-warenladens in den Innenhofdes Grundstückes verlegt.

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Die Rufnummer 504 wurdeaufgrund des Ausbaus desTelefonnetzes in Elsterwerdadurch die Post Mitte derSiebziger Jahre von der 2014abgelöst. Im Zuge destechnischen Fortschritts alsauch des Verschleißes wurdendie alten Fahrzeugeschrittweise abgeschafft,Bereits 1970 folgte dann dererste und 1982 der zweiteLKW vom Typ IFA S 4000-1der VEB FahrzeugwerkeWerdau mit Dreiseiten-kippaufbau. Zur Zeit der DDRwar es privaten Unternehmennicht möglich, neueLastkraftwagen zu kaufen.Die beiden Fahrzeuge warendaher schon 15 Jahre undmehr zuvor im Tagebaueingesetzt worden.Ausgestattet mit diesenstaatlichen Regularien wurdentäglich mit zwei Hängerzügenjeweils sechs Touren und somit14 - 20 t Halbsteineausschließlich aus der Bri-

kettfabrik Plessa abgefahren.Horst Friedel planteeigentlich, das Unternehmenmit Beginn seinerPensionierung aufzugeben,denn die Kombinate und der –RAT DES KREISES- legtenimmer mehr Steine in denWeg, die ihm die Freude an derArbeit nahmen. Doch zum 01.Juli 1985 verkaufte Horst dieHandelsgeschäfte der Kohlen-handlung an seinen Sohn LutzFriedel - auf Grundsozialistischer Planerfüllung -Meister des Bauhandwerks,der auch auf seine Weise nichtmit eben jener Planerfüllungeinverstanden war. Horst undIngeburg Friedel arbeitetennoch bis 1989 imUnternehmen mit und gingendann in ihren überfälligenRuhestand. Seither arbeitetedie Gattin von Lutz, IlonaFriedel, mit im Geschäft undübernahm nunmehr dieBestellannahme und dieBuchführung.Das Jahr 1990 brachte mitder politische Wende derWiedervereinigung fürDeutschland großeVeränderungen mit sich, dieauch an der KohlenhandlungFriedel nicht spurlos vorbeigingen. Aus der Kohlenhandlung wurde mit derErweiterung des Sortimentsmit Heizöl-Extra-Leicht undDieselkraftstoff von derBetitlung her eine Brenn-stoffhandlung und durch dieneu eröffneten HandelswegeMarkenpartner der DEAMineralöl AG. Bereits imNovember kaufte Lutz Friedeldas erste Tankfahrzeug, ein

gebrauchter “Mercedes Benz”,

um mit dem durch dieEinführung der Markt-wirtschaft verändertenAbsatzmarkt Schritt halten zukönnen. Dieses Fahrzeug warBaujahr 1984 und besaß einenTankinhalt von 9.500 Litern.Mit dem die Tankläger Riesa,Torgau, und Lübben (alle bis1995 geschlossen) angefahrenwurden.Im April des Jahres 1991folgten zwei neue Drei-seitenkipper “MAN-VW” mitjeweils 5 t und ein Drei-seitenkipp-Anhänger mit 7 tZuladung. Im gleichen Zugewurden die IFA S 4000 ausden 70er Jahren, die bis zudiesem Tag im Einsatzgewesen waren ausrangiertund verschrottet. Das Logoder Firma Friedel wurde vonDruckhaus Brendow erstelltund seither sind dieHausfarben grün, rot,schwarz.

1993 wurde in den erstenneuen Tankzug, ein “MAN F90” mit 270 PS investiert. Mitdiesem Fahrzeug wurden dannca. 30.000 Liter Heizöl ELfast ausschließlich im Groß-tanklager Seefeld (Berlin/Bernau) oder Schönteichen-Cunnersdorf (Kamenz)geladen.

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Am 22. Dezember 1997 erlagder Seniorchef, HermannHorst Friedel seinemHerzleiden. Er verstarb nacheinem schweren Arbeitslebenim Alter von 79 Jahren.Mitte bis Ende der neunzigerJahre hatte die Moderni-sierung der Heizungsanlagenvon Kohle auf Heizöl undErdgas soweit um sichgegriffen, dass ein Kipper-LKW verkauft und 1998 einweiterer Tankzug “MAN F2000” mit schon 400 PS und32.000 Litern Zuladunggekauft werden musste, umeine fristgemäße Belieferungder Kundschaft sicher zustellen. Dieses Fahrzeug wardas Erste, das sofort dieHausfarben und denSchriftzug der Brennstoff-handlung Lutz Friedel bekam.Der Partnerschaftsvertrag mitder DEA Mineralöl AG wurdeaufgelöst. ...wenig späterwurde das Sortiment mitsteuerfreiem Schiffsdieselerweitert, um die Schiff-fahrtsgesellschaften auf derElbe zwischen Pirna und Akenund der gerade entstehendenLausitzer Seenkette zubeliefern.Am 23. Juli 1998 feierte LutzFriedel als vierter Inhaber das100. Unternehmensjubiläum.Am selbigen Tage wurde vomVorsitzenden des Mittel-deutschen Handelsverbandesfür Brennstoffe, Mineralöleund Wärmeservice e.V., HerrnPeter Engelke, das Unter-nehmen zum Brennstoff-Fachhandel zertiziert.Nach Monaten der Planungum ein Erweiterungskonzeptwurde im Jahr 2000 ein

Grundstück im ElsterwerdaerGewerbegebiet Nord, Saat-hainer Straße, Ecke Roland-Schmid-Straße von derTreuhandliegenschaftsgesell-schaft gekauft um dieses alsneuen Firmensitz mit Park-plätzen für die Tankfahrzeuge,Tanklager und Kohlenlager-platz zu nutzen kann. Am 01.April 2001 wurde dasGrundstück dann erstmalsbezogen. Die Auswirkungender Berliner Bankenkriseerschwerten den Ausbau diesesProjektes, sodass das Objektvorerst nur eingefriedet undals Parkplatz für dieTankwagenotte genutztwurde.“www.friedel-brennstoffe.de”geht am 02. Mai 2001 online.

Gegen Mitte der 2000er wareine nahezu 100%igeModernisierung aller Heiz-ungsanlagen zu verzeichnen,So dass zum 31. August 2005der seit über 80 Jahrenbestehende Pacht-vertrag mitder Deutschen Bahngekündigt wurde. Die alteFuhrwerkswaage mit Baujahr1933, lt. Eichamt die Ältesteim Land Brandenburg, wurdezurückgebaut. Doch nahezuzeitgleich verstärkte sich derTrend der autarken Wärme-versorgung durch selbst-geschlagenes Holz. Ein Trend,der durch die Börsen-

spekulationen auf Rohstoffewie Rohöl und die Infor-mationen der Medien, ange-trieben durch die Politikverstärkt wurde.Um dem „ökologischenHeizen“ gerecht zu werdenwurde 2008 das Angebot mitden Vertrieb von Holzpelletserweitert.Mit einem neuen, eigenenProdukt startete dieBrennstoffhandlung ins Jahr2011. “Friedels ...originalSchneemannkohle” wurdeausgedacht, gestaltet und ver-triebsfertig zusammengestellt.

Das sind 2 Stück Steinkohlefür die Augen, 7 für den Mundund die 3 wichtigen Knöpfeam Bauch. Das fertigeProdukt wurde patentrechtlichgeschützt und schon in derWintersaison 2011/12 auf demWeihnachtsmarkt in Potsdam,in “Kurbis Schauwerkstatt”hier in Elsterwerda und derOnlineshopplattform“DaWanda” (www.dawanda.com/shop/BSH-Friedel) derKundschaft vorgestellt undangeboten.Im Mai ´11 startete unserKundenmagazin “...brand-heiß” mit einer quartals-mäßigen Auage von 5000Stück und als Download

in unserer Mediathek.2014 qualizierte sich LutzFriedel als befähigte Person inSachen Brandschutz undFeuerlöscherwartung. Durchdiese Serviceerweit-erung undder Anschaffung einesWerkstatttransporters konnteder Kontakt mit dem Kundenum einen weiteren Besuch vor

Ort intensiviert werden. Imdarauffolgenden Jahr konntesich die Brennstoffhandlungdurch die Neugründung desTochterunternehmens „FriedelEnergie & Service e.K.“Inhaber: Mario Friedel, mitdem zusätzlichen Angebot vonErdgas und Strom, auch mitÖko-Zertikaten, als moderne

Energielieferant für dieRegion den Herausforder-ungen des demographischenWandels stellen und vomhiesigen Wettbewerb absetzen.

...und zusammen mit unserenKunden setzen wir dieseGeschichte fort.

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Die Geschichte der Firma Friedel

...basiert auf Aussagen von Ingeburg und Lutz Friedel,abgeglichen und teilweise komplettiert ist diese Niederschriftmit freundlicher Unterstützung des Stadtarchives Elsterwerda,

zu Recherchezwecken bedienten wir unsdiverser Internetseiten wie wikipedia.org.

1. Fassung 1998Ingeburg Friedel & Mario Friedel

2. Fassung 2005Ingeburg Friedel & Mario Friedel

3. Fassung 2009 - 2015Mario Friedel

© 2015 Elsterwerda


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