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Die Fallstudie – Das Fallbeispiel Annika Bachmann Kerstin Roth Lehr- und Lernmethoden in der...

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Die Fallstudie – Das Fallbeispiel Annika Bachmann Kerstin Roth Lehr- und Lernmethoden in der ökonomischen Bildung Wirtschaftslehre M3 Dozent: Thomas Adam
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Page 1: Die Fallstudie – Das Fallbeispiel Annika Bachmann Kerstin Roth Lehr- und Lernmethoden in der ökonomischen Bildung Wirtschaftslehre M3 Dozent: Thomas Adam.

Die Fallstudie – Das Fallbeispiel

Annika Bachmann

Kerstin Roth

Lehr- und Lernmethoden in der ökonomischen Bildung

Wirtschaftslehre M3

Dozent: Thomas Adam

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 2

Gliederung

I. Geschichte und Herkunft der FallstudieII. Warum überhaupt Fallstudien?III. Verlauf einer FallstudieIV. Methodische VariantenV. Didaktische AnforderungenVI. Einsatzemöglichkeiten im UnterrichtVII. Unterrichtsbeispiele

I. FallstudieII. Fallbeispiele

VIII. Literatur

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 3

I. Geschichte und Herkunft der Fallstudie

1908 – Ursprung der Fallstudie an der Harvard Business School in Boston

1957 – an deutschen Hochschulen von E. Kosiol eingeführt

1976 – entscheidungsorientierte Betriebswirtschaftslehre von E. Heinen konzipiert

Beeinflusst von „Reformpädagogik“ und „Emanzipatorischer Pädagogik“

Geschichte Warum? Verlauf Varianten Anforderungen Einsatz im Unterricht

Vgl. Kaiser 1997, 126

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 4

II. Warum überhaupt Fallstudien?

Handlungsorientiert das Lernen wird auf die Bewältigung konkreter

Lebens- und Handlungssituationen ausgerichtet Selbstständige Lernprozesse

sollen durch selbstständiges Handeln, Problemlösen und Entscheiden eingeleitet werden

Praxisnah das Erkennen der Praxisrelevanz gibt positiven

Motivationsschub – Impulse zum Nachforschen –

! trotzdem Verallgemeinerungsfähig

Geschichte Warum? Verlauf Varianten Anforderungen Einsatz im Unterricht

Vgl. Blisse 1995, 154; Vgl. Kaiser 1997, 140 ff.

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 5

III. Der Verlauf einer Fallstudie

Geschichte Warum? Verlauf Varianten Anforderungen Einsatz im Unterricht

Zielorientierte Anwendung zur Problemlösung, Methoden- kompetenz

Planung der Problemlösung, Informations- verarbeitung, Methodenauswahl

3. Exploration

Überlegungen und Planung zur Problemlösung

Vorwissen, Informations- beschaffung

2. Information

Problemdarstell-ung, Problem-

wahrnehmung

Vorstellung eines Falls, Erfassen des Problems

1. Konfrontation

Didaktische Intentionen

Konkrete Handlungsschritte

Phasen

Vgl. Kaiser 1997, 127-134

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 6

Geschichte Warum? Verlauf Varianten Anforderungen Einsatz im Unterricht

III. Der Verlauf einer Fallstudie

Reflexion und Transfer

Vergleich der Lösung mit der Realität / evtl. neue Problemlösung

6. Kollation

Einordnung der Problemlösung in den Gesamt-zusammenhang

Vortrag, diskutieren und verteidigen der Entscheidungen

5. Disputation

Abgestimmte und begründete Problemlösung

Gegenüberstellen, Auswählen und Begründen einer Entscheidung

4. Resolution

Vgl. Kaiser 1997, 127-134

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IV. Methodische Varianten

Geschichte Warum? Verlauf Varianten Anforderungen Einsatz im Unterricht

Kritik der vorge-gebenen Lösung ***

Fertige Lösungen werden gegeben ***

Entscheidungsfall ***

Informationenwerden gegeben **

Probleme sind vorgegeben **

Evtl. Vergleich mit der Realität **

Entscheidung wird getroffen***

Beurteilungsfall ***

Lösungsvarianten werden ermittelt

Informationen werden gegeben **

Probleme sind ausdrücklich genannt **

**Informationsfall **Selbstständige Beschaffung der Informati-onen ***

Der Fall wird lückenhaft dargestellt **

Vergleich mit der Realität *

Entscheidungen werden gefällt*

Problemfindungs-fall **

Lösungsvarianten werden ermittelt

Informationen werden gegeben **

Verborgene Probleme werden analysiert ***

Problemlös-ung / Ent-scheidung

Lösungs-kritik

Lösungsalter-nativen ermitteln

Informationen gewinnen

Erkennen von Problemen

Stated-Problem-Method

Case-Problem-Method

Case-Incident-Method

Case-Study-Method

Methode

Vgl. Kaiser 1997, 138

Vgl. Hoffman 42001, 68

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 8

V. Didaktische Anforderungen

Der Fall sollte: praxis- und realitätsnah sein Interpretationen eröffnen problem- und konflikthaltig sein überschaubar sein und unter den zeitlichen,

individuellen Voraussetzungen, Fähig- und Fertigkeiten der Schüler lösbar sein

mehre Lösungs- bzw. Entscheidungsmöglichkeiten zulassen

Geschichte Warum? Verlauf Varianten Anforderungen Einsatz im Unterricht

Vgl. Kaiser 1997, 142

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 9

VI. Einsatzmöglichkeiten im Unterricht

Mögliche Anwendungsbereiche Rechtliche Rahmenbedingungen der Ausbildung Arbeit und Entgelt Verbraucherschutz ...

Variationen Tagesfall – fächerübergreifende Fallstudie ...

Geschichte Warum? Verlauf Varianten Anforderungen Einsatz im Unterricht

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 10

VII. UnterrichtsbeispieleI. Fallstudie

www.lehrerfortbildung-bw.de

Geschichte Warum? Verlauf Varianten Anforderungen Einsatz im Unterricht

Der Fall „Henry Betz“

Die Haro GmbH ist ein umsatzstarkes mittelständisches Unternehmen in der Werkzeugherstellung. Im Fertigungsbereich der Haro GmbH werden nach Möglichkeit Facharbeiter beschäftigt, da die Unternehmensleitung großen Wert auf eine qualitativ hochwertige Verarbeitung der Werkzeuge legt.

Der Werkzeugmacher Henry Betz ist seit 12 Jahren schon in der Firma. Ende letzter Woche wird Herr Betz bei einer Taschenkontrolle am Werktor gefasst, als er einen Ölfilter mit nach Hause nehmen will. Dieser hat seit einigen Tagen in einer Ausschusskiste in der Werkhalle gelegen. Herr Betz hat daher geglaubt, dass er durch das Mitnehmen des Ölfilters keinen „wirklichen“ Diebstahl begehen würde, da er ohnehin nicht in den Verkauf käme.

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 11

VII. UnterrichtsbeispieleI. Fallstudie

Arbeitsaufträge: Diskutieren Sie in Ihrem Team die Problematik des vorliegenden Falles.Entscheiden Sie sich in Ihrem Team für oder gegen eine Kündigung von Herrn Betz. Berücksichtigen Sie dabei verschiedene Aspekte wie Qualifikation des Mitarbeiters, Beurteilung von Herrn Betz, Folgen einer Kündigung usw.Entwerfen Sie ein schriftliches Statement, welches Ihre Argumente für bzw. gegen eine Kündigung von Herrn Betz beinhaltet.

Arbeitsanweisungen: Arbeiten Sie zügig und achten Sie auf die Zeitvorgabe!Teilen Sie Ihre Aufträge gegebenenfalls in Ihrem Team auf!Legen Sie fest, wer Ihre Ergebnisse wie präsentiert!

Geschichte Warum? Verlauf Varianten Anforderungen Einsatz im Unterricht

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 12

VII. UnterrichtsbeispieleII. FallbeispieleFallbeispiel 1

Elke ist Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr im Betrieb. Sie beendete die Hauptschule mit dem

qualifizierenden Hauptschulabschluss

(Notendurchschnitt 2,7).

Sie möchte nach der Ausbildung gerne eine weiterführende Fachschulebesuchen.

Welche Möglichkeiten hat Sie?

www.grundig-akademie.de

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 14

VII. UnterrichtsbeispieleI. Fallbeispiele Lösung Fallbeispiel 1

Elke muss zunächst den mittleren Schulabschluss nachholen.

Da Elke durch ihren Notendurchschnitt des Schulabschlusszeugnisses (2,7) nicht die Voraussetzung erreicht hat, die mittlere Reife über entsprechende Leistungen in der Ausbildung zu erlangen. Sie sollte zunächst die Berufsaufbauschule zu besuchen. Wenn dieser Abschluss vorliegt, erfüllt Elke auch die Voraussetzungen zum Besuch einer Fachschule.

www.grundig-akademie.de

Geschichte Warum? Verlauf Varianten Anforderungen Einsatz im Unterricht

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 15

VII. UnterrichtsbeispieleI. Fallbeispiele Fallbeispiel 2 Erdöl deckt 40% des weltweiten Energiebedarfs. In

diesem Jahr wird die weltweite tägliche Nachfrage nach Erdöl auf 80,6 Millionen Barrel ansteigen, das sind ca. 12,8 Milliarden Liter. Um den Bedarf auch in Zukunft decken zu können werden kostspielige Probebohrungen durchgeführt. Dennoch dürfte jedem klar sein, dass jeder nicht „nachwachsende“ Rohstoff einmal aufgebraucht sein wird. Wie entwickelt sich das Angebot von Erdöl vermutlich? Wie entwickelt sich die Nachfrage nach Erdöl laut Text? Welche Auswirkungen wird dies vermutlich auf den Preis

haben?

Geschichte Warum? Verlauf Varianten Anforderungen Einsatz im Unterricht

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30.05.2006 Das Fallbeispiel 16

VIII. Literatur Blisse, Kraas (Hrsg.): Annäherungen an einen umwelt- und

handlungsorientierten Wirtschaftslehreunterricht. Bielefeld 1995. Bundeszentrale für Politische Bildung: Methodentraining I für den

Politikunterricht. Bonn 22006 Brenner, Brenner: Fundgrube. Methoden I. Für alle Fächer. Berlin 2005. Hoffmann, Langefeld: Methoden-Mix. Unterrichtliche Methoden zur Vermittlung beruflicher

Handlungskompetenz in kaufmännischen Fächern. Darmstadt 42001. Kaiser, Kaminski: Methodik des Ökonomie-Unterrichts. Grundlagen eines

handlungsorientierten Lernkonzepts mit Beispielen. Bad Heilbrunn 21997. Landwehr: Neue Wege der Wissensvermittlung. Anrau 1994. Schweizer, Selzer (Hrsg.): Methodenkompetzen lehren und lernen. Beiträge zur

Methodendidaktik in Arbeitslehre, Wirtschaftslehre, Wirtschaftsgeografie. Dettelbach 2001. Steinmann, Weber (Hrsg.): Handlungsorientierte Methoden in der Ökonomie. Neusäß

1995. http://ikud.de/handbuch6.htm (Zugriff: 26.05.2006, 10.40 MEZ) http://www.lehrerfortbildung-bw.de (Zugriff: 27.05.2006, 9.32 MEZ) http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at (Zugriff: 26.05.2006, 10.54 MEZ) http://www.sowi-online.de (Zugriff: 24.05.2006, 21.05 MEZ) http://www.versandhaus-hallwachs.de (Zugriff: 26.05.2006, 10.47 MEZ)

http://www.grundig-akademie.de (Zugriff: 23.06.2005, 20.18 MEZ) http://www.leu.bw.schule.de (Zugriff: 30.06.2005, 20.32 MEZ)


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