Die drei ???® Kids und du
Band 4 – Vampire in Rocky Beach
Boris Pfeffer wurde 1964 in Berlin geboren, wo er auch
heute noch lebt. Er arbeitete als Buchhändler und
Antiquar, bevor er Landschaftsplanung und Linguistik
studierte. Seit 1994 ist er am GRIPS Theater in Berlin
tätig, hat verschiedene Theaterstücke und Drehbücher
geschrieben und Regie geführt. Darüber hinaus enga-
giert er sich in der Kinder- und Jugendarbeit.
Die drei ???® Kids und du
Vampire in Rocky Beach
Erzählt von Boris Pfeiffer
Mit Illustrationen von Harald Juch
Deutscher Taschenbuch Verlag
Weitere ›Die drei ???® Kids und du‹-Bände
bei dtv junior:
Seeschlangen-Spuk, Band 1
Im Rennfieber, Band 2
Im Auge des Orkans, Band 3
Der schwarze Drache, Band 5
Das gesamte lieferbare Programm vondtv junior und viele weitere Informationen
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Ungekürzte Ausgabe2. Auflage 2013
2011 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG,München
© 2008, 2009 Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG,Stuttgart
Umschlagkonzept: Balk & BrumshagenUmschlagbild: Harald Juch
Gesetzt aus der AdvertGesamtherstellung: Druckerei C. H. Beck, Nördlingen
Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem PapierPrinted in Germany · ISBN 978-3-423-71472-3
Lieber Leser, liebe Leserin,
du kennst die drei ??? und weißt, was dich in
diesem Buch erwartet? Ein spannender Fall
mit mir und meinen Freunden Justus und
Peter? Stimmt genau! Aber das ist noch nicht
alles. Denn in diesem Buch sind einfach viel
zu viele Spuren ausgelegt. Tausend Hinweise,
lauter Verdächtige – und die Zeit drängt! Da
kann selbst ein Meisterdetektiv ins Schwit-
zen geraten. Deshalb brauchen wir deine Hilfe:
Welche Spur ist wichtig, welche führt in die
Irre? Wie würdest du entscheiden? Du hast es
in der Hand, ob und wie wir den Fall lösen
werden! Denn du bestimmst, wie und wo die
Geschichte weitergeht. Aber denke gut nach,
bevor du eine Entscheidung triffst. Denn
nicht jede Spur führt zur Lösung des Falls!
Viel Spaß und viel Erfolg
beim Miträtseln wünscht dir
Bob Andrews (das rote ?)
Personen in diesem Buch:
# Justus’ Tante Mathilda und Onkel Titus,
# Kommissar Reynolds,
# Mister Porter, Gemischtwarenhändler in
Rocky Beach,
# Skinny Norris, ewiger Erzfeind der drei ???,
und sein Vater Bud Norris,
# einige rätselfreudige Einwohner von Rocky Beach,
# eine unfreundliche Wächterin an der Pforte der
Spukvilla,
# die Vampire – gruselige Blutsauger oder doch
nur Schauspieler?,
# und natürlich ... die drei ??? Kids und du!
»Bob, Peter! Seht euch das an!« Justus Jonas’ ausge-
streckter Zeigefinger wies auf ein düsteres Plakat, das
auf dem Marktplatz von Rocky Beach neben Porters
Laden prangte. Darauf fletschte ein bleiches Gesicht
die Zähne. Und diese Zähne waren wesentlich länger
und spitzer, als es für gewöhnlich der Fall war.
»Soll das etwa ein Vampir sein?«, rief Peter.
»Sieht ganz so aus«, grinste Justus. »Ich wette, mit
denHauern verschlingt der einen ganzenKirschkuchen
in drei Sekunden.«
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Bob schüttelte amüsiert den Kopf. »Der Herrscher
derNacht erwartet dich langundbreit«, las er vor. »Fol-
ge den Wegweisern und besiege den Herrscher der
Nacht.« Er sah seine Freunde an. »Das klingt wie eine
Schatzsuche. Aber wieso lang und breit?«
»Folge den Wegweisern.« Justus begann, langsam
seine Unterlippe zu kneten, wie immer, wenn er nach-
denklich wurde. Doch bevor er noch weiter überlegen
konnte, kam ein aufgeregterMr Porter aus seinemGe-
schäft gestürmt. Er hielt einen kleinen Apparat in der
Hand und postierte sich damit unter der Statue von
Fred Fireman, die den Brunnen auf dem Marktplatz
zierte. »Na, Jungs«, rief Porter. »Seid ihr auch bei der
Jagd dabei?«
Peter sah auf. »Eigentlich sind wir hergekommen,
weil wir den ganzen Tag für Justus’ Tante geschuftet
und den Schrottplatz aufgeräumt haben!«
»Und die dabei erlittenen Strapazenwolltenwirmit
einemVanilleeis lindern«, fiel Justus ein.
»Strapazen?« Porter lachte und starrte auf sein Ge-
rät. »Die wahren Anstrengungen liegen noch vor euch,
wenn ihr mitmacht. Ich habe dort angerufen. Es heißt,
die Sache sei einmalig und der Sieger kann eine alte
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Karte von Rocky Beach gewinnen. Allerdings muss er
alle Rätsel lösen und die sollen nicht ohne sein!«
»Was für eine Sache und was für Rätsel?«, rief Bob
neugierig.
Porter lächelte listig und steckte sein Gerät ein. »Da
müsst ihr schonselberdraufkommen.Angeblich soll nur
mitspielendürfen,werkluggenug ist!«Er schlossdieLa-
dentür ab. »Bis heute Abend um sieben muss man da
sein, sonst wird man nicht mehr angenommen.« Und
damit lief er los.
»Und unser Eis?«, rief Justus ihm nach. AberMr Por-
ter war schon um die nächste Ecke verschwunden.
»Irre!« Bob sah dem Ladenbesitzer nach. »Dass Mr
Porter sich ein Geschäft entgehen lässt, habe ich noch
nie erlebt. Was hatte er denn für einen Apparat in der
Hand?«
»Sah aus wie ein Radio oder so«, meinte Peter. In-
zwischen nahm Justus das Plakat genauer unter die
Lupe. Das bleiche Gesicht war alt und faltig. Über den
dunklen Augen standen schwarze Haare wirr in die
Höhe. Plötzlich lächelteer. »Ichhab’s. Es stehtallesda«,
erklärte er.
»Warte, ichwill es selber rausfinden.«BobhatteFeu-
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er gefangen. »Mal sehen, was wir da haben!« Er stu-
dierte das Plakat. »Okay«, erklärte er nach einerWeile.
»In denAugen sind dieHimmelsrichtungen eingezeich-
net.«
Justus nickte: »Und in demeinenAuge zeigt ein Pfeil
nach Norden und in dem anderen nachWesten.«
»Aha.« Jetzt funkte es auch bei Peter. »Jetzt fehlen
uns nur noch Breiten- und Längengrad und wir wissen,
woder Spaß losgeht.Deswegenauch ›langundbreit‹.«
Peter betrachtetenunebenfalls dasPlakat. »Dasind sie
ja«, rief er. »Über dem Nordauge steht 34 Grad, 2 Mi-
nuten, 20 Sekunden!«
»Und neben demWestauge 118 Grad, 35 Minuten,
und 59 Sekunden«, lachte Bob. »Jetzt müssen wir nur
noch auf der Karte sehen, wo das ist.«
»Genau!« Justus klopfte seinen beiden Freunden auf
dieSchultern. »Unddamitwissenwirauch,wasMrPor-
ter in der Hand hatte. Ein GPS-Gerät.«
»Undwas soll das sein?«, fragte Peter.
»Das ist ein globales Positionierungsgerät. Damit
kannst du herausfinden, wo du dich genau befindest«,
erklärte Justus. »Es kreisen ständig Satelliten um die
Erde, die Signale zur Erdoberfläche senden. Wenn du
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vier Signale mit deinem Gerät empfängst, kann es dei-
nen Standort bestimmen. Und so kann Mr Porter kon-
trollieren, ob er sich dem angegebenen Breiten- und
Längengrad nähert.«
»So schwer ist es also nicht«, sagte Bob. »Michwür-
de schon interessieren, umwas es da geht.«
»Ja«,überlegtePeter. »AberdasGesichtaufdemPla-
kat ist ganz schön fies. Ich weiß nicht, ob ich so einem
Herrscher der Nacht leibhaftig begegnenwill!«
»Kommschon,duAngsthase.« Justuskicherte. »Das
ist doch nur irgend so einWerbegag.«
»Aber woher wusste Porter das mit dem Gewinn?«,
fiel Bob ein. »Das steht hier nämlich nicht.«
Justus sah zur Ecke, hinter der Porter verschwunden
war. »Warumgehenwir ihmnichteinfachnach?Er kann
noch nicht weit sein. Oder wir suchen selber nach den
Koordinaten. Ichglaube,OnkelTitushateinGPS-Gerät,
das wir benutzen können.Wasmachenwir?«
Wenn die drei ??? sich das GPS-Gerät von Onkel Titus
holen sollen, lies weiter auf Seite 12
Wenn du lieber gleich Porter folgen willst, lies weiter
auf Seite 16
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Justus’ Onkel Titus gehörte das am Rande des Küsten-
städtchens Rocky Beach gelegene Titus Jonas’ Ge-
brauchtwarencenter. Dabei handelte es sich um einen
großen Schrottplatz, auf dem Onkel Titus mit allem
handelte, was seiner Meinung nach noch einmal Ver-
wendung finden würde. Dieses Geschäft führte er nicht
immer zur Freude seiner Frau Mathilda.
Justus’ Tante backte zwar den besten Kirschkuchen
ganz Kaliforniens und versorgte die drei ??? regelmäßig
mit dieser Köstlichkeit, aber sie konnte auch sehr streng
sein, wenn es um finanzielle Angelegenheiten und Ord-
nung ging. Oft genug jammerte sie darüber, was ihr
Mann nun schon wieder für eine Kuriosität ange-
schleppt hatte. »Du bringst uns noch an den Bettelstab
mit deinen Einkäufen«, rief sie dann und schlug die Hän-
de über dem Kopf zusammen. Und bevor Bob, Peter
und Justus sich darüber lustig machen konnten, gab sie
ihnen den Auftrag, den Schrottplatz mal wieder or-
dentlich aufzuräumen.
»Wenn ich nicht wach bin wie eine Tigerin, werde ich
eines Morgens unwiderruflich inmitten des schrecklichs-
ten Gerümpels aufwachen!«, war ihr neuester Ausruf,
den sie mindestens einmal am Tag inbrünstig ausstieß.
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Trotzdem liebte Justus seine Tante über alles. Er leb-
te bei ihr und Onkel Titus, seit er sich erinnern konnte, da
seine Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen wa-
ren.
Zum Glück hatten die drei ??? die Plackerei für dieses
Mal schon hinter sich. Jetzt standen sie bei Onkel Titus
im Schuppen, in dem dieser seine größten Schätze auf-
bewahrte.
»Hier ist es.« Onkel Titus zog das GPS-Gerät unter
einem uralten goldlackierten Telefon hervor. »Ihr wisst,
wie es funktioniert?«
Bob nickte. »Satelliten-Navigation. Wir müssen ein-
fach die Koordinaten eingeben und dann in die Rich-
tung gehen, die das Gerät anzeigt.«
Onkel Titus lächelte. »Richtig.
Dieser Empfänger zeigt euch
die aktuelle Position sowie
Richtung und Entfernung
zum Zielpunkt.«
Die drei ??? gingen zu ih-
ren Rädern. In diesem Mo-
ment trat Tante Mathilda
aus dem Haus. »Jungs, da
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seid ihr ja wieder. Aber es ist bald Abendbrotzeit. Ihr
wollt doch jetzt nichtmehr weg?«
Justus sah sie erschrocken an. Dann stotterte er:
»Doch, da ist eine Schatzjagd in Rocky Beach im Gan-
ge undwir wollen gerne teilnehmen.«
»Jetzt noch? Aber dann geht das ja bis in dieNacht.«
TanteMathilda rümpfte die Nase.
»Ja, es ist ein Vampirabenteuer«, rief Peter. »Ich fin-
de es ja auch etwas übertrieben.«
Tante Mathilda erstarrte. »Vampire? Und das er-
laubst du, Titus? So ein Gruselkram ist doch nichts für
Kinder. Justus wird Albträume bekommen.«
»Aber wieso denn? Ich glaube nicht an Ungeheuer.
Ich benutze doch meinen Verstand«, empörte sich Jus-
tus.
»Es ist nicht gut, spät am Abend rumzulaufen und
Spukgeschichtenzuerleben«,beharrteTanteMathilda.
Dann lächelte sie plötzlich. »Andererseits habe ich als
junges Mädchen auch gerne das ›Gespenst von Can-
terville‹ gelesen!«
»Undwassoll das jetztheißen?«, erkundigte sich Jus-
tus vorsichtig.
Tante Mathilda sah Onkel Titus an. »Wenn wir den
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Jungs erlauben, da mitzumachen, sollten wir sie viel-
leicht lieber begleiten. So können wir uns überzeugen,
dass eswirklichnicht zugruselig ist, undaucheinwenig
Geisterspaß haben.«
Onkel Titus runzelte die Stirn. »Aber ichwollte noch
etwas inderWerkstattmachen.DeinalterStaubsauger
ist zu reparieren und–«
Peter stieß Bob und Justus an. »Vielleicht ist es gar
nicht schlecht, wenn sie mitkommen? Ich meine, das
wäre dochmal was Neues.«
»Auf keinen Fall, Peter«, stöhnte Justus. »Ich will
doch nicht mit meiner Tante zusammen auf Vampir-
jagd gehen.«
Er sah angespannt auf die Veranda. TanteMathilda
stand da und überlegte. »Hm«, murmelte sie, »Staub-
sauger oder Gespenster, was ist eigentlich wichtiger?«
Wenndiedrei ??? alleine losziehen sollen, liesweiter auf
Seite 21
Wenn du denkst, es wäre vielleicht doch besser, wenn
Tante Mathilda und Onkel Titus mitkommen, lies wei-
ter auf Seite 26
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»Dann aber schnell!« Peter stürzte zu seinem Rad und
Bob und Justus folgten ihm. Zum Glück war Mr Porter
zu Fußunterwegs und die drei ??? hatten ihn nachweni-
genMinuten eingeholt.
Porter stiefelte, den Blick auf sein Gerät gerichtet,
durch eine Straße hinter der Kirche. Dann allerdings
sahen sie, wie der Ladenbesitzer in sein Auto stieg.
»Hoffentlich ist es nicht zu weit«, jammerte Justus.
»Ein Auto mit dem Rad zu verfolgen gehört nicht zu
meinen bevorzugten Beschattungsmethoden.«
»Dumeinstwohl, dichanzustrengen,gehörtnichtzu
deinen bevorzugten Fortbewegungsmethoden«, spot-
tete Peter und nahmTempo auf.
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»Peter?«, rief Justus erstaunt. »Du bist auf einmal so
schlagfertig! Wenn du als Schatzsucher genauso gut
bist, könnenwir uns ja schon als Sieger fühlen.«
Peter grinste und zuckte die Schultern.
Diedrei ??? fuhrenPorternach, so schnell sie konnten.
Zum Glück sah dieser immer wieder auf sein GPS-Ge-
rät, sodass er eher schlich als wirklich schnell fuhr.
Nach wenigen Kilometern hatten sie Rocky Beach
verlassen und kamen in die dahinterliegenden Berge.
»Ab jetztwird es steiler.« Bobwurde langsam rot im
Gesicht. Aber ehe er anfing zu schwitzen, hielt Porter
schonwieder an.
Sie standen vor dem Tor einer alten und sehr präch-
tigen Villa mit vielen Türmen und Giebeln. Die drei ???
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beobachteten, wie Porter ausstieg und mit einer Frau
sprach, die ihm aus einem alten Pförtnerhäuschen ent-
gegentrat. Die Frau hatte merkwürdige leuchtende
gelbgrüne Augen.
»Die sieht aus, als wäre sie selber mit einemVampir
verwandt«, flüsterte Peter.
Bobgrinste.Dann sagtePorter etwasund trat durch
das hohe Tor in den Park der Villa ein.
Die drei ??? stellten ihre Räder ab und folgten ihm.
Die Frau kam auf sie zu. »Koordinaten?«, fragte sie.
Justus sah seine Freunde an. »Sie meint bestimmt
die Geodaten. Habt ihr die noch im Kopf?«
Peter und Bob schüttelten einhellig die Köpfe.
»Macht nichts!« Justus setzte sein gewinnendstes
Lächeln auf. Dann sagte er: »Die einzelnenZahlenwis-
sen wir nicht mehr, aber sie wiesen fraglos auf die vor
uns liegende Villa. Deswegen sindwir ja hier.«
Die Frau presste die Lippen zusammen. »Noch ein
Versuch«, zischte sie leise. »OhneKoordinatenkeinEin-
tritt. Grad,Minuten und Sekunden.«
Justus schloss dieAugenundbegann, langsamseine
Unterlippezukneten. »Gut«, sagteerdann, »daswaren
Nord 34Grad, 2Minuten und 20 Sekunden.«
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Die Frau nickte. »Richtig!«
Justus stieß erleichtert die Luft aus. »Teil eins wäre
also geschafft. Na gut, dann schreiten wir fort. Neben
dem Westauge waren es, einen Moment …« Justus
schloss die Augenwieder. »118 Grad und 35Minuten«,
stieß er plötzlich hervor. »Und –«, er zögerte. »Peter,
Bob, ich weiß nicht mehr, ob es 52 oder 59 Sekunden
waren. Könnt ihr euch nicht erinnern?«
Ȇberhaupt nicht. Ich staune schon, wieweit du ge-
kommen bist«, sagte Peter beeindruckt.
AuchBob schüttelte denKopf. »Tutmir leid, Just. Bei
mir ist ratzfatz Ebbe.«
»Dannmuss ich raten.« Justus sahdie Frauan. »Wa-
rum ist das denn sowichtig?Wir sind doch hier!«
»Ohne den nötigen Gehirnschmalz kommt hier kei-
ner rein«, erklärte sie ruppig. »DasSpiel ist zu schwer für
geistige Leichtgewichte.«
Justus wurde schon wieder rot. Ausgerechnet ihm
wollte diese Frau mangelnde Verstandeskraft vorwer-
fen? Er holte Luft. »Zweiundfünfzig«, sagte er ent-
schlossen.
Die Frauwandte sich ab und trat zurück in ihr Pfört-
nerhaus. »Falschgeraten. Ihr könntwiedergehen.Noch
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einen Versuch gibt es nicht!« Und damit ließ sie die
drei ??? stehen.
Verzweifelt sah Justus der Frau nach. Aber sie rührte
sich nichtmehr.
In diesemMoment öffnete sich das oberste Fenster
in einem der Türme der Villa und ein bleichgesichtiger
Mann im schwarzen Umhang sah hinaus. »Blut ist ein
ganz besonderer Saft«, rief er gellend. »Kommen Sie
rein, da unten. Das Spiel beginnt.«
Die drei ??? sahen, wie Mr Porter und einige andere
Leute die Villa durch eine große Tür betraten.
»So ein Mist«, fluchte Justus. »Wir hätten Porter
nicht einfach nachlaufen sollen! Aberwoher solltenwir
auchwissen, was die hier fragen?«
In jedem Fall war es zu spät. Für die drei ??? war der
Abend gelaufen.
Und so endet der Fall »Vampire in Rocky Beach« vor
dem Tor der unheimlichen Villa. Ein viel zu schnelles
Ende? Dann versuche es doch noch einmal und lieswei-
ter auf Seite 11
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