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Die deutsche Napoleonkarikatur und Napoleondichtung · satz Karikaturen auf Napoleon vor. Unter...

Date post: 04-Sep-2019
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LUDWIG GEIGER Die deutsche Napoleonkarikatur und Napoleondichtung Der Kulturhistoriker Ludwig Geiger (1848-1919) stellt in seinem hier wiedergegebenen Auf- satz Karikaturen auf Napoleon vor. Unter Karikaturen versteht er "die Rache der Kleinen an dem Großen, solange er mächtig ist,[ bzw.] das Triumphgefühl der Befreiten über den, der am Boden liegt". Der Beitrag beschreibt einleitend die Karikaturen, welche sich die Völker von- einander machten, und geht sodann anhand von Friedrich Schulzes Werk "Die deutsche Na- poleon-Karikatur" (1916) auf Napoleon als "Opfer der Karikatur" ein. Gern behandelt wurde das Scheitern Napoleons in Spanien und Russland, lebhaft wurde der Jubel nach der Nieder- lage Napoleons in der Leipziger Völkerschlacht. Als Napoleon nach St. Helena verbannt war, machte sich der Hass auf ihn geltend. Besondere Beachtung erfahren witzige Zeichnungen von Gottfried Schadow, dem Berliner Bildhauers, von dem mehrere Karikaturen beschrieben und einige auch abgebildet werden. Der Aufsatz reiht den Bildkarikaturen poetische Zeugnis- se an, die "Zerrbilder des Besiegten und des Gefallenen" entwerfen. Aufgezeigt wird dabei der Spielraum literarischer Formen, denen sich die antinapoleonische Dichtung bediente. Mit der Verbannung Napoleons begann die Stimmung umzuschlagen; nach seinem Tod setzte eine Apotheose ein. "Anstatt eines kostbaren Mausoleums ist die Klippe, auf der er starb, sein Mo- nument, schreckhaft und groß wie sein Schicksal", schreibt Friedrich Lehne, ehemaliger Mainzer Revolutionär. Zum Kulturhistoriker Ludwig Geiger (1848-1919) siehe * Eintrag in Wikipedia, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Geiger * Alfred Zastrau: Geiger, Ludwig Moritz Philipp. In: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 144-145. Onlinefassung; URL: http://www.deutsche-biographie.de/ppn11903719X.html Quelle: Velhagen & Klasings Monatshefte, 31. Jahrgang, 1916/1917, Bd. 3, S. 473-484. Von Jutta Assel und Georg Jäger in das Goethezeitportal eingestellt. Kontaktanschrift: Prof. Dr. Georg Jäger Ludwig-Maximilians-Universität München Institut für Deutsche Philologie Schellingstr. 3 D-80799 München E-Mail: mailto:[email protected]
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LUDWIG GEIGER Die deutsche Napoleonkarikatur

und Napoleondichtung

Der Kulturhistoriker Ludwig Geiger (1848-1919) stellt in seinem hier wiedergegebenen Auf-satz Karikaturen auf Napoleon vor. Unter Karikaturen versteht er "die Rache der Kleinen an dem Großen, solange er mächtig ist,[ bzw.] das Triumphgefühl der Befreiten über den, der am Boden liegt". Der Beitrag beschreibt einleitend die Karikaturen, welche sich die Völker von-einander machten, und geht sodann anhand von Friedrich Schulzes Werk "Die deutsche Na-poleon-Karikatur" (1916) auf Napoleon als "Opfer der Karikatur" ein. Gern behandelt wurde das Scheitern Napoleons in Spanien und Russland, lebhaft wurde der Jubel nach der Nieder-lage Napoleons in der Leipziger Völkerschlacht. Als Napoleon nach St. Helena verbannt war, machte sich der Hass auf ihn geltend. Besondere Beachtung erfahren witzige Zeichnungen von Gottfried Schadow, dem Berliner Bildhauers, von dem mehrere Karikaturen beschrieben und einige auch abgebildet werden. Der Aufsatz reiht den Bildkarikaturen poetische Zeugnis-se an, die "Zerrbilder des Besiegten und des Gefallenen" entwerfen. Aufgezeigt wird dabei der Spielraum literarischer Formen, denen sich die antinapoleonische Dichtung bediente. Mit der Verbannung Napoleons begann die Stimmung umzuschlagen; nach seinem Tod setzte eine Apotheose ein. "Anstatt eines kostbaren Mausoleums ist die Klippe, auf der er starb, sein Mo-nument, schreckhaft und groß wie sein Schicksal", schreibt Friedrich Lehne, ehemaliger Mainzer Revolutionär. Zum Kulturhistoriker Ludwig Geiger (1848-1919) siehe * Eintrag in Wikipedia, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Geiger * Alfred Zastrau: Geiger, Ludwig Moritz Philipp. In: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 144-145. Onlinefassung; URL: http://www.deutsche-biographie.de/ppn11903719X.html Quelle: Velhagen & Klasings Monatshefte, 31. Jahrgang, 1916/1917, Bd. 3, S. 473-484.

Von Jutta Assel und Georg Jäger in das Goethezeitportal eingestellt. Kontaktanschrift: Prof. Dr. Georg Jäger Ludwig-Maximilians-Universität München Institut für Deutsche Philologie Schellingstr. 3 D-80799 München E-Mail: mailto:[email protected]


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