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Die Bedeutung der Berufseingangsphase für die … · Philipps-Universität Marburg „Neu im Beruf...

Date post: 17-Sep-2018
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Die Bedeutung der Berufseingangsphase für die berufliche Entwicklung von Lehrerinnen und Lehrern Prof. Dr. Uwe Hericks Philipps-Universität Marburg „Neu im Beruf – Neu in der Schule“ Auftaktveranstaltung am 03. Juni 2016 in Saarbrücken Landesinstitut für Pädagogik und Medien
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Die Bedeutung der Berufseingangsphase

für die berufliche Entwicklung

von Lehrerinnen und Lehrern

Prof. Dr. Uwe Hericks

Philipps-Universität Marburg

„Neu im Beruf – Neu in der Schule“

Auftaktveranstaltung am 03. Juni 2016

in Saarbrücken

Landesinstitut für Pädagogik und Medien

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Einstieg

Irgendwie bin ich dann doch an der Schule gelandet, bin da ins kalte

Wasser gesprungen von 0 auf 26 Stunden. 11 Lerngruppen, die ich von

1000 kranken Kollegen übernommen habe, und stand da nun und ja. Die

erste Woche war der blanke Horror, da hab ich gedacht, ich bin der

unfähigste Mensch auf der ganzen Welt und in dieser Schule sowieso. Hab

mich dann aber relativ reingefuchst, relativ schnell zum Glück, weil ich

eben mit 3 jungen Kolleginnen da ankam […] die mich auch sehr

unterstützt haben.

Aber da hätt’ ich schon Lust, auch was zu bewegen und, mal gucken, ob

man da ein bisschen dann aufräumen kann: Nicht nur in der Sammlung,

sondern vielleicht auch in den Köpfen der älteren Kollegen.

(Nicole Rosenbaum, nach 3 bzw. 13 Monaten im Beruf) (vgl. Hericks 2006)

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Gliederung

1. Forschungsansätze und Theoriekonzeptionen zum Berufseinstieg

2. Berufliche Entwicklungsaufgaben

3. Unterricht als Kernbereich des beruflichen Handelns

von Lehrerinnen und Lehrern

4. Ulrich Peters und Nicole Rosenbaum

5. Konsequenzen für eine begleitete Berufseingangsphase

6. Schlussüberlegung und Abschlussthese

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1. Forschungsansätze und Theoriekonzeptionen

• 1970er Jahre: doppelter Einstellungswandel zu Studien- und Berufsbeginn

„Konstanzer Wanne“ – „Praxisschock“ (z.B. Müller-Fohrbrodt, Cloetta & Dann 1978)

• 1980er Jahre: Fokus auf Anfangsschwierigkeiten

Unterstützung und Kompensation von Defiziten (Veenman 1984; Hirsch 1990; Terhart et al. 1994)

• 1990er Jahre: Berufsbiographische Forschung in ‚life-span‘-Orientierung

Berufseinstieg als kritische Berufsphase (Hirsch 1990; Huberman 1989, 1991; Sikes et al. 1985, 1991;Terhart et al. 1994).

• Mitte der 2000er Jahre: Forschungen in kompetenzorientierter

Perspektive (z.B. MT21, TEDS-M, TEDS-LT, COACTIV) (Blömeke/Kaiser/Lehmann 2008, Blömeke et al. 2011; Kunter et al. 2011)

• Berufseinstieg als Entwicklungsaufgabe

Berufseinsteiger/innen als professionelle Akteure (Hericks 2006; Keller-Schneider 2010)

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Die grundlegende Perspektive

berufsbiographischer Forschung

Wie werden Lehrer/innen professionell?

Wo und auf welche Weise lernen Lehrer/innen

das, was sie für ihren Beruf brauchen,

am besten und nachhaltigsten?

Antwort liegt im „kontinuierlichen Weiterlernen im

Beruf“.

Professionalität im Lehrerberuf ist ein

berufsbiographisches Entwicklungsproblem.

(Terhart 2000, 18, 33)

Der Beruf selbst hält die notwendigen Anforderungen und Gelegenheiten

für eine professionelle Entwicklung der Lehrer/innen bereit.

Ewald Terhart, *1952,

Professor für Schulpädagogik

und Allgemeine Didaktik an der

Universität Münster

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2. Berufliche Entwicklungsaufgaben

• Phasenspezifische Anforderungen des Berufs, die jede Lehrperson

bearbeiten muss, um in ihrer individuellen Professionalisierung voran

zu kommen (Unhintergehbarkeit).

• Die Bearbeitung geschieht vor dem Hintergrund eigener

Interessen, Bedürfnisse, Überzeugungen und Werte (Dynamik).

• Ihre erfolgreiche Bewältigung eröffnet neue Perspektiven

(Unumkehrbarkeit). (Vgl. Hericks/Keller-Schneider 2012)

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Berufliche Entwicklungsaufgaben

Theoretische Grundannahmen

•Menschen werden als aktiv handelnde und lernende Personen in einer

aktiven sozialen Umwelt angesehen.

•Sie sind (auch) Architekten und Konstrukteure ihrer Biographie – nicht

(nur) den eigenen Lebensumständen unterworfen. (Hericks/Keller-Schneider 2012)

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Der Berufseinstieg – eine besondere

berufsbiographische Phase

• Berufseinstiegsphase (BEP) = die ersten zwei bis drei Jahre

eigenständiger Berufstätigkeit nach dem Referendariat

• Sprunghafter Anstieg der beruflichen Anforderungen und

Verantwortung

• Erlebnisqualität, Komplexität und Dynamik der Anforderungen

können in der Ausbildung nicht vorweg genommen werden.

• Individueller und eigenverantwortlicher Umgang mit

Anforderungen und Ressourcen erforderlich (auf Basis der

Ausbildung)

• Eigene Erfahrungen unverzichtbar und weichenstellend für die

weitere professionelle Entwicklung (Hericks/Keller-Schneider 2012)

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• Eine eigene Rolle und Identität als Lehrperson finden. Mit den eigenen

Ressourcen haushalten, mit Schwächen und Grenzen umgehen. Nähe

und Distanz ausbalancieren. Einen eigenen „Stil“ als Lehrperson

entwickeln.

• Ein Konzept der Vermittlung (fachlicher) Inhalte als Initiieren und

Begleiten von Lernprozessen entwickeln. Das eigene Verhältnis zu

den Gegenständen des Unterrichts klären.

• Die Schüler/innen als die entwicklungsbedürftigen und

entwicklungsfähigen Anderen wahrnehmen und anerkennen.

• Sich in der Organisation und Institution der Schule verorten, ihre

Möglichkeiten und Grenzen erkennen und mitgestalten. (Vgl. Hericks 2006; Keller-Schneider 2010)

Entwicklungsaufgaben des Berufseinstiegs

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3. Unterricht als Kernbereich des beruflichen

Handelns von Lehrerinnen und Lehrern

• Frage:

Wo taucht im Entwicklungsaufgabenmodell der Unterricht auf?

• Befund aus der eigenen Forschung – Kernthese:

Der eigene Unterricht ist der zentrale Entwicklungsbereich des

beruflichen Handelns von Lehrerinnen und Lehrern.

• Die Entwicklung des eigenen Unterrichts

– erfordert die Bearbeitung aller vier Entwicklungsaufgaben,

– fördert dadurch die Professionalisierung von Lehrerinnen und

Lehrern. (Hericks/Keller-Schneider 2012, 44)

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Die

Schüler/innen

als die

„Anderen“ wahr-

nehmen und

anerkennen

Eigene Rolle als

Lehrperson klären

EA Rollen-

findung

Möglichkeiten

und Grenzen

der Institution/

Organisation

wahrnehmen und

nutzen

Eigenes Verhältnis

zu den „Sachen“ des

Unterrichts klären

EA

Vermittlung

EA

Kooperation

EA

Anerkennung

Kernbereich des

beruflichen Handelns

Entwicklung

von Unterricht

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• Ulrich Peters

• Gymnasiallehrer für

Physik und Mathematik

• Diplomstudium in Hamburg, dann

Wechsel ins Lehramtsstudium

• Erklärungsdominantes

Unterrichtskonzept

• Selbstkonzept eines „geborenen

Lehrers“

• Nicole Rosenbaum

• Gesamtschullehrerin für

Physik und Mathematik

• Lehramtsstudium in Hamburg

• Eigentätigkeitsorientiertes

Unterrichtskonzept

– kooperative Arbeitsformen

– keine Vorgabe hinsichtlich Regeln und

Merksätzen; Schüler/innen entscheiden

selbst, was für sie wichtig ist.

– transparente Leistungserwartungen

4. Zwei Fallstudien:

Ulrich Peters und Nicole Rosenbaum

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„Und je abgefahrener der Stoff im Studium wurde, desto stärker

merkte ich, dass mich eigentlich dies Vermitteln, dass mir das

sehr viel mehr Spaß macht als mich mit irgendwelchen

abgedrehten Forschungsergebnissen zu beschäftigen.“

„Hab dann im Hauptstudium beschlossen, dass ich Lehrer

werden, nein, dass ich Lehrer bin und jetzt nur noch die staatliche

Befähigung dazu brauche.“

„Für mich war klar, so Lehrer, das ist so’n Typ, das ist man oder

nicht.“ (Eingangsinterview vor Berufsantritt)

Ulrich Peters – der geborene Lehrer

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Ulrich Peters und sein Unterricht

„Ich hab vor dem Referendariat einiges ausprobiert, wenn ich irgendwas

gelesen hab, wie man Unterricht machen kann. Im Referendariat hab ich

nichts ausprobiert. Da hab ich stinknormal bis langweilig-grauenvollen

Unterricht gemacht.“ (Eingangsinterview vor Berufsantritt)

„Ich hab so viel schlechten unvorbereiteten Unterricht gegeben, der

wirklich schlecht war, dass es so wenig Sachen gibt, derer ich mich

rühmen kann.“ (nach 4 Monaten im Beruf)

„Also, ich ertappe mich dabei, wie ich manchmal 45 Minuten mit so `ner

Klasse `n Unterrichtsgespräch führe und die sich eigentlich irgendwann

zu Tode langweilen.“ (nach 9 Monaten im Beruf)

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Und, ehm, arbeite sehr viel stärker daran, eben auf Problemen aufzubauen,

mathematische Methoden zu verfeinern, zu verfestigen und denen auch

klar zu sagen: <So, wir ham’ jetzt das getan. Heute üben wir das.>

Beziehungsweise: <Wir ham’ das gelernt und diese, diese Sachen, die wir

könn’, die packen wir jetzt zusammen und können `ne neue Aufgabe=

damit eine neue Metho, warte, ja, `ne neue Aufgabe lösen, weil wir, eh, und

in der Kombination eben das anwenden können.> (nach 13 Monaten im

Beruf)

Schüler/innen in Objektposition – „denen“

Lehrer-Wir vermischt Anteile der Schüler/innen und des Lehrers

(diese Sachen, die wir könn‘ ... können `ne neue Aufgabe)

Akteur bleibt durch subjektfreie Sprache in Vagheit, doch ist offenbar

(allein) der Lehrer aktiv: Methoden zu verfeinern, zu verfestigen

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„Für mich stand der Unterricht im Vordergrund und viel weniger das

Zwischenmenschliche. Und ich glaub, die Schüler ertragen den Unterricht

und nehmen auch aus schlechten Unterricht `n bisschen was mit.

Jedenfalls auch nicht viel weniger als aus gutem Unterricht. (…) Und wenn

sie jemanden haben, der, bei dem sie den Eindruck haben, dass er sich

kümmert, was macht und sich für sie als Menschen interessiert, ist der

Umgang im Unterricht auch wiederum sehr viel einfacher.“

„Wirklich als, eh, einzelne kleine Persönlichkeiten. Ob nun kleine oder

große und mit denen was machen. Eben auch über die Schule hinaus.“

(nach 13 Monaten im Beruf)

Die Wende

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An eine Situation kann ich mich erinnern: Komm ich morgens erste Stunde

in meine Klasse in den Unterricht, gut gelaunt, will Unterricht anfangen,

klapp die Tafel auf. Und dann steht da fett dran: Serdar ist fett. Und, ja,

keine Ahnung, was man dazu sagt. Ich war erst mal geplättet (…).

Das kann man auch nicht lernen mit solchen Situationen umzugehn. Aber

da kann man, kann ich nur als Mensch reagieren. Und das ist entweder gut

oder schlecht und am wenigsten professionell.

(nach 13 Monaten im Beruf)

Entprofessionalisierung

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Rollenverständnis von Ulrich Peters

• Modell ganzheitlicher Gefährtenschaft

Eigene Unterrichtsentwicklung wird nicht als Kernauftrag anerkannt

Verweis auf Bearbeitung anderer Aufgabenfelder

Immunisierung gegen Kritik (Giesecke 2001):

„Für mich stand der Unterricht im Vordergrund und viel weniger das

Zwischenmenschliche.“

• „Geborener Lehrer“

Selbstbild des „geborenen Lehrers“ Möglichkeit eigener Weiterentwicklung

wird bestritten (EA Rollenfindung):

„Das kann man auch nicht lernen mit solchen Situationen umzugehn. Aber da kann man,

kann ich nur als Mensch reagieren.“

• Der Lehrer als Erklärer

Einseitige Orientierung am Modell des Erklärens Schüler einseitig in

Objektposition des Unterrichts (EA Anerkennung):

„... und denen auch klar zu sagen ...“

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Der empirische Gegenhorizont:

Nicole Rosenbaum und ihr Unterricht

„Und da kam ganz viel von den Schülern: <Und wir möchten gerne dies

und können wir nicht das und können wir nicht dies?> Und wir haben es

gemacht und sie haben gearbeitet und haben ganz viel gelernt, denn ich

krieg jetzt die Rückmeldung von den Fachlehrern, dass sie’s offensichtlich

noch können, dass da Verständnis geherrscht hat über Begriffe, grad in

der Physik mit Kraft und Drehmoment und Arbeit.“ (nach 12 Monaten im

Beruf)

Schüler/innen in Subjektposition – erinnerte wörtliche Rede

Aktive Verben: machen, arbeiten, lernen

Auffallender Wechsel der Personalpronomen – klare Unterscheidung

zwischen dem Tun der Lehrerin und dem Tun der Schüler/innen

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„Neulich kam dann auch so `ne Frage auf und dann haben wir da `ne

Schulstunde an dieser einen Schülerfrage gearbeitet. Und da haben (sie)

denn auch alle mitgearbeitet. Das hab ich gemerkt: Das hat sie einfach

interessiert und da war das Problem. Und wir haben es gelöst gekriegt.“

(nach 12 Monaten im Beruf)

Frage:

Was „hat“ Nicole Rosenbaum selbst von ihrem Unterrichtskonzept?

Inwieweit trägt es zu ihrer Professionalisierung bei?

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Professionalisierung im Fall Nicole Rosenbaum

Interviewzitat:

«Ich [muss] da so `n bisschen, ja professionelle Distanz kriegen.»

(Nicole Rosenbaum, nach wenigen Wochen im Beruf)

Anfängliche Krisenerfahrung des „Nicht-Abschalten-Könnens“:

Wo liegen die Grenzen meiner Zuständigkeit?

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Theorie – Konkreter Fall

Umgang mit dem widersprüchlichen

Verhältnis von Nähe und Distanz (Helsper 2010)

Herstellung und Aufrechterhaltung

„professioneller Distanz“

Teil der eigenen

Rollenfindung als

Lehrerin

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Also was ich knallhart schon mach’, ist, das darf man eigentlich gar

nicht erzählen, aber ich sag: <Mit Kindergezicke geb’ ich mich nicht

ab.> Also so: <Er hat mich geboxt.> Und: <Frau Rosenbaum, er hat

mein Geodreieck zerstört.> Da sag ich: <Leute, mit so was beschäftige

ich mich nicht mehr. Ihr seid alt genug, das müsst ihr selber auf die

Reihe kriegen. Ihr kriegt ganz andere Sachen gebacken.>

(nach 12 Monaten im Beruf)

Und was super läuft, ist das gegenseitige Helfen. […] Das funktioniert

wirklich sehr gut. Da haben sich richtig so Teams gebildet, wo man sagt:

<Mensch, mit dem kann ich gut, mit dem kann ich nicht so gut. Und der

kann mir gut erklär’n und der nicht so gut erklär’n.>

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Deutung

• Ulrich Peters:

Entprofessionalisierung durch „All-Zuständigkeit“

(„da kann ich nur als Mensch reagieren ...“)

• Nicole Rosenbaum:

Entwicklung eines Konzepts eigener begrenzter Zuständigkeit

Lösung der anfänglichen Krise des „Nicht-Abschalten-Könnens“

• Paradoxe Grundstruktur pädagogischen Handelns:

Balance von Zuständigkeit und Nicht-Zuständigkeit

Für die eigene Nicht-Zuständigkeit zuständig sein!

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4. Professionelle Entwicklung

Orientierung an professioneller Entwicklung und professionellen

Aufarbeitungsformen

Fähigkeit und Bereitschaft zu Praxisreflexion und kollegialer Kooperation

3. Verlängerte Ausbildung

Verbesserung des Theorie-Praxis-Bezugs durch Verschiebung

von Ausbildungsinhalten in die erste Zeit der Berufstätigkeit

2. Unterstützung

Spezifische Bedürfnisse der Berufseinsteigenden

in einer strukturell belastenden Lebensphase

1. Einfindung/Anpassung

Übernahme vorhandener

Werte, Normen, Einstellungen

rasche Funktionsfähigkeit

5. Konsequenzen für eine begleitete

Berufseingangsphase

EDK (1996)

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Konsequenzen für eine begleitete

Berufseingangsphase

1. Beide Fallgeschichten belegen die These vom Unterricht

als zentralem Entwicklungsbereich von Lehrerinnen und Lehrern.

2. Fallgeschichte Ulrich Peters belegt ...

... Problematik von einseitig bedürfnis- oder interesseorientierten

Fortbildungen für berufseinsteigende Lehrpersonen.

... Bedeutung professioneller Aufarbeitungs- und Reflexionsformen

(z.B. Supervision) im Berufseinstieg.

3. Fallgeschichte Nicole Rosenbaum belegt das innovative Potenzial von

Berufseinsteigenden.

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6. Schlussüberlegung und Abschlussthese

• Wie kann sich ein Ulrich Peters (neu) der Bedeutung individueller

Unterrichtsentwicklung bewusst werden?

• Wie kann das innovative Potenzial einer Nicole Rosenbaum für die

Schule nutzbar gemacht werden?

• Unterrichts- und Schulentwicklung als Aufgabe der gesamten

Profession denken!

• Ansatzpunkt an den „Krisen“ der Profession (z.B. Inklusion)

• Abschlussthese: Die individuelle Professionalisierung von

Berufseinsteigenden wird systematisch und dauerhaft in dem Maße

gelingen, wie systematische Unterrichts- und Schulentwicklung als

selbstverständliche Aufgabe der ganzen Profession begriffen wird.

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Allen Sachkundigen ist klar, dass der letzte Schritt zur

Professionalisierung des Lehrerberufs noch aussteht, mit dem das

Hauptmerkmal einer Profession zur Geltung kommt – nämlich die

eigene Tätigkeit beobachtbar und reflektierbar zu machen.

Dies bedarf der allmählichen Entwicklung einer Sprache, die es

erlaubt, in nicht verletzender Weise über Unterricht – seine

Vorbereitung, Durchführung und Evaluation – zu sprechen.

Jürgen Baumert (2002): Deutschland im internationalen Bildungsvergleich


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