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Die alten Forensen -Güter“ - heute (2006) noch neun an der ... Forensen-Güter.pdf · weiter...

Date post: 06-Feb-2018
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Seite 1 Die alten "Forensen -Güter“ - heute (2006) noch neun an der Zahl - waren: Wein- und Sektgut Oberst Schultz-Werner Bahnhofstr. 10, Tel: 06135-2222 Internet: www.schultz-werner-weingut.de Das bedeutendste, heute noch von der Familie Schultz auf traditionell naturnahe Weise betriebene Weingut. Eine altbekannte Weinbergslage mit der Bezeichnung „Vikarie“ gibt Hinweis auf den Mainzer Generalvikar, in dessen Besitz dieser Hof wohl gestanden hat. Der alte Hof wurde zur Zeit der Säkularisation (Beginn des 19. Jh.) an Privatleute verkauft. Zu den Besitzern zählten unter anderen die bekannte Mainzer Familie Strauß und ein ehemaliger Staatsrat und Regierungsdirektor des Mainzer Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal. Anfang des 19. Jh. (1833) hat die Mainzer Familie Moritz diesen Hof mit all seinen Liegenschaften erworben. Die Nachkommen, Familie Werner, Familie Stefan-Karl Michel (Bürgermeister und Ehrenbürger von Mainz) und Familie Schultz halten das Gut bis heute in ihren Besitz und betreiben professionelle Wein- und Sekterzeugung. Das Weingut ist Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter seit mehr als 75 Jahren. Neben dem Weinbau wurde entsprechend den rheinhessischen Betriebsstrukturen auch Ackerbau und Viehhaltung bzw. Viehzucht bis 1964 betrieben. Durch die strukturellen Änderungen in der Landwirtschaft mussten die Viehhaltung aufgegeben und die Ackerflächen verpachtet werden, der Weinanbau wurde dadurch zum Haupterwerb. Die unter Denkmalschutz stehende gesamte Hofreite mit all ihren Gebäuden und Einrichtungen musste so angepasst und verändert werden, dass die wirtschaftliche Weiterentwicklung gesichert war und dem Denkmalschutz Rechnung getragen wurde.
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Die alten "Forensen -Güter“ - heute (2006) noch neun an der Zahl - waren:

Wein- und SektgutOberst Schultz-WernerBahnhofstr. 10, Tel: 06135-2222Internet: www.schultz-werner-weingut.de

Das bedeutendste, heute noch von derFamilie Schultz auf traditionell naturnaheWeise betriebene Weingut. Einealtbekannte Weinbergslage mit derBezeichnung „Vikarie“ gibt Hinweis aufden Mainzer Generalvikar, in dessenBesitz dieser Hof wohl gestanden hat.Der alte Hof wurde zur Zeit derSäkularisation (Beginn des 19. Jh.) anPrivatleute verkauft.

Neben dem Weinbau wurde entsprechend dViehhaltung bzw. Viehzucht bis 1964 bLandwirtschaft mussten die Viehhaltung aWeinanbau wurde dadurch zum Haupterwemit all ihren Gebäuden und Einrichtungewirtschaftliche Weiterentwicklung gesicher

Zu den Besitzern zählten unter anderen die bekannteMainzer Familie Strauß und ein ehemaliger Staatsratund Regierungsdirektor des Mainzer KurfürstenFriedrich Karl Joseph von Erthal. Anfang des 19. Jh.(1833) hat die Mainzer Familie Moritz diesen Hof mitall seinen Liegenschaften erworben. Die Nachkommen,Familie Werner, Familie Stefan-Karl Michel(Bürgermeister und Ehrenbürger von Mainz) undFamilie Schultz halten das Gut bis heute in ihren Besitzund betreiben professionelle Wein- und Sekterzeugung.Das Weingut ist Mitglied im Verband Deutscher

Prädikatsweingüter seit mehr als 75 Jahren.

en rheinhessischen Betriebsstrukturen auch Ackerbau undetrieben. Durch die strukturellen Änderungen in der

ufgegeben und die Ackerflächen verpachtet werden, derrb. Die unter Denkmalschutz stehende gesamte Hofreite

n musste so angepasst und verändert werden, dass diet war und dem Denkmalschutz Rechnung getragen wurde.

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Es alten Hofgutes hat sich die gesamte Ansicht verändert. Die Pflanzung vonFeigen, Rosen und anderer Gewächse, die Aufstellung eines Pavillions ander sTEL

Das gesamte Anwesen besteht aus Gebäuden verschiedener Epochen:

► Das herrschaftliche Gutshaus, erbaut 1725, aus Feldsteinen mit einer Innenkonstruktion ausFachwerk und Holzdecken, gefüllt mit Lehm, Stroh und Weidengeflecht, wurde ab 1987 imInnern saniert und modernisiert, der Außenputz 2005 erneuert.

► Das alte Kelterhaus mit anschließender Scheune, unterkellert durch ein Tonnengewölbe, erbaut ca.1670, wurde im Laufe der letzten Jahre innen und außen saniert und zu einer Vinothek undGalerie umgewandelt, die Scheune wurde zum Lagerraum für Wein umfunktioniert.

► Angeschlossen an die Scheune befindet sich der ehemalige Stall, ein Kreuzgewölbe von 1850,erbaut unter Anleitung des österreichischen Baumeisters Ostermayer. Dieses Gewölbe wurde zueinem Weinlager umgebaut, später eine Küche eingebaut, um den Nachfragen für Bewirtung,Feierlichkeiten sowie Straußwirtschaft nachzukommen. 1997 wurde dieses Kreuzgewölbe alsreiner Veranstaltungsraum umgebaut und modern ausgestattet.

► Entlang der Bahnhofstraße steht anschließend ein weiteres Scheunengebäude, unterkellert miteinem Kreuzgewölbe, erbaut 1897.

► Zur gleichen Zeit wurde das sog. "Verwalterhaus" mit seinen geschwungenen Giebeln erbaut, einZeichen für architektonische Schönheit dieser Zeit. Dieses Haus wurde in den 90-er Jahren des20. Jh. völlig entkernt und auf den heutigen Stand eines modernen Wohnhauses gebracht. Der altegeschwungene Südgiebel wurde wieder neu aufgebaut, wobei sich die Ortsgemeinde finanziell

beteiligte.

Zukunft blicken.

ehemaligen Mistkaut unterstreichen den besonderen Charakter des alten Hofes.

In dem Anwesen mit mediterran anmutendemInnenhof findet in der Weihnachtszeit imhistorischen Kreuzgewölbe und in der"Vinothek" ein Advents- und Künstlermarktstatt, bei dem nicht nur kulinarische Leckereiennebst Wein und Sekt verkostet, sondern auchKunstobjekte und Naturprodukte erstandenwerden können. Am Tag des "OffenenWeingewölbes", 30.5. - 1.6., ermöglicht derBesitzer die Besichtigung des historischenGemäuers, begleitet durch Wein- undSektproben und ausgewählten Gerichten aus derGutsküche. Darüber hinaus finden mehr undmehr auch private Festlichkeiten in diesem

besonderen Ambiente statt.

Gegenüber der Straße befindet sich ein wunderschöner Park mit modernem Wohnhaus und exotischenBäumen - wie z.B. einem Maulbeerbaum - und Sträuchern, ebenfalls im Besitz der Familie Schultz.

Die Verbundenheit mit der Familientradition aber auch die Freude daran, ein so historisches Gut Stückfür Stück weiter zu entwickeln, lassen Hans-Christoph und Cornelia Schultz zuversichtlich in die

Durch die heutige Nutzung des alten Hofgutes hat sich die gesamte Ansicht verändert. Die Pflanzungvon Feigen, Rosen und anderen Gewächsen, die Aufstellung eines Pavillons an der Stelle der

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Weingut Nack Pfarrstr. 13

-- früher Oberhof genannt, grenzte durcheinen Park an den sogenannten Unterhof undsoll im 17. und 18. Jh. der Sommersitz desGeneralvikars des Bistums Mainz gewesensein.-- wurde im Jahr 1828 renoviert und vondem Mainzer Bürger und KaufmannNikolaus Nack erworben und von dessenFamilie und Nachkommen bewirtschaftet.N. Nack war zunächst Kaufmann und betriebin Mainz ein Speditionsgeschäft, einenWeinhandel und eine Feuerversicherungs-Agentur und bewirtschaftete sein Weingut inGau-Bischofsheim.

1831 wurde Nikolaus Nack in den Mainzer Gemeinderat berufen und 11 Jahre später 1842 zumBürgermeister und 1858 zum Oberbürgermeister von Mainz gewählt. Zu seinen Verdiensten zählenu.a. die Anlage der ersten Eisenbahn in unserer Region und die Einführung der Gasbeleuchtung. Erstarb am 5.5.1860 während seiner Amtszeit. Seine Grabesgruft befindet sich auf dem Hauptfriedhof inMainz. Die Nachkommen von Nikolaus Nack -- in besonderer Erinnerung ist noch seine EnkeltochterFrl. Margarete Nack, Weingutsbesitzerin, bekannt als Tanti Margit Nack, gest. 1.11.1955 ---bewirtschafteten das Anwesen bis in die jüngere Zeit, jedoch wurde der Weinbaubetrieb nach und nacheingestellt. Letzte Besitzerin: Frau Dr. Hildegard Hünten, geb. Schippert und ihre Nachkommen. FrauMargit Nack hat noch wenige Tage vor Ihrem Tod mit ganzem Stolz zum ersten und letzten Mal HerrnJean Knab die wertvollen Weine in ihrem behüteten Keller gezeigt.

Von 1983 – 85 wurde das Anwesen zu einem exzellenten Restaurant umgebaut und renoviert und istheute das gepachtete, gastliche „liebe alte Haus“ Restaurant-Weingut Nack. Als besondere Aktion füralle Bürger und Freunde von Gau-Bischofsheim präsentiert der Bauern- und Winzerverein im FrühjahrSpargelvariationen und im Herbst ein Galamenü, zu denen Weine ortsansässiger Winzer gereichtwerden.

Der erste Gau-Bischofsheimer Kindergarten wurde Egegründet, inzwischen mehrmals erweitert und umrückwärtigem Gebäude untergebracht sind.

Weingut Lorch Pfarrstr. 2

Als Anwesen Lorch ging das Gebäude 1921 inden Besitz der Gemeinde über und dientezunächst als Schulgebäude und Lehrer-wohnung. Während des 2. Weltkrieges wurdeder Schulraum in eine Lagerstätte für polnischeKriegsgefangene umfunktioniert. In den Jahren1969 – 1993 war es Standort der Bürgermeistereiund von Anfang der 70er Jahre bis 1998 auchSitz der hiesigen Volksbank. Heute ist es

nde der 30-er Jahre (1938/1939) in diesem Hausfasst heute zwei oder drei Tagesgruppen, die im

Wohnhaus und Gemeindekindergarten.

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Weingut Gustav Kayser Langstr. 20

Das heutige Wohnhaus, war früher ein markantes,das Ortsbild mitprägende Haus im Besitz derangesehenen Familie Kayser. Josef Anton Kayserbetrieb das Weingut; der letzte noch heute bekannteWingertsmann war Herr Philipp Josten, Vater desersten Gemeindearbeiters Erich Josten, gestorben1994, siehe Gedenktafel an der Natursteinmauer inder Langstrasse. Josef Anton Kayser vererbte 1930das Anwesen an seinen Sohn Dr. Gustav Kayser,Bürgermeister von Bad Nauheim, dessen WitweRosa Kayser und ihre drei Kinder es an denSattlermeister Heinrich Feck veräußerten.

Nach der Aufgabe des Weingutes in den 20-igeGroßteil der Weinberge. Franz Strobel verstarb 1die das Anwesen im Febr. 1937 an Philipp MicHelmut Mathias Becker im August 1971 übergabBecker im Sept. 1998 übereignete. Heute ist dErweiterung eine kleinere Wohnanlage für drei Fa

Sohn Heinrich Feck über, der es heute mit seiner Familie bewohnt.

Weingut Strobel / Becker / JohannesBecker Langstr. 16

Schräg gegenüber dem ehemaligen „AltenBackhaus“ bestand das bedeutende Weingut. Dieersten Besitzer dieses alten Gutes vor Januar 1896waren Josef Wagner und die Witwe von KarlWagner, Lina Wagner aus Nieder-Olm, die dasAnwesen 1896 an Peter Fleitz, Landgerichtsrat inMainz, und Ehefrau Sophie sowie Johann BaptistKrug und Ehefrau Maria verkauften. Nachdem dasEhepaar Fleitz ihre Hälfte an Ehepaar Krug 1905verkauft hatten, erwarb 1908 der angeseheneFrankfurter Kaufmann Herr Franz Strobel, der auchBürgermeister von Laubenheim war, das Anwesenund betrieb das angesehene Forensen-Weingut.

Heinrich Feck erwarb das Anwesen zum 1. Juni 1934 zum Zwecke der Erweiterung seiner Leder-warenfabrikation, in der bis zu 7 Mitarbeiter vornehmlich mit der Herstellung von Aktentaschenbeschäftigt waren. Der Sattlermeister Feck verstarb 1941 in der Ukraine, das Anwesen ging an seinen

r Jahren des 20. Jh. erwarb das Weingut Schultz den936, das verbleibende Erbe ging an seine drei Töchter,hael Becker verkauften, der es dann an seinen Sohn, der es wiederum an seinen Neffen Johannes Heinrichieses Anwesen mit der neu gebauten, rückwärtigenmilien.

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Weingut Moritz / Kimmes (Pariser)/Krennrich / Einsle Pfarrstr. 9(rechts neben Weingut Nack)

Ur ursprünglich war das Weingut im Besitz desMainzer Notars namens Nikolaus Moritz, derdas Anwesen 1848 (Gewölbestein) erbaute.Das Gut wurde um die Jahrhundertwende(19./20. Jh). von Ludwig (Louis) Kimmeserworben, der als Bäcker in Paris gutes Geldverdiente, und durch einen dritten Weinkellererweitert, der leider wegen Wassereinbruchnicht genutzt werden konnte. Nach seinem Todheiratete seine Frau Marie Louise Herrn Jakob

Krennrich, auch Ortsbürgermeister von 1941-45, der von den Siegermächten des 2. Weltkriegesinternierte wurde und 1947 in Polen verstarb.In der Folge erwarb im Jahr 1954 Familie Einsle das Anwesen, betrieb einen Weingroßhandel inCrummbach / Schwaben, die Weinberge und Kellerei wurden erweitert und von Herrn Jean Knabbewirtschaftet. In den 90-er Jahren wurde das Wohnhaus mit Garten von der Mainzer Familie Boslererworben und erneuert. Das alte Haus wurde abgetragen und gemäß Auflagen des Denkmalschutzesersetzt durch das heutige im Ortsbild markante Wohnhaus.

Weingut Fleitz / Knab / KesselEcke Langstr. / Weinbergstr.

Herr Fleitz war Stadtrat in Mainz und betrieb um dieJahrhundertwende (19./20.Jh.) das wirklich kleineWeingut. Die Weinberge wurden nach dem erstenWeltkrieg an verschiedene sog. Neuwinzer verkauft.Das Haus mit Kellereinrichtungen erwarb derBahnbeamte Johann Knab, der es in der Familieweiter vererbte. Der heutige Besitzer Bernhard Kesselist ein Enkel von Johann Knab.

Unser Weindorf nachdem 1. Weltkrieg wiederin friedlicher Idylle.

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Hofgut Philipp Kayser,heute Geyserhof Unterhofstr. 3,

ist eine bedeutende Hofanlage, in derLandwirtschaft und Weinbau betrieben wurde. Siewar ursprünglich im Besitz des Heilig-Kreuz-Stiftes in Mainz und wurde vor 1790 von Dr.Franz Anton Dürr, Hofrat und Professor für Rechtund Geschichte, als Pächter betrieben.Wie im Pfarrarchiv ersichtlich, war der ersteBesitzer Philipp Kayser, der Ende des 18. Jh. ausStadecken nach Gau-Bischofsheim kam und dasHofgut dann 1834 als Eigentümer erwarb.Verwandtschaftliche Verbindungen bestanden zudem angesehenen Mainzer Hofrat Dürr sowie zudem Notar Karl Valentin Billig. Philipp Kayserwar auch 25 Jahre Bürgermeister von Gau-Bischofsheim und starb 1869. Ein Nachfahre,Phillip Jakob Kayser, war von 1903 – 1932ebenfalls Bürgermeister von Gau-Bischofsheim,er starb 1935. Ende der 70-er Jahre (20.Jh.) wurdedieser Hof aufgegeben. Der letzte Besitzer,Franz Kayser, war leider kinderlos.Das Anwesen wurde am 26.04.1978 von derKünstlerin Frau Marianne Sidenstein (Malen,Zeichnen, Lyrik) und Ihrem Ehemann erworben,die in diesem wunderschönen Hof eine weit überdie Grenzen von Rheinhessen hinaus bekannteKunst-Galerie „Jotwedee“ eröffneten, in derAusstellungen, Konzerte, Lesungen und Vorträgestattfanden.

Durch Nachforschungen von Frau Marianne Sidenstein, die alte Aufzeichnungen entdeckte, istbelegt, dass dieses Hofgut bereits im Mittelalter unter dem Namen Geyserhof existierte. Frau M.Sidenstein ist 2002 nach Norddeutschland gezogen; alle Gebäudeteile des Gutes wechselten

inzwischen den Besitzer und werden weiterer Nutzung als Wohnhäuser zugeführt.
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Hofgut Unterhof Unterhofstr. 10,Unser Bürgerzentrumist unzweifelhaft die größte und bedeutendstebauliche Anlage in Gau-Bischofsheim. AusUrkunden geht hervor, dass sie im Besitz desMainzer Domkapitels war. In der Zeit derSäkularisation, zu Beginn des 19. Jh. verkaufte diefranzösiche Regierung das Gut an einen Herrn vonHarlan aus Preußen, der es wiederum an denMainzer Advokaten Billig veräußerte. 1833 wurdedieser Hof an einen Herrn Friedrich Werner, einenMainzer Bürger, verkauft. Da diese Familiekinderlos blieb, wurde der Unterhof 1885/1886weiter veräußert an die Familie Puricelli, einevermögende Familie aus Italien, die imsüddeutschen Raum insgesamt 99 Güter in Besitzhatte.Es folgten die Familien Stockhausen und HansMichel sowie Jakob Krennrich als Mitpächter. Derletzte Besitzer, der Arzt Prof. Dr. Peter Kempf,erwarb das Gut von Frau von Nöll (geb. vonSchorlemer, Nachfahre von Fam. Puricelli)restaurierte es von Grund auf und richtete eineArztpraxis dort ein. Die landwirtschaftlichenFlächen wurden an interessierte Landwirte undWinzer verkauft, einen Teil des Gartens erwarb dieevangelische Kirchengemeinde und den östlichen

Teil des Gartens mit einem Weiher die FamilieRudolph. 1991 erwarb die Ortsgemeinde die alteHofanlage und passte sie den Bürgerbedürfnissenan. Insgesamt wurden 5.3 Mio DM investiert.

Im altem Wohnhaus wurde die Gemeinde-Bürgermeisterei eingerichtet, das ehemaligeWirtschaftsgebäude wurde 1997/1998 zu einemmodernen Gemeindesaal, dem Bürgerhaus,umgebaut (Einweihung im Oktober 1998). Er dientals großer Sitzungssaal und wird zusammen mitzusätzlichen Bewirtschaftungsräumen anderenvielfältigen Zwecken gerecht und rege genutztwird. Im Erdgeschoß stehen auch nochLagerräume für Gau-Bischofsheimer Vereine zurVerfügung.Im alten Weinkeller entstand ein Ratskeller, dervom Gemeinderat zu den öffentlichenGemeinderatsitzungen und von Vereinen undBürgern der Gemeinde benutzt wird.Im Hof der Anlage finden häufig Freiluft-veranstaltungen statt, wie z.B. die Feier derjährlichen Kerb mit Gottesdienst, Musik-veranstaltungen, Jugendkonzerte, andereFreiluftaktivitäten. Ab Sommer 2005 findet jedenMittwoch nachmittags ein Wochenmarkt statt. DerUnterhof ist zu einem wirklich sehr beliebtenBürgerzentrum avanciert, das seines gleichensucht.


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