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Diatra Fachzeitschrift fürNephrologie und T ransplantation ...23. Erfurter Dialysefachtagung S. 40...

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Fachzeitschrift für Nephrologie und Transplantation Diatra Journal 2-2014 D 5144 Leseprobe Leseprobe
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Fachzeitschrift für Nephrologie und TransplantationDiatraJournal

2-2014

D 5

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Leseprobe

Leseprobe

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Forum VorschauDialyse-Workshop Mainz S. 86. Benefiz-Nierentour S. 8Nierentag in Essen S. 812. Heidelberger Transplantationssymposium S. 8Bewegung in der Natur S. 8Münsterland Giro S. 9Austrotransplant lädt ein S. 910. Jahreskongreß der DSO S. 9DTG-Jahrestagung 2014 S. 9

Forum MitteilungenSpitzenwechel bei der DSO S. 10Hans Werner-Preis der KiO S. 10Recherchen und kein Ende beim TX-Skandal S. 11DNeV-Ausschreibungen 2014 S. 11Eigene Nephrologie-Abteilung in Regensburg S. 11Verhinderung unnötiger Operationen S. 12Dialysegerät für Babys S. 12Dialysejubiläen: 40, 35 und 25 Jahre S. 13

Forum Medizin aktuellGutachten berechnet reale Kosten der Dialyseversorgung neu S. 15

Forum MedizinProf. Peter Maria Rob:Depression bei chronisch Nierenkranken S. 17Dr. Rasmus Ehren: Neue Behandlungsstrategiendes nephrotischen Syndroms (INTENT-Studie) S. 22PD Dr. Norbert Braun: MedizinischeRehabilitation von Dialysepatienten S. 24Auch Nieren unterliegennatürlichen Alterungsprozessen S. 28

Forum OrganspendeAuch Ärzte verlieren nach Skandalen Vertrauen S. 29Organspende weltweit S. 29DSO-Ost: Klinik-Ehrungen S. 30

Forum TransplantationEine Transplantierte sagt „Danke“ S. 31Organspende - Transplantation - WartelisteAktuelle Zahlen 1.1. - 30.4.2014 S. 32Weiterbildung zur Pflegefachkraftfür Transplantationspflege S. 33

Forum Fortbildung83. Sitzung der Rhein-Main AG S. 35Kölner Heimdialysekongreß 2014 des KfH S. 3723. Erfurter Dialysefachtagung S. 402. Nephro aktuell in Iserlohn S. 444. Neonatol.-intensivmed. Symposium S. 44

Forum Aus der IndustrieRTX: Überlegenheit gegenüber bisherigerTherapie bei Rezidiv-Patienten S. 49

Forum SeminarPatientenforum NTX Heidelberg S. 50

Forum Kinder und JugendlicheTransplant-Kids: Workshops & Abenteuer S. 53Tackers Camp 2014 S. 54Rettung für Leonie S. 56

Forum SportBenefizfußball Eckernförde S. 59Organspendelauf der DGCH S. 60Transplantierte beim Lauf zwischenden Meeren S. 61Deut. Meisterschaften der Transplantiertenund Dialysepatienten S. 62

Forum PortraitHermann Anwander:Für und wi(e)der die Transplantation – Teil II S. 65Johannes Galli:Der Theatermacher in Sachen Dialyse S. 68

Forum ErnährungDr. Bettina Schwiegelshohn:Leicht und Lecker durch den Sommer S. 71

Forum Recht / SozialesLeif Steinecke: Ihr Recht als Patient – Teil XVI S. 73Urteile S. 75

Forum BuchImpfungen nach NTX usw. S. 77Rote Liste® 2014 S. 77Rund um die Heimdialyse S. 77

Diatra-Journal 2-2014im Überblick

Redaktionsschluß Diatra-Journal 3-2014:31. Juli 2014

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DJ 2-14Leseprobe

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DJ 2-14Inhaltsverzeichnis

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Von und mit Johannes Galli - Geeignet für Dialyse-Patienten, deren Pflegepersonal, Freunde, Familie und Interessierte.

Johannes Galli ist ein international renommierter Theatermacher, der sich unter anderem mit dem Thema „Die Lust am Scheitern“ auseinandersetzt. Als selbst Betroffener schildert Galli in seinem Theaterstück augenzwin-

kernd einen ganz normalen Dialyse-Alltag. Doch eines Ta-ges geschieht Unerwartetes: Ein Patient dreht durch und will den behandelnden Professor zur Heilung zwingen. Der aber widersteht tapfer ...

Termine:Beginn 19 UhrSonntag, 6. Juli 2014Sonntag, 31. August 2014Sonntag, 21. September 2014

Galli Theater WiesbadenAdelheidstraße 21, 65185 Wiesbaden, Tel.: (06 11) 341 89 [email protected] - www. galli-wiesbaden.de

Vitamine und Mineralstoffe S. 78Huber Knicker und sein Spenderherz S. 78Reisehandbuch S. 78

Forum Rat + HilfeSehstörungen durch Darmprobleme? S. 79Botox für die Blase S. 79Schon wenig Sport bringt viel S. 79Diabetes im Doppelpack S. 79

Forum SelbsthilfeNachruf: Mag. Julius Lukas S. 80Diatra-Verlag kondoliert S. 80Neuer DOTÖ-Vorsitzender S. 81ANÖ-Frühjahrstagung S. 82Stabwechsel bei IG Mittelhessen S. 83HiGe Regensburg informiert S. 84HiGe Rgbg.: Engagement und Nächstenliebe S. 85Selbsthilfe WI: Dr. Greif-Higer informiert S. 86 Dank an Köhler-Chemie

Der Diatra-Verlag liefert seit dreizehn Jahren sein Jour-nal quartalsweise an Transplantationsbeauftragte in Kli-niken mit Intensivstation sowie an alle Fachbeiräte der sieben Regionen der Deutschen Stiftung Organtrans-plantation (DSO).Für die jetzige Ausgabe wurden die Kosten für diesen Personenkreis von der Dr. Franz Köhler Chemie GmbH, Bensheim, übernommen, die schützende Lösungen für den Organtransport entwickelt hat.Die Diatra-Journal-Redaktion bedankt sich herzlich.

Danke ...an unsere medizinischen Referenten, daß Sie uns Ihr Wissen in Form der redaktionellen Beiträge kostenfrei zur Verfügung gestellt haben.

Ihre Diatra-Journal-Redaktion

Editorial S. 3Ärztevorstellung S. 6Telefon-Sprechstunde S. 7Medizinischer Beirat S. 20Impressum S. 84

Zum TitelbildViele problembeladene oder zum Nachdenken ge-dachte Motive zierten in den zurückliegenden Ausga-ben die Titelseite unseres Journals.Jetzt wollen wir Ihnen nur sagen: Eine schöne Frei- und Urlaubszeit.Vielleicht ist eines der Motive auch für Sie das richtige.

Alles Gute vom Redaktionsteam des Diatra-Journal

Dieser Ausgabe liegt ein Informationsflyer der Müritz Klinik Klink bei.

Das Blutbad - Ein Theaterstück

Die Telefon-Sprechstunde des Diatra-Journalgibt Ihnen die Gelegenheit, eine zusätzliche Meinung zu Ihren medizinischen Fragen einzuholen. Nutzen Sie, liebe Patientinnen und Patienten sowie Angehörige, diese monatliche Möglichkeit!

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DJ 2-14Leseprobe

Der Zufall wollte es, daß durch einen Hinweis in einer Wiesbadener Tageszeitung auf eine Theaterauffüh-rung am Sonntag, 16. März 2014, unter dem Titel „Das Blutbad“ das Redaktionsteam des Diatra-Jour-nal aufmerksam wurde. Wer nun meint, es handele sich um ein Kriminalstück, dürfte sich wundern, denn tatsächlich geht es um die Wäsche des Blutes, also die Dialyse. Deshalb wurde der reißerische Titel mit dem Hinweis ergänzt: besonders „geeignet für Dialy-sepatienten, deren Pflegepersonal, Ärzte, Freunde, Familie und Interessierte“. Dialysebehandlung als rei-nes Theaterstück, das war bisher nie ein Thema. Krankheit im Theater – ist so etwas sinnvoll?

An diesem Abend trafen sich – nicht abgesprochen – viele Dialysepatienten und Nierentransplantierte mit Angehörigen, dazu Nephrologen und Personal der Wiesbadener Behandlungsstationen – neugierig durch den Titel gemacht – im in der Innenstadt Wiesbadens gelegenen Boulevard-Theater.

Bei der Uraufführung „Das Blutbad“ stand Johannes Galli erstmals seit zwei Jahren wieder selbst auf der Bühne, um einen Dialysepatienten zu spielen, aber auch um zuvor dem Premierenpublikum die Gründe zu erklären, warum er das Theaterstück geschrieben hat.

The Show must go on ...Johannes Galli: Der Theatermacher in Sachen Dialyse

Wir erfuhren, daß Herr Galli, aus dessen Feder das Stück stammt, selbst Dialysepatient ist.Das machte uns neugierig, und so vereinbarten wir vom Diatra-Journal nach der gelungenen und begei-stert gefeierten Premiere einen Interviewtermin. Wir wollten wissen, wer die Person ist, die dahinter steckt, und welche Motivation dieses für das Theater eher un-gewöhnliche Thema auf die Bühnenbretter brachte.

Während des Gespräches stellte man schnell Gemein-samkeiten fest. Man kennt die Ärzte, reißt manches Späßchen und erzählt Anekdoten aus dem Klinikalltag als Dialysepatient. Ein Name fällt dabei besonders häufig, nämlich der des Professors Dr. Frank Strutz aus der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden, der „Haus-Nephrologe“ von Johannes Galli. „Der hat ein besonderes Auge … und Humor“, bemerkt Galli lächelnd.

Johannes Galli

Beim Interview (v. li.): Gerhard Stroh vom Diatra-Journal,Johannes Galli und seine Assistentin Heidrun Ohnesorge

Johannes Galli, Jahrgang 1952, erkrankte mit 40 Jah-ren an Diabetes. Kurz nach seinem 60. Geburtstag ging es dann ganz schnell. Es kam wie ein „Schlag“, sagt er: Er erblindete, Polyneuropathie ließ ihn das Ge-fühl in Beinen und Füßen verlieren, dann bekam er die Diagnose „Chronische Nierenerkrankung“.„Innerhalb von drei Monaten war ich ein Wrack“, so Galli. Sein ganzes Leben wurde auf den Kopf gestellt. Er, der all die Jahre zuvor nie zum Arzt gegangen war, seine Diabeteserkrankung nicht ernst genommen hat-te, mußte sich nun unmittelbar mit seiner Erkrankung auseinandersetzen. Seinen Alltag bestimmen nun Arzt- und Dialysetermine (wöchentlich dreimal fünf Stunden Behandlung und Fahrt), strenge Diäten – für ihn eine Hürde, die zunächst kaum zu bewältigen schien.

Doch fangen wir zunächst bei Johannes Galli als Thea-termenschen an. Zur Bühne war er – wie es meistens im Leben ist – durch einen Zufall gekommen. Auf der Abiturfeier hatte er sich auf einen Stuhl gestellt und seine Lehrer parodiert. Dies löste in ihm einen nach-haltigen „Aha-Effekt“ aus, der bis heute anhält. Nach diesem ersten „Bühnenerlebnis“ hat er während des

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DJ 2-14Leseprobe

Aber auch jetzt, wo er kränker geworden war, wollte er wieder zurück nach Hause und kehrte 2012 in den Rheingau zurück. Er fiel „in ein Loch“. In Freiburg hat-te ihn jeder als „Bühnen-Hero, als Lokalmatador“ ge-kannt. Der Sprung zum „Krüppel“, wie er sich bezeich-net, war ein harter. Sich damit auseinanderzusetzen, dauerte ein Jahr. In seinem Geburtsort baute er sich langsam auf. Dank seiner hessischen Umgebung und den Dialekt, den er so liebt, kehrten die Kräfte zurück, bis er bereit war, sein Schicksal anzunehmen. „Das blöde verlorene Jahr war dagegen Kämpfen.“

Er nutzte diese Phase für einen gedanklichen Umbau. Er justierte seine Wertvorstellungen und Kreativität neu. Zuvor hatte er die Gesellschaft der Gewinner ab-bilden wollen, hatte sich an den Erfolgsmenschen ori-entiert und wollte auch selber den Erfolg. „Jetzt bilde ich das Leben der Loser ab, was man so aber nicht sagen darf.“Galli erlebte einen Perspektivenwechsel, lernte die an-dere faszinierende Hälfte der Welt kennen. Für ihn war das ein Gewinn: Nun hat er sein persönlichstes Thea-terstück geschrieben.Die Lehre aus seinem Wandel: Wenn man eine Sache in den Sand gesetzt hat, dann löst das ein riesiges Po-tential aus. Als Beispiel nennt er dafür Henry Ford, dessen Mitarbeiter Millionen in den Sand setzte. Als dieser zum Chef gerufen wurde, meinte der Reuige, er sehe seine Fehler ein und werde nun die Firma verlas-sen. Ford jedoch: „Sind Sie wahnsinnig? Sie bleiben hier und lernen aus den Fehlern. Ich habe in Sie eine Million investiert.“ Danach wurde dieser Mitarbeiter ein Spitzenmanager.

Ob er – Galli – es in seinem Leben übertrieben habe, möchten wir wissen.Ja, er hat sein Leben vorausgelebt, und jetzt ist es wie ein Porsche kaputtgegangen. Auf der Bühne war es ein Fest, er hat Blödsinn ge-macht, sich über alles lustig ge-macht, ist durch die Zeiten gewan-dert. Dagegen verlief sein priva-tes Leben extrem langweilig. Er ging nicht in Knei-pen, kein Alkohol, keinen Tabak, kein Fleisch. Der Urlaub war für ihn der blanke Horror, weil er am Strand nicht wußte, was er mit seiner Frei-zeit tun soll. „Doch in Kostüm und Sprache erlebt man problemlos hundert Jahre. Alles entwickelt eine riesige Geschwin-digkeit.“ Im Theater hat er die Schnelligkeit erlebt, war auch erschöpft, weil selbst der Erfolg viel Kräfte for-dert. Er habe die Schwäche gespürt. Er war naß ge-

Studiums angefangen, sich in Theatergruppen auszu-probieren. Es machte Spaß, blieb aber zunächst nur ein Hobby. Seine Zukunft hatte er anders verplant: Lektor bei einem Verlag oder Deutschlehrer im Aus-land wollte er werden. So studierte er in Freiburg Ger-manistik und arbeitete danach im Goetheinstitut als Sprachlehrer.

Nach dem Studium machte er weiter nebenbei Theater und merkte: „Das kommt an!“ Er entdeckte den Clown in sich und machte sich in den 1980er Jahren als Clown Galli einen Namen, etwa mit dem europaweit bekannten Clownsolo „Amanda“.

Sein erstes eigenes Theater gründete er 1984 in Frei-burg und entwickelte bald die Methode des spontanen Schauspiels zur Konfliktbewältigung und Persönlich-keitsentwicklung. Im Laufe der Jahre entstanden wei-tere Galli-Institute und -Theater in Berlin, Erfurt, Frank-furt, München, Wiesbaden, sowie im Ausland in Pe-king, Vancouver und Wien. Vor sechs Jahren gründete er das Theater in Wiesba-den, auch, weil er vorsorglich etwas zu tun haben woll-te für den Fall, daß seine Mutter, die in seinem Ge-burtsort Erbach im Rheingau – heute Ortsteil von Elt-ville – seiner Pflege bedarf.

Ohne das Theater würde er „blöd“, sagt er. Er sei lei-denschaftlicher Künstler, es gehe ihm nicht um das Geld, sondern um das Gestalten mit Menschen, das sei für ihn das Größte. Seit seiner Erblindung mußte er sich in das Schreiben zurückziehen und ist seitdem nur Autor, Regie führen kann er nicht mehr. Das über-nimmt seine Mitarbeiterin, Gabriele Hofmann, die seit 20 Jahren zu seinem Team gehört. Er schreibt viele Theaterstücke, auch für das Präventionstheater, Dro-genabwehrstücke, in denen man in Schulen arbeitet. Bis heute stammen aus seiner Feder mehr als 400 Theaterstücke.

Obwohl er aus Erbach kommt, war Freiburg jahrelang sein Lebensmittelpunkt. Dort hatte er geheiratet, wur-de Vater von zwei Kindern. In Freiburg bekam er auch Katheter und Shunt gelegt und mußte erstmals an die Dialyse.

„Achtung, Herr Galli, jetzt wird‘s gleich wieder kalt!“Allein unter Schwestern (v. li.): Johannes Galli, Daisy Jane Ehrlich, Heidrun Ohnesorge und Gabriele Hofmann

Doktor: „Auch ich war früher Schau-spieler:“ Patient: „Und was sind Sie nun geworden?“Karsten Schloberg (li.), Daisy Jane Ehrlich

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Und nun zurück zum „Blutbad“.Spielerisch die lebensrettende Dialysebehandlung darzustellen, teils unterhaltend, aber auch mit „spitzer Feder und Zunge“, dazu war Galli, wie schon gesagt, erst einige Zeit nach dem „Urteil durch die Nephrolo-gen“ wieder bereit. Doch wie heißt es in dem Metier: „The Show must go on!“ Einige sogenannte Randthe-men werden mit musikalischer Untermalung zu High-lights auserkoren, und Ärzte, Schwestern und Pfleger bemerken ihre oft einstudierten und programmierten Floskeln.Ein Theaterstück, was trotz ernstem Hintergrund hu-morvoll aufzeigt und zum Schmunzeln und manchmal lautem Lachen die Besucher, besonders das Pflege-personal, veranlaßte. „Das Blutbad“ ist ein Spiegel des nephrologischen Lebens, aufgezeigt von Johannes Galli.Er hat das Leben wieder gefunden, sein medizinisches Umfeld tut sich mit ihm jedoch aufgrund der Erblin-dung manchmal schwer.

Von der anderen Welt des Nierentransplantierten konnte Gerhard Stroh Johannes Galli im Gespräch weiter berichten. Auch wenn er selbst vermutlich nicht zu einem solchen Glück kommen kann, wollte der Theatermensch viele medizinische, menschliche und juristische Dinge wissen.Und siehe da: Ein neues Theaterstück mit dem Namen „Meine Niere – Deine Niere“, medizinisch unterstützt von Professor Strutz, wird in Kürze seine Welt-Urauf-führung im Galli-Theater Wiesbaden haben.

Sie erreichen das Galli-Theater in der Stadtmitte von Wiesbaden, Adelheidstraße 21, 65185 Wiesbaden, Tel.: (06 11) 34 18 999, www.galli-wiesbaden.de, [email protected]

Dennis M Stamm, Agata Stark

schwitzt – vielleicht hätte er es damals besser wissen sollen. Er vermutet, daß er von dem Diabetes seine Nierenprobleme bekommen hat. Jahrelang hat er sein Insulin nur sporadisch gespritzt und seine Werte nicht gemessen.

Und was ist ihm seine Gesundheit heute wert?Er fragt sich, ob die Gesundheit tatsächlich im Leben das höchste Gut ist. „Es ist sehr verhängnisvoll, daran zu glauben“, meint er. Als er eine Bauchspeicheldrü-

senentzündung bekam und zu-sammenbrach , hat er sich genau diese Frage ge-stellt – und wog die Wahl ab: Ent-weder er schränkt sich ein (Zucker-messen, Medika-mente spritzen usw.) oder er geht ganz in der Kunst auf und riskiert al-les. Er entschied sich für das zwei-te und trägt jetzt

dafür die Verantwortung. Er wollte seine Vision ver-wirklichen und hat dafür seine Gesundheit geopfert. Für ihn war das Wichtigste die künstlerische Gestal-tung, nicht seine Gesundheit. Nein, er will kein Mitleid. Er sagt, man solle ihn in Ruhe lassen, er bemitleidet die Leute auch nicht für ihr langweiliges Leben. „Lahm, blind, Nieren kaputt, Dialyse, Herzrhythmusstörungen. Ich bin der große Loser in der Skala, in der die Ge-sundheit das höchste Gut ist. In der Kategorie künst-lerische Gestaltung oder sein Leben zu gestalten, ob-wohl ich blind bin, rücke ich dagegen auf. Deswegen spreche ich zwangsläufig lieber über die Kunst, über die ich was zu sagen habe, als über die Gesundheit, weil ich darin nichts zu sagen habe und kein Vorbild bin. Ich bin limitiert und muß sogar im Stück einen Kranken im Rollstuhl spielen.“„Kunst entsteht, wenn man nichts anderes mehr ma-chen kann.“ Er will deswegen die Leute erschüttern

darüber nachzudenken, ob wirklich das Wichtigste die Gesundheit ist. Für ihn ist das Gestalten eben das Wichtigste. Er macht das, was er gestalten will, sein Theater ist unabhängig und frei. Niemand macht ihm Vorschriften. Er fühlt sich deswegen rundum glücklich. „Nur das glaubt mir keiner“, kokettiert er.

Der Blutsauger alias Dejan Stoparic, Dialyse-Pfleger beim KfH Wiesbaden

„Siiie müssen darauf achten: Phosphat, Kalium, Calzium und ...“ Die Ernährungsberaterin alias Marlis Kaminski, Pfle-gerin und Ernährungsberaterin DKD

Warum eigentlich nicht täglich bei der Dialyse in solchem Outfit? Das Galli-Ensemble wurde vom Publikum sehr beju-bel (v.li.): Karsten Adrian Schloberg, Dejan Stoparic, Heidrun Ohnesorge, Heidi Hinrichs, Johannes Galli, Daisy Jane Ehr-lich, Oliver Born

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Diatra-Verlag GmbHPostfach 1230

D-65332 Eltville am Rhein

Fax (0 61 23) 7 32 87

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