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Dialog 04/2011 - Dienen und gewinnen

Date post: 16-Mar-2016
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So vielfältig kann der Dienst sein
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04/2011 Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Bild : Bernhard Stegmayer Dienen und gewinnen Anne-Catherine Charpilloz Aufgerufen zum Dienst 4 So vielfältig kann der Dienst sein 710 Aus dem Leben der Heilsarmee 1114 Die Osterbotschaft der Generalin 5 dialog
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04/ 2011Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

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Anne-Catherine Charpilloz – Aufgerufen zum Dienst 4

So vielfältig kann der Dienst sein 7−10

Aus dem Leben der Heilsarmee 11−14

Die Osterbotschaft der Generalin 5

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2 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2011

Dialog

Leitbild der Heilsarmee

Die Heilsarmee ist  eine  internationa-le  Bewegung  und  Teil  der  weltweiten christlichen Kirche.Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist  motiviert  von  der  Liebe  Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und mensch-liche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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Jemandem musst du dienen

Anderen zu helfen, ist eine noble Sache. Und solange man den Menschen um der Menschen willen hilft, sieht das auch die Welt so. Beim Dienst für das Reich Gottes wirds schon etwas enger. Manche sind der Meinung, es sei besser, „in der Hölle zu herrschen als im Himmel zu dienen”, wie es einst John Milton seinen Protagonisten sagen liess.

Abgesehen von der Verballhornung der Begriffe Himmel und Hölle, suggeriert der Spruch auch, dass es eine Wahl gibt zwischen dienen und herrschen. Letzteres ist gemäss der menschlichen Natur erstre-benswerter. Aber alles was wir tun oder unterlassen, dient jemandem. Entweder Gott oder dem Teufel. Wir können uns nicht für oder gegen das Dienen entscheiden. Wir können nur wählen, wem wir dienen wollen.

Selbst der höchste Herrscher und König lebt uns die Rolle des Dieners vor. Zum Beispiel in Markus 10, 45. Wenn es uns gelingt, diese dienende Haltung gegenüber Gott zu leben, ist unser Gewinn gewaltig.

Thomas Anliker

Betrifft Leserbrief von Matthias Stalder, „dialog” 3/2011

Herr Matthias Stalder hat in seinem Leser-brief den sogenannten Dispensationalis-mus (Lehre der verschiedenen Heilszeiten oder Haushaltungen) stark kritisiert und als Irrtum bezeichnet.

In der Tat ist das von ihm empfohlene Buch „Zukunft, Hoffnung, Bibel” von Roland Hardmeier eines der aufschlussreichsten Bücher zum Thema Endzeit. In seiner Kritik am Dispensationalismus unterlässt es jedoch Roland Hardmeier darauf hinzu-weisen, dass dieses theologische System nicht in starren Bahnen verläuft. Die Gegner dieses Systems behaupten, der Dispen-sationalismus unterteile die Bibel mit dem Effekt, ihre Einheit zu zerstören. Dagegen sei zu sagen, der Dispensationalismus verschleiert die biblische Einheit nicht, sondern er hilft, sie zu verdeutlichen. Er rückt die fortschreitenden Offenbarungen von Gottes Zeitalter in den Mittelpunkt des heilsgeschichtlichen Blickfeldes.

Diese Sichtweise betrachtet die Einheit, die Vielfalt und den fortschreitenden Charakter der Ziele Gottes mit der Welt wie kein an-deres theologisches System.

Matthias Bitterlin

Leserbriefe

Betrifft Thema „Bessere Zeiten in Sicht?”, „dialog” 1/2011

Mit Interesse habe ich den Artikel über die Wiederkunft Jesu und das kommende Zeitalter gelesen. Es erfüllt mich mit Hoff-nung und Freude.

Mit nachstehendem Text möchte ich noch etwas ergänzen: Die Propheten sowie Pau-lus im Römerbrief schreiben darüber. Jesus selber spricht ebenfalls vom Ende dieses Zeitalters. In unseren Tagen geschieht etwas ganz Gewaltiges, das die Welt und wir bis vor einigen Jahrzehnten noch nicht gesehen haben. Es ist das grösste Wunder, das je geschehen ist. Gottes auserwähltes Volk Israel wird nach mehr als 2000-jähriger Zerstreuung wiederum in das von Gott ver-heissene Land zurückkehren. Es gibt über 800 Bibelstellen, die über die Rückführung des Volkes Israel aussagen, um nur eine zu nennen: „Ich hole die Israeliten aus fernen Ländern und fremden Völkern heraus, von überallher sammle ich sie und bringe sie in ihr Land zurück. Sie sollen wieder ein ver-eintes Volk sein, das im Bergland Israel zu Hause ist” (Hesekiel 37, 21-22).

Wussten Sie, dass in den letzten 20 Jahren mehr als eine Million Juden aus der ehema-ligen Sowjetunion nach Israel eingewandert sind? Dass über 16 000 äthiopische Juden in einer Blitzaktion nach Israel heimgeführt wurden? Dass heute aus England, Frank-reich, auch aus der Schweiz, USA, Kana-da und Südamerika, Juden zurückkehren ins Land ihrer Vorväter? Dass im letzten Jahr 1000 Juden aus Nordindien, die zum Stamm Manasse gehören, ins Land Israel heimgekehrt sind und heute 7200 Juden vom Stamm Manasse noch auf ihre Aus-reise nach Israel warten?

Die Rückkehr der Juden aus der ganzen Welt gehört zum Endzeitgeschehen und deutet darauf hin, dass der Messias bald kommen wird. Gottes Wort zeigt uns an verschiedenen Stellen, dass es die Aufga-be der Gemeinde Jesu aus den Nationen ist, das jüdische Volk zu trösten, zu schüt-zen und ihnen auch bei ihrer Heimkehr zu helfen. In einer Zeit von wachsendem Anti-semitismus und existenzieller Bedrohung, erachten wir (ich) es als eine Verpflichtung, Christen weltweit zu ermutigen, ihre Ver-antwortung sowohl im Gebet als auch in praktischer Unterstützung wahrzunehmen

und mit Entschiedenheit an Israels Seite zu stehen.

Majorin Ruth Frehner

Verteilen Sie TRIALOG und leis-ten Sie auf diese Weise einen Beitrag zur Verbreitung des Evangeliums. Jeder Emp-fänger erfährt von Jesus und von der Arbeit der Heilsarmee.

Flyer 2/2011 MärzDer Mutige erschrickt erst nach der Tat: Der Salutist und Feuerwehrmann Dan-ny Stucki weiss mit Angst umzugehen, weil in seinem Herzen die Liebe Gottes brennt.Heilsarmee: Das Bed & Breakfast Alegria in Basel.

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3«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2011

HA-Info

Offen gesagt

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Wenn die Auferstehung nur eine Legende wäre

Wäre die Auferste-hung Christi nur eine Legende, wäre mein Glaube tot. Es ist so einfach und doch von grösster Bedeutung. Wäh-rend Hunderten von Jahren hätten sich

Millionen Menschen geirrt. Sie glaubten an die Auferstehung Christi und an ihre eigene, und es würde sich herausstellen, dass all dieser Glaube nutzlos war, weil es nie eine Auferstehung gab. Ich hätte mein Leben und Weltbild auf etwas basiert, das ein Betrug ist.

Zugegeben, das Konzept der symbolhaften Auferstehung ist nichts Neues. Die Litera-tur ist voller „Auferstehungen”: Ein Mensch erfährt eine vollkommene Veränderung, weil er einen Moment von totaler religiöser oder intellektueller Klarheit erlebt hat. Das alte Leben, Denken und Handeln ist „ge-storben”, ein neues Leben ist entstanden; eine Auferstehung hat stattgefunden.

Um einer allfälligen Niederlage vorzubeu-gen, könnte ich mich auch einfach etwas distanzieren und behaupten, dass lediglich die Möglichkeit bestehe, dass Jesus auf-erstanden sei. Man könnte mutmassen,

dass Jesus nicht tot war, sich erholen konnte und verschwand. Oder vielleicht sind die Frauen, so früh am Morgen, als es noch nicht ganz hell war, einfach zu einem falschen, leeren Grab gegangen. Vielleicht wurde die Leiche einfach gestohlen und nie gefunden. So verbreitete sich das Gerücht, dass Jesus auferstanden und in den Him-mel gestiegen sei.

Später wurden andere Argumente populär: Es sei zwar etwas Besonderes geschehen, man wisse aber nicht genau was. Um eine körperliche Auferstehung von den Toten handle es sich aber sicherlich nicht. Das Ganze wird auf zwei, hauptsächlich psy-chologische Aspekte reduziert. Erstens: Die grosse und starke Persönlichkeit Jesu, die vor allem die einfachen und armen Menschen so beindruckt hat, dass er so-gar nach seinem Tod für sie immer noch eine lebende Kraft bleibt und Zweitens: das Sehnen nach etwas Besserem als die alten und schweren jüdischen Traditionen und religiösen Gesetze, die unmöglich einzu-halten waren.

Mein Glaube wäre tot. Warum?

Alle Annahmen im Bezug auf die Identität Christi wären falsch – sein Wesen, seine Natur, seine Beziehung zum Vater. Sein

Die Heilsarmeepublikationen verliehen über Dekaden hinweg dem Widerstand gegen soziale Ausgegrenztheit und der Unge-rechtigkeit gegenüber Benachteiligten eine Stimme. Ausserdem beinhaltete er Klartext über die Botschaft Gottes. „Alles, was wir über unsere Gesellschaft wissen, wissen wir durch die Massenmedien”, schreibt der deutsche Soziologe Niklas Luhmann (1996). Dies hat sich definitiv geändert. Heute gehen Heilsarmeezeitschriften – wie andere Kleinauflagen – im Meer von Publi-kationen unter, die unsere Haushalte über-fluten. Innerhalb der Redaktion und in Zu-

Der Kriegsruf erklingt weiter

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Ein neues Medienprojekt soll helfen, noch effizienter zu infor-mieren und auf das Zielpublikum einzugehen.

sammenarbeit mit Korps und Institutionen sollen neue Wege ausgelotet werden, wie der Botschaft und den Themen, derer sich die Heilsarmee verpflichtet, mehr Gehör verschafft werden kann.

Um dieser Frage nachzugehen, hat die Abteilung Marketing & Kommunikation ein Projekt lanciert, das Bedürfnisse abklärt und gestützt auf heutige Möglichkeiten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit die Zeit-schriften untersucht und weiterentwickelt. Da begrenzte personelle Ressourcen zur Verfügung stehen, muss zur erfolgreichen Realisierung des Projektes vorübergehend der Umfang der Publikationen angepasst werden. Espoir erscheint ab April nur noch einmal pro Monat und „dialog”/„dialogue” wird ab Mai von 16 auf zwölf Seiten ge-kürzt. Erscheinungsfrequenz und Inhalte

des Trialogs bleiben unverändert. Diese kurzfristigen Massnahmen ermöglichen eine gründliche Analyse der Redaktions-aktivitäten und sichern das Bestreben, künftig die Zielgruppen mit attraktiven Inhalten ansprechen zu können und rele-vante Themen sowohl nach innen als auch nach aussen wirksam zu kommunizieren.

Martin Künzi, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation

Werk auf Erden wäre entweder erlogen oder nur von geringer Bedeutung. Die Rol-le als Vermittler zwischen uns Menschen und Gott wäre ihm unmöglich; ohne die Auferstehung Christi hätten wir keinen Zu-gang zu Gott. Alle Aussagen von einem Wiederkommen wären lächerlich. Jesus, seine Jünger und Apostel, die so viel über dieses Thema gesprochen und geschrie-ben haben, hätten sich massiv geirrt. Und letztlich: Niemand hätte den Tod besiegt. Die Frage „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?” wäre nutzlos. Man müsste zugeben, dass es keinen Sieg über den Tod gäbe, der Stachel wäre immer noch unter uns.

Ich höre jedoch etwas anderes: „Er ist nicht hier, er ist auferweckt worden. Denkt da-ran, wie er zu euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: ‚Der Menschensohn muss in die Hände von sündigen Menschen aus-geliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen’.” Es ist, wie mit so vielem im Leben: entweder man glaubt es, oder man glaubt es nicht.

Ich glaube, dass Jesus auferstanden ist und den Tod – Ihren und meinen – besiegt hat. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Osterzeit.

Kommissär Kurt Burger, [email protected]

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4 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2011

Porträt – Anne-Catherine Charpilloz

Aufgerufen zum Dienst am Nächsten

Wie kamen Sie zu Ihrem Job als Chef-krankenschwester?Anne-Catherine Charpilloz: Ich habe eigentlich zwei Berufe: Offizierin und Kran-kenschwester. Beides aus Berufung.

In meiner Jugend hatte ich, als Fol-ge eines schweren Autounfalls, grosse Schwierigkeiten in der Schule. Ich wollte da-mals schon unbedingt Krankenschwester

werden, musste aber zuerst eine Handels-schule machen. Heute ist mir diese kauf-männische Ausbildung für administrative Tätigkeiten sehr nützlich.

Nachdem ich das Krankenschwesterdi-plom erworben hatte, wurden mein Mann und ich in den Offiziersdienst berufen. Das haben wir dann 20 Jahre lang gemacht, bis es Zeit für eine Veränderung war. Ich habe mein Diplom aufgefrischt und danach diese Stelle als Chefkrankenschwester gefunden.

Offizierin und Krankenschwester sind zwei Berufe, bei denen man im Dienst des Mitmenschen steht. Wie unter-scheiden sie sich voneinander?A.C.C.: Beides sind kontaktintensive Be-rufe, und die Menschen, mit denen man es zu tun hat, brauchen Hilfe. Als Kranken-schwester übt man gar einen doppelten Dienst aus: jenen der Pflege und jenen des Zuhörens, der Anteilnahme.

Im Phare habe ich mehr persönliche Kon-takte – mit den Patienten, den Familienan-gehörigen, dem Krankenschwesternteam. Sie alle kommen, was in der Natur der Sa-che liegt, auf mich zu, während ich als Offi-zierin eher auf die andern zugehen musste.

Inwiefern unterscheidet sich das Phare-Elim von anderen Alters- und Pflegeheimen?A.C.C.: Das Phare ist bekannt dafür, dass es sehr hohe Ansprüche in Sachen Respekt stellt – Respekt gegenüber und zwischen den Bewohnern, aber auch gegenüber und zwischen dem Personal. Wir geben uns

Anne-Catherine Charpilloz (51) wohnt mit ihrem Mann Pierre-Yves in La Tour-de-Peilz. Die dreifache Mutter und zweifache Grossmutter arbeitet seit März 2004 im Alters- und Pflegeheim Phare-Elim und ist dort seit Januar 2007 Chefkrankenschwester.

Die Bewohner des Alters- und Pflegeheims Phare-Elim sind durchschnittlich über 90 Jahre alt. Anne-Catherine Charpilloz und ihr Team wollen ihnen maximales Wohlbefinden ermöglichen.

alle Mühe, um den Betagten ein Maximum an Wohlbefinden zu ermöglichen. Und wir haben ein umfangreiches geistliches Ange-bot … Neben den beiden wöchentlichen Gottesdiensten und dem Gebet vor den Mahlzeiten bietet unsere Seelsorgerin, Ma-jorin Rosmarie Schmid, weitere geistliche Aktivitäten an. Sie hat auch stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Bewohner.

Welches sind denn die geistlichen Be-dürfnisse von Betagten?A.C.C.: Das Durchschnittsalter unserer Bewohner beträgt mehr als 90 Jahre. Die-se Menschen haben feste Gewohnheiten, darunter den sonntäglichen Gottesdienst. So sind denn auch unsere Gottesdienste gut besucht. Menschen, die am Ende ihres Lebenswegs stehen, verlangen oft nach einem Pfarrer oder einer Seelsorgerin. Ich denke, dass sie in ihrem Alter besonderes Gehör und spezielle Anteilnahme brauchen.

Wie leben und teilen Sie persönlich Ihren Glauben?A.C.C.: Für mich als ehemalige Offizierin,

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die neun Jahre in Vevey amtierte, ist die Situation natürlich besonders, denn schon zu jener Zeit nahmen mein Mann und ich regelmässig im Phare-Elim an Gottes-diensten oder Meditationen teil. Ich kannte also schon vor meiner Zeit hier einen Teil der Leute, und sie kannten mich als Offi-zierin.

Wie jeder Christ, jede Christin lebe ich mei-nen Glauben durch mein Verhalten, durch mein Sein. Ich versuche, so verfügbar wie nur möglich zu sein, um zuzuhören – so-wohl den Bewohnern wie dem Personal. Und alle wissen: Wenn die Türe zu meinem Büro offen steht, bin ich verfügbar, um zu-zuhören, Leid zu teilen oder bei der Lösung eines Problems dienlich zu sein. Einige bit-ten mich zuweilen auch darum, mit ihnen zu beten.

Bei mir gehört der Dienst am Nächsten zum Beruf, aber ich glaube, dass es die Aufgabe jedes Christen ist.

Fragen: Sébastien Goetschmann

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5«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2011

Wissen – Die freundliche Einladung zu glauben

Die Osterbotschaft der Generalin

Die Zeit verändert die eigene Perspek-tive, nicht wahr? Für mich gilt dies – und vielleicht für viele von Ihnen auch – wenn ich über das Oste rgeschehen nachdenke. Mög-licherweise hat es

mit unseren Lebenserfahrungen zu tun, die uns die Dinge anders sehen lassen. Oder vielleicht hat uns die gütige Art, mit wel-cher der Herr an uns gewirkt hat, gelernt, die Schrift anders zu lesen. Was immer der Grund dafür sei – der Bericht über die Reaktion von Thomas, als er von der Aufer-stehung Jesu hörte, illustriert dies für mich.

Viele denken vielleicht, er verdiene den Namen „zweifelnder Thomas”. Die Bibel erzählt, dass er nicht mit den andern Jün-gern war, als Jesus kam; aber sie warteten nicht lange, um ihm die gute Nachricht zu erzählen: „Wir haben den Herrn gesehen” (Johannes 20, 25). Darauf folgt seine be-rühmte Antwort: „Das glaube ich erst, wenn ich seine durchbohrten Hände gesehen ha-be. Mit meinen Fingern will ich sie fühlen, und meine Hand will ich in die Wunde an seiner Seite legen. Eher werde ich es nicht glauben” (Vers 25). „Sehen ist glauben” – oder wenigstens Thomas fühlte so.

Eine Woche später zeigte Jesus sich wie-der. Diesmal war Thomas mit den andern

Jüngern. Nachdem Jesus sie mit „Friede sei mit euch” begrüsst hatte, begann er mit Thomas zu reden und sagte zu ihm: „Le-ge deinen Finger auf meine durchbohrten Hände! Gib mir deine Hand und lege sie in die Wunde an meiner Seite. Zweifle nicht länger, sondern glaube” (Vers 27). Diese Jesus-Worte stehen in unserer Bibel nicht unbedingt mit einem Ausrufzeichen, fett gedruckt oder in Grossbuchstaben. Aber manchmal werden sie gelesen, als seien sie geschrien worden – als ernster Tadel des Herrn an einen eigensinnigen Jünger.

Haben Sie schon mal überlegt, dass es kein Anschreien war, sondern eine freund-liche Einladung an eine ringende Seele? An diesem Tag zeigte Jesus sich eigens für Thomas.

Der auferstandene Christus kannte das Herz seines Jüngers. Thomas suchte wirklich eine Begegnung mit Jesus, wie seine Freunde sie erlebt hatten. Er war ehrlich genug, seinen inneren Kampf zuzugeben. Weder konnte er das Un-mögliche glauben noch das Unglaubliche verstehen. Als Zeuge der Wunder Jesu hätte er die Auferstehung als einen wei-teren solch staunenswerten Moment se-hen sollen. Doch die Auferstehung nach der Kreuzigung lag für ihn ausserhalb des Möglichen.

Vielleicht war es für Thomas gar kein pein-licher Augenblick, auch keine öffentliche

Beschämung vor seinen Freunden. Jesus hat ihn sicher nicht als „zweifelnden Tho-mas” blossgestellt vor den andern. Viel-mehr – denken Sie nicht auch – hat Jesus Thomas ein Wort des Vertrauens ins Ohr geflüstert, als er ihn aufforderte, die Hand in die Wunden zu legen?

Es stimmt – wir können nicht über das hi-nausgehen, was die Schrift sagt. Aber wir können sie mit der Erinnerung lesen, wie Jesus mit uns umgegangen ist. Wissend, wie verständnisvoll und liebevoll er ist, kön-nen wir die Geschichte von Thomas als unsere Geschichte lesen.

Wie oft haben wir andere von ihrer Freude über eine Erfahrung mit Jesus erzählen ge-hört – aber irgendwie ging es an uns vorbei. Und statt unsere Zweifel zu äussern, blieben wir still oder versuchten eine Überzeugung zu vertreten, die wir gar nicht hatten.

Aber für jene, die ihn wirklich kennenlernen wollen, kommt Jesus – nicht wahr? Kein Vor-wurf, kein Wort der Verurteilung – dafür ein Flüstern. Er verschafft uns einen so überzeu-genden Augenblick, dass wir mit absoluter Sicherheit wissen: Er lebt, er ist wahrhaftig.

Möge die Antwort von Thomas auch unsere sein: „Mein Herr und mein Gott” (Vers 28). Welch wunderbarer Retter, welch wunderbarer Herr!

Generalin Linda Bond

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„Durch den Glauben an Christus sind wir mit ihm auferstanden und haben einen Platz in Gottes neuer Welt” (Epheser 2, 6).

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Unterwegs – Passantenhilfe Bern

Es ist 9.30 Uhr – und vor der Passanten-hilfe Bern stehen bereits drei Männer an. In wenigen Augenblicken werden sie ein-gelassen; derweil trinken Seev Levy und Manfred Jegerlehner ihren Morgentee aus. Levy ist der Leiter der Stelle, Jegerlehner arbeitet dort als Sozialdiakon. Eine Tasse Tee am Morgen gehört zu ihrem täglichen Ritual. Und ist kein Selbstzweck: Die Zeit wird genutzt, um sich über Klienten aus-zutauschen, sich gegenseitig fachliche Un-terstützung zu geben oder auch, um über besonders schwierige Fälle zu reflektieren.

Levy und Jegerlehner verbindet dabei ein besonderes Band, wie letzterer erzählt. „Ich war einst Klient hier, denn ich war ein Fixer. Mein Weg zurück ins Leben war lang. Und ich bin unendlich dankbar, dass ich heute hier arbeiten darf”, sagt Manfred Je-gerlehner. Sein Chef sitzt nebenan und lä-chelt verständnisvoll. Eine wohl einzigartige Arbeitsbeziehung: Man kannte sich früher als Klient und Hilfeleistender, und arbeitet heute Hand in Hand zusammen.

Mit zum Team gehört auch Majorin Käthi-ruth Burkhardt, die sich hier freiwillig enga-giert. Seev Levy charakterisiert die Dritte im Bunde so: „Sie ist eine Person, die sofort

Denen helfen, die sonst nichts habenFür Menschen, die nirgends mehr willkommen sind, bietet die Heilsarmee unkomplizierte Unterstützung an: Die Passantenhilfe kümmert sich um Menschen in Not.

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den Zugang zum Herzen eines Menschen findet.”

Die Passantenhilfe ist ein Ort, wo akute Not gelindert wird. Das zeigt sich auch am Bei-spiel der drei Männer, die hier heute Hilfe suchen: Es sind Menschen aus der Slo-wakei, die sich ihr Leben mit Strassenmusik verdienen. Sie wollen zurück in die Heimat fahren, ihr Auto ist kaputt, die Reparatur veranschlagt auf 600 Franken. Seev Levy hört sich die Geschichte geduldig an – und hilft dann mit einem kleinen Geldbetrag. Zudem dürfen sich die Männer mit Essen und Kleidern eindecken. Das Gespräch ist freundlich und entspannt. Zufrieden ziehen

die drei Männer von dannen. Später sagt Seev Levy: „Diese Menschen haben nichts. Zuhause werden sie diskriminiert, in der Schweiz haben sie keine Zukunft.”

Geholfen wird auf der Passantenhilfe prag-matisch. Und neutral. Egal ob Schweizer oder Ausländer, egal ob Frau oder Mann, egal ob Christ oder Buddhist. Manfred Jegerlehner betont das: „Wir wollen den Menschen ohne Vorurteile gegenübertre-ten. Auch wenn sie selbst an ihrem Schick-sal schuld sein mögen: Es liegt nicht an uns, zu werten. Sondern zu helfen.”

Die drei Slowaken, die hier den Arbeitstag der drei Passantenhelfer eingeläutet haben, seien ein „unkomplizierter Fall”, sagt Seev Levy. Nicht immer ist die Lösungssuche so einfach. Doch mag ein Fall auch noch so anspruchsvoll sein: Das Team von der Passantenhilfe lässt sich davon nicht be-eindrucken. Hier hat man Geduld und Ver-ständnis für die Klienten – manchmal über Jahre. Ausserordentliches Engagement im Dienste derjenigen Menschen, denen sonst niemand hilft: Die drei von der Passanten-hilfe sind ein eindrückliches Beispiel dafür.

Sven Gallinelli

Seev Levy versorgt die drei Slowaken mit dem Notwendigsten. Es ist eine pragmatische Hilfe, die in der Berner Passantenhilfe angeboten wird. Nahrungsmittel, Kleidung und in seltenen Fällen kleine Geldbeträge. Es ist ein Ort, an dem akute Not gelindert wird.

Helfer in der Not. Manfred Jegerlehner (links) und Seev Levy von der Passantenhilfe.

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Dossier – Dienen und gewinnen

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Der Schöpfungsauftrag Gottes an den Menschen ist es, die Erde zu verwalten und über sie zu herrschen. Später gibt Jesus seinen Jüngern Vollmacht über den Feind. Gott möchte uns zu Siegern machen.

Jesus selber ist aber nicht nur Held, son-dern auch Opfer. Er ist sowohl Gebieter (Löwe) als auch Diener (Lamm). Und auch wir sollen das sein. Wenn dieses Gleichgewicht gestört ist, entstehen un-gesunde, destruktive Störungen, die uns zum Verhängnis werden können. Das kann auf beiden Seiten geschehen: Voll-macht kann zu Eitelkeit, Stolz und letztlich Rebellion verleiten; Demut kann zu Un-terwürfigkeit, Minderwertigkeitsgefühlen und schliesslich Selbstzerstörung führen. Beide Extreme sind Qualitäten, die in ihrer pervertierten Form den Menschen über Gott erheben und ihn so zu Fall bringen können.

Der wiedergeborene Christ steht auf dem festen Grund der Sündenvergebung und Gnade. Aus diesem königlichen Stand he-

Den Knechten des Höchsten winkt der Siegespreis

raus, muss er seinen Auftrag als Arbeiter am Reich Gottes wahrnehmen. Sei er nun Evangelist oder Hirte, Diakon oder Lehrer, er wird immer ein Diener sein, der die Lie-be, die er unverdient von Gott empfängt, bedingungslos weitergibt. So wie sich Jesus, der Sohn des Allmächtigen, nicht zu gut war, den Menschen, die ihn später verraten und töten würden, zu helfen und uns Heiland zu werden!

Gott und den Menschen dienen und dabei an unserer Gotteskindschaft festhalten, ist ein zentrales Merkmal eines gewinnenden Christenlebens – damit wir einst einlaufen können im Ziel, aber nicht wir allein, son-dern zusammen mit all jenen, denen wir durch unseren Dienst zum Sieg verhelfen konnten.

„Das Ziel eures Glaubens ist der Seelen Seligkeit” (1. Petrus 1, 9).

Gabrielle Keller

Die Bibel erwähnt das Wort „dienen” mehr als 500 Mal. Es ist offen-sichtlich ein zentraler Begriff, wenn es darum geht, das Leben von Christen zu beschreiben.

Mit Demut und Ausdauer dem Ziel entgegen.

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8 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2011

Dossier – Dienen und gewinnen

Linda Bond war schon als Kind mit Armut und sozialer Ausgrenzung konfrontiert. Sie ist als jüngstes von 13 Geschwistern in einer Bergarbeiterstadt in Kanada aufgewachsen. Sie erlebte, wie sich ihre Eltern für die Ärmsten engagierten. Dieses Engagement als Auftrag Gottes fand sie später in der Heilsarmee wieder. Was bedeutet es der Generalin heute, zu dienen?

Generalin Linda Bond: „Wir brauchen Christen, die die Ärmel hochkrempeln und anpacken!”

Beschreiben Sie geistliche Leiter-schaft in der Heilsarmee.Ich halte sehr viel von geistlicher Leiterschaft und habe einige Jahre lang Kurse über geistliche Autorität gehalten. Für mich ist das Wichtigste an geistlicher Autorität, dass die Macht Gott gehört. Die Macht, die er uns überträgt, muss eine Macht der Liebe sein, die Macht, sich selbst zu verleugnen, die Macht, für andere zu leben, die Macht für Menschen und nicht über Menschen.

Zweitens bestimmen die Gaben, die Gott einem gegeben hat, die Art, wie man ihm dient. Wenn er Ihnen also die Gabe der Lei-terschaft gegeben hat, dann dienen Sie ihm am besten, indem Sie leiten. Wenn er Ihnen die Gabe des Predigens gegeben hat, die-nen Sie ihm am besten, indem Sie predigen. Für jeden geistlichen Leiter gilt: Wir stehen unter der Autorität Gottes. Unser Einfluss ist nur geliehen.

Umreissen Sie bitte kurz den Auftrag der Heilsarmee und erklären Sie, wie er heute rund um die Welt relevant und gültig ist.Nun ja, anscheinend zitiert jeder General John Gowans (i. R.) und ich finde auch, dass er den Auftrag der Heilsarmee in seinem Satz „Seelen retten, Jünger in der Heiligung wachsen lassen und der leidenden Mensch-heit dienen” voll erfasst hat.

Salutisten scheinen instinktiv zu wissen, dass die Heilsarmee von Gott ins Leben gerufen wurde, um Menschen in eine Be-ziehung mit Jesus zu bringen. Sie wissen auch, dass Menschen schon heute heilig sein können, dass sie Christus ähnlich sein können. Es liegt in unserer DNA, zu dienen. Das ist also der Auftrag der Heilsarmee und das sind unsere Wegweiser.

Inwieweit ist er relevant? Nun, die Welt braucht Jesus – das ist ziemlich relevant, oder? Die Übel der Menschheit lassen sich auf keine andere Weise bewältigen als durch das Kreuz Christi. Wenn wir über die Relevanz der Heiligung sprechen,

muss diese Welt sehen, dass die Leute Gottes die Heiligung glaubhaft machen. Die Welt muss authentische, tief gegrün-dete Christen erleben, die Jesus in ihrem Leben wirklich nachfolgen und nicht nur darüber reden.

Und dann ist da die leidende Menschheit – wir brauchen nur an einem beliebigen Abend fernzusehen oder uns in unseren Dörfern und Städten umzusehen, um sa-gen zu können: „Wir brauchen Christen, die die Ärmel hochkrempeln und anpacken.”

Ist es wichtig für Menschen, die in der Heilsarmee Gottesdienst feiern, Juniorsoldaten, Heilssoldaten und Lokaloffiziere/Leiter zu werden?Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Menschen immer wieder auffordern müs-sen, vorzutreten und sich zu verpflichten. Ich gebrauche diese Formulierung häufig. Jesus berief Menschen in eine radikale Nachfolge und in der Heilsarmee ist das die Heilssoldatenschaft und Offiziersschaft.

Wir müssen die Leute auffordern, nicht nur Mitglieder der Heilsarmee zu sein. Ich betrachte die Heilssoldatenschaft nicht als Mitgliedschaft und die Offiziere nicht als professionelle Geistliche. Unsere Leute müssen glauben, dass die Heilsarmee von Gott ins Leben gerufen wurde, um gegen alles zu kämpfen, was den menschlichen Geist einengt oder gefangen hält. Wir brau-chen eine Kampftruppe, und das sind die Heilssoldaten und Offiziere für mich.

Warum braucht es mehr Offiziere?Offiziere sind nicht besser als andere – das möchte ich betonen. Das Offiziersamt hat naturgemäss mit Verfügbarkeit und Mobi-lität zu tun. In einer weltweit tätigen Heils-armee braucht es Menschen, die bereit sind, überall mit all ihren Begabungen der christlichen Sache zu dienen. Wir brauchen Menschen, die verfügbar sind.

Deshalb gilt: je mehr Offiziere, desto bes-ser! Offiziere sollten ihre Tätigkeit nicht als

Beruf im weltlichen Sinne, son-dern als Opferdienst sehen. Im Offiziersamt muss Aufopferung an erster Stelle stehen.

Sollten Ernennungen ins Offiziersamt durch-weg aufgrund von spe-zifischen Begabungen erfolgen? Falls ja: Wie geht man dabei vor? Welche Schwierig-keiten ergeben sich? Ich bin grund-sätzlich eine Verfechterin von Amtsernennungen auf der Grundla-ge spezifischer Begabungen. Doch ehrlich gesagt wurde ich schon mit Ämtern be-traut, für die es mehr brauchte als nur meine „offiziellen” Bega-bungen. Es wurde etwas von mir verlangt, für das ich mich nicht geeignet hielt.

Ich bin überzeugt, dass der Herr Gehor-sam belohnt. Als er mich ins Offiziersamt berief, konnte ich nur sagen: „Ich gebe dir alles, was ich habe.” Wenn er mich um etwas bittet, wird er mich für die Aufgabe segnen.

In meiner ersten Zeit als Offizierin wäre nie-mand auf den Gedanken gekommen, ich könnte eine Begabung für die Administra-tion haben – und doch wurde ich immer wieder in administrative Ämter berufen. Ich habe nie aufgehört zu predigen, zu unterrichten und Beziehungen zu Menschen aufzubauen und zu pfle-gen – denn dies waren meine „offi-

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ziellen” Begabungen. Aber ich musste die administrative Herausforderung bewältigen, den letzten Begabungstest bestehen. Und siehe da: Ich hatte tatsächlich ein Talent für administrative Tätigkeiten!

Gott hat uns mit bestimmten Fähigkeiten ausgestattet, und wir müssen dafür offen sein, sie zu nutzen. Ich frage mich manchmal, ob wir die Begabung gegenüber dem Gehor-sam nicht überbewerten – ohne den Wert der Begabung herunterspielen zu wollen.

Nochmals: Wenn wir dem Willen von Jesus Christus Folge leisten und er uns mit einer Herausforderung konfrontiert, müssen wir daran glauben, dass wir die Gnade erhalten werden, um sie zu bewältigen.

Wie kann die Heilsarmee diese Stär-ken nutzen, um die Menschen liebe-voll Jesus Christus nahezubringen?Weil wir vertrauenswürdig sind, finden wir einen Weg zu den Herzen der Menschen. Die Heilsarmee scheint dafür gesegnet, die Menschen zu bekehren. Durch unsere Tä-tigkeit stehen uns viele Türen zu den Her-zen leidender Menschen offen. Wir können auf das Leben der Menschen einwirken, nicht nur, um ihnen in sozialen Belangen zu helfen, sondern auch, um mit der Bot-schaft Jesu ihre Herzen zu gewinnen. Deshalb müssen wir dafür beten, solche Gelegenheiten zu erhalten, und wenn sie sich ergeben, müssen wir sie mit Liebe und Klarheit nutzen.

Welches wird die grösste Herausfor-derung für Sie als neue Generalin?Es ist eine grosse Herausforderung, in einer überaus komplexen Welt zu dienen, ohne unsere Mission aus den Augen zu verlieren. Wir müssen auch in einer säkularen Welt unseren Dienst verrichten und dürfen uns nie für Jesus schämen. Das braucht Mut, Weisheit und Gnade.

Gilt das auch für die Heilsarmee als Ganzes?Ja! Wir sind alle aufgerufen, im Hier und Jetzt zu dienen. Zuweilen verwenden wir den Begriff der

„Zweckdienlichkeit”. Zweck-dienlichkeit ist in Ordnung,

solange wir damit nicht „Kom-promiss” meinen. Auch wenn wir in der Welt von heute tätig sind, können wir in einigen Bereichen keinerlei Kompromisse

eingehen. Der wich-tigste betrifft die universale Erlö-sungskraft Jesu. Er ist der einzige Erlöser, und wir dürfen von un-serem Glauben

nicht abrücken.

Wie wichtig ist es für Sie, dass Kinder zu einem persönlichen Glauben an Jesus Chris-

tus geführt werden? Haben Sie spezi-fische Pläne in Bezug auf die spirituelle Erziehung von Kindern? Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen, und es geht mir dabei nicht nur um spirituelle Erziehung. Ich setze mich leidenschaftlich dafür ein, dass Kinder zu Jesus finden. Ich habe die Zeit der Bus-Seelsorge und der grossen Sonntagsschulen erlebt – doch die scheint jetzt vorbei zu sein.

Es überrascht mich immer wieder, wie viele Korps über keine Kinder- oder Jugendseel-sorge verfügen. Die Heilsarmee muss ihren Fokus auch darauf richten, Kinder für Jesus zu gewinnen. Es gibt Kinder, die in zerrütteten Verhältnis-sen, in gewaltgeprägten Milieus oder ohne jeden Glauben aufwachsen. Die Heilsarmee muss es sich zur ersten Priorität machen, Kinder für Jesus und ein Leben im Glauben zu gewinnen. Dafür werde ich mich als Ge-neralin voll einsetzen.

Wie wünschen Sie sich, dass die Heilsarmee nach Ihrer Amtszeit als Generalin aussieht? Inwiefern soll sie sich von der heutigen Organisation unterscheiden?Darauf kann ich Ihnen noch keine fundierte Antwort geben – ich habe mein Amt ja ge-rade erst angetreten! Was ich jedoch sicher weiss, ist, dass ich mich dafür einsetzen werde, den Namen Jesu zu erheben. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass uns der Heilige Geist dafür segnen wird.

Ich glaube an die Auferstehung und bete regelmässig dafür. An einigen Orten ist die Auferstehung Realität geworden. Und wir sind zweifellos eine Armee der Erneuerung. Tief in meinem Innern spüre ich, dass Gott etwas in und durch die Armee bewirken will, das ich nur schwer in Worte fassen kann. Ich spüre seinen Geist in mir, der mich an-treibt und mir sagt: „Sei mir treu, sei dem Auftrag treu, den ich der Armee gegeben habe.”

Wenn am Ende meiner Amtszeit diese Botschaft verkündet worden ist und ein hoher Identifikationsgrad sowie ein starkes Engagement für die Mission weiterhin die Gesellschaft positiv beeinflussen, dann wird Er zufrieden sein. Und dass Er zufrieden ist, ist für mich das Wichtigste.

Fragen: Oberstleutnant Laurie RobertsonKomplettes Interview: www.heilsarmee.ch

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10 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2011

Dossier – Dienen und gewinnen

Ich überlege und überlege … und erinnere mich schliesslich an einen konkreten, sehr konkreten Fall. Ich war noch ganz jung und verantwortlich für ein Zimmer mit sehr be-tagten Patienten, einige davon bettlägerig und inkontinent. Es geschah, was immer wieder geschieht (ich erspare Ihnen die Details) – eine wahre Katastrophe! Eine Besucherin, die gleich nach ihrem Eintreten wieder rechtsumkehrt machte, gab mir zu verstehen: Liebe Frau, für kein Geld in der Welt würde ich Ihren Job machen! Und ich dachte – so laut, dass man es wohl hören konnte: ich auch nicht!

Was nützt einem alles Geld der Welt in solchen Situationen? Wissen Sie, was mir in Fällen wie diesem am meisten geholfen hat? Ich habe mich daran erinnert, dass die-ser alte Mann mein Grossvater sein könnte, jener Grossvater und Bauer, den ich so sehr liebte und der mir die Liebe zu Mutter Erde und – als neugieriger und kultivierter Mensch – die Liebe zu den Büchern wei-tergegeben hat. Und ich habe mich daran erinnert, dass jene sehr betagte, verwirrte Frau meine Tante Anna sein könnte, die für mich viel mehr als meine Tante war und die mich in ihrem bodenständigen Waadt-länder Dialekt Abzählreime gelehrt und

Das bedeutet „dienen”

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mit Geschichten aus vergangenen Tagen verzaubert hat. Seit sie von uns gegangen ist, hat mich übrigens niemand mehr beim Kosenamen Collinette gerufen … Und ich habe mich schliesslich auch daran erinnert, dass jener junge Mann, der bewusstlos und alkoholisiert in seinem Erbrochenen lag, mein Sohn oder der Nachbarsbub sein könnte. – Und in diesem Licht besehen, war der Dienst keine Pflicht mehr, sondern ein Mensch.

Und wissen Sie was? Ich glaube, dass Je-sus unsere wahre Persönlichkeit sieht – ob wir unter unserer Last ächzen, am Boden zerstört sind oder himmelhochjauchzend, ob wir uns unserer Abhängigkeit bewusst sind oder nicht. Er stellt sich in unseren Dienst, wäscht uns die Füsse (anstatt uns den Kopf zu waschen), und er sieht in uns die, die wir sein könnten, die wir sein werden, wenn wir ihn sein Werk in uns vollbringen lassen. So wird das Dienen nie etwas anderes sein, als weiterzugeben, was wir bereits erhalten haben … Herr, wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.

Annelise Bergmann

Dienen ist mehr als eine Pflicht. Es ist eine liebende Haltung, die uns Jesus Christus vorlebt.

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So hilft die Heilsarmee in Japan

Die Heilsarmee in Japan

1895 haben britische Offiziere in Yo-kohama mit der Arbeit der Heilsarmee begonnen.

Heute unterhält die Heilsarmee Ja-pan 47 Korps und umfasst knapp 3000 Salutisten. Sie betreiben lan-desweit 20 Sozialinstitutionen und zwei Spitäler.

Seit 2006 leitet Kommissär Makoto Yoshida das Territorium Japan.

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Das Beben hinterlässt bizarre Szenen der Verwüstung. Im Bild: ein umgedrehtes Haus in der Stadt Ofunato.

Getränkeausgabe aus dem mobilen Einsatz-wagen der Heilsarmee in der Stadt Sendai.

Das Gebäude der Heilsarmee in Sendai. Hier verteilen die Salutisten Hilfsgüter aller Art an die Betroffenen.

Dieser Salutist verteilt Mahl-zeiten in Sendai.

In den Räumen der Heilsarmee in Sendai wurden eiligst Hilfsgüter bereitgestellt.

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„40 Tage – Leben mit Vision” So hat Gott schon gewirkt

Schon kurze Zeit nach dem Start der landesweiten Kampagne trägt sie erstaunliche Früchte.

Sonntag, 6. März 2011, der Startschuss für die Kampagne „40 Tage – Leben mit Vision” und „teilen & beten” fällt in der Heilsarmee Schweiz.Fleissige Helfer haben mit viel Liebe und Sorgfalt ihre Versammlungssäle dekoriert. Die Gottesdienstbesucher sollen sich wohl-fühlen.

Die meisten Korps erfreuen sich über eine grosse Anzahl Besucher. Die Offiziere se-hen neue Gesichter unter den Zuhörern. Auch Menschen, die schon länger nicht mehr aktiv dabei waren, finden den Weg zurück ins Korps.

Erstaunlich, was Gott tun kann: Ein Korps, das anfangs nicht bei der Kampagne mit-machen wollte, erfreut sich nun über 8 Kleingruppen, mit 6 bis 13 Personen pro Gruppe. Ein Wunder! In einem anderen Korps sind sogar 19 Gesprächsgruppen entstanden. So wird seit letztem Sonntag landauf landab über den Glauben an Gott gesprochen, geistliche Fragen werden dis-kutiert, man tauscht sich aus über eigene

Erfahrungen. Es ist eine geistliche Kampagne!

Auch das territoriale Haupt-quartier ist voll dabei. 27 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter des Hauptquartiers sind in vier Gesprächsgrup-pen aufgeteilt. Sie treffen sich wöchentlich zum Aus-tausch während den sechs Wochen der Kampagne.

Ein positiver Nebeneffekt der Kampagne ist, dass Menschen plötzlich bereit sind, die Leitung einer Klein-gruppe zu übernehmen. Sie lernen, eine Gesprächs-gruppe zu leiten, ganz nach dem Motto „learning by doing”, und entdecken dabei, dass es ganz gut klappt. So entpuppt sich diese Kampagne auch als Leiterschaftsförderung.

Kapitän Roland Dougoud, Abteilung Evangelisation

In Kürze

Heilsarmee neu in 124 LändernLand Nummer 124! – Die Heilsarmee nimmt ihre Arbeit in Togo mit Unter-stützung von Ghana am 1. April offiziell auf. Begeisterte Menschen vor Ort haben in den letzten Jahren bereits erste inoffizielle Aktivitäten der Heilsarmee lan-ciert. Seit 1999 wurde das Inter-nationale Haupt-quartier darum ersucht, in Togo die Arbeit zu starten.

Ruhe und Erholung im Tal des Lichts Seit Anfang 2010 verwaltet die Heilsarmee Obstgarten zwei Ferienhäuser in Camuns GR für 9 und 6 Personen. Dieses Dorf bietet einen Ort der Ruhe für Retraiten und Schulungen wie auch für aktive Ferien jeglicher Art. Beide Häuser sind auf dem neusten Stand der Technik und eignen sich für alle Altersstufen, sind jedoch nicht rollstuhlgängig. Camuns gehört geogra-fisch zum Val Lumnezia auf 1177 meter über Meer zwischen Ilanz und Vals abseits der Hauptstrasse. Zusätzliche Auskünfte zu diesem Angebot finden Sie im gleich-namigen Prospekt in den Sozialvorlagen. Kontaktadresse/Anmeldung: Heilsarmee Obstgarten Bibersteinerstrasse 54, 5022 Rombach Tel. 062 839 80 80www.heilsarmee-obstgarten.ch

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„40 Tage – Leben mit Vision” die Ge-betsanliegen

Lasst uns beten ….

... für die Disziplin der Teilnehmer, das Buch „Leben mit Vision” jeden Tag zu lesen.

… dass die Lektüre des Buches „Leben mit Vision” zu einem Meilenstein im Pro-zess des geistlichen Wachstums jedes Teilnehmers wird.

… dass die Leserinnen und Leser die Motivation haben, sich Gottes Vision für ihr ganz persönliches Leben zu öffnen und das in ihrem Leben umzusetzen, was ihnen der Heilige Geist offenbart hat.

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Mit viel Leidenschaft und Herzblut wurden etliche Korps für die Kampagne geschmückt. Hier der Saal in Bern.

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Teile der Kücheneinrichtung, die durch Spenden angeschafft werden konnte. Mittlerweile ist sie im ungarischen Debrecen in Betrieb.

Die Heilsarmee bietet neue Erziehungskurse an

„FamilyWork” gehört zur Organisationsein-heit Gesellschaft & Familie und beinhaltet die Bereiche „Babysong”, „Tragtuch”, „Be-ziehungsbildung” und „Familienangebote”. Unter „Beziehungsbildung” laufen nun die PEP4Kids-Kurse.

Durch den BabySong kamen im letzten Jahr in Thun jede Woche viele junge Frauen mit ihren Kleinkindern in den Saal der Heilsarmee. Das Leitungsteam versuchte herauszufinden, was für Bedürfnisse diese Familien haben, auf welche Art und Weise sie sich fachliche und unterstützende Be-gleitung wünschen. Ein Gesprächskreis für Frauen und ein Frauenkaffee ist so entstan-den. So kam auch der Wunsch nach einem Erziehungskurs auf.

Sechs Familien trafen sich an vier Abenden zum PEP4Kids-Kurs. Danach konnten sie nach Wunsch vier Mal von einem Telefon-

Coaching profitieren. Im Juni gab es ein gemeinsames Frühstück, bei dem noch einmal über die Erfahrungen und Verän-derungen in den Familien ausgetauscht werden konnte. Karin Widmer aus dem Leitungsteam hat dieser Kurs so stark motiviert, dass sie gleich einen Trainer-Kurs absolviert hat und nun selber einen Kurs in Thun anbieten kann. PEP4Kids-Kurse können aber auch online absolviert werden*.

Das ist PEP4Kids PEP4Kids steht für „Positives Erziehungs-Programm für Eltern mit Kindern zwischen 2 und 12”. Das Programm wurde vom Psychologen Joachim E. Lask entwickelt.

Kinder zu erziehen, ist eine wunderbare Aufgabe. Sie führt zu beglückenden Erfolgserlebnissen. Aber der Alltag mit Kindern kann auch anstrengend und

frustrierend sein. PEP4Kids ist ein pra-xisnaher Ratgeber für Eltern, die ihren Kindern ein gesundes Selbstbewusstsein vermitteln und Familien als emotionale Heimat gestalten wollen. Elternkompetenz zu fördern, bedeutet nicht, Lösungen für Erziehungsfragen anzubieten, sondern El-tern zu unterstützen, positive Beziehungen in der Familie zu entwickeln.

PEP-Strategien• Bejahen Sie Ihre Elternschaft.• Fördern Sie positive Beziehungen in Ihrer Familie.• Fördern Sie Verbindlichkeit und Konse-quenz.• Leben Sie Ihre Werte und Glaubensvor-stellungen.• Sorgen Sie für eine sichere Bewältigung des Alltags.• Setzen Sie realistische Erziehungsziele.• Sorgen Sie als Eltern für sich selbst.

Kapitänin Barbara Bösch/Red.

www.heilsarmee.ch *www.pep4kids.de

Die Heilsarmee reagiert auf weitere Bedürfnisse im Bereich Erziehung. Das geschieht mit den PEP4Kids-Kursen („Positives Erziehungs-Pro-gramm”). Dieser wurde bereits in mehreren Städten durchgeführt.

Debrecen, Ungarn – „Eure Spenden sind angekommen!”

Mit Hilfe von Spenden hat die Heilsarmee in Ungarn innert kurzer Zeit etwas Neues und Nachhaltiges schaffen können: Am 1. Dezember 2010 konnte die Heilsarmee De-brecen nämlich eine neue Küche einweihen. Durch den Verkauf von Mahlzeiten werden sowohl der Betrieb als auch das Korps in Debrecen finanziert. Seit Januar 2011 ist das bereits der Fall. In dieser Küche können täglich rund hundert Mahlzeiten zubereitet werden. Zudem konnten durch das neue Angebot drei Stellen geschaffen werden.

Kapitän Andrew Morgan, Regionalleiter Ungarn

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Notabene

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Termine

Kommissäre Kurt und Alicia Burger, Territorialleiter:

01. Mai: Gottesdienst Korps Arc Léma-nique, Lausanne04.–06. Mai: Schweiz-Besuch der Kom-missäre R. & J. Street, IS Europe Depart-ment, London15. Mai: Gottesdienst Korps Biel

Oberst Franz Boschung, Chefsekretär

03. Mai: Sozialtagung, Interlaken04.–05. Mai: Schweiz-Besuch der Kom-missäre R. & J. Street, IS Europe Depart-ment, London

Abschiedsversammlung der Kom-missäre Kurt und Alicia Burger und Willkommsversammlung der neuen Offiziersschüler

Sonntag, 19. Juni 2011, 17.00 Uhr im Korps Bern

Gratulationen

75 Jahre19. April: Major Oscar Iselin-Egger, Steinrieselnstr. 6, 9100 Herisau04. Mai: Oberstleutnant André Sterckx, Mühledorfstr. 25/305, 3018 Bern80 Jahre10. Mai: Majorin Lydia Walzer-Roggli, Bildstrasse 5, 8580 Amriswil85 Jahre26. April: Majorin Lydia Etzensperger, Untergasse 5, 8353 Elgg04. Mai: Majorin Sylvane Guerne, Wim-borne House, Flat 17, 17 Marine ParadeC012 3RA Dovercourt / Essex, Great Bri-tain

Goldene Hochzeit22. April: Majore Eveline & Jean Don-zé-Hanselmann, Rue des Philosophes 71,1400 Yverdon-les-Bains

Diamantene Hochzeit 03. Mai: Oberstleutnants Alfred & Yvet-te Urwyler-Widmer, Rue des Guches 15, 2034 Peseux

Die Wochenthemen April:10. April: „Welchen Auftrag hat mein Leben?”17. April: „Lebe mit Vision!”

Leben mit Vision

Anteilnahme

Majorin Alice Dill wurde am 2. März in ihrem 89. Lebensjahr von ihrem Heiland und Erlöser heimgerufen.Verena Heiniger, Mutter von Major Trau-gott Heiniger, Sergeant Thomas Heiniger und Rita Keller-Heiniger, wurde am 18. März von Gott heimgerufen. Sie ist im Alter von 81 Jahren heimgegangen.

Wir entbieten den Trauerfamilien unsere aufrichtige Anteilnahme und unterstützen im Gebet alle, die durch diese Todesfälle betroffen sind.

Wechselliste

per 1. Juli 2011Majore Ernst und Sibylle Kissuth, Leitung Korps Adelboden, ins Korps Birs-felden (Leitung)

Jos. 1, 6-9

1 Jahr. wagen, entdecken,

wachsen!www.neuland.salvy.ch

Ein Kurs für eine gerechtere Welt

Die Kampagne StopArmut 2015 hat einen Sensibilisierungskurs zu Armut und Gerechtigkeit veröffentlicht. Ein multifunktionales Kurs-buch für Gemeinden, Hauskreise, Jugendgruppen und Einzelper-sonen lädt ein, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Das Kursbuch ist unter www.just-people.net erhältlich. Es enthält alle Kursunterlagen einschliesslich der Referate, der Vertiefungsartikel sowie der Kursanleitung mit Informationen für Kursleitende.

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Unterhaltung

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John Wesley – Über den Glauben

Predigten und Abhandlungen zu verschiedenen Themen

Von Ernst GassmannHerausgeber: Ernst Gassmann

„Über den Glauben” ist eine Zusammen-stellung von Schriftdokumenten des angli-kanischen Predigers John Wesley. Dieser hat durch seine pragmatische Umsetzung des Glaubens Mitte des 18. Jahrhunderts eine Reformbewegung ausgelöst. Später entstand daraus die methodistische Kir-che. Als diese, rund hundert Jahre später, selbst reform- und erweckungsbedürftig wurde, formte sich hieraus die Heilsarmee.

Der Autor und Theologe Ernst Gassmann hat für sein neues Buch sowohl Predigten als auch Auszüge von Abhandlungen und Briefen Wesleys ausgewählt. Die Auswahl ermöglicht dem Leser, auf gut 200 Seiten, ein erstaunlich umfassendes Glaubenspor-trät. Nebst intensiver Auseinandersetzung mit theologischen Grundsatzfragen bein-haltet es auch einen Einblick in die seelsor-gerliche Arbeit Wesleys durch Passagen aus persönlichen Briefen.

Wesleys Schriften sind ein Vierteljahrhun-dert alt und das merkt man ihnen an. Umso erstaunlicher ist die erfrischende Wirkung seiner direkten Worte, die inhaltlich kaum an Aktualität eingebüsst haben. Sie sind auch heute noch ein Gewinn für alle, die sich mit den Grundlagen unseres Glau-bens auseinandersetzen wollen. Das Buch „Über den Glauben” ist dafür ein effizientes Werkzeug.

Thomas Anliker

Der Witz des Monats Für Sie gelesen

Humor

Jemand will aus der Kirche austreten. Gegenüber dem Pfarrer nennt er als Grund: „Es gibt die Kirche doch nun schon seit 2000 Jahren – und ist die Menschheit dadurch etwa besser geworden?” Darauf der Pfarrer ungerührt: „Seit abertausenden von Jahren gibt es nun Wasser auf der Erde, und nun sehen Sie sich mal Ihren Hals an!”

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Sudoku - Spass

Lösungen: Sudoku

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16 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · April 2011

Im Dialog bleiben

Impressum

Zum Schluss:

„Ostern ist das Sie-gesfest des ewigen Lebens”

Gertrud Freiin von Le Fort

AZ

B 3001 B

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Im Dialog mit Gott

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Verlag und RedaktionHauptquartier der Heilsarmee für dieSchweiz-Österreich-UngarnLaupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 BernTelefon 031 388 05 [email protected]änderungen bitte an diese Adresse!

RedaktionsteamMartin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Mar-keting; Gabrielle Keller (gk), Redaktionsleiterin; Thomas Anliker, Redaktor; Redaktionelle Mitarbei-ter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Ines Adler, Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.

Layout Rolf Messerli Druck Rub Graf-Lehmann AG, Bern

Gründer der Heilsarmee William BoothGeneralin Linda BondTerritorialleiter Kurt Burger

Abonnement«dialog» Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland)«Trialog» Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)Klecks Kinderzeitschrift Fr. 20.–

Der Kampf wird auf der Strasse gewonnen

Im nächsten „dialog”

Einfach beten

Wenn wir äusserlich Stille um uns haben, dann „betet es” noch lange nicht in uns. Im Gegenteil, es kann sein, dass wir gar nichts anzufangen wissen mit der Stille. Dann dürfen wir uns erinnern: Da sein, einfach nur da sein vor Gott, ist schon Gebet. Wer Beten vor allem versteht als einen aktiven Sprechakt, als eine Sache der Wortfindung, der Ausdrucksfähigkeit – dem wird ein „Sein vor Gott” eher Mühe bereiten.Der Schriftsteller Willy Kramp, nach eigenem Bekunden einer, der sich mit dem Beten schwertut, schreibt, „dass Beten so etwas wie die Grundstimmung unseres Inneren, des ganzen Menschen” sein soll. „Und wenn wir die Richtung unseres Lebens auf Gott hin kennen und bejahen, macht es nicht viel aus, ob wir am mühsamen Anfang stehen oder be-reits fortgeschritten sind. Es kommt einzig darauf an, dass wir uns der Fülle Gottes gewiss sind.”Wesentlich ist also, wenn wir nur beten – „einfach beten” und „einfach beten”.

Bewahre mich, Gott; denn ich traue auf dich. (Psalm 16,1)

Majorin Heidi Knecht

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Der Auftrag der Heilsarmee ist klar: Ver-kündigung des Evangeliums und die Lin-derung menschlicher Not ohne Ansehen der Person. Doch wie erreichen wir jene Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen? Die Heilsarmee hat jahrhunderte-lange Erfahrung mit der Arbeit an der Heils-front. Wie sieht diese heute aus und wie gewinnen wir die Ärmsten der Armen?

Die Redaktion

Leben mit Vision in Bümpliz

Plötzlich sitzen drei Personen aus der Nachbarschaft in unserem Wohnzim-mer und machen sich Gedanken über Gott und den Sinn des Lebens.

Bisher hatten wir kaum ein Gespräch über den Glauben geführt, wohl aber gute Gemeinschaft bei einer Grillparty und einem Raclette-Abend genossen. Zwei Wochen vor der Kampa-gne brachte ich ihnen einen Einladungsfly-er vorbei. Am Donnerstag vor dem Start, trafen wir uns für den gewohnten Klein-gruppenabend in unserem Wohnzimmer. Spontan ging ich bei der Nachbarsfamilie vorbei und lud sie für die Kleingruppe ein. Franz* kam sofort mit – seine Frau und ihr Sohn (38) wollten sich den Eishockey-Match anschauen. Franz beteiligte sich

am Gespräch, wie wenn er schon immer dabei gewe-sen wäre. Als wir zum Schluss beten wollten, kamen seine Frau und sein Sohn eben-falls noch vorbei. Wir beteten unter

anderem auch gleich für ihre aktuellen Sor-gen, bevor im Anschluss bei Kaffee und Kuchen noch rege ausgetauscht wurde.

Eine Woche später sassen alle drei wieder bei uns am Tisch, sangen Lobpreislieder, suchten mit unserer Unterstützung die Bi-belstellen und diskutierten über Sinn, Wert und Ziel des Lebens. Wir danken Gott für diese Ermutigung.

Kapitän Markus Walzer*Name geändert

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