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DHZ 2007

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Deutsche Handwerks Zeitung 19. Januar 2007 / Nummer 1/2 3 Das Handwerk in der Region Stadt Albstadt Der Gemeinderat der Stadt Albstadt hat am 26. Oktober 2006 in öffent- licher Sitzung beschlossen, den Be- bauungsplan „Groz-Beckert – süd- licher Teil“, Albstadt-Ebingen, öffent- lich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 29. Januar 2007 im Technischen Rathaus Albstadt in 72461 Albstadt- Tailfingen, Am Markt 2, Stadtpla- nungsamt ausgelegt. Service Bebauungspläne Den Grundstein für die Herr GmbH in Metzingen-Glems legte Maler- und Lackierermeister Hermann Herr, als er 1931 seinen eigenen Handwerksbe- trieb gründete. „Ein guter Farbentwurf aus professio- neller Hand unterstützt die Architek- tur eines Hauses“, weiß Gotthilf Herr, seit 1970 Inhaber des individuellen Malergeschäfts, wie er es nennt. Da- bei umfasst die individuelle, farbliche Gestaltung von Wohnhäusern, öffent- lichen Gebäuden und Gewerbeobjek- ten längst nicht das ganze Spektrum des Angebots. Soll die Fassade eines in die Jahre gekommenen Gebäudes renoviert werden, so beginnt die Ar- beit der Maler mit einer genauen Analyse des Bestands und endet noch lange nicht bei einer eventuell gewünschten Wärmedämmung. Dabei berät Gotthilf Herr auch zu staat- lichen Fördermitteln. Ebenso gründ- lich geht das Malerteam die Gestal- tung von Fachwerk, Decken, Wänden und Fußböden an. Jeder Auftrag wird individuell mit dem Kunden abge- sprochen, geplant und danach aus- geführt. 17 Fachkräfte, darunter drei Auszubil- dende, beschäftigt das Unternehmen derzeit. In den vergangenen 75 Jah- ren sind insgesamt 25 Lehrlinge aus- gebildet worden. Viele von ihnen trugen und tragen als Gesellen zum Erfolg des Unternehmens bei. 75-jähriges Jubiläum Herr GmbH „Malen und Tapezieren sind meine hauptsächlichen Arbeiten bei vorwie- gend privaten Kunden“, berichtet Werner Turco aus Metzingen-Neu- hausen. Er verlegt auch Teppich- und PVC-Bo- denbeläge. „Ich gestalte auch mal ei- ne Fassade neu, doch das eher sel- ten.“ Der Maler- und Lackierermeister hat seinen Handwerksbetrieb 1981 gegründet. Ehefrau Christa Turco führt das Büro, bestellt die nötigen Materialien und hilft auch sonst, wenn gerade mal wieder Eile gebo- ten ist. Derzeit beschäftigt Werner Turco kei- nen weiteren Mitarbeiter oder Auszu- bildenden. Ein Mal in den 25 Jahren hat er einen Lehrling ausgebildet. „Gegenwärtig ist das aber kein Thema, über das ich nachdenke“, verrät er. Jubiläum 25 Jahre Werner Turco S ie seien einen teilweise steini- gen und schweren Weg gegan- gen und hätten ihre Aufgabe gemeistert, obwohl die Konkurrenz groß gewesen sei. Möhrle: „Und gleichgültig, ob Sie dritter Kammersieger oder erster Bundessieger geworden sind: Sie alle, die Sie heute auf dieser Bühne sitzen, haben sich durch Ihre Leis- tung von allen anderen abgesetzt, und dazu beglückwünsche ich Sie ausdrücklich.“ Leider erfahre diese Leistung nicht immer die Würdigung, die sie verdiene. Und leider würden auch viele Jugendliche die Chancen ver- kennen, die eine Ausbildung im Handwerk bietet: Der Grad an höhe- rer Eigenverantwortung, die besse- ren Möglichkeiten, sich selbst in die Arbeit einbringen zu können, und auch die Entwicklungsmöglichkeiten - all das bleibe allzu oft ausgeklam- mert. Grenzen setzen Möhrle forderte auch die Eltern auf, ihren Kindern Grenzen zu set- Unter Anspielung auf das die Fuß- ballweltmeisterschaft in diesem Jahr begleitende Lied von Xavier Naidoo gratulierte Joachim Möhrle, Präsident der Handwerks- kammer Reutlingen, den 86 Siege- rinnen und Siegern des diesjäh- rigen Praktischen Leistungswett- bewerbes bei der Abschlussfeier in Sigmaringen. Feierstunde in Sigmaringen Dieser Weg wird kein leichter sein Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, gratulierte den 86 Siegerinnen und Siegern des diesjährigen Praktischen Leistungswettbewerbes bei der Abschlussfeier in Sigmaringen. Preisträger und Gäste wurden gut unterhalten. Fotos: Bouß zen. Aber – und auch das dürfe nicht vergessen werden – es sei auch das gute Recht der Jugend, Grenzen im- mer wieder zu hinterfragen, denn sonst gäbe es keine Weiterentwick- lung. Möhrle jedenfalls konnte sich vor zahlreichen Persönlichkeiten des öf- fentlichen Lebens sowie den Ausbil- dungsbetrieben und Angehörigen über die vorbildliche neue Genera- tion des Handwerks freuen, die auch in diesem Jahr landes- und bundes- weit hervorragende Ergebnisse vor- weisen kann. Die Siegerinnen und Sieger des praktischen Leistungs- wettbewerbes hätten die Chancen bestens genutzt, die das Handwerk bietet, und deshalb gebühre ihnen höchste Anerkennung. Von den 245 teilnahmeberechtig- ten Handwerkerinnen und Handwer- kern aus dem Bezirk der Handwerks- kammer Reutlingen hatten sich in diesem Jahr zunächst 86 als erste, zweite und dritte Kammersieger be- haupten können. Als Landessieger konnten sich von den 22 Besten elf für den Wettkampf auf Bundesebene qualifizieren – mit einem weiteren außergewöhnlichen Erfolg: Drei von ihnen wurden am 25. November 2006 in Stuttgart von Bundespräsident Horst Köhler per- sönlich für ihre Leistungen als Bundessieger ausgezeichnet. Anerkennung Als Anerkennung für ihre Leis- tungen erhielten in Sigmaringen alle Sieger kleine Geschenke, die Bundessieger zusätzlich jeweils einen Scheck. Den erfolgreichen Teilneh- mern winkt darüber hinaus eine För- derung im Bereich der beruflichen Weiterbildung mit bis zu 1.800 Euro über drei Jahre. Diese Frage von Kammerpräsi- dent Joachim Möhrle verneinte Re- gierungspräsident Hermann Stramp- fer. Er nutzte bei der Vollversamm- lung der Handwerkskammer Reut- lingen am 29. November die Gele- genheit, über die mit dem Projekt „Biospährengebiet Schwäbische Alb“ verbundenen Chancen und Möglichkeiten für die Region aufzu- klären. Das 78 000 Hektar große Biospäh- rengebiet, so Strampfer, erfülle die Vorgaben der UNESCO: Die so ge- nannte Kernzone umfasse 3,5 Pro- zent, die Pflegezonen 37,5 Prozent und die Entwicklungszonen 59 Pro- zent der Gesamtfläche. Strampfer sieht in dem Projekt keineswegs nur ein Naturschutzprojekt, sondern ihm kam es in seiner Darstellung vor al- lem auf die Entwicklungschancen für die Region an. Deshalb hob er auch besonders hervor, dass die Entwick- lungszone mit knapp 60 Prozent den größten Teil des Gebietes umfasse. Hier werde es keine Einschränkun- gen geben, Gewerbeflächen könnten weiterhin in großem Umfang ausge- wiesen werden. Der Entwicklungszo- ne komme überhaupt eine große Be- deutung zu; sie solle „zum Motor der Regionalentwicklung werden“. Strampfer: „Nicht nur der Tou- rismus, sondern die gesamte Wirt- schaft solle gestärkt werden: Hand- werk und Industrie, Dienstleistungen im Handel, Transportwesen und Fremdenverkehr sollen sich an einer dauerhaft umweltgerechten Ent- wicklung orientieren.“ Ist das Biosphärengebiet Schwäbi- sche Alb eher ein Naturschutzpro- jekt mit der damit verbundenen Gefahr, dass es Restriktionen für unternehmerische Entwicklungen geben könnte? Regierungspräsident Hermann Strampfer Biosphärengebiet Schwäbische Alb Sie finden ihre Märkte längst nicht mehr ausschließlich am eigenen Standort. Innerhalb der EU profitie- ren exportorientierte Unternehmen zudem von den verlässlichen recht- lichen Rahmenbedingungen des eu- ropäischen Binnenmarktes. Für mittelständische Unterneh- men gibt es daher gute Gründe, ihr Export- und Kooperationspotenzial zu entdecken – und somit die sich bietenden Chancen auf den Aus- landsmärkten zu nutzen. Kostenfreie Teilnahme Im Rahmen des ESF-Projektes Exportoffensive Handwerk erhalten Sie kompetente Unterstützung und nachhaltige Begleitung beim Aufbau Ihrer internationalen Geschäftsbe- ziehungen. Mit dieser Veranstaltung zeigen wir Ihnen die richtigen Wege auf. Ih- re Teilnahme ist kostenfrei. Auftaktveranstaltung am Don- nerstag, dem 8. Februar 2007 von 18 bis zirka 21.45 Uhr. Informationen über die Folgever- anstaltungen und Seminare finden Sie unter www.exportoffensive-hand- werk.de. Die Internationalisierung hat Fakten geschaffen: Handwerks- unternehmen bedienen heute Kunden auf der ganzen Welt. Regionalkonferenz Exportoffensive Handwerk Theresia Sirl, kaufmännische An- gestellte aus Pfullingen, war seit 1994 für die Arbeitnehmerseite in der Vollversammlung. Sie hatte sich in der Zeit ihrer Mitgliedschaft stets durch aktive Teilnahme und hohe Einsatzbereitschaft ausgezeichnet. Theresia Sirl musste ihre Tätigkeit in der Vollversammlung bedauerli- cherweise aufgeben, da sie inzwi- schen nicht mehr in einem handwerk- lichen Betrieb arbeitet. Herbert Knupfer, Friseurmeister aus Mengen, war seit 1984 Mitglied der Vollver- sammlung. Er ist aus der Vollver- sammlung ausgeschieden, weil er sei- nen Betrieb inzwischen an seine Tochter übergeben hat. Knupfer wurde von der Hand- werkskammer Reutlingen mit zahl- reichen Auszeichnungen geehrt. Der langjährige Obermeister der Friseurinnung Sigmaringen erhielt bereits 1986 die Alfred-Geisel- Medaille und wurde 1995 mit dem silbernen und 2003 mit dem goldenen Ehrenzeichen geehrt. Kürzlich wurden zwei langjährige Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Reut- lingen verabschiedet. Vollversammlung Verabschiedung Die Vizepräsidenten August Wannenmacher und Traugott Feder, Theresia Sirl, Herbert Knupfer und Präsident Joachim Möhrle. Foto: Bouß Neben dem Neubau von privaten und gewerblichen Objekten baut der Handwerksbetrieb bestehende Ge- bäude um oder aus und renoviert sie fachgerecht, indem die alten Techni- ken aufgenommen und fortgeführt werden. In gleicher Weise ziehen die vier Beschäftigten nicht nur Mauern hoch, sie verputzen diese auch innen und außen, isolieren sie mit moder- nen Dämmmaterialien und legen Estrich. „Wir gehen gezielt auf die Wün- sche und Vorstellungen unserer Kun- den ein“, betont Ursula Schuler, bei der im Büro des Handwerksbetriebs die Fäden zusammenlaufen. „Wir bieten wohl auch schlüssel- fertige Häuser an, jedoch auch diese individuell auf den Bauherrn zuge- schnitten.“ Auch Hof, Wege und den Grundriss für den Garten legen die Schulers ganz selbstverständlich mit an, wenn der Kunde Wert darauf legt. Nach Georg Schuler führte sein Sohn Georg junior ab 1970 den Be- trieb weiter. Seit 1. Januar 1999 ist wiederum dessen Sohn, Georg An- ton Schuler, der Chef im Unterneh- men. Er ist Maurermeister und be- schäftigt derzeit vier Personen. Einer von ihnen ist Auszubildender, der zehnte in den nun 75 Jahren seit der Betriebsgründung. Das Bauunternehmen Schuler in Hohentengen-Völlkhofen wurde 1931 von Georg Schuler gegründet. Er war Maurergeselle und führte es mit einer Sonderer- laubnis der Handwerkskammer. Jubiläum: 75 Jahre Bauunternehmen Schuler Individuell zugeschnitten
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Page 1: DHZ 2007

Deutsche Handwerks Zeitung19. Januar 2007 / Nummer 1/2 3Das Handwerk in der Region

Stadt Albstadt

Der Gemeinderat der Stadt Albstadthat am 26. Oktober 2006 in öffent-licher Sitzung beschlossen, den Be-bauungsplan „Groz-Beckert – süd-licher Teil“, Albstadt-Ebingen, öffent-lich auszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum29. Januar 2007 im TechnischenRathaus Albstadt in 72461 Albstadt-Tailfingen, Am Markt 2, Stadtpla-nungsamt ausgelegt.

Service

Bebauungspläne

Den Grundstein für die Herr GmbH inMetzingen-Glems legte Maler- undLackierermeister Hermann Herr, als er1931 seinen eigenen Handwerksbe-trieb gründete.„Ein guter Farbentwurf aus professio-neller Hand unterstützt die Architek-tur eines Hauses“, weiß Gotthilf Herr,seit 1970 Inhaber des individuellenMalergeschäfts, wie er es nennt. Da-bei umfasst die individuelle, farblicheGestaltung von Wohnhäusern, öffent-lichen Gebäuden und Gewerbeobjek-ten längst nicht das ganze Spektrumdes Angebots. Soll die Fassade einesin die Jahre gekommenen Gebäudesrenoviert werden, so beginnt die Ar-beit der Maler mit einer genauenAnalyse des Bestands und endetnoch lange nicht bei einer eventuellgewünschten Wärmedämmung. Dabeiberät Gotthilf Herr auch zu staat-lichen Fördermitteln. Ebenso gründ-lich geht das Malerteam die Gestal-tung von Fachwerk, Decken, Wändenund Fußböden an. Jeder Auftrag wirdindividuell mit dem Kunden abge-sprochen, geplant und danach aus-geführt.17 Fachkräfte, darunter drei Auszubil-dende, beschäftigt das Unternehmenderzeit. In den vergangenen 75 Jah-ren sind insgesamt 25 Lehrlinge aus-gebildet worden. Viele von ihnentrugen und tragen als Gesellen zumErfolg des Unternehmens bei.

75-jähriges Jubiläum

Herr GmbH

„Malen und Tapezieren sind meinehauptsächlichen Arbeiten bei vorwie-gend privaten Kunden“, berichtetWerner Turco aus Metzingen-Neu-hausen.Er verlegt auch Teppich- und PVC-Bo-denbeläge. „Ich gestalte auch mal ei-ne Fassade neu, doch das eher sel-ten.“ Der Maler- und Lackierermeisterhat seinen Handwerksbetrieb 1981gegründet. Ehefrau Christa Turcoführt das Büro, bestellt die nötigenMaterialien und hilft auch sonst,wenn gerade mal wieder Eile gebo-ten ist.Derzeit beschäftigt Werner Turco kei-nen weiteren Mitarbeiter oder Auszu-bildenden. Ein Mal in den 25 Jahrenhat er einen Lehrling ausgebildet.„Gegenwärtig ist das aber keinThema, über das ich nachdenke“,verrät er.

Jubiläum

25 Jahre Werner Turco

Sie seien einen teilweise steini-gen und schweren Weg gegan-gen und hätten ihre Aufgabe

gemeistert, obwohl die Konkurrenzgroß gewesen sei.

Möhrle: „Und gleichgültig, ob Siedritter Kammersieger oder ersterBundessieger geworden sind: Siealle, die Sie heute auf dieser Bühnesitzen, haben sich durch Ihre Leis-tung von allen anderen abgesetzt,und dazu beglückwünsche ich Sieausdrücklich.“

Leider erfahre diese Leistungnicht immer die Würdigung, die sieverdiene. Und leider würden auchviele Jugendliche die Chancen ver-kennen, die eine Ausbildung imHandwerk bietet: Der Grad an höhe-rer Eigenverantwortung, die besse-ren Möglichkeiten, sich selbst in dieArbeit einbringen zu können, undauch die Entwicklungsmöglichkeiten- all das bleibe allzu oft ausgeklam-mert.

Grenzen setzen

Möhrle forderte auch die Elternauf, ihren Kindern Grenzen zu set-

Unter Anspielung auf das die Fuß-ballweltmeisterschaft in diesemJahr begleitende Lied von XavierNaidoo gratulierte JoachimMöhrle, Präsident der Handwerks-kammer Reutlingen, den 86 Siege-rinnen und Siegern des diesjäh-rigen Praktischen Leistungswett-bewerbes bei der Abschlussfeier inSigmaringen.

Feierstunde in Sigmaringen

Dieser Weg wird kein leichter sein

Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, gratulierte den 86 Siegerinnen und Siegern desdiesjährigen Praktischen Leistungswettbewerbes bei der Abschlussfeier in Sigmaringen.

Preisträger und Gäste wurden gut unterhalten. Fotos: Bouß

zen. Aber – und auch das dürfe nichtvergessen werden – es sei auch dasgute Recht der Jugend, Grenzen im-mer wieder zu hinterfragen, dennsonst gäbe es keine Weiterentwick-lung.

Möhrle jedenfalls konnte sich vorzahlreichen Persönlichkeiten des öf-fentlichen Lebens sowie den Ausbil-dungsbetrieben und Angehörigenüber die vorbildliche neue Genera-tion des Handwerks freuen, die auchin diesem Jahr landes- und bundes-weit hervorragende Ergebnisse vor-weisen kann. Die Siegerinnen undSieger des praktischen Leistungs-wettbewerbes hätten die Chancenbestens genutzt, die das Handwerkbietet, und deshalb gebühre ihnenhöchste Anerkennung.

Von den 245 teilnahmeberechtig-ten Handwerkerinnen und Handwer-kern aus dem Bezirk der Handwerks-kammer Reutlingen hatten sich in

diesem Jahr zunächst 86 als erste,zweite und dritte Kammersieger be-haupten können.

Als Landessieger konnten sich vonden 22 Besten elf für den Wettkampfauf Bundesebene qualifizieren – miteinem weiteren außergewöhnlichenErfolg: Drei von ihnen wurden am25. November 2006 in Stuttgart vonBundespräsident Horst Köhler per-sönlich für ihre Leistungen alsBundessieger ausgezeichnet.

Anerkennung

Als Anerkennung für ihre Leis-tungen erhielten in Sigmaringen alleSieger kleine Geschenke, dieBundessieger zusätzlich jeweils einenScheck. Den erfolgreichen Teilneh-mern winkt darüber hinaus eine För-derung im Bereich der beruflichenWeiterbildung mit bis zu 1.800 Euroüber drei Jahre.

Diese Frage von Kammerpräsi-dent Joachim Möhrle verneinte Re-gierungspräsident Hermann Stramp-fer. Er nutzte bei der Vollversamm-lung der Handwerkskammer Reut-lingen am 29. November die Gele-genheit, über die mit dem Projekt„Biospährengebiet SchwäbischeAlb“ verbundenen Chancen und

Möglichkeiten für die Region aufzu-klären.

Das 78 000 Hektar große Biospäh-rengebiet, so Strampfer, erfülle dieVorgaben der UNESCO: Die so ge-nannte Kernzone umfasse 3,5 Pro-zent, die Pflegezonen 37,5 Prozentund die Entwicklungszonen 59 Pro-zent der Gesamtfläche. Strampfersieht in dem Projekt keineswegs nurein Naturschutzprojekt, sondern ihmkam es in seiner Darstellung vor al-lem auf die Entwicklungschancen fürdie Region an. Deshalb hob er auchbesonders hervor, dass die Entwick-lungszone mit knapp 60 Prozent den

größten Teil des Gebietes umfasse.Hier werde es keine Einschränkun-gen geben, Gewerbeflächen könntenweiterhin in großem Umfang ausge-wiesen werden. Der Entwicklungszo-ne komme überhaupt eine große Be-deutung zu; sie solle „zum Motor derRegionalentwicklung werden“.

Strampfer: „Nicht nur der Tou-rismus, sondern die gesamte Wirt-schaft solle gestärkt werden: Hand-werk und Industrie, Dienstleistungenim Handel, Transportwesen undFremdenverkehr sollen sich an einerdauerhaft umweltgerechten Ent-wicklung orientieren.“

Ist das Biosphärengebiet Schwäbi-sche Alb eher ein Naturschutzpro-jekt mit der damit verbundenenGefahr, dass es Restriktionen fürunternehmerische Entwicklungengeben könnte?

Regierungspräsident Hermann Strampfer

Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Sie finden ihre Märkte längst nichtmehr ausschließlich am eigenenStandort. Innerhalb der EU profitie-ren exportorientierte Unternehmenzudem von den verlässlichen recht-lichen Rahmenbedingungen des eu-ropäischen Binnenmarktes.

Für mittelständische Unterneh-men gibt es daher gute Gründe, ihrExport- und Kooperationspotenzialzu entdecken – und somit die sichbietenden Chancen auf den Aus-landsmärkten zu nutzen.

Kostenfreie Teilnahme

Im Rahmen des ESF-ProjektesExportoffensive Handwerk erhaltenSie kompetente Unterstützung undnachhaltige Begleitung beim AufbauIhrer internationalen Geschäftsbe-ziehungen.

Mit dieser Veranstaltung zeigenwir Ihnen die richtigen Wege auf. Ih-re Teilnahme ist kostenfrei.

Auftaktveranstaltung am Don-nerstag, dem 8. Februar 2007 von18 bis zirka 21.45 Uhr.

Informationen über die Folgever-anstaltungen und Seminare findenSie unter www.exportoffensive-hand-werk.de.

Die Internationalisierung hatFakten geschaffen: Handwerks-unternehmen bedienen heuteKunden auf der ganzen Welt.

Regionalkonferenz

Exportoffensive Handwerk

Theresia Sirl, kaufmännische An-gestellte aus Pfullingen, war seit 1994für die Arbeitnehmerseite in derVollversammlung. Sie hatte sich inder Zeit ihrer Mitgliedschaft stetsdurch aktive Teilnahme und hoheEinsatzbereitschaft ausgezeichnet.

Theresia Sirl musste ihre Tätigkeitin der Vollversammlung bedauerli-cherweise aufgeben, da sie inzwi-schen nicht mehr in einem handwerk-

lichen Betrieb arbeitet. HerbertKnupfer, Friseurmeister aus Mengen,war seit 1984 Mitglied der Vollver-sammlung. Er ist aus der Vollver-sammlung ausgeschieden, weil er sei-nen Betrieb inzwischen an seineTochter übergeben hat.

Knupfer wurde von der Hand-werkskammer Reutlingen mit zahl-reichen Auszeichnungen geehrt.

Der langjährige Obermeister derFriseurinnung Sigmaringen erhieltbereits 1986 die Alfred-Geisel-Medaille und wurde 1995 mit demsilbernen und 2003 mit dem goldenenEhrenzeichen geehrt.

Kürzlich wurden zwei langjährigeMitglieder der Vollversammlungder Handwerkskammer Reut-lingen verabschiedet.

Vollversammlung

Verabschiedung

Die Vizepräsidenten August Wannenmacher und Traugott Feder, TheresiaSirl, Herbert Knupfer und Präsident Joachim Möhrle. Foto: Bouß

Neben dem Neubau von privatenund gewerblichen Objekten baut derHandwerksbetrieb bestehende Ge-bäude um oder aus und renoviert siefachgerecht, indem die alten Techni-ken aufgenommen und fortgeführtwerden. In gleicher Weise ziehen dievier Beschäftigten nicht nur Mauernhoch, sie verputzen diese auch innenund außen, isolieren sie mit moder-nen Dämmmaterialien und legenEstrich.

„Wir gehen gezielt auf die Wün-sche und Vorstellungen unserer Kun-

den ein“, betont Ursula Schuler, beider im Büro des Handwerksbetriebsdie Fäden zusammenlaufen.

„Wir bieten wohl auch schlüssel-fertige Häuser an, jedoch auch dieseindividuell auf den Bauherrn zuge-schnitten.“ Auch Hof, Wege und denGrundriss für den Garten legen dieSchulers ganz selbstverständlich mitan, wenn der Kunde Wert darauflegt.

Nach Georg Schuler führte seinSohn Georg junior ab 1970 den Be-trieb weiter. Seit 1. Januar 1999 istwiederum dessen Sohn, Georg An-ton Schuler, der Chef im Unterneh-men. Er ist Maurermeister und be-schäftigt derzeit vier Personen. Einervon ihnen ist Auszubildender, derzehnte in den nun 75 Jahren seit derBetriebsgründung.

Das Bauunternehmen Schuler inHohentengen-Völlkhofen wurde1931 von Georg Schulergegründet. Er war Maurergeselleund führte es mit einer Sonderer-laubnis der Handwerkskammer.

Jubiläum: 75 Jahre Bauunternehmen Schuler

Individuell zugeschnitten

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Deutsche Handwerks Zeitung4 19. Januar 2007 / Nummer 1/2Das Handwerk in der Region

Damit stehen im Bezirk derHandwerkskammer Reutlin-gen nun insgesamt 104 Sach-

verständige in 33 handwerklichenBereichen für eine objektive und un-abhängige Beurteilung zur Verfü-gung.

Bei der öffentlichen Bestellungund Vereidigung wurden die geprüf-ten Kandidaten auf die Einhaltungder Sachverständigenordnung unddie einschlägigen Vorschriften ausdem Strafgesetzbuch verpflichtet.

Diese Verpflichtung wie auch diebesondere Sachkunde bieten Gerich-ten, Behörden und Betrieben sowieprivaten und sonstigen Auftragge-bern die Gewähr eines unabhängigenobjektiven Gutachtens. Sachverstän-dige können die entscheidendenhandwerklichen Fakten liefern, diedann – etwa vor Gericht – zu einemUrteil führen können.

Den Sachverständigen wird großesFachwissen ebenso abverlangt wieSensibilität im Umgang sowohl mitder Aufgabe als auch mit den Men-schen.

Die Handwerkskammer kommt

Am 7. Dezember 2006 wurden vierneue Sachverständige in verschie-denen Handwerken öffentlichbestellt und vereidigt.

Vier neue Sachverständige vereidigt

Neutralität ist oberstes Gebot

Rainer Neth (stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerks-kammer Reutlingen), Joachim Brodbeck, Robert Ott, Werner Gieger,Jürgen Wochele und Hermann Rempfer (Rechtsreferendar der Hand-werkskammer Reutlingen) (v.l.n.r.). Foto: Bouß

mit der Bestellung einer gesetzlichenVerpflichtung nach und gewährleistetso, dass quer durch alle Handwerks-gruppen qualifizierte Experten klä-ren können, ob eine handwerklicheLeistung vertragsgerecht und unterBerücksichtigung der jeweils gelten-den technischen Normen erbrachtworden ist.

Die neuen Sachverständigen

• Joachim Brodbeck, Maler- und La-ckierermeister, Kleiststr. 10, 72555

Metzingen im Maler- und Lackierer-handwerk.• Werner Gieger, Kraftfahrzeug-elektrikermeister, Remelen 24, 72362Nusplingen im Kraftfahrzeugtechni-kerhandwerk, beschränkt auf Gas-anlagen.• Robert Ott, Zimmerermeister,Obere Bohlstr. 12, 72501 Gammer-tingen im Zimmererhandwerk.• Jürgen Wochele, Maler- und La-ckierermeister, Otto-Hahn-Str. 10,72280 Dornstetten im Maler- undLackiererhandwerk.

Auch in diesem Jahr stellten dieBetriebe mit ihren Einreichungenihre Innovationskraft eindrucksvollunter Beweis. Die Fachjury unterdem Vorsitz von Eugen Schäufele,Vorsitzender des Vorstands derKreissparkasse Reutlingen, beurteil-te die eingereichten Beiträge anhandder Kriterien „Innovationsgrad“,„Umsetzung und wirtschaftlicher Er-folg am Markt“ sowie „unternehme-rische Leistung“.

Eine wesentliche Entscheidungs-grundlage stellten die zuvor bei Sach-verständigen der Hochschule Reut-lingen und bei Fachverbänden einge-holten Expertengutachten dar.

Die Preisträger

Mit dem 1. Preis, der mit 5.000 Eu-ro dotiert ist, wurden die Firmen KBKnecht GmbH und Schema2000 net-works aus Reutlingen ausgezeichnet.

Zwölf Handwerksbetriebe ausdem Landkreis Reutlingen hattensich in diesem Jahr um die Innova-tionspreise der „Stiftung derKreissparkasse Reutlingen zurFörderung innovativer Leistungenim Handwerk“ beworben.

Innovationswettbewerb der Kreissparkasse Reutlingen

Fünf Preisträger

Die Preisträger des diesjährigen Innovationspreises. Foto: Bouß

Die Firmen entwickelten in Koope-ration den Werkzeugwagen, der sei-nen Inhalt automatisch prüfen unddie Prüfung protokollieren kann.

Den 2. Preis in Höhe von 2.500 Eu-ro erhielt die Firma Zawischka Ap-paratebau ZVA GmbH aus Reutlin-gen, die einen Schweißautomat kon-struierte, mit dem aus speziellen PE-Folien Schläuche zur Sanierung vonTrinkwasserleitungen hergestelltwerden können.

Die Jury vergab in diesem Jahrzwei 3. Preise in Höhe von jeweils1.500 Euro. Der Firma Beton-Bohr-Reutlingen wurde für eine mobileKammerfilterpresse zur Entwässe-rung von Beton-Schlamm der 3. Platzzugesprochen.

Die Firma Emil Schmid Maschi-nenbau GmbH & Co. KG ausSonnenbühl erreichte mit ihrer Anla-ge zur automatisierten Bearbeitungvon Gelenkwellen dieselbe Platzie-rung.

Der mit 2.500 Euro dotierteSonderpreis „Junges Handwerk“ging an Christoph Roggenstein vonder Firma Roggenstein Elektronikaus Engstingen. Der 23-jährige Tüft-ler entwickelte eine mobile Span-nungsversorgungseinheit für Hoch-frequenz-Elektrowerkzeuge.

Über die Rede von Professor Dr.Friedrich Hubert Esser – Festrednerbei der Verleihung – werden wir inder nächsten Ausgabe der ’DHZ‘ be-richten.

Die geplante Anhebung der Mehr-wertsteuer werde das überwiegendvon der Inlandsnachfrage abhängigeHandwerk deutlich treffen, heißt esin der Resolution.

Um jedoch Arbeits- und Ausbil-dungsplätze im regionalen Hand-werk zu sichern, sollte die Steuer-sparmöglichkeit für Privathaushaltebei Erhaltungs-, Modernisierungs-und Renovierungsmaßnahmen inund an Gebäuden ausgeweitet wer-den.

Seit dem 1. Januar 2006 können20 Prozent von maximal 3.000 Euroder erbrachten handwerklichen Ar-beitsleistungen steuerlich geltend ge-macht werden. Bei Vorliegen vonHandwerkerrechnungen mit ausge-

wiesener Umsatzsteuer und Nach-weis der Zahlung im unbaren Zah-lungsverkehr reduziert sich die zuzahlende Einkommensteuer um biszu 600 Euro im Jahr.

Die Vollversammlung der Hand-werkskammer Reutlingen fordertnun, dass künftig 25 Prozent vonmaximal 4.000 Euro der genanntenhandwerklichen Arbeitsleistungensteuerlich berücksichtigt werden sol-len. Die Ermäßigung der Einkom-mensteuer wäre damit auf 1.000 Euroje Privathaushalt und Jahr begrenzt.

Eine Belastung des Bundeshaus-halts sei durch die Anpassung desSteuerbonusses nicht zu erwarten,da sich die Maßnahme weitgehendselbst finanziere – und zwar durchdie Überführung eines Teils derSchwarzarbeit in reguläre Aufträge,wodurch sowohl die Einnahmen beidirekten und indirekten Steuern alsauch bei den Sozialversicherungsbei-trägen steigen würden.

Eine Beschreibung des Steuerbo-nusses sowie die Resolution finden Sieim Internet: www.hwk-reutlingen.de.

Die Vollversammlung der Hand-werkskammer Reutlingen hat ineiner Resolution die Bundesregie-rung aufgefordert, den bislang gel-tenden Steuerbonus auf Hand-werksleistungen anzupassen, umdie mit der Mehrwertsteuererhö-hung verbundenen negativen Aus-wirkungen abzumildern.

Resolution

Steuerbonus aufHandwerkerleistungen

Auszeichnung

Nachdem der Tübinger Feinwerkmechanikermeister Klaus Lauf (links)bereits 2005 den Professor-Adalbert-Seifriz-Preis erhalten hatte, wurdener sowie der Tübinger Professor Klaus Hamprecht (rechts) kürzlich auchmit dem Förderpreis für Innovationspartnerschaft der Volksbank Münsterund der WZG-Bank ausgezeichnet. Ausgezeichnet wurde in der Kategorie„Umsetzung einer Produkt- oder Dienstleistungsidee aus der Wissenschaftin ein marktfähiges Angebot durch ein Handwerksunternehmen“ die Ent-wicklung des Verfahrens und der Vorrichtung zur Kurzzeitpasteurisierungvon Muttermilch.

Zimmerermeister Walter Vogt hat denBetrieb 1956 in Loßburg-Wittendorfgegründet. „Heute firmiert unserUnternehmen unter Holzbau Vogt“,erklärt Dietmar Vogt, Inhaber seit1999. „Wir bieten heute neben Holz-bau Dachdeckung, Innenausbau,Treppenbau, Fassaden, Gerüstbau,Asbestsanierung und Torsysteme an.Dabei verwenden wir ausschließlichKomponenten namhafter Hersteller.“Umbauten und Renovierungen zu-sammen mit Wärmedämmung führtdas Unternehmen ebenso aus, wie eskomplette Holzhäuser aus vorgefer-tigten Teilen errichtet. „Wir verleiheneinem sichtbaren Fachwerk seinen al-ten Glanz wieder, aber wir schaffenauch neue. Dächer decken wir mit al-len gängigen Materialien, und aufWunsch bestücken wir sie mit Solar-elementen. Der Altbausanierung giltunser besonderes Augenmerk“, be-richtet Vogt weiter. Sieben Beschäf-tigte führen die Gewerke fachmän-nisch aus. Darunter befinden sichvier Auszubildende. Besonders stolzist man im Haus auf Benjamin Vogt.Er wurde 2004 dritter Kammersiegerund zweiter Innungssieger. So ist derHandwerksbetrieb für die Anforderun-gen der Zukunft bestens gerüstet.Dazu tragen die 1966 gebaute Werk-statt bei, die 1981 um eine Lager-und Fertigungshalle erweitert wurde.

50-jähriges Jubiläum

Holzbau Vogt

Als Wilhelm Buck 1981 das Ökono-miegebäude des 1977 zusammen mitEhefrau Claudia Buck erworbenenWohnhauses in Hechingen zur Werk-statt umwidmete, startete er seinenHandwerksbetrieb für Gas-, Wasserin-stallation mit Klempnerei und Hei-zungsbau. Erweiterungen des Be-triebsgebäudes im Jahr 1991 und1999 schufen dann zusätzliche Räu-me. Derzeit beschäftigt Buck sechsGesellen, einen Helfer und zwei Aus-zubildende im Beruf Anlagenmecha-niker für Sanitär,- Heizungs- und Kli-matechnik sowie zwei Angestellte.Insgesamt haben seit Betriebsgrün-dung 15 Auszubildende ihr Handwerkbei ihm gelernt. Der Betriebsinhaberwurde 1967 zum Gas-, Wasserinstal-lateur ausgebildet. Im Oktober 1977legte er die Meisterprüfung ab. Spä-ter folgten die Meisterprüfungen imKlempner-, Zentralheizungs- und Lüf-tungsbauerhandwerk. Wilhelm Buckist außerdem seit 1992 Vorstandsmit-glied der Innung Sanitär, Heizung,Klima im Zollernalbkreis und seit1997 Delegierter der AbteilungKlempnerei. Auch die Zukunft desHandwerksbetriebs ist gesichert:Während Tochter Julia Luigart im Bü-ro mitarbeitet, besucht Sohn PhilippBuck die Meisterschule.

Jubiläum

25 Jahre Wilhelm Buck

Wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Facharbeiter!

Page 3: DHZ 2007

Deutsche Handwerks Zeitung9. Februar 2007 / Nummer 3 3Das Handwerk in der Region

Vor noch nicht allzu langerZeit hätte die Mehrheit derBevölkerung noch zu den

Jungen gezählt. Jetzt aber würdenwir eine Phase erleben, die es weltge-schichtlich noch nicht gegeben habe:„Die Älteren werden in der Mehrheitsein.“

Damit werde auch ein gesell-schaftlicher Wandel in Gang gesetzt,der das gesamte Wirtschaftssystemverändern werde. In den 70er Jahrenhabe man noch davon ausgehen kön-nen, dass etwa alle zwölf Jahre dieGesellschaft „ausgetauscht“ würde,also genügend jüngere Menschennachwachsen. Auf dieser Grundlagehabe der Staat dann auch Schuldenmachen können. Jetzt aber sei ein ge-sellschaftlicher Wandel eingeleitet,der das gesamte Wirtschafssystemverändern werde.

Einen Hoffnungsschimmer sehe erlediglich darin, so Schirrmacher iro-nisch, dass dies ein globales Phäno-men sei. Auch Zuwanderung alleinekönne das Problem nicht mehr lösen:bis zum Jahr 2050 müssten nacheiner Studie der Vereinten Nationen190 Millionen Menschen nachDeutschland einwandern, um die de-mografische Situation zu lösen.

Letztendlich werde sich die ge-samte Kultur der Gesellschaft än-dern, da wir kein Leitbild für die al-ternde Gesellschaft hätten.

Deutlich werde das jetzt schon ineinem Staat wie Florida mit seinemhohen Altersdurchschnitt: Hier seiennicht mehr Geschwindigkeitsüber-tretungen im Straßenverkehr dasProblem, wie die Polizeistatistik zei-ge. Vielmehr würden ältere Men-schen eher zu langsam fahren und soeine Gefährdung darstellen.

„Wir haben kein Leitbild für diealternde Gesellschaft.“ FrankSchirrmacher, Herausgeber derFrankfurter Allgemeinen Zeitungund Festredner des diesjährigenNeujahrsempfangs der Hand-werkskammer Reutlingen und derIHK, beharrte dennoch auf Beson-nenheit trotz dramatischer Ent-wicklungen.

Neujahrsempfang von Handwerkskammer und IHK

Langlebigkeitsrisiko

Dr. Frank Schirrmacher, Festredner beim Neujahrsempfang von Hand-werkskammer und IHK, mit Joachim Möhrle, Präsident der Handwerks-kammer Reutlingen, Wirtschaftsminister Ernst Pfister und EberhardReiff, Präsident der IHK (v.li.n.re.).

Frank Schirrmacher (re. hier mit Hauptgeschäftsführer Roland Haaß)signierte sein Buch „Das Methusalem-Komplott“. Fotos: Bouß

Allerdings sieht Schirrmacher inder wissenschaftlichen Beschreibungdes Komplexes als „Langlebigkeitsri-siko“ keinen Lösungsansatz. Viel-mehr müsse man Energie aus demAlter ziehen: „Da sind Ressourcen.“Die Älteren müssten zurück in dieGesellschaft geführt werden undnicht mit rund 48 Jahren den „sozia-len Tod“ sterben – also von Unter-

nehmen ausgemustert werden.Schließlich wisse die Hirnforschungin der Zwischenzeit, dass das Hirn ei-ne Art Muskel sei, den es wie andereMuskeln auch zu trainieren gelte.Und überhaupt: Heute seien 70-Jäh-rige auf dem geistigen Stand eines 50-Jährigen aus dem Jahr 1960. Deshalbkomme es darauf an, die Ressource„Lebenszeit“ neu zu definieren.

Es gehe vor allem nicht nur um diefinanziellen Konsequenzen für jedenEinzelnen und die Gesellschaft, son-dern um einen Wandel unseres Ge-sellschaftsbildes überhaupt.

Zunächst hatte er jedoch ausge-führt, dass sich das Geschäftsklimaim Jahr 2006 wie seit Jahren nichtmehr verbessert habe. Auch weiter-hin gingen die Betriebe von einer po-sitiven Erwartungshaltung aus.

Allerdings sei zu befürchten, dasssich die Mehrwertsteuererhöhunggerade für das Handwerk zu einerschmerzhaften Konjunkturbremseentwickeln könne. Möhrle: „Diesbestärkt uns in unserer Forderungnach einer weiteren Verbesserungder steuerlichen Absetzbarkeit vonHandwerkerleistungen, um wenig-stens im Handwerk, das von derSteueranpassung ganz besonders be-troffen ist, die Nachteile – also dieKonkurrenz durch Schwarzarbeit –in Grenzen zu halten. Denn die steu-erliche Anrechenbarkeit von Hand-werkerleistungen hat sich – zusam-mengenommen mit Vorzieheffektenim Hinblick auf die Mehrwertsteuer-

erhöhung – ganz offensichtlich posi-tiv ausgewirkt.“

Kritische Worte fand Möhrle fürdie Gesundheitsreform, die nicht nurfür die Gesundheitshandwerke großeProbleme mit sich bringen werde, diesogar nach seiner festen Überzeu-gung insgesamt ihr Ziel verfehle.„Die Beiträge steigen, es bleibt beider Belastung der Löhne mit viel zuhohen Lohnzusatzkosten.“

Erfreulich sei, dass es auch im ver-gangenen Jahr gelungen sei, die ver-traglichen Vereinbarungen des Aus-bildungspaktes zwischen Wirtschaftund Bundesregierung nicht nur ein-zuhalten, sondern erneut zu übertref-fen. Dafür dankte er allen Ausbil-dungsbetrieben in der Region nocheinmal sehr herzlich.

Ein großes Problem sei jedochnach wie vor die Ausbildungsreifevieler Schulabgänger. Viele der soge-nannten „praktisch begabten“ Ju-gendlichen seien oft gar nicht ausbil-dungsfähig und zählten zu jenen, diein der Vergangenheit als Ungelernteeine Hilfstätigkeit ausübten. Dieseungelernten Tätigkeiten würden je-doch immer mehr wegfallen.

Dennoch gelte es, die duale Aus-bildung zu stabilisieren, die nach wievor ein Garant für die Leistungsfä-higkeit des Ausbildungssystems sei,das nicht untergraben werden dürfe.

Schließlich gehe es um die Leis-tungsfähigkeit und damit auch umdie Wettbewerbsfähigkeit der Hand-werksbetriebe, die nur über die Qua-lifikation der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter sowie der Inhaber zu ge-währleisten sei.

Joachim Möhrle, Präsident derHandwerkskammer Reutlingen,hatte in seiner Begrüßungsredeanlässlich des Neujahrsempfangsvon Handwerkskammer und IHKdarauf hingewiesen, dass es baldnicht mehr nur um die immerwieder diskutierte Vereinbarkeitvon Elternschaft und Beruf geht,sondern mehr noch um die Verein-barkeit von Altersfürsorge undFamilie und Beruf.

Kritische Bilanz

Wettbewerbsfähigkeit erhalten

Dr. Frank Schirrmacher, Herausgeber der F.A.Z. (links), und JoachimMöhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen (rechts).

Foto: Bouß

Mit der Auszeichnung werdenFrauen geehrt, die entweder selbstHandwerksmeisterinnen sind odergesellschaftsrechtlich Leiterin einesHandwerksunternehmens oder mit-arbeitende und mitentscheidendeEhefrauen in Teilzeit- oder Vollzeit-anstellung. Diese Frauen haben nichtselten eine 70-Stunden-Woche odermehr. Ihr Alltag gleicht dem einer

Managerin, die Familie, Betrieb undsoziales Engagement in einen 24-Stunden-Tag pressen muss.

In 85 Prozent aller deutschenHandwerksbetriebe liefe ohne dieUnternehmerfrauen gar nichts.

Schirmherrin des Wettbewerbs istBundesfrauenministerin Dr. Ursulavon der Leyen. Unterstützt wird derWettbewerb vom Bundesverbandder Unternehmerfrauen im Hand-werk (UFH).

Einsendeschluss für Bewerbungenist der 31. März 2007. Ausschrei-bungsunterlagen verschickt die Re-daktion ’handwerk magazin‘, Post-fach 15 69, 82157 Gräfelfing, Tel. 089/898261-0, Fax 089/898261-33, oder siekönnen per Fax unter 08247/995-201und im Internet unter www.meister-frau.de abgerufen werden.

Um die Leistungen mehrerer100.000 Frauen im Handwerk miteinem Preis zu würdigen, veran-staltet die Wirtschaftszeitschrift’handwerk magazin‘ auch indiesem Jahr wieder den Wettbe-werb „Die Unternehmerfrau desJahres im Handwerk“. Die Sie-gerin erhält eine Urlaubsreise imWert von 2.500 Euro.

2.500 Euro als Preisgeld

Unternehmerfrau des Jahres

Auftraggeber sollten bereits jetzt be-achten, dass die Resonanz auf Aus-schreibungen während der Handwer-kerferien wie auch kurz vor und nachdieser Zeit eingeschränkt sein kann.Dies betrifft in den Landkreisen Freu-denstadt, Reutlingen, Sigmaringen,Tübingen und Zollernalb in diesemJahr den Zeitraum vom 30. Juli 2007für drei Wochen bis 19. August 2007.Wie die Handwerkskammer Reutlin-gen mitteilt, ist in dieser Zeit miteinem eingeschränkten Dienstleis-tungsangebot zu rechnen.In bewährter Weise können jedochNotdienste über die Kreishandwer-kerschaften erfragt werden. Die aus-reichende Versorgung mit Hand-werksleistungen ist somit auch inder Urlaubszeit gewährleistet.Die Handwerkerferien in der Regionbeginnen in der Regel am erstenMontag nach dem Beginn der Som-merferien in Baden-Württemberg.

Termin steht fest

Handwerkerferien

Stadt AlbstadtDer Gemeinderat der Stadt Albstadthat am 26.10.2006 in öffentlicherSitzung beschlossen, den Bebau-ungsplan „Groz-Beckert-südlicherTeil“, Albstadt-Ebingen, öffentlichauszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum29.01.2007 im Technischen RathausAlbstadt in 72461 Albstadt-Tailfingen,Am Markt 2, Stadtplanungsamt aus-gelegt.

Gemeinde KusterdingenDer Gemeinderat der GemeindeKusterdingen hat am 23. November2006 in öffentlicher Sitzung be-schlossen, den Bebauungsplan„Weingartshalden/Bainken“ in Kuster-dingen-Jettenburg zu ändern.Der Plan wird öffentlich bis zum22.02.2007 bei der GemeindeKusterdingen, Bauverwaltungsamt,Kirchentellinsfurter Str. 9, in 72127 Kusterdingen, ausgelegt.

Service

Bebauungspläne

Gerhard Teufel in Straßberg ist Maler-meister, und als solcher bringt er seit1981 Farbe ins Haus seiner Kunden.Das beginnt bei weißen Decken überbunte Tapeten an den Wänden bishin zu passenden Fußbodenbelägen.„Das kann warmer Teppichbodensein, pflegeleichter PVC oder edlerParkett“, verrät Ehefrau Johanna, dieim Büro Kontakte und Informationenpflegt und koordiniert.Gerne berät Gerhard Teufel dann sei-ne Kunden bei der Auswahl, ob essich um einen auszustattenden Neu-bau handelt oder um eine Renovie-rung. Bei seiner Arbeit unterstütztihn seit zehn Jahren die MalerinGisela Feig. Sohn Wolfgang Teufelhat zwar beim Vater das Handwerkgelernt, sich aber vor einigen Jahrenauch beruflich selbstständig ge-macht, um auf eigenen Füßen zu ste-hen.Neben all den hergebrachten undneuen Techniken, mit denen GerhardTeufel im Innenbereich arbeitet,dämmt er auch Fassaden gegen Wär-meverlust und versieht sie mit einempassenden Anstrich. Zwei Auszubil-dende hat er in den letzten 25 Jah-ren im Malerhandwerk unterwiesen.

Jubiläum

25 Jahre Gerhard Teufel

„Meine Lehre begann ich 1942“,erinnert er sich. „Ich konnte sie abererst nach dem Zweiten Weltkrieg ab-schließen. Dazwischen musste ichKriegsdienst leisten.“

1956 legte er dann die Meister-prüfung ab und machte sich gleichals Elektroinstallateur selbstständig.„Meine Werkstatt bestand aus einemSchopf beim Elternhaus, die Kundenbesuchte ich mit dem Fahrrad“,schmunzelt er. Später kaufte er einMotorrad und irgendwann einen VWKäfer. Der Handwerksbetrieb expan-dierte von seiner Gründung an stetig.Oskar Schach stellte Gesellen undLehrlinge ein und führte sein Unter-nehmen nach dem Wahlspruch

„Mehr sein als scheinen“. Was er sei-nen Auftraggebern zusicherte, dashielt er auch – mindestens.

Im Jahr 2004 übergab er die Füh-rung des Unternehmens an ReinerSchach und Marliese Schach. Sie be-schäftigen inzwischen 26 Mitarbeiterund zwei Auszubildende. Insgesamtsind im Betrieb wohl 60 junge Men-schen ausgebildet worden und habendort ihren beruflichen Werdegangbegonnen.

An Herbert Kopp erinnert sichOskar Schach noch ganz besonders:„Er war mein engster Mitarbeiter,1958 in den Betrieb eingetreten,schied er nach 46 Jahren in den Ru-hestand aus. Ihm hat das Unterneh-men viel zu verdanken. Er hat mitge-holfen, es aufzubauen.“

Die Schach ElektroanlagenGmbH bedient private und gewerbli-che Kunden im weiten Umkreis um

Rottenburg. Dazu gehören Schulen,Universitäten, das Fraunhofer-Insti-tut und viele mehr. So hat sich eineSpezialität rasch herausgebildet:Schaltschränke, auch für größere Ob-jekte und sowohl in den BereichenStarkstrom, Telefon und Antennen-bau, werden komplett in der Werk-statt des Handwerksbetriebs be-stückt. Und immer noch gibt es auchdas Ladengeschäft in der Hinden-burgstraße, das Oskar Schach 1960im Zug eines neuen Betriebsgebäu-des eröffnet hat. „Ich erinnere michan die vielen Lampen“, berichtetMarliese Schach, „die ganze Deckehing voll davon. Heute kann noch ei-ne ganze Anzahl von eben diesenLampen im betriebseigenen Museumbestaunt werden.“ Im Ladengeschäftsind inzwischen Haushaltsgeräte inden Vordergrund des Angebots ge-rückt.

Oskar Schach machte sich 1956 alsElektroinstallateur selbstständigund gründete damit die heutigeSchach Elektroanlagen GmbH.

50 Jahre Schach Elektroanlagen GmbH

Mehr sein als scheinen

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Deutsche Handwerks Zeitung4 9. Februar 2007 / Nummer 3Das Handwerk in der Region

Zum ersten Mal wurde die Prü-fung nach der neuen Prü-fungsordnung abgelegt, die

die Anfertigung eines Meisterprü-fungsprojektes vorsieht.

Von den Prüflingen wird gefor-dert, eine gestalterische Lösung fürdie Neugestaltung oder Instandset-zung eines Gebäudes oder eines Ge-bäudeteils zu entwerfen, die gesamteAusführung zu planen, die Leistungzu kalkulieren, schließlich die Arbei-ten durchzuführen sowie eine Doku-mentation zu erstellen.

Darüber hinaus muss im Rahmender Prüfung ein Fachgespräch miteinem fiktiven „Kunden“ geführtwerden. Im fachtheoretischen Teilsind schriftlich die HandlungsfelderTechnik und Gestaltung, Auftrags-abwicklung sowie Betriebsführungund Betriebsorganisation zu bearbei-ten; hier muss bei Bedarf eine münd-liche Ergänzungsprüfung abgelegtwerden.

Nach dem Besuch der einjährigenMeisterschule an der Kerschen-steiner-Schule in Reutlingen habenfünf Maler (darunter eine Ma-lerin) und drei Lackierer die Meis-terprüfung im Maler- und Lackie-rerhandwerk erfolgreich abgelegt.Drei Teilnehmer müssen noch diekaufmännischen Teile der Meister-prüfung ablegen.

Gestalterische Lösungen finden

Neue Malermeisterinnen und -meister

Die neuen Malermeisterinnen und -meister mit Mitgliedern der Prüfungs-kommission und der Vertreterin der Meisterschule.

Auf dem Weg zum Meisterbriefwerden außerdem die betriebswirt-schaftlichen, kaufmännischen, recht-lichen sowie die betriebs- und ar-beitspädagogischen Teile geprüft.

Die neuen Meisterinnen undMeister• Mervin Bandalo aus 73257 Köngen(Fachrichtung Maler).• Marc Heinzelmann aus 72415Grosselfingen (Fachrichtung Maler).

• Manuel Menzel aus 72458 Alb-stadt (Fachrichtung Maler).• Manuel Speidel aus 72762 Reutlin-gen (Fachrichtung Maler).• Pia Vasen aus 72108 Rottenburg(Fachrichtung Maler).• Sergej Kaal aus 72768 Reutlingen(Fachrichtung Fahrzeuglackierer).• Marco Schmid aus 72072 Tübingen(Fachrichtung Fahrzeuglackierer).• Christian Wörtz aus 73079 Süßen(Fachrichtung Fahrzeuglackierer).

Er hat seine Maler- und Lackierer-werkstatt 1981 gegründet und zu-nächst bis 2000 in Reutlingen-Alten-burg betrieben, danach in Eningenunter Achalm. Dort sind Werkstatt,Materiallager und das von EhefrauUte Sautter geführte Büro.

In Rommelsbach betreibt er eine400 m2 messende Halle, in der eingroßes Gerüst und weitere Arbeits-mittel lagern. Zwei Mitarbeiter un-terstützen ihn derzeit bei allfälligenMalerarbeiten in Gebäuden und anFassaden sowie beim Verlegen vonBodenbelägen.

In den 25 Jahren seit Betriebs-gründung hat Norbert Sautter vierAuszubildende das Maler- und La-ckiererhandwerk gelehrt. Er selbstwar bei der Gesellenprüfung Kam-mersieger und hat bereits als 20-Jäh-riger die Meisterprüfung mit ausge-zeichneten Noten abgelegt.

Besonders stolz ist Norbert Saut-ter jeweils auf außergewöhnlicheAufträge: Das 25 mal 2,5 m großesteinerne Kriegerdenkmal in Enin-gen hat er etwa mit seinem Hoch-druckreiniger mit 500 bar Leistungvon den Spuren der Zeit gesäubertund seine ungefähr 8.300 Schrift-zeichen neu bemalt.

„Aufträge, die mein ganzes Wissenund Können fordern, machen fürmich die Faszination meinesBerufs aus“, strahlt NorbertSautter.

25 Jahre Norbert Sautter

Außergewöhnliche Aufträge

„Die oberen Reihen der gemeißel-ten Buchstaben und Zahlen mit Far-be auszumalen war noch verhältnis-mäßig einfach“, erinnert er sich,„doch bei den unteren Reihen konn-te man bei der Arbeit nicht stehen,nicht sitzen und nicht liegen. Nachdrei Buchstaben musste man zuerstwieder die Glieder recken.“

Eine Herausforderung ganz ande-rer Art stellte die Renovierung derKirche in Altenburg dar. „Beim Baudes Gerüsts musste ich längere tra-gende Abschnitte austüfteln, undbeim Malen war mir vom Denkmal-amt aufgetragen, die alten Technikenmit Kalk und mineralischen Farbenanzuwenden, wie sie in früherer Zeitüblich waren und teilweise beinahevergessen sind.“ Auf Ausstellungenund Messen auch im Ausland infor-

miert er sich außerdem regelmäßigüber Neuerungen in seinem Hand-werk. Dabei hat er nach eigenenWorten viel gelernt, das er gerneauch bei privaten Auftraggebern an-wendet, wenn diese es wünschen.

In jedem Fall kann er schon beimBeratungsgespräch ausführlich alleBesonderheiten herkömmlicher undneuer Materialauswahl und Techni-ken mit all ihren Eigenschaften er-klären.

So kann der Kunde aufgrund fun-dierter Informationen entscheiden,ob er moderne oder überkommeneMethoden bevorzugt. Die Ausfüh-rung kann dann dank zeitgemäßertechnischer Ausrüstung mit Hoch-druckreiniger, eigenem Gerüst undeiner mobilen Arbeitsbühne wirt-schaftlich und schnell erfolgen.

Eningens Bürgermeisterin Margarete Krug (links) beglückwünscht Nor-bert Sautter (rechts) zu seinem Betriebsjubiläum.

Um solche Spenden und Unter-stützungen annehmen und gezieltweiterleiten zu können, eignet sichdie Gründung eines Fördervereins.Der Verein wirbt um Mitglieder, dieseine Arbeit unterstützen.

Mitglieder können volljährige na-türliche Personen, Städte und Ge-meinden des Landkreises Reutlingenund andere juristische Personen wer-den. Sowohl die Bürgermeister undihre Gemeinden als auch namhafteUnternehmen können dem Vereinbeitreten und damit die Kriminal-und Verkehrsprävention unterstüt-zen. Der Förderverein möchte mitdiesen Mitteln, die sich vor allem ausMitgliedsbeiträgen, Spenden undBußgeldern ergeben, gezielt Initiati-ven helfen, die der Aufklärung derBürgerschaft, insbesondere auch derKinder, Jugendlicher und älteren

Polizeidirektor Franz Lutz undKriminalhauptkommissar HorstVöhringer von der Polizeidirek-tion Reutlingen hatten gemeinsamdie Idee, im Landkreis Reutlingenein Netzwerk aufzubauen, ummittels Spendengeldern Initiativender Kriminal- und Verkehrsprä-vention ebenso zu fördern wie dieZusammenarbeit aller mit der Kri-minalitätsverhütung befasstenInstitutionen, Gruppierungen undPersonen.

Neugründung

Förderverein Kriminal- und Verkehrsprävention

Die Gründungsmitglieder des Vereins.

Mitbürger in Bezug auf Vorbeugungvor Kriminalität und Unfallgefahrenim Straßenverkehr dienen.

Besonders wichtig ist dem Ver-einsvorstand die Feststellung, dasskeine langwierige bürokratische Hie-rarchie besteht, sondern rasch undauf kurzem Weg Hilfe geleistet wer-den kann. Die Abstimmung unterden Vorstandsmitgliedern erfolgtdeshalb auf kurzem Wege, so dass inder Regel innerhalb von wenigen Ta-gen über Förderanträge entschiedenwerden kann. Dies gilt auch für dieFörderung von Fort- und Weiterbil-dungsangeboten sowie für die Bera-tung von Personen, Organisationenund Institutionen, die im Bereich der

Kriminal- und Verkehrspräventionarbeiten. Für den Frühsommer 2007plant der Verein eine Auftaktveran-staltung, um für diese Idee weiterenamhafte Mitglieder zu werben. Eineeigene Homepage soll schon bald imInternet breit informieren.

Informationen

Fragen zur Mitgliedschaft oder zuFördervoraussetzungen bitte an denGeschäftsführer des FördervereinsKriminal- und Verkehrspräventionim Landkreis Reutlingen, HorstSchwille, Polizeidirektion Reutlin-gen, Kaiserstraße 99, 72764 Reutlin-gen, Tel. 07121/942-1310.

Verkauf, Reparatur und Servicealler Motorrad-, Roller- und Quad-marken sind seine Spezialitäten.„Von Beruf bin ich Elektriker“, be-richtet er. „Etwa von 1968 bis 1979fuhr ich Motorradrennen. Natürlichmusste ich meine Maschinen auchselbst warten und reparieren. Dabeihabe ich mich infiziert.“ Zwei Jahre

später stellte er einen Zweiradme-chanikermeister ein und eröffneteseine Werkstatt in Horb. 1992 bezoger seinen Neubau in Empfingen. Be-reits sechs Jahre später musste er die-sen vergrößern und verfügt nun über600 m2 Fläche für Werkstatt und Ver-kauf. Sein Motto lautet: „Der Klugekauft, wo auch repariert wird“. NeueMaschinen aller Fabrikate bietet erauf Bestellung an. Und der Katalogseines Internet Shops unter www.zmg-motorsport.com umfasst rund300 Seiten voller Ersatz-, Zubehör-und Tuningteile. Fünf Personen be-

schäftigt Johannes Zimmermann: ei-nen Meister, einen Mechaniker undeinen Auszubildenden in der Werk-statt sowie zwei Fachkräfte in Ver-kauf und Teileversand. ReinhardFuchs, Zweiradmechaniker, arbeitetseit nunmehr elf Jahren für ihn.

Insgesamt hat Johannes Zimmer-mann in den letzten 25 Jahren sechsZweiradmechaniker ausgebildet „Siewaren allesamt Kammersieger. DerAbsolvent von 2005 war gar zweiterBundessieger“, berichtet JohannesZimmermann stolz. „Er besucht jetztbereits die Meisterschule.“

„Ich habe 1981 die ZMG Motor-sport GmbH gegründet und bindoch sehr überrascht, dass schon25 Jahre um sind“, lacht InhaberJohannes Zimmermann.

25 Jahre ZMG Motorsport GmbH

Vom Motorrad infiziertDer Familienbetrieb blickt auf ei-

ne 75-jährige Erfolgsgeschichte zu-rück. Schuhmacher Kurt Merz hatdas Schuhgeschäft mit Reparatur-dienst 1931 in der Brunnenstraße 10in Tailfingen gegründet. Qualität undindividuelle Beratung standen imVordergrund. Sohn Alfred Merz leg-te 1960 die Meisterprüfung im Schuh-macher-Handwerk ab und übernahmdas Geschäft 1972. Sohn Axel Merzschaffte 1995 die Meisterprüfung mitAuszeichnung und erweiterte dasAngebot um die Orthopädieschuh-

technik, als er sich 1998 im Betriebseines Vaters damit selbstständigmachte. Im Jahr 2000 trat er dieNachfolge an und modernisierte dasSchuhgeschäft. Ehefrau Mira Merzleitet den Verkauf, während AxelMerz die Werkstatt führt. Sechs Per-sonen werden beschäftigt. Acht Aus-zubildende haben in den letzten 75Jahren dort ihr Handwerk gelernt.

Spezialgebiete sind neben der er-wähnten Betreuung von Läufern undWalkern orthopädische Maßschuhe,orthopädische Einlagen, Schuhzu-richtungen, Diabetiker- und Rheu-maversorgung, Bandagen und Kom-pressionsstrümpfe. Mit dem großenAngebot an Schuhen für den Alltags-gebrauch werden speziell Kundenbedient, die bequemes und doch mo-disches Schuhwerk bevorzugen.Außerdem gibt es vielfältige Sport-schuhe für jeden Bedarf zu kaufen.

„Wer Laufsport betreibt, kann beieiner Bewegungsanalyse inunserem Fachgeschäft wertvolleErkenntnisse über seinen Bewe-gungsablauf und die passendenSchuhe gewinnen“, versprichtAxel Merz von Schuh Merz inAlbstadt-Tailfingen.

75 Jahre Schuh Merz

Die passenden Schuhe

Er beschäftigt zwei Bäcker undzwei Fachverkäuferinnen. „EinenAuszubildenden haben wir derzeitnicht“, zuckt er die Schulter, „wirkonnten keinen Bewerber finden. Ichwürde aber gerne einen jungen Men-schen das Bäckerhandwerk lehren.“

Zu lernen gäbe es für ihn jedeMenge, denn das Angebot der Bä-ckerei Neher ist breit gefächert. Ne-ben dem Traditionsbrot aus demHolzofen gibt es dort alle üblichenBrotsorten, angefangen von Korn-brot bis zu hellen Sorten über Bre-zeln, Wecken, süßen Stücken undKuchen, angelehnt an das Angebotvon den Obstwiesen rund ums ländli-

che, oberschwäbische Ostrach unddarüber hinaus. Äpfel und Zwetsch-gen dienen als Belag für herzhafteKuchen, wie auch Pfirsiche und Süd-früchte. In zwei Ladengeschäften inOstrach gehen die Leckerbissen überdie Theke, und im Umkreis von rund30 km warten die Menschen in denDörfern jeweils schon darauf, dassder Verkaufswagen der Bäckerei Ne-her endlich eintrifft und sie mit demknusprigem Brot und seinen wohl-schmeckenden Abarten versorgt.Dieses Angebot gibt es seit nunmehr40 Jahren.

Nach Bäckermeister Karl Neherführte dessen jüngerer Bruder JuliusNeher, ebenfalls Bäckermeister, denHandwerksbetrieb. Und heute istdessen Sohn Armin Neher der Bä-ckermeister. Der alte Holzofen istlängst um einen modernen, thermo-stat gesteuerten ergänzt. Er ist fürzahlreiche Brotsorten wie für dasFeingebäck unerlässlich.

„Wir backen Holzofenbrot nochheute in dem Ofen, den meinOnkel Karl Neher zur Betriebs-gründung im Jahr 1906 kaufte“,berichtet Armin Neher, der heu-tige Bäckermeister aus Ostrach.

100 Jahre Armin Neher

Holzofenbrot ist unsereSpezialität

„Wir reinigen gründlich, zuverlässig,werterhaltend mit innovativen Techni-ken“, beschreiben Rosa und TiborKawasch ihr Handwerk.Die beiden Gebäudereiniger-Meistermachten sich 1981 in Tübingen-Ha-gelloch selbstständig. „Uns ist keinSchmutz zu schmutzig“, schildern sieihr Erfolgsrezept, „so hat sich unserDienstleistungsunternehmen stetigvergrößert.“Heute, 25 Jahre nach der Betriebs-gründung, geben sie zahlreichenMenschen Arbeit in unterschiedlichs-tem zeitlichem Umfang. Sie beschäfti-gen Teilzeit- wie Vollzeitkräfte, darun-ter viele gelernte Gebäudereiniger.Die haben in einer dreijährigen Aus-bildung die physikalischen und che-mischen Kenntnisse der Reinigungvon Oberflächen gelernt.Dazu gehört auch Sandstrahlreinigenund neuerdings Trockeneisreinigen.Zu Eispartikeln gefrorenes Kohlen-säuregas löst den Schmutz. Es bleibtnur trockener Staub übrig, der sichleicht abgesaugen lässt. Die Fach-kräfte der Kawasch GmbH reinigenBetriebsgebäude und Maschinen, be-dienen Behörden und Privatkunden,sie führen Schädlingsbekämpfungaus, erledigen Winter- und Garten-dienst. Besondere Spezialitäten sinddie Behandlung von Fußböden allerArt weiterhin Fassaden- und Indus-triereinigung sowie Brandschaden-sanierung.Das Unternehmen firmiert seit 2000als Kawasch Dienstleistungen GmbH.Seit 2002 residiert es in einem Neu-bau im Industriegebiet West in Reut-lingen. Zu den Beschäftigten zählendrei Gebäudereiniger Meister, sechsAuszubildende zum Gebäudereinigerund eine Bürokauffrau in Ausbildung.Insgesamt wurden in den 25 Jahrenseit der Gründung acht Bürokaufleuteund 16 Gebäudereiniger ausgebildet.

Jubiläum

KawaschDienstleistungen

Im Wirrwarr von Verordnungenund Richtlinien findet sichnur der informierte Hand-werksunternehmer zurecht.

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Deutsche Handwerks Zeitung23. Februar 2007 / Nummer 4 3Das Handwerk in der Region

So verbesserte sich der Konjunk-turindikator – er wird aus derBeurteilung der Betriebe zur

allgemeinen Geschäftslage errechnet– von 45,9 Punkten im Vorjahres-quartal und 58,1 Punkten im Vor-quartal auf aktuell 61,4 Punkte.

Neun von zehn Betrieben bezeich-nen die Geschäftslage als gut bezie-hungsweise befriedigend; auch fürdas laufende Quartal geht nur jederzehnte Betrieb von einer schlechtenGeschäftslage aus. Dennoch pro-gnostiziert jeder dritte Betrieb einenRückgang des Auftragseinganges –die Erhöhung der Mehrwertsteuerdürfte hier ihren Weg in die Beurtei-lung gefunden haben.

Joachim Möhrle, Präsident derHandwerkskammer Reutlingen, gehtjedoch nicht davon aus, dass der ins-gesamt positive Trend von der Mehr-wertsteuererhöhung im 1. Halbjahr2007 entscheidend ausgebremst wird.

Steuerbonus ausweiten

Dennoch solle die Gefahr nichtunterschätzt werden. Als eine derGegenmaßnahmen habe das Hand-werk deshalb vorgeschlagen, denbereits seit einem Jahr gewährtenSteuerbonus auf Handwerkerleistun-gen auszuweiten, um die Arbeits-und Ausbildungsplätze im regionalenHandwerk zu sichern. Denn die ins-gesamt positive konjunkturelle Ent-

Die Handwerksbetriebe im Bezirkder Handwerkskammer Reut-lingen schätzten die wirtschaftlicheLage zum Jahresausklang 2006deutlich besser ein als noch imVorjahr. Die Unternehmer startenaußerdem mit viel Optimismus indas neue Jahr, das Konjunkturba-rometer steigt weiter an.

Umfrage

Konjunkturbarometer steigt weiter an

wicklung hat sich im Kammerbezirknoch nicht in gleichem Maße auf dieBeschäftigtenzahlen ausgewirkt.

Die Beschäftigungsbilanz wird imlaufenden Quartal allerdings nahezuausgeglichen sein: Fünf Prozent derBetriebe werden neue Mitarbeitereinstellen, ebenfalls fünf Prozent derHandwerksunternehmer planen, ihreBelegschaft zu verkleinern.

Positive Erwartungen

Wie bereits im Vorquartal meldeninsbesondere Handwerksbetriebe imBauhauptgewerbe (Maurer, Beton-bauer, Zimmerer, Dachdecker, Ge-rüstbauer) eine gute Geschäftslagewie schon lange nicht mehr; über 90Prozent der Betriebe bezeichnen sieals gut. Dazu trägt immer noch mitbei, dass mit keinem Einbruch beim

Auftragseingang gerechnet wird.Auch im Ausbauhandwerk (Ma-

ler, Klempner, Installateure, Elektro-techniker, Stuckateure, Fliesenleger)lässt sich eine nahezu vergleichbareEntwicklung beobachten. Es liegenauch hier Welten im Vergleich zu derEinschätzung des Vorjahres: DerKonjunkturindikator im Ausbau-handwerk ist von 76,1 auf einen Spit-zenwert von 90,7 angestiegen.

Auch bei den Handwerken für dengewerblichen Bedarf (Feinwerkme-chaniker, Metallbauer, Kälteanlagen-bauer) hat sich die Geschäftslage aufhohem Niveau stabilisiert. 60 Prozentder Betriebe melden gestiegene Um-sätze, eine Entwicklung, die sich auchim aktuellen Quartal fortsetzen soll.

Das Kraftfahrzeuggewerbe meldetweiterhin eine im Wesentlichen stabi-le positive Entwicklung. Leichte Um-

satzeinbußen werden jedoch im ak-tuellen Quartal erwartet, da Kundenin Erwartung der Mehrwertsteuer-erhöhung Käufe im 4. Quartal 2006getätigt haben.

Das Nahrungsmittelhandwerkprofitierte von der vor allem in derVorweihnachtszeit gestiegenen Kon-sumnachfrage der Verbraucher, we-sentliche Veränderungen sind auchim neuen Jahr nicht zu erwarten.

Das personenbezogene Dienstleis-tungsgewerbe (Friseure, Uhrmacher,Fotografen, Kosmetiker, Gebäude-reiniger) ist bei die Beurteilung derGeschäftslage weiterhin sehr unein-heitlich (Geschäftslage gut: 31,6 Pro-zent, zufrieden stellend: 57,9 Prozent,schlecht: 10,5 Prozent). Eine grund-legend andere Einschätzung wirdauch für das laufende Quartal nichterwartet.

„Man darf keine Angst vor derGlobalisierung haben“, sagte Prof.Dr. Dr. Wolfgang Hiller bei der Auf-taktveranstaltung der Exportoffensi-ve vergangene Woche in Reutlingen.Die Worte des Präsidenten derHochschule Reutlingen sind Pro-gramm für das landesweite Projekt,das von der Europäischen Union undvom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg gefördert wird.

Auf der Reutlinger Regionalkon-ferenz lernten die Teilnehmer Chan-cen und Risiken des Auslandsge-schäfts sowie erfolgreiche Strategienfür den Export kennen. Schließlichhat die Internationalisierung derWirtschaft auch vor dem Handwerknicht Halt gemacht, das heute Kun-den auf der ganzen Welt bedient undauch jenseits der deutschen Grenzenneue attraktive Märkte mit hohemAbsatzpotenzial findet. Trotzdemzählen bislang nur drei bis fünf Pro-

Mit einer Auftaktveranstaltunghat die Handwerkskammer Reut-lingen die Exportoffensive Hand-werk in der Region gestartet. Daslandesweite ESF-Projekt machtHandwerksbetriebe fit für denausländischen Markt.

Exportoffensive

Keine Angst vor Globalisierung

Ralf Lehleuter (Mafu GmbH, Rosenfeld), Professor Dr. Dr. Wolfgang Hiller (Präsident der Hochschule Reut-lingen) und Frank Wiercks (Chefredakteur ’handwerk magazin‘) bei der Podiumsdiskussion. Foto: Bouß

zent der 125.000 baden-württember-gischen Handwerksbetriebe zu denExportbetrieben.

Das will die ExportoffensiveHandwerk ändern. Sie soll exportfä-hige Betriebe motivieren, im Aus-land aktiv zu werden und sie beimAufbau ihrer internationalen Ge-schäftsbeziehungen unterstützen.„Wir wollen klarmachen, dass dasHandwerk durchaus in der Lage ist,

sich den Herausforderungen des Ex-ports zu stellen“, so Joachim Möhrle,Präsident der HandwerkskammerReutlingen und baden-württember-gischer Landeshandwerkspräsident.

Dafür bietet das durch den Euro-päischen Sozialfonds (ESF) geför-derte Projekt neben Unternehmer-treffen zum Erfahrungsaustausch Se-minare an, die Wissen rund um dasAuslandsengagement vermitteln und

für das Auslandsgeschäft qualifizie-ren. Im Internet finden Interessiertewichtige Checklisten sowie einenOnlinelehrgang zum Thema.

Informationen unter www.hwk-reutlingen.de/beratung und unterwww.exportoffensive-handwerk.desowie direkt bei Sylvia Weinhold, Tel.07121/2412-133. In der nächsten Aus-gabe der ’DHZ‘ werden wir ausführ-licher berichten.

Handwerk und moderneTechnologien – gemeinsam ineine erfolgreiche Zukunft.

Freudenstadt

Präsident trifft Vizekanzler

Demokraten müssten miteinander reden, das mache die Qualität derDemokratie aus, sagte Joachim Möhrle, Präsident der Handwerks-kammer Reutlingen, kürzlich bei einem Empfang mit Vizekanzler FranzMüntefering und der SPD-Abgeordneten Renate Gradistanac im Auto-haus Möhrle in Freudenstadt. Schließlich hänge die Qualität eines Men-schen nicht von seinen politischen Ansichten ab. Und weiter: „Es gibtkeine rote oder schwarze Handwerkspolitik, sondern nur eine richtige.“Regiert werden müsse so, dass die Menschen zufrieden sind, und da seidie derzeitige Bundesregierung auf einem guten Weg. Dennoch kritisierteer deutlich die geplante Gesundheitsreform, die unter anderem für dieGesundheitshandwerker durch die geplanten „K.O.-Ausschreibungen“eine Bedrohung darstelle. Vizekanzler Müntefering schließlich stellte die Erfolge der Politik dergroßen Koalition dar. Das Jahr 2006 habe gezeigt, welches Potenzial inDeutschland stecke. Die Sozialversicherungssysteme hätten sich durch dieEntwicklungen auf dem Arbeitsmarkt äußerst positiv entwickelt, und nachseiner Meinung würden die Kritiker der Gesundheitsreform erkennenmüssen, dass die Qualität der Versorgung erhalten bleibe, zumal danngewährleistet sein werde, dass alle Menschen in Deutschland versichertwären. Auch sicherte Müntefering zu, dass die Politik den kleinen undmittelständischen Unternehmen weiterhin ihr Augenmerk schenkenwerde. Schließlich gehörten 93 Prozent der Unternehmen in Deutschlandzu dieser Gruppe. Foto: Bouß

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Deutsche Handwerks Zeitung4 23. Februar 2007 / Nummer 4Das Handwerk in der Region

Nach über 1.600 Stunden Vorbe-reitungszeit innerhalb von zwölf Mo-naten an der staatlichen Meisterschu-le für das Zimmererhandwerk bei derKerschensteiner-Schule in Reutlin-

gen hatten sich die Zimmerer aus dergesamten Region der umfangreichenpraktischen und theoretischen Meis-terprüfung unterzogen.

Neben ihren praktischen Fähigkei-ten mussten sie auch ihre fachtheore-tischen Kenntnisse in technischerMathematik, Fachtechnologie, Bau-stoffkunde und Kalkulation unterBeweis stellen.

20 Zimmerer konnten kürzlichihre Zeugnisse und die Glückwün-sche des Prüfungsausschusses ent-gegennehmen.

Meisterprüfung erfolgreich bestanden

Neue Zimmerermeister

Die neuen Zimmerermeister mit Mitgliedern der Prüfungskommission.

Darüber hinaus mussten sie nach-weisen, dass sie die berufs- und ar-beitspädagogischen sowie die kauf-männischen und rechtlichen Prü-fungsbereiche beherrschen.

Die neuen Zimmerermeister

Stefan Haag, 71640 Ludwigsburg;Michael Single, 72074 Tübingen;Martin Woiczik, 72108 Rottenburg;Michael Mayer, 72124 Pliezhausen;Andreas Horvath, 72147 Nehren;Timo Klett, 72147 Nehren; DanielStraub ,72160 Horb a.N.; StefanRentschler, 72213 Altensteig; PhilipReisbeck, 72280 Dornstetten; RonnyBretschneider, 72285 Pfalzgrafenwei-ler; Andreas Egner, 72348 Rosenfeld;Thomas Koch, 72358 Dormettingen;Jörg Bogenschütz, 72379 Hechingen-Beuren; Manfred Staigle, 72411 Bo-delshausen; Robert Kunze, 72414Rangendingen; Thomas Traber,72539 Pfronstetten; Simon Layh,72644 Oberboihingen; Ralf Brendle,72813 St. Johann; Manuel Rukwid,72818 Trochtelfingen; SebastianGünther, 88682 Salem.

Norman Gaisser, Vorsitzender derMeisterprüfungskommission, konntejedenfalls jetzt den zufriedenen

Meisterschülern nach einem zweise-mestrigen Besuch der Kerschenstei-ner-Schule in Reutlingen in derHandwerkskammer Reutlingen dasPrüfungszeugnis aushändigen.

Neben den praktischen Fähigkei-ten mussten die neuen Meister aberauch ihre fachtheoretischen Kennt-nisse in den Bereichen Baukon-struktion, Baustoffe und Bauphysik,Auftragsabwicklung, Betriebsfüh-rung und Betriebsorganisation unter

Vier Tage arbeiteten sie an ihrerMeisterprüfungsarbeit, dem Ent-wurf für ein Einfamilienhaus. Jetzt sind die neuen Maurer- undBetonbauermeister berechtigt,Planvorlagen für Gebäude miteiner Grundfläche von bis zu 150 Quadratmeter anzufertigen.

Bestanden

Neue Maurer- und Betonbauer-meister

Die neuen Maurer- und Betonbauermeister mit Mitgliedern der Prüfungs-kommission. Foto: Bouß

Beweis stellen. Darüber hinaus mus-sten sie nachweisen, dass sie die be-rufs- und arbeitspädagogischen sowiedie kaufmännischen und rechtlichenPrüfungsbereiche beherrschen.

Trotz der Wettbewerbssituationauf dem Bausektor können die neuenMeister eine gesicherte Führungs-funktion an der Spitze eines Betrie-bes erwarten. Hier sind nach wie vorumfassend ausgebildete Fachleuteverlangt, die neben gründlichen tech-nischen Kenntnissen auch ausge-zeichnete unternehmerische Fähig-keiten mitbringen müssen.

Die neuen Maurer- undBetonbauermeister

Stefan Artelt, 72474 Winterlingen;Maik Baumgärtner, 72517 Sigmarin-gendorf; Björn Böhnke, 72348 Ro-senfeld; Christian Dittlinger, 72336Balingen; Volker Egeler, 72818Trochtelfingen; Steffen Fromm,72189 Vöhringen; Matthias Gaul,72144 Dusslingen; Patrick Kohle,72401 Haigerloch-Gruol; Jan Stell-macher, 72770 Reutlingen.

Maria Miu (Reutlingen) war seit1992 bei der HandwerkskammerReutlingen im Reinigungsdienst be-schäftigt und dort immer eine wichti-ge Mitarbeiterin.

Geboren wurde sie in Temeswar inRumänien, wo sie eine Schule indeutscher Sprache besuchte. Sie sie-delte 1991 nach Deutschland überund beendete ihre Tätigkeit bei derKammer im April 2006.

Hermann Nagel (Pfullingen) wur-de für sein 25-jähriges Dienstjubi-läum im öffentlichen Dienst geehrt.Der gebürtige Schwarzwälder mach-te zunächst eine Ausbildung zumElektroinstallateur, bis er dann 1981vor dem Prüfungsausschuss derHandwerkskammer Reutlingen dieMeisterprüfung im Elektroinstalla-teur-Handwerk ablegte.

1982 schließlich begann er eine Tä-tigkeit als Ausbildungsmeister in derElektrowerkstatt des Bildungs- undTechnologie-Zentrums Tübingen(jetzt Bildungsakademie Tübingen).Er baute dort die Werkstatt für dieüberbetriebliche Ausbildung derElektroinstallateure und Elektrome-chaniker auf, bis er schließlich 1989die Gesamtorganisation des Elektro-

Bei der Personalversammlung derHandwerkskammer Reutlingenwurden kürzlich langjährige Mitar-beiter geehrt beziehungsweise ver-abschiedet.

Personalversammlung

Dank für langjährige Mitarbeit

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Rainer Neth, Hauptgeschäfts-führer Roland Haaß, Maria Miu, Hermann Nagel und Präsident JoachimMöhrle (v.l.n.r.). Foto: Bouß

institutes übernahm. Der Betriebs-wirt des Handwerks übernahm dann1997 die Leitung der Weiterbildungs-einrichtung der HandwerkskammerReutlingen in Pfullingen. Mit derAufgabe des Gebäudes in Pfullingenkehrte Hermann Nagel 2005 schließ-lich wieder an seine alte Wirkungs-stätte in Tübingen zurück und leitetdort die Weiterbildungsmaßnahmender Kammer.

Auch Rainer Neth (Hechingen)feierte sein 25-jähriges Dienstjubi-läum. Nach dem Studium der Rechts-wissenschaft in Tübingen und einemReferendariat beim Landgericht He-chingen war er zunächst von 1988 bis1991 persönlicher Referent des

Staatssekretärs Ventur Schöttle unddann von Staatssekretär LudgerReddemann im Ministerium fürLändlichen Raum.

Im Anschluss daran war er Refe-rent im Referat Recht der Flurneu-ordnung, Ausbildungsreferent imFach Flurbereinigungsrecht sowieReferent im Referat Finanzierung,Siedlung und EU-Zahlstelle. Nethwurde 1997 zum stellvertretendenHauptgeschäftsführer der Hand-werkskammer Reutlingen gewählt.

Dort ist er zuständig für die Berei-che Berufsbildung, Handwerksrollesowie für die immer wichtiger wer-dende Bestellung (und Vereidigung)von Sachverständigen.

Was es mit dem neuen Güte-siegel auf sich hat und wieEnergiesparen gefördert

wird, darüber informieren zwei neueInternetportale des Baden-Württem-bergischen Handwerkstages und sei-ner Partner. Die Idee: Verbrau-cherinformationen zum Energieaus-weis und Fördermitteln kombiniertmit einem Onlineservice, der Kun-den, Handwerker und Energiebera-ter zusammenbringt.

Wenn die Energiepreise steigen,wächst das Interesse an Einsparmög-lichkeiten und kompetenter Bera-tung. Das belegen aktuelle Zahlen:In den ersten acht Monaten des Jah-res wurden bereits mehr als 4.000EnergieSparChecks im Land durch-geführt.

Christine Sabbah, Projektleiterinbeim Baden-WürttembergischenHandwerkstag, erwartet, dass sichdieser Trend mit der Einführung desbundeseinheitlichen Gebäudeener-gieausweises noch verstärken wird:„Das neue Gütesiegel wird einenkräftigen Schub auf dem Modernisie-rungsmarkt auslösen.“

Zwei neue Internetportale stellenhierzu nützliche Services zur Verfü-gung. Das Portal Energiesparförde-rung Baden-Württemberg umfasst

alle Förderprogramme, die Bund,Kommunen und Energieversorgeraufgelegt haben. Hier können Haus-eigentümer und Bauherren onlineabfragen, welche Investitionshilfenes für die nachträgliche Dämmungder Außenwände oder eine moderneHeizungsanlage gibt.

Die Plattform Gebäudeenergie-ausweis Baden-Württemberg bietetkompakte Verbraucherinformatio-nen zum Energieausweis und zur Ge-bäudemodernisierung. BesondererService: Über beide Portale könnenAnbieterdatenbanken genutzt wer-den.

Sie ermöglichen es potenziellenKunden, per Mausklick die richtigenFachleute zu ihrem Vorhaben zu fin-den und Kontakt zu qualifiziertenAnbietern aufzunehmen.

Energieausweis kommt 2008

Die Regierungskoalition hat sichim Oktober 2006 auf die künftigeAusgestaltung des Gebäudeenergie-ausweises verständigt. Danach habenVerbraucher grundsätzlich die Wahlzwischen zwei Modellen, allerdingsmit zahlreichen Einschränkungen.

So ist der sogenannte Bedarfsaus-weis sowohl für Neubauten als auchfür Gebäude mit bis zu vier Wohnun-gen, die vor 1978 gebaut wurden, vor-geschrieben. Auch die staatliche För-derung soll ab 2008 an einen gültigenBedarfsausweis gekoppelt werden.

Der Entscheidung ging eine mehr-monatige Kontroverse zwischen Um-welt-, Wirtschafts- und Bauministe-rium voraus. Die Verbände der Im-mobilienwirtschaft hatten sich für ei-nen am Verbrauch orientierten Ener-gieausweis ausgesprochen, Verbrau-cher- und Umweltorganisationen so-wie das Handwerk dagegen für dasaufwendigere Modell Bedarfsaus-weis.

Kompetente Partner aus dem Land

Die Internetportale zum Gebäu-deenergieausweis und zu den Förder-programmen werden getragen voneinem landesweiten Partnerverbund.Dazu zählen der Baden-Württem-bergische Handwerkstag, die Hand-werkskammern und Fachverbändedes Handwerks, die Energie Baden-Württemberg, die Fachverbände derEnergieberater sowie regionaleEnergieagenturen und -beratungs-zentren.

Projektleiterin Sabbah ist sich si-cher, dass Kunden und Anbieter vondiesem Netzwerk profitieren werden.Der Verbund soll in den kommendenMonaten weiter ausgebaut werden.• Gebäudeenergieausweis Baden-Württemberg: www.gebaudeenergie-ausweis-bw.de;• Energiesparförderung Baden-Württemberg: www.energiesparfoer-derung-bw.de.

Bei Neubauten ist er bereitsPflicht, 2008 wird der Energieaus-weis auch für Altbauten verbind-lich eingeführt.

Internetportale informieren über Energieausweis

Mehr Service für Energiesparer

Die L-Bank förderte 2006 insgesamt663 Unternehmen aus dem Bezirkder Handwerkskammer Reutlingenmit rund 148 Millionen Euro.Insgesamt wurden so Investitionenvon mehr als 215 Millionen Euro an-geregt. Rund 900 neue Arbeitsplätzewerden dadurch geschaffen.Unter den geförderten Unternehmensind 331 Existenzgründer. Sie erhiel-ten Darlehen über 47 Millionen Euro.An 332 etablierte mittelständischeUnternehmen wurden Fördermittel inHöhe von 101 Millionen Euro ausge-zahlt.Die Finanzierungsangebote der L-Bank richten sich an Existenzgründer,Übernehmer und etablierte Unterneh-men. Gemeinsam mit den Wirt-schaftskammern bietet die L-Bank inden Räumen der Kammer Finanzie-rungssprechtage an. Die Fachleuteder Bank beraten hier zu allen Fra-gen der Finanzierung. Termine undAnmeldungen bei Walter Schanz un-ter der Telefonnummer 07121/2412-131.

L-Bank

663 Unternehmengefördert

Am Donnerstag, dem 15. März 2007,findet im Graf-Eberhard-GymnasiumBad Urach gemeinsam mit der Ge-schwister-Scholl-Realschule der 1. Be-rufsinfotag statt.Handwerksbetriebe, die sich dortpräsentieren wollen, können sich anUrsel Hoffmann für weitere Informa-tionen wenden: Tel. 07125/4309(montags) oder per E-Mail [email protected].

Bad Urach

Berufsinfotag

Gemäß § 20 Absatz 1 Nummer 1 derSachverständigenordnung ist zum31. Dezember 2006 die öffentlicheBestellung von Hauke König ausGrafenberg als Sachverständiger imZweiradmechanikerhandwerk er-loschen.Die Handwerkskammer Reutlingendankt Hauke König für die in denvergangenen drei Jahren geleisteteehrenamtliche Tätigkeit als Sachver-ständiger.

Bestellung erloschen

Sachverständiger

Qualität ist, wenndie Kunden

zurückkommen undnicht die Geräte.

Mit deutscher Hilfe schaffte „Pas-siv-Haus 2006“ nicht nur den Sprungüber den Atlantik in die USA, vorallem im alten Europa ist es aufgrundnach wie vor steigender Energie-preise für Unternehmen wie Privat-leute eine interessante Möglichkeit,langfristig Energie und Geld zusparen.

Vom 2. bis 4. März 2007 bietet„Passiv-Haus“ bereits zum zehntenMal zusammen mit der Partnermesse„erneuerbare energien“ in BöblingenFachpublikum wie Endverbraucherngleichermaßen die Möglichkeit, sichan einem Ort über alle Spielarten desenergieeffizienten Bauens und Sanie-rens zu informieren.

Mit der Messe „Passiv-Haus 2007“findet im CCB in Böblingen nicht nurdie größte Passivhausmesse Deutsch-lands statt, sie informiert darüberhinaus mit Fachtagungen, Seminarenund kostenlosen Vorträgen überTrends und Produkte der Branche.

Informieren können sich alleinteressierten Messebesucher wäh-rend der kostenlosen Vorträge der„Passiv-Haus 2007“. Alles Wissens-werte zu Erwerb, Installation undBetrieb einer Kombination von Son-nenkollektoren und Pelletskessel er-

fährt der neugierig gewordene Bau-herr beim Vortrag „Solar und Pel-lets“, während Chancen und Tückender Sanierung alter Gebäude im Vor-trag „Altbausanierung“ erörtert wer-den. Darüber hinaus können Sie sichauf dem Ausstellerforum über dieProduktpalette der zahlreichen Aus-steller erkundigen.

Energieberaterforum berät über Energiepass

Eine Fülle an Informationen wirdauf der Messe „Passiv-Haus 2007“wiederum auch dem Fachpublikumgeboten: gesetzliche Rahmenbedin-gungen, technische Komponentenund Praxisbeispiele aus dem Bereichder Energieeffizienz im Immobilien-bestand bietet über zwei Tage hin-weg das „1. Landesforum Gesamt-energieeffizienz im Gebäudebe-stand“.

Die Einführung des Energiepasses2006 ist Schwerpunkt auf Deutsch-lands bedeutendster Plattform fürEnergieberater, dem „3. DeutschenEnergieberater Forum – enervisor“.

Parallel zur „Passiv-Haus 2007“wird auf der Messe „erneuerbareenergien 2007“ das komplette Spek-trum der regenerativen Energienvorgestellt. Auch hier bieten dieMesse und die parallel stattfinden-den Fachkongresse dem interessier-ten Publikum die Möglichkeit, sichumfassend zu informieren.

Weitere Informationen: www.er-neuerbareenergien.com.

Zum 15. Geburtstag des ersten inDeutschland gebauten Passiv-hauses – 1991 in Darmstadt er-richtet – erfreut sich der Bereichdes energiesparenden Bauensund Sanierens ungebrochenenInteresses.

„Passiv-Haus 2007“ in Böblingen

Bauen, Sanieren, Sparen

Über einen Online-Fragebogenkönnen sie ihren Geschäftswunschkostenlos selbst ins E-Trade-Centereintragen. Darüber hinaus bieten ih-nen die Institutionen der deutschenAußenwirtschaftsförderung als Trä-ger des E-Trade-Centers ihre Unter-stützung beim Eintrag an, der hier-durch zum Premiumeintrag aufge-wertet wird.

Die zweisprachige Website gibt ei-nen aktuellen Überblick über Ge-schäftskontaktwünsche und ermög-licht es den Unternehmen, potenziel-le Geschäftspartner in aller Welt di-rekt zu kontaktieren.

Zusätzliche Services fürDeutschland und die Welt

Neben der Recherche nach Ge-schäftspartnern und dem Eintrageines Geschäftswunsches bietet dasE-Trade-Center dem Nutzer folgen-de Services:• den Marktplatz, eine anlassbezoge-ne länder- und branchenspezifischeSammlung von Geschäftswünschen,• den Zugang zu den Partnerbörsender Kooperationspartner des E-Tra-de-Centers,• die enge Vernetzung mit dem zen-tralen Außenwirtschaftsportal www.ixpos.de bei Suchfunktion, Kalender,News und Informationen rund umdas Auslandsgeschäft,• über die Direktverlinkung die Ser-viceangebote der deutschen Außen-wirtschaftsförderung in Deutschlandund in der Welt.

Unter www.e-trade-center.de, derzentralen Geschäftskontaktbörseim Internet, können deutsche undausländische Firmen Waren undDienstleistungen weltweitanbieten und nachfragen.

Internet

Willkommen im E-Trade-Center

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JürgenSchäfer,Geschäfts-führer vonHandwerkInterna-tionalStuttgart.

Foto:Bouß

Deutsche Handwerks Zeitung8. März 2007 / Nummer 5 3Das Handwerk in der Region

Drei Ziele hat sich die Exportoffensi-ve Handwerk auf die Fahnen ge-schrieben: Exportfähige Betriebe zumExport zu motivieren, sie zu beglei-ten und Mitarbeiter und Chefs dafürzu qualifizieren.Dazu bietet die Exportoffensive Semi-nare an, die von der Vertragsgestal-tung bis zum Business-Englisch allesabdecken, was für ein erfolgreichesEngagement im Ausland nötig ist.Auch ein Besuch auf der Homepagedes Projekts ist hilfreich. Ein Online-lehrgang vermittelt alles Wissenswer-te rund ums Auslandsengagement.Wer zum Beispiel die Stärken undSchwächen des eigenen Unterneh-mens analysieren oder den passen-den Markt für sein Produkt findenwill, ist hier richtig. Ergänzt wird dasAngebot durch Checklisten fürs Aus-landsgeschäft. Auch die Ansprech-partner für ein persönliches Gesprächfinden sich auf der Homepage.Ansprechpartnerin bei der Hand-werkskammer Reutlingen: SylviaWeinhold, Tel. 07121/2412 133, E-Mail: [email protected]. Weitere Kontaktdaten und In-formationen unter www.exportoffen-sive-handwerk.de.

Exportoffensive

Die Ziele

Seit dem 1. Januar 2007 können dieBekanntmachungen der jeweiligenRegistergerichte von jedermann ein-gesehen werden unter der Internet-adresse: www.handelsregisterbe-kanntmachungen.de.Dieses kostenfreie Medium kann alsofür Recherchen in Anspruch genom-men werden.

Bekanntmachungen

Handelsregister

Was macht eigentlich eine Industrie-mechanikerin, Ingenieurin für Ener-gie- und Umwelttechnik oder Fachin-formatikerin? Mit dem neuen Online-spiel Girls’Planet können Mädchenjetzt die Welt der technischen undnaturwissenschaftlichen Berufe ent-decken.Mit dem Girls’Day – Mädchen-Zu-kunftstag haben Mädchen abKlasse 5 die Möglichkeit, Berufe füreinen Tag vor Ort praktisch zu erle-ben. Unter www.girls-day.de könnensich Schülerinnen über Berufe inNaturwissenschaft, Handwerk undTechnik informieren und sich abJanuar 2007 einen Girls’Day-Platzfür ein Schnupperpraktikum am26. April 2007 aussuchen.Ab sofort können Interessierte dieaktuellen Informationsmaterialienzum Girls’Day für Mädchen, Eltern,Lehrkräfte, Unternehmen und Organi-sationen im Bereich „Service“ kos-tenlos bestellen.Der Girls’Day – Mädchen-Zukunftstagfindet an jedem vierten Donnerstagim April statt.Weitere Informationen: www.girls-day.de.

Onlinespiel

Girls’Planet

Die Welt wächst zusammen:Auch für das Handwerk istdas längst mehr als eine Bin-

senweisheit. Bei aller regionalen Ver-wurzelung stellt die Internationalisie-rung auch Handwerksbetriebe vorneue Herausforderungen – und er-öffnet neue Chancen in neuen Märk-ten. Man muss nur wissen, wie mansie nutzen kann.

Exportoffensive

Dabei hilft die ExportoffensiveHandwerk, ein landesweites Projekt,das von der Wirtschaftsverwaltungdes Landes mit Mitteln des Europäi-schen Sozialfonds (ESF) gefördertwird, mit Beratung, Seminaren undeinem Internetlehrgang (siehenebenstehenden Artikel).

„Wir wollen klarmachen, dass dasHandwerk durchaus in der Lage ist,sich den Herausforderungen des Ex-ports zu stellen“, sagte JoachimMöhrle, Präsident der Handwerks-kammer Reutlingen und baden-würt-tembergischer Landeshandwerksprä-sident, bei der Regionalkonferenzzum Auftakt des Projekts. Dennnoch exportieren laut Zahlen der Ex-portoffensive erst drei bis fünf Pro-zent der 125.000 Handwerksbetriebein Baden-Württemberg.

Und das, obwohl Globalisierungbereits jetzt ein Thema fürs Hand-werk ist, wie Sylvia Weinhold, Be-triebsberaterin der Handwerkskam-mer Reutlingen, klarstellte. „Der Ra-dius der Betriebe hat sich bereitsjetzt erweitert.“

Chancen warten

Kunden, seien es Privatpersonenoder Unternehmen, die ins Auslandziehen und auch dort ihre deutschenHandwerker oder ihren Zuliefererhaben wollen, Teile, die übers Inter-net aus dem Ausland günstiger zu be-ziehen sind, Subunternehmer aus derEU: „Wir können es nicht von derHand weisen. Die Globalisierung imKleinen betrifft auch das Hand-werk“, sagte Weinhold. Und jenseitsder Grenzen warteten Chancen,nicht zuletzt auch weil made in Ger-many immer noch ein Gütesiegel ist.

Wie profitabel ein Engagement imAusland sein kann, verdeutlichtenzwei Beispiele. Die Firma J.D.Schwimmbad-Bau + Design-GmbHaus Albstadt-Tailfingen verbaut ihrePools und Bäder auf der ganzenWelt. Tipp von Geschäftsführer Jür-gen Duhnke: „Heben Sie sich vonden anderen mit ihren Produktenab.“

Ebenfalls erfolgreich im Auslandist die Rosenfelder MAFU GmbHSortier- und Zuführtechnik. Sie ist inÖsterreich, der Schweiz, den USAsowie Italien und Frankreich enga-giert.

Erfolgsgeheimnis

Das Erfolgsgeheimnis? Für Ge-schäftsführer Ralf Lehleuter ganz

Handwerk und Export – passt daszusammen? Und ob. Mit einerAuftaktveranstaltung hat dieHandwerkskammer Reutlingendie Exportoffensive in der Regiongestartet. Das landesweite Projektmacht Handwerksunternehmen fitfür den ausländischen Markt.

Fit für den ausländischen Markt

Handwerk und Export

Jürgen Duhnke, Geschäftsführer der J.D. Schwimmbad-Bau + Design-GmbH aus Albstadt-Tailfingen.

Ralf Lehleuter, Rosenfelder Geschäftsführer der Rosenfelder MAFUGmbH Sortier- und Zuführtechnik.

Präsident Joachim Möhrle (links) und Sylvia Weinhold, Betriebsberaterinder Handwerkskammer Reutlingen. Fotos: Bouß

klar: Strategisch vorgehen und genauprüfen, was für den eigenen Betriebmöglich ist und vor allem auch wo.

Erfolgsgeschichten, die auch ande-ren Appetit machen sollen auf denExport, zumindest, wenn es nach Jür-gen Schäfer geht, Geschäftsführer

von Handwerk International Stutt-gart, der das Projekt federführendbetreut. „Wir wollen, dass das Hand-werk mehr vom Export profitiert.“Denn Erfolg im Ausland, so Wein-hold, trägt nicht zuletzt auch zurStandortsicherung zu Hause bei.

Wie geht das denn nun, erfolgreichim Ausland zu sein? Sylvia Wein-hold, Betriebsberaterin der Hand-werkskammer Reutlingen, weiß esund gibt Tipps.

Alle Betriebe, die im Ausland er-folgreich sind, haben eines gemein,sagt Weinhold: „Sie sind sehr struk-turiert.“ Heißt: Der Arbeitsablaufist organisiert, die Hierarchien sindflach und klar. Und sie verfügen übereinen hohen Service- und Dienst-leistungsanteil, „eine regelrechteDienstleistungskultur“.

Für den Erfolg ebenfalls unver-zichtbar: marktgerechte Produkteund Leistungen. Zudem muss die„Kampfkasse gefüllt“, die Liquiditätalso gesichert, sein.

Kooperationen

Sind die Voraussetzungen erfüllt,heißt es clever agieren und zum Bei-spiel auf Kooperationen setzen. „Dasverteilt das Risiko auf mehrereSchultern.“ Und ebenso wichtig:Kontakte knüpfen, Netzwerke auf-bauen. Nicht nur clever, sondern un-verzichtbar – sich selbst und seineMitarbeiter weiterbilden, sowohl

sprachlich als auch in kulturellenThemen.

Wer eigene Leistungen outsourct –also auslagert –, verschafft sich mehrSpielraum. Doch ohne einen Planbringt all der Spielraum nichts: GutePlanung beginnt, aber endet nichtmit der Ermittlung des Zeit- undKapitalbedarfs.

Beraten lassen

Möglichkeiten des Auslandsenga-gements gebe es viele, von derMarktbearbeitung über Kooperatio-nen bis hin zu Niederlassungen. „Diewasserfeste Strategie gibt es nicht, je-der braucht seinen eigenen Weg.“

Kein Weg führt jedoch daran vor-bei, den Zielmarkt und sich selbstkennen zu lernen: Wo liegen die eige-nen Stärken und Schwächen, was ge-nau sind die Ziele und wo liegenChancen und Risiken?

Ob es nun um den Auslandsmarktoder die eigenen Stärken geht: „Mandarf nicht zögern, sich Beratung zuholen“, sagt Weinhold. Und genaudas leiste die Exportoffensive. „Be-gleitung hilft, die Risiken in den Griffzu bekommen.“

Erfolgreich im Ausland

Tipps

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Deutsche Handwerks Zeitung4 8. März 2007 / Nummer 5Das Handwerk in der Region

„Großvater Adolf Braun, der denBetrieb 1907 gründete, verkaufte undbetreute Landmaschinen. Er schärftedie Messer der Futterschneidmaschi-ne, und reparierte die Dreschmaschi-ne im Dorf. Er war der Dorfschmied,der sich von Beginn an auf die Erfor-dernisse der Neuzeit einstellte.“

Inzwischen sind es Land-, Forst-und Baumaschinen, Rasentraktorenund all die artverwandten Geräte, diein der Werkstatt in der Ortsmitte re-pariert und instandgehalten werden.

Das erfolgt immer noch in denRäumen von 1907, von denen ElmarBraun sagt: „Viele Kunden sind faszi-niert von dieser historischen Werk-statt und genießen das Flair vergan-gener Zeit. Doch heute, wo Trakto-ren groß sind wie Lokomotiven, seheich zunehmend, dass der vorhandenePlatz bald nicht mehr ausreicht; ichsollte wohl am Ortsrand neu bauen.“

Konkrete Pläne dazu gibt es aller-dings noch nicht. Einstweilen ar-beiten LandmaschinenmechanikerMeister Elmar Braun und sein Gesel-le noch im Dorf und prägen mit dem

Handwerk Owingen. Landmaschi-nenmechaniker-Meister Adolf Braunführte seinen Betrieb von 1907 bis1956, dann übergab er an seinenSohn Otto Braun, der die Führungim Dezember 2003 wiederum an sei-nen Sohn Elmar Braun weiterreichte.Während der Jahre lernten 15 Lehr-linge dort ihr Handwerk.

Wandte sich der Handwerksbe-trieb anfänglich an die Landwirte derGegend, so kamen inzwischen Wald-besitzer, forstwirtschaftlich tätigeUnternehmen, Baugeschäfte und pri-vate Kunden hinzu. Das Verkaufsan-gebot beginnt bei Werkzeugen, Ket-tensägen und Rasenmäher in Profi-qualität für den Heimwerker bis hinzu speziellen Maschinen und Trakto-ren für das Gewerbe.

Elmar Braun ist Händler verschie-dener Marken, repariert und wartetMaschinen und Geräte aber marken-unabhängig. „Überwiegend setzenwir sie in der gut ausgerüstetenWerkstatt instand, bei Bedarf repa-rieren wir aber auch vor Ort, etwa,wenn ein schweres Gerät stehenbleibt“, berichtet er.

Für den Sommer plant er eine Ju-biläumsfeier, zu der Geschäftspart-ner und Interessenten eingeladensind. Der Termin steht aber nochnicht fest.

„Maschinen und Geräte werden inunserer Werkstatt seit nunmehr100 Jahren verkauft, gewartet undrepariert“, berichtet Elmar Braunaus Haigerloch-Owingen.

100 Jahre Braun aus Haigerloch-Owingen

Vom Dorfschmied zumLandmaschinenmechaniker

Sein Vater, Adolf Faiß, hatte es1956 im Wohnhaus in Bierlingen ge-gründet und betrieben. Ehefrau Ma-ria unterstützte ihn dabei nach Kräf-ten. So wurden die Aufträge mehrund mehr, so dass schließlich ein se-parates Betriebsgebäude täglichdringender notwendig wurde, weildas zum Geschäft umfunktionierteWohnhaus bald aus allen Nähtenplatzte.

1965 konnte der Neubau in Fell-dorf bezogen werden. Doch die Ex-pansion setzte sich fort: Zehn Jahrespäter, 1975, eröffnete Adolf Faiß inHorb eine Verkaufsfiliale, in der erHaushaltsmaschinen und Unterhal-tungselektronik anbot. 1986 eröffne-te er ein weiteres Ladengeschäft inRottenburg.

Immer noch war aber die Elektro-installation ein wichtiger Unterneh-mensbestandteil. 1987 trat SohnEgon Faiß zusammen mit VaterAdolf Faiß als Gesellschafter in dienun gegründete Elektro-Faiss GmbH& Co. KG ein.

Über Netzwerk undKommunikationstechnik bis hinzu Solaranlagen

Weitere zehn Jahre später, im Jahr1997, wurden die GeschäftsbereicheInstallation und Handel getrennt.Egon Faiß führte den Bereich Unter-haltungselektronik weiter, währendsein Bruder Armin Faiß die Elektro-installation sowie Handel und Ser-vice von Haushaltsgeräten unter demNamen Elektro-Faiss betrieb.

Heute ist die EIB-Installations-technik eine der Spezialitäten desHandwerksbetriebs wie auch Netz-werk und Kommunikationstechnikbis hin zu Solaranlagen. Namen wieTheben AG, Blickle, Schwenk undHermle stehen häufig im Kopf der

Auftragsformulare. Dort sorgen dieElektrofachhandwerker der FAISS-Elektrotechnik, wie sich das Unter-nehmen seit 2005 nennt, dafür, dassder Strom fließt und all die kompli-zierten Abläufe steuert, die in einemmodernen Betrieb die Wirtschaftlich-keit garantieren.

18 Personen sind derzeit bei Faissbeschäftigt. Alleine sechs Auszubil-dende lernen dort gerade ihr Hand-werk. Weit über 400 taten das imElektro- oder im kaufmännischenBerufsfeld seit der Betriebsgründungvor 50 Jahren. Und so ist es eigentlichnur logisch, dass der Elektromeisterund technische Leiter im Unterneh-men, Gerhard Raible, Mitglied imGesellenprüfungsausschuss ist.

Und in gleicher Weise wie an derAusbildung junger Mitarbeiter wirdauch an der Optimierung des ganzenBetriebs ständig gearbeitet: Das Ge-bäude wird umgebaut, der Internet-auftritt den Erfordernissen derGegenwart angepasst und die Be-rufskleidung der Mitarbeiter moder-nisiert.

„Gründlich, schwäbisch, ausge-zeichnet“, so stellt Elektroinstalla-teurmeister Armin Faiß seinUnternehmen, die FAISS-Elektro-technik in Starzach-Felldorf vor,und so wirbt er auch auf seinemBriefkopf.

50 Jahre Faiss-Elektrotechnik

Gründlich, schwäbisch,ausgezeichnet

Malermeister Walter Töpfer machtesich 1956 in Schömberg-Schörzingenberuflich selbstständig, gleich nachbestandener Meisterprüfung.Seit 1992 führt sein Sohn Armin Töp-fer das Geschäft. „Auf Qualität beider Arbeit, fachliche Kompetenz, Sau-berkeit und Pünktlichkeit achte ichebenso wie mein Vater“, erklärt er.Fünf Gesellen, ein Auszubildenderund eine kaufmännische Angestellteunterstützen ihn bei Malerarbeiten,Oberflächentechniken, Stuckateurar-beiten und dem Verlegen von Boden-belägen sowie im Farbengeschäft.Auch Walter Töpfer bringt noch allseine berufliche Erfahrung mit ein.Kürzlich bekam er den GoldenenMeisterbrief verliehen. Er war über-dies zehn Jahre lang auch Beirat inder Malerinnung. Und sein Geselle,Franz Koch, wird 2007 seit 50 Jahrenim Betrieb arbeiten. Er trat als Lehr-ling ein und fühlt sich dort immernoch zu Hause. Insgesamt bildetedas Unternehmen in den letzten50 Jahren sechs Maler aus.Zunächst betrieb Walter Töpfer seineMalerwerkstatt in der Unteren Böhr-straße 10. 1990 bezog er dann eine300 m2 große Halle im Industriege-biet. In den frei gewordenen Räumenrichtete er ein Geschäft für Farbenund sonstigen Malerbedarf ein.

Jubiläum

50 Jahre Walter Töpfer

Die Bundesregierung legt ein neuesFörderprogramm für die Beteiligungjunger innovativer Unternehmen aninternationalen Leitmessen inDeutschland auf, teilt das Bundesmi-nisterium für Wirtschaft und Techno-logie mit. Mit diesem Programm sollder Innovationsstandort Deutschlandgestärkt werden.Der Hintergrund: Innovationen loh-nen sich nur, wenn sich die neuenProdukte gut verkaufen, auch aufden internationalen Märkten. Dieinternationalen Leitmessen inDeutschland bieten eine hervorragen-de Plattform für die Vermarktungneuer Produkte. Gerade junge inno-vative Unternehmen müssten, so dasBundesministerium für Wirtschaftund Technologie, die Chancen für dieAusweitung ihres Exportgeschäftsnoch besser nutzen, die ihnen dieseMessen bieten. Dabei werde dieBundesregierung in Zukunft mit demneuen Förderprogramm eine wertvol-le Hilfestellung geben.Das neue Messeförderprogrammsteht ab dem 1. Juni 2007 zur Ver-fügung und wird über das Bundes-amt für Wirtschaft und Ausfuhr-kontrolle (BAFA) in Eschborn abge-wickelt. Die Liste der förderfähigenMessen und die zu beachtendeRichtlinie können abgerufen werdenunter www.bafa.de.Ansprechpartner bei der Handwerks-kammer Reutlingen ist Adolf Jetter,Tel. 07121/2412-142.

Förderprogramm

Beteiligung an Messen

Jubiläum

50 Jahre Fliesen Bader

„Mit der Kollektion meiner Damen-oberbekleidung stelle ich den Kun-dinnen das Spektrum meines Ange-bots vor“, informiert Damenschnei-dermeisterin Brunhilde Binder in Alb-stadt-Ebingen.„Sie wählen daraus ihr Modell einerBluse, eines Rocks, Kleids, Kostümsoder Hosenanzugs aus. Zu Beginnbesprechen wir alle Einzelheiten ge-nau, bevor ich mich ans Maßschnei-dern des Kleidungsstücks mache“,berichtet sie weiter.1982 hat sie sich in ihrem Berufselbstständig gemacht, damals nochunter ihrem Geburtsnamen Maier. ImLaufe der Zeit hat sie eine beachtli-che Zahl von Kundinnen gewonnen,die gerne auch mal ihren Partner mit-bringen, um dessen Hemd, Jackettoder Hose aus der Konfektionsferti-gung bei ihr anpassen zu lassen. DerÄnderungsdienst zählt ebenfalls zuihrem Angebot.In den Jahren 1989 bis 1998 erledigteBrunhilde Binder auch häufig Lohnar-beit für die Textilindustrie auf derSchwäbischen Alb. Doch seit demNiedergang dieses Produktionszweigshierzulande bedient sie ausschließ-lich private Kunden und fühlt sichberuflich ausgelastet und sehr zufrie-den. „Mein Geschäft hat sich in den25 Jahren sehr gut entwickelt“, fasstsie zusammen, „ich würde mir keinanderes wünschen.“

Jubiläum

25 Jahre Brunhilde Binder

Da die Folgen einer Steuerprü-fung vor allem finanziell erheblichsein können, ist es wichtig, als Unter-nehmer seine Rechte und Pflichtenbei einer Steuerprüfung zu kennen.

Hilfestellung bietet hierbei derBund der Steuerzahler Baden-Würt-temberg mit seinem vollständig über-arbeiteten und auf den neuestenStand gebrachten Ratgeber „DieSteuerprüfung“. Darin werden diewichtigsten Fragen beantwortet, diebei einer Steuerprüfung auftauchenkönnen. Die Broschüre informiertüber den Ablauf einer Steuerprü-fung, von der Ankündigung des Prü-fungstermins bis zur Schlussbespre-chung, sowie über den zulässigen

Umfang und die wichtigsten Prü-fungsschwerpunkte.

Die Einführung der digitalen Be-triebsprüfung hat die Unternehmerzudem vor ganz neue Herausforde-rungen gestellt: Welche Daten müs-sen elektronisch archiviert werden?Darf der Prüfer auf meinen PC zu-greifen? Welche Daten darf er ein-sehen?

Dies sind Fragen, mit denensich jeder Betrieb auseinandersetzenmuss – möglichst bereits bevor derBetriebsprüfer sich ankündigt.

Die Broschüre „Die Steuerprü-fung“ kann schriftlich beim Bund derSteuerzahler Baden-Württemberge.V., Postfach 70 01 52, 70571 Stuttgartangefordert werden. Der Anforde-rung sollte ein adressierter DIN-A4-Umschlag mit 1,45 Euro beigefügtwerden.

Kein Unternehmer ist vor einerSteuerprüfung und ihren Folgensicher.

Aktueller Ratgeber

Die Steuerprüfung

Vom Automobilkaufmann bis zumZimmerer, vom Augenoptiker oderAnlagenmechaniker für Sanitär-,Heizungs- und Klimatechnik bis hinzum Hörgeräteakustiker oder Mo-dellbauer reichen die von über 370Betrieben gemeldeten mehr als 630Ausbildungsplätze. Knapp ein Drit-tel entfallen davon bereits auf dasAusbildungsjahr 2008.

Joachim Möhrle, Präsident derHandwerkskammer Reutlingen, gehtdeshalb davon aus, dass das Hand-werk auch in diesem Jahr die Anfor-

derungen des Ausbildungspaktes er-füllen wird. Möhrle: „Vor allem wün-schen wir uns aber, dass sich genü-gend Jugendliche für eine Ausbil-dung im Handwerk interessierenwerden, damit die angebotenen Aus-bildungsplätze auch tatsächlich be-setzt werden können.“ Neben denangebotenen freien Lehrstellen so-wie über 300 Praktikumstellen sinddarüber hinaus umfassende Informa-tionen rund um die Aus- und Weiter-bildung zu finden. Betriebe sollten,sobald eine Lehrstelle besetzt ist,dies der Ausbildungsabteilung derHandwerkskammer Reutlingen mit-teilen oder die Möglichkeit der Ver-waltung von freien Lehrstellen imInternet direkt nutzen: www.hwk-reutlingen.de/ausbildung.

In der Internetlehrstellenbörse derHandwerkskammer Reutlingensind zurzeit so viele freie Lehr-stellen wie noch nie zuvor aufge-führt.

Internet

Neuer Rekord an freienAusbildungsstellen

Eines stellte Wolfgang Hiller, Prä-sident der Hochschule Reutlingen,gleich klar: „Man darf keine Angstvor der Globalisierung haben.“ DerMann muss es wissen, setzt seineHochschule doch schon seit Jahrenerfolgreich auf Internationalität. SeinTipp fürs Exportgeschäft: Bevor manin einem anderen Land aktiv wird,sollte man sich intensiv mit der Men-talität vor Ort auseinandersetzen.

Wie wertvoll dieser Tipp ist, hatAugust Wannenmacher selbst erlebt.Der Chef der ASW WannenmacherGmbH in Rangendingen hat in denExport nach Dubai investiert – undGeld verloren. „Unsere Interessenvor Ort durchzubringen war sehrschwer.“

Missverständnissevorprogrammiert

Für Hiller typisch, unterscheidetden schwäbischen Geschäftsmanndoch viel vom arabischen – da seienKonflikte und Missverständnisse vor-programmiert. „Die interkulturelleKomponente ist sehr wichtig, dasEinfühlen in eine andere Kultur.“

Und das fängt nicht erst in Dubaian, schon im europäischen Auslandherrschten andere Sitten, weiß RalfLehleuter, Geschäftsführer der Ro-

Wo Licht ist, ist auch Schatten –das gilt auch fürs Auslandsge-schäft. Und so drehte sich in derPodiumsdiskussion bei der Auf-taktveranstaltung der Exportof-fensive alles um Chancen undRisiken des Exports.

Podiumsdiskussion

Licht und Schatten

Ralf Lehleuter (Geschäftsführer der Rosenfelder MAFU GmbH), Wolf-gang Hiller (Präsident der Hochschule Reutlingen), Frank Wiercks (Chef-redakteur ’handwerk magazin‘), August Wannenmacher (ASW Wannen-macher GmbH in Rangendingen), Holger Jenzen (internationaler Steuer-berater bei Ebner, Stolz & Partner, Stuttgart) und Rolf Weinhardt (Wein-hardt Systemtechnik, Dettenhausen; v.l.n.r.). Foto: Bouß

Mit dem Relaunch der Internetsei-ten möchte die Gewerbeaufsicht dasInformationsangebot für die Planerverbessern, so RegierungspräsidentStrampfer. Seine Behörde ist landes-weit für den Internetauftritt der Ge-werbeaufsicht Baden-Württembergzuständig. Und das sehr erfolgreich.

Die Planer von gewerblichen Bau-vorhaben haben eine Fülle von Vor-schriften zu beachten. Die nun neuim Internet angebotenen Themenbe-reiche könnten den Fachleuten dieAuseinandersetzung mit den gelten-

den Vorschriften zwar nicht abneh-men, sie sollen aber Hinweise zumBaugenehmigungsverfahren und denThemen Arbeits- und Umweltschutzgeben, auf Besprechungen mit denzuständigen Stellen vorbereiten undbestehende Informationsdefizite be-seitigen, um unnötige Verzögerungenzu vermeiden und so zur Beschleuni-gung der Verfahren beitragen.

Die neuen Informationen ergän-zen das vorhandene Serviceangebotder Gewerbeaufsicht Baden-Würt-temberg im Internet.

Dort werden bisher schon die we-sentlichen Rechts- und Verwaltungs-vorschriften aus den Aufgabenberei-chen Umweltschutz, Arbeitsschutzund Produktsicherheit angeboten.

Da es für die Betriebe oft nichtleicht ist, die Fülle von Rechtsvor-schriften zu überschauen und bei Be-

darf die aktuelle Fassung zur Handzu haben, werden im Internet derGewerbeaufsicht Baden-Württem-berg die geltenden Vorschriften imVolltext, strukturiert, aktuell undkostenlos zur Verfügung gestellt.

Weiterhin finden die Nutzer unterden Rubriken „Formulare“, „Merk-blätter“ und „Fach-Infos“ aktuelleUnterlagen zum Herunterladen oderzur weiteren Bearbeitung am eige-nen Bildschirm: So zum Beispiel For-mulare für die Genehmigung einerimmissionsschutzrechtlich zu geneh-migenden Anlage, Merkblätter fürwerdende Mütter, fachspezifischeBranchengutachten im Abfallbereichund ein Leitfaden, wie immissions-schutzrechtliche Zulassungsverfah-ren möglichst schnell, Kostensparend und effizient betrieben wer-den.

Ab sofort präsentiert sich dieGewerbeaufsicht Baden-Württem-berg unter www.gewerbeaufsicht.baden-wuerttemberg.de (Rubrik:Fach-Infos) mit einem erweitertenService speziell für Planer vongewerblichen Bauvorhaben.

Verbessertes Informationsangebot

Gewerbeaufsicht mit neuemInternetangebot

senfelder MAFU GmbH, die unteranderem in Frankreich aktiv ist. ObFrankreich oder Dubai: „Wer eseinfach laufen lässt, wird Schiff-bruch erleiden“, sagte Prof. Dr. Hol-ger Jenzen, internationaler Steuer-berater bei Ebner, Stolz & Partner inStuttgart. Man müsse das Engage-ment nah führen und Beziehungenpflegen.

Netzwerke nutzen

So wie Rolf Weinhardt es getanhat, dessen Dettenhausener Wein-hardt Systemtechnik in Tschechienaktiv war. Er kannte den Geschäfts-führer seiner dortigen Niederlassunggut, profitierte „massiv“ von seinemEngagement – nur als der Geschäfts-führer überraschend ausschied, warkein Nachfolger in Sicht.

Hillers Tipp: Netzwerke nutzen,nicht zuletzt auch das seiner Hoch-

schule, an der Menschen aus sämt-lichen Ländern der Erde arbeitenund studieren. Bald will Hiller daraussogar einen organisierten Servicemachen, der es Interessenten ganzleicht ermöglichen soll, den richtigenAnsprechpartner für ihre Frage zufinden.

Und mehr als das, schließlich seiendie Reutlinger Studenten nach ihremAbschluss und mit ihren Erfahrun-gen aus zwei Kulturen optimal quali-fiziert, Niederlassungen deutscherBetriebe in ihrem Heimatland zuleiten.

Der erfolgreiche Export fängtaber vor der eigenen Haustür an:„Das Wichtigste: Man braucht ent-sprechende Strukturen“, so Wein-hardt (siehe auch Kasten). Und einenPlan, sagte Janzen, denn auch imAuslandsgeschäft gilt: „Gerade einschrittweises Vorgehen ist besonderszielführend.“

Fliesen Bader in Pfullingen wurde1957 von Eberhard Bader 1957 ge-gründet.Seit 1985 führt Hartmut Bader dasGeschäft. Sein Motto bei der Arbeitlautet: „Kontinuität und Qualitätzahlen sich aus.“ So bedient er vor-wiegend private Kunden, die seineArbeitsweise zu schätzen wissen undihn empfehlen.Mit der Verarbeitung von Naturstei-

nen hebt er sich zusätzlich von An-bietern am Markt ab, die sich aus-schließlich an möglichst großen Ver-legeflächen orientieren. Er findetauch im 50. Jahr nach der Betriebs-gründung, sein Handwerk verlangevom Ausübenden handwerklicheKunstfertigkeit, die er sich vorzugs-weise während einer Ausbildung ineinem Meisterbetrieb und in den fol-genden Gesellenjahren aneigne.

Fragen oder Probleme?Nutzen Sie die Dienstleistungen Ihrer Handwerkskammer

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Deutsche Handwerks Zeitung23. März 2007 / Nummer 6 3Das Handwerk in der Region

Betriebe, die weniger schwerbehin-derte Menschen beschäftigen als sieeigentlich sollten, werden mit einersogenannten Ausgleichsabgabe zurKasse gebeten.

Deshalb müssen private und öffentli-che Arbeitgeber bis spätestens zum31. März eine Selbstauskunft nachdem Sozialgesetzbuch IX für das Jahr2006 bei der Agentur für Arbeit abge-geben haben.

Unternehmen mit 20 und mehr Mitar-beitern sollen nach dem Willen desGesetzgebers auf fünf Prozent ihrerArbeitsplätze schwerbehinderte Men-schen beschäftigen. Tun sie dasnicht, müssen sie für jeden nicht be-setzten Pflichtplatz eine Ausgleichs-abgabe an das zuständige Integra-tionsamt – früher Hauptfürsorgestelle– überweisen.

Die Höhe dieser Abgabe beträgt jenach Betriebsgröße und Erfüllung derPflichtplatzquote zwischen 105 und260 Euro pro Monat. Termin für dieZahlung ist ebenfalls der 31. März.Geht das Geld nicht pünktlich ein,können Säumniszuschläge berechnetwerden.

Arbeitgeber, die nach Kenntnis derAgentur für Arbeit über mindestens20 Arbeitsplätze verfügen und somitbeschäftigungspflichtig sind, habeninzwischen die Vordrucke für die An-zeige sowie das Bearbeitungspro-gramm RehaDAT-Elan auf CD-ROM zu-geschickt bekommen. Beschäfti-gungspflichtige Arbeitgeber, die kei-ne Unterlagen bekommen haben,sind ebenfalls anzeigepflichtig. Siewerden gebeten, diese über den Be-stellservice bei www.rehadat-elan.deanzufordern. Andere Vordrucke sindnicht zugelassen und könnten auchnicht bearbeitet werden.

Die Kosten für die Ausgleichsabgabelassen sich deutlich verringern, undzwar mit jedem schwerbehindertenMenschen, der zusätzlich beschäftigtwird. Für deren Einstellung kann dieAgentur für Arbeit im Einzelfall Zu-schüsse zahlen. Ansprechpartner fürinteressierte Arbeitgeber sind dieArbeitsvermittler für schwerbehinder-te Menschen bei den Agenturen fürArbeit.

Schwerbehinderte

Ausgleichsabgabe fällig

Ziel ist, die Unternehmen fürdas Thema Zukunftssicherungdurch Ausbildung zu sensibili-

sieren und zu aktivieren. Dafür er-halten die Betriebe Hilfestellungenzur Ausbildung und praktische Tippsfür eine effektive Eigenwerbung. DieBetriebstour ist Bestandteil der In-formationskampagne „Wir sorgenfür Nachwuchs. Wir bilden aus.“. Siesoll das Thema Nachwuchssicherungdurch Ausbildung in den Betriebenforcieren.

„Es reicht nicht aus, nur an heutezu denken. Das Handwerk muss sichaktiv um Nachwuchskräfte küm-mern, um in Zukunft bestehen zukönnen“, sagte Roland Haaß, Haupt-geschäftsführer der Handwerkskam-mer Reutlingen, zum Auftakt derBetriebstour.

Der wachsende Wettbewerb for-dert das deutsche Handwerk heraus,sich durch Fortschritt und Qualitätam Markt zu behaupten.

Mangelnde Informationen

Mitarbeiter selbst zu qualifizierenlohnt, doch immer noch stellen man-che ausbildungsberechtigten Hand-werksbetriebe keine Lehrlinge ein.Die Gründe dafür sind vielschichtig.Dabei ist die gefürchtete finanzielleZusatzbelastung nicht das einzige,

Die Handwerkskammer Reut-lingen startet eine Informations-tour durch knapp 800 Handwerks-betriebe in den fünf Landkreisendes Kammerbezirks.

Betriebstour geht an den Start

Ausbilden schafft Zukunft

Sie ist ausgebildete Bäckerin (undInnungssiegerin), Betriebsassis-tentin und kann die Ausbildereig-nungsprüfung sowie umfassendeBerufserfahrungen im Handwerkvorweisen: Michaela Jatzlauk wirdBetriebe informieren und Hilfestel-lungen bei der Nachwuchssiche-rung geben. Foto: Bouß

lingen zeigt im persönlichen Ge-spräch mit den Ausbildungsberech-tigten den Weg zur Ausbildung auf,versucht Vorurteile mit konkretenInformationen abzubauen und gibtHilfestellungen, wie die Unterneh-men selbst ohne großen Aufwand ak-tive und kontinuierliche Nachwuchs-sicherung betreiben können.

Handwerksbetriebe moralischunterstützen

„Mit der Informationskampagneund speziell mit der Betriebstourrichten wir uns gezielt an die Hand-werksbetriebe, die zwar ausbildung-berechtigt sind, im Moment aber kei-ne Lehrstellen besetzen.

Wir möchten die Betriebe unter-stützen und mit ihnen zusammenar-beiten, um ihnen die Nachwuchssi-cherung zu erleichtern und den Ju-gendlichen attraktive Lehrstellen an-bieten zu können“, erläutert Haaßdie Absichten der Initiative.

Mit der Betriebstour der Hand-werkskammern beginnt die aktiveUmsetzung der Ausbildungs- undLehrstellenkampagne „Wir sorgenfür Nachwuchs. Wir bilden aus“.

Sie ist die konsequente Weiterfüh-rung der Informations- und Image-kampagne handwerks-power.de zurNachwuchssicherung, die Schülern,Eltern und Lehrern mit großemErfolg die Chancenvielfalt im Hand-werk aufgezeigt hat.

Zentrale Plattform der Informa-tions- und Imagekampagne bleibt dieWebsite www.handwerks-power.de.

was in einigen Betrieben gegen Aus-bildung spricht: Mangelnde Informa-tionen zum Vorgehen, zu großer zeit-licher Aufwand oder fehlende positi-ve Erfahrungen spielen hierbei oft ei-ne ebenso große Rolle.

Hier möchte die Betriebstour mitihrem Informationsangebot anset-zen: Eine eigens geschulte Mitarbei-terin der Handwerkskammer Reut-

Die Gründe dafür sind vielschich-tig – oft stehen mangelnde Informa-tion und Unkenntnis darüber, welcheweitreichenden Hilfestellungen dieHandwerkskammern bei der Ausbil-dung geben, im Vordergrund.

Darüber hinaus sind nahezu zweiDrittel der Handwerksbetriebe nichtaktiv in Sachen Eigenvermarktungals gute Ausbildungsstätte und alsAnbieter beruflicher Perspektiven.

Mehr Lehrstellen erwünscht

Die Kampagne möchte mit geziel-ten Informationen an die Betriebevor allem zwei Ziele erreichen: Zumeinen soll das Thema Ausbildung for-ciert werden, um die Zahl der Lehr-stellen im Land noch zu erhöhen.

Zum anderen soll die Kampagnehelfen, das Marketing der Betriebezu verbessern, damit diese mehr qua-lifizierte Bewerber bekommen. Fi-nanziert wird die Kampagne von denacht Handwerkskammern sowie ausMitteln des Europäischen Sozial-fonds.

Hintergrund der Ausbildungs- undLehrstellenkampagne ist, dass esnach wie vor eine große Anzahl anBetrieben gibt, die zwar eine Aus-bildungsberechtigung haben, aberkeine Lehrlinge einstellen.

Mit einerBetriebs-tour imRahmeneinerneuenNach-wuchs-kam-pagnewollendiebaden-württem-bergi-schenHand-werks-kammernmehrLehr-stellenschaffen.

Mehr als 9.000 Betriebe sind be-reits dabei und je mehr es werden,desto besser sind Ihre Preise! DieEnergie-Einkaufsgemeinschaft ver-handelt für Sie neue Strom- und Gas-preise. Sie brauchen sich um nichts zukümmern.

Und warum bekommt die Ener-

gie-Einkaufsgemeinschaft so gutePreise? Weil wir mit einer Stimmesprechen: Mit der Stimme des Hand-werks!

Die Energie-Einkaufsgemein-schaft heißt für Sie günstige Preise,sichere Versorgung und geringerAufwand (siehe Tabelle unten).

Verbrauchen Sie mehr Strom?Oder haben Sie eine Leistungsmes-sung?

Dann gelten für Sie andere Kondi-tionen! Rufen Sie uns an! 0711263709 170.

Unter diesem Motto steht dieerfolgreiche Energie-Einkaufsge-meinschaft, eine Initiative allerHandwerksorganisationen inBaden-Württemberg.

Günstiger Strom aus Ihrer Region

Gemeinsam ist das Handwerk stark

Preise Strom-Einkaufsgemeinschaft ab 1. April 2007

Verbrauch Hochtarif/Niedertarif Grundpreis kWh/Jahr ct/kWh Euro/Monat

< 60.000 12,40 5,67> 60.000 11,70

Preise netto ohne Abgaben aus EEG (0,84 ct/kWh), KWKG (0,289 ct/kWh) so-wie ohne Stromsteuer und Umsatzsteuer Gültig bis 31.03.2008.

Für alle Betriebe, die noch nichtMitglied der Einkaufsgemeinschaftsind, ist höchste Eile geboten: Nurwer bis Ende Juni 2007 eintritt, kannsich noch die günstigen Strompreisedes aktuellen Rahmenvertrags si-chern, der am 31. März 2008 endet.

Rechtzeitig im Herbst dieses Jah-res beginnt die Ampere AG wiedermit der bundesweiten Ausschreibungder Energie-Einkaufsgemeinschaft,die heute bereits über 9.000 Mitglie-

der hat. Über die Verhandlungen desneuen Rahmenvertrags, der dann abApril 2008 gültig ist, werden wirselbstverständlich aktuell informie-ren. Die Zeit drängt und je eher Be-triebe eintreten, desto länger sparensie über den aktuellen Rahmenver-trag. Alle Unterlagen und weitere In-fos rund um das Thema Energie fin-den Sie auch auf den Internetseitender Handwerkskammer Reutlingenunter www.hwk-reutlingen.de.

Energieeinkauf

Preise des Rahmenvertrags bis April 2008 sichern

Hintergrund

Über die Ausbildungs- undLehrstellenkampagne

?Fragen oder Probleme?Nutzen Sie die Dienstleistungen IhrerHandwerkskammer

?Im Wirrwarr von Verordnungen und Richtlinien findet sichnur der informierte Handwerksunternehmer zurecht.

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Deutsche Handwerks Zeitung4 23. März 2007 / Nummer 6Das Handwerk in der Region

Einladung

EuropäischeHandwerkskonferenz 2007

Seit Jahren werden insbesondereim Frühjahr, bei Vorlage der neuenKollektionen, schadensträchtige Ein-bruchdiebstähle in Optikergeschäfteverübt.

Dabei werden in der Regel hoch-wertige Brillen und Brillengestelleentwendet. Die Schadenshöhen be-tragen dabei im Einzelfall bis zumehreren 100.000 Euro.

Auch dieses Jahr wurden in Süd-deutschland allein im Februar 2007

vier schadensträchtige Einbrüche,zwei davon in Bayern, einer in Süd-hessen und ein Fall in 70839 Gerlin-gen, verübt.

Die Gesamtschadenssumme liegtin diesen vier Fällen bei zirka 376.000Euro. Allein im Fall Gerlingen er-beuteten die Täter am 27. Februar2007 Brillengestelle und Sonnenbril-len im Wert von über 100.000 Euro.

Die Täter stemmten jeweils Fens-ter, Eingangs- oder Nebentüren mitBrecheisen auf und räumten sämtli-che Auslagen und Verkaufsregaleleer. Im Fall Südhessen setzten dieTäter die Alarmanlage außer Betriebund schlugen anschließend die Si-

cherheitsverglasung der Tür voll-kommen heraus.

Mit weiteren Einbruchsdiebstäh-len in Optikergeschäfte muss gerech-net werden.

Es wird gebeten, verstärkt auf Si-cherungsmaßnahmen zu achten, aufdie Möglichkeit der kostenlosen kri-minalpolizeilichen Beratung unterTelefonnummer 07121/942-1702 wirdhingewiesen.

Bitte verständigen Sie bei ver-dächtigen Wahrnehmungen sofortdie Polizei, denn erfahrungsgemäßwerden Einbruchsobjekte immervorher von den Kriminellen ausge-kundschaftet.

Aus aktuellem Anlass informiertedas bayerische Landeskriminalamtüber eine fortlaufende Straftaten-serie.

Vorsicht ist geboten

Warnung vor Einbrüchen in Optikergeschäften

In wettbewerbsrechtlichenAbmahnungen eines „Vereins fürDatenschutzkontrolle e.V.“ inBonn werden Handwerksbetriebeaufgefordert, eine Unterlassungs-und Verpflichtungserklärung abzu-geben, einen Datenschutzbeauf-tragten zu benennen sowie insge-samt 217,51 Euro Kostenersatz zuüberweisen.

In der Tat ist inzwischen jeder Be-trieb, in dem mehr als neun Personenständig mit der automatisierten Ver-arbeitung personenbezogener Datenbeschäftigt sind, verpflichtet, einenDatenschutzbeauftragten zu bestel-len.

Wer gegen diese datenschutzrecht-

liche Pflicht verstößt, kann hierfürjedoch lediglich ordnungsrechtlich(und nicht wettbewerbsrechtlich) miteinem Bußgeld belangt werden.

Die Schreiben des Vereins für Da-tenschutzkontrolle dürften somitzum einen als rechtsmissbräuchlicheSerienabmahnung zu qualifizierensein, zum anderen sind sie jedenfallsinhaltlich unbegründet.

Es ist den betroffenen Betriebendaher zu raten, weder die Unterlas-sungs- und Verpflichtungserklärungabzugeben noch den Kostenersatz zubezahlen.

Die Abmahnschreiben sollten un-ter Hinweis auf die Rechtslage beant-wortet werden. Dazu bietet sich fol-gende Mustererklärung an:

„Ihre Abmahnung vom XX. XX.2007 ist unbegründet. § 4 Bundesda-tenschutzgesetz ist keine Marktver-haltensregel im Sinne des § 4 Nr. 11UWG (Hefermehl/Bornkamm/Köh-ler, Kommentar zum Wettbewerbs-recht, 25. Aufl., § 4 Rz. 11.42). IhrSchreiben betrachte ich daher alsgegenstandslos. Daneben wurde IhrSchreiben bereits an den DeutschenSchutzverband gegen Wirtschaftskri-minalität weitergeleitet.“

Die vorliegenden Anschreiben desVereins für Datenschutzkontrollee.V. wurden inzwischen dem Deut-schen Schutzverband gegen Wirt-schaftskriminalität bereits zur Einlei-tung weiterer Schritte zukommen ge-lassen.

Vorsicht

Abmahnungen

Karosseriebauermeister Josef Es-sigbeck gründete den Betrieb 1982.Zwei Jahre später stieg sein BruderDieter, Lackierermeister, mit insUnternehmen ein.

Gemeinsam führten sie es bis1998, dem Jahr, in dem der Gründerausstieg und seinen Geschäftsanteilan Ute Essigbeck, die Ehefrau vonDieter, verkaufte. Ihr gehört diefreundliche Stimme am Telefon, dieKundenkontakte pflegt und die alldie anfallenden Büroarbeiten erle-digt.

Das Angebot von Ute und DieterEssigbeck ist rund um Autos und

Motorgeräte einschließlich Rasen-mäher breit gefächert. Sämtliche an-fallenden Wartungsarbeiten erledigtder Handwerksbetrieb ebenso wie ereinen Reifendienst betreibt.

Ein angestellter Servicetechnikerist zuständig für die elektronischenFahrzeugkomponenten jüngererKraftfahrzeuge. Den zerknautschtenKotflügel eines Oldtimers beult derLackierermeister aus oder erneuertihn wie den von einem modernenFahrzeug.

Er lässt ebenso einen historischenTraktor oder Lastwagen im vollenGlanz erstrahlen, als wäre er geradeneu ausgeliefert worden, und in sei-ner Werkstatt wird auf Wunsch auchein Airbrush-Gemälde auf eineMotorhaube gezaubert oder auf ei-nen Motorradtank, um ein Fahrzeugfür seinen Besitzer einmalig zu ge-stalten.

Dieter Essigbeck ist das Arbeiten

mit herkömmlichen Methoden undMaterialien ebenso vertraut wie mitneuzeitlichen. In den vergangenenJahren haben drei Auszubildende beiihm ihr Handwerk gelernt.

Als nächste Investition steht dieUmstellung von Acryl- auf Wasser-lacke an. Karosseriebau Essigbeckbedient private Kunden markenun-abhängig und erledigt auch regel-mäßig Karosserieinstandsetzungenfür Kraftfahrzeugwerkstätten.

Der Service beginnt mit dem Ab-schleppen von liegen gebliebenenFahrzeugen, bei Bedarf zu jeder Ta-ges- oder Nachtzeit. In einem 600Quadratmeter großen Teil der Be-triebsräume überwintern die Eheleu-te Essigbeck außerdem Caravans vonSommercampern.

Dieser Gebäudeteil samt Neben-räumen könnte auch von Interessen-ten anderer Geschäftsfelder gemietetwerden.

„Ihren Oldtimer restaurieren wirmit der gleichen Sorgfalt wie wirden neuen Wagen warten undseine Karosserie instand setzen“,verspricht Ute Essigbeck von derKarosseriebau Essigbeck GmbHaus Obernheim.

25-jähriges Jubiläum Karosseriebau Essigbeck GmbH

Breit gefächert

Damit übernahm er eine Vorrei-terrolle, denn vor 25 Jahren lautetedie weit verbreitete These: „DerKunde erhält das fertige Produkt,seine Herstellung hat ihn nicht zuinteressieren.“

Max Heinzelmanns Philosophiedagegen lautet: „Wir haben nichtszu verbergen. Wir verarbeiten dasBeste, das die Natur hervorbringt,unverfälscht. Selbst Konservierungs-stoffe haben in unserer Schokoladekeinen Platz, denn sie ist ein exklusi-ves Lebensmittel, welches das Lebenwahrer Genießer ungleich ange-nehmer macht. Und dabei dulde ichkeine Kompromisse.“

So berichtet er dann auch stolz vonStammkunden aus Stuttgart und vonder Schwäbischen Alb, die sich regel-mäßig mit seinen erlesenen Schoko-ladenkreationen verwöhnen. Er freutsich ferner besonders über Lecker-mäuler aus Luxemburg, die nicht imnahen Belgien kaufen, sondern beiihm in Alpirsbach.

So ist sein Konzept von der Schau-Confiserie, in der die Besucher hinterder Glaswand jeden Handgriff derHerstellung verfolgen können, zumErfolgsrezept geworden in einerKonditorei am Ortsrand von Alpirs-bach-Ehlenbogen, inmitten von Fel-dern und Wiesen.

Zum Arbeitsablauf berichtet MaxHeinzelmann: „Ohne meine FrauMaria, sie ist die gute Seele des Hau-se, wäre das alles nicht möglich. Sieleitet all die Bereiche nach der Pro-duktion von Schokoladetafeln, Prali-nen, Nikolausen, Osterhasen und an-deren Skulpturen sowie Schaustü-cken. Das beginnt beim Verpackender Leckereien und reicht bis zumVerkauf im Ladengeschäft sowie al-ler anfallenden Büroarbeiten.“

Insgesamt beschäftigt Max Hein-zelmann sechs Personen in den ver-schiedenen Bereichen. Auf die Aus-bildung von Nachwuchs angespro-

„Ich gründete meine Schau-Confi-serie 1982 in einem Haus außer-halb von Alpirsbach-Ehlenbogen“,berichtet Konditormeister MaxHeinzelmann.

25-jähriges Jubiläum Max Heinzelmann

Nichts zu verbergen

chen bedauert er: „Wir arbeiten hierausschließlich mit Schokolade. Da-mit könnte ich dem Berufsbild desKonditors nur zu einem kleinenBruchteil gerecht werden. Auch inder überbetrieblichen Ausbildungkönnten alle anderen Bereiche nichtausreichend gelehrt werden. So ver-zichte ich auf Auszubildende.“

Dafür freut sich der Confiseur um-so mehr über den Berufswunsch vonSohn Frederik: „Er ist 16 und macht

gerade die mittlere Reife. Danachwill er eine Konditorlehre beginnenund hat auch schon den Wunsch ge-äußert, das Geschäft einmal weiter-zuführen.“

Und Max Heinzelmann weiß wei-ter zu berichten: „Schon als Elfjähri-ger hat er sich in der Schule für dashauswirtschaftliche Fach mit Kochenund Backen entschieden und michdamit überrascht. Daheim hilft erauch stets gerne in der Küche mit.“

Gerade ausländische Lieferantenprofitieren zurzeit von einem er-starkten Real. Die Importe legten2006 um mehr als 20 Prozent zu.Auch für 2007 werden zweistelligeSteigerungsraten in Aussicht gestellt.

Hauptausfuhrgüter Deutschlandssind Maschinen (23,9 Prozent), Kfz-Teile (14,7 Prozent), chemische Vor-erzeugnisse (11,3 Prozent) sowieElektrotechnik (7,3 Prozent) undElektronik (6,7 Prozent).

Die Branchen Kfz-Zulieferindus-

trie, Maschinenbau und Metallverar-beitung, Elektrotechnik beziehungs-weise Elektronik verzeichneten hoheWachstumsraten in den vergangenenJahren. Für diese Branchen bietetBrasilien auch für das Handwerkinteressante Kooperationsmöglich-keiten.

Im Rahmen der Wirtschaftsdele-gationsreise des Handwerks mitKontakt- und Kooperationsbörsen,die vom 1. bis 8. Juli 2007 unter Lei-tung von Wirtschaftsminister ErnstPfister nach São Paulo, Curitiba undSalvador, Brasilien geht, findet derWirtschaftstag Brasilien am 27. März2007 im Haus der Wirtschaft in Stutt-gart von 16 bis 19 Uhr statt.

Er dient der Vorbereitung der teil-nehmenden Unternehmen, ist aberauch als Informationsveranstaltung

für an Brasilien interessierte Hand-werksbetriebe in Baden-Württem-berg gedacht.

Um Sie umfassend zu informierenund gegebenenfalls Ihr geschäftlichesEngagement in Brasilien vorzuberei-ten, stehen Themen wie der Umgangmit brasilianischen Gesprächspart-nern, interkulturelle Besonderhei-ten, der Erfahrungsbericht zweierUnternehmer, aber auch generelleInformationen zu Brasilien auf derTagesordnung.

Die Teilnahmegebühr beträgt proPerson 50 Euro zzgl. der gesetzlichenMehrwertsteuer.

Ausführliche Informationen erhal-ten Sie bei Handwerk International,Frau Gabriele Hanisch, Tel.0711/1657-241, E-Mail: [email protected].

Die brasilianische Wirtschafterreichte 2006 mit rund drei Pro-zent ein etwas höheres Wachstumals noch im Vorjahr. Auch die Pro-gnosen für 2007 gehen weiter voneiner leichten Steigerung auf einenBIP-Zuwachs von 3,5 Prozent aus.

Haus der Wirtschaft

Wirtschaftstag Brasilien

Impulse zu setzen für eine Europa-politik, die vor allem auch den Be-darf kleiner Unternehmer in denBlick nimmt, also solcher mit bis zu50 Beschäftigten, ist das ausgewiese-ne Ziel der Veranstaltung. In diesemSinne ist der Titel „Chancen undHerausforderungen für Handwerks-und Kleinbetriebe im europäischenBinnenmarkt“ zu verstehen.

Am 16. und 17. April 2007 findetin Stuttgart die 4. EuropäischeKonferenz für Handwerker undKleinunternehmen statt. Über1.000 Teilnehmerinnen und Teil-nehmer werden erwartet, darunterEU-Vizepräsident Verheugen undBundeskanzlerin Merkel.

Drei parallel laufende Workshopsdienen dazu, ausgewählte Themenaus den Bereichen Bildung, Markt-entwicklung und Gestaltung desUnternehmensumfeldes intensiver

zu erörtern. Kurz gefasst: Menschen,Märkte, Strukturen.

Auch an politischer Prominenzwird es nicht fehlen. Bundeskanzle-rin Angela Merkel, der Vizepräsi-dent der Europäischen KommissionGünter Verheugen, Bundeswirt-schaftsminister Michel Glos sowieder Ministerpräsident des LandesBaden-Württemberg, Günther Oet-tinger, haben ihr Erscheinen zuge-sagt. Die Konferenz ist damit einehervorragende Gelegenheit für dasHandwerk, öffentlichkeitswirksamfür sich zu werben, seine Vielseitig-keit und seine Leistungen darzustel-len und seine Erwartungen an einemittelstandsgerechte Europapolitikzu formulieren.

Studie der Informationsagentur Mittel- und Osteuropa GmbH

Polnische Arbeitskräfte in Deutschland

Zwar ist Polen bereits vor dreiJahren der Europäischen Union bei-getreten, doch schränkt die Bundes-republik Deutschland bis heute denZugang für polnische Erwerbstätigezum deutschen Arbeitsmarkt ein.

Der Sinn der Beschränkung istsehr umstritten, zumal die RepublikPolen kürzlich ihren Arbeitsmarktfür Erwerbstätige der alten EU-Staa-ten vollständig geöffnet hat undDeutschland als Ziel polnischer Ar-beitsmigranten in den letzten Jahrenan Attraktivität verlor.

Der deutsche Arbeitsmarkt profi-tiert bislang nicht von der Abwande-rung Hochqualifizierter aus Polen,obwohl solche Migranten dringend

benötigt werden. Zwischen August2000 und Ende 2004 wurden lediglich909 „Green Cards“ an polnische IT-Fachkräfte vergeben.

Wie sieht die Abschottung desdeutschen Arbeitsmarktes genau ausbeziehungsweise welche Zugangs-möglichkeiten haben polnische Er-werbstätige zum deutschen Arbeits-markt?

Dürfen sich Selbstständige in derBundesrepublik niederlassen? Kön-nen Dienstleistungen grenzüber-schreitend erbracht werden? Wiekann ein deutscher Arbeitgeber einepolnische Arbeitskraft anstellen?Wie sieht es mit der Sozialversiche-rung aus? Aufgrund diverser Neure-

gelungen für den Arbeitsmarktzu-gang für EU-Bürger aus Mittel- undOsteuropa im nationalen Recht so-wie auf EU-Ebene ist die bestehendeRechtslage äußerst komplex.

Die Studie „Polnische Arbeits-kräfte in Deutschland. Arbeits- undBeschäftigungsmöglichkeiten in The-orie und Praxis“ versucht diese undähnliche Fragen zu beantworten. Eswerden die politischen, wirtschaft-lichen und rechtlichen Rahmenbe-dingungen für die Beschäftigung vonpolnischen Arbeitskräften sowohltheoretisch als auch anhand prakti-scher Beispiele erläutert.

Die Studie kann unterwww.imoe.com abgerufen werden.

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Deutsche Handwerks Zeitung7. April 2007 / Nummer 7 3Das Handwerk in der Region

’DHZ‘: Herr Dr. Eisert, die Dienst-leistungsrichtlinie, das AllgemeineGleichbehandlungsgesetz oder etwadie oft als Ärgernis empfundene wirt-schaftliche Betätigung von Gemein-den mit ihren Bauhöfen sind The-men, mit denen sich das Handwerkhat auseinandersetzen muss.

Vor allem die Vollendung des EU-Binnenmarktes wird sicherlich eineder größten Herausforderungen sein,denen sich das Handwerk künftigwird stellen müssen. Wie sehen Siediese Entwicklung?

Am 2. April 2007 hat Dr. JoachimEisert sein Amt als neuer Haupt-geschäftsführer der Handwerks-kammer Reutlingen angetreten.Die ’DHZ‘ sprach mit ihm überwichtige Themen, mit denen sichdas Handwerk – und damit auchdie Handwerkskammer – wird aus-einandersetzen müssen.

Dr. Joachim Eisert neuer Hauptgeschäftsführer

Herausforderungen der Zukunft

Dr. Joachim Eisert: „Wir müssen unseren Betrieben deutlich machen, dasswir ihre Interessen gegenüber der Politik vertreten.“

„Die Vollendung des EU-Binnenmarktes wird sicherlich eine der größtenHerausforderungen sein, denen sich das Handwerk künftig wird stellenmüssen.“

Eisert: Hier ist man – was die Ein-schätzung der Chancen angeht – nachmeiner Meinung bislang zu optimis-tisch gewesen. Wenn ich nur an dieVollendung der Arbeitnehmerfreizü-gigkeit im Jahr 2011 denke oder andie Konkurrenz durch Billigunter-nehmer und Scheinselbstständige.Diese Problematik muss in Zukunftdeutlich stärker herausgestellt wer-den, um sie gemeinsam mit denDachorganisationen zu lösen.

Gerade an einem solchen Beispielwird dann aber auch deutlich, wiewichtig die Gesamtheit der Organisa-tionen des Handwerks ist, denn eineHandwerkskammer alleine kann die-se Probleme nicht angehen.

Die von mir genannten Entwick-lungen in der EU haben ja auch un-mittelbare Auswirkungen auf die so-zialen Sicherungssysteme unseresLandes. Diese Systeme sind nichtglobalisiert, werden vielmehr durchim Inland beitragspflichtige Arbeits-plätze finanziert und gerade deshalbmuss auch ein solches Thema be-dacht werden, wenn man an Globali-sierung und an die internationaleVollendung von Märkten denkt.’DHZ‘: Inwieweit wird sich dieseEntwicklung denn auf andere wichti-ge Bereiche der Wirtschaft auswir-ken; zum Beispiel in der Berufsaus-bildung?Eisert: Das lässt sich sehr gut an ei-nem Beispiel verdeutlichen. Wennnach Vollendung der Freizügigkeitetwa ein gut deutsch sprechenderpolnischer Fliesenlegermeister zum

gleichen Tarif wie ein Lehrling zu be-kommen ist, dann müssen wir uns na-türlich auch mit der Frage befassen,wohin eine damit verbundene Lohn-abwärtsspirale führen kann. Ganzabgesehen davon, dass die ThemenAus- und Weiterbildung im Hand-werk eine herausragende Bedeutunghaben.

Besorgnis erregend war in diesemZusammenhang ja auch die Entwick-lung der Zahlen bei den Meisterprü-fungen in den letzten Jahren. Von1994 bis 2004 gab es einen Rückgangum 60 Prozent. Zum Glück hat dieHandwerkskammer Reutlingen die-sen Prozess im vergangenen Jahr vor-erst stoppen können. Insgesamt mussman aber konstatieren, dass immerweniger junge Leute bereit sind,sich für den Meister weiterzuqualifi-zieren.’DHZ‘: Welche Gründe hat dieserRückgang?

Eisert: Das liegt einerseits daran,dass man die meisterpflichtigenHandwerke gegen unseren wohlbe-gründeten Widerstand reduziert hat.Andererseits liegt es auch daran, dassAbsolventen der Lehrlingsausbil-dung diesen Schritt einfach nichtmehr wagen.Deshalb muss unter anderem auchdafür gesorgt werden, dass die Schu-len für die notwendige Ausbildungs-reife sorgen. Die Meisterausbildungist nicht zuletzt wegen der anstehen-den Betriebsübergaben wichtig, abersie ist auch für die notwendige tech-nologische, ja innovative Weiterent-wicklung des Handwerks notwendig– nicht zuletzt auch zur Sicherung derArbeits- und Ausbildungsplätze.

Eine weitere Aushöhlung des Meis-ters kann allerdings wieder durch dieEU drohen. Ich denke da an dieRichtlinie zur Anerkennung vonBerufsqualifikationen: Hier sollDeutschland Standards anerkennen,die weit unter dem deutschen Meis-terabschluss liegen. Das können wirnicht zulassen. Hier muss nachge-bessert werden.’DHZ‘: Ein weiteres wichtiges The-ma ist die Schwarzarbeit.Eisert: Richtig. Das sehr renom-mierte Institut für angewandte Wirt-schaftsforschung in Tübingen hat vorzwei Jahren ausgerechnet, dass inBaden-Württemberg 16 Prozent derBevölkerung, die älter als 14 Jahresind, sich in der Schattenwirtschaftregelmäßig betätigen. Wenn man das herunterbricht auf dieSchwarzarbeit im Handwerk, dannbleiben im Kammerbezirk rund35.000 Schwarzarbeiter mit einemvermuteten Jahresumsatz von jeweils25.000 Euro übrig. Wenn man das ins Verhältnis setzt zuden verhängten Bußgeldern, dann tutsich ein deutliches Missverhältnisauf. Jedenfalls ist dieses Thema eineDaueraufgabe.’DHZ‘: So viel zu den Risiken. Wosehen Sie Chancen für das Hand-werk?Eisert: Chancen sehe ich mit Sicher-heit in den erneuerbaren Energien.Durch die Themen Energieeinspa-rung, Klimawandel oder insgesamtden Bereich des Verbraucherschut-zes kann man erwarten, dass dieKonsumenten auf die Qualitätswaredes Handwerks wieder mehr Wert le-gen. Hinzu kommt die wichtige Kun-dengruppe der Senioren, die alleinaus demografischen Gründen in Zu-kunft stark zunehmen wird.In diesem gesamten Umfeld müssenwir auch unseren Betrieben deutlichmachen, dass wir ihre Interessengegenüber der Politik vertreten –auch wenn wir immer wieder Rück-schläge hinnehmen müssen.Nach meiner Überzeugung ist es des-halb auch wichtig, die Kreishandwer-kerschaften mit einzubeziehen, diefür mich ein unverzichtbarer Be-standteil des Handwerks vor Ortsind. Insgesamt nimmt die gesetzli-che Pflichtmitgliedschaft die Kam-mer und ihre Mitarbeiter in eine be-sondere Verantwortung.Jeder Betrieb, der sich Rat suchendan die Kammer wendet, soll von denMitarbeitern so betreut werden, dasser hinterher sagen kann: Die Kam-mer ist gut und notwendig.

Der Bundesrat hat dem Gesetzesent-wurf zum Pfändungsschutz für dieprivate Altersvorsorge zugestimmt.Gut für Betriebsinhaber, denn künftigwird ihre Alterssicherung im Falleeiner Insolvenz ähnlich geschütztsein wie Renten aus der gesetzlichenRentenversicherung, Betriebsrentenoder Beamtenpensionen.Die Verbesserung des Pfändungs-schutzes der Alterssicherung vonSelbstständigen geht auch auf die In-itiative des Zentralverbandes desDeutschen Handwerks (ZDH) zurück.Insbesondere bei der Einbeziehungder Hinterbliebenenrenten in denPfändungsschutz und der Erhöhungder Pfändungsfreibeträge hat dieBundesregierung die konkreten Vor-schläge des Handwerks berück-sichtigt.Damit der Pfändungsschutz ange-wendet wird, muss der Altersvorsor-gevertrag bestimmte Auflagen erfül-len. So muss geregelt sein, dassLeistungen aus der Vorsorge in regel-mäßigen Zeitabständen und lebens-lang ausgezahlt werden, dass sienicht vor Vollendung des 60. Lebens-jahres oder nur bei Eintritt der Be-rufsunfähigkeit gewährt werden. Überdie Ansprüche aus dem Vertrag darfnicht vorzeitig verfügt werden undsie dürfen nicht zugunsten von Drit-ten – mit Ausnahme der Hinterbliebe-nen – abgeschlossen werden. Darü-ber hinaus darf keine Zahlung einerKapitalleistung, ausgenommen eineZahlung für den Todesfall, vereinbartwerden. Die Höhe des Vorsorgekapi-tals, das vor der Pfändung geschütztist, erhöht sich mit zunehmendemLebensalter. Der Aufbau einer Alters-sicherung bis zu einer Gesamtsummevon 238.000 Euro ist möglich.

Selbstständige

Renten bessergeschützt

Gemeinde Loßburg

Der Gemeinderat der Gemeinde Loß-burg hat am 13. Februar 2006 in öf-fentlicher Sitzung beschlossen, denBebauungsplan „Bahnhofstraße I“auf Gemarkung Loßburg-Rodt öffent-lich auszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum 26. April 2007 auf dem RathausLoßburg, Hauptstraße 50, Zimmer 17(bei Herrn Wössner), in 72290 Loß-burg, ausgelegt.

Gemeinde Dormettingen

Der Gemeinderat der Gemeinde Dor-mettingen hat am 6. März 2007 inöffentlicher Sitzung beschlossen, denBebauungsplan „Mühlweg I“ in Dor-mettingen öffentlich auszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum 23. April 2007 im BürgermeisteramtDormettingen, Wasenstraße 38,72358 Dormettingen, ausgelegt.

Service

Bebauungspläne

Wer heute nicht ausbildet, hatmorgen keine Facharbeiter!

Europäische Handwerkskonferenz

Die 4. europäische Konferenz fürHandwerk und Kleinunternehmenfindet am 16. und 17 April in Stutt-gart statt. Veranstalter ist die EU-Kommission. Der ZDH ist alsPartner in die Organisation einge-bunden. Die Handwerkskonferenzist offizieller Teil der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Handwerk undPolitik wollen auf der Basis einespolitischen Aktionsprogramms die Weichen für eine zukunftsfähigeHandwerkspolitik stellen. Weitere Informationen finden Sie hier:http://www.zdh.de/ europaeische-handwerkskonferenz-2007.html.

Er führte es bis 1949. Zu seinemEntsetzen musste er erleben, wiefranzösische Besatzungssoldaten inden letzten Kriegstagen von 1945nicht nur sein Haus Marktplatz 36,sondern auch weitere einschließlichder Kirche in der Geschäftsstraße inFreudenstadt in Brand steckten.

„Wie die anderen Geschäftsleuteverkaufte er daraufhin seine Erzeug-nisse in einer eilends gezimmertenprovisorischen Einkaufszeile ausHolzbuden. Gebacken wurde müh-sam in der häuslichen Küche meinerGroßmutter“, erinnert sich GudrunDonder. Nach dem Tausch desGrundstücks wurde das Geschäft amneuen Ort, Marktplatz 33, wiederaufgebaut und konnte zu Pfingsten1952 eröffnet werden. „Doch Groß-vater durfte das nicht mehr erleben“,bedauert Gudrun Donder, „er starb1949, gerade an dem Tag, als die Bau-

genehmigung erteilt wurde.“ Nunübernahm sein Sohn, Konditormeis-ter Otto Kläger, das Geschäft undführte es bis 1986. Neben Süßgebäckwerden vor allem Torten nach über-lieferten Rezepten gefertigt, Prali-nen, Schokoladefiguren für den sai-sonalen Bedarf zu Weihnachten undOstern wie auch Hund, Pilz, Eich-hörnchen und weitere Motive wäh-rend des ganzen Jahres.

Die Inhaberin seit 1987, Konditor-meisterin Gudrun Donder, achtet da-bei noch genau so auf Qualität derZutaten wie zuvor ihr Vater undGroßvater. „Wir stellen unsere Pro-dukte selbst her, nur so können wirfür ihre Qualität garantieren“, äußertsie kritisch und stolz. Sie hat ihr Ge-schäft 1989 gründlich renoviert unddamit den neuen Anforderungen an-gepasst.

Derzeit, 100 Jahre nach der Be-triebsgründung, beschäftigt sie vierPersonen in den verschiedenen Be-reichen, eine davon ist Auszubilden-de zur Konditorin. Insgesamt wurdenim Betrieb wohl 100 Lehrlinge ausge-bildet.

„Mein Großvater, Konditor-meister Hugo Kläger, gründete dasGeschäft 1907 in Freudenstadt“,berichtet die heutige InhaberinGudrun Donder.

100 Jahre Konditorei Kläger

Garantierte Qualität

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Deutsche Handwerks Zeitung4 7. April 2007 / Nummer 7Das Handwerk in der Region

„Emil Brunner gründete 1907einen Steinmetzbetrieb in Straß-berg“, berichtet Inhaber KlausBrunner, „bald waren pietätvolleGrabmale sein Hauptwirtschafts-zweig.“

Doch das Angebot von „BrunnerGrabmale Natursteine“ umfasst dieganze Palette dieses künstlerischenHandwerks. Außentreppen aus Na-turstein mit verschieden gestaltetenOberflächen gehören ebenso zumRepertoire wie Bodenbeläge undWandverkleidungen im Inneren vonHäusern. Klaus Brunner versichert:

„Mit modernen Bearbeitungsmaschi-nen fertigen wir Fenstersimse und -bänke wie auch Küchenplatten exaktnach Vorgabe.“ Der Gründer, Stein-metz- und SteinbildhauermeisterEmil Brunner, führte den Hand-werksbetrieb bis 1954. Dann über-nahm sein Sohn Emil bis 1983. Des-sen Sohn Klaus führt ihn seither.Dessen voraussichtlicher NachfolgerKevin wird ab Herbst 2007 in Frei-burg die Meisterschule besuchen. Erlegte 2005 die Gesellenprüfung alsdritter Landessieger ab.

1971 verlegte Emil Brunner, derzweite Inhaber, den Firmensitz von

Straßberg nach Albstadt-Ebingen.1980 baute er außerdem eine größereWerkstatt, die heute Säge- undSchleifstätte für Natursteine ist.

Nachfolger und heutiger InhaberKlaus-Dieter Brunner übernahm1990 das Betriebsgelände der FirmaGeorg Roll, Bildhauer in Albstadt.Dort befindet sich heute die Schrift-hauerei für Grabmale.

Gegenwärtig, im 100. Jahr des Be-stehens, sind zwei Steinmetzgesellenim Betrieb beschäftigt. In der Ver-gangenheit wurden zahlreiche Lehr-linge ausgebildet. Kevin Brunner willdiese Tradition fortführen.

100 Jahre Brunner Steinmetzbetrieb

Pietätvolle Grabmale

Präsident Joachim Möhrlezeichnete zunächst den Werde-gang Henningers nach. Der

ausgebildete Rundfunk- und Fern-sehtechniker absolvierte ein Studiummit Abschluss zum staatlich geprüf-ten Techniker für Elektrotechnik undanschließend als technischer Be-triebswirt an der Westfalen-Akade-mie in Dortmund.

1971 begann er dann als betriebs-wirtschaftlicher Berater seine Arbeitbei der Handwerkskammer Reutlin-gen; nach kurzer Zeit übernahm erdie Verantwortung für den gesamtenWeiterbildungsbereich.

Er begründete den Auf- und Aus-bau der Bildungseinrichtungen inden fünf Landkreisen des Kammer-bezirks, was Ehrenpräsident Gün-ther Hecht in seiner Rede besondershervorhob. Er war es auch, der dar-auf hinwies, dass Henninger quasiBauherrenvertreter beim Bau derKammer und des Bildungs- undTechnologie-Zentrums in Tübingen(jetzt Bildungsakademie) gewesensei.

Hauptgeschäftsführer RolandHaaß sprach Henninger seinen per-sönlichen Dank aus. Als er sein Amt

Über 35 Jahre war Hans-PeterHenninger derjenige, der maßgeb-lich die Bildungseinrichtungen derHandwerkskammer Reutlingenvorangebracht hatte. Jetzt wurdeer in einer kleinen Feierstunde inder Bildungsakademie Tübingenin die Altersteilzeit verabschiedet.

Abschied

Hans-Peter Henninger geht in den Ruhestand

Hans-Peter Henninger hatte maßgeblich die Bildungseinrichtungen derHandwerkskammer Reutlingen vorangebracht. Foto: Bouß

übernommen habe, sei Henninger ei-ner der wertvollsten Mitarbeiter ge-wesen, der ihn in den gesamten The-menkomplex der Aus- und Weiter-bildung eingeführt habe.

An den Bedürfnissen derHandwerker orientiert

Darüber hinaus sei es Henningergelungen, die Bildungseinrichtungender Kammer so auszurichten, dass sieden speziellen Bedürfnissen derHandwerker gerecht wurden. Letzt-endlich habe er die Bildungsein-

richtungen zu dem gemacht, was sieheute sind.

Henninger dankte in seiner sehrpersönlichen Rede schließlich allen,die seine Arbeit in den vergangenenJahren begleitet hatten. Der Weg seizwar steinig gewesen, aber letztend-lich sei es gelungen, gemeinsam sehrgute Bildungsprodukte auf den Wegzu bringen. Auch künftig werde esdarauf ankommen, flexibel auf denMarkt zu reagieren, wobei insbe-sondere das Stichwort „Zertifizie-rung“ eine bedeutende Rolle spielenwerde.

Das Programm unterstreicht dieBedeutung lebenslangen Lernens,damit insbesondere Klein- undMittelbetriebe die Chancen derWeiterbildung stärker nutzen.

Im Rahmen des Programms sindfür Ungelernte der Arbeitsentgeltzu-schuss und gegebenenfalls in Kombi-nation mit der Förderung vonWeiterbildungskosten auch für Älte-re vorgesehen. Gefördert werden

können Personen, die von ihrem Ar-beitgeber für die Dauer der Qualifi-zierung unter Fortzahlung des Ar-beitsentgelts freigestellt werden. DerArbeitsentgeltzuschuss wird dem Ar-beitgeber gewährt; die Weiterbil-dungskosten werden an den Arbeit-nehmer gezahlt.

Zukünftig sollen Beschäftigte be-reits ab dem 45. Lebensjahr und inBetrieben mit weniger als 250 Be-schäftigten gefördert werden kön-nen. Dadurch wird der in Frage kom-mende Personenkreis erweitert.

Qualifizierte Mitarbeiter sindwichtig zum Erhalt der Wettbewerbs-fähigkeit. Sie sind flexibel einsetzbar,neuen Anforderungen und veränder-ten Arbeitsplatzbedingungen bessergewachsen.

Dort, wo die Qualifikation derMitarbeiter nur teilweise den Be-

dürfnissen des Betriebs entspricht,haben die Unternehmen jetzt dieChance, mit finanzieller Unterstüt-zung diese Defizite durch Qualifizie-rung auszugleichen.

„Zukunft durch Weiterbildung“ istdas Motto dieses Programms zurVermeidung von Entlassungen, Ver-besserung der Beschäftigungschan-cen und Beschäftigungsfähigkeit derArbeitnehmer und zur Verringerungdes Fachkräftemangels.

Flyer zu diesem Programm findenSie im Internet unter www.arbeits-agentur.de (Informationen für Ar-beitgeber/Geldleistungen/beruflicheWeiterbildung/SonderprogrammWegebau 2007). Unternehmen kön-nen sich in Fragen zur Umsetzungdes Programms an den Arbeitgeber-service der zuständigen Agentur fürArbeit wenden.

Vorstand und Verwaltungsrat derBundesagentur für Arbeit (BA)haben ein Programm zur Unter-stützung der Qualifizierung vonGeringqualifizierten und älterenArbeitnehmern in Betriebenbeschlossen und hierfür im Haus-halt der BA Mittel in Höhe vonrund 200 Millionen Euro zur Ver-fügung gestellt.

Weiterbildung Geringqualifizierter und älterer Arbeitnehmer

Zukunft durch Fortbildung

Der Betriebsgründer hat Äxte,Hacken, Schaufeln, Tür- und Torbe-schläge sowie Hufeisen für Pferdeund Ochsen von Hand geschmiedetund die Tiere auch beschlagen.Außerdem baute er Wagen.

Er stellte damals auch die Holz-kohle zum Erhitzen des Stahls selbstim Kohlenmeiler her. Bis nach demZweiten Weltkrieg beschäftigte ermehrere Gesellen und bildete Lehr-linge aus. „Mit zunehmender Indus-trialisierung verlor das traditionelleSchmiedehandwerk jedoch zuneh-

mend an Bedeutung“, berichtet derheutige Inhaber.

„Der Betriebsnachfolger von1956, mein Vater Georg FriedrichMockler, beschlug noch Reitpferdefür private Auftraggeber und Reit-vereine, ansonsten gab es mit Ham-mer und Amboss nur noch gelegent-lich etwas zu tun und das Schmiede-feuer loderte nur selten. So wur-den, als der heutige BetriebsinhaberGeorg Mockler,ins Berufsleben ein-trat, bald mehr und mehr Landma-schinen instand gesetzt.“

Er machte dann auch keine Aus-bildung zum Schmied, sondern gleichzum Landmaschinenmechaniker.Von 1985 bis 1986 besuchte er weiterdie Meisterschule in Breisach, legtedie Meisterprüfung ab und arbeitetebis 1988 im Lkw- und Fahrzeugbau.„Dabei konnte ich vielfältige Kennt-

nisse und Fertigkeiten erwerben, diemir heute sehr wertvoll sind“, resü-miert er.

Georg Mockler fertigt heute, im100. Jahr seit der Betriebsgründung,maßgeschneiderte Kranaufbautenauf Forstmaschinen und spezielleFrontladerkonsolen für ältere Trak-toren. Seine Kunden sind privateWaldbesitzer und Holzrückunterneh-mer. Er baut Anhänger und wartetund repariert Forstmaschinen ver-schiedener Hersteller wie auch ande-re Maschinen bis hin zu Rasen-mähern.

Die ehemalige Schmiede wurdebereits 1986 abgebrochen und als Re-paraturwerkstatt neu aufgebaut.Ehefrau Waltraud führt heute dasBüro und hält Georg Mockler damitden Rücken frei für seine Arbeit anden Maschinen.

„Großvater Georg Mockler warSchmiedemeister, als er sich 1907selbstständig machte. Heute istder Betrieb in Seewald auf Land-und Forsttechnik spezialisiert“,berichtet Georg Mockler, Inhaberin dritter Generation.

100 Jahre Landmaschinenmechanikerbetrieb Mockler

Von Äxten und Forstmaschinen

Einige berichten von vielen Kon-takten, andere klagen über schlep-pende Resonanz. Einig sind sich alledarin, dass die Messe zu lange geöff-net hatte, vor allem am Freitag- undSamstagabend.

Die KS-System GmbH ausSchopfloch ist sehr zufrieden. „DasInteresse war riesig. Wir haben hun-derte Gespräche geführt“, sagt Ver-kaufsberater Willi Klotz. Er kritisiertjedoch: „Am Wochenende ist zwi-schen 18 und 20 Uhr keiner mehr ge-kommen.“ Die KS-System GmbHhat rund 20 Mitarbeiter und saniertBalkone und Terrassen.

„Wir haben jetzt viele Adressen,die wir abarbeiten müssen“, sagt Bo-ris Wolff, Gebietsleiter der Pfullen-dorfer Tor-Systeme GmbH & CoKG. Das Unternehmen hat rund 130Mitarbeiter und ist auf Torbau spezi-alisiert. „Die IHM ist eine sehr hoch-wertige Messe“, lobt Wolff. „Hierstellen Spezialisten aus. Hier gibt eskeine 0815-Aussteller.“ Lediglich dieAbendöffnung sei „nicht effektiv“.

Wolfgang Hartmaier, Geschäfts-führer der S & K GmbH aus Burla-dingen-Melchingen, bestätigt das:„Es bringt nichts, am Freitag- undSamstagabend bis 20 Uhr zu öffnen.“Unabhängig davon sei die IHM gutgelaufen, auch wenn er nicht viel ver-kauft habe: „Das entscheidet sichmeist nicht sofort. Wir haben ersteinmal Adressen von möglichenKunden gesammelt.“ Die vier Mitar-beiter der S & K GmbH fertigen Ka-mine, Kachelöfen und Backhäuser.

„Sehr interessante Gespräche“ hatAndreas Schmidt geführt, Verkaufs-leiter der Walter Finkbeiner GmbHaus Freudenstadt. Das Unternehmenbaut mobile Pkw-Hebebühnen undmobile Radgreifer für Lkw, Busseund Züge. Schmidt konnte sogar ei-nige Vertragsabschlüsse verbuchen,allerdings nur mit Kunden, zu denener schon vor der Messe Kontakt hat-te. „Wir bieten hochwertige Güteran. Da kaufen die Kunden nicht so-fort“, erklärt er. Dennoch fällt seineBilanz nicht nur positiv aus: „WirAussteller sitzen hier sieben Tage.Für uns wäre es angenehm, wenn dieMesselaufzeit kürzer wäre.“

Für die Alu Kaupp GmbH ausPfalzgrafenweiler ist die Messe gene-rell schlecht gelaufen: „Es gab zwarsehr viele Gespräche, aber wenigeAbschlüsse“, sagt Geschäftsführer

Die Aussteller aus dem Kammer-bezirk Reutlingen ziehen eindurchwachsenes Fazit der59. Internationalen Handwerks-messe (IHM) München.

Aussteller auf der IHM aus dem Kammerbezirk

Jubel und Klagen

Peter Kaupp, dessen 13 MitarbeiterWintergärten und Terrassenvergla-sungen bauen.

Einige Kunden holten Angebotevon zehn Ausstellern, berichtet er.„Es ist unfassbar, wie unverschämtmanche sind.“ Vor zehn Jahren habeer 250.000 DM auf der IHM umge-setzt, jetzt seien es 60.000 Euro. Nach19 Jahren zieht Kaupp in Erwägung,im kommenden Jahr nicht wieder aufdie Messe zu kommen.

Karl-Heinz Denner ist sich schonsicher, dass er nach vier Jahren IHMnicht mehr teilnimmt. „Das rechnetsich nicht“, klagt der Inhaber der D& H Metallbau GmbH, deren achtMitarbeiter in Horb Wintergärtenund Vordächer fertigen. Die Gesell-schaft für Handwerksmessen habe inden Hallen zu viele Mitbewerber zu-gelassen. Ungefähr 30 Aussteller bö-ten Wintergärten an, schätzt Denner.

Ein positives Fazit zieht hingegenWinfried Neff, Inhaber von Neff

First-Choice-Diamonds aus Rotten-burg: „Das Ordergeschäft ist relativgut gelaufen“, berichtet er. Seine Fir-ma verkauft ihren Schmuck nur überMessen. Neun Mitarbeiter bearbei-ten nun die Aufträge. Kritisch siehtNeff nur die Öffnungszeiten: „Werwill freitags oder samstags um 19 Uhrnoch etwas ordern?“

Der Text stammt aus der gläsernenRedaktion – einem Gemeinschafts-projekt der Journalisten-Vereinigungder Deutschen Handwerkspresse(jvh), den Nachwuchsjournalisten inBayern (njb) und der DeutschenJournalistenschule München (DJS).Aus der gläsernen Redaktion berich-ten sieben junge Journalisten live vonder Internationalen Handwerksmessein München (8. bis 14. März 2007).Das Projekt wird unterstützt vomBundesministerium für Wirtschaftund Technologie und der GHM Ge-sellschaft für Handwerksmessen.

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Stefan Maier und Handwerk –das passt. Schließlich ist der ge-bürtige Stuttgarter Spross einer

Handwerkerfamilie. Seine Ausbil-dung führte ihn zwar nicht in eineWerkstatt, sondern in die Bank undan die Fachhochschule, aber bald zoges den gelernten Bankkaufmann undstudierten Betriebswirt zurück zumHandwerk: 1995 begann er bei derKammer in Stuttgart als Betriebsbe-rater zu arbeiten. 1999 wechselte eran die Stuttgarter Bildungsakademie,deren stellvertretende Leitung er2003 übernahm.

Der nächste Schritt: Tübingen.Seit 2004 leitet Maier die dort ange-siedelte Bildungsakademie. Am1. April hat Maier nun die Nachfolgevon Hans-Peter Henninger angetre-ten (siehe ’DHZ‘ Nr. 7/2007) undzeichnet seither für sämtliche Bil-dungseinrichtungen im Kammerbe-zirk verantwortlich.

Im Handwerk fühlt er sich wohl,sagt Maier: „Ich arbeite einfach sehrgern mit Handwerkern zusammen.Sie sind konkret, zupackend, ehr-lich.“ Kein Wunder, dass er denengen Kontakt zu den Betriebenschätzt und in Zukunft noch weiter

Deutsche Handwerks Zeitung27. April 2006 / Nummer 8 3Das Handwerk in der Region

Seit 1. April ist Stefan Maier füralle Bildungsakademien im Bezirkder Handwerkskammer Reut-lingen verantwortlich. Ein neuesGesicht ist er aber trotzdem nicht:Bereits seit 2004 ist der 41-JährigeLeiter der Tübinger Bildungs-akademie.

Bildungsakademien

Stefan Maier neuer Leiter

Stefan Maier ist neuer Leiter derBildungsakademien der Hand-werkskammer Reutlingen.

Neuer Name, neues Erscheinungs-bild und neue Inhalte: DasMagazin der Bildungsakademienkönnen Sie unter der Telefon-nummer 07121/2412-325 anfordern.

punkt der Akademien. In beiden Be-reichen gilt: Ohne die Ausbilder derBildungsakademien und ihr Engage-ment geht gar nichts. Das weiß ihrChef – und will den Einsatz seinerMitarbeiter auch in der Öffentlich-keit honoriert wissen. „Unsere Aus-bilder brauchen viel Idealismus. Sieleisten viel für die Qualität im Hand-werk“ – und damit für die Zukunft.

ausbauen will. „Ich bin gern An-sprechpartner und habe immer einoffenes Ohr“, so Maier. Sein Ziel:den Austausch zwischen Den Ausbil-dern in den Bildungsakademien undden Betrieben fördern. Denn derkomme den Lehrlingen und damitdem Handwerk insgesamt zugute,denn: Nachwuchs ist Zukunft.

Nachwuchs werben und den jun-gen Menschen zeigen, dass Hand-werk Chancen bietet, auch das siehtMaier als seine Aufgabe. „Wir wollenqualifizierte junge Menschen gewin-nen.“ Die Antwort auf den erwarte-ten Fachkräftemangel lautet für ihn:Gut ausbilden, sei es in der überbe-trieblichen Ausbildung oder derWeiterbildung, dem zweiten Schwer-

Ob Kfz-Mechaniker oder Friseur: Ander Bildungsakademie Tübingen er-halten Lehrlinge der verschiedenstenhandwerklichen Berufe ihre überbe-triebliche Ausbildung. 15 festange-stellte Ausbilder und eine Vielzahlvon Honorarkräften schulen jährlichgut 4.500 Teilnehmer in 540 Kurs-wochen.Das Wohnheim der Akademie hat in25 Jahren bereits eine Viertel Millionjunger Menschen beherbergt. Ge-wohnt und gegessen wird im Eduard-Spranger-Haus, gearbeitet und ge-lernt in 19 modern ausgestattetenWerkstätten, die sich auf 5.400 m2

Gesamtfläche erstrecken. In denWerkstätten werden praktische Leh-rinhalte vertieft und trainiert. Im Rah-men der dualen Ausbildung durch-laufen die Lehrlinge mehrere dieserPraxiskurse, und nach wie vor giltdie überbetriebliche Ausbildung alsein Garant für das hohe Ausbildungs-niveau im Handwerk.

Überbetriebliche Ausbildung

BildungsakademieTübingen

In den folgenden Bereichen wirddie überbetriebliche Ausbildung inTübingen durchgeführt:• Elektrotechnik• Kfz• Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik• CNC-Technik• Steuerungstechnik• Metallbau• Schweißtechnik• Holztechnik• Friseure und Kosmetik• Maler- und Lackiertechnik• EDV• Bürokaufleute• Gebäudereiniger• Fleischer• Fachverkäufer/-in im Lebens-mittelhandwerk (Fleischerei)

Vom Friseur bis zumFleischer

Im Gegenteil. Rund 80 Prozentder deutschen Betriebe sind als Per-sonengesellschaft organisiert. Mitder sogenannten Thesaurierungs-rücklage will die Regierungskoalitionnun einen Anreiz zum Verbleib vonKapital im Unternehmen schaffen,um so die Eigenkapitalausstattungder Personenunternehmen zu stär-ken.

Gerade sie werden allerdings nurin geringem Unfang von Steuerent-lastungen durch diese Regelung pro-fitieren können. Sie werden vielmehrvon den Maßnahmen zur Gegenfi-nanzierung – wie zum Beispiel der

Absenkung der Grenze für gering-fügige Wirtschaftsgüter oder derStreichung der degressiven „Abset-zung für Abnutzung“ (AfA) – vollgetroffen.

Vor allem bei der Thesaurierungs-rücklage bestehe daher Handlungs-bedarf, so Möhrle, auch wenn er denWillen der Regierung ausdrücklichbegrüße, die Eigenkapitalausstattungder Betriebe zu verbessern.

So wie der Gesetzesentwurf aberformuliert sei, werde diese Rücklagenur für große Personenunternehmenattraktiv sein. Kleine und mittlereUnternehmen dagegen liefen Gefahr,steuerlich sogar noch höher belastetzu werden, da für sie ständig das Risi-ko der Nachversteuerung bestehe.

Der Grund: Entnahmen müssenaus der Thesaurierungsrücklage ge-tätigt werden, ohne auf bereits voll-ständig nach dem Regelsteuersatzversteuertes Altkapital zurückgrei-fen zu können. Was aus der Thesau-rierungsrücklage entnommen wird,muss dann mit 25 Prozent zusätzlich

versteuert werden – in wirtschaftlichharten Jahren käme also eine zusätz-liche Belastung zur bereits bezahltenEinkommenssteuer auf die mittel-ständischen Betriebe zu.

Für das Handwerk sei deswegeneine Nachbesserung unerlässlich, soMöhrle weiter. Es brauche eine flexi-blere Regelung bei der Thesaurie-rungsrücklage, um zum Beispiel Ent-nahmen zur Bestreitung des Lebens-unterhaltes des Betriebsinhabers undseiner Familie ohne steuerlicheNachteile zu ermöglichen. Nur sokönnten möglichst viele Personen-unternehmen und damit der Jobmo-tor Mittelstand von der Unterneh-menssteuerreform profitieren.

In einem Brief hat Möhrle an dieLandtagsabgeordneten im Bezirk derHandwerkskammer Reutlingen ap-pelliert, ihren gesamten politischenEinfluss geltend zu machen, um dasReformvorhaben im anstehendenparlamentarischen Gesetzgebungs-verfahren zielgenau nachzubessern.

„Die Mittelstandslücke dergeplanten Unternehmenssteuerre-form muss geschlossen werden“, for-dert Joachim Möhrle, Präsident derHandwerkskammer Reutlingen.„Die überwiegende Mehrheit derHandwerksunternehmen kann nurin geringem Umfang an den Tarif-senkungen dieser Reform teil-haben.“

Unternehmenssteuerreform

Mittelstandslücke schließen

Bevor die Richtlinie umgesetztwerden könne, so Eisert, müsse derBund noch technische Vorgaben fürdie Nachrüstung von Nutzfahrzeugenerlassen. Vor allen Dingen müsse ge-währleistet sein, dass für alle betrof-fenen Fahrzeuge eine realistischeMöglichkeit zur Nachrüstung inner-halb der neuen Fristen gegeben sei.

Da dies insbesondere für denNutzfahrzeugbereich kaum möglichsei, werde auch ein Aufschub derFahrverbote nicht alle Probleme lö-sen können. Eisert: „Es wird auchweiterhin notwendig sein, für be-stimmte Fahrzeugtypen Übergangs-regelungen vorzusehen. Um das wei-

tere Vorgehen mit den im Kammer-bezirk zuständigen Stellen abzustim-men, werden wir daher in den nächs-ten Tagen Gespräche mit dem Regie-rungspräsidium Tübingen führen.“

Wie Umfragen verschiedenerHandwerksorganisationen gezeigthaben, müssen zirka 25 Prozent derFahrzeuge in den Fuhrparks derHandwerksbetriebe um- oder nach-gerüstet werden. Dabei handelt essich vorwiegend um ältere Fahrzeugemit geringer Kilometerleistung, abermit hohen Standzeiten, beispiels-weise auf Baustellen.

Eisert: „Vor allem für diese Spezi-alfahrzeuge und alle sonstigen Lkwsgibt es zurzeit noch keine Nachrüst-möglichkeiten. Viele Hersteller ste-hen in den Startlöchern, für dieseFahrzeugtypen technische Möglich-keiten zu schaffen, damit die Fein-staubregelungen eingehalten werdenkönnen.“ Zur Vermeidung von Wett-bewerbsverzerrungen hält Eisert je-doch an dem Grundsatz „Nachrüs-tung geht vor Ausnahmeregelungen“fest.

Dr. Joachim Eisert, Hauptge-schäftsführer der Handwerks-kammer Reutlingen, begrüßt dieVerschiebung des aufgrund derFeinstaubrichtlinie vorgesehenenFahrverbotes für ältere Fahrzeugeauf voraussichtlich Anfang 2008.Das verschaffe auch den Hand-werksbetrieben in der Region vor-erst Luft.

Feinstaubfahrverbot

Verschiebung verschafft demHandwerk Luft

Das Bundesministerium für Arbeitund Soziales hat eine kostenloseBroschüre zum Thema „Kündigungs-schutz“ herausgegeben. Sie infor-miert über den allgemeinen und be-sonderen Kündigungsschutz, die or-dentliche und außerordentliche Kün-digung sowie die Beendigung vonbefristeten Arbeitsverträgen.Die Broschüre erklärt anzeigepflichti-ge Entlassungen und Kündigungsfris-ten und zeigt auf, für wen das Kündi-gungsschutzgesetz gilt und wie eswirkt. Im Anhang ist der Gesetzestextwiedergegeben.Die Broschüre kann im Internet be-stellt oder als PDF-Datei herunterge-laden werden unter: www.bmas.bund.de/BMAS/Navigation/Service/publikationen,did=31982.html.

Kündigungsschutz

Neue Broschüre

Wer heute nicht ausbildet, hatmorgen keine Facharbeiter!

Die Wirtschaftszeitschrift ’hand-werk magazin‘ schreibt 2007 zusam-men mit der Signal Iduna GruppeVersicherungen und Finanzen undder Steinbeis-Stiftung erneut denPreis aus. Der Wettbewerb soll hel-fen, Wissenschaft und Handwerk zu-sammenzubringen, damit Hand-

werksbetriebe schnell und umfassendtechnologische Fortschritte nutzenkönnen. Mit dem Seifriz-Preis wer-den gelungene Beispiele für Techno-logietransfer zwischen Handwerkund Wissenschaft ausgezeichnet.

Einsendeschluss für Bewerbungenist der 30. Juni 2007. Ausschreibungs-unterlagen gibt es bei: handwerk ma-gazin, Postfach 15 69, 82157 Gräfel-fing, Telefon 089/898261-0, Fax 089/898261-33, Faxabruf 0 82 47/995210,E-Mail: [email protected] und unter www.seifriz-preis.deoder www.handwerk-magazin.de.

25.000 Euro Preisgeld für Techno-logietransfer zwischen Hand-werksbetrieben und wissenschaft-lichen Institutionen winken denTeilnehmern beim Wettbewerb„Meister sucht Professor“.

Wettbewerb

Meister sucht Professor 2007

Auf Antrag der Friseurinnung Tübin-gen und der damaligen BäckerinnungTübingen (jetzt Neckar-Alb-Fils) konn-te sich die Innungskrankenkasse(IKK) Reutlingen auch auf den Land-kreis Tübingen ausdehnen. Seit dem1. April 1982 ist die IKK auch in Tü-bingen Ansprechpartner in allen Fra-gen rund um die Sozialversicherung.

In den ersten Jahren war die Ge-schäftsstelle zunächst in derSchlachthofstraße, in der Garten-straße, „An der blauen Brücke“ undhat 1998 den heutigen Sitz im Hand-werkerpark im Gebäude der Kreis-handwerkerschaft bezogen.Hervorgegangen ist die IKK im Jahr1914 aus der „Freien Bäckerinnung

Reutlingen“. Bis zum Jahr 1982 wur-den insgesamt sechs Reutlinger In-nungen angeschlossen. Mittlerweilezählt die IKK in den LandkreisenReutlingen, Tübingen, Zollernalb57 Handwerksinnungen und bietet22.000 Versicherten und 2.300 Hand-werksbetrieben alle Leistungen dergesetzlichen Krankenversicherung.

Friseure und Bäcker: 25 Jahre bei der IKK

Page 14: DHZ 2007

Deutsche Handwerks Zeitung4 27. April 2006 / Nummer 8Das Handwerk in der Region

Gemeinde Dormettingen

Der Gemeinderat der Gemeinde Dor-mettingen hat am 6. März 2007 inöffentlicher Sitzung beschlossen, denBebauungsplan „Mühlweg I“ in Dor-mettingen öffentlich auszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum23. April 2007 beim Bürgermeister-amt Dormettingen, Wasenstraße 38,72358 Dormettingen, ausgelegt.

Service

Bebauungspläne

Die Meisterprüfung ist derkrönende Abschluss und dasEnde eines langen Weges“,

sagte Manfred Wildmann, der Vorsit-zende der Prüfungskommission beider Handwerkskammer Reutlingen.37 Kfz-Techniker haben diesen Weghinter sich gebracht und sind nunMeister ihres Fachs. Damit hätten siesich auch zu ihrem Beruf bekannt,sagte Wildmann bei der Zeugnisaus-gabe. Hiermit sind sie nun auf demneuesten Stand der Technik. Undnicht nur das haben die Jungmeistertrainiert: Auch an der Fähigkeit,kompetent zu beraten und Service inhoher Qualität zu bieten, haben siewährend der Ausbildung gefeilt.

So gesehen dürfte dem Erfolg nunnichts mehr im Wege stehen, schließ-lich seien „eine qualifizierte Ausbil-dung auf hohem technischen Niveauund die Ausrichtung auf die Wün-sche des Kunden“ ausschlaggebend,um sich am Markt zu behaupten.

Mit dem Meisterbrief in der Handstehe ihnen nun vieles offen, sei esnun eine Führungsposition in einerFirma oder aber die Selbstständig-keit. „Sie haben einen Meilensteinauf dem Weg in Ihrer beruflichenAusbildung zurückgelegt.“

Geschult wurden sie „an einer derbesten Fachschulen des Landes“, derGewerbeschule Metzingen. Diepunkte mit „hoher Bildungskompe-tenz“, sagte Wildmann. Nicht zuletztdeshalb könnten die jungen Meister„einen optimistischen Blick in dieZukunft wagen“.

Die neuen Kfz-Techniker-Meister

Ioannis Ioakimidis aus 70188Stuttgart, Andreas Göhring aus71083 Herrenberg, Jörg Sindlingeraus 71131 Jettingen, Bekir Isilak aus

In diesem Jahr haben 37 jungeMänner die Prüfung zum Kfz-Techniker-Meister bestanden. Inder Handwerkskammer Reut-lingen erhielten die frischgeba-ckenen Meister ihre Zeugnisse.

Meisterprüfung

37 erfolgreiche Kfz-Techniker-Meister

Die Teilnehmer des Teilzeitkurses.

Die Teilnehmer des Vollzeitkurses.

71336 Waiblingen, Peter Falkenbergaus 72076 Tübingen, Walter Beehund Jörg Alexander Fleischer aus72119 Ammerbuch, Timm Pchalekund Timon Kirchmann aus 72127Kusterdingen, Nikolai Göhner aus72147 Nehren, Markus Fischer aus72160 Horb, Tobias Hiller aus 72221Haiterbach, Benjamin Sautter aus72250 Freudenstadt, Sascha Terendyaus 72336 Balingen, Markus Kiefferaus 72348 Rosenfeld, Udo Staigeraus 72359 Dotternhausen, JensBusch aus 72379 Hechingen, DanielHaug aus 72379 Hechingen/Stein,Jens Henke aus 72406 Bisingen, Ma-rio Peretic aus 72414 Rangendingen,Marc Junger aus 72534 Hayingen,

Cölestin Waidmann aus 72539 Pfron-stetten, Phillip Sumper und MichaelTaraba aus 72555 Metzingen, RainerLaux aus 72585 Riederich, JacobNeumann aus 72622 Nürtingen, Joa-chim Elfes aus 72654 Neckartenzlin-gen, Steve Eugene aus 72658 Bempf-lingen, Danny Uhlig aus 72770 Reut-lingen-Betzingen, Alexander Beutelund Michail Mouchtaridis aus 72793Pfullingen, Marco Rupp aus 72800Eningen, Jürgen Rauscher aus 72820Sonnenbühl, Steffen Jakob aus 73230Kirchheim unter Teck, Albert Wer-ner aus 73252 Lenningen, GiuseppeMorganella aus 73271 Holzmadenund Armin Harscher aus 89613Grundsheim.

Lehrlinge der überbetrieblichenAusbildung der BildungsakademieTübingen haben sich mit Ausbilderund Metzgermeister Edgar Kuhn derPrüfung gestellt – und die Höchst-punktzahl erreicht.

Besser geht’s nicht. Mit diesem Er-gebnis sind Lehrlinge und Ausbilderaus Augsburg zurückgekommen.

Was sie gemeinsam in der überbe-trieblichen Ausbildung in der Wurst-küche der Bildungsakademie Tübin-gen hergestellt haben, hat die stren-gen Prüfer des bayerischen Fleischer-verbands überzeugt – und das aufganzer Linie: die Sahneleberwurst,die Kalbsleberwurst und der grobeFleischkäse erhielten bei der 25. „f“-Qualitätsprüfung jeweils fünf Punkteund damit die Höchstpunktzahl. Ge-testet wurden die Wurstsorten unteranderem auf Aussehen, Konsistenz,Geruch und Geschmack.

Wenn der FleischerverbandBayern sein Qualitätssiegel „f“vergibt, geht es im wahrsten Wort-sinn um die Wurst.

Metzgerlehrlinge in Bayern erfolgreich

Besser geht’s nicht

Manuel Ulmschneider, Staatssekretär Dr. Otmar Bernhard, MathiasFecht, Metzgermeister Edgar Kuhn und Landesinnungsmeister GeorgKleeblatt (v.l.n.r.).

Für ihre Leistung bekamen Kuhnund seine Nachwuchsmetzger Ur-kunden und Medaillen in Augsburgüberreicht.

Und ihre Wurst? Die darf sich mitdem begehrten „f“-Gütesiegelschmücken, das für Wurst in Meister-qualität steht.

Seit 50 Jahren gibt es die Metz-gerei Hofmann in Balingen-Ost-dorf. Das wird mit einem großenFest gefeiert.

Am Sonntag, dem 6. Mai 2007, gibtHelmut Hofmann vor seinem Ge-schäft in Balingen-Ostdorf ein Stra-ßenfest. Bewirtet wird im 300 Perso-nen fassenden Festzelt. Das ist Be-standteil des Partyservice, den er1982 gründete. Seit 1989 wird dieserGeschäftszweig von Ehefrau IngridHofmann wirtschaftlich selbstständiggeführt. In jenem Jahr schaffte sieauch das damals noch kleinere Fest-zelt an, das erst jüngst auf die Größevon 300 Personen erweitert wurde.Ingrids Partyservice bedeutet in Ba-lingen-Ostdorf und Umgebung: DerKunde kann sich daheim mit fanta-sievoll dekorierten kalten Platten be-liefern lassen oder das Fest im gemie-teten Zelt bestellen, in dem dann dasTeam des Partyservice mit allen er-denklichen Köstlichkeiten bewirtet,damit er selbst ungestört mitschlem-men kann. Jede Variante ist möglich.

Im Jahr 1989 hat Helmut Hof-mann auch den vollständigen Umbauseiner Metzgerei fertig gestellt: Die

zuvor räumlich getrennte Wurstkü-che und das Schlachthaus wurden da-bei ins Geschäft integriert. „So kön-nen wir seither viel wirtschaftlicherarbeiten“, freut er sich.

Und erst jüngst wurde die Fassadedes Ladens renoviert und das Dachmit 29 m2 Solarfläche zur Warmwas-serbereitung aufgerüstet. „Seitherhaben sich unsere Heizölkosten halb-iert.“ Ein 3.500 l fassender Speicherhält das heiße Wasser vor, damit es inder Produktion eingesetzt werdenkann.

Helmut Hofmann senior gründetedie Metzgerei 1957. Er führte sie bis1979 und übergab dann an seinenSohn Helmut Hofmann. Zwei Jahrespäter heiratete der seine Frau In-grid, eine gelernte Damenschneide-rin, die inzwischen weit größereKenntnisse im Metzgerhandwerk be-sitzt als in ihrem erlernten Beruf. DasEhepaar Hofmann beschäftigt der-zeit einen Metzgergesellen und zweiVerkäuferinnen. In den vergangenen50 Jahren wurden fünf Lehrlinge aus-gebildet. Helmut Hofmann engagiertsich darüber hinaus seit 1999 auch alsMitglied des Ortschaftsrats und desGemeinderats.

Jubiläum Metzgerei Hofmann

Straßenfest zum 50-jährigenBestehen

Von Rosenfeld-Heiligenzimmernbis nach Moskau: So weit ist derParkettboden der Firma MayerParkett schon gereist. Das Unter-nehmen hat jüngst sein 50-jährigesJubiläum feiern können.

Als Schreinermeister Josef Mayernach dem Zweiten Weltkrieg aus derKriegsgefangenschaft heimkam, be-gann er unverzüglich, einen eigenenBetrieb aufzubauen. 1956 eröffneteer ihn in Rosenfeld-Heiligenzim-mern. Zunächst stellte er Holzspiel-zeug und ganz allgemein Holzwarenher. Sein Vater, der Bauschreiner Er-hard Mayer, hatte zuvor schon einkleines Unternehmen namens Wie-singer und Mayer geführt, das Uh-ren- und Radiogehäuse aus Holz her-stellte. Auch dieser Produktions-zweig wurde zunächst in der neuenFirma beibehalten.

Ab 1958 begann dann die Produk-tion von Parkettfußböden. Das ist bisheute der wichtigste Geschäftszweig.So konnte vor einiger Zeit ein „Tafel-parkett mit Intarsien“ in den Kremlin Moskau, geliefert werden. Daraufist Erhart Mayer ganz besondersstolz.

Josef Mayer, der Firmengründer,hatte 1986 den Betrieb vergrößert,ihn mit einem Silo für Holzabfälleund einer leistungsfähigen Heizanla-ge ausgestattet. 1989 übergab er ihndann an Erhart Mayer. Der behältdie Tradition bei, Bewährtes zu ver-bessern und Neues, das marktfähigist, einzuführen. In diesem Sinn ver-

größerte er das Betriebsgebäude1994 erneut, um Platz für eine CNC-gesteuerte Bearbeitungsmaschine zuerhalten. So wird heute nach aktuel-lem technischem Standard produ-ziert.

Die Angebotspalette umfasst ne-ben der Holzwarenproduktion heuteeinen Parkettfachhandel und einenParkettverlegeservice. „Ich lege gro-ßen Wert darauf, unseren Produk-tionsstandort mit seinem währendder Jahre erworbenen Wissens- undErfahrungsschatz zu erhalten“,macht Erhart Mayer deutlich.„Ebenso soll jeder Kunde bei uns dasfinden, was er benötigt. Der Fach-mann legt Wert darauf, Parkett unddas Zubehör zum Verlegen zu kau-fen. Der Heimwerker braucht einpaar Verarbeitungstipps und möchtevielleicht selbst weiterarbeiten, nach-dem ihm unsere Fachleute einigeReihen vorgearbeitet haben. Auchwer seinen Fußboden fertig verlegterhalten will, ist bei uns richtig.“

Wer einen herkömmlichen Holz-dielenboden bevorzugt, ist bei MayerParkett ebenso an der richtigenAdresse wie der Liebhaber von pfle-geleichtem Laminat. Es gibt Kleber,Übergangsschienen, Sockelleisten,Versiegelungslack, Rollstuhlunterla-gen und Pflegemittel im Angebot.Wer sein Parkett auffrischen möchte,kann sich die Maschinen und Werk-zeuge dazu ausleihen. Als Nächsteswird die in den 50 Jahren seit Beste-hen der Firma ständig gewachseneMusterausstellung erneut erweitert.

Jubiläum der Firma Mayer Parkett

Parkett für den Kreml

Ergänzt wird die Ausstellungdurch eine kleine Sonderschau mitkeramischen Arbeiten aus den ver-gangenen 60 Jahren. Das Wirt-schaftsministerium Baden-Württem-berg, der Bund der Kunsthandwer-ker (BdK) und das Regierungspräsi-dium Karlsruhe präsentieren die

Ausstellung „60 Jahre Bund derKunsthandwerker Baden-Württem-berg“ zum 60-jährigen Jubiläum desBdK.

Ziel der Ausstellung ist es, auf dieBedeutung des Kunsthandwerks imLand und die Arbeit der überwie-gend kleinen kunsthandwerklichenWerkstätten und Ateliers aufmerk-sam zu machen und die Entwicklung– beispielhaft am Bereich Keramik –darzustellen.

Der Bund der KunsthandwerkerStuttgart wurde 1947 im damaligen

Landesgewerbeamt – heute Wirt-schaftsministerium – gegründet. DerBund der Kunsthandwerker Stutt-gart und der Badische Kunstgewer-beverein schlossen sich 1974 zusam-men und führten von da an den Na-men Bund der Kunsthandwerker Ba-den-Württemberg e.V.

Im Stuttgarter Haus der Wirtschaft,Willi-Bleicher-Straße 19, ist die Aus-stellung vom 13. Mai bis 10. Juni zusehen. Sie ist täglich außer montagsvon 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Ein-tritt ist frei.

Aktuelle Arbeiten von 116 Kunst-handwerkerinnen und Kunsthand-werkern sind vom 13. Mai bis10. Juni 2007 im Haus der Wirt-schaft in Stuttgart zu sehen.

Ausstellung im Haus der Wirtschaft

Bund der Kunsthandwerker

Bogenmachermeister Kurt Ger-hard Penzel gründete den künstle-risch arbeitenden Handwerksbetriebvor 50 Jahren in Stuttgart. Er verleg-te ihn 1974 nach Ostrach in Ober-schwaben. 1986 trat Sohn RolandPenzel, ebenfalls Meister, in dieGmbH ein. Sie wurde 2006 in eineKG umgewandelt. Roswitha Penzel,die Schwester von Roland, ist eben-falls Bogenmacherin im Betrieb.

Außer ihr arbeitet auch BirgittaPenzel, die Ehefrau von Roland, imUnternehmen mit, und auch SohnMatthias ist dabei. Er ist seit 2003Geselle und wird sich demnächst ent-scheiden, ob er die Meisterschule be-sucht. Aus dem vogtländischen Mu-sikwinkel stammt der Betriebsgrün-der Gerhard Penzel. Dort hat er Leh-re und Gesellenprüfung absolviert,während er die Meisterprüfung nachden Wirren des Zweiten Weltkriegs

in Stuttgart ablegte. Und am Ort sei-ner Geburt, in Erlbach, fertigte vorrund 100 Jahren schon UrgroßvaterEmil Max Penzel Künstlerbogennach eigenen Entwürfen in Anleh-nung an die Modelle des FranzosenLamy. Ihm folgte Kurt Penzel nach.

Birgitta Penzel, entstammt einerbekannten Geigenbauerfamilie ausSchweden. So sind derzeit vier Perso-nen im Betrieb beschäftigt. Sie ferti-gen Violin-, Viola-, Cello- und Bass-bogen und beliefern damit Kundenweltweit. Der Vertrieb erfolgt heutevermehrt auch über das Internet un-ter www.penzel.eu.

Gerhard Penzel gewann 1969 beider „Exposition d’Archet“ das „Di-plôme de Medaille d’or“, die Gold-medaille für das Bogenquartett inLiège in Belgien. So tragen die vonder Penzel KG gefertigten und inKonzertsälen aller Kontinente ver-wendeten Bogen selbstbewusst zweiliegende Violinschlüssel mit den Na-men „K. Gerhard Penzel und RolandG. Penzel“ als Markenzeichen. Inden vergangenen 50 Jahren habensechs Auszubildende ihr exklusivesHandwerk dort gelernt.

Manuelles Können, technischesKnow-how und künstlerischer Ein-fallsreichtum: Auf Basis diesesErfahrungsschatzes fertigt diePenzel KG seit 1957 Künstler-bogen für Streichinstrumente.

Jubiläum: Penzel KG

Exklusives Handwerk imDienste der Kunst

Elektroinstallateur-Meister EmilDieterle gründete 1957 Elektro Die-terle in Pfalzgrafenweiler. Der Hand-werksbetrieb hat sich dem stetigenWandel der Elektrobranche ange-passt. Fotovoltaik, Informationstech-nik, EIB, EDV-Vernetzung, Alarm-anlagen und digitaler Fernsehemp-fang sind längst Gegenstand des Ser-viceangebots. „Die Zufriedenheitdes Kunden steht dabei an vordersterStelle“, betont Horst Dieterle, Inha-ber seit 1989. Er verweist auf eineKundenkartei mit 6.500 Adressen.

Elf Fachleute beschäftigt dasUnternehmen. Ein Auszubildenderund ein EDV-Spezialist leiten derzeitdas Ladengeschäft. Drei Mann sindspezialisiert auf den Reparaturser-vice und setzen überwiegend beimKunden defekte Elektrogeräte in-stand, vom Kaffeeautomaten bis zurWaschmaschine. Die anderen sind alsInformationselektriker Haustechnikmit allen weiteren Aufgaben betraut.Insgesamt haben 22 Auszubildendeihr Handwerk bei Elektro Dieterlegelernt.

Horst Dieterle, der aktuelle Inha-ber, war während vieler Jahre Grup-pensprecher einer Einkaufsgemein-schaft. Er ist ferner Mitglied des Ge-meinderats und stellvertretenderBürgermeister von Pfalzgrafenwei-ler. Außerdem ist er Vorsitzender desHandels- und Gewerbevereins.

Im Unternehmen wird nundie Nachfolge durch Sohn Ralf Die-terle, Informationselektroniker undElektrotechniker, geplant. Außer-dem soll der Handwerksbetrieb anden Ortsrand verlegt werden, weilam Standort kein Platz für weitereExpansion ist.

50 Jahre Elektro Dieterle

Zufriedenheit desKunden an erster Stelle

Dank hoher Erdöleinnahmen erlebenDubai und die anderen VAE-Staateneinen beispiellosen Bauboom. Nachdem Handel ist die Bauwirtschaftzwischenzeitlich der größte Arbeitge-ber der Region. Geschätzt wird einhoher Qualitätsstandard, den Unter-nehmen aus Baden-Württemberg bie-ten können.Daher findet am 7. Mai 2007 von16.00 Uhr bis 19.00 Uhr der Wirt-schaftstag „Rund um den Bau“ zuden Vereinigten Arabischen Emira-ten/zum Oman im Atrium WöllhafKonferenz- und Bankettcenter imFlughafen Stuttgart statt.Der Wirtschaftstag dient der Vorbe-reitung der teilnehmenden Unterneh-men auf die Fachinformationsreise„Rund um den Bau“, die vom 3. bis9. November 2007 nach Dubai (VAE)und nach Muskat (Oman) geht, istaber auch als generelle Informations-veranstaltung für an den VAE/demOman interessierte Unternehmen inBaden-Württemberg gedacht.Um Unternehmen umfassend zu in-formieren und gegebenenfalls auf ihrgeschäftliches Engagement in denVAE/im Oman vorzubereiten, stehenneben der Darstellung der wirtschaft-lichen Entwicklung und der Ge-schäftsmöglichkeiten Erfahrungsbe-richte von drei baden-württembergi-schen Unternehmern aus dem Immo-bilienbereich, dem Architektenbereichund dem Baubereich sowie der Um-gang mit arabischen Gesprächspart-nern/interkulturelle Besonderheitenauf der Tagesordnung.Die Teilnahmegebühr für den Wirt-schaftstag beträgt pro Person 59,50Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.). Anmel-deschluss für den Wirtschaftstag istder 18. April 2007.Detaillierte Informationen erhalteninteressierte Betriebe bei GabrieleHanisch, Handwerk International, Tel.0711/1657-241; Fax 0711/1657-827, E-Mail: [email protected]).

Wirtschaftstag

Vereinigte ArabischeEmirate

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Führungswechsel bei der Handwerkskammer Reutlingen

Roland Haaß übergibt Staffelholz an Joachim Eisert

Vor der Veranstaltung im Gespräch: Dr. Joachim Eisert, Roland Haaß,ZDH-Präsident Otto Kentzler und Kammerpräsident Joachim Möhrle.

Hochkarätige Gäste in den Pfullinger Hallen: Hanns-Eberhard Schleyer,Otto Kentzler und Heinrich Haasis.

„Für die HandwerkskammerReutlingen geht heute eine Ära zuEnde“, sagte Präsident JoachimMöhrle. Ein besseres Aushänge-schild als Roland Haaß hätte sich dasHandwerk in der Region nicht wün-schen können. 20 Jahre lang hatHaaß die Interessen der über 12.000Mitgliedsbetriebe im Kammerbezirkvertreten. Als Anerkennung über-reichte Möhrle Haaß das goldeneEhrenzeichen der Handwerkskam-mer Reutlingen.

Wie hoch geschätzt Haaß auchweit über die Region hinaus sei, be-weise allein die illustre Gästeschar,so Möhrle. 400 hochkarätige Vertre-ter aus Wirtschaft, Politik und Ver-waltung waren zum Festakt gekom-men, darunter auch Heinrich Haasis,Präsident des Deutschen Sparkassen-und Giroverbandes in Berlin, ehema-liger Landrat des Zollernalbkreises –und guter Freund des ehemaligenHauptgeschäftsführers: Haaß warvon 1974 an als Erster Landesbeam-ter Haasis’ Stellvertreter, bis er 1987zur Handwerkskammer wechselte.

Gewiefter Jurist

An die gemeinsame Zeit erinnertesich Haasis noch gut: Ein „Arbeits-tier“ sei Haaß gewesen, seine Arbeit

Mit einem Festakt in den Pful-linger Hallen ist Roland Haaß,langjähriger Hauptgeschäftsführerder Handwerkskammer Reut-lingen, in den Ruhestand verab-schiedet worden. Die Kammernutzte den Abend auch, um seinenNachfolger, Dr. Joachim Eisert,offiziell ins Amt einzusetzen.

habe er „sehr strukturiert, wenn auchunkonventionell“ erledigt. DerWechsel des „gewieften Juristen“ insHandwerk sei nur konsequent gewe-sen: „Der Mittelstand lag ihm schonimmer besonders am Herzen“, nurlogisch also, sich für das Herzstückdes Mittelstands zu begeistern.

Ebenfalls eine Herzensangelegen-heit: Sein ehrenamtliches Engage-ment für behinderte Menschen, dasHaaß bereits auf dem Landratsamtbegonnen und immer beibehaltenhabe. Unter anderem dafür wurdeihm im Jahr 2001 das Bundesver-dienstkreuz am Bande verliehen.

Bekenntnis zu Kammern

Die Handwerkskammer habeHaaß konsequent zu einem Dienst-

leistungszentrum umgebaut, sagteErnst Pfister (FDP), baden-württem-bergischer Wirtschaftsminister, derBeifall für sein Bekenntnis zu denKammern und zur Pflichtmitglied-schaft erntete.

„Wir brauchen Kammern, weil siedem Staat die Aufgaben abnehmen,wo sie näher dran sind an den Betrie-ben.“ Und erst die Pflichtmitglied-schaft mache eine starke Interessen-vertretung möglich.

„Einer von uns“

Dass der ehemalige Hauptge-schäftsführer die Interessen der Be-triebe kennt, betonte Hanns-Eber-hard Schleyer, Präsident des Zenral-verbands des Deutschen Handwerks(ZDH).

Die Betriebe hätten immer ge-wusst: „Das ist einer von uns, derweiß, wo uns der Schuh drückt.“ Sei-ne Mischung aus „Bodenständigkeitund hoher Kompetenz“ habe sichauch in den zahlreichen Handwerks-gremien auf Bundes- und Landes-ebene, in denen er sich engagierte,positiv ausgewirkt.

Staffelholzübergabe

Und Haaß selbst? Der erinnerte inseiner Rede an 20 wechselvolle, er-eignisreiche und spannende Jahre(siehe Artikel: „Abschied mit Hoch-achtung vorm Handwerk“) – undübergab das Staffelholz an seinenNachfolger Dr. Joachim Eisert, unddas nicht nur bildlich: Für Eisert hat-te er aus Kirschholz einen Staffelstab

anfertigen lassen, als Symbol für dieVerantwortung, die Eisert jetzt trage.Sein Tipp: „Übergeben Sie diesesHolz nicht zu früh und nicht zu spätund solange Sie noch in vollem Laufsind.“

Organisationen müssenzusammenarbeiten

Eisert nahm das Geschenk gern an– und die Metapher aus dem Sportgern auf: „Wir nehmen teil an einemMannschaftssport, und wenn einerden Stab fallen lässt, dann hat dieganze Mannschaft verloren.“

Die Organisationen des Hand-werks müssten zusammen arbeiten,um Herausforderungen wie die Glo-balisierung zu meistern, sagte Eisert,den Präsident Möhrle als „genau denrichtigen Mann“ für die Nachfolgebezeichnete.

Eisert, 1958 in Geislingen/Steigegeboren, ist im Handwerk ein be-kanntes Gesicht: Nach Jurastudiumund Promotion an der UniversitätTübingen übernahm er im Jahr 1991die Leitung der Abteilung „Rechtund Sozialpolitik“ beim Baden-Württembergischen Handwerkstag(BWHT).

Von 1998 an zeichnete er als Ge-schäftsführer des BWHT verantwort-lich. Zudem ist er in zahlreichen Aus-schüssen, Gremien und Arbeitskrei-sen beim ZDH und beim BWHT en-gagiert.

Eiserts Ausbildung, sein Fachwis-sen und seine Persönlichkeit hättenüberzeugt, sagte Möhrle: „Ich bin si-cher, dass Sie die Interessen desHandwerks entschieden vertretenwerden.“

Deutsche Handwerks Zeitung11. Mai 2007 / Nummer 9 3Das Handwerk in der Region

Fast war’s eine Punktlandung:Am 27. April 1987 hatte Ro-land Haaß sein Amt in der

Handwerkskammer Reutlingen an-getreten. Nun, fast auf den Tag genau20 Jahre später, feierte er seinen Ab-schied, natürlich nicht, ohne das Staf-felholz an seinen Nachfolger Dr. Joa-chim Eisert zu übergeben.

Weggefährten

Zum Festakt in den PfullingerHallen war allerhand Prominenz ausganz Deutschland angereist, undHaaß war froh, so viele Weggefähr-ten im Publikum zu entdecken: Frü-here Kollegen, Freunde und Bekann-te, von denen viele vor 20 Jahren sei-ne Einführung in das Amt miterlebthatten, das er damals „mit großer Zu-versicht“ angetreten habe.

„Man ist immer nur ein kleinerTeil des großen Ganzen“, sagteRoland Haaß beim Festakt zuseiner Verabschiedung.Bescheiden, aber ganz recht hat erdamit nicht – zumindest nicht inseinem Fall: Der langjährigeHauptgeschäftsführer der Hand-werkskammer Reutlingen hat in20 Jahren weit mehr als nur einenkleinen Teil dazu beigetragen, dasHandwerk voranzubringen.

Roland Haaß geht in Ruhestand

Abschied „mit Hochachtung vor dem Handwerk“

Haaß: „ Ich war immer darum bemüht, die Strukturen so zu gestalten,dass die Kammer als effizienter, moderner und kostengünstiger Dienst-leister für das Handwerk präsent war.“ Foto: Bouß

„Ich war entschlossen, diese neueHerausforderung anzunehmen undmich zum Wohle des Handwerks ein-zusetzen und Verantwortung zu tra-gen“, erinnerte sich Haaß. Er habedabei stets versucht, bodenständig zubleiben. Auch sei ihm klar gewesen,dass erst säen muss, wer ernten will.„So war ich darum bemüht, dieStrukturen so zu gestalten, dass dieKammer als effizienter, moderner

und kostengünstiger Dienstleister fürdas Handwerk präsent war.“

Schmerzhafte Eingriffe

Akzeptanz erlange man aber nichtdurch ein gutes Angebot der Kam-mer allein. „Ich habe in den zweiJahrzehnten erfahren, dass die Hand-werker eine sehr kritische Speziessein können“, sagte Haaß. Man brau-

che glaubwürdige Argumente und„ein gerüttelt Maß an Vertrauen, dasman sich immer wieder neu erarbei-ten muss“.

Zwei Jahrzehnte lang hat Haaßdas Vertrauen des Handwerks genos-sen; 20 Jahre, in denen viele Heraus-forderungen zu stemmen waren.Haaß erinnerte an die „zum Teilschmerzlichen Eingriffe“ im Zugeder Änderung der Handwerksord-nung, an Tendenzen der Politik, un-ter Liberalisierung „auch die Ab-schaffung der Pflichtmitgliedschaftzu verstehen“. Die Modernisierungder beruflichen Aus- und Weiterbil-dung habe sich als ein zentrales The-ma für die Zukunftsfähigkeit desHandwerks erwiesen.

Er selbst habe sich immer nur als„Frontmann“ gesehen, denn: „Ohnedie Unterstützung engagierter Mitar-beiter und Helfer hätte ich kaum et-was erreichen können.“ Und so nutz-te Haaß seinen Abschied auch, sichbei seinen Weggefährten zu bedan-ken: bei der Führungsmannschaft derKammer, bei Sparkassenpräsidentund Exlandrat Heinrich Haasis, un-ter dem Haaß Erster Landesbeamterim Zollernalbkreis war und vondem er für seinen späteren Berufs-weg viel habe lernen können; beiBaden-Württembergs Wirtschaftsmi-nister Ernst Pfister, oberster Reprä-

sentant der Rechtsaufsicht der Kam-mer, bei den Repräsentanten desZentralverbands des DeutschenHandwerks (ZDH), Präsident OttoKentzler, Generalsekretär Hanns-Eberhard Schleyer und Verwaltungs-Abteilungsleiter Christoph vonHammerstein, bei Günther Hecht,Ehrenpräsident der Reutlinger Kam-mer – und nicht zuletzt beim Präsi-denten der Handwerkskammer, Joa-chim Möhrle. „Mir bereitete die Zu-sammenarbeit mit Dir täglich vonneuem Freude“, sagte Haaß. DiesesStück Lebensqualität werde er künf-tig sehr vermissen.

Hochachtung

Er verabschiede sich „mit Hoch-achtung“ vom Handwerk und seinenRepräsentanten, sagte Haaß. „Ohnedas Handwerk wäre unser Land beiweitem nicht so wettbewerbsfähigund vor allem ein ganzes Stück är-mer“, sagte Haaß. Handwerk, dasstehe für „Bildung und Innovations-fähigkeit, für familienfreundliche Ar-beitsplätze, für Ausbildungsplätze,für bürgerschaftliches Engagementund damit für Stabilität in der Gesell-schaft.“ Und so wünsche er für dieZukunft vor allem eines: „Dass unsein hochqualifiziertes Handwerk alsWirtschaftsmotor erhalten bleibt.“

Die symbolische Übergabe der Verantwortung: Roland Haaß (rechts)überreicht ein Staffelholz an Dr. Joachim Eisert. Fotos: Bouß

Präsident Joachim Möhrle überreicht Roland Haaß das goldene Ehren-zeichen der Handwerkskammer Reutlingen.

Im Vorfeld der Veranstaltung zur Ver-abschiedung von Roland Haaß undder Einsetzung von Dr. Joachim Eisertin den Pfullinger Hallen hatte derPräsident des Zentralverbands desDeutschen Handwerks, Otto Kentzler,in einem Interview mit dem „Reutlin-ger General-Anzeiger“ bestätigt, dasser sich im kommenden Herbst füreine zweite dreijährige Amtszeit be-werben will.Der 65 Jahre alte Dortmunder, derdas Amt seit 2005 innehat, fordertedeutsche Handwerksbetriebe auf,„mit Qualität im Ausland“ zu punk-ten. „Die Angst, dass die Globalisie-rung uns an die Wand drückt, habeich überhaupt nicht, weil wir mit un-serer Qualität wirklich ganz vornesind“, sagte Kentzler.Auf die Frage, weshalb sich die guteKonjunktur noch nicht in einem star-ken Beschäftigungsaufbau nieder-schlage, antwortete Kentzler: „Wennman sieben Jahre lang Stellen ab-bauen musste, ist man vorsichtig.“Viele Betriebe seien nach wie vorskeptisch. Wenn das Vertrauen wach-se, dann werde sich die Situation je-doch ändern. Insgesamt sei es wich-tig, dass die Betriebe sich erst stabi-lisierten und ihr Eigenkapital auf-stocken könnten. Dann könne manauch wieder ans Verteilen denken.Zum Thema Familien- und Bildungs-politik führte Kentzler aus, dass esdarauf ankomme, „jungen Menschenausreichend Bildung zu vermitteln,damit sie beste Chancen für denStart in Ausbildung und Beruf“ hät-ten. Man müsse Kindern die Möglich-keit geben, in diesem leistungsbe-zogenen und oft schwierigen Lebenbestehen zu können.

Personalie

Otto Kentzler kandidierterneut

Ohne Qualifizierung haben es Be-schäftigte heute am Arbeitsmarktschwer. Arbeitnehmer ohne Berufs-abschluss sind in der Gruppe der Ar-beitslosen überproportional vertre-ten. Das heißt aber auch: Je höherdie Qualifizierung, desto geringer dasRisiko, arbeitslos zu werden.

Ein Forum des Regionalbüros derArbeitsgemeinschaften für berufli-che Fortbildung widmet sich des-wegen am Montag, 11. Juni 2007, die-sem Thema. Von 9.30 bis 16 Uhrdreht sich in der HandwerkskammerReutlingen in der Hindenburg-straße 58 alles um zukunftsfähigeStrategien für die Weiterbildung vonAn- und Ungelernten.

Die Veranstaltung richtet sich anMitarbeiter aus Unternehmen undBildungseinrichtungen, die sich überdie Situation an- und ungelernterBeschäftigter und über Förderpro-gramme informieren wollen. Ziel desForums ist es auch, neue Projektezu initiieren und Kooperationen zufördern.

Mehr Informationen bei AstridWerner, Regionalbüro der Arbeits-gemeinschaften für berufliche Fort-bildung Reutlingen/Tübingen/Zol-lernalb, Tel. 07071/970784, E-Mail:[email protected].

Forum

Ungelernte Arbeitskräftequalifizieren

Fragenoder Probleme?

Nutzen Sie die Dienst-leistungen Ihrer Handwerkskammer

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Deutsche Handwerks Zeitung4 11. Mai 2007 / Nummer 9Das Handwerk in der Region

So auch der Workshop, den Joa-chim Möhrle, Präsident der Hand-werkskammer Reutlingen, leitete. Erbeschäftigte sich mit der Frage, wiesich Handwerksunternehmen Zu-kunftsmärkte erschließen können.

„Wer künftig am Markt erfolg-reich sein will, muss die Zeichen derZeit erkennen“, sagte JoachimMöhrle zur Eröffnung des Works-hops. Unter dem Vorsitz des Reutlin-ger Handwerkskammer-Präsidentenbeschäftigten sich die Teilnehmer ausganz Europa mit Chancen und Her-ausforderungen, die sich für Hand-werksunternehmen aus der Globali-sierung ergeben.

Erfolgsfaktor

Als ein wichtiger Erfolgsfaktor imMarkt der Zukunft wurden Innova-tionen genannt. „Sie sind der Schlüs-sel zur Steigerung der Wettbewerbs-fähigkeit“, sagte Möhrle. Eine inter-nationale Riege von Referentenstellte Konzepte vor, mit denen auchkleine Unternehmen über For-schungszentren und Kooperationen

Die 4. Europäische Handwerks-konferenz in Stuttgart stand ganzim Zeichen der Zukunft.

Europäische Handwerkskonferenz

Die Zeichen der Zeit erkennen

Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, undMaria Nowak aus Frankreich, die über Mikrokredite referierte.

ihre Ideen an den Markt bringen undüber sogenannte Mikrokredite finan-zieren können.

Zudem beschäftigte sich derWorkshop mit der Frage, welcheChancen und Hürden beim Engage-ment im Ausland zu erwarten sindund mit welchen Strategien der Zu-gang zu ausländischen Märkten mög-lich gemacht werden kann. Unter an-

derem stellte der Zentralverband desDeutschen Handwerks (ZDH) seineVor-Ort-Betreuung für deutsche Fir-men in China vor.

So zeigten erfolgreiche Beispieledenn auch eines: Die Globalisierungbietet bei allen Herausforderungenauch eine Vielzahl an Geschäftsmög-lichkeiten – in Europa ebenso wiejenseits des Binnenmarkts.

Elektroinstallateur-Meister Her-bert Rukwid übernahm vor 25 Jahrendas Elektrogeschäft Reiser + Göggelin Gammertingen und führt es seit-her unter Elektrotechnik Rukwid.Davor bestand es bereits seit 1947, al-so weitere 35 Jahre. Somit ist es heu-te eigentlich schon 60 Jahre alt.

Dabei ist der Ausdruck alt natür-lich nur auf die Zahl der Jahre zu be-ziehen, denn das Angebot vonElektrotechnik Rukwid ist auf demaktuellen technischen Stand. So zäh-len Fotovoltaik und Wärmepumpenzu den Spezialitäten des Handwerks-betriebs mit insgesamt sechs Be-schäftigten. Zwei von ihnen leitenLadengeschäft und Büro. Ein Auszu-bildender und zwei Gesellen derElektrotechnik bedienen ferner pri-vate und gewerbliche Kunden.

Ein weiterer Schwerpunkt ist dieIndustrieinstandsetzung: „Wenn inden benachbarten Betrieben dieSteuerungselektronik von Produk-tionsmaschinen versagt, werden wirzur Fehlerbehebung gerufen“, sagtHerbert Rukwid. „Dann setzen wirsie unverzüglich instand, damit dieFertigung möglichst bald wieder an-

Spezialist für neueste Technik –aber einer mit Tradition: Dasist Elektrotechnik Rukwid inGammertingen.

Elektrotechnik Rukwid feiert Jubiläum

Immer für den Kunden da – bei Bedarf auch nachts

Spezialisten für Elektrotechnik: das Team um Herbert Rukwid.

läuft. Wir arbeiten dazu bei Bedarfauch mal eine Nacht durch.“

Zwischen 1994 und 1996 geriet derBetrieb wegen einer schweren Er-krankung von Herbert Rukwid bei-nahe zum Stillstand. „Mein angestell-ter Meister, meine Ehefrau und meinSohn ermöglichten durch ihr großesEngagement, dass der Betriebweiterlief“, sagt der Inhaber. „Im La-dengeschäft hielt meine langjährigeMitarbeiterin den Service aufrecht.Ohne diese selbstlose Hilfe hätte der

Betrieb damals nicht überlebt.“ ImJahr 2001 konnte er dann das bis da-hin stets gemietete Betriebsgebäudein Gammertingen erwerben. „Daswar eine bedeutende Investition indie Zukunft“, freut er sich.

Seit 1982 wurden bei Elektro Ruk-wid zehn Auszubildende in ihren Be-ruf eingeführt. Und darüber hinausengagiert sich Herbert Rukwid seitmehreren Jahren als Mitglied des In-nungsvorstands seiner Standesverei-nigung in Sigmaringen.

„Sie bekommen von uns einschlüsselfertiges Holzhaus nach Ih-ren Vorstellungen“, sagt Chef GerdRenz. „Wir erstellen ferner IhrenAnbau oder stocken Ihr vorhandenesGebäude auf und führen Reparatu-ren aus. Als Gründungsmitglied desZusammenschlusses von Bauhand-werkern ,Bautimal‘ können wir fer-ner alle Gewerke aus einer Hand an-bieten.“ Das bedeutet: „Wir stimmendie Arbeitsabläufe optimal ab undsind Ihr Ansprechpartner für alleFragen und Termine. Sie brauchennicht jeden Handwerker eigens zubestellen.“

Ältere Gebäude werden von RenzHolzbau & Bedachungen gründlichauf Energieverlust untersucht, sach-gerecht restauriert und saniert. So

bleibt der Charme des Hauses erhal-ten, während es doch in seinem Ener-gieverbrauch und Wohnkomfort mitjedem modernen konkurrieren kann.„Die Sanierung bestehender Gebäu-de ist die Spezialität unseres Unter-nehmens“, macht Renz deutlich.

Er beschäftigt 13 Mitarbeiter, dreidavon sind Auszubildende. Wie vielejunge Menschen in dem Unterneh-men in den vergangenen 100 Jahrenihr Handwerk gelernt haben, lässtsich nicht mehr zählen. Doch derAusbildung wurde stets große Be-deutung beigemessen: Der heutigeInhaber Gerd Renz ist Innungsober-meister, sein Vater, Gerhard Renzwar viele Jahre lang Mitglied desGesellenprüfungsausschusses undGroßvater Karl Renz war Lehrlings-wart.

Ebenso werden die Mitarbeiterstetig weitergebildet. Und im Jahr2000 trat der Betrieb dem Qualitäts-verbund „DachKomplett“ bei, umimmer am Puls der Zeit zu sein.

Außerdem hat das Unternehmen

stets expandiert. Zuletzt wurde dieMontagehalle um 120 m2 erweitert.Sie misst nun 300 m2 und bieteteine Ausstellung mit einem Wohn-raumbeispiel, mit Mustern von Aus-stattungsmaterialien und eine Multi-mediaecke, in der Ausbaubeispielenach den Plänen des Interessentendargestellt werden können. ImAußenbereich sind Ziegel und Dach-fenster ausgestellt. Und vor vier Jah-ren kaufte Renz eine Lagerhalle inetwa der Größe des Produktions-standorts dazu und kann so künftigweiter expandieren.

Zimmerermeister Karl Renz se-nior führte den Betrieb bis 1945.Dann übernahm sein Sohn Karl Renzbis 1970 die Geschäfte. Dessen SohnGerhard Renz führte das Unterneh-men weiter bis 1996. Dann ging es anGerd Renz über. Meistens trifft derBesucher aber zuerst auf ClaudiaRenz, die Ehefrau des Inhabers, diefür anfallende Büroarbeiten, Buch-haltung, Lohnzahlungen und Marke-ting zuständig ist.

Renz Holzbau & Bedachungenin Pfullingen wurde 1907 vonZimmerermeister Karl Renzgegründet. Heute bietet der Hand-werksbetrieb eine breite Paletterund um den Holzbau an.

100 Jahre Renz Holzbau & Bedachungen

Optimal abgestimmt

Girls’Day in der BildungsakademieTübingen

Mädchen und Handwerk, das passt nicht? Von wegen, sagt Stefan Maier,Leiter der Bildungsakademien der Handwerkskammer Reutlingen, unddeutet auf die Schülerinnen, die sich gerade über blaue Klebefolienbeugen – und so Einblick in den Beruf der Fahrzeuglackierer bekommen.In der Schreinerwerkstatt fertigten die Mädchen die Rahmenteile derPinnwand, in den Unterrichtsräumen der Fahrzeuglackierer beschriftetensie Blechtafeln mit Klebefolie. Was Anlagenmechaniker für Sanitär-, Hei-zungs- und Klimabau so machen, wissen die Schülerinnen seither auch: Inderen Werkstatt schnitten sie die Blechtafeln zu. Am Ende wurden dannnoch Magnete an computergesteuerten Maschinen gefertigt, ganz so, wiees Feinwerkmechaniker machen. „Voll cool“ fand das zum Beispiel die14-jährige Jana. „Es macht Spaß, hier neue Sachen auszuprobieren undneue Möglichkeiten kennen zu lernen.“ Na also. Passt doch. Damit hatMaier die Grundidee des Girls’Days auch schon zusammengefasst. Derbundesweite Aktionstag soll Mädchen für technische Berufe begeisternund ihnen die Berührungsängste nehmen. In der Bildungsakademie inTübingen waren am Girls’Day 18 Mädchen aus vier Schulen zu Gast. Sieerstellten Schritt für Schritt eine Magnetpinnwand mit dem Logo desAktionstags – und lernten dabei gleich mehrere handwerkliche Berufekennen. „Warum sollten Frauen so etwas nicht können?“ Foto: Gebhart

Steinmetz- und Steinbildhauer-meister Erwin Krautter hat seinenHandwerksbetrieb 1982 in Ostrach-Spöck gegründet. „Wir liefern exklu-siv gefertigte, künstlerisch gestalteteSteinbildhauerarbeiten ebenso wieindustriell gefertigte Bauelemente“,so Krautter.

„Grabmale, Fensterbänke, Kü-chenarbeitsplatten und Waschtischeaus Stein gehören ebenso zu unseremSortiment wie Skulpturen, Terrassen-beläge und Treppenanlagen sowieNatursteinfliesen“, sagt ErwinKrautter.

Er erneuert auch vom Zahn derZeit zerstörte Bauelemente an histo-rischen Gebäuden und baut Brun-nenanlagen aus Stein.

Erwin Krautter gründete seinenHandwerksbetrieb 1982 in einer ehe-maligen Hühnerfarm, die er bis 1985schrittweise zu einer Steinmetzwerk-statt umbaute. 1990 errichtete er ei-nen neuen Trakt für Büro- sowieAufenthalts- und Sozialräume. Im

Folgejahr konnte dieser Teil bezogenwerden. 1995 und 1996 baute ErwinKrautter eine neue Produktionshalleund Steinmetzwerkstatt und stattetesie mit modernsten Maschinen aus,mit einer Brücken- und einer Ab-längsäge, einem Kantautomaten undeinem Thibout-Wandarm.

Damit kann er mit seinen vier Ge-sellen, die er alle selbst ausgebildethat, wirtschaftlich arbeiten. Und derAuszubildende lernt sowohl das tra-ditionelle Steinmetz- und Steinbild-hauerhandwerk wie auch die ratio-nelle Fertigung von Bauelementenaller Art.

Zehn Gesellen haben in den ver-gangenen 25 Jahren bei SteinmetzKrautter ihr Handwerk gelernt. AlsLehrlingswart und stellvertretenderObermeister engagiert sich der Be-triebsinhaber darüber hinaus für seinHandwerk. Er ist außerdem vereidig-ter Sachverständiger für das Stein-metzhandwerk und stellvertretenderBürgermeister von Ostrach.

25 Jahre Steinmetzwerkstatt Krautter

Von Skulpturen bis zuBauelementen alles möglich

„Mein Vater, Peter Kutschki, grün-dete das Kutschki-Center 1982 alsSpezialbetrieb für Motorroller undQuads sowie für markenfreie Auto-reparaturen“, berichtet Ingo Kutsch-ki, Inhaber der Gammertinger Firmaseit 2005. Der Handwerksbetrieb istHändler von Motorrollern von Piag-gio, Vespa und Gilera sowie Quadsvon Herkules. Er verkauft Ersatztei-le und Zubehör und führt Wartungs-dienste und Reparaturen aus. TÜV-Abnahme und Fahrzeugumbautengehören ebenfalls zum Komplettan-gebot. Die Werkstatt bietet ferner ei-nen kostenlosen Hol- und Bringser-vice. Maschinen werden mit dem be-triebseigenen Transporter zur War-tung in den modernen Betrieb an derUmgehungsstraße von Gammertin-gen geholt und wieder zurückge-bracht. Neben Neufahrzeugen hatKraftfahrzeugtechnikermeister IngoKutschki auch ein großes Angebot angebrauchten Maschinen zum Ver-kauf, Finanzierungsan-gebote inklu-sive. Zwei Zweiradmechaniker ha-ben in den vergangenen 25 Jahren ihrHandwerk im Kutschki-Center ge-lernt.

25 Jahre Kutschki-Center

Spezialist für Roller

Elektroinstallateur-Meister EmilDieterle gründete 1957 Elektro Die-terle in Pfalzgrafenweiler. Der Hand-werksbetrieb hat sich dem stetigenWandel der Elektrobranche ange-passt. Fotovoltaik, Informationstech-nik, EIB, EDV-Vernetzung, Alarm-anlagen und digitaler Fernsehemp-fang sind längst Gegenstand des Ser-viceangebots. „Die Zufriedenheitdes Kunden steht dabei an vordersterStelle“, betont Horst Dieterle, Inha-ber seit 1989. Er verweist auf eineKundenkartei mit 6.500 Adressen.

Elf Fachleute beschäftigt dasUnternehmen. Ein Auszubildenderund ein EDV-Spezialist leiten derzeitdas Ladengeschäft. Drei Mann sindspezialisiert auf den Reparaturser-vice und setzen überwiegend beimKunden defekte Elektrogeräte in-stand, vom Kaffeeautomaten bis zurWaschmaschine. Die anderen sind alsInformationselektriker Haustechnikmit allen weiteren Aufgaben betraut.Insgesamt haben 22 Auszubildendeihr Handwerk bei Elektro Dieterlegelernt. Horst Dieterle, der aktuelleInhaber, war während vieler JahreGruppensprecher einer Einkaufsge-meinschaft. Er ist ferner Mitglied desGemeinderats und stellvertretenderBürgermeister von Pfalzgrafenwei-ler. Außerdem ist er Vorsitzender desHandels- und Gewerbevereins.

Im Unternehmen wird nundie Nachfolge durch Sohn Ralf Die-terle, Informationselektroniker undElektrotechniker, geplant. Außer-dem soll der Handwerksbetrieb anden Ortsrand verlegt werden, weilam Standort kein Platz für weitereExpansion ist.

50 Jahre Elektro Dieterle

Zufriedenheit desKunden an erster Stelle

Arbeiten von 116 Kunsthandwer-kerinnen und Kunsthandwerkernsind bis 10. Juni 2007 im Haus derWirtschaft in Stuttgart zu sehen. Er-gänzt wird die Ausstellung durch ei-ne kleine Sonderschau mit kerami-schen Arbeiten aus den vergangenen60 Jahren. Das Wirtschaftsministe-rium Baden-Württemberg, der Bundder Kunsthandwerker (BdK) und dasRegierungspräsidium Karlsruhe prä-sentieren die Ausstellung „60 JahreBund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg“ zum 60-jährigen Jubi-läum des BdK. Ziel der Ausstellungist es, auf die Bedeutung des Kunst-handwerks im Land und die Arbeitder überwiegend kleinen kunsthand-werklichen Werkstätten und Ateliersaufmerksam zu machen und die Ent-wicklung – beispielhaft am BereichKeramik – darzustellen. Der Bundder Kunsthandwerker Stuttgart wur-de 1947 im damaligen Landesgewer-beamt gegründet. Der Bund derKunsthandwerker Stuttgart und derBadische Kunstgewerbevereinschlossen sich 1974 unter dem Na-men Bund der Kunsthandwerker Ba-den-Württemberg e.V.

Im Stuttgarter Haus der Wirtschaft,Willi-Bleicher-Straße 19, ist die Aus-stellung vom 13. Mai bis 10. Juni zusehen. Sie ist täglich außer montagsvon 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Ein-tritt ist frei.

Ausstellung: Haus der Wirtschaft

Bund derKunsthandwerker

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Land vermögen“. Essei erfreulich, dassdas bürgerschaftli-che Engagement ge-rade in Baden-Würt-temberg so ausge-prägt sei. Über 40Prozent der Men-schen im Land – soviel wie in keinemanderen Bundesland– seien ehrenamtlichtätig. Die Verdienst-medaille wird „alsZeichen dankbarerWürdigung hervor-ragender Verdienste

um das Land Baden-Württembergund seine Bevölkerung“ verliehen.Die Zahl der Ordensträger ist nachdem Stiftungsstatut auf 1.000 lebendeOrdensinhaber begrenzt. Unter Be-rücksichtigung der diesjährigen Aus-zeichnungen sind es nunmehr 817.Bislang wurde die Medaille 1.653-mal verliehen.

Deutsche Handwerks Zeitung25. Mai 2007 / Nummer 10 3Das Handwerk in der Region

Mit 43 Prozent beurteilt einGroßteil der befragtenHandwerker ihre aktuelle

Geschäftslage positiv, während nichteinmal jedes fünfte Unternehmen dieSituation negativ bewertet. Im Ver-gleich zum Schlussquartal 2006 büßtjedoch der Lageindex – also der Sal-do aus positiven und negativen Be-wertungen – 16,3 Punkte auf nurnoch 26,5 Punkte ein.

Hinsichtlich der Entwicklung inden kommenden Monaten sind dieHandwerksbetriebe im Kammerbe-zirk allerdings ausgesprochen opti-mistisch: Der Erwartungsindex legtkräftig zu und steigt auf außerge-wöhnliche 60,2 Punkte.

Einbruch bei Auftragseingängen

Allerdings verzeichnet das Hand-werk im Vergleich zum Vorquartaleinen Einbruch bei den Auftrags-eingängen. Nur noch gut 18 Prozentder Unternehmen berichten von stei-genden Auftragseingängen, währendfast 44 Prozent Rückgänge hinneh-men mussten.

Für die kommenden Monate bli-cken die Betriebe wieder optimisti-scher in die Zukunft. Der Anteil derUnternehmen mit einem positivenAusblick ist deutlich größer als dieZahl der Betriebe, die weitere Rück-

gänge bei den Aufträgen befürchten.Deutlich schlechter als im Vor-

quartal stellt sich die Umsatzlageder Handwerksbetriebe dar. DieZahl der Unternehmen, die stei-gende Umsätze verbuchen können,rutscht auf knapp ein Viertel ab.Gleichzeitig erhöht sich der Anteilmit negativer Umsatzentwicklungmassiv auf 45 Prozent.

Positive Erwartungen

Erfreulich ist jedoch, dass dieHandwerker aus den fünf Land-kreisen des Kammerbezirks für das2. Quartal sehr optimistisch sind.Eine klare Mehrheit der Betriebeerwartet für die kommenden Monatesteigende Umsätze.

Die schwächere Auftrags- undUmsatzlage der Betriebe hinterlässtSpuren bei der Beschäftigtenent-wicklung. Zwar haben über zwölfProzent der Unternehmen im ver-gangenen Vierteljahr neue Mitarbei-ter eingestellt, knapp 15 Prozentmussten jedoch Stellen abbauen. Beider Prognose der künftigen Beschäf-tigtenzahl zeigen sich die Unterneh-men etwas optimistischer. Fast einZehntel der Betriebe plant eine Per-sonalaufstockung.

Die Handwerksbetriebe aus demKammerbezirk haben sich in den ver-gangen Monaten mit Investitionenzurückgehalten. Etwa 48 Prozent derBetriebe haben nicht investiert –allerdings gaben 16 Prozent an, mehrals zuvor zu investieren.

Die Bereitschaft zu investieren istaber vorhanden. Fast ein Viertel derUnternehmen plant in den kommen-den Monaten höhere Investitionen,im Vorquartal betrug dieser Anteillediglich zwölf Prozent. Insgesamt

steigerte sich der Anteil investitions-williger Handwerker von lediglich ei-nem Drittel auf 53 Prozent.

Prognosen

Von den einzelnen Wirtschaftsbe-reichen im Bezirk der Handwerks-kammer Reutlingen ist die Konjunk-turlage bei den Handwerkern desgewerblichen Bedarfs zurzeit mitAbstand am besten. Aufgrund deroptimistischen Prognosen für diekommenden Monate erreicht auchdas Ausbaugewerbe gute Indikator-werte.

Einen Einbruch des Konjunktur-indikators müssen dagegen dieHandwerker der Kfz-Branche sowiedas Bauhauptgewerbes hinnehmen.Hier kühlte das Geschäftsklimagegenüber dem Vorquartal deutlichab. Den Ausschlag dafür geben dieschlechteren Einschätzungen der ak-tuellen Geschäftslage.

Einen kleinen Sprung nach vornmachte im 1. Quartal 2007 der Hand-werksindikator der personenbezoge-nen Dienstleistungen – wie Friseureund Textilreiniger. Die Verbesserungwird allerdings ausschließlich vonden guten Geschäftserwartungen ge-tragen und reicht zudem noch nichtaus, um den Kammerdurchschnitt zuerreichen.

Leichte Einbußen gibt es auchbeim Indikator im Nahrungsmittel-gewerbe, der fast ausschließlich vonden guten Erwartungen getragenwird. Einen negativen Indikator-wert musste zu Jahresbeginn dasGesundheitsgewerbe hinnehmen –wie bereits im Schlussquartal 2006.Immerhin werden die Geschäftsaus-sichten etwas besser als zuletzt be-urteilt.

Getragen von einer positivenErwartungshaltung zeigt sich dieKonjunkturlage der Betriebe ausdem Bezirk der Handwerks-kammer Reutlingen weiter aufeinem hohen Niveau. Das ergabeine Umfrage, die das Wirtschafts-forschungsinstitut Creditreform imAuftrag der HandwerkskammerReutlingen durchführte.

Umfrage

Weiterhin positiveKonjunkturerwartungen

BauhauptgewerbeMaurer und Betonbauer (A), Zimme-rer (A), Dachdecker (A), Straßenbauer(A), Gerüstbauer (A)AusbaugewerbeMaler und Lackierer (A), Klempner(A), Installateur und Heizungsbauer(A), Elektrotechniker (A), Tischler (A),Raumausstatter (B1), Glaser (A), Flie-sen-, Platten- und Mosaikleger (B1),Stuckateure (A)Handwerke für den gewerblichenBedarfFeinwerkmechaniker (A), Elektroma-schinenbauer (A), Landmaschinenme-chaniker (A), Kälteanlagenbauer (A),Metallbauer (A), Gebäudereiniger(B1), Informationstechniker (A), Schil-der- und Lichtreklamehersteller (B1)KraftfahrzeuggewerbeKarosserie- und Fahrzeugbauer (A),Kraftfahrzeugtechniker (A)NahrungsmittelgewerbeBäcker (A), Konditoren (A), Fleischer (A)GesundheitsgewerbeAugenoptiker (A), Zahntechniker (A),Hörgeräteakustiker (A), Orthopädie-schuhmacher (A), Orthopädietechni-ker (A)Personenbezogene DienstleistungenFriseure (A), Schuhmacher (B1),Uhrmacher (B1), Damen- und Herren-schneider (B1), Fotografen (B1),Textilreiniger (B1), Kosmetiker (B2)

Konjunkturumfrage

Handwerksgruppen

Stadt Burladingen

Der Gemeinderat der Stadt Burladin-gen hat am 22. März 2007 in öffent-licher Sitzung beschlossen, den Be-bauungsplan „Wasserschapf“ inBurladingen-Hörschwag öffentlichauszulegen. Der Plan wird öffentlichbis zum 18. Juni 2007 beim Stadt-bauamt Burladingen, Hauptstraße49/Rathausplatz 6, 72393 Burladin-gen, ausgelegt.

Service

Bebauungsplan

Der positive Trend bei den Ausbil-dungszahlen im Handwerk hält an.Die Handwerkskammer Reutlingen re-gistrierte zum 30. April 20,4 Prozentmehr neue Lehrverhältnisse als imVorjahr – eine überdurchschnittlichstarke Zunahme. „Diese Zahl ist aller-dings erst ein Zwischenergebnis“,meint Dr. Joachim Eisert, Hauptge-schäftsführer der HandwerkskammerReutlingen. Allerdings gebe auch dieweiterhin positive konjunkturelle Ent-wicklung Grund zur Zuversicht. „Wirgehen deshalb auch in diesem Jahrdavon aus, das durch den Ausbil-dungspakt gesteckte Ziel zu errei-chen“, so Eisert weiter. Die Hand-werkskammer Reutlingen hat darüberhinaus erneut in einem Schreiben andie rund 8.900 ausbildungsberechtig-ten Handwerksbetriebe in den Land-kreisen Freudenstadt, Reutlingen,Sigmaringen, Tübingen und Zoller-nalb appelliert, freie Lehrstellen zumelden. Die Zahl der freien Lehrstel-len in der Internetlehrstellenbörsesind der Handwerkskammer Reutlin-gen steigt seitdem wieder kontinuier-lich an (www.hwk-reutlingen.de).

Ausbildung

Deutlich mehr Lehrlinge

Insgesamt erhielten 27 verdientePersönlichkeiten die höchste Aus-zeichnung des Landes, darunter Kö-nigin Silvia von Schweden, der frühe-re österreichische BundeskanzlerWolfgang Schüssel, der ehemaligeFußballspieler und WM-Botschafterfür Stuttgart, Hansi Müller, und derMannheimer Pop-Musiker XavierNaidoo. Beim Festakt im Rokoko-Theater des Schwetzinger Schlosseswaren auch Staatssekretär DieterHillebrand sowie Pfullingens Bürger-meister Rudolf Heß zugegen.

Ministerpräsident Oettinger wür-digte die herausragenden Leistungender 27 neuen Ordensträger im Eh-renamt oder als Funktionsträger. DieGeehrten hätten sich über Jahre hin-weg große Verdienste erworben aufkünstlerischem, sozial-karitativem,politischem, wirtschaftlichem undsportlichem Gebiet. „Sie haben sichin vorbildlicher Weise für das Allge-meinwohl eingesetzt, unsere Demo-

Dem Ehrenpräsidenten derHandwerkskammer Reutlingen,Günther Hecht, ist die Verdienst-medaille des Landes verliehenworden. Überreicht wurde sie vombaden-württembergischen Minis-terpräsidenten Günther Oettinger

Hohe Auszeichnung

Verdienstmedaille für Günther HechtMinisterpräsidentGünther Oettinger(rechts) gratuliertGünther Hecht zurVerdienstmedailledes Landes.

kratie mit Leben erfüllt, unsere Ge-sellschaft menschlicher gemacht unddamit unser Land vorangebracht“,lobte er.

Die Auszeichnung wurde imSchwetzinger Schloss verliehen. Dortsagte Oettinger, die Geehrten wür-den beweisen, „was die Menschenaus unserem Land und in unserem

Eine einstimmige Wiederwahl: Ei-ne Auszeichnung für die quirligeUnternehmerfrau Dagmar Künsch-ner, die sich neben der Arbeit imBetrieb – inzwischen ist ihr Sohn„ihr Chef“ – auch noch im Vor-stand des Landesverbandes enga-

giert. Ebenso im Amt bestätigtwurden die Kassiererin HildegardArnold und die PressesprecherinManuela Kuss-Altmann.

Abgerundet wurde der Abenddurch die Vorstellung der Auszeich-nung „Service Plus“, ins Leben geru-fen von der Kreishandwerkerschaftund dem Kreisseniorenrat Reutlin-gen. Die Handwerksbetriebe könnenin einer eintägigen Fortbildung denUmgang mit älteren und behindertenMenschen in Theorie und Praxisüben. Rolli-Parcours gehören ebensodazu wie Berichte über rechtlicheThemen und Beratungsstellen.

Ihre erste Amtszeit war erfolg-reich für Dagmar Künschner: Aufder Jahreshauptversammlung derUnternehmerfrauen im HandwerkReutlingen-Tübingen in der Hand-werkskammer Reutlingen bestä-tigte der Arbeitskreis ihre 1. Vor-sitzende im Amt.

Unternehmerfrauen im Handwerk Reutlingen-Tübingen

Dagmar Künschner alsVorsitzende wiedergewählt

Die Reutlinger-Tübinger Unter-nehmerfrauen mitwiedergewähltemVorstand (v. l.):MarianneChristner, MonikaStrobel, ClaudiaHauber, HildegardArnold, hinten:Claudia Renz,vorne: DagmarKünschner,Manuela Kuss-Altmann.

Nachdem der Deutsche Bundestag am 9. März 2007 das Erste Gesetz zur Än-derung des Arbeitnehmerentsendegesetzes beschlossen hatte und derBundesrat am 30. März 2007 keinen Einspruch gegen das Gesetz erhobenhat, ist das Gesetz nun im Bundesgesetzblatt vom 30. April 2007 verkündetworden.Damit gilt das Arbeitnehmerentsendegesetz ab dem 1. Juli 2007 neben demBaugewerbe auch für das Gebäudereiniger-Handwerk. Der bereits bisher all-gemein verbindliche tarifliche Mindestlohn im Gebäudereiniger-Handwerk vonim Westen 7,87 Euro und im Osten 6,36 Euro gilt dann auch für Leiharbeit-nehmer und ausländische Entsendearbeitnehmer.

Entsendegesetz

Gebäudereiniger

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Deutsche Handwerks Zeitung4 25. Mai 2007 / Nummer 10Das Handwerk in der Region

Zwei neue Internetportale rich-ten sich an Bauherren undHauseigentümer, Energiebe-

rater und Handwerker. Die Idee:Verbraucher können sich über denEnergieausweis und Förderprogram-me informieren und gleichzeitig perMausklick kompetente Fachleutefinden.

Nun ist es offiziell: Der bundesein-heitliche Gebäudeenergieausweiskommt 2008. Darauf hat sich die Re-gierungskoalition im Oktober 2006verständigt. Das Gütesiegel soll Ver-braucher über den Energieverbrauchvon Gebäuden informieren und fürmehr Transparenz auf dem Immobi-lienmarkt sorgen. Fachleute rechnenangesichts steigender Energiepreisefür die kommenden Jahre mit einerwachsenden Nachfrage nach energe-tischen Sanierungen des Gebäudebe-stands.

Verbraucherinfos

Die Energieportale für Baden-Württemberg setzen an diesemPunkt an. Das Portal Energiesparför-derung Baden-Württemberg umfasstalle Förderprogramme, die Bund,Kommunen und Energieversorgeraufgelegt haben. Hier können Haus-eigentümer und Bauherren online

abfragen, welche Investitionshilfenes für die verbesserte Dämmung derAußenwände oder eine moderneHeizungsanlage gibt.

Die Plattform Gebäudeenergie-ausweis Baden-Württemberg ist diepassende Ergänzung, sie bietetkompakte Verbraucherinformatio-nen zum Energieausweis und vieleTipps zur Gebäudemodernisierung.Besonderer Service: Über beide Por-tale können Anbieterdatenbankengenutzt werden. Sie ermöglichen espotenziellen Kunden, per Mausklickdie richtigen Fachleute zu ihrem Vor-haben zu finden und Kontakt zu qua-lifizierten Anbietern aufzunehmen.

Online-Service

„Energieberater und Handwerkerkönnen die Internetportale gleichmehrfach nutzen“, so Christine Sab-bah, Projektleiterin beim Baden-Württembergischen Handwerkstag,einem der Initiatoren des Projekts,„im Rahmen der individuellen Bera-tung ihrer Kunden und als Plattform,um Leistungen zielgenau anzubie-ten.“ Möglich macht es ein Webshop,in dem die Kundenanfragen einge-hen. Alle registrierten Anbieter, diedem gewünschten Anforderungspro-fil entsprechen, werden automatischper E-Mail informiert und könnensich um einen möglichen Auftrag be-werben.

Der Online-Service ist in einattraktives redaktionelles Umfeldmit aktuellen Verbraucherinfos und

einem regelmäßig erscheinendenNewsletter eingebunden. Schließlichist auch für fachliche Unterstützungder Anbieter gesorgt. Das Infoportalfür Energieberater bietet viel Know-how und ein Forum für den fach-lichen Austausch mit Kollegen. Daskomplette Leistungspaket kann vonKunden und Anbietern kostenlos ge-nutzt werden.

Interesse wächst

Immer mehr Bauherren und Ei-gentümer suchen angesichts starksteigender Energiepreise nach Ein-sparmöglichkeiten. Diese Entwick-lung hat dem noch jungen Arbeits-feld Energieberatung einen deut-lichen Aufschwung beschert.

Dies belege auch die aktuelleEntwicklung des Energiesparchecks,so Sabbah, einem 1999 vom Um-weltministerium Baden-Württem-berg und dem Handwerk gestartetenBeratungsangebot. Nach Angabendes Handwerkstages wurden in denersten acht Monaten des Jahresinsgesamt 4.000 geförderte Energie-sparchecks im Land durchgeführt.Dies entspreche einer Steigerung vonetwa einem Drittel gegenüber demVorjahreszeitraum.

Mehr zu den Energieportalen fürBaden-Württemberg und alle Infosfür Energieberater und Handwer-ker zur Online-Registrierung unterwww.gebaudeenergieausweis-bw.deund www.energiesparfoerderung-bw.de.

Energiesparen fängt in deneigenen vier Wänden an. Woraufes ankommt, ist individuelle Bera-tung und eine qualitativ hochwer-tige Ausführung.

Energieportale für Baden-Württemberg

Verbraucher informieren –Kunden gewinnen

1957 eröffnete SchreinermeisterMax Hess seine Schreinerwerk-statt. Heute ist daraus die HESSGmbH, Haustüren, Fenster, Roll-laden in Rottenburg geworden.

Wenige Jahre nach Eröffnung sei-ner Werkstatt, im Jahr 1965, ver-größerte Max Hess den Betrieb einerstes Mal. Bereits sein NachfolgerEmil Hess, der den Betrieb 1969übernahm, war Glasermeister undmachte damit deutlich, in welcheRichtung sich das Unternehmen spe-zialisieren würde.

Auch er musste die Betriebsräumebald den gestiegenen Anforderungenanpassen und 1976 ein weiteres Malmodernisieren und vergrößern. 1980nahm er Lieferung, Montage undWartung von Rollläden ins Pro-gramm auf. 1990 baute er die erstenKunststofffenster ein. Im HerstellerInternorm wurde dann 1997 ein pas-sender Lieferant gefunden, in denfolgenden Jahren wurde diese Ge-schäftsbeziehung dann beständigausgebaut.

Seit dem Jahr 2000 stellt Hess kei-ne Holzfenster mehr her und bautnur noch die pflegeleichten Kunst-stofffenster ein. 2005 erhielt dasUnternehmen gar durch ein unab-hängiges Institut die Auszeichnungals „1st Window Partner“ verliehen.

Schon zuvor, im Jahr 1996, beganndie Zusammenarbeit mit Roma Roll-laden, Tore. „Auch das ist ein kom-petenter Partner mit innovativen Lö-sungen“, lobt Achim Hess, der zu-sammen mit seinem Bruder Jürgenseit 2004 die HESS GmbH führt. Die

30 Jahre HESS GmbH

Höchste Qualität für die Kunden

Gut aufgestellt: Der Fuhrpark der Firma HESS.

„Unser Mitarbeiterstamm mitbewährten Fachkräften garantiertQualität und saubere, fachge-rechte Verarbeitung“, lautet dieMaxime bei Holzbau Hambergerin Zwiefalten. Der Betrieb feiertnun 75-jähriges Jubiläum.

Zimmermannmeister Karl Ham-berger gründete den Handwerksbe-trieb 1932 in der Münstergemeinde.Als der „Zimmermann von Zwiefal-ten“ erwarb er sich mit seiner Fach-kompetenz weithin Ansehen undVertrauen.

Er führte sein Unternehmen bis1976 und übergab es zum Folgejahran seinen Sohn Karl Hamberger, deres zusammen mit Ehefrau Ruth heu-te noch führt. „Unser Angebot habenwir ständig den Erfordernissen derZeit angepasst“, betont er. „Moder-nisierung und Ausbau bestehenderBauwerke sowie Gebäudeenergiebe-ratung haben immer stärker an Be-deutung gewonnen und machen in-zwischen den überwiegenden Teil derAufträge aus.“

Aufgrund der stetigen betrieb-lichen Expansion war es notwendiggeworden, 1985 eine neue Werkstattund Abbundhalle zu errichten, worin

große Bauelemente bis hin zu kom-pletten Wänden eines Hauses vorge-fertigt werden können. Der Hand-werksbetrieb liefert das Haus inHolzständerbauweise, wie er auchSanierungen und Innenausbautensamt Türen, Toren und Fertigparkettanbietet.

Besondere Herausforderungenstellen stets Renovierungen und Sa-nierungen an historischen Gebäudenfür die sechs Fachleute dar, wie etwaam ehemaligen Kloster und amMünster von Zwiefalten.

Seit dem Jahr 2000 arbeitet SohnIngo Hamberger als Zimmerermeis-ter im Betrieb. Er führt auch zu-nehmend Gebäudeenergieberatungdurch und stellt die Energiepässeaus. 28 Lehrlinge haben bei Hamber-ger in den vergangenen 75 Jahren ihrHandwerk gelernt.

Außerdem waren sowohl der Be-triebsgründer Karl Hamberger wieauch sein Nachfolger gleichen Na-mens seit 1969 Mitglieder des Vor-stands der Zimmererinnung, zu-nächst in Münsingen und heute inReutlingen. Ingo Hamberger, ob-wohl noch nicht Betriebsinhaber, istinzwischen seinem Vater als Aus-schussmitglied nachgefolgt.

75 Jahre Holzbau Hamberger

Der Zimmerer von Zwiefalten

Das Team von Holzbau Hamberger samt hölzernem Kollegen.

Mit dem zum 1. Januar 2007 inKraft getretenen „Ersten Gesetz zumAbbau bürokratischer Hemmnisseinsbesondere in der mittelständi-schen Wirtschaft“ wurden über 4.000Betriebe in Baden-Württemberg vonstatistischen Berichtspflichten massiventlastet.

Klar ist aber auch, dass weiterhinnotwendige Meldungen an die statis-tischen Landesämter für die betroffe-

nen Unternehmen nach wie vor ei-nen nicht zu vernachlässigendenAufwand verursachen.

Um diesen Unternehmen die Ar-beit zu erleichtern, setzt sich die amt-liche Statistik intensiv für den ver-stärkten Einsatz elektronischer Me-dien bei der Durchführung von Erhe-bungen ein. Mit der sogenannten„Internet Datenerhebung im Ver-bund“ (IDEV) stehen die techni-schen Voraussetzungen deutschland-weit zur Verfügung.

Das statistische Landesamt Ba-den-Württemberg bietet diese einfa-che, schnelle und sichere Art der On-

line-Meldung über www.statistik-bw.de/Datenerhebung/ für folgendeWirtschaftsstatistiken an: Baugewer-bestatistiken, Beherbergungsstatis-tik, Dienstleistungsstatistik, Energie-statistiken, Handel- und Gastgewer-bestatistiken, Handwerksberichter-stattung, laufende Wirtschaftsrech-nungen, Statistiken des verarbeiten-den Gewerbes, Umweltschutzstatisti-ken und Verdiensterhebung.

Unter der oben erwähnten Inter-net-Adresse ist auch ein Gastzugangeingerichtet, über den man sich völligunverbindlich über das Verfahreninformieren kann.

Ihrer statistischen Berichtspflichtkönnen Betriebe nun im Internetnachkommen. Das spart Zeit –und damit bares Geld.

Datenerhebung per Internet

Erleichterung für berichts-pflichtige Unternehmen

Die Reutlinger Matthäus-Beger-Schule ist auf der Suche nach Jobpa-ten, nachdem sie neu in das Projekt„Jobpatenschaften für Reutlingen“eingestiegen ist. Das Projekt, initiiertvon der Stadt Reutlingen, hat die Pi-lotphase inzwischen hinter sich undsoll nun nach und nach an allen Reut-linger Hauptschulen eingeführt wer-den.

Für viele Hauptschulabgängerin-nen und Hauptschulabgänger ist derÜbergang von der Schule in Rich-tung Ausbildung und Beschäftigungschwierig. Eltern und Schule habenoftmals nicht die Möglichkeiten, Ju-gendlichen die Unterstützung zu bie-ten, die sie bei der Aufnahme einerAusbildung und der Eingliederung indas Berufsleben benötigen.

Jobpaten können den Jugend-lichen in dieser wichtigen Phase mitihrem Wissen und ihrer Erfahrungzur Seite stehen. Gesucht sind keineRundumexperten, sondern lebens-und berufserfahrene Menschen, dieSpaß am Umgang mit Jugendlichenhaben.

Wer mithelfen will, findet weite-re Informationen im Internet un-ter www.engagiert.reutlingen.de undbeim Projektfachbüro CorporateCitizenship der Stabstelle Bürger-engagement der Stadt Reutlingenunter Tel. 07121/303-5771.

Hilfe für Jugendliche

Jobpaten gesucht

Sowohl auf europäischer als auch aufnationaler Ebene gewinnt das Themader sozialen Verantwortung der Un-ternehmen (Corporate Social Respon-sibility – CSR) eine immer größereBedeutung.Die Bertelsmann-Stiftung hat EndeMärz 2007 eine Initiative ins Lebengerufen: „Unternehmen für die Re-gion“. Diese Initiative zielt darauf ab,das schon bestehende soziale Enga-gement gerade kleiner und mittel-ständischer Unternehmen auf derörtlichen und regionalen Ebene sicht-bar zu machen.Sozial engagierte Unternehmen kön-nen sich unter der Internetadressewww.unternehmen-fuer-die-region.deregistrieren lassen. Aus diesen Eintra-gungen soll eine virtuelle „Landkartedes Engagements“ entstehen, die inbundesweiten, regionalen und loka-len Medien bekannt gemacht werdensoll.

Initiative

Soziale Verantwortungder Unternehmen

Dieses Motto hat sich der Landes-verband der Unternehmerfrauenim Handwerk e.V. dieses Jahr aufdie Fahnen geschrieben.

Unternehmerfrauen im Handwerk

„Wer Verantwortung trägt,muss ersetzbar sein“

Die Unternehmerfrauen im Handwerk Reutlingen-Tübingen informiertensich, was zu tun ist, wenn der Unternehmer wegen Unfall oder Tod aus-fällt.

des Todes des Unternehmers darf dieHandwerkerfrau unter Umständennicht einmal Bleistifte für das Unter-nehmen kaufen.

Beim Arbeitskreis Reutlingen-Tü-bingen der Unternehmerfrauen wardie Zahl deren, die bereits eine Ge-neralvollmacht unter den Ehepart-nern ausgestellt hatten, nicht sehr

hoch: Lediglich zehn Prozent der teil-nehmenden Betriebsinhaber hattenbereits für den „Fall der Fälle“ vor-gesorgt.

Ansprechpartnerinnen finden Sieauf der Internetseite der Handwerks-kammer Reutlingen: www.hwk-reut-lingen.de/unternehmerfrauen.html.

beiden Brüder firmierten den Hand-werksbetrieb bei der Übernahme ineine GmbH um.

Achim Hess ist wie sein BruderGlasermeister. Jürgen Hess ist zu-sätzlich Betriebswirt des Handwerks.2005 gründeten sie ihr Haustüren-und Fensterstudio in der Kanzleistra-ße 44 in Reutlingen. 2006 eröffnetensie die Haustüren- und Fensteraus-stellung mit 200 m2 Fläche in derBricciusstraße 31 in Rottenburg-Wurmlingen.

„In jenem Jahr begann auch dieZusammenarbeit mit Südesign, ei-nem Hersteller von Haustüren undTürelementen mit patentierter Ober-flächenbehandlung für extreme An-forderungen“, sagt Achim Hess. BeiJalousien und Markisen verwendet

das Unternehmen Erzeugnisse vonRau Arabella, ein ebenfalls renom-mierter Hersteller.

Außerdem ist ein Bestattungs-unternehmen angegliedert. Wurdenin den Anfängen Särge nur auf Be-stellung gefertigt, so gibt es seit 1969eine entsprechende Ausstellung fürden Trauerfall. Und es werden auchalle zugehörigen Dienstleistungenangeboten.

In den vergangenen 50 Jahren ha-ben 17 Lehrlinge ihr Handwerk beiHess gelernt. Gegenwärtig sind achtGesellen im Unternehmen beschäf-tig, es sind Schreiner und Glaser.„Wir beschäftigen ausschließlich aus-gebildete Leute“, macht Achim Hessdeutlich, „so bieten wir unseren Kun-den höchste Qualitätsarbeit.“

Was passiert, wenn der Unterneh-mer wegen Unfall oder gar Tod aus-fällt? Zu oft werden die Gedankenan solche Ausnahmesituationen zurbeiseite geschoben. An einem Infor-mationsabend wurden kürzlich an-hand von Checklisten mit der Lan-desverbandsvorsitzenden BrigitteKreisinger und der RechtsanwältinDorothea Störr-Ritter die wichtigenFragen durchgegangen.

Das beginnt bei der Auflistung al-ler Konten, den zu benachrichtigen-den Personen, den Zuständigen fürSteuern, Zahlungsverkehr, Finanz-amt bis hin zur Generalvollmachtund dem Testament.

Weitere Fragen sind die nach denrichtigen Ansprechpartner für Kredi-te, Personalfragen. Im schlimmstenFall muss davon ausgegangen wer-den, dass beide Ehepartner einesHandwerksbetriebes zum Beispielbei einer Reise verunglücken. Jetztmüssen die Versicherungspolicen,Verträge und Bilanzen auffindbarsein. Geklärt sein muss auch, wer ei-ne Generalvollmacht hat. Im Falle

Im Wirrwarr von Verordnungen und Richtlinien findet sichnur der informierte Handwerksunternehmer zurecht.

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Deutsche Handwerks Zeitung8. Juni 2007 / Nummer 11 3Das Handwerk in der Region

Abfragen war gestern. Heute stel-len die Zwischen-, Abschluss- undGesellenprüfungen andere Anforde-rungen – und das an Prüfling undPrüfer.

Das sogenannte handlungsorien-tierte Fachgespräch wird wie ein Dia-log unter Experten geführt. Die Prüf-linge müssen nicht nur eine Arbeits-aufgabe erledigen, sondern auch zei-gen, wie sie den Auftrag geplant,durchgeführt und kontrolliert haben– und warum sie so und nicht andersgehandelt haben.

Für die Prüfer ändert sich da-mit ebenfalls eine Menge. In Semina-ren bereitet die HandwerkskammerReutlingen sie auf die neue Situationvor.

Entwickelt wurde die Schulungübrigens von der Universität St. Gal-len. Finanziert wird sie von der Lan-desstiftung Baden-Württemberg. Sokostet es die Prüfer nichts, sich aufdie Fachgespräche vorzubereiten.

Die kommen übrigens gut an, sagtLehrstellenwerberin Sabine Pfingst-tag, deren Stelle in der Ausbildungs-abteilung der Handwerkskammeraus Mitteln des Europäischen Sozial-fonds und aus Landesmitteln finan-ziert wird. „Die Prüflinge fanden dasbisher eigentlich durchweg gut, undauch die Prüfer finden: Diese neueForm der Prüfung ist einfach sinn-voller.“

Mehr Informationen gibt es beiSabine Pfingsttag unter der Telefon-nummer 07121/2412-267.

Mit der Neuordnung der Berufeim Handwerk hat sich auch dieAusbildung verändert. Statt inder Theorie müssen die Prüflingejetzt in einem Fachgespräch über-zeugen. Damit stehen auch diePrüfer vor neuen Herausforde-rungen, auf die sie von der Hand-werkskammer Reutlingen inSeminaren vorbereitet werden.

Neue Anforderungen an Prüfer

Abfragen war gestern

Bei Sabine Pfingsttag können sich Prüfer über die Seminare informieren.Foto: Bouß

Darüber berichtete Dr. WernerBruns, Leiter der AbteilungMittelstand des Wirtschafts-

ministeriums Baden-Württemberg,kürzlich bei einem Informationsbe-such in der Bildungsakademie Tübin-gen.

Bruns hob die zentrale Rolle derüberbetrieblichen Ausbildung (ÜBA)für das Handwerk hervor. Sie müsseauch künftig mit dazu beitragen, dieAttraktivität des Handwerks insge-samt zu stärken. Wichtig für das Mi-nisterium sei vor allen Dingen, dassdie hier eingesetzten Gelder nachhal-tige Wirkungen zeigten.

Darüber hinaus würden dieseMaßnahmen auch die Fachkräfteof-fensive der Regierung unterstützen.Schon jetzt zeichne sich ab, dassHandwerksbetriebe immer öfter kei-ne gut ausgebildeten Fachkräfte fin-den würden – ein Trend, der sichdurch die demografische Entwick-lung künftig noch verschärfen werde.Dieser Tendenz müsse durch mög-lichst breit und umfassend ausgebil-

Die Landesregierung will in denkommenden Jahren durch dieUnterstützung von Modernisie-rungsmaßnahmen bei den über-betrieblichen Ausbildungszentrendes Handwerks einen Schwer-punkt setzen.

Informationsbesuch

Überbetriebliche Ausbildungim Handwerk fördern

Präsident Joachim Möhrle, Dr. Werner Bruns, Leiter der AbteilungMittelstand des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg, Hauptge-schäftsführer Dr. Joachim Eisert, Vizepräsident August Wannenmacherim Gespräch mit Ausbildungsmeister Armin Renner (v.l.n.r.). Foto: Bouß

dete Handwerker begegnet werden.Zum Hintergrund: Im Rahmen

der dualen Berufsausbildung durch-laufen die Lehrlinge je nach Ausbil-dungsberuf mehrere Praxiskurse. Indiesen ein- oder zweiwöchigen Kur-sen werden praktische Lehrinhaltevertieft und handlungsorientiert an-gewandt.

Die ÜBA trägt damit entschei-

dend zum hohen Ausbildungsniveauder Betriebe bei und ist eine wichtigeErgänzung der betrieblichen Ausbil-dung. Kleinere Handwerksbetriebekönnen oft nicht das gesamte Spek-trum eines Ausbildungsberufes ver-mitteln, so dass in der ÜBA eine ein-heitliche Grundausbildung und dieAnpassung an den technischen Fort-schritt sichergestellt werden.

Wenn die Verordnung wie geplantumgesetzt werde, so Eisert, dannwürden viele Gewerke ausgenom-men, denen die Qualifizierung zumGebäudeenergieberater des Hand-werks von Anfang an unbestritten of-fengestanden habe.

Dies betreffe ausgerechnet dieje-nigen Bauhandwerke, die sich bisher

bereits besonders aktiv in der Fort-bildung und Gebäudeenergiebera-tung engagiert hätten – so zum Bei-spiel Stuckateure, Elektrotechnikerund Tischler. Eisert: „Diese Hand-werker besitzen die nötigen bauphy-sikalischen Kenntnisse sowie eineinsgesamt wesentlich bessere bau-technisch fundierte Grundqualifika-tion einschließlich einer mit etwa200 Stunden umfassenden Fortbil-dung als Personen, die lediglich eineabgeschlossene Berufsausbildung imBaustofffachhandel und über eineWeiterbildung verfügen.“

Appell

Die Handwerkskammer Reutlin-gen appelliert deshalb an Minister-präsident Günther Oettinger, sich da-für einzusetzen, dass die Ausstel-

lungsberechtigung für alle Hand-werksausbildungen zugelassen wird,die im Bauwesen sowie am und imGebäude tätig sind – und zwar gene-rell für alle fortgebildeten Fachkräfteaus dem Handwerk und nicht nur fürBetriebsinhaber.

Das Handwerk habe bereits in denvergangenen Jahren zahlreiche Bera-tungsleistungen für energiesparendeMaßnahmen an bestehenden Gebäu-den erbracht und diese zumeist auchumgesetzt, betonte Eisert.

Das neue Gütesiegel soll Klarheitschaffen über den Energieverbrauchvon Gebäuden und Schwachstellensichtbar machen. Davon werden Ei-gentümer, Käufer, Mieter und dieUmwelt profitieren.

Energieberater aus der Region sindim Internet zu finden: www.energie-spar-check.de.

Der Weg für den Energieausweisist geebnet. „Unverständlich undinakzeptabel ist jedoch, dass sichim Zuge der Novellierung derEnergieeinsparverordnung imBundesrat eine Benachteiligungdes Handwerks und vieler qualifi-zierter und bereits heute aner-kannt tätiger Energieberaterabzeichnet“, meint Dr. JoachimEisert, Hauptgeschäftsführer derHandwerkskammer Reutlingen.

Protest gegen Ausgrenzung

Bauhandwerke von Energieberatungausgeschlossen

Die Vollversammlung der Handwerks-kammer Reutlingen tritt zu ihrer Sit-zung am Mittwoch, den 18. Juli 2007,um 14 Uhr, Hindenburgstr. 58,72762 Reutlingen zusammen.Wir laden alle interessierten Hand-werker zu dieser Versammlung ein.Die Sitzung ist öffentlich.

Joachim Möhrle Dr. Joachim EisertPräsident Hauptgeschäftsführer

Einladung

Vollversammlung

Stadt Albstadt

Der Gemeinderat der Stadt Albstadthat am 8. Februar 2007 in öffent-licher Sitzung beschlossen, denBebauungsplan „Sigmaringer Stra-ße/Zieglerstraße“ in Albstadt-Ebin-gen, zu ändern.Der Plan wird öffentlich bis 22. Juni2007 im Technischen Rathaus Alb-stadt in 72461 Albstadt-Tailfingen,am Markt 2, Stadtplanungsamt,ausgelegt.

Service

Bebauungspläne

Unter der Schirmherrschaft vonBundeswirtschaftsminister MichaelGlos schreibt die KfW-Förderbankzum vierten Mal den KfW-Energieef-fizienzpreis aus, der dieses Jahr unterdem Motto „Energetische Moderni-sierung von gewerblich genutztenGebäuden“ steht.

Insgesamt 15.000 Euro Preisgelderwarten Unternehmen mit zu-kunftsweisenden Lösungen für dieUmsetzung von energetischen Mo-dernisierungsmaßnahmen an ihrenGebäuden. Die betrieblichen Maß-nahmen sollen den Ausstoß des kli-maschädlichen Treibhausgases Koh-lendioxid wesentlich mindern undzugleich erhebliche Kosteneinspa-rungen bringen.

„Durch die Prämierung erfolgrei-cher Praxisbeispiele sollen Unter-nehmen angeregt werden, betriebli-che Energieeinsparpotenziale zuidentifizieren und zu realisieren.Letztendlich kommt der rationelleEinsatz von Energie nicht nur demKlimaschutz zugute, sondern unter-stützt die Unternehmen auch dabei,ihre Energiekosten zu senken unddamit ihre Wettbewerbsfähigkeit zustärken“, betonte Detlef Leinberger,Mitglied des Vorstands der KfW-Bankengruppe.

Mehr Informationen auf derHomepage der KfW unter www.kfw-foerderbank.de.

Klimaschutz

KfW lobt Preis fürEnergieeffizienz aus

Die Handwerkskammer Reutlingenbietet in Zusammenarbeit mit Hand-werk International interessiertenUnternehmen drei durch Mittel desEuropäischen Sozialfonds geförderteSeminarveranstaltungen zum Thema„Marktchancen in Mittel- und Ost-europa“ an. Die Themen sind:• Richtig einkaufen im Ausland am

18.06.2007, 15.00 bis 18.00 Uhr.• Rumänien und Bulgarien – neueMärkte in der EU am 28.06.2007,9.30 bis 13.00 Uhr.• Tschechien und Slowakei – attrak-tive Märkte in unserer Nachbarschaftam 28.06.2007, 14.30 bis 18.00 Uhr.Die Teilnahmegebühren betragen50 Euro (zuzüglich MwSt.) pro Semi-

nar und Teilnehmer. Anmeldeschlussist der 13.06.2007. Interessierte Be-triebe wenden sich für ausführlichereInformationen und Anmeldeunterla-gen direkt an die Betriebsberaterinder Handwerkskammer Reutlingen,Sylvia Weinhold, Tel. 07121/2412-133oder per E-Mail: [email protected].

Seminare

Marktchancen nutzenQualität ist, wenn

die Kundenzurückkommen undnicht die Geräte.

Wer heute nicht ausbildet, hatmorgen keine Facharbeiter!

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Deutsche Handwerks Zeitung4 8. Juni 2007 / Nummer 11Das Handwerk in der Region

Zur Eröffnung seiner Sattlerei am1. Juli 1932 machte Wilhelm Schiedtmit einer Anzeige in der Lokal-zeitung „Tübinger Chronik“ aufsich aufmerksam: „Der werten Ein-wohnerschaft und den Autobesitzernvon Tübingen empfehle ich mich“,stand da zu lesen, „bei prompter,reeller Bedienung und billigsterBerechnung“. Heute heißt die Zei-tung längst „Schwäbisches Tagblatt“und auch Werbung liest sich heuteanders. Aber die Anzeige, die gibt esnoch – genau wie das Geschäft.

Gerahmt hängt der Zeitungsaus-schnitt zwischen Gesellen- und Meis-terbrief und vielen Fotos an derWand der Sattlerwerkstatt, die jetzt

„Freude an der Arbeit“, antwortetEsther Armbruster, wenn man sienach ihrem Betriebsmotto fragt.Die 68-Jährige führt in Tübingenden Betrieb weiter, den ihr Vatervor 75 Jahren eröffnet hat: dieSattlerei Schiedt.

75 Jahre Sattlerei Schiedt

Mit Leidenschaft fürs HandwerkEstherArm-bruster:„Ichliebe dieVielfalt.“

Esther Armbruster führt. Und dasmit viel Leidenschaft: „Ich liebe dieVielfalt und dass man vielseitig seinmuss“, sagt sie über ihre Arbeit.

Die Faszination für den Beruf ha-be sie von ihrem Vater – ebenso dasWissen: „Du musst mit den Augenstehlen, hat er immer gesagt.“ Und

das tat die Tochtergern, die ohnehin amliebsten beim Vater inder Werkstatt war.Der hatte sein Hand-werk als Autosattlerbei der Reutlinger Fir-ma Wendler gelerntund im März 1928 dieGesellenprüfung, imApril 1938 dann die

Meisterprüfung abgelegt. Auch ausseinem Betrieb gingen wieder Profishervor: Sieben Auszubildende habenihren Beruf in der Sattlerei Schiedtgelernt.

Im Jahr 1982 starb dann der Vater,später verlor Esther Armbrusterauch Bruder und Mutter. „Da habeich die Werkstatt übernommen.“ Diehat sie nun von Montag bis Donners-tag halbtags geöffnet. Für Kindergär-ten und Gaststätten polstert sie Stüh-le, bezieht Liegen für Arztpraxen,flickt Geldbörsen und kümmert sichum die Fechtausrüstung so mancherTübinger Verbindung.

Zum Jubiläum wird sie einen Sektaufmachen, sagt Esther Armbruster,die sich im Geschäft mit ihrem Mäd-chennamen am Telefon meldet. Unddann wird sie weiter schaffen. Wielange? „Ich mache weiter, so lange esgeht und so lange ich kann.“

Blockschüler und Bischöfe, Um-schüler und Studenten, Gesellen undMeisterschüler: In den 52 Jahren sei-nes Bestehens hat das Kolpinghaus inder Liststraße Menschen beherbergt,die aus den unterschiedlichstenGründen nach Reutlingen gekom-men sind. Meist jedoch waren die Be-wohner Handwerker in Ausbildung,passend zur Tradition der Kolping-häuser: Gegründet wurden sie fürGesellen auf der Wanderung, undauch wer heute eine Ausbildungmacht und ein Zuhause sucht, findetes im Kolpinghaus.

Immer noch nutzen vor allemHandwerker diese Möglichkeit. Ge-nerell gilt aber: Im Kolpinghaus darfwohnen, wer 30 Jahre oder jünger ist,egal, ob Mann oder Frau. Befindetman sich aber in der Ausbildung, sodarf diese Altersgrenze überschrittenwerden.

Zurzeit lebt im Kolpinghaus zumBeispiel ein Umschüler, der 40 Jahrealt ist. Auch Meisterschüler nutzendas Angebot des Hauses häufig, ob-wohl sie die 30 meist hinter sich ge-lassen haben. In der Liststraße 26wird zudem ein alter Brauch ge-pflegt: Handwerker auf der Walzdürfen eine Nacht umsonst über-nachten. Insgesamt ist das Kolping-haus im vergangenen Jahr auf mehrals 17.300 Übernachtungen gekom-men. Den Löwenanteil daran stellenBlockschüler wie die Gebäudereini-ger, die für die Zeit ihres Unter-richts in Reutlingen im Kolpinghauswohnen. Egal ob Block- oder Meis-terschüler: Für 27 Euro am Tag be-

Handwerk und Kolpinghaus, dasgehört zusammen – und das schonlange Zeit. Gegründet fürGesellen auf Wanderung, bietendie Häuser angehenden Handwer-kern auch heute noch ein Zuhauseauf Zeit. Doch wie lebt es sichheute in den Wohnheimen fürsHandwerk? Besuch im Kolping-haus in Reutlingen.

Kolpinghaus Reutlingen

Zuhause auf Zeit für angehende Handwerker

Manfred Gründken leitet das Reutlinger Kolpinghaus seit 27 Jahren.Foto: Gebhart

kommen die Bewohner nicht nur einDach über dem Kopf, sondern auchVollpension mit Frühstück, Mittages-sen – gern auch als Lunchpaket – undAbendessen.

Das Reutlinger Kolpinghaus be-schäftigt einen eigenen Küchenchef,„so können wir auf die Bedürfnisseunserer Bewohner besser eingehen“,sagt Manfred Gründken. Der gelern-te Handwerker und Sozialpädagogeleitet seit 27 Jahren das Haus, dasauch an Freizeitmöglichkeiten eini-ges zu bieten hat. Im „Kneiple“ kön-nen die Bewohner gemütlich zusam-men sitzen, in mehreren Räumenfernsehen oder Playstation spielen,und auch wer lieber aktiv ist, wirdfündig. Billard, Dart, Tischkickerund sogar eine Kegelbahn bietet dasHaus, richtig sportlich wird es in dereigens angemieteten Sport- undSchwimmhalle der Reutlinger Wolf-gangsschule. Für geistige Nahrung

sorgt neben der Hausbibliothek vorallem das Nachhilfeangebot.

Zwei Vollzeit- und 16 Teilzeitkräf-te sowie mehrere Ein-Euro-Jobberhalten den Betrieb im Kolpinghausmit seinen 80 Betten am Laufen. Diemeisten Räume sind Zwei-Bett-Zim-mer, vereinzelt gibt es auch Zimmerfür drei Bewohner und mehr – ge-nauso wie Einzelzimmer und einenGästeraum. „Hier schlafen zum Bei-spiel Eltern, die ihre Kinder besu-chen, die bei uns leben.“ Oder auchmal Bischöfe: „Bei uns haben bereitsBischöfe unter anderem aus Kroa-tien, Slowenien oder Bosnien über-nachtet“, erzählt Gründken.

„Schön ist es natürlich auch, wennLehrlinge von Chefs bei uns sind, dieselbst als Auszubildende hier ge-wohnt haben.“ Das komme oft genugvor – kein Wunder: Das ReutlingerKolpinghaus ist eben ein Haus mitTradition.

Adolph Kolping, Gründer und Na-mensgeber der Kolpinghäuser, wurdeam 8. Dezember 1813 in Kerpen alsviertes Kind eines Schäfers geboren.Die Familie lebte in sehr bescheide-nen Verhältnissen.

Kolping lernte zunächst dasSchuhmacherhandwerk. Als Geselleauf der Wanderschaft kam er auchnach Köln, wo ihn die Lebensbedin-gungen so entsetzten, dass er be-schloss, Priester zu werden. Erst mit23 Jahren besuchte er ein Gymna-sium und studierte danach in Mün-chen, Bonn und am Priesterseminar

in Köln Theologie. Am 13. April1845 wurde er in der Kölner Minori-tenkirche zum Priester geweiht. Zu-nächst wurde er in Elberfeld als Ka-plan und Religionslehrer eingesetzt.1847 wurde er zweiter Präses des1846 von Johann Gregor Breuer ge-gründeten katholischen Gesellenver-eins, der junge Gesellen, insbesonde-re in den Wanderjahren fern von zuHause, unterstützte.

1849 kehrte er als Domvikar zu-rück nach Köln und gründete dortden Kölner Gesellenverein. Erschloss 1850 die bis dahin bestehen-

den Gesellenvereine zum Rheini-schen Gesellenbund zusammen. Die-ser Zusammenschluss war die Keim-zelle des heutigen internationalenKolpingwerkes. Bis zu seinem Todsorgte er für die Ausbreitung der Ge-sellenvereine und den Aufbau desVerbandes. In seinem Todesjahr 1865gab es weltweit bereits über 400 Ge-sellenvereine. Schon 1852 war das er-ste Kolpinghaus gegründet worden.

Kolping selbst wurde 1862 Rektorder Kölner Minoritenkirche. AlsKolping am 14. Dezember 1865 starb,wurde er in dieser Kirche beigesetzt.

Geschichte

Wer war Adolph Kolping?

Seit Jahren engagiert er sich imKindergarten und der Hauptschuleund hat sogar eine Patenschaft für ei-ne Klasse übernommen. Für diesesEngagement an der Burghof-Schulewurde er nun mit dem Mittelstands-preis LEA ausgezeichnet. DenMittelstandspreis haben die baden-württembergische Caritas und dasWirtschaftsministerium des Landesins Leben gerufen. Unter dem Na-men LEA (Leistung – Engagement –Anerkennung) soll damit das frei-willige soziale Engagement kleinerund mittlerer Unternehmen „ge-würdigt und ins Licht der Öffentlich-keit gerückt werden“, wie Caritas-direktor Monsignore Wolfgang Trippbei der Preisverleihung im Stuttgar-ter Haus der Wirtschaft erläuterte.Zwölf Preisträger wurden an diesemAbend gewürdigt, einer von ihnenist Heinz Geckler.

Er engagiert sich in Ofterdingenim Kindergarten und in der Haupt-schule. Der Elektromeister versucht,die Kinder und Jugendlichen fürTechnik zu begeistern und über Be-ruf und Ausbildung zu informieren.Im Schuljahr 2005/2006 übernahm ereine Patenschaft für die 7. Klasse derBurghof-Schule.

In diesem Pilotprojekt stellt Geck-ler den Schülern Praktikumsplätzezur Verfügung, bringt ihnen verschie-dene Berufsbilder näher und ist für

Elektromeister Heinz Geckler istin seinem Heimatort Ofterdingennicht nur als Chef von GecklerElektrotechnik bekannt.

Mittelstandspreis LEA für Ofterdinger Elektromeister

Heinz Geckler ausgezeichnetfür soziales Engagement

Bischof Dr. Gebhard Fürst, Heinz Geckler, Caritasdirektor MonsignoreWolfgang Tripp und Wirtschaftsminister Ernst Pfister (v.l.n.r.).

Das Verbot unerwünschter Tele-fonwerbung im Gesetz gegen denunlauteren Wettbewerb (UWG)hat sich in der Vergangenheitals nicht ausreichend wirkungs-voll erwiesen, so eine Presse-mitteilung des Bundeswirt-schaftsministeriums.

Viele Firmen setzen sich darüberhinweg und belästigen in zunehmen-dem Maß die Verbraucherinnen undVerbraucher mit nachteiligen Folgenfür Firmen, die im Rahmen des Zu-lässigen werben.

„Um die Verfolgung von Verstö-ßen gegen das Verbot unerwünschterTelefonwerbung in Zukunft effektivzu gestalten, soll im Telekommuni-

kationsgesetz (TKG) die Möglichkeitder Unterdrückung der Telefonnum-mer eingeschränkt werden“, so derBundesminister für Wirtschaft undTechnologie, Michael Glos. „Eineentsprechende Änderung des TKGwerde ich vorbereiten“, sagte derBundesminister.

Wer in Zukunft seine Telefonnum-mer unerlaubt unterdrückt, soll miteinem Bußgeld belegt werden kön-nen. Mit der geplanten Maßnahmesoll den Schwierigkeiten bei derIdentifizierung von Anrufern, dieunerwünschte Werbeanrufe tätigen,wirksam begegnet werden. „Mit dernun geplanten Verschärfung derSanktionen und der damit verbun-denen abschreckenden Wirkung wird

Missbräuchen bei der Telefonwer-bung effektiver begegnet“, so Glos.

Der Bundesminister begrüßt lautPressemitteilung im Interesse desVerbraucherschutzes und mit Blickauf seriös werbende Firmen dieAnkündigung von BundesministerinZypries, Verstöße gegen das Verbotder unerwünschten Telefonwerbungzukünftig mit einem Bußgeld ahndenzu wollen. Das von der Bundesregie-rung geplante Maßnahmenbündelsoll die Verbraucherinnen und Ver-braucher besser vor Belästigungenund die seriöse Werbewirtschaft vorschwarzen Schafen schützen. „DieUnternehmen selbst haben großesInteresse an der Bekämpfung unseri-öser Wettbewerber“, meint Glos.

Sanktionen gegen unerwünschte Telefonwerbung geplant

Bußgeld bei unerlaubtunterdrückter Rufnummer

Bis 15. Oktober 2007 muss der An-trag beim nationalen MAB-Komiteevorliegen, das die Unterlagen prüftund über das Gesuch sowie dieWeiterleitung an die UNESCO be-findet. Mit der Erarbeitung des An-trags wurde das Planungsbüro HHP

Hage + Hoppenstedt Partner ausRottenburg betraut, das zusammenmit dem Planungsbüro Futour ausMünchen auf weitreichende Erfah-rungen bei internationalen Großpro-jekten zurückgreifen kann.

Die Auszeichnung soll positive Ef-fekte für nachhaltigen Tourismus, re-gionale Wirtschaft und die gesamteRegion bringen. „Die SchwäbischeAlb hat gute Chancen, die Anerken-nung durch die UNESCO zu errei-chen“, so die Vorsitzende des deut-schen MAB-Komitees, Gertrud Sah-ler, bei einem Besuch Ende März.

Ehe mit dem UNESCO-Label ge-worben werden kann, liegt aber noch

ein arbeitsintensiver Weg vor allenBeteiligten. Das für die endgültigeAntragstellung zuständige Ministe-rium für Ernährung und LändlichenRaum Baden-Württemberg hat hier-für eigens zusätzliche Mittel zur Ver-fügung gestellt. Somit kann das vomMinisterium beauftragte Start-TeamBiosphärengebiet in Münsingen ver-stärkt werden. Auch die Einbindungder regionalen Akteure in Form ei-ner Expertenrunde ist von großerBedeutung, ebenso die Abstimmungmit den betroffenen Städten und Ge-meinden sowie Verbänden.

Weitere Informationen unterwww.biosphaerengebiet-alb.de.

Ehrgeizige Ziele haben sich dieVerantwortlichen des zukünftigenBiosphärengebiets SchwäbischeAlb gesetzt. Gemeinsam mit Kom-munen und Verbänden aus derRegion soll bis Ende 2008 dieAnerkennung des Großschutzge-biets durch die UNESCO erreichtwerden.

Bewerbung um UNESCO-Auszeichnung

Schwäbische Alb auf dem Wegzum Biosphärengebiet

sie Ansprechpartner. Von der Ko-operation profitieren die Schüler –und auch das Handwerk profitiert,für das Geckler auf diese Art undWeise Nachwuchs wirbt.

Damit ist Geckler wie geschaffenfür den Mittelstandspreis für sozialeVerantwortung. Gerade die kleinenund mittleren Betriebe seien seit Jah-ren „ein unverzichtbarer Bestandteilder Bürgergesellschaft auf lokalerund regionaler Ebene“, sagte Wirt-schaftsminister Ernst Pfister, der zu-sammen mit dem Rottenburger Bi-schof Dr. Gebhard Fürst die Schirm-herrschaft für den Preis übernom-men hat.

Pfister verwies auf die Ergebnisseeiner Studie des Sozialministeriums.Danach sind „85 Prozent der baden-württembergischen Unternehmen in

irgendeiner Form bürgerschaftlichaktiv“. Allerdings bleibe dieses En-gagement oft im Verborgenen. Dassoll sich nach dem Willen der Initia-toren durch den neuen Mittelstands-preis ändern.

Für den LEA bewerben konntensich baden-württembergische Unter-nehmen mit maximal 500 Beschäftig-ten, die gemeinsam mit einem Wohl-fahrtsverband, einer sozialen Organi-sation, Initiative oder Einrichtungein soziales Projekt realisiert haben.Eine elfköpfige Jury entschied unterden Bewerbungen, die laut Pfister ei-nes zeigten: „Mittelstand und sozialeVerantwortung sind gerade in Ba-den-Württemberg untrennbar ver-bunden.“

Mehr Informationen unterwww.mittelstandspreis-bw.de.

Die Handwerkskartevon Wilhelm Schiedtaus dem Jahr 1936.

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Deutsche Handwerks Zeitung22. Juni 2007 / Nummer 12 3Das Handwerk in der Region

So platt es klingt: Interessen er-folgreich vertreten kann nur,wer diese Interessen auch kennt

– und wer vor Ort fragt, was wirklichunter den Nägeln brennt. Deswegenbesuchen Jochim Möhrle, Präsidentder Handwerkskammer Reutlingen,und Hauptgeschäftsführer JoachimEisert in den kommenden Monatenalle Landkreise des Kammerbezirks.Den Auftakt machte der LandkreisSigmaringen.

Es fehlt an passenden Bewerbern

Und hier bestätigte sich einmalmehr, was ohnehin in aller Munde ist:Dem Handwerk fehlt es an passen-den Bewerbern für Lehrstellen.Denn so unterschiedlich die Betriebewaren, die Möhrle und Eisert ge-meinsam mit Karl Griener, Ge-schäftsführer der Kreishandwerker-schaft, und dem stellvertretendenKreishandwerksmeister HermannPfaff besuchten, gemeinsam hattensie die Sorge um den Nachwuchs.

Theodor und Thomas Schilles zumBeispiel haben mit den schlechtenMathekenntnissen der Bewerber zukämpfen. Vater und Sohn führen inInzigkofen einen Werkzeugmacher-betrieb mit zwölf Mitarbeitern, undsie brauchen Lehrlinge, für die Cosi-nus und Sinus keine Fremdwörtersind – und die sind nicht immer leichtzu finden.

Dieses Problem kennt auch derGammertinger BauunternehmerWolfgang Lieb. Er bildet in seiner Jo-sef Lieb GmbH jedes Lehrjahr zweibis drei junge Menschen aus undsagt: „Gerade der Baubereich leidetunter einem schlechten Ruf.“ Fürviele Bewerber wäre der Bau dieletzte Wahl – junge Kollegen für sei-ne 65 Mitarbeiter zu finden, ist inzwi-schen schwierig geworden.

Wie schwierig, weiß Schreiner-meister Peter Reiß, der in OstrachFenster, Haustüren und Wintergär-ten herstellt. Von seinen 22 Mitarbei-tern hat er fast alle selbst ausgebildet,„aber zurzeit haben wir keinen Aus-zubildenden, weil wir keine geeigne-ten Bewerber finden.“

Das zeigt: Die Bereitschaft auszu-bilden ist nach wie vor hoch imHandwerk, nur hapert es an der Aus-bildungsreife der jungen Menschen.Das sagte auch Präsident JoachimMöhrle in einem Pressegespräch inder Meßkircher Konditorei und Bä-ckerei Herman Brecht (siehe Artikel„Nicht der Reparaturbetrieb der Na-tion“). „Es ist ein Problem, dass dieHauptschulen so runtergebuttertwerden“, sagte Konditor- und Bä-ckermeister Brecht. Auch er habe dieErfahrung gemacht, dass viele Be-werber weder ausreichende Fähig-keiten in Deutsch noch in Mathema-tik hätten.

Von der Metzgerei in die Bäckerei,vom Schreiner über den Werk-zeugmacher ins Bauunternehmen:Joachim Möhrle, Präsident derHandwerkskammer Reutlingen,und Hauptgeschäftsführer Dr. Joa-chim Eisert hatten sich auf ihrerReise durch den Landkreis Sig-maringen viel vorgenommen. Inausführlichen Gesprächen wolltensie sich ein Bild davon machen,was die Handwerker im Kreis be-schäftigt.

Besuch im Landkreis Sigmaringen

Tradition trifft Innovation

„Es wird zu wenig für den Mittelstand getan“: Harry Knoll im Gesprächmit Joachim Eisert und Präsident Joachim Möhrle (v.l.n.r.).

Peter Reiß (links) erläutert Joachim Eisert und Präsident Joachim Möhrleein Kunststofffenster.

Theodor Schilles (links): Um solche Kunststoffteile fertigen zu können,sind gute Mathematikkenntnisse Voraussetzung.

Zu Besuch beim Gammertinger Bauunternehmen Lieb: Hauptgeschäfts-führer Joachim Eisert, Bauunternehmer Wolfgang Lieb, BürgermeisterHolger Jerg und Joachim Möhrle (v.l.n.r.).

Höchste Präzision ist gefordert: Joachim Eisert (links) im Gespräch mitThomas Schilles (rechts). Fotos: Alfred Bouß

Mittelstandsfeindliche Politik

Die Klagen des Handwerks überden Ausbildungsstand sind also kei-ne hohlen Phrasen und ziehen sichquer durch die Gewerke – ähnlichwie die Kritik an der mittelstands-feindlichen Politik, mit der sich dieUnternehmer konfrontiert sehen.„Wir stellen fest, dass nicht viel fürden Mittelstand getan wird“, sagtedenn auch Harry Knoll, der in seinerMetzgerei in Meßkirch 70 Mitarbei-ter hat und neben seinen eigenensechs Filialen auch Altenheime undKrankenhäuser mit seinen Waren be-liefert. „Wir brauchen ein Umfeld, in

dem es auch kleinen Betrieben mög-lich ist zu existieren. Denn wenn esden Kleinen gut geht, geht es derWirtschaft gut.“

Hauptgeschäftsführer Eisertbrachte das Dilemma auf den Punkt:„Mehr als 98 Prozent der Betriebesind kleine und mittlere Unterneh-men (KMU). Die Politik aber wirdgemacht für weniger als zwei Prozentder Betriebe: für die Großunterneh-men.“

Für ihn und Präsident Möhrle wardas jüngst Anlass für eine deutlicheKritik an der EU: In einem Brief anEU-Kommissar Günter Verheugenforderten sie mehr Einsatz für die

Belange der KMU und verwiesen aufviele Beispiele für KMU-feindlichePolitik. „Wir haben zum Beispiel aufdie Diskriminierungsrichtlinie hinge-wiesen, die im Handwerk mit dersel-ben Brutalität durchgesetzt wurdewie bei Großunternehmen, ohne aufdie Unterschiede und die Eigenhei-ten des Handwerks zu achten“, so Ei-sert.

Mit der Zeit gehen

Eine Politik, die sich nur an denwenigen Großen orientiert, jungeMenschen, denen es am Rüstzeug füreine Ausbildung fehlt – was kann dasHandwerk tun, um in diesen Zeitenzu bestehen? Die beste Antwort lie-ferten die Betriebe, die Möhrle undEisert besuchten – und das ganz ohnegroße Worte. Sie alle teilen ein Er-folgsgeheimnis: Sie setzen auf Tradi-tion – und gehen trotzdem mit derZeit.

Tradition als Garant für Qualitättrifft Innovation: Das sieht je nachHandwerk anders aus. Metzger Knollzum Beispiel hat schon lange begrif-fen, was sich in seinen Filialen geän-dert hat: „Früher hat das Angebotbestimmt, was die Leute kaufen.Heute bestimmt die Kundschaft dasAngebot.“ Und Metzger Knoll hatsich darauf eingestellt – und nicht nurauf das. Auf die neuen EU-Hygiene-vorschriften reagierte er nicht mitteuren Umbauten, sondern gab dieSchlachtung außer Haus.

Und auch Brecht, in der Regionbekannt für sein Gebäck namens

„Katzendreck“, beschreitet neue We-ge. Neben seinem Meßkircher Caféhat er im März auch eine Filiale inStockach eröffnet und ist mit seiner„Katzendreck-Arena“, einer Sports-bar in Meßkirch, auch für junges Pu-blikum attraktiv.

Auch der Betrieb von Vater undSohn Schilles wächst stetig – und dasauch im Angebot. Hat der Betriebfrüher nur die Werkzeuge für Spritz-gussteile im eigenen Haus hergestellt,bekommen seine Kunden heute auchdie Teile selbst aus dem Hause Schil-les.

Ohne Innovation geht es nicht.Das wissen auch Peter Reiß und SohnNorbert Reiß. Bei ihnen finden Kun-den modernste Fertigungsverfahrenund Produkte. Und auch für weiteWege ist sich das Unternehmen nichtzu bequem: Viele Aufträge kommenvom Bodensee – im eher struktur-schwachen Landkreis Sigmaringenein wichtiges Standbein.

Seinen Radius hat auch Bauunter-nehmer Lieb vergrößert: Seine Auf-träge führen ihn immer wieder bisnach Stuttgart. Er produziert dasmeiste selbst und kauft nur wenig zu– wenn, dann ordert er in der Region.„Wir pflegen unsere handwerklicheTradition“, sagt Lieb – und sprichtdamit für all die Betriebe, die Möhrleund Eisert im Kreis Sigmaringen be-suchten. Denn wer handwerklicheTradition bietet, liefert damit daswohl Wichtigste überhaupt: „UnsereKunden“, sagt Theodor Schilles,„wissen, dass sie bei uns Qualität be-kommen.“

In der letzten Ausgabe der ’DeutschenHandwerks Zeitung‘ hatte Joachim Eisert,Hauptgeschäftsführer der Handwerks-kammer Reutlingen, noch scharf kriti-siert, dass es unverständlich und inak-zeptabel sei, dass sich im Zuge der No-vellierung der Energieeinsparverordnungim Bundesrat eine Benachteiligung desHandwerks und vieler qualifizierter undbereits heute anerkannt tätiger Energie-berater abzeichne. Jetzt hat der Bundes-rat die Vorschläge des Handwerks aufge-griffen und eine breite Zulassung vonqualifizierten Fachleuten aus dem Hand-werk als Ausstellungsberechtigte für Ge-bäudeenergieausweise beschlossen.In dem Beschluss heißt es: „Personen,die für ein zulassungspflichtiges Bau-,Ausbau- oder anlagentechnisches Ge-werbe oder für das Schornsteinfegerwe-sen die Voraussetzungen zur Eintragungin die Handwerksrolle erfüllen sowieHandwerksmeister der zulassungsfreienHandwerke dieser Bereiche und Perso-nen, die aufgrund ihrer Ausbildung be-rechtigt sind, ein solches Handwerk oh-ne Meistertitel selbstständig auszuü-ben.“ Diese weite Fassung der Ausstel-lungsberechtigung ist als handwerkspoli-tischer Lobbyerfolg zu werten.

Energieausweis

Lobbyerfolg

Die Steuernummer hat bald ausgedient:Sie wird durch neue Identifikationsnum-mern ersetzt. Sie als Handwerksunter-nehmer müssen dennoch nicht selbstaktiv werden.Der Hintergrund: Ab dem 1. Juli 2007werden die bisherigen Steuernummernnach und nach von Identifikationsnum-mern abgelöst, die zentral vom Bundes-zentralamt für Steuern vergeben undverwaltet werden. Damit entfällt die bis-herige Zuständigkeit der örtlichen Fi-nanzämter; die verschiedenen Daten fürdie jeweilige Identifikationsnummer wer-den zentral gespeichert. Sie unterliegengrundsätzlich dem Steuergeheimnis undwerden nicht an außenstehende Dritteweitergegeben. Wie oben bereits schonerwähnt, müssen Sie nicht selbst aktivwerden: Sie müssen weder einen Antragstellen noch die Nummer anfordern –Sie werden über die zugeteilte Nummerinformiert. Erst dann muss die Identifi-kationsnummer auf Rechnungen undnach dem Teledienstegesetz (TDG) imImpressum auf Internetseiten angegebenwerden. Wer noch keine Identifikations-nummer erhalten hat, verwendet weiter-hin seine Steuernummer.Nachtrag: Wie der Zentralverband desDeutschen Handwerks (ZDH) inzwischenmitteilte, werden die Wirtschafts-Identifi-kationsnummern voraussichtlich nichtvor 2009 erteilt.

Hinweis

Steuernummer hatausgedient

Gemeinde DormettingenDer Gemeinderat der Gemeinde Dormet-tingen hat am 6. März 2007 in öffent-licher Sitzung beschlossen, den Bebau-ungsplan „Mühlweg I“ in Dormettingenöffentlich auszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum23. April 2007 beim BürgermeisteramtDormettingen, Wasenstraße 38, 72358Dormettingen, ausgelegt.

Service

Bebauungspläne

Nach dem Pressegespräch in der Bäckerei Brecht. Foto: Bouß

Das Handwerk will ausbilden. Nurmangelt es ihm an geeigneten Bewer-bern. Das bestätigten alle Betriebe,die Joachim Möhrle, Präsident derHandwerkskammer Reutlingen, undHauptgeschäftsführer Joachim Ei-sert auf ihrer Reise durch den Land-kreis Sigmaringen besuchten (sieheArtikel „Tradition trifft Innova-tion“). Und so war die Ausbildungdann auch vorherrschendes Thema

bei dem Pressegespräch, zu dem dieHandwerkskammer in die BäckereiBrecht in Meßkirch geladen hatte.

Die hohe Ausbildungsbereitschaftdes Handwerks zeige sich alleinschon daran, „dass wir den Ausbil-dungspakt letztes Jahr erfüllt habenund auch dieses Jahr wohl wieder er-füllen werden“, so Möhrle. Das seinur dank der „hervorragenden Leis-tung der Betriebe“ möglich. „Das isteine Eigenschaft des Handwerks:Man weiß, dass man jungen Men-schen eine Chance geben muss.“ Dasbeweise auch die Tatsache, dass biszum Stichtag am 31. Mai 2007 ganze25,4 Prozent mehr neue Ausbil-dungsverträge im Kammerbezirk ab-geschlossen worden seien als im Vor-jahr.

Aber auch das Land sei in der Ver-

antwortung: „Es muss uns jungeMenschen an die Hand geben, dieausbildungsfähig sind.“ Denn ihrAusbildungsstand sei nicht dieSchuld der Jugendlichen, sagteMöhrle. Zu häufig verließen Jugend-liche ohne Abschluss die Schule, sag-te auch Hauptgeschäftsführer Joa-chim Eisert und lieferte die Zahlen:„Bundesweit sind es zurzeit 90.000, inBaden-Württemberg immerhin noch7.000.“

Für Präsident Möhrle krankt dasdreigliedrige Schulsystem an erheb-lichen Mängeln: „Die Einstufung er-folgt zu früh.“ Nicht früh genug dage-gen beginne die Förderung, geradeKinder mit Migrationshintergrundbräuchten Unterstützung in der deut-schen Sprache

Und auch das Elternhaus stehe in

der Pflicht, wenn es um Sekundärtu-genden wie Pünktlichkeit oder gutesBenehmen gehe. „Kinder haben einRecht darauf, von ihren Eltern erzo-gen zu werden“, betonte er. Die Aus-bildungsbetriebe müssten die Ver-säumnisse der Schule und oft genugauch die der Eltern ausbaden.

Die Betriebe wiederum müsstenihren Auszubildenden zeitig mittei-len, ob sie übernommen werden.Meist wollten die Betriebe ihre Lehr-linge weiterbeschäftigen, „schließlichist Ausbildung eine Investition in dieZukunftsfähigkeit; aber die Über-nahme ist immer auch eine Frage derKonjunktur“, sagte Möhrle.

Auch wenn eine Übernahme nichtmöglich sei, gelte: „Mit einer abge-schlossenen Berufsausbildung hat je-der bessere Chancen auf einen Job

„Das Handwerk darf nicht derReparaturbetrieb der Nationsein“, sagte Joachim Möhrle, Prä-sident der HandwerkskammerReutlingen, bei einem Pressege-spräch im Kreis Sigmaringen.Worum es ging? Um Ausbildungund die Probleme der Betriebe,geeignete Lehrlinge zu finden.

Handwerk und Ausbildung

Nicht der Reparaturbetrieb der Nation

und verringert das Risiko der Ar-beitslosigkeit.“

Heißt: Ausbildung ist wichtig. Unddie Ausbildungsleistung in Deutsch-land erbringe der Mittelstand, soMöhrle. „Würden die 30 Dax-Unter-

nehmen so viel ausbilden wie derMittelstand, hätten wir keine Proble-me mehr.“ Auch das zeige: „Wir sindder Standort Deutschland, und umsomehr brauchen wir eine mittelstands-freundliche Politik.“

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Deutsche Handwerks Zeitung4 22. Juni 2007 / Nummer 12Das Handwerk in der Region

Das soll Michaela Lundt (geb.Jatzlauk) ändern: Die gelern-te Bäckerin und Betriebsas-

sistentin tourt für die Handwerks-kammer Reutlingen durch die Be-triebe, informiert und gibt Hilfestel-lung auf dem Weg zum Ausbildungs-betrieb.

Mehr noch: Michaela Lundt ver-sucht, passgenau die richtigen Auszu-bildenden für den jeweiligen Betriebzu finden. Deshalb arbeitet sie mitSchulen in der Region zusammen,um auf konkrete Anfragen von Be-trieben eine ebenso konkrete Ant-wort – nämlich einen ausbildungswil-ligen Schüler – zu finden. Und auchumgekehrt versucht sie zu helfen:Wenn ein Lehrer seine Schüler beider Lehrstellensuche unterstützen

Viele Betriebe sind zwar ausbil-dungsberechtigt, stellen aber keineLehrlinge ein.

Den richtigen Auszubildenden finden

Auf Tour für mehr Lehrstellen

Michaela Lundt versucht, pass-genau die richtigen Auszubil-denden für den jeweiligen Betriebzu finden. Foto: Bouß

will, dann kann auch er sich an Mi-chaela Lundt wenden. Knapp 800Handwerksbetriebe im Kammerbe-

zirk wird Michaela Lundt auf ihrerInformationstour besuchen. In ihrfinden die Handwerker eine kompe-tente Ansprechpartnerin: Lundt istausgebildete Bäckerin und Innungs-siegerin, Betriebsassistentin undkann die Ausbildereignungsprüfungsowie umfassende Berufserfahrungim Handwerk vorweisen.

Die Mitarbeiterin der Handwerks-kammer Reutlingen zeigt in persön-lichen Gesprächen den Weg zur Aus-bildung auf, versucht Vorurteile mitkonkreten Informationen abzubauenund informiert, wie die Unterneh-men ohne großen Aufwand selbstNachwuchssicherung betreiben kön-nen. Schließlich halten häufig gerademangelnde Informationen zum Vor-gehen, die Angst vor der finanziellenBelastung und vor zu hohem zeit-lichen Aufwand oder fehlende positi-ve Erfahrungen Betriebe davon ab,Lehrstellen anzubieten.

Ausbilden: Ja. Nur wie? Wer sichdiese Frage stellt, bekommt mit ei-nem Griff zur neuen Broschüre„Aufgaben eines Ausbildungsbe-triebs“ jetzt jede Menge Antworten.Sie begleitet Schritt für Schritt aufdem Weg zur Zukunftssicherung fürden eigenen Betrieb. So klärt sie,welche Bedingungen erfüllt seinmüssen, um überhaupt ausbilden zudürfen, und hilft beim reibungslosenStart in das Ausbildungsverhältnismit Informationen zu Vertrag, Dauerund Anmeldung.

Für die Zeit während der Ausbil-dung informiert die Broschüre überRegelungen zu Arbeitsschutz, Be-rufsschule und Überstunden. Undauch zum Endspurt finden sich jedeMenge Informationen: Der Leserlernt, was bei der Zulassung zur Prü-

fung zu beachten und was bei bestan-dener oder nichtbestandener Prü-fung zu tun ist und wie die Ausbil-dungszeit verlängert werden kann.Auch wer sich fragt, wie ein Zeugnisaussehen und wie mit dem Rest-urlaub des Lehrlings verfahren wer-den soll, wird fündig.

Apropos fündig: Wie findet manden passenden Bewerber? Am bes-ten, indem man in den „Leitfaden zurBewerberauswahl“ schaut. Der näm-lich gibt Tipps, wie sich Betriebe imWettbewerb um gute Lehrlingedurchsetzen können. Erste Empfeh-lung: Aktiv werden und selbst wer-ben statt warten, und das nicht nur inder Zeitung. Wie Betriebe dann ambesten mit den eingehenden Bewer-bungen umgehen, lernen sie eben-falls in der Broschüre. Sie zeigt auf,wie korrekte Bewerbungsunterlagenaussehen müssen und worauf im Be-werbungsgespräch zu achten ist.Auch mit der Qual der Wahl wird derLeser nicht alleingelassen, der Leitfa-den gibt Tipps zur Entscheidungsfin-dung – und Argumente für eine Aus-bildung im Handwerk an die Hand,um die besten Schulabgänger zu

überzeugen. Ein guter Weg heraus-zufinden, ob Bewerber und Betriebzusammenpassen, ist übrigens immerauch das Praktikum. Welche Mög-lichkeiten es bietet, stellt die Bro-schüre ebenfalls vor.

Wenn die Entscheidung gefallenist, fangen die Probleme manchmalaber erst an. Ein weiterer Leitfadenunterstützt bei der „Konfliktlösungin der Ausbildung“. Das Allheilmit-tel: Kommunikation. Die Broschürezeigt, wie wichtig es ist, miteinanderzu reden und so Konflikte rechtzeitigzu erkennen und gibt praktischeTipps, wie verschiedene Konfliktsitu-ationen gelöst werden können. Wennalles Reden nicht mehr hilft, werdenarbeitsrechtliche Maßnahmen vorge-stellt, die von der Ermahnung bis zurKündigung reichen. Die kann nie ei-ne Lösung sein, sondern bestenfallseine Notbremse, so die Broschüre.

Alle drei Leitfäden enthalten prak-tische Checklisten mit den wichtigstenInformationen und sind erhältlich aufder Homepage www.hwk-reutlin-gen.de/ausbildung unter Formulareund Downloads.

Wer Lehrlinge ausbilden möchte,ist mit seinen Fragen und Sorgennicht allein. Neben der Beratungder Handwerkskammern helfenjetzt drei Broschüren der Hand-werkskammer Reutlingen, die einen kompakten Überblickbieten.

Neue Broschüren

Kompakte Informationen für Ausbildungsbetriebe

Der Brief an EU-Kommissar Gün-ter Verheugen lässt es an Deutlich-keit nicht mangeln: „Die EU lässtden Schwanz mit dem Hund we-deln“, heißt es.

Obwohl die Großunternehmenweniger als zwei Prozent und damitdie kleinen und mittleren Unterneh-men (KMU) mehr als 98 Prozent derBetriebe stellten, habe die Rechtset-zung der EU die Belange von KMUin der Vergangenheit „überhauptnicht oder weitgehend nicht berück-sichtigt“, so der Hauptgeschäftsfüh-rer der Handwerkskammer Reutlin-gen.

Anlass des Briefs an Verheugen istder Auftritt des EU-Kommissars aufder Europäischen Handwerkskonfe-renz in Stuttgart. Dort hatte er be-tont, der Kommission sei die Berück-sichtigung der Belange von KMU einAnliegen. Für Eisert erscheint dieEU auf diesem Gebiet jedoch „in ei-nem ziemlich schlechten Licht“.

Antidiskriminierungsrichtlinien

Beispiel: die Antidiskriminie-rungsrichtlinien. Hier sei die EUnicht auf die Unterschiede zwischenKonzernen und Kleinstbetrieben ein-

Dr. Joachim Eisert, Hauptge-schäftsführer der Handwerks-kammer Reutlingen, hat EU-Kommissar Günter Verheugen(SPD) in einem Brief aufgefor-dert, sich mehr für die Belangekleiner und mittlerer Unter-nehmen einzusetzen. „DenWorten müssen endlich Tatenfolgen“, schreibt er.

Offener Brief an EU-Kommissar Verheugen

Deutliche Kritik an der EU

Dr. Joachim Eisert, Hauptge-schäftsführer der Handwerks-kammer Reutlingen: „Den Wortenmüssen endlich Taten folgen.“

Foto: Bouß

gegangen. Da es im Antidiskriminie-rungsrecht keine Erleichterungen fürArbeitsverh ältnisse in KMU gebe,litten diese besonders an dem vonBrüssel vorgegebenen „Überforma-lismus“, der für Großfirmen deutlichbesser zu verkraften sei.

Auch die EU-Pläne zur „Corpora-te Social Responsibility“ werden indem Brief kritisiert. Die Kommissionwill das soziale Engagement vonUnternehmen zu einem wesentlichenBewertungskriterium zum Beispielbei der Vergabe von Aufträgen ma-chen.

Vor einer verbindlichen Richtliniewarne das Handwerk mit Nachdruck,so Eisert: „Auch hier bestehen er-hebliche Unterschiede zwischen denfinanziellen Möglichkeiten desSozialengagements eines Konzerns

und eines Kleinbetriebes.“ Hand-werksbetriebe agierten häufig im lo-kalen Umfeld und engagierten sich inVereinen oder durch gemeinnützigeRenovierungen – allesamt Aktionen,die in einer verbindlichen Richtlinievermutlich wenig Gewicht hätten.

Überregulierung

Kritik erntete die EU auch für ihreursprünglichen Pläne einer Richtliniezum besseren Schutz der Arbeitneh-mer vor optischer Strahlung. Im ers-ten Entwurf war vorgesehen, diesenSchutz auch auf natürliches Lichtauszuweiten – gerade für kleine Be-triebe hätte allein der Dokumenta-tionsaufwand und die Pflicht zur Ri-sikobewertung „jedes flexible Auf-tragsmanagement unmöglich ge-macht“.

Dank konzertierter Proteste derHandwerksorganisationen sei dieseÜberregulierung gestrichen worden,„die völlig an den Interessen vonkleinen und mittleren Betrieben desBauhandwerks“ vorbeiginge.

Öffentliche Vergabe

Ebenfalls völlig neben derenInteressen liege die Interpretationder EU zum öffentlichen Vergabe-recht, nach der selbst Kleinstaufträgeeuropaweit auszuschreiben wären.Dabei sei „speziell die beschränkteAusschreibung kleiner und mittlererAufträge ein wichtiges Kriterium zurFörderung des regionalen Mittel-stands“, schreibt Eisert. Seine klareForderung an Verheugen: „LassenSie Ihren Worten Taten folgen.“

Seit 100 Jahren gibt es den SalonRaasch, und inzwischen führt mitUta Vater die dritte Generationder Familie den Betrieb. So vielTradition muss gefeiert werden:mit einem Umtrunk am Samstag,23. Juni.

„Meine Großeltern, Barbara undEduard Raasch, gründeten ihren Fri-seursalon 1907 in Seeburg, KreisRössel in Ostpreußen“, berichtet UtaVater, die Inhaberin in dritter Gene-ration. Nach dem Krieg wurden ihreGroßeltern aus ihrer Heimat vertrie-ben und dabei von ihren KindernAnna und Georg getrennt.

Ohne Familie kamen Barbara undEduard Raasch schließlich 1947 nachLützenhardt, das heute Ortsteil vonWaldachtal ist. Eduard Raasch trugdort seine Werkzeuge anfänglich ineinem Karton von Haus zu Haus, woer Haare schnitt.

„Einen ersten Salon eröffneten dieEheleute in einem Nebenraum desehemaligen Cafés Schmid“, weiß En-kelin Uta Vater. „Die Einrichtungbildete ein fleckiger Spiegel, ein Fri-seurstuhl mit Kopfstütze, ein Wirts-hausstuhl, eine kurze Bank für war-tende Kunden, ein eiserner Ofen undein Waschbecken, das in einen Eimermündete, der nach jeder Haarwäscheim Freien geleert werden musste,weil der Anschluss an die Kanalisa-tion fehlte.“

1948 gelang es dann endlich denKindern Anna und Georg, ihre El-tern in Lützenhardt zu finden. Sie ar-beiteten sogleich im Geschäft mit.Nach dem Tod beider Eltern im Jahr1952 führten sie den Betrieb weiter.1957 konnten sie in der Hauptstraßeein baufälliges Haus erwerben, dasabgerissen und mit einem zeitgemä-ßen Friseursalon im Erdgeschoss neu

100 Jahre Salon Raasch

Moderner Friseur mit Tradition

Die Firmengründung 1907 in See-burg/Kreis Rössel (Ostpreußen).

Die Eltern arbeiteten nach derFlucht auch mit im Geschäft.

Ein wesentliches Element vonREACH („Registration, Evaluationand Authorisation of Chemicals“) ist,dass nicht mehr die Behörden, son-dern die Unternehmen selbst für dieSicherheit der von ihnen produzier-ten, importierten und verwendetenChemikalien verantwortlich sind.Zudem dürfen nur noch solche che-mischen Stoffe in den Verkehr ge-bracht werden, die zuvor bei der neueingerichteten Europäischen Che-mieagentur registriert wurden, so-fern es nicht – bei besonders gefähr-lichen Stoffen – einer gesondertenZulassung bedarf. Außerdem sind zuchemischen Stoffen umfangreiche

Dokumentationen mit sicherheitsre-levanten Informationen zu erstellenund über die gesamte Wertschöp-fungskette hinweg weiterzuleiten.

Von den Neuregelungen sind nichtnur die Produzenten und Importeurechemischer Stoffe, sondern auch diesogenannten „nachgeschalteten An-wender“ betroffen, die solche Stoffeeinsetzen. Zu diesen „nachgeschalte-ten Anwendern“ können auch Hand-werksunternehmen gehören, die mitChemikalien zu tun haben, wie zumBeispiel Maler, Lackierer, Gebäude-reiniger, chemische Reiniger oderBetriebe aus dem Baugewerbe.

Einerseits haben auch diese An-wender weitreichenden Informa-tionspflichten zu genügen, beispiels-weise im Hinblick auf die Art derVerwendung der chemischen Stoffe.Andererseits kann es dazu kommen,dass bisher verfügbare chemischeStoffe im Rahmen der neuenREACH-Regelungen vom Markt ge-nommen werden und damit nicht

mehr verfügbar sind. Auf einerCheckliste des Hauptverbandes derBerufsgenossenschaften könnenUnternehmen schnell herausfinden,ob sie betroffen sind und wenn ja,was sie beachten müssen. Mit weni-gen Fragen lotst die Liste durch denVerordnungsdschungel und liefertTipps, was im Einzelfall zu tun.

Die Checkliste finden Handwerkerauch unter www.hwk-reutlingen.de/aktuelles, ebenso wie einen ausführ-lichen Leitfaden des Zentralverbandsdes Deutschen Handwerks (ZDH)zur REACH-Verordnung.

Zudem betreibt die Bundesanstaltfür Arbeitsschutz und Arbeitsmedi-zin (BAuA) einen Helpdesk, der ins-besondere kleinen und mittlerenUnternehmen bei der Umstellungauf REACH helfen soll.

Der Helpdesk ist zu erreichen unterder Telefonnummer 0180 3243643, E-Mail: [email protected] undim Internet unter www.reach-hepl-desk.de.

Zum 1. Juni 2007 ist in der Euro-päischen Union die neue Verord-nung zur Registrierung, Bewer-tung und Zulassung von Chemika-lien, genannt REACH, in Kraftgetreten. Ihre Vorschriften könnendurchaus auch Handwerksbetriebebetreffen.

REACH betrifft auch das Handwerk

Neue Chemikalienverordnung

Der Stuckateurbetrieb GöhringGmbH in Tübingen-Unterjesingenwird 50 Jahre alt. Gefeiert wird erstim nächsten Jahr – dann aber richtig.

Stuckateurmeister Manfred Göh-ring gründete 1957 seinen Hand-werksbetrieb in Tübingen-Unterje-singen und strebte schon damals an,seinen Kunden eine möglichst umfas-sende Auftragsabwicklung anzubie-ten. So war er folgerichtig bereits1981 Mitbegründer der AMH Mas-sivhaus GmbH mit Sitz in Ammer-buch-Entringen. Leider verstarb erbereits am 27. Oktober 1992.

Ehefrau Thea Göhring führte zu-nächst die Geschäfte alleine weiter.1995 trat der Stuckateur und Diplom-Bauingenieur Volkmar Bahlinger mitin die Geschäftsführung ein. DasUnternehmen wurde dabei in Stu-ckateurbetrieb Göhring GmbH um-firmiert. Seit 1995 ist Tochter GabiGöhring ebenfalls Gesellschafterin.

Der Betrieb beschäftigt acht Stu-ckateurgesellen und zwei Auszubil-dende. Er wendet sich mit seinemAngebot an private Auftraggeber

und an Bauträger. Ein Geschäftsge-biet ist die Wärmedämmung von Fas-saden. Zunächst erfolgt meist einEnergie-Spar-Check, mit dem dieKältebrücken eines Hauses sowie derZustand des Heizsystems erfasst unddokumentiert werden, um sinnvolleMaßnahmen ergreifen zu können.

In gleicher Weise ist der Trocken-bau ein Spezialgebiet des Stuckateur-betriebs, ebenso Trocken- und Flie-ßestrich. Sei es bei einem Neubauoder beim Ausbau und der Moderni-sierung eines bestehenden Objekts,stets gilt ein besonderes Augenmerkder Wärmedämmung. Anschließendkann das Gebäude darauf überprüftwerden, ob es luftdicht gebaut ist.Das stellt sicher, dass nirgends Zug-luft eindringt.

Ein weiteres Fachgebiet ist die Ge-staltung von Oberflächen innen undaußen. Dabei bieten sich Edelputzan, Spachteltechnik oder Lasuren.Das Team von Göhring erstellt fer-ner Gerüste für jeden Bedarf.

Diesem Angebot mussten natür-lich die Betriebsgebäude angepasst

werden. Kürzlich bezog das Unter-nehmen neue Büroräume in derBreite Straße 7, denen eine Mus-terausstellung angegliedert ist, dieBesuchern Beispiele für stilvolleWand- und Deckengestaltung bereit-hält. „Wir haben auch den Aufent-haltsraum für unsere Mitarbeiter neugestaltet“, sagt Gabi Göhring. „Dortbeginnen wir die Arbeitswoche amMontagvormittag jeweils mit einemgemeinsamen Frühstück. Damitunterstreichen wir die Wertschätzungfür unsere Beschäftigten und wahrenso ein Betriebsklima, welches dasÜbliche weit übertrifft. Das strahltauf das ganze Umfeld und unsereKundenkontakte aus.“

Eine Jubiläumsfeier zum 50-jähri-gen Bestehen wird es in diesem Jahrdennoch nicht geben. „Es sind nocheinige Arbeiten im Inneren zu erledi-gen und die Außenanlage muss zu-erst neu gestaltet werden“, begrün-det Gabi Göhring. „Im nächsten oderübernächsten Jahr feiern wir dannmit unseren Gästen umso spektaku-lärer“, verspricht sie.

50 Jahre Stuckateurbetrieb Göhring GmbH

Umfassendes Angebot

erbaut wurde. Endlichhatten sie ihr eigenesGeschäft.

Im Jahr darauf heira-tete Georg Raasch sei-ne Frau Hannelore, dieals Friseurgesellingleich in den Betriebmit einstieg. 1987 bau-ten sie den Salon kom-plett um und gestalte-ten ihn nach den damalsmodernsten Vorgaben.

1993 übergaben An-na und Georg Raaschden Salon an ihre Toch-ter Uta Vater. Sie kauf-te 2004 ein baufälligesNachbargebäude hinzu.Es wurde abgebrochenund an das Geschäfts-haus wurde angebaut.So entstanden eine mo-derne Rezeption, einLabor zum Mischenvon Farben und Tönun-gen sowie ein Lager.

Dieser Teil ist seit September 2006 inBetrieb.

Somit verfügt Uta Vater, die denSalon Raasch in dritter Generationführt, heute, 100 Jahre nach Betriebs-gründung, über einen modern ausge-statteten, repräsentativen Friseursa-lon in der Hauptstraße von Waldach-tal-Lützenhardt. Sie beschäftigt vierFriseurinnen.

Ungefähr 30 Auszubildende lern-ten im Salon Raasch das Friseur-handwerk. Alleine die drei Genera-tionen der Inhaber brachten aus ih-ren Reihen sieben Friseurmeisterund vier Gesellen hervor. Auf dieseerfolgreiche Firmengeschichte willUta Vater am Samstag, 23. Juni, mitKunden und Interessenten mit Sektanstoßen.

Page 23: DHZ 2007

Deutsche Handwerks Zeitung13. Juli 2007 / Nummer 13/14 3Das Handwerk in der Region

Das in absoluten Zahlen deut-lichste Plus verzeichnet dieHandwerkskammer Reutlin-

gen in den Bereichen Bau- und Aus-bau sowie Elektro und Metall: DasBau- und Ausbaugewerbe bringt esauf ein Plus von 63 neuen Lehrstellen(+30,4 Prozent), die Elektro- undMetallgewerke bringen es auf 62 neuabgeschlossene Ausbildungsverträge(+22,9 Prozent).

Die gute Konjunkturlage scheintsich demnach auch positiv auf dieAusbildungsbereitschaft der Betrie-be auszuwirken. Und das im gesam-ten Handwerkskammerbezirk: Allefünf Landkreise vermelden starke

Zuwächse, lediglich der LandkreisSigmaringen bleibt mit einer immernoch sehr guten Zuwachsrate vonmehr als zehn Prozent etwas zurück.Dieser allgemein positive Trend lässtsich auch an der Internetlehrstellen-börse der Handwerkskammer able-sen: Zurzeit werden dort von rund270 Betrieben mehr als 430 Ausbil-dungsplätze von A wie Augenoptikerbis Z wie Zimmerer angeboten.

Auch in der Praktikumsbörse wer-den Praktika quer durch die Gewer-ke angeboten. Mit einem Praktikumkönnen Jugendliche ausprobieren,ob der Traumjob tatsächlich den ei-genen Vorstellungen entspricht. Zu-dem ist es häufig der Einstieg in denBeruf und ermöglicht Betrieben undBewerbern vorab zu testen, ob sie zu-sammenpassen.

Passgenaue Vermittlung bietetauch die Ausbildungsabteilung derHandwerkskammer Reutlingen. Sieunterstützt Handwerksunternehmendabei, den richtigen Auszubildenden

für den jeweiligen Betrieb zu finden –und umgekehrt.

Dieser Service ist nicht zuletzt des-halb wichtig, weil immer mehr Be-triebe über Probleme klagen, passen-de Bewerber zu finden. Häufig man-gele es an Deutsch- und Mathekennt-nissen, so die Rückmeldung aus denBetrieben. Für das Handwerk bedeu-tet Ausbildung vor allem aber Zu-kunftssicherung für jedes einzelneUnternehmen, denn nur so lässt sichdem Fachkräftemangel entgegenwir-ken, der jetzt schon bemerkbar ist.

Vielleicht ist auch das ein Grund,warum die Suche nach dem passen-den Lehrling inzwischen immer frü-her beginnt: Anders als noch vor we-nigen Jahren schreiben Betriebe ihreLehrstellen jetzt bis zu anderthalbJahre vor Beginn der Ausbildungaus. Ein Blick in die Lehrstellenbörselohnt sich also.

Informationen im Internet: www.hwk-reutlingen.de/ausbildung, Tele-fon 07121/2412-260.

Im Bezirk der HandwerkskammerReutlingen sind bis zum 26. Juni2007 insgesamt 21,8 Prozent mehrLehrverträge abgeschlossenworden als im Vergleichszeitraumdes Vorjahres. 882 Lehrverträgewaren es bis zum 30. Juni 2006,nun sind es bereits 1.074.

Positiver Trend im gesamten Handwerkskammerbezirk

Deutlich mehr neue Lehrstellen

Aller Anfang ist schwer, heißt es.Wer sich selbstständig machenwill, erfährt am eigenen Leib, wieschwer: Bevor es wirklich losgehenkann, sind viele Fragen zu klärenund unzählige Formalitäten zuerledigen. Bei beidem helfen seitAnfang Juli 2007 Mitarbeiter derHandwerkskammer Reutlingen imSTARTER-CENTER.

Existenzgründer im Handwerk be-kommen hier in einer ersten kosten-freien Einzelberatung Antworten aufalle Fragen rund um die Selbststän-digkeit. Zudem übernimmt dasSTARTER-CENTER eine Lotsen-funktion und vermittelt – falls not-wendig – an weitere Experten. Auchwer sich über Fort- und Weiterbil-dung informieren will, ist hier an derrichtigen Adresse.

Dank des STARTER-CENTERSentfällt auch der Marathon der Be-hördengänge. Hier können alle füreine Existenzgründung nötigen An-meldungen in einem Schritt und mitkompetenter Hilfe erledigt werden:

Angefangen bei der Handwerkskam-mer selbst, der Gemeinde- oderStadtverwaltung, dem Finanzamt,der Berufsgenossenschaft bis hinzum Rentenversicherungsträger. Ab-hängig vom jeweiligen Handwerk,der Rechtsform und der Beschäfti-gung von Mitarbeitern können nochweitere Anmeldungen nötig sein,und auch dabei steht das STARTER-CENTER mit Rat und Tat zur Seite.

Mit diesem Angebot bringt dasSTARTER-CENTER Existenzgrün-dern einen ganz praktischen Nutzen:Es entlastet von Verwaltungsvorgän-gen, hilft, die richtigen Entscheidun-gen zu treffen, Fehler zu reduzieren –und spart nicht zuletzt Zeit und Ner-ven. „Die Vorteile liegen auf derHand“, sagt Joachim Eisert, Haupt-geschäftsführer der Handwerkskam-mer Reutlingen. „Mit dem STAR-TER-CENTER wollen wir den Um-gang mit bürokratischen Anforde-rungen erleichtern und so insgesamtdie Kultur der Selbstständigkeit för-dern.“ Mit dem neuen Service ist dieHandwerkskammer Reutlingen dar-

über hinaus auf dem besten Weg,die Grundlagen für die Umsetzungder EU-Dienstleistungsrichtlinie zuschaffen. Sie verpflichtet die Mit-gliedstaaten, bis Ende 2009 einheitli-che Ansprechpartner für Gründungs-willige zu benennen. Dadurch sollender Bürokratieabbau weiter vorange-trieben und der Existenzgründungs-prozess für EU-Bürger vereinfachtwerden. Bei einer Veranstaltung derHandwerkskammer Reutlingen ha-ben sich Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter der Städte und Gemeinden ausden Landkreisen Freudenstadt,Reutlingen, Sigmaringen, Tübingenund Zollernalb bereits Ende März2007 über das neue Angebot und denAblauf der Zusammenarbeit infor-miert. Weitere Informationsveran-staltungen sind geplant.

Ansprechpartnerin im STARTERCENTER ist Katharina Lies, Tel.07121/2412-245, [email protected]. Die Öffnungszeiten:Montag bis Donnerstag von 8.00 bis17.00 Uhr und Freitag 8.00 bis 16.00Uhr.

Handwerkskammer Reutlingen eröffnet STARTER-CENTER

Anlaufstelle für Existenzgründer

Entwicklung der Ausbildungszahlen in den Landkreisen Freudenstadt,Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb (Stichtag 26. Juni 2007)

Das gemeinsame Programm „Starthil-fe Baden-Württemberg“ von L-Bankund Bürgschaftsbank ermöglichte inden letzten drei Jahren rund 2.700Gründungsvorhaben.„Der große Vorteil liegt in der attrak-tiven Ausgestaltung sowohl für denGründer als auch für die Hausbank“,betont Dr. Schmitz-Kaiser, Mitglieddes Vorstands der L-Bank. „Dennhier liegt der Schlüssel, wir müssendie Banken mit ins Boot holen.“ DieL-Bank stelle ein zinsgünstiges Darle-hen zur Verfügung, das die Bürg-schaftsbank mit einer Bürgschaft von80 Prozent ergänzt. Um die Finanzie-rungsbedingungen der jungen Unter-nehmen zu verbessern, haben L-Bankund Bürgschaftsbank das Programmseit dem 1. Juni 2007 erweitert. „Wirfördern künftig nicht mehr nur reineGründungsfinanzierungen, sondernauch Vorhaben zur Festigung beste-hender Betriebe innerhalb der erstendrei Jahre“, erklärt hierzu Guy Selb-herr, Vorstandsmitglied der Bürg-schaftsbank. Zudem werden nunauch Gründungen bis zu einem Ge-samtkapitalbedarf von 150.000 Eurogefördert.Weitere Informationen gibt es auchbei den Betriebsberatern der Hand-werkskammer Reutlingen, Tel. 07121/2412-131 und 07571/747750.

L-Bank und Bürgschaftsbank

Starthilfe

Zum 25. Mal jährt sich in diesem Jahrdie Gründung des ParlamentarischenPatenschafts-Programms (PPP), dasder Deutsche Bundestag und der US-Kongress 1983 ins Leben gerufen ha-ben. Seitdem wurden mehr als 3700deutsche und amerikanische jungeBerufstätige gefördert. Abgeordnetebeider Parlamente übernehmen je-weils Patenschaften für die Teilneh-mer, die als junge Botschafter ihresLandes zur besseren Verständigungbeider Nationen beitragen. DieDurchführung organisiert InWEnt.Die jungen Stipendiaten ausDeutschland haben die Möglichkeit,den „American way of life“ hautnahzu erleben. Sie wohnen in einer ame-rikanischen Gastfamilie, besuchen fürvier Monate ein College und absol-vieren ein halbjähriges Praktikum ineinem amerikanischen Unternehmen.Das Programm bietet den Teilneh-mern sehr gute Möglichkeiten, sichpersönlich, sprachlich und beruflichfortzubilden.Die Kosten für die Vor- und Nachbe-reitung, den College-Besuch, dieUnterbringung sowie die Reise- undVersicherungskosten werden vomDeutschen Bundestag und vom US-Kongress übernommen.Wer ab August 2008 am Parlamenta-rischen Patenschafts-Programm fürjunge Berufstätige teilnehmen möch-te, kann bis zum 7. September 2007die Bewerbungsunterlagen bei derInWEnt gGmbH in Bonn anfordern.Die Bewerber sollten nach dem31. Juli 1985 geboren sein und übereine abgeschlossene Berufsausbil-dung verfügen.Nähere Informationen:www.inwent.org/usappp oderbundestag.de/ppp

Patenschaftsprogramm

Jugendaustausch

Baden-Württembergs Wirtschafts-minister Ernst Pfister kündigte einProgramm für zusätzliche Ausbil-dungsplätze 2007 an: „Jugendliche,die bereits vor einem Jahr oder frü-her die allgemein bildende Schuleverlassen haben und am 30. Juninoch auf Lehrstellensuche sind, sol-len dadurch eine Chance bekommen.Auf Seiten des Betriebs richtet sichdas Programm an Unternehmen dergewerblichen Wirtschaft sowie anFreiberufler, die mit einem entspre-chenden Jugendlichen einen zusätz-lichen Ausbildungsvertrag abschlie-ßen“. Das Programm startet am1. Juli 2007 und wird aus Mitteln desEuropäischen Sozialfonds Ziel 2 ge-fördert.

Zusätzliche Ausbildungsplätze be-deutet, dass der Betrieb entwederbisher nicht ausgebildet hat oder dasser durch den neu abgeschlossenenAusbildungsvertrag zum Zeitpunktdes Beginns der Ausbildung im je-weiligen Betrieb mehr Auszubilden-de als im Durchschnitt der letztendrei Jahre beschäftigt. Dies muss vonder zuständigen Handwerkskammerbestätigt werden.

Ein ähnliches Programm stieß imvergangenen Jahr auf enormen Zu-spruch. „Insgesamt konnten 2006 mitmehr als fünf Millionen Euro mehrals 1.700 zusätzliche Ausbildungs-plätze geschaffen werden. Wir stre-ben an, auch in diesem Jahr ähnlichviele betriebliche Lehrstellen zusätz-lich zu fördern“, so der Minister.

Seit Jahren steige die Zahl derSchulabgänger und damit die Nach-frage nach Ausbildungsplätzen kon-tinuierlich an. Mittlerweile zähle fastjeder zweite der bei den Agenturenfür Arbeit gemeldeten Bewerber zu

den so genannten Altbewerbern.„Mit der Förderung von betrieb-lichen Ausbildungsplätzen kann sol-chen Jugendlichen ein hervorragen-der Einstieg in Ausbildung und Berufermöglicht werden“, erklärte ErnstPfister. Gerade auch für Jugendlichemit Hauptschulabschluss könne dieseine besondere Chance sein.

Der Wirtschaftsminister appellier-te an die Betriebe, zusätzlich auszu-bilden: „Angesichts des drohendenFachkräftemangels haben die Betrie-be Vorteile, die jetzt selber ausbildenund sich dadurch ihren Nachwuchsfür morgen sichern. Nach Einschät-zung des Ministers besteht hier drin-gender Handlungsbedarf.

Antragsschluss für das Programmist der 30. November 2007. Die Aus-bildung muss in einem anerkanntenAusbildungsberuf nach dem Berufs-bildungsgesetz oder der Handwerks-ordnung erfolgen. Der Zuschuss fürdie auszubildenden Betriebe beträgtdas Sechsfache der Ausbildungsver-gütung im ersten betrieblichen Aus-bildungsmonat. Gefördert werdenzusätzliche Ausbildungsplätze in Ba-den-Württemberg für Jugendlicheohne abgeschlossene Erstausbildung,die eine allgemein bildende Schuleim Schuljahr 2005/2006 oder früherverlassen haben.

Betriebe müssen ihre Anträge andie Handwerkskammer Reutlingenrichten. Diese leitet sie weiter andie antragsbearbeitende Stelle, die L-Bank in Karlsruhe.

Das Merkblatt und seit 1. Juli dieAntragsunterlagen sind unter www.wm.baden-wuerttemberg.de/sixcms/detail.php/120699 abrufbar.

Zusätzliche Ausbildungsplätze fürunversorgt gebliebene Bewerbe-rinnen und Bewerber werden ab1. Juli 2007 gefördert.

Zusätzliche Ausbildungsplätze 2007

Fördermittel für Ausbildung

Im Wirrwarr von Verordnungenund Richtlinien findet sichnur der informierte Hand-werksunternehmer zurecht.

Page 24: DHZ 2007

50 Jahre Buck Maschinenbau GmbH

Wissen und Können für den Kunden

Deutsche Handwerks Zeitung4 13. Juli 2007 / Nummer 13/14Das Handwerk in der Region

Die Teilnehmer des Kurses „Fach-wirt/-in für Gebäudemanagement(HWK)“ haben nicht nur etwas fürihr berufliches Fortkommen getan,sie waren im Grunde auch Pioniere:Die Weiterbildung wurde zum erstenMal in Baden-Württemberg ange-boten.

Ob Architekten oder Ingenieure,Führungskräfte aus der Immobilen-verwaltung oder den Bau- und Aus-bauhandwerken: Die professionelleBewirtschaftung von Gebäuden istaus Kostengründen für die genann-ten Personengruppen von großer Be-deutung. Schließlich geht es zumBeispiel in Städten und Gemeindendarum, Millionen von Euro effektiveinzusetzen.

Nicht zuletzt deshalb stieß die vonder Bildungsakademie der Hand-werkskammer Reutlingen erstmals inBaden-Württemberg angeboteneWeiterbildung „Fachwirt/-in für Ge-bäudemanagement (HWK)“ auf eineaußerordentlich große Resonanz.

In dem sechsmonatigen Teilzeit-kurs bekamen die Teilnehmer dasnotwendige Rüstzeug vermittelt, umGebäude professionell zu betreibenund zu verwalten. Vermittelt wurdenunter anderem spezielle Grundlagender elektronischen Datenverarbei-tung, Projektmanagement oder tech-nisches Gebäudemanagement, dassich zum Beispiel mit Themen wieEnergieoptimierung befasst. Kurz:Die Kursteilnehmer wurden in sämt-lichen Dienstleistungen trainiert, dierund um die Immobilie anfallen –was sie auch zu perfekten Partnern

für das Handwerk macht. Schließlichist es genau das, was Gebäudema-nagement leisten soll: Die Vielzahlder anfallenden Leistungen mitein-ander zu verknüpfen. Ziel ist es da-bei, die Effektivität zu steigern, da-durch die Betriebskosten zu senkenund den Wert der Immobilie langfris-tig zu erhalten.

An der Bildungsakademie Reut-lingen wurden im jetzt abgeschlosse-nen Kurs auch die Mitarbeiter derAbteilung „Gebäudemanagement“der Stadt Reutlingen geschult, die450 Gebäude mit einem Gesamtwertvon 500 Millionen Euro zu verwaltenhat.

Weitere Informationen gibt esbei der Bildungsakademie der Hand-werkskammer Reutlingen, Tel. 07121/2412-320 und im Internet unterwww.hwk-reutlingen.de/bildungsaka-demie. Ein weiterer Lehrgang startetim Oktober 2007.

Die Abolventen

Claude Closset aus Tübingen; RalfKurz aus Tübingen; Hans Axt ausTübingen; Bernhard Volkmann ausHorb; Wolfgang Hölz aus Pfronstet-ten-Tigerfeld; Ralf Mistele aus Nür-tingen; Jürgen Haasis aus Reutlin-gen; Peter Meyer aus Reutlingen; UlfScheibel aus Reutlingen; Kai Thai-digsmann aus Reutlingen; AlexandraNestel aus Reutlingen; Vasco NelsonResende Mendes aus Reutlingen;Thomas Reinhardt aus Reutlingen;Harald Kornek aus Reutlingen; DirkMaier aus Reutlingen.

Weiterbildung

Gebäude professionellbewirtschaften

Die neuen Fachwirte für Gebäudemanagement.

Mit dem Deutschen Internetpreiszeichnet der Bundesverband Informa-tionswirtschaft, Telekommunikationund neue Medien e.V. (BITKOM) ge-meinsam mit engagierten Partnernaus der Wirtschaft Best-Practice-Beispiele von mittelständischenUnternehmen für innovative Internet-anwendungen aus. Die Schirmherr-schaft des Wettbewerbs hat dasBundesministerium für Wirtschaftund Technologie (BMWi) über-nommen.Der Deutsche Internetpreis wird imJahr 2007 bereits zum achten Malverliehen. Das diesjährige Leitthemalautet „Vernetzte Wertschöpfung imMittelstand“. Kleine und mittlereUnternehmen, die innovative Inter-netanwendungen erfolgreich einset-zen, können sich bis 31. Juli 2007online zum Wettbewerb anmelden.Ausgezeichnet werden drei Unterneh-men, deren Bewerbung sich auf fol-gende Anwendungsbereiche beziehenkann:• Online-gestützte Logistikprozesseim Mittelstand• Online-gestützte Interaktion mitKunden• Zusammenarbeit an verteiltenStandorten• Virtuelle Kooperation im Mittel-standDie siegreichen ITK-Anwendungenwerden mit 25.000, 20.000 und15.000 Euro prämiert. Die Preisverlei-hung findet im November 2007 beim3. Deutschen ITK-Mittelstandstagstatt.Kooperationspartner des DeutschenInternetpreises 2007 sind die DATEVeG, die Fujitsu Siemens ComputersGmbH, die Microsoft DeutschlandGmbH, die Oracle Deutschland GmbHund die Pricewaterhouse Coopers AG.Alle Informationen zum Wettbewerbfinden Sie auch hier: www.deutscher-internetpreis.de.

Ausschreibung

Deutscher Internetpreis

Neben der Ablegung der Gesellen-beziehungsweise Abschlussprüfungnach Ablauf der regulären Ausbil-dungszeit gibt es im Handwerk auchdie Möglichkeit, bei besonders quali-fizierten Leistungen die Gesellen- be-ziehungsweise die Abschlussprüfungvorzeitig abzulegen.Die Handwerkskammer Reutlingenmacht in diesem Zusammenhang dar-auf aufmerksam, dass Anträge aufvorzeitige Zulassung zur Gesellen-/Abschlussprüfung oder auf Zulassungzur Gesellen-/Abschlussprüfung unterBefreiung vom Nachweis der Lehrebis spätestens 1. September 2007bei der Handwerkskammer Reutlin-gen eingegangen sein müssen. Spä-ter eingehende Anträge können nichtberücksichtigt werden.Den Antrag auf vorzeitige Zulassungzur Gesellen-/Abschlussprüfung imWinter 2007/2008 können alle Lehr-linge stellen, die zwischen dem1. April 2008 und dem 30. September2008 auslernen und die folgendenVoraussetzungen erfüllen:• Notendurchschnitt in den prüfungs-relevanten Fächern der Berufsschulevon mindestens 2,4 (Halbjahreszeug-nis),• Bestätigung des Ausbildungsbetrie-bes, dass der Lehrling bisher überdem Durchschnitt liegende Leistun-gen erbracht hat und ihm bis zumvorzeitigen Termin der Gesellen-/Ab-schlussprüfung alle Kenntnisse undFertigkeiten vermittelt werden kön-nen,• Besuch der vorgeschriebenen über-betrieblichen Unterweisungskurse,• Führung der vorgeschriebenen Be-richtshefte beziehungsweise Ausbil-dungsnachweise.Anträge und weitere Informationenerhalten Sie bei der Handwerkskam-mer Reutlingen unter Tel. 07121/2412-262 (vormittags) oder per E-Mail:[email protected].

Ausbildung

Vorzeitige Zulassung

Der Betriebsgründer, Schlosser-meister Helmut Buck, begann vor50 Jahren damit, Geländer für Balko-ne und Treppen herzustellen und zumontieren sowie Schweißarbeiten al-ler Art und Stahlkonstruktionen fürseine Auftraggeber zu fertigen.

Der Kundenstamm wuchs rasch,so dass bereits 1978 ein Umzug vonder Kappelstraße in eine neueWerkshalle in der Reutlinger Straßenotwendig war. 1979 wurde dasUnternehmen in Buck MetallbauGmbH umfirmiert. Gleichzeitig stiegder Sohn des Betriebsgründers,Schlossermeister und Schweißfach-mann Siegfried Buck, als Teilhaberein. 1986 übernahm er den Hand-

werksbetrieb als alleiniger Inhaber.Das Arbeitsgebiet entwickelte sichständig weg von der Schlosserei hinzum Maschinenbau. Laserschneiden,CNC-Biegen, Blechbe- und -verar-beitung, Schweißkonstruktionen mitKonstruktionslösungen aus dem ei-genen Haus für Hersteller von Flur-und Fördertechnik, dem Rohrlei-tungsbau, Automatisierungs-, Verpa-ckungs- und Filtrationstechnik sowieAutomobilindustrie sind heute dieArbeitsfelder.

Es entstehen Maschinengehäuseund Verkleidungen aus Stahl undEdelstahl bis hin zur Endlackierung.Ebenso werden Sonderkonstruktio-nen nach Kundenwunsch hergestellt.So firmiert das Unternehmen dannauch seit 1995 als Buck Maschinen-bau GmbH. „Wir wenden all unserWissen und Können für unsere Kun-den auf“, macht Siegfried Buck deut-lich. „Unser Motto lautet: Ihre Pro-dukte – unsere Technik, Ihr Erfolg –unser Job.“

Im Handwerksbetrieb lernen seitder Gründung ständig junge Men-schen ihren Beruf im Metallhand-werk. Verschiedene von ihnen arbei-ten auch nach vielen Jahren noch imUnternehmen und zählen zu denhoch qualifizierten Handwerkern,die den Erfolg des Betriebs mitbe-gründen. Gegenwärtig lernt ein Aus-zubildender der Feinwerktechnik(Maschinenbau) dort sein Hand-werk. Insgesamt beschäftigt dasUnternehmen 30 Mitarbeiter.

Auch die Zukunft des Betriebs istgesichert. Die Söhne Steffen als Fein-werkmechanikermeister und Carstenals Maschinenbautechniker sind imUnternehmen eingebunden.

Am 15. Juni feierte die Buck Ma-schinenbau GmbH ihr 50-jährigesBestehen mit ihren Mitarbeitern so-wie Kunden, Lieferanten und Freun-den. 130 geladene Gäste freuten sichauf ein unterhaltsames Programm so-wie eine ausgesuchte Bewirtung inder Turn- und Festhalle von Nehren.

„Als Schlosserei 1957 gegründet,ist die Buck Maschinenbau GmbHin Nehren heute ein bedeutenderLieferant rund um den Maschi-nenbau“, stellt Inhaber SiegfriedBuck seinen Handwerksbetriebvor.

Im April 2007 stand das 50-jährigeBestehen seines Handwerksbe-triebs an und im Mai sein 75.Geburtstag. 1954 hat Sieber dieMeisterprüfung als Schlosser undMetallbauer abgelegt.

„Ich arbeite noch heute von 7 bis18 Uhr im Betrieb, wie jeder anderemeiner sechs Beschäftigten auch“,sagt er. „Nach außen ist mein Unter-nehmen nicht sehr bekannt, doch un-ter Auftraggebern und Fachleutengenießt es einen hervorragendenRuf. Es gibt Kun-den, mit denen ar-beite ich seit 45 Jahren zusammen.“

60 Prozent der Aufträge erledigtdie SIEBER GmbH als Zuliefererfür Industriebetriebe. Eine besonde-re Spezialität ist dabei der Bau vonKarosserien für CNC-Maschinen.Das beginnt beim Erstellen der Plänefür Sonderfertigungen bis hin zurAuslieferung der fertigen Gehäuse.

Daneben erledigt der Handwerks-betrieb für die städtische Wohnbau-gesellschaft Schlosserarbeiten allerArt. Treppengeländer und Balkon-brüstungen an bestehenden wie neu-en Häusern werden dabei unter an-derem gefertigt und angebracht, in-zwischen vorwiegend in Edelstahl-ausführung.

Zwei Meister beschäftigt dasUnternehmen. Einer ist bestellterSachverständiger für Schlosserarbei-ten, der andere Betriebswirt desHandwerks. Und die sechs Beschäf-tigten wurden allesamt in der Schlos-serei – Metallbau SIEBER ausgebil-det.

20 Auszubildende haben dasMetallhandwerk seit 1957 dort ge-lernt. „Vier von ihnen besitzen heuteihren eigenen Betrieb“, sagt Sieberstolz, „und vier haben nach der Ge-sellenprüfung ein Ingenieurstudiumabgeschlossen.“

50 Jahre Sieber Schlosserei – Metallbau

Zwei Mal Grund zum Feiern

Erfolgreicher Abschluss

Die neuen Betriebswirte

Als Wirtschafts- und Gesellschaftsbe-reich Handwerk, der in besondererWeise von Familienbetrieben geprägtist, bezieht ein neues Positionspapierdes Zentralverbandes des DeutschenHandwerks – über ökonomische Fra-gen hinaus – zu gesellschaftspoliti-schen Themen Stellung. In dem Papier sind Stellungnahmen

zu aktuellen Einzelfragen der Famili-enpolitik in ein familienpolitischesGesamtbild integriert, insbesondereauch mit einem besonderen Schwer-punkt in der Bildungspolitik.Das ZDH-Positionspapier finden Siehier: www.hwk-reutlingen.de/politisches-tandpunkte.html.

Positionspapier

Familienpolitik

Die Teilnehmer, von denen derüberwiegende Teil bereits ei-nen Meisterbrief vorweisen

konnte, hatten sich in über 500Unterrichtsstunden die Grundlagenmoderner Unternehmensführung an-geeignet. Sie alle hätten begriffen,„dass man sich heutzutage auf einmalGelerntem nicht ausruhen kann“,sagte Möhrle und betonte die Bedeu-tung lebenslangen Lernens: „Um imWettbewerb bestehen zu können, istberufliche Weiterbildung heute un-abdingbar.“ Das sei jedoch keine läs-tige Pflicht, sondern berge vor allemChancen. Möglichkeiten zur Weiter-bildung gebe es viele, sagte Möhrle,und verwies unter anderem auf das

„Sie haben in die richtige Wertan-lage investiert, denn: Wissen istunbezahlbar.“ Mit diesen Wortengratulierte Joachim Möhrle, Präsi-dent der HandwerkskammerReutlingen, am 20. Juni 2007 deninsgesamt 66 Betriebswirten zudem erfolgreichen Abschluss ihrerWeiterbildung an der Bildungs-akademie.

Betriebswirte feiern Abschluss

Wissen ist unbezahlbar

Grund zum Feiern: Die erfolgreichen Betriebswirte des Handwerks.Foto: Bouß

berufsbegleitende Studium zum Ba-chelor of Business Administration(BBA), das die Bildungsakademieder Handwerkskammer Reutlingenin Zusammenarbeit mit der Stein-beis-Hochschule anbietet. Mehrnoch: Meisterinnen und Meisterkönnten heute bereits auch ein ihrer

Ausbildung entsprechendes Fach aneiner Universität studieren.

Über neue Kurse im Jahr 2007 kön-nen Sie sich informieren bei der Bil-dungskademie der Handwerkskam-mer Reutlingen, Tel. 07121/2412-323,Internet: www.hwk-reutlingen.de/bil-dungsakademie.

Einen besonderen Glückwunschsprach Präsident Möhrle der Bank-kauffrau Katja Bachhäubl aus Bai-ersbronn, der Managementassisten-tin Erika Müller aus Meßstetten unddem Raumausstattermeister MartinWelte aus Stuttgart aus. Mit denDurchschnittsnoten 1,45 (MartinWelte) und 1,7 (Katja Bachhäubl undErika Müller) waren sie die bestenTeilnehmer der Weiterbildung.

Die neuen Betriebswirtinnen und Betriebswirte

Dirk Hilmerich aus Stuttgart;Christian Rebmann aus Stuttgart;Marcel Braun aus Stuttgart; Julia Ni-kiel aus Stuttgart; Martin Welte ausStuttgart; Fred Murschel aus Filder-stadt; Alexander Poppek aus Böblin-gen; Michael Mundle aus Sindelfin-gen; Andreas Schöttle aus Herren-berg; Marina Staiger aus Weil i.Schönbuch; Manfred Eißele aus Ker-nen-Stetten; Norbert Vojta aus Lud-wigsburg; Roland Finger aus Tübin-gen; Ferdinand Eberle aus Rotten-burg; Thomas Hahn aus Rottenburg-Seebronn; Daniel Wiedmaier ausRottenburg; Eberhard Wandel ausPliezhausen; Thomas Bahro ausDusslingen; Tobias Steck aus Neu-stetten; Stephan Faßnacht aus Horb-Obertalheim; Matthias Saur ausHorb; Jörg Streicher aus Horb; Ben-jamin Schrägle aus Waldachtal; Tobi-

66 neue Betriebwirtinnen undBetriebswirte gibt es im Bezirk derHandwerkskammer Reutlingen.Bei ihrer Abschlussfeier in derHandwerkskammer Reutlingenbekamen sie ihre Zeugnisse undUrkunden überreicht.

Präsident Joachim Möhrle und Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisertmit den beiden Lehrgangsbesten Katja Bachhäubl und Martin Welte(v.l.n.r.). Foto: Bouß

as Schrägle aus Waldachtal; RolfKrauth aus Altensteig; Katja Bach-häubl aus Baiersbronn; Bernd Braunaus Baiersbronn; Andreas Günteraus Baiersbronn; Dietmar Günteraus Baiersbronn-Mitteltal; PetraWaltersbacher aus Baiersbronn;Marcel Heininger aus Dornstetten;Ralf Mäder aus Dornstetten; Anne-marie Rummel aus Dornstetten; Su-sanne Lehmann aus Pfalzgrafenwei-ler; Dirk Schumann aus Loßburg(Lombach); Regina Rosner aus Glat-ten; Matthias Heck aus Balingen;Alexander Bailer aus Burladingen;Björn Renner aus Bodelshausen;Tom Seifert aus Bodelshausen; Ste-fan Fischer aus Meßstetten-Heinstet-ten; Erika Müller aus Messstetten;Stefan Reitze aus Meßstetten-Hein-stetten; Hubert Christoph aus Win-

terlingen; Marcus König aus Schwen-ningen; Beate Möller aus Inneringen;Markus Kleinhans aus Metzingen;Andreas Mayer aus Riederich; Pa-trick Maier aus Unterensingen; Mus-tafa Yücel aus Reutlingen; DirkReutter aus Reutlingen; KathrinBechtle aus Reutlingen; ManuelMöck aus Reutlingen; Miriam Böhmaus Reutlingen; Andrea Sattler ausReutlingen; Fabian Digel aus Pfullin-gen; Klaus-Dieter Fuhlert aus St. Jo-hann; Tobias Baumhauer aus Wer-nau; Thomas Euchner aus Dettin-gen/Teck; Vitali Schmidt aus Schon-dorf; Michele Pomarico aus Esslin-gen; Martin Grumbach aus Ostfil-dern; David Bäder aus Altbach; GerdLutz aus Gechingen; Jörg Hauck ausRadolfzell; Marcel Maden aus Bod-man-Ludwigshafen.

Probleme werden am besten dadurchgelöst, indem man sie erkennt, bevorsie zu Problemen werden.

Qualität ist, wenndie Kunden

zurückkommen undnicht die Geräte.

Handwerk und moderneTechnologien – gemeinsam ineine erfolgreiche Zukunft.

Page 25: DHZ 2007

Deutsche Handwerks Zeitung10. August 2007 / Nummer 15/16 3Das Handwerk in der Region

Das Rechnungsjahr 2006 hatdamit ein gutes Ende genom-men. Leider könne man das

nicht von allen Themen behaupten,die für das Handwerk in der vergan-genen Zeit von Bedeutung waren,sagte Eisert – so sehr sich die Kam-mer als Interessenvertreter der Be-triebe auch bemüht habe.

Bei der Unternehmenssteuerre-form habe man jedoch mit konzer-tierten Aktionen Verbesserungen fürdas Handwerk erreicht. Als Beispielnannte Eisert die Initiative, in derenRahmen alle aus dem Kammerbezirkstammenden Landtagsabgeordneteangeschrieben wurden. Auch dieEntscheidung des Bundesrats, zeit-nah zu überprüfen, ob die Reformden Mittelstand auch tatsächlich ent-lastet, wertete er als Erfolg fürsHandwerk.

Einen weiteren Erfolg habe manin letzter Sekunde im Gerangel umden Gebäudeenergieausweis erzielt.Im Zuge der Novellierung der Ener-gieeinsparverordnung habe sich eineBenachteiligung des Handwerks ab-gezeichnet. „Das haben wir scharfkritisiert, und offensichtlich wurdeunsere Kritik gehört: Im Juni hat derBundesrat die Vorschläge des Hand-werks aufgegriffen und den Kreis de-rer, die den Gebäudeenergieausweis

Gute Nachrichten hatte Hauptge-schäftsführer Dr. Joachim Eisertauf seiner ersten Vollversammlungzu verkünden: Die Handwerks-kammer Reutlingen ist seit dem1. Juni 2007 schuldenfrei.

Bericht der Hauptgeschäftsführers

Handwerkskammer ist schuldenfrei

Vizepräsident August Wannenmacher, Vizepräsident Traugott Feder,Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert, Ehrenpräsident Günther Hechtund Präsident Joachim Möhrle (v.l.n.r.).

ausstellen dürfen, um qualifizierteFachleute aus dem Handwerk er-weitert“, so Eisert.

Dies sei ein gutes Beispiel dafür,was man mit ausdauerndem Engage-ment bewirken könne. Auch bei derEU-Kommission müsse man beharr-lich für eine kleinbetriebsfreundlichePolitik werben, wie jüngst mit einemSchreiben an EU-Kommissar GünterVerheugen geschehen.

Die EU gehe bislang in ihrerRechtssetzung auf die Belange klei-ner und mittlerer Unternehmen bis-lang entweder kaum oder gar nichtein. Und das, obwohl diese Unter-nehmen mehr als 98 Prozent der Be-

triebe stellten. „Politik für 2 Prozentzu machen; das ist, als wedele derSchwanz mit dem Hund und nichtumgekehrt“, sagte Eisert.

Nicht nur die EU nehme wenigRücksicht auf die Belange des Hand-werks. Beim Feinstaubfahrverbot seies zum Beispiel „regelrecht verblüf-fend“ gewesen, wie wenig sich Politikund Verwaltung in dieser Debatte fürdas Handwerk interessierten.

Ohne die Politik aber lassen sichviele Fragen nicht klären, so zumBeispiel die nach einer Tariftreue-erklärung. Die HandwerkskammerReutlingen bekenne sich ganz klarzur Tariftreueerklärung – nur müss-

ten Land oder Bund für entsprechen-de Gesetze sorgen.

Erfreuliche Entwicklung

Erfreulich sei die Entwicklung aufdem Lehrstellenmarkt im Kammer-bezirk. Mit 21,8 Prozent mehr Lehr-verträgen als im Vergleichszeitraumdes Vorjahres könne man ein sattesPlus verzeichnen. „Und was be-sonders erfreulich ist: Dieses Plus giltfür den gesamten Kammerbezirk.“

Zur Qualität der Ausbildung imHandwerk leisteten die Bildungsaka-demien der Handwerkskammer ei-nen wichtigen Beitrag, sagte Eisert.Er sehe es auch als Bestätigung die-ser Arbeit, dass das Land die überbe-trieblichen Ausbildungszentren inden kommenden Jahren bei der Mo-dernisierung unterstützen wolle.

Ebenfalls eine Investition in dieAusbildung des handwerklichenNachwuchses sei der auf demdeutsch-französischen Kammertref-fen gefasste Entschluss, gemeinsammit den Partnerkammern in St.Etienne und Roanne intensiv amLehrlingsaustausch zu arbeiten. Esgebe dafür neue Fördermöglichkei-ten, „und die werden wir zu nutzenversuchen“.

Auch im Bereich der Dienstleis-tung habe sich einiges getan, sagteEisert und verwies auf die Besuche,die er und Präsident Möhrle derzeitnach und nach den Landkreisen desKammerbezirks abstatten, um Be-triebe vor Ort kennen zu lernen. Dar-aus soll eine Tradition werden, künf-

tig stehe einmal jährlich pro Kreis ei-ne solche Bereisung an. „Wir wollendamit deutlich machen: Die Kammerist keine Behörde, die irgendwo biszu 100 km weit vom Betrieb entferntvor sich hinwurstelt, sondern Dienst-leister für die Betriebe.“

Das Dienstleistungsangebot derHandwerkskammer sei nun mit demneuen STARTER-CENTER weiterausgebaut worden, das es Existenz-gründern ermögliche, die bürokrati-schen Formalitäten auf ein Minimumzu reduzieren. Damit sei man denAuflagen der Lissabon-Strategie derEU, bis 2010 Unternehmensgrün-dungen binnen einer Woche mög-lich zu machen, ein ganzes Stücknähergekommen. Und: „Mit unse-rem STARTER-CENTER haben wirauch die Vorstufe zum einheitlichenAnsprechpartner eingerichtet, einerAnlaufstelle für ausländische Unter-nehmen, die die berühmt-berüchtigteEU-Dienstleistungsrichtlinie ab En-de 2009 von den Mitgliedstaatenverlangt.“

Intern habe sich die Kammervorgenommen, die persönliche undtelefonische Erreichbarkeit weiter zuoptimieren. Einer der wichtigstenPunkte auf der Tagesordnung derVollversammlung sei die Einführungder kaufmännischen Buchführung,die einstimmig vom Parlament desHandwerks im Kammerbezirk be-schlossen wurde. Die sogenannteDoppik löst damit nun das kamera-listische System ab, das auch dieGemeinden anwenden. Das neueSystem bringt mehr Transparenz.

Bei der Unternehmensteuerre-form habe das Handwerk hartnäckigum Verbesserungen gekämpft – unddas mit Erfolg. Die Senkung der Er-tragsteuerbelastung für die rund200.000 GmbHs im Handwerk, diehöhere Anrechnung der Gewerbe-steuer für alle Personenunterneh-men, die faktische Beseitigung derSubstanzbesteuerung bei der Gewer-besteuer für alle Handwerksbetriebeund die erweiterten Möglichkeitenbeim Investitionsabzugsbetrag – alldas verbessere die steuerlichen Rah-menbedingungen.

Ein Wermutstropfen bleibe dieThesaurierungsrücklage, also diesteuerbegünstigte Rücklage für ein-behaltene Gewinne. Es sei eine derForderungen des Handwerks gewe-sen, sie einzurichten. „Schlecht istnur das wie“, sagte Möhrle: Der Per-sonenunternehmer könne Entnah-men nicht aus bereits voll versteuer-

Mittelstandsfreundliche Politik istkein Selbstläufer – um sie musshart gerungen werden. Das machtePräsident Joachim Möhrle bei derSommervollversammlung derHandwerkskammer Reutlingen anBeispielen aus Landes- undBundespolitik klar.

Sommervollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen

Interessen des Handwerks erfolgreichvertreten

Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert und Präsident Joachim Möhrle(v.r.) im Gespräch mit Journalisten. Das Pressegespräch im Vorfeld derVollversammlung hat Tradition.

tem Kapital tätigen, gerade kleineund mittlere Unternehmen liefen soGefahr, steuerlich noch höher belas-tet zu werden, da sie ständig mit einerNachversteuerung rechnen müssten.So bestehe die Unternehmensteuer-reform aus Sicht des Handwerks „ausLicht und Schatten“. „Licht“ mochteMöhrle dagegen beim Pflegebe-schluss gar keines ausmachen. DieErgebnisse nannte Möhrle „enttäu-schend“. Arbeit werde weiter verteu-ert, strukturelle Probleme würdennur verschleiert und nicht gelöst.

Erbschaftsteuerreform auf denWeg bringen

Ebenso wenig gelöst worden seidie Aufgabe, die Erbschaftsteuerre-form auf den Weg zu bringen. Dasssie immer noch nicht in trockenenTüchern ist, kritisierte Möhrle deut-lich. „Eine Einigung ist für denMittelstand von zukunftsweisenderBedeutung.“

Es gehe um Arbeitsplätze und Zu-kunftschancen für Familienbetriebe.„Aus Sicht des Handwerks ist ent-

scheidend: Der Betrieb, der heuteunter dem Freibetrag bleibt, darfauch in Zukunft nicht mit Erbschaft-steuer belastet werden.“

Kritik übte er auch an der Verga-bepolitik der öffentlichen Auftragge-ber. Laut Mittelstandsförderungsge-setz sollten auch kleinere Unterneh-men die Chance auf direkte Aufträgebekommen. Die werde ihnen aberimmer seltener gegeben. Er appellie-re an die Landespolitik, wie andereBundesländer auch höhere Wert-grenzen festzulegen, innerhalb dererdie öffentliche Hand nicht bundes-oder europaweit ausschreiben müsse.Die Politik könne nicht immer nur andie gesellschaftliche Verpflichtungkleinerer Unternehmen appellierenund im Gegenzug nichts für sie tun.

Dass das Handwerk sich seinergesellschaftlichen Verpflichtungendurchaus bewusst sei, zeige der Blickauf die äußerst positiven Ausbil-dungszahlen im Kammerbezirk.„Das Handwerk ist in hohem Maßebereit auszubilden“, sagte Möhrle.„Aber wir sind nicht der Reparatur-betrieb der Nation.“ Auch das Landsei politisch in der Pflicht: „Esmuss uns junge Menschen an dieHand geben, die ausbildungsfähigsind.“

Stadt Burladingen

Der Gemeinderat der Stadt Burladin-gen hat am 24. Mai 2007 in öffent-licher Sitzung beschlossen, den Be-bauungsplan „Sportgelände Monk“in Burladingen-Salmendingen öffent-lich auszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum13. August 2007 beim StadtbauamtBurladingen, Hauptstraße 49/Rath-ausplatz 6, in 72393 Burladingen,ausgelegt.

Stadt Haigerloch

Der Gemeinderat der Stadt Haiger-loch hat am 27. März 2007 in öffent-licher Sitzung beschlossen, den Be-bauungsplan „Brunnenrain/ÄnderungII Neue Äcker“, Markung Owingen,zu ändern.Der Plan wird öffentlich bis zum19. Juli 2007 bei der StadtverwaltungHaigerloch, Oberstadtstraße 11, in72401 Haigerloch, ausgelegt.

Gemeinde Loßburg

Der Gemeinderat der Gemeinde Loß-burg hat am 3. Juli 2007 in öffent-licher Sitzung beschlossen, den Be-bauungsplan „Kfz-Technik Bader“ aufGemarkung Loßburg-Rodt und Ge-markung Loßburg-Sulzbach aufzu-stellen.Der Plan wird öffentlich bis zum16. August 2007 im Rathaus Loßburg,Hauptstraße 50, Zimmer 17 (beiHerrn Wössner), in 72290 Loßburg,ausgelegt.

Stadt Münsingen

Der Gemeinderat der Stadt Münsin-gen hat am 3. Juli 2007 in öffent-licher Sitzung beschlossen, den Be-bauungsplan „Gewerbegebiet Dottin-ger Straße“ in der Stadt Münsingenim Stadtteil Münsingen zu ändern.Der Plan wird öffentlich bis zum24. August 2007 bei der Stadtverwal-tung Münsingen, Bachwiesenstraße7, in 72525 Münsingen, ausgelegt.

Gemeinde St. Johann

Der Gemeinderat der GemeindeSt. Johann hat am 23. Mai 2007 inöffentlicher Sitzung beschlossen, denBebauungsplan „Schwimmbad/Hauptstraße“ in St. Johann-Gächin-gen öffentlich auszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum18. Juli 2007 beim BürgermeisteramtSt. Johann, Theodor-Heuss-Straße 9,Würtingen, 72813 St. Johann, Zimmer01, ausgelegt.

Gemeinde Wald

Der Gemeinderat der Gemeinde Waldhat am 17. April 2007 in öffentlicherSitzung beschlossen, den Bebau-ungsplan „Schafbrühl Süd“ öffentlichauszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum6. September 2007 beim Bürgermeis-teramt Gemeinde Wald, Von-Wecken-stein-Straße 19, in 88639 Wald, aus-gelegt.

Service

Bebauungspläne

Gemäß § 20 Absatz 1 Nummer 1 derSachverständigenordnung ist zum22. Februar 2007 die öffentlicheBestellung von Günther Reiff ausBad Urach als Sachverständiger imTischlerhandwerk erloschen.Die Handwerkskammer Reutlingendankt Günther Reiff für die in denvergangenen Jahren geleistete ehren-amtliche Tätigkeit als Sachver-ständiger.

Bestellung erloschen

Sachverständiger

Der Zentralverband des Deut-schen Handwerks (ZDH) hat in Ab-stimmung mit dem Bundesministe-rium für Wirtschaft und Technologieeine Liste veröffentlicht, welcheHandwerksberufe künftig Energie-ausweise ausstellen dürfen. Dazuzählen Bau-, Ausbau- und anlagen-technische Handwerke, die – nach-dem sie zunächst von der Berechti-gung ausgeschlossen werden sollten –nach Protesten der Handwerksorga-nisationen jetzt zur Ausstellung vonEnergieausweisen für bestehendeGebäude und von Modernisierungs-empfehlungen berechtigt sind. Vor-aussetzung ist jedoch, dass die Hand-werker eine erfolgreiche Fortbildungim Bereich des energiesparendenBauens nachweisen können. Die Lis-te finden Sie unter www.hwk-reutlin-gen.de/presse als pdf-Datei.

Berechtigte Berufe

Ausstellung vonEnergieausweisen

Handwerk und moderneTechnologien – gemeinsam ineine erfolgreiche Zukunft.

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Deutsche Handwerks Zeitung4 10. August 2007 / Nummer 15/16Das Handwerk in der Region

Wie können die Handwerksbetrie-be jetzt schon auf die Unternehmen-steuerreform 2008 reagieren? Daraufweiß der aktuelle 12-seitige Flyer„Ratgeber Handwerk: Tipps zurSteueroptimierung 2007/2008“ Ant-wort. Er informiert dazu über diezahlreichen Verbesserungen der

steuerlichen Rahmenbedingungen,wie Einkommensteuer, Körper-schaftsteuer, Gewerbesteuer und Ab-geltungsteuer.

Handwerksbetriebe können denFlyer entweder via E-Mail ([email protected]) oder telefo-nisch unter 07121/2412-0 anfordern.

Ratgeber

Flyer zur Reform derUnternehmensteuer

Im Wirrwarr von Verordnungenund Richtlinien findet sichnur der informierte Hand-werksunternehmer zurecht.

Im Vorquartal hatte eine Mehrheitder Betriebe noch ein sehr gutes2. Quartal prognostiziert. Aktuell

berichten allerdings 21 Prozent derbefragten Handwerker von einerschlechten Geschäftslage. Immerhinsind jedoch auch 43 Prozent derBetriebe mit der Geschäftslage zu-frieden.

Im Vergleich zum Auftaktquartal2007 sinkt demnach der Lageindex –der Saldo aus positiven und negati-ven Bewertungen zur Geschäftslage– um 4,5 Punkte auf +22,0. Hinsicht-lich der Entwicklung in den kom-menden Monaten sind die Hand-werksbetriebe in der Region jedochungebrochen optimistisch. Ausge-hend von einem im historischen Ver-gleich sehr hohen Niveau, büßt derErwartungsindex aber fast 17 Punkteein. Aktuell steht er bei +43,6 und da-mit weiter auf dem zweithöchstenStand seit Beginn der Berechnungen.

Gewerke im Einzelnen

Von den einzelnen Wirtschaftsbe-reichen im Bezirk der Handwerks-kammer Reutlingen ist die Konjunk-turlage bei den Handwerkern desgewerblichen Bedarfs zurzeit ambesten. Aufgrund der sehr optimisti-schen Prognosen für die kommendenMonate erreicht auch das Ausbauge-werbe einen hohen Indikatorwert.Einen herben Einbruch des Kon-junkturindikators müssen dagegendie Handwerker des Bauhauptge-werbes sowie das Gesundheitshand-werk hinnehmen. Hier kühlten insbe-sondere die aktuellen Lageeinschät-zungen gegenüber dem Vorjahres-quartal deutlich ab und rutschen insMinus. Da die Erwartungen der Bau-handwerker derzeit besser sind als imVorjahr, schafft der Branchenindika-tor gerade noch den Sprung über dieNulllinie.

Der Konjunkturindikator des Ge-sundheitshandwerks fällt dagegendeutlich ins Minus und landet aufdem letzten Rang. Ebenfalls einennegativen Indikatorwert weist im2. Quartal 2007 das Kfz-Handwerkauf. Die Geschäftslage der Kfz-Be-triebe ist aktuell schlechter als vorJahresfrist, bei den Erwartungen hal-ten sich Optimisten und Pessimistendie Waage. Einen Sprung nach vornmachen im 2. Quartal 2007 der Indi-kator des Nahrungsmittelhandwerksund der Indikator der personenbezo-genen Dienstleistungen. Gleichwohlreicht für beide die Verbesserung desBranchenkonjunkturindikators nochnicht aus, um zum Kammerschnittaufzuschließen. Insbesondere sind esdie Erwartungen der Betriebe, die inden meisten Handwerksgruppen denKonjunkturindikator stützen.

Vorsichtig optimistisch

Die Auftragseingänge im Hand-werk der Region konnten gegenüberdem ersten Vierteljahr deutlich zule-gen. Ein Blick auf die Vorjahre zeigtallerdings, dass das 2. Quartal stetsbesser als das erste verläuft. Aktuellberichten 36 Prozent der Unter-nehmen über steigende Auftrags-eingänge, während 17 Prozent derBetriebe Auftragsrückgänge hinneh-men mussten.

Für die kommenden Monate bli-cken die Handwerksbetriebe aus denLandkreisen Freudenstadt, Reutlin-gen, Sigmaringen, Tübingen undZollernalb vorsichtig optimistischnach vorn. Jedes viertes Unterneh-men erwartet im kommenden Quar-tal eine Steigerung der Auftragsein-gänge. Aber auch der Anteil der Pes-simisten, die Auftragsrückgänge be-fürchten, erreicht fast 19 Prozent.

Mehr und mehr Handwerksbe-triebe gelangen mittlerweile aberauch an ihre Kapazitätsgrenzen. Gut41 Prozent der Betriebe erreichenaktuell eine Betriebsauslastung zwi-schen 81 und 100 Prozent. Weitere14 Prozent geben einen Auslastungs-grad von über 100 Prozent an – eineSteigerung gegenüber dem Vorjahrum mehr als das Doppelte. Der An-teil der unterausgelasteten Betriebe(bis 60 Prozent Auslastung) beträgt

aktuell 13 Prozent. Damit sinken dieKapazitätsreserven bei den Hand-werksbetrieben.

Deutlich verbessert gegenüberdem Auftaktquartal 2007 zeigt sichdie Umsatzlage der Handwerksbe-triebe in der Region. Der Anteil derUnternehmen, die steigende Umsät-ze verbuchen können, erreicht ak-tuell 42 Prozent. Gleichzeitig musssich jeder fünfte Betrieb mit einer ne-gativen Umsatzentwicklung abfin-den. Der Saldo für die Umsatzlage istnach einem Durchhänger im 1. Quar-tal wieder positiv.

Insgesamt sehen die Betriebe dieUmsatzentwicklung in den kommen-den Monaten optimistisch. Knapp30 Prozent rechnen damit, Umsatz-steigerungen erzielen zu können. ImVergleich zum Vorjahresquartal hatsich damit der Anteil der Optimistenmehr als verdoppelt. Weniger Hand-werksbetriebe als im Vorjahresquar-tal befürchten sinkende Umsätze.

Im 2. Quartal des Jahres ist eindeutlicher Beschäftigungsaufbau ge-lungen. Elf Prozent der Unter-nehmen stockten im vergangenenVierteljahr ihren Personalbestandauf, gut sechs Prozent der Betriebemussten dagegen Stellen abbauen.

Der Beschäftigungsaufbau wirdsich auch im kommenden Quartalfortsetzen, wenngleich mit etwas ver-minderter Dynamik. Mehr als elfProzent der Betriebe planen einePersonalaufstockung. Gleichzeitigwerden aber fast zehn Prozent derHandwerksbetriebe Stellen streichenmüssen.

Fast 60 Prozent der Handwerks-betriebe haben in den vergangenenMonaten investiert – ein knappesDrittel sogar mehr als zuvor. Voreinem Jahr lag der Anteil der Un-ternehmen, die überhaupt Investitio-nen durchgeführt haben, bei lediglich30 Prozent.

Die Bereitschaft zu weiteren In-vestitionen ist stark ausgeprägt.60 Prozent der Betriebe wollen inden kommenden Monaten Investi-tionen durchführen. 22 Prozent pla-nen sogar eine Steigerung der In-vestitionstätigkeit. Gemessen an derkünftigen Investitionsbereitschaftliegen die Betriebe über dem Lan-desdurchschnitt.

Die Geschäftserwartungen derBetriebe aus dem Bezirk derHandwerkskammer Reutlingenwurden im 2. Quartal 2007 ent-täuscht. Das ergab eine Umfrage,die das Wirtschaftsforschungsin-stitut Creditreform im Auftrag derHandwerkskammer Reutlingendurchführte.

Konjunktur im Kammerbezirk

Gedämpfter Optimismus „Putz und Lasuren auf minerali-scher Basis werden von meinen Kun-den vermehrt nachgefragt“, berichtetMalermeister Peter Bolai aus Rö-merstein. Er gründete seinen Betriebim Jahr 1982.

Vorwiegend arbeitet er für privateAuftraggeber in einem Umkreis vonetwa 20 km. Die typischen Malerar-beiten an Häusern innen und außensind seine Spezialität. Er verlegt auchBodenbeläge aus Kork, Laminat undPVC und bringt Wärmedämmungenan Gebäuden an. Dabei verarbeiteter sowohl herkömmliche wie auchmoderne Materialien. Ein eigenesGerüst erlaubt ihm, unabhängig vonanderen auch an Fassaden und inhohen Innenräumen zu arbeiten.

Neben seiner Privatkundschaft be-dient er Firmenkunden und einenAnbieter von schlüsselfertigen Häu-sern. „Dabei führen wir alle Maler-arbeiten an den Neubauten aus,natürlich auch an weiter entferntenOrten“, berichtet er.

Peter Bolai legt großen Wert dar-auf, auf der Baustelle selbst mitzu-schaffen und seine Kunden persön-lich zu betreuen. So findet er für je-de Schwierigkeit, die ein Auftragvielleicht beinhaltet, eine individuel-le Lösung auch im Sinn seines Kun-den. Das ist es, was er an seinemHandwerk so liebt.

Peter Bolai beschäftigt einen Ma-lergesellen. Ehefrau Doris Bolai istdie Ansprechpartnerin im Büro. Inden 25 Jahren seit der Betriebs-gründung hat er einen Maler aus-gebildet.

25 Jahre Maler Bolai

Individuelle Lösungen

Mehrere Fachkongresse auf derAugsburger Messe „Renexpo“ vom27. bis 30. September bieten Hand-werkern die Möglichkeit, ihr Know-how in diesen Bereichen auf den neu-esten Stand zu bringen.

„Angesichts boomender Märkteim Bereich der Energieeinsparungund erneuerbarer Energien wollenwir Handwerkern hochkarätiges ge-bündeltes Praxiswissen anbieten“,

sagt Projektleiterin Kerstin Mahlevon der Reeco GmbH. So stehenaktuelle Trends der energetischenGebäudemodernisierung, Anforde-rungen der EnEV, Möglichkeitendes Energieeinspar-Contractings undFinanzierungsfragen im Mittelpunktdes Fachkongresses „Energieeffi-ziente Sanierung im Gebäudebe-stand“ am 27. September.

Energieeffizienz in der Gebäude-heizung und -kühlung ist der Schwer-punkt des „3. BundeskongressesWärmepumpen in der Anwendung“,den die Reutlinger Veranstalter ge-meinsam mit dem BundesverbandWärmepumpen (BWP) am 28. Sep-tember durchführen.

Möglichkeiten der dezentralenStromerzeugung mit Klein-BHKW

zeigt die Fachtagung „Wärme undStrom im Haus umweltschonendselbst erzeugen“ am 28. Septemberauf. Um Rahmenbedingungen, tech-nische Details und beispielhafte Pro-jekte geht es beim „2. Bundeskon-gress Solare Wärme und Kälte – Gro-ße Solaranlagen“ am 27. September.Partner der Fachveranstaltung ist dieBerliner Solarpraxis AG.

Ergänzt werden die Fachkongres-se vom Ausstellungsbereich der Mes-se, wo Hersteller und DienstleisterNeuheiten aus dem Bereich energie-effizientes Bauen und Sanieren underneuerbare Energien präsentieren.Es werden rund 350 Aussteller ausüber einem Dutzend Länder erwar-tet. Weitere Informationen unterwww.renexpo.de.

Im Zeichen verstärkten Klima-schutzes ist die Kompetenz desHandwerks beim effizientenUmgang mit Energie und der ver-stärkten Nutzung erneuerbarerEnergien immer mehr gefragt.Eine Messe in Augsburg nimmtsich des Themas an.

Klimaschutz

Kongresse für Handwerker

Jahr um Jahr sinkt der Kranken-stand der IKK-Versicherten imbaden-württembergischen undhessischen Handwerk.

Die beiden Bundesländer werdengemeinsam betrachtet, da die IKKBaden-Württemberg und Hessen imvergangenen Jahr fusionierten. Sobetrug der Krankenstand im Hand-werk in den beiden Ländern imJahr 2006 im Jahresdurchschnitt4,0 Prozent und lag damit um 0,2 Pro-zentpunkte unter dem Vorjahres-wert. Auch die Anzahl der Fehltageging zurück. So war ein Handwerkerim Jahr 2006 im Schnitt 14,7 Tagekrankgeschrieben – im Vergleich zu15,5 Tagen im Jahr 2005. Etwas mehrals die Hälfte aller IKK-Versicherten

in Baden-Württemberg und Hessen,genau 56,2 Prozent, wurden im ver-gangenen Jahr ein- oder mehrmalsarbeitsunfähig geschrieben. Auchdieser Wert liegt unter dem Vorjah-reswert (57,7 Prozent). Die Basis derAuswertung bilden Daten aus demJahr 2006. Für dieses Jahr lagen Ar-beitsunfähigkeitsdaten von knapp320.000 Beschäftigten vor, die bei derIKK versichert sind.

Drei Krankheitsbilder machenden Löwenanteil der krankheitsbe-dingten Fehlzeiten aus: Führendsind mit 26,3 Prozent die Muskel-und Skeletterkrankungen, bei denentrotz insgesamt rückläufiger Zahlenein Anstieg von 1,8 Prozent im Ver-gleich zum Vorjahr zu verzeichnenist. Auf den nächsten Plätzen rangie-

ren Verletzungen und Vergiftungensowie Erkrankungen der Atmungs-organe.

„Krankheitstage sind für Arbeit-geber immer ein Kostenfaktor“, be-tont Hugo Schüle, Vorstandsvorsit-zender der IKK Baden-Württembergund Hessen. Eine gute Möglichkeit,die Mitarbeiter gesund und fit zuhalten, sieht Schüle deshalb im be-trieblichen Gesundheitsmanagement.„Mit dem Angebot der IKKimpuls-Werkstatt steht die IKK den Unter-nehmern aktiv zur Seite und gibtihnen konkrete Unterstützung beider Gesundheitsförderung im eige-nen Betrieb.“ Weitere Informationenzum Gesundheitsmanagement imBetrieb gibt es im Internet unterwww.ikkbw-he.de.

Gesundheitsbericht der IKK

Erneut Rekordtief beimKrankenstand im Handwerk

Schmiedmeister David Fülle-mann legte 1932 mit seiner Dorf-schmiede den Grundstein. „Er be-schlug Pferde und Kühe, schmiedeteEisenreifen für die Räder der Fuhr-werke und Werkzeuge für landwirt-schaftliche Auftraggeber“, berichtetsein Sohn Ernst Füllemann. „Böhrin-gen war damals ein Bauerndorf.Mein Vater arbeitete auch im be-nachbarten Dornstetten und Stroh-weiler.“

Ernst Füllemann und sein BruderHorst gingen schon als Kinder demVater häufig zur Hand und wuchsenso in den Metallberuf hinein. In den50er Jahren des 20. Jahrhundertswurden in der Landwirtschaft immermehr Maschinen eingesetzt, die repa-riert und gewartet werden mussten.So lernte Horst Füllemann beim Va-ter das Schmiedehandwerk, währendErnst Füllemann Mechaniker wurde.Als solcher legte er 1969 die Meister-prüfung ab. Horst Füllemann machtesich bereits in den 60er Jahren miteiner Autowerkstatt in Böhringenselbstständig.

Nach dem Tod des Gründers Da-vid Füllemann im Jahr 1975 führtezunächst seine Witwe Angelika Fül-lemann den Betrieb bis Ende 1976weiter. Ernst Füllemann war alsMeister angestellt. „Das war notwen-

dig, weil meine Mutter damals nichtgleich in Rente hätte gehen können“,erinnert sich Ernst Füllemann. Erübernahm die Schmiede dann 1977.

Inzwischen hatte sie sich längstzum Metallbauunternehmen gewan-delt. Aluminiumtüren und -fenster,Geländer für Balkone und Treppen,vornehmlich aus Edelstahl- undStahltreppen für Wohn- und Gewer-beobjekte wurden zunehmend zumSpezialgebiet des Metallbauunter-nehmens.

Daneben erreichten immer mehrAufträge von namhaften Industrie-unternehmen aus dem Raum Stutt-gart den Handwerksbetrieb. Es sindGestelle für Rundtische, Stahlbehäl-ter und Rahmen für Container. Heu-te sind jeweils die Hälfte solche Zu-lieferaufträge und die andere Hälftebetreffen den Metallbau.

„Die Schmiede passte bald nichtmehr in die Dorfmitte, die sich zu-sehends zum Wohngebiet wandelte“,erinnert sich Ernst Füllemann. 1995bezog er den Neubau im Gewerbege-biet Unter Lau.

2002 übernahm dann Sohn FrankFüllemann das Unternehmen. SeinBruder Markus ist Meister im Be-trieb. Bereits 2005 wurde ein Anbaufertig gestellt. Dort konzentriert sichinzwischen die Fertigung mit Edel-stahl.

Der Handwerksbetrieb beschäftigtvier Personen. In den vergangenen75 Jahren lernten vier Auszubilden-de dort das Metallhandwerk.

Ein stolzes Jubiläum feiert dasUnternehmen Frank FüllemannMetallbau in Römerstein-Böh-ringen: Es besteht seit 75 Jahren.

75 Jahre Frank Füllemann Metallbau

Von der Dorfschmiede zumZulieferer für die Industrie

Seit1995 istdieserBau SitzdesUnter-meh-mens.

Schreinermeister Walter Wezelgründete seine Schreinerei mitParkettgeschäft 1957 in Reut-lingen-Sickenhausen.

„Bald bildete sich die Spezialisie-rung auf Parkettböden heraus“, be-richtet Walter-Thomas Wezel, Inha-ber in zweiter Generation. „Exaktund pünktlich zu arbeiten, ist dazuunabdingbare Voraussetzung“, machter weiter deutlich. „Das beginnt beimUnterboden, der stabil und völligeben sein muss, um einen Parkettfuß-boden zu tragen, der über Generatio-nen den Raum schmückt.“

Gegebenenfalls saniert er zu-nächst den Unterbau, bevor die Ver-legearbeit beginnt. Er führt zusätz-lich auch Schreiner- und Innenaus-bauarbeiten aus. So kann auf Wunschein Raum vom Fußboden bis zurDecke in einheitlicher Holzver-kleidung entstehen.

Walter Wezel senior hat mit Ehe-

frau Ingeborg in harten, schwerenAnfangszeiten und mit großem Fleißdiesen Handwerksbetrieb aufgebaut.Sie schufen manch außergewöhnli-che Arbeit in Privathäusern, Gast-stätten und Turnhallen. Viele dieserBöden, die der Betriebsgründer ver-legte, versiegelte Ingeborg Wezel an-schließend fachgerecht. Sie heute zureparieren, zu ergänzen, abzuschlei-fen und wieder zu versiegeln oder zuölen, erfüllt Walter-Thomas Wezelmit handwerklichem Stolz.

Er führt diese Tradition seinesHauses fort, seit er 1984 in den Be-trieb eintrat und ihn 1994 vom Vaterübernahm. In gleicher Weise verlegter neue Massivholz- und Fertigpar-kettböden in verschiedenen Techni-ken. Markus Wezel, der Nachkommein dritter Generation, macht gerade,im 50. Jahr seit der Gründung, seineSchreinerausbildung im Betrieb, sodürfte die Zukunft des Traditions-hauses gesichert sein.

50 Jahre Schreinerei Wezel

Spezialisten für ParkettFami-lien-unter-nehmenmit Tra-dition:dieSchrei-nereiWezel.

Schramm Metallbau und dieSchramm Schlosserei GmbH gründenbeide in einem Betrieb, der 1932 vonSchlossermeister Adolf Schramm inTübingen eröffnet wurde.

1967, nach dem Tod des Gründers,übernahmen seine Söhne Adolf undEberhard den Betrieb und führtenihn als Schlosserei und Metallbau-unternehmen gemeinsam in einemNeubau in der Neckarsulmer Straßeweiter. 1978 trennten sie ihre Spezial-bereiche und jeder führte seineselbstständige Firma weiter.

Adolf Schramm siedelte in die Bis-marckstraße und führte sein Ge-schäft als Metallbau- und Schlosser-betrieb. Eberhard Schramm – er warauch während vieler Jahre Ober-meister der Schlosserinnung – bliebmit seinem Betrieb in der Neckarsul-mer Straße, wo auch heute noch ihrSitz ist.

Mittlerweile, 75 Jahre nach derGründung, wird der Handwerksbe-trieb in dritter Generation von Di-plomingenieur FH Stephan Schrammgeführt. Er beschäftigt acht Metall-bauer- beziehungsweise Schlosserge-sellen und einen Auszubildenden.Das Büro leiten Ehefrau KarolaSchramm und die Schwester des Ge-schäftsführers, Karin Schramm-Schweizer.

Die Schlosserei Schramm steht fürStahl- und Treppenbau, Geländer fürBalkone und Treppen, Edelstahlver-arbeitung, Reparaturservice undSchweißarbeiten im Umfang desKleinen Eignungsnachweises nachDIN 18 800-7. Auftraggeber sind pri-vate und gewerbliche Bauherren,Bauträger und öffentliche Bauämter.

Schramm Metallbau wird eben-falls in der dritten Generationvon Marc Schramm mit Sitz imStäudach geführt. Die Spezialge-biete sind Hochwasserschutz, Brand-schutz, Glasfassaden, Automatiktü-ren und -tore, Markisen, einbruch-hemmende und beschussfeste Türenund Fenster mit Zubehör sowieWintergärten und Solaranlagen.

Marc Schramm ist Metallbaumeis-ter. Er bedient sich bei seinen Aufträ-gen seit zwei Jahren eines Netzwerksvon Fachbetrieben wie Schreinern,Schlossern, Malern, Elektrikern undanderen Handwerkern, mit denen erdie komplette Abwicklung aus einerHand anbietet.

So haben sich in den 75 Jahren ih-res Bestehens zwei ganz verschiede-ne Betriebe aus der ehemaligenSchlosserei Schramm des Gründersentwickelt.

75 Jahre Schramm Metallbau

Zwei Betriebe, einUrsprung

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3Das Handwerk in der Region Deutsche Handwerks Zeitung7. September 2007 / Nummer 17

Bei ihrer zweiten Kreisberei-sung besuchten sie gemeinsammit Kreishandwerksmeister

Ralf Bohnet und Siegfried Dreger,Geschäftsführer der Kreishandwer-kerschaft Freudenstadt, vier Hand-werksbetriebe und informierten sichvor Ort, was die Handwerker be-schäftigt. Klar wurde auf der Reisevor allem eines: Wer flexibel und mitguten Ideen auf veränderte Anforde-rungen reagiert, stellt sich gut für dieZukunft auf.

Das gilt zum Beispiel für die Eu-gen Sieber GmbH in Horb-Dettin-gen, ein Bauunternehmen mit vielTradition – und Mut zu neuen Ideen.So hat Sieber für seine Mitarbeiterschon vor 25 Jahren ein Arbeitszeit-konto eingeführt, um zu verhindern,dass seine Angestellten in den Win-termonaten ohne Geld dasitzen.

Erst Praktikum, dann Lehre

35 feste Mitarbeiter, Aushilfenund derzeit vier Auszubildende be-schäftigt das Familienunternehmen.Auszubildende in spe machen beiSieber grundsätzlich ein Praktikum,bevor sie ihre Lehre beginnen – „dashat sich für uns sehr bewährt“, sagtder Chef. Seine Mitarbeiter fahrenfür Aufträge oft auch bis nach Stutt-gart .„Hier in der Region gibt es ein-fach zu wenig.“ Gerade der Markt fürWohnungsbau stagniere, sagt Sieber.Das könne sein Unternehmen abermit Kunden aus der Industrie kom-pensieren. Bauaufträge der öffent-lichen Hand hingegen litten häufig aneinem gravierenden Problem: „Damuss man immer der Billigste sein“(siehe dazu auch Artikel „Steuerer-höhungsorgie hat Spuren hinterlas-sen“).

Und was ist nun das Geheimnisdes Erfolgs? Für Sieber ganz klar:Logistik und Organisation müssenstimmen – und flexibel muss mansein. Um am Markt zu bleiben, hatsein Unternehmen auch Bereichenach außen abgegeben. „Manchmalbleibt einem eben nichts anderesübrig.“

Schwarzwald, das klingt nachUrlaub. Für Joachim Möhrle, Prä-sident der HandwerkskammerReutlingen, und Hauptgeschäfts-führer Dr. Joachim Eisert war ihrBesuch im Landkreis Freudenstadttrotzdem keine Entspannungsreise– aber dafür umso spannender.

Besuch im Landkreis Freudenstadt

Unsere Betriebe sind fit für die Zukunft

Hauptgeschäftsführer Joachim Eisert und Präsident Joachim Möhrle imGespräch mit Michael Klumpp (v.l.n.r.). Er arbeitet hauptsächlich fürKunden im Ausland.

Seniorchef Erich Pfau, Joachim Eisert, Joachim Möhrle, Frank Pfau(v.l.n.r.) und jede Menge Schinken.

Heinz Sieber stellt Joachim Möhrle, Siegfried Dreger, Joachim Eisert undRalf Bohnet (v.l.n.r.) seinen Baubetrieb vor.

Auch die Pfau GmbH in Pfalzgra-fenweiler-Herzogsweiler setzt auftraditionelle Qualität und clevereStrategien. Der Hersteller von Räu-

cherspezialitäten beliefert die bestenRestaurants in Deutschland, darun-ter die Traube Tonbach. Und dasUnternehmen ist selbst ein Touris-

Die Eugen Sieber GmbH finden Sieim Internet unter www.bau-sieber.de.Räucherspezialist Pfau ist unterwww.pfau-schinken.de zu finden. DieInternetadresse der Gottfried BraunGmbH lautet www.braun-baiers-bronn.de. Die Michael Klumpp GmbH& Co. erreichen Sie unterwww.klumpp-schreinerei.de.

Internetadressen

Die Betriebe im World Wide Web

„Wir haben im Handwerk eine gu-te Konjunktur“, sagte Handwerks-kammer-Präsident Joachim Möhrleim Pressegespräch bei der Kreis-handwerkerschaft – und schob dannsogleich nach: „Leider gilt das nichtfür das gesamte Handwerk.“ Vor al-

lem die Branchen hätten zu kämpfen,in denen der Endverbraucher derHauptkunde sei.

Die „Steuererhöhungsorgie“ zumJahreswechsel habe den Endverbrau-cher verunsichert, sagte Möhrle.Mehrwertsteuerer hoch, Kilometer-geld runter – all das habe seineSpuren hinterlassen, was sich zumBeispiel auf dem privaten Woh-nungsmarkt niederschlage, „der ei-gentlich gar nicht mehr stattfindet“,so Möhrle.

Trotzdem: „Das Handwerk ist ins-gesamt in einer stabilen Lage. Daszeigt sich auch an den Ausbildungs-

zahlen, bei denen wir in diesem Jahrwieder ein deutliches Plus verzeich-nen – gerade auch hier in Freuden-stadt, das im Kammerbezirk denstärksten Zuwachs an neuen Lehr-verträgen hat.“ Zudem stiegen erst-mals seit zehn Jahren auch die Be-schäftigtenzahlen wieder.

Er hoffe, dass die portugiesischeEuroparatspräsidentschaft die Wei-chen für die Stabilisierung derBinnenkonjunktur stelle, sagteMöhrle.

„Der wichtigste Punkt ist ein er-mäßigter Mehrwertsteuersatz aufDienstleistungen. Das wäre auch ein

wichtiger Beitrag im Kampf gegendie Schwarzarbeit.“ Das Handwerkfordere schon lange, die steuerlicheAnrechenbarkeit für handwerklicheLeistungen weiter zu erhöhen.

Eine weitere wichtige Forderung,diesmal an die Adresse der Landes-regierung: Die Erhöhung der Gren-zen, innerhalb derer die öffentlicheHand nicht bundes- oder europaweitausschreiben muss.

Die öffentliche Vergabe war auchin den Gesprächen mit Handwerkernim Kreis Freudenstadt, dem Anlassdes Besuchs, ein Thema (siehe Arti-kel „Fit für die Zukunft“). „Wir

brauchen hier eine politische Ent-scheidung“, sagte der Präsident.

Die heimischen Handwerksbetrie-be stünden häufig in Konkurrenz zuKollegen aus Billiglohnländern – ei-ne harte Konkurrenz, wenn es wiebei der öffentlichen Vergabe nur da-rum geht, der billigste Anbieter zusein. „Baden-Württemberg mussendlich nachziehen.

Die Anhebung der Wertgrenzenist schließlich auch ein Instrument,das dem Mittelstand ermöglicht, sei-ne Aufgaben zu erfüllen und auchweiter Verantwortung zu überneh-men.“

Brummt sie oder brummt sienicht? An der Konjunkturscheiden sich die Geister – und sowar die wirtschaftliche Lage auchdas große Thema bei dem Press-gespräch der HandwerkskammerReutlingen im Haus des Hand-werks in Freudenstadt.

Konjunktur

„Steuererhöhungsorgie“ hat Spuren hinterlassen

tenziel im Schwarzwald. „Daran ha-ben wir schwer gearbeitet“, sagt ChefFrank Pfau, der den Betrieb vormehr als zehn Jahren von seinen El-tern übernommen hat.

Touristenattraktion

10.000 Touristen besichtigen jähr-lich den Betrieb. Was sie dort kennenlernen, ist Handwerkskunst alterSchule. Pfau, seine acht Mitarbeiterund ein Lehrling räuchern noch tra-ditionell. Und sie wissen, wo ihrFleisch herkommt: Es wird nur vonausgewählten Bauern gekauft.

Die Kunden wissen es zu schätzen.Und das in einer Zeit, in der Ver-braucher immer weniger Geld fürLebensmittel ausgeben und dafür mitChemie behandelte Ware in Kaufnehmen. „Davon heben wir uns deut-lich ab.“

Mit Erfolg: Pfau hat es sogar inden Schwarzwald-Reiseführer vonMarco Polo geschafft. Und seine be-rühmten Spezialitäten – etwa 100Sorten Wurst hat er im Sortiment –werden weit über den Schwarzwaldhinaus genossen: Der Handel überdas Internet boomt bei Pfau.

Weit über den Schwarzwald hin-aus: Diese Beschreibung trifft ganzbesonders auch auf die MichaelKlumpp GmbH & Co. zu: DerSchreinerbetrieb arbeitet zu 70 Pro-zent im oder für das Ausland. „InDeutschland zählt nur noch derPreis, im Ausland ist der Preiskampflange nicht so ausgeprägt“, sagt ChefMichael Klumpp. Seine hochwerti-gen Innenausbauten zieren Hotelsund Villen in der Slowakei und derTürkei ebenso wie in Paris und Genf.

In seinem Betrieb in Baiersbronn-

Schwarzenberg beschäftigt er 30 Mit-arbeiter, in der Niederlassung in Po-len sind es 50. Sie alle haben gut zutun, die Auftragsbücher sind voll.Klumpp hat derzeit zwei Lehrlingeund sucht händeringend noch Schrei-ner, um sein Team zu verstärken.Englisch müssten sie allerdings kön-nen – bei so viel Jobs im Ausland.Um öffentliche Aufträge bemühtKlumpp sich übrigens nicht – „schonlang nicht mehr“.

Auch die Gottfried Braun GmbHin Baiersbronn „sortiert stark aus“,was Aufträge der öffentlichen Handbetrifft, wie Jörg Braun sagt, dergemeinsam mit Vater Gottfried dieGeschicke des Heizung-, Lüftung-und Sanitärunternehmens lenkt.„Öffentliche Vergabe ist oft wie eineLotterie.“

Dafür hat das Unternehmen mitseinen 65 Mitarbeitern und zehnAzubis viel Kundschaft in der Indus-trie, für die Braun auch weite Wegefährt. Wichtige Kunden sitzen aberauch vor Ort: Braun betreut Häuserder Spitzengastronomie wie die Trau-be oder das Bareiss.

Zukunftsthema Energie

Für die Zukunft erwartet Braun,dass erneuerbare Energien an Be-deutung gewinnen. „Energie wirddas kostbarste Gut der Zukunftsein.“ Anfragen zu alternativen Heiz-methoden zum Beispiel bekomme erschon heute viele, aber noch seienwenige bereit, auch tatsächlich zu in-vestieren, trotz Förderprogrammendes Staates. „Die Kunden müssenvon der Sache überzeugt sein“, sagtBraun. Sein Betrieb ist auf jeden Fallheute schon bereit.

Jörg Braun (links) erklärt Handwerkskammerpräsident Joachim Möhrle,wie sein Betrieb organisiert ist.

Das Projekt NOAH soll Handwerksbe-trieben helfen, den Arbeits- und Ge-sundheitsschutz zu optimieren undso ihre Wettbewerbsfähigkeit zu ver-bessern. Die Teilnahme wird vomBundesministerium für Bildung undForschung gefördert. NOAH steht für„Nutzenoptimierter und kostenredu-zierter Arbeits- und Gesundheits-schutz in Handwerksbetrieben“. DieIdee dahinter: Ein praxisorientierterund betriebsspezifischer Arbeits- undGesundheitsschutz soll Leistungsfä-higkeit und Leistungsbereitschaft derBeschäftigten verbessern und so dieProduktivität und Wettbewerbsfähig-keit des Unternehmens steigern.Entwickelt wurde das Programm vomInstitut für Technik der Betriebsfüh-rung (itb) in Karlsruhe in Zusammen-arbeit mit den Handwerkskammernfür Ostthüringen sowie Rheinhessen.Aus der Praxis waren mehrere Betrie-be beteiligt, die sich auf diesem Ge-biet bereits engagieren. Interessier-ten Handwerksbetrieben wird einevom Bundesministerium für Bildungund Forschung (BMBF) geförderteTeilnahme am NOAH-Projekt angebo-ten. Mehr Informationen unter Tel.0721/93103-0, Fax 0721/9310350oder unter www.noah-projekt.de.

Gefördertes Projekt

Arbeitsschutz

Die württembergischen Volksbankenund Raiffeisenbanken haben zumachten Mal den VR-Innovations-PreisMittelstand ausgeschrieben. DerHauptpreis ist mit 25.000 Euro do-tiert, ein Sonderpreis mit 10.000 Eu-ro, zusätzlich gibt es einen Sonder-preis für das Handwerk in Höhe von15.000 Euro. Ausgezeichnet werdentechnische Innovationen, neue Ideenfür das Marketing oder die Personal-entwicklung sowie vorbildliche Lö-sungen in der Unternehmenskoope-ration. Maßgeblich für die Prämie-rung ist neben der kreativen Leistungder bereits realisierte unternehmeri-sche Erfolg. Teilnehmen können alleUnternehmen mit Sitz in Baden-Würt-temberg, die maximal 100 MillionenEuro Umsatz machen und höchsten500 Mitarbeiter beschäftigen. Bewer-bungsunterlagen gibt es bei denwürttembergischen VR-Banken undim Internet unter www.innovativer-mittelstand.de. Die Bewerbungensind bis 10. Oktober 2007 bei allenVolksbanken und Raiffeisenbanken inWürttemberg einzureichen.Ihr Ansprechpartner bei der Hand-werkskammer Reutlingen ist AdolfJetter, Tel. 07121/2412-142.

VR-Banken

Innovationspreis

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4 Das Handwerk in der RegionDeutsche Handwerks Zeitung 7. September 2007 / Nummer 17

Roland Haaß(rechts), der imMärz 2007 in denRuhestand verab-schiedete langjährigeHauptgeschäfts-führer der Hand-werkskammer Reut-lingen, wurde kürz-lich mit der gol-denen Ehrennadeldes Baden-Württem-bergischenHandwerkstagesausgezeichnet. Joa-chim Möhrle (links),Präsident der Hand-werkskammer Reut-lingen und Landes-handwerkspräsident,dankte Haaß fürseine Verdienste umdas Handwerk aufLandes- undBundesebene.

Goldene Ehrennadel

Roland Haaß ausgezeichnet

„Oft genug hängen von der Trag-fähigkeit von Seilen, Tauen und Tros-sen Menschenleben ab“, sagt InhaberRainer Schoser. „Man muss nur anFahrstuhlseile, Schiffstaue, Lastenhebende Anschlagseile am Kranoder die Drahtseilbahnen mit Gon-deln denken, in denen oft über 100Menschen Platz haben.“

Umso wichtiger ist es, dass der Sei-ler sein Handwerk beherrscht. Imeinzigen Seiler-Meisterbetrieb imZollernalbkreis kümmern sich Rai-ner Schoser und seine Mitarbeiterdarum, dass jedes Seil die entspre-chende Festigkeit für seinen Einsatzaufweist, egal ob es aus natürlichenoder chemischen Fasern oder ausStahldraht gefertigt ist. Um solcheSeile herzustellen und zu verarbei-ten, muss der Seiler eine Vielzahl vonMaschinen bedienen und auch hand-werkliche Spleißarbeiten ausführenkönnen.

Gegründet wurde die SeilereiSchoser am 1. August 1932 von Eu-gen Schoser, dem Großvater des jet-zigen Betriebsinhabers. Rainer Scho-ser hat den Betrieb vor 22 Jahrenübernommen.

„Aufgrund der sehr guten Auf-tragslage sowie der immer umfang-reicher werdenden Angebotspalettewurde unser alter Betrieb in derBrucksteig in Burladingen zu klein“,sagt Schoser. So entschloss er sichzum Bau einer modernen Büro- und

Der einzige Seilerei-Meisterbe-trieb im Zollernalbkreis befindetsich in Burladingen: die SeilereiSchoser. Jetzt hat das Traditions-unternehmen 75-jähriges Jubiläumgefeiert.

75 Jahre Seilerei Schoser

Spezialist für Sonderwünsche

Die Seilerei Schoser bedient mit einem siebenköpfigen Team einen großenKundenkreis im europäischen Raum.

Produktionshalle in der Heugaben-straße 3 in Burladingen, die der Be-trieb im Frühjahr 2006 beziehenkonnte.

Heute steht die Seilerei Schosermit einem umfassenden Artikelsorti-ment am Markt und bedient mit ei-nem siebenköpfigen Team einen gro-ßen Kundenkreis im europäischenRaum. Zusätzlich zur traditionellenSeilfertigung nimmt im Warenange-bot die Zurr- und Hebetechnik einengroßen Raum ein. Nach den Richtli-nien der Berufsgenossenschaftensind Anschlagmittel wie Seil- undKettengehänge sowie Hebezeuge inregelmäßigen Abständen auf Ar-beitssicherheit zu überprüfen. Auchin diesen Servicebereich ist die Seile-rei Schoser voll eingestiegen.

Eine besondere Stärke des Meis-terbetriebs liege in der Sonderanfer-tigung zur Lösung außergewöhn-

licher Kundenwünsche, erklärt Scho-ser. „Dieses Angebot wird allgemeinsehr gerne angenommen.“ Ein Bei-spiel ist die Ausstattung der Opern-bühne in Düsseldorf mit UV-reflek-tierenden Seilen.

Der ursprüngliche Einmann-Be-trieb hat sich mittlerweile zu einemUnternehmen mit einem engagiertenMitarbeiterteam in Büro, Außen-dienst und Produktion entwickelt.Zum 1. September hat Schoser zu-sätzlich einen Auszubildenden einge-stellt.

„Die sehr gute Beschäftigungssitu-ation, das breite Sortiment und dietreuen Kunden lassen mich zuver-sichtlich in die Zukunft blicken“, sagtSchoser. Er schaue dankbar auf dasErreichte zurück, auf dem er zusam-men mit seinen motivierten Mitar-beitern den Betrieb weiter ausbauenwolle.

„Hagmeyer Schallschutz, Brand-schutz wurde 1932 als Bauschlossereivon Jakob Hagmeyer in Römerstein-Zainingen gegründet“, berichtet En-kelin Gabriele Hagmeyer. „Die Spe-zialisierung auf Brandschutz und spä-ter auch auf Schallschutz erfolgte un-ter meinem Vater Manfred Hagmey-er, der den Betrieb 1969 übernahm.“

Verschiedene Aufträge für Stahl-tore ließen ihn den Bedarf dafür er-kennen und den Entschluss zur Spe-zialisierung reifen. Inzwischen hatManfred Hagmeyer durch ständigesTüfteln und Verbessern seiner Er-zeugnisse beste Handwerkstraditionmit innovativer Bearbeitungstechnikkombiniert.

20 Fachleute ihres jeweiligen Ar-beitsgebiets tragen dazu bei wie auchdie neuesten Technologien, die inder Herstellung eingesetzt werden.Präzise Fertigung mit Lasertechnikgarantiert, dass die Brandschutz-türen und -tore im Ernstfall keinenRauch passieren lassen und denFlammen widerstehen und dassdurch den Schallschutz kein Lärmnach außen dringt. Und all dieseLösungen werden jeweils bei kurzerLieferzeit den Gegebenheiten beimKunden angepasst und dort auch fer-tig montiert.

„Seit etwa 20 Jahren sind Türen,Tore und Kabinen zum Schallschutzvon der Industrie immer stärkernachgefragt“, weiß Gabriele Hag-meyer. „Mein Vater hat durch seinenengen Kontakt zu den Auftragge-

75 Jahre Hagmeyer Türen

Handwerkliche Tradition triffttechnische Innovation

Ständig am Tüfteln: Manfred Hag-meyer arbeitet an einem selbst ent-wickelten Schloss.

bern aus der Industrie dieses Fachge-biet früh erkannt und das Unterneh-men auch darin zur Marktführer-schaft geführt. Wir liefern und mon-tieren nicht nur im Großraum Stutt-gart, sondern auch in andere Bundes-länder und im benachbarten Aus-land.“

Gabriele Hagmeyer ist Industrie-kauffrau und staatlich geprüfte Wirt-schaftsassistentin und wird – so vielsteht jetzt schon fest – in der nächs-ten Generation das Unternehmenführen. Jakob und Manfred Hagmey-er haben beide das Schlosserhand-

werk gelernt und die Meisterprüfungdarin abgelegt. Manfred Hagmeyerist außerdem Vorstandsmitglied derMetallinnung Reutlingen. GabrieleHagmeyer ist Kassenprüferin der In-nung.

Im eigenen Betrieb wird ständigNachwuchs ausgebildet. Gegenwär-tig sind es zwei Metallbauer. In den75 Jahren seit Betriebsgründung wa-ren es 34 Schlosser beziehungsweiseMetallbauer, die dort ihr Handwerkgelernt haben.

Die stetige Steigerung der Aufträ-ge machte 1970 den Neubau einerWerkshalle erforderlich. Bereitssechs Jahre später musste sie er-weitert werden. 1991 folgte ein Büro-anbau. Dort werden kundenspezifi-sche Lösungen rasch entwickelt undumgesetzt. Auch Sonderlösungenmit beweglichen Teilen und verglas-ten Elementen fertigt das Unter-nehmen.

Hagmeyer bietet ferner Wartungs-und Instandhaltungsarbeiten an, da-mit die Produkte aus dem Haus aufder Schwäbischen Alb stets zu 100Prozent funktionstüchtig und auchlanglebig bleiben.

Gabriele Hagmeyer lädt ein: „AmSamstag, dem 15. September feiernwir unser 75-jähriges Betriebsjubi-läum mit unseren Mitarbeitern undgeladenen Gästen. Am Sonntag, dem16. September, stehen dann die Tü-ren unseres Betriebs ab 11 Uhr offen,um alle Interessenten zu informie-ren.“

Das geplante Feinstaub-Fahr-verbot ist „unverhältnismäßig“.Zu diesem Schluss kommt einneues Gutachten.

Vorgelegt hat das Gutachten derStuttgarter Anwalt und ehemaligeMinisterialdirektor des Umweltmi-nisteriums, Dr. Armin Wirsing, fürdie Städte Heilbronn und Ulm. SeinFazit: Fahrverbote für ältere Lkwund Pkw tragen nach dem derzeiti-gen Sach- und Kenntnisstand nichtdazu bei, einen angemessenen Bei-trag zum Schutz der Gesundheit derAnwohner zu leisten.

Diese Ergebnisse dürften sichauch auf andere Städte übertragenlassen, denn vielerorts fehlen gesi-cherte Daten oder Wirkungsanalysenfür die erste Stufe der Umweltzone.Das Gutachten ist nicht die einzigeKritik an dem für 2008 geplantenFahrverbot: Nach Einschätzung vonExperten sind Partikel aus Kfz-Ab-gasanlagen nur zum Teil schuld amFeinstaubaufkommen, auch Abriebund Aufwirbelungen aus dem Stra-ßenverkehr, andere urbane Quellensowie überregionale Importe geltenals Auslöser.

Welche Reduzierungen ein flä-chendeckender Einbau von Filtersys-temen tatsächlich erreichen kann, istdemnach bis heute nicht geklärt.

Umweltrechtsexperte Wirsing hältdie geplanten Fahrverbote nach demderzeitigen Stand gem. § 47 Abs. 4Satz 1 Bundesimmissionsschutzge-setz sogar für rechtswidrig, da siedem Grundsatz der Verhältnismäßig-keit widersprächen.

Auch die HandwerkskammerReutlingen hatte schon mehrmalsvor einer mittelstandsfeindlichenUmsetzung der EU-Richtlinie ge-warnt. Dr. Joachim Eisert, Hauptge-schäftsführer der Handwerkskam-mer Reutlingen, hatte deswegen inGesprächen mit dem Regierungsprä-sidium Tübingen für Verständnis ge-worben, denn das Handwerk wärevon den Fahrverboten stark betrof-fen.

Wie Umfragen verschiedenerHandwerksorganisationen gezeigthaben, müssen zirka 25 Prozent derFahrzeuge in den Fuhrparks derHandwerksbetriebe um- oder nach-gerüstet werden. Dabei handelt essich vorwiegend um ältere Fahrzeugemit geringer Kilometerleistung, abermit hohen Standzeiten, beispiels-weise auf Baustellen. „Umweltschutzist ein gemeinsames Anliegen vonPolitik und Wirtschaft“, sagt Eisert.„Aber auch wenn es um die Umweltgeht, muss der Grundsatz der Ver-hältnismäßigkeit beibehalten wer-den.“

Feinstaub-Gutachten

Fahrverbot istunverhältnismäßig

Dank einer Spende der JungingerFirma Diebold können angehendeFeinwerkmechaniker jetzt in derCNC-Werkstatt der Bildungsaka-demie Tübingen eine hochmo-derne Art der Werkzeugspannunglernen: das Thermoschrumpfen.

Spenden wie die des JungingerUnternehmens sind für die Bildungs-akademie von unschätzbarem Wert:„Sie ermöglichen es uns, immer amPuls der Zeit zu bleiben“, sagt JürgenDieter, Ausbildungsmeister für Fein-werkmechanik an der Bildungsaka-demie Tübingen. An der Anlage imWert von zirka 10.000 Euro kannDieter den Auszubildenden und an-gehenden Meistern näherbringen,wie Fräser mittels Thermoschrump-fen in die Spindel der Fräsmaschinegespannt werden.

Im sogenannten Schrumpfgerätwirken 400 °C auf den Halter ein,dessen Material sich unter der extre-men Hitze ausdehnt – gerade so weit,

dass ein Fräser oder andere Fräs-werkzeuge problemlos in die Halte-rung eingeführt werden können. An-schließend wird die Temperatur desWerkzeugs im Kühlgerät wieder ge-senkt – Ergebnis: Das Material ziehtsich zusammen, der Fräser sitzt festin der Spindel. Und genau das istbeim Fräsen unentbehrlich: In derMaschine wirken enorme Kräfte aufdas Werkzeug ein, das bis zu mehre-ren 10.000 U/min wegstecken muss.Zwar gibt es auch andere Spanntech-niken, doch das Thermoschrumpfenkommt immer dann zum Einsatz,wenn höchste Ansprüche gestelltwerden, erklärt Dieter.

Umso mehr freut sich der Ausbil-dungsmeister, dass die Firma Die-bold – einer der führenden Herstellerauf diesem Gebiet – die Bildungs-akademie mit dieser Spende be-dacht hat: „So können wir unserenSchülern hier in der Ausbildungs-werkstatt modernste Technologienvermitteln.“

Bildungsakademie

Firma Diebold spendet fürCNC-Werkstatt

Ausbil-dungs-meisterJürgenDieter freutsich überdie Anlage,die dieFirma Die-bold derBildungs-akademieTübingengespendethat.

60 Prüflinge dürfen sich ab jetztMeister nennen, denn sie haben dieMeisterprüfung im Feinwerkmecha-niker-Handwerk in allen vier Prü-fungsteilen erfolgreich bestanden.

Die praktische und fachtheoreti-sche Meisterprüfung im Feinwerk-mechaniker-Handwerk haben diesesJahr noch weitere 22 Prüflinge er-folgreich abgelegt. Um den Meister-brief zu erhalten, müssen diese Meis-teranwärter jedoch noch die Prü-fungsteile III (Prüfung der betriebs-wirtschaftlichen, kaufmännischenund rechtlichen Kenntnisse) und IV(Prüfung der berufs- und arbeitspä-dagogischen Kenntnisse) ablegen.

Alle Prüflinge haben im prakti-schen Teil ein Meisterprüfungspro-jekt bearbeitet. Dazu gehörte esauch, eine Vorkalkulation und einAngebot zu erstellen. Im Fachge-spräch wurde dann auf Grundlagedes schriftlichen Entwurfs über denFertigungsablauf und die fachlichenZusammenhänge gesprochen. In derpraktischen Prüfung mussten diePrüflinge auch ein Werkstück anferti-gen und ein Dreh- und Fräspro-gramm für CNC-Werkzeugmaschi-nen erstellen.

Bei der fachtheoretischen Prüfungwurden die Teilnehmer schriftlich inden Fächern Betriebsführung undBetriebsorganisation, Auftragsab-wicklung und Feinwerktechnik ge-prüft.

Die zur Führung eines selbststän-digen Betriebs erforderlichen be-triebswirtschaftlichen, kaufmänni-schen und rechtlichen Kenntnissewurden im Teil III geprüft. Dass sieLehrlinge ordnungsgemäß ausbildenkönnen, mussten die Jungmeister inder Prüfung der berufs- und arbeits-pädagogischen Kenntnisse nachwei-sen.

Die neuen Meister sind: Sascha Bayha aus 71144 Steinen-

bronn; Oliver Minkus aus 72116Mössingen; David Rieker aus 72116Mössingen; Alexander Klumpp aus72138 Kirchentellinsfurt; SebastianRentmeister aus 72160 Horb-Nord-stetten; Oliver Straub aus 72336 Ba-lingen; Marco Ruoff aus 72348 Ro-senfeld-Leidringen; Peter Eberhartaus 72351 Geislingen-Binsdorf; Den-nis Keck aus 72351 Geislingen-Bins-dorf; Martin Freudemann aus 72393Burladingen-Stetten; Frank Vesperaus 72393 Burladingen; Markus Da-ikeler aus 72419 Neufra; Dejan Vujicaus 72458 Albstadt; Hardy Krügeraus 72461 Albstadt; Markus Roth aus72469 Meßstetten; Ricardo Viewegaus 72474 Winterlingen; ThorstenBauernbeck aus 72475 Bitz; FabianDöring aus 72488 Sigmaringen;Christoph Dreher aus 72501 Gam-mertingen; Karl-Heinz Müller aus72501 Gammertingen; Joachim Sau-rer aus 72501 Gammertingen-Feld-hausen; Udo Geßler aus 72505 Krau-chenwies; Joachim Businger aus72513 Hettingen; Patrick Genkingeraus 72513 Hettingen; Stefan Schön-bucher aus 72514 Inzigkofen; TobiasTuerk aus 72514 Inzigkofen-Vilsin-gen; Jörg Florian Heinzle aus 72517Sigmaringendorf; Oliver Linke aus72525 Münsingen; Bernd Dietrichaus 72531 Hohenstein-Bernloch;Holger Buck aus 72555 Metzingen;Daniel Buck aus 72555 Metzingen;Kenan Yildirim aus 72585 Riederich;Daniel Böhringer aus 72587 Römer-stein; Roman Malejka aus 72622Nürtingen; Albert Lutz aus 72639Neuffen; Franjo Rajkovaca aus 72649Wolfschlugen; Steffen Klaß aus72660 Beuren; Daniel Obrst aus72766 Reutlingen; Marcus Armbrus-ter aus 72768 Reutlingen; TobiasGminder aus 72768 Reutlingen;Frank Riehle aus 72768 Reutlingen;Fabian Renz aus 72770 Reutlingen;Philipp Heldmaier aus 72800 Enin-gen und A.; Michael Hoffmann aus72800 Eningen u.A.; Reiner Brändleaus 72813 St. Johann-Gächingen; Mi-chael Hirlinger aus 72818 Trochtel-fingen; Martin Binder aus 72820 Son-nenbühl; Matthias Adam aus 73037Göppingen; Bernd Weiglsberger aus73066 Uhingen; Ralph Günthner aus75323 Bad Wildbad; Bernd Kelleraus 75323 Bad Wildbad; Enrico Ker-stan aus 75323 Bad Wildbad; Matthi-as Wachter aus 88348 Bad Saulgau;Dieter Walz aus 88499 Riedlingen;Paul Walz aus 88499 Riedlingen;Frank Höfler aus 88634 Herdwan-gen-Schönach; Thomas Moosherraus 88637 Leibertingen; ReinholdSchlude aus 88677 Markdorf; TobiasKnoch aus 89155 Erbach-Ringingen;Michael Maier aus 89597 Munder-kingen.

Weiterbildung

Neue Meister bei denFeinwerkmechanikern

„Wir vereinen für Sie traditionel-les Stuckateurhandwerk und moder-ne Materialien“, verspricht EwaldSchnizer in Hohenstein-Ödenwald-stetten.

Stuckateurmeister Heinz Schnizergründete den Handwerksbetrieb1957 und führte ihn bis 1994. Dannübernahm ihn sein Sohn EwaldSchnizer, ebenfalls Stuckateurmeis-ter, und baute ihn weiter aus, indemer stets die traditionelle Handwerks-kunst um bewährte Neuerungen er-

gänzte. Heute zählen Putzarbeiteninnen und außen zu den Schwer-punkten des Angebots. Estrich, Tro-ckenbau, Gerüstbau, Vollwärme-schutz und Fassadenanstrich vervoll-ständigen es. Bei der Altbausanie-rung legt Ewald Schnitzer großenWert auf stilgerechte und angepassteErneuerung.

Wie er auch seine Kunden indivi-duell und kreativ berät.

Bei allen Ausführungen gilt: „Siekönnen von uns saubere, wertbestän-

dige Arbeit erwarten, zuverlässig undtermingerecht ausgeführt.“ Bisherführte der Handwerksbetrieb auchGebäudeenergieberatung mit demEnergiesparcheck aus, durchgeführtvon einem Bautechniker und Ener-gieberater. Künftig wird er Energie-pässe nach der neuen gesetzlichenRegelung anbieten.

Das Unternehmen beschäftigtsechs Mitarbeiter. In den letzten 50Jahren seit seinem Bestehen wurdenzehn Stuckateure ausgebildet.

50 Jahre Stuckateur Schnizer

Individuell und kreativ

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3Das Handwerk in der Region Deutsche Handwerks Zeitung21. September 2007 / Nummer 18

GemeindeverwaltungsverbandDornstettenDer GemeindeverwaltungsverbandDornstetten hat am 14. Mai 2007 inöffentlicher Sitzung beschlossen, denFlächennutzungsplan 2015 zu än-dern: „Flächennutzungsplan 2015 –6. Änderung“. Der Plan wird öffentlich bis 31. Au-gust 2007 beim VerbandsbauamtDornstetten, Hauptstraße 18, in72280 Dornstetten, ausgelegt.

Service

Bebauungspläne

Die Verwaltungs-Berufsgenossen-schaft (VBG) ist der Träger der ge-setzlichen Unfallversicherung für dieBranche Zeitarbeit. Für die Unterneh-men, die Mitarbeiter von Zeitarbeitfir-men beschäftigen, hat die VBG einenLeitfaden mit dem Titel „Zeitarbeitnutzen – sicher, gesund und erfolg-reich“ (BGI 5021) herausgegeben.Im Leitfaden wird in 5 Schritten dar-gestellt,• wie Zeitarbeit von Nutzen seinkann,• was beim Einsatz zu berück-sichtigen ist und• wie Mitarbeiter von Zeitarbeitfir-men effektiv und sicher in dieProzesse im Unternehmen eingeglie-dert werden können.Alle Informationen und Hilfen könnenaber auch unter der Internetadressewww.vbg.de/themen/zeitarbeit/ her-untergeladen werden.

Berufsgenossenschaft

Zeitarbeit

Das Bundeskabinett hat am 8. Au-gust 2007 den Weg frei gemacht fürhöhere Energiestandards bei Elektro-geräten. Mit dem vom Bundesminis-terium für Wirtschaft und Technologievorgelegten Gesetzesentwurf zur„EU-Ökodesignrichtlinie“ werdenkünftige europäische Umweltverträg-lichkeit-Standards für zahlreiche Ge-räte wie Kühlschränke, Waschmaschi-nen und Geschirrspüler, aber auchFernsehgeräte, PCs und Drucker inDeutschland direkt wirksam.Das Gesetz leiste, so Michael Glos,Bundesminister für Wirtschaft undTechnologie, einen wichtigen Beitragzur verbesserten Effizienz energiebe-triebener Produkte. Es trage dazubei, die Zielvorgaben der EU fürTreibhausgas-Emissionen zu errei-chen. Für die deutsche Wirtschaft be-deute die Umsetzung der Ökodesign-richtlinie weniger Verpflichtung alsChance, so Glos. Die noch im Detailfestzulegenden Anforderungen betref-fen den gesamten Lebenszyklus desProdukts, vom Rohmaterial bis zurEntsorgung; Verkehrsmittel sind aus-genommen. Besonderes Augenmerkwird auf die Senkung des Energiever-brauchs im Stand-by-Betrieb gelegtwerden. Bei der Umsetzung der Öko-designanforderungen will dieBundesregierung die Wirtschaft – vorallem kleine und mittlere Unterneh-men – mit einem Informationsange-bot unterstützen.

Ökodesignrichtlinie

Gesetzesentwurfverabschiedet

Von 10 bis 18 Uhr feiern die Ein-zelhändler der Reutlinger Metzger-straße mit tatkräftiger Unterstützungdes Stadtmarketings Reutlingen eingroßes Fest, auf dem sie ihre vielseiti-gen Angebote und Dienstleistungenpräsentieren.

Erstmals haben die Organisatorenin diesem Jahr eine Praktikantenbör-se organisiert, für die bislang 28 Prak-tika ausgeschrieben sind. Interessier-te Jugendliche können sich hier überdie vielfältigen Berufsmöglichkeitenin der Metzgerstraße informieren,Kontakte knüpfen und – mit etwasGlück – ihr Wunschpraktikum er-gattern.

Mit einem Weißwurstfrühstück beiBreuninger beginnt das Straßenfestin der Reutlinger Innenstadt. Damitan diesem Tag keinen der Schuh

Wenn der Optikermeister zumWaffeleisen greift, dann ist Metz-gerstraßenfest. Am Samstag,6. Oktober, ist es wieder soweit.

Von früh bis spät

Metzgerstraßenfest lockt mit vielenAttraktionen

VieleHand-werkersindauchbeimdiesjäh-rigenMetzger-straßen-festdabei.

drückt, könnte es danach zum Bei-spiel weiter zum Fuß-Scan ins Sa-nitätshaus Krüger gehen; oder zu denMöbelpolsterern bei Haux Wohntex-tilien, die sich an diesem Tag über dieSchulter schauen lassen; oder manbeobachtet, wie die Experten vomMusikhaus Schäfer eine defekte Gi-tarre wieder zum Klingen bringen;oder, oder, oder . . .

Für die zünftige Verpflegung aufder Hocketse sorgt unter anderemdie Metzgerei Zeeb mit einem Rie-senfleischkäse. Gehockt wird übri-gens auf dem Breuninger-Parkplatz,dem Weibermarkt und dem Sterr-Parkplatz – und wem es gegen Abendfrisch wird, der kann sich am Terras-senfeuer des Kachelofenstudios Iwa-nek wärmen.

Doch wie Vermögen am steuer-günstigsten übertragen wird, weißnicht jeder. Auch ein Testament oderErbvertrag ist für viele Bürger nochkeine Selbstverständlichkeit. Dabeisetzt eine Weitergabe von Vermögeneine gründliche Planung voraus, sol-len mögliche Konflikte und Risikenin der Familie und mit dem Finanz-amt vermieden werden.

Einen Überblick zu diesem Themabietet der Bund der Steuerzahler mitseinem Ratgeber „Erben und Ver-erben“.

Der Ratgeber behandelt unter an-derem die wichtigsten Aspekte desErbrechts, des Erbschaft- und Schen-kungsteuerrechts und zeigt Möglich-keiten auf, wie Vermögen zu Lebzei-ten und im Todesfall übertragen wer-den kann. Weiter bietet der Ratgebereine Übersicht über bedeutsame Ge-richtsentscheidungen und Checklis-ten. Abgerundet wird der Ratgeberdurch viele Beispiele, die ihn für je-den verständlich machen, auch wenn

er sich zuvor nicht mit der Thematikbefasst habe.

Gerade vor dem Hintergrund deraktuellen Entscheidung des Bundes-verfassungsgerichts in Sachen Erb-schaft- und Schenkungsteuerrecht seider Ratgeber eine wertvolle Hilfe,heißt es in einer Pressemitteilung desBundes der Steuerzahler.

Denn laut Urteil aus Karlsruhemuss spätestens bis zum 31. Dezem-ber 2008 das Erbschaftsteuerrechtneu geregelt werden. Bis zu einerNeuregelung kann das alte Rechtnoch zur Anwendung kommen. Ins-besondere bei Immobilien könnte esvorteilhaft sein, noch nach altemRecht zu handeln. In „Erben undVererben“ werden die wichtigstenAspekte der Eigentumsübertragungerläutert, die bei der jetzt noch gel-tenden Rechtslage zu beachten sind.

Die Broschüre „Erben und Verer-ben“ kann beim Bund der Steuerzah-ler Baden-Württemberg e.V., Postfach70 01 52, 70571 Stuttgart, angefordertwerden. Sie ist kostenfrei. Der Anfor-derung sollte ein adressierter DIN-A4-Umschlag, freigemacht mit 1,45Euro, beigefügt werden.

In den kommenden Jahrenwerden in Deutschland mehr Ver-mögen vererbt als jemals zuvor.

Neuer Ratgeber des Bundes der Steuerzahler

Erben und Vererben

Das Institut Rose Köninger inReutlingen-Betzingen wurde 1982gegründet. Ganzheitskosmetiknach den fünf chinesischen Ele-menten und Farblichttherapie sinddie Spezialgebiete von RoseKöninger.

Holz, Feuer, Erde, Metall undWasser sind die Elemente, die sich imIdealfall im Gleichgewicht befinden.Bei den Chinesen gilt seit etwa 5.000Jahren, dass dieses Gleichgewicht dieGesundheit von Geist, Seele und

Körper fördere. Die bioenergetischeKosmetik bezieht dieses Wissen auchauf ihr Fachgebiet.

Eine harmonische Energieversor-gung verhindert demzufolge auchProbleme der Haut. Bei Unregelmä-ßigkeiten wird deshalb davon ausge-gangen, das innere Gleichgewicht seigestört und müsse wieder hergestelltwerden. Zusätzlich werden bei derFarblichttherapie Problemzonen derHaut sowie Narben oder Haarausfallmit Biophotonen, mit speziell gefil-tertem Licht, dazu angeregt, die kör-

pereigenen Selbstheilungskräfte zuaktivieren.

Rose Köninger begann ihr Ange-bot vor 25 Jahren mit allgemeinenkosmetischen Anwendungen. Sie hatsich nun durch ständige Weiter-bildung in den letzten 14 Jahren aufdiese beiden Behandlungsmethodenspezialisiert.

Sie betreibt ihr kosmetisches Insti-tut alleine, so dass jede Kundin undjeder Kunde sicher sein kann, vonder Chefin und Fachfrau persönlichbehandelt zu werden.

25 Jahre Institut Rose Köninger

Ganzheitlich für die Schönheit

Das Jahr 2007 steht bei der SHK-Innung Reutlingen ganz im Zei-chen des Jubiläums. Vor 100Jahren gründeten sieben Betriebedie Reutlinger SHK-Innung, derheute knapp 120 Betriebe ange-hören. Mit zahlreichen Veranstal-tungen erinnert sich die Innung anihre Kinderjahre.

Im Mai 2007 standen zum Beispieleine große Ausstellung zur Geschich-te des Handwerks und ein großerFestabend auf dem Programm.

Bewusst setzte Obermeister HorstKünstle auf ein Alternativprogramm.Die Ausstellung im Zirkuszelt er-zählte anschaulich die Entwicklungdes Gewerks. Lange Reden, trocke-ne Berichte und getragene Musiklehnte der engagierte Obermeisterfür die Festveranstaltung ab.

Künstle selbst erinnerte in seinemBeitrag kurz an den Wandel des Be-rufsbildes in der SHK-Branche. VomAbort im Treppenhaus zur Wellness-oase, vom alten Kanonenofen zur

computergesteuerten Heizanlage –mit den Fortschritten in der Technikstiegen auch die Ansprüche der Ver-braucher. Trotz allen technischenFinessen bleibe das Gewerk einHandwerk, betonte Künstle und er-innerte an die eindrucksvollen Ar-beiten der Klempner im Denkmal-schutz.

Nach der Rede des Obermeisters,dem Grußwort des Fachverbands-vorsitzenden Manfred Stather undanderer Vertretern standen noch Eh-rungen auf dem Programm. Vier In-nungsbetriebe feierten zusammenmit der Innung ihren 100. Geburts-tag.

Überrascht waren alle Teilnehmervom weiteren Programm. Getreu sei-nem Motto, Ungewöhnliches undHochkarätiges bieten zu wollen, prä-sentierte der Obermeister mitreißen-des Abendprogramm. RenommierteKünstler gaben einen Zusammen-schnitt der bekanntesten Musicalszum Besten. Eine Vorführung, diekeinen Gast ungerührt ließ.

Jubiläum

100 Jahre SHK-InnungReutlingen

Der Vorsitzende des Fachverbands Sanitär Heizung Klima Baden-Würt-temberg, Manfred Stather (rechts), überreicht die Glückwünsche derBerufsorganisation an den Obermeister der Innung, Horst Künstle.

Ob Heizgeräte oder Rege-lungstechnik – in der Ausbil-dungswerkstatt von Norwin

Mößmer, der neben Heizung, Klimaund Sanitär auch in Sachen Energie-beratung und Gebäudemanagementschult, ist immer das Neueste zu fin-den. „Die Hersteller sind sehr groß-zügig“, sagt Mößmer, teilweise ver-sorgen sie die Werkstatt der Bil-dungsakademie Tübingen zweimaljährlich mit neu entwickelten Gerä-ten und tragen damit einen Löwen-teil der Kosten. Dank dieses Engage-ments kann Mößmer seine Schützlin-ge an Geräten sämtlicher Herstellerschulen. „Im Heizungsbau entwickelt

„Ohne Sponsoren könnte ichmeinen Beruf gar nicht aus-bilden“, sagt Norwin Mößmer.Umso dankbarer ist der SHK-Aus-bildungsmeister an der Bildungs-akademie Tübingen den Herstel-lern, die ihn mit ihren Produktenversorgen.

Großzügige Hersteller

SHK-Werkstatt der Bildungsakademie Tübingen

Immer die neuesten Geräte: Norwin Mößmer ist den Herstellern für ihregroßzügigen Spenden dankbar.

sich die Technik immer schneller, derAnlagenmechaniker muss heute aufvielen Feldern fit sein und sich aus-kennen mit Elektrik, Hydraulik, Ab-wasser, Frischwasser und Hei-zung.“Das nötige Handwerkszeugvermittelt Mößmer in seiner Ausbil-dungswerkstatt. Gut 600 Personen

werden pro Jahr hier unterrichtet, obin der Ausbildung, dem Meisterkursoder der Weiterbildung. Sie arbeitenan gesponserten Geräten folgenderHersteller: Buderus, Vaillant, Jun-kers, Wolf,Viessmann, Oertli, Weis-haupt, Elco, Grundfos, Riello undHermann.

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4 Das Handwerk in der RegionDeutsche Handwerks Zeitung 21. September 2007 / Nummer 18

Geförderte Förder- Investitions- Bisherige Künftige Unter- volumen volumen Arbeits- Arbeits-

nehmen in TEUR in TEUR plätze plätze

Existenz-gründer/ 174 27.451 40.596 1.090 1.296Übernehmer

Etablierte Unter- 268 94.380 141.565 12.279 12.449nehmen

Die Firma Innenausbau JoachimPflug in Gomaringen bei Tübingenwurde 1982 als Schreinereigegründet.

Nach der Schreinerlehre studierteJoachim Pflug vier Semester Innen-architektur, besuchte die Meister-schule und machte sich 1982 alsSchreinermeister selbstständig. Ermietete eine 250 m2 große Schreiner-werkstatt und begann darin, ersteMöbel und Türen zu produzieren.

1986 zog er mit seinem Betrieb inein 400 m2, großes eigenes Gebäudeum. Inzwischen beschäftigte er sechsMitarbeiter. 1991 war ein erster An-bau ans Betriebsgebäude notwendig,und auch danach wuchs das Unter-nehmen ständig weiter. Die Produk-tionsfläche beträgt heute 1.200 m2.

Der Betrieb beschäftigt zurzeit16 Holztechniker, Meister, Fachar-beiter und Auszubildende. Inzwi-schen haben über 30 junge Menschendort ihren Beruf erlernt.

Selbst entworfene Möbel, Büro-und Praxiseinrichtungen aus Massiv-holz und Plattenwerkstoffen, kombi-niert mit Metall und Glas, werden fürden gehobenen Bedarf nach wie vorgefertigt. Doch die Angebotspalettehat Joachim Pflug inzwischen enormerweitert. Durch die Einführung vonCAD und 1994 die Inbetriebnahmeeines ersten CNC-gesteuerten Be-arbeitungszentrums, hat er traditio-nelles Schreinerhandwerk mit mo-dernster computerunterstützter Pro-duktion in seinem Handwerksbetriebvereint.

Seit 1997 werden dreidimensiona-le Modelle und Reliefs von Land-schaften für Museen und Ausstellun-gen gefertigt, für die sein Unterneh-men längst bundesweit bekannt ist.

Ein ähnliches Projekt war ein 1 :1-Modell des 3,2 m hohen Stammeseiner 1200-jährigen Eiche für dasneue Müritzeum in Waren, Mecklen-burg-Vorpommern, Der Stamm wur-de digital erfasst, aus insgesamt 8 tMDF-Platten in 50 Teilen gefräst undzusammengefügt. Mit inzwischen

25 Jahre Innenausbau Joachim Pflug

Gut aufgestellt für Gegenwartund Zukunft

Die Macher und ihr Mammut-Projekt: Die zuständigen Mitarbeiter prä-sentieren stolz das 1:1-Modell des Stammes einer 1200 Jahre alten Eiche.

Das eigentliche Geburtsjahr istzwar 1856, doch im vergangenen Jahrblieb den Geschäftsinhabern aus ver-schiedenen Gründen „keine Zeitzum Feiern“. Das wurde nun amFestwochenende nachgeholt.

Raumausstattung Hahn verbanddas Jubiläum mit einer Leistungs-schau: Neben dem Ladengeschäftund den Werkstatträumen war imHof ein Schauzelt aufgestellt, in demdie Firmengeschichte und ge-schmackvoll gestaltete Raumvor-schläge gezeigt wurden. Zu bewun-dern gab es auch eine alte Sattler-werkstatt.

Inhaber RaumausstattermeisterEdi Hahn, der 1986 das elterliche Ge-schäft übernahm, und seine Schwes-ter Hermine, die hauptsächlich fürdas Ladengeschäft und die Heimtex-tilien verantwortlich zeichnet, woll-ten das Jubiläum unbedingt mit Kun-den und Besuchern begehen –immerhin sind 150 Jahre ein guterGrund zum Feiern.

Von den damals üblichen Gesel-lenwanderjahren durch ganzDeutschland zurückgekehrt, machtesich im Jahr 1856 der 26-jährige Satt-ler Mathäus Stecher selbstständig.Seine Arbeitsfelder waren vor allemHerstellung und Reparaturen vonPferde- und Kuhkummet, Geschirr-und Reitzeugartikel sowie das Aus-schlagen von Kutschen. Den Lebens-unterhalt sicherte zusätzlich einekleine Landwirtschaft.

Nachfolger war sein Sohn Eduard(geboren 1870). Jetzt wurden in derWerkstatt auch Kastenmatratzen ge-fertigt und Tapezierarbeiten ausge-führt. Ein herber Schlag für den Fa-

150 Jahre alt ist das UnternehmenRaumausstattung und Heimtex-tilien Hahn im Oberdorf 4 inSigmaringendorf geworden. Dieses stolze Jubiläum wurde mit Kunden und Interessiertengebührend gefeiert.

Stolzes Jubiläum in Sigmaringendorf

150 Jahre Raumausstattung Hahn

Jede Menge Glückwünsche zum Jubiläum (v.l.): Bürgermeister AloisHenne, Hermine Hahn, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft KarlGriener, Edi Hahn und Kreishandwerksmeister August Dannegger.

milienbetrieb war ein Großbrand imJahr 1907, der das Anwesen völligzerstörte.

Als im Jahr 1933 Tochter Kreszen-tia den aus Ablach stammendenMeister seines Fachs Hermann Hahnheiratete, war der Fortbestand desHauses gesichert. Es vollzog sich derWandel der einstigen Sattlerei zumRaumausstattergeschäft. KreszentiaHahn initiierte die Angliederung ei-nes Ladengeschäftes im Wohngebäu-de. Hermann Hahn war auch be-kannt als Fachmann für das Feuer-wehrwesen und von 1960 bis 1975Kreisbrandmeister.

Der heutige Inhaber in der viertenGeneration, Edi Hahn, begann 1956die Lehre und legte zehn Jahre späternach dem Besuch der Meisterschulein Stuttgart-Feuerbach die Meister-prüfung ab. Das Leistungsangebotumfasst heute alle Felder des Raum-ausstatterhandwerks wie Bodenbe-lagsarbeiten aller Art, Fertigparkett,Tapeten und Wandbeläge, Vorhängeund Dekorationsarbeiten, Polsterar-

beiten, Sonnenschutz sowie den Ver-kauf von Heimtextilien wie Tischwä-sche, Bettwäsche und Frotteeartikel.Im Hause Hahn wird großer Wert auffachliche Beratung – auch beim Kun-den zu Hause – gelegt. Um die neues-ten Modetrends und Neuheiten zuerfahren, werden laufend regionaleund internationale Fachmessen be-sucht.

In seiner Berufsorganisation istEdi Hahn schon immer aktiv. Seitdreieinhalb Jahrzehnten gehört erder Vorstandschaft der Raumausstat-terinnung und beinahe ebenso langedem Gesellen- und Meisterprüfungs-ausschuss an. Heute ist Edi HahnObermeister der Raumausstatterin-nung Sigmaringen.

In die Fußstapfen seines Vaterstrat er auch im Feuerwehrwesen. Sostand er mehrere Jahre als Komman-dant der Freiwilligen Feuerwehr Sig-maringendorf vor und übt seit vielenJahren das Amt des stellvertretendenVorsitzenden des Kreisfeuerwehr-verbandes Sigmaringen aus.

Förderung im Kammerbezirk

L-Bank fördert 442 Unternehmen

442 Unternehmen des HWK Be-zirks Reutlingen förderte die L-Bankim 1. Halbjahr 2007 mit mehr als 121Mio. Euro. Insgesamt wurden so In-vestitionen von 182 Mio. Euro ange-regt. Rund 380 neue Arbeitsplätzewerden dadurch geschaffen.

Unter den geförderten Unterneh-men sind 174 Existenzgründer. Sieerhielten Darlehen über 27 Mio. Eu-ro. An 268 etablierte mittelständi-sche Unternehmen wurden Förder-mittel in Höhe von 94 Mio. Euro aus-

gezahlt. Die Finanzierungsangeboteder L-Bank richten sich an Existenz-gründer, Übernehmer und etablierteUnternehmen. Gemeinsam mit denWirtschaftskammern bietet die L-Bank in den Räumen der KammerFinanzierungssprechtage an. DieFachleute der Bank beraten hier zuallen Fragen der Finanzierung.

Termine und Anmeldungen beiWalter Schanz, HandwerkskammerReutlingen, unter Tel. 0 71 21/24 12-131.

Damit sind auch größere Objektetermingerecht zu bewältigen. Das giltfür die Fassadengestaltung ebensowie für Industrieanstriche, Vollwär-meschutz, Asbestsanierung und denEinbau von Brandschutztechniken.Das können Beschichtungen vonStahlteilen mit Brandschutzfarbe,Verkleidungen von Holz- oder Stahl-bauteilen mit Brandschutzplatten,Brandschutzmauern oder das Ver-schließen von Kabelkanälen mitBrandschutzmasse sein.

Ebenso ist die anspruchsvolle Ge-staltung von Oberflächen in Wohn-und Bürobereichen mit Spritz-, Putz-und Anstrichtechniken sowie mit Ta-peten im Angebot. Einen Raum mit

textilen Bodenbelägen zu ergänzen,gehört gleichfalls dazu.

In den 50 Jahren seit der Firmen-gründung lernten zwölf Auszubil-dende im Unternehmen ihren Beruf.Ihnen allen wurde das Motto desBetriebsgründers nach MatthiasClaudius mit auf den Weg gegeben:„Beurteile einen Menschen liebernach seinen Handlungen als nachseinen Worten, denn viele handelnschlecht und sprechen vortrefflich.“

Inzwischen sind längst die Söhnedes Betriebsgründers im Unter-nehmen beschäftigt. Joachim undDieter Lorch sind Malermeister.Klaus Lorch ist Betriebswirt und fürden Bereich Büro zuständig.

Auch Enkel Dominik hat den Ge-sellenbrief bereits in der Tasche. DieBetriebsübergabe an die Söhne kannin absehbarer Zeit erfolgen. Somitist die Zukunft des Unternehmensgesichert.

Karl Lorch, Maler- und Lackierer-meister aus Albstadt, gründeteseinen Handwerksbetrieb 1957.Heute beschäftigt das Unter-nehmen zehn Gesellen.

50 Jahre Maler Lorch

Arbeit nach dem Firmenmotto

Ihr Unternehmen feiert 50. Geburtstag: Das Team von Maler Lorch.

zwei CNC-Bearbeitungszentren istjetzt auch die Ver- und Bearbeitungvon hochwertigen Kunststoffen mög-lich. So werden im Betrieb von Joa-chim Pflug auch viele Teile für denMaschinen- und Fahrzeuginnenaus-

bau hergestellt oder bearbeitet. DieFirma Innenausbau Joachim Pflug istheute, im 25. Jahr ihres Bestehens,für die Anforderungen der Gegen-wart und Zukunft eines modernenHandwerksbetriebes gut aufgestellt.

Zwar sei die insbesondere von derWirtschaft zunächst befürchtete Kla-gewelle gegen Unternehmen bislangoffensichtlich ausgeblieben, heißt esbeim Bundesministerium für Wirt-schaft und Technologie.

Gleichwohl habe das Gesetz fürviele Betriebe nach deren eigenerEinschätzung eine höhere Bürokra-tiebelastung und eine deutliche Be-schwernis in Personalfragen ge-bracht.

Zu diesem Ergebnis kam eine imAuftrag der Initiative Neue sozialeMarktwirtschaft von der UniversitätDortmund vorgestellte empirischeErhebung zu den Gesetzesfolgekos-ten aus dem AGG. Anlässlich derPräsentation dieser Erhebung for-dert der parlamentarische Staatsse-kretär beim Bundesminister für Wirt-schaft und Technologie und gleich-zeitige Beauftragte der Bundesregie-rung für den Mittelstand, HartmutSchauerte, sich verstärkt mit den Fol-gen des Gesetzes insbesondere fürdie kleinen und mittleren Unterneh-men auseinanderzusetzen.

Schauerte begrüßt, dass nunmehrein koordinierter Dialog mit derWirtschaft zum AGG initiiert wer-den soll, um Probleme zu erkennenund zu verringern. Ziel solle es sein,das AGG, wenn es sich nachweislichals ineffizient und unnötig kosten-treibend für die Wirtschaft darstelle,auch wieder zu ändern.

Das Allgemeine Gleichbehand-lungsgesetz (AGG), das Benachteili-gungen aus Gründen der Rasse, derethnischen Herkunft, des Geschlech-tes, der Religion, der Weltanschau-ung, einer Behinderung, des Altersoder der sexuellen Identität verhin-dern soll, wird ein Jahr nach seinemInkrafttreten von den deutschenUnternehmen überwiegend kritischbewertet.

Ein Jahr danach

AllgemeinesGleichbehandlungsgesetzüberprüfen

Metallformer und MetallgießerAdelbert Dorn legte 1982 denGrundstein für die MH GussTecGmbH & Co. KG, Hirrlingen, dieAluminiumguss herstellt. Eigentlichmachte er sich bereits 1979 beruflichselbstständig. Doch für MartinaDorn, die das Unternehmen seit 2005führt, zählen die Jahre erst wirklichseit 1982, als Adelbert Dorn seinenNeubau im Industrie- und Gewerbe-gebiet bezog. Bis dahin betrieb ersein Unternehmen noch im Nebener-werb unter dem Namen AdelbertDorn Metallbearbeitung, Hirrlingen.Die MH GussTec GmbH & Co. KG,Hirrlingen, wie es seit 2004 firmiert,stellt heute Aluminiumgussteile zwi-schen 200 g und 30 kg Gewicht fürnamhafte Hersteller des Motoren-,Fahrzeug- und Maschinenbaus her.Es wird Sand- und neuerdings auchKokillenguss gefertigt. Es werdenGussrohteile auf Kundenwunsch imHaus mit Wärme behandelt sowieauf Dichtheit geprüft. Außerdem ge-hört seit 1980 die mechanische, span-abhebende Bearbeitung zum Ange-bot, inzwischen mit drei CNC-Bear-beitungszentren.

1996 ging eine automatischeFormanlage HSP 1D in Betrieb. DieZertifizierungen nach DIN EN ISO9001: 2000 und DIN EN ISO14001: 2004 sind Standard. Außer-dem erfüllt der Betrieb die strengenKriterien der Deutsche-Bahn-Pro-duktqualifikation.

Martina Dorn beschreibt die Un-ternehmensphilosophie: „Langjähri-ge Erfahrung und technische Aus-stattung auf der Höhe der Zeit ga-rantieren unsere hochwertige, kos-tengünstige und verlässliche Produk-tion. Bei uns sind die Inhaber persön-lich zu sprechen. Als Kunde profitie-ren Sie davon und vom besonderenEngagement unseres zuverlässigenTeams.“

In der Geschäftsführung ist dasMartina Dorn, in der Leitung derProduktion Ottmar Hurm und in derLeitung der CNC-Bearbeitung KlausHurm. Und auch Seniorchef Adel-bert Dorn lässt das qualifizierteTeam immer noch an seinem reichenErfahrungsschatz teilhaben.

Gegenwärtig beschäftigt das Un-ternehmen 32 Personen, davon einenAuszubildenden. Insgesamt haben inden 25 Jahren seit Betriebsgründungdort zwölf Lehrlinge ihr Handwerkgelernt.

25 Jahre MH GussTec

Ständig aufExpansionskurs

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Deutsche Handwerks Zeitung

REGIONAL Baden-WürttembergAufmacher Landesseite AufmacherLandesseite Aufmacher LandesseiteAufmacher Landesseite Seite 10

Ausg. 19 | 5.Oktober 2007 | 59. Jahrgang HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN 9

Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen,Telefon 07121/2412-0,Telefax 07121/2412-400Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim EisertRedaktion:Alfred Bouß, Patricia Gebhart

Impressum

THEMENSchmuckwettbewerb

Die angehende Gold-schmiedin Katrin Ahahat die Jury des inter-national renomiertenSchmuckdesign-Wettbewerbs über-zeugt Seite 10

Mehr als schicke BrillenKlaus Nerlich Augenoptik feiert 25-jährigesJubiläum Seite 10

Ein seltenes JubiläumHorst Diether arbeitet seit 50 Jahren beider Firma Schuh Schneider Seite 10

einer Weiterbildung bei vollen Bezügen freizustellen.Das Programm greift dem Arbeitgeber mit einem Zu-schuss zum Arbeitsentgelt einschließlich der Sozial-versicherungsbeiträge unter die Arme. Der Arbeit-nehmer kann die Lehrgangskosten und im Einzelfallauch Fahrt- oder Übernachtungskosten erstattet be-kommen. „Gerade für kleine und mittlere Unterneh-men ist das Programm sehr attraktiv“, sagt Stephan

Mit WeGebAU 2007 bezuschusst die Arbeitsagentur Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Weiterbildung Älterer undGeringqualifizierter gefördert

Weiterbildung lohnt sich immer – für den Arbeit-nehmer ebenso wie für den Arbeitgeber. Das

weiß auch die Agentur für Arbeit und macht Weiterbil-dung nun noch ein bisschen attraktiver: Ein neuesProgramm unterstützt Betriebe in der Weiterbildunggering qualifizierter oder älterer Arbeitnehmer, unddas so, dass alle etwas davon haben: der Arbeitgeberqualifiziertere Mitarbeiter und einen Zuschuss zumArbeitsentgelt, der Arbeitnehmer bessere Chancenund Erstattung der Weiterbildungskosten.„Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigterälterer Arbeitnehmer in Unternehmen“ nennt sichdieses Programm, und weil das ein bisschen sperrigist, hat die Arbeitsagentur es kurzerhand zu WeGebAU2007 abgekürzt. So seltsam der Name klingt, so sinn-voll erscheint die Idee hinter dem Programm. DieRechnung der Arbeitsagentur ist simpel: Mit qualifi-zierten Mitarbeitern wird dem Fachkräftemangel ent-gegengewirkt, die Wettbewerbsfähigkeit des Unter-nehmens erhöht und der Arbeitslosigkeit vorgebeugt.

Für kleine und mittlere Unternehmen

Schließlich ist das Programm gerade auf die Gruppenzugeschnitten, die am stärksten von Arbeitslosigkeitbedroht sind: gering qualifizierte oder ältere Mitarbei-ter – als „älter“ gilt in diesem Programm, wer mindes-tens 45 Jahre alt ist; als gering qualifiziert gilt, wer ent-weder gar keinen Berufsabschluss oder zwar eine Aus-bildung abgeschlossen, aber seit mehr als vier Jahrennicht mehr in seinem Beruf gearbeitet hat. WeGebAUsoll gerade auch kleinere und mittlere Unternehmenansprechen, die oft wegen der finanziellen Belastungdavor zurückschrecken, ihre Mitarbeiter für die Dauer

Lebenslanges Lernen macht Sinn. Foto: pr

Das Programm WeGebAU ist zeitlich begrenzt; um Zuschüsse zu erhal-

ten, muss die Weiterbildung des Mitarbeiters vor dem 31. Dezember 2007

beginnen. Weitere Informationen zu dem Programm gibt es beim Arbeitge-

berservice der örtlichen Agenturen für Arbeit.

Edelmann, Fachleiter Arbeitgeberservice bei derAgentur für Arbeit in Reutlingen. Denn: „Der Lohn-kostenausfall wird dem Betrieb je nach Art der Weiter-bildung bis zu 100 Prozent erstattet.“

Am 6. Oktober 2007 wäre Anton Geiselhart 100 Jahrealt geworden. Aus diesem Anlass zeigt die Kreisspar-kasse Reutlingen eine umfassende Ausstellung mitWerken seines vielseitigen Schaffens in den BereichenMalerei und Kunst am Bau.

Aus Privatbesitz und öffentlichenSammlungen

Insbesondere sind Bilder zu sehen, die sich seit Jahr-zehnten in Privatbesitz und öffentlichen Sammlungenbefinden und die eigens für diese Ausstellung zur Ver-fügung gestellt wurden. Einige frühe Kunstwerke, dieseinen anfangs noch impressionistischen Stil reprä-sentieren, werden neben den für ihn typischen, ausge-reiften, teilweise auf abstrakte Farbkompositionenkomprimierten, oft großformatigen Spätwerken ge-zeigt. Ein Teil der Ausstellung ist seinem handwerk-lichen Kunstschaffen gewidmet. Modelle, Entwürfeund Fotos dokumentieren einige fast in Vergessenheit

Kreissparkasse Reutlingen zeigt vielfältiges Schaffen von Anton Geiselhart

Kunst und Handwerk – fast vergessene Werke

oder bereits zur Selbstverständlichkeit gewordenenWerke an und in Bauwerken der Stadt Reutlingen undder Region.

Goldenes Ehrenzeichen

Die Erinnerung an das Lebenswerk von Anton Geisel-hart macht deutlich, mit welcher Intensität er die Ver-bindung von Kunst und Handwerk gepflegt hat. Gei-selhart wurde im Übrigen auch von der Handwerks-kammer Reutlingen am 18. November 1967 mit demgoldenen Ehrenzeichen für seine Verdienste ausge-zeichnet. Die Ausstellung ist anlässlich der ReutlingerKulturnacht am Samstag, 20. Oktober 2007 von 19.30bis 24.00 Uhr geöffnet. Führungen durch HansjörgGeiselhart finden um 19.30, 20.30 und 21.30 Uhr statt.

Die Kreissparkasse Reutlingen zeigt Bilder des Künst-

lers und Handwerkers Anton Geiselhart. Foto: pr

Die Bundesregierung plant eine Reformder gesetzlichen Unfallversicherung;erste Arbeitsentwürfe liegen vor.Hierbei richtet sich der Fokus u. a. aufdie Verringerung der Zahl der Berufsge-nossenschaften durch Fusionen, dieAbgrenzung der Kompetenzen zwi-schen Berufsgenossenschaften und Ar-beitsschutzverwaltungen der Bundes-länder sowie auf eine Neugestaltung desLeistungsrechts.Vor diesem Hintergrund bittet der Zen-tralverband des Deutschen Handwerks(ZDH) um Teilnahme an einer kurzenUmfrage, um anhand der Antwortender Bundesregierung noch nachdrück-licher als bislang die Reformnotwendig-keiten aus Sicht der Handwerksbetriebedarlegen zu können.Den Link zur Umfrage finden Sie hier:www.hwk-reutlingen.de.

OnlineumfrageReform der Unfallversicherung

Der 1982 gegründete Zentralheizungs-und Lüftungsbaubetrieb Johann Rieg inOstrach ist gerade dabei, sein Ge-schäftsfeld auch auf den Sanitärbereichauszudehnen.„Mein Sohn Armin hat jüngst die Meis-terprüfung in Anlagenbau Heizung, Sa-nitär, Klima abgelegt“, berichtet der Ge-schäftsinhaber, „da bietet sich dieserSchritt an.“ Doch überwiegend werdennoch Heizungen aller Art nachgefragt.Auftraggeber sind private Bauherren,Wohnbaugesellschaften sowie Gewer-be- und Industriebetriebe. Vor allem diealternative Wärmegewinnung rückt beiNeu- wie auch bei Umbauten und Re-novierungen zunehmend ins Interesseder Verbraucher: Pellets- und Hack-schnitzelheizungen, Solarenergie undErdwärme. Für einen mit Gas oderHeizöl befeuerten Kessel ist Johann Riegebenso der Fachmann wie für Wärme-pumpen oder Sonnenkollektoren.Der Betrieb beschäftigt fünf Zentralhei-zungs- und Lüftungsbauer beziehungs-weise Anlagenbauer Heizung, Sanitär,Klima. Ein Auszubildender lernt dortgerade seinen Beruf. Sieben waren esinsgesamt in den 25 Jahren seit Be-triebsgründung.

Heizungen aller Art25 Jahre Lüftungsbau Rieg

Die Beauftragte der Bundesregierungfür Migration, Flüchtlinge und Integra-tion, Prof. Dr. Maria Böhmer, starteteam 23. August die Kampagne „Vielfaltals Chance“. Sie ist Teil des nationalenIntegrationsplans, der auf dem zweitenIntegrationsgipfel am 12. Juli 2007 inBerlin beschlossen wurde.Die Kampagne soll das große wirt-schaftliche Potenzial von Menschen mitMigrationshintergrund stärker ins öf-fentliche Bewusstsein rücken. Sie rich-tet sich vor allem an Unternehmen undöffentliche Einrichtungen. Es wird Wett-bewerbe, Workshops und Konferenzengeben.Der Wettbewerb konzentriert sich aufdas Thema „Ausbildung“. Bewerbenkönnen sich Unternehmen und öffent-liche Einrichtungen, die Migrantinnenund Migranten in der Berufsausbildungunterstützen. Das kann durch die Ko-operation mit Schulen, die Einstellungvon Auszubildenden oder die spätereÜbernahme sein.Die Wettbewerbsunterlagen gibt esunter www.vielfalt-als-chance.de oderbei der Regiestelle „Vielfalt als Chance“,Alt-Moabit 101b in 10559 Berlin, Tel.030/399273456, E-Mail: [email protected]. Einsendeschluss ist der19. Oktober 2007. Weitere Informatio-nen unter www.vielfalt-als-chance.de.

Potenzial von Migranten nutzen

Vielfalt als Chance

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Deutsche Handwerks Zeitung

Ausg. 19 | 5.Oktober 2007 | 59. JahrgangHANDWERKSKAMMER REUTLINGEN10

„Die vollständige Digitalisierung desVergabeprozesses in Deutschland ver-stehen wir als gemeinsame Aufgabe derBundesregierung und der Wirtschaftmit Signalwirkung in die Länder“, so derStaatssekretär im Bundesministeriumfür Wirtschaft und Technologie, Dr.Walther Otremba, zu der gemeinsamenEmpfehlung seines Hauses und derSpitzenverbände der deutschen Wirt-schaft zur Forcierung der vollelektroni-schen Vergabe öffentlicher Aufträge. DieZeit schriftlicher – mit „schwarzer Tinteauf weißem Papier“ erstellter – Angebo-te im Vergabeverfahren soll damit zu-mindest bei Beschaffungen des Bundesder Vergangenheit angehören.In einer gemeinsam herausgegebenenEmpfehlung wurde in einem Stufenplanfestgelegt, ab wann und in welchenBranchen von den Vergabestellen nurnoch elektronische Angebote verlangtwerden dürfen, um dadurch die voll-elektronische Vergabe einen weiterenSchritt voranzubringen.Seit dem 1. September 2007 ist es so-weit: Öffentliche Auftraggeber sollen ineiner ersten Stufe bei der Beschaffungvon IT-Produkten und Produkten derTelekommunikation von den Bieternnur noch elektronische Angebote unterVerwendung einer fortgeschrittenenoder der qualifizierten elektronischenSignatur verlangen dürfen. Nach den IT-Produkten und Produkten der Telekom-munikation soll die zweite Stufe zum1. Oktober 2008 bei Beschaffungen vonProdukten der Kfz-Branche folgen. Ab1. Januar 2010 soll es dann keine papier-gestützten Vergabeverfahren mehr ge-ben, sofern die Evaluierung der ver-schiedenen Stufen positiv verlaufen ist.

ÖffentlicheAufträgeDigitalisierter Vergabeprozess

Die Berufsgenossenschaften der Fein-mechanik und Elektrotechnik (BGFE)und der Textil- und Bekleidungsindus-trie (TBBG) schließen sich am 1. Januar2008 zur Berufsgenossenschaft ElektroTextil Feinmechanik zusammen. Das haben die Vertreterversammlungenvon BGFE und TBBG in Leipzig be-schlossen. Die vereinigte Berufsgenos-senschaft wird mit über 150.000 Unter-nehmen und rund 2,5 Millionen Versi-cherten eine der größten gewerblichenBerufsgenossenschaften in Deutsch-land sein. Sitz der Hauptverwaltung istKöln.Durch den Zusammenschluss, betonteOlaf Petermann, Vorsitzender der Ge-schäftsführung der neuen Berufsgenos-senschaft Elektro Textil Feinmechanik,seien Leistungssteigerungen beabsich-

Neue Berufsgenossenschaft

tigt: „Durch die Fusion werden wirKompetenzen bündeln, Synergien nut-zen und Verwaltungskosten senken.“Die Mitgliedsbetriebe sollen von günsti-gen und stabilen Beiträgen profitieren,die Versicherten sollen von noch besservernetzten Leistungen zur Unfallver-hütung und zur Rehabilitation undEntschädigung nach einem Arbeits-unfall oder bei einer Berufskrankheitprofitieren. Berufsgenossenschaften entschädigenbei Arbeitsunfällen und Berufskrank-heiten; sie lösen die Haftpflicht desUnternehmers ab. Anders als bei ande-ren Sozialversicherungsträgern liegenhier Prävention (Verhütung von Unfäl-len und Berufskrankheiten), Rehabilita-tion (Heilbehandlung etc.) und Ent-schädigung (z.B. Rente) in einer Hand.

Die 23-jährige angehende Goldschmie-din Kathrin Aha aus Albstadt-Ebingenhat die Jury des international renom-mierten Schmuckdesign-Wettbewerbs„Junge Cellinis 2007 – Gedanken inBernstein“ überzeugt: Mit ihrem Bei-trag, einem Ring mit beweglich gelager-tem Bernstein, setzte sie sich gegen dieinternationale Konkurrenz durch. DerVorsitzende des Zentralverbands derDeutschen Gold- und Silberschmiede,Hans. J. Wiegleb, zeichnete die Preisträ-gerin auf der Schmuckmesse Midora inLeipzig aus.

Perfekte Goldschmiedekunst

In dem Ring von Kathrin Aha seien „dieklassischen Elemente der Goldschmie-dekunst perfekt und vorbildhaft in einneuzeitliches Design eingebettet“, sag-te Wiegleb in seiner Laudatio. Be-sonders die Kinetik mache den Ring sospannend. Er sei auch ein Beweis dafür,dass eine gute Idee nur durch perfekteBeherrschung des Handwerks zu einemaufregenden Schmuckstück werdenkann.Der mit 5.000 Euro dotierte, internatio-nal ausgeschriebene Wettbewerb „Jun-ge Cellinis“ bietet jungen Schmuckde-signern die Möglichkeit, ihr Könnenunter Beweis zu stellen. Namensgeberdes Wettbewerbs ist Benvenuto Cellini,ein berühmter Goldschmied der Re-naissance, der seinerzeit mit seinemedlen Geschmeide die feine Gesell-schaft von Florenz begeisterte.Heute sind es junge Talente wie KathrinAha, die für Begeisterung sorgen. Apro-pos Talent: Das wurde Kathrin Aha in

Die angehende Goldschmiedin Kathrin Aha überzeugt in Leipzig mit ihrem Bernsteinring

Junge Albstädterin gewinntinternationalen Schmuckwettbewerb

die Wiege gelegt. Ihre Eltern sind beideselbst preisgekrönte Schmuckdesignerund Goldschmiede mit hoher fachlicherAnerkennung. So lag es nahe, eine Aus-bildung im elterlichen Betrieb in Alb-stadt-Ebingen zu beginnen, um dortvon der Pike auf den Umgang mit Platin,Gold, Silber und Edelsteinen zu erler-nen.Der Erfolg zeigt sich jetzt. Durch ihreAusbildung hat sie nun auch die hand-werklichen Grundlagen, ihre außerge-wöhnliche Ideen umzusetzen und da-mit unvergängliche Kunstwerke ausGold und Silber zu schaffen. Und dasschon vor der Gesellenprüfung, die sieim kommenden Jahr ablegen wird.

Ausbildung auf hohem Niveau

Für ihre Mutter Doris Aha, selbst alsPrüferin tätig, beweist das einmal mehrdas hohe Niveau der Ausbildungsbe-triebe im Zollernalbkreis. Viele Auszu-bildende der hiesigen Unternehmenhätten Erfolge als Landes- und Bundes-sieger vorzuweisen – für die jungen Kol-legen ein großer Vorteil beim Eintritt indas Berufsleben.

Der Bernsteinring von Kathrin Aha wird

im kommenden Jahr auf Reisen gehen:

Eine Wanderausstellung zeigt die prä-

mierten Schmuckstücke von „Junge

Cellinis 2007“ in verschiedenen Städten

in Deutschland.

Termine und Orte erfahren Sie beim

Zentralverband der Deutschen Gold-

und Silberschmiede unter der Telefon-

nummer 0541/60028690.

Mit diesem Ring mit beweglich gelager-

tem Bernstein hat Kathrin Aha die Jury über-

zeugt.

Siegerlächeln: Kathrin Aha freut sich über

ihren Erfolg beim Wettbewerb „Junge Celli-

nis 2007“. Fotos: pr

Fusion soll Leistungssteigerung bringen und Kosten senken

Geht nicht, das gibt’s eigentlich nichtbei Klaus Nerlich. Denn wer sein Ge-schäft in der Hauptstraße 46 in BadSaulgau betritt, findet dort viel mehr alsnur eine Ansammlung von schickenBrillen: Sehberatung wird bei Nerlichgroßgeschrieben. „Wir helfen auchdann, wenn man mit normalen Brillennichts mehr ausrichten kann“, sagt derAugenoptikermeister. Sein Motto: „Je-der, der zu mir kommt, soll danach wie-der besser sehen können.“Möglich macht das konsequenteWeiterbildung. Am 1. Oktober 1982 hatNerlich seinen Betrieb in Bad Saulgaueröffnet und sich seither nicht ausge-ruht, sondern immer weiter ausbildenlassen, zum Beispiel zum Spezialistenfür vergrößernde Sehhilfen und Kon-taktlinsen. Seine Firma Optikus Soft-ware entwickelt Spezialsoftware für Au-genoptik, er ist im Zentralverband derAugenoptiker engagiert und war 17 Jah-re lang Obermeister. Auch als Sachver-ständiger ist Nerlich tätig – und daraufmindestens so stolz wie auf seinenMeistertitel, stehe diese Tätigkeit dochfür „absolute Unabhängigkeit“.

Moderne Technik macht’smöglich

Seine Kunden profitieren vom Sachver-stand des Meisters, der oft sogar beiKrankheitsbildern wie der Netzhauta-

Klaus Nerlich Augenoptik in Bad Saulgau feiert 25-jähriges Jubiläum

Viel mehr als nur schicke Brillen

blösung mit Spezialbrillen helfen kann.„Heutzutage ist technisch viel möglich“,sagt Nerlich. Wieder Zeitung lesen oderBilder der Enkel ansehen können – „esist manchmal schon sehr bewegend,wenn man etwas erreicht bei Kunden,die die Hoffnung schon aufgegeben hat-ten“.Sein Wissen gibt Nerlich gerne weiter,sei es in Vorlesungen an der FH Aalen anangehende Meister oder bei sich im La-den an seine Auszubildenden. 17 Lehr-linge hat Nerlich in den vergangenen 25Jahren ausgebildet, sowohl zu Optikern

als auch zu Bürokaufleuten. Zurzeit hater einen Auszubildenden in seinemvierköpfigen Team, das mit modernsterAusstattung arbeiten kann. Vor zehnJahren ist der Betrieb umgezogen, denOrtswechsel hat der Chef genutzt: „Biszum Umzug gab es bei uns Uhren, Optikund Schmuck, dann haben wir uns aus-schließlich auf Optik spezialisiert undalles modernisiert.“Sein Betriebsjubiläum feiert Nerlich aufbesondere Weise: Vom 1. Oktober 2007an bekommen seine Kunden 25 Tagelang 25 Prozent Ermäßigung.

Freuen sich über das Betriebsjubiläum: Jutta und Klaus Nerlich. Foto: pr

Orthopädieschuhmachermeister HorstDiether konnte dieser Tage ein ganz be-sonderes Jubiläum feiern: seine 50-jäh-rige Betriebszugehörigkeit bei derReutlinger Firma Schuh Schneider. Am2. September 1957 trat Diether alsSchuhmachermeister in das Unter-nehmen ein, im Juli 1959 legte er dieMeisterprüfung zum Orthopädieschuh-macher ab. Bis heute leitet und prägt er den Fach-bereich Orthopädie beim SchuhhausSchneider. Diether ist der Vater des Inte-rimschuhes Reutlinger Modell. Sein Le-benswerk ist die Diabetesversorgung in

Horst Diether arbeitet seit 50 Jahren bei der Firma Schuh Schneider

Ein seltenes Jubiläum

Der Jubilar Horst Diether (rechts) mit Geschäftsführer Gerhard Schneider. Foto: pr

Zusammenarbeit mit Dr. Bettina Bornvom Klinikum Reutlingen. In seinemFach ist Horst Diether weit über dieGrenzen Reutlingens hinaus bekanntund als Kapazität geschätzt. Herausra-gend ist auch sein Engagement für denAufbau einer Krankenstation mit Dia-betesversorgung in Gambia. Zudem warer viele Jahre Mitglied des Prüfungsaus-schusses der Orthopädieschuhmacherund ist Inhaber des Goldenen Meister-briefs für seine 50 Jahre als Schuhma-chermeister. Sein besonderes Jubiläumfeierte er mit der Geschäftsleitung undseinen Kolleginnen und Kollegen.

In der Bildungsakademie der Hand-werkskammer Reutlingen startet am9. November 2007 ein neuer Lehrgangzum Fachwirt für Gebäudemanage-ment (HWK). In dem sechsmonatigen Kurs bekom-men die Teilnehmer das nötige Rüst-zeug an die Hand, um Gebäude profes-sionell zu betreiben und zu verwalten.Vermittelt werden spezielle Grundlagendes technischen, infrastrukturellen undkaufmännischen Gebäudemanage-

Neuer Kurs ab November 2007

Gebäudemanagement

ments sowie die entsprechenden Me-thoden und die Anwendung der IT-Werkzeuge, wobei der Schwerpunkt aufdas technische Gebäudemanagementgelegt wird.Ziel des Lehrgangs ist es, die Vielzahlder anfallenden Leistungen miteinan-der zu verknüpfen und so die Effekti-vität zu steigern, um Betriebskosten zusenken und den Wert der Immobilielangfristig zu erhalten. Die professio-nelle Bewirtschaftung von Gebäuden ist

für viele Berufsgruppen im täglichenArbeitsumfeld von Bedeutung, seien esnun Fach- und Führungskräfte ausHandwerk, Industrie, Verwaltung odervon Dienstleistern, die fachlich auf demneuesten Stand sein müssen. Der Unterricht an der Reutlinger Bil-dungsakademie findet jeweils freitagsvon 16.00 bis 21.00 Uhr und samstagsvon 8.30 bis 16.00 Uhr statt. WeitereInformationen und Anmeldung unterTel. 07121/2412-320.

Fleischermeister Andreas Siedler grün-dete 1932 eine kleine Metzgerei inGruol, heute Ortsteil von Haigerloch.Daraus entwickelten seine Nachkom-men die Siedler Zollernalb SpezialitätenGmbH. „Anfangs lieferte mein VaterWurst und Fleisch auch mit dem Fahr-rad aus“, erinnert sich der Inhaber inzweiter Generation, Erich Siedler. „Alser 1940 zum Kriegsdienst eingezogenwurde und anschließend in Gefangen-schaft geriet, musste das Geschäft fürzehn Jahre geschlossen bleiben. Erst1950 konnte er wieder neu beginnen.“1960 übernahm dann Sohn Erich dieMetzgerei und errichtete einen Neubau.Er vergrößerte das Angebot in der Folgeständig, wie auch der Betrieb stetigwuchs. Zur Metzgerei schuf er eineGroßküche, die heute täglich 1.200 Mit-tagessen an Schulen, Altersheime, Be-triebe und Institutionen ausliefert. Erspezialisierte sich außerdem auf Wurst-konserven von 25 g bis 200 g.Vor allem die kleinen Portionsdosen fürKrankenhäuser und andere Einrichtun-gen mit täglichem Verpflegungsangebotsind eine Spezialität des Hauses Siedler.All die Einrichtungen und Verarbei-tungsstufen vom Schlachthaus bis zurAuslieferung entsprechen dabei denstrengen EU-Richtlinien und zeichnensich außerdem durch ihre Herstellungnach traditionellem schwäbischem Re-zept aus. Sie werden in die ganze Repu-blik und auch bis in Italien geschätzt.Zusätzlich fertigt eine neu erworbeneAnlage bis zu 10.000 schwäbische Maul-taschen pro Stunde. Und ein Party-service versorgt bis zu 5.000 Personenmit warmen oder kalten Speisen undGetränken, die Bedienung der Gäste istauf Wunsch eingeschlossen.Das Unternehmen, seit dem Jahr 2000geführt von den Nachkommen vonErich Siedler, Klemens, Marianne undAlexander Siedler, beschäftigt ungefähr50 Personen in festen Arbeitsverhältnis-sen sowie gelegentliche Aushilfen. Dreider Beschäftigten sind Auszubildende.In den 75 Jahren seit der Betriebsgrün-dung sind etwa 60 junge Menschen beiSiedler ausgebildet worden.

75-jähriges Jubiläum der SiedlerZollernalb Spezialitäten GmbH

Spezialisiert aufWurstkonserven

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REGIONALDeutsche Handwerks Zeitung

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Ausg. 20 | 19.Oktober 2007 | 59. Jahrgang HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN 2

THEMENTage der Ausbildung

Über 1.200Schülerinnenund Schüler in-formierten sichin der Bildungs-akademie Tübin-gen Seite 12

Immer noch glücklich überseine BerufswahlRudi Wiedemann feierte das 75-jährige Ju-biläum seines Haarpflegesalons Seite 12

Spitzenplatz für IKKKundenzufriedenheit Seite 12

Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen,Telefon 07121/2412-0,Telefax 07121/2412-400Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim EisertRedaktion:Alfred Bouß, Patricia Gebhart

Impressum

Stadt Albstadt

Der Gemeinderat der Stadt Albstadthat am 28. Juni 2007 in öffentlicher Sit-zung beschlossen, den Bebauungsplan„Truchtefinger Straße/Keplerstraße“,Albstadt-Ebingen, öffentlich auszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum 19. Ok-tober 2007 im Technischen Rathaus Alb-stadt in 72461 Albstadt-Tailfingen, AmMarkt 2, Stadtplanungsamt, ausgelegt.

Bebauungspläne

In seiner Broschüre „Die Richtsätze derFinanzverwaltung für Umsatz und Ge-winn 2006“ informiert der Bund derSteuerzahler Baden-Württemberg überdie neuesten amtlichen Richtsätze fürUmsatz und Gewinn sowie über die beibestimmten Branchen geltendenPauschbeträge für den Eigenverbrauch.Der Steuerzahlerbund weist dabei aus-drücklich darauf hin, dass die Richtsät-ze nur ein Hilfsmittel für die Finanzver-waltung darstellen, Umsatz und Ge-winn zu verproben. Sie sind keinesfallsfür jeden Fall immer zutreffend und siehaben keinerlei Gesetzeswirkung. ImGrunde handelt es sich um einen gro-ben Betriebsvergleich innerhalb dereinzelnen Branchen.Die Broschüre klärt die Steuerzahlerdarüber auf, unter welchen Vorausset-zungen die Finanzverwaltung einenVergleich des jeweiligen Betriebsergeb-nisses mit den Richtsätzen durchführendarf. Um vergleichen zu können, sindoft erst eine Reihe von Korrekturen not-wendig. Gleichzeitig wird darauf hinge-wiesen, dass von den Richtsätzen ab-weichende Gewinn- und Umsatzzahlenallein noch keine gewinnerhöhendeSchätzung durch das Finanzamt recht-fertigen. Nur, wenn zum Beispiel durchzusätzliche Verprobung und Nachkal-kulation weitere beträchtliche Zweifelauftreten, die nicht entkräftet werdenkönnen, darf eine Schätzung nachRichtsätzen erfolgen. Jeder Gewerbe-treibende kann aufgrund der in der Bro-schüre für die einzelnen Gewerbeklas-sen aufgeführten Richtsätze feststellen,ob sein Betriebsergebnis hiervon ab-weicht. Dies ist nicht nur für eine be-triebswirtschaftliche Auswertung seinesBetriebsergebnisses von Interesse, son-dern hilft auch bei der Vorbereitung aufeine anstehende Betriebsprüfung durchdas Finanzamt weiter.Die Broschüre „Die Richtsätze der Fi-nanzverwaltung für Umsatz und Ge-winn 2006“ kann schriftlich beim Bundder Steuerzahler Baden-Württemberge.V., Postfach 70 01 52, 70571 Stuttgartangefordert werden. Der Anforderungsollte ein adressierter DIN-A4-Um-schlag mit 1,45 Euro beigefügt werden.

Betriebsvergleichmit RichtsätzenGewinn- und Umsatzzahlen

Es ist bereits der fünfte Umweltpreis,der von der Stadt Reutlingen zusammenmit der FairEnergie ausgeschriebenwird. Die Handwerkskammer unter-stützt die Bewerbungen, besonders vonjungen Unternehmen.Die eingereichten Themen zum Reut-linger Umweltpreis müssen zwei Bedin-gungen erfüllen, die sich schon aus demNamen ergeben: Ihre Bewerbung mussmit der Umwelt und mit Reutlingen zutun haben. Der Kreativität sind keineGrenzen gesetzt.Ökologische herausragende Leistungenaus den unterschiedlichsten Bereichenwerden gefördert. Zum Beispiel, wennSie sich als Kindergartengruppe, Schul-klasse beziehungsweise Schülergruppe,Verein oder Privatperson aktiv in denletzten zwei Jahren am Natur- und Um-weltschutz engagiert haben.Dabei kann es sich um die Entwicklungvon umweltfreundlichen Produkten,Mitarbeiteraktionen zum Thema Um-welt- und Naturschutz, Anlegen vonBiotopen, Energie-Spar-Aktionen inKindergärten und Schulen oder Projek-ten zum Abfallrecycling handeln. Eben-so förderfähig sind Patenschaften fürBäche und Streuobstwiesen oder Haus-besitzer, die besonders energiesparendgebaut oder renoviert haben.Insgesamt steht eine Summe von 4.000Euro zur Verfügung. Die Bewerbungs-frist endet am 31. Dezember 2007.

ReutlingerUmweltpreis 2007Ökologische Leistungen

Man wird nicht alle Tage 60, und so feierteJoachim Möhrle, Präsident der Handwerks-

kammer Reutlingen und Landeshandwerkspräsident,seinen Geburtstag am 26. September 2007 in der Met-zinger Stadthalle mit politischen und privaten Wegge-fährten. Ein besonderes Geschenk hatte Otto Kentzler,Präsident des Zentralverbands des Deutschen Hand-werks (ZDH), im Gepäck: Er verlieh dem Geburtstags-kind das Handwerkszeichen in Gold – und das vor 300

hochkarätigen Gästen, darunter der ba-den-württembergische Minis-terpräsident Günther H. Oet-tinger (CDU), Landes-Wirt-schaftsminister Ernst Pfister

(FDP), zahlreiche Landes-und Bundestagsabgeordnete,Festredner Prälat in Ruhe

Claus Maier sowie Per-sönlichkeiten aus Wirt-

schaft, Politik und Ver-waltung.

Zum 60. Geburtstag erhält Präsident Joachim Möhrle das goldene Handwerkszeichen

„Sie gereichen dem Handwerk zur Ehre“

Anerkennung des Handwerks

Dass Oettinger nach Metzingen gekommen war, wer-tete Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer derHandwerkskammer Reutlingen, nicht nur als Wert-schätzung Möhrles, sondern auch als „Anerkennungdes Handwerks insgesamt“. Diese Einschätzung be-stätigte der Ministerpräsident in seiner Rede: DasHandwerk sei in Baden-Württemberg besonders starkvertreten und „dieses Land hat gute Erfahrungen mitden Handwerksbetrieben gemacht“. Deswegen sei derDialog mit dem Handwerk auch so wichtig – ein Dia-log, der sich mit Möhrle immer „konstruktiv und fair“gestalte. „Sie gereichen dem Handwerk zur Ehre undsind ein hervorragender erster Handwerksmeister imLand“, lobte Oettinger den Jubilar.

Auf Worte müssen Taten folgen

Doch mit dem Dialog allein ist es nicht getan: Auf Wor-te müssen bekanntlich auch Taten folgen, und Oettin-ger führte unter anderem den Bereich Bildung als ei-nen an, auf dem noch viel zu tun sein. „Wir müssen al-le mitnehmen auf dem Weg zu einem erlernten Be-ruf“, sagte Oettinger. Auf Bundesebene müsste nach der Unternehmen-

steuerreform nun die Senkung der Lohnnebenkostenin den Mittelpunkt gerückt werden, denn sie sei fürdas Handwerk mit seinem vergleichsweise hohenAnteil an Lohn- und Lohnnebenkosten besonderswichtig.

Ehrbarkeit ist kein alter Zopf

Von Werten ganz anderer Art sprach Prälat in RuheMaier: Von der „traditionellen Ehrbarkeit des Hand-werks und des Handwerkers“, die sich an vielem fest-machen ließe. Oft höre man das Lied vom fleißigenHandwerker, in dem es auch darum gehe, dass einer„sein Handwerk versteht“. Diese Ehrbarkeit sei kein„alter Zopf“, sagte der Regionalbischof der evangeli-schen Landeskirche. „Redlichkeit, Treue und auchFrömmigkeit sind nicht tot“, so Maier. Ehrbarkeit ver-lange heute aber mehr, als sich nur an- und einzupas-sen. „Ehrbarkeit heute hat etwas mit Freude und auf-rechtem Gang zu tun. Nur so entsteht Leistung.“Und zur Leistung gehöre Verantwortung, die geradedas Handwerk übernehme. Es sei „durch seine nachwie vor festgehaltene Ehrbarkeit Modell einer sozialenMarktwirtschaft, die im Kern auf ein Miteinander undIneinander von Wirtschaft, sozialer Sicherung undKultur setzt“.Dass das Handwerk seine Verantwortung wahrnimmt,belegte ZDH-Präsident Kentzler mit einer beeindru-ckenden Zahl: einem Plus von bundesweit 11,8 Pro-zent bei den neu abgeschlossenen Lehrverträgen bisEnde August. Den Anspruch, jedem Bewerber eineLehrstelle anbieten zu können, werde man in diesemJahr erfüllen können. Auch auf anderen Gebieten ha-be man viel erreicht. „Wir müssen den Politikern zei-gen, was sie anstellen mit ihren Entscheidungen.“ Fürdie Arbeit des ZDH sei Präsidiumsmitglied Möhrle ei-ne große Stütze, so Kentzler. „Wir in Berlin sind sehrzufrieden mit ihm.“Sehr zufrieden war auch das Geburtstagskind selbst.„Es gibt nicht Schöneres, als den Übergang zum Sech-zigsten mit alten und jungen Weggefährten feiern zukönnen“, sagte Möhrle. Er freue sich gut schwäbischgesagt „saumäßig“ über seine Gäste und den Abend.

Joachim Möhrle: Ein sehr zufriedenes Geburtstagskind.

Wirtschaftsminister Ernst Pfister, ZDH-Präsident Otto Kentzler, Kammerpräsident Joachim Möhrle nebst Lebensgefährtin Marion Waterkott (links) und Ministerpräsident Günther H.Oettinger (v.r.n.l.). Fotos: Bouß

Die Festrede von Prälat in Ruhe Maier finden Sie im Internet unter:www.hwk-reutlingen.de/reden.html

Prälat in Ruhe

Claus Maier: „Ehrbarkeit ist kein alter Zopf.“

Page 34: DHZ 2007

Deutsche Handwerks Zeitung

Immer noch glücklich über seine Berufswahl –treue Kunden seit Jahrzehnten

Ausg. 20 | 19.Oktober 2007 | 59. JahrgangHANDWERKSKAMMER REUTLINGEN3

Über 1.200 Schüler und Lehrer ausden Landkreisen Freudenstadt,

Reutlingen, Sigmaringen, Tübingenund Zollernalb hatten sich in der Bil-dungsakademie Tübingen der Hand-werkskammer Reutlingen angemeldet,um am 2. und 4. Oktober 2007 die ganzeVielfalt des Handwerks in 20 lebendenWerkstätten kennen zu lernen.Die Klassen wurden gezielt durch dieWerkstätten begleitet; im Anschlussdaran hatten die Schülerinnen undSchüler Gelegenheit, sich individuellüber die unterschiedlichen Berufe zuinformieren.

Über 1.200 Schülerinnen und Schüler informierten sich über Ausbildung im Handwerk

Tage der Ausbildung in der Bildungsakademie Tübingen

„Dass der Andrang so groß ist, ist ver-ständlich“, meint Joachim Möhrle, Prä-sident der Handwerkskammer Reutlin-gen. „Nirgends in der Region gibt es aneinem einzigen Ort ein solch umfassen-des Informationsangebot über Ausbil-dungsberufe.“

Umfassende Aufklärung

Informiert wurde in der Bildungsakade-mie über elektronische Steuerungenund Automatisierungstechnik, moder-ne Diagnosemethoden in der Kfz-Tech-nik, computergesteuertes Fräsen und

Drehen oder CAD. Der Multimediaraummit Informationen über kaufmännischeBranchensoftware war sehr stark be-sucht, von Interesse waren aber auchandere Themen wie das „Fünf-Minu-ten-Make-up“ oder Nagelmodellage.Vorgestellt wurde auch die Internetlehr-stellenbörse der Handwerkskammer, inder selbst für das Jahr 2007 immer nochfreie Lehrstellen angeboten werden(www.hwk-reutlingen.de/ausbildung). Die Lehrstellenbörse wird beständig ak-tualisiert; erst vor kurzem hatte dieHandwerkskammer Reutlingen an rund8.900 ausbildungsberechtigte Betriebe

appelliert, freie Lehrstellen zu melden.„Eines unserer Ziele ist es auch,“ soHandwerkskammerpräsident JoachimMöhrle, „die vielfältigen Perspektivenund Chancen einer modernen und kre-ativen Ausbildung im Handwerk zu ver-deutlichen. Das gilt vor allen Dingen auch für dieZeit nach Beendigung der Ausbildung.“Hier seien allerdings sowohl Schülerin-nen und Schüler als auch Eltern gefor-dert: Sie müssten sich sowohl über ver-änderte Berufsbilder als auch über diein vielen Berufen deutlich gestiegenenAnforderungen informieren.

1.200 Schülerinnen und Schüler ... ... informierten sich ...

... in der Bildungsakademie Tübingen der Handwerkskammer Reutlingen ...

... über die Ausbildung im Handwerk. Fotos: Bouß

Mit einem dreitägigen Fest vom 19. bis21. Oktober 2007 startet die Messe Stutt-gart in ein neues Zeitalter. Ein buntesProgramm und eine große Ausstellungauf dem neuen Messegelände unterdem Titel „Innovation trifft Emotion“erwarten die bis zu 200.000 Besucher.Zukünftig wird das neue Messegeländeam Stuttgarter Flughafen der Markt-platz für neue Produkte und Ideen sein.Einen Vorgeschmack auf das, was aufdie Besucher aus aller Welt zukommt,bietet am Eröffnungswochenende der„Innovationspark Handwerk“. Am Ge-meinschaftsstand der baden-württem-bergischen Handwerkskammern inHalle 6, dem „Schauplatz Handwerk“,zeigen Unternehmer eindrucksvoll, mitwelchem Erfindergeist sie die hohenAnsprüche ihrer Kunden erfüllen.

Einfallsreichtum soll verblüffen

Die Schwerpunkte auf dem 300 m2 gro-ßen „Innovationspark Handwerk“ um-fassen die Bereiche Wohnen, Leben, Ar-beiten und Genießen. So zeigt beispiels-weise der Kornwestheimer Buchbinder-betrieb Schempp, warum und wie wert-volle Familienbibeln gefriergetrocknetund entsäuert und wie Schimmelschä-den saniert werden. Welcher Besucherder Landesmesse die schönste Iris hat,lassen die Augenoptiker von Müller-Welt Contact-Linsen GmbH aus Stutt-gart per Gewinnspiel festlegen. DerSpezialist für gutes Sehen fotografiertdie Iris der Teilnehmer und vergleicht.

Neue Landesmesse startet am 19. bis 21. Oktober

Handwerk auf der Neuen Messe

Dabei wird klar: Die Form des Auges ei-nes Menschen ist so individuell wie seinFingerabdruck. Im Bereich „Leben“zeigt die Firma PARAVAN aus Pfron-stetten-Aichelau, wie ein Fahrzeug ganzindividuell an die Bedürfnisse von Roll-stuhlfahrern oder bedingt durch verän-derbare Muskelerkrankungen ange-passt werden kann. Oder: Die einzigar-tigen Ideen von Knelldesign aus BadWimpfen. Der Schreiner wird die Besu-cher im Bereich Wohnen mit seinempatentierten Maßmöbelsystem verblüf-fen. Mit ein paar Handgriffen lassensich dank des Einfallsreichtums mühe-los komplexe Möbelstrukturen zu-sammenbauen.„Der Erfindergeist, die neuen Ideen undderen Umsetzung kommen im Hand-werk aber nicht von ungefähr“, weißKammerpräsident Joachim Möhrle.Bester Nährboden sei eine umfassendeQualifikation von Unternehmern undMitarbeitern. „Qualität und Erfolg sindnur mit Qualifikation zu haben.“ Auchdie Handwerkskammern tragen zur Be-ratung und Betreuung von Betriebenintensiv bei.Die Beratungsspezialisten der Hand-werkskammern wollen am Eröffnungs-wochenende den Besuchern nicht nurdie Produkte erklären, sie weisen auchauf die Möglichkeiten zur beruflichenQualifikation in den Bildungsakade-mien der Kammern hin. Das vorgestell-te Angebot reicht vom Abendseminarüber Meisterkurse bis zum Studiumzum Betriebswirt.

Versicherte der Innungskrankenkassen(IKK) sind mit ihrer Krankenkasse sehrzufrieden. Das hat jetzt das M+M Versi-chertenbarometer 2007 gezeigt. Im Ver-gleich zum Vorjahr hat sich der Wert zurKundenzufriedenheit (CSI – CustomerSatisfaction Index) sogar noch einmalum 3,7 Prozentpunkte erhöht. Als zweit-größte IKK im Verbund mit über 730.000Mitgliedern hat die IKK Baden-Würt-temberg und Hessen einen wichtigenAnteil am Ergebnis der bundesweitenStudie. Besonders das Leistungsange-bot und der Leistungsumfang der IKKhaben die Versicherten überzeugt, heißtes in einer Pressemitteilung der IKK.Hier belege die IKK im Gesamtvergleichder Krankenkassen den ersten Platz.„Der Spitzenplatz der IKK zeigt, dass wirmit unserem Angebot von umfassendenLeistungen zu günstigen Beiträgen aufdem richtigen Weg sind“, betont Hugo

Umfrage ergibt hohe Kundenzufriedenheit der IKK-Versicherten

Spitzenplatz fürInnungskrankenkassen

Schüle, Vorstandsvorsitzender der IKKBaden-Württemberg und Hessen. Auchim Bereich Kundenbindung habe dieIKK die höchsten Werte erzielt: 92 Pro-zent der IKK-Versicherten möchten ger-ne bei ihrer IKK bleiben und 91 Prozentwürden sich gleich wieder für sie ent-scheiden. Die höchste Zustimmung imVergleich habe die IKK auch bei der Fra-ge erreicht, ob ihre Versicherten eineneue zusätzliche Versicherung bei ihrabschließen würden. IKK-Versichertefänden ihre Krankenkasse in der Mehr-zahl „alles in allem ausgesprochen sym-pathisch“ und sie zeigten vergleichs-weise den geringsten Wunsch, zu eineranderen Kasse zu wechseln.Das Versichertenbarometer 2007 zurMessung der Kundenzufriedenheit und-bindung wurde von der unabhängigenM+M Management + Consulting GmbHin Kassel durchgeführt.

Rudi Wiedemann feierte das 75-jährige Jubiläum seines Haarpflegesalons in Reutlingen

Zahlreiche Kunden halten Rudi Wiedemann schon seit Jahrzehnten die Treue. Foto: pr

straße. Zu jener Zeit begann auch Toch-ter Christl ihre Friseurlehre. Sie arbeite-te schließlich 17 Jahre lang im elter-lichen Betrieb.Rudi Wiedemann, der heutige Inhaber,nahm dort seine Lehre 1958 auf. „ImAnschluss an die Gesellenprüfung legteich nach mehreren Wanderjahren inerstklassigen Salons 1968 die Meister-prüfung ab“, erinnert er sich. „1979übergab mir mein Vater Rupert Wiede-mann nach 46 arbeitsreichen, manch-mal schwierigen, jedoch insgesamt sehrerfolgreichen Jahren den Salon.“ 1985konnte der heutige Inhaber dann in dieUntere Gerberstraße 11 umziehen, inseine eigenen Geschäftsräume.Er bildete bis heute 21 Lehrlinge aus.Außerdem war er während 25 JahrenMitglied des Gesellenprüfungsauschus-ses seiner Innung. Besonders stolz istRudi Wiedemann darauf, dass einer sei-ner Auszubildenden zunächst deut-scher, dann Europa- und schließlichVizeweltmeister seines Berufs wurde:„Er hat inzwischen längst die Meister-prüfung abgelegt und sich mit seinemeigenen Geschäft selbstständig ge-macht.“Inzwischen, im 75. Jahr des Bestehens,hat Rudi Wiedemann die Größe seinesHaarpflegesalons wieder reduziert.Gleichwohl betont er: „Über meine Be-rufswahl bin ich auch heute noch sehrglücklich. Zahlreiche meiner Kundenhalten mir schon seit Jahrzehnten dieTreue und schätzen es, individuell ent-sprechend ihres Typs mit Form, Schnittund Farbe bedient zu werden.“

Rupert Wiedemann gründete seinenHaarpflegesalon im September 1932 inder Kanzleistraße in Reutlingen.Er war damals gerade 18 Jahre alt. SechsJahre später, 1938, heiratete er seine Fri-seurkollegin Hedwig Fromm. „Dochbald danach musste er zum Kriegs-dienst einrücken und meldete sein Ge-schäft ab“, berichtet Rudi Wiedemann,sein Sohn und Inhaber seit 1979. „An-derntags, er war mit der Bahn auf demWeg an die russische Front, meldeteEhefrau Hedwig den Salon stillschwei-gend wieder an, um ihn während derAbwesenheit ihres Ehemanns aufrecht-zuerhalten.“ Als Rupert Wiedemann wieder aus demKrieg zurück war, konnte er sogleichsein Geschäft weiterführen und es zügigausbauen. 1954 wurde der Salon zuklein und Rupert Wiedemann verlegteihn in größere Räume in der Federnsee-

Page 35: DHZ 2007

REGIONALDeutsche Handwerks Zeitung

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Ausg. 21 | 2.November 2007 | 59. Jahrgang HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN 2

THEMENCatering für Schuhmacher

Junge Fleischer-meisterin SaskiaBeuter mit großemErfolg im Auslandtätig. Seite 14

GeschäftsaussichteneingetrübtKonjunktur im Abwärtstrend Seite 14

Top GründerWettbewerb ausgeschrieben Seite 14

DAS HANDWERK IN ZAHLEN

Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen,Telefon 07121/2412-0,Telefax 07121/2412-400Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim EisertRedaktion:Alfred Bouß, Patricia Gebhart

Impressum

Die Geschäftslage ist

Geschäftslage im Kammerbezirk Reutlingen – 3. Quartal 2007

0

10

20

30

40

50

Die Geschäftslage wird

42,98 47,67

41,00

39,77

16,02

12,56

gut teils/teils schlecht

Quelle: HWK ReutlingenWerte in Prozent

Die dritte Kreisbereisung in diesem Jahr führteKammerpräsident Joachim Möhrle und Haupt-

geschäftsführer Joachim Eisert in den Zollernalbkreis.Begleitet wurden sie bei den vier Betriebsbesuchenvon Kreishandwerksmeister Herbert Gühring.Die von der Kreishandwerkerschaft Zollernalb zu-sammengestellte Tour machte deutlich, wo die Chan-cen für Handwerksbetriebe liegen: Nischen besetzen,hochwertige und individuelle Lösungen anbieten undrechtzeitig neue Markttendenzen erkennen.Wie zum Beispiel Armin Eppler. Der Geschäftsführerder Eppler Fenster GmbH & Co. KG in Messstetten er-zählt, dass die Firma bereits in den 70er Jahren begon-nen hat, mit Aluminiumfenstern zu arbeiten undebenfalls sehr früh in den 80er Jahren schon Kunst-stofffenster anbieten konnte.Die zunächst zwei getrennten Standorte der Firma er-wiesen sich als nicht wirtschaftlich, so dass 1999 völligneu gebaut wurde. Inzwischen wird jedoch wiedermehr Platz benötigt, so dass eines der alten Gebäudereaktiviert wird. Dass das Geschäft so gut laufe – imJahr 2006 konnte Eppler einen Zuwachs von 30 Pro-zent verzeichnen –, hänge auch damit zusammen,dass der Betrieb ein äußerst diversifiziertes Angebothabe, mit dem er seine Unabhängigkeit bewahrenkönne.

Kaum Fluktuation

Beim Personal gebe es kaum Fluktuation, konnte derstellvertretende Kreishandwerksmeister berichten. 35Mitarbeiter hat das Unternehmen zurzeit, und er wür-de gerne jeden Lehrling übernehmen – wenn er denngut ist. Aber das ist nicht nur für Armin Eppler ein Pro-blem. Wünsche hat er insbesondere an die Lehrer; fürsie sei das Handwerk leider immer nur die letzte Wahl.Offensichtlich hätten die meisten immer noch nichtbegriffen, welche Anforderungen in der Zwischenzeitim Handwerk gestellt werden. Letztendlich seien dieAnforderungen, so Eppler, sogar höher als in der In-dustrie: Pläne müssten die jungen Menschen lesenkönnen, mit CNC-Maschinen umgehen und auf derBaustelle müssten sie selbstständig Entscheidungentreffen. Wer also keine gute Auffassungsgabe habe, derkönne letztendlich nur Hilfsarbeiter werden – aber diewürden gerade im Handwerk immer seltener ge-braucht.Auch für Heinz Wiedler, der seinen Betrieb in derZwischenzeit an seine Tochter Diana übergeben hat,ist klar, dass es darum geht, Nischen zu besetzen. DasBild des Handwerks habe sich in der Zwischenzeitvollständig gewandelt, sagt der langjährige Präsidentdes Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtech-nik e.V.Bei der Karosseriewerk Wiedler GmbH aus Albstadt-Ebingen gebe es kein Fahrzeug von „der Stange“. Obes um spezielle Kühlaufbauten für Edeka Deutschlandoder um Multifunktionsfahrzeuge geht: Kleine Stück-zahlen individuell geplanter hochwertiger Produkte –das macht das Besondere der Firma aus.Aber auch er muss sich neuen Herausforderungenstellen. Vor allem der Druck der Versicherungen beimThema Schadenssteuerung werde größer.

Gefragter Ausbildungsbetrieb

Wiedler ist ein gefragter Ausbildungsbetrieb – wasauch heißt, dass er sich die besten Bewerber aussu-chen kann. Eine Garantie dafür, dass jeder Lehrlingübernommen werden kann, gibt es jedoch nicht.Allerdings sieht er es auch als eine soziale Aufgabe,Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Es kom-me darauf an, Jugendliche von der Straße zu holen –und das gelte auch für „schwierigere“ Jugendliche,auch sie müssten eine Chance erhalten. Letztendlichsei Ausbildung auch eine Zukunftsaufgabe. Jetztschon sei ein Mangel an Facharbeitern festzustellen,

Die dritte Kreisbereisung von Präsident Möhrle und Hauptgeschäftsführer Dr. Eisert führte in den Zollernalbkreis

Keine Angebote von der Stange

und manch einer der jungen Leute, die bei ihm ausge-bildet werden, könnten später wieder in den Betriebzurückkommen.Auch für Paul-Gerhard Alber in Tailfingen, der die Al-ber-Mechanik GmbH in zweiter Generation führt,spielt Ausbildung eine bedeutende Rolle. Ein beson-deres Anliegen ist dem Obermeister der Mechaniker-Innung der Beruf des Werkzeugmachers, der nach sei-ner Meinung in der Zwischenzeit entwertet werde.Der 1960 in einem Bauernhaus auf 35 m2 gegründeteBetrieb hat sich bereits in den 80er Jahren mit demThema CNC befasst – wenn sie das seinerzeit nicht ge-macht hätten, wären sie sicherlich schon vom Marktverschwunden, meint Alber.Der Betriebswirt des Handwerks hat den Betrieb 1994übernommen. Viermal wurde inzwischen gebaut undder Betrieb vergrößert – und 2006 wurde ein neuesLeitbild entwickelt, das den Betrieb für die Zukunft fitmachen soll.

Neue Wege beschreiten

Schließlich gehe es beständig darum, neue Wege zubeschreiten. In der Präsentation des Leitbildes wirdsein Anspruch klar. Kein Geringerer als John F. Kenne-dy gab mit seinen Anfang der 60er Jahre entwickeltenVisionen eines bemannten Mondfluges die Messlattevor, was auch für den Betrieb auf der schwäbischenAlb gelten soll: Es gehe nicht darum zu sagen „wir soll-ten“, sondern „wir verpflichten uns, ein Ziel zu errei-chen“. Letztendlich gehe es immer darum, aus einemProblem eine Möglichkeit zu machen. Alber verstehtsich als Dienstleister, als Problemlöser für viele unter-schiedliche Hersteller. Und weil auch für ihn die Preis-situation schwierig ist, muss auch er rationalisieren.Das tut er allerdings nicht, indem er Personal abbaut,sondern indem er durch moderne Maschinen bei glei-chem Personal den Ausstoß und damit den Umsatz er-höht. Inzwischen hat er einen Artikelstamm von rund15.000 Stück; er produziert das, was „in Fenstern undTüren drin ist“, Spezialmaschinen oder etwa kugelge-lagerte Kameragehäuse für Forschungs-U-Boote.Aber er legt auch Wert auf faire Partner. Nicht umsonstmacht er deshalb seinen Kunden deutlich, was er vonihnen erwartet, um dann selbstbewusst zu fragen:„Prüfen Sie sich, ob Sie mein Partner werden wollen.“

Über den Zollernalbkreis hinaus

Geht nicht, gibt’s nicht – das gilt auch für SchreinerAugust Wannenmacher. Flexibilität ist das A und O fürdie 30 Mitarbeiter, darunter fünf Lehrlinge. Der Fami-lienbetrieb, der im Jahr 2008 sein 60-jähriges Jubiläumfeiern kann, produziert individuelle Produkte – ob fürdie Telefonläden von Vodafone, die Einrichtungen fürhochwertige Hotels oder Studentenwohnheime. Da-bei reichen die Geschäftsbeziehungen inzwischenweit über den Zollernalbkreis hinaus. Ob in Hollandoder Algerien – überall kann man auf Produkte ausdem Hause Wannenmacher treffen. Das Prinzip desUnternehmers – Wahrheit und Klarheit gegenüberdem Kunden – scheint sich demnach auszuzahlen.August Wannenmacher, der auch Vizepräsident derHandwerkskammer Reutlingen und Obermeister derSchreiner-Innung Zollernalb ist, will rechtzeitig mitder Unternehmensnachfolge beginnen. Und Tochterund Sohn sind bereits ausgezeichnet in das Geschäfteingebunden.

Joachim Eisert, HGF der Handwerkskammer Reutlingen, Geschäftsführer Armin Eppler, Präsident Joachim Möhrle und Kreishandwerksmeister Herbert Gühring (v.l.n.r.). Fotos: Bouß

Paul-Gerhard Alber (rechts) zeigt Joachim Möhrle undJoachim Eisert ein Produkt, das nicht für die Öffentlichkeitbestimmt ist.

Auch international unterwegs: August Wannenmacher (rechts) im Gespräch mit Joachim Eisert und Joachim Möhrle.

Heinz Wiedler (links) im Gespräch mit Joachim Möhrle.

Die Internetseiten der Betriebe:www.asw-moebel.com www.epplerfenster.de www.wiedler.de www.alber-mechanik.de

Die Vollversammlung der Handwerks-kammer Reutlingen tritt zu ihrer Sitzungam Donnerstag, den 6. Dezember2007, um 14 Uhr, Hindenburgstr. 58,72762 Reutlingen zusammen.Wir laden alle interessierten Handwerkerzu dieser Versammlung ein. Die Sitzungist öffentlich.Joachim Möhrle Dr. Joachim EisertPräsident Hauptgeschäftsführer

Vollversammlung

Stadt RosenfeldDer Gemeinderat der Stadt Rosenfeld hatam 27. September 2007 in öffentlicherSitzung beschlossen, den Bebauungsplan„Dornbrunnen IV“ in Rosenfeld öffentlichauszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum 12. Novem-ber 2007 beim Bürgermeisteramt Rosen-feld ausgelegt.

Stadt BurladingenDer Gemeinderat der Stadt Burladingen hatam 27. September 2007 in öffentlicherSitzung beschlossen, den Bebauungsplan„Am Waagrain“ in Burladingen öffentlichauszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum 12. No-vember 2007 beim Stadtbauamt Burladin-gen, Zimmer 20, Hauptstraße 49/Rathaus-platz 6, 72393 Burladingen, ausgelegt.

Stadt Bad SaulgauDer Gemeinderat der Stadt Bad Saulgau hatam 3. Mai 2007 in öffentlicher Sitzungbeschlossen, den Bebauungsplan „Schrei-berstraße 3“ in Bad Saulgau-Bierstettenöffentlich auszulegen.Der Plan wird öffentlich bis zum 5. Novem-ber 2007 im Rathaus Bad Saulgau, Ober-amteistraße 11, 88348 Bad Saulgau, aus-gelegt.

Bebauungspläne

Ihre Meinung ist uns wichtig. Wie zu-frieden sind Sie mit dem InternetauftrittIhrer Handwerkskammer?Bitte nehmen Sie sich ein paar MinutenZeit und beantworten Sie die Fragen desOnlinefragebogens. Dabei geht es bei-spielsweise um Fragen wie Verständ-lichkeit der Texte, Übersichtlichkeit derSeiten, Anzahl der Klicks zur gesuchtenSeite, Gestaltung und Nutzerführung.Den Fragebogen finden Sie unterwww.hwk-reutlingen.de.

OnlineumfrageIhre Meinung ist uns wichtig!

Die BMF Produktions- und HandelsGmbH hat vor kurzem neue Räumlich-keiten in der Halskestraße 12 im Reutlin-ger Industriegebiet In Laisen bezogen.Die rund 950 m2 Produktions-, Lager-und Bürofläche sollen die Leistungs-und Wettbewerbsfähigkeit sowie denweiteren Expansionskurs des Unterneh-mens sicherstellen. Die Firma ist von derPlanung kompletter Reinräume bis hinzu deren Errichtung, Betrieb und Ein-richtung tätig. Als Hersteller bietet sieneben einem umfangreichen Lieferpro-gramm an Standardeinrichtungen fürReinräume, Grauräume und Schleusenauch die Konstruktion und Herstellungkomplexer Sonderlösungen an.www.bmf-gruppe.de

Aus der Geschäftswelt

BMF Produktions-und Handels GmbH

Am Samstag, dem 24. November 2007,findet unter dem Titel „Arbeit/Gesund-heit – eine Herausforderung für dasHandwerk in KMU“ von 10 bis zirka14 Uhr der 10. Europäische Gesellentagim Congress-Centrum-Ost der Koeln-messe in Köln statt. Veranstalter ist derWestdeutsche Handwerkskammertag.Ein Teilnahmebeitrag wird nicht er-hoben. Verbindliche Anmeldungen zurVeranstaltung werden unter www.gesel-lentag.de ab sofort entgegengenom-men. Die Veranstaltung ist mit Mittelndes Landes NRW und des EuropäischenSozialfonds gefördert.

GesellentagArbeit und Gesundheit in KMU

Seit dem 1. Oktober 2007 löst der zen-trale Betriebsnummernservice (BNS)der Bundesagentur für Arbeit (BA) inSaarbrücken die Betriebsnummernstel-len der bundesweit 178 Arbeitsagentu-ren ab. Arbeitgeber, Steuerberater,Krankenkassen, Gewerbeämter, Han-delsregister und andere Institutionenwurden bislang von der Agentur für Ar-beit betreut, wenn es um die Vergabeund Aktualisierung von Betriebsnum-mern ging. Die Servicezeiten des BNSsind von Montag bis Freitag ab 8 bis 18Uhr. Die Kontaktdaten des BNS in Saar-brücken sind: Eschberger Weg 68, 66121Saarbrücken, Tel. 0681/849-444 (bis 31.Dezember 2007) beziehungsweise01801 664466 (ab 1. Januar 2008), Fax0681/ 849-499, E-Mail: [email protected]. Die or-ganisatorische Zusammenführung er-folgt im Rahmen des Projektes „Opti-mierung des internen Services“ mit denZielen, die Betriebe beim Meldeverfah-ren zur Sozialversicherung qualitativhochwertig zu betreuen, eine aussage-kräftige Beschäftigtenstatistik zu liefernsowie den operativen Bereichen der BAeine stets aktuelle und verlässliche Aus-kunftsbasis zu liefern, damit diese ihreAufgaben erledigen und ihre Ziele er-reichen können.

Neue AdresseBetriebsnummernservice

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Deutsche Handwerks Zeitung

Ausg. 21 | 2.November 2007 | 59. JahrgangHANDWERKSKAMMER REUTLINGEN3

Die Konjunkturentwicklung im Be-zirk der Handwerkskammer Reut-

lingen hat ihren Höhepunkt bereitsüberschritten. Das ist das Ergebnis ei-ner Umfrage bei repräsentativ ausge-wählten Handwerksbetrieben in denLandkreisen Freudenstadt, Reutlingen,Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb.Die Betriebe beurteilen zwar die aktuel-le Geschäftslage besser als im Vorquar-tal. Die Höchststände vom Jahresanfangkönnen jedoch nicht mehr erreicht wer-den. Im 3. Quartal 2007 berichten 43 Prozentder befragten Handwerker von einer gu-ten aktuellen Geschäftslage. Für 16 Pro-zent der Handwerksunternehmen ausdem Kammerbezirk liefen die Geschäftedagegen schlecht. Demnach steht derLageindex – der Saldo aus positiven undnegativen Bewertungen zur Geschäfts-lage – mittlerweile bei einem Stand von+27,0. Gegenüber dem Vorjahr ist dasein Minus von rund elf Punkten. Die Ge-schäftsaussichten haben sich ebenfallseingetrübt. Gleichwohl ist der Opti-

Konjunktur im Abwärtstrend: Höhepunkt im Kammerbezirk überschritten

Geschäftsaussichten der Betriebe etwas eingetrübt

mismus der Handwerksbetriebe ausdem Kammerbezirk nicht gänzlich ver-schwunden. Ausgehend von einem imhistorischen Vergleich hohen Wert, büßtder Erwartungsindex weitere achtein-halb Punkte ein. Aktuell steht er bei+35,1.

Auftragslage

Die Handwerksbetriebe aus dem Bezirkder Handwerkskammer Reutlingenkonnten die schwunghaften Steigerun-gen bei den Auftragseingängen nichtmit ins 3. Quartal retten. Aktuell berich-tet jeder vierte Betrieb (25,4 Prozent)über steigende Auftragseingänge.Gegenüber dem Frühsommer ist dasein Minus von fast zehn Prozentpunk-ten. Ein weiterer Wermutstropfen: DerAnteil der Handwerker, die Auftrags-rückgänge hinnehmen mussten, ge-winnt an Gewicht. Im Saldo bleibt esallerdings noch bei einem positivenWert.Den kommenden Monaten blicken die

Handwerksbetriebe vorsichtig optimis-tisch entgegen. Jedes viertes Unterneh-men (25,8 Prozent) erwartet eine Steige-rung der Auftragseingänge im kommen-den Quartal. Mit gut 20 Prozent verfünf-facht sich binnen Jahresfrist allerdingsder Anteil der Pessimisten, die Auftrags-rückgänge befürchten.

Betriebsauslastung

Die Entwicklung der Betriebsauslas-tung zeigt zwei Trends: Zum einen ha-ben immer weniger Handwerksbetriebenennenswerte Kapazitätsreserven. Le-diglich 13,6 Prozent der Betriebe lassensich als unterausgelastet bezeichnen(höchstens 60 Prozent Auslastung).Zum anderen steigt der Anteil der Be-triebe, die oberhalb ihrer Kapazitäts-auslastung arbeiten. Jeder zehnte Be-trieb (10,2 Prozent) erreicht einen ak-tuellen Auslastungsgrad von mehr als100 Prozent. Gegenüber dem Vorjahrhat sich dieser Anteil mehr als verdop-pelt.

Umsatzsituation

Deutlich schwächer als im Vorquartalzeigt sich die Umsatzlage der Hand-werksbetriebe aus dem Kammerbezirk.Der Anteil der Unternehmen, die stei-gende Umsätze verbuchen können,rutscht im Vergleich zum Frühsommerauf knapp 25 Prozent ab. Gleichzeitig mussten sich 23 Prozentder Betriebe mit einer negativen Um-satzentwicklung abfinden. Der Saldofür die Umsatzlage behauptet sich da-mit nur knapp im positiven Bereich. DieUmsätze der Handwerker aus der Re-gion haben sich damit schwächer alsder Landesdurchschnitt entwickelt.Für die kommenden Monate sind dieHandwerker aus den fünf Landkreisendes Kammerbezirks etwas zuversicht-licher. Gut 36 Prozent der Betriebe rech-nen damit, Umsatzsteigerungen erzie-len zu können. Im Vergleich zum Vorjahresquartal hatsich damit der Anteil der Optimistenum 16,5 Punkte erhöht.

Von der elterlichen Landfleischerei indie Welt der Formel 1 – ein gewaltigerSprung. Gemacht hat ihn die 24-jährigeFleischermeisterin Saskia Beuter, dievon Feinkost-Käfer als Projektassisten-tin für das Catering in der Formel 1engagiert wurde.Und das nicht ohne Grund, kann diejunge Frau in ihrem Berufsleben dochschon auf viele Erfolge zurückblicken.Bereits ihre Berufsausbildung bestandsie mit Auszeichnung, nur zwei Jahrespäter hielt sie den Meisterbrief in derHand.

Ein klingender Name

Auf der Handwerkermesse in Münchenerzählte ihr eines Tages eine Kolleginvon ihrer Arbeit für Feinkost-Käfer. ImCatering erfahren und interessiert andem Unternehmen mit dem klingendenNamen, bewarb Beuter sich bei Käfer –mit Erfolg: 2005 begann sie ihr Prakti-kum in dem Münchner Feinkosthaus,das sie bis nach Bahrain bringen sollte,wo sie zum ersten Mal die Welt des For-mel-1-Sports mit seinen glanzvollenEmpfängen erlebte. Für sie sei das ein „Riesenerlebnis“ ge-wesen, sagt die junge Frau aus der 600-Seelen-Gemeinde Hart. Im Frühjahr2006 endete ihre Zeit bei Käfer – zumin-dest vorübergehend.

Ihr handwerkliches Können hat die junge Fleischermeisterin Saskia Beuter bis nach Bahrain gebracht

Catering für Michael Schumacher oder die weite Welt der Formel 1

Die Familie Beuters (v.l.n.r.): Vater Martin, Saskia, ihre Mutter Marianne und ihr Bruder Benjamin. Foto: pr

Denn zwei Wochen vor Ostern erhieltsie plötzlich einen Anruf mit demAngebot, als Projektassistentin für diegesamte Formel-1-Saison für Käfer zuarbeiten. Zwei Tage später trat sie denJob an.Ihre Aufgabe war anspruchsvoll: Da einGroßteil der Ware vom Stammhaus inMünchen auf den Rennplatz mitge-bracht wird, muss die Projektassistentinvor der Abfahrt kontrollieren, ob auch

nichts vergessen wurde. Vor Ort sorgt siedafür, dass in kürzester Zeit ein Zelt an-gemietet, aufgebaut und vollständigeingerichtet wird, um darin das Teammit über 100 Menschen (vom Mechani-ker über den Physiotherapeuten bis hinzum Formel-1-Piloten) optimal zu ver-köstigen. Leistungsdruck und Stresssind ständige Begleiter in diesem Jobund 20-Stunden-Arbeitstage nichts Un-gewöhnliches. Ihr Job führte Saskia

Beuter nach Imola, London, Monza,Barcelona und Monaco, wo sie vielenMenschen persönlich begegnete, dieandere sonst nur aus dem Fernsehenkennen: David Coulthard, MichaelSchumacher, selbst Prinz Albert vonMonaco hat sie getroffen.In ihrer Heimat erwartete sie der elterli-che Betrieb, der im Jahre 1989 von ihrenEltern, Fleischermeister Martin Beuterund dessen Ehefrau Marianne, imFriedhofweg 9 in Haigerloch-Hart ge-gründet wurde. Zum Fleischer-Fach-geschäft gehört auch ein eigenesSchlachthaus, das erst vor wenigen Mo-naten die EU-Zulassung erhalten hat,und seit acht Jahren eine Filiale im be-nachbarten Hirrlingen.

Tapezieren mal anders

Ihr Partyservice ist längst zu einemzweiten Standbein der LandfleischereiBeuter geworden. FleischermeisterMartin Beuter ist auch gelernter Kochund kümmert sich um die warmeKüche, Tochter Saskia ums kalte Buffet –und das nachweislich gekonnt, dennneben vielen anderen Preisen hat sieauch sechs Goldmedaillen bei der Süffaund drei weitere Goldmedaillen bei derIFFA für ihre Platten erhalten. Allein mitden Urkunden, scherzt sie, könnte sietapezieren.

Tolle Idee, klasse Spezialisierung odersogar die eigene Erfindung? Wer sich inden vergangenen fünf Jahren selbst-ständig gemacht oder einen Betriebübernommen hat, kann sich beim Wett-bewerb „Top-Gründer im Handwerk2008“ von handwerk magazin, der AdolfWürth GmbH & Co. KG und der SignalIduna Gruppe bewerben. Zu gewinnengibt es neun Preise im Gesamtwert von30.000 Euro. Bewertet werden Vorberei-

tung, Innovation beziehungsweise Spe-zialisierung, Marketing, wirtschaftlicherErfolg sowie die Absicherung des Unter-nehmens. Wer von der hochkarätig be-setzten Jury ausgewählt wird, bekommtGeld, das junge Betriebe für gewöhnlichgut brauchen können.Einsendeschluss ist der 31. Dezember2007. Den Bewerbungsbogen gibt esals Download unter www.handwerk-magazin.de.

Top-Gründer gesuchtWettbewerb von handwerk magazin ausgeschrieben

Damit der qualifizierte Einstieg in dasBerufsleben nicht aus finanziellenGründen scheitert, kann die Agentur fürArbeit Azubis in anerkannten Ausbil-dungsberufen mit der Berufsausbil-dungsbeihilfe, kurz BAB genannt,unterstützen. Geld gibt es allerdings nur, wenn diejungen Leute nicht bei den Eltern unter-gebracht sind. Auch Teilnehmer an be-rufsvorbereitenden Maßnahmen derBerufsberatung können die Beihilfe be-kommen. Schulische Ausbildungen, beispiels-weise die einjährige Berufsfachschule,die das erste Ausbildungsjahr ersetzt,fördert die Agentur für Arbeit dagegengrundsätzlich nicht.Auszubildende sind in aller Regel flexi-bel und mobil. Manche haben einenLehrvertrag bei einem auswärtigen Be-trieb unterschrieben. Wenn sie wegenzu großer Entfernung von zu Hausenicht bei den Eltern wohnen können,

Förderung für LehrlingeBerufsausbildungsbeihilfe beantragen

gibt es unter bestimmten Voraussetzun-gen BAB als Zuschuss. Diese Leistung erhalten auch Lehrlinge,die eigenständig wohnen und über 18Jahre alt oder verheiratet sind bezie-hungsweise verheiratet waren oderwenn sie mindestens ein Kind haben.Wer bei seinen Eltern wohnt, geht in je-dem Fall leer aus.Bei der BAB für betriebliche Ausbildungwird eigenes Einkommen angerechnet,ebenso das Einkommen von Ehegattenund Eltern, wenn es bestimmte Freibe-träge übersteigt. Die finanzielle Unterstützung gibt esfrühestens von Beginn des Monats an,in dem sie beantragt worden ist. Wer al-so jetzt noch einen Antrag stellt, kannBAB rückwirkend ab Anfang Oktoberbekommen.

Weiter Informationen gibt es unter www.arbeits-agentur.de > Bürgerinnen und Bürger > Ausbildung >Finanzielle Hilfen > Berufsausbildungsbeihilfe. Antrags-vordrucke erhält man bei der Agentur für Arbeit.

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REGIONALDeutsche Handwerks Zeitung

Baden-WürttembergFamilienunternehmertag: Wenn Haus, Hof und Familie vomUnternehmen abhängen. Seite 15

Ausg. 22 | 23.November 2007 | 59. Jahrgang HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN 13

THEMENQualität der Ausbildung378 Nachwuchskräfte beim PLW auf Kam-merebene qualifiziert. Seite 14

KonjunkturGewerke des gewerblichen Bedarfs habendie Nase vorn. Seite 14

HANDWERK IN ZAHLEN

Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen,Telefon 07121/2412-0,Telefax 07121/2412-400Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim EisertRedaktion:Alfred Bouß, Patricia Gebhart

Impressum

Entwicklung des Auftragseingangs im Vergleich zum Vorquartal

Handwerkskammerbezirk Reutlingen im 3. Quartal 2007

plus 25,42 %

minus 21,49 %

gleich 53,09 %

Quelle: HWK Reutlingen

Zehn junge Handwerkerinnen und Handwerker ausdem Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen

haben es geschafft: Sie sind in Bruchsal beim Leis-tungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Lan-desebene als erste Landessieger ausgezeichnet wor-den und haben sich damit für den Bundeswettbewerbqualifiziert, der in diesem Jahr im Kammerbezirk Ost-mecklenburg-Vorpommern ausgetragen wird.Insgesamt waren 27 Nachwuchskräfte aus dem Bezirkder Handwerkskammer Reutlingen erfolgreich: Nebenden zehn ersten Landessiegern haben es elf zum zwei-ten und sechs zum dritten Landessieger gebracht.Der Wettbewerb steht unter dem Motto „Profis leistenwas“; und geleistet haben die erfolgreichen Junghand-werker jetzt schon eine Menge: Um überhaupt teil-nehmen zu können, brauchen sie eine Gesellenprü-fung mit der Note 2,4 und besser – und übrigens eineher zartes Alter – Die Altersgrenze liegt in der Regelbei 23 Jahren. Wer diese Kriterien erfüllt, kann beimKammerwettbewerb starten. Die ersten Kammer-sieger wiederum qualifizieren sich für den Landes-wettbewerb.

Starke Konkurrenz

Um die Landesbesten in 87 Handwerksberufen zu er-mitteln, haben die Prüfungsausschüsse in den vergan-genen Wochen unzählige Arbeitsproben bewertet undGesellenstücke verglichen. 342 junge Handwerkerin-nen und Handwerker aus Baden-Württemberg habenam Wettbewerb teilgenommen, aus dem Bezirk derHandwerkskammer Reutlingen waren 13 Frauen und

31 Männer angetreten (siehe auch Artikel „Zeugnis fürdie Qualität der Ausbildung“).Ihre Siegerurkunden bekamen die Landessieger inBruchsal von Joachim Möhrle überreicht, Präsidentder Handwerkskammer Reutlingen und des Baden-Württembergischen Handwerkstages. Neben Möhrlegratulierte auch Staatssekretär Richard Drautz vombaden-württembergischen Wirtschaftsministeriumund der Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe,

Joachim Wohlfeil, den jungen Handwerkerinnen undHandwerkern. Zu Recht: Der Sieg ist nicht nur einetolle Leistung, sondern eröffnet über die Stiftung fürBegabtenförderung den jungen Handwerkerinnenund Handwerkern zusätzliche Unterstützungsmög-lichkeiten bei ihrer weiteren Karriere im Handwerk.Eine Feierstunde zu Ehren aller Kammer-, Landes-und Bundessieger veranstaltet die Handwerkskam-mer Reutlingen am 12. Dezember 2007 in Albstadt.

Lauter stolze Mienen: Die ersten Landessieger aus dem Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen mit PräsidentJoachim Möhrle (rechts) und Hauptgeschäftsführer Joachim Eisert (links).

Die besten Junghandwerker 27 Nachwuchskräfte überzeugen beimLeistungswettbewerb des Handwerks inBruchsal

Die Landessieger aus dem Kammerbezirk Reutlingen

Erste Landessieger

Buchbinderin Melanie Schießle aus Villingen-Schwennin-gen bei Helmut Raum Buchbindermeister aus Römerstein;

Bestattungsfachkraft Alexandra Vogt aus Grafenau beiFrank Friedrichson Bestattungen aus Horb;

Holzbildhauerin Tabea Meyhoefer aus Hohenfels bei Heim-schule Kloster Wald aus Wald;

Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Andy Schwab aus Al-pirsbach bei Manuel Schwab Fliesen-, Platten- + Mosaikle-gebetrieb aus Alpirsbach;

Maler und Lackierer Frank Bertsch aus Lichtenstein beiWolfram Ulrich Bertsch Maler- + Lackier-, Stuckateur- +Raumausstatterbetrieb aus Lichtenstein;

Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik MarcoNietmann aus Sonnenbühl bei REIFF Reifen und Autotech-nik GmbH aus Reutlingen;

Fahrzeuglackierer Nunzio Anello aus Reutlingen bei Auto-lackiererei Mader GmbH aus Reutlingen;

Sattler Simon Sauer aus Hohenstein bei Joachim und Drin-singer GmbH Sattlerei aus Hayingen;

Schilder- und Lichtreklameherstellerin Ilona Schulze ausReutlingen bei H.-H. Reiter-Werbung GmbH aus Tübingen;

Drechsler Pascal Wurster aus Pfullingen bei Drechslerei-Schreinerei Johannes Wurster aus Pfullingen.

Zweite Landessieger

Fleischer Martin Ott aus Reutlingen bei Paul-HermannWurz Metzgerei aus Metzingen;

Holzbildhauerin Adriana Leßmöllmann aus Frickingen beiHeimschule Kloster Wald aus Wald;

Kälteanlagenbauer Daniel Uhl aus Grosselfingen bei CTSClima Temperatur Systeme GmbH aus Hechingen;

Zahntechniker Thorsten Reiber aus Reutlingen bei Dental-Technik Haselberger GmbH aus Reutlingen;

Steinmetz und Steinbildhauerin Karin Buchmeyer aus Wu-töschingen bei Christoph Stauß Steinmetz- und Steinbild-hauerbetrieb aus Mengen;

Beton- und Stahlbetonbauer Matthias Wilhelm aus Aichtalbei Gottlob Brodbeck GmbH & Co. KG Maurer- + Beton-baubetrieb aus Metzingen;

Systemelektroniker Matthias Waldmann aus Rottenburgbei Eberhard-Karls-Universität Zentrale Verwaltung aus Tü-bingen;

Metallbauer Manuel Tausch aus Kirchentellinsfurt bei Jo-chen Straßer Metallbau aus Tübingen;

Stuckateur Stephan Haug aus Mössingen bei WernerStraub Stuckateurbetrieb aus Mössingen;

Wärme-, Kälte-, und Schallschutzisolierer Norbert Engelaus Bingen bei Brükner Isolierungen GmbH & Co. KG ausBingen;

Orthopädieschuhmacher Christian Lutz aus Gammertin-gen bei Gottlob Schneider GmbH aus Reutlingen.

Dritte Landessieger

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker Christian Weiss-bach aus Metzingen bei Stephan Salzer Karosserie- + La-ckierbetrieb aus Metzingen;

Damenschneiderin Dorothea Bussmann aus Herdwangenbei Heimschule Kloster Wald aus Wald;

Schornsteinfeger Florian Karl Friedrich Bosch aus Winter-lingen bei Werner Bosch Bezirksschornsteinfegermeisteraus Winterlingen;

Zimmerer Markus Blocher aus Loßburg bei Dietmar VogtZimmerer- + Dachdeckerbetrieb aus Loßburg;

Metallbauer Timo Gottfried Winter aus Schopfloch beiFriedrich Kilgus Metallbau aus Glatten;

Kosmetikerin Miriam Hahn aus Wildberg bei Erika KestelKosmetiksalon aus Baiersbronn.

Die diesjährige Mitgliederversammlungdes Versorgungswerks der im Bezirkder Handwerkskammer Reutlingen zu-sammengeschlossenen Innungen – Ver-sorgungswerk Reutlingen – findet amDonnerstag, dem 6. Dezember 2007,um 17.00 Uhr im Raum 1.21 der Hand-werkskammer Reutlingen, Hinden-burgstr. 58, 72762 Reutlingen statt.

Die Tagesordnung

1. Geschäftsbericht 20062. Rechnungsabschluss 20063. Prüfbericht 20064. Änderung der Satzung5. Wahl des Vorstandes6. Verabschiedung des geschäfts-

führenden Vorsitzenden7. VerschiedenesDie Mitglieder des Versorgungswerkessowie alle interessierten Handwerkersind entsprechend § 7 Abs. 1 der Sat-zung des Versorgungswerks Reutlingenmit dieser Bekanntmachung ordnungs-gemäß eingeladen.Joachim Möhrle Roland Haaß1. Vorsitzender geschäftsführender

Vorsitzender

Einladung

Vor genau zwei Jahren wurde das bio-metrische Foto samt Chip auf denReisepässen eingeführt. Wer seit dem1. November 2007 einen neuen Reise-pass möchte, muss beide Zeigefingerauf einen Scanner legen.

Änderungen auf einen Blick

Die Fingerabdrücke werden zur Spei-cherung in einem Chip im Reisepass er-fasst. In der Regel werden von beidenZeigefingern jeweils drei Abdrücke ab-genommen – der jeweils beste wird aufeinen Chip im Deckel des Reisepassesgespeichert. Die Abnahme und Spei-cherung der Fingerabdrücke geschiehtdurch Auflegen der beiden Zeigefingerauf ein Fingerabdrucklesegerät. Die Ab-nahme der Fingerabdrücke gibt es nichtfür vorläufige Reisepässe oder Kinder-reisepässe. Für Kinder bis sechs Jahrewerden keine Fingerabdrücke im E-Passgespeichert.Der Kinderreisepass als Dokument oh-ne biometrische Daten ist für sechs Jah-re gültig und wird höchstens bis zumzwölften Lebensjahr ausgestellt.Eine bundesweite Datenbank der bio-metrischen Daten wird nicht errichtet.Die gespeicherten Fingerabdrücke wer-den nach Aushändigung des Passesautomatisch gelöscht.Mit dieser Änderung des Passgesetzeswurde auch das Personalausweisgesetzangepasst. Somit kann ein Personalaus-weis auch unter 16 Jahren ausgestelltwerden.

Reisepass mitFingerabdruckNeues Passgesetz in Kraft

Wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Facharbeiter!

Die Handwerkskammer Reutlingenweist darauf hin, dass die meisten Frei-stellungsbescheinigungen bei der Bau-abzugsteuer zum 31. Dezember 2007auslaufen.Die Freistellungsbescheinigung nach§ 48 b Einkommensteuergesetz dientder Vermeidung der Bauabzugsteuer.Die Bescheinigung hat zugleich einewichtige Funktion bei der Umsatzsteu-er, da sie zum Nachweis der Eigenschaftals „Bauleistender“ bei der Umkehr derSteuerschuldnerschaft (§ 13 b Umsatz-steuergesetz) benötigt wird.Die überwiegende Mehrzahl der derzeitgültigen Freistellungsbescheinigungenhat eine Geltungsdauer bis Ende 2007.Dementsprechend benötigt eine Viel-zahl der Betriebe zum 1. Januar 2008 ei-ne neue Freistellungsbescheinigung.Nach den in der Vergangenheit gemach-ten Erfahrungen ist damit zu rechnen,dass es bei den Finanzämtern zu einemAntragsstau kommt und nicht alleAnträge rechtzeitig bearbeitet werdenkönnen, wenn die Freistellungsbe-scheinigungen erst kurz vor Jahresendebeantragt werden. Folgebescheinigun-gen sollten daher rechtzeitig beantragtwerden.

BauabzugsteuerFreistellungsbescheinigungen

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Deutsche Handwerks ZeitungDeutsche Handwerks Zeitung

Ausg. 22 | 23.November 2007 | 59. JahrgangHANDWERKSKAMMER REUTLINGEN14

Zeugnis für die Qualität der Ausbildung

In diesem Jahr haben 378 junge Hand-werkerinnen und Handwerker aus

den Landkreisen Freudenstadt, Reut-lingen, Sigmaringen, Tübingen undZollernalb die Teilnahmevoraussetzun-gen für den Praktischen Leistungswett-bewerb der Handwerksjugend erfüllt.Das sind deutlich mehr als noch im Vor-jahr: 2006 qualifizierten sich 245 Nach-wuchskräfte.Die Sieger nahmen am Landeswettbe-werb in Bruchsal teil; im November tre-ten die Landessieger schließlich beimBundeswettbewerb in Rostock an (sieheauch Artikel „Die besten Junghandwer-ker im ganzen Land“).

Ein Drittel sind Frauen

In den vergangen Wochen hatten sichdie Besten unter den guten Junghand-werkerinnen und Junghandwerkernnochmals einer kritischen Bewertunggestellt. Erfreulich ist, dass in diesemJahr ein Drittel der 94 Kammersiegerjunge Frauen sind (32 Siegerinnen), diesich jedoch nicht nur in den sogenann-ten typischen Frauenberufen zur Elitezählen dürfen.Als erste Kammersieger/-innen konn-ten sich insgesamt 13 Frauen und31 Männer für die Ausscheidung aufLandesebene qualifizieren. Damit zeugtauch das diesjährige Ergebnis des Leis-tungswettbewerbs der Handwerkskam-mer Reutlingen von der hohen Leis-tungsbereitschaft und der Qualität derBerufsausbildung im regionalen Hand-werk.

Reutlingen stark vertreten

Außer den 44 ersten Kammersiegerin-nen und -siegern konnten sich aus denKreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sig-maringen, Tübingen und Zollernalbweitere 28 junge Gesellinnen und Ge-sellen als zweite Kammersieger in ihremBeruf qualifizieren; 22 weitere wurdendritte Kammersieger.In diesem Jahr kommen die meistenKammersiegerinnen und -sieger ausdem Landkreis Reutlingen: 29 jungeFrauen und Männer konnten hier aus-gezeichnet werden. Aus dem LandkreisSigmaringen kommen 26 und aus Freu-denstadt neun 9, im Zollernalbkreissind es zwölf Kammersiegerinnen und -sieger und aus dem Landkreis Tübingenkommen 18 Kammersiegerinnen und -sieger.Kammersieger im Maler- und Lackie-rerhandwerk Frank Bertsch aus Lich-tenstein, der bei Wolfram Ulrich Bertschgelernt hat, hat sich schon für die Meis-terschule in Reutlingen angemeldet.

Erste Kammersieger:

Karosserie- und Fahrzeugbaumechani-ker/-in Christian Weissbach aus Met-zingen bei Stephan Salzer Karosserie-und Lackierbetrieb aus Metzingen. Bäckerin Regina Schmautz aus Hohen-tengen bei R. Zink Bäckerei GmbH ausHohentengen. Maurer Kai Karrer aus Tübingen beiFritz Müller Bauunternehmung GmbH& Co. KG aus Tübingen. Buchbinderin Melanie Schießle ausVillingen-Schwenningen bei HelmutRaum Buchbindermeister aus Römer-stein. Modellbauer Jens Nassal aus Aschaffen-burg bei HFM Modell- und FormenbauGmbH aus Ostrach. Fleischer – Metzger Martin Ott ausReutlingen bei Paul-Hermann WurzMetzgerei aus Metzingen. Bestattungsfachkraft Alexandra Vogtaus Horb bei Frank Friedrichson Bestat-tungen aus Horb. Damenschneiderin Dorothea Buss-mann aus Herdwangen bei HeimschuleKloster Wald aus Wald. Holzbildhauerin Tabea Meyhoefer ausHohenfels bei Heimschule Kloster Waldaus Wald. Feinwerkmechaniker Simon Widmannaus Berg bei Max-Planck-Institut fürbiologische Kybernetik aus Tübingen. Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/-inAndy Schwab aus Alpirsbach bei Ma-nuel Schwab Fliesen-, Platten- und Mo-saiklegerbetrieb aus Alpirsbach.

378 Nachwuchskräfte für den Praktischen Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks auf Kammerebene qualifiziert

Glaser Reinhard Binder aus Bisingen beiHerbert Mayer Glaserei aus Bisingen. Konditorin Judith Pfaff aus Winterlin-gen bei Karl-Heinz Sauter Bäckerei ausWinterlingen. Maler und Lackierer Frank Bertsch ausLichtenstein bei Wolfram Ulrich BertschMaler- und Lackier-, Stuckateur- undRaumausstatterbetrieb aus Lichten-stein. Kälteanlagenbauer Daniel Uhl ausGrosselfingen bei CTS Clima Tempera-tur Systeme GmbH aus Hechingen. Zahntechniker/-in Thorsten Reiber ausReutlingen bei Dental-Technik Hasel-berger GmbH aus Reutlingen. Friseurin Corinna Blatter aus Bad Saul-gau bei Dieter Bellgardt Friseursalonaus Bad Saulgau. Schornsteinfeger Florian Karl FriedrichBosch aus Winterlingen bei WernerBosch Bezirksschornsteinfegermeisteraus Winterlingen. Zimmerer Markus Blocher aus Loßburgbei Dietmar Vogt Zimmerer- und Dach-deckerbetrieb aus Loßburg. Steinmetz und Steinbildhauerin KarinBuchmeyer aus Wutöschingen beiChristoph Stauß Steinmetz- und Stein-bildhauerbetrieb aus Mengen. Beton- und Stahlbetonbauer MatthiasWilhelm aus Aichtal bei Gottlob Brod-beck GmbH & Co. KG Maurer- und Be-tonbaubetrieb aus Metzingen. Mechaniker für Land- und Baumaschi-nentechnik Michael Götz aus Messstet-ten bei Werner Hipp Kfz-Techniker-Be-trieb aus Sauldorf. Sattler Michael Bader aus Reutlingenbei Autosattlerei Möhn GmbH aus Det-tingen. Metallbauer Timo Gottfried Winter ausSchopfloch bei Friedrich Kilgus Metall-bau aus Glatten. Kraftfahrzeugmechatroniker ManuelBurger aus Trochtelfingen bei DaimlerAG NDL Reutlingen und Tübingen ausPfullingen. Tischler – Schreiner Lukas Schwenk ausLichtenstein bei Schwörer Haus KG Fer-tighausbau aus Hohenstein. Straßenbauer Benjamin Weber aus Alb-stadt bei Weber Pflasterbau GmbH ausAlbstadt. Anlagenmechaniker für Sanitär-, Hei-zungs- und Klimatechnik Joel Wörneraus Betzweiler-Wälde bei Albert Gaiserund Sohn Installateur- und Heizungs-baubetrieb aus Dornstetten. Elektroniker Andreas Leitenberger ausHorb bei Walter Leitenberger Elektro-technik aus Horb. Systemelektroniker Matthias Wald-mann aus Rottenburg bei Eberhard-Karls-Universität Zentrale Verwaltungaus Tübingen. Mechaniker für Reifen- und Vulkanisa-tionstechnik Marco Nietmann aus Son-nenbühl bei REIFF Reifen und Auto-technik GmbH aus Reutlingen. Kosmetikerin Miriam Hahn aus Wild-berg bei Erika Kestel Kosmetiksalon ausBaiersbronn. Fachverkäuferin im Nahrungsmittel-handwerk, Schwerpunkt: Bäckerei, Na-dine Fuseler aus Neckartenzlingen beiGroßbäckerei Keim GmbH Mittelstadtaus Reutlingen. Metallbauer Manuel Tausch aus Kirch-entellinsfurt bei Jochen Straßer Metall-bau aus Tübingen. Fahrzeuglackierer Nunzio Anello ausReutlingen bei Autolackiererei MaderGmbH aus Reutlingen. Bürokaufmann/Bürokauffrau JasminKowalewski aus Neckartailfingen beiKimmerle Objekt-Ausbau GmbH ausReutlingen. Fachverkäuferin im Nahrungsmittel-handwerk, Schwerpunkt: FleischereiMichaela Kruber aus Herdwangen beiEdeka Südwest Filialvertrieb GmbH ausBlumberg. Fotograf Raphael Kohler aus Balingenbei Klaus Koelle Fotografenbetrieb ausBalingen. Sattler Simon Sauer aus Hohenstein beiJoachim und Drinsinger GmbH Sattlereiaus Hayingen. Schilder- und LichtreklameherstellerinIlona Schulze aus Reutlingen bei H.-J.Reiter-Werbung GmbH aus Tübingen. Steinmetz und Steinbildhauer ThorstenWidmann aus Kirchentellinsfurt beiKrauss Gesellschaft für Grabmale und

Natursteinarbeiten GmbH aus Tübin-gen. Stuckateur Stephan Haug aus Mössin-gen bei Werner Straub Stuckateurbe-trieb aus Mössingen. Wärme-, Kälte-, und Schallschutzisolie-rer Norbert Engel aus Bingen bei Brük-ner Isolierungen GmbH & Co. KG ausBingen. Drechsler Pascal Wurster aus Pfullingenbei Drechslerei-Schreinerei JohannesWurster aus Pfullingen.

Zweite Kammersieger

Stuckateur Wlodzimierz Kaczmarek ausReutlingen bei Allramseder GmbH Ma-ler- und Lackier- und Stuckateurbetriebaus Lichtenstein. Fahrzeuglackierer Riccardo Petrolo ausGomaringen bei Autohaus HeuselGmbH aus Reutlingen. Elektroniker Tobias Frick aus Lichten-stein bei Eggs Elektroanlagen GmbHaus Pliezhausen. Karosserie- und Fahrzeugbaumechani-ker Christian Kaspar aus Hirrlingen beiKarosserie-Baur GmbH Karosserie- undFahrzeuglackierbetrieb aus Rottenburg. Bürokaufmann/Bürokauffrau Anja

Friesenbichler aus Bodelshausen beiStadtwerke Hechingen aus Hechingen. Damenschneiderin Marlene Gauger ausMünchen bei Heimschule Kloster Waldaus Wald. Holzbildhauerin Adriana Leßmöllmannaus Frickingen bei Heimschule KlosterWald aus Wald. Feinwerkmechaniker Maximilian Voigtaus Rottenburg bei GSN Maschinen-Anlagen-Service GmbH Hailfingen ausRottenburg. Modellbauerin Denise Bauknecht ausOstrach bei HFM Modell- und Formen-bau GmbH aus Ostrach. Zahntechnikerin Claudia Reusch ausMetzingen bei Thomas Müller Zahn-technikerbetrieb aus Dettingen. Tischler – Schreiner Christof Pfleidereraus Reutlingen bei Holz & Haus Schrei-nerei GmbH Würtingen aus St. Johann. Fleischerin Eva-Maria Kaminski ausDornstetten bei Metzgerei GieringGmbH & Co. KG aus Dornstetten. Bäcker Simon Monshausen aus Metzin-gen bei Bäckerei Winter GmbH Neu-hausen aus Metzingen. Malerin und Lackiererin Annette Barba-ra Graf aus Engstingen bei Sven Rau-scher Maler- und Lackier-, Stuckateur-betrieb aus Hohenstein. Straßenbauer Florian Eichberger ausWinterlingen bei Friedrich StingelGmbH Tief- und Straßenbau, Transpor-te aus Schwenningen. Fotografin Ann-Kathrin Schmieder ausHechingen bei Foto-Keidel Martin Kei-del aus Hechingen. Metallbauer Dierk Bronner aus Horb beiErnst Pfeffer GmbH Metallbau aus Eu-tingen. Friseurin Sabina Diebold aus Albstadtbei Roberto Laraia Friseurbetriebe inTübingen und Reutlingen aus Tübin-gen. Mechaniker für Land- und Baumaschi-nentechnik Philipp Niederstraßer ausGomadingen bei Gebrüder LorchGmbH & Co. Landmaschinenmechani-ker- und Kfz-Techniker-Betrieb ausTrochtelfingen. Kraftfahrzeugmechatroniker BenjaminBlatter aus Hettingen bei Ernst LorchKG Kfz-Techniker-Betrieb aus Albstadt. Zimmerer/-in Axel Walker aus Reutlin-gen bei Schenk Holzbau GmbH ausMössingen-Öschingen.

Metallbauer Domenik Bendler aus Ill-mensee bei Peter Klink Kunstschlosseraus Pfullendorf. Maurer Michael Triem aus Ammerbuchbei Rentschler Baugeschäft GmbH ausAmmerbuch. Anlagenmechaniker für Sanitär-, Hei-zungs- und Klimatechnik Florian Schä-fer aus Gomaringen bei Dentler GmbHInstallateur- und Heizungsbaubetriebaus Gomaringen. Fachverkäuferin im Nahrungsmittel-handwerk, Schwerpunkt: BäckereiVanessa Klüber aus Stetten a. k. M. beiBackhaus Mahl GmbH & Co. KG ausStetten a. k. M. Fachverkäuferin im Nahrungsmittel-handwerk, Schwerpunkt: FleischereiJennifer Baumbach aus Grosselfingenbei Edeka Südwest Filialvertrieb GmbHaus Blumberg. Wärme-, Kälte-, und Schallschutzisolie-rer Johannes Rünger aus Eningen beiPretzl Isoliertechnik Wolfgang Pretzl ausSonnenbühl. Buchbinderin Christine Reutter aus Tü-bingen bei Wenke Kunst Buchbindereiaus Tübingen.

Dritte Kammersieger

Kraftfahrzeugmechatroniker AlexanderOtt aus Sigmaringendorf bei AutohausJosef Zimmermann GmbH & Co. KG ausSigmaringen. Fachverkäuferin im Nahrungsmittel-handwerk, Schwerpunkt: Bäckerei, Sa-bine Freuer aus Stetten a. k. M. bei Raf-faele Ostion Bäckerei und Konditoreiaus Schwenningen. Damenschneiderin Stefanie Boss ausSigmaringen bei Heimschule KlosterWald aus Wald. Holzbildhauerin Hanna Herr aus Über-lingen bei Heimschule Kloster Wald ausWald. Bäckerin Uschi Kuhn aus Metzingen beiBäckerei Winter GmbH Neuhausen ausMetzingen. Friseurin Martina Frenz aus Wald beiAnja Brucker Friseursalon aus Pfullen-dorf. Zimmerer Daniel Dieringer aus Ran-gendingen bei Dieringer HolzbauGmbH Zimmererbetrieb aus Rangen-dingen. Straßenbauer Torsten Herrmann ausReutlingen bei Walter Egeler GmbH &Co. KG Straßenbau aus Reutlingen. Feinwerkmechaniker Johannes Gregeraus Riederich bei Sauter FeinmechanikGmbH aus Metzingen. Tischler – Schreiner Christian Guneschaus Münsingen bei Steffen Mohl Schrei-nerei aus Münsingen. Maurer/-in Manuel Wetzel aus BadSaulgau bei Georg Reisch GmbH & Co.KG Bauunternehmung aus Bad Saulgau. Fahrzeuglackierer Patrick Dürr ausDußlingen bei Dieter Dürr Maler- undLackierbetrieb aus Gomaringen. Zimmerer Christian Zehnder aus Alb-stadt bei Zehnder Zimmerei GmbH &Co. KG aus Albstadt. Zahntechnikerin Irena Zeiher aus Pful-lingen bei Wolfgang Klittich GmbHZahntechnikerbetrieb aus Tübingen. Tischler – Schreiner Michael Schwarzaus Pfullingen bei Traugott Hummel e.K. Inh. Alexander Hummel Schreinereiaus Eningen. Feinwerkmechaniker Eugen Dukart ausKrauchenwies bei VEMA Werkzeug- undFormenbau GmbH aus Krauchenwies. Bürokauffrau Simone Alber aus Leiber-tingen bei Fliesen-Schwarz GmbHRohrdorf aus Messkirch. Elektroniker Marcel Kittel aus Ammer-buch bei Matthias Dessecker Elektro-technikerbetrieb aus Ammerbuch. Fachverkäuferin im Nahrungsmittel-handwerk, Schwerpunkt: FleischereiRoswitha Steinhart aus Gammertingenbei Metzgerei Steinhart GmbH ausGammertingen. Maler und Lackierer Daniel Blum ausBingen bei Horst Blum und Klaus BlumGbR Maler- und Lackierbetrieb ausBingen. Metallbauer Thomas Daniel Schneideraus Mengen bei Schlosserei MetallbauBeil GmbH aus Messkirch. Stuckateur Benjamin Wilpert aus Tü-bingen bei Ulrich Maier Stuckateur-und Malerbetrieb aus Tübingen.

In der nächsten Ausgabe der DHZ wer-den Sie einen Wandplaner für das Jahr2008 finden. Aufgeführt sind sämtlicheFeiertage, die Schulferien in Baden-Württemberg sowie der Termin für dieHandwerkerferien 2008.

Wandplaner 2008

Gewerke des gewerblichenBedarfs haben die Nase vorn

Wie in der vergangenen Ausgabe derDHZ berichtet, befindet sich die Kon-junktur im Bezirk der Handwerkskam-mer Reutlingen im Abwärtstrend. Hiernun noch einige Hintergrundinforma-tionen zum Konjunkturbericht. So ha-ben die Betriebe im Kammerbezirk ihreMitarbeiterzahlen in den vergangenenWochen per saldo kräftig aufgestockt.Fast 18 Prozent der Handwerksbetriebehaben neue Arbeitskräfte eingestellt.Lediglich 6,5 Prozent sind mit wenigerArbeitskräften ausgekommen und ha-ben Stellen abgebaut. Im Saldo bleibt esbei einem deutlichen Plus.Der Beschäftigungsaufbau wird sich imkommenden Quartal aber voraussicht-lich nicht fortsetzen. Nur noch 5,5 Pro-zent der Betriebe planen eine Personal-aufstockung. Gleichzeitig wird jederzehnte Handwerksbetrieb (10,5 Pro-zent) Stellen streichen müssen. Im Vor-jahr zeigten die Betriebe per saldo einehöhere Einstellungsbereitschaft.Zu den Investitionen gibt es zu vermel-den, dass gut die Hälfte (51,2 Prozent)der Handwerksbetriebe aus der Regionin den vergangenen Monaten in neueMaschinen und Werkzeuge investierthat. Davon sind rund 80 Prozent mit hö-heren oder zumindest konstanten In-vestitionsvolumen durchgeführt wor-den. Vor einem Jahr lag der Anteil derUnternehmen, die überhaupt Investi-tionen durchgeführt haben, bei ledig-lich 46 Prozent.Die Betriebe wollen in den kommendenMonaten erst einmal eine Investitions-pause einlegen. Lediglich 46 Prozentder Handwerksbetriebe planen weitereInvestitionsvorhaben. Trotzdem sinddas noch rund zehn Prozentpunktemehr als vor einem Jahr. Gemessen ander künftigen Investitionsbereitschaft

Beschäftigungsaufbau setzt sich voraussichtlich nicht fort

liegen die Betriebe aus dem Kammerbe-zirk aber deutlich unter dem Landes-durchschnitt.

Die Gewerke im Einzelnen

Von den untersuchten Handwerksgrup-pen aus dem Bezirk der Handwerks-kammer Reutlingen ist die aktuelle Kon-junkturlage bei den Handwerkern desgewerblichen Bedarfs zurzeit am bes-ten. Zwar konnte der entsprechendeKonjunkturindikator seinen überaushohen Stand vom Vorjahr nicht ganzhalten. Doch die sehr optimistischenErwartungen im gewerblichen Bedarfdeuten auf eine Fortsetzung der gutenHandwerkskonjunktur zum Jahresendehin.Die übrigen Handwerksbereiche teilensich in drei Gruppen auf. Auf der einenSeite stehen die Betriebe des Bauhaupt-und Ausbaugewerbes, die einen herbenEinbruch des Konjunkturindikatorshinnehmen mussten. Im Bauhauptge-werbe rutscht der Index nach dem Endeder Sonderkonjunktur am Bau sogar tiefins Minus. Das Kfz- und das Nahrungs-mittelhandwerk, die sich einem mehroder minder starken Verlust ihres Kon-junkturindikators gegenüber sehen, bil-den die zweite Gruppe. In diesen beidenHandwerksgruppen gilt: Das Geschäfts-klima war im vergangenen Jahr besserals das aktuelle.Immerhin verzeichnen Dienstleis-tungs- und Gesundheitshandwerk ei-nen minimalen Anstieg ihres Konjunk-turindikators. Allerdings speist sich derFortschritt bei den Dienstleistungsbe-rufen einzig aus ihrem Optimismus, diekünftige Geschäftsentwicklung betref-fend. Im Moment laufen hier die Ge-schäfte schlechter als im Herbst 2006.

Im Februar 2008 startet an der Bil-dungsakademie der Handwerkskam-mer Reutlingen zum dritten Mal einStudiengang, der es Handwerkern er-möglicht, auch ohne Abitur an einerHochschule zu studieren. Ein Informa-tionsabend am 28. November 2007 inder Bildungsakademie Reutlingen ver-sorgt Interessenten mit allen wichtigenInformationen rund um das berufsbe-gleitende Studium, das in 36 Monatenzum akademischen Titel des Bachelorof Business Administration führt.Der Studiengang in Kooperation mit derstaatlich anerkannten privaten Stein-beis-Hochschule-Berlin (SHB), einemTochterunternehmen der StuttgarterSteinbeis-Stiftung, wird an der Bil-dungsakademie Reutlingen seit 2005angeboten, seither starteten dort zweiKurse. Sie stehen Absolventen derWeiterbildung zum Betriebswirt (HWK)offen, unter bestimmten Voraussetzun-gen können auch Teilnehmer ohne dieWeiterbildung zugelassen werden.Die Teilnehmer besuchen zirka allesechs bis acht Wochen freitags und

samstags Seminare. Darüber hinausstehen eine Auslandsstudienreise undals wichtigster Punkt die Abwicklung ei-nes Projektes im beruflichen Umfelddes Studenten auf dem Programm. Die-ses Projekt wird dann in der sogenann-ten Bachelor-Thesis dokumentiert undist auch Thema der mündlichen Ab-schlussprüfung. Dieser Tage haben Studenten des erstenReutlinger Kurses erfolgreich ihre Ab-schlussprüfung absolviert, aus dem Be-zirk der Handwerkskammer Reutlingenhaben sich Monika Schiller und GunterDangel (beide aus Münsingen-Butten-hausen) und Bernd Brombach (Rosen-feld) den Titel des Bachelor of BusinessAdministration erworben. Ihre Urkun-den erhalten die frischgebackenen Aka-demiker auf einer großen Abschluss-feier im Februar in Berlin. Der nächsteStudiengang beginnt in Reutlingen am29. Februar 2008. Anmeldung zum In-formationsabend unter Tel. 07121/2412-324, weitere Informationen auchunter www.steinbeis-academy.de undunter www.gewerbeakademie-rt.de.

Zum Bachelor auch ohne Abitur – Infoabend Ende November

Hochschulstudium fürHandwerker startet

Die Innungskrankenkasse Baden-Würt-temberg und Hessen (IKK) hat im Ge-schäftsjahr 2006 einen Überschuss von7,5 Millionen Euro erzielt. Der seit 2004geltende Beitragssatz kann damit un-verändert bei 13,6 Prozent stabil gehal-ten werden. Den im vergangenen Jahrweiter gestiegenen Ausgaben in den Be-reichen ärztliche Behandlung (+3,7 Pro-zent) und Krankenhausbehandlung(+3,6 Prozent) standen deutliche Koste-neinsparungen zum Beispiel beimKrankengeld (–7,3 Prozent) gegenüber.Auch die positive wirtschaftliche Ent-

Stabiler Beitragssatz und steigende Mitgliederzahlen

IKK ist gut aufgestellt

wicklung im Handwerk, verbunden mitleicht gestiegenen Beitragseinnahmen,und ein effektives Kostenmanagementder IKK haben zu dem positiven Saldogeführt. Genauso erfreulich wie die Fi-nanzentwicklung verlief die Entwick-lung der Mitgliederzahlen. Allein im 1.Halbjahr 2007 konnte die IKK 17.000neue Mitglieder gewinnen. In den näch-sten Tagen wird der Spezialversichererfür Handwerk und Mittelstand das500.000. Mitglied begrüßen können undzählt damit zu den Top 25 der deut-schen Krankenkassen.

Page 39: DHZ 2007

REGIONALDeutsche Handwerks Zeitung

Baden-Württemberg????????? ???????????? ?????????? Seite ??

Elektrotechniker

Champions League der Jungen

Abgeltungssteuer

Ratgeber klärt auf

Ausg. 23 | 7.Dezember 2007 | 59. Jahrgang HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN 9

THEMEN

Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen,Telefon 07121/2412-0,Telefax 07121/2412-400Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim EisertRedaktion:Alfred Bouß, Patricia Gebhart

Impressum

HANDWERK IN ZAHLEN

Forschung und EntwicklungPreisverleihung

bei der Sparkas-

se Reutlingen:

Innovation ist die

Umwandlung von

Wissen in Geld . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Ronny BretschneiderDie Gesellen von damals – die Meister

von heute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Mit Meistergarantie75 Jahre Parkettgeschäft Hermann . . . 10

Erwartungen für das 4. Quartal 2007

Geschäftsentwicklung im Kammerbezirk Reutlingen

20,09 % minus plus

gleich

25,78 %

54,13 %

Quelle: HWK ReutlingenBrüssel ist gar nicht so weit weg. Auf der Meisterfeierder Handwerkskammer Reutlingen war Brüssel sogarganz nah – so nah wie selten. Denn mit Dr. Petra Erlerwar „die deutsche Fachfrau in Europafragen“, wieHandwerkskammerpräsident Joachim Möhrle sagte,in die Reutlinger Friedrich-List-Halle gekommen.Als Kabinettschefin im Kabinett von EU-KommissarGünter Verheugen gestaltet Erler Europapolitik we-sentlich mit – ihre wichtigste Botschaft an die jungenMeisterinnen und Meister: „Wir wollen euch das Le-ben so einfach wie möglich machen.“Das erklärte Ziel der EU sei es, an der „Weltspitze“ derökonomischen Mächte mitzuspielen. Dazu müsseman konsequent auf die eigenen Stärken setzen wiezum Beispiel den großen Binnenmarkt. „Aber unsereigentliches Pfund, das sind Sie: unsere Handwerker,unser Mittelstand.“

Förderung

Der Mittelstand in Europa zähle 23 Millionen Unter-nehmen, neun von zehn Arbeitsplätzen seien in klei-nen und mittleren Unternehmen (KMU) zu finden, woauch die Produkte von morgen entstünden. „Die För-derung von KMU steht bei uns hoch oben auf derAgenda“, sagte Erler, räumte aber auch ein, dass in derVergangenheit allzu oft eine Politik betrieben wordensei, die ihre Versprechen nicht eingelöst habe.Das solle sich ändern. „Im nächsten Halbjahr werdenwir noch ein Paket zur Förderung von kleinen undmittleren Unternehmen vorlegen“, versprach Erler;ein Paket, das die kleinen und mittleren Unternehmenvon Bürokratie entlasten – so soll die administrativeKostenbelastung von Unternehmen bis 2012 um25 Prozent gesenkt werden –, ihnen die Nutzung vonöffentlichen Aufträgen und den Zugang zu Finanzmit-teln erleichtern soll. Ein weiteres wichtiges Thema seidie weitere Reduzierung der Mehrwertsteuersätze fürDienstleistungen des Mittelstands, sagte Erler.Bereits in der Mache ist das Projekt, Unternehmens-gründungen innerhalb von sieben Tagen zu ermög-

Festrede der EU-Spitzenbeamtin Petra Erler auf der Meisterfeier

Den Menschen eine Chanceauf Zukunft geben

lichen und Gründungswilligen zentrale Anlaufstellenanzubieten – ein wichtiger Schritt auf diesem Weg istübrigens das Starter Center der HandwerkskammerReutlingen, das Existenzgründer berät und die nöti-gen Formalitäten in einem Aufwasch erledigt. Zudemwolle man das alte Recht entrümpeln, die Einstellungdes ersten Mitarbeiters erleichtern, Unternehmens-übertragungen vereinfachen und über eine früh ein-setzende „Erziehung zum Unternehmertum“ dafürsorgen, dass es auch Nachfolger für die zu übergeben-den Unternehmen gibt.Eine stattliche Liste also, die sich die EU vorgenom-

men hat. Offensichtlich wähnt sich die EU auf einemguten Weg, denn man werde in Kürze eine positiveZwischenbilanz der „Partnerschaft für Wachstum undBeschäftigung“ ziehen, verriet Erler.Aber: Zur Umsetzung all der Pläne brauche man dieMitgliedstaaten, die wieder mehr auf nationaler Ebe-ne regeln sollen. „Auf EU-Ebene dauert es vier Jahre,bis ein Fehler behoben werden kann. So viel Zeit ha-ben wir nicht, wenn es um Arbeitsplätze geht.“ Hinterder Lissabon-Strategie stehe schließlich das erklärteZiel, so Erler, den Menschen eine Chance auf Zukunftzu geben.

Petra Erler: „Ziel ist es, an der Weltspitze der ökonomischen Mächte mitzuspielen.“

Joachim Möhrle, Präsident der HandwerkskammerReutlingen, beglückwünschte vor rund 900 gelade-

nen Gästen – darunter Festrednerin Dr. Petra Erler,Kabinettschefin im Kabinett von EU-VizepräsidentGünter Verheugen – in der Reutlinger Friedrich-List-Halle 276 frischgebackene Handwerksmeisterinnenund -meister.Waren es im vergangenen Jahr noch insgesamt 266neue Meisterinnen und Meister, konnte Möhrle beider diesjährigen Meisterfeier 44 Frauen und 232 Män-ner zur bestandenen Meisterprüfung gratulieren.Möhrle: „Nach all den Jahren rückläufiger Meisterzah-len würde ich mich sehr freuen, wenn sich dieser Auf-wärtstrend fortsetzen würde.“ Was ihn besondersfreue, sei die Tatsache, dass die Meisterprüfung auchweiterhin in den Berufen gemacht werde, in denen ernach der neuen Handwerksordnung gar nicht mehrgefordert werde. Hier könnten zum Teil deutliche Steigerungsraten vor-gewiesen werden. Erfreulich sei außerdem, dass mit44 Meisterinnen der Anteil der Frauen in diesem Jahrso hoch wie noch nie zuvor war.„Unsere jungen Meisterinnen und Meister haben alleunsere Unterstützung verdient“, meinte Möhrle. Alshandwerkliche Unternehmer müssten sie „Alleskön-ner“ sein, und deshalb werde von ihnen sowohl intechnischer als auch in betriebswirtschaftlicher Hin-sicht viel verlangt. Aber hier ende nicht die Verantwor-tung: Die Mitarbeiter in den Unternehmen erwarteteneinen sicheren Arbeitsplatz, Teilhabe am Erfolg undsozialen Schutz. „Allein die Entwicklung der Arbeits-plätze im Handwerk im Vergleich zu anderen Bran-chen und die hohe Ausbildungsbereitschaft im Hand-werk – heute muss man sagen: zumindest im meister-pflichtigen Handwerk – sind ein sichtbares Zeichendafür, dass sich unsere Meister dieser Verantwortunggegenüber der Gesellschaft stellen“, so Möhrle.Umso mehr wünsche er sich eine mittelstandsfreund-liche Politik und widmete sich in seiner Rede insbe-sondere der Europapolitik – hatte er mit Petra Erler

Meisterfeier: Handwerkskammer-Präsident Joachim Möhrle lobt die Jungmeister und kritisiert die EU

„Unser Reichtum, das sind Sie“

doch eine hochrangige Repräsentantin und äußerstkompetente Fachfrau aus Brüssel zu Gast (siehe dazuauch Artikel „Den Menschen eine Chance auf Zukunftgeben“). Erfreulich sei, dass die EU den Meisterbriefjüngst als Spitzenqualifikation anerkannt hat. Er wer-te diese Entscheidung als „klares Bekenntnis zumMeisterbrief als einer Qualifikation, die für andereLänder Vorbildcharakter hat“.Doch nicht immer biete Brüssel dem HandwerkGrund zur Freude. So nannte Möhrle die Antidiskrimi-nierungsrichtlinien „selbst ziemlich diskriminierend –und zwar für Kleinbetriebe“. In den Richtlinien gebees keine Erleichterungen für kleinere und mittlereUnternehmen, deren Strukturen sich fundamentalvon denen großer Unternehmen unterschieden.„Äpfel mit Birnen nicht nur verglichen, sondern in ei-nen Topf gesteckt“, dieses Urteil hatte Möhrle für diePläne der EU-Kommission parat, das soziale Engage-ment von Unternehmen zum Bewertungskriterium

bei der Vergabe von Aufträgen zu machen. Es sei allesandere als sozial, die Unterschiede außer Acht zu las-sen, die in den finanziellen Möglichkeiten für sozialesEngagement zwischen Konzernen und Kleinbetriebenbestünden. „Auch Handwerker engagieren sich, aberauf ihre Art und im Rahmen ihrer Möglichkeiten“, sag-te Möhrle. „Dieses Engagement ist nicht weniger wertals die Kunststiftung eines Weltkonzerns – und mussauch so gewichtet werden.“Klare Worte fand Möhrle auch für die Anregung derEU, selbst kleinste Aufträge europaweit auszuschrei-ben. Das sei für das Handwerk „nicht akzeptabel“,denn „gerade die beschränkte Ausschreibung kleinerund mittlerer Aufträge ist für die Förderung des regio-nalen Mittelstands unverzichtbar“. Handwerker seiender Reichtum des Landes: „Sorgen wir dafür, dass wirdiesen Reichtum nicht verschleudern – und zwar miteiner Politik, die dem Mittelstand unter die Armegreift, statt ihm Steine in den Weg zu werfen.“

Petra Erler im Gespräch mit Präsident Joachim Möhrle.

Rechtzeitig vor Einführung der neuenAbgeltungssteuer auf Zinsen, Dividen-den und Aktiengewinne veröffentlichtder Bund der Steuerzahler einen Ratge-ber, der die wichtigsten Fragen für Anle-ger beantwortet und auf möglichenHandlungsbedarf hinweist. So bleibt al-len Steuerzahlern noch genügend Zeit,ihre Anlagestrategie entsprechend an-zupassen. Die Besteuerung von Kapital-erträgen sowie sogenannten Spekula-tionsgewinnen wird zum 1. Januar 2009völlig neu geregelt. So wird ab diesemTermin eine Abgeltungssteuer auf Zins-erträge, Dividenden und Kursgewinnein Höhe von 25 Prozent zuzüglich Soli-daritätszuschlag und gegebenenfallsKirchensteuer erhoben. Dadurch erge-ben sich für Anleger eine Reihe von Fra-gen, bei deren Beantwortung der neueRatgeber des Bundes der Steuerzahler„Die Abgeltungssteuer“ Hilfestellunggeben soll. Aufgrundsätzliche Fragenwird eingegangen, so zum Beispiel, wervon der Abgeltungssteuer betroffen ist,wie die Abgeltungssteuer funktioniertoder welche Handlungsoptionen Anle-ger haben. Auch Details erläutert derRatgeber. Von der Abgeltungssteuersind beispielsweise private Veräuße-rungsgewinne beim Verkauf von Wert-papieren, Investmentanteilen und Be-teiligungen an Kapitalgesellschaftenbetroffen, nicht jedoch Erlöse aus Im-mobilienverkäufen.Zudem muss man sich auf neue Regelnbei der Besteuerung von Dividendeneinstellen. Veranschaulicht werden dieRegeln durch zahlreiche Beispiele, diedie Anwendung der neuen Abgeltungs-steuer erleichtern sollen. Der Ratgeber„Die Abgeltungssteuer“ kann beimBund der Steuerzahler Baden-Württemberg e.V., Postfach 70 01 52,70571 Stuttgart, angefordert werden. Sieist kostenfrei. Bitte der Anforderung ei-nen adressierten DIN-A4-Umschlag,freigemacht mit 1,45 Euro, beifügen.

Peter Mader (43), ba-den-württembergi-scher Landesinnungs-meister Metall, wurdeam 16. November 2007in Würzburg einstim-mig zum neuen Präsi-denten des Bundes-

verbandes Metall gewählt. Er tritt damitdie Nachfolge von Klaus Dann an, deraus diesem Amt altershalber ausschied.Peter Mader, der gemeinsam mit sei-nem Bruder eine Stahl- und Leichtme-tallbaubetrieb in Albstadt führt, stehtals Obermeister seit dem 13. Februar1996 an der Spitze der Innung MetallZollernalb.Er ist darüber hinaus Mitglied der Voll-versammlung der HandwerkskammerReutlingen.

Peter Mader

Neuer Präsident

Das Bundesverwaltungsgericht hat mitBeschluss vom 25. Juni 2007 (Az.:BverwG 3 B 82.06) einen Beschluss desOberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen vom 28. April 2006 (Az.: OVG13 A 2495/03) bestätigt, wonach Falten-unterspritzen mit einem injizierbarenImplantat die Ausübung der Heilkundedarstellt und einer Heilpraktikererlaub-nis bedarf. Das bedeutet: Wer die Zulas-sung als Heilpraktiker nicht besitzt, darfdiese Arbeiten nicht ausüben.Sofern eine Heilpraktikererlaubnis be-antragt wird, wenden Sie sich bitte inden Landkreisen Reutlingen, Tübingen,Zollernalb und Sigmaringen an denLandkreis Tübingen – Abteilung Ge-sundheit, Gerd Herter, Tel. 07071/207-3327 oder Fax 07071/207-93327.Die Betriebe aus dem Kreis Freuden-stadt wenden sich an das Landratsamtin Karlsruhe – Abteilung Gesundheit –Tel. 0721/936-5943.

Ausübung derHeilkundeFaltenunterspritzen

Deutschland ist 2008 Austragungsortdes 10. Competition of Young Electrici-ans – CYE: Beim europäischen Berufs-wettbewerb stellen junge Elektrotechni-ker aus bis zu 15 Nationen vom 7. bis9. April 2008 während der WeltleitmesseLight + Building in Frankfurt/Main(6. bis 11. April 2008) ihr Können unterBeweis. Schirmherr ist Günter Verheu-gen, Vizepräsident der EuropäischenKommission und als EU-Kommissar zu-ständig für Unternehmen und Indus-trie. Die feierliche Siegerehrung ist am9. April 2008 auf Einladung der StadtFrankfurt im Kaisersaal des FrankfurterRömers. Zur Teilnahme aufgerufen sinddie aus nationalen Berufswettkämpfenhervorgegangenen Leistungssieger, dieim Jahre 2008 noch nicht 25 Jahre altsind. Darüber hinaus darf der Abschlussder Ausbildung nicht länger als zweiJahre zurückliegen. Die praktischenWettbewerbsaufgaben auf dem Gebietder Gebäudesystemtechnik werdenerstmals auf der europäischen Bustech-nik KNX basieren. Der CYE wird seit1992 alle zwei Jahre von der internatio-nalen Dachorganisation der europäi-schen Elektrohandwerke AIE veranstal-tet. Nach 1995 richtet der Zentralver-band der Deutschen Elektro- und Infor-mationstechnischen Handwerke(ZVEH) als nationale Berufsorganisa-tion diesen Wettbewerb 2008 zum zwei-ten Mal in Deutschland aus.

Ausführliche Informationen sind unter

www.cye2008.com abrufbar.

Wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Facharbeiter!

Page 40: DHZ 2007

Deutsche Handwerks Zeitung

Parkette mitMeistergarantie

Ausg. 23 | 7.Dezember 2007 | 59. JahrgangHANDWERKSKAMMER REUTLINGEN10

Im Wirrwarr von Verordnungen undRichtlinien findet sich nur der infor-mierte Handwerksunternehmer zurecht.

„Forschung und Entwicklung sind dasMarkenzeichen Baden-Württembergs.“Günther Leßnerkraus, Leiter der Abtei-lung Innovation und Technologietrans-fer beim Wirtschaftsministerium Ba-den-Württemberg, hielt mit seinem Lobfür das Ländle in seiner Rede bei derVerleihung der Innovationspreise der

Preisverleihung bei der Sparkasse Reutlingen: „Innovation ist die Umwandlung von Wissen in Geld“

Forschung und Entwicklung fördern

Stiftung der Kreissparkasse Reutlingennicht hinterm Berg. Die geringste Ar-beitslosigkeit, der (nach Israel) höchsteAnteil an Forschungsausgaben in derWelt – Baden-Württemberg ist in der Tatgut aufgestellt. Das sei letztendlich einVerdienst der Wirtschaft und hier seiinsbesondere die mittelständische Kul-

tur des Landes ausschlaggebend. Damitdas so bleibe, komme es darauf an, eineForschungsinfrastruktur zu schaffen,um die regionale Vernetzung zu stärkenund so letztendlich die gesamte Wert-schöpfungskette zu unterstützen. Des-halb werde es ein „ImpulsprogrammMittelstand“ des Landes Baden-Würt-temberg geben, in dem sämtliche För-dermaßnahmen gebündelt und durchneue ergänzt werden sollen.

Fachkräftemangel

Problematisch sei jedoch der bereitsjetzt schon festzustellende Fachkräfte-mangel – und hier besonders der Man-gel an Ingenieuren. Das werde durch diedemografische Entwicklung und ein of-fensichtlich deutsches Problem nochverschärft: In einem Land wie dem Iranseien zum Beispiel 50 Prozent der künf-tigen Ingenieure Frauen, in Deutsch-land seien es lediglich 17 Prozent. Abermit dieser Zurückhaltung von deut-schen Frauen in technischen Fragen ha-be schließlich auch das Handwerk zukämpfen.Und abschließend appellierte Leßner-kraus – nicht nur an die Teilnehmer desInnovationspreises –, dass sie als Unter-nehmer auch dann „am Ball“ bleibenmüssten, wenn das Geschäft gut laufe.

Die diesjährigen Preisträger: Eugen Schäufele (Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Reutlingen), Dr. Bernd Mez, Harald

Späth, Wolfgang Schmid, Roland Arnold, Udo Sykora, Rainer Schrode, Jörg Schnizer und Präsident Joachim Möhrle.

Günther Leßnerkraus, Leiter der Abteilung Innovation und Technologietransfer beim Wirt-

schaftsministerium Baden-Württemberg, lobte die Mittelständler im Land. Fotos: Bouß

Die Preisträger

Kammerpräsident Joachim Möhrle hatte zunächst 14 Meisterinnen und Meister mit sehr guten Prüfungsleistungen auf die Bühne

gebeten und ihnen zu ihrem hervorragenden Abschluss gratuliert: Zimmererhandwerk: Ronny Bretschneider aus Pfalzgrafenweiler, Robert

Kunze aus Rangendingen; Feinwerkmechanikerhandwerk: Christoph Dreher aus Gammertingen, Stefan Huber aus Herdwangen-Schönach;

Elektrotechnikerhandwerk: Holger Alber aus Wolfschlugen, Stefan Böck aus Untrasried, Thomas Fischer aus Horb am Neckar; Tischler-/

Schreinerhandwerk: Harald Henschel aus Tübingen; Damen- und Herrenschneiderhandwerk: mit Schwerpunkt Damenschneider: Julia

Hollnberger aus Oberkirch, Anne-Kathrin Mai aus Stockach-Winterspüren, Sarah Wendler aus St. Johann; Raumausstatterhandwerk: Heike

Mönch aus Loßburg, Markus Pfitzmaier aus Oberstreu; Gebäudereinigerhandwerk: Dirk Steinmann aus Hockenheim.

Foto: Bouß

Die Repräsentanten

Stellvertretend für alle Berufe, für die Meisterprüfungsausschüsse im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen ernannt sind und die

Prüfungen im Jahr 2007 abgenommen hatten, wurden zwölf Repräsentanten dieser Berufe ihre Meisterbriefe ausgehändigt: Maurer- und

Betonbauerhandwerk: Jan Stellmacher aus Reutlingen; Zimmererhandwerk: Michael Mayer aus Pliezhausen; Maler- und Lackiererhand-

werk: Frank Trommeter aus Münsingen; Feinwerkmechanikerhandwerk: Reiner Brändle aus St. Johann-Gächingen; Kraftfahrzeugtechnik-

erhandwerk: Albert Werner aus Lenningen; Klempnerhandwerk: Harald Steidle aus Schwenningen; Elektrotechnikerhandwerk: Markus

Schlaich aus Geislingen; Tischler-/Schreinerhandwerk: Florian Mettenberger aus Eningen; Damen- und Herrenschneiderhandwerk

(Schwerpunkt Damenschneider): Regine Wahl aus Weinstadt; Raumausstatterhandwerk: Matthias Wörz aus Rettenberg; Friseurhandwerk:

Nina Schnitzer aus Mössingen; Gebäudereiniger-Handwerk: Marianne Hermann aus Ebhausen. Foto: Bouß

Überraschung für den Preisträger

Signal-Iduna-Preis

Ronny Bretschneider aus

Palzgrafenweiler (auf dem Bild

unten Zweiter von links) wusste

am Abend der Meisterfeier noch

nichts davon, dass er als bester

Jungmeister des Jahrgangs

2007 mit dem Preis der Signal

Iduna ausgezeichnet werden

sollte. Rainer Berberich (links),

Regionaldirektor der Signal Idu-

na, überreichte ihm den Scheck

über 2.500 Euro, hier auf dem

Bild mit Hauptgeschäftsführer

Joachim Eisert (rechts) und Joa-

chim Möhrle (Zweiter von

rechts). Fotos: Bouß

„Warum mache ich das hier eigent-lich?“. Das hätten er und seine Mitschü-ler sich in den Monaten ihrer Weiterbil-dung zum Meister des Öfteren gefragt,sagte Ronny Bretschneider auf derMeisterfeier Ende November in der List-Halle. Manche Etappen dieser Zeit seien„fast unüberwindbar“ erschienen.Nun, Bretschneider hat es geschafft,und das nicht irgendwie, sondern alsJahrgangsbester. Und so hielt der frisch-gebackene Zimmerermeister auf derMeisterfeier nicht nur im Namen allerJungmeisterinnen und Jungmeister ei-ne Rede, sondern erhielt für seinen Ab-schluss mit Note 1,4 auch den mit 2.500Euro dotierten Preis der Signal Iduna.Ein schöner Lohn für viel harte Arbeit:Sonntage, Feiertage, Nächte – währendihrer Weiterbildung hätten sie alle vielfreie Zeit geopfert, sagte Bretschneiderund erinnerte daran, wie er und seineMitschüler als Lehrlinge und Gesellen„mit Ehrfurcht und Begeisterung“ zu ih-ren Meistern und Ausbildern aufge-schaut hätten. „Nun, ein paar Jahre spä-ter hat sich das Blatt gewendet. Aus denLehrlingen und Gesellen von damalssind die Meister von heute geworden.“Eine solche Position bringe „Verantwor-tung und eine Vorbildfunktion in priva-ter, beruflicher und gesellschaftlicherHinsicht“ mit sich. „Es liegt nun bei uns,dieser Verantwortung gerecht zu wer-den und das Erlernte weiterzugeben“,sagte Bretschneider.

Rede des besten Jungmeisters Ronny Bretschneider

Die Gesellen von damals – dieMeister von heute

Ronny Bretschneider: „Es liegt nun bei

uns, dieser Verantwortung gerecht zu wer-

den und das Erlernte weiterzugeben.“

Foto: Bouß

Der Meistertitel stehe für Qualität,Fachwissen und Kompetenz. DiesesGütesiegel solle den Menschen „Ver-trauen und Sicherheit geben“. Die Auf-gabe der frischgebackenen Meister seies nun, „dieses Gütesiegel zu wahrenund den Anforderungen gerecht zuwerden“.Bretschneider erinnerte aber auch dar-an, dass der Meisterbrief nicht das Endedes Lernens darstelle. „Er ist nur eineweitere Stufe einer wahrscheinlich nie-mals endenden Bildungstreppe.“ Abermit dem Meisterbrief in der Tasche gel-te: „Was auch immer jetzt kommenmag, wir haben einen soliden Grund-stein errungen.“

Schreinermeister Hubert Hermanngründete 1932 in Dornstetten-Aach seinParkettgeschäft. In Privathäusern, inGemeindeeinrichtungen, Schulen undGasthäusern legte er bis 1956 zahlreicheParkettböden.Danach führte Karl Hermann von 1956bis 1995 das Geschäft. 1995 übernahmsein Sohn, Parkettlegermeister DieterHermann, der 1964 in den Betrieb ein-getreten war.Neben Neuverlegungen stehen auchimmer wieder Reparaturen von mitHolz belegten Fußböden an, die seineVorgänger geschaffen haben. Manchebrauchen nur abgeschliffen und neuversiegelt zu werden. Andere sind, etwanach Umbauarbeiten, so zu ergänzen,dass sie wieder in einem einheitlichenErscheinungsbild erstrahlen.Erste Ansprechpartnerin für Kundenaus dem ganzen Umkreis um Dornstet-ten ist Monika Hermann am Telefonoder im Ausstellungsraum. Dort kannder Besucher sich aus einer Vielzahl vonMustern seinen Traumparkettfußbodenaussuchen: helle Hölzer oder dunkle,einheimische oder exotische, als Fertig-parkett oder nach individuellem Ent-wurf verlegte Holzfußböden. Es gibtdort ferner spezielle Holzpflegemittelund Zubehör.Dieter Hermann betreibt den Hand-werksbetrieb auch im 75. Jahr seinesBestehens bewusst ohne Mitarbeiter.So gewährt er seinen Kunden, dass sieihren Bodenbelag stets direkt vomMeister verlegt bekommen. „Ich steheso höchstpersönlich für meine Arbeitgerade“, sagt er .

75-jähriges Jubiläum

Aus technischen Gründen kann der

Wandkalender für das Jahr 2008 erst

der nächsten Ausgabe der DeutschenHandwerks Zeitung beigelegt werden.

Wandkalender 2008

Page 41: DHZ 2007

REGIONALDeutsche Handwerks Zeitung

Baden-WürttembergPISA bringt für das Handwerk erneut eine Hiobsbotschaft aus der Hauptschule.Längere Schulzeit gefordert. Seite 11

Ausg. 24 | 21.Dezember 2007 | 59. Jahrgang HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN 9

THEMEN

Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen,Telefon 07121/2412-0,Telefax 07121/2412-400Verantwortlich: HauptgeschäftsführerDr. iur. Joachim EisertRedaktion:Alfred Bouß, Patricia Gebhart

Impressum

HANDWERK IN ZAHLEN

Auf dem SiegerpodestBeim Leistungs-wettbewerb derHandwerksjugendauf Bundesebenehat es FrankBertsch bei denMalern und Lackie-rern auf die höch-ste Siegerstufegeschafft . . . . 10

GratulationDie Handwerkskammer gratuliert Hand-werksbetrieben zu ihrer hervorragendenAusbildungsleistungen . . . . . . . . . . . . 10

VollversamllungVielzahl neuer Betriebe hat nicht mehrAusbildungsplätze gebracht . . . . . . . . 10

Vorläufiges FinanzstatutFür die Zukunft kaufmännische Buch-führung beschlossen . . . . . . . . . . . . . . . I

ÜBA-Beitrag 2008Auf der Grundlage des Gewerbeertrags2005 erhoben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III

Zur Halbzeit der Großen Koalition wünscht sich Jo-achim Möhrle von der Bundesregierung vor allem

eines: dass sie auf Kurs bleibt und weiter „saniert,reformiert, investiert“. Das sagte der Präsident beider Wintervollversammlung der HandwerkskammerReutlingen.Für die zweite Halbzeit der Legislaturperiode erwartedas Handwerk deutliche Wachstumssignale von derBundesregierung. Die Binnenkonjunktur müsse wei-ter gestärkt werden, so Möhrle. Ein wichtiges Themaauf der Agenda des Handwerks bleibe auch die Sen-kung der Lohnnebenkosten.

Strukturreform in Bewegung

Apropos Agenda: Ihre eigene haben die Organisatio-nen des Handwerks ein gutes Stück weit abgearbeitet.In die Debatte um die Strukturreform sei wieder Be-wegung gekommen, nachdem sich im Sommer dieFronten zwischen Kammern und Verbänden in Ba-den-Württemberg zusehends verhärtet hätten, sagteMöhrle, der auch dem Baden-WürttembergischenHandwerkstag (BWHT) als Präsident vorsitzt. Eine vonihm in dieser Funktion moderierte paritätisch besetz-te Gruppe aus Kammer- und Fachverband-Vertreternhabe sich darauf geeinigt, die umstrittene Arbeits-rechtsberatung in die Hände der Fachverbände undInnungen zu geben.Die Kammern wollten sich demnach künftig auf eineneutrale arbeitsrechtliche Grundberatung auf Basisder gesetzlichen Bestimmungen außerhalb tariflicherRegelungen beschränken. Konfliktgeladene Beratungdagegen solle in Zukunft allein Aufgabe der Fachver-bände, Innungen mit eigener Geschäftsführung be-ziehungsweise der innungsgeschäftsführenden Kreis-handwerkerschaften sein. „Damit haben beide Seitenihre Maximalpositionen aufgegeben“, sagte Möhrle.Nun sei zu hoffen, dass Ruhe einkehre – im Interesseder Betriebe. Denn die wünschten einfach nur guteBeratung – egal, wer sie ihnen anbiete.Ein gutes Angebot habe auch die Große Koalition mitder Erbschaftsteuer gemacht. Aus Sicht des Hand-werks sei besonders zu begrüßen, dass an Kinder ver-

Präsident Joachim Möhrle erwartet Wachstumssignale auf der Wintervollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen

Koalition soll Kurs halten

erbtes Betriebsvermögen künftig bis zu 2,66 Millio-nen, an Ehepartner vererbtes bis zu 3,25 Millionenvollständig erbschaftsteuerfrei sein soll, so Möhrle.

Chance vertan

Die Reform der Pflegeversicherung dagegen „verpasstes wieder, zumindest in die Teilkapitaldeckung einzu-steigen“, sagte Möhrle. „Wir hätten uns angesichts derDefizite in der Pflegeversicherung ein Umsteuern hinzu einer privaten, kapitalgedeckten Versicherung ge-wünscht.“ Wegen der demografischen Entwicklung seiein Systemwechsel dringend nötig. Die Chance fürdiesen Wechsel habe die Koalition nun einmal mehrvertan.Dass Mitarbeitern künftig ein Rechtsanspruch aufPflegezeit zur Pflege von Angehörigen gewährt werdensoll, greife in die Personalhoheit der Betriebe ein und

bringe ihnen zusätzliche bürokratische Belastung,statt wie versprochen Entlastung.Kritik übte Möhrle auch an der Reform der gesetz-lichen Unfallversicherung, bei der es im entscheiden-den Punkt nicht richtig vorangehe Möhrle sagte: „Dievom Handwerk und der gesamten Wirtschaft gefor-derte Verschlankung des Leistungskataloges ist nochnicht aufgegriffen worden.“ Möhrle nannte es zudem„völlig unverständlich“, dass an eine Änderung imSchwarzarbeiterversicherungsschutz weiterhin nichtgedacht werde.Offenbar bewegen diese Themen auch die Hand-werker in der Region: Bei einer Onlineumfrage desZentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH)zum Berufsgenossenschaftswesen stammten über dieHälfte der in Baden-Württemberg abgegebenen Stim-men aus dem Bezirk der Handwerkskammer Reutlin-gen. Das sei einer der besten Kammerbeteiligungs-werte in der Bundesrepublik.

Fortschritt bei Feinstaub

Zu den Feinstaubregelungen sagte Möhrle, die nun et-was weiter gefassten Ausnahmeregelungen seienimmerhin ein Fortschritt für das Handwerk. Er kriti-sierte jedoch scharf, „dass die Nachrüstung von Nutz-fahrzeugen nicht gefördert wird, deren Anteil amFeinstaubminderungspotenzial bei Dieselfahrzeugenimmerhin 60 Prozent ausmacht“.Dafür gebe es aus Brüssel Erfreuliches zur vermelden:Nach intensiver Lobbyarbeit habe das Handwerk dieEU dazu bewegen können, den Meisterbrief in demfünfstufigen Schema der Berufsanerkennungsrichtli-nie nach oben zu stufen. Der Meisterbrief sei von derzweiten auf die dritte Stufe gewandert und werde da-mit nicht mehr bloß als „Prüfungszeugnis über eineBerufsausbildung“ bewertet, sondern als „Diplom mitkurzem Ausbildungsgang“, so Möhrle. Damit bleibedem Handwerk erspart, niedrige ausländische Ab-schlüsse als mit dem Meister gleichwertig anzuerken-nen. Das „klare Bekenntnis zum Meisterbrief“ förderezudem die Mobilität der deutschen Meisterbetriebe inEuropa.

Vollversammlungsmitglieder im Gespräch: Ernst Berger, Peter Mader und Vizepräsident August Wannenmacher(v.l.n.r.).

Harald Herrmann, Bernd Heusel, Kai Jentz und Wilhelm Fetzer (v.l.n.r.).

Ralf Bohnet, August Dannegger, Wilhelm Neudörffer, Amadeus Haas und Erich Will (v.l.n.r.). Fotos: Bouß

Zum neunten Mal in Folge wird dieHandwerkskammer Reutlingen denKammerbeitrag nicht erhöhen. Dassagte Hauptgeschäftsführer Dr. JoachimEisert auf der Wintervollversammlung.Der Beitrag bleibt trotz hoher Investitio-nen stabil, das Kammergebäude mussim Jahr 2008 grundlegend saniert wer-den. Auch stemmt die Kammer dieseAusgaben, ohne Kredite aufzunehmen.Erstmals hatten die Mitglieder der Voll-versammlung einen Wirtschafts- statteines Haushaltsplans vor sich. Im Som-mer hatte das Parlament des Hand-werks die Umstellung von der kamera-listischen auf die kaufmännische Buch-haltung beschlossen. Die sogenannteDoppik mache die Kosten- und Leis-tungsrechnung der Handwerkskammertransparenter und erleichtere das Con-trolling, so Eisert. Zudem habe man sichauch deswegen für die Doppik ent-schieden, weil die doppelte Buchfüh-rung das in der Wirtschaft angewandteBuchführungssystem sei. Die Unter-nehmer in der Vollversammlung wür-den das zu schätzen wissen.

Kammerbeitragbleibt stabilBeschluss der Vollversammlung

Rekord bei neuenLehrverträgenWeit über Landesdurchschnitt

Die Handwerkskammer Reutlingenkann zum 30. November 2007 erneutRekordzahlen bei den neu abgeschlos-senen Ausbildungsverträgen melden.Mit einem Plus von 12,8 Prozent liegt siedeutlich über dem Landesdurchschnittvon 4,4 Prozent. Weitere massive Steige-rungsraten sind mit einem Plus von 52,4Prozent bei neuen Ausbildungsbetrie-ben und einem Plus von 57,9 Prozentbei neu eingeworbenen Ausbildungs-plätzen zu verzeichnen. Auch hier liegtdie Handwerkskammer Reutlingendeutlich über dem Landesdurchschnitt.Selbst für das Jahr 2007 sind in der Inter-netlehrstellenbörse jetzt noch 49 freieAusbildungsplätze zu finden und fürdas Jahr 2008 sind es bereits jetzt deut-lich über 500 freie Lehrstellen. Selbst fürdas Jahr 2009 werden schon 16 freieLehrstellen angeboten.Die Qualität der Internetlehrstellenbör-se wurde inzwischen auch bei einerUmfrage unter repräsentativ ausge-wählten Handwerksbetrieben bestätigt:28 Prozent aller ausbildungsfähigenLehrlinge werden in der Zwischenzeitüber die Internetlehrstellenbörse ge-funden (www.hwk-reutlingen.de/aus-bildung). Damit nimmt die ReutlingerKammer landesweit den Spitzenplatzein.

Die Umweltzone mit Fahrverboten trittam 1. März 2008 in Kraft. Die Umwelt-zone umfasst die Oststadt sowie dassüdliche Stadtgebiet, begrenzt durchdie Alteburg- und Wörthstraße. Die ge-naue Abgrenzung der Umweltzone istaus einer Karte (im PDF-Format) er-sichtlich, die Sie auch auf der Internet-seite der Handwerkskammer Reutlin-gen finden (www.hwk-reutlingen.de).In die Umweltzone dürfen nur nochFahrzeuge mit einer roten, gelben odergrünen Umweltplakette fahren. Um-weltplaketten zum Befahren der Um-weltzone sind beim Landratsamts Reut-lingen erhältlich. Ebenso erhältlich sindsie bei den Kfz-Überwachsorganisatio-nen (z.B. TÜV und DEKRA) sowie zuge-lassenen ASU-Kfz-Werkstätten.Ausnahmen sind unter sehr engen Vor-aussetzungen möglich. Zuständig hier-für ist das Landratsamt Reutlingen.

UmweltzoneReutlingenFahrverbot

1982 gründete Mechanikermeister KarlSchlaich sein Maschinenbauunterneh-men in Bodelshausen. Seither unter-stützt er seine Auftraggeber der Flock-technik und Trocknungsindustrie mitinnovativen Lösungen. Inzwischen bie-tet er in weit größerem Umfang aberauch Sondermaschinen der Mess-, För-der- und Schweißtechnik, Stahlkon-struktionen, Regal- und Fahrzeugbausowie Lasertechnik an. Verarbeitet wer-den Stahl, Edelstahl und Aluminium.Immer häufiger fragen die Auftraggeberauch Messstationen für Produktions-prozesse nach. Dabei legt Karl Schlaichgroßen Wert auf ein vielseitiges und zu-kunftsorientiertes Angebot. Sein Er-folgsrezept: „Indem wir stets schnell aufdie Anforderungen unserer Kunden rea-gieren und mit modernster Technikproduzieren, verschaffen wir ihnen mitunseren Sondermaschinen deutlicheWettbewerbsvorteile.“Nun steht erst einmal die neuerlicheErweiterung der Produktionshalle umein 15 ! 25 m großes Feld an. DasUnternehmen beschäftigt heute 55 Per-sonen, zwei davon sind Auszubildendeder Sparte Maschinenbau. Insgesamthaben 15 Lehrlinge ihr Handwerk beiKarl Schlaich gelernt. Das Jubiläum hatSchlaich übrigens mit einem Fest fürBelegschaft und Kunden gefeiert.

Vorteile imWettbewerb25 Jahre Maschinenbau Schlaich

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Deutsche Handwerks Zeitung

Die Aus-undWeiterbil-dung imHandwerkwird groß-geschrie-ben.

Foto: HWK

Vielzahl neuer Betriebe hat nichtmehr Ausbildungsplätze gebrachtWintervollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen

Ausg. 24 | 21.Dezember 2007 | 59. JahrgangHANDWERKSKAMMER REUTLINGEN10

Auf der Wintervollversammlung derHandwerkskammer Reutlingen hat

Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Ei-sert eine ernüchternde Bilanz der No-velle der Handwerksordnung gezogen.Mit den Auswirkungen der nun baldvier Jahre alten Novelle habe das Hand-werk immer noch zu kämpfen: „DieHoffnungen, die von der Politik an dieneue Handwerksordnung geknüpftwurden, haben sich nicht erfüllt“, sagteEisert. Es zeige sich, dass die Rechnungnicht aufgehe, wonach ein erleichterterZugang zum Handwerk nicht nur zumehr Betrieben, sondern auch zu mehrAusbildungsplätzen führe. Eisert: „DieVielzahl neuer Betriebe hat uns nichtmehr Ausbildungsplätze gebracht.“Das verdeutlichten Zahlen aus seit demJahr 2004 nicht mehr meisterpflichtigenHandwerken. Beispiel Fliesenleger-handwerk: Hier hätten es im Jahr 2003die 164 Betriebe im Kammerbezirk auf13 neue Ausbildungsverträge gebracht.

Präsident Joachim Möhrle und Hauptgeschäftsführer Joachim Eisert erläuterten in einem Pressegespräch Entwicklungen aus demKammerbezirk. Foto: Bouß

Im Jahr 2006 stellten die inzwischen 313Fliesenleger gerade einmal 15 neueLehrlinge ein.

Insolvenzen steigen wieder

Noch dramatischer sehe es bei den Ge-bäudereinigern aus, so Eisert: 2003 hät-ten die 45 Betriebe 13 neue Auszubil-dende eingestellt, im Jahr 2006 verga-ben die nunmehr 286 Betriebe nur nochneun neue Lehrverträge. Zudem seiendie neuen Betriebe häufig nicht stabil:„Viele machen wieder dicht und häufigstürzen die gescheiterten Unternehmerdann rasch in die Sozialhilfe ab.“Überhaupt hätten die Insolvenzverfah-ren im Kammerbezirk wieder zugenom-men: „Nachdem wir seit 2004 einenRückgang von 111 neuen Insolvenzver-fahren auf 55 im Jahr 2006 verzeichnenkonnten, wurden zum 30. Oktober 2007bereits 65 Insolvenzverfahren eröffnet“,sagte Eisert. Er hatte jedoch auch Er-

freuliches zu berichten: Trotz der Ein-schränkung beim nicht mehr meister-pflichtigen Handwerk sei die Ausbil-dungsbereitschaft bei den Betriebender Region weiterhin unverminderthoch. So könne die HandwerkskammerReutlingen zum 30. November 2007 er-neut Rekordzahlen bei den neu abge-schlossenen Ausbildungsverträgenmelden. Mit einem Plus von 12,8 Pro-zent liege sie deutlich über dem Lan-desdurchschnitt von 4,4 Prozent.Und auch die Bilanz des Starter-Centerssei vier Monate nach der Eröffnung po-sitiv. „Es gewinnt zunehmend an Be-deutung“, so Eisert. Die Einrichtung seiein „richtiger und wichtiger Schritt indie Richtung einer gut aufgestelltenHandwerkskammer“ und runde das Be-ratungsangebot ab. „Wir sind mit demStarter-Center hervorragend aufgestelltfür das, was bezüglich des einheitlichenAnsprechpartners vonseiten der EU aufuns zukommen wird.“

Die Ergebnisse des Leistungswettbe-werbs des Deutschen Handwerks

2007 (PLW) stehen fest. Die Ehrungender Bundessieger und Preisträger wur-den im Rahmen der Schlussfeier des56. Leistungswettbewerbs des Deut-schen Handwerks und des Gestaltungs-wettbewerbs am 1. Dezember 2007 inder Stadthalle Rostock vorgenommen.Ganz nach oben auf das Siegerpodestschafften es aus dem KammerbezirkReutlingen zwei junge Handwerker:

Erste Bundessieger

Maler und Lackierer: Frank Bertsch ausLichtenstein, ausgebildet bei WolframUlrich Bertsch aus Lichtenstein.

Dritte Bundessiegerin

Holzbildhauerin: Tabea Meyhoefer ausHohenfels, ausgebildet in der Heim-schule Kloster Wald.Zum 56. Mal hatten die besten Nach-wuchshandwerker ihr Talent unter Be-weis gestellt. Tausende junge Handwer-kerinnen und Handwerker haben sichzunächst auf Kammerebene und dannauf Landesebene beteiligt. 846 setztensich durch und traten abschließend in115 Wettbewerbsberufen auf Bundes-ebene an. Unter ihnen wurden 245Preisträger ermittelt. Darunter 114 ersteBundessieger, 78 zweite Bundessiegerund 53 dritte Bundessieger.Der Leistungswettbewerb des Deut-schen Handwerks dient der Förderungder Berufsausbildung im Handwerk.Träger des Wettbewerbs sind der Zen-tralverband des Deutschen Handwerks(ZDH) und die Stiftung für Begabtenför-derung im Handwerk. FinanzielleUnterstützung leistet das Bundesminis-terium für Wirtschaft und Technologie

Ergebnisse des Leistungswettbewerbes auf Bundesebene stehen fest

Auf das Siegerpodest geschafft

Maler und Lackierer Frank Bertsch aus Lichtenstein wurde erster Bundessieger.

(BMWi). Ausgewählte erfolgreiche Bun-dessieger stellen sich alle zwei Jahre beider internationalen Berufsweltmeister-schaft (IBW) traditionell dem weltwei-ten Vergleich. Sie beweisen immer wie-der, dass der deutsche Handwerksnach-wuchs auch internationale Spitze ist.

Die gute Form

Parallel zum Leistungswettbewerb imDeutschen Handwerk wurde zum19. Mal der Gestaltungswettbewerb„Die gute Form im Handwerk“ ausge-tragen. Der Wettbewerb zielt darauf ab,

schöpferische Fantasie und Ästhetik be-reits in der Ausbildung nachhaltig zufördern. Zudem soll auf die Bedeutungvon Formgebung und Gestaltung imHandwerk aufmerksam gemacht wer-den. Aus dem Kammerbezirk Reutlin-gen war als Dritte Preisträgerin dieHolzbildhauerin Adriana Leßmöllmannaus Frickingen, ausgebildet in derHeimschule Kloster Wald, erfolgreich.Die Sieger wurden in insgesamt 19 Wett-bewerbsberufen gekürt. Dabei wurden18 Teilnehmer als erste Preisträger,13 als zweite Preisträger und elf alsdritte Preisträger ermittelt.

Für Handwerkskollegen in Afrika

EhrenamtlicheHelfer gesucht

Die Handwerkskammer Reutlingensucht Handwerker, die Lust haben, Kol-legen in Rombo-Dalta ehrenamtlich zuunterstützen.Die Reutlinger Kammer und die Hand-werksorganisation Rombo-Dalta imRombo-District in Tansania verbindetseit Februar 1997 eine Partnerschaft inder Entwicklungszusammenarbeit. Ne-ben einer regelmäßigen Unterstützungdurch die Handwerkskammer, die demAufbau einer handwerklichen Selbsthil-feeinrichtung diente, haben Handwer-kerinnen und Handwerker aus demKammerbezirk ihren afrikanischen Kol-legen immer wieder mit großem Enga-gement bei der Existenzgründung undder Ausbildung geholfen.Nachdem der Aufbau der Organisationin Rombo abgeschlossen ist, wird dieHandwerkskammer ab dem Jahr 2008keine regelmäßige Zahlungen mehrleisten können – die persönliche Unter-stützung soll damit aber nicht enden.Weiterbildung wäre vor allem in folgen-den Bereichen und Themen nötig:Im Schreinerhandwerk wird Hilfestel-lung bei der Anfertigung von Friseur-drehstühlen, sonstigen Drehstühlenund Esstischen benötigt, im Radio- undFernsehtechnikerhandwerk bei allge-meinen elektronischen und Fernseh-reparaturen.Im Damen- und Herrenschneider-handwerk würden sich die afrikani-schen Kollegen über Unterstützung beider Herstellung von Damen-, Jungen-und Mädchenbekleidung sowie bei derallgemeinen Verarbeitung von Textilienfreuen. Im Kraftfahrzeugtechniker-handwerk wäre Unterstützung vor al-lem in der Automechanik für Dieselmo-toren und im Punktschweißen hilfreichund im Bäcker- und Konditorenhand-werk schließlich beim Backen von Ku-chen jeglicher Art, insbesondere vonHochzeitskuchen und Kleinbackwaren.Dieses ehrenamtliche Engagement eig-net sich sicherlich besonders für Hand-werkerinnen und Handwerker, die imRuhestand nach einer interessantenHerausforderung suchen und ihre lang-jährige berufliche Erfahrung Menscheneines ganz anderen Kulturkreises ver-mitteln möchten.Handwerksmeisterinnen und Hand-werksmeister, die sich vorstellen könn-ten, im Rahmen solcher Projekte vor Ortmitzuwirken, erhalten weitere Informa-tionen bei Wilhelm Link, Krummen-ackerstr. 21, 72147 Nehren, Tel. 07473/158 oder 01709231171, E-Mail: [email protected].

Die Handwerkskammer Reutlingenwarnt davor, blindlings Forderungenvon Abmahnanwaltsbüros zu beglei-chen, die immer wieder Strafen fürangeblich fehlerhafte Einträge im Im-pressum sowie der Nichtangabe derUmsatzsteuer-Identnummer auf derHomepage von Betrieben einfordern.Die Abmahnanwälte berufen sich dabeiauf das Telemediengesetz, das allgemei-ne Informationspflichten im Geschäfts-verkehr auch im Internet zwingend vor-schreibt. Die Gerichte sehen im Versen-den von Serienabmahnungen grund-sätzlich keinen Missbrauch. Auch wennder Betrieb gerade erst neu gegründetwurde, reicht das nicht aus, um demAnspruch zu begegnen. Bei Internetak-tionen gibt es dennoch Erfolg verspre-chende Möglichkeiten, einer solchenForderung entgegenzutreten. Die ersteReaktion auf solch eine Forderung sollteeine Rechtsberatung sein. Dennoch gilt:Vorbeugen ist besser! Wer sich mit sei-nen Internetauftritten streng an diePflichtangaben des Telemediengesetzeshält, bietet Abmahnanwälten keine An-griffsfläche. Ein Merkblatt zur Kenn-zeichnungspflicht im Internet findenSie auf der Internetseite der HWK Reut-lingen, www.hwk-reutlingen.de, unterFormulare und Downloads.

Kennzeichnungspflicht beachten

Vorsicht beimInternet

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Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen,Telefon 07121/2412-0,Telefax 07121/2412-400Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim EisertRedaktion:Alfred Bouß, Patricia Gebhart

Impressum

Öffentliche Bekanntmachung

Vorläufiges Finanzstatut

Deutsche Handwerks Zeitung

REGIONALDeutsche Handwerks Zeitung

Ausg. 24 | 21.Dezember 2007 | 59. Jahrgang HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN I

und Finanzplan, mindestens aber 5.000Euro, bedürfen der nachträglichen Geneh-migung der Vollversammlung.2) Außerplanmäßige Aufwendungen dürfennur soweit notwendig und wirtschaftlichsinnvoll getätigt werden. Sie bedürfen abeiner Mindestgröße von 5.000 Euro dernachträglichen Genehmigung der Vollver-sammlung.3) Planansätze für Investitionen sind über-tragbar. Planansätze für Aufwendungenkönnen für übertragbar erklärt werden. DieÜbertragung erfolgt durch Beschluss derVollversammlung. 4) Bei übertragbaren Aufwendungen kön-nen Planreste gebildet werden, die für diejeweilige Zweckbestimmung über das Ge-schäftsjahr hinaus bis zum Ende des aufdie Bewilligung folgenden dritten Ge-schäftsjahres verfügbar bleiben.

§ 11 Sonstige Grundsätze derWirtschaftsführung

1) Einnahmen sind rechtzeitig und vollstän-dig zu erheben.2) Zu anderen Zwecken als zur Aufgaben-erfüllung und zur Deckung der Betriebsauf-wendungen dürfen weder Beiträge erho-ben noch darf Vermögen der Handwerks-kammer verwendet werden.3) Zuweisungen an andere Einrichtungendes Handwerks sind nur auf der Grundlagekonkreter Geschäftsbesorgungsverträgezulässig.4) Dem Abschluss von Verträgen über Lie-ferungen und Leistungen muss eine öffent-liche Ausschreibung vorausgehen, sofernnicht die Natur des Geschäfts oder beson-dere Umstände eine Ausnahme rechtferti-gen. 5) Personalaufwendungen bzw. Billigkeits-leistungen, die nicht auf Gesetz oder Tarif-vertrag beruhen, dürfen nur geleistet wer-den, wenn dafür Mittel besonders zur Ver-fügung stehen.

§ 12 Beauftragter für dieWirtschaftsführung

1) Bei der Handwerkskammer ist ein Be-auftragter für die Wirtschaftsführung zu be-stellen.2) Der Beauftragte für die Wirtschaftsfüh-rung erstellt den Entwurf für den Wirt-schaftsplan und ist für die Ausführung zu-ständig. Der Beauftragte ist bei allen Maß-nahmen von finanzieller Bedeutung zu be-teiligen.3) Der Beauftragte kann Aufgaben bei derAusführung des Wirtschaftsplans übertra-gen.

Teil V: Buchführung, Rechnungs-legung und Controlling

§ 13 Buchführung

1) Die Handwerkskammer führt ihre Büchernach den Regeln der kaufmännischen dop-pelten Buchführung; soweit sich aus die-sem Finanzstatut nichts anderes ergibt,gelten sinngemäß die Vorschriften des Drit-ten Buches, erster Abschnitt, des Handels-gesetzbuches in seiner jeweils geltendenFassung. Bei der Anwendung sind die Auf-gabenstellung und die Organisation derHandwerkskammer zu beachten.2) Das Rechnungswesen bildet die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage vollständigab.

§ 14 Jahresabschluss undLagebericht

1) Der Vorstand stellt innerhalb der erstensechs Monate des Geschäftsjahres für dasvergangene Geschäftsjahr einen Jahresab-schluss mit Anhang und Lagebericht auf.Es gelten sinngemäß die Vorschriften desDritten Buches, zweiter Abschnitt, ersterUnterabschnitt des Handelsgesetzbuches.2) Der Jahresabschluss besteht aus der Bi-lanz (Anlage 3), der Erfolgsrechnung unddem Anhang. In den Erläuterungen zur Er-folgsrechnung soll eine Unterteilung in Pro-dukt- und Leistungsbereiche erfolgen.3) Die Vollversammlung stellt den Jahres-abschluss fest.4) Die Vollversammlung erteilt die Entlas-tung für die Wirtschaftsführung auf Antragund nach Stellungnahme des Rechnungs-prüfungsausschusses. Der Rechnungsprü-fungsausschuss hat bei seiner Stellungnah-me den Bericht der unabhängigen, exter-nen Einrichtung zur Prüfung des Jahresab-schlusses zu berücksichtigen.

§ 15 Rücklagen

1) Das Jahresergebnis ist bei Aufstellungdes Jahresabschlusses mit dem Eigenkapi-tal zu verrechnen.2) Zur Aufrechterhaltung einer ordentlichenFinanzwirtschaft ohne Inanspruchnahmevon Krediten wird eine Betriebsmittel- undInvestitionsrücklage gebildet. Sie soll 30vom Hundert der durchschnittlichen Sum-me aller Betriebsaufwendungen der ver-gangenen drei Jahre nicht unterschreiten.

§ 16 Controlling

Die Handwerkskammer führt eine Kosten-und Leistungsrechnung (Kostenarten-, Kos-tenstellen-, Kostenträgerrechnung), die ei-ne betriebswirtschaftliche Kalkulation so-wie eine betriebsinterne Steuerung und Be-urteilung der Wirtschaftlichkeit erlaubt. Da-zu sind der Struktur der Handwerkskam-mer entsprechende Produkt- und Leis-tungsbereiche (Anlage 4), Kostenstellensowie Kostenträger zu bilden. Die Kostensind nachprüfbar aus der Buchführungherzuleiten und verursachungsgerecht zu-zuordnen. Die Kosten- und Leistungsrech-nung ist ein wichtiger Bestandteil des Con-trollings. Bei Durchführung der Kostenrech-nung ist das Wirtschaftlichkeitsprinzip zubeachten.

Teil VI: Jahresabschlussprüfung

§ 17 Prüfung des Jahresabschlusses

1) Die Handwerkskammer hat den Jahres-abschluss unter Einbeziehung der Buchfüh-rung und den Lagebericht prüfen zu las-sen. Bei der Prüfung sind § 317 des Han-delsgesetzbuches und § 53 Abs. 1 desHaushaltsgrundsätzegesetzes sinngemäßzu beachten.2) Die Prüfung gemäß Abs. 1 wird durch ei-ne unabhängige, externe Einrichtung sowiedurch den aus der Mitte der Vollversamm-lung gewählten Rechnungsprüfungsaus-schuss durchgeführt.

§ 18 Rechnungsprüfungsausschuss

1) Der Rechnungsprüfungsausschuss hatden Jahresabschluss der Handwerkskam-mer zu prüfen und darüber der Vollver-sammlung zu berichten. Über die Sitzungdes Rechnungsprüfungsausschusses ist ei-ne Niederschrift zu fertigen, die von sämt-lichen Prüfern, die an der Sitzung teilge-

Die Vollversammlung der Handwerkskam-mer Reutlingen hat am 18. Juli 2007 auf-grund von § 105 Abs. 1 in Verbindung mit§ 105 Abs. 2 Nr. 8-10 sowie § 106 Abs. 1Nr. 4 und 6 der Handwerksordnung (HwO)in der Fassung der Bekanntmachung vom24.09.1998 ( BGBl. I S. 3074; 2006 I S. 2095), zuletzt geändert durch Art. 146der Neunten Zuständigkeitsanpassungsver-ordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) in Verbindung mit § 8 Abs. 1 Nr. 4, 6 und 7 der Kammersatzung vom26.02.1996 (GABL: 1996, S. 234), zuletzt geändert durch Beschluss vom02.12.2004 nachstehendes Finanzstatutzur Anwendung der kaufmännischen Buch-führung beschlossen.

InhaltTeil I: Anwendungsbereich§ 1 Anwendungsbereich

Teil II: Allgemeine Vorschriften zum Wirtschaftsplan§ 2 Aufstellung und Feststellung desWirtschaftsplans, Geschäftsjahr§ 3 Bedeutungen und Wirkungen desWirtschaftsplans§ 4 Bestandteile des Wirtschaftsplans§ 5 Vorläufige Wirtschaftsführung§ 6 Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit

Teil III: Aufstellung desWirtschaftsplans§ 7 Inhalt, Gliederung und Erläuterung des Wirtschaftsplans§ 8 Nachtragswirtschaftsplan

Teil IV: Ausführung desWirtschaftsplans§ 9 Gesamtdeckungsprinzip, Zweck-bindungen, Deckungsfähigkeit§ 10 Vollständigkeit und Abweichungenvom Wirtschaftsplan§ 11 Sonstige Grundsätze derWirtschaftsführung§ 12 Beauftragter für die Wirtschafts-führung

Teil V: Buchführung, Rechnungslegung und Controlling§ 13 Buchführung § 14 Jahresabschluss und Lagebericht§ 15 Rücklagen § 16 Controlling

Teil VI: Jahresabschlussprüfung § 17 Prüfung des Jahresabschlusses§ 18 Rechnungsprüfungsausschuss

Teil VII: Schlussvorschriften§ 19 Inkrafttreten

Anlage 1: ErfolgsplanAnlage 2: FinanzplanAnlage 3: BilanzAnlage 4: Produkt- und Leistungsbereiche

Teil I: Anwendungsbereich§ 1 Anwendungsbereich1) Das Finanzstatut regelt die Aufstellungund den Vollzug des Wirtschaftsplans(Wirtschaftsführung) sowie die Buchfüh-rung, die Rechnungslegung und dieJahresabschlussprüfung. 2) Richtlinien zur Ausführung des Finanz-statuts werden vom Vorstand der Hand-werkskammer erlassen.

Teil II: Allgemeine Vorschriften zum Wirtschaftsplan

§ 2 Aufstellung und Feststellung desWirtschaftsplans, Geschäftsjahr1) Der Vorstand legt den Wirtschaftsplanvor Beginn des neuen Geschäftsjahres derVollversammlung zur Beschlussfassungvor. Der Wirtschaftsplan ist die Grundlagezur Festsetzung der Beiträge und darüber,bis zu welcher Höhe Kredite aufgenommenund Verpflichtungen zur Leistung von Inves-titionsausgaben in künftigen Jahren (Ver-pflichtungsermächtigungen) eingegangenwerden dürfen. Die Vollversammlung stelltden Wirtschaftsplan fest. Dieser bedarf derGenehmigung durch die Aufsichtsbehörde.2) Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

§ 3 Bedeutungen und Wirkungen des Wirtschaftsplans

1) Der Wirtschaftsplan dient der Planungund Deckung des Ressourcenbedarfs, derzur Erfüllung der Aufgaben im folgendenGeschäftsjahr (Planungszeitraum) voraus-sichtlich notwendig ist. Der Wirtschaftsplanbildet die Grundlage für die Wirtschaftsfüh-rung.2) Der Wirtschaftsplan berechtigt die zu-ständigen Organe, Ressourcen aufzuneh-men, einzusetzen und zu verbrauchen.Durch den Wirtschaftsplan werden Forde-rungen oder Verbindlichkeiten weder be-gründet noch aufgehoben.

§ 4 Bestandteile des Wirtschaftsplans

1) Der Wirtschaftsplan besteht aus einemErfolgsplan (Anlage 1) und einem Finanz-plan (Anlage 2) sowie den Anlagen Bei-tragsfestsetzung und Stellenübersicht.2) Dem Wirtschaftsplan ist eine mittelfristi-ge Finanzplanung beizufügen.

§ 5 Vorläufige Wirtschaftsführung

Ist der Wirtschaftsplan zu Beginn des Ge-schäftsjahres noch nicht festgestellt, dür-fen Aufwendungen zur Erfüllung rechtlicherVerpflichtungen oder für die Weiterführungnotwendiger Aufgaben nur im Rahmen derAnsätze des Wirtschaftsplans des Vorjah-res geleistet werden, sofern sie unauf-schiebbar sind.

§ 6 Wirtschaftlichkeit undSparsamkeit

1) Bei Aufstellung und Ausführung des Wirt-schaftsplans sind die Grundsätze der Wirt-schaftlichkeit und Sparsamkeit zu beach-ten. Eine stetige und qualitätsvolle Aufga-benerfüllung ist dabei sicherzustellen.2) Zur rechtzeitigen Leistung von Ausga-ben können Kassenkredite aufgenommenwerden, soweit für die Kasse keine ande-ren Mittel zur Verfügung stehen. DerHöchstbetrag für Kassenkredite wird imWirtschaftsplan festgelegt.

Teil III: Aufstellung desWirtschaftsplans

§ 7 Inhalt, Gliederung und Erläuterung des Wirtschaftsplans

1) Im Erfolgsplan sind alle Erträge und Auf-wendungen in voller Höhe und getrenntvoneinander auszuweisen. Der Erfolgsplan

ist so zu gliedern, dass er der Erfolgsrech-nung (Gewinn- und Verlustrechnung) gegen-übergestellt werden kann. In den Erläute-rungen zum Erfolgsplan soll eine Untertei-lung in Produkt- und Leistungsbereiche er-folgen. Der Erfolgsplan ist auszugleichen;auch unter Berücksichtigung der Vermö-genslage.2) Im Finanzplan werden Ausgaben zur Her-stellung oder Beschaffung von Anlagever-mögen und dessen Finanzierung geplant.Wenn Verpflichtungen zu Lasten mehrererGeschäftsjahre eingegangen werden, sol-len die Jahresbeträge im Finanzplan ange-geben werden. Der Finanzplan wird in Formeiner Kapitalflussrechnung aufgestellt.3) Wesentliche Positionen des Erfolgs- undFinanzplans sind zu erläutern, insbesonde-re soweit sie von den Vorjahreszahlen er-heblich abweichen. Werden im FinanzplanVerpflichtungen zu Lasten mehrerer Ge-schäftsjahre eingegangen, sind diese in ih-rer Gesamtheit ausführlich darzustellenund zu erläutern.

§ 8 Nachtragswirtschaftsplan

1) Der Wirtschaftsplan ist zu ändern, wenner sich erheblich verändert und der vorge-sehene Ausgleich gefährdet ist. Eine er-hebliche Veränderung liegt dann vor, wenndas Volumen des Erfolgs- oder Finanzplansum mehr als 10 vom Hundert überschrit-ten wird.2) Der Wirtschaftsplan kann nur bis zumAblauf des Geschäftsjahres durch einenNachtragswirtschafts-plan geändert wer-den. Für den Nachtragswirtschaftsplan gel-ten die Vorschriften des Wirtschaftsplansentsprechend.

Teil IV: Ausführung desWirtschaftsplans

§ 9 Gesamtdeckungsprinzip, Zweck-bindungen, Deckungsfähigkeit

1) Alle Erträge dienen zur Deckung allerAufwendungen (Gesamtdeckungsprinzip).2) Zweckgebundene Mehrerträge sind nurfür damit verbundene Mehraufwendungenzu verwenden. Die Zweckbindung ist in denErläuterungen zum Wirtschaftsplan auszu-weisen.3) Aufwendungen können gegenseitig fürdeckungsfähig erklärt werden.4) Investitionsausgaben können für gegen-seitig deckungsfähig erklärt werden. Mehr-aufwendungen für Einzelvorhaben, die denim Wirtschaftsplan festgelegten Betrag ummehr als 10 vom Hundert, mindestens um5.000 Euro überschreiten, bedürfen dernachträglichen Genehmigung der Vollver-sammlung.

§ 10 Vollständigkeit undAbweichungen vom Wirtschaftsplan

1) Die angesetzten Aufwendungen dürfenohne besondere Bewilligung der Vollver-sammlung bis zu 10 vom Hundert derPlanwerte überschritten werden, soweit da-durch die Summe der gesamten Betriebs-aufwendungen nicht überschritten wird unddie Aufwendungen unvorhergesehen undunabweisbar sind. Darüber hinausgehendeÜberschreitungen der Ansätze im Erfolgs-

nommen haben, zu unterzeichnen ist.2) Der Rechnungsprüfungsausschussprüft, ob a) der Wirtschaftsplan eingehalten ist,b) die Rechnungsbeträge sachlich undrechnerisch richtig belegt und begründetsind,c) die Einnahmen ordnungsgemäß eingezo-gen und die Ausgaben zur Erfüllung derKammeraufgaben und der rechtlichen Ver-pflichtungen geleistet wurden.3) Der Rechnungsprüfungsausschuss kannsich auf Stichproben beschränken.

Teil VII: Schlussvorschriften

§ 19 Inkrafttreten

Dieses vorläufige Finanzstatut tritt nachGenehmigung durch das Wirtschaftsminis-terium Baden-Württemberg und nach Be-kanntmachung in der Deutschen Hand-werks Zeitung am 1. Januar 2008 in Kraft.Die bisherige Haushalts- und Kassenord-nung (HKO) der Handwerkskammer Reutlin-gen vom 28. November 1995, zuletzt ge-ändert am 20. Juli 2001, tritt zum gleichenZeitpunkt außer Kraft.

Das Wirtschaftsministerium Baden-Würt-temberg hat mit Schreiben vom 13. Sep-tember 2007 (AZ: 3-4233.64/48) diesenBeschluss der Vollversammlung vom18. Juli 2007 genehmigt.

Er wird hiermit nach § 106 Abs. 2 derHandwerksordnung (HwO) veröffentlicht.

Handwerkskammer Reutlingen

gez. gez.Joachim Möhrle Dr. Joachim EisertPräsident Hauptgeschäftsführer

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Ausg. 24 | 21.Dezember 2007 | 59. JahrgangHANDWERKSKAMMER REUTLINGENIIDeutsche Handwerks Zeitung

Anlage 2Finanzplan

Bezeichnung Plan/Jahr Plan/Vorjahr Letztes Ergebnis

1. Immaterielle Vermögensgegenstände2. Grundstücke und Gebäude3. Technische Ausstattung, Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung4. Finanzanlagen

I. Investitionen Summe I

5. Jahresverlust6. Auflösung von Rückstellungen7. Rückzahlung von Verbindlichkeiten8. Bewährung von Dalehen9. Rückzahlung von Investitionszuschüssen

II. Finanzbedarf Summe II

10. Jahresüberschuss11. Abschreibungen auf Vermögens-gegenstände und Sachanlagen12. Bildung von Rückstellungen13. Veränderung anderer zahlungswirksamer Posten14. Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens15. Einzahlungen aus Abgängen des Umlaufvermögens16. Zufluss aus Ausleihungen

III. Eigenfinanzierung Summe III

17. Zufluss aus Investitionszuschüssen18. Aufnahme von Verbindlichkeiten

IV. Außenfinanzierung Summe IV

= Veränderung des Finanzmittelbestandes(Summe III + Summe IV – Summe I – Summe II)

Anlage 3Bilanz

Aktivseite Passivseite

A. Anlagevermögen A. Eigenkapital

I. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Abgeleitetes Eigenkapital

II. Sachanlagen II. Rücklagen (gem. § 15 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte Abs. 2 Finanzstatut)und Bauten auf fremden Grundstücken2. Technische Ausstattung und Maschinen B. Sonderposten für 3. Andere Anlagen, Betriebs- und InvestitionszuschüsseGeschäftsausstattung4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen C. Rückstellungenim Bau 1. Rückstellungen für Pensionen und

ähnliche VerpflichtungenIII. Finanzanlagen 2. Sonstige Rückstellungen1. Anteile an verbundenen Unternehmen2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen D. Verbindlichkeiten3. Beteiligungen 1. Anleihen, davon konvertibel4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen 2. Verbindlichkeiten gegenüber ein Beteilungsverhältnis besteht Kreditgebern5. Wertpapiere des Anlagevermögens 3. Erhaltene Anzahlungen6. Genossenschaftsanteile 4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen 7. Sonstige Ausleihungen und Leistungen

5. Verbindlichkeiten gegenüber B. Umlaufvermögen verbundenen Unternehmen

6. Verbindlichkeiten gegenüber I. Vorräte Unternehmen, mit denen ein 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Beteiligungsverhältnis besteht2. Unfertige Erzeugnisse und Waren 7. Sonstige Verbindlichkeiten3. Sonstige Vorräte4. Geleistete Anzahlungen auf Vorräte E. Rechnungsabgrenzungsposten

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände1. Forderungen aus Beiträgen, Gebühren und sonstigen Leistungen2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht4. Sonstige Vermögensgegenstände

III. Wertpapiere1. Anteile an verbundenen Unternehmen2. Eigene Anteile3. Sonstige Wertpapiere

IV. Kassenbestand, Bundesbank-guthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

C. Rechnungsabgrenzungsposten

Anlage 4

Produkt- und Leistungsbereiche

Produkt- und Leistungsbereich 1:Geschäftsleitung/Interessenvertretung Kammerorgane

GeschäftsleitungInteressenvertretungEhrungenÖffentlichkeitsarbeit/Zentralstelle

Produkt- und Leistungsbereich 2:Zentrale Verwaltung Beitrag

Finanzverwaltung, Rechnungswesen, ControllingPersonalverwaltung, PersonalratLiegenschaftsverwaltungEDV; DatenschutzZentrale Verwaltung

Produkt- und Leistungsbereich 3:Recht und Handwerksorganisation Handwerksrolle

Recht (Beratung, Arbeits- und Sozialrecht)SachverständigeHandwerksorganisationenStarter-Center

Produkt- und Leistungsbereich 4:Berufsbildung Ausbildungsberatung

AusbildungsprüfungenLehrlingsrolleMeisterprüfungenNachwuchswerbung, NachwuchsförderungBegabtenförderung

Produkt- und Leistungsbereich 5:Unternehmensberatung, Kaufmännische und Handwerksförderung betriebswirtschaftliche Beratung

Technik, Innovation und UmweltEU-, ExportberatungMessen und AusstellungenProjekte Beratungsbereich

Produkt- und Leistungsbereich 6:Überbetriebliche Ausbildung Bildungsakademie Tübingen –

überbetriebliche AusbildungSonstige Überbetriebliche AusbildungInternat

Produkt- und Leistungsbereich 7:Bildungsakademie Reutlingen Fort- und Weiterbildung

Projekte

Produkt- und Leistungsbereich 8:Bildungsakademie Tübingen Fort- und Weiterbildung

Betrieb gewerblicher Art Fort- und Weiterbildung

Produkt- und Leistungsbereich 9:Bildungsakademie Sigmaringen/Albstadt Fort- und Weiterbildung

Projekte

Produkt- und Leistungsbereich 10:Bildungsakademie Freudenstadt Fort- und Weiterbildung

Anlage 1Erfolgsplan

Bezeichnung Plan/Jahr Plan/Vorjahr Letztes Ergebnis

Erträge aus Beiträgen

1. Handwerkskammerbeiträge2. ÜBA-Umlage

Erträge aus Prüfungsgebühren

3. Ausbildungsprüfungen4. Meisterprüfungen5. Fortbildungsprüfungen

Erträge aus Bildungsmaßnahmen

6. Ausbildungsmaßnahmen7. Meisterkurse8. Fortbildungskurse

9. Einnahmen aus Verwaltungsgebühren

Erträge aus Zuwendungen

10. Zuschüsse Bund

11. Zuschüsse Land

12. Sonstige Zuschüsse

Andere Erträge

13. Erträge aus Auflösung von Sonderposten

14. Sonstige ordentliche Erträge

15. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen

16. Andere aktivierte Eigenleistungen

Interne Verrechnungen

17. Verrechnungen Personalaufwand

18. Verrechnungen sonstige ordentliche Aufwendungen

Ordentliche Erträge

Besondere Kammeraufwendungen

19. Vollversammlung, Vorstand, Ausschüsse

20. Besondere Kammeraufgaben

Personalaufwand

21. Gehälter

22. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung

Sachaufwand und bezogene Leistungen

Prüfungen

23. Ausbildungsprüfungen

24. Meisterprüfungen

25. Fortbildungsprüfungen

Bildungsmaßnahmen

26. Ausbildungsmaßnahmen

27. Meisterkurse

28. Fortbildungskurse

29. Verwaltungsleistungen

Sonstige ordentliche Aufwendungen

30. Raum- und Energiekosten

31. Betriebs- und Geschäftsausstattung

32. Geschäftsaufwendungen

Bezeichnung Plan/Jahr Plan/Vorjahr Letztes Ergebnis

33. Rückzahlung und Weitergabe von Zuwendungen

34. Weitere ordentliche Aufwendungen

Abschreibungen

35. Abschreibungen auf Vermögens-gegenstände des Anlagevermögens

36. Abschreibungen auf Vermögens-gegenstände des Umlaufvermögens

Interne Verrechnungen

37. Verrechnungen Personalaufwand

38. Verrechnungen sonstige ordentliche Aufwendungen

Ordentliche Aufwendungen

Ordentliches Ergebnis

39. Erträge aus Beteiligungen

40. Erträge aus Wertpapieren und Aus-leihungen des Finanzanlagevermögens

41. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

42. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

43. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Finanzergebnis

Ergebnis der gewöhnlichen Kammertätigkeit

44. Außerordentliche Erträge

45. Außerordentliche Aufwendungen

Außerordentliches Ergebnis

46. Steuern vom Einkommen und Ertrag

Jahresergebnis

47. Zuführung/Entnahme abgeleitetes Eigenkapital

48. Zuführung/Entnahme Rücklagen gem. § 15 Abs. 2 Finanzstatut

Bilanzergebnis

Page 45: DHZ 2007

Ausg. 24 | 21.Dezember 2007 | 59. Jahrgang HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN IIIDeutsche Handwerks Zeitung

Öffentliche Bekanntmachung

Festsetzung des Beitrags und der überbetrieblichenUmlage mit Berufszuschlag für das Haushaltsjahr 2008Die Vollversammlung der Handwerkskam-mer Reutlingen hat am 6. Dezember 2007auf Grund von § 106 Abs. 1 Nr. 5 und § 113 der Handwerksordnung (HwO) in derFassung der Bekanntmachung vom 24.September 1998 (BGBl I Seite 3074;2006 I S. 2095), zuletzt geändert durchArtikel 9a des Gesetzes vom 07.09.2007(BGBl. I S.2246) sowie auf Grund von § 8Abs. 1 Nr. 5 der Satzung der Handwerks-kammer Reutlingen vom 26. Februar 1996(GABL 1996, S. 234), zuletzt geändertdurch Beschluss vom 18. Juli 2007, nach-folgenden Beschluss zur Beitragsfestset-zung und der überbetrieblichen Umlage mitBerufszuschlag gefasst.

Beitragsfestsetzung für das Jahr 2008

Auf der Grundlage des Gewerbeertrags2005, ersatzweise Gewinn aus Gewerbe-betrieb 2005 werden erhoben:

a) Von den Inhabern eines Betriebs einesHandwerks und eines handwerksähnlichenGewerbes, die nach § 6 des Grundsatz-beschlusses zur überbetrieblichen Aus-bildung vom 2. Dezember 2004 von derVerpflichtung zur Kostentragung der über-betrieblichen Ausbildung ausgenommensind, der allgemeine Kammerbeitrag,der sich aus Grundbeitrag und Zusatz-beitrag zusammensetzt. Für juristischePersonen und GmbH & Co KG wird einZuschlag zum Grundbeitrag erhoben. VonPersonen, die nach § 90 Abs. 3 und 4HwO Mitglied der Handwerkskammer sind,nach Maßgabe des § 113 Abs. 2 Satz 4HwO, der allgemeine Kammerbeitrag, dersich aus Grundbeitrag und Zusatzbeitragzusammensetzt.

b) Von den Inhabern eines Betriebs einesHandwerks, die nach § 6 des Grundsatzbe-schlusses zur überbetrieblichen Ausbildungvom 2. Dezember 2004 zur Kostentra-gung der überbetrieblichen Ausbildung ein-schließlich Internatsunterbringung und desFahrgeldersatzes verpflichtet sind, der all-gemeine Kammerbeitrag, der sich ausGrundbeitrag und Zusatzbeitrag zu-sammensetzt, zuzüglich dem Zuschlag fürjuristische Personen und GmbH & Co KGsowie die allgemeine ÜBA-Umlage, beste-

hend aus Grundbetrag und Zusatzbetragund dem Berufszuschlag.

1. Allgemeiner Kammerbeitraga) Grundbeitrag: einheitlich 150 Euro

b) Zusatzbeitrag: 1 Prozent aus Gewerbe-ertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb;

Freibetrag: 15.000 Euro vom Gewerbeer-trag/Gewinn aus Gewerbebetrieb für Ein-zelunternehmen, Personengesellschaftenund juristische Personen.

Der Höchstbetrag des Zusatzbeitrags,auch bei gleichzeitiger Beitragspflicht zurIndustrie- und Handelskammer, beträgt1.300 Euro.

Der Zusatzbeitrag errechnet sich aus demGewerbeertrag, der sich nach Abrundungund vor Abzug des Freibetrages nach § 11Abs. 1 Gewerbesteuergesetz ergibt, wennfür das Bemessungsjahr ein einheitlicherGewerbesteuermessbetrag festgesetztworden ist, andernfalls aus dem Gewinnaus Gewerbebetrieb, der auf der Grundla-ge des § 15 des Einkommensteuergeset-zes und § 8 des Körperschaftsteuergeset-zes ermittelt worden ist.

c) Zuschlag zum Grundbeitrag für juristi-sche Personen und GmbH & Co KG:

1 Prozent des Gewerbeertrages/Gewinnesaus Gewerbebetrieb, mindestens jedoch185 Euro und höchstens 305 Euro.

Stichtag für die Beitragserhebung ist der1. Januar 2008.

2. Allgemeine Umlage für dieüberbetriebliche Ausbildunga) Grundbetrag: einheitlich 65 Euro

b) Zusatzbetrag: 0,50 Prozent aus Gewer-beertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb;

Freibetrag: 15.000 Euro vom Gewerbeer-trag/Gewinn aus Gewerbebetrieb für Ein-zelunternehmen, Personengesellschaftenund juristische Personen.

Der Höchstbetrag des Zusatzbetrags be-trägt 650 Euro.

Der Zusatzbetrag errechnet sich aus denfür den allgemeinen Kammerbeitrag maß-gebenden Bemessungsgrundlagen.

Stichtag für die Erhebung der ÜBA-Umlageist der 1. Januar 2008.

3. BerufszuschlagGewerbe der Anlage A HwO(Gewerbe, die als zulassungspflichtige Handwerke betrieben werden können)

2. Ofen- und Luftheizungsbauerfrüher: Kachelofen- und Luftheizungsbauer 70,00 Euro

10. Maler und Lackierer 140,00 Euro13. Metallbauer 180,00 Euro14. Chirurgiemechaniker 120,00 Euro15. Karosserie- und Fahrzeugbauer 150,00 Euro16. Feinwerkmechaniker

früher: Maschinenbaumechaniker, Werkzeugmacher, Dreher, Feinmechaniker 120,00 Euro

17. Zweiradmechaniker 120,00 Euro18. Kälteanlagenbauer 150,00 Euro19. Informationstechniker

früher: Büroinformationselektroniker, Radio- u. Fernsehtechniker 120,00 Euro20. Kraftfahrzeugtechniker

früher Kfz-Mechaniker, Kfz-Elektriker 160,00 Euro21. Landmaschinenmechaniker 120,00 Euro23. Klempner 190,00 Euro24. Installateur und Heizungsbauer

früher: Gas- und Wasserinstallateur, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer 190,00 Euro

25. Elektrotechnikerfrüher: Elektroinstallateur, Elektromechaniker, Fernmeldeanlagenelektroniker 150,00 Euro

26. Elektromaschinenbauer 150,00 Euro27. Tischler 130,00 Euro30. Bäcker 65,00 Euro31. Konditoren 5,00 Euro32. Fleischer 5,00 Euro37. Zahntechniker 50,00 Euro38. Friseure 60,00 Euro39. Glaser 65,00 Euro

Gewerbe der Anlage B Abschnitt 1 HwO(Gewerbe, die als zulassungsfreie Handwerke betrieben werden können)

15. Drechsler (Elfenbeinschnitzer) und Holzspielzeugmacher 80,00 Euro26. Sattler und Feintäschner 10,00 Euro27. Raumausstatter 10,00 Euro33. Gebäudereiniger 50,00 Euro38. Fotografen 65,00 Euro39. Buchbinder 65,00 Euro53. Schilder- und Lichtreklamehersteller 115,00 Euro

Stichtag für die Erhebung des Berufszuschlages ist der 1. Januar 2008.

Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg hat mit Schreiben vom 7. Dezember 2007 AZ: 3-4233.64/49,diesen Beschluss der Vollversammlungvom 06. Dezember 2007 genehmigt.

Er wird hiermit nach § 106 Abs. 2 derHandwerksordnung (HwO) veröffentlicht.Handwerkskammer ReutlingenJoachim Möhrle Dr. Joachim EisertPräsident Hauptgeschäftsführer

Die Handwerkskammer Reutlingen hat inder Vollversammlung am 18. Juli 2007 ge-mäß §§ 105 Abs. 1 S. 2, 106 Abs. 1 Nr. 14 der Handwerksordnung (HwO) in derFassung der Bekanntmachung vom 24. September 1998 (BGBl. I S. 3074;2006 I S. 2095) zuletzt geändert durchArtikel 146 der Neunten Zuständigkeitsan-passungsverordnung vom 31. Oktober2006 (BGBl. I S. 2407) in Verbindung mit § 8 Abs. 1 Nr. 14 und Abs. 2 der Kammer-satzung vom 26. Februar 1996, zuletzt ge-ändert am 02. Dezember 2004, nachfol-gende Änderung der Satzung beschlossen.

Folgende Bestimmungen wurden neu gefasst:§ 8 Beschlussfassung

(1) Der Beschlussfassung der Vollver-sammlung bleibt vorbehalten:4. die Feststellung des Wirtschaftsplaneseinschließlich der Stellenübersicht, die Be-willigung von Ausgaben, die nicht im Wirt-schaftsplan vorgesehen sind, die Ermächti-gung zur Aufnahme von Krediten und diedingliche Belastung von Grundeigentum,6. der Erlass eines Finanzstatuts,7. die Feststellung des Jahresabschlussesund die Entscheidung darüber, durch wel-che externe, unabhängige Einrichtung derJahresabschluss geprüft werden soll,

§ 30 Rechnungsprüfungsausschuss

Die Handwerkskammer errichtet einenRechnungsprüfungsausschuss. Der Rech-nungsprüfungsausschuss besteht aus dreiMitgliedern, die nicht dem Vorstand ange-hören dürfen, und zwar aus zwei selbst-ständigen Handwerkern oder Inhabernhandwerksähnlicher Betriebe und einemGesellen oder einem anderen Arbeitneh-mer mit abgeschlossener Berufsausbil-dung.

§ 32 Geschäftsführung

(2) Die Handwerkskammer ist berechtigt,nach Maßgabe der landesrechtlichen Be-stimmungen Beamte zu ernennen oder zuübernehmen; auf die dienstlichen Verhält-nisse der Beamten finden die entsprechen-den landesrechtlichen Vorschriften Anwen-dung. Die Ernennung und Beförderung derBeamten erfolgt im Rahmen der von derVollversammlung beschlossenen und vonder Aufsichtsbehörde genehmigten Stellen-

übersicht; Ernennungen und Beförderun-gen sind zuvor vom Vorstand zu beschlie-ßen.(7) Die Einstellung der nicht im Beamten-verhältnis stehenden Bediensteten erfolgtnach Maßgabe der im Wirtschaftsplan vor-gesehenen Stellen durch den Vorstand, erkann diese Befugnis ganz oder teilweiseauf den Hauptgeschäftsführer übertragen.Für die nicht im Beamtenverhältnis stehen-den Bediensteten gelten die allgemeinenarbeitsrechtlichen Grundsätze und die fürentsprechende Landesbedienstete getrof-fenen Tarifvereinbarungen oder der Tarif-vertrag Versorgungsbetriebe. Alle Dienst-verhältnisse sind durch schriftliche Verträ-ge zu regeln. Über die Anstellungsverträgenichtbeamteter Geschäftsführer sowieüber die Vereinbarung von Versorgungsan-sprüchen, soweit sie sich nicht aus Tarif-vereinbarungen ergeben, entscheidet derVorstand.

§ 37 Finanzstatut

(1) Für die Aufstellung und den Vollzug desWirtschaftsplans (Wirtschaftsführung) so-wie für die Buchführung, die Rechnungsle-gung und die Jahresabschlussprüfung er-lässt die Handwerkskammer unter Beach-tung der grundlegenden Bestimmungender Landeshaushaltsordnung ein Finanz-statut als Satzung.(2) Eine mittelfristige Finanzplanung ist zuerstellen und mit dem Wirtschaftsplan derVollversammlung zur Kenntnis zu geben.

§ 40 Inkrafttreten

Die Änderung dieser Satzung tritt mit ihrerBekanntmachung im Mitteilungsblatt Deut-sche Handwerks Zeitung, Ausgabe Hand-werkskammer Reutlingen, frühestens zum1. Januar 2008, in Kraft.Das Wirtschaftsministerium Baden-Würt-temberg hat mit Schreiben vom 22. No-vember 2007, AZ: 3-4233.64/48, diesenBeschluss der Vollversammlung vom18. Juli 2007 genehmigt.Der Beschluss wurde am 3. Dezember2007 ausgefertigt.Er wird hiermit gemäß § 106 Abs. 2 derHandwerksordnung (HwO) veröffentlicht.

Handwerkskammer Reutlingen

Joachim Möhrle Dr. Joachim EisertPräsident Hauptgeschäftsführer

Öffentliche Bekanntmachung

Änderung der Satzung derHandwerkskammer Reutlingen


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