Date post: | 05-Apr-2015 |
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Design der Heidelberger Studie zur Wirksamkeit von Systemaufstellungen
www.aufstellungsforschung.de
Jan Weinhold, Annette Bornhäuser, Christina Hunger, Jochen Schweitzer
Kontexte
Sind Systemaufstellungen … Selbsterfahrung? Psychotherapie? Organisations-Beratung? Esoterik? Ritual? … oder was ganz anderes?
Unser Verständnis für die Heidelberger Wirksamkeitsstudie:
3-tägige Systemaufstellungsseminare können als psychotherapeutische Intervention verstanden werden
damit legitimiert sich eine psychotherapeutische Forschungslogik
… es existieren eine Vielfalt von (mehr oder weniger faszinierten oder skeptischen) Erfahrungsberichten mit Systemaufstellungen ...
… es existieren viele Fallbeispiele, Studien und Publikationen, sowohl in systemisch orientierten Verlagen (z.B. Carl-Auer) als auch in der „Aufsteller-Szene“ (z.B. „Praxis der Systemaufstellung“) ...
… es existieren wenige Arbeiten zu Systemaufstellungen im Sinne der psychotherapeutischen Wirksamkeit, die nach den Kriterien der Evidence Based Medicine aussagestark sind (Randomisierung, Kontrollgruppendesign) ...
… und es existiert eine (abnehmende?) akademische und öffentliche Polarisierung des Verfahrens Systemaufstellungen ...
die besten Bedingungen für eine RCT-Studie zur psychotherapeutischen Wirksamkeit von Systemaufstellungen!
Kontexte
Studiendesign
Messzeit-punkt
t1 t2 t3 t4 t5 t6 t7
Zeitraum 08-12 2010 2/3-2011 3-2011 7-2011 7/8-2011 11-2011 3-2012
Daten-Erhebung
Rekrutierung Randomisie-rung
Basisdaten-erhebung
2-Wochen-Outcome
4-Monats-Outcome / Baseline KG
2-Wochen-Outcome KG
8-Monats-Outcome EG/4-Monats-Outcome KG
12-Monats-Outcome EG
Experimental-gruppe (EG)
Kontroll-gruppe (KG)
A
A
Studiendesign: RCT-Studie
Messzeit-punkt
t1 t2 t3 t4 t5 t6 t7
Zeitraum 08-12 2010 2/3-2011 3-2011 7-2011 7/8-2011 11-2011 3-2012
Daten- erhebung
Rekrutierung Randomisie-rung
Baseline2-Wochen-Outcome
4-Monats-Outcome
2-Wochen-Outcome KG
8-Monats-Outcome EG/4-Monats-Outcome KG
12-Monats-Outcome EG
Experimental-gruppe (EG)
Kontroll-gruppe (KG)
A
A
Studiendesign: kumulierte Prä-Post-Studie
Messzeit-punkt
t1 t2 t3 t4 t5 t6 t7
Zeitraum 08-12 2010 2/3-2011 3-2011 7-2011 7/8-2011 11-2011 3-2012
Daten-erhebung
Rekrutierung Randomisie-rung
Baseline2-Wochen-Outcome
4-Monats-Outcome / Baseline KG
2-Wochen-Outcome KG
8-Monats-Outcome EG/4-Monats-Outcome KG
12-Monats-Outcome EG
Experimental-gruppe (EG)
Kontroll-gruppe (KG)
A
A
Studiendesign: 8- und 12-Monats-Katamnese (EG)
Messzeit-punkt
t1 t2 t3 t4 t5 t6 t7
Zeitraum 08-12 2010 2/3-2011 3-2011 7-2011 7/8-2011 11-2011 3-2012
Daten-erhebung
Rekrutierung Randomisie-rung
Baseline2-Wochen-Outcome
4-Monats-Outcome
2-Wochen-Outcome KG
8-Monats-Outcome EG/4-Monats-Outcome KG
12-Monats-Outcome EG
Experimental-gruppe (EG)
Kontroll-gruppe (KG)
A
A
Studiendesign: RCT-Studie
Messzeit-punkt
t1 t2 t3 t4 t5 t6 t7
Zeitraum 08-12 2010 2/3-2011 3-2011 7-2011 7/8-2011 11-2011 3-2012
Daten- erhebung
Rekrutierung Randomisie-rung
Baseline2-Wochen-Outcome
4-Monats-Outcome
2-Wochen-Outcome KG
8-Monats-Outcome EG/4-Monats-Outcome KG
12-Monats-Outcome EG
Experimental-gruppe (EG)
Kontroll-gruppe (KG)
A
A
Rekrutierung der Studienteilnehmer erfolgte aufgrund eigener
Interessensbekundung aus der Allgemeinbevölkerung (keine klinische Zuweisung o.ä.)
Werbung erfolgte mit Informationsflyer und gezielter Werbung (z.B. www.aufstellungsforschung.de; WISL; DGSF-Tagung in HD 2010, Webseite der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen)
Anreiz: 50% der im WISL üblichen Teilnahmegebühr (Aktive Teilnehmer: 120€; beobachtende Teilnehmer: 70€)
Ein- und AusschlusskriterienEinschlusskriterien
• Mindestalter: 18 Jahre • Wahl: aktiver Teilnehmer (AT) oder beobachtenden Teilnehmer (TB)• Bereitschaft zur Randomisierung zu Seminartermin (Experimental- oder Wartekontrollgruppe) und Seminarleiter (Gunthard Weber, Diana Drexler)• Bereitschaft, bis zum Ende des Studienzeitraums (31.03.2012) an keinem weiteren Aufstellungsseminar teilzunehmen• Kostenübernahme der reduzierten Seminargebühren
Ausschlusskriterien • kritischer Zustand zum Zeitpunkt des Seminarbeginns aufgrund eines der folgenden Merkmale: akute Suizidalität, akute psychotische Zustände, akute Intoxikation
Begründungen für Rekrutierungsstrategien und Ein- und Ausschlusskriterien
Aufstellungsseminare sollten unter möglichst naturalistischen Bedingungen (wie auf dem „freien Markt“) stattfinden
die derzeitige Forschungslage legt (noch) keine diagnosespezifische Studie nahe, vielmehr die Prüfung einer allgemeinen psychotherapeutischen Wirksamkeit
restriktive Form der Randomisierung in Form einfacher Zufallszuteilungsregel nach den Kriterien: a) Versuchsbedingung: Experimental- vs. Wartekontrollgruppeb) Seminarleiter: Dr. Gunthard Weber (GW) vs. Dr. Diana Drexler (DD)
Experimentalgruppe (n=104)
Wartekontrollgruppe (n=104)
Seminar-Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8
Seminarleiter
GW GW DD DD GW GW DD DD
Seminartermin
2/2011
2/2011
3/2011
3/2011
7/2011
7/2011
7/2011
7/2011
Aktive TN 16 16 16 16 16 16 16 16
Beobachtende TN
10 10 10 10 10 10 10 10
n(gesamt) 104 (64 AT + 40 TB) 104 (64 AT + 40 TB)
208 Studienteilnehmer
Randomisierung
Was genau ist das „treatment“?
„Manualtreue“ wurde von 2 Mitgliedern des Forschungsteams geprüft
• ein dreitägiges Aufstellungsseminar mit 16 aktiven Teilnehmern und 10 teilnehmenden Beobachtern
• Tag 1: 16.00 – 21.00; Tag 2: 9.00 – 19.00; Tag3: 9.00 – 16.00
Struktur des Seminars• Rahmung (Organisatorisches, Abschlussrunde am 3. Tag)• im Seminar (u.a. Erläuterungen zum Seminarablauf, Informationen
zur eigenen Arbeitsweise und zu Aufstellungen, Einstiegsrunde/Auftragsklärung, Instruktion für Repräsentanten, Raum für Fragen und Anmerkungen von Teilnehmern, Befindlichkeitsrunden, Pausen)
Struktur von Einzelaufstellungen• Auftragsklärung• Entscheidung über aufzustellendes System• Aufstellung von Repräsentanten• Prozessarbeit (u.a. Addieren/Entfernen von Repräsentanten,
ritualisierte Sätze/Gesten, Hineinstellen des Fallgebers, Abschlussbild)• Abschluss (Nachbesprechung, Nachfragen der Gruppe)
Was ist wirksam an Systemaufstellungen?
Was soll wirksam sein?
Mit welchen Instrumenten kann das erhoben
werden?
Zielkriterien und Erhebungsinstrumente
(1) „allgemeine“ psychotherapeutische WirksamkeitKonstrukte: psychisches Wohlbefinden, psychische Beeinträchtigung Ergebnisfragenbogen (EB-45, dt. Version des OQ-45) Fragebogen zur Evaluation von Psychotherapieverläufen (FEP-2) Kurzform des Inkongruenzfragebogen (K-INK)
Zielkriterien und Erhebungsinstrumente
(2) „verfahrensspezifische“ WirksamkeitKonstrukte: individuelles Erleben in privaten und professionellen sozialen Systemen Heidelberger Fragebogen zum Erleben in Systemen (HFES)
(3) „subjektive“ WirksamkeitKonstrukt: Grad der Erreichung selbst gesetzter Ziele Goal Attainment Scaling/Berner Inventar für Therapieziele (BIT-2)
Zielkriterien und Erhebungsinstrumente
Danke!
Kontakt: www.aufstellungsforschung.de