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Der Umgang mit dem Thema „Qualität“ im Case Management ist ... · Der Umgang mit dem Thema...

Date post: 01-Aug-2020
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Der Umgang mit dem Thema „Qualität“ im Case Management ist nur auf denersten Blick klar und scheinbar einfach: die Standardisierung des CaseManagement-Ablaufs sei ja eigentlich schon eine Form von Qualitätssicherung –sie anzuwenden vereinheitlicht Abläufe und macht sie transparenter. Gleichzeitigist die Qualität aber abhängig vom Kontext des jeweiligen Falles und von denBeteiligten, die ein irgendwie geartetes Interesse am Fall haben. Dies hatweitreichendere Konsequenzen, wie wir sehen werden.

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Tatsächlich lässt sich die verführerische Abfolge von Intaking, Assessment,Hilfeplanung, Linking und Monitoring in vielen Konzeptionen und Vorort-Praktiken nachweisen. Aber ist damit bereits Qualität im Case Managementgewährleistet? So einfach ist es wahrscheinlich nicht.

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Zum Case Management braucht es eine ganze Reihe weiterer Prinzipien, diegegeben sein müssen, um in diesem Zusammenhang von Qualität sprechen zukönnen. Lassen Sie mich dies kurz an einem Beispiel konkretisieren: wenn einwohnungsloser Mensch im Rahmen einer Suchtberatung regelmäßig zu Treffeneiner Betroffenengruppe erscheinen soll, so kann ihm das aufgrund seinerAlltagsorganisation wesentlich schwerer fallen als einem abhängigen Menschen,der im Rahmen seiner Tagesplanung zuverlässigere Rahmenbedingungenvorfindet. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Wohnungslose langfristige mitdiesem Angebot weniger erfolgreich sein wird, als ein Mensch mit einerUnterkunft. In diesem Fall wäre die Lebensweltorientiertheit ein weiteresQualitätskriterium.

Aber was folgert denn nun aus diesem Beispiel. Sollte man für wohnungsloseMenschen ein eigenes lebensweltgerechteres Angebot entwickeln, dafür Geld indie Hand nehmen? Was ja mancherorts auch tatsächlich geschieht. Oder wäre esangemessener dem Wohnungslosen zuerst die materiellen Voraussetzungen zuschaffen, damit er seine Suchterkrankung angehen kann? Oder wäre es richtig,darauf zu pochen, ihm abzuverlangen, die gebotenen Rahmenbedingungeneinzuhalten? – schließlich gehört das auch zu einem Leben, das zukünftig mit denSuchtmitteln angemessen umgehen kann.

Welche Antwort würde uns das Case Management in seinem wohlgeordnetenAblauf nahelegen? Ist das überhaupt eine Frage des Case Managements odereine ganz Allgemeine, die in jedem Unterstützungsansatz geklärt werden muss?

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Im Rahmen eines methodisch orientierten Case Managements, das sich an die Standardshalten möchte, würde sich diese Frage frühestens im Rahmen der Hilfeplanung klären.Hier ginge es darum, den Klienten dazu zu befähigen, seine Ziele so zu entwickeln, dasssie folgerichtig und vor allem realistisch sind. Die Aufgabe des Case Managements wirdes vor allem sein, die Möglichkeiten der Angebote aufzuzeigen, um damit demBetroffenen die richtigen Entscheidungen zu ermöglichen. Kommt das CaseManagement allerdings zur Ansicht, dass es keine für den Fall stimmigen Angebote gibt,muss es diese Entdeckung als strukturellen Bedarf kennzeichnen und an eine strategischverantwortliche Instanz weiterleiten. Auch wenn die Hilfeplanung in diesem Fall für denWohnungslosen die Treffen in der Betroffenengruppe als passendes Angebotherausgearbeitet hätte, müsste spätestens dann, wenn die Teilnahme dort nicht mehrerfolgt oder unregelmäßig wird, reagiert werden, indem man den Hilfeplan korrigiertund gegebenenfalls die bestehenden Angebote in diesem Fall als unpassend, nichtanpassbar oder ineffektiv kennzeichnet. Damit wird das Problem auf eine strukturelleEbene gehoben.

Damit gegebenenfalls die strukturellen Anforderungen auch tatsächlich Gegenstandeiner strategischen Entscheidung werden können, müssen sie natürlich überhaupt erstdorthin gelangen. Ist das Case Management nicht selbst in der Lage die Daten dorthin zutransportieren, müssen dazu Abläufe vorgesehen sein, die diese Transportfunktionübernehmen können, z.B. die Sozialplanung. Und letztlich muss auf derEntscheiderebene noch eine Abwägung zwischen den politischen, organisationalen undfallbezogenen Argumenten getroffen werden.

An diesem kurzen Beispiel wird klar, dass der standardisierte Case Management-Ablaufalleine sicherlich noch keine ausreichende Qualitätsgarantie bereitstellt. Es müssenweitere Dimensionen hinzutreten, die z.T. schwierig mit strategischen Positionierungenverwoben sind.

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Das wird besonders dann deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass sichCase Management nicht nur standardisiert darstellt sondern steuernd und damiteigentlich eine strategische Position einnimmt.

Während sich Qualität mit den Dingen unter der Perspektive „die Dinge richtigtun“ beschäftigt lautet die Fragestellung bei der Steuerung eher „die richtigenDinge tun“. Wir benötigen also zusätzlich noch weitere Prinzipien. Deswegenwurden den Qualitätsstandards in der DGCC auch sogenannte Leitprinzipienvorangestellt.

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Mitglieder der Anerkennungskommision: Deutsche Gesellschaft für Sozialarbeit(DGS), der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH), der DeutscheBerufsverband für Pflegekräfte (DBfK) und die Bundesagentur für Arbeit (BA)

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Eva Kanth, Dipl.-Psychologin., zertifizierte Case Managerin und Ausbilderin in CaseManagement (DGCC), wissenschaftliche Mitarbeiterin der PsychotherapeutenkammerNRW, DüsseldorfProf. Dr. Hugo Mennemann, Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen, Dekander Abteilung Münster, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Care und CaseManagement e.V. (DGCC)Andreas Podeswik, Dipl.-Psychologe, Schulungs- und Projektleitung im Bereich Pädiatrieam beta Institut für sozialmedizinische Forschung und Entwicklung gGmbH, AugsburgMichael Monzer, Dipl.-Psychologe, Case Management-Ausbilder (DGCC),Sozialwissenschaftlicher Mitarbeiter in der Sozialplanung (LHS Stuttgart)

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