–Anzeige–
Rebus: Welches Land in Europa suchen wir?
Diesmal zu gewinnen: EinBayreuth-Regenschirm
Lösungen an: [email protected]
DieLösungdesletztenRätselslautet:DeutschlandDieGewinnerinistMaria Simon.HerzlichenGlückwunsch!
Tip-Rätselss
Wer kennt nicht die typischen Campus-Vorurteile? BWLer und Juristen stolzieren stets in Hem-den mit hochgeklappten Kragen herum, Spökos feiern mehr, als dass sie arbeiten würden, und P&Eler lieben es, sinnlos her-umzuschwafeln. Wir alle stecken Menschen in Schubladen. Aber warum? Wir wollen auch nicht sofort als typisch deutsch, typisch Öko oder typisch XY abgestem-pelt werden – und doch stempeln wir unbewusst, was das Zeug hält.
(kh) Stereotype sind Bilder in un-seren Köpfen, die sich als schab-lonisierte und schematisierte Vor-stellungsinhalte zwischen unsereAußenwelt und unser Bewusstseinschieben. Wir bauen uns also Brü-cken, wo keine sind, denn es fälltunsschwer,andereohneUnterstüt-zung unseres Gehirnes einzuschät-zen. Gespickt mit Vorurteilen bau-en wir uns ein Schubladensystem,nennen wir es einmal „Jogi“, undordnen Personen, zum Teil schonnach einem ersten Wort, in unserSystemein.Man geht davon aus, dass wir Ste-reotypen und Vorurteile schon mitder Erziehung lernen. Schon bevorwir uns eine eigene Meinung ge-bildet haben, ist bereits eine parat,die wir brav übernehmen können–praktisch.DurchKleidung,Alterund äußere Eindrücke glauben wir,uns ein Bild schaffen zu können,und meist bestätigt sich dieses für
uns recht schnell. „Selbsterfüllen-de Prophezeiung“ nennt man die-ses Phänomen. Wir erwarten einbestimmtes Verhalten und sucheneinfach so lange, bis wir Indizienfür dieses finden. Wenn wir alsomit „Jogi“ über Menschen Schlüs-se ziehen, urteilen wir befangen.Viele Eindrücke, die wir von an-deren haben, oder Urteile, die wirüber sie fällen, laufen auf die Un-terscheidung zwischen „gut“ und„schlecht“hinaus,wobeiwirandereEigenschaftenausdieserGrundent-scheidungableiten.Mannenntdiesden„Halo-Effekt“(Halo,griechisch:Hof um eine Lichtquelle), da wirvon einer Person, die wir für „gut“halten, meinen, sie sei durchweg„gut“ – und ihr sämtliche positiveEigenschaften zuschreiben. So um-gibtsieeinepositiveAura.Auchder
negativeHalo-Effektkommtvor,beidemwireinePerson,diewirindieSchublade „schlecht“ gesteckt ha-ben, sämtliche negativen Attributeanhängen.Ohne „Jogi“ wären wir einfachüberfordert.ZuvieleSinneseindrü-ckewirkenaufunsein,dochvielzuwenige davon können wir wirklichverarbeiten. Wir neigen dazu, ausder Anwesenheit eines MerkmalsaufweitereEigenschaftenzuschlie-ßen, die der oder die Betreffendevermeintlich aufweist. Anschei-nendfassenwirbestimmtePersön-lichkeitscharakteristikazuClusternzusammen.WennwirzumBeispieljemanden für intelligent halten,nehmen wir auch an, dass er odersie phantasievoll, ehrgeizig, gewis-senhaft und zuverlässig sei – wirversuchen Menschen in passende
Schemata einzuordnen. Wenn wirsehen,dasssieeinigederMerkmalezeigen, die mit einem bestimmtenSchemaverknüpftsind,nehmenwiran, dass sie alle anderen Attributeauch besitzen, die dieses Schemaausmachen.Die Psychologie hat für diese Phä-nomene folgende Erklärungen:Stereotypen vereinfachen unsereEntscheidungen. Wir müssen nichtmehr selbst analysieren, sondernkönnen uns nach den ersten Hin-weisen eine vermeintlich sichereMeinungbilden–dasberuhigtun-serGemüt.MankanneinfachermiteinerVielzahlvonPersonenumge-hen,wennmansieineinigewenigeKategorien einordnet, selbst wennmandamitkeinerderPersonenge-recht wird. Wir scheinen uns auchmanchmal ganz wohl zu fühlen,wennwirwissen,inwelcherSchub-lade wir gerade selbst stecken. Siehelfenunszuwissen,werwirsind:Stereotypen gelten als ein System„zurAufrechterhaltungdesSelbst.“Stereotypen helfen uns also, nichtganz so überfordert mit der alltäg-lichen Menge an Menschen undSinneseindrücken zu sein. Danke„Jogi“! Moment… Danke „Jogi“?Stereotypen können uns allerdingsauch irreführen und oft urteilenwir aus Bequemlichkeit zu schnell– und falsch. Also, die Schubladenaufmachen und einmal durchwi-schenbitte,nichtdasswiramEndenoch falsch einordnen und Tollesübersehen.
Danke Jogi?!Das Schubladendenken als stetiger Freund und Feind
–Anzeige–
Flug gecancelt : vorlesungsfrei für Auslandsstudenten aus dem Jemen 4. November 2010 • Nr. 433 37. Semester • www.tipbt.de
Forza Forsa!
Von Kevin Höbig
Nichts leichter, als auf die Kli-schees zu schimpfen, sie ober-flächlich oder dämlich zu nen-nen. Dabei sollten wir dankbarsein,dasswir siehaben:dieGe-meinplätze. Sie geben uns einensicheren Halt in dieser unüber-schaubarenWelt, inderstetsal-lesaufsounsäglichpostmoderneWeisehinterfragtundinZweifelgezogen werden muss. Weshalbdarf man nicht ganz offiziell sa-gen, dass Berlusconis geliftetesAltherrengesicht nur auf demHumusdesBella-Figura-Geham-pelsderItalienergedeihenkann?WarumzumTeufelsollmannichtsagen dürfen, dass die Briten solustig wie ein Toastbrot sind, sodassmangerne„Howupdohighknee!“ (Tipp: Laut aussprechen)sagen würde? Und wo soll manbei den Parisern anfangen? ManmussnureinmalingebrochenemFranzösisch ein Menü bestellen,um in den Genuss ihrer ebensosprichwörtlichen wie maßlosenArroganzzukommen.Die Deutschen, das sagen dieItaliener, Franzosen und Briten,meckern eigentlich immer nurherum, und zwar an den Briten,Franzosen und Italienern, undbeim Meckern tragen sie nochdazuSockeninihrenSandalen.Sokönnte man sich eigentlich ganzschön im europäischen Gleich-gewicht der Vorurteile einrich-ten–wenndabloßnicht immerdiese „Forsa“-Umfragen dazwi-schen kämen. Das Ergebnis derneuesten lautet: Ein DeutscherbeschwertsichnurmaximalzweiMal im Jahr – am liebsten beimInternet- und Telefonanbieter.Solche Resultate sind unserergehobenen Nörgelreputation na-türlichäußerstabträglich,sieun-terstreichenallenfallseinanderesKlischee:DasdeutschePhlegma,diesesBirkenstockhafte.Wohltuend und sehr angenehmistzudem,was„Forsa“nocheru-ieren konnte: Die deutsche Fraubeschweresichnochselteneralsder deutsche Mann. HöchstensbeimFrisörwird sieungehalten,manchmal sogar laut. Aber, beiallerLiebe:EinkleinerEklatbeimWaschen-Schneiden-FöhnenschadetderweiblichenSanftmutnunwirklichebensowiedemKli-schee„Typischdeutsch“.GanzimGegenteil.
Vorwort
Der Tip–Anzeige–
Dr. Markus Zanner wird neuer Kanzler der Uni Bayreuth. Der 43-Jährige übernimmt die Auf-gabe zu Beginn des Jahres 2011, nachdem sein Vorgänger, Dr. Ek-kehard Beck, am 30. November nach elf Jahren als Kanzler in den Ruhestand geht.
(kh)Nunistesoffiziell:Dr.Zannernahm seine Ernennungsurkundeaus den Händen des Uni-Präsi-denten, Professor Dr. Rüdiger Bor-mann, entgegen. Zuvor hatte derHochschulratderUniBayreuthseinVotumfürihnabgegebenundauchdas Staatsministerium für Wissen-schaft, Forschung und Kunst gabgrünesLichtfürdiesenWechsel.Er freue sich auf die verantwor-tungsvolle und herausfordernde
Aufgabe an einer Universität mitklaremProfilundhohemPotenzial,erklärtederdesignierteKanzler.ErwolleseineKenntnisseausdenBe-reichen strategische Planung, Aus-tausch von Wissenschaftlern undVerwaltung sowie der operativenUmsetzungvonHochschulentwick-lungsprojektengerneinseinerneu-enFunktioneinbringen.Seine Laufbahn begann Dr. Zan-ner anderUniversitätRegensburg,dort studierte er Geschichte, Reli-gionswissenschaft und Romanistik.Ein Jahr lang verbrachte er an derUniversidad Nacional de Misionesim argentinischen Posadas, stu-dierte dort Geschichte und Anth-ropologie. Nach Abschluss seinesStudiums war er an der Universi-tät Regensburg Lehrbeauftragter
für Deutsch als Fremdsprache undWissenschaftlicher Mitarbeiter amLehrstuhlfürReligionswissenschaftder Philosophischen Fakultät I.Nach seiner Promotion wechselteDr.ZannerimJahr2000nachMün-chen.An der Technischen UniversitätMünchenwarDr.Zannerzunächstals Wissenschaftlicher Referent ander Fakultät für Medizin, dann alsstellvertretender Geschäftsführerdes Zentralinstituts für Lehrerbil-dungundReferentfürdenVerwal-tungsrat,denHochschulratunddenSenat tätig. Seit November 2006organisierte er den PlanungsstabExzellenzinitiative der TU Mün-chen und war maßgeblich an derUmsetzung und Koordinierung ei-nes Zukunftskonzepts unter dem
Titel„TUM.DieUnternehmerischeUniversität“ beteiligt. Im Mai 2008übernahm Dr. Zanner zudem dieGeschäftsführung des Institute forAdvanced Studies der TU Mün-chen.Fernerwurdeer im Juli2009zum Leiter der Stabsabteilung fürForschungsförderung„TUMForTe“bestellt. IndiesenAufgabenbereichfielenauchdasControllingunddieBerichterstellung für die DeutscheForschungsgemeinschaft und denWissenschaftsrat sowie die Koor-dinationderMaßnahmenundPro-jekte fürdienächstePhasederEx-zellenzinitiative indenJahren2012bis2017.Dr.MarkusZanneristinWeideninder Oberpfalz geboren und aufge-wachsen.Er istverheiratetundhatzweiKinder.
Dr. Markus Zanner wird neuer Uni-KanzlerEr tritt die Nachfolge von Dr. Ekkehard Beck an
Donnerstag, 04.11.(kh) November-Ausgabe vonCampusTVab17.30UhraufTVOberfranken oder www.campus-tv.com.//RainervonVielen,Pop-Punk/Indie, ab 22 Uhr im Glas-haus(5EuroVVK/6EuroAK).Freitag, 05.11.The Jancee Pornick Casino,Rock/Rockabilly/Surf, ab22UhrimGlashaus(5EuroVVK/6EuroAK). // Kostenfreies Heckmeck-TurniermitPreisen,ab19UhrinderKHG.Samstag, 06.11.Kabarettist Michl Müller mitseinem brandneuen Programm„jetzterstrecht“ab20Uhr inderStadthalle(GroßesHaus).Ticketsab12Euro. //Pralinen selbstge-macht, zweistündiger Pralinen-kurs,ab10.30Uhr inderConfi-serieSchlemmer (Badstraße27).Anmeldung unter 0921/516630.// Von Sängern und Rosen,OpernprojektdesChors„LinguaMusica“ aus Pegnitz unter Mit-wirkungderHoferSymphoniker,professionellen Gesangssolistenund der der Bayreuther Thea-terwerkstatt „Nota Bene“, ab 20UhrimEvang.Gemeindehaus.//Selbstauslöser, Theaterstück vonNina Büttner, ab 20 Uhr in derStudiobühne (AK: 10 Euro). //MinimalLiving *5*byDiversita,Minimal/Deep mit drei DJs imSophie‘sab21Uhr.Sonntag, 07.11.Verkaufsoffener Sonntag undMartinimarkt (über 50 Stände)ab 10 Uhr in der Innenstadt. //Swing Report, nach 25 Jahrenist Schluss: letzter Liveauftrittder Jazzband, ab 11 Uhr im Be-cher Bräu (St.-Nikolaus-Str. 25).// Tag der offenen Klavierma-nufaktur, kostenlose Führungenvon13bis16UhrzujederhalbenStunde durch die historischenRäume,dieWerkstättenunddasneue Flügelhaus. // Junge Meis-terpianistenab18UhrimStein-graeber-Haus (5 Euro VVK/6EuroAK).Montag, 08.11.Der geteilte Himmel, Wohnzim-merkinoab20UhrinderKHG.Dienstag, 09.11.„Rechtsextremismus heute –eine Gefahr?“, Gedenkveranstal-tung und anschließende Podi-umsdiskussion mit Dr. EckhartDietzfelbinger(Nürnberg),ab19Uhr im Evang. Gemeindehaus.// Nacho Libre, Projektor Fach-schaft Mathe/Physik/Info, ab 20UhrimH15.//TomFreundundPeter Finc, der Ex-Gitarrist vonBen Harper und der SchweizerSinger-Songwriterlive,ab20UhrimZENTRUM(5Euro).Mittwoch, 10.11.„Mein Leben. Eine Casting-show?“, Ethikcafé über denZwang und die Lust, das eige-ne Leben zu perfektionieren, ab19.30UhrimCaféRossi.
Kurz-Tips
Der Tip www.tipbt.de
Vorsicht: Springende AffenDarauf solltet ihr in den folgenden Wochen achten
Internationaler Gottesdienst in der KHG(kh) Unabhängig von Religions- oderKonfessionszugehörigkeit treffen sichin der Katholischen Hochschulge-meinde Studierende aus aller Welt,um für Frieden zu beten und zu sin-gen. „Es ist uns ein Anliegen, dasswir Gastfreundschaft üben, Brot undWein miteinander teilen, uns austau-schen – ganz gleich, welchen religiö-sen Hintergrund wir haben,“ erklärtThomas Ries, HochschulseelsorgerderKHG.ZumGottesdienstamkom-menden Sonntag ab 10.15 Uhr unddem anschließenden Weißwurstfrüh-schoppenlädtauch„ISN“vomAkade-mischenAuslandsamtein.
Studentenkanzlei geschlossenDie Studentenkanzlei ist am 10. und11. November wegen Umbauarbeitengeschlossen. In dieser Zeit sind dieMitarbeiterderStudentenkanzleitele-fonischnichtzuerreichen.Eingehen-deE-Mailswerdenerstwiederabdem12.Novemberbeantwortet.
Jumpin' Monkey 2010Der Affe springt wieder – und dasnicht zu knapp. Fünf Acts werdenamFreitag,den12.Novemberab20Uhr im Europasaal des BayreutherZENTRUM den Herbst aufheizen!MitdabeiderHeadlinerdesAbends:Nosliw & Band, die Lokalmatado-ren der Wagnerstadt-Reggae-SzeneSoundselectors, die Münchner „All-star-Band“KongoJoeOrchestra,dieNewcomerband Lick Quarters. Im
Anschluss sorgen Phlatline-Sound-system fürPartymusik imFoyer.Ti-cketsgibtesanderTheaterkassefür15Euro(zzgl.VVK-Gebühr)bzw.für20EuroanderAbendkasse.Der Tip verlost für das Event 2x2Freikarten.SchreibtunseinfacheineE-Mail an [email protected] mitdem Betreff „Jumpin' Monkey“. DieGewinner werden von uns benach-richtigt.VielErfolg!
Kino-Tip
Black Swan(Drama)
(ul) Nina (Natalie Portman) sollalsneuesGesichtdesNewYorkerBallettensembles in Tschaikows-kis„Schwanensee“dieHauptrolleübernehmen. Doch die ProbenfürdieprestigeträchtigeRollege-ratenzurQual.DerexzentrischeRegisseurThomas(VincentCas-sel) zweifelt an Nina, da sie ihmnichtverführerischgenugfürdieRolle des schwarzen Schwanserscheint. Neben den Selbst-zweifeln wächst auch noch derKonkurrenzdruckan,alsdieTän-zerin Lily (Mila Kunis) mit ihrerlockerenArtundoffenzurSchaugetragenenSexualitätdemRegis-seur Avancen macht. MysteriöseKratzspuren beunruhigen nichtnur die emporstrebende Nina,sondern auch ihre ÜbermutterErica (Barbara Hershey). DerKampfumtänzerischePerfektionwird für die ehrgeizige BallerinaimmermehrzumAlptraum.„BlackSwan“isteindüsteresundschmerzhaftes Psycho-Dramaüber Selbstzerstörung und gren-zenlose Hingabe. Im Stil vonRoman Polanskis „Ekel“ wird dievonNataliePortmanausgezeich-net verkörperte Nina von ihrenVersagensängsten immer stärkereingenommen und dadurch zu-nehmend von ihren Psychosenbeherrscht. Die Welt des Profi-ballettsbietet fürRegisseurDar-ren Aronofsky („Requiem For ADream“)dabeidieBasisfüreinenPsycho-Thriller der blutendenFüße und zerreißenden Nerven,in welchem sich die unschuldi-geNinamit ihrernachLustundObsession gierenden Seite kon-frontiert sieht und dabei ihrenVerstand zu verlieren droht. Jestärker sich die Ballerina mit ih-rer Doppelrolle als weißer undschwarzer Schwan im „Schwa-nensee“ identifiziert, desto mehrwird sie in ihre Wahnvorstellun-gen hineingezogen. Aronofskykleidet seine von Horroreinge-bungen durchzogene Abhand-lung um das PerfektionsstrebenunddieHärtedesvordergründiggraziös erscheinenden Ballett-business in äußerst ansprechen-de,allegorischeBilder.Wennderdramatische Ballettthriller auchumeinigeskühlerunddistanzier-teralsAronofskysVorgängerfilm„TheWrestler“daherkommtundmitseinenHorrorelementenauchnicht immer gänzlich überzeugt,weiß„BlackSwan“dochaufgrundder Tour de Force seiner exzel-lenten Hauptdarstellerin, demgelungenen Wechselspiel ausRealität und Wahn sowie durchden opulenten, an Tschaikowskiangelehnten Soundtrack zu be-geistern.
8 von 10 Punkten
Elliott Smith – An Intro-duction To…
(jn)EsistsiebenJahreher,dassSte-ven Paul „Elliott“ Smith durch zweiMessersticheinsHerzgestorbenist.Der Folk-Rock-Musiker hatte sichnacheinemStreitmitseinerLebens-gefährtinumgebracht,indemersicheine Klinge mehrmals in die Bruststieß.DerUS-Amerikaner littunterschweren Depressionen und hatteimmer wieder mit Drogen und Al-kohol zu kämpfen. So zerstört undverzweifelt das Leben von ElliottSmith gewesen sein mag, sein mu-sikalischer Genius war herausste-chend. Neben der immer präsentenGitarrespielteSmithKlarinette,Kla-vier,BassundSchlagzeug.Seineein-fühlsameundsanfteStimmeerzähltvondenÄngsten,Zweifelnundwie-derkehrenden Hoffnungszuständendes Lebens. „An Introduction To…“vereint 14 Songs seiner sieben Al-ben.DieeinzelnenLiedersindnichtnur neu zusammengestellt, sondernauch neu abgemischt und klingenklareralsjezuvor.ElliottSmithzähltzudenwichtigstenSongwritern unserer Zeit. Die be-wegende Geschichte des tragischenFolk-Rock-Stars hat einen wahrenKultumseinePersonerschaffen.Dieemotionalen Texte haben eine engeVerbindung zwischen dem Künstlerund seinen Fans entstehen lassen.Ähnlich wie beim Selbstmord vonKurt Cobain (Sänger der Band Nir-vana)gibtesvieleTheorienumdenvermeidlichen Suizid des Songwri-ters. Bewusst heißt das Werk nicht„BestOf “.HinterdemTitelderCDstecktdieIdee,dieMusikdesKünst-lers einem breiten Feld von Men-
schen nahezubringen. Dies ist kei-ne einfache Aufgabe bei den siebenzuvorveröffentlichenAlben,welcheeinedrama-ähnlicheSpannungskur-ve verfolgen. Stets der ProtagonistseineseigenenDramas,nehmendiefünf ante mortem veröffentlichtenAlbendenZuhörerandieHandundleiten das innere Auge in die WeltunddieGedankendesMusikers.DieEhrlichkeit seiner Texte lassen eineIntimität entstehen, welche beimaufmerksamen Zuhören Gänsehautverursachen. Die Depression desSängers schafft dennoch eine Dis-tanzzumZuhörer,daesschwerfällt,sich der Gedankenwelt Smiths hin-zugeben.SotragischdieTextesind,das Klangbild seiner meisten Songsverspricht Hoffnung und balanciertdieTraurigkeitdesKünstlersperfektaus.AngeleserinnertandieLeichtig-keitderKingsOfKonvenience,The Biggest Lie ähnelt dem traumähn-lichen Sog, welchen einst Simon &Garfunkelbeherrschthaben.Needle In The Hay wiederum erzeugt einenicht nachlassende Spannung. Mitdem Talent eines großen Musikersbaut Smith eine Klangwelt auf, dieruhig und zugleich geladen Paral-lelen zu Something In The Way vonNirvana erkennen lässt. Für denFilm„GoodWillHunting“istElliottSmith mit dem Song Miss Miseryfür einen Oscar nominiert worden,auf „An Introduction To…“ ist einefrühe Version des Titels zu finden.GrundsätzlichschafftesdieZusam-menstellung, einen guten Eindrucküber das Gesamtwerk abzubilden.ImDetailmangeltesjedochamHer-vorhebendesFacettenreichtumsdesKünstlers.DiePlattebeschränktsichhauptsächlich auf das melancholie-
geladene, auf Gitarre und seichtesSchlagzeug reduzierte Material desMusikers.EtwasmehrDramatikundKlangvariationen, wie sie auf demAlbum „Xo“ (1994) zu finden sind,hätten der CD gut getan. LediglichWaltz #2 aus dem oben angespro-chenenAlbumistenthalten.„An Introduction To..“ erfüllt dieAbsicht eines klassischen Best-of-Albums nicht. Die Vorstellung desKünstlers und die Reise in die WeltdesElliottSmithglücktjedochtrotz-dem.EsistdiesanfteundintimeSei-te des Songwriters, welche präsen-tiert wird. Nicht die Lieblingssongsder alten Smith-Fans halten diesePlattezusammen,sonderneinerun-deSammlungseinesamikalenSong-materials. Passend zum Herbst ist„AnIntroductionTo…“empfehlens-wertfürjeden,dernachharmonischklingenderSongwriter-Musiksucht,die durch den Tiefgang der Texteund die Dramatik um den Künstler,einen wesentlichen Anteil in derMusikhistoriehat.„AnIntroductionTo…“ ist nicht die Visitenkarte desElliott Smith, das Heranführen anseineMusikgelingttrotzdem.
8 von 10 Punkten
Musik-Tip
–Impressum–
Der TipDie einzige wöchentliche unabhängige Studentenzeitung Bayerns
Redaktionsschluss: Dienstagum18UhrRedaktionskonferenz: Dienstagab18UhrimS107(FAND,Untergeschoss). NeueInteressentensindimmerwillkommen.
Anschrift: DerTip•ZUV•Universität Universitätsstraße30•95440Bayreuth E-Mail:[email protected]•Internet:www.tipbt.deChefredaktion: KevinHöbig(kh),V.i.S.d.P.,JasperNiebuhr(jn),CarolineBraun(cab)Redaktion: UlfLepelmeier(ul),MichaelaGrouls(mic),MarthaTeresaMünder(mtm),WjatscheslavLoev(wjl), StephanOtto(so),VerenaMaisch(vlm),RebeccaBraun(rb),RobertConrad(rcc), MarenBuchholtz(mab),BastianBenrath(bb)Rätsel / Karikaturen: AnikaDörge(ad)Layout: MarcusPietz(mp)Webmaster: KevinHöbig(kh)Lektorat: SofiaRüdiger,RebeccaPüttmann,SabineFriedrich,ThomasSachs Werbung / Schatzkanzler: StefanKarnitzschky(sky) Druckerei: J.M.WeyhAuflage: 1.800Stück
Die einzelnen Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Gesamtredaktion wieder. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel und Leserbriefe in gekürzter Form zu veröffentlichen. Für unverlangt eingesandtes Material wird keine Haftung übernommen.
–Anzeige–
–Anzeige–
–Anzeige–
Chancengleichheit gibt es nicht – lang lebe sie!Die Bayreuther Dialoge 2010 – ein Kommentar oder ein Bericht oder beides
Schon einmal vorab: Dieser Arti-kel entstammt aus der Feder einer P&Elerin, gleichzeitig TIPlerin, die zudem auch noch im Organisati-onsteam der Bayreuther Dialoge dabei war. Ihr könnt also keinen kritisch distanzierten, journalis-tisch korrekten und der Realität ge-recht werdenden Beitrag erwarten. Sorry.
(vlm)Fürall jene,welchedieverbaleSchlammschlacht im vergangen Jahrverpassthaben,vorallemaberange-sichtsdesTrotzes,mitdemmansichüber Tage hinweg in 32 Leserkom-mentarenBeleidigungenandenKopfwarf, muss man hier einen im Tipveröffentlichten Kommentar erwäh-nen.Dieser istnachden„BayreutherDialogen 2009“ erschienen, hat einegewisse Abneigung gegenüber aufSelbstdarstellung versessene Viel-redner im Allgemeinen und P&Elerim Besonderen erkennen lassen undeine beispiellose Diskussionslawinelosgetreten. P&Eler stritten sich un-tereinanderwortreichüberdieihnenvorgeworfene Phrasendrescherei,mancher zeterte über die Niveaulo-sigkeitderTip-Redaktionundmusstesichvoneinemanderenüberdiejour-nalistischeRechtmäßigkeitder ironi-schen Darstellung einer subjektivenMeinung belehren lassen. Zu guterLetztmischtensichauchnochsolcheein, denen die Diskussion eigentlichzupeinlichwar,denenderP&Eleransich herzlich egal ist, die aber auchirgendwie ihren Unmut über irgend-
etwas kundtun wollten oder einfachmit dem falschen Fuß aufgestandenwaren.MitdieserGeschichte imHinterkopfmag man zu Recht befürchten, hierwürde nun einmal mehr die Streit-kultur der Bayreuther Studenten aufdie Probe gestellt. Die Verfasserindieses Artikels könnte die Gelegen-heitnutzen,demLeserihreMeinungüberP&Eler zupräsentierenunddie„Bayreuther Dialoge“ aus einseitigerPerspektive betrachtet hochzujubeln.AlsoAchtung!JenniferYaaAkotoKieckistTanzpäd-agoginundhateineinnehmendesLä-cheln.„Chancenerkennenundwahr-nehmen“ heißt der Workshop, densie, zusammen mit Julia von Dohn-anyi, die den „Bayreuther Vorbild-preis“erhaltenhat, leitet.Diebeiden
FrauenarbeitenmitJugendlichenun-terschiedlichersozialerHerkunftundschaffen Begegnungen zwischen ver-schiedenenSchulen.„WenndueinenRaumbetrittst, strahlstduetwasausund lässt gewisse Erwartungen beianderen entstehen, die sie dann dirgegenüber haben. Dessen musst dudir bewusst sein“, sagt Jennifer. Manduzt sich in diesem Workshop. EineRichterin, ein Doktor, eine Kommu-nikationsberaterin, ein Juniorprofes-sor und ein paar Studenten machenPartnerübungen. P&Eler und BWLerinHarmonievereint.Die „Bayreuther Dialoge“ sind Rede-veranstaltung, Zuhörveranstaltungund Mitmachveranstaltung. Es gibtVorträge, Workshops, eine Podiums-diskussion und das World-Café. Esgibt Kaffee, Schnittchen, Plunderge-
bäck und Plaudergelegenheiten. EinMeteorologieprofessor spricht überden Klimawandel – ein interessanterVortrag, wenngleich er nicht ganzden Bogen zum Thema „Chancen-gleichheit“ zu spannen scheint. Dr.MaurerundDr.Wehling,dereinevonMcKinsey, der andere von Ernst &Young, sind gute Redner. Sie formu-lieren klar, machen kurze Sätze undkleineWitze.Keinerüberzieht.„Chancengleichheit“ ist wohl ein Be-griffwie„Freiheit“.Erklingteinbiss-chen wie aus einer besseren Welt. Jeöfter man ihn benutzt, desto klarerwird, dass er nicht so richtig passt.Wir sagen „Chancengleichheit“ undmeinen Voraussetzungsgerechtigkeit.Gleichzeitig loslaufen heißt nicht,gleichzeitig und am gleichen Punktankommen. „Chancengleichheit“ be-deutet,denWertderAndersartigkeitzu erkennen, Vielfalt anzuerkennenund eine Gesellschaft zu gestalten,diejedemdieMöglichkeitbietet,sei-ne Chancen wahrzunehmen und zunutzen. Das sind die Ergebnisse desWorld-Cafés, bei dem alle Teilneh-mer in verschiedenen Gruppen ihreGedankenaustauschenunddasFazitihrer Diskussion auf kleine Spiegelschreiben. Am Ende wird daraus eingroßerSpiegelmitvielenMeinungen.EsgibtkeineeindeutigeAntwort,kei-ne konkrete Lösung, nur Gedanken,ausgesprochene und unausgespro-chene Worte. Ob darin die Schwä-che oder die Stärke der „BayreutherDialoge“ liegt, bleibt der subjektivenBewertungdesEinzelnenüberlassen.
Der Tip www.tipbt.de
A never ending story?Ein kleiner Einblick in die Tip-History
„Der Tip – Die einzige wöchent-liche unabhängige Studenten-zeitung Bayerns“, so steht es im Impressum jeder Tip-Ausgabe. Aber wer oder was verbirgt sich dahinter? Die Gründung der Bay-reuther Uni-Zeitung liegt fast auf den Tag genau 18 Jahre zurück. Zumindest die erste Gründung – doch der Reihe nach.
(kh)AllesbegannimWintersemes-ter 1992/93: Hans Christian vonBothmer, Volker Möller und RolfSchaller hatten zu Semesterbeginneinen Studien- und Kneipenführer(das „A&O“) verlegt. Volker hattedaraufhin die Idee, die bis dahindreimal erschienenen RW-News(ein gemeinsamer Zettel der RW-Studentengruppen mit deren Ver-anstaltungen) auf professionellereFüße zu stellen: Eine Uni-Zeitungim DIN-A3-Format, wöchentlicherscheinend, mit vielen News undStoriesrundumsUnileben.Sowur-de am 5. November 1992 der TipausderTaufegehoben.Die erste Redaktion bestand ausdem „A&O“-Team und ein oderzweiStudentenvondenRW-News,diesichineinerWGinderRichard-
Wagner-Straße während eines wö-chentlichen Abendessens trafenunddannversuchten,ausdenspär-lichenArtikelneinenTipzuprodu-zieren. „Meistens mussten wir unszudem,waswirsoinderWocheanderUnigehörthatten,einenBerichtaus den Fingern saugen“, erklärteHansChristian ineinemTip-Inter-view.„IndererstenAusgabehabenwir die Anzeige so lange vergrö-ßert,bissiedenleerenPlatzaufderRückseiteausfüllte.“VondererstenAusgabe in einer Auflage von 500Stück blieben zirka 100 Exemplareübrig, aber in den Wochen daraufkonntenalleTipsverteiltwerden.Allerdings war das Neugeborenerecht schwach und kränklich, esüberlebte den kalten Winter nicht.Nach einem Tip-freien Sommer1993 gründete sich der Tip im fol-genden Semester neu. Seitdem hatsich wenig im Wochenablauf desTips verändert: In den wöchent-lichen Redaktionssitzungen amDienstagabendwerdenThemenfürdieaktuelleAusgabeabgesprochen,aberauchlangfristiggeplant.Direktdanach erhält der Tip beim Lay-outseinendgültigesGesicht.Dannnoch schnell den Druckauftrag ab-
geschickt und schon ist es soweit:Wir verteilen den brandneuen TipamDonnerstagvorderMensaunderfreuenunsereLeseraufsNeuemitBerichten,VeranstaltungshinweisenundRätseln.Alles,wasdieBayreutherStudenteninteressierte und bewegte, hat derTip aufgegriffen: Doping-Vorwürfegegen den ehemaligen DDR-Ver-bandsarzt und Bayreuther Sport-mediziner Professor Dr. HartmutRiedel (Ausgabe Nr. 11), die Ein-weihungdesAudimaxmitEdmundStoiber (Nr. 27), den Spatenstichzum Bau der FAN (Nr. 77) sowieden Studentenstreik gegen die per-sonelle und finanzielle Ausstattungder Uni (Nr. 100 ff.). Der Tip wur-de immer stärker nachgefragt, sodassdieAuflagestetigvon500über1.000über1.500aufzurzeitumdie2.000Exemplarestieg.Aber es gab nicht nur erfolgreicheZeiten in der Geschichte der Bay-reuther Uni-Zeitung: Im Sommer-semester1999standDerTipwegenPersonalmangels vor dem Aus (Nr.138 und 144). Doch es fand sichVerstärkung, die bis 2002 ein neu-esLayoutundeinenneuenOnline-AuftrittaufdenWegbrachte.
AuchinjüngsterZeitbleibtderTipnicht stehen. Zum Wintersemester2007konntenacheinereinjährigenhomepagelosen Zeit die komplettneue Website präsentiert werden,die sich in den letzten Jahren ste-tig weiterentwickelt hat. SeitdemwerdendortwiederhitzigeDiskus-sionen geführt, wie zum Beispielüber den umstrittenen Vortrag desImam oder der erst kurz zurück-liegenden Hörsaalbesetzung. AuchinderPrint-AusgabegabesVerän-derungen: Der Tip präsentiert sichseit dem Sommersemester 2008 inseinemneuenLayout.An dieser Stelle ist die GeschichtedesTipsabernichtzuEnde,siegehtständigweiterundständigsindwirauf der Suche nach Menschen, diedieseGeschichtemitgestaltenunddenTipunterstützenwollen.Dennschon den Tip-Gründern ging esnicht anders als uns: „Insgesamthatten wir eigentlich immer Perso-nalmangel“,soHansChristian.AlleInteressierten sind herzlich einge-laden, bei einer unserer wöchentli-chen Redaktionssitzungen vorbei-zuschauen. Wir treffen uns jedenDienstag in der Vorlesungszeit ab18UhrimS107(FAND).
Leserecke
Zum Vorwort „Goldgelbe Gefühle“Beate schrieb:EinewunderschöneReise.Dan-ke!:-)
Zum Ersti-Artikel „Pack mer‘s!“Hans schrieb:Das„alternativbayerisch“findeichgrandios!
Zur Ankündigung „Krach21 und bunte Hilfe“Demo schrieb: Die gestrige (am 21. Oktober,Anm.d.Red.)Demowarjamaloberpeinlich:siehehier:http://www.youtube.com/watch?v=p2XY1CeOus8
Thomas antwortete: Oberpeinlich sind eher solcheOpportunisten wie du. WemMenschenzupeinlichsind,diein einer Demokratie demons-trieren, kann gern nach Russ-land, Nordkorea oder Afgha-nistanauswandern.
Klara antwortete: Halloa,ich finde den Schwabenstreichganz und gar nicht „oberpein-lich“. Immerhin sind wir inBayreuth und das Thema istnicht so sehr im Bewusstseinder Leute hier. Ich denke derSchwabenstreich ist eine wun-derbareArt, seineMeinungzuäußern.Ichdenkenicht,dassespeinlichseinkann,aktivanun-sererDemokratiemitzuwirken,auch wenn mal immer wiederalleineaufderStraßesteht.Grüße!Klara
Elvis antwortete: LiebeKlara,gerade weil wir in Bayreuthsind, finde ich persönlich espeinlichgegeneinVerkehrspro-jektinStuttgartzudemonstrie-ren,unddanninsoeinerWei-se.IhrkönntEuchjaweiterhinder Lächerlichkeit preisgeben,aberdannwirbdochnichtwieim KURIER-Forum weiterhindafür, schon um 18:45 Uhr dazusein,wenneseherstnach19Uhrlosgehtundsich,wiebeimletztenMalgesehen,außerdenDemonstrantenehniemandfürdieGeschichteinteressiert.Umdasklarzustellen:Ich will Euch nicht das De-monstrationsrechtnehmenundIhr könnt das auch weiterhinmachen. Dann gibt es wenigs-tenswiederetwaszulachen.
Ihr wollt auf einen Artikel antworten und Eure Meinung loswerden? Dann schickt uns entweder einen Leserbrief per E-Mail an [email protected] oder kommentiert die Artikel direkt auf unserer Website www.tipbt.de.
–Anzeige–
Der Tip www.tipbt.de
–Anzeige–
Kultur um MitternachtDie zehnte lange Nacht der Museen in Bayreuth
In der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober fand in Bayreuth die Nacht der Museen statt. Jeder Student konnte für einen Preis von fünf Euro (Vorverkauf vier Euro) über 30 Ausstellungsräume, Museen und andere Kulturorte besuchen. Das Angebot war sehr vielseitig: Ob gigantische Dino-saurier im Urweltmuseum, be-wegliche Kunst im Space-Time-Cube in der CampusGalerie oder goldene Logen im Opernhaus – es gab viel zu sehen.
(rb) Mit den Aktien-Katakomben,dieschonab19Uhrgeöffnethatten,begann unsere Museumsnacht. Inder Führung erfuhren wir, dass dieGewölbe unter der gesamten Bay-reuther Innenstadt entlangführenund insgesamt eine Länge von ca.20 Kilometern haben. Es ist unge-klärt, wann genau sie entstandensind, jedoch ist sicher, dass sie frü-her als Lagerplatz für Bier und an-dere Lebensmittel genutzt wurden.Im Zweiten Weltkrieg dienten sieals Unterschlupf und boten Schutzwährend der drei BombenangriffeaufdieStadt–teilweisemusstendieEinwohnerbiszusiebenTageindendunklenKellernbleiben.NachdenKatakombenführteunserWeg in die Fußgängerzone, dennauch die Kirchen Bayreuths hatteneigensProgrammpunkteaufdieBei-ne gestellt. In der Spitalkirche gabeseinenVortragzurGeschichtederKirche mit anschließendem Orgel-konzert mit Saxophon-Begleitung.
Einen Rundblick über ganz Bay-reuth konnte man auf dem Turmder Schlosskirche erleben. Für dieMärchen-Begeistertenunterunsbotdas Kircheneck an der Stadtkirchemit „Mythen, Märchen und Sagen“Märchenhaftes aus aller Welt undverschiedene Lesungen für GroßundKlein rundumsThemaErzäh-lungen.Eine große Überraschung bot dasUrweltmuseum. Mit Taschenlam-pen konnte der Garten erkundetwerden, dort begegnete man demeinen oder anderen Giganten derUrzeit:LebensechtnachgebauteDi-nosaurier, die bis zu 27 Meter lang
und mehr als ein Einfamilienhaushochwaren.ImInnerendesUrwelt-museumswarenFossilienvonFund-orten im Umkreis von BayreuthausgestelltundindereigenenFilm-vorstellung konnten wir sehr vielüber die Entstehung der Landmas-sen und Kontinente, wie sie heutesind,lernen.Auch im IWALEWA-Haus warGeschichte zu sehen, nämlich dieFotografiegeschichte Kenias. Dieausgestellten Fotos waren Portraitsvon Einheimischen des vergange-nenJahrhundertsundspiegeltendieEntwicklungderSelbstinszenierungwider.FrüherwardasFotoeherfür
diewohlhabendereBevölkerungüb-lich,heutewirdesgenerellgenutzt,umbesondereAnlässefestzuhalten.Um besondere Fotos ging es auchin der CampusGalerie. Neben derlaufendenAusstellungderamerika-nischen Künstlerin Raïssa Venableswaren ihre Werke auf besondereWeisepräsentiert.ImGewinnerpro-jektdesMedienkunst-Wettbewerbs,demSpace-Time-Cube,wurdenihreWerke in einem begehbaren KubusaufdieWändeprojiziert.Dabeibe-wegtensiesichso,dasswirdasGe-fühl hatten, uns direkt im Bild zubefinden.Dieextra fürdieseNachteingerichteteCocktailBarmitNewYorkerEinflussludzueinerkleinenVerschnaufpauseein.Sehr praktisch und angenehm fürdie Füße waren die Shuttlebusse,die uns zu den entfernteren Aus-stellungsorten brachten und auchamEndedesAbends,umzweiUhrmorgens, die Besucher auf den ge-wohnten Nachtlinien nach Hausefuhren.Wohl am imposantesten war dasOpernhaus der Markgräfin Wil-helmine, das größte BarocktheaterEuropas. Die Geschichte und dieVerehrung Wilhelmines „für ihr ei-gentlichesKind“wurdenmittelsei-nerBild-undTonshowpräsentiert.DieKönigstochterhatteeszurVer-mählungihrerTochterbauenlassen.Die Vielzahl der Angebote konntemanineinerNachtnichtwahrneh-men,deshalbistdieMuseumsnachtohne Weiteres einen zweiten Be-suchwert.
Von Market Team bis TurnerschaftenDer zweite Teil unseres Spezials über Engagement neben dem Studium
Wie schon in der letzten Ausgabe des Tip angekündigt, gibt es nun unseren zweiten Teil. Bei der gro-ßen Vielfalt des Angebotes kann man nicht davon ausgehen, dass diese Liste komplett ist. Also falls etwas vergessen worden ist, bitten wir dies zu entschuldigen!
(rb)Market Team:Das Market Team ist eine deutsch-landweite interdisziplinäre Studen-teninitiative und will Studierendenaus allen Fachbereichen Einblickein das Wirtschaftsleben geben undso einen leichteren Einstieg in dasBerufsleben ermöglichen. Die Tref-fenfindenjedenDienstagab20Uhrim S55 (RW) statt. Mehr Infos gibtes unter www.market-team.org/bay-reuth.
Rollenspielverein Bayreuth:Der Rollenspielverein veranstaltetam 4. und 5. Dezember den Main-Con2010,das15.BayreutherSpiele-und Fantasytreffen im ZENTRUM,mitdenverschiedenstenRollenspiel-runden, Table Top Turnieren, einerLiveActionRolePlay(LARP)Taver-neundvielemmehrrundumSpiele.InfosgibtesimInternetunter:www.main-con.de.
Rotaract Club Bayreuth:Der Club engagiert sich gemeinnüt-zig in laufenden sozialen Projektenund in Schülerpatenschaften. Da-rüber hinaus gibt es auch einen re-gelmäßigen Stammtisch und vieleMeetingsmitVorträgenzudenver-schiedensten Themen. Mehr Infosunter:www.rotaract-bayreuth.de.
Schreibberatung:Fallsihrmalnichtwisst,obeurelangerarbeitete Hausarbeit gut formu-liert ist, ihreinfacheineSchreibblo-ckade habt oder Tipps zu Referatenbraucht, dann wendet euch an dieSchreibberatung.SiebietetnichtnurKurse sondern auch eine wöchent-liche Sprechstunde jeden Mittwochvon11bis12UhrimZapf-Gebäude,Raum4.2.14 (Wegbeschreibungundweitere Infos unter: www.uni-bay-reuth.de/schreibberatung).
Schwarze Schafe:WemderSinnnachTheaterstehtundwer sich gern bei einer Aufführungmit einbringen möchte, ist bei denSchwarzen Schafen gut aufgehoben.Die Gruppe übt jedes Semester einStück ein, dass dann zum Ende desSemesters aufgeführt wird. Geprobtwird jedenMontagab18Uhrinden
RäumenderKatholischenHochschul-gemeindeimEmil-Warburg-Weg.
Sinfonieorchester der Universität Bayreuth:Wer Lust hat zu musizieren, solltemal beim Sinfonieorchester vorbei-schauen.EgalobStreich-oderBlas-instrumente und was sonst noch sozueinemOrchestergehört–allesisterwünscht.DieProbenfindenimmermontagsvon20bis22UhrimThea-terraumdesAudimaxstatt.Gespieltwerden Werke von G.P. Telemann,F.SmetanaundA.Arensky.WeitereInfos unter: www.uniorchester-bay-reuth.de.
Turnerschaften/Studentenverbin-dungen:Alle,diesehrvielWertaufGemein-schaftundTraditionlegen,könntensichmalbeieinerderTurnerschaftenbzw. Studentenverbindungen hierin Bayreuth umschauen. Sie bietenZimmer in ihren Wohnheimen fürMitglieder und veranstalten außer-dem Exkursionen und extravagantePartysmitAbendgarderobe.MunichiahatihrenSitzinderFried-richsstraße27inderNähevomHof-garten.Infosauchunterwww.muni-chia.de.
Die Pomerania-Silesia ist in der Ri-chard-Wagner Straße 77 zu findenoder im Internet unter www.pome-rania-silesia.de.Zur Andechs-Merania gelangt manwennmanindieBürgerreutherStra-ße 27 geht, ein Stück oberhalb desBahnhofes in Richtung Festspiel-haus.ImInternetistsiezuerreichenunterwww.andechs-merania.de.
Politische Hochschulgruppen und Studierendenparlament (StuPa):Wer bei der Uni-Politik mitbestim-men oder einfach mal schauen willwie Politik so abläuft, sollte mal beieiner der zahlreichen Hochschul-gruppenvorbeischauen:Grüne Hochschulgruppe Bayreuth(GHG):NächstesTreffenamDiens-tag,9.November,ab19Uhr imS44(RW).www.ghg-bayreuth.de.Arbeitsgemeinschaft der Jungsozi-alistinnen und Jungsozialisten derSPD (Jusos): www.jusos-unibay-reuth.de.Liberale Hochschulgruppe (LHG):www.lhg-bayreuth.de.Ring christlich-demokratischer Stu-denten (RCDS): jeden Mittwoch ab20UhrimOscaramMarktoderun-terwww.rcds-bayreuth.deStuPa:www.stupa.uni-bayreuth.de.
Die Ausstellung in der CampusGalerie lockte zahlreiche Besucher an Foto:mp
Schon gewusst?s
Der Zufall ist der beste Personalchef
(cab)MitteOktoberfanddieNo-belpreisverleihung2010stattundsorgte in China für Furore. DiePreisträger des Ig-Nobelpreisessind dagegen weniger bekannt.Dabei gibt es unter den For-schern, die dieses Jahr mit demSatirepreis ausgezeichnet wur-den, viele, die interessante Er-kenntnissegewonnenhaben.Un-ter anderem, dass Unternehmenbesser funktionieren, wenn diePersonalchefs bei der Beförde-rungeinemWürfeldieEntschei-dungüberlassen.DerAnti-Nobelpreiswurdeauchdieses Jahr in zehn ausgewähl-ten Kategorien vergeben: Inge-nieurwesen, Medizin, Trans-portplanung, Physik, Frieden,Gesundheit, Ökonomie, Che-mie, Management und Biologie.Das Augenmerk lag wie immerauf skurrilen, scheinbar nutzlo-sen, aber auch amüsanten For-schungsprojekten.Zwei niederländische Forschererhielten zum Beispiel eine Aus-zeichnung in der Kategorie Me-dizin, weil sie herausgefundenhaben, dass Asthmasymptomemit einer Achterbahnfahrt be-handelt werden können. DerPreis für Transportplanung gingan japanischeundbritischeWis-senschaftler,dieSchleimpilzeda-fürverwendeten,umdieoptima-le Route für Eisenbahnschienenzu ermitteln. Die interessantesteForschung führtendieGewinnerdes Managementpreises durch.Drei italienische Forscher er-brachten den mathematischenNachweis, dass Organisationeneffizienterarbeiten,wennesdemZufallüberlassenwird,welcheih-rerMitarbeiterbefördertwerdenund welche nicht. Sie benutz-ten dabei das „Peter-Prinzip“ alsGrundlage. Es ist nach dem ka-nadischenPsychologenLaurenceJ. Peter benannt, der das Prin-zip so zusammenfasst: „In einerHierarchie neigt jeder Beschäf-tigtedazu,biszuseinerStufederUnfähigkeitaufzusteigen.“Im Klartext: Jeder Angestelltewird solange befördert, bis er ineiner Position stecken bleibt, inderernichtmehrzudenBestenzählt. Ein besonders gehorsamerSoldat, der aufgrund seiner Ver-dienste befördert wird, könntezum Beispiel einen schlechtenGeneral abgeben, weil er lieberBefehle befolgt als erteilt. Wenner befördert wird, bekommt dieArmeenichtnureinenschlechtenGeneral,sondernverliertauchei-nengutenSoldaten.LautdendreiForschern funktioniert eine Or-ganisationdannambesten,wenneine Beförderung komplett demZufallsprinzip überlassen oderwenn zwischen dem besten unddem schlechtesten Angestelltenausgelostwird.
Diskutieren im World-Café der Bayreuther Dialoge Foto:BayreutherDialoge