Der
Nussbaum
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Inhaltsverzeichnis
1. Baumschule Haas
2. Warum einen Veredelten Walnussbaum
3. Merkmale Walnussbaumes
4. Besondere Eigenschaften
5. Sortenauswahl
6. Sortenbeschreibung
7. Richtige Pflanzung
8. Richtiger Schnitt und Pflege eines
Walnussbaumes
9. Krankheiten und Schädlinge
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Geschichte
Die Nussbaumschule Haas & Haas in Zwingendorf produziert veredelte Walnussbäume in Containern.
Gärtnermeister Manfred Haas sichert durch jahrelange Spezialisierung eine hohe Qualität der Bäume
und investiert gleichzeitig in die Entwicklung der Sortenvielfalt.
Der veredelte Walnussbaum zeichnet sich durch Schönheit im Wuchs, als Schattenspender und vor
allem als Lieferant von einer äußerst gesunden Frucht aus, die je nach Sorte kaum Wünsche offen
lässt.
>>"Einen unveredelten Nussbaum sollte man nicht einmal dem bösen Nachbarn schenken, ein
solcher Baum ist wertlos." DR. KARL DUHAN <<
Eine kompetente Beratung über Standortansprüche, Geschmack, Verwendungsart, Pflege, Schnitt
und naturnahe Pflanzenschutzmaßnahmen erhalten sie in der
Der Wert veredelter Walnüsse
Einen Nussbaum mit schönen, großen Blättern bekommt man auch ohne Veredelung durch
Anzucht aus Samen. Auf den Ertrag muss man allerdings 10 oder mehr Jahre warten.
Hinsichtlich der Fruchtbarkeit, der Fruchtgröße und der Widerstandsfähigkeit gegen
Krankheiten ist man bis dahin im Ungewissen. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge
vererbt der Nussbaum nur 23 % seiner guten Eigenschaften.
Wer kennt sie nicht, die kleinen, harten Steinnüsse, die auch zum Auslösen viel mehr Zeit wie
groß fruchtige Sorten benötigen. In Nusshauptanbaugebieten wie etwa in Frankreich im Gebiet
von Greenoble oder im Westen der USA in Kalifornien verwendet man daher schon seit mehr
als hundert Jahren Nussveredelungen groß fruchtiger, frühtragender Sorten, um einen
kostendeckenden Ertrag zu erzielen.
Moderne Technologie – besondere Veredelungsverfahren in Treibkammern – ermöglicht nun-
mehr auch in Österreich die Veredlung von Nussbäumen.
Frostempfindlichkeit veredelter Walnussbäume:
Die Erfahrung aus den Wintern 1985 – 1987 hat gezeigt, dass – normale Holzreife
vorausgesetzt-
Bäume der eingangs beschriebenen Sorten selbst in Oberösterreich, Salzburg und Tirol
Temperaturen bis minus 25 ° Celsius ohne Schäden aushalten.
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Merkmale eines Nussbaums
Die Zweige besitzen ein gekammertes Mark. Die Knospen besitzen nur wenige Knospenschuppen, die
endständige Knospe ist vergrößert. Die Seitenknospen sind sitzend.
Die Blätter sind wechselständig, unpaarig gefiedert, groß, aromatisch und ohne Nebenblätter. Der
Blattrand ist gesägt oder ganzrandig, die Blattspreite ist auf der Unterseite mit Drüsen versehen.
Die Pflanzen sind 2-häusig. Die männlichen Kätzchen stehen einzeln seitenständig am vorjährigen
Holz. Sie stehen in den Achseln von Blattnarben, sind ungestielt und hängend. Die unreifen, nackten
Kätzchen erscheinen im Spätsommer in den Blattachseln und überwintern als kleine, knospenartige
Strukturen. Die weibliche Ähre besteht aus 2 bis 25 Einzelblüten und steht endständig an
diesjährigen Trieben.
Die Früchte sind groß und ähneln Steinfrüchten (und werden in deutschsprachiger Literatur auch oft
als Steinfrüchte bezeichnet). Sie bestehen aus einer gefurchten oder runzeligen, Nussfrucht, die von
einer ihr anhaftenden, dicken, faserigen und sich meist nicht öffnenden Hülle umgeben ist. Diese
Hülle geht aus dem Involukrum und dem Kelch hervor. Die hölzerne Nusswand, das Perikarp besitzt
meist deutliche Wandhöhlungen. An der Basis ist die Nuss zwei- oder vierfächrig. Die Kotyledonen
sind fleischig, vierlappig und gerade. In jeder Klappe sitzt ein Keimblatt. Die Keimung erfolgt
hypogäisch. Der Knoten der Kotyledonen hat 2 bis 4 Lakunen und ebenso viele Blattspuren.
Verbreitung
Die Walnüsse sind neben Carya die einzige Gattung der Familie, die sowohl in der Neuen wie der
Alten Welt vorkommt. Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die temperaten bis subtropischen Gebiete
der Nordhalbkugel. In Amerika reicht ihr Areal vom Süden Kanadas bis Nordargentinien. In Asien
kommt sie im Osten Chinas, der Mandschurei, Korea und Japan vor. Die Echte Walnuss kommt als
einzige in Europa vor, ihr natürliches Gebiet dürfte der Balkan und Vorderasien sein. Ihre
Vorkommen vom Kaukasus bis nach West-China könnten durch den Menschen bedingt sein.[
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Besondere Wirkstoffe und
Einsatzorte eines Walnussbaumes
Warum unter einem Walnussbaum kaum etwas wächst ist der gleiche Grund warum er so
wichtig in der Medizin und im Pflanzenschutz ist.
Denn ein Walnussbaum Produziert Glucosid der dann in den als Herbizid wirkenden Stoff
Juglon umgewandelt wird.
Verwendung in den Bereichen
AntiAgeing, Abführmittel, Eingeweidewürmer, Pilzvergiftungen,
Baden in den Blättern bei Hauterkrankungen wie Ausschlägen, Schuppenflechte, Akne,
Allergien, Schlecht heilenden Wunden und Schweißfüßen.
Walnusstee hat eine Blutreinigende Wirkung und bei Durchfall und Magendarm
Erkrankungen soll er auch helfen.
Insektenvergrämungsmittel
im Allgemeinen wird behautet die inhaltsstoffe des Nussbaumes wirken Blutreinigend,
nervenstärkend, schweißregulierend, Leistungssteigernd, Konzentrationsfördernd, …
In der Chinesischen Medizin
Potenzsteigernd, Nieren und Lungen kräftigend, Darm in Gang bringen, Husten,
Rückenschmerzen, Verstopfung, starkem Harndrang, Furunkel, Nieren- und Blasensteinen,
Dermatitis, Ekzemen und Abszessen im äußeren Gehörgang, sehr Nahrhaft, Blutzucker
senkend, entzündungshemmend, und zusammenziehend.
Das in der Walnuss enthaltene Melatonin
Ø soll das Altern verlangsamen
Ø vor Schlaganfall und
Ø Herzinfarkt schützen
Ø Krebs vorbeugen
Ø den Haarwuchs anregen
Ø freie Radikale einfangen
Ø vor Arteriosklerose schützen
Ø …
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Sortenbeschreibung veredelter Walnüsse
(für in Österreich bewährte Sorten)
und Hinweise für die Pflanzung
Die gefragtesten Sorten sind die Geisenheim 120, Weinsberg 1 und Weinberg 2.
Des Weiteren gilt die Geisenheim 26, als die bestgeeignete Sorte für Spätfrostlagen. Diese
mittelgroße Nuss mit dünner Schale ist in Höhenlagen bis zu 700 m sehr beliebt, nicht zuletzt wegen
ihrem ausgezeichneten Geschmack im Frischverzehr!
Für Liebhaber, Zuckerbäcker und jene die Ihren Garten gerne mit Ausgefallenem schmücken sind die
Sorten „Rote Donaunuss“ oder „Aufhauser Baden“ (auch „Pferdeblutnuss“) erhältlich. Weitere
GEISENHEIM Nr. 120
Nuss: sehr groß (ca. 4,7 cm lang und 3,7 cm breit), Kern füllt Schale voll aus,
Schale mittelstark, gut geschlossen, etwas stärker gefurcht aber leicht
aus grüner Fruchthülle lösend. Kernanteil 49 %.
Baum: spät austreibend, auf gutem Boden stark wachsend, groß und
breitkronig,
lockere lichte Krone, bedarf kaum Schnittes. Benötigt in der Endentwick-
lung einen Standraum von ca. 100 m². Freie Lage ist vorteilhaft.
Anbauwert: Beste Sorte für den Erwerbsanbau und Hausgarten, anspruchslos, prak-
tisch für alle Lagen geeignet, sehr reich tragend. Kaum
spätfrostgefährdet
WEINSBERG 1
Nuss: groß bis sehr groß, ca. 4,8 cm lang und 3,2 cm breit, länglich, mit ausge-
prägter Spitze, Schale sehr dünn, Papiernuss, Kern füllt die Schalte gut
aus. Kernanteil 46 %, wohlschmeckend, beliebt für den Frischverzehr.
Baum: mittelspät bis spät austreibend, schwacher Wuchs, Krone breit,
ausladend
aufgelockert, früher Ertragsbeginn, Laub dunkelgrün glänzend. Auf
Grund eines schwachen Wuchses ist diese Sorte für regelmäßige Düng-
ung und Bodenpflege dankbar. Für diese kleinstkronige Nusssorte
genügt
ein Standraum von ca. 50 bis 70 m² = wie für einen Apfelhalbstamm.
Anbauwert: Bestgeeignete Sorte für den kleinen Hausgarten. Im Erwerbsobstbau nur
für gute Böden mit ausreichender Feuchtigkeit zu empfehlen. Kaum frost-
gefährdet.
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GEISENHEIM Nr. 26
Nuss: mittelgroß ca. 3,8 cm hoch und 2,8 cm breit, Form umgekehrt eiförmig,
Schale dünn, glatt, gest geschlossen, Papiernuss. Kern füllt die Schale
vollkommen aus. Die grüne Fruchthülle ist sehr dünn, Kernanteil 47 %.
wohlschmeckendste Nuss für den Frischverzehr.
Baum: sehr spät austreibend, mittelstarker Wuchs, bildet lockere, breit auf-
strebende Kronen, vollkommen selbstfruchtbar, neigt darüber hinaus
zur Bildung von Früchten ohne Bestäubung, die dann allerdings sehr
klein ausfallen.
Anbauwert: Für den Hausgarten, beistgeeignete Sorte für Spätfrostlagen, aufgrund
des späten Austriebes. Nur für Höhenlagen bis 700 m zu empfehlen und
für nicht zu trockene Standorte. Die Eigenschaft des späten Austriebes
und
der gute Geschmack dieser Sorte machen diese Nuss überall dort
empfehl-
enswert, wo die Fruchtgrösse nicht die wichtigste Eigenschaft ist.
GEISENHEIM Nr. 139
Nuss: mittelgross, ca. 3,6 cm hoch und 3,2 cm breit, bei taubenförmigem Ansatz
(Büschelnuss) auch kleiner, glattschalig, Schale dünn bis mittelstark, gut
abgeschlossen. Hellschaligste Nuss, von sehr ansprechendem Aussehen.
Baum: mittelspät bis spät austreibend, mittelstark wachsend, bildet
aufstrebende, geschlossene Kronen, Standraumbedarf ca. 70 m²,
vollkommen selbst-
fruchtbar.
Anbauwert: Reiche und regelmäßige Fruchtbarkeit, kaum spätfrostgefährdet, für alle
Lagen geeignet.
GEISENHEIM Nr. 286
Nuss: mittelgross, oval geformt, Schale ziemlich glatt, Kern füllt Schale gut aus.
Kern fetthältig.
Baum: mittelspät austreibend, mittelstark wachsend, aufrechter Wuchs, Stand-
raumbedarf 70 bis 80 m². Genügsame Sorte.
Anbauwert: Gut winterfrosthart, bewährt sich sowohl in Gebirgslagen als auch auf
trockenen Standorten in Weinbaugebieten.
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WALLNUSS – NEUHEIT
WEINSBERG 2
Nuss: Groß bis sehrgroß, länglich, ca. 4,8 cm hoch und 3,2 cm breit, sehr
dünne, glatte Schale, fest geschlossen. Der helle Kern füllt die Schale
gut aus, der Kernanteil beträgt 50 %. Die Frucht ist sehr wohlschmeck-
end. Reifezeit Ende September.
Baum: Mittelfrüh austreibend, mit sehr frühem Vegetationsabschluß im
Herbst
wodurch eine gute Holzreife und Winterhärte erreicht wird. Diese
Sorte
bildet kräftige Triebe mit ausgeprägter Endknospe. Der Wuchs ist mittel-
stark. Der empfohlene Standraumbedarf beträgt ca. 80 m².
Laub: Gesund, kräftig, mit hoher Widerstandskraft gegen pilzliche (Marssonina)
und bakterielle (Xanthomonas) Blattfleckenkrankheiten.
Anbauwert: genügsame Sorte, geeignet für den Hausgarten und zur Bepflanzung von
Fluren, auch in etwas trockeneren Lagen und/oder mit weniger guten Bo-
denverhältnissen. Für den Erwerbsobstbau – wenn es darum geht die
Erntezeit zu staffeln, (frühe Reifezeit).
ROTKERNIGE SORTEN
ROTE DONAUNUSS
(Geisenheimer Sortiment Nr. 1239)
Nuss: mittelgroß, länglich, Schale leicht gefurcht. Kernfarbe: äußere Haut
dunkelrot, geschmacklich wie andere Sorten – gut.
Baum: sehr früh austreibend, mittelstark wachsend.
Standraumbedarf ca. 70 m².
Anbauwert: Liebhabersorte, sehr dekorativ für den Haushalt und für den Konditor
sehr interessant, farbintensivste rote Sorte. Spätfrostgefährdet, nur für
freie Standorte wegen der Anfälligkeit gegen Blattfleckenkrankheiten.
AUFHAUSER BADEN
Nuss: sehr groß, größte Nuss, Schale außergewöhnlich stark gefurcht, Nuss
leicht eckig, Kern hellrot, Kern füllt die Schale nicht voll aus.
Baum: mittelstark wachsend, bildet breite, lockere Kronen mit dicken Trieben.
Standraumbedarf 70 bis 100 m².
Anbauwert: Ausgesprochene Liebhabersorte, wegen der Fruchtgröße beliebt zum
vergolden als Christbaumschmuck, die Schalenhälften sind auch zum
Basteln gut geeignet.
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Hinweise für die Pflanzung
Standort: Kaum eine Obstart ist so anpassungsfähig wie die Nuss. Der Baum gedeiht
auf schwach sauren oder kalkreichen Böden gleich gut. Ausreichende Feu-
chtigkeit in den Sommermonaten wirkt sich auf den Ertrag günstig aus,
Hanglagen sind spätfrostgefährdeten Tallagen vorzuziehen.
Unterlage: Allgemein werden erprobte Sämlinge der gewöhnlichen Nuss –Juglans
regia – als Veredelungsunterlagen verwendet. Nur auf Standorten mit
zeitweise stauender Nässe bringt die Schwarznuss – Juglans nigra, eine in
der Forstwirtschaft verwendete Nussart – Vorteile. Auf trockenem Standort
versagt diese Sorte. Die Wuchskraft der Juglans nigra ist nur in der Jugend
schwächer.
Pflanzung: Der Frühjahrspflanzung ist der Vorzug zu geben. Es ist streng darauf zu
achten, dass der Baum nicht zu tief gepflanzt wird, die oberste Wurzel darf
nur 3 Finger hoch mit Erde bedeckt sein. Es ist vorteilhaft, bei Herbstpflan-
zung über den Winter, bei Frühjahrspflanzung bei Mitte Juni, den Stamm
gegen Austrocknung bis hinauf zum Kronenansatz mit Packpapier oder
Stroh (nicht Plastik) zu schützen. Ein Baumpfahl ist bis zum achten Stand-
jahr erforderlich. Die Baumscheibe ist mit Rindenmulch, Torf oder Laub
abzudecken.
Schnitt: Pflanzschnitt (Krone und Wurzel, letztere nicht zu kurz) wie bei einem
Apfelbaum. Zu dicht stehende Äste sind schon in der Jugend des Baumes
herauszuschneiden, um später größere Schnittwunden zu vermeiden.
Dabei
ist darauf zu achten, dass auch starke Äste sich im Alter nach unten neigen.
In den Folgejahren einjährige Triebe nur zurückschneiden, wenn sie länger
als ca. 70 cm sind (Korrekturschnitt, Aufbau einer naturnahen Krone).
Düngung: Der Nussbaum ist eine hungrige Pflanze. Wenn vom dritten bis zum zehn-
ten Standjahr der jährliche Triebzuwachs an der Spitze weniger als 40 – 50
cm beträgt, dann hungert der Baum oder er hat es zu trocken. Dünger in
jeder Form ist brauchbar (Mist, Kompost, Volldünger).
Sortenwahl: Die Eigenschaft der einzelnen Sorten sind umseitig angeführt, besonderes
Augenmerk ist auf den Standraumbedarf zu richten!
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Richtiger Schnitt und Pflege eines Walnussbaumes
Viele Leute sind der Meinung, dass man einen Walnussbaum nicht schneiden muss.
Sie liegen auch richtig da der Baum selbst einen Mitteltrieb bildet, zu dicht verzweigte Äste
mangels Licht absterben und vom Wind heruntergeholt werden, aber der Ertrag wird minimal
gehalten.
Ein veredelter Nussbaum verhält sich ähnlich wie ein schwachwüchsige Apfelsorten. Um einen
möglichst nachhaltigen und gesunden Ertrag zu bekommen ist es unerlässlich einen
Kronenaufschnitt, welcher bei anderen Obstarten schon selbstverständlich ist, zu machen.
Wie bei Kernobst-, Halb- und Hochstämmen wird auch beim Nussbaum eine Pyramidenähnliche
Krone mit durchgehender Mittelachse und 3 bis maximal 4 Hauptleitästen angestrebt. Zu
beachten ist dabei das Leitäste in einem Winkel von 45 Grad und darüber zur Waagrechten aus
der Stammverlängerung hervorgehen und am Kronenrand noch steiler aufstreben. Wenn dies
nicht mit dem Schnitt bewerkstelligt werden kann muss aufgebunden werden.
Astgabelungen sollten entfernt werden um eine gute Durchlüftung und Lichtdurchlässigkeit zu
bewerkstelligen. Beugt auch gegen Pilzkrankheiten vor.
Triebe mit einer Länge von über 70 cm sind um 1/3 Ihrer länge einzukürzen, Triebe die kürzer als
70 cm sind werden nicht geschnitten.
Erhaltungsschnitt
Ab einer Stammstärke von 20 bis 25 cm genügt es, wenn man alle drei Jahre, zu dicht stehende
Äste, alle abgetragenen, nach unter hängenden Astpartien und zu tief hängende, bei der Arbeit
behindernde Äste entfernt.
Verjüngungsschnitt
Nach dem 40. Standjahr kann es zum deutlichen nachlassen der Triebkraft des Baumes kommen.
Wenn die Früchte kleiner werden, ist ein Verjüngungsschnitt zu erwägen.
Eine Faustregel dabei lautet: Je besser der Boden umso stärker kann man schneiden.
Jedoch sollten Wunden mit mehr als 10 cm ∅ vermieden werden.
Korrekturschnitte von unter 10 % des Kronendurchmessers können das gesamte Jahr
durchgeführt werden. Sonst sollte er nach dem herabfallen der letzten Nüsse geschnitten
werden.
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Pilzkrankheit bei Walnuss
Marssonina – Schadbild: Auf den befallenen Blättern entstehen viel dunkelbraune Flecken.
Bei starkem Befall kann zu vorzeitigen Blattfall (Aug, Sep) kommen.
Auf den grünen Fruchtschalen bilden sich schwarze Flecken, die sich mit der
Zeit vergrößern. Die Fruchtschale ist nur bei starkem Befall betroffen.
Ursache – Biologie: Der Marssonina – Pilz tritt in warmen z.T.
feuchten Jahren verstärkt auf.
Er überwintert vorwiegend auf den Falllaub und Schalenrückstände.
Bekämpfung: Der Walnussbaum soll luftig stehen
a. Den Baum wenn nötig auslichten (einen Hut durch die Krone schießen
können)
b. Ernterückstände und Laub gründlich entfernen
c. Für gute Ernährung sorgen – Jahrestriebwachstum nicht unter 30 cm
a. Der Nussbaum ist ein „Nährstofffresser“
b. Auf Kaliversorgung achten
d. Bekämpfung mit Kupfermittel
a. 1 Spritzung wenn die Triebe ca. 15 – 20 cm lang sind
b. weitere Spritzungen jeweils nach Schlechtwettertagen
c. Im Baumschulversuch: Syllit 450 SC
Walnussfruchtfliege
Durch den Befall der Früchte kann nicht nur die Nussschale schwarz und unansehnlich
werden, sondern auch der Nusskern selbst beeinträchtigt werden. Beim Befall kann die
Nussqualität erheblich vermindert werden und Ernteausfälle sind auch möglich.
Die Walnussfruchtfliege ist ein Quarantäneschadorganismus.
Die Walnussfruchtfliege ähnelt sehr der Kirschfruchtfliege.
In einem Jahr bildet diese Fliege nur eine Generation, wobei Puppen am Boden überwintern.
Im Juni schlüpfen die erwachsenen Fliegen. Die Eier werden in die grüne Fruchtschale gelegt.
Bekämpfung
Sofortige Beseitigung der befallenen Früchte in Form von verbrennen. Abdecken des Bodens
unter den Nussbäumen damit die Larven nicht zur Verpuppung bzw zur Überwinterung in
den Boden gelangen und andererseits um das Schlüpfen zu verhindern. Durch Gelbtafeln
kann ein Teil der ausgewachsenen Fliegen gefangen werden.
Chemische Mittel sind in Österreich nicht zugelassen.