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Der neue Fischer Weltalmanach 2013 -...

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Der neue Fischer Weltalmanac h 2013 Zahlen Daten Fakten Fischer Taschenbuch Verlag
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Der neueFischerWeltalmanach2013 Zahlen ■ Daten ■ Fakten

Fischer Taschenbuch Verlag

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Autorinnen und Autoren

Albrecht, Birgit geb. 1963, Studium der Germanistik,Kunstpädagogik und Theaterwissenschaften; freieAutorin und Lektorin. Verantwortlich für die Chroni-ken der nord- und westafrikanischen Staaten.

Aubel, Henning geb. 1962, Studium der Geschichte, So-zialwissenschaften und des Öffentlichen Rechts; freierAutor und Lektor. Verantwortlich für die Chroniken derbaltischen, nordamerikanischen und skandinavischenStaaten sowie der GUS-Staaten.

Baratta, Dr. Mario von geb. 1936, Studium der Zeitungs-wissenschaften; freier Journalist und Publizist, lang-jähriger Herausgeber des Fischer Weltalmanachs. Ver-antwortlich für die Weltthemen Hunger, Raumfahrtund Tiefsee, sowie die Polargebiete und das KapitelInternationale Organisationen.

Brander, Sibylle geb. 1955, Diplom-Volkswirt; Länder-risikoanalystin bei einer Großbank in Frankfurt amMain. Verantwortlich für das Kapitel EuropäischeUnion.

Hartwig, Martin geb. 1965, Studium der Politikwissen-schaften; Rundfunkjournalist sowie freier Autor undRedakteur. Verantwortlich für die Chroniken der Staa-ten Andorra, Belgien, Luxemburg, Niederlande, Portu-gal und Spanien.

Intemann, Gabriele geb. 1965, Studium der Geschichteund Germanistik; freie Autorin, Redakteurin, Lektorinund Rundfunkjournalistin. Verantwortlich für dieChroniken Deutschlands, Österreichs, Liechtensteinsund der Schweiz.

Jung, Wolfgang geb. 1966, Studium der Physik; Prokuristund Projektleiter am Wissenschaftspark Gelsenkir-chen. Verantwortlich für das Weltthema Wasser unddas Kapitel Umwelt.

Kiegel, Dr. Heidrun geb. 1966, Studium der Geografie;freie Autorin und Lektorin. Verantwortlich für dieChroniken der Staaten Mittel- und Südamerikas sowieder Karibik.

Kraft, Dr. Ekkehard geb. 1959, Studium der Geschichteund Slawistik; Dozent in der Erwachsenenbildung undPublizist. Verantwortlich für die Chroniken der Staatendes Nahen Ostens, Südost- und Osteuropas und derTürkei.

Lotz, Brigitte geb. 1961, Studium der Germanistik, Thea-ter-, Film- und Fernsehwissenschaft und Geschichte;freie Autorin und Lektorin. Verantwortlich für dieChroniken Afrikas südlich der Sahara.

Manig, Dr. Bert-Oliver geb. 1964, Studium der Geschichteund Sozialwissenschaften; freier Autor. Verantwortlichfür die Chroniken der Länder Südasiens und Ozeanienssowie Großbritanniens und Irlands.

Matuschewski, Prof. Dr. Anke geb. 1967, Studium derGeografie, Volkswirtschaftslehre und -politik; Pro-fessorin für Wirtschaftsgeografie an der UniversitätBayreuth; zusammen mit Birgit Leick, Verena Stock,Matthias Wendt, Philip Engler und Jasper Ammer-mann verantwortlich für das Kapitel Wirtschaft.

Meissner, Mirjam geb. 1985, Studium der Sinologie,Politikwissenschaften und Volkswirtschaftlehre; wis-senschaftliche Mitarbeiterin beim Global Public PolicyInstitute in Berlin. Verantwortlich für die Chronikender Staaten Ostasiens.

Wittneben, Martina geb. 1969, Studium der Romanistikund Geschichte; freie Autorin und Journalistin. Verant-wortlich für die Chroniken Frankreichs, Italiens, Mal-tas, Monacos und der Vatikanstadt.

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Der neue Fischer Weltalmanach 2013

Redaktion

Eva Berié (verantwortlich)Rita GwardysChristin LöchelMitarbeit: Stefanie Bäcker

Redaktionsschluss 1. 7. 2012

(für Deutschland, Österreich und die Schweiz 15. 7. 2012)

Berichtszeitraum 1. 7. 2011 – 1. 7. 2012

Fischer Taschenbuch VerlagFischer WeltalmanachPostfach 70 03 5560553 Frankfurt am Main

[email protected]

www.weltalmanach.de

OriginalausgabeVeröffentlicht im Fischer Taschenbuch Verlag,einem Unternehmen der S. Fischer Verlag GmbH,Frankfurt am Main, September 2012© Fischer Taschenbuch Verlagin der S. Fischer Verlag GmbH,Frankfurt am Main 2012

Herstellung Frank Geck und Matthias BirkelbachUmschlaggestaltung RME, Roland Eschlbeck und

Anna Schlecker; Fotos: ReutersTypografisches Konzept Farnschläder & Mahlstedt Typografie,

HamburgKarten BITmap, MannheimTTGrafiken Christiane von Solodkoff, NeckargemündFlaggen Archiv für Flaggenkunde, Ralf Stelter, HattingenFotos Reuters

Gesamtherstellung CPI – Clausen & Bosse, LeckSatz: Olivier Metzler und Andreas Hauser

Printed in Germany

ISBN: 978-3-596-72013-2Ausgabe mit CD-ROMISBN: 978-3-596-72913-5

ISSN 2194-1718

www.fischerverlage.dewww.hochschule.fischerverlage.de

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Der Weltalmanach – sicher durch den Informationsdschungel

Eurokrise, Bankenrettung, Staatsverschuldung – dieNachrichtenwelt 2011 / 12 war geprägt von Meldungenaus dem Finanzwesen. Selten zuvor war es dabei soschwierig, den Durchblick zu behalten: zwar gehörenKürzel wie EFSF und ESM und vermeintlich anschau-liche Begriffe wie Rettungsschirm und Sparpaketmittlerweile zu den Konstanten des Informationsall-tags, doch welche konkreten Maßnahmen, Beschlüs-se, Folgen – oder: welche Zahlen, Daten und Fakten –sich hinter den Nachrichten verbergen, darauf gibtDer neue Fischer Weltalmanach 2013 die Antworten.

Wie viele Hilfsmaßnahmen hat → Griechenlandwann und in welchem Umfang erhalten, wie hoch istdie Staatsverschuldung der Euro-Staaten wirklich, undwelche Schritte vollzog die → Europäische Union zuderen Eindämmung? Wie sehen die sozialen Auswir-kungen aus: Ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit in→ Spanien weiter gestiegen? Inwieweit hat die Eskala-tion der europäischen Staatsschuldenkrise Implikatio-nen auf die Weltwirtschaft, und wie sehen die Reaktio-nen der großen außereuropäischen Volkswirtschaf-ten darauf aus (→ Wirtschaft)?

Der Weltalmanach als das unentbehrliche Nach-schlagewerk zum Zeitgeschehen liefert mit einer rie-sigen Fülle an sorgfältig recherchierten und seriösenZahlen aus internationalen Quellen ebenso wie mitden von 14 Fachautoren zusammengetragenen Chroni-ken der Staaten und Kapitel einen objektiven Rück-blick auf das vergangene Jahr (1. 7. 2011 – 1. 7. 2012).

Die Weltgeschehnisse waren mitnichten nur vonWirtschafts- und Finanzthemen geprägt: So setztesich beispielsweise der Arabische Frühling 2011 / 12 mitganz heterogenen Verläufen in den Staaten Nordafri-kas und des Nahen Ostens fort. In → Libyen kam mitMuammar al-Gaddafi ein weiterer Diktator zu Fall,während der Aufstand in → Syrien gegen das Regimevon Baschar al-Asad bürgerkriegsähnliche Zuständeannahm und die internationale Gemeinschaft um Ver-einte Nationen und Arabische Liga an den Rand di-plomatischer Verwerfungen brachte (→ InternationaleOrganisationen).

Hatte sich in der Ausgabe 2012 des Fischer Weltal-manachs durch den Tsunami und die dadurch ausge-löste Atomkatastrophe in → Japan – deren Folgen inihrer vor allem ökologischen, aber auch politischenund ökonomischen Tragweite noch immer nicht abzu-schätzen sind – das Thema Atompolitik als Schwer-punkt geradezu aufgedrängt, wartet der 2013er miteinem ebenso brisanten, aber häufig vernachlässig-ten Thema auf: Wasser. Wie verteilt sich Wasser welt-rrweit, und in welchen Regionen besteht eine bedrohli-che Wasserknappheit, die bereits heute zu Verteilungs-kämpfen führt? Wo wird den Menschen auch auf-grund mangelhafter Infrastruktur und ausbeuteri-scher Maßnahmen der Zugang zu sauberem Trink-

wasser verwehrt, wie ist es um die Wasserqualität derOzeane bestellt (→ Umwelt) und welche Staaten sindführend bei der Nutzung von Wasser als Energieträger?Zwar erklärten die UN im Jahr 2010 Wasser zumMenschenrecht, und die internationale Gemeinschaftkonnte frühzeitig das Erreichen des selbstgestecktenMillenniums-Entwicklungsziels verkünden – bis 2015die Zahl der Menschen ohne Zugang zu Trinkwassergegenüber 1990 zu halbieren – doch die Wasserkrise istevidenter denn je (→ Themen der Welt). Die viel-schichtigen Aspekte des Themenkomplexes Wasserwerden in allen Kapiteln des neuen Fischer Welt-almanachs 2013 behandelt und mit anschaulichenKarten, Grafiken, Tabellen und Fotos illustriert. Je-dem Staat sind außerdem Daten zu den jeweiligen Was-serressourcen beigegeben, die zum schnellen Über-blick auch in den → Basisdaten – neben vielen anderenDaten zu Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt –nachzuschlagen sind. Sollten begriffliche Unklarheitenbestehen oder Fragen nach dem statistischen Daten-material aufkommen, hilft das → Glossar weiter. Eini-gen Lesern wird der Verzicht auf die Kapitel Jahres-chronik, Kultur, Sport und Nachrufe in der vorliegen-den Ausgabe auffallen; ganz bewusst soll sich derFischer Weltalmanach künftig auf seine Kernthemenkonzentrieren und diese noch umfangreicher abbil-den: Politik, Wirtschaft und Umwelt.

Die Redaktion dankt besonders Gero von der Stein undJan-Frederik Bandel, die am Gelingen desgroßen Anteil hatten. Und Walter Seegelken, dem keinPolitikerwechsel weltweit entgeht.

Die Redaktion, im August 2012

Jeder neue Fischer Weltalmanach 2013 enthält einenkostenfreien Zugang zum riesigen Informations-portal www.weltalmanach.de. Einfach den Code aufder Umschlaginnenseite freirubbeln und sich re-gistrieren lassen. Die Nutzer erwartet eine gigan-tische Fülle an Zahlen, Daten, Fakten: mehr als250 000 zusätzliche Daten aus den Bereichen Politik,Demografie, Wirtschaft und Umwelt, die Biogra-fien der wichtigsten Politiker, die Kennzahlen allerStaaten – und das täglich aktualisiert! IndividuellesRecherchieren mit zuverlässigen Zahlen bekommtdurch www.weltalmanach.de einen neuen Charakter.

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Inhalt

Vorwort 5

■ Themen der Welt 9

Wasser 10Tiefsee 14Hunger 16Internet 18Raumfahrt 20

■ Staaten von Afghanistan bis Zypern 22

Landesstruktur, Bevölkerung, Staatsform,Regierung, Parteien, Wirtschaft und Chronik

Deutschland 97Österreich 343Schweiz 400

Polargebiete 511

■ Basisdaten, Flaggen, Karten 514

Staaten nach Größe 514Staaten nach Einwohnern 515Bevölkerung 516Bildung und Gesundheit 524Wirtschaft und Umwelt 528

Flaggen 532

Zeitzonen und Kontinentkarten 534

■ Europäische Union 543

Ziele, Zuständigkeiten, Entstehung und Entwick-lung der EU, Mitgliedstaaten, Interne Politik-bereiche, Außenbeziehungen, Organe und Einrich-tungen, Haushalt, Chronik, EU-Wasserpolitik

Informationen zum Schwerpunktthema Wasser imKapitel Themen der Welt, bei den einzelnen Staa-ten sowie in den Kapiteln Europäische Union, Inter-nationale Organisationen und Wirtschaft

■ Internationale Organisationen 577

Vereinte Nationen (UN)Arabische Liga, Afrikanische Union (AU),Gemeinschaft der Lateinamerikanischenund Karibischen Staaten (CELAC),Wirtschaftsgemeinschaft WestafrikanischerStaaten (ECOWAS), Europarat, Gruppe der Acht(G8), Gruppe der 20 (G20), Golfkooperationsrat(GCC), Internationale Atomenergieagentur(IAEA), Internationale Meeresbodenbehörde(ISA), Internationaler Strafgerichtshof (IStGH),Organisation des Nordatlantikvertrags (NATO),Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeitund Entwicklung (OECD), Ostseerat, Organisationfür Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa(OSZE), Welthandelsorganisation (WTO),Weltwasserrat (WWC)

■ Wirtschaft 611

Weltwirtschaft, Staaten und Regionen,Ernährung und Rohstoffe, Energie, Industrie,Dienstleistungen

■ Umwelt 693

Klimawandel, Naturkatastrophen, ErneuerbareEnergien, Wälder, Biologische Vielfalt,Ozeane und Küsten

■ Glossar 717

■ Register 722

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THEMEN DER WELT

10 WasserWeltweite WasservorkommenErneuerbare SüßwasserressourcenWasserknappheitZugang zu sauberem TrinkwasserZugang zu SanitäreinrichtungenWasserquantität/-qualitätBewässerungslandwirtschaftVirtuelles WasserWasser-FußabdruckWasserkonflikteWasser als Menschenrecht

14 TiefseeFlora und FaunaErforschung der TiefseeDeepsea ChallengerSchwarze RaucherUnbemannte TauchbooteErbe der MenschheitSchutz der Tiefsee

16 HungerNahrungsmittelpreiseWelthunger-IndexAktuelle SituationUrsachen

18 InternetInternetnutzerKommunikation und InformationKontroll- und ZensurmaßnahmenFreedom HouseReporter ohne Grenzen

20 RaumfahrtISSMondMarsAußerirdisches Leben

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Tiefsee

Angesichts steigender Preise für knapper werdendeRohstoffe beginnen immer mehr Staaten und Indus-triekonzerne mit der systematischen Exploration derTiefseeböden, in denen die reichsten Vorkommen anMineralien, Gasen und Erdöl der Erde vermutet wer-den. Unbemannte und bemannte Tauchboote kön-nen inzwischen in alle Meerestiefen vordringen.■ Tiefsee ist die Bezeichnung für den unterhalb von800 m liegenden Bereich der Ozeane, der mehr als60 % der Fläche der Weltmeere umfasst. Der eigentli-che Meeresboden, die Tiefseetafel, erstreckt sich ineiner Tiefe zwischen 2400 und 5000 m und ist von sub-marinen Gebirgen sowie von Tiefseegräben durchzo-gen. Der mit 11 034 m tiefste gemessene Punkt der Erdeliegt im Marianengraben im westlichen PazifischenOzean. Die Wassertemperatur liegt dort nahe am Ge-frierpunkt. Erst etwa 1 % der Tiefsee ist wissenschaft-lich untersucht.■ Die Flora und Fauna der Tiefsee ist trotz extremer Le-bensbedingungen – niedrige Temperaturen, hoherWasserdruck und völlige Dunkelheit – vielfältig. Ange-fangen von Bakterien und Plankton über Röhren-würmer, Muscheln, Garnelen, Krabben und Krebse bishin zu Riesenkraken vermutet man bis zu 10 Mio. Ar-ten von Meeresbewohnern. Ab 180 m Tiefe gibt es we-gen des fehlenden Sonnenlichts praktisch kein Pflan-zenwachstum mehr. Die internationale OrganisationCensus of Marine Life (CoML) hat es sich zum Zielgesetzt, die derzeit rund 250 000 bekannten Arten vonMeereslebewesen zu erfassen, und hat dazu das Onli-neverzeichnis World Register of Marine Species(WoRMS) eingerichtet. Über 6200 bisher unbekann-te Arten von Meerestieren haben die Forscher in einer2000–10 durchgeführten »Volkszählung der Meere«entdeckt, von denen sie 1200 wissenschaftlich be-schreiben konnten. Die häufigsten Arten sind Krebs-tiere (19 %), Weichtiere wie Schnecken, Muscheln undTintenfische (17 %) sowie Fische (12 %).■ Die Erforschung der Tiefsee (Bathygrafie) begann mitder Expedition der britischen Korvette HMS Challen-ger 1872–76, in deren Verlauf mit Lotgewichten im Ma-rianengraben eine Meerestiefe von 8164 m gemessenwurde. 1930 wagten sich die ersten Menschen in dieMeerestiefen hinab: Die US-Amerikaner WilliamBeebe und Otis Barton tauchten in einer von einemMutterschiff aus an einem Kabel herabgelassenen,mit einer mit Druckkammer versehenen Stahlkugelmit Bullauge (Bathysphere) bei Bermuda 435 m tiefund erblickten dort Quallen und Garnelen. 1934 wurdemit der Bathysphere eine Tiefe von 923 m erreicht,1948 sogar von 1370 m. 1960 erforschten der SchweizerJacques Piccard und der US-Amerikaner Don Walshgemeinsam den Grund des Challengertiefs im Maria-

nengraben vor der Insel Guam mit dem frei bewegli-chen Tiefseetauchboot Trieste, mit dem sie auf die bisheute gültige Rekordtiefe von 10 916 m hinabstiegen.Hier war das Tauchboot einem Druck von 1170 bar, dem1155-fachen des mittleren Luftdrucks in Meeresspie-gelhöhe, ausgesetzt. Selbst in 10 740 m Tiefe entdecktendie Forscher noch Plattfische und andere Lebewesen.

Am 26. 3.2012 erreichte der kanadische RegisseurJames Cameron (»Titanic«, »Avatar«) mit dem 12 tschweren Ein-Mann-U-Boot Deepsea Challenger alleineund als dritter Mensch überhaupt den tiefsten Punktder Weltmeere. Er drang im Challengertief in eine Tiefevon 10 898 m vor. Das Abtauchen dauerte etwa 2,5 h,das Auftauchen rund 70 min. Cameron machte u. a.Aufnahmen mit 3-D-Kameras und brachte Gesteins-und Mineralproben mit an die Oberfläche zurück.

1977 entdeckte der US-Amerikaner Robert Ballardmit dem Tauchboot Alvin auf dem MittelatlantischenRücken in der Nähe der Galápagos-Inseln in mehr als2000 m Tiefe Thermalquellen, aus denen schwarzerRauch und heißes Magma austritt. Diese Quellen wer-den wegen ihrer durch Mineralstoffe aus der Erd-kruste und Schwefelverbindungen bedingten Färbungals »Schwarze Raucher« bezeichnet. Rund um dieseSchlote mit ihrem bis über 400 °C heißen giftigen Aus-stoß lagern Rohstoffe wie Schwefel, Kupfer, Eisen, Sil-ber und Gold; außerdem sind dort zahlreiche zum Teilbisher unbekannte Tierarten und Mikroorganismenangesiedelt. Die größten Schwarzen Raucher wurdenbisher in einem rund 5000 m tiefen Graben am Mee-resgrund der Karibik entdeckt.

Der vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaftenan der Universität Kiel (IFM-Geomar) entwickelteunbemannte Tauchroboter ROV Kiel 6000 kann in einenTiefwasserbereich von bis zu 6000 m vordringen. Erist damit in der Lage, 95 % des Meeresbodens zu errei-chen und in viele bislang unerforschte Tiefseeregio-nen zu gelangen, um mit Greifarmen Wasser-, Sedi-ment- und Gesteinsproben zu entnehmen.■ Unbemannte Tauchboote werden auch zur Lokalisie-rung in große Tiefen gesunkener Schiffswracks ein-gesetzt. So wurde z. B. 1985 bei einer von Robert Ballardund dem französischen Ingenieur Jean-Louis Michelgeleiteten Expedition mit dem mit Sonar und Kamerasausgestatteten U-Boot Argo, welches mit Hilfe einesVerbindungskabels nahe über den Ozeanboden ge-schleppt wurde, zunächst die beiden 1963 bzw. 1968gesunkenen US-amerikanischen Atom-U-Boote USSThresher (SSN-593) und USS Scorpion (SSN-589)entdeckt und anschließend das Wrack des 1912 auf sei-ner Jungfernfahrt mit einem Eisberg kollidierten undgesunkenen britischen Luxusliners Titanic in einer Tie-fe von 3803 m ausfindig gemacht. 1998 ortete eineTiefseeexpedition im Pazifischen Ozean die Überrestedes Flugzeugträgers der US-Marine USS Yorktown(CV-5), der im 2. Weltkrieg durch ein japanischesU-Boot versenkt worden war, in 5075 m Tiefe auf demMeeresgrund.

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e■ Erbe der Menschheit: Entsprechend dem Seerechts-übereinkommen der Vereinten Nationen gelten die inder Tiefsee außerhalb der nationalen Hoheitsgebiete la-gernden Bodenschätze als Erbe der Menschheit. IhreÜberwachung, Regelung und Nutzung ist Aufgabe derInternationalen Meeresbodenbehörde (ISA; → Inter-nationale Organisationen), die Lizenzen für die Explora-tion von Bodenschätzen erteilt.

Das besondere Interesse gilt den in Wassertiefen von4000 bis 5000 m lagernden Manganknollen, die ne-ben Mangan wertvolle Rohstoffe wie Kobalt, Kupfer,Nickel und Eisen sowie Seltene Erden enthalten – eineGruppe aus 17 verschiedenen Elementen des Perioden-systems, die für die Herstellung von Katalysatoren,Bildschirmen und Permanentmagneten bis hin zu spe-zialisierten Waffensystemen erforderlich sind. Rund500 Mrd. t dieser etwa kartoffelgroßen Knollen lagernnach ISA-Angaben in der Tiefsee. Der aktuelle Markt-preis der jeweiligen Rohstoffe wird auf zusammen 33Billionen US-$ geschätzt. Die bedeutendsten Mangan-knollenfelder liegen im nord- und südöstlichen äqua-torialen Pazifik und im Indischen Ozean. Deutschlandhat bereits bei der ISA für 15 Jahre eine Explorations-lizenz für Manganknollen im Pazifik zwischen Hawaiiund Mexiko erworben. Auf der Abbaufläche von 75 000km2 sollen nach heutigen Marktpreisen Rohstoffe imWert von 561 Mrd. US-$ lagern. Erste Abbaulizenzendürften erst nach 2020 erteilt werden.■ Schutz der Tiefsee: Die Weltnaturschutzunion(IUCN) und das UN-Umweltprogramm (UNEP;→ Internationale Organisationen) fordern Maßnahmenzum Schutz der Lebensräume der Tiefsee vor denFolgen eines ungebremsten Rohstoffabbaus sowie vorZerstörungen des Meeresbodens durch die Fischereimit Schleppnetzen. Erst knapp 1,5 % der Ozeane stehenunter Schutz, wobei sich diese Gebiete jedoch fastausschließlich in küstennahen Gewässern befinden(→ Umwelt). Die wichtigsten multilateralen Überein-kommen zum Meeresschutz sind:• das UN-Seerechtsübereinkommen von 1982 (→ Inter-nationale Organisationen), das die Vertragsstaatenu. a. verpflichtet, Gesetze und sonstige Vorschriften zurVerhütung und Verringerung der Verschmutzung derMeeresumwelt zu erlassen;• das MARPOL-Übereinkommen von 1973/78 (→ Inter-nationale Organisationen), das der Meeresverschmut-zung durch Schiffe Einhalt gebieten soll;• das Übereinkommen über die Verhütung der Mee-resverschmutzung durch das Einbringen von Abfäl-len und anderen Stoffen (London-Übereinkommen) von1972/96, das nur noch die Einbringung genau be-stimmter Abfälle (z. B. Baggergut, organische Stoffe na-türlichen Ursprungs oder Fischereiabfälle) ins Meerzulässt und die Abfallverbrennung auf See verbietet;• das Übereinkommen über den Schutz der Meeres-umwelt des Ostseegebiets (Helsinki-Übereinkommen)von 1992, das sämtliche möglichen Verschmutzungs-quellen umfasst;

• das Übereinkommen über den Schutz der Meeres-umwelt des Nordostatlantiks (Oslo-Paris-Übereinkom-men; auch OSPAR-Übereinkommen) von 1992, mitdem sich die Vertragspartner verpflichten, alle nurmöglichen Maßnahmen zu treffen, »um Verschmut-zungen zu verhüten und zu beseitigen« sowie allenotwendigen Maßnahmen zu unternehmen »zumSchutz des Meeresgebiets vor den nachteiligen Aus-wirkungen menschlicher Tätigkeiten, um die mensch-liche Gesundheit zu schützen, die Meeresökosystemezu erhalten und, soweit durchführbar, beeinträchtigteMeereszonen wiederherzustellen«.

2010 vereinbarten die OSPAR-Vertragsstaaten dieEinrichtung eines Tiefseeschutzgebiets im Nordost-atlantik. In dem rund 300 000 km2 großen Bereich derunterseeischen Bergkette des Mittelatlantischen Rü-ckens zwischen Island und den Azoren soll v. a. die Fi-scherei mit Schleppnetzen eingeschränkt werden. Die-se erreichen Meerestiefen von mehr als 2000 m undwerden für schwere Zerstörungen des Meeresbodensverantwortlich gemacht.

Für Umweltschäden beim Tiefseebergbau müssennach einem Rechtsgutachten des InternationalenSeegerichtshofs (ISGH; → Internationale Organisatio-nen) zunächst die jeweils beteiligten Unternehmenund bei Verletzung ihrer Aufsichtspflichten die jeweili-gen Staaten haften. Das Gutachten (»Fall 17«) war vonder aus elf Richtern bestehenden Kammer für Meeres-bodenstreitigkeiten am 1. 2.2011 vorgelegt worden.Staaten müssen demnach gesetzliche Maßnahmen er-greifen, die sicherstellen, dass ihre Unternehmen dasUN-Seerechtsübereinkommen einhalten.

Die Deepsea Challenger auf dem Weg zum Meeresgrund.

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Erläuterungen zu den Daten

StaatDeutsche Bezeichnung der Staaten: Verzeichnisder Staatennamen für den amtlichen Gebrauch desAuswärtigen AmtesStaatennamen in der jeweiligen Amtssprache desStaatesZwei- bzw. Drei-Buchstaben-Code nach DIN EN ISO3166-1 zur Kodierung im Güter- und Warenverkehr,in Statistiken, bei Top-Level-Domains im Internetu. v. m.

Fläche: Angaben nationaler Statistikämter undanderer offizieller Stellen; in Klammern der Weltrang

Einwohner: Angaben der Weltbank für 2011in Klammern der Weltrang

Bruttonationaleinkommen: Angaben der Weltbank

Währung: Bundesbank, Kurse vom Mai 2012;bei EU-Staaten: Kurse vom 1. 7. 2012

LA N D ESST R U K T U R

Fläche und Verwaltung: Angaben nationaler Statistik-ämter, der Weltbank und anderer offizieller StellenStädte: Angaben nationaler statistischer Ämter;Z = letzte Volkszählung, F = Fortschreibung,S = Schätzung

B EV Ö L K E R U N G

Einwohner: Ergebnisse der letzten Volkszählung (Z)Bevölkerungszusammensetzung, Sprachen und Religio-nen: nationale Angaben und Angaben andererStellen; zu Religionen → Glossar, S.rr 717 ff.

Weitere Daten zur Bevölkerung, Bildung undGesundheit → Basisdaten, S. 514 ff.

STA ATS - U N D R EG I E RU N GS F O R M

Kurzinformationen zur Verfassung sowie zum politi-schen System, zur Unabhängigkeit und zum National-feiertag

R EG I E RU N G U N D PA RT E I E N

Angaben zu Politikern (Staatsoberhaupt, Regierungs-chef / in und Außenminister / in) und Regierung(Koalitionen): Stand: 15. 7. 2012.Parlament: Sitzverteilung nach den letzten Wahlen, inKlammern: Sitzverteilung nach der vorangegange-nen Wahl. Es wird das Wahlergebnis wiedergegebenund nicht eine spätere Entwicklung der Sitzvertei-lung, die z. B. durch Parteiaustritte oder -übertritteentstanden ist.

W I RTS CH A FT

BIP,PP Erwerbstätigkeit, Arbeitslosigkeit, Inflation undAußenhandel: Angaben der Weltbank, von GermanyTrade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaftund Standortmarketing der Bundesrepublik Deutsch-land und bei EU-Staaten von EurostatAnteil am Welthandel, Rücküberweisungen und Touris-mus: Angaben der Weltbank, nur bei ausgewähltenStaatenWasserressourcen: erneuerbares Süßwasser je Einw.;Angaben der Weltbank

Weitere ökonomische Daten → Basisdaten, S. 514 ff.

Definitionen und Erklärungen → Glossar, S.rr 717 ff.

Erklärungen zu den Karten

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Bolivien Süd-AmerikaPlurinationaler Staat Bolivien;Estado Plurinacional de Bolivia –BO / BOL

Fläche (Weltrang: 27) : 1 098 581 km²

Einwohner (84) : 10 088 000 = 9 je km²

Hauptstadt: Sucre

Regierungssitz: La Paz

Amtssprachen: Spanisch, Ketschua (regional), Aimará(regional), weitere 34 Regionalsprachen

Bruttonationaleinkommen 2011 je Einw.: 2040 US-$

Währung: 1 Boliviano (Bs) = 100 CentavosKurs: 1 US-$ = 6,96 Bs; 1 N = 8,63 Bs

Zeitzone: MEZ – 5 h

Botschaft: Wichmannstr. 6, 10787 BerlinT 030 2639150, Fax 030 26391515www.bolivia.de

LA N D ESST R U K T U R Fläche: 1 098 581 km2■ Verwaltung:

9 Departamentos ■ Städte: (F 2010) Santa Cruz de laSierra 1 616 100 Einw., El Alto 953 300, La Paz 835 400(A 1,8 Mio.), Cochabamba 618 400, Sucre 284 000, Oru-ro 216 700, Tarija 194 300, Sacaba 155 700, Potosí 154 700

B EV Ö L K E R U N G Bolivianer – letzte Zählung 2001:8 274 325 Einw. – 55 % Indigene (v. a. Ketschua, Aima-rá – insg. 36 Ethnien), 30 % europäisch-indigener, 15 %europäischer Herkunft ■ Sprachen: Spanisch, Ket-schua, Aimará und 34 indigene Sprachen ■ Religion:78 % Katholiken, 16 % Protestanten oder Evangelika-le, 3 % andere Christen, 2,5 % religionslos

STA ATS - U N D R EG I E RU N GS F O R M Verfassung von2009 – Präsidialrepublik – Plurinationale LegislativeVersammlung (Asamblea Legislativa Plurinacional) :Abgeordnetenhaus (Cámara de Diputados) mit 130Mitgl.; Senat (Senado) mit 36 Mitgl.; Wahl jew. alle 5 J. –Direktwahl des Staatsoberh. alle 5 J. (einmalige Wie-derwahl) – Wahlpflicht ab 18 J. ■ Unabhängigkeit: 6. 8.1825 (ehem. span. Kolonie) ■ Nationalfeiertag: 6. 8.

R EG I E RU N G U N D PA R LA M E N T Staats- u. Regierungs-chef: Evo Morales Ayma (MAS-Vorsitzender), seit22. 1.2006; wiedergewählt 2009 ■ Vizepräsident:Álvaro García Linera (MAS) ■ Außenminister: DavidChoquehuanca Céspedes (MAS), seit 22. 1.2006■ Parlament: Wahlen am 6. 12.2009: Abgeordneten-haus: Movimiento al Socialismo/MAS 88 von 130 Sit-zen (2005: 72), Plan Progreso para Bolivia-Conver-gencia Nacional/PPB-CN 37 (–), Frente de UnidadNacional/UN 3 (8), Alianza Social 2 (–), Poder Demo-crático y Social/PODEMOS – (43), Sonstige – (7);Senat: MAS 26 von 36 Sitzen (2005: 12 von 27),PPB-CN 10 (–), PODEMOS – (13), Sonstige – (2)

W I RTS CH A FT BIP 2011: 24,6 Mrd. US-$; realer Zu-wachs: 5,1 %; Anteil (2011) Landwirtschaft 12 %, In-dustrie 34 %, Dienstleistungen 54 % ■ Erwerbstätig-keit: k. A. ■ Arbeitslosigkeit � 2011: 7,6 %; hohe Un-terbeschäftigung ■ Inflation � 2011: 9,9 % ■ Außen-handel 2011: Import: 7,673 Mrd. US-$; Güter: 49 %Halbfabrikate, 29 % Kapitalgüter, 22 % Konsumgüter;Länder: 18 % Brasilien, 13 % Argentinien, 12 % VRChina, 11 % USA, 8 % Japan, 7 % Venezuela, 6 % Peru,4 % Chile; Export: 9,167 Mrd. US-$; Güter: 42 % Erd-gas, 37 % Mineralien, außerdem Soja u. -produkte;Länder: 33 % Brasilien, 12 % Argentinien, 10 % USA,6 % Japan, 5 % Peru, 5 % Rep. Korea, 4 % Belgien, 3 %Venezuela ■ Wasserressourcen: 31 054 m3 je Einw.

CH R O N I K

Präsident Evo Morales Ayma verlor durch die Konfron-tation mit indigenen Gruppen weiter an Popularität.■ Proteste gegen Morales: Am 15. 8.2011 begann in Tri-nidad ein 600 km langer Protestmarsch von 1000 bis1500 Indigenen nach La Paz. Er richtete sich gegen dengeplanten Bau einer Fernstraße durch das Indigenen-schutzgebiet Nationalpark Isiboro Sécure (TIPNIS). DerNationalpark im östlichen Tiefland ist zugleich staat-lich anerkanntes Territorium der indigenen Gemein-schaften der Moxeño, Yuracaré und Chimán. Nach-dem die Projektgegner Außenminister David Choque-huanca mehrere Stunden in Gewahrsam genommenhatten, löste die Polizei am 25. 9. die Demonstration ge-waltsam auf. Am 26. 9. stoppte Präsident Morales dasStraßenbauprojekt vorläufig. Mit einem Generalstreikam 28. 9. drückte der GewerkschaftsdachverbandCentral Obrera Boliviana (COB) seine Kritik an demPolizeieinsatz aus. Nachdem der Protestmarsch am19. 10. La Paz erreicht hatte, unterzeichnete Morales am24. 10. ein Dekret, das den Bau der Straße unterband.Er ging damit auf die wichtigste der 16 Forderungen derIndigenen ein. Nach Protesten von Befürwortern derFernstraße verabschiedete das Parlament am 9. 2.2012ein Gesetz, das die Entscheidung über den Straßen-bau per Volksbefragung unter der betroffenen indige-nen Bevölkerung vorsah. Ein für den 10. 5. vorgese-henes Referendum wurde nach weiteren Protesten am25. 4. vorläufig ausgesetzt.

TIPNIS-Demonstranten am 20. 10. 2011 in La Paz

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Senat der Freien Hansestadt BremenPräsident des Senats und Senatorfür Kultur sowie für kirchliche AngelegenheitenBürgermeister Jens Böhrnsen (SPD)Rathaus, Am Markt 21, 28195 BremenT 0421 3610Chef der Senatskanzlei:Staatsrat Dr. Olaf Joachim (SPD)Bevollmächtigte beim Bund und für Europa:Staatsrätin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt (SPD)www.rathaus-bremen.de

Senator für Kultur und für kirchliche AngelegenheitenJens Böhrnsen (SPD)

Senatorin für FinanzenStellvertreterin des Präsidenten des SenatsBürgermeisterin Karoline Linnert (B’90/Grüne)

Senator für Inneres und SportUlrich Mäurer (SPD)

Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowieSenator für Justiz und VerfassungMartin Günthner (SPD)

Senatorin für Bildung, Wissenschaft und GesundheitRenate Jürgens-Pieper (SPD)

Senator für Umwelt, Bau und VerkehrDr. Joachim Lohse (B’90/Grüne)

Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und FrauenAnja Stahmann (B’90/Grüne)

Freie Hansestadt Bremen

Fläche: 419,24 km2

Einwohner: 661 301 (322 777 m/338 524 w)Bevölkerungsdichte: 1577 Einwohner je km2

Bremische BürgerschaftPräsident: Christian Weber (SPD)Haus der Bürgerschaft, Am Markt 20,28195 Bremenwww.bremische-buergerschaft.de

Verteilung der 83 Sitze: 36 SPD, 21 B’90/Grüne,20 CDU, 5 Die Linke., 1 BiWLetzte Bürgerschaftswahl am 22. 5.2011:38,6 % SPD, 22,5 % B’90/Grüne, 20,4 % CDU,5,6 % Die Linke., 3,7 % BiW, 2,4 % FDP,PP1,9 % Die PIRATEN, 1,6 % NPD

Nächste Wahl: voraussichtlich Frühjahr 2015

C H R O N I K■ Haushalt: Am 24. 8.2011 entschied der Staatsgerichts-hof, dass der Haushalt 2011 verfassungsgemäß ist.Wegen der Haushaltsnotlage habe Bremen 2011 rd.1,2 Mrd. N neue Schulden aufnehmen dürfen. Gegendiesen Haushalt hatten CDU und FDP im April geklagt.

Am 9. 5.2012 verabschiedete die Bürgerschaft denDoppelhaushalt für 2012/13. Er sieht rd. 950 Mio. Nneue Schulden vor. Die rot-grüne Koalition hält aber andem Ziel fest, ab 2020 einen schuldenfreien Haushaltvorzulegen. Der Koalitionsausschuss verständigte sicham 28. 6. darauf, die Schuldenbremse in der Verfas-sung zu verankern. Die Runde beschloss außerdem,zum Schuljahr 2012 bis zu 110 neue Lehrer einzustel-len. Im Gegenzug wird der Ausbau von Ganztagsschu-len verschoben. Die Gewerbesteuer wird erst 2014 an-gehoben und nicht, wie von den Grünen gefordert, be-reits ein Jahr früher.

Am 8. 5.2012 entschied der Senat, die stille Einlagebei der Bremer Landesbank (BLB) in Höhe von480 Mio. N in Stammkapital umzuwandeln. Damit er-höht Bremen seinen Anteil von etwa 7 auf mehr als40 % und vergrößert seinen Einfluss auf die BLB. DieBürgerschaft stimmte am 7. 6. zu.■ Frühchen-Skandal: Im August und September 2011starben drei Frühchen im Klinikum Bremen-Mitte ander Infektion mit einem multiresistenten Keim, weitereKeimbefunde wurden diagnostiziert. Am 1. 11. erfuhrdie Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper

(SPD) von den Fällen. Im Fol-genden wurde die Frühge-borenenstation vor-übergehend geschlossenund desinfiziert, außerdemwurde am 15. 11. der Chef-arzt der Kinderklinik entlas-sen. Am 18. 11. setzte dieBürgerschaft einen Untersu-chungsausschuss ein. Nachder Wiedereröffnung derFrühchen-Station am 9. 1.

2012 trat derselbe Darmkeim erneut auf. Zudem star-ben am 29. 2. zwei Frühchen an einer Blutvergiftung.Daraufhin ließ Jürgens-Pieper die Frühgeborenensta-tion bis auf Weiteres schließen und stellte den Ge-schäftsführer des zuständigen Klinikverbunds frei. Am23. 5. wurde der Erreger erneut nachgewiesen, in die-sem Fall auf der Kinderstation. Am 8. 6. fand ein Hy-giene-Experte Spuren eines Darmkeims in der Do-sieranlage für Desinfektionsmittel. Ob es sich um dengesuchten Keim handelte, ließ sich nicht mehr klären.■ Mindestlohngesetz: Am 11. 7.2012 verabschiedete dieBürgerschaft ein Mindestlohngesetz. Danach müssenöffentliche Unternehmen sowie Unternehmen, Insti-tutionen und Vereine, die öffentliche Gelder oderAufträge erhalten, ab dem 1. 9. mindestens 8,50 N proStunde zahlen. Damit ist Bremen das erste Bundes-land mit einem entsprechenden Gesetz.

Renate Jürgens-Pieper

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KanadaNord-AmerikaCanada – CA / CAN

Fläche (Weltrang: 2) : 9 984 670 km²

Einwohner (37) : 34 483 000 = 3 je km²

Hauptstadt: Ottawa

Amtssprachen: Englisch, Französisch

Bruttonationaleinkommen 2011 je Einw.: 45 560 US-$

Währung: 1 Kanad. Dollar (kan$) = 100 CentsKurs: 1 US-$ = 1,03 kan$; 1 N = 1,28 kan$

Zeitzone: MEZ – 4.30 h bis – 9 h

Botschaft: Leipziger Platz 17, 10117 BerlinT 030 203120, Fax 030 20312590www.kanada-info.de

LA N D ESST R U K T U R Fläche: 9 984 670 km2■ Verwal-

tung: 10 Provinzen und 3 Territorien unter Bundesver-waltung ■ Städte: (Z 2006) Toronto 2 503 281 Einw.(2010 A 5,7 Mio.), Montréal 1 620 693 (A 3,9 Mio.), Cal-gary 988 193 (A 1,2 Mio.), Ottawa 812 129 (A 1,2 Mio.),Edmonton 730 372, Mississauga 668 549, Winnipeg633 451, Vancouver 578 041 (A 2,4 Mio.), Hamilton504 559, Québec 491 142, Brampton 433 806, Surrey394 976, Halifax 372 679, Laval 368 709, London 352 395,Markham 261 573, Gatineau 242 124, Vaughan 238 866

B EV Ö L K E R U N G Kanadier – letzte Zählung 2011:33 476 688 Einw. – 2006: 32 % kanadischer, 21 % eng-lischer, 16 % französischer, 15 % schottischer, 14 % iri-scher, 10 % deutscher, 5 % italienischer, 4 % chinesi-scher, 3,8 % indigener (First Nations, Inuit und Métis)Abstammung u. a. ■ Sprachen 2006: (als Mutter-sprachen) 57,2 % Englisch, 21,8 % Französisch; 3,2 %Chinesisch, 1,5 % Italienisch, 1,4 % Deutsch, 1,2 %Pandschabi, 1,1 % Spanisch, 0,7 % Polnisch, 0,7 % Por-tugiesisch u. a.; 0,4 % indigene Sprachen ■ Religion:77,1 % Christen (43,6 % Katholiken, 29,2 % Protestan-ten, 1,5 % Orthodoxe u. a.), 2,0 % Muslime, 1,1 % Ju-den, 1,0 % Buddhisten, 1,0 % Hindus, 0,9 % Sikhs;16,5 % religionslos

STA ATS - U N D R EG I E RU N GS F O R M Verfassung von 1982– Föderale parlamentarische Monarchie (im Com-monwealth) – Parlament: Unterhaus (House of Com-mons/Chambre des Communes) mit 308 Mitgl.,Wahl alle 5 J.; Senat (Senate/Sénat) mit 105 Mitgl. (Er-nennung durch Generalgouverneur auf Vorschlag desRegierungschefs) – Wahlrecht ab 18 J. ■ Unabhängig-keit: 1. 7. 1867 de facto (Auton. Dominion), 11. 12. 1931nominell (Westminsterstatut) ■ Nationalfeiertag: 1. 7.

R EG I E RU N G U N D PA R LA M E N T Staatsoberhaupt: Köni-gin Elizabeth II.; vertreten durch GeneralgouverneurDavid Johnston, seit 1. 10.2010 ■ Regierungschef:

Stephen Harper (CP-Vorsitzender), seit 6. 2.2006; CP-Regierung ■ Außenminister: John Baird (CP), seit 18. 5.2011 ■ Parlament: Wahl zum Unterhaus am 2. 5.2011:Conservative Party/CP 167 von 308 Sitzen (2008: 143),New Democratic Party/NDP 102 (37), Liberal Par-ty/LP 34 (77), Bloc Québécois/BQ 4 (49), Green Party1 (–), Unabhängige – (2); Senat (Stand Juni 2012) : CP58 von 105 Sitzen, LP 40, Progressive Conservative 1,Unabhängige 2, vakant 4

W I RTS CH A FT BIP 2011: 1737 Mrd. US-$; realer Zu-wachs: 2,5 %; Anteil (2011) Landwirtschaft 2 %, In-dustrie 27 %, Dienstleistungen 71 % ■ Erwerbstätigkeit2011: Landwirtsch. 2 %, Industrie 19 %, Dienstl. 76 %■ Arbeitslosigkeit � 2011: 7,5 % ■ Inflation � 2011:2,9 % ■ Außenhandel 2011: Import: 451 Mrd. US-$;Güter: 27 % Maschinen u. Ausrüstungen, 16 % Kfz u.-Teile, 13 % div. Konsumgüter, 9 % Metall u. -legie-rungen, 7 % landwirtschaftl. Erzeugnisse, 7 % chem.Erzeugnisse, 6 % Rohöl; Länder: 50 % USA, 11 % VRChina, 6 % Mexiko, 3 % Japan, 3 % Deutschland, 2 %Großbritannien; Export: 423 Mrd. US-$; Güter: 18 %Maschinen u. Ausrüstungen, 15 % Rohöl, 13 % Kfz u.-Teile, 10 % Metall u. -legierungen, 9 % landwirt-schaftl. Erzeugnisse, 8 % chem. Erzeugnisse, 5 % forst-wirtschaftl. Produkte, 4 % div. Konsumgüter, 3 %Erdgas; Länder: 73 % USA, 4 % Großbritannien, 4 %VR China, 3 % Japan, 1 % Rep. Korea, 1 % Mexiko, 1 %Niederlande, 1 % Deutschland ■ Anteil am Welthandel2010: Import: 2,6 %, Export: 2,5 % ■ Wasserressour-cen: 84 495 m3 je Einw.

Weitere Informationen → Wirtschaft, S. 636

Kanada: Provinzen und Territorien

Provinz/Territorium Fläche Einwohnerin km2 insgesamt je km2

Z 2011

Provinz (Hauptort)

Alberta (Edmonton) 661 848 3 645 257 5,5

British Columbia (Victoria) 944 735 4 400 057 4,7

Manitoba (Winnipeg) 647 797 1 208 268 1,9

New Brunswick(Fredericton) 72 908 751 171 10,3

Newfoundland andLabrador (St John’s) 405 212 514 536 1,3

Nova Scotia (Halifax) 55 284 921 727 16,7

Ontario (Toronto) 1 076 395 12 851 821 11,9

Prince Edward Island(Charlottetown) 5 660 140 204 24,8

Québec (Québec) 1 542 056 7 903 001 5,1

Saskatchewan (Regina) 651 036 1 033 381 1,6

Territorium (Hauptort)

Northwest Territories(Yellowknife) 1 346 106 41 462 0,03

Nunavut Territory (Iqaluit) 2 093 190 31 906 0,02

Yukon Territory(Whitehorse) 482 443 33 897 0,1

Kanada 9 984 670 33 476 688 3,4

Quelle: Statistics Canada 2012

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Basisdaten Bildung und Gesundheit Definitionen → Glossar S. 717 ff., Quellen → S. 527

Alphabeti- Einschulungsrate 2005 – 11 HIV/Aids Wasser- Zugang zu Zugang zusierungs-

rate 2005–10m w

Grundschulenm w

f h dweiterführendeSchulen

m w

in %2009

hentnahmein %

2009

Sanitärein-richtungenin % 2010

kTrink-wasser

in % 2010

Afghanistan – – –– 34 –13 3735,6 50

Ägypten 75 97 9458 – – < 0,1 95119,0 99

Albanien 97 80 8095 – – – 944,4 95

Algerien 81 97 9564 – 0,1 – 9552,7 83

Andorra – 77 78 – 74 –75 100– 100

Angola 83 93 7858 12 2,011 580,4 51

Antigua und Barbuda 98 89 8499 85 –85 –3,3 –

Äquatorialguinea 97 57 5690 – 5,0 – –0,1 –

Argentinien 98 – –98 78 0,587 –4,0 –

Armenien 100 86 8899 85 0,188 9036,4 98

Aserbaidschan 100 85 8499 81 0,178 8235,2 80

Äthiopien 42 84 7918 – – – 214,6 44

Australien – 97 97 – 84 0,186 1004,6 100

Bahamas – 94 100 – 82 3,188 100– –

Bahrain 92 98 9890 92 –97 –219,8 –

Bangladesch 61 88 9751 44 48 < 0,1 562,9 81

Barbados – 90 97 – 81 1,488 10076,1 100

Belgien – 99 99 – 90 0,287 10034,0 100

Belize – 98 88 – 64 2,363 900,8 98

Benin 54 97 8129 – 1,2 – 130,5 75

Bhutan 65 87 9039 50 0,257 440,4 96

Bolivien 95 94 9587 68 0,269 270,3 88

Bosnien und Herzegowina 99 84 8696 – – – 950,9 99

Botsuana 84 85 8684 55 24,863 621,6 96

Brasilien 90 95 9390 78 –86 790,7 98

Brunei Darussalam 97 92 9394 95 –99 –1,1 –

Bulgarien 99 97 9898 84 0,182 10028,7 100

Burkina Faso 37 65 6122 19 1,216 177,9 79

Burundi 73 91 8961 18 3,315 462,3 72

Chile 99 94 9399 81 0,484 961,2 96

China, Rep. (Taiwan) – – –– – –– –– –

China, Volksrepublik 97 – –91 – 0,1 – 6419,5 91

Costa Rica 96 – –96 – 0,3 – 952,4 97

Dänemark – 95 97 – 88 0,291 10010,8 100

Deutschland – 98 97 – – 0,1 – 10021,0 100

Dominica – 94 95 – 84 –93 –– –

Dominikanische Republik 88 93 8788 58 0,967 8316,6 86

Dschibuti – 47 42 – 28 2,520 506,3 88

Ecuador 87 96 9881 58 0,459 923,6 94

Elfenbeinküste 65 67 5645 – 3,4 – 241,7 80

El Salvador 87 94 9482 57 0,859 875,5 88

Eritrea 78 36 3156 32 0,825 –9,2 –

Estland 100 95 93100 91 1,293 9514,0 98

Fidschi – 97 97 – 79 0,188 830,3 98

Finnland – 97 98 – 94 0,195 1001,5 100

Frankreich – 98 99 – 97 0,499 10015,0 100

Gabun 91 – –84 – 5,2 – 330,1 87

Gambia 58 64 6736 – 2,0 – 680,9 89

Georgien 100 95 93100 84 0,180 952,6 98

Ghana 73 84 8460 51 1,847 141,8 86

Grenada – 87 87 – 95 –86 97– –

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Mitgliedstaaten

Seit 1. 1.2007 hat die EU 27 Mitgliedstaaten mit zusam-men rund 500 Mio. Einwohnern und einer Gesamt-fläche von 4,3 Mio. km2. Die Außengebiete der EU-Staaten gehören entweder zur EU oder sind dieser as-soziiert, ausgenommen Färöer (DK) sowie Kanalinselnund Insel Man (UK).

In der Republik Zypern ist die Anwendung desgemeinschaftlichen Besitzstands auf die Landesteile,auf die die Regierung der Republik Zypern keine tat-sächliche Kontrolle ausübt, d. h. auf den vom EU-Bei-trittskandidaten Türkei militärisch besetzten Nordteilder Insel, vorerst ausgesetzt.

Amtssprachen (23)

Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Fin-nisch, Französisch, Griechisch, Irisch (seit 2007; vor-her nur Vertragssprache), Italienisch, Lettisch, Litau-isch, Maltesisch, Niederländisch, Polnisch, Portugie-sisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowe-

nisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch. In be-grenztem Umfang können zusätzlich von den Mitglied-staaten auf nationaler oder regionaler Ebene aner-kannte Sprachen auf Antrag und auf eigene Kosten ver-wendet werden; bisher die Regionalsprachen Spa-niens (Baskisch, Galicisch und Katalanisch).

Beitrittsgesuche

Albanien (28. 4.2009), Island (23. 7.2009; seit 17. 6.2010Beitrittskandidat; Beitrittsverhandlungen am 27. 7.2010 eröffnet), Kroatien (21. 2.2003; seit 18. 6.2004 Bei-trittskandidat; Beitrittsvertrag am 9. 12.2011 unter-zeichnet; Beitritt am 1. 7.2013 vorgesehen), Mazedonien(22. 3.2004; seit 16. 12.2005 Beitrittskandidat),Montenegro (15. 12.2008; seit 17. 12.2010 Beitrittskandi-dat; Beitrittsverhandlungen am 29. 6.2012 eröffnet),Schweiz (26. 5.1992; Gesuch ruht, seit die Schweizer Be-völkerung am 6. 12.1992 gegen die Ratifizierung desEWR-Abkommens stimmte), Serbien (22. 12.2009; seit1. 3.2012 Beitrittskandidat) und Türkei (12. 4.1987; seit10. 12.1999 Beitrittskandidat; Beitrittsverhandlungenam 4. 10.2005 eröffnet).

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577VEREINTE NATIONEN UNDINTERNATIONALE ORGANISATIONEN

UN Vereinte Nationen578 Basisdaten578 Ziele und Grundsätze578 Das System der Vereinten Nationen

Hauptorgane579 Generalversammlung579 Sicherheitsrat579 Wirtschafts- und Sozialrat579 IGH Internationaler Gerichtshof580 Sekretariat

Nebenorgane (Auswahl)580 UN-Friedenseinsätze und -missionen581 ICTR Internationaler Strafgerichtshof

für Ruanda581 ICTY Internationaler Strafgerichtshof

für das ehemalige Jugoslawien581 HRC Menschenrechtsrat582 PBC Kommission für Friedenskonsolidierung582 OHCHR Hochkommissarin für Menschenrechte582 UNODC Büro für Suchtstoff- und Verbrechens-

bekämpfung

Programme und Fonds (Auswahl)582 UNCTAD Welthandels- und Entwicklungs-

konferenz582 UNDP Entwicklungsprogramm582 UNEP Umweltprogramm583 UNFPA Bevölkerungsfonds583 UN-Habitat Programm für menschliche

Siedlungen583 UNHCR Hochkommissar für Flüchtlinge583 UNICEF Kinderhilfswerk583 UNRWA Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge

im Nahen Osten584 WFP Welternährungsprogramm

Weitere Einrichtungen (Auswahl)584 IOC Zwischenstaatliche Ozeanographische

Kommission584 IPBES Zwischenstaatliche Plattform

für Biodiversität und Ökosystem-Dienstleistungen (Weltbiodiversitätsrat)

584 IPCC Zwischenstaatlicher Ausschussfür Klimaänderungen

585 ISGH Internationaler Seegerichtshof585 UN Women Organisation für die Gleichstellung

und Förderung von Frauen585 UNAIDS Gemeinsames Programm für HIV/Aids585 UNFCCC Sekretariat der UN-Klimarahmen-

konvention

Sonderorganisationen586 FAO Ernährungs- und

Landwirtschaftsorganisation586 ICAO Internationale Zivilluftfahrtorganisation586 IFAD Internationaler Fonds für

landwirtschaftliche Entwicklung586 ILO Internationale Arbeitsorganisation587 IMO Internationale Seeschifffahrtsorganisation587 ITU Internationale Fernmeldeunion587 IWF Internationaler Währungsfonds588 UNESCO Organisation für Bildung,

Wissenschaft und Kultur588 UNIDO Organisation für industrielle

Entwicklung588 UNWTO Welttourismusorganisation589 Weltbankgruppe589 WHO Weltgesundheitsorganisation589 WIPO Weltorganisation für geistiges Eigentum590 WMO Weltorganisation für Meteorologie590 WPV Weltpostverein

590 UN-Chronik

Internationale Organisationen (Auswahl)596 Arabische Liga597 AU Afrikanische Union598 CELAC Gemeinschaft der Lateinamerikanischen

und Karibischen Staaten599 ECOWAS Wirtschaftsgemeinschaft West-

afrikanischer Staaten599 Europarat600 G8 Gruppe der Acht601 G20 Gruppe der 20602 GCC Golfkooperationsrat603 IAEA Internationale Atomenergieagentur604 ISA Internationale Meeresbodenbehörde605 IStGH Internationaler Strafgerichtshof606 NATO Organisation des Nordatlantikvertrags608 OECD Organisation für wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung608 Ostseerat609 OSZE Organisation für Sicherheit

und Zusammenarbeit in Europa609 WTO Welthandelsorganisation610 WWC Weltwasserrat

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586 Sonderorganisationen

Autonome Organisationen, die auf zwischenstaatlicherEbene über den Koordinierungsmechanismus desWirtschafts- und Sozialrats und auf der Ebene ihrerSekretariate über den Koordinierungsrat der Leiter(CEB) mit den UN und untereinander zusammen-arbeiten.

FAO Ernährungs- undLandwirtschaftsorganisationFood and Agriculture Organization

Gründung: 16. 10.1945 (16. 10. seit 1979 »Welternäh-rungstag«) ■ Sitz: Rom (Italien) ■ Aufgaben: Be-kämpfung von Unter- und Fehlernährung durch Ent-wicklungshilfe, Informationskampagnen, Regie-rungsberatung; internationale Kommunikations-schnittstelle ■ Mitglieder: 192 Staaten sowie die EU-Kommission ■ Organe: Konferenz der Mitgliedstaaten(alle zwei Jahre), erarbeitet und beschließt Arbeits-programm und Haushalt; Rat mit 49 Mitgliedern (nachRegionalschlüssel); Generaldirektor: José Graziano daSilva (Brasilien), seit 1. 1.2012 ■ Personal: rd. 3700 Mit-arbeiter weltweit ■ Haushalt: 1 Mrd. US-$ (2012–13),zuzüglich 1,4 Mrd. US-$ aus Beiträgen der Mitglied-staaten ■ www.fao.org

ICAO Internationale Zivilluft-fahrtorganisationInternational Civil AviationOrganization

Gründung: 7. 12.1944 (7. 12. seit 1994 »Tag der Interna-tionalen Zivilluftfahrt«), in Kraft 1947 ■ Sitz: Mont-réal (Kanada) ■ Aufgaben: Erarbeitung und Festle-gung verbindlicher Standards für die Luftfahrt; Re-gelung der internationalen Verkehrsrechte, der sog.

José Graziano da Silva, *Urbana/Illinois (USA)17. 11.1949Studium der Agraringenieurswissenschaften in SãoPaulo und Campinas (Promotion); seit 1978 Professorfür Agrarökonomie an der Universität in Campinas;2003–04 außerordentlicher Minister für Lebensmit-telsicherheit und Kampf gegen den Hunger; 2004–06Minister für soziale Entwicklung und Kampf gegenden Hunger; 2006–11 Regionalvertreter für Lateiname-rika und die Karibik bei der Ernährungs- und Land-wirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO);26. 6.2011 Wahl zum Generaldirektor der FAO; seit1. 1.2012 Generaldirektor in der Nachfolge von JacquesDiouf (Senegal)

turen; Erarbeitung von Empfehlungen und Richtlinien;Zuteilung der sog. ICAO-Codes für Länder und Flug-zeugtypen; Entwicklung eines Standards für maschi-nenlesbare Reisedokumente; Definition der Grenz-werte für Fluglärm-Emissionen ■ Mitglieder: 191 Staa-ten ■ Organe: Versammlung (alle 3 Jahre); Rat aus 36Vertretern der Mitgliedstaaten (dreijährige Amtsdau-er); Luftfahrtkommission aus 19 vom Rat ernanntenMitgliedern ■ Generalsekretär: Raymond Benjamin(Frankreich), seit August 2009 ■ Personal: rd. 700Mitarbeiter ■ Haushalt: 273,1 Mio. kan$ (2011–13)■ www.icao.int

IFAD Internationaler Fonds fürlandwirtschaftliche EntwicklungInternational Fund for AgriculturalDevelopment

Gründung: 30. 11.1977 ■ Sitz: Rom (Italien) ■ Aufga-ben: Steigerung der Nahrungsmittelproduktion, Ver-besserung der Ernährungsqualität, Erhöhung von Ein-kommen und Beschäftigung durch langfristige Kre-dite zu Vorzugsbedingungen an die ärmsten Mitglied-staaten; Hilfe für v. a. Kleinbauern, landlose Landar-beiter, nomadisierende Hirten, Fischer und Frauen inländlichen Gebieten ■ Mitglieder: 168 Staaten ■ Or-gane: Gouverneursrat (alle Mitgliedstaaten, tagt jähr-lich); Exekutivrat (18 Mitglieder); Präsident: KanayoF. Nwanze (Nigeria), seit 1. 4.2009 ■ Personal: rd. 500Mitarbeiter ■ Haushalt: 124 Mio. US-$ (2010) fürVerwaltung, Gesamtfinanzrahmen 2010–12: 3 Mrd.US-$ für Kredite und Zuwendungen ■ www.ifad.org

ILO InternationaleArbeitsorganisationInternational Labour Organization

Gründung: 11. 4. /28. 6.1919, seit 14. 12.1946 erste UN-Sonderorganisation ■ Sitz: Genf (Schweiz) ■ Aufga-ben: Formulierung und Durchsetzung internationalerArbeits- und Sozialnormen, soziale und faire Gestal-tung der Globalisierung sowie Schaffung menschen-würdiger Arbeit ■ Mitglieder: 185 Staaten ■ Organe:Internationale Arbeitskonferenz; tagt jährlich mit zweiRegierungsvertretern und je einem Vertreter der Ta-rifparteien pro Mitgliedsland, diskutiert Arbeitsstan-dards und beschließt den Haushalt; Aufsichtsgre-mium mit 56 Mitgliedern (28 Regierungsvertreter undje 14 Vertreter von Arbeitgeberverbänden und Ge-werkschaften), tagt dreimal jährlich in Genf ■ Gene-raldirektor: Juan Somavía (Chile), seit 4. 3.1999; ab1. 10.2012 Guy Ryder (Großbritannien) ■ Personal: rd.1900 Mitarbeiter ■ Haushalt: 727,7 Mio. US-$ (2010–11)■ www.ilo.org

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605IStGH InternationalerStrafgerichtshofInternational Criminal Court (ICC);Cour Pénale Internationale (CPI)

Gründung: 17. 7.1998 in Rom; Statut am 1. 7.2002 inKraft, Arbeitsaufnahme im Juni 2003 ■ Sitz: Den Haag(Niederlande) ■ Aufgaben: Strafrechtliche Verfolgungvon Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit(auch »ethnische Säuberungen« und Entrechtung vonMinderheiten), Kriegsverbrechen und Verbrechen desAngriffskriegs; letzteres kann frühestens ab 2017 ver-folgt werden, wenn mindestens zwei Drittel der Ver-tragsstaaten die auf der Überprüfungskonferenz vonKampala (Uganda) im Juni 2010 festgelegten Bestim-mungen ratifiziert haben. ■ Zuständigkeit: Das Gerichtkann sich eines Falles annehmen, wenn er vom UN-Si-cherheitsrat überwiesen worden ist oder wenn einStaat ihm einen Fall überträgt. Der Ankläger arbeitetunabhängig; er kann von sich aus Ermittlungen auf-nehmen, ist dabei aber der steten Kontrolle einer Er-mittlungskammer des IStGH unterworfen. Für Kriegs-verbrechen gilt eine Übergangsphase von sieben Jah-ren, in denen sich jeder Vertragsstaat weigern kann, dieZuständigkeit des IStGH für sich und seine Bürger an-zuerkennen. ■ Strafmaß: Die Höchststrafe, die das Ge-richt verhängen kann, beträgt 30 Jahre, in schwerenFällen lebenslänglich; Personen, die zum Zeitpunkt desVerbrechens jünger als 18 Jahre waren, können nichtangeklagt werden. Er ist nur für Verbrechen zuständig,die nach dem 1. 7. 2002 verübt wurden. ■ Subsidiarität:Der IStGH ergänzt die nationalen Strafverfolgungssys-teme, ersetzt sie aber nicht. ■ Mitglieder: 121 Vertrags-staaten (Stand: 1. 7.2012), darunter alle EU-Mitglied-staaten. Noch nicht beigetreten sind u. a. die VR China,RIndien, Indonesien, Israel, Russland, Türkei und dieUSA. Die USA boykottieren das Tribunal mit der Be-gründung, dass US-Soldaten in Friedenseinsätzen will-kürlicher Strafverfolgung ausgesetzt sein könnten.■ Organe: Präsidium, bestehend aus dem PräsidentenSang-Hyun Song (Rep. Korea), der 1. VizepräsidentinSanji Mmasenono Monageng (Botsuana) und dem2. Vizepräsidenten Cuno Jakob Tarfusser (Italien), dievon den Richtern für drei Jahre gewählt werden (zuletztam 11. 3.2012); zwei Vorverfahrenskammern, Hauptkam-mern für jedes Verfahren und eine Berufungskammer;Büro des Anklägers mit Chefanklägerin Fatou Bom Ben-souda (Gambia), seit 16. 6.2012; Kanzlei mit KanzlerinSilvana Arbia (Italien), seit 17. 4.2008 ■ Personal: ca.700 Mitarbeiter ■ Haushalt: 109 Mio. N (2012) durchBeiträge der Unterzeichnerstaaten ■ www.icc-cpi.int

CH R O N I K Am 30. 11.2011 lieferte die → Elfenbeinküsteihren ehemaligen Präsidenten Laurent Gbagbo an denIStGH aus. Er hatte sich nach der Wahlniederlage imNovember 2010 monatelang geweigert, seinem ge-wählten Nachfolger im Präsidentenamt, Alassane Ou-

attara, die Macht zu übergeben, und muss sich wegenVerbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsver-brechen – begangen zwischen dem 16. 12.2010 unddem 12. 4.2011 – als »Indirekter Mittäter« verantwor-ten.

Im ersten Verfahren seit dem Inkrafttreten seinesStatuts im Juli 2002 sprach der IStGH am 14. 3.2012sein erstes Urteil: Die Richter der 1. Verfahrenskammererklärten nach 204 Verhandlungstagen, 67 Zeugen-aussagen und einigen Verfahrensunterbrechungen denehemaligen kongolesischen Rebellenführer ThomasLubanga Dyilo einstimmig für schuldig, im Osten derDR Kongo während des Bürgerkriegs (R 1998–2003) Kin-der unter 15 Jahren für seine Rebellenarmee zwangs-verpflichtet und in Kampfhandlungen eingesetzt zu ha-ben; dies gilt als Kriegsverbrechen. Das Strafmaßwurde am 10. 7. 2012 auf 14 Jahre Haft festgelegt undblieb damit deutlich unter der geforderten Höchst-strafe von 30 Jahren. Sechs Jahre Untersuchungshaftwurden angerechnet.

Vor dem IStGH sind 14 Fälle anhängig. Bei allen gehtes um Verbrechen gegen die Menschlichkeit in afri-kanischen Ländern (Uganda, DR Kongo, Zentralafrika-Rnische Republik, Darfur/Sudan, Kenia, Libyen undElfenbeinküste). Bisher wurden 20 Haftbefehle ausge-stellt, von denen mehrere nicht vollstreckt werdenkonnten – u. a. einer gegen den sudanesischen Präsi-denten Omar Hassan Ahmad al-Baschir. Seit 2005wird der ugandische Rebellenführer Joseph Kony ge-sucht (→ AU,UU → Uganda).

Die Vollstreckung eines IStGH-Haftbefehls gegenden einstigen libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi wurde durch dessen Tod am 20. 10.2011 hinfäl-lig, sein am 19. 11.2011 im Süden Libyens festgenom-mener zweitältester Sohn Saif al-Islam wird von Lybiennicht ausgeliefert. Der mit internationalem Haftbe-fehl gesuchte frühere libysche Geheimdienstchef Ab-dullah al-Senussi wurde am 16. 3.2012 in Maureta-nien, das dem IStGH nicht beigetreten ist, festgenom-men. Libyen beantragte seine Auslieferung, um ihmden Prozess zu machen.

Fatou Bom Bensouda, *Banjul (Gambia) 31. 1.1961Studium der Rechtswissenschaften in Ife (Nigeria),

Promotion am InternationalMaritime Law Institute in Mal-ta; ab 1987 Karriere im Justizwe-sen; 1998–2000 Generalstaats-anwältin und Justizministerin;2000–02 Rechtsanwältin;2002–04 Rechtsberaterin beimInternationalen Strafgerichts-hofs für Ruanda (ICTR); seit2004 stellv. Anklägerin beimIStGH; seit 16. 6.2012 Chefan-

klägerin in der Nachfolge von Luis Moreno Ocampo(Argentinien)

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Weltwirtschaft615 Wirtschaftsentwicklung617 Beschäftigung und Arbeitslosigkeit619 Globalisierung620 Welthandel622 Deutscher Außenhandel623 Ausländische Direktinvestitionen625 Staatsverschuldung628 Finanzmärkte629 Weltwährungsfragen und Devisenmärkte630 Geldpolitik630 Kapitalmärkte

Staaten und Regionen631 Industrieländer632 Eurozone633 Frankreich633 Großbritannien634 Italien634 Spanien635 USA636 Kanada636 Japan637 Australien637 Transformationsländer638 Russland639 Entwicklungs- und Schwellenländer641 Süd-, Ost- und Südostasien642 China643 Indien644 Südafrika645 Mittel- und Südamerika646 Niedrigeinkommensländer

Ernährung und Rohstoffe647 Ernährung im globalen Überblick648 Landwirtschaft in Deutschland649 Agrarerzeugnisse649 Fischfang650 Fleisch650 Getreide651 Milch651 Rohstoffmärkte im globalen Überblick654 Bergbau-Erzeugnisse654 Eisenerz654 Gold655 Kupfer656 Diamanten657 Seltene Erden

Energie657 Verbrauch und Vorräte659 Energieverbrauch in Deutschland660 Energiewirtschaft662 Energieträger662 Erdöl663 Erdgas664 Kohle665 Uran666 Kernenergie667 Erneuerbare Energieträger669 Elektrischer Strom

Industrie670 Globaler Überblick670 Westliche Industriestaaten671 Industrie in Deutschland672 Schwellen- und Entwicklungsländer673 Produktionszahlen und Branchenübersichten673 Chemische Industrie673 Elektroindustrie674 Kraftfahrzeugindustrie675 Maschinenbau676 Textilindustrie

Dienstleistungen677 Globale Entwicklung des tertiären Sektors677 Einzelhandel679 Unternehmensorientierte Dienstleistungen681 Immobilienmärkte682 Verkehr683 Straßenverkehr683 Schienenverkehr685 Schifffahrt686 Luftverkehr687 Fahrradverkehr688 Tourismus690 Telekommunikation und Medien691 IKT-Nutzung in Deutschland

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Kreis der Industrieländer gehören lediglich Austra-lien, die USA und Kanada zu den Top 10.

Die größten Bergbau-Unternehmen der Welt sindjeweils auf den Abbau weniger Metalle spezialisiert.So ist Vale, der weltweit führende Bergbau-Konzern,hochgradig auf den Abbau von Eisenerz ausgerichtet,zugleich aber drittgrößter Nickel-Produzent und zähltauch in der Kupfer-Förderung zu den Top 20. Von denzehn führenden Bergbau-Unternehmen weltweit sinddrei überwiegend Eisenerz-Produzenten, drei Kup-fer-Produzenten und zwei Gold-Produzenten. Ledig-lich Anglo American und Norilsk Nickel sind diversi-fizierte Unternehmen, bei denen kein Metall mehr als50 % der gesamten Fördermenge ausmacht.

Bei einzelnen Metallen ist die Förderung in derHand weniger Unternehmen. Der Herfindahl-Hirsch-mann-Index misst, wie stark die Förderung von Metal-len auf Unternehmen konzentriert ist, wobei hoheWerte eine Konzentration auf wenige Unternehmen wi-derspiegeln. Besonders stark ist der Abbau von Niob(76 % der Weltförderung durch ein Unternehmen) undPalladium (80 % der Weltförderung durch drei Un-ternehmen) konzentriert. Am stärksten fragmentiertist die Förderung von Gold und Silber.

Die größten Bergbau-Unternehmen 2010

Unternehmen /Firmensitz

Haupt-produkte

Anteil an der Welt-produktion 2010

Vale (Brasilien) Eisenerz (81 %) 4,7 %

BHP Billiton (Australien /Großbritannien)

Eisenerz (49 %) 4,4 %

Rio Tinto (Großbritan-nien / Australien)

Eisenerz (60 %) 4,3 %

Anglo American(Großbritannien)

Eisenerz (24 %) 2,9 %

Freeport-McMoRan (USA) Kupfer (67 %) 2,4 %

Barrick Gold (Kanada) Gold (91 %) 2,0 %

Codelco (Chile) Kupfer (90 %) 2,0 %

Xstrata (Schweiz) Kupfer (50 %) 1,8 %

Norilsk Nickel (Russland) Nickel (40 %) 1,7 %

Newmont (USA) Gold (89 %) 1,5 %

Top 10 27,7 %

Quelle: Raw Materials Group 2011

Eisenerz

Die Schwerpunkte des Eisenerzabbaus lagen wie in denVorjahren in Übersee. Die Weltförderung betrug imJahr 2010 insgesamt 1273,3 Mio. t und konnte damit ge-genüber 2005 um 55 % gesteigert werden. Wie in denvorangegangenen Jahren war die VR China auch imRJahr 2010 größter Produzent von Eisenerzen undkonnte die Förderung seit 2005 um das 2,5-fache stei-gern. Auch Australien und Brasilien weiteten ihreEisenerzproduktion deutlich aus und förderten 2010zusammen mit der VR China und Indien knappR 77 %des Eisenerzes weltweit.

Die Eisenerz-Förderung wird vom Vale-Konzern, derRio Tinto Gruppe und der BHP Billiton Gruppe domi-niert, die 2009 zusammen knapp ein Drittel der welt-weiten Förderung auf sich vereinigten und ca. dreiViertel des Überseehandels mit Eisenerz beherrschten.Die wachsende Nachfrage nach Eisenerz ließ die Prei-se zwischen Mai 2002 und Mai 2012 um das 11-facheansteigen. In der Zeit des Stahlbooms (bis 2008) stie-gen die Preise auf 61 US-$/t Eisenerz. Die globale Re-zession führte 2008/09 zu Nachfragerückgängen beiEisenerz und Anfang 2009 zu kurzfristig sinkendenWeltmarktpreisen. Doch führten der weltweite Wirt-schaftsaufschwung und insbesondere das Wirtschafts-wachstum der VR China wieder zu einer stark stei-Rgenden Nachfrage, so dass die Preise im Februar 2011mit 187 US-$/t Eisenerz einen neuen historischenHöchststand erreichten. Im 4. Quartal 2011 verzeichne-ten die Eisenerzpreise einen leichten Rückgang undlagen Mitte 2012 mit rd. 140 US-$/t immer noch deut-lich über dem Niveau von 2008.

Gold

Die Bergbauproduktion von Gold stieg 2010 wie im Vor-jahr an und betrug 2539 t (+5,0 % gegenüber 2009).Bedingt durch die Rekordpreise für Gold gelangten zu-sätzlich zur bergbaulichen Gewinnung in hohemUmfang Altgoldbestände auf den Weltmarkt. Nach An-gaben des World Gold Council betrug das Altgoldan-gebot 2010 1645 t und machte damit 65 % der Minen-produktion aus. Es verzeichnete im Gegensatz zursteigenden Minenproduktion jedoch einen leichtenRückgang gegenüber 2009, da Besitzer von Altgold-beständen den Verkauf in Erwartung höherer Preisezurückstellten. Zudem wurde im Zuge der Goldpreis-Hausse seit Ende 2008 bereits ein Großteil der verfüg-baren Altgoldbestände dem Markt zugeführt, so dassin westlichen Märkten künftig mit einem weiter sin-kenden Altgoldangebot gerechnet wird. Die VR China,Rseit 2007 größter Gold-Produzent, konnte 2010 mit

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341 t gefördertem Gold rd. 13 % der Weltproduktion aufsich vereinigen. Wie in den Vorjahren ging die Gold-förderung in Südafrika infolge hoher Förderkosten undder Erschöpfung leicht ausbeutbarer Vorkommenauch 2010 weiter zurück. Auch förderten mehrere Mi-nen aufgrund steigender Lohnforderungen der Ar-beiter und anhaltender technischer Probleme mit redu-zierter Kapazität. Während Südafrika Anfang der1970er Jahre mit fast 1000 t noch rd. 75 % der Welt-Goldförderung erbrachte, sank der Weltmarktanteil2010 auf rd. 7 %. Hohe Steigerungsraten verzeichnetendagegen Mexico und Argentinien, die ihre Produkti-on im Zeitraum 2005–10 jeweils mehr als verdoppelnkonnten. Kolumbien erhöhte die Förderung im glei-chen Zeitraum um mehr als 50 %.

Die Weltreserven (nachgewiesene und zu heutigenPreisen sowie heutiger Technik gewinnbare Goldvor-räte) betrugen nach Angaben des US Geological Surveyim Jahr 2010 rd. 51 000 t. Davon entfallen rd. 14 % aufAustralien, 12 % auf Südafrika und 10 % auf Russland.Von den Weltressourcen (nachgewiesene, aber derzeittechnisch oder wirtschaftlich nicht gewinnbare Gold-vorräte) in Höhe von ca. 100 000 t entfallen rd. 30 %auf Südafrika, das jedoch wegen der beträchtlichenTiefe der Vorkommen den Nachteil besonders hoherFörderkosten hat. In den meisten anderen Produk-tionsländern kann Gold dagegen unter günstigerenVoraussetzungen gefördert werden (z. B. Tagebau inAustralien und der VR China).R

Nach Angaben des World Gold Council bleibt dergrößte Goldverbraucher mit einem Anteil von 51 % amweltweiten Goldverbrauch 2010 die Schmuckindustrie,12 % der Weltgoldproduktion werden für industrielleZwecke genutzt und 37 % von Anlegern für Goldinvest-ments nachgefragt. Nach dem Boom der goldhinter-legten Wertpapierkonstruktionen im Jahr 2009 entfie-len 2010 drei Viertel der Investmentnachfrage aufBarren- und Münzkäufe.

Der Weltmarktpreis für Gold war um die Jahrtau-sendwende auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren ge-fallen. Ende 2001 begann eine starke Aufwärtsentwick-lung, die bis Anfang 2008 anhielt. Im Zuge der welt-weiten Wirtschaftskrise gaben die Kurse im 2. Halbjahr2008 nach, nahmen jedoch seit Beginn des Jahres2009 eine bis 2011 anhaltend starke Aufwärtsentwick-lung. Im September 2011 erreichte Gold mit 1895,00US-$/Unze einen neuen Rekordpreis. Bis Februar 2012bewegte sich der Goldpreis auf kontinuierlich hohemNiveau und notiert Mitte 2012 bei knapp 1600 US-$/Unze. Die Preishausse der vergangenen Jahre wurdeweniger durch Angebotsverknappung verursacht alsdurch ökonomische Instabilität und die Suche derAnleger nach sicheren Investitionsmöglichkeiten.

Kupfer

Die nachgewiesenen, zu heutigen Preisen und mit heu-tiger Technik gewinnbaren Kupferreserven betragennach Angaben des US Geological Survey 690 Mio. t,davon 190 Mio. t in Chile, 90 Mio. t in Peru sowie86 Mio. t in Australien. Die wichtigsten Exportländersind Chile, Peru, Australien, Indonesien und Sambia.Die größten Importeure von Kupfererzen und -konzen-traten sind die VR China, Deutschland, die Rep. KoreaRund Japan. Die VR China ist dabei der mit AbstandRgrößte Nachfrager von Kupfer auf dem Weltmarkt: Soübertraf die chinesische Nachfrage von 7,189 Mio. t dieinländische Förderung 2009 um das Siebenfache.

Nach Angaben der International Copper StudyGroup ist der größte Kupferverbraucher mit 65 % dieElektroindustrie, 25 % werden in der Bauindustrie ver-wendet und 7 % im Transportbereich. Zwar wirdKupfer in vielen Anwendungsbereichen zunehmenddurch andere Werkstoffe wie Glasfasern, Aluminiumund Kunststoffe ersetzt, jedoch hat der steigende Be-darf in der Elektronik-, Telekommunikations- undAutomobilindustrie dazu beigetragen, dass der Kupfer-

* Au-Inhalt Quelle: World Mining Data 2012

Gold* Förderung in t

2005 2010 Anteil 2010

VR China 225,000 340,880 13,4 %

Australien 263,000 260,000 10,2 %

USA 255,757 230,000 9,1 %

Russland 163,186 201,300 7,9 %

Südafrika 294,803 188,788 7,4 %

Peru 207,822 164,276 6,5 %

Indonesien 142,894 119,726 4,7 %

Ghana 66,852 92,380 3,6 %

Kanada 120,541 91,024 3,6 %

Usbekistan 84,210 73,000 2,9 %

Papua-Neuguinea 68,483 66,901 2,6 %

Mexiko 26,782 64,289 2,5 %

Brasilien 38,293 62,047 2,4 %

Argentinien 27,904 58,079 2,3 %

Kolumbien 35,738 53,606 2,1 %

Weltförderung 2 470,521 2 538,947

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Produktionszahlenund Branchenübersichten

Chemische Industrie

Die Produktionszahlen in der Chemischen Industrieverzeichneten 2011 laut Verband der Chemischen In-dustrie (VCI) weitere Zuwächse, wenngleich mit regio-nalen Unterschieden. Während der Produktionsindexin der VR China um fastR 30 Punkte anstieg, mussten vorallem Europa und Nordamerika stagnierende Pro-duktionszahlen hinnehmen. Insbesondere Europa istdurch eine ungleiche Entwicklung geprägt: Deutsch-land, Frankreich und Dänemark konnten die Krise hin-ter sich lassen, während Großbritannien und Italienunter dem Niveau von 2005 blieben. Der Welt-Chemie-umsatz stieg 2011 um 9 % auf 3587,026 Mrd. N undübertraf damit das Vorkrisenniveau bei weitem. DieHälfte des Umsatzes entfiel dabei auf Asien, darunterdie VR China mit einem Weltmarktanteil vonR 24,9 %.Europa ist für ein Viertel des Welt-Chemieumsatzesverantwortlich. Die Verlagerung von Produktionskapazi-täten aus Industrie- in Entwicklungs- und Schwellen-länder setzte sich auch 2011 weiter fort.

Die deutsche Chemie-Industrie konnte 2011 ihre Pro-duktion erneut steigern. Zweistellige Zuwachsraten

waren nach der außergewöhnlichen Erholung imVorjahr jedoch nicht zu erwarten. Der VCI gibt für2011 einen Produktionszuwachs von 2,2 % an. DerUmsatz stieg um 7,7 % auf 184,2 Mrd. N (2010:171,1 Mrd. N). Der Zuwachs wurde v. a. vom Exportgetragen, der um 8,8 % auf 108,9 Mrd. N anstieg undseinen Anteil leicht auf 59,1 % des Umsatzes erhöhte.Der Inlandsumsatz lag mit 75,3 Mrd.Num 6,0 % überdem des Vorjahres. Nach einem zufriedenstellenden1. Quartal 2012 rechnet der VCI für das Gesamtjahrdennoch mit einem Umsatzwachstum von nur 1 %auf 186 Mrd. N. Das liegt v. a. an der Stagnation derChemieproduktion und geringen Preissteigerungen.Die Zahl der Beschäftigten in der Chemischen Indus-trie lag 2011 bei etwa 427 000 Beschäftigten (+3 %).Im globalen Vergleich der Chemie-Industrie lagDeutschland laut VCI 2011 mit einem Weltmarktanteilvon 5,5 % auf dem 4. Rang vor der Rep. Korea. An derSpitze stand erstmals die VR China mitR 24,9 %, die dieUSA mit 16,3 % von der Weltmarktspitze verdrängte.Japan belegte Platz 3 mit 6,7 %. Am Umsatz gemessenblieb die Chemische Industrie in Deutschland auch2011 die viertgrößte Industriebranche nach Fahrzeug-bau, Maschinenbau und Elektrotechnik. WichtigeZukunftsfelder für die deutsche Chemische Industriesind v. a. Querschnittstechnologien wie Biotechnolo-gie, Nanotechnologie und der Bereich alternativer Roh-stoffe, die auch für andere Branchen großes Innova-tionspotenzial bieten.

Elektroindustrie

Die Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, kurz:Elektroindustrie, war 2011 mit einem Marktvolumenvon fast 3000 Mrd. N der größte Wirtschaftszweig welt-weit. Nach einem Umsatzrückgang um 4 % im Kri-senjahr 2009 wuchs die Branche in den letzten zweiJahren wieder deutlich. Die weltweite Nachfrage wur-de angetrieben durch technische Fortschritte und neue

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Naturkatastrophen

Die Häufigkeit großer Naturkatastrophen hat sich seitden 1960er Jahren mehr als verdoppelt, die daraus re-sultierenden volkswirtschaftlichen Schäden sind aufdas Siebenfache, die versicherten Schäden auf dasVierzehnfache angestiegen. Immer mehr Menschenfallen diesen Katastrophen zum Opfer. Verantwort-lich ist in erster Linie die zunehmende Konzentrationvon Personen und Werten in Hochrisikogebieten wiez. B. der Küste Floridas, die immer wieder von verhee-renden Hurrikanen heimgesucht wird. Mit Ausnah-me von Erdbeben sind praktisch alle Naturkatastro-phen wetterbedingt. Wenngleich eine Zunahmeextremer Wetterereignisse heute noch nicht zweifels-frei nachgewiesen werden kann, geht die Klimafor-schung davon aus, dass die fortschreitende Erwär-mung der Erdatmosphäre künftig vermehrt zu Stür-men, Überschwemmungen und Dürren führen wird.

Eine Reihe schwerster Erdbeben und eine Vielzahlwetterbedingter Katastrophen haben 2011 nach Anga-ben des Rückversicherungskonzerns Munich Re zumJahr mit den höchsten Schäden aufgrund von Natur-katastrophen gemacht. Die gesamtwirtschaftlichenSchäden lagen weltweit mit rd. 380 Mrd. US-$ fast umzwei Drittel höher als 2005, dem bisherigen Rekordjahrmit Schäden von 220 Mrd. US-$. Allein die Erdbebenin Japan (März) und Neuseeland (Februar) verursach-ten fast zwei Drittel dieser Schäden. Die versichertenSchäden übertrafen mit 105 Mrd. US-$ ebenfalls denRekordwert von 2005 (101 Mrd. US-$).

Bei Naturkatastrophen kamen 2011 rd. 80 000 Men-schen ums Leben, mindestens 50 000 davon bei derHungersnot infolge der schlimmsten Dürre seit Jahr-zehnten am Horn von Afrika. Diese Dürre bedeutetedie größte humanitäre Katastrophe des vergangenenJahres. Bürgerkrieg und politische Instabilität trugendazu bei, dass effektive Hilfe von außen für die Men-schen nur schwer möglich war. Mit rd. 820 Ereignis-sen lag 2011 etwa im Schnitt der vergangenen zehn Jah-re. 90 % der registrierten Naturkatastrophen warenwetterbedingt – dennoch gingen zwei Drittel der Schä-

den auf die großen Erdbeben zurück, die im Mittelder letzten 30 Jahre nur für 10 % der versicherten Schä-den verantwortlich waren. Rund 70 % der gesamt-wirtschaftlichen Schäden entfielen 2011 auf Asien.

Das folgenschwerste Ereignis des Jahres war dasTohoku-Erdbeben am 11. 3.2011 in Japan, ein Seebebender Stärke 9,0 rd. 130 km vor der Nordostküste derHauptinsel Honshu. Das stärkste jemals in Japan re-ugistrierte Erdbeben löste einen zerstörerischen Tsuna-mi mit Wellen von bis zu 38 m Höhe aus. Trotz viel-fach hoher Schutzwälle und eines Frühwarnsystemsstarben ca. 16 000 Menschen. Infolge des Tsunamiwurden mehrere Blöcke des Kernkraftwerks Fukushi-ma 1 schwer beschädigt. Einige Gebiete im Umkreisvon vielen Kilometern um das Kraftwerk werden auflange Zeit unbewohnbar sein. Selbst ohne Berück-sichtigung der Folgen des Atomunglücks belaufen sichdie gesamtwirtschaftlichen Schäden durch das Be-ben und den Tsunami auf 210 Mrd. US-$.

Eine bedeutsame Wetterkatastrophe des Jahres 2011war das durch extreme Niederschläge in der Regen-zeit ausgelöste Hochwasser in → Thailand. Bei diesemHochwasser, dem schlimmsten in der Region seit rd.50 Jahren, starben etwa 800 Menschen.

Ungewöhnlich heftig verlief die Tornado-Saison inden Südstaaten und im Mittleren Westen der USA.Die versicherten Schäden überstiegen mit 25 Mrd. US-$das Rekordjahr 2010 um mehr als das Doppelte.

Die philippinische Küste bei Iligan City am 20. 12. 2011nach dem Zyklon »Washi«

Große Naturkatastrophen 2011

Datum Region EreignisTodes-

opferGesamtschäden in

Mio. US-$

12.–16. 1. Brasilien Erdrutsche/Sturzfluten 900 460

22. 2. Neuseeland Erdbeben 181 16 000

11. 3. Japan Erdbeben/Tsunami 15 840 210 000

22.–28. 4. USA Unwetter/Tornados 350 15 000

20.–27. 5. USA Unwetter/Tornados 176 14 000

Aug.–Okt. Pakistan Überschwemmungen 520 2 500

Aug.–Nov. Thailand Überschwemmungen/Erdrutsche 813 40 000

Okt. 2010 – Sept. 2011 Somalia, Dschibuti, Kenia, Äthiopien Dürre 50 000 k. A.

23. 10. Türkei Erdbeben 604 550

16.–18. 12. Philippinen tropischer Sturm »Washi« 1 268 40

Auswahl aus rd. 820 Elementarschadenereignissen Quelle: Munich Re 2012

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GLO

SS

AR

GLOSSAR

■ Agglomeration (A) : Ballungsraum; darunter verstehtman ein Stadtgebiet mit seinen Umlandgemeinden.Im Fall von Frankfurt kann man z. B. das Rhein-Main-Gebiet (inkl. Darmstadt, Wiesbaden, Mainz) als einesolche Agglomeration bezeichnen. International sindallerdings die Definition der Stadt und damit die An-gaben zu deren Bevölkerung nicht einheitlich geregelt.■ Alphabetisierungsrate: Anteil der Erwachsenen über15 Jahre, die einen kurzen, einfachen Text ihres alltäg-lichen Lebens lesen, schreiben und verstehen können;meist nur Schätzungen (Quelle: World DevelopmentIndicators, Weltbank).■ Amtssprache: Offizielle Sprache in einem Staat (beiBehörden, Gerichten etc.) oder einer internationalenOrganisation (→ Sprachen).■ Arbeitslosenquote: Amtlicher Hauptindikator fürdie Arbeitsmarkt- und Beschäftigungslage. Man un-terscheidet die allgemeine von der speziellen Arbeits-losenquote. Letztere bezeichnet den Anteil der regis-trierten Arbeitslosen an der Gesamtheit aller abhängigbeschäftigten Erwerbspersonen. Die allgemeine Ar-beitslosenquote (die genauer ist als die spezielle) be-zeichnet den Anteil der registrierten Arbeitslosen ander Gesamtheit aller Erwerbspersonen, zu der auchSelbständige und mithelfende Familienangehörigezählen.

Die Arbeitslosenquote nach ILO (InternationalLabour Organization) berücksichtigt weder die ver-deckte Arbeitslosigkeit (z. B. nicht arbeitslos gemeldetePersonen) noch den Anteil der Unterbeschäftigten(Personen, die weniger als 15 Stunden in der Woche ar-beiten). (Quellen: ILO, Nationale Statistische Ämter,Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außen-wirtschaft und Standortmarketing; Eurostat bei EU-Staaten).■ Armutsgrenze: Die in den Basisdaten aufgeführteKennziffer zum Anteil der Armen an der Gesamtbe-völkerung definiert relative Armut als Einkommen, dasdeutlich unter dem Durchschnitt aller Einkommeneines Staates liegt (Quelle: World Development Indica-tors, Weltbank).■ Ausländische Direktinvestitionen → Direktinvesti-tionen, ausländische■ Auslandsschulden: Sammelbegriff für alle kurz-,mittel- und langfristigen Verpflichtungen eines Staa-tes gegenüber dem Ausland aus dem Handels- und Ka-pitalverkehr sowie aus politischen Verpflichtungenwie z. B. Reparationen (→ Staatsverschuldung).■ Auslandsverschuldung: Forderungsrechte des Aus-lands gegenüber einem Staat. Die in den Basisdatengenannte Summe schließt neben privaten und öffentli-chen Krediten auch staatliche Entwicklungshilfezah-lungen sowie Kredite des Internationalen Währungs-fonds (IWF) und der Weltbank mit ein. Die hohe Aus-

landsverschuldung der Entwicklungsländer ist in denletzten Jahren zu einem auch internationalen wirt-schaftspolitischen Problem geworden (Quelle: WorldDevelopment Indicators, Weltbank); →Staatsver-schuldung, → Gesamte Auslandsverschuldung.■ Auslandsverschuldung, gesamte: Das Schuldenbe-richtssystem der Weltbank versteht darunter dieSumme aller öffentlichen, öffentlich garantierten,privaten nicht garantierten langfristigen Auslands-schulden, der kurzfristigen Schulden und der inAnspruch genommenen IWF-Kredite.■ Außenhandel: Grenzüberschreitender Handel, wich-tigster Bestandteil der Außenwirtschaft. Er umfasstEx- und Importe von Waren und Dienstleistungen, diein der Außenhandelsstatistik in tatsächlichen Wertenerfasst werden. Im Kapitel Staaten werden Ex- und Im-porte von Waren und zusätzlich bei führenden Han-delsländern ihr Anteil am Welthandel aufgeführt.■ Bevölkerung → Einwohner■ Bevölkerungsdichte: Verhältnis der Bevölkerung zurLandfläche eines Gebiets in km2. Diese Durch-schnittszahl gibt keinen Aufschluss über die unter-schiedliche Besiedlungsdichte aufgrund geografi-scher Gegebenheiten (unbewohnbare Gebiete) undvermittelt deshalb z. B. für Länder wie Algerien mitseinem hohen Wüstenanteil kaum Erkenntnisse (Quel-le: World Development Indicators, Weltbank).■ Bevölkerungsentwicklung: Anteil der Gesamtbevöl-kerung, um den die Bevölkerung eines bestimmtenRaumes im jährlichen Schnitt wächst oder abnimmt.Das Wachstum geht auf Geburtenüberschüsse, auf ei-nen positiven Wanderungssaldo oder eine Kombinati-on beider Faktoren zurück. Eine Abnahme bedeutet,dass die → Sterberate höher ist als die → Geburtenrateoder mehr Personen aus- als eingewandert sind(Quelle: UN Department of Economic and SocialAffairs).■ Binnenflüchtlinge → Flüchtlinge■ Biologische Vielfalt (auch Biodiversität) : Bezeich-nung für die Verschiedenheit und die Eigenart allerTier- und Pflanzenarten, ebenso für die Vielfalt an Öko-systemen sowie für die gesamte genetische Vielfalt.■ BIP → Bruttoinlandsprodukt■ BNE → Bruttonationaleinkommen■ Brutto(inlands)investitionen: Alle finanziellen, sach-lichen und immateriellen Vermögensanlagen einernationalen Wirtschaft zum Erhalt und Ausbau der Pro-duktionskapazitäten (im Inland). Die Bruttoinvesti-tionen setzen auf dem bestehenden Anlagevermögen(Gebäude, Maschinenpark u. a.) auf und umfassenErsatzinvestitionen (zur Aufrechterhaltung der be-trieblichen Leistungsfähigkeit) und Erweiterungsin-vestitionen (zum Ausbau der Produktionskapazitäten)sowie Nettoveränderungen der Inventurbestände.

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722R

EGIS

TE

R

REGISTER

Aarau 402, 406Aargau 402, 406Abakan 378Abal Medina, J. M. 38 f.Abal, S. 361Abbas, M. 223, 227, 229 f.Abbottabad 355 ff.Abchasien 169, 388, 389, 474Abdessalem, R. 466Abdic, F. 67Abdiweli Mohamed Ali 428 f.Abdul Halim Mu‘adzam Shah

297Abdulla, A. S. 299Abdullah bin Abdelasis

Al Sa’ud 395 ff., 451Abdullah II. (Jordanien) 243Abela, G. 303Abhisit Vejjajiva 456Abidine Ben Ali, Z. el- 466, 468Abidjan 148Abil, I. 486Abraham, R. 579Abrial, S. 606Abtreibung 291, 406, 483, 498Abu Dhabi 490 f.Abu Musa 491Abuja 336 f.Abyei 581Accra 171Aceh 203Adam, J.-P. 418Adamstown 180Adana 468Addis Abeba 45, 47, 151Adelaide 47Aden 240Áder, J. 480Adli, H. al- 28Admirality Islands 361Adscharien 169Adygien 378Afar Revolutionary Democratic

Unity Front (ARDUF) 46Afewerki, I. 46, 151Afghanistan 22 ff., ■ 23, 92, 121,

140 f., 153, 164, 166, 244, 249,254, 258, 311, 319, 348, 356 f.,387, 407, 452, 473, 484, 500,503, 514 ff., 554, 584, 595, 601,607, 617

Afioga Tuiatua Tupua TamaseseEfi 392

Afridi, S. 356 f.Afrika (Karte) ■ 538Afrikanische Entwicklungsbank

(AfDBff ) 191, 306Afrikanische Union (AU) 45, 61,

145, 151, 168, 191, 290, 301, 394,428, 440, 443, 445, 508, 580,597

Agadıa r 304Agalega 309Agglomeration 717Ágio Óros 173Agovaka, P. S. 389Agrihan 494Ägypten 19, 26 ff., ● 29, 224 f.,

408, 491, 514 ff., 688

Ahmadabaa ¯da 196Ahmadija-Bewegung 206Ahmadinedschad, M. 211,

212 ff., 277, 331, 490, 491Ahoomey-Zunu, K. 459Ahoussou-Kouadio, J. 148 f.Ai Weiwei 85, 88Aids 35, 68, 322, 326, 447,

▲ 524 ff., 583, 585, 591 f., ▲ 592,719

Aigner, I. 100, 139Aken, J. van 103Akihito 236Akrotiri 509Al-Fudschayrah 490Al-Khartum Bahrıu 442Al-Kuwayt 278Al-Muharraq 52Al-Qaida 164, 210, 241 f., 244,

339, 355 ff., 430, 495, 500, 595Al-Qaida im islamischen

Maghreb (AQIM) 32, 301, 337,339

Al-Qayrawana 466Al-Shabaab 45, 151, 255 f., 428 ff.,

■ 429, 595Åland 155 f.Alawiten 284 f.Albanien 17, 29 f., 514 ff., 545, 552Albert II. (Belgien) 57 ff.Albert II. (Monaco) 318Albig, T. 119Ålborg

g94

Aldabra-Atoll 418Alderney 178Aleppo 448 f.Alexandria 26 f.Algerien 31 f., 301, 306, 467 f.,

514 ff.Algier 31Ali-Sabieh 145Alicante 430Äliyev, I. 42, 43Allen, J. R. 23Allen, P. 235Almagro Lemes, L. 482Almaty 251Almere 332Almunia, J. 560Alofi 330Alois (Liechtenstein) 291Alphabetisierungsrate ▲ 524 ff.,

717Altai 378Altdorf 405 f.Altherr, H. 401Althusmann, B. 113Altmaier, P. 100, 113, 128, 130,

135 f.Aluminium 453, 653, ● 653Aman, A. 297Amano, Y. 216Amazonas-Regenwald 708Amerika (Karten) ■ 540 f.Amerikanisch-Samoa ■ 159,

492, 494Amerikanische Jungferninseln

492, 494Amiranten 418

AMISOM 145, 428 ff.Amman 243 f., 397Amnesty International 77, 257,

298, 374, 382 f., 396, 421, 473Amoklauf 24, 59Amr, M. K. 26Amstad, U. 403Amsterdam 332Amtssprache 479, 545, 717Andamanen 196Andischan 484Andor, L. 560Andorra 33, ■ 33, 514 ff.Andorra la Vella 33Anger, G. 131Angola 17, 34 f., ■ 35, 250, 266,

373, 462, 514 ff.Anguilla 177 f.Angula, N. 325Ankara 468, 470Ankwab, A. 169 f.Annan, K. 211, 448, 451, 503,

580, 593 f., 596, 601Ansar asch-Scharia 241 f.Anschläge 22 ff., 27 f., 59, 89,

137 f., 164, 176, 200, 202, 205,209 f., 225, 241 f., 248, 252,255 f., 261, 283 ff., 311, 336 ff.,340 f., 357 f., 374, 383, 429, 449,■ 450, 470 f., 479, 507

Ansip, A. 152Antalya 468Antananarivo 294Antarktis 512 f., ■ 513, ■ 541,

696 f.Anthony, K. 437Antigua und Barbuda 36, 143,

436, 514 ff.Antonescu, C. 375 f.Antwerpen 57Anwar Ibrahim 298Apia 392Aponte Aponte, E. 489Appenzell (Stadt) 402, 406Appenzell Ausserrhoden 402,

406Appenzell Innerrhoden 402,

406Aquakultur 649Äquatorialguinea 37, 462, 514 ff.Aquino, B. 366 f.Ar-Rayyana 253Ar-Rifa‘a 52Arabi, N. el- 593, 596Arabische Liga 92, 211, 253, 284,

397, 450, 593 f., 596Arabischer Frühling → Demo-

kratiebewegungen (Arabien)Aralsee 252Arbabsiar, M. 217Arbeitsmarkt/-losigkeit 33, 52,

125 f., ■ 126, 153, 156, 165, 175,220, 233, 265, 295, 349 f., 373,408 f., 417, 433, 440, 502, 571,▲ 572, 595, 616, 617 ff., ● 618,▲ 618, ▲ 619, 631 ff., ● 635, 671,677, 717

Arbia, S. 605Arequipa 364

Argentinien 38 ff., ■ 40, 186, 217,230, 363, ■ 483, 512 f., 514 ff.,598, 627, 655

Århus 94Arias Sánchez, Ó. 93Arisch 27Arktis 385, 511 f., ■ 511, ■ 536,

696 f., ● 697Arktis-Anrainerstaaten 511 f.Arktischer Rat 512Armenien 41 f., ■ 42, 514 ff.Armut/-sgrenze 35, 167, 256,

265, 321, 394, 458, ▲ 528 ff., 554,602, 717

Arroyo, G. M. 367Aruba 52, 332Arusha 453As-Salimıa yah 278As-Sıb 342Asad, B. al- 92, 166, 211, 217, 253,

284, 387, 397, 448 ff., 472, 503,594, 596, 601

Asarow, M. 477 f.Ascension Island 180Asch-Schariqaha 490 f.Aschdod 222ASEAN 91 f., 206, 366 f., 458ASEAN-China-Freihandels-

abkommen 642Aserbaidschan 41 f., 43 f., ■ 44,

225, 408, 473, 514 ff.Asgabatss 473Ashiru, O. 336Ashraf, R. P. 355, 357Ashton, C. 337, 451, 560 f.Asiatische Entwicklungsbank

(ADB) 201, 256, 279, 327, 390Asien (Karte) ■ 539Asis, M. Abdel 305 f.Asis, M. O. Abdel 308Asmara 151Assab 151Assange, J. 186, 399Asse 113, 136Asselborn, J. 293Astana 251Astiz, A. 39Asunción 362Asyl/-recht → MigrationAtambajew, A. 256 ff., 257Athen 173, 175 f.Äthiopien 17, 18, 45 ff., ■ 46, 145,

151, 256, 429 f., 500, 514 ff., 584,617, 704

Atomkraft → EnergieAtommüll 135 f., 166Atompolitik/-programme 186,

215 f., 226, 238, 268, 277, 601,603, 607

Atomwaffen/-tests 215 f., 226,239, 307, 503, 603, 607

Atomwaffensperrvertrag(NVV) 49, 603, 607

Auckland 329Aung San Suu Kyi 323 ff., 503Australien 18 f., 23, 47 ff., ■ 50,

206, 298, 300, 327, 451, 460,502, 512 f., 514 ff., 617, 622, 625,627, 637, 655, 698 f.

■ = Karte ▲ = Tabelle ● = Grafik


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