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Der neotropische Regenwald Exkursion und Geländepraktikum ... · Der neotropische Regenwald...

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Der neotropische Regenwald Exkursion und Geländepraktikum in Costa Rica Jänner – Februar 2005 Roland Albert, Andreas Richter, Wolfgang Wanek Department Chemische Ökologie & Ökosystemforschung Universität Wien Veronika Mayer, Anton Weissenhofer Department für Palynologie und Strukturelle Botanik Universität Wien Erich Mursch-Radlgruber Department für Wasser, Atmosphäre und Umwelt Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien © Michaela Sonnleitner, Costa Rica 2005
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Der neotropische Regenwald Exkursion und Geländepraktikum in Costa Rica

Jänner – Februar 2005

Roland Albert, Andreas Richter, Wolfgang Wanek Department Chemische Ökologie & Ökosystemforschung

Universität Wien

Veronika Mayer, Anton Weissenhofer Department für Palynologie und Strukturelle Botanik

Universität Wien

Erich Mursch-Radlgruber Department für Wasser, Atmosphäre und Umwelt

Institut für Meteorologie, Universität für Bodenkultur Wien

© Michaela Sonnleitner, Costa Rica 2005

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Inhaltsverzeichnis Einführung Beitrag für dieUniversität-online von Roland Albert.................1 Ergebnisse des Feldpraktikums Tropenstation La Gamba Vegetationsstruktur eines Primär- und eines Sekundärregenwaldes..........................................6 Vegetationszusammensetzung und Biodiversität ..................16 Oberirdische Biomasse, Streufall und Bodenatmung .............24 Epiphyten und Lianen (I) Besiedelung im Primär- und Sekundärwald .....................31 (II) CAM-Stoffwechsel bei Epiphyten ..................................35 (III) Anatomie sukkulenter Epiphyten.................................38 Mikroklima im „Regenwald der Österreicher“ .......................43 Pheidole und Piper ...........................................................47 Weiteres Hausgärten und Leute in La Gamba....................................53 Liste gesichteter Vogelarten ..............................................55 Kommentierte Pflanzenliste der Exkursion...........................57

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Exkursionen und Praktika nach Costa Rica – Feldkurse an der „Tropenstation La Gamba“ im “Regenwald der Österreicher“

Vom 28.01.-20.02.2005 mit Ökologie und Botanik der Univ. Wien durch Costa Rica

von Roland Albert et al. Im Rahmen der Ökologie-Ausbildung an unserer Universität spielen von jeher Frei-land-bezogene Lehrveranstaltungen eine zentrale Rolle, denn – wie der Nestor der Europäischen Pflanzenökologie, Heinrich Walter es einmal formulierte – kann die Ökologie primär nicht aus Büchern oder im Laboratorium erlernt und verstanden werden, sondern „Das Laboratorium des Ökologen ist Gottes Natur und sein Arbeits-feld die ganze Welt“. In der unmittelbaren Auseinandersetzung mit der Natur lassen sich deren vieldimensionale Phänomene viel effizienter vermitteln als in den Lehrsä-len oder aus den zweidimensionalen Büchern. Gerade in einer Zeit fortschreitender Globalisierung und angesichts der globalen ökologischen Herausforderungen für künftige Generationen ist für Studierende der Biologie das Kennenlernen und Verste-hen exotischer Länder und Ökosysteme sehr hilfreich. Als ideale Lehrveranstaltungsform zur Vermittlung der Besonderheiten fremder Le-bensräume hat sich eine Kombination herkömmlicher Exkursionen mit Feldkursen erwiesen: im Rahmen eines Reiseteiles werden zunächst wichtige und das fremde Land kennzeichnende Ökosysteme aufgesucht und deren Besonderheiten vorgestellt. Im kursmäßigen Teil der Lehrveranstaltung haben die Studierenden dann die Gele-genheit, sich mit ausgewählten und spannenden biologischen und ökologischen Fra-gestellungen selbstständig, jedoch intensiv betreut, auseinander zu setzen. Eine derartige Lehrveranstaltung fand von 28.1. bis 20.2. 2005 nach Costa Rica statt. Organisiert und geleitet wurde die Reise vom „Department für Chemische Ökologie und Ökosystemforschung“ am „Fakultätszentrum für Ökologie“ (Ao. Univ.-Prof. Dr. Andreas Richter, Ao. Univ.-Prof. Dr. Roland Albert und Dr. Wolfgang Wanek), Alt-hanstrasse 14, in Kooperation mit dem „Department für Palynologie und Strukturelle Botanik – Sektion Tropenbotanik“ des „Fakultätszentrums für Botanik“, Rennweg 14, 1030 Wien (Dr. Veronika Mayer, Mag. Anton Weissenhofer). Unterstützt wurde das Team ferner durch einen Gast der Universität für Bodenkultur, Ao. Univ.-Prof. Dr. Erich Mursch-Radlgruber vom Department für Wasser, Atmosphäre und Umwelt, der klimatologisches Know-how in das Führungsteam einbrachte. Mit uns machten sich 24 Studierende, v.a. der Studienzweige Ökologie und Botanik auf die Reise. Costa Rica, ein kleines und wirtschaftlich wie politisch relativ sicheres Land entlang der zentralamerikanischen Landbrücke, beherbergt eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume. Ohne lange und ermüdende Fahrtstrecken können markante Punkte in dem sehr bunten und im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern klein-räumigen Mosaik aus Kulturlandschaft, Gebirgs- und Tieflandsregenwäldern, Tro-ckenwäldern, ausgedehnten Küstenbereichen sowie bizarren Vulkanlandschaften ent-lang der zentralen Gebirgskette bereist und bestaunt werden. und auch aus , Kultur-land....). Nach der Landung in der Hauptstadt San José war die erste Station gleich die bizarre Gebirgslandschaft des Vulkans Irazu, danach gings zum Vulkan Poas mit sei-nen nebeldurchzogenen Gebirgswäldern und in die Gegend des aktiven Vulkans Are-nal. Über schwankende Hängebrücken konnten wir direkte Einblicke in den Kronen-raum eines Regenwaldes gewinnen und erste Pionierstadien der Vegetation auf Lava-Blockhalden bewundern. Ein weiterer Höhepunkt war die Besteigung des Cerro Cha-to, eines alten Nebenkraters des Arenal, dessen steile Flanken von dichten primären

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Bergwäldern überzogen sind. Nach erquickendem Bad in heissen Quellen ging die Reise in den Norden des Landes. Wir durchwanderten Trockenwälder am Fuße des Vulkans „Rincon de la Vieja“ und erfreuten uns am Anblick von Affenhorden und Nasenbären, aber auch an der Pracht einiger gerade in der trockenen und laublosen Zeit blühender Baumarten. Schließlich führte uns die Fahrt über traumhaft schöne Tropenstrände im Nationalpark „Manuel Antonio“ in den Süden des Landes, wo an der „Tropenstation La Gamba“ der kursmäßige Teil der Lehrveranstaltung abgehalten wurde. Aufgrund der idealen Lage am Rande des "Regenwald der Österreicher", des „Bosque Esquinas“, einem der artenreichsten tropischen Tieflandregenwälder der Erde, kön-nen in unmittelbarer Umgebung der Station vielfältige Ökosysteme wie primäre und sekundäre Regenwälder, Mangroven, Flussökosysteme, Kulturlandschaft u.a.im Rahmen von Exkursionen, Feldkursen und Projektpraktika intensiv erkundet und erforscht werden. Diese Gelegenheit wurde bereits von vielen Universitäten aus Österreich, aber auch aus anderen aussereuropäischen Ländern wie Deutschland, USA und Costa Rica ge-nutzt. So durchstreifte auch unmittelbar nach unserem Aufenthalt an der Station das Department für Pharmakognosie (Leitung Univ.-Prof. Dr. Brigitte Kopp und ao. U-niv,-Prof. Dr. Reinhard Länger) auf der Suche nach bioaktiven Pflanzen den "Regen-wald der Österreicher"! Unser Feldpraktikum dauerte 12 Tage; von den studentischen Arbeitsgruppen wurden eine Reihe von tropenökologisch relevante Fragestellungen (Kohlenstoff- und Nähr-stoff-Haushalt primärer und sekundärer Regenwälder, Kleinklima, Biodiversität, E-piphytenökologie, Ameisen-Pflanzen.Beziehungen u.a. behandelt. Am Ende des Kur-ses wurden bereits erste interessante Ergebnisse präsentiert, die nun auch Eingang in Diplomarbeiten bzw. Publikationen finden werden. Einiges Interessante zu diesen laufenden Projekten an der Tropenstation C02- und Nährstoffhaushalt In Zeiten der zunehmenden Bewusstwerdung erhöhter atmosphärischer Kohlendi-oxidkonzentrationen und der Folgen eines damit zusammenhängenden globalen Kli-mawandels wird das Verständnis der Funktion arktischer und tropischer Ökosysteme, den Hauptspeichern und Transformatoren von Kohlendioxid, immer wichtiger. Die Rolle diese Riesengebiete als „sink“ (Senke) oder „source“ (Quelle) für Kohlendioxid hängt sehr stark von der regionalen Nährstoffsituation und dem Klima des jeweiligen Standorts ab. Um diesen Fragen im Regenwald um die Tropenstation La Gamba nachzugehen, wurde in unserem Feldpraktikum „Waldstruktur, Diversität und Nähr-stoff- und Kohlenstoffkreislauf eines tropischen Tieflandregenwaldes“ als eines der Hauptthema gewählt – zugegeben, ein recht ehrgeiziges Ziel, das sich die Betreuer dieser Thematik, A. Richter, W. Wanek, A. Weissenhofer und R. Albert hier gesetzt hatten! Die breite Fragestellung sollte einerseits den Studierenden ein tieferes Ver-ständnis des tropischen Regenwaldökosystem vermitteln, andererseits Ausgangspunkt für die langfristige Beobachtung des Klimas und der Funktion des Esquinaswald sein. Im primären Regenwald und – zum Vergleich - in einem Sekundärwald (also dort, wo sich nach großflächiger Rodung bzw. nach landwirtschaftlicher Nutzung der Wald

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sich wiederum regenerieren konnte) wurden jeweils 12 Flächen zu 100 m2 ausgemes-sen. Auf den einzelnen „plots“ wurden die wichtigsten Kenndaten zur Struktur und Diversität des Waldes erhoben: Relief, alle vorkommenden Baumarten, Anzahl, Um-fang und Höhe der Bäume sowie die Verteilung von Epiphyten und Lianen. Ferner wurden die oberirdischen Biomasse und die anfallenden Streumengen nach Standard-verfahren abgeschätzt. Zur Registrierung der jährlichen, saisonalen und tageszeitli-chen Schwankungen im Makroklima wurde am Gelände der Station eine Klimastation eingerichtet. Ebenso wurden in den ausgewählten Flächen kleinere Klimastationen positioniert um das Mikroklima im Bestand über die nächsten Jahre aufzuzeichnen. Hierzu wurde auch auf einen 35 m hohen Turm („canopy tower“) auf dem Stationsge-lände im Primärwald zurückgegriffen, entlang dessen Mikroklima- und Kohlendi-oxidprofile vom Boden bis in den Kronenraum und in die freie Atmosphäre gemessen wurden. Die Nährstoffdynamik wurde und wird weiterhin durch die Abschätzung des Baumzuwachses, den Streufall und –abbau und die Kronentrauf sowie den Stammab-lauf erfasst. Die im Rahmen des Feldkurses begonnen Arbeiten werden nun als lang-fristiges Projekt unter Mitarbeit von DiplomandInnen und eines eigens dafür ange-stellten Gärtners über mindestens fünf weitere Jahre fortgesetzt. Lebensgemeinschaften zwischen Ameisen und Pflanzen Wer je durch einen Regenwald gegangen ist, dem wird sie als allgegenwärtiger Tiere mit Sicherheit aufgefallen sein - die Ameisen. In den Tropen beträgt ihr Anteil an der gesamten tierischen Biomasse(vom Säugetier bis hin zum kleinsten Wurm) ca. 30%. Von den meisten Tropenbesuchern werden die kleinen flinken Insekten eher mit et-was Argwohn beobachtet, nicht so von Dr. Veronika Mayer vom FZ für Botanik und ihrer studentischen Arbeitsgruppe. Sie erforschen das höchst interessante Zusammen-spiel zwischen Ameisen und manchen Pflanzen, den sogenannten „Ameisenpflanzen“ oder „Myrmekophyten“ (griech.: myrmex = Ameise, phyton = Pflanze). Ameisen und Pflanzen können faszinierende Symbiosewesen bilden, die total aneinander angepasst und alleine nicht lebensfähig sind. Im Regenwald der Österreicher wachsen mehrere solcher Myrmekophyten, unter anderem auch vier verschiedene Arten von Pfefferge-wächsen (Gattung Piper), die Dr. Mayer und ihre Mitarbeiter besonders interessieren. Die Pflanzen bietet ihren Symbiosepartnern, Pheidole bicornis, die ausschließlich dort zu finden ist, Wohnraum und einzellige energiereiche Futterkörperchen. Die Produk-tion der Futterkörperchen findet sogar nur statt, wenn Pheidole die Pflanze bewohnt. Im Gegenzug reinigen die Ameisen die Blattflächen und den Stamm von Krankheits-erregern und Insekteneiern. Und nicht nur das: da die Pheidole Ameisen ihre Abfall-kammern in Hohlräumen im Inneren der Pflanze anlegen, kann Piper einen Teil sei-nes Stickstoffbedarfs aus diesen Abfällen decken. Im Zuge dieser Studie über die Nährstofflüsse zwischen Piper und Pheidole hat Mayer beobachtet, dass die Ameisen sehr schnell auf Verletzungen des Stammes „ihrer Pflanzen“ reagierten. Experimente, bei denen eine Verletzungsstelle für Ameisen zugänglich war, die andere Stelle je-doch nicht, haben gezeigt, dass innerhalb weniger Wochen starke Nekrosen auftraten, wenn die Ameisen die Wundstelle nicht behandeln konnten. Bei der Stelle, die den Ameisenpartnern zugänglich war, trat dagegen normaler Wundverschluß ein. Sehr wahrscheinlich wird der Zelltod durch Pilz- oder Bakterienbefall herbeigeführt. Ob die Ameisen die Wundstelle mit selbstgemachten fungiziden oder bakteriziden Stof-fen behandeln oder ob sie das pflanzeneigene Abwehrsystem durch mechanische Ma-nipulation ankurbeln, wird derzeit in einigen Diplomarbeiten weiter erforscht.

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Wie kam es zur „Tropenstation La Gamba“ ? Die „Tropenstation La Gamba“ wurde 1993 von Prof. Michael Schnitzler im Zusam-menhang mit der von ihm initierten Freikauf-Aktion „Regenwald der Österreicher“ begründet, die letztlich dazu führte, dass der „Bosque Esquinas“ vor der Abholzung gerettet wurde und als „Parque Nacional Piedras Blancas“ etabliert werden konnte. Die Verwaltung und der Betrieb der Tropenstation wurde schrittweise an den „Verein zur Förderung der Tropenstation La Gamba“ übergeben, der am Zentrum für Botanik, 1030 Wien, Rennweg 14, seinen Sitz hat (Generalsekretär Ao. Univ.-Prof. Dr. Roland Albert). Das Projekt wird sowohl von der Universität Wien durch Bereitstellung von Personal für die wissenschaftliche Koordination (Mag. Anton Weissenhofer und Mag. Dr. Werner Huber, Department für Palynologie und Strukturelle Botanik, Sektion Tropenbotanik), als auch vom BMBWK unterstützt. Die optimalen Möglichkeiten für Exkursions- und Kursbetrieb veranlasst uns, neben den laufenden Forschungsaktivitäten diesen Bereich noch weiter auszubauen. So wur-de vom Department für Palynologie und strukturelle Botanik (Dr. Veronika Mayer) und von der Universität Salamanca, Spanien (Dr. Montserrat Martinez Ortega) ein wissenschaftliches Austauschprogramm der EU (alfa – Latin America Academic Training) eingereicht und 2004 genehmigt (Projekt II-0429-FCD-FI, Fundamentos metodológicos de la conservación y manejo sostenible de la fauna y flora en Centro-américa). Das Projekt hat zum Ziel, auf Internationaler Ebene Kurse zur Biodiversität und Nachhaltigen Entwicklung in Costa Rica und Nicaragua abzuhalten. Auch mit kolumbianischen Universitäten sind Gespräche über die Abhaltung gemeinsamer Feldkursen im Gange. Die erfreuliche Entwicklung führt uns aber auch vor Augen, das eine infrastrukturelle Verbesserung der Tropenstation immer notwendiger wird. Derzeit müssen immer wieder Laborgeräte aus Österreich in aufwendiger Weise nach Costa Rica gebracht werden um einen reibungslosen Kursbetrieb vor Ort zu ermögli-chen, um danach wieder nach Österreich zurücktransportiert zu werden. Da die Stati-on derzeit noch über kein Labor verfügt, würden Geräte unter der hohen Luftfeuch-tigkeit extrem leiden. Die Errichtung eines klimatisierten Labors ist daher unumgäng-lich. Was geschieht noch an der Tropenstation La Gamba? Seit Anbeginn war es der Tropenstation ein Anliegen, in der Gemeinde La Gamba, einem Dorf mit ca. 70 Familien, integriert zu werden. Es sollte vermieden werden, dass der Eindruck der Biopiraterie entsteht, vielmehr sollte es uns gelingen, der loka-len Bevölkerung den Wert ihres Waldes und dessen notwendigen Schutz vor Augen zu führen. So wurden bereits mehrere „Tage der offenen Türe“ abgehalten, bei dem die Menschen aus La Gamba Einsicht in die Tätigkeit der Wissenschaftler nehmen konnten und auf Umweltschutzthemen hingewiesen wurden. Höhepunkt war sicher-lich der Besuch der Schulkinder. Im Moment sind wir bemüht in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, biologisch wertvolle Waldinseln durch Aufforstungs bzw. Perma-kulturen zusammenzuschließen. Verschiedenste Forschungen im Gebiet haben ge-zeigt, das sich die natürliche Fauna und Flora auf lange Sicht auf einem Inseldasein nicht erhalten kann, vor allem dann, wenn diese Fragmente von landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen umgeben sind. Es würde zu einer raschen genetischen Verarmung und zu einer Artenabnahme kommen. Das Projekt ist bei der Bevölkerung

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auf großes Interesse gestoßen, und auch eine Grundfinanzierung ist durch die OMV gesichert. Da La Gamba innerhalb Costa Ricas zu den ärmsten Gemeinden mit wenig Arbeits-plätzen zählt, sind infrastrukurelle Probleme wie z.B. Einsturz einer Brücke keine Seltenheit. Die Station ist stets bemüht, Hilfe anzubieten und sieht einen Teil der Aufgaben auch im sozialen Bereich und im Bereich der Entwicklung. Derzeit küm-mern wir uns um die Trinkwasserversorgung, die seit Jahren problematisch war, und das bei knappen 6000 mm Niederschlag! Es gelang der Station, Herrn DI Werner Klaar, einen Experten auf diesem Gebiet, in Zusammenarbeit mit der Organisation SES (Senior Expert Service) nach La Gamba zu bringen, um vor Ort einen Lokalau-genschein durchzuführen und ein Projekt für die Verbesserung der Wasserversorgung zu entwickeln. La Gamba weiß nun endlich, dass die angezapfte Quelle genug Wasser für 2500 Menschen führt, und der Wassermangel alleinig an den löchrigen und schlechten Leitungen liegt, die nun in einem weiteren Projekt finanziert werden sollen und nach der Sanierung ausreichend Trinkwasser heranführen können (Kostenpunkt ca. 10.000 USD). Weitere Informationen und Berichte über Aktivitäten an unserer Tropenstation La Gamba erfahren Sie unter „www.lagamba.at“.

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EX Costa Rica - Tropenstation La Gamba, Universität Wien, 2005

Vegetationsstruktur eines Primär- und eines Sekundärregenwaldes

Feldpraktikum im Esquinas - Regenwald WS 2004/2005

Christian GEGENBAUER [email protected] Nina HINKO [email protected]

Wolfgang SCHIEDER (Mat.Nr.: 0007443) [email protected] Michaela THEURL [email protected]

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Die Graphik „Baumanzahl“ zeigt die Anzahl der Bäume mit einem Brustdurchmesser über 10 cm, die auf einer Fläche von 0,12 Ha (Plots A1, A2, A3 bzw. Plots B1, B2, B3) gezählt wurden, bezogen auf 100 m2 Fläche.

Der Schluchtwald (B) ist insgesamt homogener als der Sekundärwald (A), der hohe Variabilität zeigt. Auf Grund von selektivem Holzschlag, der vor 25 Jahren eingestellt wurde, sind die Inhomogenitäten im Sekundärwald (A) entstanden. Im Gesamtmittel sind keine Unterschiede zwischen Standort A und B ersichtlich.

Die Graphik „Brustdurchmesser (dbh)“ illustriert die durchschnittlichen Brustdurchmesser (dbh) jener Bäume, die einen dbh über 10 cm haben, in den Einzelplots A1, A2, A3, B1, B2 und B3.

Der Mittelwert liegt bei cirka 20 cm Brustdurchmesser und ist bei allen Plots nicht signifikant unterschiedlich.

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Die Graphik „Baumhöhe“ umfasst das Mittel der aufgenommenen Baumhöhen jener Bäume aus den Einzelplots A1, A2, A3, B1, B2 und B3 mit einem Brustdurchmesser größer 10 cm.

Der höchste Baum steht im Sekundärwald (A) und misst 53 m. Die mittlere Baumhöhe aller Untersuchungsflächen kann mit 20 m angenommen werden und zeigt keine signifikanten Abweichungen von den Einzelplots. Die atypisch geringe Durchschnittshöhe ist mit der hohen Umbruchsrate (35 a) und dem steilen Gelände zu deuten. Die Graphik „Basal area“ zeigt die Grundfläche der Bäume mit einem Brustdurchmesser größer 10 cm in [m2] bezogen auf 100 m2, das heißt in [% der Untersuchungsbodenfläche], aus den Einzelplots A1, A2, A3, B1, B2 und B3.

Der Primärwald (B) ist in diesem Parameter unerwartet homogen, wohingegen der Sekundärwald (A) höhere Variabilität zeigt. Die Bäume über 10 cm dbh decken zwischen 0,2 und 0,3 Prozent des Bodens mit ihren Stämmen ab.

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Die Graphik „Baumanzahl“ zeigt die Anzahl der Bäume mit einem Brustdurchmesser zwischen 2,5 und 10 cm, die auf einer Fläche von 0,3 Ha (Subplot 4 der Flächen A1, A2, A3 bzw. Subplot 4 der Flächen B1, B2, B3) gezählt wurden, bezogen auf 100 m2 Fläche.

Die Anzahl der Bäume in diesem dbh - Bereich ist am Sekundärstandort (A) wesentlich höher. Die Nachwirkungen der forstwirtschaftlichen Nutzung sind hier in einer Art von Regenerationsphase nach dem Störungseinfluss ersichtlich. Die Graphik „Brustdurchmesser (dbh)“ illustriert die durchschnittlichen Brustdurchmesser (dbh) jener Bäume mit einem Brustdurchmesser zwischen 2,5 und 10 cm in den Subplots 4 der Einzelplots A1, A2, A3, B1, B2 und B3.

Die Untersuchungsflächen A und B zeigen hier keine signifikanten Unterschiede im Brustdurchmesser.

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Die Graphik „Baumhöhe dbh 2,5 – 10 cm“ zeigt eine Gegenüberstellung der in den Subplots 4 der Einzelplots A1, A2, A3, B1, B2 und B3 gemessenen Baumhöhen.

Die ermittelten Baumhöhen sind an den beiden Standorten nicht signifikant unterschiedlich, doch ist die Artenzusammensetzung des Unterwuchses im Sekundärwald (A) anders als im Primärwald (B). Die Bäume des Unterwuchses im Sekundärwald (A) bleiben oft klein, wohingegen die kleinen Bäume des Primärwaldes (B) eher das Potential zum raschen Höhenwuchs haben und nutzen. Die Graphik „Basal area dbh 2,5 – 10 cm“ zeigt die Grundfläche der Bäume mit einem Brustdurchmesser zwischen 2,5 und 10 cm in [m2] bezogen auf 100 m2, das heißt in [% der Untersuchungsbodenfläche], aus den Subplots 4 der Einzelplots A1, A2, A3, B1, B2 und B3.

Die Ergebnisse zeigen eine Bedeckung des Bodens durch die Stämme dieser Baumklasse von 0,02 bis 0,04 Prozent. Trotz der höheren Anzahl der Bäume im Vergleich zu jenen mit einem dbh > 10 cm, ist der Flächengebrauch nur etwa ein Zehntel.

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Die Graphik „Allometrie“ ist eine Gegenüberstellung der ermittelten Brustdurchmesser (dbh) mit der dazugehörigen Baumhöhe sowie das Bestimmtheitsmaß für den Zusammenhang der beiden Größen.

Der Sekundärwald (A) zeigt bei gleichem dbh größere Baumhöhen und eine stärkere Korrelation der beiden Parameter (R2=0,78). Im Primärwald (B) ist die Durchmischung als Zeichen unterschiedlicher Sukzessionsstadien höher (R2=0,42). Auffällig ist zudem die hohe Anzahl von Sämlingen im Primärwald (B), wohingegen im aus der ehemaligen forstwirtschaftlichen Nutzung noch beeinflussten Sekundärwald (A) nahezu keine Sämlinge gesichtet wurden.

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Die Graphik „dbh – Verteilung“ zeigt den prozentuellen Anteil der verschiedenen dbh – Klassen an der Gesamt-Baumanzahl. Die obere Reihe beinhaltet sämtliche Bäume der Subplots 4 von A1-A3 / B1-B3, die untere Reihe sämtliche Bäume der Standorte A und B mit dbh größer 10cm.

Fast 60% der Bäume im Sekundärwald haben einen dbh unter 5cm, während diese Größenklasse im Primärwald nur 30% beinhaltet. Die Verteilung innerhalb der nächsten Größenklassen ist auch wesentlich gleichmäßiger als im Sekundärwald wo die 2. Größenklasse nur mehr 15% der Bäume beinhaltet. Bei höheren dbh – Werten kehrt sich dieser Trend jedoch um. Hier herrscht im Sekundärwald eine gleichmäßigere Verteilung vor, während im Primärwald die dünneren Bäume stärker vertreten sind und die letzten 2 Größenklassen gänzlich fehlen.

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Die Graphik „Aboveground Biomass“ zeigt die Verteilung der errechneten oberirdischen Biomasse (kg/100m²) der Bäume mit dbh > 10cm auf die einzelnen Plots bzw. mit dbh >10cm auf die Standorte A und B gesamt Im Sekundärwald schwanken die Werte stärker da in Plot A2 größere Bäume fehlten. Insgesamt liegt jedoch mehr AGB als im Primärwald vor, da hier auch die größten Bäume gefunden wurden. Bäume mit dbh < 10cm beinhalten im Sekundärwald mehr als doppelt so viel Biomasse wie im Primärwald, die Werte liegen jedoch um den Faktor 20 unter jenen der dickeren Bäume! Das zeigt, dass selbst eine enorme Zahl von Kleinbäumen kaum zur AGB beiträgt. Sie ist zum überwiegenden Teil in wenigen großen Bäumen gebunden.

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Die Graphik „Aboveground Biomass & Litter“ zeigt den Anteil von Bäumen mit dbh 2,5-10cm, dbh >10cm und Litter an der AGB, gemessen in t Kohlenstoff/ha. Übereinstimmend mit der oberen Graphik findet sich im Sekundärwald mehr AGB, der Anteil von Bäumen mit dbh < 10cm ist verschwindend gering. Die Littermenge war vergleichsweise extrem gering und scheint nicht in der Graphik auf. Im Primärwald ist AGB - Anteil der Bäume mit dbh < 10cm nochmals um mehr als die Hälfte geringer als im Sekundärwald und fast vernachlässigbar. Litter nimmt jedoch fast denselben Anteil ein und ist um ein vielfaches Höher als im Sekundärwald. Das hängt möglicherweise mit dem Vorhandensein von Klimaxarten zusammen, deren Laub schwerer abbaubar ist oder mit einer größeren Trockenheit als im Sekundärwald.

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Die Graphik „Artenakkumulation“ zeigt die Zunahme der Baum-Artenvielfalt mit wachsender Untersuchungsfläche. Erwartungsgemäß flacht die Kurve am Standort A (Sekundärwald) stärker ab, als im Fall des artenreicheren Primärwaldes B. Im Sekundärwald wurden ab dem 9. Plot keine neuen Baumarten mehr gefunden, während im Primärwald noch im letzten Plot einige neue Arten gefunden wurden.

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Protokoll: Feldpraktikum Biologische Station La Gamba

Gruppe Vegetationszusammensetzung und Biodiversität Manuela Baldauf, Christian Kasper, Peter Pany, Nina Waldhäuser

Die Aufgabe unserer Gruppe bestand darin, in den abgesteckten Untersuchungsflächen alle Pflanzen ≥2,5cm zu bestimmen und den Aufbau des Bestandes zu analysieren. Die Untersuchungsflächen teilten sich auf zwei verschiedene Standorte auf:

1. Primärer Schluchtregenwald 2. Sekundärer Regenwald

Auf jedem der beiden Standorte befanden sich drei Plots mit den Ausmaßen von je 20 × 20 m, wobei jeder Plot noch in vier Subplots von je 10 × 10 m geteilt wurde. Das Hauptinteresse dabei war, die beiden verschiedenen Standorte (primärer und sekundärer Regenwald) bezüglich Artenzusammensetzung, Häufigkeit der Arten und Struktur des Waldes zu vergleichen. Grundsätzlich unterschieden wir zwischen zwei Gruppen von Bäumen: Jene mit dbh (Stammdurchmesser auf Brusthöhe) >2,5cm aber <10cm, und jene mit dbh >10cm, wobei erstere nur im jeweils 4. Subplot der gesamten Plots vermessen und bestimmt wurden (d.h. A14, A24, A34, B14, B24 und B34). Die Bestimmung der Arten gestaltete sich in einigen Fällen schwierig, weil die Blätter oft sehr hoch am Stamm befindlich und zum Teil gar nicht zu erkennen waren. Für solche Fälle wurden die betroffenen Bäume mit einer Astschere mit weit verlängerbarem Stiel beerntet. Der dbh wurde für Bäume <10cm mit einer Schublehre, für dickere mit einem Maßband ermittelt. Um den Aufbau der beiden Waldstandorte vergleichen zu können, wurde jedes Individuum einer Lebensform zugeordnet. Wir unterschieden hierbei zwischen Baum (t), Palme (p) und Hemiepiphyt (h), Liane (l). Von jenen Bäumen, die wir nicht vor Ort bestimmen konnten, sammelten wir Herbarbelege, um sie in der Station mit Hilfe der dort aufliegenden Herbarbelege zu vorzubestimmen und im Museo Nacional de Costa Rica einer endgültigen Bestimmung zu unterziehen. Die erhobenen Daten auf den beiden Probestandorten (primärer und sekundärer Regenwald) wurden nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet, welche im nun folgenden Text kurz beschrieben werden sollen. Rein deskriptiv wurden unten angeführte Vergleiche angestellt:

• Individuenzahl • Artenzahl • Familienzahl • Anzahl der Arten, die nur mit einem Individuum vertreten waren • Häufige Arten • Wuchsformen • Lebensstrategien

Weiters wurden zwei Biodiversitätsindizes errechnet (Simpson-Index, Shannon-Wiener-Index), da der Vergleich der absoluten Zahlen nicht immer ausreichend

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Aufschluss über die tatsächlichen Verhältnisse gibt, da die Individuenzahl z.B. im direkten Artenzahlvergleich nicht berücksichtigt werden kann. Berechnung des Simpson-Index SI = Σpi

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Berechnung des Shannon-Wiener-Index Hs = -Σpi ln pi

pi = Nni

ni … Anzahl an Individuen der Art i N … Gesamtindividuenzahl Um die Dominanzverhältnisse auf den beiden verschiedenen Standorten wurde die Eveness (E) berechnet, die ein Maß für die Abweichung einer gleichmäßigen Artenverteilung gibt.

E = maxH

Hs

Hmax = i1ln

i … Anzahl der Arten Unter Berücksichtigung der oben angestellten Vergleiche ergibt sich für den Betrachter folgendes Bild: Die Individuenzahlen bei den Bäumen mit einem dbh über 10 cm ist in Primär- und Sekundärwald annähernd gleich , während im Unterwuchs (dbh 2,5 – 10 cm) ein deutlicher Unterschied zwischen Primär- und Sekundärwald auftritt (s. Abb. 2: Vergleich der Individuenzahlen). Dieser Unterschied mit einer deutlich geringeren Individuenzahl im Unterwuchs des Primärwaldes ist vermutlich auf die unterschiedlichen Lichtverhältnisse auf den beiden Standorten (im Sekundärwald fiel mehr Licht auf den Boden) zurückzuführen. Die Tatsache, dass im Primärwald deutlich geringerer Unterwuchs festgestellt wurde, ist bei allen weiteren direkten Zahlenvergleichen (Arten, Familien, etc.) zu berücksichtigen. Betrachtet man die Anzahl der Arten so ist diese im Primärwald bei den Bäumen mit einem dbh von über 10 cm deutlich höher als jene im Sekundärwald, umgekehrt verhält es sich im Unterwuchs (s. Abb. 1). Ähnlich verhält es sich, wenn man die Zahl der Familien betrachtet, wenngleich die Unterschiede nicht so gravierend zu beobachten sind (s. Abb. 4). Um nun die Diversität an den beiden untersuchten Standorten besser vergleichen zu können, wurden zwei verschiedene Diversitätsindizes berechnet, nämlich der Simpson-Index (je niedriger der Index, desto höher ist die Diversität) und der Shannon-Wiener-Index (je höher der Index, desto höher die Diversität. Betrachtet man nun diese Kennzahlen, so ergibt sich in jedem Fall im Primärwald eine höhere Diversität als im Sekundärwald (genaue Zahlen s. Tab. 1), wenngleich

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 17

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- 3 -

die Unterschiede im Unterwuchs weniger gravierend sind, als in den höheren Schichten. Um nun noch die Dominanzverhältnisse an den beiden Standorten beurteilen zu können, wurde die Eveness (E) errechnet, ein Wert der umso stärker von 1 abweicht, je stärker eine Art dominiert, sprich je stärker die Artenzusammensetzung von der statistischen Gleichverteilung abweicht. Wie zu erwarten, ergibt sich auch hier ein Unterschied, nämlich jener, dass im Sekundärwald sowohl im Unterwuchs als auch in den höheren Baumschichten eine oder mehrer Arten dominieren, währen dies im Primärwald nur sehr beschränkt der Fall ist. Interessanterweise ist die Abweichung von der Gleichverteilung im Primärwald im Unterwuchs in etwa dieselbe, wie in den höheren Baumschichten (häufige Arten s. Abb. 5 und Abb. 6), nicht so im Sekundärwald, wo die oberen Schichten stark von einer Art (Vochysia ferruginea) dominiert werden (s. Abb. 7), während im Unterwuchs eine andere Art (Psychotria elata) ebenfalls zwar dominiert, allerdings nicht so stark wie V. ferruginea in den höheren Schichten (s. Abb. 8). Tab. 1: Diversitäts- (Simpson, Shannon-Wiener) und Dominanzindizes (Eveness) getrennt nach Standorten und Vegetationsschichten

Primär >10 cm

Sekundär >10 cm

Primär 2,5 - 10 cm

Sekundär 2,5 - 10 cm

Simpson Index 0,05 0,22 0,14 0,07 Shannon Index (Hs) 3,31 2,23 2,79 2,76 Evenness (E) 0,94 0,73 0,95 0,81

Betrachtet man die Anzahl der Arten, die nur mit einem Individuum vertreten waren, so unterstreichen diese die bisher präsentierten Ergebnisse (s. Abb. 3), wobei hier wieder die höhere Individuenzahl im Unterwuchs des Sekundärwaldes berücksichtigt werden muss. Analysiert man nun ergänzend die Vegetationszusammensetzung der beiden Standorte bezüglich der Lebensformen, so ist leicht zu erkennen, dass der Sekundärwald ausschließlich von Bäumen gebildet wird, während im Primärwald 13 % des Bestandes von Palmen gebildet werden (sowohl in der Baumschicht als auch im Unterwuchs) und in der Baumschicht außerdem noch einige Hemiepiphyten zu finden sind (s. Abb. 11). Weiters findet man, wie zu erwarten, eine deutliche Dominanz von r-Strategen im Sekundärwald bzw. k-Strategen im Primärwald (s. Abb. 12 und Abb. 13). All die oben angeführten Ergebnisse demonstrieren sehr gut, die Unterschiede zwischen diesem sekundären Regenwald, der sowohl in den höheren Schichten als auch im Unterwuchs von raschwüchsigen Pionierarten dominiert wird und daher insgesamt eine verminderte Diversität gegenüber einem primären Regenwald zeigt (sowohl in Bezug auf die Arten als auch auf die Lebensformen), jedoch aufgrund der lockereren Struktur (mehr Licht am Boden) durch einen dichteren Unterwuchs geprägt ist. Aus dem Vergleich der Brusthöhendurchmesser der Bäume geht wider erwarten nicht besonders deutlich der Unterschied in der Struktur zwischen Primär- und Sekundärwald hervor, nämlich die erhöhte Zahl von Bäumen mit hohem Durchmesser im Primärwald gegenüber dem Sekundärwald. In beiden Fällen ist jedoch der indirekte Zusammenhang zwischen Individuen- bzw. Artenzahl und dbh gut erkennbar (s. Abb.9 und Abb. 10).

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 18

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- 4 -

35

30

1921

0

5

10

15

20

25

30

35

40

dbh >10cm dbh 2,5-10cm

Art

enza

hl

Primärwald

Sekundärwald

Abb. 1: Vergleich der Artenzahlen

31

6566 67

0

10

20

30

40

50

60

70

80

dbh >10cm dbh 2,5-10cm

Indi

vidu

enza

hl

Primärwald

Sekundärwald

Abb. 2: Vergleich der Individuenzahlen

62,9 63,2

57,1

66,7

0

10

20

30

40

50

60

70

dbh >10cm dbh 2,5-10cm

Proz

enta

ntei

l an

Ges

amta

rten

Primärwald

Sekundärwald

Abb. 3: Prozentsatz an Arten, die nur mit einem Individuum vertreten sind

22

1516

17

0

5

10

15

20

25

dbh>10 cm dbh 2,5 - 10 cm

Fam

ilien

zahl

Primärwald

Sekundärwald

Abb. 4: Vergleich der Familienzahl

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- 5 -

5

4 4

3 3 3

2 2 2 2 2 2

0

1

2

3

4

5

6

Iriarte

a delto

idea

Cecrop

ia ob

tusifoli

a

Loza

nia pi

tteri

Castilla

tunu

Cocco

loba s

tandle

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Rinorea cr

enata

Apeiba

tibou

rbou

Brosim

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staric

anum

Guatte

ria re

curvi

sepa

la

Trichos

perm

um gr

ewiifoliu

m

Vochy

sia fe

rrug ine

a

Welfia re

g ia

Indi

vidu

enan

zahl

Abb. 5: Arten, die mit mehr als einem Individuum im Primären Regenwald vertreten waren (dbh > 10 cm)

4 4

3

2 2 2

0

0,5

1

1,5

2

2,5

3

3,5

4

4,5

Bactrisglandulosa

Siparuna andina Coccolobastandleyana

Lozania pittieri Mabeaoccidentalis

Pauliniabracteosa

Indi

vidu

enan

zahl

Abb. 6: Arten, die mit mehr als einem Individuum im Primären Regenwald vertreten waren (dbh 2,5 - 10 cm)

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 20

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- 6 -

3 32 2

4

3

29

0

5

10

15

20

25

30

Vochysiaferruginea

Guatteriaamplifolia

Pouteria torta Compsoneurasprucei

Carapaguianensis

Trattinickiaaspera

Guareagrandifolia

Indi

vidu

enan

zahl

Abb. 7: Arten, die mit mehr als einem Individuum im Sekundären Regenwald vertreten waren (dbh > 10 cm)

23

3 32 2 2 2

44

0

5

10

15

20

25

Psychotria elata Guatteriachiriquiensis

Tetrathylaciummacrophyllum

Apeiba tibourbou Psychotriasolitudinum

Acacia allenii Inga cf.densiflora

Theobromacacao

Vochysiaferruginea

Indi

vidu

enan

zahl

Abb. 8: Arten, die mit mehr als einem Individuum im Sekundären Regenwald vertreten waren (dbh 2,5 - 10 cm)

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- 7 -

2 20 0

12

0 01

9

29

32

10 9

19

23

2

8

0

5

10

15

20

25

30

35

25-100 101-200 201-300 301-400 401-500 501-600 601-700 701-800 801-900

dbh (mm)

Anz

ahl

IndividuenArtenzahl

Abb. 9: dbh-Größenklassen bezogen auf Individuen- bzw. Artenzahl im Primärwald

24

9

03

1 1 0

32

12

40

31 1 0

17

65

5

0

10

20

30

40

50

60

70

25-100 101-200 201-300 301-400 401-500 501-600 601-700 701-800 801-900

dbh (mm)

Anz

ahl

IndividuenArtenzahl

Abb. 10: dbh-Größenklassen bezogen auf Individuen- bzw. Artenzahl im Sekundärwald

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 22

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- 8 -

0 2

13 13

8587

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

2,5-10 >10 cmdbh

Proz

enta

ntei

l

HemiepiphytPalmeBaum

Abb. 11: Verteilung der Lebensformen im Primärwald

32

69

44

21

10

24

0

10

20

30

40

50

60

70

80

Sekundärwald Primärwald

Proz

enta

ntei

l an

Indi

vidu

en

k rr-k

Abb. 12: Verteilung der r- und k-Strategen in der Baumschicht

71

49

4

26 2525

0

10

20

30

40

50

60

70

80

Sekundärwald Primärwald

Proz

enta

ntei

l an

Indi

vidu

en

k rr-k

Abb. 13: Verteilung der r- und k-Strategen im Unterwuchs

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 23

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Schlussbesprechung EX Costa Rica Biomasse und Litterfall Astrid Riemerth – Birgit Kohla – Maria Gusenleitner

- 1 -

Abo

vegr

ound

Bio

mas

s (t

C h

a-1)

0

50

100

150

200

Trees >10cmTrees > 2.5cmLeaf-Litter

Block A(Secondary Forest)

Block B(Primary Forest)

Abb. 1: Aboveground biomass

Biomasse & Litterfall

Aboveground Biomass In den abgesteckten Plots (Plot A im Sekundärwald, Plot B im Primärwald) wurden von einer Gruppe alle Bäume mit einem dbh > 10cm bestimmt und Durchmesser und Höhe vermessen. Aus diesen Daten wurde mittels allometrischer Gleichungen die oberirdische Biomasse für den jeweiligen Plot berechnet. Lebende Biomasse kann man in t Biomasse/ha oder in t C/ha angeben. Nimmt man an, dass der Kohlenstoffanteil in lebender Biomasse ca. 50% beträgt, kann man die Werte einfach ineinander umrechnen. Zusätzlich wurde noch die Biomasse (t C ha-1 ) der Bäume mit einem dbh zwischen 2,5cm und 10cm hinzugenommen. An der Gesamtbiomasse sind die Bäume mit einem dbh zwischen 2,5cm und 10cm kaum ausschlaggebend. Sie machen lediglich 1 – 2 % der Gesamtbiomasse aus. Im Plot B wurde an zwei Subplots (je 18m²) der Litter abgetragen, wobei in Grob- und Feinlitter unterschieden wurde. Feinlitter wurde an 2m² pro Subplot vollständig entnommen, der Groblitter wurde vom gesamten Subplot genommen. Grob- wie auch Feinlitter wurden anschließend in Blattlitter und „Nicht-Blattlitter“ getrennt. Die Litterproben wurden getrocknet und die Trockenmasse bestimmt. Zur Zeit der Auswertung war nur eine der Feinlitterproben getrocknet. Die Groblitterproben waren noch nicht gewogen. In der Grafik ist ersichtlich, dass der Feinblattlitter in Biomasse (t C ha-1)ungefähr in der Größenordnung der Biomasse der Treelets (2,5cm < dbh < 10cm) liegt. D.h. der Litter beträgt ca. 1 – 2 % der Gesamtbiomasse des Systems.

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 24

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Schlussbesprechung EX Costa Rica Biomasse und Litterfall Astrid Riemerth – Birgit Kohla – Maria Gusenleitner

- 2 -

Mai

Juni

Juli

Augu

st

Sept

embe

r

Oct

ober

Nov

embe

r

Dez

embe

r

Jänn

er

Febr

uar

Mär

z

Apr

il

Litte

r (g

m-2

wee

k-1)

0

10

20

30

40

GorgeSlopeRidge

Litterfall

Seit 1,5 Jahren werden an drei Standorten Litterfallen betrieben. Die Litterfallen stehen nicht in den von uns untersuchten Plots, jedoch sind die Standorte der Litterfallen (Hang-, Schlucht- und Kammwald) mit unseren Waldstücken bedingt vergleichbar. Die Grafik zeigt den Litterfall (in g m-2 week-1) über ein Jahr. Auf der x-Achse ist im Jahresverlauf auch eine Einteilung des Regenreichtums im Jahresverlauf aufgetragen: weiß: Übergangszeit, mittlerer Niederschlag grau: Regenzeit, hoher Niederschlag schwarz: Trockenzeit, geringer Niederschlag Die Grafik zeigt deutlich, dass der Litterfall am Ende der Trockenzeit, bzw. am Beginn der Übergangszeit am höchsten ist.

Abb. 2: Litterfall

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 25

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Schlussbesprechung EX Costa Rica Biomasse und Litterfall Astrid Riemerth – Birgit Kohla – Maria Gusenleitner

- 3 -

Litte

r (t C

ha-1

a-1)

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

Gorge Slope Ridge

Abb. 3: Litterfall - Carbon

Litterfall – Carbon Bezugnehmend auf die vorige Grafik ist hier die Gesamtbiomasse (in t C ha-1 a-1) des Litters an den drei untersuchten Standorten dargestellt. Der Litterfall ist in der Schlucht am geringsten und am Kamm am höchsten.

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 26

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Schlussbesprechung EX Costa Rica Biomasse und Litterfall Astrid Riemerth – Birgit Kohla – Maria Gusenleitner

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Streu und Bodenatmung

Abb.4: Kohlenstoffkreislauf

Die obige Abbildung zeigt den Kohlenstoffkreislauf an zwei Waldstandorten. Verglichen werden dabei ein sekundärer Hangwald und ein primärer Schluchtwald. Bei den Angaben zur Biomasse unterscheidet man zwischen Bäumen mit mehr als 10cm Durchmesser in Brusthöhe (dbh) und solchen mit einem geringeren Durchmesser. Interessanterweise ist die Biomasse sowohl bei den Bäumen mit >10dbh als auch bei den Treelets im Sekundärwald (Hangwald) deutlich höher. Die Biomasse der Treelets ist im Sekundärwald sogar mehr als doppelt so hoch. Alle Angaben zur Biomasse sind in Tonnen Kohlenstoff pro Hektar (t C/ha) was etwa 50% der Trockenmasse entspricht. Der Litterfall exklusive Groblitter ist bisher nur an anderen Standorten untersucht worden. Bei einem Standort, der mit dem primären Schluchtwald vergleichbar ist, wurde ein Wert von 1,9 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar und Jahr ermittelt. Bei ersten Untersuchungen zur Litterschicht am Waldboden ergaben Berechnungen einen Wert von 2,8 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar. Diese Angabe ist allerdings als Einzelwert zu betrachten, der durch weitere Untersuchungen überprüft werden muss. Grundsätzlich würden ein Litterfall von 1,9 t C/ha/a und eine Littterschicht von 2,8 t C/ha bedeuten, dass die Umbruchszeit mehr als ein Jahr dauern würde. Dies ist besonders unter tropischen Bedingungen nicht vorstellbar. Der Kohlenstoffaustrag pro Jahr über die Atmung beträgt in beiden Untersuchungsstandorten etwa 2% der Biomasse.

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Praktikum im Esquinas Rain Forest, Costa Rica: Februar 2005, Protokoll, Sigrid Drage

Bodenatmung

Unter Bodenatmung versteht man die Atmung von Bodenorganismen und Wurzeln, sowohl im Boden- als auch der Streuschicht. Die Bodenatmung, bzw. Respiration wurde durch die Messung der CO2-Ausgasung des Bodens mit dem Infrarotgasanalysator (IRGA) ermittelt. Die Messung des Gasaustausches (Bodenatmung im Austausch mit der Atmosphäre) erfolgte innerhalb einer Kammer die über dem Boden aufgestellt wurde, wobei alle lebenden Pflanzen innerhalb der Kammer entfernt, die Streu jedoch belassen wurde. Gleichzeitig wurden auch Bodentemperatur und -feuchtigkeit, Lufttemperatur und die Einstrahlung photosynthetisch aktiver Strahlung gemessen. Die Messungen erfolgten vergleichend auf einem Primär- und einem Sekundärwaldstandort. Messung am Sekundärwaldstandort (Plot A): Die Messung erfolgte über die Mittagszeit, wobei die Temperatur annähernd konstant blieb. Die Respirationswerte zeigten während dieser zweieinhalb Stunden eine leichte Kurve mit den höchsten Atmungswerten zwischen 13:30 und 14:00. Der mittlere Wert für die Repiration lag bei 20.62 µmol CO2 m-² s-1.

Soil-Respiration Secondary ForestSite A - 11. Feb 2005

Time (hours)

12:30 13:00 13:30 14:00 14:30 15:00

Res

pira

tion

(µm

ol C

O2 m

-2 s

-1)

0

5

10

15

20

25

30

Exchange rate Temperature

Tem

pera

ture

(°C

)

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Messung am Primärwaldstandort (Plot B): Die Messung erfolgte über einen ganzen Tag hinweg, wobei auch hier die Lufttemperatur annähernd konstant blieb. Die Bodenfeuchtigkeit nahm kontinuierlich geringfügig ab, der Boden trocknete oberflächlich etwas aus. Die Bodentemperatur in 5 cm Tiefe lag konstant ca. 5 °C unter der Lufttemperatur, sie reagierte allerdings mit einem schnellen Anstieg als ein Lichtfleck über die Kammer zog, was auch der Einstrahlungskurve zu erkennen war. Die Lufttemperatur erhöhte sich währden der kurzen erhöhten Einstrahlung nicht. Die Respiration zeigte im Tagesverlauf kaum Schwankungen und pendelte sich um einen mittleren Wert bei 11.63 µmol CO2 m-² s-1 ein.

Microclimate15 Feb 05

Tem

pera

ture

(°C

)M

oist

ure

(arb

itary

uni

ts)

0

5

10

15

20

25

30

35

40

PhAR

(µm

ol m

-2 s

-1)

0

20

40

60

80

100

120

140

160

Soil-Respiration Primary Rain-Forest15 Feb 05

Time (hours)

9:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00

Res

pira

tion

(µm

ol C

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-2 s

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0

10

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0

10

20

30

40

Air-

Tem

pera

ture

(°C

)

Air TemperaturePhA-RadiationSoil Temperature (5 cm)Soil Moisture

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Vergleich der Bodenatmung zwischen Primär- und Sekundärwald: Im Vergleich zeigte der Sekundärwald (blaue Kurve) eine höhere Respiration als der Primärwald (rote Kurve). Mögliche Gründe für die erhöhte Atmung am Sekundärwaldstandort könnten an einer anderen Vegetationsdynamik oder auch anderen Ressourcennutzung im Boden (eventuell erhöhter Kohlenstoff-Eintrag durch Umbruch) liegen.

Soil-RespirationPrimary vs. Secondary Rain-Forest

Time (hours)

9:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00

Res

pira

tion

(µm

ol C

O2 m

-2 s

-1)

0

5

10

15

20

25

30

Site B (Primary Forest)Site A (Secondary Forest)

Mean = 11.63

Mean = 20.62

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EPIPHYTEN UND LIANEN – TEIL I

Lianen und Epiphyten – Vergleich der Besiedlung im Primär- und Sekundärwald

Margarete Watzka, Michaela Sonnleitner, Christian Gegenbauer, Tina Hehenberger, Silvia Pointinger et al.

KurzfassungObgleich Kletterpflanzen und Epiphyten nur wenig Anteil an der Biomasse haben spielen dieseLebensformen in tropischen Regenwäldern eine wichtige Rolle. In der vorliegenden Studie wurden einPrimär- und ein Sekundärwaldstandort im "Regenwald der Österreicher" (La Gamba, Costa Rica) bezüglichder Besiedlung durch Pflanzen dieser Lebensformen untersucht. Alle auf je 100m2 vorkommendenIndividuen wurden ebenso wie der Baumbestand erfasst und in Größenklassen eingeteilt.Es zeigte sich, dass der Primärwald reicher an Kletterpflanzen und Epiphyten war, allerdings waren diemeisten der beobachteten Kletterpflanzen krautige oder sehr dünnstämmige Individuen. Bei Lianen >0,5cmdrehte sich das Verhältnis um, und der Sekundärwald wies eine höhere Dichte auf. Als wichtigste Familiensind Araceen, Farne, Cyclanthaceen und Melastomataceen zu nennen. Betrachtet man die Bestandesstrukturder Bäume im Zusammenhang mit den von ihnen getragenen Kletterpflanzen, so stellt man fest, dass imLaufe seines Lebens praktisch kein Baum von der Besiedlung durch "Strukturparasiten" verschont bleibt,dass zumeist eine erste Besiedlung schon bei sehr jungen Bäumen mit Durchmessern <2,5 cm erfolgt und dieZahl der getragenen Lianen (und auch Epiphyten) mit dem Baumalter zunimmt.

EinleitungHolzige Kletterpflanzen (Lianen), krautige Kletterpflanzen, Hemiepiphyten und Epiphyten sind wesentlicheElemente der tropischen Regenwälder.Obgleich Lianen in neotropischen Wäldern im Mittel ca. 24% aller Stämme >2.5 cm Druchmesser darstellen(GENTRY 1991), machen sie selten mehr als 5% der gesamten oberirdischen Biomasse aus (HEGARTY &CABALLÉ 1991). Da der Anteil der Blattmasse an der Gesamtbiomasse bei Kletterpflanzen aber mit ca. 5-20%wesentlich höher liegt als bei ihren Trägerbäumen (ca. 1-2%), tragen sie wesentlich zum Bestandesabfall bei(z.B. 32 - 36% in tropischen Wäldern in Thailand - siehe GENTRY 1991). PHILLIPS et al. (2002) beobachtetenüber die letzten 20 Jahre eine Zunahme der Dichte, der Stamm-Grundfläche und der mittleren Größe derholzigen Lianen in Primärwäldern Amazoniens, die auch deutliche Auswirklungen auf die C-Bilanzen dieserWälder haben könnte.Epiphyten haben an der Gesamtbiomasse von tropischen Wäldern einen noch geringeren Anteil als Lianen,doch kann ihr Beitrag zur gesamten Blattbiomasse relativ hoch sein (bis zu 50%). Da Epiphyten keinenBodenkontakt besitzen, haben sie verschiedene Strategien zur Beschaffung und Konservierung von Nähr-stoffen entwickelt (effiziente Aufnahme aus dem Regen- bzw. Traufwasser, Auffangen von Bestandesabfall –Bildung von Kronenböden etc.). So spielen sie - ausser durch die Erhöhung der Artenvielfalt als Folge derAusnutzung des Kronenraums als Lebensraum - v.a. durch ihren Einfluss auf die Nährstoffkreisläufe eineRolle für das Ökosystem. Weiters ist ihre Funktion in der Bereitstellung zusätzlicher Habitate fürTiergemeinschaften (z.B. Bromelientrichter) nicht zu vernachlässigen.Ziel der vorliegenden Studie war es, die Bestände von Lianen, krautigen Kletterpflanzen und Epiphyten imBereich von Dauerbeobachtungsflächen im Primär- bzw. Sekundärwald von La Gamba, Costa Rica, qualitativund halbquantitativ zu erfassen.

Flächen und Aufnahme-MethodenIm Primär- und im Sekundärwald im "Regenwald der Österreicher" (La Gamba, Costa Rica) wurden imFebruar 2005 unmittelbar angrenzend an neu eingerichtete Dauerflächen je 3 Flächen à 10x10 m (= je 0,01 ha)abgesteckt.Innerhalb dieser Flächen wurde an allen holzigen Pflanzen (Bäume und höhere Unterwuchspflanzen), diehöher als 1,5 m waren, der Durchmesser in Brusthöhe (dbh) mittels Schublehre erfasst bzw. bei größerenBäumen der Umfang mit einem Maßband vermessen; weiters wurde die Höhe geschätzt. Jeder dieser Bäumewurde im Stammbereich auf seine Besiedlung mit Lianen und krautigen Kletterpflanzen geprüft. DerDurchmesser in Brusthöhe wurde auch bei den Kletterpflanzen gemessen, und es wurde versucht, sie aufFamilienniveau anzusprechen. Am Stamm vorkommende Epiphyten wurden vermerkt. Weiters wurde derKronenraum nach kronenübergreifenden Lianen und nach Epiphyten abgesucht, wobei aber eine Beurteilungder Anzahl v.a. der vorhandenen Epiphyten nur sehr grob möglich war.

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 31

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ErgebnisseDichte von Lianen und Epiphyten

Im Primärwald wurde im Vergleich zum Sekundärwald eine wesentlich höhere Dichte an Lianen undEpiphyten festgestellt (Abb. 1a). Die meisten der beobachteten Kletterpflanzen im Primärwald waren jedochkrautige bzw. noch nicht verholzte Individuen - nur wenige wiesen einem Durchmesser > 0,5 cm auf (Abb.1b). Im Gegensatz dazu waren am gestörten Standort auch Lianen mit 1-5 cm Durchmesser keine Seltenheit.Lianen mit einem Stammdurchmesser >2,5 cm waren auf beiden Flächen rar (Abb. 1c) - die dickste Liane miteinem Durchmesser von 23,9 cm wurde im Primärwald gefunden. Im Unterschied zu den Kletterpflanzen, diean beiden Standorten reichlich vertreten waren, wurden nennenswerte Mengen an Epiphyten nur imPrimärwald beobachtet, wo mindestens 45% aller Bäume mit einem Stammdurchmesser >2,5 cm von meistmehreren Epiphyten (v.a. Farnen und Bromelien) besiedelt waren.

Artenzusammensetzung - dominante Familien

Generell sind an beiden Standorten die Araceen als die wichtigste Kletterpflanzen-Familie (Tab. 1) zu nennen;im Primärwald machten sie über 40% aller gefundenen Individuen aus. Kletternde Cyclanthaceen undMelastomataceen waren weitere kennzeichnende Familien des Primärwaldes, die im Sekundärwald nur wenigvertreten waren; auch war der Primärwald wesentlich reicher an Farnen.

Abb 1. (a) Gesamtzahl der Lianen und Epiphyten pro Fläche (grau: Kletterpflanzen, schwarz: Epiphyten) bzw. (b)Zahl der Lianen mit einem Durchmesser > 0,5 cm bzw. (c) Zahl der Lianen mit einem Durchmesser > 2,5 cm – manbeachte die unterschiedlichen Skalen! (Fehlerbalken zeigen den Standardfehler an; n=3)

Tab 1. Verteilung der Lianen undEpiphyten auf verschiedene Pflan-zenfamilien; v.a. epiphytisch vor-kommende Familien sind durch *markiert

Lianen > 0,5 cm Durchmesser

Primärwald Sekundärwald

Lian

en >

0,5

cm

dbh

pro

100

m2

0

10

20

30

40

50Lianen > 2,5 cm Durchmesser

Primärwald Sekundärwald

Lian

en >

2,5

cm

dbh

pro

100

m2

0

2

4

6

8

10

Familie Primärwald Sekundärwald

Araceae 189 35Farne* 81 3Cyclanthaceae 42 1Melastomataceae 34 3Bromelien (inkl. Tillandsien)* 31 1Marcgraviaceae 13 9Gesneriaceae 9 2Orchidaceae* 9 1Piperaceae 3 8Clusia 1Flacourtiaceae 1Passifloraceae 1 3Viscaeae 1Vitaceae 1Fabaceae 1Dilleniaceae 1

Gesamtzahl der Lianen und Epiphyten

Primärwald Sekundärwald

Lian

en u

nd E

piph

yten

pro

100

m2

0

50

100

150

200

250

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 32

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Abb 2. Struktur des Baumbestandes:

(a) Baumhöhe vs. Stammdurchmesser bzw.(b) Einteilung der Bäume in Größenklassen

sowie

(c) Besiedlung durch Lianen bzw.(d) Anzahl der unbesiedelten Bäume

(Fehlerbalken zeigen den Standardfehler an;n=3)

Struktur des Baumbestandes undVerteilung der Lianen und Epiphyten

Ein Bild von der Bestandesstruktur(Höhe der Bäume vs Stammdurch-messer) gibt Abb. 2a. Auf einer Flächevon 100 m2 fanden sich im Primärwalddurchschnittelich 35, im Sekundärwald41 Stämme, wobei der Unterschiedzwischen den Flächen nicht signifikantwar. Die Verteilung der Bäume aufGrößenklassen war an beiden Standortenim wesentlichen ähnlich: es standen einerVielzahl von sehr jungen Individuen nur2-4 Bäume mit einem Stammdurch-messer >20 cm gegenüber (Abb. 2b).

Die Besiedlung der Bäume mit Lianenwar auf älteren (dickeren) Stämmenwesentlich dichter als auf Jungbäumen(Abb. 2c). Eine stärkere Besiedlung imPrimärwald war in allen Baum-Größen-klassen sichtbar. Praktisch alle Bäumemit einem Stammdurchmesser >10 cmwaren von 2 oder mehreren Kletter-pflanzen besiedelt; selbst von den Bäumen mit einem Stammdurchmesser <2,5 cm waren nur etwa 40% freivon Lianen oder Epiphyten (Abb. 2d).

Ähnlich wie für Lianen gilt auch für Epiphyten, dass sie auf älteren (dickeren) Bäumen wesentlich stärkervertreten waren – wobei der dickste Baum im Primärwald mit 73,2 cm Durchmesser allein mehr als 28Epiphyten aufwies.

Durchmesser der Bäume in Brusthöhe (cm)

<2,5 <5 <10 <15 <20 >20

Anz

ahl d

er B

äum

e je

100

m2

0

5

10

15

20

25

Primärwald

Sekundärwald

Durchmesser der Bäume in Brusthöhe (cm)

<2,5 <5 <10 <15 <20 >20

Anz

ahl d

er L

iane

n je

Bau

m

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

PrimärwaldSekundärwald

Durchmesser der Bäume in Brusthöhe (cm)

<2,5 <5 <10 <15 <20 >20

Anz

ahl d

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Lian

en o

d. E

piph

yten

(je

100

m2 )

0

2

4

6

8

10

12

PrimärwaldSekundärwald

Baumhöhen vs. Stammdurchmesser

0.0

5.0

10.0

15.0

20.0

25.0

30.0

35.0

0.0 20.0 40.0 60.0 80.0

Stammdurchmesser (cm)

Höh

e (m

)

Sekundärwald

Primärwald

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DiskussionRechnet man die gefundenen Gesamt-Dichten der Kletterpflanzen auf einen Hektar hoch so ergeben sich imVergleich mit anderen untersuchten Standorten (siehe HEGARTY & CABALLÉ 1991) mit ca. 14200 bzw. 8300für den Primär- bzw. Sekundärwald sehr hohe Werte. Es bestätigte sich der Befund anderer Studien (zitiert inHEGARTY & CABALLÉ 1991), dass der Hauptanteil von sehr dünnstämmigen Kletterpflanzen (<0,5 cm dbh)gebildet wird. Dickere Lianen (>2,5 cm dbh) waren mit 200 - 300 Individuen pro ha hingegen im Vergleich zuanderen neotropischen Standorten (mit ca. 700 pro ha) sehr schwach vertreten. Die Hochrechnung auf Basisder wenigen auf unseren 100m2 Flächen gefundenen Individuen ist v.a. durch die bekannte unregelmäßigeVerteilung von Lianen (siehe HEGARTY & CABALLÉ 1991) von starken Unsicherheiten belastet – für einegenaue Erfassung der dicken Lianen müssten die Aufnahmeflächen wesentlich größer gewählt werden.

Die Unterschiede in der gesamten Bestandesdichte der Kletterpflanzen zwischen den untersuchten Flächenwaren wohl hauptsächlich auf die massive Besiedlung der Bäume des Primärwaldes mit dünnstämmigenAraceen zurückzuführen. Die wesentlich höhere Anzahl der dickeren Lianen (>0,5 cm) im Sekundärwald istim Einklang mit anderen Studien, die von einer massiven Zunahme der Lianen in stark gestörten Wäldernberichten (zitiert in HEGARTY & CABALLÉ 1991). Hingegen war die Epiphytendichte im Primärwaldwesentlich höher; was wohl zumindest z.T. auf die längere ungestörte Besiedlungszeit des Baumbestandeszurückzuführen ist.

Bezüglich der taxonomischen Zusammensetzung der Bestände an Kletterpflanzen fällt besonders der hoheAnteil an Araceen auf, der sich v.a. aus der Einbeziehung sehr dünnstämmiger und krautiger Individuen ergibt- während andere Studien, die nur Exemplare >2,5cm behandeln, für neotropische Wälder Bignoniaceen undLeguminosen als die häufigsten Lianen-Familien auweisen (GENTRY 1991). Die relativ hohe Zahl ankletternden Melastomataceen im Primärwald weist auf eine Ähnlichkeit des Waldes mit den Wäldern in derChoco-Region in Kolumbien hin, wo ein ähnliches Klima herrscht und wo diese Familie unter den Lianendominiert (GENTRY 1991).

Betrachtet man die Bestandesstruktur der Bäume im Zusammenhang mit den von ihnen getragenen Kletter-pflanzen, so stellt man fest, dass im Laufe seines Lebens praktisch kein Baum von der Besiedlung durch"Strukturparasiten" verschont bleibt, dass zumeist eine erste Besiedlung schon bei sehr jungen Bäumen mitDurchmessern <2,5 cm erfolgt und die Zahl der getragenen Lianen (und auch Epiphyten) mit dem Baumalterzunimmt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Kletterpflanzen in beiden untersuchten Waldtypen undEpiphyten v.a. im Primärwald reichlich vertreten waren und diese bei einer Analyse der Waldstrukturunbedingt einbezogen werden sollten – nicht zuletzt um die Auswirklungen einer etwaigen Zunahme in derBesiedlung – wie sie etwa von Amazonien berichtet wird (PHILLIPS et al. 2002) – abschätzen zu können.

Literatur

GENTRY, A. 1991: The distribution of climbing plants. In: PUTZ, F.E & MOONEY, H.A; eds: The Biology of Vines.Cambridge University Press. pp. 3-48.

HEGARTY E. & CABALLÉ, G. 1991: Distribution and abundance of vines in forest communities. In: PUTZ, F.E &MOONEY, H.A; eds: The Biology of Vines. Cambridge University Press. pp. 313-335.

PHILLIPS, O.L., VASQUEZ MARTINEZ ,R., ARROYO, L., BAKER, T.R., KILLEEN, T., LEWIS, S.L., MALHI, Y.,MONTEAGUDO MENDOZA, A., NEILL, D., NUN EZ VARGAS, P., ALEXIADES, M., CERÓN, C., DI FIORE, A.,ERWIN, T., JARDIM, A., PALACIOS, W., SALDIAS, M. & VINCETI, B. 2002: Increasing dominance of largelianas in Amazonian forests. Nature 418, 770 – 773.

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 34

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Protokoll zum Praktikum in der Tropenstation La GambaFebruar 2005

Silvia Pointinger, Tina Hehenberger 1

EPIPHYTEN - TEIL II

Untersuchung von Epiphyten auf CAM-Stoffwechsel

Eine sehr einfache Methode, um Pflanzen auf das Vorliegen eines CAM-Stoffwechsels zu untersuchen, ist die Bestimmung ihrer nächtlichen Säurebil-dung.

Dazu wurden 10 Epiphyten aus dem Schaugarten der Tropenstation La Gambaausgewählt, von denen jeweils am Morgen und am Abend Blätter geerntet wur-den. Die gesammelten Blätter wurden eingefroren, zerkleinert und in 10 ml -Spritzen abgefüllt. Nach dem Auftauen wurde der Presssaft durch Ausdrückender Spritzen durch zwei Lagen Filterpapier gewonnen.

Aus den so erhaltenen 20 Presssaftproben haben wir den Säuregehalt mittelsTitration mit 0,01 M NaOH bestimmt und folgende Ergebnisse erhalten:

Pflanze: Säure [mMol/l]Tillandsia sp- früh 12,2 abend 15,0terrestrische Orchidee früh 22,0 abend 18,5Aechmea sp. früh 15,5 abend 8,0extrem sukkulente Orchidee früh 43,5 abend 34,0Codonanthe crassifolia (Gesneriaceae) früh 42,0 abend 13,0Schmalblättrige Orchidee früh 57,0 abend 22,0Vanda sp. (Orchidaceae) früh 71,5 abend 26,5Clusia sp. mit Bodenkontakt früh 255,5 abend 200,0Kalanchoe sp. früh 156,0 abend 35,0Clusia sp. ohne Bodenkontakt früh 222,0 abend 75,0

Tabelle 3.4. in Griffith (1989) zeigt ähnliche Ergebnisse im Säuregehalt zwi-schen Morgen- und Abend-Proben bei einer größeren Zahl untersuchter CAM-Pflanzen, allerdings gibt es, wie uns diese Tabelle beweist, auch innerhalb derArten zum Teil erhebliche Schwankungen.

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Protokoll zum Praktikum in der Tropenstation La GambaFebruar 2005

Silvia Pointinger, Tina Hehenberger 2

Aus diesem Diagramm ist sehr deutlich zu erkennen, dass bei 9 von 10 Epi-phyten-Arten eine Säurebildung über Nacht stattgefunden hat. Je mehr Säureüber Nacht gebildet wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sichum einen obligatorischen bzw. zumindest fakultativen CAM-Typ handelt. Ge-wissheit kann nur eine nähere Untersuchung des C12:C13-Isotopenverhältnissesgeben.Bei den Pflanzen, die nur eine geringe Säurezunahme über Nacht zeigen, könntees sich auch um Zwischenformen von C3 und CAM handeln, die in der anglo-amerikanischen Literatur als „C3-CAM-Intermediates“ bezeichnet werden.Sieht man sich die Ergebnisse für die beiden Clusia-Proben an, so erkennt man,dass die Differenz im Säuregehalt zwischen abends und morgens bei der Pflanzeohne Bodenkontakt (die vermutlich unter größerem Trockestress leidet) sehr vielgrößer ist als bei dem Individuum mit Bodenkontakt. Letztere zeigt zwar absoluthöhere Säuregehalte, verfügt aber über eine deutlich geringere nächtliche C02-Bindungskapazität und kann es sich offenbar leisten, auch untertags dieSpaltöffnungen zumindest teilweise offen zu halten.

Zusätzlich wurde auch der pH-Wert der Presssäfte ermittelt (die Werte für eini-ge Pflanzenarten fehlen, da in disen Fällen zu wenig Presssaft zur Verfügungstand):Bei allen Arten mit Ausnahme von Clusia zeigte sich ein signifikanter Abfalldes pH-Wertes am Morgen. Somit konnte auch auf diesem Wege festgestelltwerden, dass parallel zum Anstieg des Säuregehalts im Zellsaft auch die aktu-elle Azidität (Konzentration bzw.Aktivität an H+-Ionen) zugenommen hat.

Unterschiede im Säuregehalt abends und morgens

0

50

100

150

200

250

300

Tilland

sia sp

.

terres

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e Orch

idee

Aechm

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.

extre

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Codon

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/l] abendfrüh

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Silvia Pointinger, Tina Hehenberger 3

Literatur:

GRIFFITHS H. (1989): Carbon Dioxide Concentrating Mechanisms. In: Vascular Plants asEpiphytes (Lüttge H. ed.). Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, p. 69-72

BENZING D.H. (1990); Vascular Epiphytes, Cambridge University Press, New York.

pH-Werte abends und morgens

0.0

1.0

2.0

3.0

4.0

5.0

6.0

Aechmea sp. extrem sukk.Orchidee

Codonanthecrassifolia

Vanda sp. Clusia sp. mitBodenkontakt

Kalanchoe sp.

pH abendspH früh

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Protokoll zum Praktikum in der Tropenstation La GambaFebruar 2005

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EPIPHYTEN - TEIL III

Anatomie von sukkulenten Epiphyten

Blätter verschiedener sukkulenter Pflanzen wurden mit einem Handmikrotomquergeschnitten. Überall konnte ein ausgedehntes Wasserspeichergewebe ge-funden werden. Die dadurch mögliche Wasserspeicherung ist eine wichtige undhäufige Anpassung von Epiphyten an die periodische und bisweilen extremeTrockenheit und die schwierige Wasseraufnahme aufgrund des fehlenden Bo-denkontaktes.

Clusia sp.Clusia besitzt ein subepidermales, 3-schichtiges Wasserspeichergewebe das ca.20 % des Blattvolumens einnimmt.

Codonanthe crassifoliaBei dieser Pflanzenart fiel ein besonders mächtiges subepidermales Wasser-speichergewebe auf, das nahezu 50 % des Blattvolumens einnimmt.

Bei einer schmalblättrigen Orchidee nimmt das subepidermale Wasserspeicher-gewebe ebenfalls ca. 50 % des Blattes ein. Auf der Blattunterseite befinden sichwie bei manchen Gräsern (etwa Stipa-Arten) „Fächerzellen“. Das sind besondersgroßvolumige, dünnwandige und wasserreiche Zellen, die bei Austrocknungstark an Volumen verlieren. Dadurch können sich die Blätter bei Trockenheiteinrollen. Ein zusätzlicher Austrocknungsschutz ergibt sich dadurch, dass dieSpaltöffnungen nun in den gebildeten Hohlraum mit etwas höherer Luftfeuch-tigkeit einmünden.

An der Blattoberseite (etwas weniger an der Blattunterseite) befinden sich zahl-reiche Sklerenchymnester, die der Aussteifung des Blattes dienen.

Tillandsia sp.Die Tillandsia-Blätter bestehen zu rund 75 % aus Wasserspeichergewebe. Hiergibt es keine Palisadenschichte, die chlorophyllhaltigen Bereiche beschränkensich auf das lockere Schwammparenchym zwischen den Gefäßbündeln.

Besonders die untere - vereinzelt auch die obere - Epidermis ist dicht mit Saug-schuppen besetzt. Diese Trichome sind schüsselförmig aufgebaut. Bei Trocken-heit biegen sich die toten, hygroskopischen Zellen auf und die Stomata werdenfrei. Bei Nässe liegen sie dem Blatt flach an, sodass sich die (toten) Zellen mitWasser füllen können und dieses nun über die darunterliegenden lebenden Stiel-zellen ins Blatt geleitet wird.

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Klimamessungen Temperatur – Luftfeuchtigkeit – CO2 - Strahlung Exkursion Costa Rica/Esquinas Regenwald

Marlen Böttiger Lucia Fuchslueger

1. Mikroklima – Vergleich der Plots

Ziel der Arbeit war ein Vergleich der Mikroklimata von drei Standorten (= Plots) im Esquinas Regenwald an denen auch andere Untersuchungen durchgeführt wurden . Diese Standorte sollten unterschiedliche Bedingungen für Pflanzen repräsentieren. Standorte:

- Turm: Primärwald im Schluchtbereich - Fila (Kamm): Primärwald im Kammbereich - Sekundärwald

Es wurden mit Hilfe von Loggern Temperatur (Thermisto/Widerstand) und Feuchte (kapazitiv) in 10 Minuten Abständen, über mehrere Tage hinweg gemessen. Alle Messungen wurden im Bestand durchgeführt.

20

24

28

Taup

unkt

[C]r

el.F

euch

te [%

]

Mikroklima Vergleich der Plots Turm Fila Sek

Tem

p. [C

]

60

70

80

90

100

20

24

28

15.2.200514.2.13.2.12:0024:0012:0024:0012:00

Ergebnis: Man kann sehen, dass die Temperatur tagsüber am Fila-Standort im Vergleich zu den beiden anderen am höchsten ist, was in Korrelation mit der relativen Feuchte und dem Taupunkt steht. Durchschnittlich ist die Temperatur auf dem Kamm um 3 °C höher als in der Schlucht. Im Schluchtwald findet man im Vergleich zur Fila eine dichtere Vegetation. Man müsste daher eigentlich davon ausgehen, dass der Kamm während der Nacht stärker abkühlt als die Schlucht (Abstrahlung). Es ist jedoch hervorzuheben, dass der Schluchtstandort in der Nacht vom 13. zum 14. stärker abkühlte, als die exponierte Fila. Durch die Geländestruktur des

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Tales kann Wärme besser abstrahlen (Inversion). Dieses Phänomen kann allerdings nur in klaren Nächten beobachtet werden. Die zweite Nacht war regnerisch, die Luftfeuchtigkeit war 100 %. Dadurch wurden die Messungen leider verfälscht, (Werte >100 %) was auf Tropfenbildung auf den Sensoren oder Eindringen von Wasser zurückzuführen ist. Bezüglich des Sekundärwaldes ist zu erkennen, dass er im Vergleich zum Primärwald mehr Unterwuchs und weniger Bäume in der Kronenschicht aufweist, was die Tagesdurchschnittstemperatur erhöht. Zudem fällt auf, dass abends die Temperaturen langsamer abfallen als an den beiden anderen Standorten. Als Grund kann hier die Geländestruktur genannt werden.

2. CO2 – Profil am Turm Ziel war, die CO2 Konzentration der Waldluft in Abhängigkeit von der Höhe zu messen. Es sollte öfter und zu unterschiedlichen Tageszeiten durchgeführt werden, was die wechselhafte Witterung leider verhinderte. Durchführung: Ein CO2 Messgerät mit eingebautem Ventilator langsam am Turm hinaufgezogen und hinuntergelassen. Die Messungen erfolgten alle 10 Sekunden.

28.5 29.0 29.5

Rel. Feuchte [%]

Profilmessung Turm 110205 12:00 bis 12:15

0 m

30 m

CO2 Konzentration [ppm]Lufttemp. [oC]

Höh

e üb

er G

rund

[m]

340 360 380 400 420 44060 65 70 75

Ergebnis: Die Grafik zeigt einen typischen Verlauf der gemessenen Parameter; im Unterwuchs ist aufgrund des Schattens um ca. 1,5 °C kälter als im Kronenbereich. Die Relative Feuchte ist dementsprechend unten um ca. 20 % höher als oben. Der CO2 Gehalt ist in Bodennähe höher, weil im/am Boden Organismen durch Atmung CO2 produzieren. Im Kronenbereich wird durch Photosynthese der Luft CO2 entzogen.

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3

3. Strahlungsmessungen – unterschiedliche Standorte

a) Globale Strahlung

b) Querprofil Strahlung In einem Gap bei Plot 3 wurde beim Durchschreiten des Gaps mit zwei Photometern Globale Strahlung und PAR (Photosynthetic Active Radiation) gemessen. In der Grafik kann man deutlich Lichtflecken erkennen; die Werte sind dort deutlich höher.

0 5 10 15 200

500

1000

1500

2000

Glob/PAR=2

Glob/PAR=0,5 in GAP

Querprofil Strahlung GAP Schlucht bei plot3

Wegpunkt (alle 10 Sekunden gemessen)

PAR Globalstrahlung

PAR

[µE

], G

loba

l [W

/m2 ]

0 5 10 15 200

500

1000

1500

2000

Ostrand GAP

Bei einem Gap auf dem Weg zur Fila wurde die Globale Strahlung zum einen in direkter Sonneneinstrahlung und zum anderen im Schatten gemessen und verglichen. Man kann erkennen, dass bei direkter Einstrahlung doch sehr hohe Werte gemessen wurden (> 800 W/m²), die im Schatten sehr rasch abnehmen (~100 W/m²).

0 20 40 60 80 100 120 1400

200

400

600

800

1000Globalstrahlung Fila 14022005 9:30 - 10:00

im Schatten in der Sonne

Glo

bals

tr. [W

/m2 ]

Zeit (*10 sec)

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4

c) Lichtflecken am Turm Nahe am Turm wurden die Messgeräte in Lichtflecken positioniert. Bei diesem Standort findet man dichte Vegetation vor, im Vergleich zu den anderen beiden Standorten handelt es sich hier nicht um ein Gap. Es ist zu erkennen, dass obwohl noch Globalstrahlung gemessen wird, keine PAR mehr aufgezeichnet ist. Die Abweichung ist dadurch zu erklären, dass ein Messsensor früher vom Schatten erreicht wurde.

0 20 40 60 80 100 1200

200

400

600

800

1000

Analyse von Lichtfleck am Turm 14.2.2005 10:16-10:20

Messung (alle 10 Sekunden)

PAR

[µE

]

solarlang

Glo

bals

tr. [W

/m2 ]

Messung (alle 10 Sekunden)

0 20 40 60 80 100 1200

200

400

600

800

1000

parlang

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Pheidole und Piper• Fragestellung: Wie reagieren Ameisen auf Verletzung? • Wie schützen sie Pflanze vor Nekrosen?

• Versuche: Verletzungen mit und ohne Tangletrap• Versuche mit Hexanal• Versuche mit Jasmonsäure und Phenidone• Schlachten• Ergebnisse: Erste Arbeiterin kommt nach ca. 32 sec zur frischen Wunde. Die nächsten drei • Ameisen besuchen die Wunde innerhalb der nächsten Minute. Verweildauer an der Wunde • ist meist wenige Sekunden. Rekrutierungen bisher nicht beobachtet. Die Ameisen reagieren • wahrscheinlich auf den Geruch der Verwundungsstelle. Versuche mit Green leave volatiles • unterstützen diese Hypothese.• Während eines Beobachtungszeitraums von 30 Minuten sind durchschnittlich 2 Arbeiterinnen • mit der Wundpflege beschäftigt. Die Anzahl der Ameisen am Internodium nimmt in den ersten • 15 Minuten nach der Verletzung deutlich zu, durchschnittlich von einer auf 19, wobei Spitzen-• werte von bis zu 56 As gezählt wurden (Abb. 1).• Bei einer durchschnittlichen Pflanzenhöhe von 140 cm wird die Pflanze von ca. 460 Ameisen • bewohnt, mit ein bis 2 Königinnen. Auf eine Soldatin kommen im Schnitt drei bis vier Arbeiter-• innnen.Nach Auszählungen der gesamten Kolonie einer Pflanze kann man sagen, dass sich • allerdings nur 4% der Kolonie am verwundeten Internodium aufhalten (Abb. 2). Offenbar reicht • dieser geringe Anteil aus, um effizient Wundnekrosen zu verhindern.

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 47

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Verletzungsversuch

0

5

10

15

20

0 10 20 30

Zeit (min.)

Am

eise

nanz

ahl

VerletzungInternodium

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Anteil der "Wundversorger" an Gesamtkolonie

0

100

200

300

400

500

1 2

Anza

hl In

divi

duen

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Was passiert an der Verletzung:

1. Heftiges Betrillern mit den Antennen.

2. Mandibelbewegungen, das kann a: ein aktives Ausscheiden von Mandibularsekreten sein b: das Aufsaugen von Pflanzensäften c: das Stimulieren von Pflanzenhormonen z.B. Jasmonsäure

3. Haare beissen: Es wurde mehrfach beobachtet, dass Ameisen die sich mit der Wunde beschäftigen auch regelmässig in einzelne Haare der Haarleisten beissen. Möglicherweise werden dabei flüchtige Stoffe freigesetzt, die entweder der Wundbehandlung oder den Ameisen selbst als Schutz vor pathogenen Organismen dienen.

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Judith Regina Prommer 9807035/ A-444

Ein persönliches Protokoll zur Tropenexkursion Costa Rica

Einleitung: Liebe Leute, da ich erst sehr spät zur eigentlichen Exkursion gestoßen bin (späterer Flug....) und auch wenig am Praktikum teilgenommen habe, teilnehmen konnte, und auch nicht an der Auswertung der Ergebnisse beteiligt war (krank...) folgt nun ein etwas anderes Protokoll. Aber es ist ein Protokoll für euch und ich hoffe, dass es zumindest ein paar Wenige von euch ein bisschen interessieren wird. Hauptteil: Mein eigentliches und primäres Anliegen bestand in dem Vorhaben meine Diplomarbeit in einem lateinamerikanischen Land durchzuführen. Ich wollte vor allem eine andere Kultur, eine andere Sprache, andere Menschen, vor allem aber Menschen kennen lernen. Und ich denke, einer der besten Wege Menschen wirklich kennen zu lernen ist jener mit ihnen zu arbeiten bzw. sie zu besuchen, „reinbrechen“ hinter die Zäune die ihre Häuser umgeben. Ja, das habe ich auch getan; und es war wirklich nicht leicht. Nun das wäre dann wohl der ethnologische Teil gewesen. Hinzu kam dann der naturwissenschaftliche Teil, in welchem ich mich manchmal sehr verloren füllte, weil „mehr Daten, mehr Proben, mehr, mehr, mehr, mehr Material....“. Nun ja, die Kombination – Ethnologie & Naturwissenschaft – ist vielleicht nicht die glücklichste, aber vielleicht ist sie auch einfach nur schwierig ?... ich weiß es nicht, ich weiß ja nicht einmal ob diese Kombination Sinn macht, nun ja... „vamos a ver“. Und ich kann euch auch keine Ergebnisse präsentieren; noch nicht. Obwohl, eigentlich stimmt das so nicht. Ich kann euch über die Menschen in La Gamba erzählen: über ihre Offenheit, ihre Hilfsbereitschaft, über ihr Verständnis und vor allem über ihre Herzlichkeit. An dieser Stelle nur ein kleines Beispiel: ich gehe bewaffnet mit allen nötigen Geräten in einen Hausgarten, angsterfüllt vor dem was mich erwarten könnte, angsterfüllt vor den Leuten, die mich schon von weitem anstarren, und auch besorgt darüber, ob ich meine Proben nehmen kann, darf... oder ob mich der Hund gleich auffressen wird. Und was passiert „el padre de casa“, also kurz der Vater dieser Familie holt sich eine Schaufel und teilt mir mit, dass das alles kein Problem sei und fängt gleich einmal an den Garten umzustechen.... So viel dazu.... und ich bin auf keinen einzigen „Hausgarten“, keine einzige Familie gestoßen, die mich nicht eingeladen hätte, doch bitte wieder zu kommen, auf ein Gespräch zumindest.... Schluss: „Beharre nicht auf Vollkommenheit, sonst läufst du Gefahr, nie mit einer Aufgabe fertig zu werden oder das Ergebnis deines Tuns nicht mehr genießen zu können.“ Schön euch kennen gelernt zu haben!!!! besos, judith

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Liste der während der Costa Rica-Exkursion Februar 2005 gesichteten Vögel von und mit Peter Pany

Die Liste beruht auf meinen Aufzeichnungen und teilweise auf meinen Erinnerungen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bei allen Arten, wo ich den Sichtungsort nicht mehr genau im Kopf habe, findet sich in der Spalte „Sichtungsort“ ein Fragezeichen.

Art Sichtungsort(e) 1. Great Frigatebird (Fregata minor) Mangrove Golfito 2. Royal Tern (Sterna maxima) Mangrove Golfito 3. Sandwich Tern (Sterna sandvicensis) Mangrove Golfito

4. Brown Pelican (Pelecanus occidentalis) Mangrove Golfito Strand Uvita

5. White Ibis (Eudocimus albus) La Gamba

6. Kuhreiher (Bubulcus ibis) wiederholt entlang der ganzen Route

7. Great Egret (Casmerodius albus) Mangrove Golfito 8. Great Blue Heron (Ardea herodias) Mangrove Golfito 9. Little Blue Heron (Egretta tricolor) Strand Uvita 10. Green Heron (Butorides striatus virescens) Mangrove Golfito 11. Northern Jacana (Jacana spinosa) Strand Uvita 12. Willet (Catotrophorus semipalmatus) Strand Uvita 13. Long-billed Curlew (Numenius americanus) Strand Uvita 14. Spotted Sandpiper (Actitis macularia) Strand Uvita 15. Black guan (Chamaepetes unicolor) Esquinas-Regenwald

16. Turkey Vulture (Cathares aura) wiederholt entlang der ganzen Route

17. Black Vulture (Coragyps atratus) wiederholt entlang der ganzen Route

18. Gray Hawk (Buteo nitidus) NP Arenal 19. Red-tailed Hawk (Buteo jamaicensis) NP Arenal 20. Red-billed Pigeon (Columba flavirostris) Esquinas-Regenwald 21. Osprey (Fischadler) (Pandion haliaetus) Mangrove Golfito 22. Ruddy Ground-Dove (Columbina talpacoti) Uvita 23. Inca Dove (Columbina inca) Esquinas-Regenwald 24. Common Pauraque (Nyctidromus albicollis) ? Esquinas-Regenwald 25. Black swift (Cypseloides niger) ? 26. Long-tailed Hermit (Phaethornis superciliosus) Esquinas-Regenwald 27. Violet Sabrewing (Campylopterus hemileucurus) Esquinas-Regenwald 28. Rufous-tailed Hummingbird (Amazilia tzacatl) Esquinas-Regenwald 29. Blue-crowned Motmot (Momotus momota) Sanchiri-Lodge 30. Broad-billed Motmot (Electron platyrhynchum) Skywalk NP Arenal 31. Collared Aracari (Pteroglossus torquatus) “WWF-Bio-Lodge” 32. Chestnut-mandibled Toucan (Ramphastos swainsonii) “WWF-Bio-Lodge” 33. Hoffmanns’s Woodpecker (Melanerpes hoffmannii) Sanchiri-Lodge 34. Black-cheeked Woodpecker (Melanerpes pucherani) Sanchiri-Lodge 35. Dotted-winged Antwren (Microrhopias quixensis) ?

36. Tropical Kingbird (Tyrannus melancholicus) wiederholt entlang der ganzen Route

37. Great Kiskadee (Pitangus sulphuratus) wiederholt entlang der ganzen Route

38. Social Flycatcher (Myiozetes granadensis) NP Rincon de la Vieja 39. White-ringed Flycatcher (Coryphotriccus albovittatus) ? 40. Gray-capped Flycatcher (Miozetetes granadensis) ?

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41. Boat-billed Flycatcher (Megarhynchus pitangua) ? 42. Wood-Peewee (Contobus sp.) ? 43. Flycatcher (Empidonax sp.) ? 44. Black-headed Tody-Flycatcher (Todirostum cinereum) ?

45. Brown Jay (Cyanocorax morio) wiederholt entlang der ganzen Route

46. Long-tailed Silky-Flycatcher (Ptilogonys caudatus) Vulkan Irazu 47. Bananaquit (Coereba flaveola) Skywalk, NP Arenal 48. Black-and-white Warbler (Mniotilta varia) ? 49. Yellow Warbler (Dendroica petechia) ? 50. Chestnut-sided Warbler (Dendroica pensylvanica) ? 51. Northern Oriole (Icterus galbula galbula) Sanchiri-Lodge 52. Montezuma Oropendula (Psarocolius montezuma) Sanchiri-Lodge

53. Great-tailed Grackle (Quiscalus mexicanus) wiederholt entlang der ganzen Route

54. Yellow-throated Euphonia (Euphonia hirundinacea) ? 55. Shining Honeycreeper (Cyanerpa lucidus) “WWF-Bio-Lodge” 56. Red-legged Honeycreeper (Cyanerpes cyaneus) “WWF-Bio-Lodge” 57. Golden-hooded Tanager (Tangara larvata) “WWF-Bio-Lodge”

58. Blue-gray Tanager (Thraupis episcopus) wiederholt entlang der ganzen Route

59. Crimson-collared Tanager (Plogothraupis sanguinolenta) ? 60. Scarlet-rumped Tanager (Ramphocelus passerini) Esquinas-Regenwald 61. Buff-throated Saltator (Saltator maximus) “WWF-Bio-Lodge” 62. Rufous-collared Sparrow (Zonotrichia capensis) Vulkan Irazu 63. Black-striped Sparrow (Arremonops conirostris) ? 64. Pale-vented Robin (Turdus obsoletus) “WWF-Bio-Lodge”

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Gattung Art Familie Kommentar Verschiedenes

30/01/2005

Der Vulkan Irazú ist der höchste Vulkan Costa Ricas mit einer Höhe von 3432 m; er besitzt vier Krater, davon ist einer mit einem See erfüllt.

Sinapis arvensis Brassicaceae NeophytRumex acetosella Polygonaceae Neophyt Montezuma (Icteridae; Glanzstare) - brütet in Gruppen und

baut Hängenester; ist auch ein Kulturfolger;Cupressus lusidanica Cupressaceae stammt aus PortugalVigandia urens HydrophyllaceaeErythrina lanzeolata Fabaceae lanzettliche Blüten; Kolibri-bestäubtAlnus acuminata BetulaceaeQuercus costaricense FagaceaeQuercus copajensis FagaceaeLupinus costaricensis Fabaceae Art des ParamoDidymopanax bidyeri Araliaceae hängende, weiße FruchtständeSenecio arborescens Asteraceae baumförmiges Greiskraut

Quercus sp. Fagaceae derbes LaubPsitacanthus schideanus Loranthaceae Hemiparasit; das Xylem wird angezapft, aber

auch Kohlenstoff wird der Wirtspflanze entzogen; die Bestäubung erfolgt vermutlich über Tagfalter

Auf der Karibikseite der Cordillera bildet sich ein Wolkenstau; Passat aus NO bringt Feuchtigkeit mit und regnet an der Karibikabdachung ab. Daher befindet sich hier immergrüner Regenwald; keine Trockenzeit!

Fuchsia paniculata OnagraceaeBuddleja nitida silbrige Blätter

Muehlenbeckia sp. Polygonaceae Winder Langschwanz-Fliegenschnäpper (long tailed fly catcher)Coriaria ruscifolia Coriariaceae windbestäubt; Früchte giftig; wurde zum

Färben verwendet; besiedelt sekundär offene Standorte

Vom Krater aus ist der Gipfel des Chirripó sichtbar (gehört zur Cordillera de Talamanca); auf der anderen Seite der Vulkan Turialba

Lathyrus sp. FabaceaeBidens sp. Asteraceae

Exkursion COSTA RICA, 2005

Volcan IrazúFahrt auf den Vulkan Irazú

Erster Stopp auf 2800msm

Zweiter Stopp - Krater

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Impatiens sp.Phytolacca sp.Senecio oerstedtii Asteraceae typisch für den Standort; dicht behaart;Bomarea AlstroemeriaceaeMajanthemum giganteumMyriodendron donell-smithii Apiaceae baumförmigCastilleya irazuensis ScrophulariaceaeGunnera insipes Haloragidaceae Pionierpflanze, kommt bis in Höhen von 3000

m vor; besitzt eine Symbiose mit Cyanobacterien

Crepis sp. AsteraceaeGaultheria erecta Ericaceae Kelch wird fleischig und verwächst mit dem

Gynözium; Chamerostaphyllos arbutoides Ericaceae dunkle, papillöse FrüchtePernettya prostrata Ericaceae Ericaceae - besitzen oft gezähnte Blätter, meist 3(5) Venen,

ledrige Blätter; Mykorrhiza - besiedeln magere Standorte; Staubblätter mit poriziden Öffnungen - Buzz-Pollination;

Monochaetum vulcanicum Melastomataceae Hummel-bestäubt,Cirsium subcoriaceum AsteraceaeMonnina cf. sylvatica Polygalaceae Baum, Konvergenz zu Fabaceae

Festuca sp. Poaceae Horstgräser - Material kann sich in den Horsten ansammeln

Gnaphalium sp. Asteraceae dichte Behaarung als UV- und KälteschutzCrepis sp. Asteraceae bildet Rosetten ausEryngium gezähnte BlätterCaularton Flechte kommt weltweit als Primärbesiedler auf

Vulkanen vor.

Cararia ruscifoliaPolytrichum sp. Polytrichaceae MoosSenecio arborescensBaccharis cf. AsteraceaeGamochaeta americana Asteraceae FlugfrüchteEryngiumAlchemilla sp. RosaceaeMajanthemum sp.Gamochaeta sp.Buddleya sp. Unterseite der Blätter weißfilzig;

Primäre Sukzession in einer Senke auf Lavastaub

Vegetationsinstel - nächstes Sukzessionsstadium; etwas tiefere Mulde; hier hat schon Bodenbildung stattgefunden;

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Trifolium repens Fabaceae invasiver NeophytMedicago sp. Fabaceae NeophytLuzula denticulata JuncaceaeHalenia bryacophylla Gentianaceae Sporn mit Nektarproduktion; selbsbestäubend

Lobelia irazuenseCarex lemanniana CyperaceaeValeriana prionophylla ValerianaceaeJuncus sp. Juncaceae

Didymopanax bidyeri Araliaceae digitate BlätterVaccinium sp. EricaceaeMyriodendron sp. ApiaceaeHesperomeles heterophylla Rosaceae stammbildend; schwarze FrüchteNertera granadensis Rubiaceae "Bubikopf"; Vriesea ororiensis Bromeliaceae

Restwälder mit Podocarpus (Podocarpaceae)Salix humboldtiana Salicaceae feine, linealische Blätter; werden wie

Kopfweiden geschnittenWigandia urens HydrophyllaceaeDahlia imperialis AsteraceaeLobelia laxiflora Lobeliaceae

Neoregelia sp. Bromeliaceae heimisch in BrasilienDendrocalamus sp. Poaceae BambusZingiber spectabile Zingiberaceae Blatt duftet (nicht bei den Costaceae); distiche

BlattstellungMarantaceae - Familienmerkmal ist der Knick unter dem Blatt

Maxillaria cf. rodriguezia OrchidaceaeEpidendrum sp. Orchidaceae wichtige Gattung in Mittel- und Süd-Amerika

Elleanthus sp. OrchidaceaeTrimetia sp. IridaceaeLockhartia sp. OrchidaceaeEpidendrum ciliare OrchidaceaeEncyclia moreana OrchidaceaePaphiopedilum sp. Orchidaceae paläotropische Gattung; Coelogyne nitida OrchidaceaePontiera maculata Orchidaceae

Hang - scharfe Grenze zu Lavafeld; Baumwachstum

Kulturlandschaft

Lankester Garden

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Pereskia sp. Cactaceae besitzt Blattdornen und Blätter; ist eine ursprüngliche Gattung; verholzter Baum

Euphorbia sp. Euphorbiaceae besitzt im Gegensatz zu den Cactaceae immer zwei Nebenblattdornen

Anthurium salvinii Araceae Caligo - Schmetterling; ein Auge!

31/01/2005

Nähe der Sanchiri-Lodge; Bixa orelana Bixaceae (Annatto-Strauch, Bixaceae): Die Früchte

enthalten rote Farbstoffe (Bixin und Norbixin), die von den Indios für „Kriegsbemalung“ und Färbungzwecke („roter Reis“)verwendet wurden, und die auch als Mücken-Repellent wirken. Es handelt sich dabei um einen heimischen, kleinen flussbegleitenden Baum, der bis Südamerika verbreitet ist. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Schwärmer), und die Früchte werden von Vögeln verbreitet. Die Pflanze wurde nach dem Forscher und Entdecker Orellana benannt.

Im Schmetterlingsgarten gab es einige Heliconius-Falter (Heliconiidae) zu bewundern (z.B. Heliconius melpomene: rot und Heliconius cydno: schwarz-weiß), die eine interessante Co-Evolution mit Passiflora eingegangen sind: Die Falter legen ihre Eier auf den giftigen (Alkaloide, Cyanide) Passiflora-Blättern ab. Die daran angepassten Raupen ernähren sich dann von den Jungtrieben, die noch keine zu hohen Gift-Konzentrationen enthalten. Durch die Aufnahme dieser Stoffe werden die Falter selbst ebenfalls giftig, was sie vor Fraßfeinden schützt. Andere Schmetterlingsarten machen sich diesen Schutz durch Mimikry ebenfalls zueigen. Die Heliconius-Falter können bis über ein Jahr alt werden, als Anpassung daran, dass nicht immer Jungtriebe von Passiflora zur Eiablage zur Verfügung stehen. Zu diesem langen Leben verhilft ihnen die Fähigkeit stickstoffreichen Pollen aufzunehmen. Zur Abwehr der Heliconius-Eier entwickelt Passiflora Blattausbildungen, die man als Scheineier bezeichnet. Die Falter legen ihre Eier nämlich nurauf solche Pflanzen, die noch keine anderen Eier aufweisen. Ihre

Passiflora sp. Passifloraceae besitzen sehr diverse Blätter; Koevolution mit Heliconius-Falter: von der Pflanze werden Scheineier zur Abwehr gegen Eiablage gebildet; sie sind giftig (Alkaloide und Cyanide); extraflorale Nektarien, die Ameisen zur Verteidigung anlocken sollen, die die Pflanze verteidigen.

Heliconius-Falter (Heliconiidae) - lebt lange, parasitär; besitzt eine gewisse Intelligenz und Lernfähigkeit; ist selbst giftig, was als Fraußschutz dient; Mimikry-Phänomene häufig; kann von Cucurbitaceae Pollen aufnehmen und daher lange leben;

Gurania sp. Cucurbitaceae Futterpflanze für Heliconius Cucurbitaceae - erkennbar an den Ranken, die in einem bestimmten Winkel entspringen, nicht in der Mitte;

Mariposario - Schmetterlingshaus

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Psychotria poeppigiana Rubiaceae Dieser nach Poeppig benannte Unterwuchsbaum blüht monatelang. Es handelt sich dabei um eine Schlüsselart für verschiedene Schmetterlinge und Kolibris. Die röhrenförmigen, roten Blüten und die blauen Früchte bilden einen Kontrast. Die Früchte sind länglich und zweisamig.

Morpho pelleides - frisst Leguminosen; intensiv blaue Färbung an der Innenseite

Aristolochia sp. Aristolochiaceae die stinkenden Kesselfallenblüten dienen der Insektenanlockung über Duft und Farbe und sind innen behaart. Das Insekt geht in die Falle und entkommt erst dann, wenn die Blüte verwelkt und die Haare das Tier nicht mehr am Flüchten hindern. Dieses Gewächs dient als Futterpflanze für Schmetterlingsraupen. Merkmale sind cordate Blätter und der Stamm mit Korkleisten.

Rabengeier (Coragyps atratus): In Costa Rica gibt es drei Arten von Geiern: den Rabengeier, den Truthahngeier und den Königsgeier. Letzterer lebt in Primärwäldern, während die anderen beiden Arten als Kulturfolger bezeichnet werden können. Den Rabengeier erkennt man am kürzeren Stoss und mächtigeren Körper. Er ist mit den Störchen verwandt und hat im Gegensatz zu den Altweltgeiern einen ausgeprägten Geruchssinn.

Passiflora vitifolia Passifloraceae Heliconius melpomene - rotAsclepias curasavia Asclepiadaceae Nektarpflanze für Heliconius Heliconius cydno - schwarz-weiß

Caligo memnon - (Eulenfalter): fressen Bananenblätter

Coffea arabica Rubiaceae cauliflor; meist 4-zählig; die Blätter werden an der Unterseite in den Gabelungen der Blattadern von Milben (Acari) besiedelt; Erntezeit: Dezember bis Januar (Schulferien)

Verarbeitung: die Kaffebohnen werden gewaschen, im Wasser sinken die guten ab; Entfernen der Schale; Fermentation über 24 Stunden; waschen im Wasserbad und Reinigungszylinder mit Bürsten; Trocknen auf 10%, Lagerung mit Schale; Export; Röstung;

Coffea robusta Rubiaceae ist bitter, wird in kleinen Mengen beigemengt (5-10%);

Der Kaffeepreis ist sehr niedrig, weil auch in Asien Kaffee angebaut wird; Kaffee wächst am besten zwischen 1000 und 2000m Seehöhe; bestes Gebiet ist rund um den Kilimanjaro; auch in Costa Rica gibt es gute Gebiete - rund um den Cerro de la muerte;

unterwegs

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Syzygium malaccense Myrtaceae Wasserapfel - auf Markt Kathedrale von Cartago: Gemäß einer Sage ist der Geist des Indianermädchens Maria bei dieser Kathedrale an einem Stein erschienen. Die Leute pilgern sogar aus Panama und Nicaraguadorthin, weil sie sich Heilung erhoffen. Es handelt sich um die wichtigste Kathedrale von Costa Rica. Marktbesuch: Die Banane (Musa paradisica, Musaceae) war schon 1800 eingebürgert. Ursprünglich kommt sie aus Asien.Der Wasserapfel (Sycygium malaccensis, Myrtaceae) ist eine rote, einsamige Frucht. Die Pflanze hat violette Blüten mit langen Staubblättern, die wie ein violetter Teppich den Boden bedecken, wenn sie abfallen. Statue von Juan Santa Maria, dem Nationalhelden

Musa paradisica Musaceae Kulturbanane

Valle Central Richtung NW; San Jose - sehr dicht besiedelte Gegend, gute Straßen; im Valle Central leben 2 Millionen Menschen;

Erythrina poeppigiana Fabaceae blüht auffällig orange, ist dabei blattlos, kolibribestäubt

werden als Schattenbäume für Kaffeepflanzungen verwendet; die Kaffeepflanzen wachsen im Schatten; vor der Fruchtreife werden die Bäume gestutzt und die Kaffeefrüchte gelangen ins Licht; Erythrina düngt auch den Boden - Knöllchenbakterien;

Dracaena sp. Dracaenaceae wird als Zaunbaum gepflanzt

Magnolia poasana Magnoliaceae endemisch in Costa RicaSolandra sp. Solanaceae hemiepiphytischer Kletterer; weiße oder gelbe

Blüten mit purpurnem Zentrum

Drymis granadensis Winteraceae ursprüngliche Familie; längliche Krone, duftet herrlich, Früchte aus Einzelkarpellen zusammengesetzt (Ranunculales); Blätter sehr scharf (Pfeffer gehört in die engere Verwandtschaft)

Nertera granadensis Rubiaceae lange Internodien; sehr variabel, euryök - verträgt Schatten und Sonne; die Blätter sind sehr klein und sehr dünn, "Bubikopf"

2704 m; 1974 - Aschenwolke; durch Gasemissionen saurer Regen, der Schaden an den Kaffeeplantagen verursacht hat. Der Nationalpark ist der am häufigsten besuchte in Costa Rica; Bergregenwald, Hochmoore; Heißwassersee und 9 Krater;

Fahrt zum Volcan Poás

Volcan Poás

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Clusia sp. Clusiaceae hier eine Art die Bäume bildet - an Sonderstandorten; gegenständige, ledrige Beblätterung; Milchsaft, typische Verzweigung

Clusienwald - Sonderstandort; eigentlich sollte der Standort mit Eichen besiedelt sein, aber wegen der vuklanischen Aktivität ist Clusia hier bestandsbildend.

Ulex europaeus Fabaceae invasiver NeophytCentropogon sp. Lobeliaceae Windepflanze, sekundäre Pollenpräsentation;

die Staubblätter verwachsen und geben den Pollen nach innen ab; der Pollen wird von Kolibris herausgedrückt und bleibt in den Federn hängen; die kleinen Samen werden von Vögeln verbreitet; Milchsaft; harter, unterständiger Fruchtknoten

Escalonia myrtilloides Escaloniaceae sieht durch den schichtartigen Habitus pagodenartig aus; “Pagodenbaum”; geht bis ins Paramo hinauf; hier am Vulkan handelt es sich um einen Sonderstandort aufgrund der Asche (auch die Clusien sind nur deswegen hier zu finden).

Clusia arborea Clusiaceae ledrige Blätter;Baumfarne typisch für Bergregenwälder; besitzen einen

Stamm der bis 10(12)m hoch werden kann; bestizen aber kein sekundäres Dickenwachstum; adventive Wurzeln und Blattbasen bilden den Stamm

Schefflera sp. Araliaceae Ligula an der BlattbasisSwallenochloa sp. Poaceae weichlaubiger Bambus; an offenen Stellen

bestandsbildendMiconia sp. MelastomataceaeMonochaetum vulcanicum MelastomataceaeSmilax sp. Smilacaceae monocotyle Liane; bedornt; vom Blattstiel

gehen zwei Ranken weg

Vriesea ororiensis Bromeliaceae im Schatten grün, in der Sonne rot Bromelien - besitzen mehrzellige Haare; Abfolge nach Gruppen; Tillandsien besitzen diese Haare auf der gesamten Oberfläche - abgeleitetste Gruppe

Tillandsia usneoides Bromeliaceae „Bart der alten Männer“

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Vaccinium poasanum Ericaceae Kolibris wurden an den Blüten gesichtet was aber nicht typisch ist, möglicherweise Übergang?

womöglich ein Übergang von insekten- zu kolibribestäubt; orange Staubfäden und violette Blüten

Cavendishia sp. Ericaceae Blattauswurf; zuerst wird kein Chlorophyll gebildet - Fraußschutz, UV-Schutz

Dendrophthora sp. ViscaceaeGunnera insipes Haloragidaceae Poas - auf der einen Seite befinden sich Lavafelder, nahezu

ohne Vegetation; auf der anderen WaldEpidendrum sp. Orchidaceae orange Blüten; Habitus ähnlich Sobralia nur

Blätter etwas kleiner und stärker verzweigt; terrestrisch und anderer Blütenstand;

Didymopanax pittieri Araliaceae digitate Blätter auch wichtig im Clusienwald - SonderstandortWeinmannia pinnatifrons Cunoniaceae Baum mit weißen Blüten und

zusammengesetzten Blättern mit geflügelter Rhachis; kann bestandsbildend sein; auch am Sonderstandort Clusienwald häufig

Fuchsia microphylla Onagraceae unterständiger FruchtknotenDicksonia sp. BaumfarnRhynchoglossum azureum Gesneriaceae vegetativ ähnlich wie Monopyle; nur eine Art

neotropisch, sonst paläotropischMyrica phanerodonta Myricaceae windbestäubter Kleinbaum; unscheinbare Blüten; Myrica findet man auch auf den canarischen InselnCavendishia convertiflora Ericaceae vergrößerte Tragblätter; kolibribestäubt,

Blattauswurf (Chlorophyll erst später: weniger Fraßdruck, rot durch Anthocyane: UV-Schutz und Fraßschutz-die Insekten glauben die Blätter wären alt ?)

Am KraterrandMonochaetum vulcanicum MelastomataceaeGunnera insipes HaloragidaceaeArcytophyllum lavarum Rubiaceae typisch für VulkaneElaphoglossum sp. ElaphoglossaceaeVriesea ororiensis Bromeliaceae Bergtruthahn "black guan", Fruchtfresser, baumlebendUgni sp. Myrta gegenständige Blätter, äther. ÖleDendrophthora sp. Viscaceae parasitiert auf EricaceenPernettya prostrata EricaceaeUlex europaeus Fabaceae verdrängt die heimische Flora

Zwischenstop in La Cinchona (Kolibris)

Wasserfall La Paz; Valle Virgin - gehört schon zur Karibikabdachung, daher extrem feucht; Schluchtwald mit Restwald an den Abhängen

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Tiefebene San Carlos - Zentrum der ViehzuchtKukuksreiher - am See, alter Krater

02.01.2005

Columnea sp. Gesneriaceae epiphytisch; Haare - von der Seite rot zur Anlockung von Kolibris; Anisophyllie; asymmetrische Blätter; rote Blattflecken;

Iriartea sp. ArecaceaeBegonia sp. Begoniaceae alle Begonien sind Täuschblumen - die

weiblichen Blüten ahmen die männlichen nach; beide enthalten Oxalsäure

Piper sp. Piperaceae besitzen verdickte Nodi; viele Arten, aufrechte Blütenstände; kleine Bäume und Lianen

Peperomia sp. Piperaceae epiphytisch, verzweigte BlütenständeMyriocarpa longipes Urticaceae Explosionsantheren; UnterwuchsbäumchenDieffenbachia sp. Araceae Ca-OxalatkristallePhilodendron sp. Araceae sekundärer Hemiepiphyt: ist zu Beginn ein

Bodenbewohner, klettert dann mit anliegenden Jungblättern den Stamm hinauf. Bei ausreichendem Licht werden die adulten Blätter ausgebildet. Falls keine lichtreiche Stelle erreicht wird, werden Suchtriebe ausgebildet, die zur dunkelsten Stelle wachsen (neg. phototrop). Dort ist wahrscheinlich ein größerer Baum.

Selaginella sp. Selaginellaceae sehr häufig im Unterwuchs

Skywalk

Wald mit viel Unterwuchs aufgrund der Hanglage (660 msm), viele Epiphyten und Moose wegen der hohen Feuchtigkeit; Bergelemente sind hier im Tiefland zu finden; Palmen, Araceae, Brettwurzeln, Epiphyllie sind Elemente aus Tieflandregenwäldern; Moose und Epiphyten sind charakteristisch in Bergregenwäldern; normalerweise findet sich diese Mischung erst auf etwa 1000 msm

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Cecropia sp. Cecropiaceae mit Ameisen der Gt. Azteka obligat besiedelt; sie wohnen im hohlen Stamm, der schon zu Beginn an bestimmten Stellen kleine Dellen besitzt (Leitbündel dünner) wo die jungen Königinngen eindringen können; sie ernähren sich anfangs von Wundgewebe, das von der Pflanze gebildet wird; Müller´sche Körper an der Unterseite der Blattbasen (Fett-, EW- und Glycogen-reich) zur Ernährunge der Ameisen; die Ameisen sind sehr agressiv und verteidigen die Wirtspflanze.

Iriartea deltoidea Arecaceae Stelzwurzeln; hängende, gelbe Blüten -Bienen als Bestäuber

Astrocaryum cf. stendleyanum Arecaceae große bewehrte Palme; stark bestachelt; harte, große Früchte

Anthurium sp. AraceaeColumnea sp. Gesneriaceae epiphytisch; KolibriebestäubungCostus sp. Costaceae panaschierte Blätter, ev. zur Tarnung Ireatea sp. Arecaceae"Virginia-Baum" Bignoniaceae "Big-Bang"; Blüten sind dorsiventral,

Kronblätter sind verwachsenTriolena sp. Melastomataceae anisophyll; Wassertropfenverbreiterer, Früchte

stehen aufrechtMonstera sp. Araceae heterophyllSocratea sp. Arecaceae Habitus wie Iriartea aber höhere und weniger

dichte StelzwurzelnHoffmannia sp. Rubiaceae sehr reduzierte Stipeln; kliene Blüten und

fleischige rote Beeren; cauliflorChamaedorea sp. Arecaceae wichtige Unterwuchspalme; Bergpalme; rote

Rhachis bei Fruchtreife; Früchte schwarz bis lila; Endfieder oft nicht gefiedert;

Ocotea sp. Lauraceae wichtigster Genus der neotropischen Lauraceae; rote Cupula, Früchte violett bis schwarz;

Lauraceae - terminale Blüten, typischer Geruch der Blätter; charakteristischer Verzweigungstyp - waagrecht abstehende Äste

Dichorisandra sp. CommelinaceaeCucurbitaceae Ranke kommt aus best. Winkel zum Blatt

herausAristolochia sp. Aristolochiaceae Korkleiste

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Sobralia sp. OrchidaceaeGuzmania scherzeriana BromeliaceaeDichaea sp. OrchidaceaePsychotria cf. chagrensis Rubiaceae kleine gewellte Blätter; 5zählig, 2 SamenHeisteria sp. Olacaceae Santalales; nicht parasitisch, vogelverbreitet,

Kelch rund, Frucht schwarzSchlegelia sp. Scrophulariaceae gehörte früher zu den GesneriaceaeCoussapoa sp. Cecropiaceae meist holziger Hemiepiphyt, werden manchmal

zu großen freistehenden Würgern - sie erwürgen ihre Trägerbäume aber nicht;

Ardisia sp. Myrsinaceae größte Gattung der Myrsinaceae; Kräuter oder kleine Bäume, am häufigsten in Nebelwäldern; paniculate Infloreszenzen; Ölzellen

Billia columbiana Hippocastanaceae distiche, trifoliate Blätter; vegetativ ähnlich zu Caryocar;

Satyria sp. Ericaceae hemiepiphytisch; 3 Nerven wie Melastomataceae aber keine so gut sichtbaren Querverbindungen, ausserdem nicht gegenständig; zwei verschiedene Längen bei den Antheren;

Centropogon granulosus Lobeliaceae sekundäre Pollenpräsentation, Kolibriebestäubung; protandrisch; Fruchtknoten unterständig und granulös; Milchsaft

Hieronyma alchorneoides EuphorbiaceaeDendropanax AraliaceaeCapanea sp. GesneriaceaeHedyosmum sp. Chloranthaceae ist sehr ursprünglich - besitzt Tracheiden;

typischer Geruch; gegenständig; dicker Knoten; Früchte weiß mit Arillus;

Bocconia frutescens Papaveraceae Milchsaft; Baum mit weichem Holz; speziell an gestörten Stellen an Straßenrändern;

Siolmatra sp. Cucurbitaceae zwei Ranken, weiße kleine 5zählige BlütenMortoniodendron anisophyllum Tiliaceae wechselständig, gezähnte 3-venige Blätter,

Nebenblätter; mittlere bis große Bäume;Geonoma sp. ArecaceaeJusticia sp. AcanthaceaeCostus sp. Costaceae behaart

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Bauhinia sp. Fabaceae "Affenleiter", die Ausbuchtungen entstehen aufgrund eines asymetrischen Meristem-wachstums

Maieta sp. Melastomataceae stark anisophylle Kräuter mit drüsigen Trichomen; die Ameisen wohnen in zwei Kammern;

Diastema sp. GesneriaceaeTrichospermum sp. Tiliaceae sehr schnellwüchsige Pionierpflanze,

Wuchsleistung: 1,5-2 m/Jahr; überdauern in Form von Samen

Sapium sp. Euphorbiaceae Baum, der das Laub erneuert;Clusia sp. Clusiaceae rote Früchte; HemiepiphytSphyrosperma sp. EricaceaeElleanthus sp. Orchidaceae grasartige BlätterPeperomia sp. PiperaceaeCissus sp. VitaceaeGesneria sp. Gesneriaceae Kleinbaum, CaulifloriePsiguria sp. CucurbitaceaePleurothallis sp. OrchidaceaeMalvaviscus arborens Malvaceae schlafender Hibiscus; Kolibri-bestäubt; nur die

Narbe und die Staubblätter ragen aus der Blüte heraus, sonst ist die Blüte geschlossen; rot;

Brüllaffen - reine Pflanzenfresser; leben in kleinen Gruppen zu 10 bis 12 Individuen; In Costa Rica kommen 4 Affenarten vor

Chamaedorea Arecaceae BergpalmeMarcgraviaceae Hemiepiphyt

Heliconia sp. HeliconiaceaeAchimenes sp. Gesneriaceae Acanthaceae - oft gefärbte Hochblätter, gegenständig, stärker

zygomorphe Blüten, 4-kantiger StängelSymphonia globulifera Clusiaceae gelber MilchsaftBactris sp. Arecaceae hat oft StachelnStachytarpheta sp. VerbenaceaeBocconia Papaveraceae Samen mit ArillusFicus sp. Moraceae

02.02.2005

gehört zur Cordillera Tilaran, geologisch gehoert der Vulkan Arenal aber zur Cordillera Guanacaste (Vulkangestein); Start auf etwa 600 msm;

Cerro Chato

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Sloanea medusola Eleocarpaceae 4-karpellige FrüchteCecropia sp. CecropiaceaeCordia alliodora Boraginaceae Baum, NutzholzMimosa pudica MimosaceaeBillia colombiana Hippocastanaceae Klimaxbaum, der in der Weide stehen

gelassen wurde; Fruechte einsamig; Nagetier-verbreitet

Vriesea gladioliflora Bromeliaceae cremefarbene-gruene Blueten, von Plattnasenfledermaeusen (Glossophaga sp.) bestaeubt; von Tiefland bis 1000m vorkommend, schatten-tolerant, Bluetenstand verbreitert

Erythrina sp. Fabaceae wurden als Zaunbaeume gepflanztManihot esculenta Euphorbiaceae Maniok, Yucca, Cassawa Maniok - die Gegend lebt von Landwirtschaft und Tourismus;

einzige Fabrik ist eine Molassefabrik, sonst wenig Industrie;

Colocasia esculenta Araceae Rhizome werden verwendet;Pachira aquatica Bombacaceae Baum; mehrsamige große Früchte, große

Samen; Malvales - sek. Staubblattver-mehrung; lange Blüte mit violetten Staub-blättern; feuchte Standorte; Fledermaus-bestaeubt, Bluete vom Pinseltyp

Primaerer Wald ab 820 m a.s.l.

Terminalia amazonica Combretaceae Baum mit vielen HemiepiphytenPhilodendron sp. Araceae HemiephiphytFicus sp. Moraceae HemiephiphytCavendishia sp. Ericaceae HemiephiphytCalathea sp. Marantaceae Blätter ähnlich Musa, aber Knick im Blattstiel;

Blüten mit Schleudermechanis-mus (trigger), 1 Staubblatt mit Narbe verwachsen; Pollen wird von Prachtbienen abgeschabt und neuer Pollen aufgeladen im selben Vorgang;

Asplundia sp. Cyclanthaceae zweigeteilte Blaetter, Nervatur parallel, aus einem Punkt am Blattgrund entspringend (vgl. Arecaceae)

Scolopendinomorpha (Tausendfuesser, Millipoda) - Marzipangeruch (Blausaeure?) zur Verteidigung

Pitcairnia sp. Bromeliaceae Blattbasis stielartig verschmaelert und bedornt; terrestrisch oder epiphytisch; urspruengliche Bromeliaceae

Extremer Epiphytenreichtum, obwohl geringe Seehoehe (1100m), dichte Humusauflagen im Kronenbereich sind organischen Boeden vergleichbar (Kronenboeden)

Guzmania sp. Bromeliaceae hellere schmälere und dünnere Blätter; Tillandsioideae - abgeflachte Blütenstände

Kulturlandschaft - Rinderweide; Weg durch den Wald

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Anthurium sp. AraceaeLobelia sp. LobeliaceaeMaclura tinctoria Moraceae gelbe 8cm grosse Fruechte, nicht essbarMonopyle sp. Gesneriaceae Bluete campanulat, weiss mit violettem Rand

Habenaria sp. Orchidaceae Erdorchidee

Diospyrus sp. Ebenaceae gelbe FrüchteAsplundia sp. Cyclanthaceae Blüten sind schraubenförmig angeordnet an

einen Kolben; die Blattnerven ziehen von der Blattbasis bis zur Spitze (bei Palmen von der Mittelrippe), die Blätter sind zweigeteilt; 4-teilige Blüten, sehr viele kleine Samen, der Vogel frisst das ganze Paket; zu sehen sind nur die weiblichen Blüten (proterogyn), die von Pollenpaketen umgeben sind, dazwischen ragen Staminodien hervor. Die Staminodien fallen bald ab, Rüsselkäfer klettern hinein, die männlichen Blüten reifen und der Pollen wird von den Käfern mitgenommen. Artenreichste Gattung; epiphytisch;

Piper sp. Piperaceae Früchte hängend, Vogel- oder Fledermaus-bestäubt; Blüten stehen nach oben; verdickte Nodi, asymmetrische Blaetter,

Witheringia sp. Solanaceae axilläre Blüte, mehrblütig, gelb, hängend, porizide Öffnungen (buzz-pollination);

Kohleria sp. Gesneriaceae 4 Staubblätter an der Unterseite der Blüte; wahrscheinlich fledermausbestäubt; behaart, Kratzspuren der Fledermäuse sichtbar;

Renealmia cernua Zingiberaceae duftend! Rhiziome; vogelverbreitet; distiche Blattstellung

Malvaviscus arborens Malvaceae schlafender Hibiscus, Kolobri-bestaeubtBesleria sp. Gesneriaceae terrestrisch, kleiner Baum; cauliflor; violetter

Kelch, weiße Frucht, vogelverbreitet, eher im Bergland

Centropogon granulosus Lobeliaceae granulierter Fruchtknoten,

Wichtigste Epiphytengruppen: Bromeliaceae, Orchidaceae, Araceae, Farne, Moose, Peperomia - Epiphyten brauchen Licht, Naehrstoffe, Feuchtigkeit

Am Gipfel (1100 m a.s.l.)

Physiologische Anpassungen der Epiphyten: Schomburgkia (Orchidaceae) - hohle Bulben als Ameisenwohnung, an mageren Standorten; Saugschuppen bei Tillandsien; Velamen bei Orchideen; Sukkulenz, Tanks bei Bromelien; Mykorhiza, Poikilohydrie bei Moosen, CAM (bei Orchideen, Bromelien, wenige Farne, Clusiaceae - oft Mischtypen mit C3, Araceae nie CAM); Naehrstoffe aus Wurzelnestern, Ameisengaerten; Epiphyten wachsen langsam, auch in Kultur, ihr Vorteil ist, leicht zu sein - fallen sonst herab;

Zingiberales: Musaceae, Heliconiaceae, Costaceae, Marantaceae, Zingiberaceae

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Centropogon sp. Lobeliaceae von Fledermäusen bestäubt, grünlich-braun, verkuerzte Bluete, große Narbe, der Kopf der Fledermaus passt hinein;

Calathea sp. MarantaceaePeperomia peltatum Piperaceae Blatt pelzigColumnea sp. Gesneriaceae kleine Blueten, riesige Blaetter - uebernehmen

Anlockung des Bestaeubers; rote Trichome auf Blattlamina; Kolibri-bestaeubt

Dendropanax sp. Araliaceae Luftwurzeln; typ. fuer Bergregenwaelder Chamaedorea sp. Arecaceae Bergpalme, Endfieder paarigNeomirandia sp. Asteraceae Baum, violette LuftwurzelnPithecellobium sp. Mimosaceae Baum, violette LuftwurzelnBlakea sp. Melastomataceae käferbestäubt; Hochblätter färben sich rotVriesea cuperiana Bromeliaceae wird bis zu 2 m noch, gefleckte BlätterArdisia palmana Myrsinaceae grosse weiche elliptische Blaetter, einsamige

schwarze Fruechte in reich verzweigten Fruchtstaenden

02.03.2005

Hydrocotyle sp. Apiaceae "Wassernabel", wird auch als Aquariumpflanzeverwendet; hier am Straßenrand; bildet Ausläufer, sumpfige Standorte

Senna reticulata Caesalpiniaceae Pionierpflanze; Nebenblätter als extraflorale Nektarien; Schiffchen und Fahne sind noch nicht ausgebildet; schnellwüchsiger Baum, Befestigung von Schotterufern, gelbblühend; Sennakraut bei uns in Apotheken als Abführmittel

Alamanda cartatica Apocynaceae giftiger Milchsaft, Liane, gelbe Blüte; Heimat Südamerika; Verwendung als Zierbaum

Thevetia peruviana Apocynaceae Samen wird für die Herstellung von Schmuck verwendet; Zierbaum aus Süd-Amerika; gelbe Blüte, Milchsaft giftig

Kräuterfarm

Weg zur Kräuterfarm - Kulturlandschaft

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Carica papaya CaricaceaeCaesalpinia pulcherrima CaesalpiniaceaeErythrina fusca Fabaceae Zaunbaum; ab einer gewissen Größe wird der

Baum abgeschnitten und der Stamm als Zaunpfahl verwendet

Cordia alliodora Boraginaceae typisch für diese Gegend, mit Ameisen bewohnt (Azteka, Crematogaster), guter Holzbaum, in Viehweiden stehen gelassen; verzweigt sich erst weit oben;

Colocasia esculenta Araceae Taro; Rhizom stärkehältig, FeldkulturStachyparfetta sp. Verbenaceae lila; lange Blühdauer; Kolibris und

Schmetterlinge werden angelocktLantana camara Verbenaceae Wandelröschen; Heilpflanze; duftende Blätter

(Mango); RuderalpflanzeCocos nucifera Arecacae von Pilz befallen "Yellow leaving", die Blätter

werden alle gelb und fallen ab; 90% der Kokospalmen in Honduras sind tot; Ersatz durch resistente Arten; Verbreitung weltweit wegen der Schwimm-früchte; Verwendung: Frucht, Fasern, Fett

Coix lacrimajobi Poaceae Jakobsträne; reduzierter Blütenstand; Früchte sehr hart, Verwendung für Schmuck

Asclepias curasavica Asclepiadaceae Ruderalpflanze, rot und orange - Schmetterlingsblüten; Klemmfallen; sieht wie Lantana camara aus; bei uns als Kübelpflanze

Epidendrum radicana Orchidaceae ähnlich wie Lantana und Asclepias; die drei können auch miteinander vorkommen

Artocarpus altilis Moraceae Brotfruchtbaum; asiatisch; Früchte terminal (vgl. Jackfruit), große gezackte Blätter; Sammelbeere mit Pulpa innen; die Samen werden gekocht; Windbestäubung; Geschmack wie Kastanien; "Meuterei auf der Bounty"

Mimosa sp. Mimosaceae doppelt gefiedert und bestacheltMiconia sp. Asteraceae Liane, duftend

Kräutergarten

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Saturea viminea Lamiaceae "Mentha", bei Magenproblemen und zur Nervenberuhigung

Citrus sp. Rutaceae Naranja agrea; gegen Kopfschmerzen, Blattläuse werden von Meliponinae gemolken

Die Frau eines Mitarbeiters der Ecolodge betreibt einen Kräutergarten. Sie kultiviert Kräuter, trocknet diese in einem

Trockenhaus und verkauft Tees mit verschiedenen Wirkungen. Im Kräutergarten werden keine chemischen Spritz- und

Düngemittel verwendet. Zur Verbesserung des Bodens werden Regenwürmer gezüchtet.

Ambrosia cumanensis Asteraceae Magenprobleme, gegen Kater, gegen Pollenallergie; stammt aus den USA, ausgewildert, windblütig, invasiv

Aloe vera Agavaceae klarer Schleim, vielseitig verwendbar; sukkulente Pflanze; außen Schale mit Leitelementen sondert gelben sehr bitteren Saft ab; innen durchsichtig; in Trockengebieten, daher hier Kultur auf Hügeln; Schleime als Verdunstungsschutz; Verwendung zur Herstellung von Shampoos, Cremen; gegen Gastritis, Wunden, Sonnenbrand;

Justicia tinctoria Acanthaceae für Shampoos verwendet; Azul de mata; gekochte Blätter geben blauen Sud;

Urea baccifera Urticaceae Tee; Blätter nesseln, viel Ca2+; blutreinigend

Triumpheta lappula Tiliaceae Mossotes; Klettfrüchte; Tee aus eingeweichter Rinde, fiebersenkend, Ruderalpflanze

Smilax sp. Smilacaceae Ranken; Wurzeln werden verwendet gegen Anämie, apetitanregend, blutreinigend

Quassia amara Simaroubaceae "Ombre grande" Fiederblätter, schöne Blüten; gegen Bluthochdruck, Würmer, Amöbenruhr, Diabetes, Leberbeschwerden; Rinde wird verwendet; kommt natürlich im Tieflandregenwald vor

Uncaria tomentosa Rubiaceae große Lianen mit Dornen, die sich nach unten biegen; gegen Krebs, Aids verwendet, entzündungshemmend, antibakteriell, immunstimmulierend;

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Theobroma cacao Sterculiaceae Umlaufblüte; der Pilz Monilla befällt die Frucht; Entstehungszentren: Brasilien, Zentral-Amerika; ramiflor, Cotyledonen werden verwendet;

Cymbopogon citratus Gramineae Zitronengras; Würzmittel; Tee bei Verkühlung; Magenverstimmung, Kopfweh, Halsweh, nervenberuhigend

Theobroma cacao Sterculiaceae Kakao, winzige Umlaufblüte; Kauliflorie bis Rhamniflorie; Monilla befällt Früchte, Früchte trocknen aus; viele Kakaopflanzungen aufgelassen, daher Ende der 90er Kakaopreis gestiegen; vielsamige Beerenfrucht, Pulpa für Getränke; Samen werden getrocknet, geröstet, gepresst; Kakaomasse und Kakaobutter;

Columnea sp. Gesneriaceae Wassergewebe; Staubblätter sind verwachsen, nicht behaart, epiphytisch, sukkulent

Manihot esculenta Euphorbiaceae Maniok (=Yuca, Casava) kommt aus Savannengebieten; ist immergrün; enthält Blausäure, daher ist eine Aufbereitung erforderlich; heute gezüchtete Varietäten sind frei von Blausäure; die Wurzel wird zerkleinert,

Arundina graminifolia Orchidaceae mit der United fruit company eingeführtPhaius tankervilliae OrchidaceaeAverrhoa carambola Oxalidaceae star fruit; Karambole; Blüten klein, violett;

Früchte sehr Oxalsäure- hältig; stört Ca2+ Haushalt des Körpers!

Piper nigrum Piperaceae Permakultur, auf Trägerbäumen kultiviert; 1kg geernteter Pfeffe 350 Colon, getrocknet, gerebelt und gemahlen 800 Colon; Produktion für den heimischen Markt; der grüne Pfeffer ist unreif, der weiße ist geschält und der rote Pfeffer ist eine Anacardiaceae

Stratovulkan, Schichtvulkan; 1968 - Ausbruch, der das Dorf Nationalpark Arenal (600 m a.s.l.)

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Gynerium sagittatum Poaceae verholzendes Gras, mehr oder weniger termitenresistent, Erosionsschutz, bildet lange Ausläufer; die Spitze der Ausläufer ist sehr hart; fortgeschrittene Sukzession, schon Bodenbildung

Gleichenia sp. Gleicheniaceae Farn; dichotom verzweigt; omnipotente Knospen; an der Unterseite behaart;

Sobralia powellii Orchidaceae terrestrisch und epiphytischEpidendrum radicans OrchidaceaePolypodium sp. PolypodiaceaeMikania sp. Asteraceae Liane, braucht Licht; ist charakterisiert durch 4

Blüten pro Köpfchen, gegenständige Beblätterung und 3 Blattnerven oberhalb der Blattbasis, Blätter sind mehr oder weniger aromatisch;

Piper aduncum PiperaceaeBaccharis sp. Asteraceae baumförmig; FlugsamenVriesea gladioloflora BromeliaceaeMiconia sp. MelastomataceaeNephrolepis sp. Farn hier terrestrisch, sonst epiphytisch, kommt

auch auf Ölpalmen vorAlsophila sp. Cyatheaceae bestachelter Baumfarn; Blätter werden einzeln

gebildet (vgl. Dicksoniaceae)Sauvegesia sp. Ochnaceae Nebenblätter sind fein zerschlitzt;

BodendeckerMimosa pudica MimosaceaeMyrica phanerodonta Myricaceae typischer Bewohner von Vulkanen,

gemeinsam mit Frankia (als Rhizobiont und N-Fixierer)

Lycopodiella cernua Bärlapp kann klettern; Seitenäste wirken wie Spreizklimmer

Andropogon sp. PoaceaeCecropia obtusifolia Cecropiaceae Unterseite der Blätter rötlich, tief

eingeschnittenFicus sp. Moraceae vogelverbreitet; an offenen StellenCordia sp. Boraginaceae BeerenfrüchtePernettya prostrata EricaceaeMonnina sp. Polygalaceae

Lago Arenal - ein künstlich angelegter See, 80 km², Staumauer, unterirdisch wird Wasser an die Pazifikküste geleitet - wichtig für Kraftwerk und für Bewässerung (Reis in Trockenfeldbau);

Arenal verschüttet hat; ein zweiter Krater hat sich geformt; seit daher ist der Vulkan hoch aktiv (einer der aktivsten der Erde) und speit Lava in der Nacht; Juli 2000 - Schlammlawine; die Gegend ist dominiert von Viehzucht und Bananen-plantagen; Tourismus spielt eine sehr wichtige Rolle, viele neue Hotels sind

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Philodendron sp. Araceae weiter in der Evolution fortgeschritten als z.B. Monstera, die Spatha ist bereits differenziert; die Spadix erhitzt sich, ist proterogyn, lockt Blatthornkäfer an

Stereocaulon - Flechte als Primärbesiedler, die Mineralien aus Lava löst

Coussapoa sp. Cecropiaceae HemiepiphytClusia minor Clusiaceae hier baumförmig;Cissus sp. Vitaceae Liane Sapium sp. Euphorbiaceae großer Baum der vorwiegend in Sukzessions-

wäldern vorkommtTrema migranta Ulmaceae asymmetrische, kleine, gezähnte BlätterSaurauia sp. Actinidiaceae

02.04.2005

Enterolobium cyclocarpum Mimosaceae Nationalbaum von Costa RicaQuercus oleoides Fagaceae ist normalerweise eine Hochlandart und

kommt hier im Tiefland vorErycidia sepium FabaceaeCochlospermum vitifolium Cochlospermaceae

Bombacopsis quinatum Bombacaceae Pochote-Baum; typischer Trockenbaum, laublos, weiße Pinselblüten - fledermausbestäubt, bestachelter Stamm; wird als Zaunbaum gepflanzt; liefert gutes Holz, das im Schiffsbau Verwendung findet.

Bromelia pinguin BromeliaceaePlumeria rubra Apocynaceae Nationalblume von Nicaragua; sukkulenter

StammAcacia cornigera Mimosaceae besitzt Nebenblattdornen; ist Ameisen-

bewohntSpondias purpurea Anacardiaceae die essbaren Früchte sind als Cojote am Markt

zu kaufen; Selaginella sp.Hylocereus costaricense Cactaceae Pittaya; wird auch kultiviert - essbare Frucht

Guazuma ulmifolia Sterculiaceae asymmetrische BlätterMelochia sp. SterculiaceaeHelicteres sp. Sterculiaceae

Gynerium und Bäume stehen in Konkurrenz; mit fortgeschrittenem Sukzessionsstadium entwickelt sich wieder Wald (Sapium, Baumfarne, Clusia, Piperaceae, Melastomataceae etc.); der Wald wird zunehmend strukturiert

Merkmale der Malvales - Nebenblätter, wechselständige, asymmetrische Blätter mit 3 Blattnerven, fasrige Borke,

Erste Tiere, die vorkommen sind Spinnen (untersucht auf Krakatau), die dann Vögel und Eidechsen eine Nahrungs-

Rincon de la ViejaProvinz Guanacaste; Hauptstadt Liberia; liegt auf der Pazifikseite der Cordillera de Guanacaste; das Gebiet ist sehr trocken mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von etwa 2500 mm und einer Durchschnittstemperatur von ca. 25 Grad C. Trockenzeit von Januar bis Mai; Früher befand sich hier Trockenwald von dem nur mehr Reste übrig sind.

Trockenstandort - Schlucht

Im Nationalpark Guanacaste und Santa Rosa befinden sich sekundäre Trockenwälder; ansonsten ist die Gegend dominiert von Rinderweiden (Costa Rica hat sich verpflichtet eine bestimmte Menge an Rindfleisch an die USA zu liefern.

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Ipomoea sp. ConvolvulaceaePodostemum cf. Podostemaceae Wasserpflanze; ist an tropische Wasserfälle

angepasst und wächst bei bestimmter Sauerstoffverfügbar-keit, ist extrem stenök; blüht über dem Wasser oder wenn der Fluss trockenfällt, die Blüte ist stark reduziert; ist windbestäubt; bildet keine Wurzeln sondern Haftscheiben aus; nimmt die Nährstoffe über die Blätter auf;

Mangifera indica Anacardiaceae MangoSwietenia macroophylla Meliaceae große Früchte mit FlugsamenHemiangium cf. Hippocrateaceae Flugsamen; Gattung mit kleinen Bäumen oder

LianenAcrocomia penifera Arecaceae der Phloemsaft wird zu Palmwein vergoren,

der vor allem zu Ostern hergestellt wird

Tabernaemontana sp. Apocynaceae eirunde, zweikarpellige Fruechte, die sich sekundaer spalten und an der Spitze verwachsen sind, roter Arillus

Ficus sp. Moraceae an diesem Standort sind viele Wuerger zu finden, Stelzwurzeln

Macfadyena sp. Bignoniaceae Liane, Blaetter sind in Kletterkrallen umgewandelt

Cydista aequinoctalis Bignoniaceae Liane, Blaetter schmecken nach KnoblauchSwallenochloa sp. Poaceae BambusGuatteria sp. Annonaceae keine Scheinverwachsungen wie Z.B. bei

GuanabanaSelenicereus sp. Cactaceae "Koenigin der Nacht"Erythrina cf. costaricense Fabaceae Erythrina sind alle bis auf eine Kolibri-

bestaeubt. Erythrina fusca wird von Fledermaeusen bestaeubt, die Fahne ist nach unten gedreht und der Pollen wird auf die Brust der Fledermaus geklebt. Die Bluete ist blassrot bis orange, laublos bei Bluete

Nectandra sp. Lauraceae kleine Blaetter, winzige Blueten, der Venationstyp ist netzartig "Goldameisenbestäubt" ?

Billia colombiana Hippocastanaceae gegenstaendige Beblaetterung, dreifiedrigTillandsia sp. Bromeliaceae intensiv rot, hoch oben in den Baumkronen als

Epiphyt

Wanderung im Nationalpark Rincon de la Viejafeuchter, immergrüner Wald der praemontanen Stufe (ca. 870 m a.s.l.) mit einigen Arten die an Trockenheit angepasst sind und in einer Übergangszone noch relativ kleinlaubig sind; Einfluss des Passats; viele Lianen wegen der Berglage - relativ viel Licht; wenig Epiphyten (wegen starkem Wind), keine großblättrigen Arten wie Araceae, Heliconiaceae, Costaceae; trockenes Laub am Waldboden vorhanden!

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Manilkara chicle Sapotaceae Baum mit dicker Borke, Milchsaft, typisch fuer Trockenwald

Heisteria cf. acuminata Olacaceae "Schnullerpflanze", schwarze BeerenCeiba pentandra Bombacaceae KapokbaumPeperomia sp. Peperomiaceae Epiphyten

Selenicereus sp. CactaceaeHylocereus costaricense Cactaceae

Cochlospermum sp. Cochlospermaceae Stenosaurus - gruener Leguan mit Stachelschwanz zum Hylocereus costaricense CactaceaeBursera simarouba Burseraceae abschuppende Borke, keine Epiphyten,

Chlorophyll wird in der Rinde gespeichert, ist blattlos in der Trockenzeit, besitzt Lenticellen zur CO2 und Sauerstoffaufnahme

Alibertia edulis RubiaceaeAphelandra sp. AcanthaceaeHura crepitans Euphorbiaceae Sandbuechsenbaum, duennfluessiger, giftiger

Milchsaft, bestachelt, einhaeusig, windbestaeubt, 20-30 Karpelle, Schleuderfruechte, Samen in Discusform

Habenaria sp. Erdorchidee WeisskopfkapuzineraeffchenGliricidie sepium FabaceaeSavannenartenThyrsonima crassifolia Malpighiaceae essbare, gelbe, einsamige Fruechte die im

reifen Zustand Buttersaeure beinhalten, Schnaps wird daraus hergestellt

Helicteres peruensis Sterculiaceae wird von Fledermaeusen bestaeubtTillandsia recurvata Bromeliaceae mit PseudobulbenAgava americana Agavaceae hapaxanth

Mud Pool - Volcancito

Fumarole

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Acacia cornigera Mimosaceae Symbiose mit Pseudomyrmex (wurde von Belt Mitte 19. Jh. entdeckt). Daniel Janzen hat in den 60er Jahren festgestellt, dass Belt'sche Koerperchen an den Fieder-blaettern abgeschnuert werden. Sie enthalten Fette und Aminosaeuren. Ameisen nutzen diese Koerperchen. Die Waechterinnen sind sehr agressiv und besitzen kleine Stacheln (Verwandtschaft mit den Wespen). Als Wohnung dienen den Ameisen Nebenblatt-dornen, die zu Wohnraeumen umfunktioniert werden. Die Koeniginnen legen dort ihre Eier ab, wenn die Pflanze noch jund und nicht so stark verholzt ist. Die Belt'schen Koerperchen werden an die Brut verfuettert, waehrend extraflorale Nektarien den Arbeiterinnen als Futter dienen. Die Ameisen dienen der Pflanze als Schutz vor Frassfeinden.

02.05.2005

Besichtigung der alten Adobe-Haeuser, aus Lehm gebaut wodurch die Innentemperatur niedriger bleibt.

Manilkara sapota Sapotaceae aehnlich wie Mispel, zur Herstellung von Saucen und Marmeladen verwendet, der Saft fuer Kaugummi, ist hier im Tiefland heimisch, waechst aber bis 2000m, waechst langsam, dir Fruechte sind selten auf Maerkten zu finden und werden auch nicht exportiert, "Mispero"

Sapotaceae - besitzen einen terminalen Balttschopf, darunter laublos. Flaschenartiger Petiolus, Milchsaft, typische laengliche Samen mit langem Keimschlitz, harte dicke Testa, Verbreitung durch Saeuger,

Ficus dulamate Moraceae typische KronenformMangifera indica Anacardiaceae Plantagen, StrauchwuchsOryza sativa Poaceae Reisfelder im Nassfeldbau, Bewaesserungs-

kanal vom Lake Arenal, weiter im Sueden wird Reis in der Trockenfeldbauweise ange-pflanzt, bedeutet geringerer Arbeitsaufwand aber auch geringere Qualitaet

Tabebuia rosea Bignoniaceae rosa Blueten, laublos waehrend der Bluete

Liberia / Kulturlandschaft

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 79

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Couroupita guianensis Lecythidaceae Kanonenkugelbaum Besuch bei der Familie Hagenauer: Tierpension. Konfiszierte Tiere werden aufgenommen. Urspruenglich wollte man auf dem Gelaende Dioscorea fuer Cortison-Produktion zuechten - zu trocken.

Cassia grandis Caesalpiniaceae Aras - sind wegen Landwirtschaft ausgestorbenCrescentia cujete Bignoniaceae grosse runde Frucht, Herstellung von

ZiergegenstaendenAra macao

Acrocomia vinifera Arecaceae Herstellung von Palmwein Amazona aurapalliata - spricht sehr gutMangifera indica Anacardiaceae LangschwanzozelotAnacardium occidentale Anacardiaceae Harzgaenge, 5-zaehlige Blueten, Fruchtstiel

verbreitert sichWeisswedelhirsch

Cassia fistula Caesalpiniaceae Jaguar - braucht frisches Fleisch, daher koennen keine Unfalltiere verfuettert werden.

Pouteria sapota Sapotaceae Sapote, unreife Fruechte sind giftig, beinhalten Mandelsaeure, Schokoladeproduktion

Weisskopfkapuzineraeffchen

Chrysophyllum cainito Sapotaceae Sternapfel oder Caimito genannt, Ramphastos sulfuratos - ToucanTectona grandis Verbenaceae Teak, waechst relativ schnell und liefert

trotzdem gutes Holz, wird haeufig angepflanzt und fuer Hausbau und Moebelproduktion verwendet

Erythrina fusca Fabaceae stammt urspruenglich aus Nicaragua, bildet Auslaeuferwurzeln und ist Fledermaus-bestaeubt

Rio Tarcoles - "Der Fluss mit den vielen Krokodilen" - Spitzmaulkrokodile, sie benoetigen Sandbaenke und leben an Flussmuendungen, in Brack- und Suesswasser (Kaimane kommen nur in kleineren Suessgewaessern vor)

Elaeis guinensis ArecaceaeNationalpark Carara - Uebergangswald, der letzte dieser Art, im Norden ist es trockener und im Sueden feuchter, laublose und belaubte Baeume sind gleichzeitig zu sehen, hier gibt es noch rote Aras - sie benoetigen primaeren Wald zum Brueten und auch die Kueste,

02.06.2005

Manzanilla-Baum ? Euphorbiaceae giftig, nicht darunter legen!Werauhia gladioliflora Bromeliaceae

Orchidaceae Pseudobulben mit Ameisen, salzvertraeglich

Nationalpark 1972 gegruendet; kleiner NP, Strandvegetation, marine Schutzzone, Park umgrezt von Oelpalmenplantagen, d.h. eingeschraenkter biologischer Austausch; der Kueste vorgelagerte Vogelinseln - Trockenwald mit Clusia, Bursera und vielen Lianen,

Oelpalme, stammt aus West-Afrika, in Lebensmittelindustrie und fuer Reinigungsmittelherstellung verwendet, ab einer gewissen Hoehe werden die Palmen totgespritzt

Nationalpark Manuel Antonio

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 80

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Brassavola nodosa Orchidaceae vertraegt Salz, sukkulente Blaetter, rot gefaerbt

Euphorbiaceae Baum, extraflorale NektarienCodonanthe crassifolia Gesneriaceae epiphytisch, sukkulente BlaetterChrysobalanus icaco Chrysobalanaceae grosser Baum, salztolerant, sekundaere

Staubblattvermehrung (verwandt mit Terminalia catappa Combretaceae Keystone-species - blueht und fruchtet das

ganze Jahr ueber; sichert damit das Ueberleben vieler Tierarten und ist z.B. das Grundnahrungsmittel der Aras.

Aras sind keine Fruchtverbreiter - Fruechte werden ganz aufgefressen.

Hibiscus ? Malvaceae Uebergang zwischen Baum und Liane?? Langnasenfledermaeuse? ? Myrtaceae abschuppende Borke, Schutz vor EpiphytenLicania platypus Chrysobalanaceae essbare Fruechte, Baum der Uebergangs-

zone zwischen trocken und feuchtLicania ocerpulupetala Chrysobalanaceae KronendachbaumChomelia microloba Rubiaceae wird oft geschlaegert, verwendet werden nur

die geraden StaemmeHymenaea courbaril Caesalpiniaceae "Guapinol-Baum", riesiger Baum mit

verholzenden FruechtenSterculia apetala Sterculiaceae grosse Fruechte

02.07.2005

VerbenaceaearboreaGmelina

Geschichte von La Gamba: Die Besiedelung dieser Gegend erfolgte in den 50er Jahren, 5 Familien siedelten sich hier an, es gab zu dieser Zeit nur Wald. 1937/38 begann die United Fruit Company diese Gegend zu nutzen. Der Name La Gamba bedeuten Brettwurzel. Heute zaehlt La Gamba 500 Einwohner. Die United Fruit Company hat dann aufgrund von Arbeiteraufstaenden den Vertrag mit der Regierung gebrochen und die Gegend verlassen. Als an der Karibikkueste die Panama-Disease ausbrach, wurde die Bananenproduktion in die Gegend von Golfito verlagert. Auch der tiefe Hafen von Golfito war ein wichtiger Aspekt. Rio Claro ist heute eine der wichtigsten Stadte im Sueden von Costa Rica.

Elaeis

Plantagenholz, wird nach 6 Jahren geerntet, ist ein sehr leichtes Holz, wird aber trotzdem fuer Hausbau verwendet wegen der Termitenresistenz. Stammt aus Afrika.

Mangroven - Golfo DulceFahrt nach Golfito

viele Einzelfruechte mit hohem Fettgehalt, auch das Palmkernoel wird genutzt. Die Oelpalme ist sehr ertragreich, sie wurde so gezuechtet, dass sie schon ab dem 3. Jahr Fruechte traegt und ab dem 5. Jahr vollen Ertrag bringt. "Palmatica" - die Nachfolge-firma der United Fruit Company verwaltet die

Golf von Golfito - Mangroven

Arecaceaeguinensis

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 81

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Rhizophora mangle Rhizophoraceae Mangroven sind ein sehr wichtiger Lebens-raum fuer Tiere, ausserdem gewinnen sie Land zurueck - erodierende Kuesten in Asien aufgrund der Abholzung der Mangroven. Rhizophora kommt an vorderster Front vor, haelt die mechanische Belastung am besten aus. Ein Kaefer legt die Eier an der Spitze der Luftwurzeln ab und induziert so deren Verteilung.

San Miguel - fruchtbare Ebene zwischen Vorgebirge und Cordillera. Viele Viehweiden sind hier zu sehen, Zeburinder aus Indien, die fuer das Tiefland gut geeignet sind. Sie ertragen die hohe Luftfeuchtigkeit und den enormen Parasiten- befall.

Avicennia germinans Avicenniaceae Graue Mangrove, gehoerte frueher zu den Verbenaceae, kommt weiter hinten vor. Besitzt Pneumatophoren, Blaetter gegen-staendig. Ca und Mg werden mit Oxalat ausgefaellt, Kochsalz ueber Absalzdruesen abgegeben. 25% des Stickstoffs ist in Glycin-Betain gespeichert. Das Wachstumsoptimum liegt bei 1/10 der Salzkonzentration des Meeres.

Mangroven: Vorkommen nur in den Tropen, Schwerpunkt SO-Asien mit 50-60 Arten an Mangrovenpflanzen. Anpassungen von Mangrovenpflanzen sind z.B. Luftgewebe in den Stelzwurzeln, Atemwurzeln, Absalzdruesen etc.

Laguncularia racemosa Combretaceae abgerundete Blaetter, an den Blattraendern sind Druesen zu sehen.

Pellicera rhizophorae TheaceaeConocarpus erectus Combretaceae wechselstaendigAcrostichum aureum Pteridophyta einziger Farn der MangroveHibiscus pernambukensis MalvaceaeTabebuia palustris BignoniaceaeCocos nucifera ArecaceaeHippomane mancinella Euphorbiaceae loest die Kokospalme dort ab wo es trockener

wird, hat SchwimmfruechteIpomoea pes-caprae Convolvulaceae Strandwinde, lila Blueten, bildet Auslaeufer,

wurzelnde Internodien, weltweite Verbreitung an tropischen Sandstraenden

Entada gigas Mimosaceae grosse verholzende LianeCanavalia rosea Fabaceae "frijol de la playa"

02.08.2005Esqinas Rainforest - Ozelot Trail

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 82

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Mucuna mutisiana Fabaceae Liane mit sehr langen Flagellen an denen die Fruechte haengen, Fledermaus-bestaeubt, die Fahne ist wie ein Parabolspiegel ausge-breitet (Abschneiden der Fahne im Experiment zeigte einen geringeren Bestaeubungserfolg), Verbreitung durch Agutis. Verwendung in der Medizin gegen Parkinson.

tropical lowland wet forest, viele Kleinoekosysteme

SchluchtwaldDussia discolor Fabaceae grosser Baum mit Stelzwurzeln, schoene

FruechtePentagonia wendlandii Rubiaceae

Heliconia imbricata Heliconiaceae ist haeufig im Schluchtbereich, 15 Arten an eng eingenischten Heliconien, sie bluehen sehr lange, ueber 100 Tage, Koevolution mit den Kolibris

Carludovica drudei Cyclanthaceae

Piper fimbriulatum Piperaceae

Bluetenstand in Form eines Kolbens. Staminodien - fallen ab, dort entsteht eine Oeffnung in die Ruesselkaefer kriechen. Zu diesem Zeitpunkt sind die weiblichen Blueten reif. Ein Bestaeubungstropfen erwaemt sich. Die Kaefer verbringen die Hochzeitsnacht in dem Bluetenstand. Am naechsten Tag sind die maennlichen Blueten reif, die Kaefer

Naehrstoffe werden eingetragen, viele Epiphylle und Epiphyten (Moose, Orchideen, Bromelien, Cyclanthaceae, Araceae), gehoert zu den artenreichstenb Oekosystemen Mittel-Amerikas, ca. 3000 Arten an Hoeheren Pflanzen kommen vor und jedes Jahr werden zwischen 5 und 10 neue Arten entdeckt, 6000 mm Niederschlag im Jahr, die Baeume sind hier aufgrund des Schluchtstandortes nicht so hoch, sie verzweigen sich auch frueher. Das Kronendach ist nicht geschlossen aufgrund eines umgestuerzten Baumes. Kaum Bodenbewuchs, kaum Humus vorhanden, hohe Krautschicht, Kleinbaeume, bei Baeumen mit einer Hoehe von 13-20m werden die Blaetter kleiner. Am Boden betraegt der Licht-genuss nur 1,3%. Haeufig Brettwurzeln im Tiefland.

myrmekophytisch, 4 Arten von Piper sind hier mit Ameisen vergesellschaftet, die Ameisen leben in den Blattstielen die ver-dickt sind, Eingangsloecher sind vorhanden, einzellige Futterkoerperchen, die bis zu 70% aus Fett und Proteinen bestehen. Die Gt. Phaidole lebt fast ausschliesslich von den Futterkoerperchen. Der Frassschutz fuer die Pflanze ist nicht sehr ausgepraegt, die Ameisen befinden sich meist in der Hoehle. Die Ameisen hoehlen aktiv die Internodien aus, Abfaelle werden dort abgelagert - Abfallkammern, die Pflanzen koennen dann daraus Stickstoff aufnehmen. Trotz des N-reichen Bodens hier erfolgt 5% der Versorgung durch den Abfall der Ameisen.

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 83

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Littertrapper: ca. 50 Arten an terrestrischen Pflanzen, die dieses Phaenomen zeigen. Sie gehoeren verschiedenen Familien an. Manche dieser Arten besitzen auch Wurzeln, die in den basket ragen.

Asterogyne martiana Arecaceae littertrapper!Tetrathylacium macrophyllum Flacourtiaceae Kleinbaum, typische Blaetter - gross, laenglich

Virola koschnyi Myristicaceae "fruta dorada", Baum, bis 40m hoch, oft Brettwurzeln

Iriartea deltoidea Arecaceae haeufigste Palme hier, bis zu 75 Individuen pro ha.

Protium sp. Burseraceae enthaelt Terpene - "brennender Baum"

Brosimum utile Moraceae "vaco", "Kuhmilchbaum" - weisser Milchsaft, Rinde sehr haltbar, wurde frueher zum Hausbau verwendet. Ist der wichtigste Baum an diesen Standorten. Wird bis zu 50m hoch, Brettwurzeln

Costus osae Costaceae Endemit der Osa-Region.Rinorea dasyadena Violaceae Baum oder Treelet, bis 13m, zerfurchter

Stamm,Bauhinia sp. Fabaceae LianePeperomia saintpauliella Piperaceae 1993 beschrieben, terrestrisch oder

epiphytisch, meist auf Felsen bei Waldbaechen

Socratea sp. Arecaceae "Wanderpalme", lockere Stelzwurzeln, sonst aehnlich wie Iriartea, kann sich Richtung Licht bewegen.

Welfia regia (georgii) Arecaceae groesste Palme der RegionRuptiliocarpon caracolito Lepidobotryaceae Vorkommen in Madagaskar, S-Amerika und

Costa Rica

Bequerelia cymosa Cyperaceae hohes GrasKammwald Der Kammbereich ist heller, die Baeume werden hoeher und

verzweigen weiter oben, weniger Epiphyten, viele

Im Hangbereich besitzt der Wald bereits eine andere Struktur, die grossblaettrigen Kraeuter verschwinden, keine Heliconien, kaum Palmen, viele Kleinbaeume, weniger dicht, die Baeume werden hoeher, bis zu 50m

Hangwald

Clavija costaricana Theophrastaceae

Alle 4 Piper-Arten besitzen eine Interaktion mit Phaidole bicornis .Strauch oder kleiner Baum, bis 4m hoch, sehr grosse Blaetter, dioezisch, an feuchten Standorten, litter trapping mittels Blattrosette, die einen Trichter bildet, die juengsten Blaetter bilden einen steileren Winkel. Das kompostierte Material wird von Vorblaettern fixiert und die Naehrstoffe aufgenommen. Die Pflanzen entgehen so der Wurzelkonkurrenz.

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 84

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Diplasia karatifolia CyperaceaeTheobroma angustifolium Sterculiaceae Baum bis 26m, Blaetter distichCalophyllum longifolium Clusiaceae Baum bis 30mVanilla sp. OrchidaceaePeltogyne purpurea Caesalpiniaceae "Nazareno", purple heart", grosser Baum mit

Brettwurzeln, violetter Kern, Moebelholz, termitenresistent, darf nicht mehr gehandelt werden

Dichaea panamensis OrchidaceaeMaripa sp. Convolvulaceae LianeSekundaerwaldCecropia sp. Cecropiaceae

TiliaceaeCarapa guianensis Meliaceae Samen zur Herstellung von Kosmetika

verwendet

17/2/2005

Chusquea subtessellata Poaceae Bambus, charakteristisch fuer den StandortHypericum irazuense HypericaceaeHypericum strictum HypericaceaeSenecio firmipes Asteraceae baumfoermigHesperomeles sp. RosaceaePernettya sp. EricaceaeVaccinium sp. EricaceaeHelichrysum sp.Arcyctophyllum sp. RubiaceaeAcalna cylindrostachya silbrige RosettenSenecio oerstedii AsteraceaePotentilla sp. RosaceaeArcytophyllos arbutoidesRubus sp. RosaceaeVaccinium floribundumCastillea sp. ScrophulariaceaeCalamagrostis sp. PoaceaeLycopodium clavatumUgni myrtilloides MyrtaceaeLobelia sp. Lobeliaceae

Cerro de la muerte / PARAMO auf 3491m a.s.l. hoechster Pass von Costa Rica, liegt in der Cordillera de Talamanca, nicht vulkanischer Untergrund

Vochysiaceae, keine dicken Baeume - DBH ist geringer, relativ viel Bodenauflage, relativ dicke Borken, weil trockener, Baeume aus trockeneren Gebieten wandern ein.

Schlaegerung vor 20 Jahren, waechst rasch wieder zu, bei Einzelstammentnahme wird auch etwa 40% zerstoert aufgrund der Transportwege, die geschaffen werden muessen. Sekundaerwaelder sind oft sehr dicht, Klimaxbaeume besitzen keine Samenbanken,

Rueckfahrt nach San Jose

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 85

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Luzula dentata JuncaceaeValeriana sp.

Puya gasyliroides Bromeliaceae Wollschopfpflanze; hapaxanth; Rosette am Boden; an den feuchteren Stellen

Blechnum buchtienii Blechnaceae Rosette am Stamm, am Rand wo etwas trockener

Spahgnum sp.Ortosanthus chimborazensisXyris sp. Xyridaceae gelbbluehende Monocotyle, uebernimmt die

Rolle der GraeserPolypodium sp. PolypodiaceaeSwallenochloa sp.Chara pavonia Basidiomycetenflechte mit NostocHesperomeles sp. RosaceaeHinterhuberer sp.Gunnera insignis HaloragidaceaeGunnera talamancensis Haloragidaceae rauhere Blaetter, kleiner, Nostoc-Symbiose,

Blattbasis mit Lichtfenster, darunter Nostoc, Blattbasen fallen nicht ab, sondern verrotten an Ort und Stelle - dort werden Wurzeln gebildet.

Senecio arborescens AsteraceaeFuchsia paniculata OnagraceaeSolanum sp. SolanaceaeColumnea cf. raymondii GesneriaceaeBrunellia sp. Brunelliaceae

15/2/2005

Philodendron sp. AraceaeAnthurium sp. Araceae mit Bluete, LittertrapperMarcgravia sp. Marcgraviaceae Familie hemiepiphytischClusia sp. ClusiaceaeAsplundia sp. CyclanthaceaeLudovia sp. Cyclanthaceae

Epiphyten auf Dussia sp. (Fabaceae) beim Turm

Strassenboeschung

Kammsuempfe / PARAMILLO auf ca. 2700m a.s.l.Untergrund vermutlich ein Hochmoor, wasserstauende Schichten, Bulte und Schlenken wie in einem Hochmoor, Regenwasser-beeinflusst, viele Torfmoose; azonale Vegetation mit Arten der suedamerikanischen Paramos

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 86

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Pleurothallis sp. OrchidaceaeStelis sp. OrchidaceaeSobralis sp. OrchidaceaeScaphoglottis sp. OrchidaceaeWeberocereus sp. CactaceaeCavendishia sp. EricaceaeSchlegelia sp. ScrophulariaceaeHeteropsis sp. Araceae

MelastomataceaeGesneriaceae

Ficus sp. MoraceaeAsplenium sp. Farn Keine Bromelien!!

Am Stamm viele Araceae!

Costa Rica Exk/Feld-Pr 2005 Seite 87


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