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Der (Mehr‐) Wert von Weiterbildung€¦ · Mai 2017 Dr. Dieter Dohmen FiBS – Forschungsinstitut...

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Konferenz Ludwigshafen, 22. Mai 2017 Dr. Dieter Dohmen FiBS – Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie Research Institute for the Economics of Education and Social Affairs ([email protected]) Der (Mehr‐) Wert von Weiterbildung
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KonferenzLudwigshafen, 22. Mai 2017

Dr. Dieter DohmenFiBS – Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie

Research Institute for the Economics of Education and Social Affairs([email protected])

Der (Mehr‐) Wert von Weiterbildung

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Content

1. Hintergrund und Einleitung

2. Individuelle Erträge der Weiterbildung

3. Nicht-monetäre Erträge der Weiterbildung (wider benefits)

4. Weiterbildung, Wachstum und Innovation

5. Zusammenfassung und Folgerungen

[email protected] Macro‐economic benefits of adult learning

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Ein paar Worte zum FiBS und zur meiner Person

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

FiBS – Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie

Forschung, Beratung, Think Tank – interdisziplinärer Ansatz

Lebenslanges Lernen von der frühkindlichen bis zur Weiter-/Erwachsenenbildung …

… und den Schnittstellen zu Arbeitsmarkt, Demografie, Innovation

National und international (Deutschland, Europa, weltweit/Entwicklungsländer)

Bildungsökonom seit etwa 30 Jahren

Gründer des FiBS im Jahr 1993

Unternehmer, Forscher, Berater, Erwachsenenbildner

Studie zur Finanzierung der Weiter-/ErwachsenenbildungFinancing the Adult Learning Sector (DG Education and Culture)Financing Training (Cedefop)Learning and Innovation in Enterprises (Cedefop)Finanzierung von beruflich-betrieblicher Weiterbildung (Hans-Böckler-Stiftung)

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1. Hintergrund

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Die Erträge der Weiterbildung sind eine wichtige Grundlage für die Frage, ob und wer sie finanzieren soll (insbesondere in Zeiten knapper öffentlicher Kassen)

Im Rahmen der Studie „Learning and Innovation in Enterprises“ stießen wir eher zufällig auf statistische Zusammenhänge zwischen Weiterbildung (Lernen am Arbeitsplatz, formalisierte Weiterbildung) und Innovation

… Während einer Studie für Europäische Kommission/DG Education and Culture, haben wir diesen Ansatz auf das Wirtschaftswachstum übertragen und statistische signifikante Zusammenhänge gefunden (FiBS/DIE 2013)

Diese Analysen sind der Ausgangspunkt für ein neues BMBF-gefördertes Projekt zur Rolle der Weiterbildung für Wachstum und Innovation auf volks- und regionalwirtschaftlicher Ebene

Im Folgenden stelle ich erste Ergebnisse vor.

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2. Weiterbildungsbeteiligung in Europa – LFS (4 Wochen vor der Befragung)

Weiterbildungsbarrieren und [email protected]

Die Beteiligung an Weiter‐bildung schwankt in Europa zwischen 2% in Rumänien und Bulgarien und über 30% in Dänemark und der Schweiz

Die Werte schwankenzwischen ca. 16% in Hessen und 10‐12% im Saarland

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2. Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland (MZ ‐ 12 Monate vor der Befragung)

Weiterbildungsbarrieren und [email protected]

Die Weiterbildungsbeteiligungschwankt zwischen und in den Ländern in unterschiedlichemUmfang

Die Werte schwanken zwischenca. 16% in Hessen und 10‐12% im Saarland

Setzt man die Geförderten‐quoten von i.d.R. bis zu 0,9% der Erwerbstätigen ins Verhältniszum Anteil der Weiterbildungsteilnehmenden, dann scheinen die Förderinstru‐mente eine untergeordnete Rolle zu spielen; …

… allerdings könnte der starkeRückgang der Quoten nach 2011 darauf hindeuten, dass die Finanzierung doch eine größereRolle spielt

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3. Individuelle Erträge

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Die individuellen Erträge von Weiterbildung sind bisher ökonomisch wenig untersucht worden, …

… und wenn, mit wechselhaften Befunden:

Die Teilnehmenden selbst geben zwar diverse Erträge an, …

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4. Individuelle Erträge – DIHK‐Umfrage (2014) 

Weiterbildungsbarrieren und [email protected]

Art der Verbesserung nach Prüfungsjahr  

Jahr  in Prozent 

 2013 

  

2012 

  

5,9 

   

15,6 

    20,8 

 

69,7   

67,9 

  

2011 

 6,4 

 

12,3 

  

20,0 

   

69,3 

73,3   

76,5 

     

2009 

 6,2 

  11,2 

  

16,7 

76,8   

73,1 

80,1 

 2008 

80,8  

habe einen Arbeitsplatz gefunden  bei gleicher Position bessere Bewältigung der gestellten Aufgaben größere Sicherheit des Arbeitsplatzes  finanzielle Verbesserung höhere Position oder größerer Verantwortungs‐ und Aufgabenbereich  Quelle: DIHK 2014 

5,0 7,7 

19,0 74,0 

4,9 12,5 

2010  17,1 72,6 

5,9 17,6 

24,2 64,7 

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3. Individuelle Erträge

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Die individuellen Erträge von Weiterbildung sind bisher ökonomisch wenig untersucht worden, …

… und wenn, mit wechselhaften Befunden:

Die Teilnehmenden selbst geben zwar diverse Erträge an, … allerdings sind diese eher als „wahrgenommene“ Erträge zu sehen

Ökonomen haben Ertragsraten zwischen Null und 3-4 % (zum Teil bezogen auf kurze Maßnahmen) ermittelt, …

… es ist dabei aber nicht immer klar, ob sich das auf Weiterbildung bzw. auf welche Art von Weiterbildung bezieht

Dieser „Diversität der Ergebnisse“ ist aber nicht überraschend

Weiterbildung ist sehr heterogen und damit nicht übergreifend messbar, sondern immer nur bezogen auf bestimmte Maßnahmen

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4. Wider benefits – Manninens Modell zu den Erträgen allgemeiner Weiterbildung 

Weiterbildungsbarrieren und [email protected]

Empirische Überprüfung dieses Modellssteht noch aus

Participation in liberal

adult education courses

BENEFITS RELATED TO LEARNING PROCESSESSense of community, Social interaction, Self fulfillment & Joy of doing

DIRECT BENEFITSConcrete benefits joy of learning

Travel andforeign culturesFurther educationStaying uptadated

Instrumental benefitsNew inspiration

Change of attitudesNew networks

Job hunting

SKILLS AND COMPETENCESPractical skills

Internationalization skillsICT skills

New attitudesGeneral knowledge

Self-expression and creativityInformation-seeking skills

ADDITIONAL BENEFITSSelf-confidenceWider life circles

New friendsMotivation to learn

Confidence in own skillsGood spirit

Learning skillsShared expertise

Motivating others to learnFURTHER BENEFITSMental and physical well-being

Well-being at workand daily lifeQuality of life

Participation in societySource: Manninen 2012

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4. Wider benefits und soziale Herausforderungen 

Weiterbildungsbarrieren und [email protected]

Herausforderungen Was kann allgemeine Erwachsenenbildung dazu beitragen?Globalisierung

Aktive Bürgerschaft/ bürgerschaftliches Engagement

Soziales Kapital

Lebenslanges Lernen

Beschäftigungsfähigkeit

Gesundheit

Mentale Gesundheit

Sprach- und (inter)kulturelle Kompetenzen

Gemeinschaftsgefühl, Gesellschaftliche Einbindung/Beteiligung

Netzwerke, Selbstbewusstsein/Selbstsicherheit

Lernmotivation, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Freudeam Lernen, Lernkompetenz

Praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten, ICT Kompetenz,Allgemeinwissen, Wohlbefinden bei der Arbeit

Physische Gesundheit

Geistiges Wohlbefinden, Wohlbefinden bei der Arbeit und imtäglichen Leben, Lebensqualität

(Manninen 2012)

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4. Wider benefits

Weiterbildungsbarrieren und [email protected]

Insbesondere britische Studien habennachgewiesen, dass Weiterbildung positive Effekte auf 

• Gesundheit (weniger Depression), 

• gesundheitsgefährdendeVerhaltenweisen (Rauchen, Alkohol)

• Armutskriminalität

• Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt beiFrauen

• Überwinden negative Lernerfahrungen

Geschätzte Größenordnung: 

0,1‐0,2% des BIP

(Weiter-) Bildung

MediierendeMechanismen:

Fähigkeiten/ Fertigkeiten,

Kompetenzen, Überzeugungen

Soziale Interaktionen

Qualifikationen

Wider benefits: Soziale

Produktivität

Gesundheit, Wohlbefinden und Verhaltensweisen

„Familiäres Funktionieren“

Gesellschaftliche Kohäsion und

Gedeihen

Soziale Kohäsion, Wirtschaftliches Wachstum und

GleichberechtigungQuelle: Sabates/Feinstein 2007

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5. Makroökonomische Erträge der Weiterbildung ‐ Einleitung

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Die Zusammenhang zwischen Bildung und Wachstum oder Bildung und Innovation zwischen von verschiedenen Seiten her analysiert:

• Bildung und Innovation hat einen starken Fokus auf Hochschulbildung

• Bildung und Wirtschaftswachstum wird vor allem durch Erstausbildung begründet (Schuljahre, und, in jüngster Vergangenheit, Bildungsqualität)

Hanushek und Wössmann gelten hier als führend und behaupten, dass das folgende Bild fast alles erklärt:

Es behauptet, dass die Wachstumsraten von Ländern nahezu vollständig durch die Bildungsqualität, gemessen in Pisa-Punkten erklärt werden kann

Pisa misst die Kompetenzniveaus von 15-Jährigen

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Macro‐economic benefits of adult learning

Japan  1,71,6 Finland 

Korea  1,4 1,4 Japan Finland  1,0Australia  0,9 0,9 Czech Republic Canada  0,9

0,7 Sweden 0,7 Denmark 0,4 Germany 0,4 Austria 0,4 Korea 

Austria  0,2Denmark  0,2Sweden  0,1

0,0 Norway Ireland  ‐0,2Norway  ‐0,3Czech Republic  ‐0,4 ‐0,4 Australia 

‐0,4 Canada United States  ‐0,5Germany  ‐0,6

‐0,7 Poland ‐0,9 Italy 

Spain  ‐1,1 ‐1,1 Ireland ‐1,2 United States 

Poland  ‐1,4Italy  ‐1,8

‐1,9 Spain 14

5. Warum Erstausbildung möglicherweise überschätzt wird?

[email protected]

15-Jährige im Jahr 2000(PISA 2000)

27-Jährige im Jahr 2012(PIAAC 2012)Wie entwickeln sich die Kompetenzniveaus einer

Alterskohorte im Zeitverlauf?Der Altersjahrgang 1985 nahm als …

Während einige Länder im Verhältnis zum Mittel-wert genauso abgeschnitten haben wie vorher, …

… hat sich das bei anderen, zum Teil deutlich, verändert

Guckt man sich die Länder näher an, dann scheint das kein Zufall zu sein

Diese Veränderung lässt Zweifel wachsen, ob das Kompetenzniveau der 15-Jährigen wirklich ein so guter Maßstab für das Wirtschafts-wachstum ist, wie von einigen Studien behauptet (e.g. Hanushek/Woessman 2015)!

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5. Innovation und Lernen am Arbeitsplatz

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

(OECD 2010:67)

Ein anderer Forschungsstrand basiert auf der Rolle des Lernens am Arbeitsplatz bzw. der Arbeitsplatzorganisation

Die Abbildung zeigt, dass das die Länder innovativer sind, in denen ein größere Teil der Arbeitsplätze lernfreundlich gestaltet ist (discretionary learning)

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5. „Diskretes“ (discretionary) Lernen und Innovation

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

y = 0,01x + 0,06

0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0 10 20 30 40 50 60 70 80

Inno

vatio

n in

dex

(201

0)

Work organisation class: discretionary learning

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5. Lernen am Arbeitsplatz

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 0,3

Inno

vatio

n in

dex

(201

0)

Work based learning index

Cluster 1: DE, DK, SE

Cluster 2: NL, LU, FI,BE, AT

Cluster 3: NO, MT, EE

Cluster 4: CY CZ FR ELIE IT PT PL SI ES UK

Cluster 5: LV, LT, RO,SK, BG, HU

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5. Weiterbildungsbeteiligung und Innovation

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

y = 0,02x + 0,28

0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

0 5 10 15 20 25 30 35

Inno

vatio

n In

dex

(201

0)

Participation in AL

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5. Makroökonomische Erträge: Was forciert Innovation? – (bi‐variate) Analysen

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Dependent Independent C Sig. C B Beta Sig. R²

Innovation index (2010) R&D/GDP (2009) 0,19 0,00 0,15 0,82 0,00 0,67

Innovation index (2010) GDP per capita 0,20 0,01 0,00 0,61 0,00 0,37

Innovation index (2010) Cognitive factors -0,60 0,06 1,53 0,57 0,00 0,57

Innovation index (2010) Labour productivity per hour 0,09 0,19 0,00 0,74 0,00 0,55

Innovation Index (2010) Participation in AL (LFS) 0,28 0,00 0,02 0,69 0,00 0,46

Innovation index (2010) Work Based Learning index (2005) 0,23 0,00 3,08 0,57 0,00 0,33

Innovation index (2010) Work organisation index new (2010) -0,16 0,62 1,10 0,35 0,07 0,12

Innovation index (2010) Share of training enterprises as % of total (2005)

0,05 0,57 0,01 0,70 0,00 0,49

Innovation index (2010) Employee participation in CVT courses (2005)

0,17 0,05 0,01 0,57 0,00 0,32

Innovation index (2010) Work orga: discretionary learning 0,06 0,54 0,01 0,65 0,00 0,42

Innovation index (2010) Work orga: taylorist 0,73 0,00 -0,02 -0,61 0,00 0,37

Innovation index (2010) Work orga: lean production 0,70 0,00 -0,01 -0,28 0,16 0,08

Innovation index (2010) Work orga: traditional or simple 0,63 0,00 -0,01 -0,31 0,12 0,09

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5. Makroökonomische Erträge: Was forciert Innovation? – (multi‐variate) Analysen

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Innovation index (2010) Work Based Learning index (2005)0,14 0,01

1,23 0,22 0,130,80

R&D/GDP (2009) 0,13 0,70 0,00

Innovation index (2010) Work Based Learning index (2005)0,12 0,12

1,99 0,38 0,030,45

GDP per capita 0,00 0,47 0,01

Innovation index (2010) Work Based Learning index (2005)‐0,34 0,31

1,94 0,36 0,090,41

Cognitive factors 0,95 0,36 0,09

Innovation index (2010) Work Based Learning index (2005)‐0,02 0,94

2,78 0,51 0,010,35

Work organisation index new (2010) 0,50 0,16 0,39

Innovation index (2010) Work Based Learning index (2005)0,07 0,57

2,64 0,49 0,010,36

Share of tertiary education 0,01 0,30 0,09

Innovation index (2010) Work organisation index new (2010)0,55 0,08

‐0,56 ‐0,18 0,360,50

Participation AL (LFS) 0,02 0,81 0,00

Die Rolle des Work-Based-Learning bleibt positive und sich, auch wenn für andere relevante Faktoren kontrolliert wird (aber nicht immer auf dem erforderlichen Signifikanzniveau)

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5. Makroökonomische Erträge: Korrelationen zwischen „diskretem“ Lernen und Innovation

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Innovation index (2010) Work Based Learning index (2005)0,02 0,82

1,75 0,33 0,070,52Work organisation form: discretionary

learning 0,01 0,50 0,01

Innovation index (2010) Work Based Learning index (2005)0,13 0,15

2,01 0,38 0,060,43

Employee participation in CVT 0,01 0,37 0,07

Innovation index (2010) Work Based Learning index (2005)0,45 0,03

2,86 0,53 0,010,37Work organisation form: lean

production ‐0,01 ‐0,21 0,23

Innovation index (2010) Work Based Learning index (2005)0,03 0,74

1,01 0,19 0,350,52

Share of training enterprises 0,01 0,59 0,01

Innovation index (2010) Work Based Learning index (2005)0,24 0,00

0,84 0,16 0,450,52

Participation in AL (LFS) 0,02 0,60 0,01

Die Rolle des Work-Based-Learning bleibt positiv und meist auf dem erforderlichen Signifikanzniveau, wenn Variablen zu anderen Lernformen berücksichtigt werden

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5. Makroökonomische Erträge: Korrelation zwischen „diskretem“ Lernen und Innovation

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Innovation index (2010)Work Based Learning index (2005)

‐0,27 0,40

1,31 0,25 0,20

0,54Cognitive factors 0,66 0,25 0,21

GDP per capita 0,00 0,44 0,02

Innovation index (2010)Work Based Learning index (2005)

0,24 0,000,84 0,16 0,45

0,52Participation AL (LFS) 0,02 0,60 0,01

Cognitive factors

Innovation index (2010)Work based learning index

‐0,34 0,311,94 0,36 0,09

0,41Cognitive factors 0,95 0,36 0,09

Share of tertiary education

Die Bedeutung des Lernens am Arbeitsplatz wird insignifikant, wenn für das BIP pro Kopf oder die Weiterbildungsbeteiligung (LFS) kontrolliert wird

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5. Makroökonomische Erträge: Korrelation zwischen „diskretem“ Lernen und Innovation

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Innovation index (2010) Work organisation index new (2010)‐0,56 0,10

‐0,33 ‐0,11 0,660,33

Cognitive factors 1,73 0,65 0,01

Innovation index (2010) Work organisation index new (2010)

0,25 0,51

‐0,97 ‐0,31 0,16

0,54Participation AL (LFS) 0,02 0,68 0,00

Cognitive factors 0,83 0,31 0,19

Innovation index (2010) Work organisation new (2010)

‐0,43 0,17

‐0,10 ‐0,03 0,88

0,50Cognitive factors 1,06 0,39 0,08

GDP per capita 0,00 0,49 0,01

Innovation index (2010) Work organisation index new (2010)

‐0,54 0,09

‐0,84 ‐0,27 0,26

0,45Cognitive factors 1,76 0,65 0,01

Share of tertiary education 0,01 0,37 0,04

Die Bedeutung der Arbeitsorganisation (diskretes Lernen) ist nicht signifikant und meist negativ, wenn für andere relevante Faktoren kontrolliert wird

Dieses wirft die Frage auf, welche Rolle die Arbeitsorganisation in diesem Kontext hat und ob sie ggf. anders erfasst werden muss (z.B. „diskretes Lernen“)

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5. Makroökonomische Erträge: Korrelation zwischen „diskretem“ Lernen und Innovation

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Innovation index (2010) Work organisation index new (2010)‐0,56 0,10

‐0,33 ‐0,11 0,660,33

Cognitive factors 1,73 0,65 0,01

Innovation index (2010) Work organisation index new (2010)

0,25 0,51

‐0,97 ‐0,31 0,16

0,54Participation AL (LFS) 0,02 0,68 0,00

Cognitive factors 0,83 0,31 0,19

Innovation index (2010) Work organisation new (2010)

‐0,43 0,17

‐0,10 ‐0,03 0,88

0,50Cognitive factors 1,06 0,39 0,08

GDP per capita 0,00 0,49 0,01

Innovation index (2010) Work organisation index new (2010)

‐0,54 0,09

‐0,84 ‐0,27 0,26

0,45Cognitive factors 1,76 0,65 0,01

Share of tertiary education 0,01 0,37 0,04

Die Bedeutung sog. Kognitiver Faktoren (EWCS) oder „Komplexität am Arbeitsplatz" ist oft signifikant und positiv, und wird im Rahmen der laufenden Studie noch genauer untersucht

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5. Makroökonomische Erträge: Statistische Analysen in Relation zum Innovationsoutput

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Dependent Independent Beta coefficient R²Innovation index (2010) Factor 1 (Organisation typology) 0.11 0.84

Factor 2 (Human Capital Formation) 0.27GDP per capita (2010) 0.03

Cognitive factors (all years) 0.78***Share of tertiary education (2005) ‐0.01

Egal, welche statistischen Analysen wir durchgeführt haben, „cognitive factors“ – bzw. eigentlich „Komplexität des Arbeitsplatzes, blieb der wichtigste Faktor

Dieses Ergebnis passt zur „Arbeitsorganisations“-Forschung (e.g. Lorenz et al. 2016) …

… wie auch zu Diskussionen zur Bedeutung des Lernens am Arbeitsplatz (e.g. Stiglitz/Greenwald 2014)

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5. Weiterbildung und Innovation: Wiederholung der Analysen mit aktuelleren Daten

[email protected]

Im Gegensatz zur früheren Ana-lysen zeigt nun auch der Faktor „Human Capital Formation“ signifikant positive Korrelationen mit der Innovation

HCF ist ein aus mehreren LLL-Einzelindikatoren zusammengesetzter Faktor (z.B. Weiterbildungsbeteiligung der Betriebe (CVTS), IndivdiuelleWeiterbildungsbeteiligung (LFS) Weiterbildungsausgaben der Betriebe (CVTS), etc.

„Cognitive factors“ hatte weiterhin signifikante und positive Korrelationen mit dem Innovationsoutput

Macro‐economic benefits of adult learning

Innovation index

2015

Innovation index

2014

Innovation index

2013

Innovation index

2012 B Beta B Beta B Beta B Beta Constant -.172 -.256 -.272 -.153 Factor 1 Organisation typology -.006 -.027 -.014 -.062 -.015 -.063 -.016 -.071

Factor 2 Human capital formation .068* .375* .063* .330* .064* .322* .072* .392* Cognitive factors

.859 .510 .977* .544* .971* .522* .837* .487* GDP per capita, PPP 1.660

E-6 .147

1.897E-6

.155 2.347E-6

.177 1.509E-6

.125

Educational attainment .001 .067 .002 .081 .002 .089 .001 .062

R Square 86,8 .841 .832 .780

Nach unseren Analysen ist die Weiterbildung für die Innovation wichtig, nicht Hochschulbildung

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6. Weiterbildung und Wirtschafswachstum

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Länder mit höheren Wachstumsraten haben auch eine höhere Weiterbildungsbeteiligung

FE1 FE2 RE1 RE2

Real GDP growth

Real GDP growth

Real GDP growth

Real GDP growth

AES participation 0.827*** 1.048*** 0.569** 0.542**

Time lag of AES participation (participation rate in previous year)

0.274** 0.355****

GDP per capita 3.248* 1.142 -0.389* -0.477***

Year dummy yes yes yes yes

N 44.000 37.000 44.000 37.000

r2_w 0.627 0.731 0.489 0.609

Standardised Beta Coefficients. Significance levels: *p < 0.10, **p < 0.05, ***p < 0.01, ****p < 0.001 Table 1: Fixed effects estimation results of AES participation on growth. Years 2007

and 2011

„Verzögerungseffekte“ verstärken den Zusammenhang noch weiter

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6. Weiterbildung und Wirtschafswachstum

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

In Deutschland zeigt sich der Zusammenhang zwischen Weiterbildung und Wirtschaftswachstum nicht

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7. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Macro‐economic benefits of adult [email protected]

Die individuellen Erträge sind vorhanden, aber ökonomisch schwer zu ermittelt, u.a. wegen der Heterogenität der WB

Die Erfassung und Messung der wider (nicht‐monetäre) benefits steht noch am Anfang

Makroökonomische Erträge: Die Ergebnisse unserer Arbeiten stehen im Widerspruch zur „herrschenden Lehre “ zum Verhältnis zwischen (Erstaus) Bildung und Wachstum bzw. Innovation. 

Gleichzeitig ergänzen wir den Forschungsstand zu Lernen in Organisationen bzw. Lernen am Arbeitsplatz

Die Ergebnisse scheinen die Theorie von Sala‐i‐Martin (1996) zu stärken, der die sog. Neue Wachstumstheorie durch „intra‐firm“ Externalitäten ergänzte (allerdings nicht bezogen auf Wachstum, sondern auf Innovation).

Allerdings ist bisher noch unklar, in welche Richtung der Zusammenhang geht:

D.h. ist Innovation bzw. Wachstum ein Treiber für Weiterbildung oder Weiterbildung ein Treiber für Wachstum bzw. Innovation

Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass der letztgenannte Zusammenhang „der Richtige“ ist 

Abschließend: die Ergebnisse ändern sich nicht, wenn PISA‐ oder PIAAC‐Daten dem Modell hinzugefügt werden

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KonferenzLudwigshafen, 22. Mai 2017

Dr. Dieter DohmenFiBS – Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie

Research Institute for the Economics of Education and Social Affairs([email protected])

Der (Mehr‐) Wert von Weiterbildung


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