+ All Categories
Home > Documents > Der Konflikt im Südchinesischen Meer: China Vietnam ... · Ablauf •Der Konflikt im...

Der Konflikt im Südchinesischen Meer: China Vietnam ... · Ablauf •Der Konflikt im...

Date post: 17-Aug-2019
Category:
Upload: trinhminh
View: 218 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
57
Der Konflikt im Südchinesischen Meer: China – Vietnam – Philippinen 13. Juni 2014 Dr. Alfred Gerstl, MIR Institut für Ostasienwissenschaften Universität Wien
Transcript

Der Konflikt im Südchinesischen Meer: China – Vietnam – Philippinen

13. Juni 2014

Dr. Alfred Gerstl, MIR Institut für Ostasienwissenschaften

Universität Wien

Ablauf • Der Konflikt im Südchinesischen Meer:

China – Vietnam – Philippinen – 1. Überblick

• Strategische und ökonomische Bedeutung • Die Seerechtskonvention UNCLOS

– 2. Die Akteure und ihre Ansprüche • China und Taiwan • Vietnam und Philippinen • Malaysia und Brunei

– 3. Die Akteure und ihre Strategien • Direkt beteiligte Akteure: China – Vietnam – Philippinen

– Chinas bilateraler Ansatz – Hanois und Manilas Internationalisierungsstrategien

• Indirekt beteiligte Akteure: USA – Japan – Indien – Russland • Die Rolle ASEANs

– 4. Diskussion

Chinesisch-vietnamesische Spannungen

• Mai 2014: Chinesische Ölplattform Haiyang 981 (CNOOC)

– 130 nautische Meilen (240 km) vietnam. Festland (Festlandsockel) • Geschützt von chinesischer Küstenwache (ca. 80 Boote)

• Wasserwerfer auf vietnamesische Marineschiffe (ca. 30)

– 180 nm (333 km) von Hainan – 17 nm von Triton-Insel, innerhalb chinesischer „U“-Linie

Ölplattform Haiyang 981

• Vietnams Ansprüche

• Chinas Ansprüche

– Weiße Linien: Median vietn. –

chin. Festlandsockel

Taiwanesisch-philippinische Spannungen

• März 2013: Philippinische Marine tötet taiwanesischen Fischer in umstrittenen Gewässern

• Taipeh: Ausweisung philippinischer GastarbeiterInnen angedroht

Chinesisch-philippinische Spannungen

• März 2014 – Ayungin Shoal (Second

Thomas Shoal)

– 105 nm Philippinen

• Auf philippinischem Festlandsockel?

• Teil der chinesisch beanspruchten Spratlys?

• „China watches closely and is highly vigilant on further possible provocations in the South China Sea by the Philippines and it must bear all the consequences arising therefrom.”

– Chinas Außenamtssprecher

Hong Lei, 17.3.2014

1. Überblick Südchinesisches

Meer (SCM)

.

1. Paracel-Inseln

2. Spratly-Inseln

3. Pratas-Inseln

4. Scarborough-Riff

Überblick Südchinesisches Meer

• 3.685.000 km2 – Durchschnittstiefe: 1060 m

• Ca. 250 Inseln, Riffe, Felsen, Atolle

• Zentrale Schifffahrtsroute

– Superhighway zur Versorgung Ostasiens via Nord-, Südamerika, Mittlerer Osten, Indien, Australien; Exporte US, Europa • Ca. 50% globale Seefracht

• Ca. 30% globalen Rohöls – 80% des Öls für China, Japan, Korea,

Taiwan

• Häfen Singapur, Hongkong, Kaohsiung

– Überflugsrechte

• Ressourcen: – Öl

– Gas

– Mineralien

• Umstrittene Schätzungen: – Öl: US 5–22 Mrd. Barrel /

VRC: 125–213 Mrd.

– Gas: US 2–7,6 Bio. Kubikmeter / VRC: 14–25 Bio.

• Fischgründe, Biodiversität – 30% globaler Korallenriffe

Hauptschifffahrtsrouten

.

Schifffahrtsrouten

.

Öltransporte (2011)

.

.

Inseln oder Felsen? – 12 und/oder 200 Seemeilen-Zone?

Blau: anerkannt

Rot: 200 Meilenzonen (Festlandsockel)

Grün: Inseln mit 12

Meilenzone

.

.

2. Die Akteure und ihre Ansprüche

.

Südchinesisches Meer: Konflikt- und involvierte Parteien

• China

• Taiwan

• Vietnam

• Philippinen

• Malaysia

• Brunei

• Assoziation südostasiatischer Nationen (ASEAN)

• USA

• Indien

• Russland

• Japan

Konflikte: Auf und ab

– 1974, 1976 erste militär. Konfron-

tationen China – Vietnam: Paracels

• Ende Vietnam-Krieg, Vereinigung Nord-Süd

– 1988 China – Vietnam: Spratlys

– 1990er Jahre zahlreiche

Spannungen

• Phil, VN, China – 1995 Mischief-Riff

• „China threat“-Debatte

– 2002 Abkühlung

• ASEAN: Verhaltenskodex

– Seit 2007/08 neue Konflikte

• Umstrittene Bezeichnungen

– Südchinesisches Meer – Ostmeer – Westphilippinisches Meer – Luzon-Meer – Unterschiedliche Namen für Inseln –

z.B. Spratlys:

– Nansha islands (chin.) – Quần đảo Trường Sa (vietn.) – Kapuluan ng Kalayaan (phil.)

Territoriale Forderungen

• Gestützt auf Völkerrecht, UNCLOS, ökonomische Ausbeu-tung, historische Besiedelung, Entdeckung, Besetzung

• 200 km Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) gemäß UN Convention on the Law of the Sea (UNCLOS 1982): Seerechtsübereinkommen

– vom Festlandsockel

– oder Inseln gemessen

Aber im SCM …

• Eigenwillige UNCLOS-Interpretationen

• Inseln, Felsen müssen menschliche Besiedelung und ökonomisches Eigenleben erlauben (s. Art. 121)

– Exklusiver ökonomischer Kontakt mit betreffenden Inseln?

– Lange andauernde Besetzung, effektive Administration und Kontrolle?

• Zweifelhafte historische Legitimierung

• Übersteigerte eigene Ansprüche

• Überlappungen – fehlende Kompromissbereitschaft –

mangelndes Vertrauen

UNCLOS 1982

Art. 121 Ordnung der Inseln

• 1. Eine Insel ist eine natürlich entstandene Landfläche, die vom Wasser umgeben ist und bei Flut über den Wasserspiegel hinaus-ragt.

• 2. Sofern in Absatz 3 nichts anderes vorgesehen ist, bestimmen sich das Küstenmeer, die Anschlusszone, die ausschließliche Wirtschafts-zone und der Festlandsockel einer Insel nach den für andere Land-gebiete geltenden Bestimmungen dieses Übereinkommens.

• 3. Felsen, die für die menschliche Besiedlung nicht geeignet sind oder ein wirtschaftliches Eigenleben nicht zulassen, haben keine ausschließliche Wirtschaftszone und keinen Festlandsockel.

UNCLOS 1982, Art. 77

Rechte des Küstenstaats am Festlandsockel • (1) Der Küstenstaat übt über den

Festlandsockel souveräne Rechte zum Zweck seiner Erforschung und der Ausbeutung seiner natürlichen Ressourcen aus. – Z.B. Fischfang, Öl-, Gasförderung

• (2) Die in Absatz 1 genannten Rechte

sind insoweit ausschließlich, als niemand ohne ausdrückliche Zustimmung des Küstenstaats den Festlandsockel erforschen oder seine natürlichen Ressourcen ausbeuten darf, selbst wenn der Küstenstaat diese Tätigkeiten unterläßt.

• (3) Die Rechte des Küstenstaats am Festlandsockel sind weder von einer tatsächlichen oder nominellen Besitzergreifung noch von einer ausdrücklichen Erklärung abhängig.

• (…)

UNCLOS 1982, Art. 56

Rechte, Hoheitsbefugnisse und Pflichten des Küstenstaats in der ausschließlichen Wirtschaftszone • (1) In der ausschließlichen Wirtschaftszone

hat der Küstenstaat

• a) souveräne Rechte zum Zweck der Erfor-schung und Ausbeutung, Erhaltung und Bewirtschaftung der lebenden und nicht-lebenden natürlichen Ressourcen der Gewässer über dem Meeresboden, des Meeresbodens und seines Untergrunds sowie hinsichtlich anderer Tätigkeiten zur wirtschaftlichen Erforschung und Ausbeu-tung der Zone wie der Energieerzeugung aus Wasser, Strömung und Wind;

• b) Hoheitsbefugnisse, wie in den diesbe-züglichen Bestimmungen dieses Über-einkommens vorgesehen, in bezug auf

– i) die Errichtung und Nutzung von

künstlichen Inseln, von Anlagen und Bauwerken;

– ii) die wissenschaftliche Meeresforschung; – iii) den Schutz und die Bewahrung der

Meeresumwelt;

• (…)

• (2) Der Küstenstaat berücksichtigt bei der

Ausübung seiner Rechte und der Erfüllung seiner Pflichten aus diesem Übereinkommen in der ausschließlichen Wirtschaftszone gebührend die Rechte und Pflichten anderer Staaten und handelt in einer Weise, die mit dem Übereinkommen vereinbar ist.

• (…)

200 Seemeilen = 370,4 km

Basislinie

.

Beispiel D – DEN – NL • Deutschlands Ausschließliche Wirtschaftszone

– Nordsee-Festlandsockel-Urteil (1969)

Internationaler Gerichtshof • UN-Hauptrechtssprechungsorgan

• Rechtsquellen (Art. 38):

– international conventions, whether

general or particular, establishing rules expressly recognized by the contesting states;

– b. international custom, as evidence of a general practice accepted as law;

– c. the general principles of law recognized by civilized nations;

– d. subject to the provisions of Article 59, judicial decisions and the teachings of the most highly qualified publicists of the various nations, as subsidiary means for the determination of rules of law.

• Präjudiz-Urteile – aber kein eigentlich anwendbares Vorbild

– Unklar, welche Ansprüche anerkannt

– Unklar, welche Grenzziehung empfohlen würde • Äquidistanz kein bindendes

Prinzip

• *1982 Internationaler

Seegerichtshof

– Hamburg – 21 Richter – Auslegung UNCLOS – Zustimmung der Streitparteien

erforderlich – 22 Fälle

Territorialansprüche: China

• Unklar: Souveränität (AWZ) oder nur Hoheitsrechte über U-Linie

– “China has indisputable sovereignty over South China Sea islands and their adjacent waters , and enjoys sovereign rights and jurisdiction over the relevant waters as well as the seabed and subsoil thereof ”

• Gesamte Paracel- und Spratly-Inseln

– Spratlys: 1000 km entfernt • Militärisch tw. besetzt

– 2012: Zentralisierung • Sansha City: 2. Insel-Präfektur

– Xisha, Nansha, Zhongsha Inseln

• Mischief Reef

– Ca. 1000 Meilen vom chin. Festland, innerhalb phil. 200 Meilen-Zone

• Argumentation:

– Entdeckung • 110 unter Han-Dynastie • 1403–1433 Ming-Dynastie: Zheng He

– Historische Ansprüche • Chinesische Fischer • Landkarten seit 1100

– VN damals chin. „Protektorat“

– 1876 erstmals formal beansprucht – 1930er franz., jap. Besetzung

• WWII: japanisch

– 1947 Kuomintang-Regime: U-Linie (11)

– 1992 Law on the Territorial Waters and Their Contiguous Area • Taiwan, Spratly-, Paracel-Inseln

– 1996 UNCLOS-Beitritt – aber Vorbehalte • “The Government of the People's Republic of China

does not accept any of the procedures provided for in Section 2 of Part XV of the Convention with respect to all the categories of disputes referred to in paragraph 1 (a) (b) and (c) of Article 298 of the Convention.” – Bilaterale Regelungen!

Chinas „U“

.

.

Quelle: Heritage Foundation

Territorialansprüche: Taiwan

• Selbe Argumente wie Peking

• Forderungen: einige SCM-Inseln – Nansha (Spratlys) – Hsisha (Paracels) – Chungsha, Pratas

• Erster Anrainer, der Inseln mil. besetzte: Taiping (Itu Aba) – China, Phil, VN – Truppen (600), Radarstation,

kl. Kraftwerk – 1932 von Frankreich besetzt – WWII: Japan – 1946 an China – 1956 von Taiwan besetzt

– 1000 km von Taiwan entfernt, dennoch Patrouillen

– Aufrüstung 2013

• Große Zurückhaltung spez.

seit 1990ern

• Generelles Verhältnis zu Peking und ASEAN berücksichtigt

Territorialansprüche: Vietnam

• Gesamte Spratlys (Truong Sa), Paracels (Hoang Sa)

• Argumente – öffentlich:

– Festlandsockel, 200 MZ, Basislinie

– König Le Thanh Tong (1460–1497): beansprucht Spratlys; Landkarten • 1884 Frankreich: bestätigt

– Seit 17. Jahrhundert Regierungsgewalt über Spratlys, Paracels

– Fischerleute in Gewässern und auf Inseln

• Militär. Besetzungen:

– Sin Crowe Island (Haupt-stützpunkt), Spratly Island, West London Reef, Amboyna Cay, Pearson Reef, Namyit Ilsand, Sand Cay, Barque Canada Reef, Southwest Cay

– Vanguard Reef, Prince

Consort Bank, Grainger Bank: tw. überflutet

Territorialansprüche: Philippinen

• 8 Spratly-Inseln

• Argumente:

– Geografische Nähe

– Ökonomische Bedeutung

– Nach WWII unbesetzt

– Nutzung seit 1947

• Tomas Cloma: Geschäftsmann gründet Siedlungen auf 8 „Kalaya´an Islands“

• 1974 Phil geschenkt

• 1971, 1978 Marcos erklärt Inseln Teil Phil

• 1971 Besetzung von 8 weiteren Inseln

– Nanshan, Flat, West York, Northeast Cay, Thitu, Lankiam Cay, Loaita, Commodore Reef

• 1971 Beginn Ölexploration

• 1990er militärische Konfrontationen mit China

– 1995 Mischief Reef

Territorialansprüche: Malaysia

• 12 Inseln, davon 6 mil. besetzt – Ardasier, Dalas, Louisa,

Mariveles, Ryoal Charlotte, Swallow Reef • Swallow Reef: aufgeschüttet –

Hotel, Bungalows, Flughafen

– Amboyna Cay, Braque Canada • VN

– Erica, Investigator, Luconia • Mal

– Commodore Reef • Phil

• Festlandsockel-Argument

– 1966 Continental Shelf Act und UNCLOS

– Umstrittene Auslegung

• August 2012, 2. Strategischer Dialog Mal-CHN

– “Both sides had an extensive exchange of views on the current developments pertaining to the situation in the SCS. In this regard, both sides agreed on the import-ance for all parties concerned to remain committed and adhere to the spirit and letter of the Decla-ration on the Conduct of Parties in the SCS towards creating a conduc-ive environment for ASEAN and China to begin negotiations on the Code of Conduct in the SCS.”

Territorialansprüche: Brunei

• Louisa Reef

– Ermöglicht Ausdehnung 200 Meilen-Zone

– 2 Felsen, nur bei Ebbe

• Rifleman Bank

– Mal

• 1954 brit. Dekret grenzt Borneo ab

• 1988 Brunei: Festlandsockel 350 Meilen

– Im Widerspruch zu UNCLOS, weil nicht durchgängig

Spratly-Inseln

• Gesamt: 410.000 km2

• Mehr als 100 kleine Inseln und Riffe

• Fischgründe

• Biodiversität

• Öl, Gas

• Schifffahrts- routen

• Auf 45 Inseln militär. Strukturen

– China, Malaysia,

Philippinen, Taiwan, Vietnam

• Spratly, Paracels:

– WW II: von Japan besetzt • Paracels: 1932 von

Frankreich annektiert

– Friedensvertrag 1951: keine Präzisierung, wer Inseln besitzt • Art. 2 (f): „Japan

renounces all right, title and claim to the Spratly Islands and to the Paracel Islands.”

Südchinesisches Meer

.

3. Die Akteure und ihre Strategien

• Rahmenbedingungen

– Pax Americana

– Chinas Aufstieg

– Zentralität Assoziation südostasiatischer Nationen (ASEAN) • ASEAN-Generalsekretär (2013–2017): Lê Lương Minh (VN) – neutral

• Burma/Myanmar: ASEAN-Vorsitz 2014

• Thailand (2012–2015): China-Koordinator

• Indonesien: Vermittlerrolle – ASEAN-intern und China

USA • USA asiatisch-pazifische Macht

• SCM „vital“: Freiheit Navigation,

insb. Navy

• H. Clinton (2010): „The US, like every nation, has a national interest in freedom of naviga-tion, open access to Asia's maritime commons, and res-pect for international law in the SCS. The US supports a collabo-rative diplomatic process by all claimants for resolving the var-ious territorial disputes without coercion.“

• Strategische Rivalität mit China

• Allianzen mit Japan, Süd-korea, Australien, Taiwan … – Gegen China?

• Vertragliche Verpflichtungen

mit SOA-Ländern – Philippinen

• Partnerschaft ASEAN

– Multilateralismus

Chinas Außenpolitik

• 1989 Tiananmen-Massaker: Isolation im Westen

• 1990/91 Normalisierung mit Ostasien

• „China´s peaceful rise“ vs. „China threat“

– Ökonomische

– Strategische Rivalitäten • J. Mearsheimer: Offensiver

Realismus – Konflikt US - China

unvermeidlich

• Mitte 1990er: Multilateralismus

ARF – „Harmonious society“

– Soft power

• Gleichzeitig Unilateralismus im SCM, Ausbau Marine

– 1995 Mischief Reef: militär. Strukturen – Innerhalb philip. 200 MZ

• Energiesicherheit – Perlenkette (String of Pearls)

Chinas „Perlenkette“

.

“Washington has no interest in building a new type of great power relations with a country that lacks power to compete. Only when it realizes that confronting China costs more than cooperating will it mull over the latter option.“

Global Times, 3. Juni 2014

Einkreisung Chinas?

.

Japan 50.000 Südkorea 28.500 7. Flotte 40.000

Trans-Pacific Partnership (TPP)

. Malaysia Singapur Vietnam Brunei Japan Australien Neuseeland Mexiko Canada Peru Chile

Bilaterale vertrauensbildende Maßnahmen im SCM

• 2004/05–2008: China – Philippinen – Vietnam: Joint Marine Seismic Undertaking (JMST)

– Philippine National Oil Company, China National Offshore Oil Corporation, Vietnam Oil and Gas Corporation

– Mangelnde Transparenz

– Proteste in Phil, V

– Druck aus Peking auf ausländ. Ölkonzerne

• 2008/09 Nationale Gesetze:

SCM-Ansprüche

Neue chinesische Pässe 2012

.

• Nachbarstaaten: Akzeptanz der Pässe keine Akzeptanz der territorialen Forderungen Chinas

Vietnam

• Historische Rivalität mit China

– 1979 Krieg mit China – 1991 Normalisierung – 2008 „Umfassende strategische

Partnerschaft“ • Ökonomische Abhängigkeit

– 1999/2000 Regelung aller Land-grenzen, Golf von Tonkin

• ASEAN

– Kritisch betrachtet

• Malaysia, Brunei

– „Zu nahe an China“

• Philippinen – Natürlicher Partner

• Neorealistische ASEAN-Politik en miniature

– Multilateralismus • Schritt für Schritt – aber

Beschleunigung: DOC – COC

– Involvierung aller Stakeholders • Eskalation einkalkuliert

– Internationalisierungsstrategie =>

Vietnam

• Internationalisierung

– Instrumentalisierung Energiesicherheit

– USA • Chevron

– Indien • Oil and Natural Gas Corporation – tw.

in umstrittenen Gebieten

– Russland • Gazprom

– Italien • ENI

– Japan • Contaiment Chinas

• Verknüpfung Süd- - Ostchinesisches Meer

• Stillschweigende Unterstützung für Manilas juristischen Ansatz

• Vorbild US-philippinische

Allianz

– Annäherung US

• Normalisierung 1994

• Umfassende Partnerschaft 2013

– Russland weiterhin wichtiger Partner

– Wachsende Bedeutung Indiens

Philippinen

• Internationalisierung

– US-Sicherheitspakt 1952 • Umstrittene Geltung

• Art. 5: “(…) an armed attack on either of the Parties is deemed to include an armed attack on the metropolitan territory of either of the Parties, or on the island territories under its jurisdiction in the Pacific or on its armed forces, public vessels or aircraft in the Pacific. “

– Kooperation mit Japan

• Enge Wirtschaftsbeziehungen • 10 Patrouillenschiffe

angekündigt

• Rechtlicher Ansatz

– Unilateral: Jänner 2013 Internationaler Seegerichtshof • Art. 287 und Annex VII UNCLOS • März 2014: 4000 Seiten

„Memorial“ – “Inseln 1.611 km von Chinas

Küste entfernt”

– Keine Mitwirkung Chinas • Repräsentant vom Gericht

ernannt

– Zuständigkeit? – Umsetzung Urteil?

– Keine offene Unterstützung von

ASEAN-Mitgliedern

Internationalisierung

• Verknüpfung Südchinesisches – Ostchinesisches Meer

– Vietnam, Philippinen

– Japan

– Indien

– China?

– USA?

.

ASEAN und SCM

1992 Declaration on the Conduct (DoC) of Parties in SCS – Vietnam noch nicht Mitglied

• Friedliche Konfliktlösung, keine Gewaltanwendung

• Zurückhaltung – Schaffung eines positiven Klimas für Lösung

• Schritte in Richtung Kooperation – Ungestörte maritime Navigation

und Kommunikation – Schutz vor Umweltverschmutzung – Koordination Such-, Rettungs-

operationen

– Kampf gegen Piraterie und – Drogenschmuggel

• TAC “as the basis for

establishing a code of international conduct over the South China Sea”

• Problematisch:

– Allgemeines Rahmenab-kommen – keine festen Regeln oder Mechanismen

– Rechtlich nicht bindend!

ASEAN, China und SCM

2002 ASEAN-China Declaration on the Conduct of Parties in SCS (DOC)

• 5 Jahre Verhandlungen

• Politisch – rechtlich nicht bindend

• Friedliche Konfliktregelung, Zurückhaltung – positives Umfeld schaffen

• Konsultation und Dialog

– UNCLOS, TAC, Fünf Prinzipien friedlicher Koexistenz, Völkerrecht

• Freie Navigation und Überflug über SCM

• Selbst auferlegte Zurückhaltung, “refraining from action of inhabiting on the presently uninhabited islands, reefs, shoals, cays, and other features (…)”

• Vertrauensbildung und Kooperation:

- Umweltschutz - Martime Forschung - Sichere Navigation und Kommunikation

auf dem Meer - Such- und Rettungsoperationen - Kampf gegen OK

– Ziel: “Code of Conduct”

ASEAN-Krise

• ASEAN-Außenminister-Treffen, Juli 2012

– Kein Konsens – Keine Schlusserklärung!

• Sept. 2012

– Indonesien: Draft für Verhaltenskodex für Außenminister

• Bilateral, inkl. China

– Interne und externe Kritik

– Emanzipation Myanmars

von China

• “The Foreign Ministers expressed their concerns on the recent developments in the South China Sea. They further reaffirmed ASEAN's Six-Point Principles on the South China Sea and the importance of maintaining peace and stability, maritime security, freedom of navigation in and overflight above the South China Sea.

• (…) They called on all parties to the Declaration on the Conduct of Parties in the South China Sea (DOC) to undertake the full and effective implementation of the DOC in order to build an environment of mutual trust and confidence. They emphasized the need to expeditiously work towards early conclusion of the Code of Conduct in the South China Sea (COC).”

– ASEAN Foreign Ministers Retreat, 17.1.2014

• http://www.asean.org/news/asean-secretariat-news/item/myanmar-commences-role-as-asean-chair-hosts-foreign-ministers-meeting-in-bagan

ASEAN-Mechanismen

• ASEAN Regional Forum – SCM

– Taiwan

– Koreas ausgenommen

• ASEAN plus Three (APT)

• East Asia Summit (EAS)

– Treaty of Amity and Cooperation (TAC)

– ZOPFAN

• Verteidigungsminister-Treffen (ADMM)

• 2010 ADMM plus : 8 Dialog-Partner

– Maritime Sicherheit im SCM • US, Jap, SK, Ind, Aus

• Mal, SG, VN

– ASEAN Defence Senior Officials´ Meeting Plus (ADSOM Plus) – 2013 • 5 AGs

Ölplattform Haiyang 981

. – 1. Anerkennen, dass Konflikt/Rechtsstreit besteht

– 2. Lösung aushandeln unter Nutzung regionaler Foren

Conclusio

• Die territorialen Streitigkeiten im Südchinesischen Meer sind aufgrund der rechtlich umstrittenen Argumente allein mit dem Völkerrecht nicht lösbar.

• Sie könnten allerdings allesamt im Rahmen der von ASEAN geschaffenen Institutionen und Konfliktlösungsmechanis-men politisch beigelegt werden.

• Sollte der Konflikt ungelöst bleiben, so droht ASEANs Zentralität in Süd- und Ostasien unterminiert werden.

• Vietnam, die Philippinen und Japan haben einen strategi-schen Anreiz, den SCM-Konflikt mit jenem im Ostchinesi-schen Meer zu verbinden, um die USA stärker einzubinden.


Recommended