+ All Categories
Home > Documents > Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden...

Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden...

Date post: 06-Mar-2018
Category:
Upload: hoangliem
View: 217 times
Download: 3 times
Share this document with a friend
20
Der digitale Workflow Ein Leitfaden zum »Intensivtag EBV« Der digitale Workflow von Stefan Ott
Transcript
Page 1: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w

Ein Leitfaden zum »Intensivtag EBV«

Der digitaleWorkflow von

Stefan Ott

Page 2: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w2

Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker angewandt und laufend der technischen Fortentwicklung von Geräten und Software angepasst.

Sollten sich bei Ihnen aufgrund der Anwendung genau dieser Methoden unerwartete,von mir nicht vorhersehbare Wirkungen einstellen – Bildverluste oder ähnliches – sodürfen Sie gerne auf mich schimpfen. Darüber hinausgehende Massnahmen muss ichaber strikt ablehnen, besonders die Forderung nach Schadensersatz weise ich hiermitausdrücklich zurück.

Denken Sie daran, von besonders wichtigen und unersetzlichen Bilddateien vor einerBearbeitung eine Kopie herzustellen und an einem sicherem Ort aufzubewahren.

Die hier gezeigten Beispiele und Arbeitsschritte sind an einem Apple MacintoshComputer entstanden, lassen sich aber dank der plattformübergreifenden Software auch auf windowsbasierten Computern durchführen.

Die in diesem Leitfaden besprochene Hard- und Software empfehle ich aus persönlicher Erfahrung weiter.

Es ist durchaus möglich, dass andere Vorgehensweisen, andere Hardware und andereSoftware ebensogut oder noch besser geeignet sind, die gewünschten Ergebnisse zuerzielen. Ebensogut ist es möglich, dass andere Vorgehensweisen, andere Hardware und andere Software schlechtere Ergebisse erzielen.

Die Marken- und Namensrechte der hier erwähnten Hard- und Software liegen bei den jeweiligen Rechteinhabern.

Bevor es beg innt

Das kleingeDruckte

Nach über 25 Jahren analoger Fotografie bin ich 2002 komplett auf die digitale Technikumgestiegen, wobei mir mein Beruf als Kommunikationsdesigner und die damit verbundeneErfahrung in Lithografie, Repro, Druckvorstufe und Produktfotografie sehr geholfen hat.2007 schließlich machte ich meine Leidenschaft zum Beruf und bin seitdem als freierFotograf, Dozent und Fototrainer tätig. Daneben leite ich die Redaktion Süd des Magazins NATURBLICK.

Page 3: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w3

„Wil lkommen in Dig i ta l ien . . .“

Auch wenn sich so mancher noch an den guten altenDiarahmen klammert – die Zeit der analogen Fotografie auf Farbnegativ- oder Diapositivfilm ist unwiederruflichvorüber, und es besteht deswegen kein Grund zur Trauer.

Wie jede neue Entwicklung bringt die Digitalfotografiezwar nicht nur Segen, sondern auch Fluch – glücklicherweiseaber hauptsächlich Ersteres.

Der Mehrarbeit für den Fotografen stehen ungeahnte Kontroll- und Bearbeitungswerkzeuge gegenüber, und nach anfänglich hohen Investitionskosten wird die digitaleFotografie zum wirklich preiswerten Vergnügen.

Jeder, der schon im eigenen Fotolabor gestanden undseine Schwarzweiss-Filme oder gar Dias selbst entwickelt hat, wird von den neuen Möglichkeiten begeistert sein.

Derjenige, der die Fotografie neu für sich entdeckt, wird unbefangen an die Arbeit herangehen und siein der Regel nicht als Belastung empfinden.

Dieser Leitfaden soll sowohl dem Umsteiger wie auch dem Einsteiger eine bewährte Arbeitsweise – neudeutsch„Workflow“ genannt – näherbringen, ohne den Anspruch zu erheben, die einzig richtige zu sein.

Denn auch in der Digitalfotografie gilt die alte Weisheit:Viele Wege führen nach Rom...

––Fr i tz Pö lk ing

Page 4: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w4

Sie haben sich dazu entschlossen, fortan mit offenen Augen und einer digitalenKompakt- oder Spiegelreflexkamera durch die Welt zu streifen und das Erlebte auf Film – pardon – auf Speicherkarte zu bannen.

Wenn wir die Motivwahl, die Bildgestaltung und den Zusammenhang zwischen ISO, Blende und Zeit einmal ausser acht lassen – denn sie sollen in diesem Leitfadennicht das Thema sein – bleiben im Vorfeld einer Aufnahme nur einige wenige Parameter,die Sie an Ihrer Kamera einstellen müssen, bevor Sie den Auslöser drücken.

Der wichtigste Parameter ist hier das Dateiformat, in das der Sensor Ihrer Kamera dieBilddaten übertragen soll.

raW oder JPg?

Im Gegensatz zum Sport- oder Reportagefotografen kommt es dem Naturfoto-grafen nicht darauf an, in kurzer Zeit möglichst viele Szenen festzuhalten, dieseanschließend schnell zu bewerten und die Bilddaten umgehend weiter zu leiten.Nein, ganz im Gegenteil - oft genug hat er nur die Gelegenheit zu einem einzigenBild. Und für dieses Bild sollte er sich bei der Nachbearbeitung alle Zeit der Weltnehmen, um daraus das Optimale herauszuholen.

In der folgenden Tabelle stelle ich Ihnen die Vor- und Nachteile der beiden Datei-formate gegenüber.

Die erste Entscheidung

Das Dateiformat

Dateigröße

Kompression

Schärfe

Weissabgleich

Belichtungskorrektur

Bearbeitung

Parameter

groß bis klein

wenig bis viel

nur Voreinstellung

nur Voreinstellung

kaum möglich

keine notwendig

groß

keine

einstellbar

einstellbar

einstellbar

notwendig

JPg raW

Page 5: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w5

Das JPg-format

• speichert die Bildaten mit Verlusten durch KomprimierungBilddetails gehen durch die Komprimierung verloren, im schlimmsten Falle sind einzelnePixel sichtbar, es kommt zum „Treppchen-Effekt“, Farbverläufe sind grob. Besondersauffällig bei Haaren und Federn!

• nachträgliche Belichtungskorrekturen sind kaum möglichEine Überbelichtung lässt sich überhaupt nicht, eine Unterbelichtung nur in sehrgeringem Maße korrigieren.

• ein Weissabgleich ist nachträglich nicht möglichFarbverschiebungen lassen sich nicht korrigieren

• harte Kontraste lassen sich nicht korrigierenDie Tonwertabrisse, sichtbar durch reines Weiss und reines Schwarz, lassen sichnicht mehr korrigieren, weil die dazu notwendigen Bilddetails fehlen.

• die Schärfung ist bereits durchgeführtDie Bilddaten sind durch die Schärfung nicht mehr optimal auf verschiedene Medien(Internet, Tintenstrahldrucker, Zeitung, Auisbelichtung) anwendbar

• schnell zum fertigen BildDie Bilddaten sind durch die einstellbare interne Kamerasoftware bereits fertig bearbeitetund können somit schnell gedruckt, gezeigt oder weitergegeben werden.

Das raW-format

• speichert die Bildaten ohne VerlusteAlle Bildinformationen, die der Sensor aufgezeichnet hat, sind in der RAW-Dateiim vollen Umfang enthalten.

• nachträgliche Belichtungskorrekturen sind möglichEine Überbelichtung lässt sich bis eine, eine Unterbelichtung bis zwei Blendenstufen korrigieren. Ich empfehle deshalb, generell um 1/2 bis 2/3 Blende unterzubelichten!

• der Weissabgleich lässt sich nachträglich machenDie Bilddaten lassen sich nachträglich an die bei der Aufnahme herrschendenLichtverhältnisse anpassen.

• Tonwertkorrekturen sind möglichFlaue Kontraste lassen sich sehr einfach, harte Kontraste mit einigen wenigen Arbeittschritten korrigieren.

• Schärfung ist nachträglich in verschiedenen Stärken machbarDie Schärfung wird immer als letzter Bearbeitungsschritt an das Ausgabemedium ange-passt werden. Ein Zeitungsbild benötigt andere Parameter wie ein Bild im Internet.

• jedes Bild benötigt eine BearbeitungNachteil des RAW-Formates ist der Arbeitsaufwand, der durch das „Konvertieren“ und„Entwickeln“ entsteht.

Die erste Entscheidung

Das Dateiformat

Page 6: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w6

Die zweite Entscheidung

Von Der kamera zum comPuter

Sie sind also, wie ich Ihnen empfohlen hatte, mit offenen Augen durch die Naturgestreift und konnten Ihre Compact-Flash- oder SD-Karte mit den lange ersehntenBildern füllen. Über eine Kabelverbindung zwischen Kamera und Computer – oder besser mittels eines Karten-Lesegerätes – laden Sie nun Ihre Schätze auf die FestplatteIhres Macintosh- oder Windowsrechners.

Haben Sie diesen Vorgang mit Erfolg abgeschlossen, findet sich nun ein Ordner namensDCIM auf Ihrer Festplatte, der die Bilddateien enthält. Und schon steht eine weitereGrundsatzentscheidung an: wie organisiere ich meine Bilder?

Zumindest in einem Punkt sind sich alle Fotografen einig - das Fotografierte muss inirgendeiner Form abgelegt werden. Am besten so, dass es anschließend auch wiedergefunden werden kann; klingt einfach – ist es aber nicht. Oder können Sie sich in einem Jahr noch erinnern, in welchem Ordner welche Bildddatei den Eisvogel von hinten vor der untergehenden Sonne zeigt?

Über den richtigen Zeitpunkt und die richtige Art der Bilddatenarchivierung gibt esviele Expertenmeinungen. Mein Ziel ist es, die Zeit und den Arbeitsaufwand in der digitalen Dunkelkammer auf das Notwendigste zu beschränken. Aus diesem Grundmöchte ich

• Bilder schnell erfassen

• Bilder schnell beurteilen

• Daten (iPtc u.a.) nur einmal erfassen

• informationen automatisch oder mit wenigen klicks zuweisen

• Bilder direkt bearbeiten, kopieren, versenden

• Bilder schnell und einfach nach verschiedenen kriterien finden

Betriebssysteme wie Windows XP und Hilfsprogramme wie Adobe Bridge erfüllen dieseVorgaben nur teilweise. Der Digitalfotograf benötigt dafür eine Bildarchivierungs-software. Sie bildet das Herzstück unseres digitalen Workflow!

Besonders gut sind dafür folgende Programme geeignet:

• adobe lightroom (mac und Pc)

• apple aperture (mac)

Page 7: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w7

Die zweite Entscheidung

Von Der kamera zum comPuter

Prinzipiell arbeiten alle auf dem Markt erhältlichen Bildarchivierungsprogramme nachdemselben Muster: Das Bildmaterial wird erfasst und in einer Vorschau dargestellt.Gleichzeitig werden die bereits in den Dateien vorhandenen EXIF-Informationen eingelesen. Unterschiede gibt es vor allem im Handling und in der Darstellung. Obwohl die meisten Programme auch die Fähigkeit besitzen, eine Bildkonvertierung und Bildbearbeitung durchzuführen, würde ich diesen wichtigen Part dem Spezialisten –idealerweise nimmt man »Adobe Photoshop« – überlasssen.

Der Workflow: Was, Wann, Wie.

Kurz und bündig – wir kopieren den Inhalt unserer Speicherkarte in einen auf der Festplatte unseres Computer angelegten Ordner, lassen die kopierten Dateien dann manuell oder automatisch von der gewählten Archivierungssoftware erfassen,betrachten anschließend unser Bildmaterial, löschen die nicht unseren Vorstellungen entsprechenden Bilder, weisen den verbleibenden Bildern die richtigen Begriffe,Schlüsselworte und ähnliche Informationen zu, bearbeiten die Bilder in Photoshop, senden Bilder zum Belichter und stellen eine Webgalerie ins Internet. Einfach, oder?

What you see ist what you get?

Es könnte alles so einfach sein – wir sehen das Bild auf unserem Monitor, bearbeiten es unseren Vorstellungen entsprechend, binden es in eine Beamershow ein, fertigenPrints am eigenen Tintenstrahldrucker und lassen hochwertige Ausbelichtungenerstellen. Gleichzeitig geben wir das Bild noch an die Tageszeitung und auch der Sternmöchte einen Abdruck veröffentlichen. Und das Bild sieht dabei immer gleich aus...

Leider ist das nur ein Wunschtraum, der sich aufgrund der gegebenen physikalischenEigenschaften aller am Prozeß beteiligten Geräte nicht verwirklichen lässt.

Aber trösten Sie sich – es gibt dennoch einen Weg, um diesem Wunschtraum nahe zukommen: das Farbmanagement, neudeutsch CMM (Colormanagement) genannt.

Wenn Sie aber der Meinung sind, das wäre Ihnen zu kompliziert, das brauchen Sie nicht, dann muss ich Sie wieder enttäuschen. Sie haben gar keine Wahl, denn derVerzicht auf Farbmanagement (das ich im folgenden mit CMM abkürzen werde), bedeutet gleichzeitig falsches oder bestenfalls nicht optimales CMM.

Wichtige Links zum Thema: www.x-rite.dewww.cleverprinting.dewww.eci.org

Page 8: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w8

Von der Date i zum Bi ld

Das farBmanagement

Page 9: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w9

Von der Date i zum Bi ld

Das farBmanagement

Page 10: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w1 0

Von der Date i zum Bi ld

Das farBmanagement

Page 11: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w1 1

Von der Date i zum Bi ld

Das farBmanagement

Page 12: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w1 2

Von der Date i zum Bi ld

Das farBmanagement

Page 13: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w1 3

Der dig i ta le Datensatz

archiVierung Der Daten

Bildverschlagwortung nach iPtc

Um unsere Bilder einordnen und auch wiederfinden zu können, benötigen wir entsprechende Textinformationen, die sogenannten Metadaten. Im digitalen Zeitalterwerden ja bereits bei der Aufnahme viele Textdaten wie Belichtungszeit, Blende,Kameramodell in die Datei geschrieben. Diese sogenannten Exif-Daten sind – weil standardisiert – mit den meisten Bildbearbeitungs- und Archivierungs-programmen auslesbar. Was liegt näher, als diese Daten durch weitere Textdaten zu ergänzen? Hier hat sich die vom IPTC (International Press TelecommunicationsCouncil) eingeführte Verschlagwortung als Standard etabliert. IPTC funktioniert unabhängig vom verwendeten Programm und könnte beispielsweise auch bei derBildbearbeitung in Photoshop CS durchgeführt werden.

Der IPTC-Standard verfügt über ziemlich viele Begriffe – ich erwähne hier nur diejeni-gen, die für meine Naturfotografie sinnvoll erscheinen.

• Dateiname: 080904-6354.jpg

• Kategorie: NAT

• ergänzende Kategorie: Natur - Wild

• Titel: Reh (Capreolus capreolus)

• Überschrift: Rehbock im Morgenlicht

• Ersteller: Stefan Ott

• URL: http://www.naturfotografie.org

• Schlüsselwörter: Natur, Biotop, Säugetier, Wild, Wildtier, Schalenwild,Wildbret, Jagd, jagdbar, Capreolus, Reh, Rehbock,Rehgeiss, Rehgeiß, Ricke, Bock, Kitz, Jungtier,Tierkind, Haare, Fell, Pelz, Anblick, Hochsitz,Kanzel, menschenscheu, scheu, vorsichtig, Herbst,Herbstwald, Laub, Wald, Wiese, Acker, Feld,Sonnenaufgang, Dämmerung, Morgengrauen,Tagesanbruch

IPTC Inhalte

Page 14: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w1 4

Von der Date i zum Bi ld

Die Digitale Dunkelkammer

Digital entwickeln im raw-konverter

Während jpg-Daten bereits in der Kamera gemäß der Herstellersoftware und den vonIhnen eingestellten Vorgaben verarbeitet wurden, erfordert das RAW-Format noch einpaar Handgriffe, um daraus ein echtes Bild entstehen zu lassen.

Ich nenne diesen Vorgang der Einfachheit halber die „digitale Entwicklung“; manchmalkann man eben auf analoge Analogien nicht verzichten.

Prinzipiell können Sie das mit jedem Bildbearbeitungsprogramm tun. Ich empfehle aber,hier in »Photoshop« zu investieren, um wirklich alle Möglichkeiten zu nutzen und nichtzuletzt deshalb, weil sich dieses Programm zum Standard entwickelt hat.

Mit einem Klick öffnen Sie das Bild in »Photoshop« – besser gesagt in dessen RAW-Konverter. In der Echtzeit-Vorschau können Sie nun die wichtigsten Parameter wieWeissabgleich, Belichtung und Kontrast einstellen.

Der erste Bearbeitungsschritt

Es gibt zwei grundsätzliche Vorgehensweisen – entweder man arbeitet durchgehend inder Originalgröße und hat damit ein fertiges Ausgangsprodukt für viele Medien, oderman ändert die Bildgröße gleich nach dem Entwickeln. Beim ersten Weg hat man immerdie beste Qualität bei längerer Bearbeitungszeit, beim zweiten Weg kommt manschnellstmöglich zum Ergebnis, ist dann aber in der Verwendung später eingeschränkt.Beispielsweise bearbeiten Sie schnell mal ein Bild, um es in einer Internetcommunity zuzeigen – und am nächsten Tag fällt Ihnen ein: das Bild würde sich auch als 40x60cm-Abzug an der Wohnzimmerwand gut machen. Im ersten Falle kein Problem, im zweitenhaben Sie dieselbe Arbeit nochmals zu tun.

Gleich, welchen Weg Sie wählen – wichtige Arbeitsschritte wie Entrauschen undSchärfen bitte immer in der 100%-Ansicht vornehmen! Nur dort hat man eine wirklicheKontrolle über die tatsächlichen Auswirkungen.

Page 15: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w1 5

Von der Date i zum Bi ld

Die BearBeitung in PhotoshoP

Am Anfang steht immer das sogenannte Entrauschen – das Entfernen von Bild-störungen, die besonders bei hohen ISO-Werten und in größeren Farbflächen sichtbarsind. Hierzu verwende ich das Plugin »Dfine 2.0« von Nik. Aber auch andere Plugins wie»NeatImage« oder »NoiseNinja« erfüllen ihren Zweck.

Plugins haben gegenüber Standalone-Anwendungen den Vorteil, dass man alle notwendigen Arbeitsschritte direkt in »Photoshop« vornehmen kann.

Am Bildschirm lässt sich die Wirkung eines Rauschfilters sehr gut beurteilen. ProbierenSie es einfach mal aus!

Zuerst entrauschen, dann Fehlerbeseitigen, dann Tonwerte undSättigung korrigieren.

Schärfen immer zuletzt und nach-dem Sie das Bild aufAusgabeformat gebracht haben!

Page 16: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w1 6

Page 17: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w1 7

Von der Date i zum Bi ld

Die BearBeitung in PhotoshoP

Der zweite schritt

Nun kommen die Parameter Helligkeit, Kontrast und Farbsättigung an die Reihe.Auch hier gibt es in »Photoshop« verschiedene Wege, die zum Ziel führen.Untenstehend zeige ich den von mir bevorzugten Weg:

• Stellen Sie die gewünschte Bildhelligkeit mit Hilfe einer Einstellungsebenewie oben beschrieben ein.

• Genauso verfahren Sie mit der Gradation.

• Als letztes noch die Farben etwas sättigen. Weniger ist oft mehr!

Alle diese Arbeiten können sowohl am gesamten Bild wie auch an Auswahlen vorgenommen werden. Oftmals ist es ratsam, nur ausgewählte Bildteile zu behandeln. Denken Sie daran, Auswahlen immer mit weicher Kante herzustellen, damit man nachher keine harten Abrisse bekommt.

Der dritte schritt

Das so gewonnene Bild wird entweder als tif oder als jpg gespeichert. tif hat den Vorteil,dass eine weitere Bearbeitung verlustfrei erfolgt, während das jgp mit jedem weiterenAbspeichern an Qualität verliert. Wirklich relevant wird das aber erst bei der dritten bis vierten Bearbeitung.

Sie haben nun ein optimiertes, ungeschärftes Bild in Originalgröße erzeugt. Dieses Ausgangsmaterial ist für jede weitere Verwendung geeignet.

Der vierte schritt

Abhängig vom gewünschten Verwendungszweck folgt nun die Bildschärfung,deren Grad allein vom Verwendungszweck abhängt.

• Bringen Sie das Bild auf die gewünschte Endgröße• Schärfen Sie komplett oder besser nur Auswahlen

»Photoshop« bietet seit der Version CS2 hervorragende Bordmittel zum Schärfen.Dennoch hat man es mit Plugins wie »Nik Sharpener« wesentlich bequemer.

Page 18: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w1 8

Von der Date i zum Bi ld

Die BearBeitung in PhotoshoP

Der letzte schritt

Ihr digitales Bild können Sie nun im geeigneten Format abspeichern. In der Regel genügtuns das jpg-Format, am besten in der Kompressionssstufe 10 bis 12. Für das Internetwerden aber häufig kleinstmögliche Dateigrößen benötigt – hier muss also einKompromiss zwischen Bildqualität und Dateigröße gefunden werden. »Photoshop« bietet mit der Funktion „Für Web speichern“ die Möglichkeit, zu einer vorzugebendenDateigröße die passende Komprimierung automatisch einzustellen.

Natürlich bietet ein so komplexes Programm wie »Photoshop« nahezu unbegrenzteMöglichkeiten zur Bildbearbeitung und Bildmanipulation. Sie als Digitalfotograf werdennur einen Bruchteil davon nutzen, und dieser kleine Workshop soll auch nur einenEinstieg in die Materie bieten.

Seit 1984 arbeite ich beruflich jeden Tag mit »Photoshop«, habe unzählige Lehrgängeund Schulungen absolviert und entdecke doch jeden Tag etwas Neues. Aber ich verspreche Ihnen – schon mit den wenigen, oben beschriebenen Arbeitsschritten werden Sie ganz hervorragende Ergebnisse erzielen. Mit ein wenig Übung werden Siefür den kompletten Workflow nur durchschnittlich 3 bis 5 Minuten pro Bild benötigen,vom Überspielen eines Bildes auf den Computer bis zum fertigen jpg!

Analog-Fotografen werden mir bestätigen: diese Zeit haben wir früher auch für dieArchivierung eines Dias (schneiden – verglasen – beschriften – einordnen) benötigt. Was das Wiederauffinden eines Motives anbelangt, liegen aber wirklich Welten zwischendamals und heute!

Page 19: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w1 9

Archiv ierung d ig i ta ler Daten

Die Datensicherheit

Wohin mit meinen Daten?

Früher hatte man nur ein einziges Original (nämlich das Dia). Unvorstellbar, wenn esverloren ginge oder beschädigt werden würde. Da haben es die Digitalfotografen dochwesentlich einfacher. Von ihrem Original lassen sich nämlich endlos viele Kopien inOriginalqualität erstellen. Wo aber speichern wir unsere Originale und Kopien amschnellsten, am bequemsten und am zuverlässigsten? Vor nicht allzulanger Zeit galtennoch ROM-Medien (CD, DVD) als günstig und sicher. Beides stimmt heute nicht mehrso ganz. Die Datensicherheit auf den genannten Medien ist wohl doch nicht so vertrau-enserweckend, wie neuere Versuche gezeigt haben. Des Weiteren fallen die Preise fürgroße Festplatten im Monatsrythmus. Diese Platten lassen sich intern und extern ankomfortablen und schnellen USB- und/oder Firewireanschlüssen betreiben. Durchschnelle Zugriffszeiten und einfaches Handling sind sie den ROM-Medien deutlich über-legen. Ich empfehle Ihnen also: Kaufen Sie lieber zwei große Festplatten und fahren Sieregelmäßige Backups.

(fast) lebenswichtig: Das Backup

Menschliches Versagen und auch immer mal auftretende technische Probleme können in Sekundenschnelle Ihre komplette, über Jahre aufgebaute Sammlung in unrettbarenDatenmüll verwandeln. Damit das nicht passiert, sollten Sie Duplikate Ihrer Daten aufgetrennten Festplatten aufbewahren. Ich habe mich für eine Lösung mit insgesamt 3Festplatten entschieden:

• Mein Haupt-Arbeitscomputer enthält eine interne Festplatte (A) mit500GB Kapazität. Darauf werden alle RAW-Daten und alle bereitsentwickelten Bilder gespeichert.

• An diesem Computer hängt eine externe 500GB-Platte (B). Auf diese kopiereich immer am Ende eines Arbeitstages den kompletten Inhalt von (A).

• Für unterwegs habe ich ein Notebook und eine externe 300GB-Platte (C).Auf diese Platte (C) kopiere ich in unregelmässigen Abständen – aber immer dann,wenn ich mit Foto und Notebook verreise – die Inhalte von (A). Neues Bildmaterial, das ich unterwegs aufnehme, speichere ich auf der internenFestplatte (D) meines Notebooks und auf der externen Platte (C).

Egal, was nun passieren mag, ich habe jede Datei immer mindestens zweimal.Vielleicht erscheint Ihnen das übertrieben – aber glauben Sie mir, ich habe das schongebraucht.

Page 20: Der digitale Workflow - · PDF fileDer digitale Workflow 2 Alle die in diesem Leitfaden beschriebenen Arbeitsmethoden werden von mir in meiner täglichen Arbeit als Fotograf und Grafiker

D e r d i g i t a l e W o r k f l o w2 0

Zu guter Letzt

Vom Profi lernen...

Von den ersten Schritten mit einer Spiegelreflex-Kamera bis hin zuanspruchsvollen foto-grafischen Aufgabenstellungen – in den Bereichen Naturfotografie, Landschaftsfotografie,Studiofotografie und angrenzenden Themen, wie z.B. der digitalen Bildbearbeitungbegleite ich Sie beratend und schulend, individuell nach Ihrem Kenntnisstand.

Sprechen Sie mich an - ich berate Sie gerne!

werbung+fotografie

stefan ott

obere hurststraße 3

71679 asperg

telefon 07141 - 697440

[email protected]

www.ottfoto.de


Recommended