Date post: | 06-Apr-2015 |
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„Der Deutsche Qualifikationsrahmen – ein Sachstandsbericht “
10. Ausbildungsgespräch des VFB NW am 23. Februar 2011
Lothar Herstix, MSW, Ref. 312KMK - AG Europäischer Qualifikationsrahmen
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “2 Düsseldorf, den 23.02.2011
Grundlagen des EQR
• 14. Dezember 2004: 32 europäische Staaten beschließen das Maastricht-Kommuniqué.
• 8.Juli.2005: EU leitet Konsultationsprozess ein.
• 23. April 2008: Empfehlung des europäischen Parlaments und des Rates zur Einrichtung des EQR
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “3 Düsseldorf, den 23.02.2011
Ziele des EQR:• Schaffung eines gemeinsamen Referenzrahmens zwischen den
verschiedenen Qualifikationssystemen – allgemeine, berufliche Bildung und Hochschulbildung
• Förderung der Transparenz und Vergleichbarkeit der Qualifikationsbescheinigungen in Europa
• Schaffung einen gemeinsamen europäischen Referenzpunktes in Bezug auf außereuropäische Systeme
• Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit, Mobilität und sozialen Integration von Arbeitskräften und Lernenden
• Brückenbildung zwischen formalem, nicht formalem und informellem Lernen
Jedoch:Die nationalen Qualifikationssysteme werden durch diese Empfehlung weder ersetzt noch definiert.
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “4 Düsseldorf, den 23.02.2011
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “5 Düsseldorf, den 23.02.2011
Deskriptoren zur Beschreibung der Niveaus des EQR
Kenntnisse Fertigkeiten Kompetenzen
Niveau 1 grundlegendes
Allgemein-
wissen
grundlegende
Fertigkeiten, die zur
Ausführung einfacher
Aufgaben
erforderlich sind
Arbeiten oder Lernen unter direkter
Anleitung in einem vorstrukturierten
Kontext
Niveau 4 breites
Spektrum an
Theorie- und
Faktenwissen in
einem Arbeits-
oder
Lernbereich
eine Reihe kognitiver
und praktischer
Fertigkeiten, die
erforderlich sind, um
Lösungen für
spezielle Probleme in
einem Arbeits- oder
Lernbereich zu finden
selbstständiges Tätigwerden innerhalb
der Handlungsparameter von Arbeits-
oder Lernkontexten, die in der Regel
bekannt sind, sich jedoch ändern
können
Beaufsichtigung der Routinearbeit
anderer Personen, wobei eine gewisse
Verantwortung für die Bewertung und
Verbesserung der Arbeits- oder
Lernaktivitäten übernommen wird
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “6 Düsseldorf, den 23.02.2011
DQR-ProzessbeteiligteBund-Länder-Koor-dinierungsgruppe
Arbeitskreis DQR
BMBF
Kultusminister-konferenz (AK-EQR)
Gemeinsamer Vorsitz:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Akkreditierungsrat
Bundesagentur für Arbeit
Bundesarbeitsgemeinschaft derFreien Wohlfahrtspflege
Bundesinstitut für Berufsbildung
Bundesvereinigung der DeutschenArbeitgeberverbände
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Deutscher Beamtenbund / Bundesverband der Lehrer und Lehrerinnen an beruflichen Schulen
Deutscher Gewerkschaftsbund – GEW, IG Metall
Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.
Gemeinsamer Vorsitz:
Kultusministerkonferenz
Freier Zusammenschluss von StudentInnenschaften
Hochschulrektorenkonferenz
Konzertierte Aktion Weiterbildung– Bundesverband Deutscher Privatschulen
Kuratorium der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung
Rat der Weiterbildung / Deutscher Volkshochschulverband
Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland
Wissenschaftsrat
Zentralverband des Deutschen Handwerks
und Experten
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “7 Düsseldorf, den 23.02.2011
Ziele des DQR:
• Angemessene Zuordnung von in Deutschland erworbenen Qualifikationen in der EU
• Berücksichtigung der nationalen Besonderheiten des deutschen Bildungssystems
• Verbesserung der Chancen für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger auf dem europäischen Arbeitsmarkt
• Beitrag zur Förderung der Mobilität von Lernenden und Beschäftigten zwischen Deutschland und anderen europäischen Ländern
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “8 Düsseldorf, den 23.02.2011
Phase 1 des DQR-Prozesses (Mitte 2007 bis Februar 2009)
• Konstituierung der Bund-Länder-Koordinierungsgruppe DQR und des Arbeitskreises DQR (Auftakttagung März 2007)
• Konsensbildung über Ziele und Leitlinien, übergeordnete Kompetenzkategorien, Terminologie und Niveaustufen
• Erarbeitung eines Diskussionsvorschlages für einen Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen:– Einführungstext– DQR-Matrix– Glossar
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “9 Düsseldorf, den 23.02.2011
Phase 2 des DQR-Prozesses (bis November 2010)
• Exemplarische Zuordnung bestehender Abschlüsse zu den Niveaustufen des DQR durch Experten (Gesundheit, Handel, IT, Metall/Elektro)
• Überprüfung der Handhabbarkeit der DQR-Matrix
• Rechtsgutachten Prof. Herdegen und Stellungnahme der Schulrechtsreferenten der Länder
• Studien zur Einbeziehung der Ergebnisse informellen Lernens(Professor Dehnbostel / BIBB, Katrin Gutschow u.a.)
• Workshops mit Vertretern anderer EU-Mitgliedsstaaten zu Zuordnungsfragen
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “10 Düsseldorf, den 23.02.2011
Aktueller Stand:
• Konsensuale Empfehlung des AK-DQR für einen DQR Beschluss am 10.11.2010
• Beschluss der Amtschefskonferenz am 10.02.11
• Beratung in der KMK im März 2011
• Vermutlich März/April: Gemeinsame Erklärung der Partner zum DQR
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “11 Düsseldorf, den 23.02.2011
Die DQR-Matrix:Niveau
Über Kompetenzen zur Planung, Bearbeitung und Auswertung von umfassenden fachlichen Aufgaben- und Problemstellungen sowie zur eigenverantwortlichen Steuerung von Prozessen in Teilbereichen eines wissenschaftlichen Faches oder in einem beruflichen Tätigkeitsfeld verfügen. Die Anforderungsstruktur ist durch Komplexität und häufige Veränderungen gekennzeichnet.
Fachkompetenz Personale Kompetenz
Wissen Fertigkeiten Sozialkompetenz Selbständigkeit
Über breites und integriertes Wissen einschließlich der wissenschaftlichen Grundlagen, der praktischen Anwendung eines wissenschaftlichen Faches sowie eines kritischen Verständnisses der wichtigsten Theorien und Methoden (entsprechend der Stufe 1 (Bachelor) des Qualifikationsrahrnens für Deutsche Hochschulabschlüsse) oder über breites und integriertes berufliches Wissen einschließlich der aktuellen fachlichen Entwicklungen verfügen. Kenntnisse zur Weiterentwicklung eines wissenschaftlichen Faches oder eines beruflichen Tätigkeitsfeldes besitzen.Über einschlägiges Wissen an Schnittstellen zu anderen Bereichen verfügen.
Über ein sehr breites Spektrum an Methoden zur Bearbeitung komplexer Probleme in einem wissenschaftlichen Fach (entsprechend der Stufe 1 (Bachelor) des Qualifikationsrahrnens für Deutsche Hochschulabschlüsse), weiteren Lernbereichen oder einem beruflichen Tätigkeitsfeld verfügen.
Neue Lösungen erarbeiten und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Maßstäbe beurteilen, auch bei sich häufig ändernden Anforderungen.
In Expertenteams verantwortlich arbeiten oder Gruppen oder Organisationenverantwortlich leiten.
Die fachliche Entwicklung anderer anleiten und vorausschauend mit Problemen im Team umgehen.
Komplexe fachbezogene Probleme und Lösungen gegenüber Fachleuten argumentativ vertreten und mit Ihnen weiterentwickeln.
Ziele für Lern- und Arbeitsprozesse definieren, reflektieren und bewerten und Lern- und Arbeitsprozesse eigenständig und nachhaltig gestalten.
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “12 Düsseldorf, den 23.02.2011
Die Spezifika der DQR-Matrix:
• Zusammenfassende Beschreibung des Niveaus oberhalb der einzelnen Kompetenzsäulen
• Betonung der (berufsbezogenen) Handlungsorientierung (Lern- und Arbeitsbereiche)
• Umfassender Kompetenzbegriff – statt Schlussfolgerung aus Wissen und Fertigkeiten
• Gleichwertigkeit von fachlicher und personaler Kompetenz
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “13 Düsseldorf, den 23.02.2011
Weiteres Verfahren (bis Ende 2011)
• Konsensuale Zuordnung von Qualifikationen zu den Stufen des DQR Strategieentwicklung non-formales/informelles Lernen
• Beratung Rechtsstatus, Koordinierungsstelle, Zuordnungsverfahren, Qualitätssicherung
• Erstellung des DQR-Handbuchs
• Ggfs. Verweis auf die Niveaustufen des EQR in allen neuen Qualifikationsnachweisen ab 2012
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “14 Düsseldorf, den 23.02.2011
Zuordnungsfragen:
Welche Qualifikationen werden auf der untersten Stufe zugeordnet?
Hier geht es um die Frage, welche Qualifikationen überhaupt Eingang in den DQR finden sollen. Hier bestehen auch Probleme der Abgrenzung von Qualifikationen zu Teilqualifikationen.
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “15 Düsseldorf, den 23.02.2011
Zuordnungsfragen:
Werden die dualen Abschlüsse nur auf zwei Stufen zugeordnet oder findet eine differenziertere Zuordnung statt? In Deutschland spricht das traditionelle Verständnis eher für eine geringe Spreizung, andererseits wird man sich in der europäischen Diskussion mit dieser Vorstellung evtl. nicht durchsetzen können.
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “16 Düsseldorf, den 23.02.2011
Zuordnungsfragen:
Ist die Zuordnung der allgemeinen Hochschulreife auf Stufe 5 angemessen bzw. im Verhältnis zu den dualen Abschlüssen gerechtfertigt?
Diese Frage hängt ursächlich auch mit der Zuordnung der dualen Abschlüsse zusammen.
Welche deutschen Qualifikationen entsprechen Kurzstudiengängen?
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “17 Düsseldorf, den 23.02.2011
Zuordnungsfragen:
Welche beruflichen Abschlüsse werden auf den Stufen 6 – 8 zugeordnet?
Es geht dabei nicht ums „ob“ – da sind sich alle einig -, allerdings konkret um „welche“.
„Zur Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens – ein Sachstandsbericht “18 Düsseldorf, den 23.02.2011
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit!
Weitere Informationen:
www.deutscherqualifikationsrahmen.de