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Das Unternehmen Hebamme – Professionalisierung … · und der gesellschaftliche Protest ist mir...

Date post: 17-Sep-2018
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Hebamme und Unternehmen: (Nicht) gelernt ist (nicht) gelernt Ich bin Hebamme und selbstständige Unternehmerin. Exami- niert bin ich seit fünf Jahren. Schon während der Lehrzeit hatte ich oft das Gefühl, ausschließlich für die eigentliche Heb- ammenarbeit ausgebildet zu werden. Ich spürte ein Defizit der Lehre in administrativen Tätigkeiten. Schwangerschaft, Wochenbett, Geburt, Physiologie, Pathologie – darüber lernte ich zur Genüge. Aber ein Unternehmen zu führen, hat mir nie- mand je beigebracht. Damals war das Gefühl noch diffus, denn ich wusste nicht, was ein selbstständiges Hebammenleben in der Realität be- deutete. Doch das Gefühl war da und es blieb. So vergingen nach dem Examen vier Jahre der Selbstständigkeit. Durch eigene Recherchen war ich zwischenzeitlich betriebswirtschaft- lich organisiert und informiert, ich wuselte mich durch und war soweit zufrieden. Learning by doing. Mein Einkommen war durchschnittlich, doch umgerechnet auf meinen Stundenlohn nicht angemessen. So erwachte allmählich mein Wunsch, unternehmerisch und strukturell mehr Möglichkeiten aus- schöpfen zu können. Der zündende Gedanke kam mir dann im vergangenen Jahr bei einer telefonischen Anfrage für eine Wochenbettbetreuung. Die Anruferin und ich vereinbar- ten einen Termin zu einem Vorgespräch, und sie fragte am Ende des Gesprächs: „Kommst du dann zum Frühstück?“ Ich antwortete ihr höflich, aber bestimmt, dass ich nicht zum Frühstück kommen würde, sondern zum Arbeiten. Damit war der Knoten geplatzt. Ich plante, mein Unterneh- men auf den Kopf zu stellen, und setzte das Vorhaben in die Tat um. Als Ergebnis möchte ich nun mein Konzept vorstellen, um etwas in der Hebammenarbeit zu bewegen. Denn ich bin überzeugt, dass wir Hebammen etwas tun können: für uns, für unseren Geldbeutel, für die Qualität unserer Arbeit und für unser berufliches Image. Wir kommen nicht zum Frühstück. Aktuelle Sicht auf die freiberufliche Hebammenarbeit Ich sehe die freiberuflichen Hebammen in Deutschland an einem Wendepunkt. Die Öffentlichkeit hat in den letzten Jah- ren immer wieder von unserem Berufsstand gehört, die medi- ale Aufmerksamkeit war und ist da. Nachhaltige Lösungen der Berufshaftpflicht-Problematik gibt es bislang dennoch nicht. Was ich aber sehr viel bedenklicher finde als die Phrasen aus den Reihen der Politik, ist das geringe Interesse der Frauen am Fort- bestehen unserer Arbeit. Natürlich gibt es sie, die Plakataktionen und Elterninitiativen und Petitionen. Aber insgesamt empfinde ich die Zahl der Teilnehmer an solchen Aktionen als zu gering „In Zeiten von Qualitätsmanagement, hohen Betreuungsansprüchen und gleichzeitig großer Verunsicherung der Frauen sowie einem florierenden interdisziplinären Wettbewerb sind umfassende Betreuungskonzepte, die sowohl Hebamme als auch betreuter Frau zugutekommen, eine sinn- und wertvolle Hilfe zur eigenen Entlastung und Professionalisierung.“ Das Unternehmen Hebamme – Professionalisierung eigener Arbeitsstrukturen innerhalb der Betreuung von Christina Altmann 1/8 Hebammen-Akademie HiPP Hebammen-Akademie WISSEN VON HEBAMMEN FÜR HEBAMMEN
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Hebamme und Unternehmen:(Nicht) gelernt ist (nicht) gelernt

Ich bin Hebamme und selbstständige Unternehmerin. Exami- niert bin ich seit fünf Jahren. Schon während der Lehrzeit hatte ich oft das Gefühl, ausschließlich für die eigentliche Heb-ammenarbeit ausgebildet zu werden. Ich spürte ein Defizit der Lehre in administrativen Tätigkeiten. Schwangerschaft, Wochenbett, Geburt, Physiologie, Pathologie – darüber lernte ich zur Genüge. Aber ein Unternehmen zu führen, hat mir nie- mand je beigebracht.

Damals war das Gefühl noch diffus, denn ich wusste nicht, was ein selbstständiges Hebammenleben in der Realität be- deutete. Doch das Gefühl war da und es blieb. So vergingen nach dem Examen vier Jahre der Selbstständigkeit. Durch eigene Recherchen war ich zwischenzeitlich betriebswirtschaft-lich organisiert und informiert, ich wuselte mich durch und war soweit zufrieden. Learning by doing. Mein Einkommen war durchschnittlich, doch umgerechnet auf meinen Stundenlohn nicht angemessen. So erwachte allmählich mein Wunsch, unternehmerisch und strukturell mehr Möglichkeiten aus-schöpfen zu können. Der zündende Gedanke kam mir dann im vergangenen Jahr bei einer telefonischen Anfrage für eine Wochenbettbetreuung. Die Anruferin und ich vereinbar-

ten einen Termin zu einem Vorgespräch, und sie fragte am Ende des Gesprächs: „Kommst du dann zum Frühstück?“ Ich antwortete ihr höflich, aber bestimmt, dass ich nicht zum Frühstück kommen würde, sondern zum Arbeiten.

Damit war der Knoten geplatzt. Ich plante, mein Unterneh-men auf den Kopf zu stellen, und setzte das Vorhaben in die Tat um. Als Ergebnis möchte ich nun mein Konzept vorstellen, um etwas in der Hebammenarbeit zu bewegen. Denn ich bin überzeugt, dass wir Hebammen etwas tun können: für uns, für unseren Geldbeutel, für die Qualität unserer Arbeit und für unser berufliches Image. Wir kommen nicht zum Frühstück.

Aktuelle Sicht auf die freiberufliche Hebammenarbeit

Ich sehe die freiberuflichen Hebammen in Deutschland an einem Wendepunkt. Die Öffentlichkeit hat in den letzten Jah-ren immer wieder von unserem Berufsstand gehört, die medi-ale Aufmerksamkeit war und ist da. Nachhaltige Lösungen der Berufshaftpflicht-Problematik gibt es bislang dennoch nicht. Was ich aber sehr viel bedenklicher finde als die Phrasen aus den Reihen der Politik, ist das geringe Interesse der Frauen am Fort-bestehen unserer Arbeit. Natürlich gibt es sie, die Plakataktionen und Elterninitiativen und Petitionen. Aber insgesamt empfinde ich die Zahl der Teilnehmer an solchen Aktionen als zu gering

„In Zeiten von Qualitätsmanagement, hohen Betreuungsansprüchen und

gleichzeitig großer Verunsicherung der Frauen sowie einem florierenden

interdisziplinären Wettbewerb sind umfassende Betreuungskonzepte, die

sowohl Hebamme als auch betreuter Frau zugutekommen, eine sinn- und

wertvolle Hilfe zur eigenen Entlastung und Professionalisierung.“

Das Unternehmen Hebamme – Professionalisierung eigener Arbeitsstrukturen innerhalb der Betreuungvon Christina Altmann

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Hebammen-Akademie

HiPP Hebammen-Akademie

W I S S E N V O N H E B A M M E N F Ü R H E B A M M E N

HIPP HEBAMMEN-PREIS 2016

und der gesellschaftliche Protest ist mir zu leise. Betroffenheit sieht anders aus. Dies sage ich nicht aus beruflicher Frustration, aus Wut oder Resignation. Vielmehr bin ich überzeugt, dass der Berufsstand der Hebammen in den letzten Jahrzehnten selbst dazu beigetragen hat, dass wir an diesem Punkt angelangt sind. Wir haben uns ausgeruht. Wir haben uns zurückdrängen lassen, auch von anderen, zum Teil neu entstandenen Berufsgruppen (wie z. B. der Wochenpflegerin).

Meiner Ansicht nach werden wir auch nicht als medizinische Fachfrauen wahrgenommen, die kompetent und professionell Wissen weitergeben und damit den Familien Sicherheit bieten. Leider höre ich auch immer wieder von Frauen, dass ihre Heb-amme „nur drei, vier Mal da war“, „nie erreichbar war“, „nur zum Kaffee trinken und Wiegen kam“ und vieles mehr. Somit ist es nur logisch, dass die Frauen sich immer mehr an den Gedan-ken gewöhnen, dass Hebammen entbehrlich sind. Sie sehen die absolute Notwendigkeit unserer Arbeit und unsere Position im Gesamtsystem nicht, was zwangsläufig zu weniger Wertschät-zung führt. Und das liegt an uns.

Ich möchte hier jedoch keine Berufsverbände oder einzelne Hebammen an den Pranger stellen. Dies bringt uns nicht weiter und verfehlt das Ziel. Ich bin überzeugt, dass jede Einzelne von uns in ihrer alltäglichen Arbeit etwas bewegen kann, indem sie ihr Mo-dell umstellt. Es ist noch nicht zu spät.

Durch Struktur und Organisation zum Erfolg

Meine Arbeit stellt einen Konzeptvorschlag für die Strukturie-rung freiberuflicher Hebammenarbeit ohne Geburtshilfe dar. Dieses Konzept habe ich selbst entwickelt und arbeite damit seit 2015. Als Arbeitshilfe bei der Entwicklung dienten folgende Leitfragen: „Wie kann die gesamte Betreuung einer Schwan-geren und späteren Wöchnerin strukturiert, transparent und qualitativ hochwertig erfolgen und wie können wir als frei- berufliche Hebammen damit wirtschaftlich erfolgreich sein? Empfinden die Betreuten eine solche Arbeitsweise als profes-sioneller als zuvor? Kann dies ein Weg für alle freiberuflichen Hebammen sein?“ Von der Publikation meines Betreuungs- modells erhoffe ich mir eine Steigerung der Professionalität aller freiberuflichen Hebammen.

Warum Hebammen umdenken sollten

Mit meinem Modell möchte ich dazu beitragen, aus der Arbeit der Hebamme ein ernst zu nehmendes Unternehmen zu machen, dieses klar zu kommunizieren und umzusetzen. Den Blick auf Hebammen als professionelle Berufsgruppe zu lenken, die medi- zinisches Wissen auf emphatische Weise transportiert, das ist mein Leitgedanke.

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Foto: © fotolia, Wavebreakmedia

Für Hebammen kann die Arbeit mit meinem Betreuungsmodell folgenden Nutzen haben:

• Planbare Zahlen und eine Verbesserung des Umsatzes.

• Transparente Strukturen, die jeder Frau, die an einer Betreuung interessiert ist, detailliert erläutert werden können. Das verstärkt den Eindruck der Professionalität und vermittelt den betreuten Familien mehr Sicherheit.

• Das Arbeitsmodell ist gelebtes Qualitätsmanagement.

• Das Modell räumt mit der falschen Vorstellung auf, Hebammenarbeit basiere auf rein ideologischen bzw. idealistischen Gründen.

• Es bringt Klarheit darüber, was genau wir leisten wollen und was nicht.

• Auch die betreuten Frauen wissen von Anfang an, woran sie sind, sie kennen die Rahmenbedingungen der Betreuung und erleben somit keine „bösen Überraschungen“. Es gibt durchwegs klare Regeln und Absprachen.

Eine empathische und herzliche Gestaltung der Beziehung so-wie einen bedürfnisorientierten Ansatz schließt diese Arbeits-weise selbstverständlich an keiner Stelle aus. Um es nochmals auf den Punkt zu bringen: Mein Ziel ist, mit einem trans- parenten, klar definierten Betreuungsmodell zu arbeiten, das die Frauen und mich selbst zufrieden macht, betriebs-wirtschaftlich gewinnbringend ist und den vorgeschriebenen QM-Mindeststandards entspricht. Außerdem möchte ich von Kooperationspartnern und anderen Berufsgruppen als ebenbür-tig und professionell wahrgenommen werden, indem ich meine Arbeitsweise strukturiert und nachvollziehbar abbilden kann.

Diesen Nutzen kann mein Arbeitsmodell jeder freiberuflich arbeitenden Hebamme bringen, denn:

• Die Umsetzung kann schrittweise erfolgen.

• Das Modell ist individuell anpassbar.

• Der eigene Umsatz ist besser plan- und steuerbar.

• Alle Hebammen, die mit den Krankenkassen abrechnen, sind zu einem aktiven Qualitätsmanagement verpflich- tet und können mit dieser Struktur einen essentiellen Teil dieser Anforderung erfüllen.

• Die betreuten Frauen sind mit dem klaren Leitfaden der Betreuung deutlich zufriedener.

• Die öffentliche Wahrnehmung verbessert sich enorm – und damit auch der eigene Ruf.

• Das Modell stützt unseren Berufsstatus als professio- nelle medizinische Fachfrauen in der Öffentlichkeit und in Fachkreisen.

Das Vorgespräch als Herzstück der Betreuung

Im Mittelpunkt meines Betreuungsmodells steht die Gestaltung des Vorgesprächs. Bei jeder Anfrage einer Frau verabrede ich einen persönlichen Termin und erkläre, dass das Vorgespräch

etwa 45 Minuten dauern wird. So kann auch die Frau entspre-chend planen. Bereits beim Erstkontakt erfrage ich, ob schon weitere Vorgespräche bei anderen Kolleginnen stattgefunden haben, und erläutere, dass die Kosten für mehr als ein solches Gespräch privat getragen werden müssen. Habe ich den Ein-druck eines „Hebammencastings“, sage ich der Frau gleich ab. Hin und wieder erhalte ich eine Erstkontaktaufnahme per SMS.Diese beantworte ich mit der Bitte, sich für einen Erstkontakt per Telefon oder Email zu melden.

Schon immer habe ich ein Vorgespräch mit den Schwangeren geführt, doch nun stelle ich in diesem Gespräch mein Betreu-ungskonzept anhand eines Leitfadens (Abbildung 1) aus- führlich vor und händige diesen auch in schriftlicher Form aus. Die Frauen haben im Anschluss daran die Möglichkeit, mir ihr Feedback zu meinem Konzept zu geben und einzuschätzen, ob die Betreuung zu ihnen passt. Die meisten sind überrascht, eine derart ausführliche Erklärung und sogar ein Handout zu bekommen.

Viele Frauen sagen, das hätten sie von einer Hebamme nicht er-wartet, was mich anfangs regelmäßig schlucken ließ, mir aber bestätigte, auf dem richtigen Weg zu sein. Jede Frau kann ihre Erwartungen und Wünsche an meine Betreuung vorbringen. So hat das Vorgespräch sowohl für die Hebamme als auch für die Schwangere einen Nutzen, weil beide Seiten sich fach-lich-menschlich besser einschätzen können. Der genaue Inhalt des Vorgespräches ist dem abgebildeten Handout zu ent- nehmen. Früher habe ich im Vorgespräch auch gleich die Anamnese erhoben. Das tue ich nicht mehr, weil ich das Vor- gespräch ausschließlich für das Kennenlernen nutzen möchte. Das gibt sowohl mir als auch der Frau Gelegenheit, die erhaltenen Informationen zu verarbeiten und eventuell die Betreuung auch am nächsten Tag noch absagen zu können, wenn die Chemie nicht stimmt oder individuelle Erwartungen sich nicht erfüllt haben.

Dies ist auch der Grund, warum ich der Frau meinen ausführlich- en Behandlungsvertrag (Vorlage vom DHV, den ich modi-fiziert habe) und die allgemeinen Vertragsbedingungen in doppelter Ausführung überlasse. Ich räume eine Frist von 7 Tagen ein, nach der ich mein Exemplar des Vertrages unter-zeichnet zurückerhalten möchte, und weise vorsorglich darauf hin, dass der Platz für meine Hebammenbetreuung danach neu vergeben wird. Dieses Vorgehen erscheint mir sinnvoll, denn ich empfinde es selbst als unangenehm, zu raschen Vertrags- unterschriften genötigt zu werden.

Zeitliche Strukturierung Schwangerschaft und Wochenbett

Bereits das Handout, das ich beim Vorgespräch an die Frauen verteile, lässt erkennen, dass ich eine bestimmte Frequenz an Treffen vorgebe (Abbildung 2). Das habe ich zu einer meiner Betreuungsbedingungen gemacht und kommuniziere es auch im Vorgespräch. Sollte eine Frau damit nicht einverstanden sein oder sie nur eine Hebamme für die Wochenbettbetreuung suchen, betreue ich sie nicht.

HIPP HEBAMMEN-PREIS 2016

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Abbildung 2: Zeitliche Strukturierung meiner Betreuung in Schwangerschaft und Wochenbett

Abbildung 1: Betreuungskonzept anhand meines Leitfadens

Schwangerschaft Wochenbett

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

VG A Ern. St. WBV LmB WBBGeburt

Legende:

VG = Vorgespräch (meist um die 12.-14. SSW)

A = Anamnese (eine Woche nach Vorgespräch)

Ern. = Ernährungsberatung (bis zur 20. SSW)

St. = Stillvorbereitungs-Gespräch (25.-30. SSW)

WBV = Wochenbettvorbereitungs-Gespräch (32./33. SSW)

LmB = Informationen zum Leben mit Baby/Schlafen/Bedürfnisse (36./37. SSW)

WBB = Wochenbett-Besuch ( )

= Feedback-Gespräch

Den Leitfaden finden Sie zu Ihrer Verwendung auf den letzten Seiten neutral auf- bereitet.

HIPP HEBAMMEN-PREIS 2016

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HIPP HEBAMMEN-PREIS 2016

Wissen vermitteln durch ein Merkblatt-System – die „Und nun? -Blätter“ und ihre Vorteile:

• Stärkung der Selbstkompetenz der Eltern.

• Vermittlung von Sicherheit in plötzlich auftretenden schwierigen Situationen.

• Keine unnötige Kontaktaufnahme zur Hebamme in Bagatellsituationen.

• Verringert die Nutzung (unprofessioneller) angstmachender Internet-Recherche.

• Einprägung von Wissen durch Verschriftlichung.

• Themen-Erweiterung beliebig möglich bis hin zum eigenen Kompendium.

• Der Sammelordner aller erstellten Blätter und Informationen ist ein hervorragendes Marketinginstrument für die Kunden-zufriedenheit und Kundenbindung!

Betriebswirtschaftliche Aspekte des Betreuungsmodells

Für eine Kollegin, die ihre Betreuung umstrukturieren und sich an meinem Modell orientieren möchte, ist die Umsetzung mit wenig Aufwand verbunden. Der wichtigste Aspekt ist das Vorgespräch und die Verteilung eines Handouts mit den persönlichen Arbeitsweisen. Hierfür dient mein Exemplar als Muster, es kann individuell angepasst und ergänzt werden. Da es vor allem um die eigene Klarheit und die Kommuni-

kation nach außen hin geht, ist zuvor die ausführliche Beschäf-tigung mit folgenden Themen vonnöten:

• Wie möchte ich arbeiten und wie nicht?

• Wie viel will und kann ich leisten?

• Welchen Umgang mit mir wünsche ich?

Hinzu kommt der betriebswirtschaftliche Aspekt: Jede Kollegin sollte unabhängig vom Arbeitsumfang einen Stundenlohn von 50 bis 75 € für originäre Hebammentätigkeiten anstreben! Wir sind qualifizierte Fachkräfte und müssen auch so entlohnt werden. Wie Sie in meiner Tabelle sehen können, ist dies mit wenig Aufwand bereits im derzeitigen Rahmen der Heb- ammen-Gebührenverordnung möglich. Daher sollten Sie sich neben o.g. Leitfragen auch mit dem eigenen Umsatz und dem Ist-Zustand Ihrer Ergebnisse beschäftigen:

• Wie viel Umsatz mache ich aktuell?

• Wie hoch ist mein derzeitiger Stundenlohn?

• Welche Umsatzsteigerung plane ich?

• Wie hoch soll mein Stundenlohn sein?

• Welche Ausgaben habe ich?

Anhand dieser Leitfragen kann das eigene Handout zur Arbeits-weise erstellt werden. Dabei kann am Anfang eine mehrmalige Anpassung nötig werden. Denn manches probiert man aus und stellt in der Praxis fest, dass man es doch anders handhaben möchte.

Aktuell verteile ich „Und nun?- Blätter“ zu folgenden Themen:

• Wochenbett: Meine Brust schmerzt• Wochenbett: Mein Wochenfluss ist

plötzlich schwach oder weg• Baby: Mein Baby schreit und schreit• Baby: Mein Kind hat einen roten Po

Für den Ordner erhebe ich eine Materialpauschale von ca. 15 €.Der Inhalt wird laufend erweitert.

Den Leitfaden finden Sie zu Ihrer Verwendung auf den letzten Seiten neutral aufbereitet.

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FAZIT:Deutlich ersichtlich ist die Umsatzsteigerung um 122 % sowie die Steigerung meines Stundenlohns um 50 % bei einer qualitativ hochwertigeren und umfassenden Betreuung der Frau. Eine klassische Win-win-Situation.

Modell alt „nach Bedarf“

Vorgespräch à ca. 60 Minuten

= 4 x 8,43 € = 33,72 €

Modell neu „geplant“

Vorgespräch (50 Minuten)

= 4 x 8,43 € = 33,72 €

Anamnese-Erhebung (45 Minuten)

= 2 x 16,89 € = 33,78 €

Ernährungsberatung (75 Minuten)

= 3 x 16,89 € = 50,67 €

Stillvorbereitung inkl. ggf. vorhandener Stillgeschichte (75 Minuten)

= 3 x 16,89 € = 50,67 €

Wochenbettvorbereitung (60 Minuten)

= 2 x 16,89 € = 33,78 €

Leben mit dem Baby/ Letzter Check (65 Minuten)

= 3 x 16,89 € = 50,67 €

insgesamt mind. 16 Hausbesuche in 8 Wochen inkl. Feedback-Gespräch (max. 45 Minuten)

= 16 x 31,38 € = 502,08 €

788,02 €

16 h = 49,25 €/h

insgesamt durchschnittlich 5 zusätzliche telef. Beratungen

= 5 x 6,53 € = 32,65 €

Information über Geburt per tel. Beratung

= 6,53 €

insgesamt ca. 8 bis 10 Hausbesuchein 8 Wochen (meist 90 Minuten)

= 9 x 31,38 € = 282,42 €

355,32 €

14 h = 25,38 €/h

insgesamt durchschnittlich 5 zusätzliche tel. Beratungen

= 5 x 6,53 € = 32,65 €

Schwangerschaft

Wochenbett

Einnahmen-Summe

Stundenlohn

Hinweis: Die Berechnung erfolgte auf der Basis der Hebammen-Gebührenverordnung für gesetzlich Versicherte ohne zuschlagsfähige Positionen sowie ohne Wegegeld, Stand 1. Juli 2015.Die Abrechnungsposition 0500 „Hilfe bei Schwangerschaftsbeschwerden“ ist ausdrücklich nur dann abzurechnen, wenn die Schwangere im Verlauf des Termins Beschwerden äußert und die Hebamme hierzu berät. Wir alle wissen, dass dieser Fall in der Realität nahezu ausnahmslos eintritt. Sollte es jedoch keinerlei Äußerung von Beschwerden oder einer Befindlichkeitsstörung der Schwangeren geben, fallen die drei Schwangerschaftstermine (ausgenommen Anamnese) unter die Abrechnungsposition 0100 „Beratung einer Schwangeren“. Dieser Fall ist in der Tabelle aufgrund des seltenen Vorkommens nicht gesondert aufgeführt.

BETREUUNGSMODELLE IM VERGLEICH MEINE BEISPIELRECHNUNG

HIPP HEBAMMEN-PREIS 2016

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Vergleich meiner Arbeitsweisen: vorher - nachher

Modell alt „nach Bedarf“

- unregelmäßig- fast keine Schwangerschaftsbetreuung

gut, aber nicht nachweisbar

- Stundenlohn niedrig und extrem schwankend- Umsatz gering pro Betreuung

- gefühlt gut, aber nicht nachweisbar- keine Feedback-Gespräche

- Besuche oft viel zu lang- häufig zeitlich in Verzug- Anrufe zu unüblichen Zeiten

Beeinträchtigung durch geringerePlanbarkeit

Wahrnehmung der Hebamme als„dauernd verfügbar“

wenig Kontakt zu mitbetreuendenÄrzten der Frauen

Modell neu „geplant“

festgelegte Treffen im Abstand von 4 bis 6 Wochen in der Schwangerschaft

gelebtes Qualitätsmanagement

Steigerung des Umsatzes um 122 %Steigerung des Stundenlohns um 50 %

Feedback-Gespräche: sehr hohe Kunden- zufriedenheit, Wahrnehmung als sehr professionell und individuell

- Besuche klar begrenzt- Termine werden eingehalten- keine Anrufe außerhalb der Sprechzeiten

oder ohne gesonderte Absprache

klare Trennung zwischen Arbeitszeit und Freizeit

Wahrnehmung der Hebamme alsprofessionelle Dienstleisterin

sehr positives Feedback vonFrauen- und Kinderärzten

Besuchsfrequenz

Qualität der Arbeit

Umsatz / Betriebs- wirtschaftlichkeit

Kunden- zufriedenheit

Planbarkeit

Privatleben

Abgrenzung

Interdisziplinäres Arbeiten

MEINE ARBEITSWEISEN IM VORHER/NACHHER-VERGLEICH

HIPP HEBAMMEN-PREIS 2016

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Christina Altmann legte ihr Examen 2011 an der Michaelis-Hebammenschule in Kiel ab. Anschließend arbeitete sie in Münchenund Umgebung im Kreißsaal sowie in der Wochenbettbetreuung und Kursarbeit. Berufsbegleitend folgten die Weiterbildung zurStillberaterin und zum „Babys ohne Windeln“-Coach. Im Experten-Team von windeln.de sammelte sie Erfahrung als Online-Redak-teurin und beratende Hebamme. 2014 zog es sie zurück nach Norddeutschland, wo sie heute in der Nähe von Kiel als freiberuflicheHebamme arbeitet. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Schwangeren- und Wochenbettbetreuung sowie in der Kursarbeit.In Zukunft wünscht sie sich jedoch zusätzlich in das Herz der Hebammenarbeit – die Geburtshilfe – zurück.Weitere Informationen unter www.hebamme-altmann.de

Urheberrechtlich geschützt. © Christina Altmann. Nutzungsberechtigter: HiPP GmbH & Co Vertrieb KG, 85276 Pfaffenhofen. HINWEIS: Die Empfehlungen und Methoden stellen die Arbeitsweise bzw. Erfahrungen der Urheberin dar. Sie wurden von ihr nach besten Wissen erstellt und mit größter Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für Ihre Sorgfaltspflicht im Rahmen Ihrer Hebammentätigkeit. Für Ihr eigenes Tun und Lassen sind Sie auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch die HiPP GmbH & Co Vertrieb KG haften für Nachteile oder Schäden, die aus den hier gegebenen Hinweisen resultieren.

HIPP HEBAMMEN-PREIS 2016

Fazit meiner Arbeit mit dem neuen Betreuungsmodell

Meine Arbeitsweise hat sich grundlegend gewandelt und verbessert. Jede Frau erhält als Basis die Informationen, die ich für alle gleichermaßen als nötig erachte. Der weitere Inhalt variiert je nach Bedürfnissen.

Anfangs hatte auch ich Bedenken, ob das Modell nicht zu businessorientiert, zu durchstrukturiert wäre. Doch schnell wurde ich eines Besseren belehrt: Das Feedback der Frauen ist ohne Übertreibung hervorragend. Nach dem Vorgespräch sind ausnahmslos alle Frauen völlig überrascht. Fast jedes Mal höre ich den Satz „Das habe ich so nicht erwartet. Es ist toll, dass ich weiß, wie es läuft und was du genau machst. Ich hätte nicht gedacht, dass es solche Hebammen gibt!“ Immer wieder fühle ich mich durch diese Aussagen bestätigt, weshalb ich inzwischen glaube, dass sich mein Modell gut als Standard etablieren lässt.

Die Verbindung zu einer betreuten Frau ist ebenso eng, herzlich und emphatisch wie vorher. Hier habe ich keine Veränderung festgestellt und diese auch bewusst nicht gewollt. Ich habe erkannt, dass der Schlüssel zur Veränderung die eigene

Klarheit ist. Sich seiner Wünsche und Grenzen bewusst zu sein, diese freundlich, aber deutlich – und am besten schriftlich – zu kommunizieren, ist häufig im Leben das einzig Sinnvolle – offenbar auch im Hebammenleben. Verändert hat sich auch das Verhalten der von mir betreuten Frauen: Sie sind ebenfalls klarer geworden und überschreiten nun keine Grenzen mehr – denn sie kennen und respektieren diese! Auf unsere Treffensind sie bestens vorbereitet und saugen meine Informationen förmlich auf.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich stolz bin auf die Entwick-lung des Modells und glücklich mit meiner Arbeitsweise. Ich bin überzeugt, dass mein Modell zukunftsweisend für die freiberufliche Hebammenarbeit sein kann. Denn wir Hebam-men arbeiten auf diese Weise wirtschaftlich und auf einem nachweisbar hohen fachlichen Niveau. Die Familien sind umfassend, kontinuierlich und professionell betreut und sie schätzen unsere Arbeit entsprechend wert. So können wir erreichen, dass es zukünftig für jede Schwangere selbst-verständlich wird, in der Schwangerschaft von der Hebam-me betreut und informiert zu werden, selbst wenn sie die Schwangerenvorsorge beim Arzt wahrnehmen möchte.

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(Stempel der Hebamme/Praxis)

Meine Arbeitsweise – das dürfen Sie erwarten

Vorgespräch:

• Kennenlernen, erster Informationsaustausch

• Besprechen Ihrer Erwartungen und Wünsche

• Erläuterung meiner Arbeitsweise und Rahmenbedingungen

• Durchsicht und Erklärung des Behandlungsvertrags: sofortige Unterschrift nicht erforderlich,Rücksendung aber innerhalb einer Woche, da Betreuungsplatz sonst vergeben wird.

• Terminvereinbarung zur Anamnese-Erhebung in den nächsten 2 Wochen

• Zusätzliche Angebote:

Schwangerschaft:

• Aufklärung über Angebote

• Vereinbarung fester Termine im Abstand von ca. 4-6 Wochen(nach Anamnese mindestens 4 Treffen)

• Themenorientierte Vorbereitung der Treffen:

1. Ernährung und Lebensweise in der Schwangerschaft (bis zur 20. SSW)

2. Stillen und Säuglingsernährung (25. - 30. SSW)

3. Wochenbett-Vorbereitung (32./33. SSW)

4. Leben mit dem Baby/Ausstattung/Schlafumgebung (36./37. SSW)

• Bei Beschwerden, Fragen oder sonstigem Bedarf natürlich zusätzliche individuelle Terminvereinbarung

• Schwangeren-Vorsorge nach den Mutterschaftsrichtlinien im Wechsel mit dem Gynäkologen/der Gynäkologin auf Wunsch möglich

• Zusätzliche Angebote:

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Urheberrechtlich geschützt. © Christina Altmann. Nutzungsberechtigter: HiPP GmbH & Co Vertrieb KG, 85276 Pfaffenhofen. HINWEIS: Die Empfehlungen und Methoden stellen die Arbeitsweise bzw. Erfahrungen der Urheberin dar. Sie wurden von ihr nach besten Wissen erstellt und mit größter Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für Ihre Sorgfaltspflicht im Rahmen Ihrer Hebammentätigkeit. Für Ihr eigenes Tun und Lassen sind Sie auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch die HiPP GmbH & Co Vertrieb KG haften für Nachteile oder Schäden, die aus den hier gegebenen Hinweisen resultieren.

Wochenbett:

• Ich betreue jede Familie im Wochenbett insgesamt über 8 Wochen

• Nach Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgt 1. Besuch am nächsten Vormittag

• Bei ambulanter Geburt: mindestens ein Besuch erfolgt noch am Entlassungstag

• Wochenbett-Tag 1 bis 10: täglich mindestens ein Besuch, bei Bedarf zwei Besuche

• 2. Wochenbett-Woche: Besuche erfolgen alle zwei Tage und je nach Bedarf

• 3. Wochenbett-Woche: zwei Besuche pro Woche und je nach Bedarf

• 4.-8. Wochenbett-Woche: ein Besuch pro Woche und je nach Bedarf

• Die Angaben sind lediglich Mindestangaben. Ihren weiteren Bedarf bestimmen wir ganzindividuell gemeinsam während der Betreuung!

• Die ersten Wochenbett-Besuche dauern 45 Minuten, später plane ich 30 Minuten Zeit für Sie ein.

• Sollte diese Zeit in den ersten Tagen nicht ausreichen, besuche ich sie gerne am selben Tag ein zweites Mal.

• Darüberhinaus bin ich telefonisch für Sie erreichbar.

• Zusätzliche Angebote:

Still- und Babyzeit:

• Betreuung auch nach Ablauf der acht Wochen bis zum Abstillen bzw. biszum 9. Lebensmonat Ihres Babys

• Beikostberatung ab dem 5. Lebensmonat

• Still- und Ernährungsberatung für Ihr Baby

• Zusätzliche Angebote:

Urheberrechtlich geschützt. © Christina Altmann. Nutzungsberechtigter: HiPP GmbH & Co Vertrieb KG, 85276 Pfaffenhofen. HINWEIS: Die Empfehlungen und Methoden stellen die Arbeitsweise bzw. Erfahrungen der Urheberin dar. Sie wurden von ihr nach besten Wissen erstellt und mit größter Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für Ihre Sorgfaltspflicht im Rahmen Ihrer Hebammentätigkeit. Für Ihr eigenes Tun und Lassen sind Sie auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch die HiPP GmbH & Co Vertrieb KG haften für Nachteile oder Schäden, die aus den hier gegebenen Hinweisen resultieren.

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Grundsätzliches/Wichtig sind mir:

Vertrauen & Kennenlernen: Vergabe fester Termine in der Schwangerschaft.

Fachkompetenz: Medizinisches Wissen auf dem neuesten Stand sowie geballte Berufs-, Fortbildungs- und Lebenserfahrung.

Ihr gutes Gefühl: Sie sollen sich hervorragend betreut fühlen.

Fragen: Bitte notieren Sie vor unseren Terminen Ihre Fragen.

Pünktlichkeit: Im Wochenbett gebe ich am Vortag einen Spielraum von 30 Minuten für meinen Besuch an.

Erreichbarkeit: Ich bin von Montag - Freitag von 8.00 Uhr - 18.00 Uhr telefonisch erreichbar. Bei nicht sofortigem Erreichen, bitte eine SMS mit Rückruf-Wunsch und kurzer Schilderung des Anliegens schicken. Ich rufe schnellstmöglich zurück! Im Früh-Wochenbett (Tag 1-10) besprechen wir meine Erreichbarkeit individuell.

Terminabsagen: Versäumte Termine oder nicht abgesagte Termine bis spätestens 24h vor der verabredeten Zeit, werden privat in Rechnung gestellt.

Datenschutz: WhatsApp bietet keinen ausreichenden Schutz für Ihre Daten. Daherkommuniziere ich beruflich ausschließlich über Telefon und SMS. Meine Handynummer ist nur für von mir betreute Familien. Bitte nutzen Siefür Empfehlungen an Andere meine Festnetz-Nummer.

Offenheit: Fühlen Sie sich frei, positives Feedback oder konstruktive Kritik anzusprechen!

Empathie & Herzlichkeit: Ich freue mich, einen Stück Ihres Weges mit Ihnen zu gehen.

Urheberrechtlich geschützt. © Christina Altmann. Nutzungsberechtigter: HiPP GmbH & Co Vertrieb KG, 85276 Pfaffenhofen. HINWEIS: Die Empfehlungen und Methoden stellen die Arbeitsweise bzw. Erfahrungen der Urheberin dar. Sie wurden von ihr nach besten Wissen erstellt und mit größter Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für Ihre Sorgfaltspflicht im Rahmen Ihrer Hebammentätigkeit. Für Ihr eigenes Tun und Lassen sind Sie auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch die HiPP GmbH & Co Vertrieb KG haften für Nachteile oder Schäden, die aus den hier gegebenen Hinweisen resultieren.

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(Stempel der Hebamme/Praxis)

Urheberrechtlich geschützt. © Christina Altmann. Nutzungsberechtigter: HiPP GmbH & Co Vertrieb KG, 85276 Pfaffenhofen. HINWEIS: Die Empfehlungen und Methoden stellen die Arbeitsweise bzw. Erfahrungen der Urheberin dar. Sie wurden von ihr nach besten Wissen erstellt und mit größter Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für Ihre Sorgfaltspflicht im Rahmen Ihrer Hebammentätigkeit. Für Ihr eigenes Tun und Lassen sind Sie auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch die HiPP GmbH & Co Vertrieb KG haften für Nachteile oder Schäden, die aus den hier gegebenen Hinweisen resultieren.

Und nun? - Informationsblatt No. 1

Wochenbett: Meine Brust schmerzt

Leitbeschwerden: • Warme, pralle, schmerzende Brust/Brüste

• Knotige Stellen

Mögliche Ursachen: 1. Kind hat länger geschlafen als sonst:Brust ist stark gefüllt, die Milchdrüsen sind geschwollen.

2. Stress, Belastung, zuviel Aktivität vorhanden?

3. Milchstau

4. Beginnende Brustentzündung

Selbsthilfe bei Eintreten • Absolute Bettruhe! Kein Sofa!

der Leitbeschwerden: • Stillen nach Bedarf – nicht nur nach dem des Babys, auch nach Ihrem!

• Große Schüssel mit warmem Wasser füllen, vornüber gebeugt beideBrüste darin 3 Minuten baden, dann sofort stillen, nach dem Stillen kalteWaschlappen/umwickelte Coolpacks auf die Brüste legen.

• Küchenpapier zweilagig dick mit Speisequark bestreichen,mit weiterer Lage Papier abdecken und als Auflagen auf die Brüstelegen bis die Auflagen warm sind.

• Alternativ: Weißkohlblätter mit einer Gabel großflächig anpieksen(Saft tritt aus) und auf die Brust legen, bis die Blätter warm undschlabberig sind.

Verschlimmernde Symptome: • Fieber

• Grippeähnliches Krankheitsgefühl

• (Stellenweise) Rötung der Brust/Brüste

Wann mich kontaktieren? • Bei Verschlimmerung der Leitbeschwerden

• Selbstverständlich bei Unsicherheit oder Fragen

(Stempel der Hebamme/Praxis)

Und nun? - Informationsblatt No. 2

Wochenbett: Mein Wochenfluss ist plötzlich schwach oder weg

Leitbeschwerden: • Deutlich schwächerer Wochenfluss als gewohnt

• Gar kein sichtbarer Wochenfluss

Mögliche Ursachen: 1. Baby ist schon älter als 14 Tage: evtl. normales Versiegen der Blutung

2. Stress, Belastung, zuviel (oder zu wenig) Aktivität vorhanden?

3. Stuhlgang nicht regelmäßig?

4. Wochenfluss-Stau

Selbsthilfe bei Eintreten • Absolute Bettruhe! Kein Sofa!

der Leitbeschwerden: • Stillen nach Bedarf, um Kontraktion der Gebärmutter zu bewirken

• Häufiges Wasserlassen

• Mehrfach täglich 20 Minuten Bauchlage auf einer quer gelegtenHandtuchrolle

• Bauchmassage mit Öl (selbst oder durch Partner)

• Rückbildungstee nach Packungsanweisung

Verschlimmernde Symptome: • Fieber

• Grippeähnliches Krankheitsgefühl

• Druckschmerz auf dem Unterbauch

Wann mich kontaktieren? • Bei Verschlimmerung der Leitbeschwerden undAuftreten weiterer Symptome

• Selbstverständlich bei Unsicherheit oder Fragen

Urheberrechtlich geschützt. © Christina Altmann. Nutzungsberechtigter: HiPP GmbH & Co Vertrieb KG, 85276 Pfaffenhofen. HINWEIS: Die Empfehlungen und Methoden stellen die Arbeitsweise bzw. Erfahrungen der Urheberin dar. Sie wurden von ihr nach besten Wissen erstellt und mit größter Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für Ihre Sorgfaltspflicht im Rahmen Ihrer Hebammentätigkeit. Für Ihr eigenes Tun und Lassen sind Sie auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch die HiPP GmbH & Co Vertrieb KG haften für Nachteile oder Schäden, die aus den hier gegebenen Hinweisen resultieren.

(Stempel der Hebamme/Praxis)

Und nun? - Informationsblatt No. 3

Baby: Mein Baby schreit und schreit

Leitbeschwerden: • Baby ist unruhig

• Baby weint viel und lässt sich kaum beruhigen

• Baby wirkt angespannt, zieht die Beinchen an

Mögliche Ursachen: 1. Kind hat einen Wachstumsschub, damit auch mehr Hunger

2. Stress, Belastung, zuviel Aktivität/Leute am Tag gewesen?

3. Verdauungsbeschwerden

4. Baby ist übermüdet

5. Infektion

Selbsthilfe bei Eintreten • Nackte Mami mit nacktem Baby auf die Brust ins Bett! Kein Sofa!

der Leitbeschwerden: • Stillen nach Bedarf – während Schüben kann das auchTagesbeschäftigung sein!

• Baby ins Tragetuch/eine Tragehilfe, manchmal geht das besser beimPapa, wo es nicht nach Milch riecht mit dem Baby an der frischen Luft spazieren gehen.

• Das Baby warm baden, gerne auch in der großen Wanne mit Mamaoder Papa

• „Weiße Geräusche“ anmachen wie z.B. Staubsauger, Dunstabzug, Fön

Verschlimmernde Symptome: • Baby schreit schrill

• Fieber

• Baby wirkt plötzlich apathisch

Wann mich oder den • Nach erfolglos gebliebener Selbsthilfe

Arzt kontaktieren? • Mit Fieber bei kleinen Babys sofort in die Kinderklinik!

• Bei Verschlimmerung der Leitbeschwerden

• Selbstverständlich bei Unsicherheit oder Fragen

Urheberrechtlich geschützt. © Christina Altmann. Nutzungsberechtigter: HiPP GmbH & Co Vertrieb KG, 85276 Pfaffenhofen. HINWEIS: Die Empfehlungen und Methoden stellen die Arbeitsweise bzw. Erfahrungen der Urheberin dar. Sie wurden von ihr nach besten Wissen erstellt und mit größter Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für Ihre Sorgfaltspflicht im Rahmen Ihrer Hebammentätigkeit. Für Ihr eigenes Tun und Lassen sind Sie auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch die HiPP GmbH & Co Vertrieb KG haften für Nachteile oder Schäden, die aus den hier gegebenen Hinweisen resultieren.

(Stempel der Hebamme/Praxis)

Und nun? - Informationsblatt No. 4

Baby: Mein Kind hat einen roten Po

Leitbeschwerden: • Wunder Po

• Rote Pickelchen

Mögliche Ursachen: 1. Baby verträgt Windelmarke nicht

2. Windel wird zu selten gewechselt

3. Stillmütter: säurehaltig/Vitamin C-lastig gegessen?

4. Beginnendes Zahnen

5. Pilzinfektion

Selbsthilfe bei Eintreten • Viel Luft an den nackten Po! Baby unten rum nackig strampeln lassen

der Leitbeschwerden: • Akut: Zink-Panthenol-Creme auftragen (z.B. HiPP Wundschutz Creme)

• Andere Windelmarke probieren und häufig wickeln

• Wenn Rötung weniger wird: Haut mit kaltem schwarzen Tee betupfen

• Ggf. Kinderarztbesuch für Verschreibung einer Anti-Pilz-Creme

Verschlimmernde Symptome: • Offene Hautstellen

• Weißer Belag

• Nässen

Wann mich kontaktieren? • Nach erfolglos gebliebener Selbsthilfe

• Bei Verschlimmerung der Leitbeschwerden

• Selbstverständlich bei Unsicherheit oder Fragen

Urheberrechtlich geschützt. © Christina Altmann. Nutzungsberechtigter: HiPP GmbH & Co Vertrieb KG, 85276 Pfaffenhofen. HINWEIS: Die Empfehlungen und Methoden stellen die Arbeitsweise bzw. Erfahrungen der Urheberin dar. Sie wurden von ihr nach besten Wissen erstellt und mit größter Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für Ihre Sorgfaltspflicht im Rahmen Ihrer Hebammentätigkeit. Für Ihr eigenes Tun und Lassen sind Sie auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch die HiPP GmbH & Co Vertrieb KG haften für Nachteile oder Schäden, die aus den hier gegebenen Hinweisen resultieren.


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