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Das Unfallgeschehen bei Erwachsenen in Deutschland; Unintentional injuries in the German adult...

Date post: 25-Jan-2017
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Einleitung In Deutschland gab es im Jahr 2011 über 20.000 Unfalltote und schätzungsweise mehr als 8 Mio. Unfallverletzte [1]. Etwa 12 % der jährlichen Arbeitsunfähigkeitsta- ge [2] und ungefähr ein Fünftel der verlo- renen Erwerbstätigkeitsjahre [3] sind auf Verletzungen und Vergiftungen (ICD-10: S00-T98) zurückzuführen. Auf deren Be- handlung entfallen etwa 5 % der direkten Krankheitskosten [3]. Für gezielte Präven- tionsmaßnahmen sind Kenntnisse über das gesamte Unfallgeschehen erforderlich. Ein solcher Überblick ist in Deutsch- land bisher nicht verfügbar: In der Todes- ursachenstatistik werden Verletzungen (ICD-10: S00-T98) und deren äußere Ur- sachen (ICD-10: V01-Y98), wie beispiels- weise Unfälle, bei tödlich Verunglückten nahezu vollständig erfasst [4]. Bei nicht- tödlichen Unfallverletzungen erfolgt hin- gegen keine systematische Dokumenta- tion, und eine Unterscheidung zwischen unfall- und gewaltbedingten Verletzun- gen ist nicht immer möglich. Aussage- kräftige und detaillierte Statistiken liegen für meldepflichtige Arbeits-, Schul- und Wegeunfälle sowie für polizeilich regist- rierte Verkehrsunfälle vor [57]. Reprä- sentative Informationen über Heim- und Freizeitunfälle wurden zuletzt vor über 10 Jahren erhoben [8]. Die Injury Data Base (IDB) und das Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirur- gie (DGU) liefern wichtige Informatio- nen für im Krankenhaus behandelte Un- fallverletzungen [9, 10]. Die Krankenhaus- diagnosestatistik erfasst Behandlungsfäl- le aufgrund von Verletzungen, ohne aller- dings unbeabsichtigte Verletzungen (Un- fälle) von absichtlichen Verletzungen (Ge- walt) abzugrenzen [11]. Anhand des Unfallmoduls aus der Stu- die „Gesundheit in Deutschland aktuell“ 2010 (GEDA 2010) wird das Unfallgesche- hen hinsichtlich der Verbreitung von Un- fällen bei Erwachsenen sowie der jeweili- gen Unfallorte, Unfallmechanismen, Un- fallverletzungen, Versorgung der Unfall- verletzungen und unfallbedingten Ar- beitsunfähigkeit beleuchtet [12]. Ferner soll in diesem Zusammenhang die Rol- le von Alter, Geschlecht, sozioökonomi- schem Status und Wohnregion untersucht werden. Methode „Gesundheit in Deutschland aktuell“ 2010 ist eine repräsentative Gesundheitsbefra- gung der erwachsenen, deutschsprachi- gen und über einen Festnetzanschluss er- reichbaren Wohnbevölkerung in Privat- haushalten [13]. Die Stichprobenbasis bil- det ein nach dem Gabler-Häder-Design gezogenes Telefonnummernsample [14]. Als Zielperson wurde die volljährige Per- son eines Privathaushaltes bestimmt, die zuletzt Geburtstag hatte (Last-Birthday- Methode). Die telefonische Befragung er- folgte zwischen September 2009 und Ju- li 2010. Die Stichprobe umfasst insge- samt 22.050 Personen im Alter ab 18 Jah- ren (12.483 Frauen und 9567 Männer) (. Tab. 1). Nach den Vorgaben der Amer- ican Association for Public Opinion Re- search [15] belief sich die Antwortquote, d. h. der Anteil der realisierten Interviews an allen Telefonnummern der Grundge- samtheit, in GEDA 2010 auf 28,9 % [13]. Die Kooperationsquote, also der Anteil der durchgeführten Interviews bei allen erreichten Zielpersonen, betrug 55,8 %. Zur Beschreibung des Unfallgesche- hens wurden in GEDA 2010 bis zu 3 ärzt- lich versorgte Unfälle in den 12 Monaten vor der Befragung erfasst. Jedes Unfall- opfer wurde anhand von 19 unfallspezifi- schen Fragen zu Unfallort, Unfallmecha- nismus, Unfallverletzungen, Versorgung der Unfallverletzungen und ggf. sich an- schließender Arbeitsunfähigkeit befragt. Mithilfe dieser Informationen wurde ne- ben einem personenbezogenen auch ein unfallbezogener Datensatz (Unfallgesche- hen) erstellt, der insgesamt 2117 Unfäl- le umfasst. Neben Aussagen zu Bevölke- rungsanteilen mit bestimmten Unfallver- letzungen kann somit auch das Unfallge- schehen als Ganzes beschrieben werden. Zentrales Unterscheidungsmerkmal für Unfälle ist der Unfallort, d. h. das Um- feld, in dem ein Unfall geschieht (Arbeit, Haus, Freizeit, Verkehr). Arbeitsunfälle schließen im Folgenden Wegeunfälle aus und beinhalten einen kleinen Anteil an Unfällen in Bildungsstätten. Heimunfäl- le sind definiert als Unfälle im Haus bzw. in der direkten Umgebung des Hauses, al- so im Garten oder in der Garage. Unfäl- le in der Freizeit schließen Verkehrs- und Heimunfälle aus. Verkehrsunfälle umfas- sen alle Unfälle auf öffentlichen Wegen, Plätzen oder Straßen und beinhalten so- mit Verkehrsunfälle auf dem Weg zum oder vom Arbeitsplatz und in der Freizeit. Auch Alleinunfälle von Fußgängern wer- den in GEDA 2010 unter die Verkehrs- unfälle subsumiert. Bei Verkehrsunfällen G. Varnaccia · A. Rommel · A.-C. Saß Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Robert Koch-Institut, Berlin Das Unfallgeschehen bei Erwachsenen in Deutschland Ergebnisse der Befragung „Gesundheit in Deutschland aktuell“ 2010 Bundesgesundheitsbl 2014 · 57:604–612 DOI 10.1007/s00103-014-1961-0 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 Leitthema 604 | Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 6 · 2014
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Einleitung

In Deutschland gab es im Jahr 2011 über 20.000 Unfalltote und schätzungsweise mehr als 8 Mio. Unfallverletzte [1]. Etwa 12 % der jährlichen Arbeitsunfähigkeitsta-ge [2] und ungefähr ein Fünftel der verlo-renen Erwerbstätigkeitsjahre [3] sind auf Verletzungen und Vergiftungen (ICD-10: S00-T98) zurückzuführen. Auf deren Be-handlung entfallen etwa 5 % der direkten Krankheitskosten [3]. Für gezielte Präven-tionsmaßnahmen sind Kenntnisse über das gesamte Unfallgeschehen erforderlich.

Ein solcher Überblick ist in Deutsch-land bisher nicht verfügbar: In der Todes-ursachenstatistik werden Verletzungen (ICD-10: S00-T98) und deren äußere Ur-sachen (ICD-10: V01-Y98), wie beispiels-weise Unfälle, bei tödlich Verunglückten nahezu vollständig erfasst [4]. Bei nicht-tödlichen Unfallverletzungen erfolgt hin-gegen keine systematische Dokumenta-tion, und eine Unterscheidung zwischen unfall- und gewaltbedingten Verletzun-gen ist nicht immer möglich. Aussage-kräftige und detaillierte Statistiken liegen für meldepflichtige Arbeits-, Schul- und Wegeunfälle sowie für polizeilich regist-rierte Verkehrsunfälle vor [5–7]. Reprä-sentative Informationen über Heim- und Freizeitunfälle wurden zuletzt vor über 10 Jahren erhoben [8]. Die Injury Data Base (IDB) und das Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirur-gie (DGU) liefern wichtige Informatio-nen für im Krankenhaus behandelte Un-fallverletzungen [9, 10]. Die Krankenhaus-diagnosestatistik erfasst Behandlungsfäl-le aufgrund von Verletzungen, ohne aller-

dings unbeabsichtigte Verletzungen (Un-fälle) von absichtlichen Verletzungen (Ge-walt) abzugrenzen [11].

Anhand des Unfallmoduls aus der Stu-die „Gesundheit in Deutschland aktuell“ 2010 (GEDA 2010) wird das Unfallgesche-hen hinsichtlich der Verbreitung von Un-fällen bei Erwachsenen sowie der jeweili-gen Unfallorte, Unfallmechanismen, Un-fallverletzungen, Versorgung der Unfall-verletzungen und unfallbedingten Ar-beitsunfähigkeit beleuchtet [12]. Ferner soll in diesem Zusammenhang die Rol-le von Alter, Geschlecht, sozioökonomi-schem Status und Wohnregion untersucht werden.

Methode

„Gesundheit in Deutschland aktuell“ 2010 ist eine repräsentative Gesundheitsbefra-gung der erwachsenen, deutschsprachi-gen und über einen Festnetzanschluss er-reichbaren Wohnbevölkerung in Privat-haushalten [13]. Die Stichprobenbasis bil-det ein nach dem Gabler-Häder-Design gezogenes Telefonnummernsample [14]. Als Zielperson wurde die volljährige Per-son eines Privathaushaltes bestimmt, die zuletzt Geburtstag hatte (Last-Birthday-Methode). Die telefonische Befragung er-folgte zwischen September 2009 und Ju-li 2010. Die Stichprobe umfasst insge-samt 22.050 Personen im Alter ab 18 Jah-ren (12.483 Frauen und 9567 Männer) (. Tab. 1). Nach den Vorgaben der Amer-ican Association for Public Opinion Re-search [15] belief sich die Antwortquote, d. h. der Anteil der realisierten Interviews an allen Telefonnummern der Grundge-

samtheit, in GEDA 2010 auf 28,9 % [13]. Die Kooperationsquote, also der Anteil der durchgeführten Interviews bei allen erreichten Zielpersonen, betrug 55,8 %.

Zur Beschreibung des Unfallgesche-hens wurden in GEDA 2010 bis zu 3 ärzt-lich versorgte Unfälle in den 12 Monaten vor der Befragung erfasst. Jedes Unfall-opfer wurde anhand von 19 unfallspezifi-schen Fragen zu Unfallort, Unfallmecha-nismus, Unfallverletzungen, Versorgung der Unfallverletzungen und ggf. sich an-schließender Arbeitsunfähigkeit befragt. Mithilfe dieser Informationen wurde ne-ben einem personenbezogenen auch ein unfallbezogener Datensatz (Unfallgesche-hen) erstellt, der insgesamt 2117 Unfäl-le umfasst. Neben Aussagen zu Bevölke-rungsanteilen mit bestimmten Unfallver-letzungen kann somit auch das Unfallge-schehen als Ganzes beschrieben werden.

Zentrales Unterscheidungsmerkmal für Unfälle ist der Unfallort, d. h. das Um-feld, in dem ein Unfall geschieht (Arbeit, Haus, Freizeit, Verkehr). Arbeitsunfälle schließen im Folgenden Wegeunfälle aus und beinhalten einen kleinen Anteil an Unfällen in Bildungsstätten. Heimunfäl-le sind definiert als Unfälle im Haus bzw. in der direkten Umgebung des Hauses, al-so im Garten oder in der Garage. Unfäl-le in der Freizeit schließen Verkehrs- und Heimunfälle aus. Verkehrsunfälle umfas-sen alle Unfälle auf öffentlichen Wegen, Plätzen oder Straßen und beinhalten so-mit Verkehrsunfälle auf dem Weg zum oder vom Arbeitsplatz und in der Freizeit. Auch Alleinunfälle von Fußgängern wer-den in GEDA 2010 unter die Verkehrs-unfälle subsumiert. Bei Verkehrsunfällen

G. Varnaccia · A. Rommel · A.-C. SaßAbteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Robert Koch-Institut, Berlin

Das Unfallgeschehen bei Erwachsenen in Deutschland

Ergebnisse der Befragung „Gesundheit in Deutschland aktuell“ 2010

Bundesgesundheitsbl 2014 · 57:604–612DOI 10.1007/s00103-014-1961-0© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014

Leitthema

604 | Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 6 · 2014

wurde in GEDA 2010 ergänzend die Art der Verkehrsteilnahme erhoben [Fußgän-ger, Fahrradfahrer, Inlineskater (u. Ä.), Nutzer motorisierter Verkehrsmittel, sonstige Arten der Verkehrsteilnahme].

Für die Erfassung der Unfallmechanis-men wurden folgende Kategorien vorge-geben: Sturz in der Ebene (z. B. bei Glatt-eis auf der Straße) oder aus der Höhe (z. B. von der Leiter), Kontakt mit einer Person (z. B. beim Fußball mit einem Mitspieler zusammenstoßen), Kontakt mit einem Gegenstand (z. B. gegen einen Schrank stoßen oder vom Auto erfasst werden), Stich oder Schnittverletzung, Verbren-nen oder Verbrühen, Einklemmen oder Quetschen, Verletzung durch ein Tier, Überbeanspruchung eines Körperteils (z. B. Sportverletzung durch Umknicken oder Verheben beim Tragen eines schwe-ren Gegenstandes), Sonstige (u. a. Vergif-tung, Erstickung oder Atembeschwerden, Fremdkörper in Auge, Mund oder Ohr).

Die Abgrenzung der Unfallverletzun-gen erfolgte in 1) Knochenbrüche, 2) Ge-hirnerschütterungen, 3) Verrenkungen, Verstauchungen, Zerrungen oder Bän-

derrisse, 4) offene Wunden, oberfläch-liche Verletzungen oder Quetschungen, 5) innere Verletzungen, 6) Verbrennun-gen oder Verbrühungen, 7) Vergiftungen und 8) sonstige Verletzungen. Als weite-re Unfallfolgen wurden stationäre Kran-kenhausaufenthalte erfasst sowie die An-zahl der Tage, an denen die Befragten in-folge der Unfallverletzung ihren üblichen Tätigkeiten nicht nachgehen konnten.

Die Merkmale Alter, Geschlecht, so-zioökonomischer Status und Wohnre-gion können einen Einfluss auf das Un-fallgeschehen haben und werden deshalb in den Auswertungen berücksichtigt. Das Alter wird zugunsten einer besseren Dif-ferenzierung teilweise in feinere, zuguns-ten der Übersichtlichkeit teilweise in grö-bere Kategorien eingeteilt (. Tab. 1). Der sozioökonomische Status wird anhand eines Index bestimmt, in den Angaben zu schulischer und beruflicher Ausbildung, beruflicher Stellung sowie Haushaltsnet-toeinkommen eingehen und der eine Ein-teilung in niedrige, mittlere und hohe Sta-tusgruppe ermöglicht [16]. Fehlende Ein-kommensangaben wurden imputiert. Die

Abgrenzung der Wohnregionen wurde nach den siedlungsstrukturellen Kreisty-pen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in die Kate-gorien städtischer und ländlicher Raum vorgenommen [17].

Die statistische Auswertung erfolgt mit dem Modul für komplexe Stichpro-ben in IBM SPSS Statistics 20. Repräsen-tative Aussagen werden durch eine Ge-wichtung ermöglicht, welche die Aus-wahlwahrscheinlichkeit nach Anzahl der Personen und Telefonanschlüsse im Haushalt sowie das Bundesland (Wohn-sitz), das Alter, das Geschlecht und den Bildungsstand der Zielperson berücksich-tigt [13]. Auf dieser Basis werden Fallzah-len, Prozentwerte, arithmetische Mittel-werte und 95 %-Konfidenzintervalle be-rechnet. Bevölkerungsbezogene Anteile werden, da es sich um eine retrospektive Befragung handelt, als 12-Monats-Prä-valenzen ausgegeben und sind von Aus-sagen, die sich auf das Unfallgeschehen beziehen (Anteil an Unfällen), zu unter-scheiden. Anteilsunterschiede werden mittels der 95 %-Konfidenzintervalle und Mittelwertunterschiede (arithmetisches Mittel) anhand von t-Tests für unabhän-gige Stichproben auf statistische Signifi-kanz überprüft. Fälle mit fehlenden Wer-ten werden aus der statistischen Auswer-tung ausgeschlossen. Im letzten Teil des Abschnitts „Ergebnisse“ werden, resultie-rend aus vertiefenden Auswertungen zum Unfallgeschehen [12, 18], typische Unfäl-le in Heim, Freizeit und Verkehr tabella-risch dargestellt. Dieser Fokus wurde ge-wählt, da zu Verkehrs- und Arbeitsunfäl-len eigene, tiefer gehende Berichtsysteme existieren, die bereits detaillierte Einblicke ermöglichen [5, 6, 19].

Ergebnisse

Männer sind deutlich häufiger von Unfällen betroffen

Etwa jede zwölfte Person (7,9 %) ab 18 Jahren erleidet innerhalb eines Jahres mindestens eine ärztlich versorgte Un-fallverletzung. Hochgerechnet auf die er-wachsene Bevölkerung in Deutschland entspricht dies für das Jahr 2010 unge-fähr 5,4 Mio. Unfallverletzten. Bei 14,0 % der Unfallopfer ereignen sich im genann-

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Tab. 1 Stichprobenbeschreibung der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ 2010 (GEDA 2010) entlang der zentralen Untersuchungsvariablen (n = 22.050)

Anzahl Anteil Stichprobe (%) Anteil gewichteta (%)

Geschlecht

Frauen 12.483 56,6 51,5

Männer 9567 43,4 48,5

4 Altersgruppen

18 bis 29 Jahre 3831 17,4 16,9

30 bis 44 Jahre 6096 27,6 25,9

45 bis 64 Jahre 7980 36,2 32,7

 65+ Jahre 4143 18,8 24,4

6 Altersgruppen

18 bis 29 Jahre 3831 17,4 16,9

30 bis 39 Jahre 3564 16,2 15,5

40 bis 49 Jahre 4992 22,6 20,4

50 bis 59 Jahre 3931 17,8 16,5

60 bis 69 Jahre 3207 14,5 13,7

70+ Jahre 2525 11,5 16,9

Sozioökonomischer Status

Niedrig 2503 11,4 19,8

Mittel 12.244 55,7 60,2

Hoch 7226 32,9 20,1

Wohnregion

Städtischer Raum 15.434 70,5 68,1

Ländlicher Raum 6458 29,5 31,9aGewichtung nach Geschlecht, Alter, Bundesland und Bildung auf die Bevölkerung Deutschlands am 31.12.2008.

ten Zeitraum mehrere Unfälle. Insgesamt entfällt ein deutlich größerer Anteil der Unfälle auf Männer als auf Frauen (62,2 vs. 37,8 % der Unfälle). Männer sind vor allem in jungen Jahren häufiger von Un-fällen betroffen als Frauen (. Abb. 1). Mit zunehmendem Alter sinkt das Unfallrisi-ko bei Frauen und Männern. Signifikan-te Stadt-Land- und soziale Unterschiede in der Prävalenz von Unfällen finden sich nicht.

Die meisten Unfälle ereignen sich zu Hause oder in der Freizeit

Fast jeder dritte Unfall (30,2 %) ist ein Heimunfall, und jeweils ein Viertel der Unfälle sind Freizeit- (25,0 %) und Arbeitsunfälle (24,4 %). Etwa jeder fünf-te Unfall geschieht im Verkehr (20,4 %). Im hohen Alter ereignen sich Unfälle an-teilig häufiger zu Hause und seltener auf der Arbeit (. Abb. 2). Dieser Umstand ist vor allem dem sukzessiven Ausscheiden aus dem Erwerbsleben geschuldet. In der Altersgruppe ab 60 Jahren geschieht etwa die Hälfte aller Unfälle (52,0 %) zu Hause, bei den 18- bis 29-Jährigen nur knapp ein Fünftel (18,3 %).

Bei Männern handelt es sich häufi-ger als bei Frauen um einen Arbeitsunfall (32,4 vs. 11,3 % der Unfälle) und bei Frau-en häufiger um einen Heimunfall (23,5 vs. 41,2 % der Unfälle) oder einen Verkehrs-unfall (17,3 vs. 25,4 % der Unfälle). Auf-grund der Tatsache, dass Männer insge-samt häufiger verunfallen als Frauen, be-trifft dennoch etwa die Hälfte der Heim- (48,4 %) und Verkehrsunfälle (52,8 %) Männer. Verkehrsunfälle erleiden Frau-en deutlich häufiger in der Rolle des Fuß-gängers als Männer (36,6 vs. 58,1 % der Verkehrsunfälle). Mit steigendem Le-bensalter sind bei Verkehrsunfällen ins-besondere Frauen zunehmend als Fuß-gänger beteiligt.

Die insgesamt höhere Unfallprävalenz von Männern im Vergleich zu Frauen schlägt sich vor allem in den höheren An-teilen von Männern bei Arbeits- (82,4 %) und Freizeitunfällen (66,6 %) nieder. So-ziale Unterschiede zeigen sich bei Arbeits- und Freizeitunfällen. Bei Personen mit hohem Sozialstatus ereignen sich Unfälle anteilig häufiger in der Freizeit als bei Per-sonen mit niedrigem Sozialstatus (46,3 vs.

32,1 % der Unfälle). Bei Männern aus der niedrigen sozialen Statusgruppe ist hin-gegen der Anteil der Arbeitsunfälle an der

Gesamtzahl der Unfälle deutlich höher als bei Männern aus der hohen sozialen Sta-tusgruppe (22,5 vs. 42,6 % der Unfälle).

Zusammenfassung · Abstract

Bundesgesundheitsbl 2014 · 57:604–612  DOI 10.1007/s00103-014-1961-0© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014

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Das Unfallgeschehen bei Erwachsenen in Deutschland. Ergebnisse der Befragung „Gesundheit in Deutschland aktuell“ 2010

ZusammenfassungIn Deutschland gab es im Jahr 2011 über 20.000 Unfalltote und schätzungsweise 8,7 Mio. Unfallverletzte. Der folgende Arti-kel liefert einen Überblick über das nicht-töd-liche Unfallgeschehen bei Erwachsenen in Deutschland. In der telefonischen Gesund-heitsbefragung „Gesundheit in Deutschland aktuell“ 2010 (n = 22.050) wurden repräsen-tative Daten über das nicht-tödliche Unfallge-schehen bei Erwachsenen erhoben. Personen mit ärztlich versorgten Unfallverletzungen in den letzten 12 Monaten wurden anhand von 19 Items über Unfallorte, Unfallmecha-nismen, Verletzungen und Unfallfolgen von bis zu 3 Unfällen innerhalb eines Jahres be-fragt. Insgesamt wurden 2117 Unfälle detail-liert erfasst. Etwa 7,9 % der Erwachsenen in Deutschland erleiden innerhalb eines Jahres eine ärztlich versorgte Unfallverletzung. Män-ner verunfallen häufiger als Frauen und jün-gere Menschen öfter als Ältere. Mehr als die Hälfte der Unfälle ereignet sich zu Hause oder bei Freizeitbeschäftigungen. Etwa jeder fünf-te Unfall geschieht auf öffentlichen Wegen,

Plätzen oder Straßen. Fast jeder dritte Unfall ist ein Sturz, und etwa jeder fünfte Unfall en-det mit einem Knochenbruch. Ungefähr zwei Drittel aller Unfallverletzungen werden im Krankenhaus behandelt. Zwei von 3 Unfäl-len führen zur Arbeitsunfähigkeit von durch-schnittlich 29,7 Tagen. Stürze sind die folgen-reichsten Unfälle in der häuslichen Umge-bung und der Freizeit und spielen eine wich-tige Rolle bei Fahrrad- und Fußgängerunfäl-len. Unfallverletzungen betreffen große Tei-le der erwachsenen Bevölkerung in Deutsch-land. Das Unfallgeschehen unterscheidet sich zwischen Frauen und Männern sowie zwi-schen Lebensbereichen und Lebensphasen. Präventionsmaßnahmen sollten folglich ziel-gruppenspezifische Bedarfe und settingspe-zifische Charakteristika des Unfallgeschehens berücksichtigen.

SchlüsselwörterUnfälle · Verletzungen · Querschnittstudien · Erwachsene · Stürze

Unintentional injuries in the German adult population. Results of the “German Health Update” survey 2010

AbstractIn Germany, more than 20,000 people were killed in accidents and 8.7 million people suf-fered nonfatal unintentional injuries (UI) in 2011. This report gives an overview of the oc-currence of nonfatal UI in the German adult population. The representative health survey “German Health Update” 2010 (phone sur-vey) collected data on nonfatal accidents in the adult population within a recall period of 12 months (n = 22,050). Interviewees report-ing medically treated UI responded to 19 fur-ther questions about accident locations, acci-dent mechanisms, injuries, and consequenc-es of up to three UI within 1 year. Overall, de-tailed data on 2,117 UI were collected. About 7.9 % of the German adult population suf-fers at least one medically treated UI within 1 year. Men are more often affected than wom-en and young people more frequently than older people. The majority of all UI occurs at home or during leisure-time activities. One in

five UI results from accidents on public foot-ways, roads, and squares. Falls account for al-most every third UI and about one in five ac-cidents causes fractures. Two thirds of all UI require inpatient treatment. Two in three UI lead to temporary sick leave averaging 29.7 days of absenteeism. Among UI at home and in leisure-time activities, falls have particu-larly serious consequences. Moreover, falls play an important role in UI among pedes-trians and cyclists. UI affect large parts of the German adult population and are clearly pat-terned by gender, age, and accident location. Therefore, prevention activities should con-sider target group-specific needs and setting-specific circumstances of UI.

KeywordsAccidents · Injuries · Cross-sectional studies · Adult · Falls

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Stürze sind die häufigste Unfallursache

Die meisten ärztlich behandelten Un-fälle sind auf Stürze zurückzuführen (. Tab. 2). Bei Frauen entfällt ein deutlich größerer Anteil der Unfälle auf Stürze als bei Männern (24,8 vs. 38,0 % der Unfäl-le). Zudem steigt insbesondere bei Frau-en im fortgeschrittenen Alter das Risiko sturzbedingter Unfallverletzungen. Ins-gesamt machen Stürze in der Altersgrup-pe ab 60 Jahren mehr als die Hälfte aller ärztlich versorgten Unfälle aus (53,7 %). Weitere wichtige Unfallursachen bei Er-wachsenen sind Kontakte mit Gegenstän-den oder Personen, Stich- und Schnittver-letzungen sowie Überbeanspruchungen (z. B. durch Heben oder Tragen).

Jeder fünfte Unfall endet mit einem Knochenbruch

Die häufigsten Unfallverletzungen sind Verrenkungen, Verstauchungen, Zerrun-gen oder Bänderrisse (38,4 % der Unfäl-le) sowie offene Wunden, oberflächliche Verletzungen oder Quetschungen (35,2 % der Unfälle) (. Tab. 3). Bei etwa jedem fünften ärztlich behandelten Unfall wird eine Fraktur diagnostiziert (20,4 % der Unfälle). Wenn sich ein Unfall ereignet, erleiden Männer häufiger offene Wun-den, oberflächliche Verletzungen und Quetschungen (38,7 vs. 29,4 % der Unfäl-le) und Frauen häufiger Knochenbrüche (17,7 vs. 24,7 % der Unfälle). Insbesonde-re bei Frauen steigt das Frakturrisiko bei Unfällen mit fortschreitendem Alter. Fast die Hälfte (43,7 %) aller ärztlich behandel-ten Unfälle bei Frauen ab 60 Jahren geht mit einer Fraktur einher.

Etwa ein Fünftel aller Unfallverletzten wird stationär versorgt

Die medizinische Bedeutung und Public-Health-Relevanz von Unfällen ergibt sich nicht zuletzt aus der Schwere der Ver-letzungen und dem damit verbundenen Versorgungsaufwand (Daten nicht ge-zeigt). Knapp jeder fünfte ärztlich ver-sorgte Unfall (18,3 %) wird stationär im Krankenhaus behandelt. Bei Personen ab 60 Jahren gilt dies für etwa jeden drit-ten Unfall (34,0 %). Geschlechtsspezifi-sche Unterschiede in der Krankenhaus-inanspruchnahme sind nur gering ausge-prägt. Die mittlere Verweildauer beträgt 8,7 Nächte.

Bei etwa einem Viertel der Unfälle (25,6 %) wird Physiotherapie in Anspruch genommen. Physiotherapeutische Hilfe suchen 34,7 % der weiblichen, aber nur 24,7 % der männlichen Unfallverletzten. Mit dem Alter nimmt die unfallbedingte Inanspruchnahme physiotherapeutischer Leistungen zu. 15,4 % der ärztlichen Be-handlungen aufgrund von Unfällen mün-den in einer medizinischen Rehabilita-tion. Bei Rehabilitationsmaßnahmen be-stehen keine signifikanten alters- und ge-schlechtsspezifischen Unterschiede.

Zwei von 3 Unfällen führen zur Krankschreibung

Etwa 6,2 % der Erwerbstätigen werden in-nerhalb eines Jahres mindestens einmal unfallbedingt krankgeschrieben, durch-schnittlich 29,7 Tage (Daten nicht ge-zeigt). Fast zwei Drittel (63,4 %) aller ärzt-lich versorgten Unfälle von Erwerbstäti-gen führen zu Arbeitsunfähigkeit. Bei Un-fällen von Männern kommt es mit zuneh-mendem Alter häufiger zu Krankschrei-bungen. Fast drei Viertel der ärztlich ver-sorgten Unfälle (74,5 %) von erwerbstäti-gen Männern zwischen 40 und 59 Jahren ziehen eine Arbeitsunfähigkeit nach sich. Auch hier zeigen sich soziale Differenzie-rungen. In der niedrigen sozialen Status-gruppe führen Unfälle häufiger (72,1 vs. 51,4 % der Unfälle) und länger (35,8 vs. 22,9 Tage) zu Arbeitsausfällen als in der hohen sozialen Statusgruppe.

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0 %

5 %

10 %

15 %

20 %

25 %

18 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 59 60 - 69 70 +Alter in Jahren

FrauenMänner

Abb. 1 9 Anteil der Personen mit mindes-tens einer ärztlich ver-sorgten Unfallver-letzung in den letz-ten 12 Monaten, stra-tifiziert nach Alter und Geschlecht (mit 95 %-Konfidenzinter-vallen), GEDA 2010, n = 22.050

gesamt

Frauen

0 %

10 %

20 %

30 %

40 %

50 %

60 %

70 %

80 %

90 %

100 %

Männer

18 - 2930 - 44

45 - 6465 +

gesamt18 - 29

30 - 4445 - 64

65 +

Haus, Garten etc. Arbeits-/ Bildungsstätte Freizeit Verkehr

Abb. 2 8 Unfallgeschehen nach Unfallorten bei Frauen und Männern in verschiedenen Altersgrup-pen, GEDA 2010, n = 2117 (Unfälle)

Typische Unfälle in Heim, Freizeit und Verkehr

Ansätze zur Vermeidung von Unfällen ergeben sich aus den vorgestellten Daten vor allem durch Verdichtung verschie-dener Unfallmerkmale zu „Unfallprofi-len“. Dies wird im Folgenden für Unfäl-le dargestellt, die in amtlichen Statistiken und Routinedaten nicht enthalten oder untererfasst sind. Neben Heim- und Frei-zeitunfällen gilt dies auch für Stürze von Fußgängern und Radfahrern, bei denen, weil es sich häufig um Alleinunfälle han-delt, oftmals nicht die Polizei hinzuge-zogen wird (Fußgänger: 95,6 %, Radfah-rer 85,4 %). Daher werden diese Stürze in der Verkehrsunfallstatistik selten erfasst. Die in der . Tab. 4 enthaltenen Unfall-profile für häufige Unfälle in Heim, Frei-zeit und Verkehr (alle Unfälle auf öffent-

lichen Wegen, Plätzen oder Straßen) de-cken 51,9 % des gesamten Unfallgesche-hens ab. Die verbleibenden 48,1 % aller Unfälle entfallen ganz überwiegend auf Verkehrsunfälle unter Beteiligung meh-rerer Unfallparteien sowie Unfälle am Arbeitsplatz (. Tab. 4).

Bei Betrachtung der einzelnen Un-falltypen zeigen sich deutliche Alters- und Geschlechterunterschiede. Vor al-lem Stürze in der Ebene in der häuslichen Umgebung, aber auch Stürze als Fußgän-ger im öffentlichen Raum betreffen deut-lich häufiger Frauen. Bei den Fußgän-gerstürzen ist die Erhöhung des Frauen-anteils im Vergleich zu allen Befragten knapp insignifikant. Vor allem bei häus-lichen Stürzen in der Ebene sind zudem überdurchschnittlich häufig ältere Men-schen betroffen. Bei beiden vorgenann-ten Unfalltypen ist der Anteil der Unfall-

opfer mit Frakturen sowie der Mittelwert an Tagen, an denen den üblichen Tätig-keiten infolge des Unfalls nicht nachge-gangen werden konnte, deutlich erhöht. Statistisch signifikant sind diese Zusam-menhänge jedoch nur für den Anteil an Frakturen bei Fußgängerstürzen, der bei diesem Unfalltyp den höchsten Wert auf-weist (. Tab. 4).

Männer sind hingegen bei bestimm-ten Unfällen in Haus und Freizeit über-repräsentiert. Hierzu gehören Stich- oder Schnittverletzung, Verbrennen oder Ver-brühen, Einklemmen oder Quetschen zu Hause („Haushaltsunfälle“) sowie Kolli-sionen und Überbeanspruchungen von Körperteilen in der Freizeit. Haushalts-unfälle betreffen überproportional jün-gere und relativ wenige ältere Personen. Sie führen häufig zu Stich- und Schnitt-verletzungen infolge der Benutzung von Haushaltsgeräten und Handwerkzeu-gen (Daten nicht gezeigt) und ziehen ver-gleichsweise selten schwerwiegende Fol-gen wie Frakturen und Krankenhausauf-enthalte nach sich (. Tab. 4).

Kollisionen in der Freizeit, sind über-wiegend Zusammenstöße mit anderen Personen im Zuge sportlicher oder kör-perlicher Aktivitäten (Daten nicht ge-zeigt). Sie ereignen sich zu mehr als zwei Dritteln bei jungen Erwachsenen und nur sehr selten bei älteren Menschen. Gemessen an der mittleren Zahl der Ta-ge, an denen den üblichen Tätigkeiten nicht nachgegangen werden konnte, ha-ben Kollisionen in der Freizeit offenbar weniger schwerwiegende Folgen als Un-fälle insgesamt. Auch die Überbeanspru-chung von Körperteilen in der Freizeit ist meist Folge sportlicher oder körperlicher Aktivitäten (Daten nicht gezeigt). Perso-nen mit hohem Sozialstatus sind von die-ser Art Unfälle überproportional häufig betroffen, Personen mit niedrigem Sozial-status hingegen nur selten. Ältere Men-schen sind auch hier nur selten vertreten, und Knochenbrüche zählen meist nicht zu den Verletzungsfolgen (. Tab. 4).

Auch bei Stürzen von Radfahrern ist der Männeranteil im Vergleich zu allen Befragten erhöht. Dieser Zusammen-hang ist jedoch knapp insignifikant. Auf-fällig ist zudem, dass Personen mit nied-rigem Sozialstatus bei diesen Unfällen si-gnifikant seltener vertreten sind, Per-

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Leitthema

Tab. 2 Verteilung der Unfälle nach Unfallmechanismen bei Frauen und Männern (in % mit 95 %-Konfidenzintervallen), GEDA 2010, n = 2117 (Unfälle)

Unfallmechanismus Anteil aller Unfälle

Frauen Männer Gesamt

1. Sturz (in der Ebene/aus der Höhe)

38,0 % (34,0–42,2) 24,8 % (21,8–28,1) 29,8 % (27,3–32,4)

2. Kontakt mit Gegenstand 16,2 % (13,3–19,5) 17,1 % (14,6–19,9) 16,8 % (14,8–18,9)

3. Stich- oder Schnittverletzung 10,1 % (7,9–12,9) 14,6 % (12,3–17,4) 12,9 % (11,2–14,9)

4. Überbeanspruchung eines Körperteils

9,2 % (7,2–11,7) 12,3 % (10,2–14,7) 11,1 % (9,6–12,9)

5. Kontakt mit Person 5,2 % (3,7–7,2) 11,7 % (9,8–13,8) 9,2 % (7,9–10,7)

6. Einklemmen oder Quetschen 2,0 % (1,2–3,2) 4,7 % (3,3–6,6) 3,7 % (2,7–4,9)

7. Verletzung durch Tier 4,0 % (2,8–5,6) 2,4 % (1,4–3,9) 3,0 % (2,2–4,0)

8. Verbrennen oder Verbrühen 2,7 % (1,7–4,0) 1,1 % (0,6–2,0) 1,7 % (1,2–2,4)

9. Sonstigesa 12,7 % (10,1–15,9) 11,3 % (9,2–13,9) 11,9 % (10,2–13,8)

Alle Unfälle, gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %aVergiftung, Erstickung/Atembeschwerden, Fremdkörper (in Auge, Mund oder Ohr) und sonstige Unfallmecha-nismen.

Tab. 3 Art der Unfallverletzungen bei Frauen und Männern (in % mit 95 %-Konfidenzinter-vallen; Mehrfachnennungen möglich), GEDA 2010, n = 2117 (Unfälle)

Unfallverletzung Anteil an allen Unfällen

Frauen Männer Gesamt

1. Verrenkung, Verstauchung, Zerrung, Bänderriss

38,4 % (34,4–42,5) 38,5 % (35,1–41,9) 38,4 % (35,8–41,1)

2. Offene Wunde, oberflächliche Verletzung, Quetschung

29,4 % (25,8–33,2) 38,7 % (35,3–42,2) 35,2 % (32,6–37,8)

3. Knochenbruch 24,7 % (21,3–28,4) 17,7 % (15,2–20,6) 20,4 % (18,3–22,6)

4. Gehirnerschütterung 4,4 % (3,0–6,3) 3,4 % (2,4–4,8) 3,7 % (2,9–4,8)

5. Innere Verletzung 2,8 % (1,8–4,4) 2,4 % (1,6–3,6) 2,6 % (1,9–3,5)

6. Verbrennung/Verbrühung 3,1 % (2,1–4,5) 1,4 % (0,8–2,3) 2,0 % (1,5–2,8)

7. Vergiftung 1,4 % (0,8–2,5) 1,1 % (0,6–2,2) 1,2 % (0,8–1,9)

8. Sonstige 13,2 % (10,7–16,2) 10,3 % (8,4–12,6) 11,4 % (9,8–13,2)

sonen mit hohem Sozialstatus dagegen häufiger als unter allen Befragten. Der Anteil der Frakturen wie auch der Anteil der stationären Krankenhausaufenthalte liegt bei diesen Stürzen über den betref-fenden Werten für das gesamte Unfallge-schehen, der Unterschied ist aber insigni-fikant (. Tab. 4).

Drei Unfalltypen zeigen in ihren Ge-schlechterverteilungen kaum Unterschie-de im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. Dazu gehören Kollisionen im Haushalt, zumeist mit Gegenständen, die über-durchschnittlich häufig zu Knochenbrü-chen führen. Allerdings sind die Ver-letzungen offenbar weniger schwerwie-

gend, denn sie müssen signifikant selte-ner als andere Unfallverletzungen statio-när im Krankenhaus behandelt werden. Von häuslichen Stürzen aus der Höhe sind Personen mit niedrigem Sozialstatus signifikant häufiger betroffen. Der Anteil Jüngerer ist unter den Betroffenen relativ gering. Allerdings ist dieser Zusammen-hang knapp insignifikant. Der Anteil der Unfallopfer mit weitergehenden Unfall-folgen (Frakturen, Krankenhausaufent-halt) ist deutlich, aber insignifikant er-höht. Vergleichsweise schwerwiegende Folgen zeigen dagegen Stürze in der Frei-zeit. Der Anteil der Frakturen und Kran-kenhausaufenthalte ist bei diesen Un-

fällen signifikant erhöht. Stürze in der Freizeit betreffen überproportional häu-fig jüngere und relativ selten ältere Men-schen (. Tab. 4).

Diskussion

Die Analysen aus GEDA 2010 verdeutli-chen, dass Unfälle und resultierende Ver-letzungen einen großen Teil der Bevölke-rung betreffen und somit einen bedeuten-den Bereich für das Versorgungsgesche-hen in Deutschland darstellen. Unfäl-le sind dabei alters- und geschlechtsspe-zifisch verteilt. Etwa 6 % der Frauen und 10 % der Männer erleiden innerhalb eines

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Tab. 4 Typische Unfallarten in Heim, Freizeit und im Verkehr, GEDA 2010, n = 2117 (Unfälle)

Gesamt Soziodemografiea Unfallfolgenb

Geschlecht Alter (Jahre) Sozioökonomischer Status (SES)

Fraktur Kran-kenhaus (statio-när)

Ein-schrän-kung in Tagen

% aller Unfälle

Frauen (%)

Männer (%)

18–29 (%)

65+ (%) Niedrig (%)

Mittel (%)

Hoch (%)

% % Mittel- wert

Heim Sturz in der Ebene

5,4 69,9 30,1 14,8 41,4 19,4 65,7 14,9 32,2 19,8 35,3

Sturz aus der Höhe

3,7 43,3 56,7 7,5 24,6 32,1 47,4 20,5 32,5 27,8 27,7

Kollisio-nen

5,3 55,5 44,5 32,0 12,5 14,7 64,3 21,0 37,8 8,3 14,1

Haus-haltsun-fallc

9,0 38,2 61,8 27,8 9,1 17,1 59,9 23,1 3,4 5,9 10,6

Freizeit (ohne Verkehr)

Stürze 5,6 45,1 54,9 43,1 13,1 12,2 62,1 25,7 40,8 36,2 38,8

Kollisio-nen

9,5 24,5 75,5 67,4 0,8 19,5 63,8 16,6 22,3 13,8 13,6

Überbe-anspru-chung

4,9 28,5 71,5 39,4 2,7 6,5 61,3 32,2 6,5 13,8 13,9

Verkehr Stürze Fuß-gänger

6,0 63,4 36,6 18,3 26,5 18,1 63,0 18,9 49,8 27,6 25,4

Stürze Rad-fahrer

2,6 37,9 62,1 40,5 9,6 7,1 61,6 31,3 28,7 27,6 17,3

Andere Unfälle (vor allem Verkehr, Arbeit)

48,1 –

Alle Unfälle (Referenz Unfallfolgen)

100,0 – 20,4 18,3 21,8

Alle Befragte (Re-ferenz Soziodemo-grafie)

– 51,5 48,5 16,9 24,4 19,8 60,2 20,1 –

Signifikante Abweichungen sind fett gedruckt: aBei Geschlecht, Alter & SES keine Überschneidungen der KI95 % der Anteile des einzelnen Indikators an den Unfällen des jeweiligen Typs mit den entsprechenden KI95 % der Anteile des einzelnen Indikators in „alle Befragte“. bBei Fraktur, Krankenhaus, Einschränkung in Tagen keine Überschnei-dungen der KI95 % der Anteile des einzelnen Indikators an den Unfällen des jeweiligen Typs mit den KI95 % der Anteile des einzelnen Indikators in „alle Unfälle“. cUnfallort: zu Hause, Unfallmechanismus: Stich- oder Schnittverletzung, Verbrennen oder Verbrühen, Einklemmen oder Quetschen.

Jahres eine ärztlich versorgte Unfallverlet-zung. Insbesondere jüngere Männer tra-gen mit einer Prävalenz von nahezu 20 % ein hohes Unfallrisiko. Dies zeigt sich in den Daten aus GEDA 2010 hauptsächlich im Bereich der Arbeits- und Freizeitunfäl-le. Auch in der amtlichen Verkehrsunfall-statistik sind jüngere Männer bei schwe-ren und tödlichen Verkehrsunfällen deut-lich überrepräsentiert [5]. Als Erklärung gilt unter anderem eine mit der männli-chen Geschlechtsrolle verknüpfte Risiko-bereitschaft [20, 21]. So neigen Männer z. B. zu einem riskanteren Fahrverhalten [22, 23]. Das erhöhte Freizeitunfallrisiko kann auch mit männerspezifischen Prä-ferenzen beim Sport in Verbindung ge-bracht werden. Im Vergleich zu Frauen üben Männer häufiger Sportarten (z. B. Fußball) aus, bei denen das Verletzungs-risiko vergleichsweise hoch ist [24].

Die Daten aus GEDA 2010 zeigen je-doch auch, dass ärztlich versorgte Un-fallverletzungen insbesondere bei älteren Frauen häufiger aus Stürzen resultieren. Die Betroffenen erleiden eher Frakturen und werden häufiger stationär im Kran-kenhaus behandelt als jüngere Unfallop-fer [12]. Stürze führen im Alter schneller zu irreversiblen Funktionsbeeinträchti-gungen [25]. Eine Ursache für den höhe-ren Anteil an Stürzen unter älteren Un-fallopfern wird unter anderem in der Ab-nahme koordinativer, motorischer und sensorischer Fähigkeiten gesehen [25]. Für das erhöhte Frakturrisiko bei Un-fällen von älteren Menschen, vor allem bei Frauen, ist auch die im Alter abneh-mende Knochenfestigkeit verantwortlich [25], welche sich bei Frauen häufiger als bei Männern im Krankheitsbild der Os-teoporose manifestiert [26].

Arbeitsunfälle wie auch unfallbe-dingte Arbeitsunfähigkeit sind in GEDA 2010 in den unteren sozialen Statusgrup-pen häufiger und Ausfallzeiten länger als unter Personen mit hohem Sozialstatus. Aus dem Monitoring der meldepflichti-gen Arbeitsunfälle ist bekannt, dass sich höhere Unfallrisiken in weitgehend von Männern praktizierten, risikobehafte-ten Arbeitsmarktsegmenten (z. B. in der Baubranche) zeigen, die häufig mit einem niedrigen sozialen Status einher-gehen [6]. Die Betroffenen müssen un-fallbedingt länger von der Arbeit fern-

bleiben, und die betreffenden Branchen sind bei den Arbeitsunfallrenten überre-präsentiert [19].

Vergleich mit anderen Daten

Insgesamt weisen die Schätzungen zum Unfallgeschehen aus GEDA 2010 eine hohe Plausibilität auf. Für die Europäi-sche Union (EU) wird angenommen, dass jährlich etwa jede elfte Person (8,6 %) eine ärztlich versorgte Unfallverletzung erleidet [27]. In der Gesamtunfallschät-zung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) wird der Be-völkerungsanteil an Unfallverletzten in Deutschland mit 10,1 % etwas höher als in GEDA 2010 angegeben [1]. Allerdings werden in den BAuA-Schätzungen auch tödliche Unfälle sowie Unfälle bei Kindern und Jugendlichen berücksichtigt. Kinder und Jugendliche weisen ein erhöhtes Un-fallrisiko auf [28]. Sowohl EU-weit [27] als auch in Deutschland [4, 8] gelten jünge-re Menschen und Männer als Risikogrup-pen für tödliche und nicht-tödliche Unfäl-le. Stürze wurden im Heim- und Freizeit-bereich in der EU [29] und in Deutschland [8] bereits als häufigster Unfallmechanis-mus identifiziert. Hinsichtlich der Unfall-orte, Unfallverletzungen und Versorgung der Unfallverletzungen sind die Ergebnis-se aus GEDA 2010 ebenfalls mit den ge-nannten Schätzungen vergleichbar.

Auf Basis der Verkehrsunfallstatistik des Statistischen Bundesamtes, die aus-schließlich polizeilich gemeldete Ver-kehrsunfälle erfasst, werden in der Ge-samtunfallschätzung der BAuA nur 4,5 % der nicht-tödlichen Unfälle als Verkehrs-unfälle ausgewiesen [1]. Laut GEDA 2010 sind es 20,4 %. Allerdings erfolgte nach GEDA 2010 bei 4 von 5 Verkehrsunfäl-len keine Benachrichtigung der Polizei. Außerdem umfassen Verkehrsunfälle in GEDA 2010 auch Alleinunfälle von Fuß-gängern, die in der amtlichen Verkehrs-unfallstatistik nicht als Verkehrsunfälle gezählt werden. Deshalb könnte der ho-he Anteil von Verkehrsunfällen am ge-samten Unfallgeschehen in GEDA 2010 auf eine Unterschätzung des Unfallge-schehens auf öffentlichen Wegen, Plät-zen oder Straßen durch die amtliche Ver-kehrsunfallstatistik hindeuten. Darauf weist auch die in GEDA 2010 vergleichs-

weise häufige Beteiligung von Fußgän-gern und Fahrradfahrern hin, da diese in amtlichen Verkehrsunfallstatistiken ten-denziell unterrepräsentiert sind [30].

Limitationen

In der verwendeten Stichprobe bleiben Personen, die über einen telefonischen Festnetzanschluss nicht erreichbar sind, unberücksichtigt. Hierzu gehören neben Personen, die ausschließlich Mobiltele-fone besitzen, beispielsweise auch aktuell im Krankenhaus aufgenommene Men-schen. Aufgrund der deutschsprachigen Interviewführung sind Personen mit Mi-grationshintergrund, die nur über gerin-ge Deutschkenntnisse verfügen, in der Stichprobe unterrepräsentiert. Schwer Unfallverletzte können in der Stichprobe nur enthalten sein, wenn die Behandlung innerhalb des Erhebungszeitraumes so weit erfolgreich war, dass die Teilnahme an der Befragung möglich ist. Angaben über Folgen wie die mittlere Verweildau-er im Krankenhaus werden somit mögli-cherweise unterschätzt. Allerdings lagen die Verweildauern im Krankenhaus auf-grund von Verletzungen, Vergiftungen und bestimmten anderen Folgen äußerer Ursachen (ICD10: S00–T98) laut Kran-kenhausdiagnosestatistik im Jahr 2010 bei ab 18-Jährigen bei 8,3 Tagen und so-mit sogar unter den Werten aus GEDA 2010 [31]. Dies spricht für eher gerin-ge Verzerrungen aufgrund eines mög-licherweise überproportionalen Anteils leicht verletzter Personen in GEDA 2010. Weitere Limitationen von Gesundheits-befragungen ergeben sich durch die Be-schränkung auf selbst berichtete Infor-mationen, welche letztlich von der sub-jektiven Wahrnehmung und Erinne-rungsfähigkeit der Teilnehmenden be-einflusst werden. Länger zurückliegen-de und weniger gravierende Unfallver-letzungen werden somit tendenziell sel-tener berichtet [32]. Um solche Bagatell-verletzungen auszuschließen, wurde in GEDA 2010 explizit nach ärztlich ver-sorgten Unfallverletzungen gefragt.

Fazit

Die Ergebnisse aus GEDA 2010 ermögli-chen einen umfassenden Überblick über

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Leitthema

das Unfallgeschehen von Erwachsenen in Deutschland. Sie liefern wichtige In-formationen für alle Akteure, die sich mit der Kuration und Prävention von Un-fallverletzungen befassen. Hierzu gehö-ren sowohl die Ärzteschaft als auch in der Unfallprävention aktive Institutionen wie Unfallversicherer, Berufsgenossen-schaften, Stadt- und Verkehrsplaner so-wie Industriebereiche, die sich mit Pro-duktsicherheit beschäftigen. Die Aus-wertungen des Unfallmoduls unterstrei-chen, dass Maßnahmen der Unfallprä-vention alters- und geschlechtsspezifi-sche Charakteristika des Unfallgesche-hens in verschiedenen Lebensbereichen berücksichtigen müssen. Vertiefende Analysen können detaillierte Informatio-nen liefern und lassen weitere, konkrete Ansatzpunkte für Präventionsmaßnah-men erkennen [12]. Für Heim- und Frei-zeitunfälle sowie Sturzunfälle im öffent-lichen Raum, also jene Unfallbereiche, zu denen bislang kaum aktuelle Daten ver-fügbar waren, konnten paradigmatisch die wichtigsten Unfalltypen herausge-arbeitet werden. Aus Public-Health-Per-spektive bieten sich, gemessen an den Unfallfolgen, vor allem Sturzunfälle in Heim und Freizeit, aber auch Stürze von Radfahrern und Fußgängern als wich-tige Ansatzpunkte für präventive Maß-nahmen an. Dabei stehen verschiedene Zielgruppen im Vordergrund, z. B. ältere Frauen, die ein erhöhtes Risiko für Stürze im Haus tragen, oder jüngere Radfahrer. Auch für Personen mit hohem bzw. nied-rigem Sozialstatus konnten häufige Un-fälle identifiziert werden. Da die beob-achteten Zusammenhänge aufgrund re-lativ geringer Fallzahlen teilweise insig-nifikant sind, bieten diese Ergebnisse zu-nächst vorläufige Anhaltspunkte für Un-fallschwerpunkte und Ansätze zur Ver-meidung von Verletzungen.

Korrespondenzadresse

Dr. A.-C. SaßAbteilung für Epidemiologie und GesundheitsmonitoringRobert Koch-Institut, General-Pape-Straße 62 12101 [email protected]

Einhaltung ethischer Richtlinien

Finanzierung der Studie. Die Studie wurde finan-ziert mit Mitteln des Robert Koch-Instituts und des Bundesministeriums für Gesundheit.

Interessenkonflikt. G. Varnaccia, A. Rommel und A.-C. Saß geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

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