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Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen...

Date post: 31-Aug-2019
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Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler Vorbereitung zur erfolgreichen Chartanalyse www.ideas-magazin.de Ausgabe 207 | Juli 2019 | Werbemitteilung ideas Anlageideen für Selbstentscheider INTERVIEW Daniel Steil, Chief Content Officer von BurdaForward und verantwortlich für das Börsenportal Finanzen100 VOLKSWIRTSCHAFTEN Stehen wir vor einer neuen Blase am Immobilienmarkt? ROHSTOFFE Nachfragesorgen setzen Ölpreis unter Druck
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Page 1: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2)Mit optimaler Vorbereitung zur erfolgreichen Chartanalyse

www.ideas-magazin.deAusgabe 207 | Juli 2019 | Werbemitteilung

ideasAnlageideen für Selbstentscheider

INTERVIEWDaniel Steil, Chief Content Officer von BurdaForward und verantwortlich für das Börsenportal Finanzen100

VOLKSWIRTSCHAFTENStehen wir vor einer neuen Blase am Immobilienmarkt?

ROHSTOFFENachfragesorgen setzen Ölpreis unter Druck

Page 2: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

2 ideas 207 | 07 2019

NEUES

04 | DDV-Trend-Umfrage: Anleger rechnen mit

weiteren Kursgewinnen beim DAX

04 | Zertifikateanbieter im Test: Commerzbank Sieger

im Servicetest 2019

05 | Extel Survey 2019: Prämierte Analysten der

Commerzbank

05 | Endlich verständlich: Neue Publikationsreihe

des Deutschen Derivate Verbands

MÄRKTE

06 | Marktmonitor: Finanz- und Kapitalmärkte

im Überblick

08 | Marktbericht: Zinsen wieder auf Rekordtief

10 | Zahlen & Fakten: Meistgehandelte Anlage-

und Hebelprodukte

TITELTHEMA

12 | Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2):

Mit optimaler Vorbereitung zur erfolgreichen

Chartanalyse

INTERVIEW

20 | Daniel Steil: Wir wollen die Menschen wieder fürs

Thema Finanzen begeistern

TECHNISCHE ANALYSE

22 | Deutsche Börse AG: Auf dem Weg zu den

Allzeithochs

24 | Enel: Gute technische Versorgung

WISSEN

26 | Depository Receipts: Von der ausländischen Aktie

zum einheimischen Wertpapier

COMMERZBANK ANALYSEN

28 | Einzelaktien: Newmont Goldcorp – Übernahme

und Joint Venture werden sich auszahlen

32 | Volkswirtschaften: Stehen wir vor einer neuen

Blase am Immobilienmarkt?

40 | Aktien & Indizes: DAX zunächst weiterhin in

einem Seitwärtstrend

44 | Rohstoffe: Nachfragesorgen setzen Ölpreis

unter Druck

48 | Währungen: Japanischer Yen – Sicherer Hafen

– für viele Stürme

20

32

INHALT

12

26

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3ideas 207 | 07 2019

DIREKTBANKEN

43 | Trading-Aktionen im Überblick

AKTIONEN & TERMINE

38 | Webinar des Monats: So entspannt wie möglich

handeln

39 | Messen, Börsentage & Seminare: Commerzbank

Derivate-Experten vor Ort

51 | Terminkalender: Die wichtigsten Termine

im Juli 2019

SERVICE

52 | Bestellkupon

54 | Impressum/Rechtliche Hinweise/Kontakt

EDITORIAL

48

40

44

ANJA WEINGÄRTNER

Chefredakteurin

Liebe Leser,

vor kurzem forderte der kommissarische SPD-Chef Thorsten

Schäfer-Gümbel einen Mietpreisdeckel für ganz Deutschland.

Grund dafür ist der immer weiter fortschreitende Mangel an

bezahlbarem Wohnraum, vor allem in den Ballungsräumen.

Die Mieten in beliebten Wohngegenden für fünf Jahre einzu-

frieren, würde laut Schäfer-Gümbel Zeit gewinnen, »um zu

bauen, zu bauen und noch einmal zu bauen.«

Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen

Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-

gen und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in den

meisten Euroländern. Dies zeigt, dass die expansive Geld-

politik der EZB ihren Tribut fordert. Eine Änderung dieser

Politik ist in naher Zukunft nicht in Sicht. Was das für die

Immobilienpreise bedeutet und ob wir vielleicht schon vor

einer Blase stehen, erfahren Sie von der Volkswirtschaftli-

chen Analyse.

Uns allen ist noch der Rekordsommer vom vorigen Jahr

im Gedächtnis. Auch wenn der Sommer dieses Jahr etwas

langsamer in die Gänge kommt, geht unser Technische-

Analyse-Sommercamp in die nächste Runde. Nachdem in

der vorherigen Ausgabe die Basics besprochen wurden,

geht es jetzt in die heiße Phase. Nutzen Sie die Gelegenheit

und vertiefen Sie im Titelthema Ihr Wissen rund um die

Technische Analyse.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen der vorliegenden

Ausgabe

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4 ideas 207 | 07 2019

Zertifikateanbieter im Test

»Commerzbank Sieger im Servicetest 2019

NEUES

die Commerzbank mit 96,3 von 100

möglichen Punkten den ersten Platz

sichern. Besonders in den Bereichen

»Website/Apps« und »Kundenser-

vice« konnten die Zertifikate-App

und die zahlreichen Serviceangebote

punkten.

Weitere Informationen zu den Ergeb-

nissen finden Sie unter:

@ www.feingold-research.com «

DDV-Trend-Umfrage

»Anleger rechnen mit weiteren Kursgewinnen beim DAX

43 Prozent der Privatanleger in Deutschland und damit in etwa

so viele wie im Vorjahr gehen in den verbleibenden Monaten

von weiter steigenden oder sogar stark steigenden Kursen beim

deutschen Leitindex DAX aus. 22 Prozent sind der Meinung, es

werde zu keinen größeren Veränderungen kommen. Hingegen

erwartet immerhin etwas mehr als ein Drittel der Befragten bis

zum Jahresende fallende oder stark fallende Kurse beim DAX.

Das sind die Kernaussagen der aktuellen Trend-Umfrage des

Deutschen Derivate Verbands (DDV).

»Trotz volatiler Märkte bleiben die meisten Anleger zumindest in

Bezug auf den deutschen Leitindex DAX auch weiterhin optimis-

tisch gestimmt. Angesichts diverser politischer Krisenherde und

gedämpfter weltwirtschaftlicher Erwartungen ist das ein eher

überraschendes Ergebnis. Doch selbst wenn die Schwankungs-

breite weiter zulegen sollte und die Gefahr von Rückschlägen

größer wird, sollten Privatanleger nicht einfach auf Finanzpro-

dukte wie Aktien oder strukturierte Wertpapiere verzichten.

Auch wenn es nicht das eine Produkt für jede Marktphase gibt,

so gibt es doch ganz sicher für jedes Marktszenario das richtige

Produkt«, so Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV.

@ www.derivateverband.de «

Das Investmentportal Feingold Research hat auch in diesem

Jahr das Serviceangebot von Zertifikateemittenten auf Herz

und Nieren geprüft. Neben Produkt- und Informationsangebot

und Internetauftritt wurde ein besonderes Augenmerk auf

den Kundenservice gelegt. Dabei wurde der Umfang des Tests

gegenüber den vergangenen Jahren deutlich erweitert. Lag

der Fokus bisher meist vor allem auf Onlineangeboten, so wur-

den dieses Jahr auch Faktoren wie die Präsenz auf Börsentagen

und Messen berücksichtigt.

Unter elf Anbietern, die knapp 90 Prozent des Zertifikatemarkts

für selbstentscheidende Privatanleger ausmachen, konnte sich

Grafik 1: Wie wird sich nach Ihrer Einschätzung der DAX bis zum Jahresende entwickeln?

stark steigen

steigen

gleich bleiben

Stand: 12. Juni 2019; Quelle: Deutscher Derivate Verband (DDV)

fallen

stark fallen

32,7 %

22,5 %

21,1 %

13,9 %9,8 %

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5ideas 207 | 07 2019

NEUES

Extel Survey 2019

»Prämierte Analysten der Commerzbank

Der Extel Survey gehört in Europa mit über 14.000 Teilnehmern

von fast 5.000 Unternehmen und über 1,3 Millionen Einzelstim-

men zu den renommiertesten Umfragen im Bereich »Analysis

und Brokerage«. Das Research der Commerzbank belegt in

der aktuellen Studie gleich in mehreren Kategorien einen der

vor deren Plätze und stellt damit wieder einmal seine Expertise

eindrucksvoll unter Beweis. Abgegeben wurden weltweit deut-

lich mehr als eine Million Stimmen von Assetmanagern, Analys-

ten und Finanz experten sowie Wert papierhandelshäusern und

börsen notierten Unternehmen.

Mit dem zweiten Platz in der Kategorie »Germany: Country

Research« setzt die Commerzbank eine Erfolgsgeschichte fort.

Denn schon seit über einem Jahrzehnt konnte kontinuierlich

Position 1 oder 2 in dieser Kategorie erreicht werden. Aber auch

in der Einzelwertung erzielten die Commerzbank-Analysten her-

vorragende Ergebnisse. So arbeiten die zwei Topanalysten im

Bereicht »Germany: Country Research« bei der Commerzbank

– nämlich Andreas Hürkamp und Achim Matzke.

Wir gratulieren recht herzlich und freuen uns, Ihnen auch

weiterhin interessante Beiträge von erstklassigen Analysten

bieten zu können.

Andreas Hürkamp auf Platz 1Zuständig für den Bereich Funda-

mentale Aktienstrategie, schreibt

Andreas Hürkamp regelmäßig die

ideas-Rubrik »Aktien & Indizes«.

Er ist bereits seit 2007 bei der

Commerzbank tätig und unter-

stützt seitdem institutionelle

Kunden bei ihren Anlageent-

scheidungen.

Achim Matzke auf Platz 2Als Leiter der Technischen Analyse

veröffentlicht Achim Matzke seine

Analysen bereits seit mehreren

Jahren in der ideas-Rubrik »Tech-

nische Analyse«. Anhand der

Betrachtung von Aktienkurs-

verläufen versucht er, Muster zu

erkennen, aus denen er Aussagen

für die Zukunft ableitet.

Neue Publikationsreihe des Deutschen Derivate Verbands

»Endlich verständlich

Investitionsentscheidungen benötigen Orientierung und Klarheit.

In einer zunehmend komplexen Welt sind Transparenz und

Wissensvermittlung wichtiger denn je. In der Reihe »Endlich –

verständlich« beantwortet der Deutsche Derivate Verband häufig

gestellte Fragen von selbstentscheidenden Anlegern.

In der monatlichen Serie wird in jeder Folge ein Thema behandelt,

das selbst für gut informierte Privatanleger neue Erkenntnisse

bietet. Als zusätzlichen Service erfahren Anleger jetzt auch in

kurzen, leicht verständlichen Videos mehr zu Fragen wie »Ist

das Bonus-Zertifikat die bessere Aktie?«, »Wie kommt der Hebel

zustande?« oder »Wie funktionieren Faktor-Zertifikate?«

Schauen Sie doch gleich einmal rein:

@ www.endlich-verständlich.de «

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6 ideas 207 | 07 2019

Marktmonitor

Finanz- und Kapitalmärkte im Überblick

MÄRKTE | MARKTMONITOR

JAPANISCHER YEN

»Der japanische Yen konnte zunächst

deutlich zulegen. Er dürfte einen Teil

dieser Stärke behalten, solange globale

(handels-)politische Risiken hoch bleiben.

Denn er ist der ideale ›sichere Hafen‹.

Aber auch danach dürfte der japanische

Yen zur Stärke tendieren, denn die Geld-

politik dürfte dann rasch in Richtung

›Normalisierung‹ umschlagen.« Mehr

erfahren Sie ab Seite 48.

ULRICH LEUCHTMANN

Leiter Devisenanalyse,

Commerzbank

IMMOBILIENMARKT

»Seit einigen Jahren steigen die Häuser-

preise nicht nur in Deutschland, sondern

in den meisten Euroländern deutlich an.

Dies zeigt einmal mehr, dass die expansive

Geldpolitik der EZB ihren Preis hat. So

erscheinen Häuser in einigen Ländern wie

Belgien und Frankreich, zunehmend aber

auch in Deutschland, bereits als teuer.«

Mehr erfahren Sie ab Seite 32.

DR. RALPH SOLVEEN

Volkswirtschaftliche Analyse,

Commerzbank

NEWMONT GOLDCORP

»Mit der Übernahme von Goldcorp zeigt

Newmont ungewohnte ›Aggressivität‹ und

steigt zum größten Goldproduzenten auf.

Die Übernahme dürfte sich langfristig

auszahlen, da sie zu einem günstigen Preis

stattfindet. Durch die Finanzierung via

Aktientausch bleibt die Bilanz solide.«

Mehr erfahren Sie ab Seite 28.

MICHAEL OTT

Investmentstrategie Private Kunden,

Commerzbank

Stand: Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

–0,5

–0,3

–0,1

0,1

0,3

0,5

in Prozent0,7

Jan 19Jan 17Jan 16Jan 15Jan 14 Jan 18

Grafik 1: Japan – Rendite 10-jähriger Staatsanleihen

in Prozent

02468

1012141618

–2

20

Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research

SI LV PT NL LU LT IE SK SP MT EE AT DE EU FR BE FI CY IT

Grafik 2: Euroraum – fast überall steigen die HäuserpreiseVeränderung Q4 2018 gegenüber Q4 2017; für Griechenland liegen bei Eurostat keine Häuserpreise vor

Stand: 21. Juni 2019; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

10

50in US-Dollar

15

20

25

30

35

40

45

Jun 19Jun 14 Jun 15 Jun 16 Jun 17 Jun 18

Grafik 3: Entwicklung Newmont Goldcorp

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7ideas 207 | 07 2019

MÄRKTE | MARKTMONITOR

Index Kurs in Indexpunkten

Veränderung*

1 Monat 1 Jahr 5 Jahre

DAX 12.092,37 –1,20 % –7,06 % 21,89 %

MDAX 25.280,71 –1,98 % –6,20 % 49,30 %

TecDAX 2.793,45 –2,34 % –4,64 % 113,44 %

EURO STOXX 50 3.385,06 –1,18 % –3,42 % 3,35 %

Dow Jones 26.129,32 1,42 % 4,14 % 55,45 %

S&P 500 2.894,01 1,21 % 4,11 % 49,02 %

Nasdaq 100 7.532,76 0,39 % 3,82 % 99,21 %

Nikkei 225 21.124,00 –0,59 % –7,56 % 41,05 %

Hang-Seng 27.227,16 –2,57 % –10,17 % 17,34 %

Rohstoffe Kurs Veränderung*

1 Monat 1 Jahr 5 Jahre

WTI Future 52,14 USD –16,92 % –19,86 % –50,98 %

Brent Future 61,79 USD –14,43 % –15,86 % –45,54 %

Gold 1.338,22 USD 4,75 % 4,64 % 5,32 %

Silber 14,84 USD 3,03 % –10,45 % –24,86 %

Platin 796,85 USD –2,69 % –10,28 % –44,67 %

Palladium 1.465,04 USD 11,40 % 47,83 % 78,94 %

Währungen Kurs Veränderung*

1 Monat 1 Jahr 5 Jahre

EUR/USD 1,12 USD 0,72 % –3,20 % –17,04 %

EUR/JPY 122,02 JPY –0,64 % –4,99 % –11,82 %

EUR/CHF 1,12 CHF –0,53 % –3,06 % –7,91 %

EUR/GBP 0,89 GBP 1,84 % 2,22 % 11,88 %

EUR/AUD 1,64 AUD 0,76 % 4,94 % 12,83 %

USD/CHF 1,00 CHF –1,25 % 0,08 % 11,01 %

USD/JPY 108,58 JPY –1,36 % –1,88 % 6,29 %

Zinsen Zinssatz/ Kurs

Veränderung*

1 Monat 1 Jahr 5 Jahre

EONIA –0,37 % –0,54 % 0,82 % –1.326,67 %

Bund-Future 171,53 % 2,68 % 6,43 % 18,26 %

10Y Treasury Notes 127,23 % 1,97 % 6,39 % 2,72 %

Volatilität Kurs Veränderung*

1 Monat 1 Jahr 5 Jahre

VDAX-NEW 15,20 % –2,18 % 14,55 % 5,05 %

VIX Future 15,65 % –1,42 % 24,45 % 26,72 %

VSTOXX Future 14,37 % –4,04 % 18,49 % 0,23 %

Stand: 17. Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank AG (eigene Berechnungen)

*Veränderung: 1 Monat = Veränderung seit dem 17. Mai 2019; 1 Jahr = Veränderung seit dem 17. Juni 2018; 5 Jahre = Veränderung seit dem 17. Juni 2014

Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

DAX

»Wir erwarten weiterhin einen volatilen

DAX-Seitwärtsmarkt in den kommenden

Monaten. Das anhaltend starke Wachstum

der M1-Geldmenge im Euroraum und das

wieder pessimistischere Anlegersentiment

sprechen gegen einen ausgeprägten

DAX-Abwärtstrend in den kommenden

Monaten.« Mehr erfahren Sie ab Seite 40.

ANDREAS HÜRKAMP

Leiter Aktienmarktstrategie,

Commerzbank

0

16in Prozent

4

8

12

2

6

10

14

Stand: Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank AG

2000 2005 2010 2015199519901985

Grafik 4: M1-Geldmenge im Euroraum bleibt ein BullentrendEuroraum: Wachstum der M1-Geldmenge gegenüber Vorjahr

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8 ideas 207 | 07 2019

Waren das noch schöne Zeiten für Zinsjäger in den Neunziger-

jahren. Wer kurzfristig nach Tagesgeld Ausschau hielt, der wurde

mit Zinsen in Höhe von rund 5 Prozent belohnt. Wer sich länger

binden wollte oder konnte, für den lagen die Renditen für 10-jäh-

rige Bundesanleihen bei knapp 10 Prozent.

Doch seit der Finanzkrise in den frühen Zweitausenderjahren

befinden sich die Zinsen in Deutschland auf dem Sinkflug. Der

vorläufige Tiefpunkt dieser Entwicklung wurde 2016 erreicht.

Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel auf knapp –0,20 Pro-

zent. Damit wurde ein

Rekord auf gestellt. So

niedrig war die Rendite

noch nie für deutsche

Staatsanleihen.

Weltweit änderte sich

damals vor allem die

Rhetorik der Notenban-

ken, auch die der Europäi-

schen Zentralbank. Viele glaubten an ein Ende der ultralockeren

Geldpolitik und damit an das Ende der Niedrigzinsphase. Vor

allem in den USA dauerte es nicht lange, bis die Rendite für

zehnjährige Staatsanleihen wieder über die Marke von 3 Prozent

gestiegen war. Auch hier in Deutschland entwickelten sich die

Renditen freundlich, und wer zehn Jahre auf sein Geld verzichten

Marktbericht

Zinsen wieder auf Rekordtief

wollte, der konnte zwischenzeitlich immerhin mit einer Rendite

von 0,80 Prozent rechnen.

Allerdings war diese Entwicklung nur von kurzer Dauer. Im Juni

2019 erreichten die Zinsen in Deutschland erneut neue Tiefst-

stände. Die Rendite erreichte einen neuen Rekord-Tiefststand bei

–0,30 Prozent. Damit ist die Zinswende erst mal vom Tisch. Auch

MARKTBERICHT

»Seit der Finanzkrise in den

frühen Zweitausenderjahren

befinden sich die Zinsen

in Deutschland auf

dem Sinkflug.«

ANOUCH ALEXANDER WILHELMS

Derivate-Experte,

Equity Markets & Commodities

Stand: 17. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AGFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 1: Rendite 10-jähriger Bundesanleihen

in Prozent

Jun 19Jun 18Jun 17Jun 16Jun 15Jun 14–0,4

0

0,4

0,8

1,2

1,6

–0,2

0,2

0,6

1,0

1,4

Dez 18Dez 17Dez 16Dez 15Dez 14

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9ideas 207 | 07 2019

EZB-Chef Mario Draghi hat jüngst die Märkte darauf vor bereitet,

dass es vorerst keine raschen Zinserhöhungen geben wird.

Geld anlegen ist damit heute deutlich schwieriger als beispiels-

weise noch in den Neunzigerjahren. Viele Experten sagen, es

führe kein Weg an Aktien vorbei. Doch nicht jeder möchte sein

Vermögen gleich komplett an der Börse anlegen. Trotz teils

hoher Dividendenrenditen schrecken viele Anleger immer noch

vor dem Aktieninvestment zurück.

Wer nicht gleich sein Geld direkt in Aktien anlegen möchte, der

kann in Discount-Zertifikate investieren und so das Risiko gegen-

über dem direkten Aktieninvestment reduzieren. Discount-Zer-

tifikate bieten im Vergleich zu einem direkten Aktien investment

in der Regel günstigere Einstiegsmöglichkeiten. Dafür verzichtet

der Investor ab einem bestimmten Punkt (Cap) auf Kursgewinne

der Aktie. Verluste lassen sich somit auch bei Discount-Zertifika-

ten erzielen, diese Verluste fallen aber in der Regel geringer aus

als bei einem Direktinvestment.

Die Commerzbank bietet zurzeit mehr als 40.000 Discount-Zerti-

fikate an. Über das Such-Tool auf der Website www.zertifikate.

commerzbank.de lassen sich schnell und einfach die richtigen

Produkte selektieren.

Tabelle 1: Discount-Zertifikate Classic (Laufzeit 19. Juni 2020)

WKN Basiswert Kurs Aktie Cap Max. Rendite p.a. Discount Quanto Geld-/Briefkurs

CJ5 9W5 Apple 198,88 USD 170,00 USD 5,19 % 18,34 % Ja 161,98/162,37 EUR

CJ5 9WW Amazon 1.914,52 USD 1.800,00 USD 7,69 % 12,79 % Ja 166,50/166,99 EUR

CU0 6J8 Bayer 55,48 EUR 50,00 EUR 8,20 % 16,82 % – 46,13/46,15 EUR

CJ7 HCJ Deutsche Bank 6,44 EUR 6,10 EUR 13,16 % 16,54 % – 5,37/5,38 EUR

CU0 TJZ Royal Dutch Shell 29,12 EUR 32,00 EUR 17,10 % 6,39 % – 27,25/27,26 EUR

Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

MARKTBERICHT

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10 ideas 207 | 07 2019

Top-Anlageprodukte

Rang WKN Basiswert Zertifikatstyp Ausstattungsmerkmale

1 CU0 L1S Brent-Öl Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 1:1

2 CJ8 M7K DAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 100:1

3 CJ8 V3N TecDAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 100:1

4 CA1 19P Wirecard Discount 12/19; Cap: 100,00 EUR

5 CJ5 5V2 MDAX Discount 09/19; Cap: 25.000 Pkt.

6 CJ3 JNH* Allianz Bonus 12/19; Bonuslevel: 215,00 EUR

7 CU0 V6T Gold Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 10:1

8 CJ4 VV0 Deutsche Bank Discount 29/20; Cap: 6,50 EUR

9 CU2 G15* Advanced Micro Devices

Capped Bonus 12/20; Bonuslevel: 45,50 USD

10 CU1 Z51 MDAX Discount 12/19; Cap: 29.500 Pkt.

11 CJ7 MPA DAX Discount 03/20; Cap: 9.400 Pkt.

12 CJ8 V3L DivDAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 10:1

13 CA3 7VZ* Deutsche Bank Discount 09/19; Cap: 7,00 EUR

14 CA4 2JX Allianz Discount 12/19; Cap: 185,00 EUR

15 CJ8 J7V Covestro Capped Bonus 06/20; Bonuslevel: 56,50 EUR

Stand: 17. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG; Betrachtungszeitraum: 15. Mai 2019 bis 14. Juni 2019

* Der Primärmarkt ist für dieses Produkt beendet. An- und Verkäufe finden nur noch im Sekundärmarkt über die üblichen Börsen und Finanzintermediäre statt. Die Emittentin stellt im Rahmen ihrer Funktion als Market Maker während der Börsenhandelszeiten weiter An- und Verkaufskurse.

»Noch im Oktober 2018 erreichte der Ölpreis der Nordseesorte Brent seinen

zwischenzeitlichen Höchststand bei rund 86 US-Dollar. Danach rutsche er

bis Dezember 2018 auf knapp 50 US-Dollar nach unten ab, um

anschließend wieder auf rund 75 US-Dollar im April dieses Jahres zu

steigen. Danach folgte erneut ein Rückgang auf die Marke von zurzeit rund 60 US-Dollar. Vor allem immer wieder aufkeimende Sorgen um die

Konjunktur drückten den Ölpreis nach unten. Anleger aus dem Zertifikatebe-reich der Commerzbank setzten trotz der Unsicherheiten auf ein Partizipa-

tions- Zertifikat auf Öl der Nordseesorte Brent. Dieses Zertifikat bildet den

Ölpreis nahezu 1:1 ab, sodass Anleger mit diesem Zertifikat von Ölpreis-Stei-gerungen profitieren und entsprechend

verlieren, wenn der Ölpreis sinkt.«

Zahlen & Fakten

Meistgehandelte Anlage- und Hebelprodukte

»Zinsen runter«, damit hatten viele nicht mehr gerechnet. Nach

den Zinstiefs 2016 hatte es kaum einer für möglich gehalten,

dass die Zinsen doch noch weiter fallen können. Vor allem die

jüngsten Kommentare von EZB-Chef Mario Draghi hatten an den

Märkten für Furore gesorgt. Der Aktienmarkt, allen voran der

DAX, kletterte nach diesen Nachrichten erst mal wieder nach

oben. Nachdem der deutsche Leitindex Anfang Juni noch die

Marke von 11.500 Punkten ins Visier nahm, kletterte er in der

Folge wieder auf Werte jenseits der 12.000-Punkte-Marke. Auch

Zertifikateanleger nutzten den zwischenzeitlichen Rückgang, um

beispielsweise in Discount-Zertifikate zu investieren.

ANOUCH ALEXANDER WILHELMS

Derivate-Experte,

Equity Markets & Commodities

MÄRKTE | ZAHLEN & FAKTEN

Zinsen runter – Aktien rauf. So lautet eine allgemeingültige

Formel für Börsianer und so stellte es sich auch im Juni 2019 dar.

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11ideas 207 | 07 2019

MÄRKTE | ZAHLEN & FAKTEN

»In den vergangenen vier Wochen konnten vor allem Zertifikate auf den Goldpreis in der Gunst der Anleger

zulegen. So kletterte der Goldpreis in der Beliebtheitsskala in die Top 5. Grund hierfür war die relativ starke Bewegung

des Goldpreises im Juni. So stieg das Edelmetall in US-Dollar auf über 1.350 und in Euro auf über 1.200.

Das war ein Sprung von rund 6 Prozent, verglichen mit den Kursen Ende Mai. Im Zertifikatebereich waren vor allem Turbo-Optionsscheine gefragt. Zum Beispiel ein Turbo-Optionsschein Call auf Gold (WKN: CJ1 8XA)

mit einem Knock-Out bei 1.272,61 US-Dollar und einem Hebel von 20.«

Top-Hebelprodukte

Turbo- Optionsscheine

WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale

1 CJ4 977* DAX Unlimited; Put; Hebel: 14,6

2 CJ6 3RA DAX BEST; Call; Hebel: 10,9

3 CJ4 98Z* DAX Unlimited; Put; Hebel: 10,8

4 CJ6 KV0 DAX Unlimited; Call; Hebel: 8,4

5 CJ8 WF1 Brent-Öl BEST; Call; Hebel: 12,5

Faktor-Zertifikate WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale

1 CU0 EGA DAX Future Faktor 15x Short

2 CU0 CWB Wirecard Faktor 7x Long

3 CJ7 R0R DAX Future Faktor 15x Long

4 CJ2 63K DAX Future Faktor 10x Long

5 CJ3 HF7 Tesla Faktor 10x Short

Optionsscheine WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale

1 CA3 9N3* DAX Call; 12/19; 11.500 Pkt.

2 CA3 9TP* DAX Put; 12/19; 12.250 Pkt.

3 CU0 HXD DAX Call; 02/20; 10.900 Pkt.

4 CA3 9TK* DAX Put; 12/19; 12.050 Pkt.

5 CA3 9N0* DAX Call; 12/19; 11.350 Pkt.

Stand: 17. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG

Betrachtungszeitraum: 15. Mai 2019 bis 14. Juni 2019

* Der Primärmarkt ist für dieses Produkt beendet. An- und Verkäufe finden nur noch im Sekundärmarkt über die üblichen Börsen und Finanzintermediäre statt. Die Emittentin stellt im Rahmen ihrer Funktion als Market Maker während der Börsenhandelszeiten weiter An- und Verkaufskurse.

»Wirecard ist im Zertifikatebereich der Commerzbank weiterhin stark gefragt. Momentan hält der Zahlungs-

abwickler nach wie vor die Position zwei hinter dem DAX. Unter den Hebelprodukten war vor allem ein Faktor-

Zertifikat gefragt. Dieses ist mit einem Faktor (Hebel) in Höhe von sieben ausgestattet. Somit gilt: Steigt Wirecard

auf Tagesbasis um 1 Prozent, steigt das Zertifikat um 7 Prozent und entsprechend umgekehrt. Der Hebel bei Faktor-Zertifikaten bezieht sich immer auf die tägliche Veränderung und bleibt konstant. Somit spielen Faktor-

Zertifikate in Trendphasen ihre Stärken aus. Hohe Volatilität kann bei Faktor-Zertifikaten ein Nachteil darstellen.

Eine genaue Übersicht zur Funktionsweise von Faktor-Zertifi katen finden Anleger in unserer Broschüre.«

Top-15-Basiswerte

Rang Basiswert

1 DAX

2 Wirecard

3 Brent-Öl

4 Dow Jones

5 Gold

6 Nasdaq

7 Deutsche Bank

8 thyssenkrupp

9 Tesla

10 Infineon

11 EURO STOXX 50

12 EUR/USD

13 S&P 500

14 MDAX

15 Volkswagen Vz.

Stand: 17. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG

Betrachtungszeitraum: 15. Mai 2019 bis 14. Juni 2019

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12 ideas 207 | 07 2019

TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP

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13ideas 207 | 07 2019»

Nachdem Sie in der vergangenen ideas-Ausgabe im ersten Teil

unseres Technische-Analyse-Sommercamps alles über die Grund-

lagen der Technischen Analyse erfahren haben, sind Begriffe wie

Aufwärts-, Seitwärts- und Abwärtstrend, Doppeltop und -boden

oder Trendformationen für Sie keine Fremdwörter mehr.

Grund genug, sich jetzt im zweiten Teil fit für die Königsklasse

zu machen. Mit dem nötigen Rüstzeug im Gepäck geht es in die

nächste Runde unseres Technische-Analyse-Sommercamps.

Erweitern Sie Ihr Wissen rund um Fibonacci-Retracements und

Elliot-Wellen. Lernen Sie die Bedeutung von Kurslücken, soge-

nannten Gaps, kennen und erfahren Sie, welche Funktion Candle-

stick-Formationen in der Chartanalyse einnehmen.

Fibonacci-RetracementsEin nützliches Werkzeug der Technischen Analyse stellen die

Fibonacci-Retracements dar. Retracements sind prozentuale

Niveaus, an die die Kurse typischerweise eine vorausgegangene

Trendbewegung korrigieren. Durchgesetzt haben sich heute in

der Praxis vor allem die Fibonacci-Retracements, deren Entde-

ckung auf die Untersuchungen von R. N. Elliott zurückzuführen

sind. Das entsprechende Werkzeug zum Auffinden der Retrace-

ment-Niveaus ist heute in jeder Chartanalyse-Software enthalten.

Das Technische-Analyse-Sommercamp – Teil 2: Aufbauwissen

Mit optimaler Vorbereitung zur erfolgreichen Chartanalyse

Das 0-Prozent-Niveau dieses Tools wird dabei an den Ursprung

der Trendbewegung angelegt, das bedeutet an ein vorausgegan-

genes bedeutendes Tief oder Hoch. Das 100-Prozent-Niveau

wird an das Hoch oder Tief angelegt, von dem die aktuelle

Korrektur startete.

Die mathematische Basis

der Fibonacci-Retrace-

ments ist die sogenannte

Fibonacci-Zahlenfolge

(0, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34,

55, 89, 144 etc.). Die drei

wichtigsten aus dieser

Fibonacci-Zahlenfolge

abgeleiteten Fibonacci-Ratios sind 0,382, 0,50 und 0,618. Daraus

ergeben sich die prozentualen Korrekturniveaus 38,2 Prozent,

50,0 Prozent und 61,8 Prozent. Daneben finden auch noch das

23,6-Prozent-Retracement, das 76,4-Prozent-Retracement sowie

das 78,6-Prozent-Retracement starke Beachtung unter den

Anlegern. An diesen Korrekturniveaus besteht eine erhöhte

Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Kurse eine Gegenbewegung

oder eine Trendumkehr initiieren. Sie stellen somit potenzielle

Unterstützungs- oder Widerstandszonen dar.

TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP

RALF FAYAD

Freier Technischer Analyst (CFTe),

Autor des ideasdaily-Newsletters

»Retracements sind

prozentuale Niveaus, an die

die Kurse typischerweise

eine vorausgegangene

Trendbewegung korrigieren.«

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14 ideas 207 | 07 2019

Aspekte: Formationen, Längenverhältnisse und Zeitverhältnisse.

Am wichtigsten sind die Formationen, gefolgt von den Längen-

verhältnissen und den Zeitverhältnissen. Die Formationen behan-

deln den Aspekt der Wellenmuster, die sich im Kursverlauf nach

bestimmten Regeln und Richtlinien identifizieren lassen. Die

Längenverhältnisse behandeln die Frage, in welchen preislichen

Ratios die einzelnen kategorisierten Wellen zueinander stehen.

Die wichtigste These der Elliott-Wellen-Theorie besagt, dass die

Finanzmärkte einem festen Acht-Wellen-Zyklus von fünf Impuls-

wellen in Trendrichtung und anschließend drei Korrekturwellen

in entgegengesetzter Richtung folgen. Die Impulswellen werden

bei der Bezeichnung mit den Nummern 1 bis 5 versehen, wäh-

rend Korrekturwellen durch die Buchstaben a, b und c gekenn-

zeichnet werden. Es gibt

verschiedene Ränge bzw.

Größen von Trends. Auf-

grund des fraktalen Cha-

rakters der Märkte folgt

dabei gemäß Theorie, dass

jede Welle Bestandteil

einer Welle des nächst-

höheren Ranges ist und

selbst wiederum in Wellen

des nächstniedrigeren

Ranges unterteilt werden kann. Die genannte Acht-Wellen-

Struktur bleibt dabei immer erhalten. Daraus folgt, dass man

bei immer genauerer Unterteilung der Wellen bzw. Zyklen die

Wellensequenzen 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144 etc. erhält,

die wie bereits erwähnt die Fibonacci-Zahlenfolge bilden. Ob

eine Welle in drei oder fünf Wellen unterteilt wird, hängt von

der Trend r ichtung der nächst-größeren Welle – also des nächst-

höheren Ranges – ab. Die einzige Ausnahme stellen Dreiecke dar,

die einen Impuls, das heißt eine Trendwelle, in fünf Subwellen

(a bis e) korrigieren (siehe Grafiken 2 und 3).

Kurslücken und ihre BedeutungKurslücken (englisch: Gaps) sind Bereiche, in denen kein Handel

stattgefunden hat, weil der Kurs des Basiswerts diese Preiszone

übersprungen hat. Sie können nur in den Chart-Darstellungs-

formen Balkenchart und Kerzenchart ersichtlich werden. In der

»Die Bedeutung der Retracement-Bereiche steigt deutlich an, falls

sich an den entsprechenden Niveaus zusätzlich Unterstützungs-

oder Widerstandsthemen aus anderen Methoden der Technischen

Analyse befinden. Solche können beispielsweise gleitende Durch-

schnittslinien, vergangene Hoch- oder Tiefpunkte oder Trendlinien

sein. Ferner können Fibonacci-Retracements auch selbst Unter-

stützungs- oder Widerstandscluster bilden, falls unterschiedliche

Retracement-Niveaus verschiedener Kursschwünge innerhalb

der Trendbewegung auf

dem selben oder nahezu

selben Kursbereich liegen

(siehe Grafik 1).

Elliott-WellenDer oben im Zusammen-

hang mit den Fibonacci-

Retracements bereits

erwähnte R. N. Elliott ent-

wickelte in den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts

die heute nach ihm benannte Elliott-Wellen-Theorie. Diese hat

auch heute noch zahlreiche Anhänger in der Welt der Techni-

schen Analyse. Im Kern enthält die Wellen-Theorie drei relevante

TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP

Quelle: Commerzbank AG

in Prozent

Grafik 1: Fibonacci-Retracements

0,0

23,6

38,2

50,0

61,8

78,6

100,0

76,4Trendbewegung (= Impuls)

Korrekturbewegung

»Kurslücken (englisch: Gaps)

sind Bereiche, in denen

kein Handel stattgefunden

hat, weil der Kurs des

Basiswerts diese Preiszone

übersprungen hat.«

»Im Kern enthält die

Elliott-Wellen-Theorie

drei relevante Aspekte:

Formationen, Längenverhält-

nisse und Zeitverhältnisse.«

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15ideas 207 | 07 2019

»

betrachteten Periodeneinstellung (Tag, Woche, Stunde etc.) darf

die Lücke nicht wieder im Verlauf der Ausbildung des Balkens

bzw. der Kerze gefüllt werden, da es sich sonst nur um eine soge-

nannte Eröffnungslücke handelt, die lediglich für den Intraday-

Handel eine gewisse Relevanz besitzt. Ebenfalls keine Lücke im

engeren Sinn ist das sogenannte Common Gap. Dieses entsteht

innerhalb einer Seitwärtsbewegung und in der Regel bei geringem

Handelsvolumen. Allgemein lässt sich sagen, dass Kurslücken im

Aufwärtstrend ein Zeichen von Stärke und im Abwärtstrend ein

Zeichen von Schwäche sind. Der komplette Bereich der Lücke

wirkt dann als Unterstützungszone bzw. Widerstandszone, vor

allem jedoch die untere Begrenzung (im Aufwärtstrend) bzw.

obere Begrenzung (im Abwärtstrend) der Lücke. Je höher das

Handelsvolumen bei der Entstehung der Lücke, desto größer

deren Relevanz. Je nachdem wo die Lücke auftaucht, lassen sich

drei relevante Arten von Kurslücken unterscheiden.

Mit der Ausbruchslücke wird meist eine bedeutende Marktbewe-

gung eingeleitet. Der Kurs springt dabei in der Regel begleitet

von hohem Handelsvolumen über einen wichtigen Widerstand

bzw. fällt unter eine wichtige Unterstützung. Sehr häufig wird

dabei zugleich eine Umkehrformation vollendet. Die übersprun-

gene Hürde kann aber auch eine Trendlinie oder ein bedeutsa-

mer gleitender Durchschnitt sein. Damit die Ausbruchslücke

ihre bullishe bzw. bearishe Aussagekraft behält, darf die Notie-

rung im Fall einer möglichen Rückkehrbewegung nicht unterhalb

bzw. oberhalb der Begrenzung der Lücke schließen.

Die Fortsetzungslücke lässt sich gelegentlich etwa in der Mitte

einer Trendbewegung beobachten. Das Handelsvolumen ist

dabei in der Regel durchschnittlich. Da dieses Gap in etwa der

Mitte der Bewegung auftaucht, kann man es auch zur Ermittlung

eines potenziellen Kursziels verwenden. Dabei gilt das Kurs-

niveau des ursprünglichen Trendsignals – also des Ausbruchs

aus der Formation oder des Bruchs der Trendlinie – als Aus-

gangspunkt der entspre-

chenden Trendbewegung

und nicht etwa das voraus-

gegangene Tief bzw. Hoch.

Nähert sich eine Trendbe-

wegung ihrem Ende, kann

schließlich die dritte Art

von Kurslücke auftauchen:

die Erschöpfungslücke. Bei

dieser Lücke lässt sich keine Differenzierung hinsichtlich des

Handelsvolumens anstellen. Es kann folglich sowohl niedrig,

durchschnittlich oder auffällig erhöht sein. Die Erschöpfungs-

lücke stellt im Trendverlauf ein letztes Aufbäumen bzw. einen

letzten Schwächeanfall der Kurse dar. In der Regel tritt diese

Lückenart erst auf, nachdem das analytische Mindestkursziel aus

der vorausgegangenen Umkehrformation – falls vorhanden –

abgearbeitet wurde. Die Bestätigung für das Vorliegen einer

Erschöpfungslücke liegt in einem signifikanten Schluss unterhalb

bzw. oberhalb der Lücke. Meist kommt es zu einer solchen

TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP

Quelle: Commerzbank AG

Grafik 2: Grundmuster Haussezyklus

Impuls in Richtung des übergeordneten Trends: fünf Subwellen (1 bis 5)

Korrektur entgegen der Richtung des übergeordneten Trends: drei Subwellen (a, b, c)

1

2

3

4a

b

c

5

Grafik 3: Korrekturwellen (im Aufwärtstrend)

Zig-Zag Flat Dreieck

b

b

b

a

aac c

c

e

d

Quelle: Commerzbank AG

»Die Erschöpfungslücke stellt

im Trendverlauf ein letztes

Aufbäumen bzw. einen

letzten Schwächeanfall der

Kurse dar.«

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16 ideas 207 | 07 2019

»Bestätigung im Tageschart einige Tage bis maximal wenige

Wochen nach dem Entstehen der Lücke (siehe Grafik 4).

Candlestick-Formationen spiegeln die Psychologie des MarktesKerzencharts wurden bereits im 17./18. Jahrhundert an den

Reis-Terminmärkten in Japan verwendet und gelten als älteste

Methode, die Preisentwicklung eines Basiswerts optisch abzubil-

den und zu untersuchen. Aus den einzelnen Kerzen sowie aus

Kombinationen mehrerer hintereinander folgender Kerzen kön-

nen wertvolle Rückschlüsse über die aktuelle Marktverfassung

gezogen und Signale für steigende oder fallende Kurse abge-

leitet werden. Die Spanne zwischen dem Eröffnungskurs und

dem Schlusskurs definiert den sogenannten Kerzenkörper (Real

Body). Liegt der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs, wird der

Kerzenkörper in der Regel

weiß oder grün dargestellt,

liegt der Schlusskurs unter-

halb des Eröffnungskurses,

ist der Körper in der Regel

schwarz oder rot. Soweit

sich die Kurse innerhalb der

betrachteten Zeitperiode

zwischenzeitlich jenseits der

Spanne zwischen Eröffnungs-

kurs und Schlusskurs bewegt haben, wird dieser Bereich durch

einen als oberer Schatten (Docht) oder unterer Schatten (Lunte)

bezeichneten senkrechten Strich dargestellt.

Die Farbe des Körpers signalisiert dem Anleger auf einen Blick,

ob die Bullen oder die Bären derzeit das Sagen haben. Die

TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP

»Kerzencharts gelten als

älteste Methode, die Preis-

entwicklung eines Basis-

werts optisch abzubilden

und zu untersuchen.«

Erschöpfungslücke

Fortsetzungslücke

Ausbruchslücke

Quelle: Commerzbank AG

Grafik 4: Kurslücken

Länge des Kerzenkörpers offenbart dem Anleger das Ausmaß

des Marktschwungs. Kerzen mit einem langen Körper werden als

Long Day bezeichnet. Die Frage, ab wann ein Körper in diesem

Sinne lang ist, muss im Kontext der unmittelbaren Umgebung

der letzten fünf bis zehn vorausgegangenen Kerzen beantwortet

werden. Eine lange weiße bzw. grüne Kerze weist entsprechend

auf eine Übermacht der Bullen, sprich einen hohen Kaufdruck

hin. Eine lange schwarze oder rote Kerze indiziert die Herrschaft

der Bären und starken Verkaufsdruck. Kerzen mit einem kurzen

Körper werden als Short Day oder Spinning Top bezeichnet. Hier

ist der Marktschwung gering. Je kürzer der Körper, umso mehr

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17ideas 207 | 07 2019

»

geht der Markt in eine Balance zwischen Käufern und Verkäufern

über. In einem Aufwärtstrend macht dies den Trend anfällig für

Rücksetzer, in einem Abwärtstrend anfällig für eine Kurserho-

lung. Sind Eröffnungskurs und Schlusskurs identisch, reduziert

sich der Kerzenkörper auf einen horizontalen Strich und die

Kerze wird dann als Doji

bezeichnet. Hier liegt eine

perfekte Pattsituation zwi-

schen Bullen und Bären auf

dem momentanen Kursni-

veau vor. Weist eine Spin-

ning-Top-Kerze oder ein Doji

sehr ausgeprägte obere

und untere Schatten auf,

so bezeichnet man sie im

ersteren Fall als High-Wave-Candle und im letzteren Fall als

Long-legged-Doji. Beide Formen signalisieren eine besonders

hohe Unsicherheit der Marktteilnehmer bzw. ein heftiges Tau-

ziehen zwischen Bullen und Bären (siehe Grafiken 5 und 6).

Zu jedem bullishen Kerzenmuster – sei es ein Trendumkehrmuster

oder ein Trendfortsetzungsmuster – existiert ein entsprechendes

bearishes spiegelbildliches Pendant. Die beiden Varianten haben

entweder einen komplett unterschiedlichen Namen oder werden

einfach durch das Voranstellen des Zusatzes »bullish« bzw. »bea-

rish« unterschieden. Der Hammer ist eine bullishe Umkehrforma-

tion – der Shooting Star sein bearishes Pendant. In einem

Abwärtstrend ist der Hammer an einem Körper am oberen Ende

der Handelsspanne der jeweiligen Periode zu erkennen. Die

Farbe des Körpers (Real Body) spielt keine entscheidende Rolle.

Allerdings gilt ein weißer (bzw. grüner) Körper als etwas bulli sher.

Wichtig ist, dass die Kerze über einen langen unteren Schatten

(Lunte) verfügen muss, der mindestens doppelt so lang ist wie

der Kerzenkörper. Idealerweise sollte es keinen oberen Schatten

(Docht) geben. Ein sehr kleiner Schatten ist jedoch zulässig. Der

Shooting Star signalisiert ein mögliches Ende des etablierten

Aufwärtstrends. Mit seinem Körper am unteren Ende der Han-

delsspanne und einem mindestens doppelt so langen oberen

Schatten sieht er aus wie ein nach oben geklappter Hammer.

Das Engulfing-Muster besteht aus einer Kombination aus zwei

Kerzen. Bei einem Bullish-Engulfing-Pattern liegt ein Abwärts-

trend vor und der Körper der zweiten (weißen) Kerze umschließt

den Körper der ersten (schwarzen) Kerze. Bei einem Bearish-En-

gulfing-Pattern umschließt entsprechend in einem Aufwärtstrend

der Körper der zweiten schwarzen Kerze den Körper der ersten

weißen Kerze. Bei einem Piercing Pattern folgt in einem Abwärts-

trend einer Kerze mit schwarzem (meist langem) Körper eine

Kerze mit langem weißen Körper. Dabei eröffnet die weiße Kerze

schwächer und im Idealfall sogar unter dem Tief der ersten

Kerze. Die anschließende Kurserholung bei der Ausbildung der

zweiten Kerze führt dann zu einem Schlusskurs weit innerhalb

des Körpers der ersten Kerze. Im Idealfall sollte der weiße Körper

zu mehr als 50 Prozent in den schwarzen Körper eindringen.

TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP

Quelle: Commerzbank AG

Grafik 5: Candlestick-Chart

MrzFebJan3.600

4.200

4.000

3.800

4.400

4.600

4.800

5.000

5.200

Erö�nungskurs

Höchstkurs Höchstkurs

Tiefstkurs

Schlusskurs

Schlusskurs Erö�nungskurs

Tiefstkurs

Grafik 6: Grundformen

High-Wave Candle Long-legged-Doji

Spinning Top (= Kreisel) Long Days

Quelle: Commerzbank AG

»Zu jedem bullishen

Kerzenmuster existiert

ein entsprechendes

bearishes spiegelbildliches

Pendant.«

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»

«18 ideas 207 | 07 2019

Beim Dark Cloud Cover ergibt sich die umgekehrte Situation in

einem Aufwärtstrend. Nach einer Kerze mit weißem Körper eröff-

net die zweite Kerze über dem Schlusskurs oder sogar über dem

Höchstkurs der ersten Kerze und schließt dann unter Ausbildung

eines langen schwarzen

Körpers tief innerhalb des

Körpers der ersten Kerze.

Ein Bullish Harami ist ein

aus zwei Kerzen bestehen-

des Trendumkehrmuster. In

einem Abwärtstrend bildet

sich zunächst eine Kerze

mit einem großen schwarzen Kerzenkörper. Die nachfolgende

Kerze besitzt einen kleinen – meist weißen – Körper, der sich

komplett innerhalb der Kursspanne des Körpers der ersten Kerze

befindet. Beim Bearish Harami liegt entsprechend die spiegel-

bildliche Konstellation vor. Im Rahmen eines Aufwärtstrends

bildet sich eine Kerze mit großem weißen Körper aus, der eine

– meist schwarze – Kerze mit kleinem Körper innerhalb des Kör-

pers der ersten Kerze folgt. Die zweite Kerze des Harami-Musters

ist ein Spinning Top (»Kreisel«), das heißt eine Kerze mit kleinem

Körper. Falls sich die zweite Kerze hingegen als Doji ausbildet

(Eröffnungskurs und Schlusskurs identisch), läge ein sogenann-

tes Harami Cross vor, das als noch stärkeres Umkehrmuster gilt,

da die durch einen Doji signalisierte Unsicherheit größer ist als

die eines Spinning Tops (siehe Grafik 7).

Das Volumen als wichtiger IndikatorDas Handelsvolumen stellt die Anzahl der in einer bestimmten

Zeitperiode gehandelten Gegenstände (Aktien oder Kontrakte)

dar. Dargestellt wird das Volumen üblicherweise durch vertikale

Balken unterhalb der Preiskurve des untersuchten Wertes. Je

höher der Balken, desto größer das Handelsvolumen in der abge-

bildeten Zeitperiode. Das Volumen sollte in einem gesunden

Markt den Trend bestätigen. Dies bedeutet, dass es in Richtung

des vorherrschenden Trends ansteigen sollte. In einem Aufwärts-

trend sollte entsprechend das Volumen bei Kursrallys zulegen

und in Korrekturen abfallen. In einem Bärenmarkt sollte hingegen

das Volumen in Abwärtswellen zulegen und sich in Erholungen

hinein abschwächen. Solange eine solche Trendbestätigung

vorliegt, dürfen Anleger im Rahmen der Volumenanalyse auf eine

Fortsetzung des vorherrschenden Trends vertrauen. Umgekehrt

besteht hingegen Grund zur Vorsicht, sobald es in einem reifen

Trend zu Abweichungen (= Divergenzen) von diesem Gesund-

heitsmerkmal kommt. Liegt eine solche Divergenz vor, gilt der

Trend als anfällig für eine Umkehr.

Der Ausbruch aus allen Arten von Chart-Formationen sollte von

einem ansteigenden Handelsvolumen begleitet werden, damit

auf die Zuverlässigkeit der Formation vertraut werden kann.

Der Volumenanstieg bei Aus-

brüchen nach oben ist dabei

wichtiger als bei Ausbrüchen

nach unten. Bei Fortsetzungs-

formationen lässt sich typi-

scherweise eine Abnahme

des Volumens im Verlauf

der Ausbildung des Musters

beobachten. Bei Umkehrfor-

mationen sollten Bewegungen in Richtung des späteren Aus-

bruchs von höherem Volumen begleitet werden als Bewegungen

in ursprünglicher Trendrichtung.

Auch bei allen anderen wichtigen Chart-Entwicklungen steigert

ein erhöhtes Handelsvolumen die Zuverlässigkeit des entspre-

chenden Signals. Dies gilt beispielsweise für den Bruch einer

Trendlinie, den Bruch eines horizontalen Widerstands bzw. einer

horizontalen Unterstützung sowie die Ausbildung einer Kurs-

lücke. Im Bereich der Candlestick-Analyse steigert ein hohes

Volumen die Validität des jeweiligen Kerzenmusters. Bei sehr

starken Volumenanstiegen am Ende einer Trendbewegung

(»Sell-off«, »Blow-off«) entsteht ein Signal für eine zumindest

kurzfristige Erschöpfung des Trends.

TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP

Grafik 7: Umkehrformationen

Hammer

Quelle: Commerzbank AG

Shooting Star

Bullish Engulfing

Bearish Engulfing

Piercing Line

Dark Cloud Cover

Bullish Harami

Bearish Harami

»Der Volumenanstieg bei

Ausbrüchen nach oben

ist wichtiger als bei

Ausbrüchen nach unten.«

»Das Handelsvolumen stellt

die Anzahl der in einer

bestimmten Zeitperiode

gehandelten Gegenstände

(Aktien oder Kontrakte) dar.«

Page 19: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

19ideas 207 | 07 2019 19ideas 207 | 07 2019 19ideas 207 | 07 2019

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bank.de. Klicken Sie im Hauptmenü auf »Produkte«. Die Suche

öffnet sich im linken Bereich der Seite, im rechten Bereich wer-

den die Treffer angezeigt. Sie können wählen, ob Sie zuerst den

Produkttyp festlegen möchten oder den Basiswert. Es werden

alle verfügbaren Produkttypen inklusive Untergruppen ange-

zeigt. Zudem können Sie weitere Filterkriterien wie Fälligkeit,

Basispreise, Barrieren etc. definieren.

Immer, wenn Sie Kriterien verändern oder einschränken, wird die

Suche im Hintergrund ausgeführt und die Trefferliste lädt auto-

matisch nach. Um die Trefferanzahl möglichst gut einschränken

zu können, wird auch angezeigt, wie viele Produkte die gewähl-

ten Kriterien erfüllen.

Wenn Sie eine Suche eingestellt haben, beispielsweise alle BEST

Turbo-Optionsscheine auf den DAX mit einem Basispreis zwi-

schen 11.500 und 12.000 Punkten, dann enthält der im Browser

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TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP

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20 ideas 207 | 07 2019

Daniel Steil, Chief Content Officer von BurdaForward und verantwortlich für das Börsenportal Finanzen100

Wir wollen die Menschen wieder fürs Thema Finanzen begeistern

INTERVIEW | DANIEL STEIL

ideas: Herr Steil, was sind für Sie derzeit die wichtigsten Themen auf dem Finanz-markt?Daniel Steil: Ganz klar Altersarmut, Nied-

rigzins und steigende Mieten – nach mei-

ner Überzeugung sind das die Themen,

die uns in den nächsten Jahren beschäfti-

gen werden. Die Menschen werden nach

und nach realisieren, dass Tagesgeld-

konten ihr Vermögen nicht mehr retten

werden. Im besten Fall bleiben von

10.000 Euro immerhin noch 10.000 Euro

auf dem Konto. Die Inflation frisst das

eigene Kapital Stück für Stück auf. Als

Medienhaus der Zukunft ist es unser

gesellschaftlicher Auftrag, den Menschen

Perspektiven aufzuzeigen. Wir sorgen

dafür, dass unsere Nutzer Vertrauen in

für sie rentable Anlagemethoden fassen.

Dabei informieren wir sie sowohl über

Chancen als auch Gefahren. Mit unserem

journalistischen Angebot geben wir jedem

Menschen die Möglichkeit, die für ihn

beste Entscheidung zu treffen – entspre-

chend seiner Lebenssituation und Risiko-

klasse.

Sie sind bei BurdaForward verantwortlich für Finanzen100. Wie gehen Sie mit den Herausforderungen um, denen sich die Anleger heute stellen müssen?Viele Menschen in Deutschland können

sich noch gut daran erinnern, dass

Freunde, Familie oder sogar sie selbst

Geld am sogenannten Neuen Markt ver-

loren haben. Das ist aus meiner Sicht

immer noch ein Grund dafür, warum die

Aktienquote hierzulande geringer ist als in

vielen anderen Ländern. Und das, obwohl

die deutsche Sparrate im Ländervergleich

viel höher ist. Wir bei BurdaForward wol-

len, dass jeder Mensch für sich die beste

und nachhaltigste Form der Anlage zur

Steigerung und Absicherung seines Ver-

mögens findet. Um dieses Ziel zu errei-

chen, vermitteln wir den Menschen unter

anderem fundiertes Börsenwissen und

bieten ihnen nutzwertige Tools zur indi-

viduellen Finanzplanung an.

Das scheint Ihnen mit Finanzen100 ganz gut zu gelingen, denn Sie belegen einen Spitzenplatz unter den deutschen Finanzportalen und wachsen weiter. Finanzen100 erreicht auf der einen Seite

den finanzversierten Spezialisten und

auf der anderen Seite über seine Partner-

schaft als Börsenportal von FOCUS Online

eine generell finanzaffine Nutzerschaft.

Finanzen100 ist damit das erste Special-

General-Interest-Portal. Wir decken

sowohl die Nische als auch die Masse

ab. In dieser Form ist das in Deutschland

einzigartig. Zuletzt erreichten wir rund

3,7 Millionen Menschen und das zeigt: Wir

sind auf dem richtigen Weg. Aber darauf

ruhen wir uns nicht aus. »User first« wird

bei unseren Produktentwicklungen schon

seit Jahren gelebt. Wir denken all unsere

Produkte immer vom Nutzer aus und

entwickeln sie anhand seiner Bedürfnisse

weiter.

Sie sprachen bereits das Thema Ver-trauen an. Wie wollen Sie den Menschen die Bedenken nehmen, wieder in Börsen-werte statt in Festgeld zu investieren?Jeder Nutzer kann sich bei Finanzen100

eine dauerhaft kostenlose Watchlist anle-

gen und sich spannende Kurse ansehen.

Das, gepaart mit unseren Kursdaten, gibt

jedem Menschen die Möglichkeit, ein eige-

nes Depot zu simulieren. Darüber hinaus

bieten wir umfassende Analysen und

Reports zu Unternehmen und Börsen-

produkten, damit unsere User einfach,

schnell und zuverlässig informiert sind.

Im Premium-Bereich von Finanzen100

erhalten Anleger eine wertvolle Starthilfe

zum Börseneinstieg sowie ganz konkrete

Handelsempfehlungen zum Nachtraden,

zum Beispiel über unsere sehr erfolg-

reichen Börsenbriefe. Das alles ist auch

über unsere Finanzen100-Börsenapp

möglich. Diese entwickeln wir permanent

mit neuen Features weiter, die wir immer

zuerst mit unseren Nutzern testen. Unsere

»Als Medienhaus der Zukunft ist

es unser gesellschaftlicher Auftrag,

den Menschen Perspektiven

aufzuzeigen.«

Page 21: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

21ideas 207 | 07 2019

INTERVIEW | DANIEL STEIL

durchgeführt und in diesem Rahmen

Banken, Analysten, Vermögensberater

und Kunden zu einer hochkarätig besetz-

ten Konferenz zusammengebracht. Das

Feedback der Teilnehmer war so positiv,

dass wir »Geld-Ideen» jetzt auch in

anderen deutschen Städten durchführen

werden.

Wenn Sie fünf Jahre in die Zukunft blicken, welche Finanzthemen finden wir im Konferenzprogramm von »Geld-Ideen« 2024?Ich kann mich noch daran erinnern, dass

man vor etwa 20 Jahren an einem Geträn-

keautomat-Prototyp eine Cola per SMS

kaufen konnte. Man schickte eine Text-

nachricht an eine kostenpflichtige Num-

mer und prompt fiel das ausgewählte

Getränk in den Warenschacht. Das war

damals ziemlich innovativ. In Zukunft

wird es normal für uns sein, dass wir mit

dem Smartphone bezahlen. Alltägliche

Finanztransaktionen werden selbstver-

ständlich digital ablaufen.

Für Finanzinteressierte wird es im Anlage-

bereich Fintech-Tools geben, die dabei

unterstützen, das eigene Portfolio zu

managen, sprich: verständliche Tools, die

auch für Einsteiger leicht zu handhaben

sind, aber professionelle Anlageerfolge

möglich machen. Ich würde mir wün-

schen, dass man dem Finanzmarkt wieder

mehr vertraut.

Und da kommen Sie mit Finanzen100 ins Spiel.Genau. Im Moment gibt es im Bereich der

Börsen- und Finanzangebote immer nur

einen einzelnen Anwendungsfall für den

Nutzer. Entweder geht es um Aktien, oder

es geht um ETFs, um Kreditkarten oder

Tagesgeldrechner – alles wird einzeln

betrachtet. Im Portfolio der BurdaForward

vereinen wir alle Aspekte. Wir stellen dem

Anleger das gesamte Finanz-Know-how

gebündelt zur Verfügung, damit er in

Zukunft alle für ihn relevanten Informatio-

nen aus einer Hand erhält. Es ist uns eine

Herzensangelegenheit, die Menschen für

das Thema Finanzen zu begeistern. Ist

der Funke erst einmal übergesprungen,

begleiten wir jeden Anleger individuell

auf seinem Weg zu einem passenden

Portfolio. So versetzen wir jeden in die

Lage, mehr aus dem zu machen, was er

jetzt hat.

Vielen Dank für das Gespräch.

iOS-App ist mit 4,6 von 5 Sternen top

bewertet und kann wie die Android-

Version kostenlos in den App-Stores

heruntergeladen werden.

Wie kann man sich den Austausch mit Ihren Nutzern vorstellen? Wir laden unsere User regelmäßig zum

Dialog ein, woraus laufend neue Ideen und

Produkte entstehen. Demnächst kommt

zum Beispiel unser neuer Service Aktien-

Report PLUS auf den Markt. Der Report

enthält tagesaktuelle Analysen einzelner

Wertpapiere, die sich jeder Nutzer für

kleines Geld direkt herunterladen kann.

Damit kann er bessere Investitionsent-

scheidungen treffen und spart Zeit. Aktien-

Report PLUS starten wir im Sommer auf

nachdrücklichen Wunsch unserer Nutzer.

Im März 2019 haben wir in München zum

ersten Mal die Veranstaltung »Geld-Ideen«

»Ist der Funke erst einmal

übergesprungen, begleiten wir jeden

Anleger individuell auf seinem Weg

zu einem passenden Portfolio.«

Page 22: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

22 ideas 207 | 07 2019

ACHIM MATZKE

Leiter Technische Analyse &

Index Research, Commerzbank

TECHNISCHE ANALYSE | DEUTSCHE BÖRSE AG

Technische Analyse

Deutsche Börse AG: Auf dem Weg zu den Allzeithochs

Die Aktie der Deutsche Börse AG ist zurzeit nach Marktkapitali-

sierung im Streubesitz die zweitgrößte Aktie in der Eurozone,

die nicht im EURO STOXX 50 vertreten ist. Angesichts der großen

Beachtung, die der EURO STOXX 50 seitens institutioneller und

privater Marktteilnehmer genießt, und der hohen Investment-

summe, die an den Index gebunden ist, sind die jährliche Index-

anpassung im September und die potenziellen Kandidaten von

großem Interesse. In der Regel weisen die Indexaufnahmekandi-

daten im Vorfeld der Indexüberprüfung ein sehr gutes technisches

Gesamtbild sowie eine relative Stärke auf.

Deutsche Börse AG

Stand: 14. Juni 2019; Quelle: Reuters, Commerzbank AG. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

K = Kaufsignal

in Euro

2015 2016 2017 2018 2019

60

90

105

120

140

125

115

85

110

95

55

75

80

65

50

130135

100

70

200-Tage-Linie

49,90 EUR

93,50 EUR87,40 EUR

98,40 EUR

67,00 EUR

121,10 EUR117,30 EUR

K

K

K

K

K

Page 23: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

23ideas 207 | 07 2019

Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

Anlageidee AnlageprodukteAus technischer Sicht erreichte die Deut-

sche Börse AG im Dezember 2007 das

bis herige Allzeithoch bei 136,30 Euro, wo

sich jetzt eine Widerstandszone befin-

det. Im Rahmen der Finanzkrise kam es

anschließend zu einem ausgeprägten

Baisse trend, der die Aktie im März 2009 bis

auf Kurse um 29,50 Euro drückte. Von 2009

bis zum Jahreswechsel 2014/2015 ergab

sich dann unterhalb der Widerstands zone

um 61,00 Euro eine Seitwärtspendelbewe-

gung mit dem technischen Charakter einer

langfristigen Bodenformation.

Bereits im Juni 2012 startete eine neue

Aufwärtsbewegung, wobei sich mit dem

übergeordneten Investmentkaufsignal

– Sprung über die Widerstandszone um

61,00 Euro im Januar 2015 – ein idealtypi-

scher, intakter Haussetrend (Trendlinie

zurzeit um 93,50 Euro) herausbildete.

Dieser Trend führte die Deutsche Börse AG

in einem Wechselspiel aus Kaufsignalen,

Aufwärtsschüben und trendbestätigenden

Konsolidierungen im März 2018 bis auf

Kurse um 121,10 Euro. Anschließend ging

der Titel unterhalb der Widerstandszone

um 121,00 Euro in eine mittelfristige Kon-

solidierung in Form einer Seitwärtsbewe-

gung mit trendbestätigendem Charakter

nach oben über. Diese hat die Aktie im Mai

2019 mit einem neuen Investmentkaufsig-

nal verlassen, sodass bei der Deutsche

Börse AG aus technischer Sicht jetzt ein

Test der Allzeithochs um 136,00 Euro als

nächstes Etappenziel anstehen sollte.

Damit ist die Deutsche Börse AG, die der-

zeit noch einen Abstand von 15 Prozent

für einen automatischen EURO STOXX

50-Aufnahmerang aufweist, ein potenzieller

Aufnahmekandidat für die Indexanpas-

sung im September. Selbst wenn es in

diesem Jahr mit der Indexaufnahme nicht

klappen sollte, bleibt die Deutsche Börse

AG aufgrund der guten Gesamtlage ein

technischer (Zu-)Kauf.

TECHNISCHE ANALYSE | DEUTSCHE BÖRSE AG

Anlageidee Hebelprodukte

Beim Kauf des Classic Discount-Zertifikats

erhalten Anleger einen Preisabschlag

(Discount) auf den aktuellen Wert der

Deutsche Börse-Aktie. Im Gegenzug ver-

zichtet der Anleger auf die Möglichkeit,

unbegrenzt an Kurssteigerungen der Aktie

zu partizipieren. Der maximale Rückzah-

lungsbetrag beträgt 135,00 Euro.

Mit dem Capped Bonus-Zertifikat können

Anleger an der Entwicklung der Deutsche

Börse-Aktie bis zum Cap partizipieren.

Zudem erhält der Anleger den Höchst-

betrag (136,00 Euro), solange die Barriere

bis zum Bewertungstag nicht erreicht oder

unterschritten wird. Bei Unterschreitung

der Barriere folgt das Zertifikat der Aktie

bis zum Cap. An Kurssteigerungen über

den Cap hinaus nehmen Anleger nicht teil.

Classic Discount-Zertifikat auf die Deutsche Börse-Aktie

WKN CU3 BA8

Cap 135,00 EUR

Bewertungstag 20.03.2020

Fälligkeit 27.03.2020

Geld-/Briefkurs 122,12/122,17 EUR

Discount 2,94 %

Max. Rendite p.a. 13,69 %

Capped Bonus-Zertifikat auf die Deutsche Börse-Aktie

WKN CU2 WW7

Barriere 104,00 EUR

Bonuslevel/Cap 136,00 EUR

Bewertungstag 19.06.2020

Fälligkeit 26.06.2020

Geld-/Briefkurs 125,21/125,30 EUR

Abstand zur Barriere 17,38 %

Bonusrendite p.a. 8,41 %

BEST Turbo-Optionsschein Call auf die Deutsche Börse-Aktie

WKN CU8 EWW

Typ Call

Basispreis/ Knock-Out-Barriere

108,54 EUR

Laufzeit Unbegrenzt

Geld-/Briefkurs 1,74/1,75 EUR

Hebel 7,2

BEST Turbo-Optionsschein Put auf die Deutsche Börse-Aktie

WKN CJ6 7BF

Typ Put

Basispreis/ Knock-Out-Barriere

141,40 EUR

Laufzeit Unbegrenzt

Geld-/Briefkurs 1,56/1,57 EUR

Hebel 8,0

Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Call

können Anleger gehebelt an der Entwick-

lung der Deutsche Börse-Aktie partizi-

pieren. Die Laufzeit des Turbo-Options-

scheins Call ist unbegrenzt. Erst bei

fallenden Notierungen der Aktie unter

die Knock-Out-Barriere endet die Laufzeit

(Totalverlust).

Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Put

können Anleger gehebelt an der Entwick-

lung der Deutsche Börse-Aktie partizi-

pieren. Die Laufzeit des Turbo-Options-

scheins Put ist unbegrenzt. Erst bei

steigenden Notierungen der Aktie über

die Knock-Out-Barriere endet die Laufzeit

(Totalverlust).

Page 24: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

24 ideas 207 | 07 2019

TECHNISCHE ANALYSE | ENEL

Die italienische Enel ist momentan der nach Marktkapitalisierung

im Streubesitz zweitgrößte Versorger in Europa. Ab Juni 2007

– ausgehend von Kursen um 7,60 Euro – hatte Enel eine langfris-

tige Baisse durchlaufen, die im Juni 2012 in einem Sell Off auf

ca. 2,00 Euro endete. Anschließend bildete sich ein Comeback-

trend heraus, der die Aktie im Juni 2014 bis auf 4,50 Euro führte.

Unterhalb der gestaffelten Widerstandszone von 4,20 Euro bis

4,50 Euro ging Enel hier in eine knapp dreijährige Seitwärtspen-

delbewegung mit der Unterstützungsone um 3,30 Euro über.

Insgesamt hatte die Kursentwicklung seit 2008 den charttechni-

schen Charakter einer sehr langfristigen Bodenformation auf die

Technische Analyse

Enel: Gute technische Versorgung

PETRA VON KERSSENBROCK

Technische Analyse &

Index Research, Commerzbank

Enel

Stand: 14. Juni 2019; Quelle: Reuters, Commerzbank AG. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

K = Kaufsignal TP = Take-Profit-Signal

in Euro

2015 2016 2017 2018 2019

5,50

6,50

5,00

3,50

4,50

4,00

6,00

200-Tage-Linie4,50 EUR

4,50 EUR

3,30 EUR

5,60 EUR

4,20 EUR

K

K

K

K

K

K

TPK

Page 25: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

25ideas 207 | 07 2019

Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

Anlageidee Anlageprodukte

Anlageidee Hebelprodukte

vorherige langfristige Baissebewegung.

Im Mai 2017 überwand Enel die Wider-

standszone um 4,50 Euro mit einem

Investmentkaufsignal und etablierte eine

neue, intakte Haussebewegung, die von

dem moderaten Haussetrend (Trendlinie

zurzeit um 4,50 Euro) begrenzt wird.

Nach dem ausgeprägten Kursanstieg von

Oktober 2016 (Start um 3,60 Euro) bis

Ende 2017 auf 5,60 Euro war eine mittel-

fristig überkaufte technische Lage ent-

standen, sodass Enel in eine technische

Korrektur überging. Diese Korrektur,

die die Aktie im September 2018 bis

auf 4,20 Euro drückte, hatte den techni-

schen Charakter eines bullishen Keils, aus

dem die Aktie im November 2018 mit

einem Kaufsignal nach oben ansprang.

Seither befindet sich Enel in einer intak-

ten Aufwärtsbewegung, die den Titel

zuletzt auf neue Haussetops geführt hat.

Im Umfeld der anhaltend sehr niedrigen

Zinsen deutet die gute technische

Gesamtlage eine Fortsetzung der Hausse

an. Damit hat Enel, die sich auf Basis

aktueller Daten für eine automatische

STOXX 50-Aufnahme qualifizieren würde,

sehr gute Chancen, im September 2019

in den STOXX 50 aufgenommen zu

werden. Enel, die darüber hinaus eine

(Brutto-) Jahresdividendenrendite von

ca. 4,7 Prozent aufweist, bleibt somit ein

technischer (Zu-)Kauf, wobei das mittel -

fris tige technische Kursziel im Bereich

von 6,50 Euro bis 6,60 Euro liegen sollte.

Classic Discount-Zertifikat auf die Enel-Aktie

WKN CU3 PSR

Cap 6,40 EUR

Bewertungstag 18.06.2020

Fälligkeit 25.06.2020

Geld-/Briefkurs 5,73/5,74 EUR

Discount 7,65 %

Max. Rendite p.a. 11,34 %

BEST Turbo-Optionsschein Call auf die Enel-Aktie

WKN CJ6 1DB

Typ Call

Basispreis/ Knock-Out-Barriere

5,05 EUR

Laufzeit Unbegrenzt

Geld-/Briefkurs 1,18/1,19 EUR

Hebel 5,2

BEST Turbo-Optionsschein Put auf die Enel-Aktie

WKN CJ6 GBJ

Typ Put

Basispreis/ Knock-Out-Barriere

6,91 EUR

Laufzeit Unbegrenzt

Geld-/Briefkurs 0,70/0,71 EUR

Hebel 8,8

Capped Bonus-Zertifikat auf die Enel-Aktie

WKN CU2 JAA

Barriere 5,00 EUR

Bonuslevel/Cap 7,50 EUR

Bewertungstag 18.09.2020

Fälligkeit 25.09.2020

Geld-/Briefkurs 6,44/6,45 EUR

Abstand zur Barriere 19,55 %

Bonusrendite p.a. 12,86 %

Beim Kauf des Classic Discount-Zertifikats

erhalten Anleger einen Preisabschlag

(Discount) auf den aktuellen Wert der

Enel-Aktie. Im Gegenzug verzichtet der

Anleger auf die Möglichkeit, unbegrenzt

an Kurssteigerungen der Aktie zu partizi-

pieren. Der maximale Rückzahlungsbetrag

beträgt 6,40 Euro.

Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Call

können Anleger gehebelt an der Entwick-

lung der Enel-Aktie partizipieren. Die

Laufzeit des Turbo-Optionsscheins Call

ist unbegrenzt. Erst bei fallenden Notie-

rungen der Aktie unter die Knock- Out-

Barriere endet die Laufzeit (Totalverlust).

Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Put

können Anleger gehebelt an der Entwick-

lung der Enel-Aktie partizipieren. Die

Laufzeit des Turbo-Optionsscheins Put

ist unbegrenzt. Erst bei steigenden Notie-

rungen der Aktie über die Knock-Out-

Barriere endet die Laufzeit (Totalverlust).

Mit dem Capped Bonus-Zertifikat können

Anleger an der Entwicklung der Enel-

Aktie bis zum Cap partizipieren. Zudem

erhält der Anleger den Höchstbetrag

(7,50 Euro), solange die Barriere bis zum

Bewertungstag nicht erreicht oder unter-

schritten wird. Bei Unterschreitung der

Barriere folgt das Zertifikat der Aktie bis

zum Cap. An Kurssteigerungen über den

Cap hinaus nehmen Anleger nicht teil.

TECHNISCHE ANALYSE | ENEL

Page 26: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

26 ideas 207 | 07 2019

Erfolgreiche Unternehmen sind rund um den Globus angesie-

delt. Doch nicht nur die Unternehmen, auch Investoren, ob

Groß- oder Kleinanleger, finden sich über die ganze Welt

zerstreut. Möchte man in Unternehmen investieren, denen

man viel Potenzial zuweist, entscheidet man sich in der Regel für

den Kauf von Aktien. Denn der Erfolg wird an der Börse gemes-

sen. Je erfolgreicher ein Unternehmen ist, umso mehr sollte sein

Aktienkurs steigen, was wiederum dessen Anteils eigner glück-

lich macht.

Die meisten Unternehmen sind (zunächst) an ihrer Heimatbörse

gelistet. Viele Weltkonzerne haben ein Börsenlisting auch an

fremden Börsen, um so ihre Liquidität zu erhöhen und attraktiver

für ausländische Investoren zu sein. Wenn ein deutscher Anleger

Google-Aktien kaufen möchte, muss er die Order nicht an der

Nasdaq platzieren, da die Aktie auch (unter anderem) über Xetra

in Frankfurt handelbar ist. Für viele nicht amerikanische Unter-

nehmen ist wiederum ein Listing in den USA bzw. in US-Währung

sehr interessant. Dennoch kann ein Auslandslisting sehr kostspie-

lig und mit hohen Auflagen verbunden sein, beispielsweise an

der New York Stock Exchange. Manchmal sind es auch rechtliche

Auflagen, die für oder gegen ein Listing an der Auslandsbörse

sprechen.

Eine Alternative zur Börsen-

zulassung im Ausland ist die

Emission von Hinterlegungs-

zertifikaten, sogenannten

Depository Receipts (DR).

Diese Depository Receipts,

auch Hinterlegungsscheine

genannt, verbriefen das

Recht an genau einer Aktie

oder einem Teil oder Vielfachen davon. Der Käufer von Hinter-

legungsscheinen erwirbt quasi das Recht, diese jederzeit gegen

die entsprechende Menge hinterlegter Aktien eintauschen zu

können. Die Anleger können somit Unternehmensanteile aus den

Ländern besitzen, die sie an der entsprechenden Heimatbörse

nicht erwerben können. In der Praxis agieren oft Investmentban-

ken als intermediäre Handelspartner. Die Bank kauft im Heimat-

land die jeweiligen Aktien und lagert sie bei einer Depotbank,

während dann im Ausland Hinterlegungsscheine von der Bank

unter dem jeweiligen Landesrecht emittiert werden. Statt Depo-

sitory Receipts wird oft auch der Begriff Depository Shares

verwendet.

Der Handel von Depository Receipts kann nicht nur das Handels-

volumen im Auslands- und Heimatmarkt erhöhen, es steigert

auch den Bekanntheitsgrad des jeweiligen Unternehmens, was

WISSEN | DEPOSITORY RECEIPTS

»Viele Weltkonzerne haben

ein Börsenlisting auch an

fremden Börsen, um so ihre

Liquidität zu erhöhen und

attraktiver für ausländische

Investoren zu sein.«

COMMERZBANK-DERIVATETEAM

Equity Markets & Commodities

[email protected]

Wissen – Depository Receipts

Von der ausländischen Aktie zum einheimischen Wertpapier

Page 27: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

27ideas 207 | 07 2019

insbesondere von Vorteil für Unternehmen aus den Schwellen-

ländern ist. Dies ist auch für den Investor von Vorteil, da er

so sein Portfolio diversifizieren und an einer etablierten Börse

handeln kann, deren Regeln und Marktbedingungen er kennt.

Die ältesten Depository Receipts sind die American Depository

Receipts (ADR), die bereits in den Zwanzigerjahren des vorigen

Jahrhunderts eingeführt wurden. Zudem gibt es auch Global

Depository Receipts (GDR), European Depository Receipts

(EDR) sowie International Depository Receipts (IDR). Am häu-

figsten anzutreffen sind ADRs, die vor allem an den US-amerika-

nischen Börsen handelbar sind, und GDRs, die meistens an den

europäischen Börsen (vor allem an der London Stock Exchange)

notieren. Die gängigen ADRs und GDRs sind in US-Dollar deno-

miniert. Der Preis eines Depository Receipt orientiert sich

maßgeblich am Preis der jeweiligen Heimatbörse (nach dem

Wechselkurs umgerechnet), auch wenn es dabei zu minimalen

Preis unterschieden wegen Marktgegebenheiten und unterschied-

licher Liquidität kommen kann. Eine Aktie muss nicht notwen-

digerweise ein Heimatlisting haben, um als Depository Receipt

handelbar zu werden. Ein gutes Beispiel ist die voxeljet AG,

führender deutscher Hersteller industrietauglicher 3D-Druck-

systeme. Die Aktie ist ausschließlich als American Depository

Receipt gelistet (an den größten amerikanischen Börsen und

in Berlin), um so die Gelder von amerikanischen Investoren

anzuziehen, da diese viel mehr in innovative Unternehmen

investieren, als es hierzulande der Fall ist.

Die Commerzbank bietet Optionsscheine und Zertifikate auf

zahlreiche Basiswerte, die in Form von ADRs und GDRs handel-

bar sind. Samsung Electronics GDR, Infosys ADR und NetEase

ADR sind nur einige von

über 20 Basiswerten. Was

ist bei einem Depository

Receipt besonders zu

beachten? Die Handelszeit

des jeweiligen Depository

Receipt orientiert sich an

der Handelszeit der aus-

ländischen Börse, an der es

gehandelt wird, und nicht an der Handelszeit der Heimatbörse.

So kann zum Beispiel ein Turbo Bull oder Turbo Bear auf den

Samsung Electronics GDR nur zwischen 9.00 und 17.30 Uhr

(zuzüglich Schlussauktion) ausknocken, da dieser an der London

Stock Exchange gehandelt wird (während die Heimatbörse in

Korea geschlossen ist).

WISSEN | DEPOSITORY RECEIPTS

»Der Handel von Depository

Receipts steigert auch

den Bekanntheitsgrad des

jeweiligen Unternehmens.«

Page 28: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

28 ideas 207 | 07 2019

Mit der Übernahme von Goldcorp zeigt Newmont ungewohnte

»Aggressivität« und steigt zum größten Goldproduzenten auf.

Die Übernahme dürfte sich langfristig auszahlen, da sie zu

einem günstigen Preis stattfindet. Durch die Finanzierung

via Aktientausch bleibt die Bilanz solide. Mit Goldcorp dürfte

es Newmont leichterfallen, neue Projekte zu realisieren, die

Produktionskosten dürften profitieren. Auch das Joint Venture

mit Barrick Gold für die Minen in Nevada verspricht erhebliche

Synergien.

Commerzbank Analysen

Newmont Goldcorp: Übernahme und Joint Venture werden sich auszahlen

Goldpreis mit guter PerspektiveDie protektionistischen Tendenzen und die Geopolitik sorgen

für Wachstumsunsicherheit, während die Inflationserwartungen

gestützt werden. Die Realzinsen dürften deswegen per saldo

niedrig bleiben bzw. sinken. In Indien und China, den beiden

größten Goldkonsumenten, dürfte die Unsicherheit ebenfalls die

Investmentnachfrage anregen. Vor diesem Hintergrund sollte

die Nachfrage nach Gold robust verlaufen. Das Goldangebot

fällt gleichzeitig. Die Minenproduktion hat ihren Zenit aufgrund

fehlender Investitionen und abnehmender Reserven erreicht.

Sowohl von der Nachfrageseite als auch vom Angebot sind die

Voraussetzungen für einen steigenden Goldpreis deswegen gut.

Struktureller Kostenanstieg zwingt zur ZusammenarbeitDie Kostenentlastungen/-einsparungen für Minenunternehmen

sind ausgereizt. Auch bei Newmont Mining hat der zyklisch

sinkende Kostentrend einen Boden erreicht und der strukturell

steigende Kostentrend beginnt sich wieder durchzusetzen.

MICHAEL OTT

Investmentstrategie

Private Kunden, Commerzbank

COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN

Page 29: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

29ideas 207 | 07 2019

»

Newmont Mining liegt mit Produktionskosten (Basis AISC-Kos-

ten, ohne Explorations- und Entwicklungskosten einer Mine)

von 912 US-Dollar/Feinunze im Jahr 2016 und 924 US-Dollar/

Feinunze im Jahr 2017 sowie 909 US-Dollar/Feinunze im Jahr

2018 und erwarteten 935 US-Dollar/Feinunze im laufenden Jahr

im Branchendurchschnitt. Durch die Übernahme von Goldcorp

(2018: 851 US-Dollar/Feinunze) dürften die Kosten 2019 auf ca.

890 US-Dollar/Feinunze fallen.

Nicht unerwartet hat Barrick

Gold sein feindliches Über-

nahmeangebot für Newmont

Mining zurückgezogen. Die

beiden größten Goldprodu-

zenten einigten sich stattdes-

sen auf ein Joint Venture ihrer

in die Jahre gekommenen

Kernaktivitäten in Nevada.

Die Produktion betrug dort

2018 insgesamt 3,8 Millionen Feinunzen (davon Barrick Gold

2,1 Millionen Feinunzen und Newmont Mining 1,7 Millionen

Feinunzen). Barrick Gold wird daran einen Anteil von 61,5 Pro-

zent erhalten und die operative Führung innehaben. Die Syner-

gien könnten den steigenden Kostentrend stoppen – sie sollen

für Newmont Mining die ersten fünf Jahre ca. 190 Millionen

US-Dollar p.a. vor Steuern betragen.

Strukturell steigen die Kosten der Goldproduktion vor allem, da

die Erzgehalte sinken. Aber auch andere Faktoren wie steigende

Umweltschutzauflagen, zunehmende politische Risiken und

technische Herausforderungen sorgen für einen steigenden

Kostentrend. Da die Umweltauflagen global stetig verschärft

werden, werden zum Beispiel die Stilllegungskosten tendenziell

unterschätzt. So musste Newmont 2016 eine Abschreibung in

Höhe von 970 Millionen US-Dollar auf die Yanacocca-Mine in Peru

vornehmen. Nach der Fusion mit Goldcorp entfallen 72 Prozent

der Produktion auf Amerika, 18 Prozent auf Australien und

10 Prozent auf Afrika. Die relative politische Sicherheit der Pro-

duktion ist ein Faktor, der zu einer höheren Bewertung führt.

Durch Übernahme von Goldcorp Aufstieg zur Nummer 1Die Wachstumsaussichten von Newmont Mining sind wegen

einer sinkenden Produktion der älteren Minen und abnehmender

Reserven gedämpft. Newmont förderte ohne Goldcorp nach

5,3 Millionen Feinunzen 2017 im Jahr 2018 5,1 Millionen Fein-

unzen und erwartet 2019 5,2 Millionen Feinunzen sowie 2020

4,9 Millionen Feinunzen. 2021 bis 2023 sollen dann 4,4 bis 4,9 Mil-

lionen p.a. bei stabilen Kosten von 875 bis 975 US-Dollar/Fein-

unze gefördert werden. Deswegen hat man nach einigen kleine-

ren Zukäufen in den vergangenen Jahren (Criple Creek Mine

für 820 Millionen US-Dollar, Continental Gold für 109 Millionen

US-Dollar, Galore Creek für bis zu 275 Millionen US-Dollar) Gold-

corp übernommen.

COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN

UNTERNEHMENSPORTRÄT

Newmont Goldcorp (bzw. früher Newmont Mining) ist 1921

gegründet worden und betreibt weltweit vor allem Gold- und

einige Kupferminen. Der Konzern ist sowohl im Hinblick auf das

Produktionsvolumen und die Goldreserven als auch bezüglich

der Marktkapitalisierung nach der Übernahme von Goldcorp der

weltweit führende Goldproduzent. Die wichtigsten Minen befinden

sich in Nord- und Südamerika, Australien und Ghana. Newmont

Mining verfolgt eine konsequente Non-Hedging-Strategie, die

Produktion wird also laufend zu aktuellen Marktpreisen verkauft

und nicht durch Termingeschäfte abgesichert.Stand: 21. Juni 2019; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 1: Entwicklung Newmont Goldcorp

in US-Dollar

Jun 19Jun 18Jun 17Jun 16Jun 15Jun 1410

15

20

25

30

35

40

45

50

»Sowohl von der

Nachfrageseite als auch

vom Angebot sind

die Voraussetzungen

für einen steigenden

Goldpreis gut.«

Page 30: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

30 ideas 207 | 07 2019

»

COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN

Die Aktionäre von Goldcorp erhielten je Goldcorp-Aktie 0,3280

Newmont-Aktien plus 0,02 US-Dollar. Dies war eine Prämie von

17 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vor der Absichtserklä-

rung. Die Goldcorp-Aktionäre halten dadurch 35 Prozent des

fusionierten Unternehmens mit dem Namen Newmont Goldcorp.

Der Wert der Transaktion belief sich auf 10 Milliarden US-Dollar

(Aktienbasis) bzw. 12,5 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden.

Goldcorp war mit einer Produktion von 2,3 Millionen Feinunzen

(2018) in Kanada und Latein-

amerika der nach Marktkapi-

talisierung viertgrößte Gold-

produzent.

Mit einer Goldproduktion

von ca. 6,7 Millionen Fein-

unzen im laufenden Jahr ist

Newmont Goldcorp der mit

Abstand größte Goldproduzent. Die Produktionskosten von

Goldcorp (2018: 851 US-Dollar/Feinunze) liegen unter denje-

nigen von Newmont Mining (2018: 909 US-Dollar/Feinunze).

Für 2019 sind kombinierte Kosten von 890 US-Dollar/Feinunze

zu erwarten. Freilich können sich diese Zahlen durch Minen-

verkäufe verschieben. In den nächsten zwei Jahren sollen für

1,0 bis 1,5 Milliarden US-Dollar Minen verkauft werden, die

Gesamtproduktion dadurch 6 bis 7 Millionen Feinunzen betra-

gen. Infrage kommen dafür wohl kostenintensivere Minen (Red

Lake, Musselwhite, Porcupine, KCGM) bzw. Minen, in denen

hohe Investitionen (Yanacocha, Pueblo Viejo) anfallen.

Die geplanten Synergien der Fusion in Höhe von jährlich 100 Mil-

lionen US-Dollar sind freilich nicht allzu hoch. Der größte Vorteil

ist neben den voraussichtlich etwas geringeren Produktionskos-

ten vor allem die Bündelung der Finanzkraft, um die raren und

immer aufwendigeren neuen Projekte zu entwickeln. Der Zeit-

punkt ist für Newmont zudem günstig, da der Kurs von Goldcorp

sich in den vergangenen Jahren relativ schwach entwickelt hat

und die Preise für Goldproduzenten insgesamt noch günstig sind.

Substanz steigt mit GoldpreisDie Substanz liegt vor allem in den Goldreserven. Diese fielen

zum 31. Dezember 2018 bei einem Goldpreis von 1.200 US-Dol-

lar/Feinunze im Vorjahresvergleich um 3,1 Millionen auf 65,4 Mil-

lionen Feinunzen bei Newmont Mining. Die laufende Produktion

konnte also nicht ganz ersetzt werden. Bei einem Goldpreis von

1.400 US-Dollar/Feinunze würden die Reserven 75 Millionen

Feinunzen betragen, bei 1.000 US-Dollar/Feinunze 50 Millionen

Feinunzen. Bei der Berechnung hat Newmont für die Kosten

einen Ölpreis von 65 US- Dollar/Fass und 0,75 Aus tralische

Dollar/US-Dollar angesetzt.

Der durchschnittliche

Goldgehalt liegt bei

1,19 Gramm/Tonne nach

1,14 Gramm/Tonne im

Vorjahr, was etwa im Indus-

triedurchschnitt liegt.

Goldcorp bringt 53 Millionen

Feinunzen an Reserven

(bei einem Goldpreis von

1.200 US-Dollar/Feinunze) ein, sodass Newmont Goldcorp

mit 118 Millionen Feinunzen auch die mit Abstand höchsten

Gold reserven besitzt.

Solide Ertragsentwicklung, aber Produktionsrisiken nehmen zuDas um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis von Newmont

Mining lag im ersten Quartal mit 0,33 US-Dollar/Aktie (176 Mil-

lionen US-Dollar) wie auch die letzten Quartale über der Markt-

erwartung (0,27 US-Dollar/Aktie), aber wegen des um 26 US-

Dollar/Feinunze niedrigeren erlösten Goldpreises knapp unter

Vorjahresniveau (0,35 US-Dollar/Aktie). Das Produktionsergebnis

war mit 1,23 Millionen Feinunzen bei stabil niedrigen Kosten von

907 US-Dollar/Feinunze (2018, erstes Quartal: 1,23 Millionen

Feinunzen bei 900 US-Dollar/Feinunze) auf Vorjahresniveau.

Für 2019 erwartet Newmont

weiterhin eine Goldpro-

duktion von 5,2 Millionen

Fein unzen bei Kosten von

935 US-Dollar/Feinunze.

Nachdem die Fusion mit

Goldcorp im Mai vollzogen

wurde, zählen vor allem die

Gesamtzahlen. Für Goldcorp gibt es aber keine Detailzahlen über

die Entwicklung im ersten Quartal. Es gibt zunächst nur eine

vage Prognose vom März für das Gesamtjahr 2019 und langfris-

tig. Die gemeinsame Goldproduktion soll 2019 bis 2025 rund

»Strukturell steigen die

Kosten der Goldproduktion

vor allem, da die

Erzgehalte sinken.«

»Das um Sondereinflüsse

bereinigte Ergebnis von

Newmont Mining lag im

ersten Quartal wie auch die

letzten Quartale über der

Markterwartung.«

»Nachdem die Fusion mit

Goldcorp im Mai vollzogen

wurde, zählen vor allem

die Gesamtzahlen.«

Page 31: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

31ideas 207 | 07 2019

Anlageidee: Partizipieren Sie an der Entwicklung der Newmont Goldcorp-Aktie

Nutzen Sie die Einschätzungen unserer

Experten und partizipieren Sie an der

Entwicklung der Newmont Goldcorp-

Aktie. Ganz gleich, ob Sie mit Hebel-

produkten auf schnelle und kurzfristige

Marktveränderungen setzen möchten

oder mit Anlageprodukten eine intelli-

gente Alternative zum reinen Aktienin-

vestment suchen, bei der Commerzbank

werden Sie fündig. Ein Überblick über

das gesamte Produktspektrum an Zer-

tifikaten steht Ihnen im Internet unter

www.zertifikate.commerzbank.de zur

Verfügung.

Aber Achtung: Da die von der Commerz-

bank angebotenen Produkte in Euro

notieren, der Handelspreis der zugrunde

liegenden Aktie in US-Dollar, besteht für

den Investor ein Währungsrisiko. Ein

steigender Euro/US-Dollar-Wechselkurs

wirkt sich negativ auf den Wert des Zer-

tifikats aus. Um das Wechselkursrisiko

für den Anleger auszuschalten, bietet die

Commerzbank in der Regel neben einer

nicht währungsgesicherten Variante

(Non-Quanto) auch eine währungs-

gesicherte bzw. währungsoptimierte

(Quanto) Variante an. Allerdings ist hier

zu beachten, dass für die Währungs-

sicherung Kosten anfallen können, die

den Wert des Zertifikats mindern. Anle-

ger haben also die Wahl, sollten aber

bedenken, dass bei der nicht währungs-

gesicherten Variante neben dem Risiko

natürlich auch die Chance entfällt, mit

einem fallenden Euro/US-Dollar-Wech-

selkurs eine höhere Rendite zu erzielen.

«Discount-Zertifikate

WKN Basiswert Cap Discount Max. Ren-dite p.a.

Bewer-tungstag

Quanto Geld-/Briefkurs

CU3 SG0 Newmont Goldcorp

30,00 USD 20,30 % 2,81 % 20.09.2020 Nein 26,14/ 26,34 EUR

CU3 SG1 Newmont Goldcorp

32,00 USD 15,30 % 4,64 % 20.09.2020 Nein 27,76/ 27,96 EUR

CU3 SG2 Newmont Goldcorp

34,00 USD 10,95 % 8,19 % 20.09.2020 Nein 29,24/ 29,44 EUR

CU3 SG3 Newmont Goldcorp

36,00 USD 7,14 % 14,16 % 20.09.2020 Nein 30,48/ 30,68 EUR

CU3 SG4 Newmont Goldcorp

38,00 USD 4,29 % 23,51 % 20.09.2020 Nein 31,41/ 31,61 EUR

Unlimited Turbo-Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis/ Knock-Out- Barriere

Hebel Laufzeit Quanto Geld-/Briefkurs

CJ6 R14 Newmont Goldcorp

Call 14,73/15,50 USD 1,6 Unbegrenzt Nein 1,99/2,01 EUR

CU3 SHS Newmont Goldcorp

Call 29,21/30,66 USD 4,5 Unbegrenzt Nein 0,71/0,73 EUR

CU9 JAP Newmont Goldcorp

Put 51,44/48,87 USD 2,6 Unbegrenzt Nein 1,24/1,26 EUR

CU3 SHP Newmont Goldcorp

Put 43,05/40,90 USD 6,5 Unbegrenzt Nein 0,49/0,51 EUR

Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

7,0 Millionen Feinunzen betragen und

die Kosten bei 810 bis 945 US-Dollar/

Feinunze liegen. Es deutet sich aber

an, dass mit der Übernahme von Gold-

corp die Produktions risiken steigen.

So gab es einen Brand in der Mussel-

white- Mine in Kanada. Über möglicher-

weise andauernde Produktionsausfälle

der Mine, die ca. 200.000 Feinunzen

Gold p.a.  produziert, gibt es bisher

keine  Meldungen.

Aufgrund einer seit 27. März andauern-

den Blockade durch Fahrer eines Lkw-

Subunternehmens und Anwohner hat

Newmont Goldcorp zudem die Produk-

tion der wichtigen Penasquito-Mine

vor übergehend eingestellt. 2018 pro-

duzierte die Mine 272.000 Feinunzen

Gold, wird aber derzeit ausgebaut und

soll 2020 ca. 600.000 Feinunzen fördern.

Sie ist die wertvollste Mine im Portfolio.

Wir gehen davon aus, dass man eine

Einigung erzielen wird, allerdings zeigt

die Eskalation, dass die Gespräche fest-

gefahren sind. Zumindest das zweite

Quartal dürfte für Newmont Goldcorp

daher produktionstechnisch schwächer

verlaufen.

COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN

Page 32: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

32 ideas 207 | 07 2019

Seit einigen Jahren steigen die Häuserpreise nicht nur in

Deutschland, sondern in den meisten Euroländern deutlich

an. Dies zeigt einmal mehr, dass die expansive Geldpolitik der

EZB ihren Preis hat. So erscheinen Häuser in einigen Ländern

wie Belgien und Frankreich, zunehmend aber auch in Deutsch-

land, bereits als teuer. Sollte die EZB wie von uns erwartet

noch lange Zeit an ihrer Negativzinspolitik festhalten, droht

die nächste Blase bei den Immobilienpreisen.

Commerzbank Analysen

Stehen wir vor einer neuen Blase am Immobilienmarkt?

Fast überall steigen die Häuserpreise ...In ihrer Sitzung Anfang Juni hat die EZB die nächsten expan-siven Maßnahmen auf den Weg gebracht. Die Nullzinspolitik

wurde bis Mitte 2020 verlängert. Zudem unterstützt die EZB

Banken mit günstigen Zinskonditionen für neue Langfristkre-

dite. Begründet wird die weitere Lockerung der Geldpolitik

mit dem weiterhin sehr schwachen unterliegenden Preis-

auftrieb.

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research

Grafik 2: Euroraum – Häuserpreise steigen seit 2014 ...Veränderung gegenüber Vorjahr

in Prozent

–4

–2

0

2

4

6

8

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017

Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research

Grafik 1: Euroraum – fast überall steigen die HäuserpreiseVeränderung Q4 2018 gegenüber Q4 2017; für Griechenland liegen bei Eurostat keine Häuserpreise vorin Prozent

–2

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

20

SI LV PT NL LU LT IE SK SP MT EE AT DE EU FR BE FI CY IT

DR. RALPH SOLVEEN

Volkswirtschaftliche Analyse,

Commerzbank

Page 33: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

33ideas 207 | 07 2019»

Allerdings ist es keinesfalls so, dass diese Politik – wie häufig in

der öffentlichen Diskussion mit Verweis auf die geringe Inflation

suggeriert – keine »Kosten« hat. Dies zeigt sich zum Beispiel am

Immobilienmarkt. Wegen

der in vielen Regionen

Deutschlands kräftig stei-

genden Häuserpreise wird

seit einiger Zeit immer wie-

der diskutiert, ob sich hier

bereits eine Blase gebildet

hat. Dabei wird häufig

übersehen, dass Deutsch-

land im Euroraum keines-

falls ein Einzelfall ist, son-

dern die Häuserpreise in vielen Euroländern inzwischen deutlich

stärker steigen als in Deutschland. So lag Deutschland mit einem

Plus von etwa 4,5 Prozent im Verlauf des vergangenen Jahres

nur leicht über dem Durchschnitt des Euroraums und damit im

Ranking der Euroländer in der unteren Hälfte der Tabelle (siehe

Grafik 1). Während die Preise nur in Italien gefallen sind, haben

sie in Slowenien und Lettland mit zweistelligen Raten zugelegt,

und in drei Ländern (Portugal, den Niederlanden und Luxem-

burg) lag das Plus bei fast 10 Prozent.

... und die EZB schiebt weiter an Der Grund für diese Entwicklung liegt auf der Hand: Die extrem

expansive Geldpolitik der EZB macht den Erwerb eines Eigen-

heims für viele erschwinglich und schiebt die Nachfrage an.

Gleichzeitig drückt sie die Renditen anderer Geldanlagen und

macht damit Immobilien für Investoren attraktiver. Tatsächlich

steigen die Häuserpreise Euroraum-weit seit 2014, als sich

die Leitzinsen der EZB der Nulllinie näherten und die ersten

Weichen in Richtung quantitative Lockerung gestellt wurden

(siehe Grafik 2).

Wegen der niedrigen Zinsen sind die Häuserpreise in den ver-

gangenen Jahren deutlich stärker gestiegen, als dies aus funda-

mentaler Sicht gerechtfertigt gewesen wäre. So ist die Relation

zwischen den Häuserpreisen und den Mieten, ein häufig verwen-

detes Maß für die Bewertung von Immobilien, seit Anfang 2015

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

»Wegen der in vielen

Regionen Deutschlands

kräftig steigenden Häuser-

preise wird immer wieder

diskutiert, ob sich hier bereits

eine Blase gebildet hat.«

Page 34: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

34 ideas 207 | 07 2019

»um mehr als 10 Prozent gestiegen. Damit liegt sie weniger als

5 Prozent unter ihrem Niveau von Anfang 2008, als sich in eini-

gen Euroländern am Immobilienmarkt beträchtliche Blasen

gebildet hatten (siehe Grafik 3).

Von einer ausgeprägten Blase

kann damit sicherlich noch

nicht die Rede sein. Allerdings

deutet derzeit alles darauf

hin, dass die EZB ihren Kurs

noch für eine beträchtliche

Zeit beibehalten wird. In den

kommenden Monaten wird

sie ihren Einlagensatz voraus-

sichtlich sogar noch einmal etwas senken und ihn danach bis

Ende 2020 unverändert lassen. Auch danach dürfte sie den

Expansionsgrad ihrer Geldpolitik allenfalls sehr langsam zurück-

drehen. Das wird die Bewertung von Wohnimmobilien weiter

steigen lassen. Voraussichtlich Ende 2020 dürfte sie im Durch-

schnitt des Euroraums das kurz vor der Finanzkrise erreichte

Niveau übertreffen, und mit jedem weiteren Anstieg wird die

Gefahr einer Blase weiter zunehmen.

In vielen Ländern drohen Preisblasen ...Dabei gibt es zwischen den einzelnen Ländern deutliche Unter-

schiede (siehe Grafik 4). Die Gründungsmitglieder der Währungs-

union lassen sich grob in folgende Kategorien einteilen (da

Eurostat für Griechenland keine Zeitreihen für Häuserpreise zur

Verfügung stellt, haben wir dieses Land ebenfalls nicht berück-

sichtigt. Auch nicht näher analysiert werden im Folgenden die

mittel- und osteuropäischen Euroländer. Denn die dort zu beob-

achtenden teilweise deutlichen Schwankungen der Relation

zwischen Hauspreisen und Mieten sollten nur mit Vorsicht inter-

pretiert werden, da sie auch auf strukturelle Veränderungen im

Zuge des Aufholprozesses dieser Länder verursacht wurden und

nicht unbedingt Übertreibungen signalisieren.):

• Die Boom-Verweigerer: Gering ist die Gefahr einer Immobilien-

blase eigentlich nur in Italien und Finnland. Denn nur dort sind

die Häuserpreise seit 2015 trotz niedriger Zinsen langsamer

gestiegen als die Mieten, und Häuser sind auch niedriger bewer-

tet als kurz vor der Finanzkrise (Quadrant unten links in Grafik 4).

• Die Nachzügler: Österreich und Deutschland sind zwei der

wenigen Länder, in denen Häuser derzeit höher bewertet wer-

den als Anfang 2008, also am Höhepunkt der letzten Immobili-

enblase im Euroraum. Bei diesen beiden Ländern ist dies auch

nicht unbedingt ein Alarmsignal. Denn in beiden Ländern war

die Bewertung der Häuser in den ersten Jahren der Währungs-

union – anders als in den meisten anderen Ländern – nicht

gestiegen, sondern gefallen (siehe Grafik 5). Bei ihnen markiert

das Jahr 2008 also nicht den Höhepunkt einer Übertreibung,

Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research

Grafik 3: ... und die Bewertung ist bald wieder so hoch wie 2013Relation Häuserpreise zu Mieten

indexiert: 2015 = 100

85

90

95

100

105

110

115

120

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018

Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research

Grafik 4: Euroraum – Häuser fast überall teurer als 2015Relation zwischen Häuserpreisen und Mieten; Veränderung seit Q1 2008 (vertikale Achse) und seit Q1 2015 (horizontale Achse); gelbe Punkte: Gründungsmitglieder der Währungsunionin Prozent

–60

–50

–40

–30

–20

–10

0

10

20

30

40

50

–20 –10 0 10 20 30 40

DE

LU

MTATBE

FR

IR

SKSIEU

NLSP

LV

PT

LT

ITEE

FICY

Billiger als 2008 und 2015

Teurer als 2008 und 2015

Billiger als 2008, teurer als 2015

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

»Es deutet derzeit alles

darauf hin, dass die EZB

ihren Kurs noch für

eine beträchtliche Zeit

beibehalten wird.«

Page 35: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

35ideas 207 | 07 2019

»

Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research

Deutschland

Grafik 5: Häuser in Deutschland und Österreich werden langsam teurer, ...Relation Häuserpreise zu Mieten

indexiert: 2015 = 100

Österreich

80

85

90

95

100

105

110

115

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018

Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research

Grafik 6: ... die in Belgien, Frankreich und Luxemburg sind es schon langeRelation Häuserpreise zu Mieten

indexiert: 2015 = 100

50

60

70

80

90

100

110

120

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018

Belgien Frankreich Luxemburg

sondern die Bewertungen befanden sich nahe ihrem Tiefpunkt.

Inzwischen sind Häuser in Österreich etwas teurer als am

Start der Währungsunion, in Deutschland beträgt das Plus

seitdem immerhin 10 Prozent. Dies deutet wohl kaum schon

auf eine Blase hin, aber zumindest in Deutschland nehmen

die Risiken zu.

• Die schon lange Teuren: Anders ist die Lage in Belgien, Frank-

reich und Luxemburg, wo Häuser ebenfalls höher bewertet

bzw. – in Frankreich – nur geringfügig niedriger bewertet sind

als 2008. Denn hier war die Bewertung von Häusern in den

ersten Jahren der Wäh-

rungsunion kräftig gestie-

gen, ohne dass es im Zuge

der Finanzkrise und der

Staatsschuldenkrise – wie

zum Beispiel in Irland und

Spanien (siehe unten) –

zu einer nennenswerten

Korrektur gekommen wäre

(siehe Grafik 6). Somit ist

die Gefahr einer Immobi-

lienblase in diesen drei Ländern beträchtlich, woran im Falle

Belgiens und Frankreichs auch der zuletzt relativ verhaltene

Preisanstieg nichts ändert. Vielmehr könnte dieser auch signa-

lisieren, dass Häuser bereits deutlich überteuert sind.

• Die Boom-Bust-Boom-Länder: In Spanien und Irland ist die

Bewertung zwar noch deutlich niedriger als 2008. Allerdings

war diese damals auch exorbitant, da sich in diesen Ländern

in den ersten Jahren der Währungsunion eine gigantische

Blase am Immobilienmarkt gebildet hatte, deren Platzen beide

Volkswirtschaften in eine tiefe Rezession und eine Bankenkrise

stürzte. Darum muss in

diesen beiden Ländern die

Bewertung von Häusern

sicherlich nicht erst das

Niveau von 2008 erreichen,

um von einer Übertreibung

zu sprechen. Zumindest

steigen die Häuserpreise

seit einiger Zeit wieder

kräftig, und in Spanien

würde die Relation von

Häuserpreisen und Mieten bei einem weiteren Anstieg im der-

zeitigen Tempo in wenigen Jahren wieder ein gefährliches

Niveau erreichen. In Irland ist die so gemessene Bewertung

von Häusern in den vergangenen Jahren nur deshalb recht

moderat gestiegen, weil die Mieten in den vergangenen fünf

Jahren im Durchschnitt um knapp 7,5 Prozent zugelegt haben

(bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 0,2 Prozent!),

was natürlich auch eine Überhitzung des Immobilienmarkts

signalisiert.

»Österreich und

Deutschland sind zwei der

wenigen Länder, in denen

Häuser derzeit höher

bewertet werden als

Anfang 2008.«»Gering ist die Gefahr

eigentlich nur in Italien und

Finnland. Dort sind die

Häuserpreise seit 2015 trotz

niedriger Zinsen langsamer

gestiegen als die Mieten.«

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

Page 36: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

36 ideas 207 | 07 2019

»

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

• Die Dynamischen: In den Niederlanden und in Portugal sind

die Häuserpreise zuletzt mit am stärksten gestiegen. Von einer

Blase kann wohl noch keine Rede sein, da die Bewertung beim

Start der momentanen Rally in beiden Ländern recht niedrig

war, in Portugal war sie zwischen der Einführung des Euro und

2015 sogar durchgehend gefallen. Setzt sich aber diese Dyna-

mik fort, ist eine Übertreibung nur eine Frage der Zeit.

Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research

Verschuldung, links

Grafik 7: Euroraum – Verschuldung der Haushalte fällt, und von Bauboom keine SpurVerschuldung der privaten Haushalte und Wohnungsbauinvestitionenin Prozent des BIP

Wohnungsbauinvestitionen, rechts

4,0

4,5

5,0

5,5

6,0

6,5

7,0

7,5

45

50

55

60

65

2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018

... aber die Verschuldung fällt in den meisten Ländern ...Das Platzen von Preisblasen zieht meistens auch die Realwirt-

schaft in Mitleidenschaft. Wie stark dieser negative Effekt ist,

hängt auch davon ab, inwieweit die steigenden Preise am Immo-

bilienmarkt mit einer steigenden Verschuldung und einem Bau-

boom einhergehen. Denn umso mehr der Boom durch eine

umfangreiche Kreditvergabe finanziert wurde, desto stärker trifft

ein Preiseinbruch das

Finanzsystem. Das Beispiel

Spanien zeigt, wie stark

eine Wirtschaft nach dem

Ende eines Baubooms

einbrechen kann.

Von beidem kann derzeit

für den Euroraum insge-

samt kaum die Rede sein.

So ist die Verschuldung der privaten Haushalte im Euroraum

zumindest in Relation zum Bruttoinlandsprodukt in den vergan-

genen zehn Jahren nicht gestiegen, sondern stetig gefallen,

nachdem sie allerdings in den ersten Jahren der Währungsunion

kräftig zugelegt hatte (siehe Grafik 7). Ausnahmen sind unter

den hier im Fokus stehenden westeuropäischen Ländern erneut

Belgien und Frankreich. Denn hier hat es bei der Verschuldung

– wie ja auch bei den Häuserpreisen – trotz eines kräftigen

Anstiegs in den ersten Jahren der Währungsunion bisher keine

Korrektur gegeben, sondern sie ist bis zuletzt weiter gestiegen.

»Umso mehr der Bauboom

durch eine umfangreiche

Kreditvergabe finanziert wurde,

desto stärker trifft ein Preis-

einbruch das Finanzsystem.«

Page 37: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

37ideas 207 | 07 2019

«

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Egal ob mit einem ETF auf den europäi-

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Estate oder mit Anlage- oder Hebelpro-

dukten auf deutsche Immobilienaktien,

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dig. Ein Überblick über das gesamte

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WKN Index Ertragsverwendung Pauschalgebühr p.a. Geld-/Briefkurs

ETF 074 STOXX Europe 600 Real Estate Price

Ausschüttend 0,25 % 29,05/29,10 EUR

Discount-Zertifikate

WKN Basiswert Cap Discount Max. Ren-dite p.a.

Bewer-tungstag

Geld-/Briefkurs

CU0 TUX Deutsche Wohnen 33,00 EUR 8,23 % 8,63 % 20.03.2020 30,92/30,94 EUR

CU1 T0R TAG Immobilien 20,00 EUR 6,95 % 5,85 % 20.03.2020 19,13/19,14 EUR

CU1 N2A Vonovia 49,50 EUR 1,61 % 21,43 % 20.03.2020 42,50/42,51 EUR

Unlimited Turbo-Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-

Barriere

Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs

CJ6 VL2 Deutsche Wohnen Call 17,63/18,16 EUR 2,1 Unbegrenzt 16,07/16,10 EUR

CU8 JKS Deutsche Wohnen Put 44,08/42,70 EUR 3,2 Unbegrenzt 1,03/1,04 EUR

CJ9 1Z6 TAG Immobilien Call 9,41/9,81 EUR 1,8 Unbegrenzt 11,14/11,18 EUR

CU9 J5W TAG Immobilien Put 32,92/31,65 EUR 1,7 Unbegrenzt 1,23/1,24 EUR

CJ6 ZXH Vonovia Call 28,13/29,01 EUR 2,9 Unbegrenzt 1,50/1,51 EUR

CJ9 GX2 Vonovia Put 65,39/63,39 EUR 1,9 Unbegrenzt 2,21/2,22 EUR

Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.comstage.de bzw. www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

... und von einem Bauboom ist zumeist keine Spur Auch von einem Bauboom kann keine

Rede sein. So ist der Anteil der Woh-

nungsbauinvestitionen am Bruttoinlands-

produkt im Euroraum heute deutlich

niedriger als Anfang 2008. Ausnahmen

unter den Gründungsmitgliedern der

Währungsunion sind hier Deutschland

und Finnland. Bei Letzterem ist dies

zumindest kein Ausdruck einer Über-

bewertung von Häusern (siehe oben).

Etwas anders sieht dies in Deutschland

aus, wo der Preisanstieg der vergange-

nen Jahre mit einem kräftigen Anstieg

der Bauinvestitionen einhergeht und es

im Bausektor zunehmend zu Engpässen

kommt. Allerdings ist hier der Anteil der

Wohnungsbauinvestitionen am Brutto-

inlandsprodukt immer noch niedriger

als am Beginn der Währungsunion, und

damals gab es sicherlich keinen Bau-

boom in Deutschland.

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38 ideas 207 | 07 2019

AKTIONEN & TERMINE

Webinar des Monats – Die Grundlagen der Trading-Psychologie

So entspannt wie möglich handeln

Erfolgreiches Handeln an der Börse hängt oft mit viel Geduld

und einer guten Strategie zusammen. Doch leichter gesagt als

getan. Nicht selten werden psychologische Fallstricke den Anle-

gern zum Verhängnis. Doch wie lassen sich diese vermeiden?

Und wie erkennt man, welche Art des Tradings am besten geeig-

net ist? Denn nicht jeder ist zum Daytrader geboren.

Erfahren Sie in unserem Webinar mit dem langjährigen Trading-

Psychologen und Trader-Coach Norman Welz, wie eine gute

Trader-Vorbereitung aussehen sollte, welche Fehler es zu

vermeiden gilt und wie eine realistische Zielsetzung beim

Trading aussehen kann, damit Sie so entspannt wie möglich

handeln.

Termin: 22. Juli 2019 um 18.00 Uhr

Referent: Norman Welz, Psychotherapeut und Experte

für angewandte Trading-Psychologie

Thema: Die Grundlagen der Trading-Psychologie

Sie haben Interesse an unserer ideas-Webinar-Reihe? Dann mel-

den Sie sich jetzt an unter www.ideas-webinar.de und Sie erhalten

Neuigkeiten, Termine und Wissenswertes bequem per E-Mail.

Sollten Sie ein Webinar verpasst haben, können Sie alle

unsere Webinare noch einmal auf unserem YouTube-Kanal

(www.youtube.com/commerzbank_zertifikate) ansehen.

REFERENT

NORMAN WELZ

Psychotherapeut und Experte für

angewandte Trading-Psychologie

Page 39: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

39ideas 207 | 07 2019

Messen, Börsentage & SeminareCommerzbank Derivate-Experten vor Ort

AKTIONEN & TERMINE

| Börsentag Berlin | 12.10.2019MOA Bogen, Stephanstraße 38–43

10559 Berlin-Moabit

www.boersentag-berlin.de

| Börsentag Hamburg | 09.11.2019Handelskammer Hamburg

Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg

www.boersentag.de

| Börsentag Dresden | 18.01.2020Maritim Congress Center Dresden

Ostra-Ufer 2, 01067 Dresden

www.boersentag-dresden.de

| Börsentag Frankfurt | 29.02.2020Kongresshaus Kap Europa

Messe Frankfurt GmbH

Osloer Straße 5, 60327 Frankfurt am Main

www.boersentag-frankfurt.de

| Anlegertag Düsseldorf | 07.03.2020Classic Remise

Harffstraße 110a, 40591 Düsseldorf

www.anlegertag.de

| Börsentag München | 28.03.2020MOC München – Atrium 3 + 4

Lilienthalallee 40, 80939 München

www.boersentag-muenchen.de

| GEWINN-Messe Wien 17.-18.10.2019Messe Wien Congress Center, Eingang A

Messeplatz 1, 1020 Wien, www.gewinn-messe.at

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40 ideas 207 | 07 2019

Wir erwarten weiterhin einen volatilen DAX-Seitwärtsmarkt in

den kommenden Monaten. Das anhaltend starke Wachstum

der M1-Geldmenge im Euroraum und das wieder pessimistischere

Anlegersentiment sprechen gegen einen ausgeprägten DAX-

Abwärtstrend in den kommenden Monaten. Jedoch verhindern

der länger als erwartet dauernde Handelsstreit und die schwächer

als erhoffte Erholung der Konjunkturindikatoren eine kraftvolle

DAX-Rally.

DAX-Optimisten begrüßten im Juni das anhaltend starke Wachs-

tum der M1-Geldmenge im Euroraum von 7 Prozent gegenüber

Vorjahr – unserer Meinung nach momentan einer der stärksten

DAX-Bullenfaktoren (siehe Grafik 1).

Die Konsumausgaben in Deutschland sind im ersten Quartal mit

1,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal so stark gestiegen wie

seit acht Jahren nicht mehr. Für die Aktienoptimisten bietet das

Commerzbank Analysen

DAX zunächst weiterhin in einem Seitwärtstrend

COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES

ANDREAS HÜRKAMP

Leiter Aktienmarktstrategie,

Commerzbank

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41ideas 207 | 07 2019

»robuste Wachstum der M1-Geldmenge von 7 Prozent in Deutsch-

land, 10 Prozent in Frankreich, 5 Prozent in Italien und 11 Prozent

in Spanien weiterhin Rückenwind für den Konsum.

Zudem verweisen die DAX-Bullen darauf, dass die jüngsten Rück-

schläge im Handelsstreit zwischen den USA und China – unter

anderem höhere Importzölle, Huawei auf schwarzer Liste – wieder

zu einem pessimistischen Anlegersentiment geführt haben. So

ist das Verhältnis von Aktienverkauf- zu -kaufoptionen in den USA

zuletzt von 0,85 auf über 1,00 gestiegen (siehe Grafik 2).

COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES

Stand: Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank AG

Grafik 1: M1-Geldmenge im Euroraum bleibt ein BullentrendEuroraum: Wachstum der M1-Geldmenge gegenüber Vorjahr

in Prozent

201520102000 20051995199019850

4

8

12

16

2

6

10

14

Stand: 13. Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank AG

Grafik 2: Huawei macht Investoren pessimistisch USA: Verhältnis Aktienverkauf- zu -kaufoptionen, 15-Tage-Durchschnitt

in Prozent

2019201820172016

China

Ölpreis

Brexit Trump Import-zölle

China

US Zins-struktur

Huawei

Optimismus

Pessimismus

20150,7

0,8

0,9

1,0

1,1

1,2

1,3

Tabelle 1: Zuletzt hatten weiterhin 21 der 30 DAX-Unternehmen fallende Gewinnerwartungen

DAX: Veränderung des für 2019 erwarteten Gewinns je Aktie im vergangenen Quartal

Aktie Kurs in EUR

Gewinnerwartungen 2019 je Aktie in EUR

aktuell vor drei Monaten

Verände-rung in %

Linde 179,70 6,22 6,00 3,7

Vonovia 46,00 3,07 3,00 2,2

adidas 259,30 9,79 9,59 2,1

SAP 114,40 4,88 4,79 1,8

Deutsche Telekom 15,50 1,06 1,05 0,9

Allianz 207,60 18,92 18,84 0,5

Siemens 105,20 6,93 6,91 0,2

HeidelbergCement 69,20 6,46 6,45 0,2

Wirecard 150,90 4,28 4,27 0,2

Bayer 53,60 6,88 6,89 –0,1

Beiersdorf 107,30 3,40 3,41 –0,3

E.ON 9,90 0,68 0,68 –0,3

Fresenius 46,10 3,37 3,39 –0,4

Henkel Vz. 87,50 5,62 5,65 –0,6

Deutsche Börse 125,80 5,97 6,01 –0,6

Fresenius Medical Care 66,30 4,30 4,36 –1,5

Münchener Rück 222,10 17,95 18,29 –1,9

Merck 91,70 5,54 5,70 –2,7

Deutsche Post 27,40 2,14 2,20 –2,9

Volkswagen Vz. 142,80 26,69 27,52 –3,0

BASF 61,60 5,20 5,47 –5,0

Daimler 48,20 7,26 7,74 –6,2

Deutsche Lufthansa 17,90 4,06 4,33 –6,2

Continental 125,70 12,64 13,52 –6,5

Infineon 15,20 0,92 1,02 –9,8

Covestro 42,30 3,94 4,41 –10,7

RWE 22,80 1,16 1,31 –11,5

BMW 62,80 8,66 10,33 –16,2

Deutsche Bank 6,10 0,47 0,57 –18,6

thyssenkrupp 12,10 0,63 0,90 –30,2

Stand: 13. Juni 2019; Quelle: FactSet Markterwartungen, Commerzbank AG

Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.

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42 ideas 207 | 07 2019

»

«

Anlageidee: Partiziperen Sie an der Entwicklung des DAX und ausgewählter Einzelaktien

Nutzen Sie die Einschätzungen unserer

Experten und partizipieren Sie an der

Entwicklung des Deutschen Aktienindex

sowie ausgewählter Einzeltitel.

Ein Überblick über das gesamte Pro-

duktspektrum an Zertifikaten steht

Ihnen im Internet unter www.zertifikate.

commerzbank.de zur Verfügung.

COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES

Die DAX-Bären verweisen dagegen auf

den jüngsten Rutsch der zehnjährigen

US-Bondrendite unter 2,2 Prozent – im

Gegensatz zum relativ robusten US-

Aktienmarkt scheint der Anleihemarkt

ein viel schwächeres Konjunkturumfeld

zu antizipieren. In diesem Zusammen-

hang verweisen die Pessimisten auf die

anhaltend enttäuschende Entwicklung

des Ifo-Index – die erwartete Konjunk tur-

erholung scheint später und schwächer

zu kommen, als von vielen Investoren

erhofft. Vor dem Hintergrund des weiter

schwachen Ifo-Index überrascht es

daher nicht, dass im vergangenen Quar-

tal für 21 der 30 DAX-Unternehmen die

Prognosen für den Gewinn je Aktie für

das Geschäftsjahr 2019 nochmals nach

unten angepasst wurden.

Die Notenbank in New York hat berech-

net, dass die jüngste Anhebung der

US-Importzölle für chinesische Waren

von 10 Prozent auf 25 Prozent einen

US-Haushalt durchschnittlich 830 US-Dol-

lar pro Jahr kosten könnte. Für die Aktien-

pessimisten hat der Handelsstreit durch-

aus das Potenzial, ein wichtiger Auslöser

für rezessive Tendenzen in den kommen-

den Quartalen zu werden. In diesem

Zusammenhang verweisen die Bären auf

die jüngste Schwäche des Aktienmarkts

in China. Für den CSI 300-Aktienindex ist

beispielsweise der Kursgewinn im Jahr

2019 bereits von 40 Prozent im April auf

mittlerweile 20 Prozent geschmolzen.

Capped Bonus-Zertifikate

WKN Basis-wert

Cap/Bonusbetrag

Barriere Abstand zur

Barriere

Max. Rendite

p.a.

Bewer-tungstag

Geld-/Briefkurs

CU2 XF1 DAX 13.100 Pkt./ 131,00 EUR

10.000,00 EUR 19,27 % 5,05 % 20.03.2020 126,10/ 126,12 EUR

CU2 TQY Linde 178,00 EUR 132,00 EUR 26,84 % 4,65 % 19.06.2020 169,88/ 169,98 EUR

CJ7 R1J Vonovia 49,00 EUR 36,00 EUR 16,42 % 11,46 % 20.03.2020 45,00/ 45,03 EUR

CU2 LJE adidas 271,00 EUR 192,00 EUR 29,16 % 5,60 % 20.03.2020 259,69/ 259,82 EUR

CU2 TTF SAP 119,00 EUR 88,00 EUR 25,97 % 5,38 % 20.03.2020 114,22/ 114,28 EUR

Faktor-Zertifikate

WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs

CJ2 634 DAX-Future Long 3 Unbegrenzt 1,09/1,10 EUR

CJ2 626 DAX-Future Short –3 Unbegrenzt 3,71/3,72 EUR

CJ2 32M Linde Long 3 Unbegrenzt 10,59/10,62 EUR

CJ2 3VE Linde Short –3 Unbegrenzt 1,64/1,65 EUR

CJ2 31M Vonovia Long 3 Unbegrenzt 6,05/6,08 EUR

CJ8 GZZ Vonovia Short –3 Unbegrenzt 7,13/7,15 EUR

CJ2 30W adidas Long 3 Unbegrenzt 9,59/9,60 EUR

CJ8 GZQ adidas Short –3 Unbegrenzt 3,03/3,04 EUR

CJ2 31J SAP Long 3 Unbegrenzt 6,17/6,18 EUR

CJ2 2A5 SAP Short –3 Unbegrenzt 2,19/2,20 EUR

Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

Page 43: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

43ideas 207 | 07 2019

DIREKTBANKEN | AKTIONSÜBERBLICK

Partner Aktion* Commerzbank-Derivate Zeitraum Ordervolumen

1822direkt Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR

comdirect bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 3,90 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR

Consorsbank Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Vom 01.06.2019 bis 31.07.2019

> 1.000 EUR

DADAT Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR

Hello bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.03.2020 > 1.000 EUR < 20.000 EUR

ING Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR

onvista bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.500 EUR

S Broker Kauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR

sino Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR

Targobank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,90 Euro Alle Hebelprodukte Bis 31.12.2019 > 2.500 EUR

*Alle Aktionen beziehen sich auf den elektronischen außerbörslichen Direkthandel über die angegebenen Partner.

Stand: 17. Juni 2019. Die Commerzbank übernimmt keine Gewähr im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der genannten Aktionen. Diese können sich jederzeit ändern, eingeschränkt, erweitert oder ganz eingestellt werden.

Trade Sponsoring und Free-Trade-Aktionen im Überblick

Page 44: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

44 ideas 207 | 07 2019

Der Brent-Ölpreis sackte Ende Mai und Anfang Juni innerhalb

weniger Tage um 10 US-Dollar ab. Dabei ist der Ölmarkt wegen

der niedrigen OPEC-Produktion und Lieferausfällen aus Russ-

land weiterhin angespannt. Unter den Marktteilnehmern wächst

allerdings die Sorge, dass der sich verschärfende Handelskon-

flikt zwischen den USA und China die Weltkonjunktur und damit

auch die Ölnachfrage bremsen wird. Dies könnte zusammen

mit der steigenden US-Ölproduktion zu einem erneuten Über-

angebot führen. Wir erachten diese Sorgen als übertrieben und

rechnen mit einer Preiserholung auf 70 US-Dollar je Barrel bis

zum Jahresende.

Commerzbank Analysen

Nachfragesorgen setzen Ölpreis unter Druck

Innerhalb weniger Wochen hat sich die Wahrnehmung am

Ölmarkt grundlegend geändert. Dominierten bis Anfang Mai

Sorgen vor einer Angebotsknappheit, so haben mittlerweile

Nachfragesorgen die Oberhand gewonnen. Die Ölpreise gerieten

daraufhin Ende Mai/Anfang Juni kräftig unter Druck. Kostete

Brent Ende Mai knapp 70 US-Dollar je Barrel, so waren es Anfang

Juni nur noch 60 US-Dollar. Niedriger notierte Brent zuletzt im

Januar (siehe Grafik 1). Selbst die Angriffe auf zwei Öltanker in

der Nähe der für den Öltransport wichtigen Straße von Hormus

führten Mitte Juni nur zu einem begrenzten kurzzeitigen Preis-

anstieg. Mit ölmarktspezifischen Daten bzw. Nachrichten lässt

sich der Preisrutsch nur bedingt erklären. Die US-Rohöllagerbe-

stände stiegen im Mai zwar gegen den saisonalen Trend deutlich,

was auf ein lokales Überangebot hindeutet. Auf globaler Ebene

blieb der Ölmarkt aber angespannt. Laut Internationaler Energie-

agentur IEA lag die OPEC-Ölproduktion auch im Mai deutlich

unter der im zweiten Quartal benötigten Menge an OPEC-Öl.

Insbesondere die Ölförderung im Iran ging deutlich zurück, nach-

dem das Land wegen der seit Anfang Mai geltenden verschärf-

ten US-Sanktionen kaum noch Käufer für sein Öl findet. Zudem

COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE

CARSTEN FRITSCH

Rohstoffanalyse, Commerzbank

Page 45: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

45ideas 207 | 07 2019

»

förderte Russland im Mai, wenn auch unfreiwillig, erstmals weni-

ger Rohöl als laut Kürzungsabkommen vorgesehen. Denn auf-

grund einer Verunreinigung mit für den Raffinerieprozess gefähr-

lichen Substanzen mussten die Öllieferungen durch die größte

russische Ölpipeline nach Europa unterbrochen werden. Die

Lieferprobleme hielten auch im Juni an, sodass die russische

Ölproduktion zunächst noch weiter fiel. Die Internationale Ener-

gieagentur bezifferte die Ausfälle für die verschiedenen Abneh-

merländer im Mai und Juni auf insgesamt 340.000 Barrel pro Tag,

was einige Raffinerien zu Einschränkungen bei der Rohölverar-

beitung gezwungen hat.

Der Preisrückgang war daher vor allem auf externe Faktoren

zurückzuführen. Zu nennen ist hier in erster Linie der sich ver-

schärfende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Lange

sah es danach aus, dass sich beide Seiten auf ein Handelsabkom-

men verständigen könnten. Im Mai verhärteten sich die Fronten

allerdings. Die USA erhöhten Anfang Mai die bereits bestehen-

den Strafzölle auf Importgüter aus China von 10 Prozent auf

25 Prozent. China reagierte darauf mit einer Anhebung der

Strafzölle für ausgewählte US-Güter auf ebenfalls 25 Prozent.

Ende Mai setzte die US-Regierung zudem ein chinesisches

Technolo gie unternehmen wegen Spionageverdachts auf eine

Sanktionsliste, was einige US-Unternehmen die Zusammenarbeit

mit diesem Unternehmen beenden ließ. China erwägt als Ant-

wort darauf den Stopp der Exporte sogenannter Seltener Erden

COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE

in die USA, die für technologische Anwendungen unverzichtbar

sind. Zudem will jetzt auch China eine »Liste unzuverlässiger

Unternehmen und Per sonen« erstellen, die die Interessen chine-

sischer Unternehmen schädigen. Anfang Juni drohten die USA

trotz eines ausgehandelten Freihandelsabkommens auch noch

Strafzölle gegen Mexiko

an. Auch wenn diese abge-

wendet werden konnten,

dürfte das US-Vorgehen

auch China in den Ver-

handlungen mit den USA

noch skep tischer machen.

Eine baldige Lösung

des Handelskonflikts ist

dadurch illusorisch gewor-

den. US-Präsident Donald

Trump droht bereits offen mit einer Ausweitung der US-Straf-

zölle auf alle bestehenden Importe aus China, sollte es beim

G20-Gipfel Ende Juni zu keinem Treffen mit dem chine sischen

Präsidenten kommen. Damit wächst die Sorge, dass auch die

Ölnachfrage Schaden nehmen könnte. Schließlich stellen die USA

und China zusammen etwa ein Drittel der weltweiten Ölnach-

frage und ca. die Hälfte des in diesem Jahr erwarteten Nach-

frageanstiegs. Bis vor kurzem hatten die Strafzölle noch keine

nennenswerten Abwärts revisionen bei der Ölnachfrage zur Folge

(siehe Grafik 2). Die IEA senkte im Mai ihre Prognose für den

Stand: 14. Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research

Grafik 1: Brent-Ölpreis zuletzt stark unter Druck geraten

in US-Dollar je Barrel

Mai 19 Jun 19Mrz 19Jan 19Nov 18Jul 18Mrz 18 Sep 18Mai 18Jan 1850

55

60

65

75

70

80

85

90

Stand: 14. Juni 2019; Quelle: IEA, Commerzbank Research

Grafik 2: Nachfrageprognosen lange Zeit stabilErwarteter Anstieg der globalen Ölnachfrage 2019 gegenüber Vorjahr, Prognose der IEA

in Mio. Barrel pro Tag

Jun 18

Jul 1

8

Aug

18

Sep 18

Okt 18

Nov

18

Dez 18

Jan 19

Feb 19

Mrz 19

Apr 19

Jun 19

Mai 19

1,0

1,1

1,2

1,3

1,4

1,5

1,6

»Der Preisrückgang war

vor allem auf externe

Faktoren wie den sich

verschärfenden Handels-

konflikt zurückzuführen.«

Page 46: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

46 ideas 207 | 07 2019

»Anstieg in diesem Jahr erstmals leicht, führte dies aber teilweise

auf eine wegen des milden Winters geringere Nachfrage im ers-

ten Quartal zurück. Die nochmalige Abwärtsrevision im Juni

führte die IEA ebenfalls auf

das schwache erste Quartal

zurück. Für das zweite Halb-

jahr geht die IEA weiterhin

von einer deutlich stärkeren

Nachfragedynamik aus.

Dem liegt allerdings die

Annahme zugrunde, dass

der Handelskonflikt nicht

weiter eskaliert.

Daten zur Ölnachfrage sind im Gegensatz zu den Produktions-daten zeitnah kaum verfügbar. Von daher reagierte der Markt

sehr sensibel auf die zuletzt schwächeren Konjunkturdaten aus

den drei großen Wirtschaftsräumen USA, China und Europa.

Insbesondere die Stimmung der konjunktursensiblen Industrie-

unternehmen hat sich dabei spürbar eingetrübt. Ein wichtiger

Grund hierfür dürfte der bereits erwähnte Handelskonflikt sein.

Es wäre daher nicht überraschend, wenn die IEA in den kom-

menden Monaten weitere Abwärtsrevisionen bei der Ölnach-

frage vornimmt. Die zur Verfügung stehenden Daten aus den

USA deuten auf eine schwächere Nachfrage dynamik hin. Die

Rohölverarbeitung liegt nach fünf Monaten leicht unter dem

Vorjahresniveau (siehe Grafik 3). Eine starke Sommerfahrsaison

kann dies allerdings noch ändern. Dafür sprechen unter anderem

die robuste Arbeitsmarktsituation in den USA mit der niedrigsten

Arbeitslosenquote seit fast 50 Jahren und die zuletzt stark

gesunkenen Benzinpreise. In China erreichte die Rohölverar-

beitung in den ersten vier Monaten des Jahres dagegen ein

COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE

Stand: 7. Juni 2019; Quelle: EIA, Bloomberg, Commerzbank Research

Grafik 3: US-Ra�nerien verarbeiten weniger Rohöl als im Vorjahr

in Mio. Barrel pro Tag

Sep NovJulMaiMrz

2019

2018

Jan14

15

16

17

18

19

Korridor ± eine Standardabweichung um den 5-Jahres-Mittelwert 2018 2019

Stand: 14. Juni 2019; Quelle: IEA, Reuters, Commerzbank Research

Grafik 4: OPEC produziert zurzeit weniger als benötigt, am Jahresende droht allerdings neuerliches Überangebotin Mio. Barrel pro Tag

Jan 19Jan 18Jan 17Jan 16

OPEC-Ölproduktion

29

30

31

32

33

34Von der IEA geschätzter Bedarf an OPEC-Öl

»Sollte die globale

Ölnachfrage weniger stark

zulegen als bislang erwartet,

könnte dem Ölmarkt Ende

des Jahres ein erneutes

Überangebot drohen.«

Page 47: Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2) Mit optimaler ... · Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-gen

«

47ideas 207 | 07 2019

Anlageidee: Zertifikate und Optionsscheine auf Brent und WTI

Sie möchten von der künftigen Wertent-

wicklung von Brent und WTI profitieren?

Mit Hebelprodukten können Sie auf

schnelle und kurzfristige Marktverände-

rungen setzen, sowohl positiv als auch

negativ. Ein Überblick über das gesamte

Spektrum an Optionsscheinen, Zertifika-

ten und ETCs auf Brent und WTI stehen

Ihnen im Internet unter www.zertifikate.

commerzbank.de zur Verfügung.

Aber Achtung: Da die von der Commerz-

bank angebotenen Produkte in Euro

notieren, der Handelspreis von Brent und

WTI allerdings in US-Dollar, besteht für

den Investor ein Währungsrisiko. Ein

steigender Euro/US-Dollar-Wechselkurs

wirkt sich negativ auf den Wert des Zer-

tifikats aus. Um das Wechselkursrisiko

für den Anleger auszuschalten, bietet

die Commerzbank in der Regel neben

einer nicht währungsgesicherten Variante

(Non-Quanto) auch eine währungs-

gesicherte bzw. währungsoptimierte

(Quanto/FXopt) Variante an. Allerdings

ist hier zu beachten, dass für die Wäh-

rungssicherung Kosten anfallen können,

die den Wert des Zertifikats mindern.

Anleger haben also die Wahl, sollten aber

bedenken, dass bei der nicht währungs-

gesicherten Variante neben dem Risiko

natürlich auch die Chance entfällt, mit

einem fallenden Euro/US-Dollar-Wech-

selkurs eine höhere Rendite zu erzielen.

Rekordniveau. Dem stehen aber stei-

gende Netto- Exporte von Ölprodukten,

insbesondere von Diesel, gegenüber. In

Singapur fielen die Margen für die Rohöl-

verarbeitung im Mai auch deshalb auf

das niedrigste Niveau für diese Jahreszeit

seit 16 Jahren.

Sollte die globale Ölnachfrage weniger

stark zulegen als bislang erwartet, könnte

dem Ölmarkt Ende des Jahres ein erneu-

tes Überangebot drohen, selbst wenn

die OPEC ihre Produktion vom aktuellen

Niveau nicht erhöht. Dies scheint der

Markt zu antizipieren. Denn der Bedarf

an OPEC-Öl geht wegen der steigenden

US-Ölproduktion am Jahresende spürbar

zurück und soll laut Schätzung der IEA

von Mai im vierten Quartal nur noch bei

29,9 Millionen Barrel pro Tag liegen. Das

sind ca. 1 Millionen Barrel pro Tag weni-

ger als im dritten Quartal und entspricht

in etwa der derzeitigen OPEC-Produktion

(siehe Grafik 4). Wir erwarten daher, dass

die OPEC und die mit ihr verbündeten

Nicht-OPEC-Länder (»OPEC+«) das

zur Jahresmitte auslaufende Kürzungs-

abkommen bis Ende 2019 verlängern.

Dies sollte eine Preiserholung im zweiten

Halbjahr begünstigen. Nach dem jüngs-

ten Preisrutsch dürfte eine spürbare

Abschwächung der Ölnachfrage bereits

eingepreist sein. Stellt sich diese Sorge

als unbegründet heraus, sollten die

Preise wieder steigen. Ansonsten dürfte

die OPEC, angeführt von Saudi- Arabien,

bei den Produktionskürzungen nochmals

nachlegen, um ein Überangebot zu ver-

hindern und höhere Preise sicherzustel-

len. Wir erwarten einen Brent- Ölpreis von

70 US-Dollar je Barrel am Jahresende.

Faktor-Zertifikate

WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit FXopt Geld-/Briefkurs

CJ3 D4Y Brent-Öl Future Long 3 Unbegrenzt Nein 2,94/2,95 EUR

CJ3 D4E WTI-Öl Future Long 3 Unbegrenzt Nein 2,47/2,48 EUR

CJ3 D47 Brent-Öl Future Short –3 Unbegrenzt Nein 3,86/3,88 EUR

CJ3 D4P WTI-Öl Future Short –3 Unbegrenzt Nein 4,12/4,13 EUR

BEST Turbo-Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-

Barriere

Hebel Quanto Laufzeit Geld-/Briefkurs

CJ8 TS7 Brent-Öl Future Call 55,011 USD 6,4 Ja Unbegrenzt 10,03/10,05 EUR

CJ8 PLE WTI-Öl Future Call 46,236 USD 5,1 Ja Unbegrenzt 11,19/11,21 EUR

CU0 L2Z Brent-Öl Future Call 58,244 USD 9,5 Nein Unbegrenzt 5,99/6,00 EUR

CJ8 TSS WTI-Öl Future Call 49,371 USD 7,1 Nein Unbegrenzt 7,11/7,12 EUR

CU2 QHF Brent-Öl Future Put 72,473 USD 8,1 Ja Unbegrenzt 7,91/7,93 EUR

CU3 AS7 WTI-Öl Future Put 67,629 USD 5,4 Ja Unbegrenzt 10,66/10,68 EUR

CU3 AZK Brent-Öl Future Put 70,595 USD 10,7 Nein Unbegrenzt 5,34/5,35 EUR

CU8 G7K WTI-Öl Future Put 62,262 USD 10,7 Nein Unbegrenzt 4,70/4,71 EUR

Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE

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48 ideas 207 | 07 2019

Der japanische Yen konnte zunächst deutlich zulegen. Er dürfte

einen Teil dieser Stärke behalten, solange globale (handels-)

politische Risiken hoch bleiben. Denn er ist der ideale »sichere

Hafen«. Aber auch danach dürfte der japanische Yen zur Stärke

tendieren, denn die Geldpolitik dürfte dann rasch in Richtung

»Normalisierung« umschlagen.

Commerzbank Analysen

Japanischer Yen: Sicherer Hafen – für viele Stürme

Japanischer Yen ist sicherer Hafen bei HandelskonfliktenIm Mai und Anfang Juni konnte der japanische Yen deutlich zule-

gen. Dazu trugen sicherlich zum Teil kurzfristige Faktoren bei.

Die eskalierenden Handelskonflikte der USA mit ihren Handels-

partnern sind Anlass genug, dass der Markt »sichere Häfen«

sucht. Und das ist am Devisenmarkt nun einmal vor allem die

japanische Währung.

Sicherlich lässt auch die

Angst vor Handelskriegen

und ihren unabsehbaren

Folgen immer mal wieder

nach. Aber sie wird nicht

verschwinden. Dafür hat

die US-Regierung gesorgt,

deren unstete Handels-

politik das Überraschungspotenzial dauerhaft hochhalten und

damit für anhaltende Nachfrage nach Sicherer-Hafen-Währungen

sorgen dürfte.

Renditen fallen und geldpolitische Normalisierung ist vertagtDie Renditen lang laufender japanischer Staatsanleihen sind

weiter gesunken und notieren nun um –0,10 Prozent, das heißt

auf niedrigstem Stand seit Sommer 2016. Sie folgen damit im

Wesentlichen dem globalen Trend fallender Renditen.

COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN

»Die eskalierenden Handels-

konflikte der USA mit ihren

Handels partnern sind Anlass

genug, dass der Markt

›sichere Häfen‹ sucht.«

Grafik 1: Japan – Rendite 10-jähriger Staatsanleihen

in Prozent

–0,5

–0,3

–0,1

0,1

0,3

0,5

0,7

Jan 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17 Jan 18 Jan 19

Stand: Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank ResearchFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

ULRICH LEUCHTMANN

Leiter Devisenanalyse,

Commerzbank

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49ideas 207 | 07 2019»

Lange war damit zu rechnen, dass die Bank of Japan (BoJ)

höhere Renditen zulassen würde, um den negativen Effekt der

dauerhaft flachen Renditekurve auf die Profitabilität des hei-

mischen Bankensystems zu mildern. Zunächst ist solch ein

Schritt vom Tisch. Denn er wäre angesichts der niedrigen Ren-

dite gegenstandslos. Mit anderen Worten: Momentan ist nicht

die Zeit, Geldpolitik zu normalisieren – in Japan genauso wenig

wie sonst wo. Dafür sind

die  Handelskonflikte und

(in enger Korrelation) die

globalen Konjunktursorgen

zu drückend.

Der japanische Yen ist der ideale sichere HafenWarum ist der japanische

Yen ein so beliebter sicherer

Hafen? Unseres Erachtens ist die Tatsache, dass der geldpoliti-

sche Lockerungsspielraum für die BoJ ausgeschöpft ist, dafür

der Grund. Egal, wie schlimm es mit der globalen Konjunktur

läuft, die BoJ hat de facto kaum noch Lockerungsspielraum.

Dabei ist die Tatsache, dass ihr die expansiven geldpolitischen

Instrumente schon fast ausgegangen sind, noch nicht einmal das

COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN

größte Problem. Ja, der BoJ würde es schwerfallen, ihr Anleihen-

kaufvolumen noch einmal heftig auszudehnen. Denn schon jetzt

ist der JGB-Markt de facto ausgetrocknet. Doch dürften Japans

Währungshüter das auch gar nicht wollen.

Denn schon seit einiger Zeit ist die BoJ zur Erkenntnis gelangt,

dass die langfristig negativen Folgen ihrer expansiven Geldpolitik

überwiegen: Sie erodieren die Profite der Geschäftsbanken und

sind deshalb nicht förderlich, deren Eigenkapital-Ausstattung

zu verbessern. Die ist aber in Zeiten hoher Überschussliquidität

der begrenzende Faktor für die Kreditvergabe der Banken. Die

künstliche Verflachung der Zinskurve durch die BoJ verstärkte

das Problem, denn seitdem ist auch Fristentransformation keine

systematische Einnahmequelle für Banken mehr. Ergo: Eine

Zentralbank kann auch zu expansiv sein. Kurzfristig ist das in

der Regel kein Problem. Doch in Japan ist die Geldpolitik seit

fast 30 Jahren expansiv. Keine Zentralbank hat so offensichtlich

das Ende der geldpolitischen Fahnenstange erreicht wie die BoJ.

Egal, wie schlimm es mit der Weltkonjunktur kommt, von ihr sind

bestenfalls minimale bzw. symbolische geldpolitische Schritte zu

erwarten. Das macht den japanischen Yen zum sicheren Hafen,

egal, wie schlimm es mit Japans Staatsfinanzen und der heimi-

schen Konjunktur steht.

»Egal, wie schlimm es mit

der globalen Konjunktur

läuft, die BoJ hat

de facto kaum noch

Lockerungsspielraum.«

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50 ideas 207 | 07 2019

«

»

Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf den Euro/Japanischer-Yen-Wechselkurs

Sie möchten von der künftigen Wert-

entwicklung des Euro/Japanischer-

Yen-Wechselkurses profitieren? Mit

Optionsscheinen und Zertifikaten

der Commerzbank haben Sie die

Möglichkeit, überproportional an

Kursveränderungen zu partizipieren.

Ein Überblick über das gesamte Spekt-

rum an Produkten auf Währungen steht

Ihnen im Internet unter www.zertifikate.

commerzbank.de zur Verfügung.

COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN

Konjunkturbild dürfte sich aufhellenFreilich rechnen wir im Prognosehorizont

(genauer: noch für 2019) mit einem sich

wieder aufhellenden globalen Konjunk-

turbild. Die konjunkturelle Situation in

China dürfte sich zumindest stabilisieren.

Und auch für die USA erwarten wir zwar

niedrigere Wachstumsraten, gleichzeitig

aber nachlassende Rezessionssorgen.

Das dürfte den Risikoappetit an den

Finanzmärkten wieder anfachen und den

japanischen Yen tendenziell schwächen.

In der Tat erwarten wir zunächst leicht

höhere Euro-/US-Dollar-Notierungen.

Allerdings ist das Potenzial für eine japa-

nische Yen-Schwäche sehr begrenzt.

Denn sobald es konjunkturell wieder

aufwärtsgeht, wird die BoJ wieder Spiel-

räume für geldpolitische Normalisierung

nutzen wollen, weil sie abseits aller kon-

junkturpolitischen Überlegungen die

strukturelle Belastung des heimischen

Bankensystems minimieren will. Daher

ist die Schwäche des japanischen Yen

– selbst wenn sie sich in dem einen oder

anderen Japanischer-Yen-Wechselkurs

sichtbar niederschlagen sollte – voraus-

sichtlich wenig ausgeprägt. Im US-Dol-

lar/Japanischer-Yen-Wechselkurs dürfte

sie von der US-Dollar-Schwäche über-

lagert und folglich gar nicht sichtbar

werden.

Faktor-Zertifikate

WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs

CU2 XMA EUR/JPY Long 1 Unbegrenzt 9,84/9,86 EUR

CU2 XMC EUR/JPY Long 3 Unbegrenzt 9,53/9,59 EUR

CU2 XME EUR/JPY Long 10 Unbegrenzt 8,44/9,61 EUR

CE2 7PV EUR/JPY Short –1 Unbegrenzt 9,30/9,32 EUR

CE2 7PZ EUR/JPY Short –3 Unbegrenzt 7,86/7,91 EUR

CE2 7Q3 EUR/JPY Short –10 Unbegrenzt 2,41/2,46 EUR

BEST Turbo-Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-Barriere

Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs

CU8 LNW EUR/JPY Call 97,1296 JPY 5,0 Unbegrenzt 20,05/20,08 EUR

CU3 SHU EUR/JPY Call 110,0063 JPY 10,5 Unbegrenzt 9,45/9,48 EUR

CU3 SHW EUR/JPY Put 146,1217 JPY 4,9 Unbegrenzt 20,34/20,37 EUR

CU3 SHV EUR/JPY Put 132,1334 JPY 11,3 Unbegrenzt 8,82/8,85 EUR

Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

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51ideas 207 | 07 2019

AKTIONEN & TERMINE

Juli 2019

Die wichtigsten Termine im Überblick

Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Tag Zeit Land Betreff

1. Juli 16.00 ISM-Einkaufsmanagerindex (Juni 2019)

2. Juli 11.00 Erzeugerpreise (Mai 2019)

3. Juli 09.55 Markit Composite Index (Juni 2019)

4. Juli 11.00 Einzelhandelsumsätze (Mai 2019)

Börsenfeiertag New York

5. Juli 14.30 Arbeitslosigkeit (Juni 2019)

8. Juli 08.00 Handelsbilanz (Mai 2019)

08.00 Importe und Exporte (Mai 2019)

10.30 sentix-Konjunkturindex (Juli 2019)

21.00 Verbraucherkredite (Mai 2019)

11. Juli 14.30 Verbraucherpreisindex (Juni 2019)

12. Juli 11.00 Industrieproduktion (Mai 2019)

15. Juli 14.30 Empire State Manufacturing Index (Juli 2019)

16. Juli 11.00 ZEW-Konjunkturerwartungen (Juli 2019)

14.30 Import- und Exportpreise (Juni 2019)

17. Juli 11.00 Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) (Juni 2019)

19. Juli 08.00 Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Juni 2019)

23. Juli 16.00 Verbrauchervertrauen (Juli 2019)

16.00 Absatz bestehender Häuser (Juni 2019)

24. Juli 16.00 Absatz neuer Eigenheime (Juni 2019)

25. Juli 10.00 Ifo-Geschäftsklimaindex (Juli 2019)

13.45 EZB-Sitzung (Zinsentscheidung)

30. Juli 08.00 GfK-Konsumklimaindex (August 2019)

16.00 Verbrauchervertrauen (Juli 2019)

Bank-of-Japan-Sitzung (Zinsentscheidung)

31. Juli 15.45 Chicago Einkaufsmanagerindex (Juli 2019)

20.00 Fed-Sitzung (Zinsentscheidung)

Unternehmenstermine

Tag Land Unternehmen Veranstaltung/Veröffentlichung

11. Juli Gerresheimer Quartalsbericht Q2/2019

18. Juli SAP Veröffentlichung der Ergebnisse für das zweite Quartal und Halbjahr 2019

Südzucker Hauptversammlung

23. Juli Hochtief Veröffentlichung Halbjahres-bericht 2019

Software AG Veröffentlichung Ergebnis Q2/2019

UBS Publikation Quartalsergebnisse Q2/2019

24. Juli Covestro Halbjahresfinanzbericht 2019

Daimler Konzern-Zwischenbericht Q2/2019

Deutsche Bank Zwischenbericht zum 30. Juni 2019

Deutsche Börse Veröffentlichung Halbjahresfinanz-bericht 2019

25. Juli BASF Halbjahresfinanzbericht 2019

Volkswagen Halbjahresfinanzbericht 2019

29. Juli Siemens Healthineers Geschäftszahlen für das dritte Quartal

30. Juli Bayer Halbjahresfinanzbericht 2019

Fresenius Telefonkonferenz Q2/2019

Fresenius Medical Care

Quartalsberichterstattung Q2/2019

HeidelbergCement Halbjahresfinanzbericht Januar bis Juni 2019

Lufthansa Zwischenbericht Januar bis Juni 2019

31. Juli Erste Group Ergebnis zum 1. Halbjahr 2019

Klöckner & Co. Veröffentlichung Konzern- Halbjahresfinanzbericht 2019

Puma Geschäftsergebnisse Q2/2019

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52 ideas 207 | 07 2019

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und Aktienanleihen

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Discount-Zertifikate

Faktor-Zertifikate

Knock-Out-Produkte

Optionsscheine

Name, Vorname

Firma

Straße, Hausnummer

PLZ, Ort

E-Mail

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53ideas 207 | 07 2019

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• ideas-Magazin: Das monatliche Magazin für Optionsscheine, Zertifikate

und Aktienanleihen. Informieren Sie sich über aktuelle Trends am

Derivate-Markt mit Experteninterviews, Technischen Analysen, Aktien-,

Währungs- und Rohstoffstrategien, Wissensbeiträgen sowie nützlichen

Praxistipps rund um den Handel mit strukturierten Produkten.

• OnStage-Magazin: Das Magazin für Exchange Traded Funds (ETFs)

von ComStage. Informie ren Sie sich quartalsweise über neue Trends

am ETF-Markt. Mit aktuellen Analysen und Marktberichten, Wissens-

beiträgen, nützlichen Praxistipps rund um den Handel von ETFs

sowie Sparplanmöglichkeiten für Ihre Altersvorsorge und flexiblen

Vermögensaufbau.

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alle handels relevanten Informationen für den aktuellen Tag. Von chart-

technischen Analysen bis hin zu aktuellen Trends und Anlageideen.

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präsentieren Ihnen die Experten der Commerzbank an jedem zweiten

Donnerstag eines Monats das Format ideas-Webinar. Mit diesem

Newsletter erhalten Sie Neuigkeiten, Termine und Wissenswertes zur

ideas-Webinar-Reihe bequem per E-Mail.

• Intraday Knock-Out-Produkte: Ad hoc informiert – Mit dem Newsletter

»Intraday Knock-Out-Produkte« werden Sie täglich über unsere neues-

ten Intraday-Emissionen informiert. Immer aktuell mit dem heißesten

Hebel emittieren wir mehrmals am Tag neue Knock-Out-Produkte auf

verschiedene Basiswerte.

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• Aktienanleihen: Aktienanleihen punkten mit einer über dem aktuellen

Niveau liegenden Verzinsung. Die Rückzahlung der Anleihen ist im

Gegenzug von der Kursentwicklung des zugrunde liegenden Basis-

werts abhängig und erfolgt entweder durch Lieferung von Aktien

oder in Euro.

• Bonus-Zertifikate: Bonus-Zertifikate ermöglichen Anlegern eine attrak-

tive Ertragschance in seitwärts tendierenden Märkten bei gleichzeitiger

Teilnahme an positiven Kurs entwicklungen.

• Das 1x1 der Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen: Ideal

für den Einstieg in die Welt der Zertifikate gibt die Basisbroschüre

einen umfassenden Überblick über die Funk tionsweisen und Einsatz-

möglichkeiten der wichtigsten Anlage- und Hebelprodukte der

Commerzbank.

• Das große 1x1 der ETFs: Die Basisbroschüre gibt einen umfassenden

Überblick über die Funktionsweise und Anlagemöglichkeiten mit

börsengehandelten Indexfonds.

• Discount-Zertifikate: Discount-Zertifikate ermöglichen dem Anleger,

einen Basiswert mit einem Abschlag (Discount) zu kaufen. Im Gegen-

zug partizipiert der Anleger nur an Kurssteigerungen bis zu einem

festge legten Cap.

• Faktor-Zertifikate: Mit Faktor-Zertifikaten partizipieren Anleger mit

einem festen Hebel an der Entwicklung ausgewählter Basiswerte. Die

Zertifikate haben eine unbegrenzte Laufzeit und bieten die Möglichkeit,

sowohl auf steigende als auch fallende Kurse zu setzen.

• Knock-Out-Produkte: Mit Knock-Out-Produkten haben Anleger die

Möglichkeit, an steigenden oder fallenden Kursen überproportional

zu partizipieren. Sie können mit fester oder unbegrenzter Laufzeit

ausgestattet sein.

• Optionsscheine: Mit Optionsscheinen können Anleger auf steigende

oder fallende Kurse spekulieren. Sie bieten aufgrund einer Hebel-

wirkung überproportionale Gewinnchancen und sind mit einer festen

Laufzeit ausgestattet.

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54 ideas 207 | 07 2019

SERVICE | IMPRESSUM & RECHTLICHES

ImpressumHerausgeber

Commerzbank AG

Equity Markets & Commodities

Mainzer Landstraße 153

60327 Frankfurt am Main

E-Mail [email protected]

Telefon 069 136-47845

Telefax 069 136-47595

Verantwortlich (Redaktion & Koordination)

Anja Weingärtner

Redaktionsteam dieser Ausgabe

Ralf Fayad, Carsten Fritsch, Andreas

Hürkamp, Petra von Kerssenbrock, Ulrich

Leuchtmann, Achim Matzke, Michael Ott,

Dr. Ralph Solveen, Anja Weingärtner,

Anouch Alexander Wilhelms

Redaktionsschluss

21. Juni 2019

Umsetzung, Druck und Design

ACM Unternehmensgruppe

65205 Wiesbaden-Nordenstadt

www.acmedien.de

Grafische Leitung: J. Dreizehnter-Ringer

Bildnachweis

Fotolia (Titel, Seite 12–19, 22–25, 28/30,

32–37, 39 oben links), iStock (Seite 4/5,

6/7, 8/9, 10/11, 26/27, 44/45, 48–50),

©Flo Hagena (Seite 21), jkpictressions/

photocase.de (Seite 39 oben Mitte),

Frank Brehm/photocase.de (Seite 39

oben rechts), Panthermedia (Seite 41),

Veer (Seite 51), Masterfile (Seite 52/53)

ideas erscheint als Werbemitteilung des

Bereichs Equity Markets & Commodities

der Commerzbank einmal monatlich.

Für Adressänderungen und Zustellungs-

wünsche benutzen Sie bitte den Bestell-

kupon auf Seite 52.

Rechtliche Hinweise

Diese Information ist eine Marketingunterlage im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes, das heißt, sie genügt nicht allen Anforderungen für Finanzanalysen und für die Commerzbank AG oder ihre Mitarbeiter besteht kein gesetzliches Verbot, vor Veröffentlichung der Information in den darin genannten Wertpapierprodukten zu handeln.Die hier wiedergegebenen Informationen und Wertungen (»Information«) sind ausschließlich für Kunden der Commerzbank AG in Kontinentaleuropa bestimmt. Insbe-sondere ist die Information nicht für Kunden oder andere Personen mit Sitz oder Wohnsitz in Großbritannien, den USA, in Kanada oder Asien bestimmt und darf nicht an diese Personen weitergegeben bzw. in diese Länder eingeführt oder dort verbreitet werden.Nicht namentlich gezeichnete Beiträge stammen aus der Redaktion. Diese behält sich vor, Autorenbeiträge zu bearbeiten. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informa-tionen wurden sorgfältig zusammengestellt. Wesentliche Informationsquellen für diese Ausarbeitung sind Informa-tionen, die die Commerzbank AG für zuverlässig erachtet. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung.Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt worden.Bei Briefen an die Redaktion wird das Recht zur – auch auszugsweisen – Veröffentlichung vorausgesetzt.Für die Erstellung dieser Ausarbeitung ist der Bereich Equity Markets & Commodities der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, bzw. etwaig in der Ausarbeitung ge-nannte Konzerngesellschaften verantwortlich.Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informations-zwecken und stellt weder eine individuelle Anlageemp-fehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbstständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung.Die genannten Finanzinstrumente werden lediglich in Kurzform beschrieben. Eine Anlageentscheidung sollte nur auf der Grundlage der Informationen in den Endgülti-gen Bedingungen und den darin enthaltenen allein maß-geblichen vollständigen Emissionsbedingungen getroffen werden. Die Endgültigen Bedingungen sind im Zusam-menhang mit dem jeweils zugehörigen Basisprospekt zu lesen und können zusammen mit dem Basisprospekt unter Angabe der WKN bei der Commerzbank AG, GS-MO, 2.1.5 New Issue and SSD Services, Neue Börsenstraße 1, 60487 Frankfurt am Main, angefordert werden.Die Commerzbank AG erhält für den Vertrieb der genann-ten Wertpapiere den Ausgabeaufschlag und/oder Ver-triebs-/Vertriebsfolgeprovisionen von der Fondsgesell-schaft oder Emittentin bzw. erzielt als Emittentin oder Verkäuferin eigene Erträge. In der Konditionengestaltung ist eine Marge der Bank enthalten, die neben dem Auf-wand für die Strukturierung und Absicherung den Ertrag der Bank abdeckt.Beim Erwerb, der Veräußerung und der Verwahrung von Finanzprodukten fallen für den Anleger Kosten an. Wei-tere Informationen zu den entsprechenden Transaktions-kosten und zur Höhe des Depotentgelts erhalten Anleger bei ihrer Bank oder Sparkasse.

Die Commerzbank AG ist nicht dazu verpflichtet, diese Publikation zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in dieser Publikation genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme, Schätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird.Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag eines in dieser Publikation genannten Finanzinstruments oder dessen Emittenten kann daher nicht übernommen werden. Die Commerzbank AG, ihre Geschäftsleitungsorgane, leiten-den Angestellten oder Mitarbeiter übernehmen keinerlei Haftung für Schäden, die gegebenenfalls aus der Verwen-dung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise entstehen. Die Commerzbank AG kann auf eigene Rechnung mit Kunden Geschäfte in diesen Finanzinstru-menten tätigen oder als Market Maker für diese agieren, Investmentbanking-Dienstleistungen für diese Emittenten erbringen oder solche anbieten.Offenlegung möglicher Interessenkonflikte der Commerz-bank AG, ihrer Tochtergesellschaften, verbundenen Unter-nehmen (»Commerzbank«) und Mitarbeiter in Bezug auf die Emittenten oder Finanzinstrumente, die in diesem Doku ment analysiert werden, zum Ende des dem Ver-öffentlichungszeitpunkt dieses Dokuments vorangegan-genen Monats*:7. Die Commerzbank hat innerhalb der letzten zwölf Monate als Manager oder Co-Manager für Enel SpA eine Emission von Finanzinstrumenten durchgeführt.Für Angaben zu den in Kompendien genannten Unter-nehmen bzw. den von den Analysten der Commerzbank analysierten Unternehmen folgen Sie bitte diesem Link: https://commerzbank.bluematrix.com/sellside/Disclosures. action**Die Aktualisierung dieser Informationen kann bis zu zehn Tage nach Monatsende erfordern.Als Universalbank kann die Commerzbank AG oder eine andere Gesellschaft der Commerzbank-Gruppe mit Emit-tenten von in der Information genannten Wertpapieren in einer umfassenden Geschäftsverbindung stehen (zum Beispiel Dienstleistungen im Investmentbanking; Kredit-geschäfte). Sie kann hierbei in Besitz von Erkenntnissen gelangen, die in der Information nicht berücksichtigt sind. Ebenso können die Commerzbank AG, eine andere Gesellschaft der Commerzbank-Gruppe oder Kunden der Commerzbank AG Geschäfte in oder mit Bezug auf die hier angesprochenen Wertpapiere getätigt haben.Die Commerzbank AG unterliegt der Aufsicht der Bundes-anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Straße 108, 53117 Bonn und Marie-Curie- Straße 24–28, 60439 Frankfurt, und der Europäischen Zen-tralbank, Sonnemannstraße 20, 60314 Frankfurt am Main.DAX® ist eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. Alle weiteren verwendeten Indizes sind Eigentum des jeweiligen Indexsponsors. Deren Benutzung ist der Commerzbank AG und deren Konzerngesellschaften durch einen Lizenzvertrag gestattet worden.© Commerzbank AG, Frankfurt am Main.Die in ideas veröffentlichten Beiträge sind urheberrecht-lich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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