Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2)Mit optimaler Vorbereitung zur erfolgreichen Chartanalyse
www.ideas-magazin.deAusgabe 207 | Juli 2019 | Werbemitteilung
ideasAnlageideen für Selbstentscheider
INTERVIEWDaniel Steil, Chief Content Officer von BurdaForward und verantwortlich für das Börsenportal Finanzen100
VOLKSWIRTSCHAFTENStehen wir vor einer neuen Blase am Immobilienmarkt?
ROHSTOFFENachfragesorgen setzen Ölpreis unter Druck
2 ideas 207 | 07 2019
NEUES
04 | DDV-Trend-Umfrage: Anleger rechnen mit
weiteren Kursgewinnen beim DAX
04 | Zertifikateanbieter im Test: Commerzbank Sieger
im Servicetest 2019
05 | Extel Survey 2019: Prämierte Analysten der
Commerzbank
05 | Endlich verständlich: Neue Publikationsreihe
des Deutschen Derivate Verbands
MÄRKTE
06 | Marktmonitor: Finanz- und Kapitalmärkte
im Überblick
08 | Marktbericht: Zinsen wieder auf Rekordtief
10 | Zahlen & Fakten: Meistgehandelte Anlage-
und Hebelprodukte
TITELTHEMA
12 | Das Technische-Analyse-Sommercamp (Teil 2):
Mit optimaler Vorbereitung zur erfolgreichen
Chartanalyse
INTERVIEW
20 | Daniel Steil: Wir wollen die Menschen wieder fürs
Thema Finanzen begeistern
TECHNISCHE ANALYSE
22 | Deutsche Börse AG: Auf dem Weg zu den
Allzeithochs
24 | Enel: Gute technische Versorgung
WISSEN
26 | Depository Receipts: Von der ausländischen Aktie
zum einheimischen Wertpapier
COMMERZBANK ANALYSEN
28 | Einzelaktien: Newmont Goldcorp – Übernahme
und Joint Venture werden sich auszahlen
32 | Volkswirtschaften: Stehen wir vor einer neuen
Blase am Immobilienmarkt?
40 | Aktien & Indizes: DAX zunächst weiterhin in
einem Seitwärtstrend
44 | Rohstoffe: Nachfragesorgen setzen Ölpreis
unter Druck
48 | Währungen: Japanischer Yen – Sicherer Hafen
– für viele Stürme
20
32
INHALT
12
26
3ideas 207 | 07 2019
DIREKTBANKEN
43 | Trading-Aktionen im Überblick
AKTIONEN & TERMINE
38 | Webinar des Monats: So entspannt wie möglich
handeln
39 | Messen, Börsentage & Seminare: Commerzbank
Derivate-Experten vor Ort
51 | Terminkalender: Die wichtigsten Termine
im Juli 2019
SERVICE
52 | Bestellkupon
54 | Impressum/Rechtliche Hinweise/Kontakt
EDITORIAL
48
40
44
ANJA WEINGÄRTNER
Chefredakteurin
Liebe Leser,
vor kurzem forderte der kommissarische SPD-Chef Thorsten
Schäfer-Gümbel einen Mietpreisdeckel für ganz Deutschland.
Grund dafür ist der immer weiter fortschreitende Mangel an
bezahlbarem Wohnraum, vor allem in den Ballungsräumen.
Die Mieten in beliebten Wohngegenden für fünf Jahre einzu-
frieren, würde laut Schäfer-Gümbel Zeit gewinnen, »um zu
bauen, zu bauen und noch einmal zu bauen.«
Doch nicht nur am Mietmarkt ziehen die Preise seit einigen
Jahren stark an. Auch die Häuserpreise sind deutlich gestie-
gen und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in den
meisten Euroländern. Dies zeigt, dass die expansive Geld-
politik der EZB ihren Tribut fordert. Eine Änderung dieser
Politik ist in naher Zukunft nicht in Sicht. Was das für die
Immobilienpreise bedeutet und ob wir vielleicht schon vor
einer Blase stehen, erfahren Sie von der Volkswirtschaftli-
chen Analyse.
Uns allen ist noch der Rekordsommer vom vorigen Jahr
im Gedächtnis. Auch wenn der Sommer dieses Jahr etwas
langsamer in die Gänge kommt, geht unser Technische-
Analyse-Sommercamp in die nächste Runde. Nachdem in
der vorherigen Ausgabe die Basics besprochen wurden,
geht es jetzt in die heiße Phase. Nutzen Sie die Gelegenheit
und vertiefen Sie im Titelthema Ihr Wissen rund um die
Technische Analyse.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen der vorliegenden
Ausgabe
4 ideas 207 | 07 2019
Zertifikateanbieter im Test
»Commerzbank Sieger im Servicetest 2019
NEUES
die Commerzbank mit 96,3 von 100
möglichen Punkten den ersten Platz
sichern. Besonders in den Bereichen
»Website/Apps« und »Kundenser-
vice« konnten die Zertifikate-App
und die zahlreichen Serviceangebote
punkten.
Weitere Informationen zu den Ergeb-
nissen finden Sie unter:
@ www.feingold-research.com «
DDV-Trend-Umfrage
»Anleger rechnen mit weiteren Kursgewinnen beim DAX
43 Prozent der Privatanleger in Deutschland und damit in etwa
so viele wie im Vorjahr gehen in den verbleibenden Monaten
von weiter steigenden oder sogar stark steigenden Kursen beim
deutschen Leitindex DAX aus. 22 Prozent sind der Meinung, es
werde zu keinen größeren Veränderungen kommen. Hingegen
erwartet immerhin etwas mehr als ein Drittel der Befragten bis
zum Jahresende fallende oder stark fallende Kurse beim DAX.
Das sind die Kernaussagen der aktuellen Trend-Umfrage des
Deutschen Derivate Verbands (DDV).
»Trotz volatiler Märkte bleiben die meisten Anleger zumindest in
Bezug auf den deutschen Leitindex DAX auch weiterhin optimis-
tisch gestimmt. Angesichts diverser politischer Krisenherde und
gedämpfter weltwirtschaftlicher Erwartungen ist das ein eher
überraschendes Ergebnis. Doch selbst wenn die Schwankungs-
breite weiter zulegen sollte und die Gefahr von Rückschlägen
größer wird, sollten Privatanleger nicht einfach auf Finanzpro-
dukte wie Aktien oder strukturierte Wertpapiere verzichten.
Auch wenn es nicht das eine Produkt für jede Marktphase gibt,
so gibt es doch ganz sicher für jedes Marktszenario das richtige
Produkt«, so Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV.
@ www.derivateverband.de «
Das Investmentportal Feingold Research hat auch in diesem
Jahr das Serviceangebot von Zertifikateemittenten auf Herz
und Nieren geprüft. Neben Produkt- und Informationsangebot
und Internetauftritt wurde ein besonderes Augenmerk auf
den Kundenservice gelegt. Dabei wurde der Umfang des Tests
gegenüber den vergangenen Jahren deutlich erweitert. Lag
der Fokus bisher meist vor allem auf Onlineangeboten, so wur-
den dieses Jahr auch Faktoren wie die Präsenz auf Börsentagen
und Messen berücksichtigt.
Unter elf Anbietern, die knapp 90 Prozent des Zertifikatemarkts
für selbstentscheidende Privatanleger ausmachen, konnte sich
Grafik 1: Wie wird sich nach Ihrer Einschätzung der DAX bis zum Jahresende entwickeln?
stark steigen
steigen
gleich bleiben
Stand: 12. Juni 2019; Quelle: Deutscher Derivate Verband (DDV)
fallen
stark fallen
32,7 %
22,5 %
21,1 %
13,9 %9,8 %
5ideas 207 | 07 2019
NEUES
Extel Survey 2019
»Prämierte Analysten der Commerzbank
Der Extel Survey gehört in Europa mit über 14.000 Teilnehmern
von fast 5.000 Unternehmen und über 1,3 Millionen Einzelstim-
men zu den renommiertesten Umfragen im Bereich »Analysis
und Brokerage«. Das Research der Commerzbank belegt in
der aktuellen Studie gleich in mehreren Kategorien einen der
vor deren Plätze und stellt damit wieder einmal seine Expertise
eindrucksvoll unter Beweis. Abgegeben wurden weltweit deut-
lich mehr als eine Million Stimmen von Assetmanagern, Analys-
ten und Finanz experten sowie Wert papierhandelshäusern und
börsen notierten Unternehmen.
Mit dem zweiten Platz in der Kategorie »Germany: Country
Research« setzt die Commerzbank eine Erfolgsgeschichte fort.
Denn schon seit über einem Jahrzehnt konnte kontinuierlich
Position 1 oder 2 in dieser Kategorie erreicht werden. Aber auch
in der Einzelwertung erzielten die Commerzbank-Analysten her-
vorragende Ergebnisse. So arbeiten die zwei Topanalysten im
Bereicht »Germany: Country Research« bei der Commerzbank
– nämlich Andreas Hürkamp und Achim Matzke.
Wir gratulieren recht herzlich und freuen uns, Ihnen auch
weiterhin interessante Beiträge von erstklassigen Analysten
bieten zu können.
Andreas Hürkamp auf Platz 1Zuständig für den Bereich Funda-
mentale Aktienstrategie, schreibt
Andreas Hürkamp regelmäßig die
ideas-Rubrik »Aktien & Indizes«.
Er ist bereits seit 2007 bei der
Commerzbank tätig und unter-
stützt seitdem institutionelle
Kunden bei ihren Anlageent-
scheidungen.
Achim Matzke auf Platz 2Als Leiter der Technischen Analyse
veröffentlicht Achim Matzke seine
Analysen bereits seit mehreren
Jahren in der ideas-Rubrik »Tech-
nische Analyse«. Anhand der
Betrachtung von Aktienkurs-
verläufen versucht er, Muster zu
erkennen, aus denen er Aussagen
für die Zukunft ableitet.
Neue Publikationsreihe des Deutschen Derivate Verbands
»Endlich verständlich
Investitionsentscheidungen benötigen Orientierung und Klarheit.
In einer zunehmend komplexen Welt sind Transparenz und
Wissensvermittlung wichtiger denn je. In der Reihe »Endlich –
verständlich« beantwortet der Deutsche Derivate Verband häufig
gestellte Fragen von selbstentscheidenden Anlegern.
In der monatlichen Serie wird in jeder Folge ein Thema behandelt,
das selbst für gut informierte Privatanleger neue Erkenntnisse
bietet. Als zusätzlichen Service erfahren Anleger jetzt auch in
kurzen, leicht verständlichen Videos mehr zu Fragen wie »Ist
das Bonus-Zertifikat die bessere Aktie?«, »Wie kommt der Hebel
zustande?« oder »Wie funktionieren Faktor-Zertifikate?«
Schauen Sie doch gleich einmal rein:
@ www.endlich-verständlich.de «
6 ideas 207 | 07 2019
Marktmonitor
Finanz- und Kapitalmärkte im Überblick
MÄRKTE | MARKTMONITOR
JAPANISCHER YEN
»Der japanische Yen konnte zunächst
deutlich zulegen. Er dürfte einen Teil
dieser Stärke behalten, solange globale
(handels-)politische Risiken hoch bleiben.
Denn er ist der ideale ›sichere Hafen‹.
Aber auch danach dürfte der japanische
Yen zur Stärke tendieren, denn die Geld-
politik dürfte dann rasch in Richtung
›Normalisierung‹ umschlagen.« Mehr
erfahren Sie ab Seite 48.
ULRICH LEUCHTMANN
Leiter Devisenanalyse,
Commerzbank
IMMOBILIENMARKT
»Seit einigen Jahren steigen die Häuser-
preise nicht nur in Deutschland, sondern
in den meisten Euroländern deutlich an.
Dies zeigt einmal mehr, dass die expansive
Geldpolitik der EZB ihren Preis hat. So
erscheinen Häuser in einigen Ländern wie
Belgien und Frankreich, zunehmend aber
auch in Deutschland, bereits als teuer.«
Mehr erfahren Sie ab Seite 32.
DR. RALPH SOLVEEN
Volkswirtschaftliche Analyse,
Commerzbank
NEWMONT GOLDCORP
»Mit der Übernahme von Goldcorp zeigt
Newmont ungewohnte ›Aggressivität‹ und
steigt zum größten Goldproduzenten auf.
Die Übernahme dürfte sich langfristig
auszahlen, da sie zu einem günstigen Preis
stattfindet. Durch die Finanzierung via
Aktientausch bleibt die Bilanz solide.«
Mehr erfahren Sie ab Seite 28.
MICHAEL OTT
Investmentstrategie Private Kunden,
Commerzbank
Stand: Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
–0,5
–0,3
–0,1
0,1
0,3
0,5
in Prozent0,7
Jan 19Jan 17Jan 16Jan 15Jan 14 Jan 18
Grafik 1: Japan – Rendite 10-jähriger Staatsanleihen
in Prozent
02468
1012141618
–2
20
Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research
SI LV PT NL LU LT IE SK SP MT EE AT DE EU FR BE FI CY IT
Grafik 2: Euroraum – fast überall steigen die HäuserpreiseVeränderung Q4 2018 gegenüber Q4 2017; für Griechenland liegen bei Eurostat keine Häuserpreise vor
Stand: 21. Juni 2019; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
10
50in US-Dollar
15
20
25
30
35
40
45
Jun 19Jun 14 Jun 15 Jun 16 Jun 17 Jun 18
Grafik 3: Entwicklung Newmont Goldcorp
7ideas 207 | 07 2019
MÄRKTE | MARKTMONITOR
Index Kurs in Indexpunkten
Veränderung*
1 Monat 1 Jahr 5 Jahre
DAX 12.092,37 –1,20 % –7,06 % 21,89 %
MDAX 25.280,71 –1,98 % –6,20 % 49,30 %
TecDAX 2.793,45 –2,34 % –4,64 % 113,44 %
EURO STOXX 50 3.385,06 –1,18 % –3,42 % 3,35 %
Dow Jones 26.129,32 1,42 % 4,14 % 55,45 %
S&P 500 2.894,01 1,21 % 4,11 % 49,02 %
Nasdaq 100 7.532,76 0,39 % 3,82 % 99,21 %
Nikkei 225 21.124,00 –0,59 % –7,56 % 41,05 %
Hang-Seng 27.227,16 –2,57 % –10,17 % 17,34 %
Rohstoffe Kurs Veränderung*
1 Monat 1 Jahr 5 Jahre
WTI Future 52,14 USD –16,92 % –19,86 % –50,98 %
Brent Future 61,79 USD –14,43 % –15,86 % –45,54 %
Gold 1.338,22 USD 4,75 % 4,64 % 5,32 %
Silber 14,84 USD 3,03 % –10,45 % –24,86 %
Platin 796,85 USD –2,69 % –10,28 % –44,67 %
Palladium 1.465,04 USD 11,40 % 47,83 % 78,94 %
Währungen Kurs Veränderung*
1 Monat 1 Jahr 5 Jahre
EUR/USD 1,12 USD 0,72 % –3,20 % –17,04 %
EUR/JPY 122,02 JPY –0,64 % –4,99 % –11,82 %
EUR/CHF 1,12 CHF –0,53 % –3,06 % –7,91 %
EUR/GBP 0,89 GBP 1,84 % 2,22 % 11,88 %
EUR/AUD 1,64 AUD 0,76 % 4,94 % 12,83 %
USD/CHF 1,00 CHF –1,25 % 0,08 % 11,01 %
USD/JPY 108,58 JPY –1,36 % –1,88 % 6,29 %
Zinsen Zinssatz/ Kurs
Veränderung*
1 Monat 1 Jahr 5 Jahre
EONIA –0,37 % –0,54 % 0,82 % –1.326,67 %
Bund-Future 171,53 % 2,68 % 6,43 % 18,26 %
10Y Treasury Notes 127,23 % 1,97 % 6,39 % 2,72 %
Volatilität Kurs Veränderung*
1 Monat 1 Jahr 5 Jahre
VDAX-NEW 15,20 % –2,18 % 14,55 % 5,05 %
VIX Future 15,65 % –1,42 % 24,45 % 26,72 %
VSTOXX Future 14,37 % –4,04 % 18,49 % 0,23 %
Stand: 17. Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank AG (eigene Berechnungen)
*Veränderung: 1 Monat = Veränderung seit dem 17. Mai 2019; 1 Jahr = Veränderung seit dem 17. Juni 2018; 5 Jahre = Veränderung seit dem 17. Juni 2014
Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
DAX
»Wir erwarten weiterhin einen volatilen
DAX-Seitwärtsmarkt in den kommenden
Monaten. Das anhaltend starke Wachstum
der M1-Geldmenge im Euroraum und das
wieder pessimistischere Anlegersentiment
sprechen gegen einen ausgeprägten
DAX-Abwärtstrend in den kommenden
Monaten.« Mehr erfahren Sie ab Seite 40.
ANDREAS HÜRKAMP
Leiter Aktienmarktstrategie,
Commerzbank
0
16in Prozent
4
8
12
2
6
10
14
Stand: Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank AG
2000 2005 2010 2015199519901985
Grafik 4: M1-Geldmenge im Euroraum bleibt ein BullentrendEuroraum: Wachstum der M1-Geldmenge gegenüber Vorjahr
8 ideas 207 | 07 2019
Waren das noch schöne Zeiten für Zinsjäger in den Neunziger-
jahren. Wer kurzfristig nach Tagesgeld Ausschau hielt, der wurde
mit Zinsen in Höhe von rund 5 Prozent belohnt. Wer sich länger
binden wollte oder konnte, für den lagen die Renditen für 10-jäh-
rige Bundesanleihen bei knapp 10 Prozent.
Doch seit der Finanzkrise in den frühen Zweitausenderjahren
befinden sich die Zinsen in Deutschland auf dem Sinkflug. Der
vorläufige Tiefpunkt dieser Entwicklung wurde 2016 erreicht.
Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel auf knapp –0,20 Pro-
zent. Damit wurde ein
Rekord auf gestellt. So
niedrig war die Rendite
noch nie für deutsche
Staatsanleihen.
Weltweit änderte sich
damals vor allem die
Rhetorik der Notenban-
ken, auch die der Europäi-
schen Zentralbank. Viele glaubten an ein Ende der ultralockeren
Geldpolitik und damit an das Ende der Niedrigzinsphase. Vor
allem in den USA dauerte es nicht lange, bis die Rendite für
zehnjährige Staatsanleihen wieder über die Marke von 3 Prozent
gestiegen war. Auch hier in Deutschland entwickelten sich die
Renditen freundlich, und wer zehn Jahre auf sein Geld verzichten
Marktbericht
Zinsen wieder auf Rekordtief
wollte, der konnte zwischenzeitlich immerhin mit einer Rendite
von 0,80 Prozent rechnen.
Allerdings war diese Entwicklung nur von kurzer Dauer. Im Juni
2019 erreichten die Zinsen in Deutschland erneut neue Tiefst-
stände. Die Rendite erreichte einen neuen Rekord-Tiefststand bei
–0,30 Prozent. Damit ist die Zinswende erst mal vom Tisch. Auch
MARKTBERICHT
»Seit der Finanzkrise in den
frühen Zweitausenderjahren
befinden sich die Zinsen
in Deutschland auf
dem Sinkflug.«
ANOUCH ALEXANDER WILHELMS
Derivate-Experte,
Equity Markets & Commodities
Stand: 17. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AGFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Grafik 1: Rendite 10-jähriger Bundesanleihen
in Prozent
Jun 19Jun 18Jun 17Jun 16Jun 15Jun 14–0,4
0
0,4
0,8
1,2
1,6
–0,2
0,2
0,6
1,0
1,4
Dez 18Dez 17Dez 16Dez 15Dez 14
9ideas 207 | 07 2019
EZB-Chef Mario Draghi hat jüngst die Märkte darauf vor bereitet,
dass es vorerst keine raschen Zinserhöhungen geben wird.
Geld anlegen ist damit heute deutlich schwieriger als beispiels-
weise noch in den Neunzigerjahren. Viele Experten sagen, es
führe kein Weg an Aktien vorbei. Doch nicht jeder möchte sein
Vermögen gleich komplett an der Börse anlegen. Trotz teils
hoher Dividendenrenditen schrecken viele Anleger immer noch
vor dem Aktieninvestment zurück.
Wer nicht gleich sein Geld direkt in Aktien anlegen möchte, der
kann in Discount-Zertifikate investieren und so das Risiko gegen-
über dem direkten Aktieninvestment reduzieren. Discount-Zer-
tifikate bieten im Vergleich zu einem direkten Aktien investment
in der Regel günstigere Einstiegsmöglichkeiten. Dafür verzichtet
der Investor ab einem bestimmten Punkt (Cap) auf Kursgewinne
der Aktie. Verluste lassen sich somit auch bei Discount-Zertifika-
ten erzielen, diese Verluste fallen aber in der Regel geringer aus
als bei einem Direktinvestment.
Die Commerzbank bietet zurzeit mehr als 40.000 Discount-Zerti-
fikate an. Über das Such-Tool auf der Website www.zertifikate.
commerzbank.de lassen sich schnell und einfach die richtigen
Produkte selektieren.
Tabelle 1: Discount-Zertifikate Classic (Laufzeit 19. Juni 2020)
WKN Basiswert Kurs Aktie Cap Max. Rendite p.a. Discount Quanto Geld-/Briefkurs
CJ5 9W5 Apple 198,88 USD 170,00 USD 5,19 % 18,34 % Ja 161,98/162,37 EUR
CJ5 9WW Amazon 1.914,52 USD 1.800,00 USD 7,69 % 12,79 % Ja 166,50/166,99 EUR
CU0 6J8 Bayer 55,48 EUR 50,00 EUR 8,20 % 16,82 % – 46,13/46,15 EUR
CJ7 HCJ Deutsche Bank 6,44 EUR 6,10 EUR 13,16 % 16,54 % – 5,37/5,38 EUR
CU0 TJZ Royal Dutch Shell 29,12 EUR 32,00 EUR 17,10 % 6,39 % – 27,25/27,26 EUR
Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
MARKTBERICHT
10 ideas 207 | 07 2019
Top-Anlageprodukte
Rang WKN Basiswert Zertifikatstyp Ausstattungsmerkmale
1 CU0 L1S Brent-Öl Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 1:1
2 CJ8 M7K DAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 100:1
3 CJ8 V3N TecDAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 100:1
4 CA1 19P Wirecard Discount 12/19; Cap: 100,00 EUR
5 CJ5 5V2 MDAX Discount 09/19; Cap: 25.000 Pkt.
6 CJ3 JNH* Allianz Bonus 12/19; Bonuslevel: 215,00 EUR
7 CU0 V6T Gold Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 10:1
8 CJ4 VV0 Deutsche Bank Discount 29/20; Cap: 6,50 EUR
9 CU2 G15* Advanced Micro Devices
Capped Bonus 12/20; Bonuslevel: 45,50 USD
10 CU1 Z51 MDAX Discount 12/19; Cap: 29.500 Pkt.
11 CJ7 MPA DAX Discount 03/20; Cap: 9.400 Pkt.
12 CJ8 V3L DivDAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 10:1
13 CA3 7VZ* Deutsche Bank Discount 09/19; Cap: 7,00 EUR
14 CA4 2JX Allianz Discount 12/19; Cap: 185,00 EUR
15 CJ8 J7V Covestro Capped Bonus 06/20; Bonuslevel: 56,50 EUR
Stand: 17. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG; Betrachtungszeitraum: 15. Mai 2019 bis 14. Juni 2019
* Der Primärmarkt ist für dieses Produkt beendet. An- und Verkäufe finden nur noch im Sekundärmarkt über die üblichen Börsen und Finanzintermediäre statt. Die Emittentin stellt im Rahmen ihrer Funktion als Market Maker während der Börsenhandelszeiten weiter An- und Verkaufskurse.
»Noch im Oktober 2018 erreichte der Ölpreis der Nordseesorte Brent seinen
zwischenzeitlichen Höchststand bei rund 86 US-Dollar. Danach rutsche er
bis Dezember 2018 auf knapp 50 US-Dollar nach unten ab, um
anschließend wieder auf rund 75 US-Dollar im April dieses Jahres zu
steigen. Danach folgte erneut ein Rückgang auf die Marke von zurzeit rund 60 US-Dollar. Vor allem immer wieder aufkeimende Sorgen um die
Konjunktur drückten den Ölpreis nach unten. Anleger aus dem Zertifikatebe-reich der Commerzbank setzten trotz der Unsicherheiten auf ein Partizipa-
tions- Zertifikat auf Öl der Nordseesorte Brent. Dieses Zertifikat bildet den
Ölpreis nahezu 1:1 ab, sodass Anleger mit diesem Zertifikat von Ölpreis-Stei-gerungen profitieren und entsprechend
verlieren, wenn der Ölpreis sinkt.«
Zahlen & Fakten
Meistgehandelte Anlage- und Hebelprodukte
»Zinsen runter«, damit hatten viele nicht mehr gerechnet. Nach
den Zinstiefs 2016 hatte es kaum einer für möglich gehalten,
dass die Zinsen doch noch weiter fallen können. Vor allem die
jüngsten Kommentare von EZB-Chef Mario Draghi hatten an den
Märkten für Furore gesorgt. Der Aktienmarkt, allen voran der
DAX, kletterte nach diesen Nachrichten erst mal wieder nach
oben. Nachdem der deutsche Leitindex Anfang Juni noch die
Marke von 11.500 Punkten ins Visier nahm, kletterte er in der
Folge wieder auf Werte jenseits der 12.000-Punkte-Marke. Auch
Zertifikateanleger nutzten den zwischenzeitlichen Rückgang, um
beispielsweise in Discount-Zertifikate zu investieren.
ANOUCH ALEXANDER WILHELMS
Derivate-Experte,
Equity Markets & Commodities
MÄRKTE | ZAHLEN & FAKTEN
Zinsen runter – Aktien rauf. So lautet eine allgemeingültige
Formel für Börsianer und so stellte es sich auch im Juni 2019 dar.
11ideas 207 | 07 2019
MÄRKTE | ZAHLEN & FAKTEN
»In den vergangenen vier Wochen konnten vor allem Zertifikate auf den Goldpreis in der Gunst der Anleger
zulegen. So kletterte der Goldpreis in der Beliebtheitsskala in die Top 5. Grund hierfür war die relativ starke Bewegung
des Goldpreises im Juni. So stieg das Edelmetall in US-Dollar auf über 1.350 und in Euro auf über 1.200.
Das war ein Sprung von rund 6 Prozent, verglichen mit den Kursen Ende Mai. Im Zertifikatebereich waren vor allem Turbo-Optionsscheine gefragt. Zum Beispiel ein Turbo-Optionsschein Call auf Gold (WKN: CJ1 8XA)
mit einem Knock-Out bei 1.272,61 US-Dollar und einem Hebel von 20.«
Top-Hebelprodukte
Turbo- Optionsscheine
WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale
1 CJ4 977* DAX Unlimited; Put; Hebel: 14,6
2 CJ6 3RA DAX BEST; Call; Hebel: 10,9
3 CJ4 98Z* DAX Unlimited; Put; Hebel: 10,8
4 CJ6 KV0 DAX Unlimited; Call; Hebel: 8,4
5 CJ8 WF1 Brent-Öl BEST; Call; Hebel: 12,5
Faktor-Zertifikate WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale
1 CU0 EGA DAX Future Faktor 15x Short
2 CU0 CWB Wirecard Faktor 7x Long
3 CJ7 R0R DAX Future Faktor 15x Long
4 CJ2 63K DAX Future Faktor 10x Long
5 CJ3 HF7 Tesla Faktor 10x Short
Optionsscheine WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale
1 CA3 9N3* DAX Call; 12/19; 11.500 Pkt.
2 CA3 9TP* DAX Put; 12/19; 12.250 Pkt.
3 CU0 HXD DAX Call; 02/20; 10.900 Pkt.
4 CA3 9TK* DAX Put; 12/19; 12.050 Pkt.
5 CA3 9N0* DAX Call; 12/19; 11.350 Pkt.
Stand: 17. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
Betrachtungszeitraum: 15. Mai 2019 bis 14. Juni 2019
* Der Primärmarkt ist für dieses Produkt beendet. An- und Verkäufe finden nur noch im Sekundärmarkt über die üblichen Börsen und Finanzintermediäre statt. Die Emittentin stellt im Rahmen ihrer Funktion als Market Maker während der Börsenhandelszeiten weiter An- und Verkaufskurse.
»Wirecard ist im Zertifikatebereich der Commerzbank weiterhin stark gefragt. Momentan hält der Zahlungs-
abwickler nach wie vor die Position zwei hinter dem DAX. Unter den Hebelprodukten war vor allem ein Faktor-
Zertifikat gefragt. Dieses ist mit einem Faktor (Hebel) in Höhe von sieben ausgestattet. Somit gilt: Steigt Wirecard
auf Tagesbasis um 1 Prozent, steigt das Zertifikat um 7 Prozent und entsprechend umgekehrt. Der Hebel bei Faktor-Zertifikaten bezieht sich immer auf die tägliche Veränderung und bleibt konstant. Somit spielen Faktor-
Zertifikate in Trendphasen ihre Stärken aus. Hohe Volatilität kann bei Faktor-Zertifikaten ein Nachteil darstellen.
Eine genaue Übersicht zur Funktionsweise von Faktor-Zertifi katen finden Anleger in unserer Broschüre.«
Top-15-Basiswerte
Rang Basiswert
1 DAX
2 Wirecard
3 Brent-Öl
4 Dow Jones
5 Gold
6 Nasdaq
7 Deutsche Bank
8 thyssenkrupp
9 Tesla
10 Infineon
11 EURO STOXX 50
12 EUR/USD
13 S&P 500
14 MDAX
15 Volkswagen Vz.
Stand: 17. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
Betrachtungszeitraum: 15. Mai 2019 bis 14. Juni 2019
12 ideas 207 | 07 2019
TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP
13ideas 207 | 07 2019»
Nachdem Sie in der vergangenen ideas-Ausgabe im ersten Teil
unseres Technische-Analyse-Sommercamps alles über die Grund-
lagen der Technischen Analyse erfahren haben, sind Begriffe wie
Aufwärts-, Seitwärts- und Abwärtstrend, Doppeltop und -boden
oder Trendformationen für Sie keine Fremdwörter mehr.
Grund genug, sich jetzt im zweiten Teil fit für die Königsklasse
zu machen. Mit dem nötigen Rüstzeug im Gepäck geht es in die
nächste Runde unseres Technische-Analyse-Sommercamps.
Erweitern Sie Ihr Wissen rund um Fibonacci-Retracements und
Elliot-Wellen. Lernen Sie die Bedeutung von Kurslücken, soge-
nannten Gaps, kennen und erfahren Sie, welche Funktion Candle-
stick-Formationen in der Chartanalyse einnehmen.
Fibonacci-RetracementsEin nützliches Werkzeug der Technischen Analyse stellen die
Fibonacci-Retracements dar. Retracements sind prozentuale
Niveaus, an die die Kurse typischerweise eine vorausgegangene
Trendbewegung korrigieren. Durchgesetzt haben sich heute in
der Praxis vor allem die Fibonacci-Retracements, deren Entde-
ckung auf die Untersuchungen von R. N. Elliott zurückzuführen
sind. Das entsprechende Werkzeug zum Auffinden der Retrace-
ment-Niveaus ist heute in jeder Chartanalyse-Software enthalten.
Das Technische-Analyse-Sommercamp – Teil 2: Aufbauwissen
Mit optimaler Vorbereitung zur erfolgreichen Chartanalyse
Das 0-Prozent-Niveau dieses Tools wird dabei an den Ursprung
der Trendbewegung angelegt, das bedeutet an ein vorausgegan-
genes bedeutendes Tief oder Hoch. Das 100-Prozent-Niveau
wird an das Hoch oder Tief angelegt, von dem die aktuelle
Korrektur startete.
Die mathematische Basis
der Fibonacci-Retrace-
ments ist die sogenannte
Fibonacci-Zahlenfolge
(0, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34,
55, 89, 144 etc.). Die drei
wichtigsten aus dieser
Fibonacci-Zahlenfolge
abgeleiteten Fibonacci-Ratios sind 0,382, 0,50 und 0,618. Daraus
ergeben sich die prozentualen Korrekturniveaus 38,2 Prozent,
50,0 Prozent und 61,8 Prozent. Daneben finden auch noch das
23,6-Prozent-Retracement, das 76,4-Prozent-Retracement sowie
das 78,6-Prozent-Retracement starke Beachtung unter den
Anlegern. An diesen Korrekturniveaus besteht eine erhöhte
Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Kurse eine Gegenbewegung
oder eine Trendumkehr initiieren. Sie stellen somit potenzielle
Unterstützungs- oder Widerstandszonen dar.
TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP
RALF FAYAD
Freier Technischer Analyst (CFTe),
Autor des ideasdaily-Newsletters
»Retracements sind
prozentuale Niveaus, an die
die Kurse typischerweise
eine vorausgegangene
Trendbewegung korrigieren.«
14 ideas 207 | 07 2019
Aspekte: Formationen, Längenverhältnisse und Zeitverhältnisse.
Am wichtigsten sind die Formationen, gefolgt von den Längen-
verhältnissen und den Zeitverhältnissen. Die Formationen behan-
deln den Aspekt der Wellenmuster, die sich im Kursverlauf nach
bestimmten Regeln und Richtlinien identifizieren lassen. Die
Längenverhältnisse behandeln die Frage, in welchen preislichen
Ratios die einzelnen kategorisierten Wellen zueinander stehen.
Die wichtigste These der Elliott-Wellen-Theorie besagt, dass die
Finanzmärkte einem festen Acht-Wellen-Zyklus von fünf Impuls-
wellen in Trendrichtung und anschließend drei Korrekturwellen
in entgegengesetzter Richtung folgen. Die Impulswellen werden
bei der Bezeichnung mit den Nummern 1 bis 5 versehen, wäh-
rend Korrekturwellen durch die Buchstaben a, b und c gekenn-
zeichnet werden. Es gibt
verschiedene Ränge bzw.
Größen von Trends. Auf-
grund des fraktalen Cha-
rakters der Märkte folgt
dabei gemäß Theorie, dass
jede Welle Bestandteil
einer Welle des nächst-
höheren Ranges ist und
selbst wiederum in Wellen
des nächstniedrigeren
Ranges unterteilt werden kann. Die genannte Acht-Wellen-
Struktur bleibt dabei immer erhalten. Daraus folgt, dass man
bei immer genauerer Unterteilung der Wellen bzw. Zyklen die
Wellensequenzen 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144 etc. erhält,
die wie bereits erwähnt die Fibonacci-Zahlenfolge bilden. Ob
eine Welle in drei oder fünf Wellen unterteilt wird, hängt von
der Trend r ichtung der nächst-größeren Welle – also des nächst-
höheren Ranges – ab. Die einzige Ausnahme stellen Dreiecke dar,
die einen Impuls, das heißt eine Trendwelle, in fünf Subwellen
(a bis e) korrigieren (siehe Grafiken 2 und 3).
Kurslücken und ihre BedeutungKurslücken (englisch: Gaps) sind Bereiche, in denen kein Handel
stattgefunden hat, weil der Kurs des Basiswerts diese Preiszone
übersprungen hat. Sie können nur in den Chart-Darstellungs-
formen Balkenchart und Kerzenchart ersichtlich werden. In der
»Die Bedeutung der Retracement-Bereiche steigt deutlich an, falls
sich an den entsprechenden Niveaus zusätzlich Unterstützungs-
oder Widerstandsthemen aus anderen Methoden der Technischen
Analyse befinden. Solche können beispielsweise gleitende Durch-
schnittslinien, vergangene Hoch- oder Tiefpunkte oder Trendlinien
sein. Ferner können Fibonacci-Retracements auch selbst Unter-
stützungs- oder Widerstandscluster bilden, falls unterschiedliche
Retracement-Niveaus verschiedener Kursschwünge innerhalb
der Trendbewegung auf
dem selben oder nahezu
selben Kursbereich liegen
(siehe Grafik 1).
Elliott-WellenDer oben im Zusammen-
hang mit den Fibonacci-
Retracements bereits
erwähnte R. N. Elliott ent-
wickelte in den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts
die heute nach ihm benannte Elliott-Wellen-Theorie. Diese hat
auch heute noch zahlreiche Anhänger in der Welt der Techni-
schen Analyse. Im Kern enthält die Wellen-Theorie drei relevante
TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP
Quelle: Commerzbank AG
in Prozent
Grafik 1: Fibonacci-Retracements
0,0
23,6
38,2
50,0
61,8
78,6
100,0
76,4Trendbewegung (= Impuls)
Korrekturbewegung
»Kurslücken (englisch: Gaps)
sind Bereiche, in denen
kein Handel stattgefunden
hat, weil der Kurs des
Basiswerts diese Preiszone
übersprungen hat.«
»Im Kern enthält die
Elliott-Wellen-Theorie
drei relevante Aspekte:
Formationen, Längenverhält-
nisse und Zeitverhältnisse.«
15ideas 207 | 07 2019
»
betrachteten Periodeneinstellung (Tag, Woche, Stunde etc.) darf
die Lücke nicht wieder im Verlauf der Ausbildung des Balkens
bzw. der Kerze gefüllt werden, da es sich sonst nur um eine soge-
nannte Eröffnungslücke handelt, die lediglich für den Intraday-
Handel eine gewisse Relevanz besitzt. Ebenfalls keine Lücke im
engeren Sinn ist das sogenannte Common Gap. Dieses entsteht
innerhalb einer Seitwärtsbewegung und in der Regel bei geringem
Handelsvolumen. Allgemein lässt sich sagen, dass Kurslücken im
Aufwärtstrend ein Zeichen von Stärke und im Abwärtstrend ein
Zeichen von Schwäche sind. Der komplette Bereich der Lücke
wirkt dann als Unterstützungszone bzw. Widerstandszone, vor
allem jedoch die untere Begrenzung (im Aufwärtstrend) bzw.
obere Begrenzung (im Abwärtstrend) der Lücke. Je höher das
Handelsvolumen bei der Entstehung der Lücke, desto größer
deren Relevanz. Je nachdem wo die Lücke auftaucht, lassen sich
drei relevante Arten von Kurslücken unterscheiden.
Mit der Ausbruchslücke wird meist eine bedeutende Marktbewe-
gung eingeleitet. Der Kurs springt dabei in der Regel begleitet
von hohem Handelsvolumen über einen wichtigen Widerstand
bzw. fällt unter eine wichtige Unterstützung. Sehr häufig wird
dabei zugleich eine Umkehrformation vollendet. Die übersprun-
gene Hürde kann aber auch eine Trendlinie oder ein bedeutsa-
mer gleitender Durchschnitt sein. Damit die Ausbruchslücke
ihre bullishe bzw. bearishe Aussagekraft behält, darf die Notie-
rung im Fall einer möglichen Rückkehrbewegung nicht unterhalb
bzw. oberhalb der Begrenzung der Lücke schließen.
Die Fortsetzungslücke lässt sich gelegentlich etwa in der Mitte
einer Trendbewegung beobachten. Das Handelsvolumen ist
dabei in der Regel durchschnittlich. Da dieses Gap in etwa der
Mitte der Bewegung auftaucht, kann man es auch zur Ermittlung
eines potenziellen Kursziels verwenden. Dabei gilt das Kurs-
niveau des ursprünglichen Trendsignals – also des Ausbruchs
aus der Formation oder des Bruchs der Trendlinie – als Aus-
gangspunkt der entspre-
chenden Trendbewegung
und nicht etwa das voraus-
gegangene Tief bzw. Hoch.
Nähert sich eine Trendbe-
wegung ihrem Ende, kann
schließlich die dritte Art
von Kurslücke auftauchen:
die Erschöpfungslücke. Bei
dieser Lücke lässt sich keine Differenzierung hinsichtlich des
Handelsvolumens anstellen. Es kann folglich sowohl niedrig,
durchschnittlich oder auffällig erhöht sein. Die Erschöpfungs-
lücke stellt im Trendverlauf ein letztes Aufbäumen bzw. einen
letzten Schwächeanfall der Kurse dar. In der Regel tritt diese
Lückenart erst auf, nachdem das analytische Mindestkursziel aus
der vorausgegangenen Umkehrformation – falls vorhanden –
abgearbeitet wurde. Die Bestätigung für das Vorliegen einer
Erschöpfungslücke liegt in einem signifikanten Schluss unterhalb
bzw. oberhalb der Lücke. Meist kommt es zu einer solchen
TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP
Quelle: Commerzbank AG
Grafik 2: Grundmuster Haussezyklus
Impuls in Richtung des übergeordneten Trends: fünf Subwellen (1 bis 5)
Korrektur entgegen der Richtung des übergeordneten Trends: drei Subwellen (a, b, c)
1
2
3
4a
b
c
5
Grafik 3: Korrekturwellen (im Aufwärtstrend)
Zig-Zag Flat Dreieck
b
b
b
a
aac c
c
e
d
Quelle: Commerzbank AG
»Die Erschöpfungslücke stellt
im Trendverlauf ein letztes
Aufbäumen bzw. einen
letzten Schwächeanfall der
Kurse dar.«
16 ideas 207 | 07 2019
»Bestätigung im Tageschart einige Tage bis maximal wenige
Wochen nach dem Entstehen der Lücke (siehe Grafik 4).
Candlestick-Formationen spiegeln die Psychologie des MarktesKerzencharts wurden bereits im 17./18. Jahrhundert an den
Reis-Terminmärkten in Japan verwendet und gelten als älteste
Methode, die Preisentwicklung eines Basiswerts optisch abzubil-
den und zu untersuchen. Aus den einzelnen Kerzen sowie aus
Kombinationen mehrerer hintereinander folgender Kerzen kön-
nen wertvolle Rückschlüsse über die aktuelle Marktverfassung
gezogen und Signale für steigende oder fallende Kurse abge-
leitet werden. Die Spanne zwischen dem Eröffnungskurs und
dem Schlusskurs definiert den sogenannten Kerzenkörper (Real
Body). Liegt der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs, wird der
Kerzenkörper in der Regel
weiß oder grün dargestellt,
liegt der Schlusskurs unter-
halb des Eröffnungskurses,
ist der Körper in der Regel
schwarz oder rot. Soweit
sich die Kurse innerhalb der
betrachteten Zeitperiode
zwischenzeitlich jenseits der
Spanne zwischen Eröffnungs-
kurs und Schlusskurs bewegt haben, wird dieser Bereich durch
einen als oberer Schatten (Docht) oder unterer Schatten (Lunte)
bezeichneten senkrechten Strich dargestellt.
Die Farbe des Körpers signalisiert dem Anleger auf einen Blick,
ob die Bullen oder die Bären derzeit das Sagen haben. Die
TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP
»Kerzencharts gelten als
älteste Methode, die Preis-
entwicklung eines Basis-
werts optisch abzubilden
und zu untersuchen.«
Erschöpfungslücke
Fortsetzungslücke
Ausbruchslücke
Quelle: Commerzbank AG
Grafik 4: Kurslücken
Länge des Kerzenkörpers offenbart dem Anleger das Ausmaß
des Marktschwungs. Kerzen mit einem langen Körper werden als
Long Day bezeichnet. Die Frage, ab wann ein Körper in diesem
Sinne lang ist, muss im Kontext der unmittelbaren Umgebung
der letzten fünf bis zehn vorausgegangenen Kerzen beantwortet
werden. Eine lange weiße bzw. grüne Kerze weist entsprechend
auf eine Übermacht der Bullen, sprich einen hohen Kaufdruck
hin. Eine lange schwarze oder rote Kerze indiziert die Herrschaft
der Bären und starken Verkaufsdruck. Kerzen mit einem kurzen
Körper werden als Short Day oder Spinning Top bezeichnet. Hier
ist der Marktschwung gering. Je kürzer der Körper, umso mehr
17ideas 207 | 07 2019
»
geht der Markt in eine Balance zwischen Käufern und Verkäufern
über. In einem Aufwärtstrend macht dies den Trend anfällig für
Rücksetzer, in einem Abwärtstrend anfällig für eine Kurserho-
lung. Sind Eröffnungskurs und Schlusskurs identisch, reduziert
sich der Kerzenkörper auf einen horizontalen Strich und die
Kerze wird dann als Doji
bezeichnet. Hier liegt eine
perfekte Pattsituation zwi-
schen Bullen und Bären auf
dem momentanen Kursni-
veau vor. Weist eine Spin-
ning-Top-Kerze oder ein Doji
sehr ausgeprägte obere
und untere Schatten auf,
so bezeichnet man sie im
ersteren Fall als High-Wave-Candle und im letzteren Fall als
Long-legged-Doji. Beide Formen signalisieren eine besonders
hohe Unsicherheit der Marktteilnehmer bzw. ein heftiges Tau-
ziehen zwischen Bullen und Bären (siehe Grafiken 5 und 6).
Zu jedem bullishen Kerzenmuster – sei es ein Trendumkehrmuster
oder ein Trendfortsetzungsmuster – existiert ein entsprechendes
bearishes spiegelbildliches Pendant. Die beiden Varianten haben
entweder einen komplett unterschiedlichen Namen oder werden
einfach durch das Voranstellen des Zusatzes »bullish« bzw. »bea-
rish« unterschieden. Der Hammer ist eine bullishe Umkehrforma-
tion – der Shooting Star sein bearishes Pendant. In einem
Abwärtstrend ist der Hammer an einem Körper am oberen Ende
der Handelsspanne der jeweiligen Periode zu erkennen. Die
Farbe des Körpers (Real Body) spielt keine entscheidende Rolle.
Allerdings gilt ein weißer (bzw. grüner) Körper als etwas bulli sher.
Wichtig ist, dass die Kerze über einen langen unteren Schatten
(Lunte) verfügen muss, der mindestens doppelt so lang ist wie
der Kerzenkörper. Idealerweise sollte es keinen oberen Schatten
(Docht) geben. Ein sehr kleiner Schatten ist jedoch zulässig. Der
Shooting Star signalisiert ein mögliches Ende des etablierten
Aufwärtstrends. Mit seinem Körper am unteren Ende der Han-
delsspanne und einem mindestens doppelt so langen oberen
Schatten sieht er aus wie ein nach oben geklappter Hammer.
Das Engulfing-Muster besteht aus einer Kombination aus zwei
Kerzen. Bei einem Bullish-Engulfing-Pattern liegt ein Abwärts-
trend vor und der Körper der zweiten (weißen) Kerze umschließt
den Körper der ersten (schwarzen) Kerze. Bei einem Bearish-En-
gulfing-Pattern umschließt entsprechend in einem Aufwärtstrend
der Körper der zweiten schwarzen Kerze den Körper der ersten
weißen Kerze. Bei einem Piercing Pattern folgt in einem Abwärts-
trend einer Kerze mit schwarzem (meist langem) Körper eine
Kerze mit langem weißen Körper. Dabei eröffnet die weiße Kerze
schwächer und im Idealfall sogar unter dem Tief der ersten
Kerze. Die anschließende Kurserholung bei der Ausbildung der
zweiten Kerze führt dann zu einem Schlusskurs weit innerhalb
des Körpers der ersten Kerze. Im Idealfall sollte der weiße Körper
zu mehr als 50 Prozent in den schwarzen Körper eindringen.
TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP
Quelle: Commerzbank AG
Grafik 5: Candlestick-Chart
MrzFebJan3.600
4.200
4.000
3.800
4.400
4.600
4.800
5.000
5.200
Erö�nungskurs
Höchstkurs Höchstkurs
Tiefstkurs
Schlusskurs
Schlusskurs Erö�nungskurs
Tiefstkurs
Grafik 6: Grundformen
High-Wave Candle Long-legged-Doji
Spinning Top (= Kreisel) Long Days
Quelle: Commerzbank AG
»Zu jedem bullishen
Kerzenmuster existiert
ein entsprechendes
bearishes spiegelbildliches
Pendant.«
»
«18 ideas 207 | 07 2019
Beim Dark Cloud Cover ergibt sich die umgekehrte Situation in
einem Aufwärtstrend. Nach einer Kerze mit weißem Körper eröff-
net die zweite Kerze über dem Schlusskurs oder sogar über dem
Höchstkurs der ersten Kerze und schließt dann unter Ausbildung
eines langen schwarzen
Körpers tief innerhalb des
Körpers der ersten Kerze.
Ein Bullish Harami ist ein
aus zwei Kerzen bestehen-
des Trendumkehrmuster. In
einem Abwärtstrend bildet
sich zunächst eine Kerze
mit einem großen schwarzen Kerzenkörper. Die nachfolgende
Kerze besitzt einen kleinen – meist weißen – Körper, der sich
komplett innerhalb der Kursspanne des Körpers der ersten Kerze
befindet. Beim Bearish Harami liegt entsprechend die spiegel-
bildliche Konstellation vor. Im Rahmen eines Aufwärtstrends
bildet sich eine Kerze mit großem weißen Körper aus, der eine
– meist schwarze – Kerze mit kleinem Körper innerhalb des Kör-
pers der ersten Kerze folgt. Die zweite Kerze des Harami-Musters
ist ein Spinning Top (»Kreisel«), das heißt eine Kerze mit kleinem
Körper. Falls sich die zweite Kerze hingegen als Doji ausbildet
(Eröffnungskurs und Schlusskurs identisch), läge ein sogenann-
tes Harami Cross vor, das als noch stärkeres Umkehrmuster gilt,
da die durch einen Doji signalisierte Unsicherheit größer ist als
die eines Spinning Tops (siehe Grafik 7).
Das Volumen als wichtiger IndikatorDas Handelsvolumen stellt die Anzahl der in einer bestimmten
Zeitperiode gehandelten Gegenstände (Aktien oder Kontrakte)
dar. Dargestellt wird das Volumen üblicherweise durch vertikale
Balken unterhalb der Preiskurve des untersuchten Wertes. Je
höher der Balken, desto größer das Handelsvolumen in der abge-
bildeten Zeitperiode. Das Volumen sollte in einem gesunden
Markt den Trend bestätigen. Dies bedeutet, dass es in Richtung
des vorherrschenden Trends ansteigen sollte. In einem Aufwärts-
trend sollte entsprechend das Volumen bei Kursrallys zulegen
und in Korrekturen abfallen. In einem Bärenmarkt sollte hingegen
das Volumen in Abwärtswellen zulegen und sich in Erholungen
hinein abschwächen. Solange eine solche Trendbestätigung
vorliegt, dürfen Anleger im Rahmen der Volumenanalyse auf eine
Fortsetzung des vorherrschenden Trends vertrauen. Umgekehrt
besteht hingegen Grund zur Vorsicht, sobald es in einem reifen
Trend zu Abweichungen (= Divergenzen) von diesem Gesund-
heitsmerkmal kommt. Liegt eine solche Divergenz vor, gilt der
Trend als anfällig für eine Umkehr.
Der Ausbruch aus allen Arten von Chart-Formationen sollte von
einem ansteigenden Handelsvolumen begleitet werden, damit
auf die Zuverlässigkeit der Formation vertraut werden kann.
Der Volumenanstieg bei Aus-
brüchen nach oben ist dabei
wichtiger als bei Ausbrüchen
nach unten. Bei Fortsetzungs-
formationen lässt sich typi-
scherweise eine Abnahme
des Volumens im Verlauf
der Ausbildung des Musters
beobachten. Bei Umkehrfor-
mationen sollten Bewegungen in Richtung des späteren Aus-
bruchs von höherem Volumen begleitet werden als Bewegungen
in ursprünglicher Trendrichtung.
Auch bei allen anderen wichtigen Chart-Entwicklungen steigert
ein erhöhtes Handelsvolumen die Zuverlässigkeit des entspre-
chenden Signals. Dies gilt beispielsweise für den Bruch einer
Trendlinie, den Bruch eines horizontalen Widerstands bzw. einer
horizontalen Unterstützung sowie die Ausbildung einer Kurs-
lücke. Im Bereich der Candlestick-Analyse steigert ein hohes
Volumen die Validität des jeweiligen Kerzenmusters. Bei sehr
starken Volumenanstiegen am Ende einer Trendbewegung
(»Sell-off«, »Blow-off«) entsteht ein Signal für eine zumindest
kurzfristige Erschöpfung des Trends.
TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP
Grafik 7: Umkehrformationen
Hammer
Quelle: Commerzbank AG
Shooting Star
Bullish Engulfing
Bearish Engulfing
Piercing Line
Dark Cloud Cover
Bullish Harami
Bearish Harami
»Der Volumenanstieg bei
Ausbrüchen nach oben
ist wichtiger als bei
Ausbrüchen nach unten.«
»Das Handelsvolumen stellt
die Anzahl der in einer
bestimmten Zeitperiode
gehandelten Gegenstände
(Aktien oder Kontrakte) dar.«
19ideas 207 | 07 2019 19ideas 207 | 07 2019 19ideas 207 | 07 2019
Sie haben sich eine Meinung zu einem Basiswert gebildet und
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Zur Produktsuche gelangen Sie über www.zertifikate.commerz-
bank.de. Klicken Sie im Hauptmenü auf »Produkte«. Die Suche
öffnet sich im linken Bereich der Seite, im rechten Bereich wer-
den die Treffer angezeigt. Sie können wählen, ob Sie zuerst den
Produkttyp festlegen möchten oder den Basiswert. Es werden
alle verfügbaren Produkttypen inklusive Untergruppen ange-
zeigt. Zudem können Sie weitere Filterkriterien wie Fälligkeit,
Basispreise, Barrieren etc. definieren.
Immer, wenn Sie Kriterien verändern oder einschränken, wird die
Suche im Hintergrund ausgeführt und die Trefferliste lädt auto-
matisch nach. Um die Trefferanzahl möglichst gut einschränken
zu können, wird auch angezeigt, wie viele Produkte die gewähl-
ten Kriterien erfüllen.
Wenn Sie eine Suche eingestellt haben, beispielsweise alle BEST
Turbo-Optionsscheine auf den DAX mit einem Basispreis zwi-
schen 11.500 und 12.000 Punkten, dann enthält der im Browser
erzeugte Link genau diese Parameter. Sie können den Link in
den Favoriten abspeichern oder verschicken – er wird immer die
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Das Zertifikate-Universum der Commerzbank in Ihrer Hosen tascheMit der Zertifikate-App geht die Commerzbank den nächsten
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Die App ist im App-Store und auch bei Google Play verfügbar.
@ www.zertifikate.commerzbank.de/apps «
TITELTHEMA | DAS TECHNISCHE-ANALYSE-SOMMERCAMP
20 ideas 207 | 07 2019
Daniel Steil, Chief Content Officer von BurdaForward und verantwortlich für das Börsenportal Finanzen100
Wir wollen die Menschen wieder fürs Thema Finanzen begeistern
INTERVIEW | DANIEL STEIL
ideas: Herr Steil, was sind für Sie derzeit die wichtigsten Themen auf dem Finanz-markt?Daniel Steil: Ganz klar Altersarmut, Nied-
rigzins und steigende Mieten – nach mei-
ner Überzeugung sind das die Themen,
die uns in den nächsten Jahren beschäfti-
gen werden. Die Menschen werden nach
und nach realisieren, dass Tagesgeld-
konten ihr Vermögen nicht mehr retten
werden. Im besten Fall bleiben von
10.000 Euro immerhin noch 10.000 Euro
auf dem Konto. Die Inflation frisst das
eigene Kapital Stück für Stück auf. Als
Medienhaus der Zukunft ist es unser
gesellschaftlicher Auftrag, den Menschen
Perspektiven aufzuzeigen. Wir sorgen
dafür, dass unsere Nutzer Vertrauen in
für sie rentable Anlagemethoden fassen.
Dabei informieren wir sie sowohl über
Chancen als auch Gefahren. Mit unserem
journalistischen Angebot geben wir jedem
Menschen die Möglichkeit, die für ihn
beste Entscheidung zu treffen – entspre-
chend seiner Lebenssituation und Risiko-
klasse.
Sie sind bei BurdaForward verantwortlich für Finanzen100. Wie gehen Sie mit den Herausforderungen um, denen sich die Anleger heute stellen müssen?Viele Menschen in Deutschland können
sich noch gut daran erinnern, dass
Freunde, Familie oder sogar sie selbst
Geld am sogenannten Neuen Markt ver-
loren haben. Das ist aus meiner Sicht
immer noch ein Grund dafür, warum die
Aktienquote hierzulande geringer ist als in
vielen anderen Ländern. Und das, obwohl
die deutsche Sparrate im Ländervergleich
viel höher ist. Wir bei BurdaForward wol-
len, dass jeder Mensch für sich die beste
und nachhaltigste Form der Anlage zur
Steigerung und Absicherung seines Ver-
mögens findet. Um dieses Ziel zu errei-
chen, vermitteln wir den Menschen unter
anderem fundiertes Börsenwissen und
bieten ihnen nutzwertige Tools zur indi-
viduellen Finanzplanung an.
Das scheint Ihnen mit Finanzen100 ganz gut zu gelingen, denn Sie belegen einen Spitzenplatz unter den deutschen Finanzportalen und wachsen weiter. Finanzen100 erreicht auf der einen Seite
den finanzversierten Spezialisten und
auf der anderen Seite über seine Partner-
schaft als Börsenportal von FOCUS Online
eine generell finanzaffine Nutzerschaft.
Finanzen100 ist damit das erste Special-
General-Interest-Portal. Wir decken
sowohl die Nische als auch die Masse
ab. In dieser Form ist das in Deutschland
einzigartig. Zuletzt erreichten wir rund
3,7 Millionen Menschen und das zeigt: Wir
sind auf dem richtigen Weg. Aber darauf
ruhen wir uns nicht aus. »User first« wird
bei unseren Produktentwicklungen schon
seit Jahren gelebt. Wir denken all unsere
Produkte immer vom Nutzer aus und
entwickeln sie anhand seiner Bedürfnisse
weiter.
Sie sprachen bereits das Thema Ver-trauen an. Wie wollen Sie den Menschen die Bedenken nehmen, wieder in Börsen-werte statt in Festgeld zu investieren?Jeder Nutzer kann sich bei Finanzen100
eine dauerhaft kostenlose Watchlist anle-
gen und sich spannende Kurse ansehen.
Das, gepaart mit unseren Kursdaten, gibt
jedem Menschen die Möglichkeit, ein eige-
nes Depot zu simulieren. Darüber hinaus
bieten wir umfassende Analysen und
Reports zu Unternehmen und Börsen-
produkten, damit unsere User einfach,
schnell und zuverlässig informiert sind.
Im Premium-Bereich von Finanzen100
erhalten Anleger eine wertvolle Starthilfe
zum Börseneinstieg sowie ganz konkrete
Handelsempfehlungen zum Nachtraden,
zum Beispiel über unsere sehr erfolg-
reichen Börsenbriefe. Das alles ist auch
über unsere Finanzen100-Börsenapp
möglich. Diese entwickeln wir permanent
mit neuen Features weiter, die wir immer
zuerst mit unseren Nutzern testen. Unsere
»Als Medienhaus der Zukunft ist
es unser gesellschaftlicher Auftrag,
den Menschen Perspektiven
aufzuzeigen.«
21ideas 207 | 07 2019
INTERVIEW | DANIEL STEIL
durchgeführt und in diesem Rahmen
Banken, Analysten, Vermögensberater
und Kunden zu einer hochkarätig besetz-
ten Konferenz zusammengebracht. Das
Feedback der Teilnehmer war so positiv,
dass wir »Geld-Ideen» jetzt auch in
anderen deutschen Städten durchführen
werden.
Wenn Sie fünf Jahre in die Zukunft blicken, welche Finanzthemen finden wir im Konferenzprogramm von »Geld-Ideen« 2024?Ich kann mich noch daran erinnern, dass
man vor etwa 20 Jahren an einem Geträn-
keautomat-Prototyp eine Cola per SMS
kaufen konnte. Man schickte eine Text-
nachricht an eine kostenpflichtige Num-
mer und prompt fiel das ausgewählte
Getränk in den Warenschacht. Das war
damals ziemlich innovativ. In Zukunft
wird es normal für uns sein, dass wir mit
dem Smartphone bezahlen. Alltägliche
Finanztransaktionen werden selbstver-
ständlich digital ablaufen.
Für Finanzinteressierte wird es im Anlage-
bereich Fintech-Tools geben, die dabei
unterstützen, das eigene Portfolio zu
managen, sprich: verständliche Tools, die
auch für Einsteiger leicht zu handhaben
sind, aber professionelle Anlageerfolge
möglich machen. Ich würde mir wün-
schen, dass man dem Finanzmarkt wieder
mehr vertraut.
Und da kommen Sie mit Finanzen100 ins Spiel.Genau. Im Moment gibt es im Bereich der
Börsen- und Finanzangebote immer nur
einen einzelnen Anwendungsfall für den
Nutzer. Entweder geht es um Aktien, oder
es geht um ETFs, um Kreditkarten oder
Tagesgeldrechner – alles wird einzeln
betrachtet. Im Portfolio der BurdaForward
vereinen wir alle Aspekte. Wir stellen dem
Anleger das gesamte Finanz-Know-how
gebündelt zur Verfügung, damit er in
Zukunft alle für ihn relevanten Informatio-
nen aus einer Hand erhält. Es ist uns eine
Herzensangelegenheit, die Menschen für
das Thema Finanzen zu begeistern. Ist
der Funke erst einmal übergesprungen,
begleiten wir jeden Anleger individuell
auf seinem Weg zu einem passenden
Portfolio. So versetzen wir jeden in die
Lage, mehr aus dem zu machen, was er
jetzt hat.
Vielen Dank für das Gespräch.
iOS-App ist mit 4,6 von 5 Sternen top
bewertet und kann wie die Android-
Version kostenlos in den App-Stores
heruntergeladen werden.
Wie kann man sich den Austausch mit Ihren Nutzern vorstellen? Wir laden unsere User regelmäßig zum
Dialog ein, woraus laufend neue Ideen und
Produkte entstehen. Demnächst kommt
zum Beispiel unser neuer Service Aktien-
Report PLUS auf den Markt. Der Report
enthält tagesaktuelle Analysen einzelner
Wertpapiere, die sich jeder Nutzer für
kleines Geld direkt herunterladen kann.
Damit kann er bessere Investitionsent-
scheidungen treffen und spart Zeit. Aktien-
Report PLUS starten wir im Sommer auf
nachdrücklichen Wunsch unserer Nutzer.
Im März 2019 haben wir in München zum
ersten Mal die Veranstaltung »Geld-Ideen«
»Ist der Funke erst einmal
übergesprungen, begleiten wir jeden
Anleger individuell auf seinem Weg
zu einem passenden Portfolio.«
22 ideas 207 | 07 2019
ACHIM MATZKE
Leiter Technische Analyse &
Index Research, Commerzbank
TECHNISCHE ANALYSE | DEUTSCHE BÖRSE AG
Technische Analyse
Deutsche Börse AG: Auf dem Weg zu den Allzeithochs
Die Aktie der Deutsche Börse AG ist zurzeit nach Marktkapitali-
sierung im Streubesitz die zweitgrößte Aktie in der Eurozone,
die nicht im EURO STOXX 50 vertreten ist. Angesichts der großen
Beachtung, die der EURO STOXX 50 seitens institutioneller und
privater Marktteilnehmer genießt, und der hohen Investment-
summe, die an den Index gebunden ist, sind die jährliche Index-
anpassung im September und die potenziellen Kandidaten von
großem Interesse. In der Regel weisen die Indexaufnahmekandi-
daten im Vorfeld der Indexüberprüfung ein sehr gutes technisches
Gesamtbild sowie eine relative Stärke auf.
Deutsche Börse AG
Stand: 14. Juni 2019; Quelle: Reuters, Commerzbank AG. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
K = Kaufsignal
in Euro
2015 2016 2017 2018 2019
60
90
105
120
140
125
115
85
110
95
55
75
80
65
50
130135
100
70
200-Tage-Linie
49,90 EUR
93,50 EUR87,40 EUR
98,40 EUR
67,00 EUR
121,10 EUR117,30 EUR
K
K
K
K
K
23ideas 207 | 07 2019
Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
Anlageidee AnlageprodukteAus technischer Sicht erreichte die Deut-
sche Börse AG im Dezember 2007 das
bis herige Allzeithoch bei 136,30 Euro, wo
sich jetzt eine Widerstandszone befin-
det. Im Rahmen der Finanzkrise kam es
anschließend zu einem ausgeprägten
Baisse trend, der die Aktie im März 2009 bis
auf Kurse um 29,50 Euro drückte. Von 2009
bis zum Jahreswechsel 2014/2015 ergab
sich dann unterhalb der Widerstands zone
um 61,00 Euro eine Seitwärtspendelbewe-
gung mit dem technischen Charakter einer
langfristigen Bodenformation.
Bereits im Juni 2012 startete eine neue
Aufwärtsbewegung, wobei sich mit dem
übergeordneten Investmentkaufsignal
– Sprung über die Widerstandszone um
61,00 Euro im Januar 2015 – ein idealtypi-
scher, intakter Haussetrend (Trendlinie
zurzeit um 93,50 Euro) herausbildete.
Dieser Trend führte die Deutsche Börse AG
in einem Wechselspiel aus Kaufsignalen,
Aufwärtsschüben und trendbestätigenden
Konsolidierungen im März 2018 bis auf
Kurse um 121,10 Euro. Anschließend ging
der Titel unterhalb der Widerstandszone
um 121,00 Euro in eine mittelfristige Kon-
solidierung in Form einer Seitwärtsbewe-
gung mit trendbestätigendem Charakter
nach oben über. Diese hat die Aktie im Mai
2019 mit einem neuen Investmentkaufsig-
nal verlassen, sodass bei der Deutsche
Börse AG aus technischer Sicht jetzt ein
Test der Allzeithochs um 136,00 Euro als
nächstes Etappenziel anstehen sollte.
Damit ist die Deutsche Börse AG, die der-
zeit noch einen Abstand von 15 Prozent
für einen automatischen EURO STOXX
50-Aufnahmerang aufweist, ein potenzieller
Aufnahmekandidat für die Indexanpas-
sung im September. Selbst wenn es in
diesem Jahr mit der Indexaufnahme nicht
klappen sollte, bleibt die Deutsche Börse
AG aufgrund der guten Gesamtlage ein
technischer (Zu-)Kauf.
TECHNISCHE ANALYSE | DEUTSCHE BÖRSE AG
Anlageidee Hebelprodukte
Beim Kauf des Classic Discount-Zertifikats
erhalten Anleger einen Preisabschlag
(Discount) auf den aktuellen Wert der
Deutsche Börse-Aktie. Im Gegenzug ver-
zichtet der Anleger auf die Möglichkeit,
unbegrenzt an Kurssteigerungen der Aktie
zu partizipieren. Der maximale Rückzah-
lungsbetrag beträgt 135,00 Euro.
Mit dem Capped Bonus-Zertifikat können
Anleger an der Entwicklung der Deutsche
Börse-Aktie bis zum Cap partizipieren.
Zudem erhält der Anleger den Höchst-
betrag (136,00 Euro), solange die Barriere
bis zum Bewertungstag nicht erreicht oder
unterschritten wird. Bei Unterschreitung
der Barriere folgt das Zertifikat der Aktie
bis zum Cap. An Kurssteigerungen über
den Cap hinaus nehmen Anleger nicht teil.
Classic Discount-Zertifikat auf die Deutsche Börse-Aktie
WKN CU3 BA8
Cap 135,00 EUR
Bewertungstag 20.03.2020
Fälligkeit 27.03.2020
Geld-/Briefkurs 122,12/122,17 EUR
Discount 2,94 %
Max. Rendite p.a. 13,69 %
Capped Bonus-Zertifikat auf die Deutsche Börse-Aktie
WKN CU2 WW7
Barriere 104,00 EUR
Bonuslevel/Cap 136,00 EUR
Bewertungstag 19.06.2020
Fälligkeit 26.06.2020
Geld-/Briefkurs 125,21/125,30 EUR
Abstand zur Barriere 17,38 %
Bonusrendite p.a. 8,41 %
BEST Turbo-Optionsschein Call auf die Deutsche Börse-Aktie
WKN CU8 EWW
Typ Call
Basispreis/ Knock-Out-Barriere
108,54 EUR
Laufzeit Unbegrenzt
Geld-/Briefkurs 1,74/1,75 EUR
Hebel 7,2
BEST Turbo-Optionsschein Put auf die Deutsche Börse-Aktie
WKN CJ6 7BF
Typ Put
Basispreis/ Knock-Out-Barriere
141,40 EUR
Laufzeit Unbegrenzt
Geld-/Briefkurs 1,56/1,57 EUR
Hebel 8,0
Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Call
können Anleger gehebelt an der Entwick-
lung der Deutsche Börse-Aktie partizi-
pieren. Die Laufzeit des Turbo-Options-
scheins Call ist unbegrenzt. Erst bei
fallenden Notierungen der Aktie unter
die Knock-Out-Barriere endet die Laufzeit
(Totalverlust).
Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Put
können Anleger gehebelt an der Entwick-
lung der Deutsche Börse-Aktie partizi-
pieren. Die Laufzeit des Turbo-Options-
scheins Put ist unbegrenzt. Erst bei
steigenden Notierungen der Aktie über
die Knock-Out-Barriere endet die Laufzeit
(Totalverlust).
24 ideas 207 | 07 2019
TECHNISCHE ANALYSE | ENEL
Die italienische Enel ist momentan der nach Marktkapitalisierung
im Streubesitz zweitgrößte Versorger in Europa. Ab Juni 2007
– ausgehend von Kursen um 7,60 Euro – hatte Enel eine langfris-
tige Baisse durchlaufen, die im Juni 2012 in einem Sell Off auf
ca. 2,00 Euro endete. Anschließend bildete sich ein Comeback-
trend heraus, der die Aktie im Juni 2014 bis auf 4,50 Euro führte.
Unterhalb der gestaffelten Widerstandszone von 4,20 Euro bis
4,50 Euro ging Enel hier in eine knapp dreijährige Seitwärtspen-
delbewegung mit der Unterstützungsone um 3,30 Euro über.
Insgesamt hatte die Kursentwicklung seit 2008 den charttechni-
schen Charakter einer sehr langfristigen Bodenformation auf die
Technische Analyse
Enel: Gute technische Versorgung
PETRA VON KERSSENBROCK
Technische Analyse &
Index Research, Commerzbank
Enel
Stand: 14. Juni 2019; Quelle: Reuters, Commerzbank AG. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
K = Kaufsignal TP = Take-Profit-Signal
in Euro
2015 2016 2017 2018 2019
5,50
6,50
5,00
3,50
4,50
4,00
6,00
200-Tage-Linie4,50 EUR
4,50 EUR
3,30 EUR
5,60 EUR
4,20 EUR
K
K
K
K
K
K
TPK
25ideas 207 | 07 2019
Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
Anlageidee Anlageprodukte
Anlageidee Hebelprodukte
vorherige langfristige Baissebewegung.
Im Mai 2017 überwand Enel die Wider-
standszone um 4,50 Euro mit einem
Investmentkaufsignal und etablierte eine
neue, intakte Haussebewegung, die von
dem moderaten Haussetrend (Trendlinie
zurzeit um 4,50 Euro) begrenzt wird.
Nach dem ausgeprägten Kursanstieg von
Oktober 2016 (Start um 3,60 Euro) bis
Ende 2017 auf 5,60 Euro war eine mittel-
fristig überkaufte technische Lage ent-
standen, sodass Enel in eine technische
Korrektur überging. Diese Korrektur,
die die Aktie im September 2018 bis
auf 4,20 Euro drückte, hatte den techni-
schen Charakter eines bullishen Keils, aus
dem die Aktie im November 2018 mit
einem Kaufsignal nach oben ansprang.
Seither befindet sich Enel in einer intak-
ten Aufwärtsbewegung, die den Titel
zuletzt auf neue Haussetops geführt hat.
Im Umfeld der anhaltend sehr niedrigen
Zinsen deutet die gute technische
Gesamtlage eine Fortsetzung der Hausse
an. Damit hat Enel, die sich auf Basis
aktueller Daten für eine automatische
STOXX 50-Aufnahme qualifizieren würde,
sehr gute Chancen, im September 2019
in den STOXX 50 aufgenommen zu
werden. Enel, die darüber hinaus eine
(Brutto-) Jahresdividendenrendite von
ca. 4,7 Prozent aufweist, bleibt somit ein
technischer (Zu-)Kauf, wobei das mittel -
fris tige technische Kursziel im Bereich
von 6,50 Euro bis 6,60 Euro liegen sollte.
Classic Discount-Zertifikat auf die Enel-Aktie
WKN CU3 PSR
Cap 6,40 EUR
Bewertungstag 18.06.2020
Fälligkeit 25.06.2020
Geld-/Briefkurs 5,73/5,74 EUR
Discount 7,65 %
Max. Rendite p.a. 11,34 %
BEST Turbo-Optionsschein Call auf die Enel-Aktie
WKN CJ6 1DB
Typ Call
Basispreis/ Knock-Out-Barriere
5,05 EUR
Laufzeit Unbegrenzt
Geld-/Briefkurs 1,18/1,19 EUR
Hebel 5,2
BEST Turbo-Optionsschein Put auf die Enel-Aktie
WKN CJ6 GBJ
Typ Put
Basispreis/ Knock-Out-Barriere
6,91 EUR
Laufzeit Unbegrenzt
Geld-/Briefkurs 0,70/0,71 EUR
Hebel 8,8
Capped Bonus-Zertifikat auf die Enel-Aktie
WKN CU2 JAA
Barriere 5,00 EUR
Bonuslevel/Cap 7,50 EUR
Bewertungstag 18.09.2020
Fälligkeit 25.09.2020
Geld-/Briefkurs 6,44/6,45 EUR
Abstand zur Barriere 19,55 %
Bonusrendite p.a. 12,86 %
Beim Kauf des Classic Discount-Zertifikats
erhalten Anleger einen Preisabschlag
(Discount) auf den aktuellen Wert der
Enel-Aktie. Im Gegenzug verzichtet der
Anleger auf die Möglichkeit, unbegrenzt
an Kurssteigerungen der Aktie zu partizi-
pieren. Der maximale Rückzahlungsbetrag
beträgt 6,40 Euro.
Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Call
können Anleger gehebelt an der Entwick-
lung der Enel-Aktie partizipieren. Die
Laufzeit des Turbo-Optionsscheins Call
ist unbegrenzt. Erst bei fallenden Notie-
rungen der Aktie unter die Knock- Out-
Barriere endet die Laufzeit (Totalverlust).
Mit dem BEST Turbo-Optionsschein Put
können Anleger gehebelt an der Entwick-
lung der Enel-Aktie partizipieren. Die
Laufzeit des Turbo-Optionsscheins Put
ist unbegrenzt. Erst bei steigenden Notie-
rungen der Aktie über die Knock-Out-
Barriere endet die Laufzeit (Totalverlust).
Mit dem Capped Bonus-Zertifikat können
Anleger an der Entwicklung der Enel-
Aktie bis zum Cap partizipieren. Zudem
erhält der Anleger den Höchstbetrag
(7,50 Euro), solange die Barriere bis zum
Bewertungstag nicht erreicht oder unter-
schritten wird. Bei Unterschreitung der
Barriere folgt das Zertifikat der Aktie bis
zum Cap. An Kurssteigerungen über den
Cap hinaus nehmen Anleger nicht teil.
TECHNISCHE ANALYSE | ENEL
26 ideas 207 | 07 2019
Erfolgreiche Unternehmen sind rund um den Globus angesie-
delt. Doch nicht nur die Unternehmen, auch Investoren, ob
Groß- oder Kleinanleger, finden sich über die ganze Welt
zerstreut. Möchte man in Unternehmen investieren, denen
man viel Potenzial zuweist, entscheidet man sich in der Regel für
den Kauf von Aktien. Denn der Erfolg wird an der Börse gemes-
sen. Je erfolgreicher ein Unternehmen ist, umso mehr sollte sein
Aktienkurs steigen, was wiederum dessen Anteils eigner glück-
lich macht.
Die meisten Unternehmen sind (zunächst) an ihrer Heimatbörse
gelistet. Viele Weltkonzerne haben ein Börsenlisting auch an
fremden Börsen, um so ihre Liquidität zu erhöhen und attraktiver
für ausländische Investoren zu sein. Wenn ein deutscher Anleger
Google-Aktien kaufen möchte, muss er die Order nicht an der
Nasdaq platzieren, da die Aktie auch (unter anderem) über Xetra
in Frankfurt handelbar ist. Für viele nicht amerikanische Unter-
nehmen ist wiederum ein Listing in den USA bzw. in US-Währung
sehr interessant. Dennoch kann ein Auslandslisting sehr kostspie-
lig und mit hohen Auflagen verbunden sein, beispielsweise an
der New York Stock Exchange. Manchmal sind es auch rechtliche
Auflagen, die für oder gegen ein Listing an der Auslandsbörse
sprechen.
Eine Alternative zur Börsen-
zulassung im Ausland ist die
Emission von Hinterlegungs-
zertifikaten, sogenannten
Depository Receipts (DR).
Diese Depository Receipts,
auch Hinterlegungsscheine
genannt, verbriefen das
Recht an genau einer Aktie
oder einem Teil oder Vielfachen davon. Der Käufer von Hinter-
legungsscheinen erwirbt quasi das Recht, diese jederzeit gegen
die entsprechende Menge hinterlegter Aktien eintauschen zu
können. Die Anleger können somit Unternehmensanteile aus den
Ländern besitzen, die sie an der entsprechenden Heimatbörse
nicht erwerben können. In der Praxis agieren oft Investmentban-
ken als intermediäre Handelspartner. Die Bank kauft im Heimat-
land die jeweiligen Aktien und lagert sie bei einer Depotbank,
während dann im Ausland Hinterlegungsscheine von der Bank
unter dem jeweiligen Landesrecht emittiert werden. Statt Depo-
sitory Receipts wird oft auch der Begriff Depository Shares
verwendet.
Der Handel von Depository Receipts kann nicht nur das Handels-
volumen im Auslands- und Heimatmarkt erhöhen, es steigert
auch den Bekanntheitsgrad des jeweiligen Unternehmens, was
WISSEN | DEPOSITORY RECEIPTS
»Viele Weltkonzerne haben
ein Börsenlisting auch an
fremden Börsen, um so ihre
Liquidität zu erhöhen und
attraktiver für ausländische
Investoren zu sein.«
COMMERZBANK-DERIVATETEAM
Equity Markets & Commodities
Wissen – Depository Receipts
Von der ausländischen Aktie zum einheimischen Wertpapier
27ideas 207 | 07 2019
insbesondere von Vorteil für Unternehmen aus den Schwellen-
ländern ist. Dies ist auch für den Investor von Vorteil, da er
so sein Portfolio diversifizieren und an einer etablierten Börse
handeln kann, deren Regeln und Marktbedingungen er kennt.
Die ältesten Depository Receipts sind die American Depository
Receipts (ADR), die bereits in den Zwanzigerjahren des vorigen
Jahrhunderts eingeführt wurden. Zudem gibt es auch Global
Depository Receipts (GDR), European Depository Receipts
(EDR) sowie International Depository Receipts (IDR). Am häu-
figsten anzutreffen sind ADRs, die vor allem an den US-amerika-
nischen Börsen handelbar sind, und GDRs, die meistens an den
europäischen Börsen (vor allem an der London Stock Exchange)
notieren. Die gängigen ADRs und GDRs sind in US-Dollar deno-
miniert. Der Preis eines Depository Receipt orientiert sich
maßgeblich am Preis der jeweiligen Heimatbörse (nach dem
Wechselkurs umgerechnet), auch wenn es dabei zu minimalen
Preis unterschieden wegen Marktgegebenheiten und unterschied-
licher Liquidität kommen kann. Eine Aktie muss nicht notwen-
digerweise ein Heimatlisting haben, um als Depository Receipt
handelbar zu werden. Ein gutes Beispiel ist die voxeljet AG,
führender deutscher Hersteller industrietauglicher 3D-Druck-
systeme. Die Aktie ist ausschließlich als American Depository
Receipt gelistet (an den größten amerikanischen Börsen und
in Berlin), um so die Gelder von amerikanischen Investoren
anzuziehen, da diese viel mehr in innovative Unternehmen
investieren, als es hierzulande der Fall ist.
Die Commerzbank bietet Optionsscheine und Zertifikate auf
zahlreiche Basiswerte, die in Form von ADRs und GDRs handel-
bar sind. Samsung Electronics GDR, Infosys ADR und NetEase
ADR sind nur einige von
über 20 Basiswerten. Was
ist bei einem Depository
Receipt besonders zu
beachten? Die Handelszeit
des jeweiligen Depository
Receipt orientiert sich an
der Handelszeit der aus-
ländischen Börse, an der es
gehandelt wird, und nicht an der Handelszeit der Heimatbörse.
So kann zum Beispiel ein Turbo Bull oder Turbo Bear auf den
Samsung Electronics GDR nur zwischen 9.00 und 17.30 Uhr
(zuzüglich Schlussauktion) ausknocken, da dieser an der London
Stock Exchange gehandelt wird (während die Heimatbörse in
Korea geschlossen ist).
WISSEN | DEPOSITORY RECEIPTS
»Der Handel von Depository
Receipts steigert auch
den Bekanntheitsgrad des
jeweiligen Unternehmens.«
28 ideas 207 | 07 2019
Mit der Übernahme von Goldcorp zeigt Newmont ungewohnte
»Aggressivität« und steigt zum größten Goldproduzenten auf.
Die Übernahme dürfte sich langfristig auszahlen, da sie zu
einem günstigen Preis stattfindet. Durch die Finanzierung
via Aktientausch bleibt die Bilanz solide. Mit Goldcorp dürfte
es Newmont leichterfallen, neue Projekte zu realisieren, die
Produktionskosten dürften profitieren. Auch das Joint Venture
mit Barrick Gold für die Minen in Nevada verspricht erhebliche
Synergien.
Commerzbank Analysen
Newmont Goldcorp: Übernahme und Joint Venture werden sich auszahlen
Goldpreis mit guter PerspektiveDie protektionistischen Tendenzen und die Geopolitik sorgen
für Wachstumsunsicherheit, während die Inflationserwartungen
gestützt werden. Die Realzinsen dürften deswegen per saldo
niedrig bleiben bzw. sinken. In Indien und China, den beiden
größten Goldkonsumenten, dürfte die Unsicherheit ebenfalls die
Investmentnachfrage anregen. Vor diesem Hintergrund sollte
die Nachfrage nach Gold robust verlaufen. Das Goldangebot
fällt gleichzeitig. Die Minenproduktion hat ihren Zenit aufgrund
fehlender Investitionen und abnehmender Reserven erreicht.
Sowohl von der Nachfrageseite als auch vom Angebot sind die
Voraussetzungen für einen steigenden Goldpreis deswegen gut.
Struktureller Kostenanstieg zwingt zur ZusammenarbeitDie Kostenentlastungen/-einsparungen für Minenunternehmen
sind ausgereizt. Auch bei Newmont Mining hat der zyklisch
sinkende Kostentrend einen Boden erreicht und der strukturell
steigende Kostentrend beginnt sich wieder durchzusetzen.
MICHAEL OTT
Investmentstrategie
Private Kunden, Commerzbank
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
29ideas 207 | 07 2019
»
Newmont Mining liegt mit Produktionskosten (Basis AISC-Kos-
ten, ohne Explorations- und Entwicklungskosten einer Mine)
von 912 US-Dollar/Feinunze im Jahr 2016 und 924 US-Dollar/
Feinunze im Jahr 2017 sowie 909 US-Dollar/Feinunze im Jahr
2018 und erwarteten 935 US-Dollar/Feinunze im laufenden Jahr
im Branchendurchschnitt. Durch die Übernahme von Goldcorp
(2018: 851 US-Dollar/Feinunze) dürften die Kosten 2019 auf ca.
890 US-Dollar/Feinunze fallen.
Nicht unerwartet hat Barrick
Gold sein feindliches Über-
nahmeangebot für Newmont
Mining zurückgezogen. Die
beiden größten Goldprodu-
zenten einigten sich stattdes-
sen auf ein Joint Venture ihrer
in die Jahre gekommenen
Kernaktivitäten in Nevada.
Die Produktion betrug dort
2018 insgesamt 3,8 Millionen Feinunzen (davon Barrick Gold
2,1 Millionen Feinunzen und Newmont Mining 1,7 Millionen
Feinunzen). Barrick Gold wird daran einen Anteil von 61,5 Pro-
zent erhalten und die operative Führung innehaben. Die Syner-
gien könnten den steigenden Kostentrend stoppen – sie sollen
für Newmont Mining die ersten fünf Jahre ca. 190 Millionen
US-Dollar p.a. vor Steuern betragen.
Strukturell steigen die Kosten der Goldproduktion vor allem, da
die Erzgehalte sinken. Aber auch andere Faktoren wie steigende
Umweltschutzauflagen, zunehmende politische Risiken und
technische Herausforderungen sorgen für einen steigenden
Kostentrend. Da die Umweltauflagen global stetig verschärft
werden, werden zum Beispiel die Stilllegungskosten tendenziell
unterschätzt. So musste Newmont 2016 eine Abschreibung in
Höhe von 970 Millionen US-Dollar auf die Yanacocca-Mine in Peru
vornehmen. Nach der Fusion mit Goldcorp entfallen 72 Prozent
der Produktion auf Amerika, 18 Prozent auf Australien und
10 Prozent auf Afrika. Die relative politische Sicherheit der Pro-
duktion ist ein Faktor, der zu einer höheren Bewertung führt.
Durch Übernahme von Goldcorp Aufstieg zur Nummer 1Die Wachstumsaussichten von Newmont Mining sind wegen
einer sinkenden Produktion der älteren Minen und abnehmender
Reserven gedämpft. Newmont förderte ohne Goldcorp nach
5,3 Millionen Feinunzen 2017 im Jahr 2018 5,1 Millionen Fein-
unzen und erwartet 2019 5,2 Millionen Feinunzen sowie 2020
4,9 Millionen Feinunzen. 2021 bis 2023 sollen dann 4,4 bis 4,9 Mil-
lionen p.a. bei stabilen Kosten von 875 bis 975 US-Dollar/Fein-
unze gefördert werden. Deswegen hat man nach einigen kleine-
ren Zukäufen in den vergangenen Jahren (Criple Creek Mine
für 820 Millionen US-Dollar, Continental Gold für 109 Millionen
US-Dollar, Galore Creek für bis zu 275 Millionen US-Dollar) Gold-
corp übernommen.
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
UNTERNEHMENSPORTRÄT
Newmont Goldcorp (bzw. früher Newmont Mining) ist 1921
gegründet worden und betreibt weltweit vor allem Gold- und
einige Kupferminen. Der Konzern ist sowohl im Hinblick auf das
Produktionsvolumen und die Goldreserven als auch bezüglich
der Marktkapitalisierung nach der Übernahme von Goldcorp der
weltweit führende Goldproduzent. Die wichtigsten Minen befinden
sich in Nord- und Südamerika, Australien und Ghana. Newmont
Mining verfolgt eine konsequente Non-Hedging-Strategie, die
Produktion wird also laufend zu aktuellen Marktpreisen verkauft
und nicht durch Termingeschäfte abgesichert.Stand: 21. Juni 2019; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Grafik 1: Entwicklung Newmont Goldcorp
in US-Dollar
Jun 19Jun 18Jun 17Jun 16Jun 15Jun 1410
15
20
25
30
35
40
45
50
»Sowohl von der
Nachfrageseite als auch
vom Angebot sind
die Voraussetzungen
für einen steigenden
Goldpreis gut.«
30 ideas 207 | 07 2019
»
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
Die Aktionäre von Goldcorp erhielten je Goldcorp-Aktie 0,3280
Newmont-Aktien plus 0,02 US-Dollar. Dies war eine Prämie von
17 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vor der Absichtserklä-
rung. Die Goldcorp-Aktionäre halten dadurch 35 Prozent des
fusionierten Unternehmens mit dem Namen Newmont Goldcorp.
Der Wert der Transaktion belief sich auf 10 Milliarden US-Dollar
(Aktienbasis) bzw. 12,5 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden.
Goldcorp war mit einer Produktion von 2,3 Millionen Feinunzen
(2018) in Kanada und Latein-
amerika der nach Marktkapi-
talisierung viertgrößte Gold-
produzent.
Mit einer Goldproduktion
von ca. 6,7 Millionen Fein-
unzen im laufenden Jahr ist
Newmont Goldcorp der mit
Abstand größte Goldproduzent. Die Produktionskosten von
Goldcorp (2018: 851 US-Dollar/Feinunze) liegen unter denje-
nigen von Newmont Mining (2018: 909 US-Dollar/Feinunze).
Für 2019 sind kombinierte Kosten von 890 US-Dollar/Feinunze
zu erwarten. Freilich können sich diese Zahlen durch Minen-
verkäufe verschieben. In den nächsten zwei Jahren sollen für
1,0 bis 1,5 Milliarden US-Dollar Minen verkauft werden, die
Gesamtproduktion dadurch 6 bis 7 Millionen Feinunzen betra-
gen. Infrage kommen dafür wohl kostenintensivere Minen (Red
Lake, Musselwhite, Porcupine, KCGM) bzw. Minen, in denen
hohe Investitionen (Yanacocha, Pueblo Viejo) anfallen.
Die geplanten Synergien der Fusion in Höhe von jährlich 100 Mil-
lionen US-Dollar sind freilich nicht allzu hoch. Der größte Vorteil
ist neben den voraussichtlich etwas geringeren Produktionskos-
ten vor allem die Bündelung der Finanzkraft, um die raren und
immer aufwendigeren neuen Projekte zu entwickeln. Der Zeit-
punkt ist für Newmont zudem günstig, da der Kurs von Goldcorp
sich in den vergangenen Jahren relativ schwach entwickelt hat
und die Preise für Goldproduzenten insgesamt noch günstig sind.
Substanz steigt mit GoldpreisDie Substanz liegt vor allem in den Goldreserven. Diese fielen
zum 31. Dezember 2018 bei einem Goldpreis von 1.200 US-Dol-
lar/Feinunze im Vorjahresvergleich um 3,1 Millionen auf 65,4 Mil-
lionen Feinunzen bei Newmont Mining. Die laufende Produktion
konnte also nicht ganz ersetzt werden. Bei einem Goldpreis von
1.400 US-Dollar/Feinunze würden die Reserven 75 Millionen
Feinunzen betragen, bei 1.000 US-Dollar/Feinunze 50 Millionen
Feinunzen. Bei der Berechnung hat Newmont für die Kosten
einen Ölpreis von 65 US- Dollar/Fass und 0,75 Aus tralische
Dollar/US-Dollar angesetzt.
Der durchschnittliche
Goldgehalt liegt bei
1,19 Gramm/Tonne nach
1,14 Gramm/Tonne im
Vorjahr, was etwa im Indus-
triedurchschnitt liegt.
Goldcorp bringt 53 Millionen
Feinunzen an Reserven
(bei einem Goldpreis von
1.200 US-Dollar/Feinunze) ein, sodass Newmont Goldcorp
mit 118 Millionen Feinunzen auch die mit Abstand höchsten
Gold reserven besitzt.
Solide Ertragsentwicklung, aber Produktionsrisiken nehmen zuDas um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis von Newmont
Mining lag im ersten Quartal mit 0,33 US-Dollar/Aktie (176 Mil-
lionen US-Dollar) wie auch die letzten Quartale über der Markt-
erwartung (0,27 US-Dollar/Aktie), aber wegen des um 26 US-
Dollar/Feinunze niedrigeren erlösten Goldpreises knapp unter
Vorjahresniveau (0,35 US-Dollar/Aktie). Das Produktionsergebnis
war mit 1,23 Millionen Feinunzen bei stabil niedrigen Kosten von
907 US-Dollar/Feinunze (2018, erstes Quartal: 1,23 Millionen
Feinunzen bei 900 US-Dollar/Feinunze) auf Vorjahresniveau.
Für 2019 erwartet Newmont
weiterhin eine Goldpro-
duktion von 5,2 Millionen
Fein unzen bei Kosten von
935 US-Dollar/Feinunze.
Nachdem die Fusion mit
Goldcorp im Mai vollzogen
wurde, zählen vor allem die
Gesamtzahlen. Für Goldcorp gibt es aber keine Detailzahlen über
die Entwicklung im ersten Quartal. Es gibt zunächst nur eine
vage Prognose vom März für das Gesamtjahr 2019 und langfris-
tig. Die gemeinsame Goldproduktion soll 2019 bis 2025 rund
»Strukturell steigen die
Kosten der Goldproduktion
vor allem, da die
Erzgehalte sinken.«
»Das um Sondereinflüsse
bereinigte Ergebnis von
Newmont Mining lag im
ersten Quartal wie auch die
letzten Quartale über der
Markterwartung.«
»Nachdem die Fusion mit
Goldcorp im Mai vollzogen
wurde, zählen vor allem
die Gesamtzahlen.«
31ideas 207 | 07 2019
Anlageidee: Partizipieren Sie an der Entwicklung der Newmont Goldcorp-Aktie
Nutzen Sie die Einschätzungen unserer
Experten und partizipieren Sie an der
Entwicklung der Newmont Goldcorp-
Aktie. Ganz gleich, ob Sie mit Hebel-
produkten auf schnelle und kurzfristige
Marktveränderungen setzen möchten
oder mit Anlageprodukten eine intelli-
gente Alternative zum reinen Aktienin-
vestment suchen, bei der Commerzbank
werden Sie fündig. Ein Überblick über
das gesamte Produktspektrum an Zer-
tifikaten steht Ihnen im Internet unter
www.zertifikate.commerzbank.de zur
Verfügung.
Aber Achtung: Da die von der Commerz-
bank angebotenen Produkte in Euro
notieren, der Handelspreis der zugrunde
liegenden Aktie in US-Dollar, besteht für
den Investor ein Währungsrisiko. Ein
steigender Euro/US-Dollar-Wechselkurs
wirkt sich negativ auf den Wert des Zer-
tifikats aus. Um das Wechselkursrisiko
für den Anleger auszuschalten, bietet die
Commerzbank in der Regel neben einer
nicht währungsgesicherten Variante
(Non-Quanto) auch eine währungs-
gesicherte bzw. währungsoptimierte
(Quanto) Variante an. Allerdings ist hier
zu beachten, dass für die Währungs-
sicherung Kosten anfallen können, die
den Wert des Zertifikats mindern. Anle-
ger haben also die Wahl, sollten aber
bedenken, dass bei der nicht währungs-
gesicherten Variante neben dem Risiko
natürlich auch die Chance entfällt, mit
einem fallenden Euro/US-Dollar-Wech-
selkurs eine höhere Rendite zu erzielen.
«Discount-Zertifikate
WKN Basiswert Cap Discount Max. Ren-dite p.a.
Bewer-tungstag
Quanto Geld-/Briefkurs
CU3 SG0 Newmont Goldcorp
30,00 USD 20,30 % 2,81 % 20.09.2020 Nein 26,14/ 26,34 EUR
CU3 SG1 Newmont Goldcorp
32,00 USD 15,30 % 4,64 % 20.09.2020 Nein 27,76/ 27,96 EUR
CU3 SG2 Newmont Goldcorp
34,00 USD 10,95 % 8,19 % 20.09.2020 Nein 29,24/ 29,44 EUR
CU3 SG3 Newmont Goldcorp
36,00 USD 7,14 % 14,16 % 20.09.2020 Nein 30,48/ 30,68 EUR
CU3 SG4 Newmont Goldcorp
38,00 USD 4,29 % 23,51 % 20.09.2020 Nein 31,41/ 31,61 EUR
Unlimited Turbo-Optionsscheine
WKN Basiswert Typ Basispreis/ Knock-Out- Barriere
Hebel Laufzeit Quanto Geld-/Briefkurs
CJ6 R14 Newmont Goldcorp
Call 14,73/15,50 USD 1,6 Unbegrenzt Nein 1,99/2,01 EUR
CU3 SHS Newmont Goldcorp
Call 29,21/30,66 USD 4,5 Unbegrenzt Nein 0,71/0,73 EUR
CU9 JAP Newmont Goldcorp
Put 51,44/48,87 USD 2,6 Unbegrenzt Nein 1,24/1,26 EUR
CU3 SHP Newmont Goldcorp
Put 43,05/40,90 USD 6,5 Unbegrenzt Nein 0,49/0,51 EUR
Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
7,0 Millionen Feinunzen betragen und
die Kosten bei 810 bis 945 US-Dollar/
Feinunze liegen. Es deutet sich aber
an, dass mit der Übernahme von Gold-
corp die Produktions risiken steigen.
So gab es einen Brand in der Mussel-
white- Mine in Kanada. Über möglicher-
weise andauernde Produktionsausfälle
der Mine, die ca. 200.000 Feinunzen
Gold p.a. produziert, gibt es bisher
keine Meldungen.
Aufgrund einer seit 27. März andauern-
den Blockade durch Fahrer eines Lkw-
Subunternehmens und Anwohner hat
Newmont Goldcorp zudem die Produk-
tion der wichtigen Penasquito-Mine
vor übergehend eingestellt. 2018 pro-
duzierte die Mine 272.000 Feinunzen
Gold, wird aber derzeit ausgebaut und
soll 2020 ca. 600.000 Feinunzen fördern.
Sie ist die wertvollste Mine im Portfolio.
Wir gehen davon aus, dass man eine
Einigung erzielen wird, allerdings zeigt
die Eskalation, dass die Gespräche fest-
gefahren sind. Zumindest das zweite
Quartal dürfte für Newmont Goldcorp
daher produktionstechnisch schwächer
verlaufen.
COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN
32 ideas 207 | 07 2019
Seit einigen Jahren steigen die Häuserpreise nicht nur in
Deutschland, sondern in den meisten Euroländern deutlich
an. Dies zeigt einmal mehr, dass die expansive Geldpolitik der
EZB ihren Preis hat. So erscheinen Häuser in einigen Ländern
wie Belgien und Frankreich, zunehmend aber auch in Deutsch-
land, bereits als teuer. Sollte die EZB wie von uns erwartet
noch lange Zeit an ihrer Negativzinspolitik festhalten, droht
die nächste Blase bei den Immobilienpreisen.
Commerzbank Analysen
Stehen wir vor einer neuen Blase am Immobilienmarkt?
Fast überall steigen die Häuserpreise ...In ihrer Sitzung Anfang Juni hat die EZB die nächsten expan-siven Maßnahmen auf den Weg gebracht. Die Nullzinspolitik
wurde bis Mitte 2020 verlängert. Zudem unterstützt die EZB
Banken mit günstigen Zinskonditionen für neue Langfristkre-
dite. Begründet wird die weitere Lockerung der Geldpolitik
mit dem weiterhin sehr schwachen unterliegenden Preis-
auftrieb.
COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN
Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research
Grafik 2: Euroraum – Häuserpreise steigen seit 2014 ...Veränderung gegenüber Vorjahr
in Prozent
–4
–2
0
2
4
6
8
2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017
Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research
Grafik 1: Euroraum – fast überall steigen die HäuserpreiseVeränderung Q4 2018 gegenüber Q4 2017; für Griechenland liegen bei Eurostat keine Häuserpreise vorin Prozent
–2
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
SI LV PT NL LU LT IE SK SP MT EE AT DE EU FR BE FI CY IT
DR. RALPH SOLVEEN
Volkswirtschaftliche Analyse,
Commerzbank
33ideas 207 | 07 2019»
Allerdings ist es keinesfalls so, dass diese Politik – wie häufig in
der öffentlichen Diskussion mit Verweis auf die geringe Inflation
suggeriert – keine »Kosten« hat. Dies zeigt sich zum Beispiel am
Immobilienmarkt. Wegen
der in vielen Regionen
Deutschlands kräftig stei-
genden Häuserpreise wird
seit einiger Zeit immer wie-
der diskutiert, ob sich hier
bereits eine Blase gebildet
hat. Dabei wird häufig
übersehen, dass Deutsch-
land im Euroraum keines-
falls ein Einzelfall ist, son-
dern die Häuserpreise in vielen Euroländern inzwischen deutlich
stärker steigen als in Deutschland. So lag Deutschland mit einem
Plus von etwa 4,5 Prozent im Verlauf des vergangenen Jahres
nur leicht über dem Durchschnitt des Euroraums und damit im
Ranking der Euroländer in der unteren Hälfte der Tabelle (siehe
Grafik 1). Während die Preise nur in Italien gefallen sind, haben
sie in Slowenien und Lettland mit zweistelligen Raten zugelegt,
und in drei Ländern (Portugal, den Niederlanden und Luxem-
burg) lag das Plus bei fast 10 Prozent.
... und die EZB schiebt weiter an Der Grund für diese Entwicklung liegt auf der Hand: Die extrem
expansive Geldpolitik der EZB macht den Erwerb eines Eigen-
heims für viele erschwinglich und schiebt die Nachfrage an.
Gleichzeitig drückt sie die Renditen anderer Geldanlagen und
macht damit Immobilien für Investoren attraktiver. Tatsächlich
steigen die Häuserpreise Euroraum-weit seit 2014, als sich
die Leitzinsen der EZB der Nulllinie näherten und die ersten
Weichen in Richtung quantitative Lockerung gestellt wurden
(siehe Grafik 2).
Wegen der niedrigen Zinsen sind die Häuserpreise in den ver-
gangenen Jahren deutlich stärker gestiegen, als dies aus funda-
mentaler Sicht gerechtfertigt gewesen wäre. So ist die Relation
zwischen den Häuserpreisen und den Mieten, ein häufig verwen-
detes Maß für die Bewertung von Immobilien, seit Anfang 2015
COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN
»Wegen der in vielen
Regionen Deutschlands
kräftig steigenden Häuser-
preise wird immer wieder
diskutiert, ob sich hier bereits
eine Blase gebildet hat.«
34 ideas 207 | 07 2019
»um mehr als 10 Prozent gestiegen. Damit liegt sie weniger als
5 Prozent unter ihrem Niveau von Anfang 2008, als sich in eini-
gen Euroländern am Immobilienmarkt beträchtliche Blasen
gebildet hatten (siehe Grafik 3).
Von einer ausgeprägten Blase
kann damit sicherlich noch
nicht die Rede sein. Allerdings
deutet derzeit alles darauf
hin, dass die EZB ihren Kurs
noch für eine beträchtliche
Zeit beibehalten wird. In den
kommenden Monaten wird
sie ihren Einlagensatz voraus-
sichtlich sogar noch einmal etwas senken und ihn danach bis
Ende 2020 unverändert lassen. Auch danach dürfte sie den
Expansionsgrad ihrer Geldpolitik allenfalls sehr langsam zurück-
drehen. Das wird die Bewertung von Wohnimmobilien weiter
steigen lassen. Voraussichtlich Ende 2020 dürfte sie im Durch-
schnitt des Euroraums das kurz vor der Finanzkrise erreichte
Niveau übertreffen, und mit jedem weiteren Anstieg wird die
Gefahr einer Blase weiter zunehmen.
In vielen Ländern drohen Preisblasen ...Dabei gibt es zwischen den einzelnen Ländern deutliche Unter-
schiede (siehe Grafik 4). Die Gründungsmitglieder der Währungs-
union lassen sich grob in folgende Kategorien einteilen (da
Eurostat für Griechenland keine Zeitreihen für Häuserpreise zur
Verfügung stellt, haben wir dieses Land ebenfalls nicht berück-
sichtigt. Auch nicht näher analysiert werden im Folgenden die
mittel- und osteuropäischen Euroländer. Denn die dort zu beob-
achtenden teilweise deutlichen Schwankungen der Relation
zwischen Hauspreisen und Mieten sollten nur mit Vorsicht inter-
pretiert werden, da sie auch auf strukturelle Veränderungen im
Zuge des Aufholprozesses dieser Länder verursacht wurden und
nicht unbedingt Übertreibungen signalisieren.):
• Die Boom-Verweigerer: Gering ist die Gefahr einer Immobilien-
blase eigentlich nur in Italien und Finnland. Denn nur dort sind
die Häuserpreise seit 2015 trotz niedriger Zinsen langsamer
gestiegen als die Mieten, und Häuser sind auch niedriger bewer-
tet als kurz vor der Finanzkrise (Quadrant unten links in Grafik 4).
• Die Nachzügler: Österreich und Deutschland sind zwei der
wenigen Länder, in denen Häuser derzeit höher bewertet wer-
den als Anfang 2008, also am Höhepunkt der letzten Immobili-
enblase im Euroraum. Bei diesen beiden Ländern ist dies auch
nicht unbedingt ein Alarmsignal. Denn in beiden Ländern war
die Bewertung der Häuser in den ersten Jahren der Währungs-
union – anders als in den meisten anderen Ländern – nicht
gestiegen, sondern gefallen (siehe Grafik 5). Bei ihnen markiert
das Jahr 2008 also nicht den Höhepunkt einer Übertreibung,
Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research
Grafik 3: ... und die Bewertung ist bald wieder so hoch wie 2013Relation Häuserpreise zu Mieten
indexiert: 2015 = 100
85
90
95
100
105
110
115
120
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018
Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research
Grafik 4: Euroraum – Häuser fast überall teurer als 2015Relation zwischen Häuserpreisen und Mieten; Veränderung seit Q1 2008 (vertikale Achse) und seit Q1 2015 (horizontale Achse); gelbe Punkte: Gründungsmitglieder der Währungsunionin Prozent
–60
–50
–40
–30
–20
–10
0
10
20
30
40
50
–20 –10 0 10 20 30 40
DE
LU
MTATBE
FR
IR
SKSIEU
NLSP
LV
PT
LT
ITEE
FICY
Billiger als 2008 und 2015
Teurer als 2008 und 2015
Billiger als 2008, teurer als 2015
COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN
»Es deutet derzeit alles
darauf hin, dass die EZB
ihren Kurs noch für
eine beträchtliche Zeit
beibehalten wird.«
35ideas 207 | 07 2019
»
Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research
Deutschland
Grafik 5: Häuser in Deutschland und Österreich werden langsam teurer, ...Relation Häuserpreise zu Mieten
indexiert: 2015 = 100
Österreich
80
85
90
95
100
105
110
115
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018
Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research
Grafik 6: ... die in Belgien, Frankreich und Luxemburg sind es schon langeRelation Häuserpreise zu Mieten
indexiert: 2015 = 100
50
60
70
80
90
100
110
120
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018
Belgien Frankreich Luxemburg
sondern die Bewertungen befanden sich nahe ihrem Tiefpunkt.
Inzwischen sind Häuser in Österreich etwas teurer als am
Start der Währungsunion, in Deutschland beträgt das Plus
seitdem immerhin 10 Prozent. Dies deutet wohl kaum schon
auf eine Blase hin, aber zumindest in Deutschland nehmen
die Risiken zu.
• Die schon lange Teuren: Anders ist die Lage in Belgien, Frank-
reich und Luxemburg, wo Häuser ebenfalls höher bewertet
bzw. – in Frankreich – nur geringfügig niedriger bewertet sind
als 2008. Denn hier war die Bewertung von Häusern in den
ersten Jahren der Wäh-
rungsunion kräftig gestie-
gen, ohne dass es im Zuge
der Finanzkrise und der
Staatsschuldenkrise – wie
zum Beispiel in Irland und
Spanien (siehe unten) –
zu einer nennenswerten
Korrektur gekommen wäre
(siehe Grafik 6). Somit ist
die Gefahr einer Immobi-
lienblase in diesen drei Ländern beträchtlich, woran im Falle
Belgiens und Frankreichs auch der zuletzt relativ verhaltene
Preisanstieg nichts ändert. Vielmehr könnte dieser auch signa-
lisieren, dass Häuser bereits deutlich überteuert sind.
• Die Boom-Bust-Boom-Länder: In Spanien und Irland ist die
Bewertung zwar noch deutlich niedriger als 2008. Allerdings
war diese damals auch exorbitant, da sich in diesen Ländern
in den ersten Jahren der Währungsunion eine gigantische
Blase am Immobilienmarkt gebildet hatte, deren Platzen beide
Volkswirtschaften in eine tiefe Rezession und eine Bankenkrise
stürzte. Darum muss in
diesen beiden Ländern die
Bewertung von Häusern
sicherlich nicht erst das
Niveau von 2008 erreichen,
um von einer Übertreibung
zu sprechen. Zumindest
steigen die Häuserpreise
seit einiger Zeit wieder
kräftig, und in Spanien
würde die Relation von
Häuserpreisen und Mieten bei einem weiteren Anstieg im der-
zeitigen Tempo in wenigen Jahren wieder ein gefährliches
Niveau erreichen. In Irland ist die so gemessene Bewertung
von Häusern in den vergangenen Jahren nur deshalb recht
moderat gestiegen, weil die Mieten in den vergangenen fünf
Jahren im Durchschnitt um knapp 7,5 Prozent zugelegt haben
(bei einer durchschnittlichen Inflationsrate von 0,2 Prozent!),
was natürlich auch eine Überhitzung des Immobilienmarkts
signalisiert.
»Österreich und
Deutschland sind zwei der
wenigen Länder, in denen
Häuser derzeit höher
bewertet werden als
Anfang 2008.«»Gering ist die Gefahr
eigentlich nur in Italien und
Finnland. Dort sind die
Häuserpreise seit 2015 trotz
niedriger Zinsen langsamer
gestiegen als die Mieten.«
COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN
36 ideas 207 | 07 2019
»
COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN
• Die Dynamischen: In den Niederlanden und in Portugal sind
die Häuserpreise zuletzt mit am stärksten gestiegen. Von einer
Blase kann wohl noch keine Rede sein, da die Bewertung beim
Start der momentanen Rally in beiden Ländern recht niedrig
war, in Portugal war sie zwischen der Einführung des Euro und
2015 sogar durchgehend gefallen. Setzt sich aber diese Dyna-
mik fort, ist eine Übertreibung nur eine Frage der Zeit.
Stand: Juni 2019; Quelle: Eurostat, Commerzbank Research
Verschuldung, links
Grafik 7: Euroraum – Verschuldung der Haushalte fällt, und von Bauboom keine SpurVerschuldung der privaten Haushalte und Wohnungsbauinvestitionenin Prozent des BIP
Wohnungsbauinvestitionen, rechts
4,0
4,5
5,0
5,5
6,0
6,5
7,0
7,5
45
50
55
60
65
2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018
... aber die Verschuldung fällt in den meisten Ländern ...Das Platzen von Preisblasen zieht meistens auch die Realwirt-
schaft in Mitleidenschaft. Wie stark dieser negative Effekt ist,
hängt auch davon ab, inwieweit die steigenden Preise am Immo-
bilienmarkt mit einer steigenden Verschuldung und einem Bau-
boom einhergehen. Denn umso mehr der Boom durch eine
umfangreiche Kreditvergabe finanziert wurde, desto stärker trifft
ein Preiseinbruch das
Finanzsystem. Das Beispiel
Spanien zeigt, wie stark
eine Wirtschaft nach dem
Ende eines Baubooms
einbrechen kann.
Von beidem kann derzeit
für den Euroraum insge-
samt kaum die Rede sein.
So ist die Verschuldung der privaten Haushalte im Euroraum
zumindest in Relation zum Bruttoinlandsprodukt in den vergan-
genen zehn Jahren nicht gestiegen, sondern stetig gefallen,
nachdem sie allerdings in den ersten Jahren der Währungsunion
kräftig zugelegt hatte (siehe Grafik 7). Ausnahmen sind unter
den hier im Fokus stehenden westeuropäischen Ländern erneut
Belgien und Frankreich. Denn hier hat es bei der Verschuldung
– wie ja auch bei den Häuserpreisen – trotz eines kräftigen
Anstiegs in den ersten Jahren der Währungsunion bisher keine
Korrektur gegeben, sondern sie ist bis zuletzt weiter gestiegen.
»Umso mehr der Bauboom
durch eine umfangreiche
Kreditvergabe finanziert wurde,
desto stärker trifft ein Preis-
einbruch das Finanzsystem.«
37ideas 207 | 07 2019
«
Anlageidee: Investieren mit ETFs, Zertifikaten und Optionsscheinen
Nutzen Sie die Einschätzungen unserer
Experten und partizipieren Sie an der
Entwicklung von Immobilienaktien.
Egal ob mit einem ETF auf den europäi-
schen Index STOXX 600 Europe Real
Estate oder mit Anlage- oder Hebelpro-
dukten auf deutsche Immobilienaktien,
bei der Commerzbank werden Sie fün-
dig. Ein Überblick über das gesamte
Produktspektrum an Zertifikaten steht
Ihnen im Internet unter www.comstage.de
bzw. www.zertifikate.commerzbank.de
zur Verfügung.
COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN
ComStage ETF
WKN Index Ertragsverwendung Pauschalgebühr p.a. Geld-/Briefkurs
ETF 074 STOXX Europe 600 Real Estate Price
Ausschüttend 0,25 % 29,05/29,10 EUR
Discount-Zertifikate
WKN Basiswert Cap Discount Max. Ren-dite p.a.
Bewer-tungstag
Geld-/Briefkurs
CU0 TUX Deutsche Wohnen 33,00 EUR 8,23 % 8,63 % 20.03.2020 30,92/30,94 EUR
CU1 T0R TAG Immobilien 20,00 EUR 6,95 % 5,85 % 20.03.2020 19,13/19,14 EUR
CU1 N2A Vonovia 49,50 EUR 1,61 % 21,43 % 20.03.2020 42,50/42,51 EUR
Unlimited Turbo-Optionsscheine
WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-
Barriere
Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs
CJ6 VL2 Deutsche Wohnen Call 17,63/18,16 EUR 2,1 Unbegrenzt 16,07/16,10 EUR
CU8 JKS Deutsche Wohnen Put 44,08/42,70 EUR 3,2 Unbegrenzt 1,03/1,04 EUR
CJ9 1Z6 TAG Immobilien Call 9,41/9,81 EUR 1,8 Unbegrenzt 11,14/11,18 EUR
CU9 J5W TAG Immobilien Put 32,92/31,65 EUR 1,7 Unbegrenzt 1,23/1,24 EUR
CJ6 ZXH Vonovia Call 28,13/29,01 EUR 2,9 Unbegrenzt 1,50/1,51 EUR
CJ9 GX2 Vonovia Put 65,39/63,39 EUR 1,9 Unbegrenzt 2,21/2,22 EUR
Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.comstage.de bzw. www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
... und von einem Bauboom ist zumeist keine Spur Auch von einem Bauboom kann keine
Rede sein. So ist der Anteil der Woh-
nungsbauinvestitionen am Bruttoinlands-
produkt im Euroraum heute deutlich
niedriger als Anfang 2008. Ausnahmen
unter den Gründungsmitgliedern der
Währungsunion sind hier Deutschland
und Finnland. Bei Letzterem ist dies
zumindest kein Ausdruck einer Über-
bewertung von Häusern (siehe oben).
Etwas anders sieht dies in Deutschland
aus, wo der Preisanstieg der vergange-
nen Jahre mit einem kräftigen Anstieg
der Bauinvestitionen einhergeht und es
im Bausektor zunehmend zu Engpässen
kommt. Allerdings ist hier der Anteil der
Wohnungsbauinvestitionen am Brutto-
inlandsprodukt immer noch niedriger
als am Beginn der Währungsunion, und
damals gab es sicherlich keinen Bau-
boom in Deutschland.
38 ideas 207 | 07 2019
AKTIONEN & TERMINE
Webinar des Monats – Die Grundlagen der Trading-Psychologie
So entspannt wie möglich handeln
Erfolgreiches Handeln an der Börse hängt oft mit viel Geduld
und einer guten Strategie zusammen. Doch leichter gesagt als
getan. Nicht selten werden psychologische Fallstricke den Anle-
gern zum Verhängnis. Doch wie lassen sich diese vermeiden?
Und wie erkennt man, welche Art des Tradings am besten geeig-
net ist? Denn nicht jeder ist zum Daytrader geboren.
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Psychologen und Trader-Coach Norman Welz, wie eine gute
Trader-Vorbereitung aussehen sollte, welche Fehler es zu
vermeiden gilt und wie eine realistische Zielsetzung beim
Trading aussehen kann, damit Sie so entspannt wie möglich
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für angewandte Trading-Psychologie
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NORMAN WELZ
Psychotherapeut und Experte für
angewandte Trading-Psychologie
39ideas 207 | 07 2019
Messen, Börsentage & SeminareCommerzbank Derivate-Experten vor Ort
AKTIONEN & TERMINE
| Börsentag Berlin | 12.10.2019MOA Bogen, Stephanstraße 38–43
10559 Berlin-Moabit
www.boersentag-berlin.de
| Börsentag Hamburg | 09.11.2019Handelskammer Hamburg
Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg
www.boersentag.de
| Börsentag Dresden | 18.01.2020Maritim Congress Center Dresden
Ostra-Ufer 2, 01067 Dresden
www.boersentag-dresden.de
| Börsentag Frankfurt | 29.02.2020Kongresshaus Kap Europa
Messe Frankfurt GmbH
Osloer Straße 5, 60327 Frankfurt am Main
www.boersentag-frankfurt.de
| Anlegertag Düsseldorf | 07.03.2020Classic Remise
Harffstraße 110a, 40591 Düsseldorf
www.anlegertag.de
| Börsentag München | 28.03.2020MOC München – Atrium 3 + 4
Lilienthalallee 40, 80939 München
www.boersentag-muenchen.de
| GEWINN-Messe Wien 17.-18.10.2019Messe Wien Congress Center, Eingang A
Messeplatz 1, 1020 Wien, www.gewinn-messe.at
40 ideas 207 | 07 2019
Wir erwarten weiterhin einen volatilen DAX-Seitwärtsmarkt in
den kommenden Monaten. Das anhaltend starke Wachstum
der M1-Geldmenge im Euroraum und das wieder pessimistischere
Anlegersentiment sprechen gegen einen ausgeprägten DAX-
Abwärtstrend in den kommenden Monaten. Jedoch verhindern
der länger als erwartet dauernde Handelsstreit und die schwächer
als erhoffte Erholung der Konjunkturindikatoren eine kraftvolle
DAX-Rally.
DAX-Optimisten begrüßten im Juni das anhaltend starke Wachs-
tum der M1-Geldmenge im Euroraum von 7 Prozent gegenüber
Vorjahr – unserer Meinung nach momentan einer der stärksten
DAX-Bullenfaktoren (siehe Grafik 1).
Die Konsumausgaben in Deutschland sind im ersten Quartal mit
1,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal so stark gestiegen wie
seit acht Jahren nicht mehr. Für die Aktienoptimisten bietet das
Commerzbank Analysen
DAX zunächst weiterhin in einem Seitwärtstrend
COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES
ANDREAS HÜRKAMP
Leiter Aktienmarktstrategie,
Commerzbank
41ideas 207 | 07 2019
»robuste Wachstum der M1-Geldmenge von 7 Prozent in Deutsch-
land, 10 Prozent in Frankreich, 5 Prozent in Italien und 11 Prozent
in Spanien weiterhin Rückenwind für den Konsum.
Zudem verweisen die DAX-Bullen darauf, dass die jüngsten Rück-
schläge im Handelsstreit zwischen den USA und China – unter
anderem höhere Importzölle, Huawei auf schwarzer Liste – wieder
zu einem pessimistischen Anlegersentiment geführt haben. So
ist das Verhältnis von Aktienverkauf- zu -kaufoptionen in den USA
zuletzt von 0,85 auf über 1,00 gestiegen (siehe Grafik 2).
COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES
Stand: Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank AG
Grafik 1: M1-Geldmenge im Euroraum bleibt ein BullentrendEuroraum: Wachstum der M1-Geldmenge gegenüber Vorjahr
in Prozent
201520102000 20051995199019850
4
8
12
16
2
6
10
14
Stand: 13. Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank AG
Grafik 2: Huawei macht Investoren pessimistisch USA: Verhältnis Aktienverkauf- zu -kaufoptionen, 15-Tage-Durchschnitt
in Prozent
2019201820172016
China
Ölpreis
Brexit Trump Import-zölle
China
US Zins-struktur
Huawei
Optimismus
Pessimismus
20150,7
0,8
0,9
1,0
1,1
1,2
1,3
Tabelle 1: Zuletzt hatten weiterhin 21 der 30 DAX-Unternehmen fallende Gewinnerwartungen
DAX: Veränderung des für 2019 erwarteten Gewinns je Aktie im vergangenen Quartal
Aktie Kurs in EUR
Gewinnerwartungen 2019 je Aktie in EUR
aktuell vor drei Monaten
Verände-rung in %
Linde 179,70 6,22 6,00 3,7
Vonovia 46,00 3,07 3,00 2,2
adidas 259,30 9,79 9,59 2,1
SAP 114,40 4,88 4,79 1,8
Deutsche Telekom 15,50 1,06 1,05 0,9
Allianz 207,60 18,92 18,84 0,5
Siemens 105,20 6,93 6,91 0,2
HeidelbergCement 69,20 6,46 6,45 0,2
Wirecard 150,90 4,28 4,27 0,2
Bayer 53,60 6,88 6,89 –0,1
Beiersdorf 107,30 3,40 3,41 –0,3
E.ON 9,90 0,68 0,68 –0,3
Fresenius 46,10 3,37 3,39 –0,4
Henkel Vz. 87,50 5,62 5,65 –0,6
Deutsche Börse 125,80 5,97 6,01 –0,6
Fresenius Medical Care 66,30 4,30 4,36 –1,5
Münchener Rück 222,10 17,95 18,29 –1,9
Merck 91,70 5,54 5,70 –2,7
Deutsche Post 27,40 2,14 2,20 –2,9
Volkswagen Vz. 142,80 26,69 27,52 –3,0
BASF 61,60 5,20 5,47 –5,0
Daimler 48,20 7,26 7,74 –6,2
Deutsche Lufthansa 17,90 4,06 4,33 –6,2
Continental 125,70 12,64 13,52 –6,5
Infineon 15,20 0,92 1,02 –9,8
Covestro 42,30 3,94 4,41 –10,7
RWE 22,80 1,16 1,31 –11,5
BMW 62,80 8,66 10,33 –16,2
Deutsche Bank 6,10 0,47 0,57 –18,6
thyssenkrupp 12,10 0,63 0,90 –30,2
Stand: 13. Juni 2019; Quelle: FactSet Markterwartungen, Commerzbank AG
Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.
42 ideas 207 | 07 2019
»
«
Anlageidee: Partiziperen Sie an der Entwicklung des DAX und ausgewählter Einzelaktien
Nutzen Sie die Einschätzungen unserer
Experten und partizipieren Sie an der
Entwicklung des Deutschen Aktienindex
sowie ausgewählter Einzeltitel.
Ein Überblick über das gesamte Pro-
duktspektrum an Zertifikaten steht
Ihnen im Internet unter www.zertifikate.
commerzbank.de zur Verfügung.
COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES
Die DAX-Bären verweisen dagegen auf
den jüngsten Rutsch der zehnjährigen
US-Bondrendite unter 2,2 Prozent – im
Gegensatz zum relativ robusten US-
Aktienmarkt scheint der Anleihemarkt
ein viel schwächeres Konjunkturumfeld
zu antizipieren. In diesem Zusammen-
hang verweisen die Pessimisten auf die
anhaltend enttäuschende Entwicklung
des Ifo-Index – die erwartete Konjunk tur-
erholung scheint später und schwächer
zu kommen, als von vielen Investoren
erhofft. Vor dem Hintergrund des weiter
schwachen Ifo-Index überrascht es
daher nicht, dass im vergangenen Quar-
tal für 21 der 30 DAX-Unternehmen die
Prognosen für den Gewinn je Aktie für
das Geschäftsjahr 2019 nochmals nach
unten angepasst wurden.
Die Notenbank in New York hat berech-
net, dass die jüngste Anhebung der
US-Importzölle für chinesische Waren
von 10 Prozent auf 25 Prozent einen
US-Haushalt durchschnittlich 830 US-Dol-
lar pro Jahr kosten könnte. Für die Aktien-
pessimisten hat der Handelsstreit durch-
aus das Potenzial, ein wichtiger Auslöser
für rezessive Tendenzen in den kommen-
den Quartalen zu werden. In diesem
Zusammenhang verweisen die Bären auf
die jüngste Schwäche des Aktienmarkts
in China. Für den CSI 300-Aktienindex ist
beispielsweise der Kursgewinn im Jahr
2019 bereits von 40 Prozent im April auf
mittlerweile 20 Prozent geschmolzen.
Capped Bonus-Zertifikate
WKN Basis-wert
Cap/Bonusbetrag
Barriere Abstand zur
Barriere
Max. Rendite
p.a.
Bewer-tungstag
Geld-/Briefkurs
CU2 XF1 DAX 13.100 Pkt./ 131,00 EUR
10.000,00 EUR 19,27 % 5,05 % 20.03.2020 126,10/ 126,12 EUR
CU2 TQY Linde 178,00 EUR 132,00 EUR 26,84 % 4,65 % 19.06.2020 169,88/ 169,98 EUR
CJ7 R1J Vonovia 49,00 EUR 36,00 EUR 16,42 % 11,46 % 20.03.2020 45,00/ 45,03 EUR
CU2 LJE adidas 271,00 EUR 192,00 EUR 29,16 % 5,60 % 20.03.2020 259,69/ 259,82 EUR
CU2 TTF SAP 119,00 EUR 88,00 EUR 25,97 % 5,38 % 20.03.2020 114,22/ 114,28 EUR
Faktor-Zertifikate
WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs
CJ2 634 DAX-Future Long 3 Unbegrenzt 1,09/1,10 EUR
CJ2 626 DAX-Future Short –3 Unbegrenzt 3,71/3,72 EUR
CJ2 32M Linde Long 3 Unbegrenzt 10,59/10,62 EUR
CJ2 3VE Linde Short –3 Unbegrenzt 1,64/1,65 EUR
CJ2 31M Vonovia Long 3 Unbegrenzt 6,05/6,08 EUR
CJ8 GZZ Vonovia Short –3 Unbegrenzt 7,13/7,15 EUR
CJ2 30W adidas Long 3 Unbegrenzt 9,59/9,60 EUR
CJ8 GZQ adidas Short –3 Unbegrenzt 3,03/3,04 EUR
CJ2 31J SAP Long 3 Unbegrenzt 6,17/6,18 EUR
CJ2 2A5 SAP Short –3 Unbegrenzt 2,19/2,20 EUR
Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
43ideas 207 | 07 2019
DIREKTBANKEN | AKTIONSÜBERBLICK
Partner Aktion* Commerzbank-Derivate Zeitraum Ordervolumen
1822direkt Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR
comdirect bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 3,90 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR
Consorsbank Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Vom 01.06.2019 bis 31.07.2019
> 1.000 EUR
DADAT Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR
Hello bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.03.2020 > 1.000 EUR < 20.000 EUR
ING Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR
onvista bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.500 EUR
S Broker Kauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR
sino Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2019 > 1.000 EUR
Targobank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,90 Euro Alle Hebelprodukte Bis 31.12.2019 > 2.500 EUR
*Alle Aktionen beziehen sich auf den elektronischen außerbörslichen Direkthandel über die angegebenen Partner.
Stand: 17. Juni 2019. Die Commerzbank übernimmt keine Gewähr im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der genannten Aktionen. Diese können sich jederzeit ändern, eingeschränkt, erweitert oder ganz eingestellt werden.
Trade Sponsoring und Free-Trade-Aktionen im Überblick
44 ideas 207 | 07 2019
Der Brent-Ölpreis sackte Ende Mai und Anfang Juni innerhalb
weniger Tage um 10 US-Dollar ab. Dabei ist der Ölmarkt wegen
der niedrigen OPEC-Produktion und Lieferausfällen aus Russ-
land weiterhin angespannt. Unter den Marktteilnehmern wächst
allerdings die Sorge, dass der sich verschärfende Handelskon-
flikt zwischen den USA und China die Weltkonjunktur und damit
auch die Ölnachfrage bremsen wird. Dies könnte zusammen
mit der steigenden US-Ölproduktion zu einem erneuten Über-
angebot führen. Wir erachten diese Sorgen als übertrieben und
rechnen mit einer Preiserholung auf 70 US-Dollar je Barrel bis
zum Jahresende.
Commerzbank Analysen
Nachfragesorgen setzen Ölpreis unter Druck
Innerhalb weniger Wochen hat sich die Wahrnehmung am
Ölmarkt grundlegend geändert. Dominierten bis Anfang Mai
Sorgen vor einer Angebotsknappheit, so haben mittlerweile
Nachfragesorgen die Oberhand gewonnen. Die Ölpreise gerieten
daraufhin Ende Mai/Anfang Juni kräftig unter Druck. Kostete
Brent Ende Mai knapp 70 US-Dollar je Barrel, so waren es Anfang
Juni nur noch 60 US-Dollar. Niedriger notierte Brent zuletzt im
Januar (siehe Grafik 1). Selbst die Angriffe auf zwei Öltanker in
der Nähe der für den Öltransport wichtigen Straße von Hormus
führten Mitte Juni nur zu einem begrenzten kurzzeitigen Preis-
anstieg. Mit ölmarktspezifischen Daten bzw. Nachrichten lässt
sich der Preisrutsch nur bedingt erklären. Die US-Rohöllagerbe-
stände stiegen im Mai zwar gegen den saisonalen Trend deutlich,
was auf ein lokales Überangebot hindeutet. Auf globaler Ebene
blieb der Ölmarkt aber angespannt. Laut Internationaler Energie-
agentur IEA lag die OPEC-Ölproduktion auch im Mai deutlich
unter der im zweiten Quartal benötigten Menge an OPEC-Öl.
Insbesondere die Ölförderung im Iran ging deutlich zurück, nach-
dem das Land wegen der seit Anfang Mai geltenden verschärf-
ten US-Sanktionen kaum noch Käufer für sein Öl findet. Zudem
COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE
CARSTEN FRITSCH
Rohstoffanalyse, Commerzbank
45ideas 207 | 07 2019
»
förderte Russland im Mai, wenn auch unfreiwillig, erstmals weni-
ger Rohöl als laut Kürzungsabkommen vorgesehen. Denn auf-
grund einer Verunreinigung mit für den Raffinerieprozess gefähr-
lichen Substanzen mussten die Öllieferungen durch die größte
russische Ölpipeline nach Europa unterbrochen werden. Die
Lieferprobleme hielten auch im Juni an, sodass die russische
Ölproduktion zunächst noch weiter fiel. Die Internationale Ener-
gieagentur bezifferte die Ausfälle für die verschiedenen Abneh-
merländer im Mai und Juni auf insgesamt 340.000 Barrel pro Tag,
was einige Raffinerien zu Einschränkungen bei der Rohölverar-
beitung gezwungen hat.
Der Preisrückgang war daher vor allem auf externe Faktoren
zurückzuführen. Zu nennen ist hier in erster Linie der sich ver-
schärfende Handelskonflikt zwischen den USA und China. Lange
sah es danach aus, dass sich beide Seiten auf ein Handelsabkom-
men verständigen könnten. Im Mai verhärteten sich die Fronten
allerdings. Die USA erhöhten Anfang Mai die bereits bestehen-
den Strafzölle auf Importgüter aus China von 10 Prozent auf
25 Prozent. China reagierte darauf mit einer Anhebung der
Strafzölle für ausgewählte US-Güter auf ebenfalls 25 Prozent.
Ende Mai setzte die US-Regierung zudem ein chinesisches
Technolo gie unternehmen wegen Spionageverdachts auf eine
Sanktionsliste, was einige US-Unternehmen die Zusammenarbeit
mit diesem Unternehmen beenden ließ. China erwägt als Ant-
wort darauf den Stopp der Exporte sogenannter Seltener Erden
COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE
in die USA, die für technologische Anwendungen unverzichtbar
sind. Zudem will jetzt auch China eine »Liste unzuverlässiger
Unternehmen und Per sonen« erstellen, die die Interessen chine-
sischer Unternehmen schädigen. Anfang Juni drohten die USA
trotz eines ausgehandelten Freihandelsabkommens auch noch
Strafzölle gegen Mexiko
an. Auch wenn diese abge-
wendet werden konnten,
dürfte das US-Vorgehen
auch China in den Ver-
handlungen mit den USA
noch skep tischer machen.
Eine baldige Lösung
des Handelskonflikts ist
dadurch illusorisch gewor-
den. US-Präsident Donald
Trump droht bereits offen mit einer Ausweitung der US-Straf-
zölle auf alle bestehenden Importe aus China, sollte es beim
G20-Gipfel Ende Juni zu keinem Treffen mit dem chine sischen
Präsidenten kommen. Damit wächst die Sorge, dass auch die
Ölnachfrage Schaden nehmen könnte. Schließlich stellen die USA
und China zusammen etwa ein Drittel der weltweiten Ölnach-
frage und ca. die Hälfte des in diesem Jahr erwarteten Nach-
frageanstiegs. Bis vor kurzem hatten die Strafzölle noch keine
nennenswerten Abwärts revisionen bei der Ölnachfrage zur Folge
(siehe Grafik 2). Die IEA senkte im Mai ihre Prognose für den
Stand: 14. Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Grafik 1: Brent-Ölpreis zuletzt stark unter Druck geraten
in US-Dollar je Barrel
Mai 19 Jun 19Mrz 19Jan 19Nov 18Jul 18Mrz 18 Sep 18Mai 18Jan 1850
55
60
65
75
70
80
85
90
Stand: 14. Juni 2019; Quelle: IEA, Commerzbank Research
Grafik 2: Nachfrageprognosen lange Zeit stabilErwarteter Anstieg der globalen Ölnachfrage 2019 gegenüber Vorjahr, Prognose der IEA
in Mio. Barrel pro Tag
Jun 18
Jul 1
8
Aug
18
Sep 18
Okt 18
Nov
18
Dez 18
Jan 19
Feb 19
Mrz 19
Apr 19
Jun 19
Mai 19
1,0
1,1
1,2
1,3
1,4
1,5
1,6
»Der Preisrückgang war
vor allem auf externe
Faktoren wie den sich
verschärfenden Handels-
konflikt zurückzuführen.«
46 ideas 207 | 07 2019
»Anstieg in diesem Jahr erstmals leicht, führte dies aber teilweise
auf eine wegen des milden Winters geringere Nachfrage im ers-
ten Quartal zurück. Die nochmalige Abwärtsrevision im Juni
führte die IEA ebenfalls auf
das schwache erste Quartal
zurück. Für das zweite Halb-
jahr geht die IEA weiterhin
von einer deutlich stärkeren
Nachfragedynamik aus.
Dem liegt allerdings die
Annahme zugrunde, dass
der Handelskonflikt nicht
weiter eskaliert.
Daten zur Ölnachfrage sind im Gegensatz zu den Produktions-daten zeitnah kaum verfügbar. Von daher reagierte der Markt
sehr sensibel auf die zuletzt schwächeren Konjunkturdaten aus
den drei großen Wirtschaftsräumen USA, China und Europa.
Insbesondere die Stimmung der konjunktursensiblen Industrie-
unternehmen hat sich dabei spürbar eingetrübt. Ein wichtiger
Grund hierfür dürfte der bereits erwähnte Handelskonflikt sein.
Es wäre daher nicht überraschend, wenn die IEA in den kom-
menden Monaten weitere Abwärtsrevisionen bei der Ölnach-
frage vornimmt. Die zur Verfügung stehenden Daten aus den
USA deuten auf eine schwächere Nachfrage dynamik hin. Die
Rohölverarbeitung liegt nach fünf Monaten leicht unter dem
Vorjahresniveau (siehe Grafik 3). Eine starke Sommerfahrsaison
kann dies allerdings noch ändern. Dafür sprechen unter anderem
die robuste Arbeitsmarktsituation in den USA mit der niedrigsten
Arbeitslosenquote seit fast 50 Jahren und die zuletzt stark
gesunkenen Benzinpreise. In China erreichte die Rohölverar-
beitung in den ersten vier Monaten des Jahres dagegen ein
COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE
Stand: 7. Juni 2019; Quelle: EIA, Bloomberg, Commerzbank Research
Grafik 3: US-Ra�nerien verarbeiten weniger Rohöl als im Vorjahr
in Mio. Barrel pro Tag
Sep NovJulMaiMrz
2019
2018
Jan14
15
16
17
18
19
Korridor ± eine Standardabweichung um den 5-Jahres-Mittelwert 2018 2019
Stand: 14. Juni 2019; Quelle: IEA, Reuters, Commerzbank Research
Grafik 4: OPEC produziert zurzeit weniger als benötigt, am Jahresende droht allerdings neuerliches Überangebotin Mio. Barrel pro Tag
Jan 19Jan 18Jan 17Jan 16
OPEC-Ölproduktion
29
30
31
32
33
34Von der IEA geschätzter Bedarf an OPEC-Öl
»Sollte die globale
Ölnachfrage weniger stark
zulegen als bislang erwartet,
könnte dem Ölmarkt Ende
des Jahres ein erneutes
Überangebot drohen.«
«
47ideas 207 | 07 2019
Anlageidee: Zertifikate und Optionsscheine auf Brent und WTI
Sie möchten von der künftigen Wertent-
wicklung von Brent und WTI profitieren?
Mit Hebelprodukten können Sie auf
schnelle und kurzfristige Marktverände-
rungen setzen, sowohl positiv als auch
negativ. Ein Überblick über das gesamte
Spektrum an Optionsscheinen, Zertifika-
ten und ETCs auf Brent und WTI stehen
Ihnen im Internet unter www.zertifikate.
commerzbank.de zur Verfügung.
Aber Achtung: Da die von der Commerz-
bank angebotenen Produkte in Euro
notieren, der Handelspreis von Brent und
WTI allerdings in US-Dollar, besteht für
den Investor ein Währungsrisiko. Ein
steigender Euro/US-Dollar-Wechselkurs
wirkt sich negativ auf den Wert des Zer-
tifikats aus. Um das Wechselkursrisiko
für den Anleger auszuschalten, bietet
die Commerzbank in der Regel neben
einer nicht währungsgesicherten Variante
(Non-Quanto) auch eine währungs-
gesicherte bzw. währungsoptimierte
(Quanto/FXopt) Variante an. Allerdings
ist hier zu beachten, dass für die Wäh-
rungssicherung Kosten anfallen können,
die den Wert des Zertifikats mindern.
Anleger haben also die Wahl, sollten aber
bedenken, dass bei der nicht währungs-
gesicherten Variante neben dem Risiko
natürlich auch die Chance entfällt, mit
einem fallenden Euro/US-Dollar-Wech-
selkurs eine höhere Rendite zu erzielen.
Rekordniveau. Dem stehen aber stei-
gende Netto- Exporte von Ölprodukten,
insbesondere von Diesel, gegenüber. In
Singapur fielen die Margen für die Rohöl-
verarbeitung im Mai auch deshalb auf
das niedrigste Niveau für diese Jahreszeit
seit 16 Jahren.
Sollte die globale Ölnachfrage weniger
stark zulegen als bislang erwartet, könnte
dem Ölmarkt Ende des Jahres ein erneu-
tes Überangebot drohen, selbst wenn
die OPEC ihre Produktion vom aktuellen
Niveau nicht erhöht. Dies scheint der
Markt zu antizipieren. Denn der Bedarf
an OPEC-Öl geht wegen der steigenden
US-Ölproduktion am Jahresende spürbar
zurück und soll laut Schätzung der IEA
von Mai im vierten Quartal nur noch bei
29,9 Millionen Barrel pro Tag liegen. Das
sind ca. 1 Millionen Barrel pro Tag weni-
ger als im dritten Quartal und entspricht
in etwa der derzeitigen OPEC-Produktion
(siehe Grafik 4). Wir erwarten daher, dass
die OPEC und die mit ihr verbündeten
Nicht-OPEC-Länder (»OPEC+«) das
zur Jahresmitte auslaufende Kürzungs-
abkommen bis Ende 2019 verlängern.
Dies sollte eine Preiserholung im zweiten
Halbjahr begünstigen. Nach dem jüngs-
ten Preisrutsch dürfte eine spürbare
Abschwächung der Ölnachfrage bereits
eingepreist sein. Stellt sich diese Sorge
als unbegründet heraus, sollten die
Preise wieder steigen. Ansonsten dürfte
die OPEC, angeführt von Saudi- Arabien,
bei den Produktionskürzungen nochmals
nachlegen, um ein Überangebot zu ver-
hindern und höhere Preise sicherzustel-
len. Wir erwarten einen Brent- Ölpreis von
70 US-Dollar je Barrel am Jahresende.
Faktor-Zertifikate
WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit FXopt Geld-/Briefkurs
CJ3 D4Y Brent-Öl Future Long 3 Unbegrenzt Nein 2,94/2,95 EUR
CJ3 D4E WTI-Öl Future Long 3 Unbegrenzt Nein 2,47/2,48 EUR
CJ3 D47 Brent-Öl Future Short –3 Unbegrenzt Nein 3,86/3,88 EUR
CJ3 D4P WTI-Öl Future Short –3 Unbegrenzt Nein 4,12/4,13 EUR
BEST Turbo-Optionsscheine
WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-
Barriere
Hebel Quanto Laufzeit Geld-/Briefkurs
CJ8 TS7 Brent-Öl Future Call 55,011 USD 6,4 Ja Unbegrenzt 10,03/10,05 EUR
CJ8 PLE WTI-Öl Future Call 46,236 USD 5,1 Ja Unbegrenzt 11,19/11,21 EUR
CU0 L2Z Brent-Öl Future Call 58,244 USD 9,5 Nein Unbegrenzt 5,99/6,00 EUR
CJ8 TSS WTI-Öl Future Call 49,371 USD 7,1 Nein Unbegrenzt 7,11/7,12 EUR
CU2 QHF Brent-Öl Future Put 72,473 USD 8,1 Ja Unbegrenzt 7,91/7,93 EUR
CU3 AS7 WTI-Öl Future Put 67,629 USD 5,4 Ja Unbegrenzt 10,66/10,68 EUR
CU3 AZK Brent-Öl Future Put 70,595 USD 10,7 Nein Unbegrenzt 5,34/5,35 EUR
CU8 G7K WTI-Öl Future Put 62,262 USD 10,7 Nein Unbegrenzt 4,70/4,71 EUR
Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
COMMERZBANK ANALYSEN | ROHSTOFFE
48 ideas 207 | 07 2019
Der japanische Yen konnte zunächst deutlich zulegen. Er dürfte
einen Teil dieser Stärke behalten, solange globale (handels-)
politische Risiken hoch bleiben. Denn er ist der ideale »sichere
Hafen«. Aber auch danach dürfte der japanische Yen zur Stärke
tendieren, denn die Geldpolitik dürfte dann rasch in Richtung
»Normalisierung« umschlagen.
Commerzbank Analysen
Japanischer Yen: Sicherer Hafen – für viele Stürme
Japanischer Yen ist sicherer Hafen bei HandelskonfliktenIm Mai und Anfang Juni konnte der japanische Yen deutlich zule-
gen. Dazu trugen sicherlich zum Teil kurzfristige Faktoren bei.
Die eskalierenden Handelskonflikte der USA mit ihren Handels-
partnern sind Anlass genug, dass der Markt »sichere Häfen«
sucht. Und das ist am Devisenmarkt nun einmal vor allem die
japanische Währung.
Sicherlich lässt auch die
Angst vor Handelskriegen
und ihren unabsehbaren
Folgen immer mal wieder
nach. Aber sie wird nicht
verschwinden. Dafür hat
die US-Regierung gesorgt,
deren unstete Handels-
politik das Überraschungspotenzial dauerhaft hochhalten und
damit für anhaltende Nachfrage nach Sicherer-Hafen-Währungen
sorgen dürfte.
Renditen fallen und geldpolitische Normalisierung ist vertagtDie Renditen lang laufender japanischer Staatsanleihen sind
weiter gesunken und notieren nun um –0,10 Prozent, das heißt
auf niedrigstem Stand seit Sommer 2016. Sie folgen damit im
Wesentlichen dem globalen Trend fallender Renditen.
COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN
»Die eskalierenden Handels-
konflikte der USA mit ihren
Handels partnern sind Anlass
genug, dass der Markt
›sichere Häfen‹ sucht.«
Grafik 1: Japan – Rendite 10-jähriger Staatsanleihen
in Prozent
–0,5
–0,3
–0,1
0,1
0,3
0,5
0,7
Jan 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17 Jan 18 Jan 19
Stand: Juni 2019; Quelle: Bloomberg, Commerzbank ResearchFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.
ULRICH LEUCHTMANN
Leiter Devisenanalyse,
Commerzbank
49ideas 207 | 07 2019»
Lange war damit zu rechnen, dass die Bank of Japan (BoJ)
höhere Renditen zulassen würde, um den negativen Effekt der
dauerhaft flachen Renditekurve auf die Profitabilität des hei-
mischen Bankensystems zu mildern. Zunächst ist solch ein
Schritt vom Tisch. Denn er wäre angesichts der niedrigen Ren-
dite gegenstandslos. Mit anderen Worten: Momentan ist nicht
die Zeit, Geldpolitik zu normalisieren – in Japan genauso wenig
wie sonst wo. Dafür sind
die Handelskonflikte und
(in enger Korrelation) die
globalen Konjunktursorgen
zu drückend.
Der japanische Yen ist der ideale sichere HafenWarum ist der japanische
Yen ein so beliebter sicherer
Hafen? Unseres Erachtens ist die Tatsache, dass der geldpoliti-
sche Lockerungsspielraum für die BoJ ausgeschöpft ist, dafür
der Grund. Egal, wie schlimm es mit der globalen Konjunktur
läuft, die BoJ hat de facto kaum noch Lockerungsspielraum.
Dabei ist die Tatsache, dass ihr die expansiven geldpolitischen
Instrumente schon fast ausgegangen sind, noch nicht einmal das
COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN
größte Problem. Ja, der BoJ würde es schwerfallen, ihr Anleihen-
kaufvolumen noch einmal heftig auszudehnen. Denn schon jetzt
ist der JGB-Markt de facto ausgetrocknet. Doch dürften Japans
Währungshüter das auch gar nicht wollen.
Denn schon seit einiger Zeit ist die BoJ zur Erkenntnis gelangt,
dass die langfristig negativen Folgen ihrer expansiven Geldpolitik
überwiegen: Sie erodieren die Profite der Geschäftsbanken und
sind deshalb nicht förderlich, deren Eigenkapital-Ausstattung
zu verbessern. Die ist aber in Zeiten hoher Überschussliquidität
der begrenzende Faktor für die Kreditvergabe der Banken. Die
künstliche Verflachung der Zinskurve durch die BoJ verstärkte
das Problem, denn seitdem ist auch Fristentransformation keine
systematische Einnahmequelle für Banken mehr. Ergo: Eine
Zentralbank kann auch zu expansiv sein. Kurzfristig ist das in
der Regel kein Problem. Doch in Japan ist die Geldpolitik seit
fast 30 Jahren expansiv. Keine Zentralbank hat so offensichtlich
das Ende der geldpolitischen Fahnenstange erreicht wie die BoJ.
Egal, wie schlimm es mit der Weltkonjunktur kommt, von ihr sind
bestenfalls minimale bzw. symbolische geldpolitische Schritte zu
erwarten. Das macht den japanischen Yen zum sicheren Hafen,
egal, wie schlimm es mit Japans Staatsfinanzen und der heimi-
schen Konjunktur steht.
»Egal, wie schlimm es mit
der globalen Konjunktur
läuft, die BoJ hat
de facto kaum noch
Lockerungsspielraum.«
50 ideas 207 | 07 2019
«
»
Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf den Euro/Japanischer-Yen-Wechselkurs
Sie möchten von der künftigen Wert-
entwicklung des Euro/Japanischer-
Yen-Wechselkurses profitieren? Mit
Optionsscheinen und Zertifikaten
der Commerzbank haben Sie die
Möglichkeit, überproportional an
Kursveränderungen zu partizipieren.
Ein Überblick über das gesamte Spekt-
rum an Produkten auf Währungen steht
Ihnen im Internet unter www.zertifikate.
commerzbank.de zur Verfügung.
COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN
Konjunkturbild dürfte sich aufhellenFreilich rechnen wir im Prognosehorizont
(genauer: noch für 2019) mit einem sich
wieder aufhellenden globalen Konjunk-
turbild. Die konjunkturelle Situation in
China dürfte sich zumindest stabilisieren.
Und auch für die USA erwarten wir zwar
niedrigere Wachstumsraten, gleichzeitig
aber nachlassende Rezessionssorgen.
Das dürfte den Risikoappetit an den
Finanzmärkten wieder anfachen und den
japanischen Yen tendenziell schwächen.
In der Tat erwarten wir zunächst leicht
höhere Euro-/US-Dollar-Notierungen.
Allerdings ist das Potenzial für eine japa-
nische Yen-Schwäche sehr begrenzt.
Denn sobald es konjunkturell wieder
aufwärtsgeht, wird die BoJ wieder Spiel-
räume für geldpolitische Normalisierung
nutzen wollen, weil sie abseits aller kon-
junkturpolitischen Überlegungen die
strukturelle Belastung des heimischen
Bankensystems minimieren will. Daher
ist die Schwäche des japanischen Yen
– selbst wenn sie sich in dem einen oder
anderen Japanischer-Yen-Wechselkurs
sichtbar niederschlagen sollte – voraus-
sichtlich wenig ausgeprägt. Im US-Dol-
lar/Japanischer-Yen-Wechselkurs dürfte
sie von der US-Dollar-Schwäche über-
lagert und folglich gar nicht sichtbar
werden.
Faktor-Zertifikate
WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs
CU2 XMA EUR/JPY Long 1 Unbegrenzt 9,84/9,86 EUR
CU2 XMC EUR/JPY Long 3 Unbegrenzt 9,53/9,59 EUR
CU2 XME EUR/JPY Long 10 Unbegrenzt 8,44/9,61 EUR
CE2 7PV EUR/JPY Short –1 Unbegrenzt 9,30/9,32 EUR
CE2 7PZ EUR/JPY Short –3 Unbegrenzt 7,86/7,91 EUR
CE2 7Q3 EUR/JPY Short –10 Unbegrenzt 2,41/2,46 EUR
BEST Turbo-Optionsscheine
WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-Barriere
Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs
CU8 LNW EUR/JPY Call 97,1296 JPY 5,0 Unbegrenzt 20,05/20,08 EUR
CU3 SHU EUR/JPY Call 110,0063 JPY 10,5 Unbegrenzt 9,45/9,48 EUR
CU3 SHW EUR/JPY Put 146,1217 JPY 4,9 Unbegrenzt 20,34/20,37 EUR
CU3 SHV EUR/JPY Put 132,1334 JPY 11,3 Unbegrenzt 8,82/8,85 EUR
Stand: 21. Juni 2019; Quelle: Commerzbank AG
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.
51ideas 207 | 07 2019
AKTIONEN & TERMINE
Juli 2019
Die wichtigsten Termine im Überblick
Konjunktur- und Wirtschaftstermine
Tag Zeit Land Betreff
1. Juli 16.00 ISM-Einkaufsmanagerindex (Juni 2019)
2. Juli 11.00 Erzeugerpreise (Mai 2019)
3. Juli 09.55 Markit Composite Index (Juni 2019)
4. Juli 11.00 Einzelhandelsumsätze (Mai 2019)
Börsenfeiertag New York
5. Juli 14.30 Arbeitslosigkeit (Juni 2019)
8. Juli 08.00 Handelsbilanz (Mai 2019)
08.00 Importe und Exporte (Mai 2019)
10.30 sentix-Konjunkturindex (Juli 2019)
21.00 Verbraucherkredite (Mai 2019)
11. Juli 14.30 Verbraucherpreisindex (Juni 2019)
12. Juli 11.00 Industrieproduktion (Mai 2019)
15. Juli 14.30 Empire State Manufacturing Index (Juli 2019)
16. Juli 11.00 ZEW-Konjunkturerwartungen (Juli 2019)
14.30 Import- und Exportpreise (Juni 2019)
17. Juli 11.00 Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) (Juni 2019)
19. Juli 08.00 Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Juni 2019)
23. Juli 16.00 Verbrauchervertrauen (Juli 2019)
16.00 Absatz bestehender Häuser (Juni 2019)
24. Juli 16.00 Absatz neuer Eigenheime (Juni 2019)
25. Juli 10.00 Ifo-Geschäftsklimaindex (Juli 2019)
13.45 EZB-Sitzung (Zinsentscheidung)
30. Juli 08.00 GfK-Konsumklimaindex (August 2019)
16.00 Verbrauchervertrauen (Juli 2019)
Bank-of-Japan-Sitzung (Zinsentscheidung)
31. Juli 15.45 Chicago Einkaufsmanagerindex (Juli 2019)
20.00 Fed-Sitzung (Zinsentscheidung)
Unternehmenstermine
Tag Land Unternehmen Veranstaltung/Veröffentlichung
11. Juli Gerresheimer Quartalsbericht Q2/2019
18. Juli SAP Veröffentlichung der Ergebnisse für das zweite Quartal und Halbjahr 2019
Südzucker Hauptversammlung
23. Juli Hochtief Veröffentlichung Halbjahres-bericht 2019
Software AG Veröffentlichung Ergebnis Q2/2019
UBS Publikation Quartalsergebnisse Q2/2019
24. Juli Covestro Halbjahresfinanzbericht 2019
Daimler Konzern-Zwischenbericht Q2/2019
Deutsche Bank Zwischenbericht zum 30. Juni 2019
Deutsche Börse Veröffentlichung Halbjahresfinanz-bericht 2019
25. Juli BASF Halbjahresfinanzbericht 2019
Volkswagen Halbjahresfinanzbericht 2019
29. Juli Siemens Healthineers Geschäftszahlen für das dritte Quartal
30. Juli Bayer Halbjahresfinanzbericht 2019
Fresenius Telefonkonferenz Q2/2019
Fresenius Medical Care
Quartalsberichterstattung Q2/2019
HeidelbergCement Halbjahresfinanzbericht Januar bis Juni 2019
Lufthansa Zwischenbericht Januar bis Juni 2019
31. Juli Erste Group Ergebnis zum 1. Halbjahr 2019
Klöckner & Co. Veröffentlichung Konzern- Halbjahresfinanzbericht 2019
Puma Geschäftsergebnisse Q2/2019
52 ideas 207 | 07 2019
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am ETF-Markt. Mit aktuellen Analysen und Marktberichten, Wissens-
beiträgen, nützlichen Praxistipps rund um den Handel von ETFs
sowie Sparplanmöglichkeiten für Ihre Altersvorsorge und flexiblen
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Donnerstag eines Monats das Format ideas-Webinar. Mit diesem
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»Intraday Knock-Out-Produkte« werden Sie täglich über unsere neues-
ten Intraday-Emissionen informiert. Immer aktuell mit dem heißesten
Hebel emittieren wir mehrmals am Tag neue Knock-Out-Produkte auf
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Niveau liegenden Verzinsung. Die Rückzahlung der Anleihen ist im
Gegenzug von der Kursentwicklung des zugrunde liegenden Basis-
werts abhängig und erfolgt entweder durch Lieferung von Aktien
oder in Euro.
• Bonus-Zertifikate: Bonus-Zertifikate ermöglichen Anlegern eine attrak-
tive Ertragschance in seitwärts tendierenden Märkten bei gleichzeitiger
Teilnahme an positiven Kurs entwicklungen.
• Das 1x1 der Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen: Ideal
für den Einstieg in die Welt der Zertifikate gibt die Basisbroschüre
einen umfassenden Überblick über die Funk tionsweisen und Einsatz-
möglichkeiten der wichtigsten Anlage- und Hebelprodukte der
Commerzbank.
• Das große 1x1 der ETFs: Die Basisbroschüre gibt einen umfassenden
Überblick über die Funktionsweise und Anlagemöglichkeiten mit
börsengehandelten Indexfonds.
• Discount-Zertifikate: Discount-Zertifikate ermöglichen dem Anleger,
einen Basiswert mit einem Abschlag (Discount) zu kaufen. Im Gegen-
zug partizipiert der Anleger nur an Kurssteigerungen bis zu einem
festge legten Cap.
• Faktor-Zertifikate: Mit Faktor-Zertifikaten partizipieren Anleger mit
einem festen Hebel an der Entwicklung ausgewählter Basiswerte. Die
Zertifikate haben eine unbegrenzte Laufzeit und bieten die Möglichkeit,
sowohl auf steigende als auch fallende Kurse zu setzen.
• Knock-Out-Produkte: Mit Knock-Out-Produkten haben Anleger die
Möglichkeit, an steigenden oder fallenden Kursen überproportional
zu partizipieren. Sie können mit fester oder unbegrenzter Laufzeit
ausgestattet sein.
• Optionsscheine: Mit Optionsscheinen können Anleger auf steigende
oder fallende Kurse spekulieren. Sie bieten aufgrund einer Hebel-
wirkung überproportionale Gewinnchancen und sind mit einer festen
Laufzeit ausgestattet.
54 ideas 207 | 07 2019
SERVICE | IMPRESSUM & RECHTLICHES
ImpressumHerausgeber
Commerzbank AG
Equity Markets & Commodities
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60327 Frankfurt am Main
E-Mail [email protected]
Telefon 069 136-47845
Telefax 069 136-47595
Verantwortlich (Redaktion & Koordination)
Anja Weingärtner
Redaktionsteam dieser Ausgabe
Ralf Fayad, Carsten Fritsch, Andreas
Hürkamp, Petra von Kerssenbrock, Ulrich
Leuchtmann, Achim Matzke, Michael Ott,
Dr. Ralph Solveen, Anja Weingärtner,
Anouch Alexander Wilhelms
Redaktionsschluss
21. Juni 2019
Umsetzung, Druck und Design
ACM Unternehmensgruppe
65205 Wiesbaden-Nordenstadt
www.acmedien.de
Grafische Leitung: J. Dreizehnter-Ringer
Bildnachweis
Fotolia (Titel, Seite 12–19, 22–25, 28/30,
32–37, 39 oben links), iStock (Seite 4/5,
6/7, 8/9, 10/11, 26/27, 44/45, 48–50),
©Flo Hagena (Seite 21), jkpictressions/
photocase.de (Seite 39 oben Mitte),
Frank Brehm/photocase.de (Seite 39
oben rechts), Panthermedia (Seite 41),
Veer (Seite 51), Masterfile (Seite 52/53)
ideas erscheint als Werbemitteilung des
Bereichs Equity Markets & Commodities
der Commerzbank einmal monatlich.
Für Adressänderungen und Zustellungs-
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Die Commerzbank AG ist nicht dazu verpflichtet, diese Publikation zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in dieser Publikation genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme, Schätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird.Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den zukünftigen Kurs, Wert oder Ertrag eines in dieser Publikation genannten Finanzinstruments oder dessen Emittenten kann daher nicht übernommen werden. Die Commerzbank AG, ihre Geschäftsleitungsorgane, leiten-den Angestellten oder Mitarbeiter übernehmen keinerlei Haftung für Schäden, die gegebenenfalls aus der Verwen-dung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise entstehen. Die Commerzbank AG kann auf eigene Rechnung mit Kunden Geschäfte in diesen Finanzinstru-menten tätigen oder als Market Maker für diese agieren, Investmentbanking-Dienstleistungen für diese Emittenten erbringen oder solche anbieten.Offenlegung möglicher Interessenkonflikte der Commerz-bank AG, ihrer Tochtergesellschaften, verbundenen Unter-nehmen (»Commerzbank«) und Mitarbeiter in Bezug auf die Emittenten oder Finanzinstrumente, die in diesem Doku ment analysiert werden, zum Ende des dem Ver-öffentlichungszeitpunkt dieses Dokuments vorangegan-genen Monats*:7. Die Commerzbank hat innerhalb der letzten zwölf Monate als Manager oder Co-Manager für Enel SpA eine Emission von Finanzinstrumenten durchgeführt.Für Angaben zu den in Kompendien genannten Unter-nehmen bzw. den von den Analysten der Commerzbank analysierten Unternehmen folgen Sie bitte diesem Link: https://commerzbank.bluematrix.com/sellside/Disclosures. action**Die Aktualisierung dieser Informationen kann bis zu zehn Tage nach Monatsende erfordern.Als Universalbank kann die Commerzbank AG oder eine andere Gesellschaft der Commerzbank-Gruppe mit Emit-tenten von in der Information genannten Wertpapieren in einer umfassenden Geschäftsverbindung stehen (zum Beispiel Dienstleistungen im Investmentbanking; Kredit-geschäfte). Sie kann hierbei in Besitz von Erkenntnissen gelangen, die in der Information nicht berücksichtigt sind. Ebenso können die Commerzbank AG, eine andere Gesellschaft der Commerzbank-Gruppe oder Kunden der Commerzbank AG Geschäfte in oder mit Bezug auf die hier angesprochenen Wertpapiere getätigt haben.Die Commerzbank AG unterliegt der Aufsicht der Bundes-anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Straße 108, 53117 Bonn und Marie-Curie- Straße 24–28, 60439 Frankfurt, und der Europäischen Zen-tralbank, Sonnemannstraße 20, 60314 Frankfurt am Main.DAX® ist eingetragene Marke der Deutsche Börse AG. Alle weiteren verwendeten Indizes sind Eigentum des jeweiligen Indexsponsors. Deren Benutzung ist der Commerzbank AG und deren Konzerngesellschaften durch einen Lizenzvertrag gestattet worden.© Commerzbank AG, Frankfurt am Main.Die in ideas veröffentlichten Beiträge sind urheberrecht-lich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
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