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Das Schwingungsspektrum von Wasser -...

Date post: 07-Feb-2018
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33
Das Schwingungsspektrum von Wasser Vortrag im Rahmen des Seminars zum anorganisch-chemischen Fortgeschrittenenpraktikum Institut für Anorganische Chemie Universität Karlsruhe Matthias Ernst Freitag, 29.6.2006
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  • Das Schwingungsspektrum von Wasser

    Vortrag im Rahmen des Seminars zum anorganisch-chemischen Fortgeschrittenenpraktikum

    Institut fr Anorganische ChemieUniversitt Karlsruhe

    Matthias Ernst

    Freitag, 29.6.2006

  • 2

    Inhalt

    1. Einfhrunga) Das Schwingungsspektrum von Wasserb) Freiheitsgrade eines Moleklsc) Schwingungend) Arten der Schwingungsspektroskopiee) Feinstrukturf) Auswahlregelng) IR- und Raman-Aktivitt

    2. Auswertung des Spektrums am Beispiel Wassera) Wasserb) Bestimmung der Normalschwingungen

    (1) Vorgehen(2) Koordinatensystem, Transformation(3) Charaktere der Symm.op., Reduzible Darstellung(4) Ausreduzieren(5) Subtraktion von Trans/Rot(6) Zuordnung

    3. Die Normalschwingungen von Wasser4. Literatur

  • 3

    1. E

    inf

    hrun

    g

    IR-Absorptionsspektren von flssigem H2O und D2O (Quelle: www.chemgapedia.de)

    a) Das Schwingungsspektrum von Wasser

  • 4

    1. E

    inf

    hrun

    g

    IR-Absorptionsspektren von gasfrmigem H2O (Quelle: www.ansyco.de/)

    a) Das Schwingungsspektrum von Wasser

  • 5

    1. E

    inf

    hrun

    g

    Raman-Spektrum von H2O (Quelle: www.chemgapedia.de)

    a) Das Schwingungsspektrum von Wasser

  • 6

    b) Freiheitsgrade eines Molekls1.

    Ein

    fhr

    ung

    Freiheitsgrade eines N-atomigen Molekls:

    insgesamt 3N, davon

    Translation: 3 Rotation:

    Lineare Molekle: 2 Nicht-lineare Molekle: 3

    Vibration: der Rest Lineare Molekle: 3N 5 Nicht-lineare Molekle: 3N 6

  • 7

    1. E

    inf

    hrun

    g

    Alle Atome des Molekls schwingen mit gleicher Frequenz und (meist) Phase

    Amplitude hngt von der jeweiligen Atommasse ab Schwerpunkt bleibt erhalten (keine Translation) Keine Rotation

    Valenzschwingung : Bindungslngen ndern sich

    Deformationsschw. (in plane), (out of plane): Bindungswinkel ndern sich

    Auerdem Torsionsschwingungen und andere

    c) Schwingungen

  • 8

    1. E

    inf

    hrun

    g

    IR-Schwingungsspektroskopie:Absorption von polychromatischer Strahlung im

    IR-BereichBedingung: Dipolmoment ndert sich bei Schwingung

    Raman-Schwingungsspektroskopie:El. magn. Strahlung einer bestimmten Wellenlnge(energiereich, oft sichtbar), die vom Molekl nicht absorbiert werden kann,wird inelastisch gestreutBedingung: Polarisierbarkeit ndert sich bei Schwingung

    d) Arten der Schwingungsspektroskopie

    Q

    0

    Q

    0

  • 9

    1. E

    inf

    hrun

    g

    Anregung bei IR im Bereich von 100 bis 5000 cm-1 Anregung von Rotationsniveaus: 0.1 bis 10 cm-1

    => es werden sowohl Rotations- als auchSchwingungsbergnge angeregt

    => bei Messung in Gasphase: Rotations-Feinstruktur(P-,R-,Q-Zweig), in Lsung nur breite Banden

    e) Feinstruktur

    Ecm1=EJ

    100cRotationsschwingungsspektrum von HCl bei RT

    (Quelle: wwww.wikipedia.de)

  • 10

    Auswahlregeln beruhen auf Erwartungswert des jeweiligen bergangsmatrixelements bzw. derSymmetrie der Wellenfunktion und des Operators

    Modell:Rotationsbergang: (starrer Rotator)Schwingungsbergang: (harm. Oszillator)

    Realitt: Rotationsschwingungsspektrum=> anharmonischer Oszillator IR:

    v>1 sind Obertne mit abnehmender Intensittin Ausnahmefllen auch mglich

    Raman: Zweige:

    1. E

    inf

    hrun

    gf) Auswahlregeln

    v=1

    J=1;v=1,2,3, ...

    J=0,2;v=1J=0

    -2 -1 0 1 2O P Q R S - Zweig

    J

    J=1

  • 11

    Eine Normalschwingung ist

    IR-aktiv, wenn sie zu einer irrep gehrt, die wiex,y und z transformiert

    Raman-aktiv, wenn sie zu einer irrep gehrt, die wiex2, y2, z2, xy, xz, yz oder eine Linearkombination transformiert

    Bei Inversionszentrum i: Moden mit ungerader Symmetrie nur IR-aktiv

    (nur im IR-Spektrum sichtbar, nicht im Raman)Moden mit gerader Symmetrie nur Raman-aktiv

    (nur im Raman sichtbar, nicht im IR)Bei i sind IR- und Raman-Spektrum komplementr

    1. E

    inf

    hrun

    gg) IR- und Raman-Aktivitt^

  • 12

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    Summenformel H2O

    Punktgruppe C2v

    Charaktertafel von C2v:

    A1, A2,... : irreduzible DarstellungenE, C2,... : Symmetrieoperationen in der Punktgruppe

    a) Wasser

    E Linear, Rotationen Quadratisch1 1 1 1 z1 1 -1 -11 -1 1 -11 -1 -1 1

    C2v C2 (z) v(xz) v(yz)A1 x2, y2, z2A2 Rz xyB1 x, Ry xzB2 y, Rx yz

  • 13

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    1) Moleklkoordinatensystem:z-Achse als Hauptdrehache

    2) Atomkoordinatensysteme: z-Achsen parallel zur z-Achse der Hauptdrehachse

    3) Anwendung der Symmetrieoperationen auf 2)=> Charakter jeder Symmetrieoperation

    in Tabelle festhalten (reduzible Darstellung)4) Zerlegung in irreduzible Darstellungen (irreps)

    Es gibt so viele irrep-Arten wie Arten von Sym.op.5) Subtraktion der irreps fr Translation und Rotation

    => irrep(s) fr Schwingungdabei: Translationen als x,y,z

    Rotationen als Rx, Ry, RzDie Irreps fr Schwingung entsprechen denNormalschwingungen des Molekls!

    b) Bestimmung der Normalschwingungen(1) Vorgehen

  • 14

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    1) 2)

    3 Koordinaten pro Atom, N Atome => 3N-dim. Vektor, 3Nx3N Transformationsmatrizen

    z.B. E:

    sp(E)=3N=9

    allg:(O)=sp(O)

    also (E)=9

    yx

    z

    y1x1

    z1y2x2

    z2

    y3x3

    z3

    b) Bestimmung der Normalschwingungen(2) Koordinatensystem, Transformation

    E x1y1z1x2y2z2x3y3z3

    =1 0 0 0 0 0 0 0 00 1 0 0 0 0 0 0 00 0 1 0 0 0 0 0 00 0 0 1 0 0 0 0 00 0 0 0 1 0 0 0 00 0 0 0 0 1 0 0 00 0 0 0 0 0 1 0 00 0 0 0 0 0 0 1 00 0 0 0 0 0 0 0 1

    x1y1z1x2y2z2x3y3z3

  • 15

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    1) Moleklkoordinatensystem:z-Achse als Hauptdrehache

    2) Atomkoordinatensysteme: z-Achsen parallel zur z-Achse der Hauptdrehachse

    3) Anwendung der Symmetrieoperationen auf 2)=> Charakter jeder Symmetrieoperation

    in Tabelle festhalten (reduzible Darstellung)4) Zerlegung in irreduzible Darstellungen (irreps)

    Es gibt so viele irrep-Arten wie Arten von Sym.op.5) Subtraktion der irreps fr Translation und Rotation

    => irrep(s) fr Schwingungdabei: Translationen als x,y,z

    Rotationen als Rx, Ry, RzDie irreps fr Schwingung entsprechen denNormalschwingungen des Molekls!

    b) Bestimmung der Normalschwingungen(1) Vorgehen

  • 16

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    Drehung um C2-Achse:Transformation der Vektoren:

    (C2)=sp(C2)=1

    y1x1

    z1y2x2

    z2

    y3x3

    z3

    y1x1

    z1y2

    x2

    y3x3

    z3

    z2

    C2

    b) Bestimmung der Normalschwingungen(3) Charaktere der Symmetrieoperationen

    C2 x1y1z1x2y2z2x3y3z3

    =0 0 0 0 0 0 1 0 00 0 0 0 0 0 0 1 00 0 0 0 0 0 0 0 10 0 0 1 0 0 0 0 00 0 0 0 1 0 0 0 00 0 0 0 0 1 0 0 01 0 0 0 0 0 0 0 00 1 0 0 0 0 0 0 00 0 1 0 0 0 0 0 0

    x1y1z1x2y2z2x3y3z3

    x1x3, x2x2, x3x1y1y3, y2y2, y3y1z1z3, z2z2, z3z1

  • 17

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    Einfacher:

    Nur die Atome, die ihre Position im Raum bei Anwendung der Symmetrieoperation nicht verndern,tragen zum Charakter bei.

    Ein zu einem solchen Atom gehriger Vektor trgt wiefolgt bei:

    +1, wenn er in sich selber bergeht (z.B. )-1, wenn er in die andere Richtung zeigt ( )2cos, wenn er um gedreht wird (bei Orthogonalitt 0)

    Der Charakter ist die Summe der einzelnen Beitrge.

    b) Bestimmung der Normalschwingungen(3) Charaktere der Symmetrieoperationen

    z2z2x2x2

  • 18

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    Fr Wasser:

    C2: nur O trgt bei:

    xz: nur O trgt bei:

    yz: alle Atome tragen bei:

    b) Bestimmung der Normalschwingungen(3) Charaktere der Symmetrieoperationen

    C2=111=1

    x1x3, x2x2, x3x1y1y3, y2y2, y3y1z1z3, z2z2, z3z1

    x2x21

    , y2y21

    , z2z21

    yz=111 111 111=3

    x2x2 , y2y2 , z2z2xz=111=1

  • 19

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    Reduzible Darstellung:

    Zerlegung in die irreduziblen Darstellungen in derCharaktertafel mittels der Formel

    mit Nirrep: Hufigkeit der irrep in der reduziblen DarstellungR: Symmetrieklasse der Punktgruppe (z.B. E, C2,...)h: Gesamtzahl der Symmetrieoperationen in der PunktgruppenR: Anzahl der quivalenten Symmetrieoperationen

    : Charakter von R in der reduziblen Darstellung (siehe oben)

    : Ch. von R in der irreduziblen Darstellung (Charaktertafel)

    b) Bestimmung der Normalschwingungen(3a) Reduzible Darstellung

    E9 -1 1 3

    C2v 1C2 1xz 1yztot

    Nirrep=1hR

    redR irrep

    R nR

    redR

    irrepR

  • 20

    2. A

    usw

    ertu

    ngb) Bestimmung der Normalschwingungen

    (1) Vorgehen1) Moleklkoordinatensystem:

    z-Achse als Hauptdrehache2) Atomkoordinatensysteme:

    z-Achsen parallel zur z-Achse der Hauptdrehachse3) Anwendung der Symmetrieoperationen auf 2)

    => Charakter jeder Symmetrieoperationin Tabelle festhalten (reduzible Darstellung)

    4) Zerlegung in irreduzible Darstellungen (irreps)Es gibt so viele irrep-Arten wie Arten von Sym.op.

    5) Subtraktion der irreps fr Translation und Rotation=> irrep(s) fr Schwingungdabei: Translationen als x,y,z

    Rotationen als Rx, Ry, RzDie irreps fr Schwingung entsprechen denNormalschwingungen des Molekls!

  • 21

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    Anwendung der Formel:

    hier: h=4, nR=1 fr alle R

    b) Bestimmung der Normalschwingungen(4) Ausreduzieren

    E9 -1 1 31 1 1 11 1 -1 -11 -1 1 -11 -1 -1 1

    C2v 1C2 1xz 1yztotA1A2B1B2

    Nirrep=1hR

    redR irrep

    R nR

    NA1=14{911111111311 }=3

    NA2=14{911111111311 }=1

    NB1=14{911111111311 }=2

    NB2=14{911111111311 }=3

    tot=3 A11 A22B13B2

  • 22

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    1) Moleklkoordinatensystem:z-Achse als Hauptdrehache

    2) Atomkoordinatensysteme: z-Achsen parallel zur z-Achse der Hauptdrehachse

    3) Anwendung der Symmetrieoperationen auf 2)=> Charakter jeder Symmetrieoperation

    in Tabelle festhalten (reduzible Darstellung)4) Zerlegung in irreduzible Darstellungen (irreps)

    Es gibt so viele irrep-Arten wie Arten von Sym.op.5) Subtraktion der irreps fr Translation und Rotation

    => irrep(s) fr Schwingungdabei: Translationen als x,y,z

    Rotationen als Rx, Ry, RzDie irreps fr Schwingung entsprechen denNormalschwingungen des Molekls!

    b) Bestimmung der Normalschwingungen(1) Vorgehen

  • 23

    E Linear, Rotationen Quadratisch1 1 1 1 z1 1 -1 -11 -1 1 -11 -1 -1 1

    C2v C2 (z) v(xz) v(yz)A1 x2, y2, z2A2 Rz xyB1 x, Ry xzB2 y, Rx yz

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    Aus Charaktertafel (rechter Teil) trans und rot:

    b) Bestimmung der Normalschwingungen(5) Subtraktion von Trans/Rot

    trans=A1B1B2 rot=A2B1B2

    tot = 3 A1 A2 2B1 3B2 trans = A1 B1 B2 rot = A2 B1 B2 vib = 2 A1 B2

  • 24

    2. A

    usw

    ertu

    ng

    Also gibt es 3 Normalschwingungen:

    2 mit A1-Symmetrie, 1 mit B1-Symmetrie

    Faustregel zur energetischen Zuordnung: > antisymmetrisch > symmetrisch

    Zuordnung der Normalschwingungen zum Spektrumdurch Vergleich mit Rechnung:

    b) Bestimmung der Normalschwingungen

    1631,8 3807,12 3910.16Experiment 1595 3657 3756Symmetrie

    Typ

    Ber. Frequenz

    A1 A1 B2s as

    Rechnung:R. Ahlrichs, 26.6.2007, Turbomole, B3LYP, TZVPPexp. Werte: http://webbook.nist.gov

  • 25

    3. N

    orm

    alsc

    hwin

    gung

    en

    Somit wurden diese Normalschwingungen identifiziert:

    Die Normalschwingungen von Wasser

    O

    HH

    Symmetrische Valenzschwingung s

    O

    HHantisymmetrische

    Valenzschwingung as

    O

    HH

    Deformationsschwingung

  • 26

    Symmetrische Valenzschwingung3.

    Nor

    mal

    schw

    ingu

    ngen

    s

  • 27

    3. N

    orm

    alsc

    hwin

    gung

    enAntisymmetrische Valenzschwingung as

  • 28

    3. N

    orm

    alsc

    hwin

    gung

    enDeformationsschwingung

  • 29

    4. L

    itera

    tur

    Verwendete & empfohlene Literatur

    F. Engelke, Aufbau der Molekle, 3. Aufl., Teubner, Stuttgart, 1996. J. Huheey, E. Keiter, R. Keiter, Anorganische Chemie, 3. Aufl., Walter de Gruyter, Berlin, 2003, S. 66-90

    Gerd Wedler, Lehrbuch der Physikalischen Chemie, 4. Aufl.,Wiley-VCH, Weinheim, 1997.

    F. A. Cotton, Chemical Applications of Group Theory, 2. Aufl.,Wiley-Interscience, New York, 1971.

    www.wikipedia.de www.chemgapedia.de www.ansyco.de S.E. Stein in NIST Chemistry WebBook, NIST Standard Reference Database Number 69, (Hrsg. P.J. Linstrom, W.G. Mallard), National Institute of Standards and Technology, Gaithersburg MD,2005 (http://webbook.nist.gov).

    http://www.wikipedia.de/http://www.chemgapedia.de/

  • 30

  • 31

    5. A

    nhan

    gRaman-Spektrum von flssigem Wasser

    Raman-Spektrum von flssigem H2O (Quelle: www.aist.go.jp/RIODB/SDBS/)

  • 32

    5. A

    nhan

    gIR-Spektrum von flssigem Wasser

  • 33

    5. A

    nhan

    gIR-Spektrum von gasfrmigem Wasser


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