+ All Categories
Home > Leadership & Management > Das Neue St. Galler Management Modell - auf den Punkt gebracht

Das Neue St. Galler Management Modell - auf den Punkt gebracht

Date post: 12-Apr-2017
Category:
Upload: institut-fuer-angewandte-management-wissenschaften-st-gallen-ag
View: 237 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
3
Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG Spisergasse 29 | 9000 St. Gallen | Schweiz | +41 (0)71 552 02 04 | www.amwsg.ch | [email protected] Auf den Punkt gebracht: Das Neue St. Galler Management Modell „Das neue St. Galler Management-Modell stellt einen kontingenten Bezugsrahmen dar, d.h. eine nützliche Landkarte zur Orientierung, die es erlaubt, wichtige Mana- gementbegriffe in ihrem Gesamtzusammenhang zu verstehen. Es werden also keine Rezepte vermittelt, wohl aber ein solides Grundverständnis, das bei der Bewältigung von Managementherausforderungen und bei der weiteren Vertiefung in betriebswirtschaftliche Fragestellungen gute Dienste leistet.“ J. Rüegg-Stürm Das Neue St. Galler Management Modell ist als weiterer Beitrag einer systemorientierten Managementlehre zu begreifen und ist so eine kontinuierliche und organische Weiterentwicklung des klassischen St. Galler Management Modells sowie des Konzepts Integriertes Management. 1 Abbildung 1: Neue St. Galler Management Modell 2 1 vgl. Rüegg-Stürm ( 2 2003), S. 6 2 Quelle: Rüegg-Stürm ( 2 2003), S. 22; modifizierte Darstellung
Transcript
Page 1: Das Neue St. Galler Management Modell - auf den Punkt gebracht

Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG

Spisergasse 29 | 9000 St. Gallen | Schweiz | +41 (0)71 552 02 04 | www.amwsg.ch | [email protected]

Auf den Punkt gebracht: Das Neue St. Galler Management Modell

„Das neue St. Galler Management-Modell stellt einen kontingenten Bezugsrahmen dar, d.h. eine nützliche Landkarte zur Orientierung, die es erlaubt, wichtige Mana-gementbegriffe in ihrem Gesamtzusammenhang zu verstehen. Es werden also keine Rezepte vermittelt, wohl aber ein solides Grundverständnis, das bei der Bewältigung von Managementherausforderungen und bei der weiteren Vertiefung in betriebswirtschaftliche Fragestellungen gute Dienste leistet.“

J. Rüegg-Stürm

Das Neue St. Galler Management Modell ist als weiterer Beitrag einer systemorientierten

Managementlehre zu begreifen und ist so eine kontinuierliche und organische

Weiterentwicklung des klassischen St. Galler Management Modells sowie des Konzepts

Integriertes Management.1

Abbildung 1: Neue St. Galler Management Modell2

1 vgl. Rüegg-Stürm (22003), S. 6 2 Quelle: Rüegg-Stürm (22003), S. 22; modifizierte Darstellung

Page 2: Das Neue St. Galler Management Modell - auf den Punkt gebracht

Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG

Spisergasse 29 | 9000 St. Gallen | Schweiz | +41 (0)71 552 02 04 | www.amwsg.ch | [email protected]

Kurzbeschreibung: Ganz basal sind innerhalb des Neuen St. Galler Management Modells sechs zentrale

Kategorien, namentlich Umweltsphären (Aussenwelt der Unternehmung), Anspruchsgruppen

(Stakeholder), Interaktionsthemen (Objekte des materiellen und immateriellen Austausches

zwischen Unternehmungen und Stakeholder), Ordnungsmomente (Strategie, Struktur, Kultur

u.ä.), Prozesse (Ablauforganisation) und Entwicklungsmodi (Evolution der Unternehmung) zu

differenzieren, welche sich auf zentrale Dimensionen des Managements beziehen,3 wobei

innerhalb der St. Galler Schule Management grundsätzlich als „Gestalten, Lenken (Steuern)

und Weiterentwickeln zweckorientierter soziotechnischer Organisationen“ 4 zu verstehen ist.

Ein ökonomischer Bezugsrahmen allein, ist also nicht ausreichend, denn nicht umsonst ist

eine reine Marktwirtschaft ohne Berücksichtigung weiterer Normierungen fast nirgends in

Reinform zu identifizieren.5

Zielsetzung: Zwecks Sicherstellung einer ganzheitlichen, gesellschaftlich verantwortungsvollen und

erfolgreichen Unternehmensführung nimmt das Neue St. Galler Management Modell neben

dem ursprünglichen Ulrich’schen Ansatz, die soziologische Systemtheorie (N. Luhmann), die

Strukturationstheorie (A. Giddens), sozialkonstruktivistische Perspektiven angewandter

Sozialwissenschaft sowie ethisch-normative Ansätze einer Integrativen Wirtschafts- und

Unternehmensethik von P. Ulrich in sich auf.6

Anwendung:

Wie sämtliche gesamtunternehmerische Modelle hilft das Neue St. Galler Management

Modell einer ganzheitlichen Führung der Unternehmung und betont, unter Berücksichtigung

kybernetischer Belange und Akzentuierung gesamtgesellschaftlicher Bezüge das

Zusammenwirken differenter unternehmensinterner als auch -externer Faktoren. Somit dient

es entsprechenden Reflexionen und Planungen einer ganzheitlichen Unternehmensführung.

In der Praxis: Neben normativen Entscheidungen zur Unternehmensführung (Leistungen für die

Gesellschaft), deckt das Modell sämtliche relevanten Bereiche der Steuerung und Lenkung,

welche durch neuste Forschungen exploriert wurden, ab. Somit muss eine Unternehmung X

3 vgl. Rüegg-Stürm (22003), S. 21 4 Rüegg-Stürm (22003), S. 22 in Anlehnung an Ulrich (1984) 5 vgl. Ulrich/Probst (41995), S. 84 ff. 6 vgl. Rüegg-Stürm (22003), S. 16

Page 3: Das Neue St. Galler Management Modell - auf den Punkt gebracht

Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG

Spisergasse 29 | 9000 St. Gallen | Schweiz | +41 (0)71 552 02 04 | www.amwsg.ch | [email protected]

ihre Leistungen definieren und permanent einen Ausgleich mit relevanten Umweltsphären

unter sinnvoller Positionierung eigener Leistungen anstreben. Die damit einhergehenden

Analysen determinieren eine optimale Formulierung von Strategien und daraus

resultierenden Strukturen, welche indirekt eine Entwicklung intendierter Kulturen fördern. Auf

Ebene der unternehmerischen Abläufe entwickelt die Unternehmung X effektive und

effiziente Management-, Geschäfts- und Unterstützungsprozesse und richtet sämtliche

Mitarbeitende auf einzelne Elemente aus.

Die Arbeitsgruppe um Rüegg-Stürm (22003) hat die St. Galler Lehre um bedeutende

Dimensionen erweitert und entsprechend ein aktualisiertes Modell geschaffen, das den

Anforderungen aktueller Gegebenheiten genügt.

„Die ‚ethisch-normative Dimension’ nimmt einen höheren Stellenwert innerhalb des Modells

ein – also die Frage: ‚Was ist richtig?’ – und wird durch die Interaktionsthemen zum

Ausdruck gebracht. [...] Das neue Modell reflektiert die enorm gewachsene Bedeutung einer

‚prozessorientierten Herangehensweise’. Dies gilt vor allem vor dem Hintergrund von IT-

Errungenschaften, verschärftem Zeitwettbewerb und der zunehmenden Bedeutung des

Managements sozialer Prozesse. Diese Prozesssicht wird mit den drei Prozessarten

‚Managementprozesse’, ‚Geschäftsprozesse’ und ‚Unterstützungsprozesse’ dargestellt. [...]

Die ‚Anspruchsgruppen’ werden explizit genannt.“ 7 Zusätzlich ist noch ein viel breiter

gefasster Ressourcenbegriff des neuen Modells zu nennen.8

Das Neue St. Galler Management Modell liegt konzeptionell sämtlichen Seminaren, Zertifikatskursen

und Diplomlehrgängen sowie Master Programmen konzeptionell zu Grunde.

7 Capaul/Steingruber (2010), S. 578 8 vgl. Rüegg-Stürm (22003), S. 89


Recommended