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Das Magazin zur Domsanierung (3/2011, Nr. 6): Herein Spaziert!

Date post: 17-Mar-2016
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Bau-Visionen: So wird der neue Eingang zum UNESCO-Welterbe Abgehoben: Warum das Bernward-Denkmal umziehen muss Jugend für den Dom: Welchen Traum sich 45 Mädchen erfüllen
7
Zukunft für das Erbe 815 > 2015 > >20 15 3/2011 Nr. 6 DAS MAGAZIN ZUR DOMSANIERUNG Bau-Visionen So wird der neue Eingang zum UNESCO-Welterbe Abgehoben Warum das Bernward-Denkmal umziehen muss Jugend für den Dom Welchen Traum sich 45 Mädchen erfüllen HEREIN SPAZIERT! UNESCO-Welterbe
Transcript
Page 1: Das Magazin zur Domsanierung (3/2011, Nr. 6): Herein Spaziert!

Z u k u n f t f ü r d a s E r b e

815 > 2015 > >20153/2011 Nr. 6

das maGaZIN Zur domsaNIeruNG

Bau-Visionen so wird der neue eingang zum uNesCo-Welterbe

Abgehoben Warum das Bernward-denkmal umziehen muss

Jugend für den Dom Welchen Traum sich 45 mädchen erfüllen

herein spaziert!

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ESCO

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terb

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Page 2: Das Magazin zur Domsanierung (3/2011, Nr. 6): Herein Spaziert!

LIeBe LeserINNeN uNd Leser,

jetzt ist der Dom schon knapp zwei Jahre

lang eine Baustelle. Mittlerweile spreche

ich von der Baustelle Domhof, da sich auch

um die Kirche herum vieles verändert hat.

Die neue Platzgestaltung ist inzwischen zu

erahnen. Vor allem aber ist einer der zukünf-

tigen Eingänge für das UNESCO-Welterbe zu

erkennen. Die Durchbrüche zum Kreuzgang

sind durchstoßen, die Schachtanlage für den

Aufzug gebaut. Deshalb: Hereinspaziert in

den neuen Eingangsbereich!

Sie betreten den Kreuzgang mit seiner

einzigartigen Stimmung. Sein idyllischer

Innenbereich ist bis heute auch Friedhof für

Weihbischöfe und Domkapitulare.

Und die Besucher werden demnächst auf

dem Weg zum Eingang des neuen Dommu-

seums am Wahrzeichen Hildesheims vorbei-

gehen: dem 1000-jährigen Rosenstock, der

an der Außenapsis des Domes emporrankt.

Was es sonst noch im Innenhof des Kreuz-

ganges zu sehen gibt, erfahren Sie in diesem

Heft. Und natürlich informieren wir Sie auch

über den Baufortschritt im Dom.

An dieser Stelle, kurz vor Ende des Jahres,

möchte ich Ihnen für Ihre Treue und Auf-

merksamkeit danken. Die Resonanz zeigt:

Sie mögen das Magazin.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents-

zeit und freue mich auf das kommende Jahr.

Ihre Petra meschede

Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit

TreTeN sIe eIN!

ImPressum

Bisher betraten die Besucher den Kreuzgang durch das Nordpara­

dies. Der neue Eingang befindet sich künftig ein paar Meter

weiter links in der ehemaligen Domschule. Und das haben die

Architekten vor: „Wir geben dem Eingang eine Glashaut, einen

glä sernen Vorbau, durch den die Besucher in das Gebäude gehen“,

sagt Architekt und Projektleiter Jochen Vieren. Sein Konzept: Die

Besucher betreten das Weltkulturerbe durch eine Glastür und ge­

langen dann in einen großräumigen Eingangsbereich. Hier ha­

ben die Gäste zwei Möglichkeiten: Sie gehen in den Kreuzgang

zum Rosenstock und in den Dom. Oder sie kaufen ein Ticket

für das Dommuseum und se­

hen sich die Kunstschätze an.

Jochen Vieren stellt sich die­

sen Bereich so vor: Vom Dom­

hof füh ren drei Stufen und

eine Rampe zur gläsernen Ein­

gangstür. Den Besucher erwar­

ten im Innenbereich eine In­

formationsecke und der neue Dom­Laden. Von hier aus führen

zehn Stufen hinab in den Kreuzgang und damit zum 1000­jähri­

gen Rosenstock und in den Dom. Zum Dommuseum geht es vom

Dom­Laden nach links. Hier ist zugleich Treffpunkt für Führun­

gen. Vorbei am Kartenschalter geht es dann zehn Stufen hinauf

in den oberen Kreuzgang und weiter in die neuen Ausstellungs­

räume. Die Verbindung zwischen den beiden Zielen ist der Kreuz­

gang. Während der Wintermonate soll Glas die Gäste vor kaltem

Zugwind schützen.

Zurück im Eingangsbereich: Im historischen Gewölbekeller der

Domschule wird Platz für Garderobe, Schließfächer und Toiletten

sein. Selbstverständlich sind alle Räume barrierefrei über einen

Fahrstuhl zu erreichen.

Derzeit wird das Innere der ehemaligen Domschule entkernt und

saniert. Die Treppen und der Fahrstuhl werden eingebaut, das

Dach neu gedeckt. Voraussichtlich im nächsten Jahr gehen die

Bauarbeiten an der Eingangsfassade weiter. Dann erhält der Be­

reich seine Glashaut.

> der neue dom-eingang führt direkt in den Kreuzgang. und hier

gibt es eine menge zu entdecken. Was genau, zeigen wir Ihnen auf

der nächsten seite.

d a s P r o j e K T 3>2015 3/2011

„>2015“ wird umweltfreundlich auf FSC®-zertifiziertem Papier

und Co2-kompensiert gedruckt.

>2015 Das MaGazin zUr DOMsanierUnG

wird herausgegeben von der Hauptabteilung Kommunikations-

und Öffentlichkeitsarbeit des Bischöflichen Generalvikariats

Hildesheim, Domhof 24, 31134 Hildesheim

Verantwortlich für den inhalt: Dr. Petra Meschede

Konzept, redaktion und Gestaltung:

Bernward Medien GmbH, Hildesheim

text: Ina Funk, Dr. Ulrich Knapp, Dr. Michael Lukas, Volker Röpke

Druck: Fischer Druck GmbH, Peine

Fotos: Bernward Medien GmbH; Dr. Ulrich Knapp S. 5;

Schilling Architekten S. 1, 2

>2015 3/2011

Hell, freundlich, modern: Der neue Eingang zum UNESCO­Welterbe wird gläsern. Neu gestaltet führt er künftig in den Kreuzgang und das neue Dommuseum. Ein Blick in die Planungsakten.

Bau-Vision: so könnte der neue

eingangsbereich für das uNesCo-

Welterbe aussehen.

Noch im rohbau:

der neue eingangsbereich.

Page 3: Das Magazin zur Domsanierung (3/2011, Nr. 6): Herein Spaziert!

5>2015 3/20114 >2015 3/2011r u N d u m d e N d o m r u N d u m d e N d o m

WILLKommeN IN GoTTes WaNdeLhaLLeJeder, der den Hildesheimer Dom besucht, kennt ihn: den Innenhof mit dem doppel­stöckigen Kreuzgang und der 1000­jährigen Rose. Warum es Kreuzgänge überhaupt gibt und was Sie in dem Hildesheimer entdecken können, lesen Sie hier.

Blick vom Inneren der domschule zum Kreuzgang. an dem ehemaligen

Kellerfenster hat Bauforscher ulrich Knapp mauerwerk aus verschiedenen

epochen entdeckt:

Blau: mörtelkante eines mittelalterlichen mauerdurchbruchs (Fenster?)

Grün: Fenstergewände aus dem spätmittelalter

rot: Fenstergewände aus der frühen Neuzeit mit einer Verblendung aus

der Zeit des Wiederaufbaus

> stichwort annenkapelle

Zentraler Blickpunkt im hildesheimer Kreuzgang ist die an-

nenkapelle, die mit ihren gotisch-spitzen und hohen Fenstern

in den himmel ragt. Gestiftet wurde sie von Bischof otto II.

(1319–1331) als Kapelle für die hier jährlich stattfindenden

Totengedenkfeiern. Im Inneren finden sie zahlreiche marien-

darstellungen, darunter auch die Generationenfolge mit

anna, ihrer Tochter maria und ihrem sohn jesus. und wenn

sie schon einmal hier stehen, sehen sie doch nach oben!

Interessant sind nämlich die schlusssteine an den Gewölbe-

enden. sie zeigen: Phoenix, der den Flammen entsteigt;

einen Pelikan, der sich die Brust aufreißt, um seine jungen zu

füttern, und einen Löwen, der seine toten jungen anhaucht,

um sie wieder zum Leben zu erwecken. die Tiere sind die

sinnbilder für Barmherzigkeit und auferstehung. auch an

der außenwand, in höhe der dachrinne, finden sich Tiere an

der Kapelle: die Wasserspeier. sie ragen bis zu 1,5 meter in

den Garten hinein. Ihre aufgabe ist einfach und nützlich: sie

befinden sich am ende der regenrinnen und leiten das regen-

wasser ab. Im mittelalter glaubte man, dass sich böse Geister

in den Wasserspeiern verfangen und abgeleitet würden,

vergleichbar mit einem Blitzableiter.

Gottes Wandelhalle – ein anderer Name für einen Kreuzgang.

Und ein Name, der alles sagt. Er diente Mönchen und Nonnen

als Me ditationsweg an der frischen Luft, sollte das Paradies Eden

dar stellen. Der Kreuzgang ist meist quadratisch nach Vorgaben

in der Bibel angelegt. Im Alten Testament steht, dass der Prophet

Ezechiel eine Vision hatte. Demnach sollte der Bau eines Tempels

fünfhundert Ellen lang und breit sein.

An den Seiten ist der Innenhof überdacht, durch Pfeiler unter­

brochen und nach außen durch eine Mauer abgeschirmt. Um

den Kreuzgang herum waren oft Wohn­ und Vorratsgebäude

angeordnet und so der Kirche angeschlossen. Daher zogen die

Klosterbewohner meist durch den Kreuzgang zum Chorgebet ein.

Das Besondere am Hildesheimer Kreuzgang ist, dass er zwei

Etagen besitzt. Die Mitte des Kreuzgangs dient bis heute als

Friedhof. Hier werden die Mitglieder des Domkapitels beige­

setzt. Die ältesten Gräber stammen aus dem frühen Mittelalter.

Übrigens: der Name „Kreuzgang“ leitet sich nicht davon ab, dass

sich die Gänge kreuzen, sondern dass bei Prozessionen, die oft im

Kreuzgang beginnen, ein Kreuz vorangetragen wird.

> stichwort steinflüsterer

der Boden im Kreuzgang ist gewachsen – um einen halben meter!

Bauforscher dr. ulrich Knapp hat das anhand der Lage von alten

Türschwellen festgestellt. eine ursache: Wohl seit dem 15. jahr-

hundert wurden über den Kreuzgangflügeln große satteldächer

aufgeschlagen, die den Kreuzgang und die anschließenden räume

überspannten. unter dem druck dieser dächer neigten sich die

dünnen außenwände des Kreuzgangs nach außen und mussten

durch strebepfeiler und das aufgefüllte erdreich abgestützt werden.

die domschule grenzt an den Nordflügel, der zum neuen eingangs-

bereich umgestaltet wird. ulrich Knapp dokumentiert auch hier die

Baubefunde. unter den jüngeren Wandverkleidungen fanden sich

intakte Wandoberflächen aus dem mittelalter. sie erlauben neue

erkenntnisse zur ursprünglichen Gestalt der domschule. Zahlreiche

umbauten lassen sich vor allem bei den Tür- und Fensteröffnungen

ablesen. Wiederholt wurde dort abbruchmaterial verwendet. „die

arbeit gleicht einem riesigen Puzzle“, sagt Knapp. an den mörtel-

oberflächen aus der erbauungszeit sind deutlich der Kellenstrich,

mit dem die Fugen nachgezogen wurden, und ein grauer Farbauftrag

zu erkennen. auch Teile des Kreuzgangs wurden recycelt: Im Funda-

ment des erneuerten ostflügels finden sich Teile der mittelalter-

lichen obergeschossarkaden.

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d a s P r o j e K T 6 >2015 3/2011 7>2015 3/2011 d I e m a C h e r

das FLIeGeNde GraB

> stichwort: der Bauernbischof

ebo wurde 778 geboren. er war der einzige sohn eines Bauern.

seine mutter war die amme des späteren Kaisers Ludwig des

Frommen, des Gründers des Bistums hildesheim. Karl der

Große schenkte ebo die Freiheit, er durfte an der kaiserlichen

hofschule neben seinem milchbruder Ludwig lernen. ebo war

begabt, ehrgeizig und tatkräftig und machte schnell Karriere.

schon 814 soll er abt gewesen sein, arbeitete bald für Ludwig,

unter anderem als sein Bibliothekar. schon im herbst 816

ernannte ihn der nunmehrige Kaiser Ludwig der Fromme zum

erzbischof von reims. 845 kam ebo nach hildesheim und war

hier Bischof bis zu seinem Tod 851.

Schon immer werden die Hildesheimer Bischöfe nicht an einem

einzigen Ort, sondern an verschiedenen Stellen im Dom begraben.

Doch das wird sich ändern: Jetzt wird im Mittelschiff eine zentrale

Begräbnisstätte errichtet. Sie entsteht in vier bis fünf Metern Tiefe

unter dem Hauptschiff, vor dem Altar. Bei den Grabungen haben

Archäologen ein altes Grab gefunden: Es ist vermutlich das von

Bischof Ebo (845–851) und stammt somit aus der Gründungszeit

des Bistums. Nun wird auch dieser Bischof seinen Platz in der neu­

en Gruft bekommen. Doch wie bettet man einen Sarkophag um?

Ganz einfach, man lässt ihn schweben. Zunächst erhält er rund­

herum eine Holzverschalung. Zwischen Grabstein und Spanplat­

te gießen die Bauarbeiter dann Gips, um das Grab zu stabilisieren.

Von unten wird eine Art Holzboden gebaut, auf dem der Sarkophag

aufliegt. Mit Hilfe von Flaschenzügen wird das Steingrab dann in

die Höhe gezogen und schwebt drei Meter über der Baugrube.

Nach Ende der Arbeiten geht es mit Bischof Ebo dann wieder ab­

wärts – in seine neu geschaffene Ruhestätte.

Vorbei ist es mit der letzten

ruhe. das Grab von Bischof ebo

wird mit Flaschenzügen gebor-

gen, um Platz zu machen für

die Bauarbeiten an der neuen

zentralen Bischofsgruft.

staubige arbeit: ellen huizinga greift neben hammer und meißel auch schon mal zur Flex, um die dom-Fassade zu verschönern.

PeeLING Für deN domDer Dom erhält ein Fassaden­Peeling! Über die Jahre hinweg hat die Witterung dem Dom zu­gesetzt. Der Sandstein ist verfärbt, Risse haben sich gebildet. Damit ist jetzt Schluss! Dank Ellen Huizinga. Sie ist Steinmetzin, 32 Jahre alt.

Schwindelfreiheit ist Voraussetzung für ihre Arbeit. Immerhin

balanciert sie am Westwerk bis zu 39 Meter über dem Boden auf

den schmalen Planken des Baugerüstes. Darin ist sie geübt; sie

arbeitet seit 14 Jahren in diesem Beruf. Huizinga wird die Dom­

Fassade auffrischen, aber nicht um jeden Preis: „Man darf einer

Großmutter auch nicht die weißen Haare nehmen“, vergleicht sie.

Deshalb schleift sie mit dem Sandstrahler das Mauerwerk nur so

weit ab, bis die schwarzen Krusten an den Steinen nicht mehr zu

sehen sind. Gelegentlich muss sie auch zum Presslufthammer

greifen. Unter ohrenbetäubendem Lärm stemmt sie manche

Fugen heraus, um Fehler zu beheben, die beim Wiederaufbau

des Domes kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gemacht wurden.

Damals nahmen die Bauarbeiter Zement als Füllmaterial – ein

Baustoff, der viel zu hart ist für die Sandsteine. Die Folgen: Risse

und Abplatzungen. Huizinga und ihre Kollegen benutzen deshalb

zum Neu­Verfugen Trass­Kalkmörtel. Er ist weicher als Zement

und schont das Mauerwerk.

Der Hildesheimer Dom ist nicht der erste, dem Ellen Huizinga

eine Schönheitskur verpasst. Die Bischofskirchen in Aachen und

Passau haben dank ihrer Arbeit bereits eine aufgefrischte Fas­

sade. Alte Gebäude für künftige Generationen zu erhalten, ist

ihr wichtig. „Geschichte muss erlebbar bleiben. Ich schütze Kultur,

und das finde ich gut.“ Ganz besonders gilt das für den Hildeshei­

mer Dom, denn den hat die in Deutschland geborene Holländerin

zum ersten Mal bereits als Kind gesehen: während einer Kom­

munionfahrt.

Es ist eine alte Tradition: Seit jeher werden die Hildesheimer Bischöfe im Dom begraben. Jetzt wird hier eine zentrale Begräbnisstätte errichtet.

Page 5: Das Magazin zur Domsanierung (3/2011, Nr. 6): Herein Spaziert!

8 98 >2015 3/2011 9>2015 3/2011d e r d o m B a u V e r e I N r u N d u m d e N d o m

Kontakt

Dombauverein Hohe Domkirche

Hildesheim e.V.

Domhof 2 · 31134 Hildesheim

Telefon 0 51 21 / 307-216

Fax 0 51 21 / 307-214

[email protected]

www.dombauverein-hildesheim.de

mitgliedsbeiträge

100,- Euro für institutionelle Mitglieder

50,- Euro für Einzelpersonen

25,- Euro für Schüler und Studenten

spendenkonto

Volksbank Hildesheim

Konto-Nummer 4 019 757 300

BLZ 259 900 11

Sparkasse Hildesheim

Konto-Nummer 99 063 414

BLZ 259 501 30

> helfen sie mit, die Zukunft des Welterbes zu sichern!Werden sie mitglied im dombauverein hohe domkirche hildesheim e.V.

domBauVereIN hohe domKIrChe hILdesheIm e.V.

sPoNsoreN >2015herzlichen dank für die unterstützung

der bisherigen ausgaben des magazins

zur domsanierung.

> BWV, Beamten-Wohnungs-Verein

zu hildesheim eG

> eVI, energieversorgung hildesheim

Gmbh & Co. KG

> dKm, darlehnskasse münster eG

> autohaus dobbratz, Lamspringe

> Bauunternehmen Kubera, hildesheim

Menschen für den Dom

jürgen Völkel ist Verkaufsleiter des 4-sterne-

hotels Van der Valk in hildesheim. Beruflich

setzt er sich nicht nur für sein haus ein.

sie unterstützen seit jahren den dom.

Was tun sie?

Wir werben für die uNesCo-Welterbe-stät-

ten, besonders den hildesheimer dom, bei

reiseveranstaltern und auf internationalen

Fachmessen. seit einigen Wochen verkau-

fen wir zudem fast die gesamte Palette der

dom-Werbeartikel. die rosenseife und die

domschokolade werden gerne als erinne-

rung an hildesheim gekauft.

angenommen, sie könnten den dom zu

einem hotel umbauen. Wie würden sie es

einrichten?

Ich würde die substanz weitgehend erhal-

ten und in die einrichtung, im Gegensatz

zum romanischen Baustil, avantgardisti-

sche elemente einbringen in Verbindung

mit viel raum für Licht und mit einer

offenheit für kirchliche und kulturelle

einflüsse. Wichtig fände ich auch einen

raum der stille, in den man sich zurück-

ziehen kann.

Welchen Gegenstand oder welches Bauele-

ment aus dem dom würden sie gern in Ihr

hotel integrieren?

den „kleinen“ heziloleuchter, also den

azelinleuchter, könnte ich mir gut in

unserer hotelhalle vorstellen.

Ihr geheimer Gedanke über den dom?

Ich würde mir wünschen, dass die auf-

merksamkeit der medien nach der

eröffnung des domes viele menschen in

deutschland und europa erreicht, die

dann alle nach hildesheim pilgern, um

den „neuen dom“ zu besichtigen und

natürlich die hotelbetten füllen.

ein Gast fragt sie nach dem schönsten ort

im dom. Welcher ist das für sie?

der Kreuzgang. Gerade im sommer ist

er ein idealer Platz zum ausruhen und

Innehalten.

Gedankenspiel: Welche Figur aus der

Bernwardstür würden sie gern als Gast

beherbergen?

adam und eva, um ihnen nach der Vertrei-

bung aus dem Paradies „asyl“ zu gewähren. FLuGmINuTeN Für BIsChoF BerNWard

Bischof Bernward fliegt, wenn auch nicht freiwillig.

Gut gesichert, hievt ihn ein Kran von seinem jetzigen

standort am dom in einen nahegelegenen Garten.

Bernward schwebt fünf Meter über dem Boden. Nicht ganz freiwillig. Aber es muss sein. Die Statue muss weichen, weil der Domhof, dort wo sie bisher stand, im Zuge der Domsanierung umgestaltet wird.

Der Heilige, der in Hildesheim viel bewegt hat, wird nun selbst

bewegt. Damit das möglich wird, haben Steinmetze die Bron­

zestatue zuvor von seinem Steingrund gelöst und ihr ein Stahl­

gerüst umgelegt – die notwendige Flugsicherung. Ein 60­Ton­

nen­Kran hievt das Bernward­Denkmal von seinem Sockel. Der

Bischof fliegt! Allerdings nur für ein paar Minuten, dann lan­

det er sicher auf einem Lastwagen. Dieser bringt den Bischof

wenige Meter weiter zum Domhof 24. Im Garten des früheren

„Albertinum“ wird die Statue abgesetzt. Wieder ein paar Flug­

minuten für Bernward. Der Umzug war für die Spedition nicht

leicht: „Oft genug habe ich diesen Transport im Geiste durch­

gespielt“, sagt Projektleiter Stefan Schröder. Die Bronzestatue

Kerzenschein im Kreuzgang: Über 150 Gäste

haben im August das zweite Patronatsfest im

Dom-Kreuzgang gefeiert. Der Erlös kommt

der Sanierung zugute.

Neue jahrespaten: 1249 – diese Premium-

Jahresplakette gehört nun elf Hildesheimer Per-

sönlichkeiten, darunter sind ehemalige Stadt-

direktoren und Bürgermeister. Bischof Heinrich I.

verlieh 1249 das „Stadtrechtsprivileg“, Hildes-

heim darf sich seitdem „Stadt“ nennen.

und auch für die jahresplakette 1300 haben

sich Paten gefunden: Die drei Hildesheimer

Oberbürgermeister Heiko Klinge, Gerold

Klemke und Kurt Machens. Grund: Im Jahr

1300 erhielt Hildesheim das neue Stadtrecht

mit eigenem Siegel.

KurZ NoTIerT

1249

scheckübergabe: Dommusikdirektor Tho-

mas Viezens überreichte dem DBV 2.500

Euro. Gesammelt hat er das Geld während

der Veranstaltung „Sommerliche Orgelkon-

zerte“. Der Betrag ist für die neue Domorgel

bestimmt.

wiegt zwar „nur“ 1,3 Tonnen – eine Kleinigkeit für die an rich­

tig Schweres gewöhnten Männer – aber es handelt sich eben

um Kunst mit hohem Symbolwert für das Bistum. Zwei Tage

haben die Spediteure an einer speziellen Hebevorrichtung ge­

baut. Glücklicherweise fand sich im Gewand des Kunstwerkes

rechts und links jeweils eine Angriffsstelle für das stählerne Ge­

rüst, sodass der bronzene Bischof gut gesichert werden konnte.

Übrigens hat die geschichtsträchtige Statue schon mehrmals

ihren Standort gewechselt. Ursprünglich stand sie auf dem

„Großen Domhof“ etwa in der Mitte der heutigen Rasenfläche.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie beim nordwestlichen

Eingang des Doms aufgestellt, wo sie bis vor wenigen Wochen

die Besucher gegrüßt hat.

„Solange ich den Dom kenne, stand der Heilige Bernward hier“,

sagt Domdechant und Weihbischof em. Hans­Georg Koitz nicht

ohne Wehmut. Zugleich freut er sich, dass der große Bistums­

heilige in einigen Jahren wieder vor dem Dom stehen wird.

Page 6: Das Magazin zur Domsanierung (3/2011, Nr. 6): Herein Spaziert!

10 >2015 3/2011j u G e N d F ü r d e N d o m j u G e N d F ü r d e N d o m 11>2015 3/2011

„I Was GLad“ meLodIeN Für mILLIoNeN

„I was glad“ – „Ich freute mich, als man mir sagte: „Zum Haus

des Herren wollen wir pilgern.“ Nach dem Eingangsvers des 122.

Psalms hat die Mädchenkantorei ihre erste CD benannt. Eine

eigene CD – das war der Traum der 45 Sängerinnen und Sänger.

Zusammen mit Chorleiter Stefan Mahr haben sie Musikwerke

aus dem 19. und 20. Jahrhundert aufgenommen. Neben ver-

schiedenen Messvertonungen ist Musik des Kirchenjahres auf

der CD zu hören: 60 Minuten lang Gesänge zu Weihnachten,

Ostern und anderen Anlässen. Zum Teil sind die Stücke von

Orgel und Klavier begleitet – Gänsehaut-Gefühl ist beim Hören

garantiert! „Die Mädchenkantorei ist für mich ein Domschatz der

Gegenwart“, sagt Weihbischof em. Hans-Georg Koitz: „Der Chor

ist ein Beweis, dass sich auch junge Menschen für eine Sache

begeistern können.“ Aber noch ein ehrgeiziges Ziel verfolgen

die Mädchen: Sie möchten so viele CDs wie möglich verkaufen,

denn den Erlös spenden sie komplett der Domsanierung.

erhältlich ist die Cd im dom-Laden oder unter

www.domsanierung-shop.de

Preis: 10,- euro sINGeNdedomsChäTZCheNJetzt gibt es was auf die Ohren! – Wunderschöne kirchliche Musik. Die Hildesheimer Mädchenkantorei hat eine CD aufgenommen und unterstützt damit die Domsanierung.

Was braucht es für eine gute Musik­Aufnahme? Wasser, Kon­

zentration und warme Kleidung. Die 41 Sängerinnen der Hil­

desheimer Mädchenkantorei – darunter sind auch vier Jungs

– tragen dicke Pullover und Schals. Es ist kühl in der Michaelis­

kirche. Alle stehen im Halbkreis auf der Empore, sehen konzen­

triert zu ihrem Chorleiter Stefan Mahr. Gegen die Kühle hilft

nur eins: Arme und Beine schütteln und auf der Stelle springen.

Damit auch die Stimme warm wird, „sucht sich jeder ein ‚m’

und lässt es durch den Kopf wandern, mal laut, mal leise“, for­

dert Mahr. In der Kirche summt es wie in einem Bienenstock.

In der Zwischenzeit haben die Tontechniker die Mikrofone auf­

gestellt. Zum Einstellen des richtigen Klanges singt der Chor

Lieder, aber „bitte so perfekt, als wäre es schon die richtige Auf­

nahme“, fordert Mahr und prophezeit: „Die Aufnahmen werden

das Anspruchsvollste, was ihr je gemacht habt.“ Und deshalb

stoppt Mahr auch immer wieder die Aufzeichnung. „Sopra­

ne: Könnt ihr mal singen wie kleine liebliche Vögelchen? Noch

klingt ihr wie dicke Albatrosse“, bemängelt der 39­Jährige. „Und

ihr müsst das ‚sana’ und ‚sanctus’ mit spitzen Mündern singen,

als ob ihr Franzosen wärt“, sagt er leicht näselnd mit französi­

schem Dialekt und eben gespitztem Mund. – Spaß muss eben

auch bei der Arbeit sein.

Doch wieso singt ein katholischer Chor in der evangelischen Mi­

chaeliskirche? „Unser Dom wird derzeit saniert. St. Michaelis ist

akustisch sehr gut. Dadurch wird die CD ein ökumenisches Pro­

jekt. Außerdem haben die beiden Kirchen etwas gemeinsam: Bi­

schof Bernward“, sagt Domkantor Mahr.

Z u k u n f t f ü r d a s E r b e

815 > 2015 >

Mädchenkantorei am Hildesheimer Dom

Leise bitte! der mädchenchor nimmt seine Cd in der hildesheimer st. michaeliskirche auf.

spaß in den Pausen muss sein: Nach der Konzentrations-

arbeit bei den aufnahmen erholen sich Chorleiter stefan

mahr und die sängerinnen an der frischen Luft.

Wer Lust hat in der mädchenkantorei mitzusingen, melde sich

bei Christine Winter unter Telefon 05121 307-305.

www.bistum-hildesheim.de ➜ das Bistum ➜ der dom ➜ dommusik

Page 7: Das Magazin zur Domsanierung (3/2011, Nr. 6): Herein Spaziert!

12 >2015 2/2011r u N d u m d e N d o m

Paul Dobbratz GmbH • 31195 Lamspringe • Gandersheimer Str. 26 • Tel. 0 51 83 / 10 01 • www.dobbratz.de

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Ihr Thomas Schmidt, Geschäftsführer


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