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Das leere Grab (Pages) · 18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei 6. andere zu beiden Seiten,...

Date post: 17-Sep-2018
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Das leere GrabHoffnung für Menschen im LeidAus der Reihe:Was glauben Christen?

Andere Hefte aus dieser Reihe:Die Bibel (1) -- Eine solide Grundlage für unsere HoffnungDie Bibel (2) -- Menschenwort oder Gottes Wort?Leid -- Wie kann Gott so etwas zulassen?Das Böse -- Gibt es den Teufel wirklich?Die Hölle -- Die schwierigste Entscheidung für GottJesus Christus -- Wer ist das? -- Warum ihn?Die Kirche -- Christi Leib heute

Diese Hefte gibt es auch in digitaler Form. Sie können auf der Webseite von <gemeindepflanzer.com> herunter geladen werden. Sie eignen sich gut für Kleingruppenarbeit und als kleines Geschenk.

Alle © 2012 by Ed Moehl

Fragen sind willkommen und können per Email gestellt werden an:[email protected]

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Das leere GrabHoffnung für Menschen im Leid

Jesus spricht: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.

Und wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben. Glaubst du das?" (Johannes 11,25–26)

Samuel war ein junger Sportler, für den nichts unmöglich schien - bis zu seinem Unfall am 4. Dezember 2010. Mit Sprungfedern an seinen Füßen wollte Samuel an jenem Tag beweisen, dass er über mehrere fahrende Autos springen könne. Mehrere Millio-nen Fernsehzuschauer verfolgten seine Wette in der Sendung “Wetten dass..?” Beim Salto über das Auto, das sein Vater fuhr, verlor er das Gleichgewicht, stürzte zu Boden und blieb regungslos liegen. Seitdem ist Samuel querschnittsgelähmt. Ich kenne Samuel schon seit seiner Kindheit. Er wuchs in unserer Kirchen-gemeinde auf und wurde zusammen mit meinem eigenen Sohn konfirmiert. Samuel derart leiden zu sehen ist herzzerreißend für mich.

Dieses Heft wurde für all die vielen Millionen Menschen geschrieben, die wie Samuel leiden müssen. Sie, lieber Leser, sind vielleicht einer davon. In diesem Fall haben Sie sich bestimmt schon tausende Mal gefragt: “War-um musste gerade mich so ein Unglück treffen?” - oder: “Wie kann ein liebender Gott nur so viel Leid zulassen?” Weil Ihnen all diese Fragen aber nichts gebracht haben, sind Sie wahrscheinlich an diesem Punkt schon vor-bei. Übrig bleibt nur noch eine einzige Frage: “Gibt es für meine Zukunft noch irgendeine reelle Hoffnung?” Wenn Sie an diesem Punkt angekom-men sind, dann kann dieses Heft eine große Ermutigung für Sie sein.

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Seit seinem Unfall wird Samuel immer wieder gefragt, wie er, nach allem, was er durchgemacht hat, noch an Gott glauben kann. Seine Antwort ist immer dieselbe: “Wenn ich meine Hoffnung auf Gott und die Ewigkeit mit ihm nicht mehr hätte, was würde dann für mich noch übrig bleiben?”

Für die meisten von uns würde die Zukunft echt düster aussehen, wenn die-ses irdische Dasein alles wäre. Was Sie und ich deshalb am dringendsten brauchen, ist eine Hoffnung, die uns eine bessere Zukunft verspricht. Was wir auf keinen Fall brauchen, ist eine billige Hoffnung, die auf Illusionen aufgebaut ist. Davon gibt es jede Menge. Nein. Wir brauchen Klarheit und Wahrheit über eine Hoffnung, die beweisbar ist. Die Auferstehung Christi erweist sich als die einzig reelle Alternative auf diesem Gebiet.

Für uns Deutsche ist der christliche Glaube oft nur eine Krücke, die uns in schweren Schicksalsschlägen einen Halt gibt. Viele meinen, dass man ein-fach nur blind glauben muss, und dass es für den christlichen Glauben kei-ne beweisbare Grundlage gibt. Doch nichts liegt der Wahrheit ferner. Die-ses Heft soll dazu dienen, einige Fakten zur Auferstehung Christi zu be-leuchten. In kurzen Zügen will ich diese für Sie ausführen und dabei fol-gende Punkte ansprechen:

Was das Neue Testament über den Tod und die Auferstehung Christi berichtetHistorische Quellen – wie zuverlässig sind sie? Beweise – was man über sie wissen sollteZeugenaussagen – welches Gewicht sie habenArgumente gegen die Auferstehung Christi – sind sie stichhaltig?Alternativen

Das MotivMir schmerzt die Seele, wenn ich miterlebe, wie viele Menschen um mich herum hoffnungslos leiden, obwohl sie eine berechtigte Hoffnung auf eine bessere Zukunft haben könnten. Ich bin davon überzeugt, dass diese Men-schen der Botschaft der Auferstehung und des ewigen Lebens glauben würden, wenn ihnen die Fakten dazu bekannt wären. Aus diesem Grund habe ich dieses Heft geschrieben.

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Was das Neue Testament über den Tod und die Auf-erstehung Christi berichtet

Das Neue Testament ist unsere beste Quelle in Bezug auf historische Beweise für die Auferste-hung Christi. Vier Evangelien, die aus heutiger Sicht mit vier verschiedenen Zeitungsberichten zu vergleichen sind und in die zweite Hälfte des ersten Jahrhunderts zurück gehen, teilen uns mit, was damals geschah.

Sie teilen uns mit, wie Christus starb

Wie später zu sehen sein wird, ist es wichtig, zuerst einmal zu beweisen, dass Jesus auch wirklich gestorben ist. Ohne seinen nachweislichen Tod wäre eine Auferstehung vom Tod Unsinn. Über den Tod Jesu teilte der Be-richterstatter Johannes gegen Ende seines Berichts folgendes mit:

Gelitten unter Pontius Pilatus(Johannes 19,1-6)1 Da befahl Pilatus, Jesus abzuführen und ihn auszupeitschen. 2 Die Sol-daten flochten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf den Kopf. Dann hängten sie ihm einen purpurroten Mantel um, 3 stellten sich vor ihn hin und spotteten: "Sei gegrüßt, du König der Juden!" Und sie schlugen ihm ins Gesicht. 4 Pilatus ging erneut zu den Juden hinaus und sagte: "Ich will ihn euch noch einmal vorführen, damit ihr erkennt, dass er unschuldig ist!" 5 Dann kam Jesus heraus. Er trug die Dornenkrone und den roten Mantel. Und Pilatus forderte die Menge auf: "Seht ihn euch an, was für ein Mensch!" 6 Aber kaum hatten die Hohenpriester und die Tem-peldiener Jesus erblickt, fingen sie an zu schreien: "Ans Kreuz! Ans Kreuz mit ihm!" Daraufhin rief Pilatus: "Dann nehmt ihr ihn doch selbst und kreuzigt ihn! Denn ich bin überzeugt: Er ist unschuldig!"

Gekreuzigt(Johannes 19,17-18)17 und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädel-stätte, auf hebräisch Golgatha. 18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei

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andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.

Gestorben(Johannes 19,30-35)

30 Als Jesus davon getrunken hatte, rief er: "Es ist vollbracht!" Dann ließ er den Kopf sinken und starb. 31 Das alles geschah am Tag vor dem Passah-fest. Damit die Toten nicht an diesem hohen Feiertag am Kreuz hängen blieben, gingen die führenden Männer der Juden zu Pilatus und baten ihn, er solle den Gekreuzigten die Beine brechen und sie vom Kreuz abnehmen lassen. 32 Pilatus schickte Soldaten, und sie brachen den beiden mit Jesus gekreuzigten Verbrechern die Beine. 33 Als sie zu Jesus kamen, stellten sie fest, dass er bereits tot war. Deshalb brachen sie ihm nicht die Beine. 34 Aber einer der Soldaten stieß ihm eine Lanze in die Seite. Sofort flossen Blut und Wasser aus der Wunde. 35 Dies alles bezeugt ein Mann, der es mit ei-genen Augen gesehen hat. Sein Bericht ist zuverlässig und wahr; ihm könnt ihr glauben.

Begraben (Matthäus 27,57-61)Weil der Bericht aus Matthäus an dieser Stelle ausführlicher ist als der von Johannes, will ich aus seinem Evangelium weiter zitieren.57 Am Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa. Er hieß Josef und war ein Jünger Jesu. 58 Er ging zu Pilatus und bat ihn um den Leichnam Jesu. Pilatus befahl, diese Bitte zu erfüllen. 59 Josef nahm den Toten, wickelte ihn in ein neues Leinentuch 60 und legte ihn in das Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Dann wälzte er einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging fort. 61 Maria aus Magdala und die andere Maria waren auch dabei. Sie blieben beim Grab sitzen.

Die Bewachung des Grabes (Matthäus 27,62-66)62 Am nächsten Tag, es war der Sabbat, kamen die Hohenpriester und Pha-risäer zu Pilatus 63 und sagten: "Herr, uns ist eingefallen, dass dieser Ver-führer einmal behauptet hat: 'Drei Tage nach meinem Tod werde ich aufer-weckt werden!' 64 Lass darum das Grab bis zum dritten Tag bewachen, sonst stehlen seine Jünger noch den Leichnam und erzählen jedem, Jesus sei von den Toten auferstanden. Das aber wäre ein noch größerer Betrug." 65 "Ich will euch eine Wache geben", antwortete Pilatus. "Tut, was ihr für richtig haltet, und sichert das Grab!" 66 Da versiegelten sie den Stein und stellten Wachposten auf.

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Am dritten Tag auferstanden von den Toten(Lukas 24,1-12)An dieser Stelle soll uns der Bericht von Lukas weiter dienen:1 Ganz früh am Sonntagmorgen gingen die Frauen mit den wohlriechenden Ölen, die sie zubereitet hatten, zum Grab. 2 Der Stein, mit dem man es verschlossen hatte, war zur Seite gerollt. 3 Als sie die Grabhöhle betraten, fanden sie den Leichnam Jesu, des Herrn, nicht. 4 Verwirrt überlegten sie, was sie jetzt tun sollten. Da traten zwei Männer in glänzend weißen Klei-dern zu ihnen. 5 Die Frauen erschraken und wagten nicht, die beiden anzu-sehen. "Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten?", fragten die Män-ner. 6 "Er ist nicht hier; er ist auferstanden! Denkt doch daran, was er euch in Galiläa gesagt hat: 7 'Der Menschensohn muss den gottlosen Menschen ausgeliefert werden. Sie werden ihn kreuzigen, aber am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen.'" 8 Da erinnerten sich die Frauen an diese Wor-te Jesu. 9 Sie liefen in die Stadt zurück, um den elf Jüngern und den ande-ren Freunden Jesu zu berichten, was sie erlebt hatten. 10 Zu diesen Frauen gehörten Maria aus Magdala, Johanna, Maria, die Mutter von Jakobus, und noch etliche andere. 11 Aber die Jünger hielten ihren Bericht für leeres Ge-rede und glaubten den Frauen kein Wort. 12 Doch Petrus sprang auf und lief zum Grab. Als er hineinschaute, fand er außer den Leinentüchern nichts. Verwundert ging er in die Stadt zurück.

Von vielen gesehen (1.Korinther 15,1-9)In seinem ersten Brief an die Christen in Korinth schrieb ein ehemaliger Gegner Christi, der Apostel Paulus, folgendes über die Auferstehung:1 Liebe Brüder und Schwestern! Ich möchte euch an die Gute Nachricht erinnern, die ich euch verkündet habe. Ihr habt sie angenommen und darauf euer Leben gegründet. 2 Ganz gewiss werdet ihr durch diese Botschaft ge-rettet werden, vorausgesetzt, ihr bewahrt sie genau so, wie ich sie euch ü-berliefert habe. Sonst glaubt ihr vergeblich und erreicht das Ziel nicht. 3 Zuerst habe ich euch weitergegeben, was ich selbst empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben. Das ist das Wichtigste, und so steht es schon in der Heiligen Schrift. 4 Er wurde begraben und am dritten Tag vom Tod auferweckt, wie es in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist. 5 Er hat sich zuerst Petrus gezeigt und später allen zwölf Jüngern. 6 Dann haben ihn mehr als fünfhundert Brüder zur gleichen Zeit gesehen, von de-nen die meisten noch heute leben; einige sind inzwischen gestorben. 7 Spä-ter ist er Jakobus und schließlich allen Aposteln erschienen. 8 Zuletzt hat er sich auch mir gezeigt, der ich es am wenigsten verdient hatte. 9 Ich bin der unbedeutendste unter den Aposteln und eigentlich nicht wert, Apostel ge-nannt zu werden; denn ich habe die Gemeinde Gottes verfolgt.

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Historische Quellen – wie zuverlässig sind sie?

Nachdem wir die Aussagen des Neuen Testaments betrachtet ha-ben, will ich mich als nächstes der

Frage widmen, ob diese Aussagen auch historisch belegt sind und wie zu-verlässig diese historischen Quellen sind.

Ein Mann macht Geschichte

Jesus Christus ist zweifellos eine der berühmtesten Persönlichkeiten der Weltgeschichte. In der westlichen Welt wird die Zeit nach Jesus Christus berechnet. Heute steht die Welt am Anfang des 21. Jh. nach Christus. Kein Historiker würde bezweifeln, dass Christus gelebt und die Welt geprägt hat. Es gibt einfach zu viele historische Unterlagen - sowohl für als auch gegen ihn. Was zur Debatte steht ist nicht die Geschichtlichkeit Jesu, sondern die Wahrheit der Berichte über ihn, besonders was seine Wundertaten, seinen Anspruch auf Gottheit und seine Auferstehung betrifft. Es lässt sich dabei nicht leugnen, dass die Wundertaten Christi und seine Auferstehung eng mit den historischen Berichten über ihn verknüpft sind.

Außerbiblische Berichte über Jesus Christus

Sie haben es vielleicht schon erraten, dass eine riesige Kontroverse über einen toten Mann, der nach drei Tagen wieder lebendig wurde, ihre Spuren in der damaligen Literatur hinterlassen haben muss. Genau das ist der Fall. Einige sprachen sich dafür aus, während sich andere dagegen äußerten. Die meisten dieser Dokumente sind sehr leicht zugänglich. Vieles davon ist im Internet veröffentlicht. Die folgenden Quellenangaben sind in zwei Grup-pen aufgeteilt. Die erste Gruppe besteht aus Schriften, die sich gegen die Auferstehung Christi äußern, während die zweite Gruppe aus Befürwortern besteht.

I. Historische Werke von Gegnern der Auferstehung ChristiUnter „Gegnern“ sind Menschen gemeint, die Christus gegenüber alles

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andere als freundlich gesinnt waren. Als Historiker und Schriftsteller schrieben sie, was ihnen über diesen „Unruhestifter“, wie sie Jesus öfter nannten, bekannt war. Diese waren:

➡ Kornelius Tacitus (römischer Historiker, um 55 - 120 n. Chr.)➡ Lukian (griechischer Satiriker, zw. 120 - 180 n. Chr.)➡ Flavius Josephus (jüdischer Historiker, zw. 37 - 100 n. Chr.)➡ Suetonius (römischer Historiker, um 120 n. Chr.)➡ Plinius Secundus (römischer Gouverneur, zw. 62 - 113 n. Chr.)➡ Thallus (römischer Schriftsteller, um 52 n. Chr.)➡ Mara Bar-Serapion (Syrischer Schriftsteller, um 73 n. Chr.)➡ Versch. Rabbinische Schriften, u. a.:

• Toledoth Yeshu• Babylonischer Talmud• Talmud „Yeshu Ben Pandera“• Talmudische Baraita: Sanhedrin 43a; sowie viele andere.

II. Die Quellen der frühen KirchenväterHiermit sind Briefe von Bischöfen aus der frühen Kirchengeschichte ge-meint. Hier nur einmal die wichtigsten:

➡ Ignatius, Bischof von Antioch (67-110 n. Chr.)➡ Polykarp, Bischof von Smyrna (69-156 n. Chr.)➡ Papias (Schüler des Apostels Johannes, 70-155 n. Chr.)➡ Clemens (Bischof von Rom von 91-100 n. Chr.); sowie viele an-

dere.

Die Aussagen der Bibel selbst

Selbst wenn über die Aussagen der Bibel Zweifel bestehen sollten, muss auch die Bibel selbst als eine historische Quelle gelten. Immerhin werden in ihr wichtige geschichtliche Ereignisse berichtet, die etwas über das Le-ben in der damaligen Zeit widerspiegeln. Zudem ist sie als geschichtliche Quelle bestens belegt.

Obwohl alle diese Berichte eindeutig beweisen, dass es wahrhaftig einmal einen Mann namens Jesus Christus gegeben haben muss, beweist das na-türlich noch nicht, dass dieser Jesus auch tatsächlich vom Tode auferstan-den ist. Dennoch darf es unserer Aufmerksamkeit nicht entgehen, dass die

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Auferstehung Jesu in fast allen Berichten über ihn immer gleich mit er-wähnt ist. Dabei ist zu bedenken, dass ein derartiger Schriftverkehr ohne einen außergewöhnlichen Anlass, wie die Auferstehung, nie zustande ge-kommen wäre.

Wie zuverlässig sind diese Quellen?

Eines der häufigsten Argumente gegen die Zuverlässigkeit dieser histori-schen Quellen ist, dass Christen diese Dokumente verfälscht haben sollen, um andere zu ihrem Glauben zu zwingen.

Leider ist dieser Vorwurf nicht ganz unberechtigt. Einige Mitchristen in unserer Gemeinde verbreiteten einmal Berichte über Wunder, die sie an-geblich erlebt hätten. Nachdem sich herausstellte, dass diese Berichte falsch waren, wurden diese Christen zur Wahrheit ermahnt. Hierbei ist zu bemerken, dass nicht alle Christen in unserer Gemeinde solche Märchen unterstützten, sondern zur Wahrheit ermahnten. Das gleiche würde ich auch von Christen aus dem ersten Jahrhundert erwarten.

Andere Kritiker geben zwar zu, dass es “einen Christus” einmal gegeben haben muss, aber sie behaupten, dass dieser Christus bei jeder neuen Er-zählung über ihn nach und nach in einen Gott verwandelt wurde. Jemand, der solche Behauptungen aufstellt, beweist eigentlich nur, dass er keine Ahnung von der Überlieferungsgeschichte des Neuen Testaments hat. Die ältesten Manuskripte gehen erwiesenermaßen bis ins Ende des 1. Jahrhun-derts zurück. Das sind drei bis höchsten vier Jahrzehnte nach der Aufer-stehung! Zugegebenermassen gab es vor diesen Manuskripten eine kurze mündliche Tradition, aber diese konnte zweifellos noch von den damaligen lebenden Augenzeugen korrigiert werden (d.h., falls sie verfälscht gewesen sein sollte, was aber nicht der Fall ist). Zum Beispiel: Der Tod und die Auferstehung Christi ereigneten sich im Frühjahr 33 n.Chr. Papyrusfrag-mente der ältesten Kopie des Matthäusevangeliums (der Magdalenpapyrus, P64) wurden auf eine Zeit vor 70 n.Chr. datiert. Bitte nehmen Sie hier die Einzelheiten zur Kenntnis. P64 war nicht das Original sondern nur eine Kopie des Originals. Wenn P64 aber nur eine Kopie war, wäre das Origi-nal dann nicht um einiges älter? Das bedeutet, dass die schriftliche Über-lieferung um einiges näher an die Zeit der eigentlichen Ereignisse heran kommt. Nähere Einzelheiten zu diesem Punkt finden Sie in meinem Heft “Die Bibel -- Eine solide Grundlage für unsere Hoffnung”.

Ein dritter Einwand, der die Vertrauenswürdigkeit der neutestamentlichen Berichte infrage stellt, ist die Behauptung, dass es unter den verschiedenen

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Urschriften zu viele Varianten (d.h., Abweichungen) gibt. Obwohl diese Kritiker zugeben, dass es tausende von Urschriften über Christus gibt (durch die die Geschichtlichkeit Jesu bestens belegt ist), reden sie, als ob keine von diesen Urschriften übereinstimmten. Abermals bestätigt das nur, dass diese Kritiker die Fakten nicht gut genug kennen. Es stimmt zwar, dass es unter den tausenden von Urschriften kleinere Abweichungen gibt, die zusammen gerechnet mehrere tausende von Varianten ergeben, aber das bedeutet längst nicht, dass die Berichte über all das, was Jesus tat und sagte, nicht überein-stimmen (vgl. “Die Bibel -- Eine solide Grundlage für unsere Hoffnung”).

Zur Vertrauenswürdigkeit der neutestamentlichen Berichte ist schließlich noch folgende Frage zu bedenken: Wie können wir Berichte generell auf ihre Wahrheit und Vertrauenswürdigkeit prüfen? Gibt es dazu irgendwel-che Testkriterien? Wie wäre es mit folgenden Fragen?

Aus welchen Quellen kam die Information, über die der Berichter-statter berichtet? (War er ein Augenzeuge? War er persönlich am Ort des Geschehens? Hatte er persönlichen Zugang zu den Fakten, über die er berichtet?)

Welche persönlichen Motive sind hinter einer Information zu er-kennen? ‣ Welche Interessen-(Gruppen) vertritt der Berichterstatter? (po-

litisch/ wirtschaftlich/ gesellschaftlich/ persönlich)

Welche persönlichen Vorteile verspricht sich der Berichterstatter durch seine Aussagen?

Welche persönlichen Überzeugungen beeinflussen die Objektivi-tät des Berichterstatters? (Weltanschauung; familiärer Hintergrund; religiöse Überzeugungen; Laune; Geltungsdrang, usw.)

Wenn wir diese Fragen auf die neutestamentlichen Berichte über Jesus Christus anwenden, kommen wir sehr schnell zu der Überzeugung, dass diese Berichte wahr und zuverlässig sind. Jesus Christus ist geschichtlich besser belegt als irgend sonst ein Mensch aus der Antike, egal ob es Ale-xander der Große, Julius Caesar oder Karl der Große ist. Das liegt vor al-lem daran, dass eine große Zahl von Berichten über Jesus zeitlich so nah an sein Leben und Wirken herankommen.

Die Kirche des Auferstandenen

Neben diesen geschichtlichen Quellen gibt es noch weitere Umstände, die 12

für die Auferstehung Jesu sprechen. Seit rund 2000 Jahren bezeugt allein die Existenz der christlichen Kirche, dass Jesus auferstanden ist – beson-ders wenn man bedenkt, wie hart sie von Anfang an verfolgt wurde. Ohne die Auferstehung gäbe es keine christliche Kirche. Wenn die Kirche von Anfang an einen besiegten Moralprediger verkündigt hätte, dessen tragi-sches Leben an einem Kreuz endete, hätte sie keine Chance gehabt. Ledig-lich einem neuen Moralprediger zu folgen wäre gescheitert, denn Moral-prediger gab es auch damals schon mehr als genug.

So viel wäre also zu den historischen Quellen zu sagen. Nun sind das, wie gesagt, ja noch keine Beweise, sondern bestenfalls historische Aussagen über die Auferstehung Christi. Und wie jeder weiß: „Behaupten kann man vieles.“ Darum möchte ich als nächstes einmal über „Beweise“ sprechen. Wie lässt sich die Auferstehung Jesu beweisen?

Beweise – was man über sie wissen sollte

Wenn die meisten Menschen das Wort „Beweise“ hören, denken sie so ähnlich wie der „ungläubige Thomas.“ Er war einer der Jünger, der nicht dabei war, als der auferstandene Jesus den anderen Jüngern erschienen war. Auf ihre Berichte hin sagte er: „Das glaube ich nicht! Ich glaube es erst, wenn ich seine durchbohrten Hände gesehen habe. Mit meinen Fingern will ich sie fühlen, und meine Hand will ich in die Wunde an seiner Seite legen.” (Johannes 20,25) Auch wir hätten die Auferstehung Jesu am liebsten persönlich miterlebt. Aber leider ist das nicht möglich. Und dennoch gibt es mehr als genug Beweise, die uns eine solide Grundlage für unsere Hoffnung liefern. Aller-dings müssen wir dabei folgendes beachten:

Beweis ist nicht gleich Beweis

Es gibt unterschiedliche Beweise für unterschiedliche Anwendungsberei-

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che. In der Wissenschaft spricht man z.B. von „empirischen“ Beweisen, während man im Bereich der Justiz und Historienforschung von juristi-schen bzw. geschichtlichen Beweisen spricht. Über den Unterschied zwi-schen diesen Beweisen möchte ich ein paar Worte sagen.

Wissenschaftliche Beweise sind nachvollziehbar. Ein Wissenschaftler entdeckt eine Gesetzmäßigkeit in der Natur, die jeder, der unter denselben Bedingungen arbeitet, nachvollziehen kann. Auf diese Art konnte z.B. Isaac Newton seine These über das Gravitationsgesetz be-weisen. Er brauchte dafür nur irgendeinen Gegenstand in die Luft zu wer-fen. Da jeder Gegenstand bald wieder zur Erde zurück kam, fiel es Newton nicht schwer, seine These zu beweisen. Jeder, der Lust dazu hatte, konnte sich diese These dann selbst beweisen. Er brauchte nur einen Gegenstand in die Luft zu werfen, um damit zum selben Ergebnis zu kommen wie Newton. (Wegen Risiken und Nebenwirkungen wird empfohlen, bei sol-chen Versuchen einen Schutzhelm zu tragen.) Zweifellos ist diese Art von Beweis am besten. Man kann das Resultat nachvollziehen.

Anders ist es jedoch bei juristischen oder historischen Beweisen. Der Beweisgegenstand kann in der Regel einfach nicht wiederholt werden. Ein Richter in einem Strafverfahren muss anhand von zwei Arten von Beweis-mitteln entscheiden, ob er einen Menschen verurteilen oder freisprechen soll. Theoretisch gäbe es eigentlich sogar drei Arten von Beweisen. Aber gerade die dritte Art, die uns als die Beste erscheinen würde, ist vor Gericht unzulässig. Diese drei Beweisarten sind:

1. Direkte BeweiseMit dieser Beweisart ist genau diese dritte Beweisart gemeint, die in einem Verfahren nicht erlaubt ist. Obwohl diese Art von Beweisfüh-rung zweifellos die Beste von allen ist, dürfen Richter und Schöffen in unserem Justizsystem selbst keine Augenzeugen einer Straftat gewesen sein. Ein Augenzeuge darf nicht zu einem Richter werden. Somit bleiben uns noch zwei weitere Arten von Beweisen, und die reichen für eine gute Urteilsfindung völlig aus. Dies sind...

2. Indirekte Beweise (auch als „Indizienbeweise“ bekannt) und

3. ZeugenaussagenZeugenaussagen sind bei einem juristischen Verfahren besonders wertvoll.

Indizienbeweise und Zeugenaussagen sind in Deutschland ausreichende Beweise, um über einem Menschen eine Freiheitsstrafe – und in den USA sogar die Todesstrafe – zu verhängen. In jedem Gerichtssaal in Deutsch-land gehören solche Beweise zur täglichen Praxis.

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Sehen Sie den Unterschied zwischen „wissenschaftlichen“ und „juristi-schen“ Beweisen? Während sich empirische Beweise in der Wissenschaft beliebig wiederholen lassen, ist das im juristischen oder historischen Be-reich nicht möglich.

Ich wurde schon öfters gefragt, was mit DNS-Proben und anderen wissen-schaftlichen Methoden sei und ob diese etwa nicht auf empirische Daten aufgebaut wären? Um die Antwort auf diese Frage zu finden, müssen wir folgendes bedenken: Wenn Sie ein Richter in einem Strafverfahren wären, und es würde Ihnen ein Beweisstück vorgelegt, das auf DNS-Proben ba-siert, würden Sie dann sagen können…

dass Sie mit eigenen Augen gesehen haben, was der Angeklagte getan hat?

dass Sie persönlich am Tatort waren und gesehen haben, wie das Beweismaterial (DNS) gesichert wurde?

dass Sie selbst Kenntnis davon haben, dass das Beweismaterial sachgemäß gekennzeichnet und vor jeglicher Kontaminierung be-wahrt wurde bevor es zum Labor kam?

dass Sie sich persönlich davon überzeugt haben, dass das Beweis-material im Labor richtig behandelt und verwaltet wurde?

dass Sie nicht die geringsten Zweifel daran haben, dass die forensi-sche Wissenschaft anhand von DNS-Proben nur eine Person als Täter identifizieren kann? - usw.

Sie werden festgestellt haben, dass selbst die modernsten wissenschaftli-chen Methoden keine direkten Beweise liefern können. Natürlich haben Sie recht, wenn Sie meinen, dass die Wissenschaft eine sehr nützliche Hilfe bei der Wahrheitsfindung ist. In der Frage nach historischen Beweisen für die Auferstehung ist es ähnlich. Auch hier gibt es Wissenschaften, die uns dabei helfen, die Wahrheit zu finden. Die archäologische Wissenschaft ist eine davon. Paläographie, die Wissenschaft über die Datierung, Katalogi-sierung, Auswertung und Interpretation von altertümlichen Schriften, ist eine weitere. Ähnlich wie bei der forensischen Wissenschaft, helfen uns diese Fachbereiche, unsere Zweifel zu überwinden und die historischen Fakten aufzudecken.

Im weiteren Verlauf möchte ich Ihnen zeigen, dass für die Auferstehung Christi genügend Indizienbeweise und Zeugenaussagen vorliegen, um da-raus eine solide Grundlage für unsere Hoffnung zu bekommen.

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Zeugenaussagen – welches Gewicht sie haben

Für ein Gerichtsverfahren sind folgende drei Fragen von höchster Relevanz:

1. Was sagen die Zeugen aus?

2. Wie vertrauenswürdig sind diese Zeugen und ihre Aussagen? und

3. Was sagen die Umstände aus?

Was die Umstände angeht, gebe ich zu, dass Dinge wie Wunder und Auferstehung von den Toten nicht der normalen Tagesord-nung entsprechen. Deshalb lassen sich sol-

che Dinge nur schwer einordnen. Aber auch für moderne Menschen sollte so etwas kein unüberwindbares Hindernis sein. Im täglichen Leben gibt es viele Dinge, die wir nicht begreifen oder erklären können. Ich höre z.B. nicht auf zu atmen, nur weil ich nicht völlig begreifen kann, wie das Atmen funktioniert.

Wie steht es nun mit den Aussagen der Zeugen? Wie glaubwürdig sind sie? Welches Gewicht haben ihre Aussagen? Da sie nicht mehr leben, ist es unmöglich, sie in den Zeugenstand zu holen, wo wir sie befragen könn-ten. Dennoch ist die Ermittlung ihrer Glaubwürdigkeit von größter Wich-tigkeit. Was also tun? Keine Sorge. Um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, müssen wir nur denselben Fragen nachgehen, wie wir sie weiter oben bei den historischen Quellen gestellt haben. Indem wir uns als nächs-tes die verschiedenen Argumente betrachten, die gegen die Auferstehung Jesu hervorgebracht wurden, werden wir uns erneut diese Fragen vor Au-gen halten:

Aus welchen Quellen kam die Information, über die der Berichter-statter berichtet? (War er ein Augenzeuge? War er persönlich am Ort des Geschehens? Hatte er persönlichen Zugang zu den Fakten, über die er berichtet?)

Welche persönlichen Motive sind hinter seiner Information zu er-kennen? ‣ Welche Interessen-(Gruppen) vertritt der Berichterstatter? (po-

litisch/ wirtschaftlich/ gesellschaftlich/ persönlich)16

Welche persönlichen Vorteile verspricht sich der Berichterstatter durch seine Aussagen?

Welche persönlichen Überzeugungen beeinflussen die Objektivi-tät des Berichterstatters? (Weltanschauung; familiärer Hintergrund; religiöse Überzeugungen; Laune; Geltungsdrang, usw.)

Wenn wir uns diese Fragen vor Augen stellen und dabei die Zeugen der Auferstehung betrachten, zu welchem Schluss kommen wir da? Was für Menschen waren das? Waren sie vertrauenswürdig? Aus historischen Be-richten geht hervor, dass jeder dieser frühen Zeugen zum Märtyrer wurde. Sie konnten wählen, ob sie ihren auferstandenen Herrn verleugnen oder lieber Qual und Marter erdulden wollten. Einige von ihnen wurden leben-dig begraben. Andere wurden zum Schauspiel einer wilden Menge, die jubelte als sie den Löwen vorgeworfen wurden. Wieder andere wurden so wie ihr Herr gekreuzigt oder sonst auf eine Art abgeschlachtet. Obwohl Gott es bestimmt auch anders hätte lenken können, hatte er es zugelassen, dass diese ersten Zeugen solche Qualen erleiden mussten. Aber ihre Qualen wa-ren nicht umsonst! Ihr selbstlo-ses Leiden gibt mir heute das Vertrauen, dass ihr Zeugnis wahr ist. Es gibt Leute, die sagen: “Was hat Märtyrertum mit der Glaubwürdigkeit von Zeugen zu tun? Ein Selbstmordattentäter wird von seinen eigenen Leuten ja auch als Märtyrer gefeiert. Bedeutet das etwa, dass ihn das ver-trauenswürdiger macht?” Nein, bestimmt nicht. Ich sehe jedoch einen gros-sen Unterschied zwischen einem Selbstmordattentäter und dem Apostel Petrus. Petrus war ein Auferstehungszeuge. Niemand musste ihn einer Gehirnwäsche unterziehen, um ihn zu einem Märtyrer zu machen. Petrus musste auch niemanden umbringen, um zu einem Märtyrer zu werden. Mit eigenen Augen sah er, wie sein gekreuzigter Herr nach drei Tagen wieder lebte, und diese Gute Botschaft wollte er weiter erzählen. Petrus auf die Ebene eines Selbstmordattentäters herabzusetzen - wirklich?

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Argumente gegen die Auferstehung Christi - sind sie stichhaltig?

Mit dem, was wir bis jetzt wissen, wollen wir uns nun an die häufigsten Argumente gegen die Auferstehung heranmachen. Das älteste Argument stellt die Auferstehungszeugen als Lügner und Betrüger dar. Es wird be-hauptet:

Die Jünger hätten den Leichnam gestohlen

Um die Auferstehung Jesu als Betrug zu entkräften, wurde diese Behaup-tung schon am allerersten Ostertag aufgestellt (vgl. Matthäus 28, 11-15, im Neuen Testament).

Wenn wir diese Behauptung ernst nehmen sollen, müssten wir folgendes glauben:

Die verängstigten und verwirrten Jünger Jesu, die durch einen Volksauf-stand gerade erlebt hatten, wie ihr Anführer grausam hingerichtet wurde, sollen sich dem bewachten Grab ihres toten Herrn genähert haben, ohne dass die römische Wachmannschaft etwas davon gemerkt haben soll. Dann sollen sie die ahnungslosen Soldaten überwältigt haben, ohne dass dabei nur ein Tropfen Blut geflossen wäre – weder bei den Jüngern noch bei den Soldaten. Diese Tat vollbracht, sollen sie dann den Leichnam Jesu gestohlen haben.

Wozu eigentlich? Um eine Lüge zu verbreiten? Wem hätte das etwas ge-nützt? Entspricht das etwa dem Bild, das wir von diesen Jüngern haben (ih-rer Redlichkeit, Nüchternheit; ihrer ständigen Betonung der Wahrheit; ih-rem Verkündigungseifer, der ihnen nichts als Ärger und Verfolgungen ge-bracht hatte – ja, sogar bis hin zu Folterungen und Märtyrertod)?

Selbst Skeptiker geben zu, dass diese Auferstehungszeugen viel zu ehrlich waren, um eine solche Lüge verbreiten zu können. Viele akzeptierten da-her ihr Zeugnis und wurden Christen. Andere hingegen suchten nach wei-teren Argumenten gegen die Auferstehung. Dabei stellte man die ersten Auferstehungszeugen zwar nicht mehr als Lügner und Betrüger dar, son-dern als ehrliche, glaubwürdige Menschen, die einfältig einem großen Irr-tum auf den Leim gegangen seien. Man sagte...

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Die Jünger Jesu hätten Visionen gesehen

Bei dieser „Halluzinationstheorie“ heißt es u. a.: ,Jesus sei nicht wirklich leiblich auferstanden, ABER Gott sandte Visionen, die seine Diener vergewissern sollten, dass Jesus lebte obwohl er tot war, und dass auch sie nicht wirklich sterben würden.” (Zitat aus Die Auferste-hung Jesu, Prof. Gerd Lüdemann, 1994)

Das hört sich zwar sehr fromm an, aber auch hier wird das Zeugnis der Jünger über die Auferstehung ihres Herrn in Frage gestellt. Die Jünger sind in diesem Fall zwar keine Betrüger, aber sie unterliegen alle einer Selbsttäuschung. Unverständlich ist allerdings, wie aus einem derartigen Irrtum die ganze Dynamik der Osterverkündigung und das darauf folgende Märtyrertum entstanden sein soll.

Sind uns hier denn nicht einige wichtige Fakten entgangen? • Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass auch wirklich ALLE diesen Hal-

luzinationen ausgeliefert waren?

• Wie erklären wir das leere Grab? Die Behörden von damals hätten den Leichnam doch einfach hervorbringen und dem ganzen “Irrtum” ein Ende bereiten können. Wieso geschah das nicht?

• Wundert sich denn niemand darüber, dass die Jünger diese Auferste-hung offenbar selbst nicht erwartet hatten? (vgl. hierzu die Zweifel des „ungläubigen Thomas” in Johannes 20,25.)

Weil auch dieses Argument gegen die Auferstehung Jesu nicht sehr über-zeugend war, folgte ein weiteres Argument.

Angeblich gingen sie alle zum falschen Grab

Wenn wir dieses Argument ernst nehmen wollen, hätte folgendes gesche-hen müssen:

Obwohl die Frauen persönlich dabei waren als Josef von Arimathäa den Leichnam Jesu zu seinem neugehauenen Grab in der Nähe von Golgatha brachte, sollen sie am Ostermorgen „irrtümlicherweise“ zu einem anderen Grab gegangen sein. Dieses andere Grab war leer und befand sich zufällig in der Nähe des richtigen Grabes. Das leere Grab brachte die ohnehin

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schon verwirrten Frauen nun vollkommen durcheinander. Als der Gärtner kam, glaubten sie deshalb, in ihm den Auferstandenen zu sehen. In ihrem verwirrten Zustand hielten sie die beiden anderen Männergestalten, die ih-nen die Auferstehung verkündigten, deshalb auch für Engel. Höchst erregt liefen sie daraufhin zu den übrigen Jüngern und berichteten ihnen all diese Dinge. Die Jünger glaubten den Frauen und liefen sofort ebenfalls zum falschen Grab. Vom leeren Grab überzeugt, fingen sie alle an, die Aufer-stehung Christi zu predigen. Dies geschah nicht in betrügerischer Absicht (wohlgemerkt!), sondern “im Glauben”.

Aber auch hier scheinen einige Dinge übersehen worden zu sein.Ist es möglich, dass sich aber auch ALLE Frauen und ALLE Jünger derart geirrt haben konnten? Nicht weit von diesem sog. „falschen“ Grab befand sich doch sicher auch noch das richtige, bewachte Grab. Hier sprechen wir doch nicht von einem Großstadtfriedhof mit unzähligen Gräbern. Da wäre es für die Behörden doch sicher ein Leichtes gewesen, sie alle zum richti-gen Grab zu führen und somit dem ganzen „Irrtum“ an Ort und Stelle und vor aller Öffentlichkeit ein Ende zu bereiten. Aber gerade das Gegenteil war der Fall. Die Behörden hüllten entweder alles in verlegenes Schwei-gen, oder sie bedrohten und misshandelten die Jünger, um sie von der Ver-kündigung ihrer Auferstehungsbotschaft abzubringen.

Auch bei dieser Theorie wird klar, dass der biblische Auferstehungsbericht glaubwürdiger ist als die Argumente der Skeptiker. Da sich alle weiteren Argumente irgendwie sehr ähnlich anhören, soll das nächste auch gleich-zeitig das letzte Argument sein, das ich anführen will. Dieses Argument stützt sich weniger auf die Glaubwürdigkeit der Zeugen, als auf ein angeb-liches Problem mit dem Leichnam Jesu selbst. Hier wird folgendes be-hauptet:

Jesus sei nur scheintot gewesen

In kurzen Zügen müsste man bei dieser Theorie folgendes glauben:

Nach einer langen Nacht von Verhören überlebte Jesus eine römische Aus-peitschung. Als Werkzeug für eine derartige Geißelung verwendeten die Römer eine neunsträngige Peitsche, in die spitze Metall- und Knochenstü-cke eingeflochten waren. In der Hand eines frustrierten Soldaten war allein das schon eine tödliche Waffe. Eine römische Geißelung führte bei ihren Opfern zu hohem Blutverlust. Bei jedem Hieb gruben sich scharfe Spitzen aus Metall und Knochen in das Fleisch des Opfers und legten Venen und die Bauchdecke offen. Teilweise traten dabei die Eingeweide hervor. Wir

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lesen in den alten Berichten, dass Jesus nach dieser Auspeitschung zu schwach war, um den Querbalken seines Kreuzes zu tragen.

Wenn wir diese Scheintot-Theorie ernst nehmen würden, hätte Jesus nicht nur diese Auspeitschung überleben müssen, sondern auch die Kreuzigung selbst und den Speerstoß in sein Herz zum Schluss. Obendrein hätte er noch das Einwickeln in schwere Grabtücher und die Nacht in einem kalten Grab überleben müssen. Spezereien waren schwer und zum Teil klebrig. Angeblich soll die Kälte des Grabes ihn jedoch wiederbelebt haben. Not-ärzte, die ständig mit traumatischen Verletzungen zu tun haben, halten ei-nen Scheintot bei derartigen Verletzungen für unmöglich.

So phantastisch, wie diese Scheintot-Theorie klingen mag, geht sie sogar noch ein Stück weiter. Sie behauptet, dass Jesus sich in diesem kalten Grab so weit erholt hätte, dass er es fertig gebracht haben soll...

• sich selbst von den Grabtüchern zu befreien,• den schweren, versiegelten Stein wegzurollen,• an der Wachmannschaft vorbeizukommen und• den Jüngern als auferstandener HERR zu erscheinen, der den Tod

überwunden hat.

Die Jünger seien dadurch so beeindruckt gewesen, dass sie Jesus als den Auf-erstandenen anbeteten und ihn als solchen überzeugend weiter verkündigten.

Selbst wenn Jesus all diese Qualen überlebt hätte, verstehe ich immer noch nicht, warum er so etwas getan haben soll? Damit alle, trotz seiner ständigen Predigten über Moral und Wahrheit, an eine Lüge glauben sollen? Das wäre ja noch grauenhafter als diese Scheintot-Geschichte. Ich halte es jedenfalls für viel plausibler an die Wahrheit zu glauben - nämlich, dass Christus tat-sächlich auferstanden ist, so wie es die Berichte im Neuen Testament schil-dern. Sowohl die Beweismittel als auch das Zeugnis dieser ersten Aufer-stehungszeugen spricht dafür. Auch die Tatsache, dass diese Auferste-hungszeugen einen vertrauenswürdigen Eindruck machen, spricht dafür. Für mich selbst sprechen meine eigenen Erfahrungen mit dem auferstande-nen Herrn seit schon mehr als 45 Jahren dafür, dass Jesus auferstanden ist. Jesus lebt. Er ist auferstanden!

Im vorliegenden Aufsatz habe ich Sie anhand von juristischen und histori-schen Beweisen an die Tatsache der Auferstehung herangeführt. Natürlich ließe sich noch viel mehr über die verschiedenen Aspekte dieser Beweise sagen. Man könnte z.B. die geschichtlichen Quellen einzeln betrachten und deren Aussagen über die Auferstehung auswerten. Man könnte auch noch mehr über die Überlieferungsgeschichte der biblischen Berichte sa-

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gen. Zu all diesen Themen gibt es gute Bücher, die sich einschlägig mit diesen Fragen befassen. Ein Buch, das ich Ihnen hierzu empfehlen kann, trägt den Titel Die Tatsache der Auferstehung, Josh McDowell, Memra Verlag, Neuwied, 1984.

Aber was hat das alles nun praktisch zu bedeuten, fragen Sie sich viel-leicht, besonders wenn Sie ständig von Leid umgeben sind? Nun, es be-deutet, dass Schmerz und Leid, so schwer es jetzt auch sein mag, nicht das letzte Wort haben werden. Das Neue Testament versichert uns, dass unsere gegenwärtigen Leiden nichts sind im Vergleich zu der ewigen Herrlichkeit, die uns durch Christus zuteil werden soll (Römer 8,18-25). Der Sieg der Auferstehung bedeutet aber auch, dass es Hoffnung für unser JETZT gibt. Jesus lebt, und er kann Dinge verändern! Ich könnte stundenlang davon erzählen, was Jesus alles für mich getan hat. In einer aussichtslosen Krank-heit durfte ich zwischen 1984 und 85 sogar selbst das Wunder der Heilung erleben. Das macht sogar mich zu einem Zeugen dafür, dass Jesus lebt.

Die AlternativenMit Armen weit ausgestreckt lädt der auferstandene Herr Sie ein. Er sagt: “Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben” (Matthäus 11,28).

Darf ich Sie einmal fragen, wohin - oder besser gesagt - zu WEM Sie in Ihrem Leid gehen? Was oder wer ist mächtig und wahrhaftig genug, Ihnen eine bessere Zukunft zu geben?

Natürlich gibt es auch Alternativen in Bezug auf Christus und die Aufer-stehung. Leute haben mir schon öfters gesagt, dass sie an etwas anderes glauben. Ich versuche sie dann meistens zu ermutigen, die Tatsachen für das, was sie glauben, genau zu überprüfen. Dasselbe möchte ich auch mit Ihnen tun. Ich ermutige Sie, wie Samuel Koch zu sein, den ich anfangs erwähnte. Wenn Leute ihn fragen, warum er noch an Jesus glaubt, dann sagt er: “Was würde mir denn bleiben, wenn mir meine Hoffnung auf eine bessere Auferstehung genommen würde?” Setzen Sie Ihre Hoffnung und Ihr Vertrauen auf Jesus, den Auferstandenen.

Jesus Christus spricht:“Ich bin die Auferstehung, und ich bin das Leben. Wer mir vertraut, der wird leben, selbst wenn er stirbt” (Johannes 11,25). Im selben Evangelium sagt Jesus weiter:

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“Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und das in Fülle” (Johannes 10,10).

Wenn Sie Jesus Christus die Regie über Ihr Leben geben, dann mag viel-leicht nicht alles so kommen, wie Sie sich das vorstellen, aber Sie können dann mit dem Apostel Paulus sagen:"Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn." – “Nicht dass ich es alles schon erlangt habe. Aber ich möchte IHN kennen lernen, und die Kraft seiner Auferstehung…” (Philipper 1,21 und 3,10-12).

Das leere Grab ist die beste Hoffnung für Menschen im Leid.

© 2012 by Ed MoehlEmail: [email protected]

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Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob die Behaup-tung, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, eigentlich stimmen könnte?

Tatsache ist: Die Auferstehung Jesu Christi lässt sich sehr gut beweisen und bietet somit eine solide Grundlage für unsere Hoffnung. Das vorliegende Heft will in kurzer Form darstellen, warum das so ist. Das leere Grab ist die beste Hoffnung für Menschen im Leid.

Ed Moehl, der Autor dieses Hefts, gehört zum Jahrgang 1945. Er ist seit 1970 verheiratet, hat vier erwachsene Kinder und sechs Enkel. Bis zu seinem 22. Lebensjahr war Ed selbst ein Skeptiker. Er konnte z.B. nicht verste-hen, wie seine eigenen Eltern - und mit ihnen ein ganzes Volk - einen Mann namens Hitler als Heilsbringer vereh-ren konnten, der sie durch Lug und Trug in den Abgrund führte. Vor seinem Theologiestudium war Ed Moehl fünf Jahre lang Deputy Sheriff in Los Angeles, Kalifornien. Danach arbeitete er als Gemeindepflanzer in Wien (Öster-reich), sowie in der pfälzischen und badischen Landeskir-che. Seit 2009 lebt er mit seiner Familie in der Nähe von Seattle, USA.

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