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Das Klima bewegt uns! Klimawandel in Mecklenburg-Vorpommern · Referat Klimaschutz, 2 Ministerium...

Date post: 26-Oct-2019
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1 Das Klima bewegt uns! Klimawandel in Mecklenburg-Vorpommern Ref. Klimaschutz, Emissionshandel, Ökobilanzen Dr. Beatrix Romberg vorgetragen von Reinhard Lampe, Univ. Greifswald
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Das Klima bewegt uns! Klimawandel in Mecklenburg-Vorpommern

Ref. Klimaschutz, Emissionshandel, ÖkobilanzenDr. Beatrix Rombergvorgetragen von Reinhard Lampe, Univ. Greifswald

2Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

Bisherige Änderungen der Temperatur

Prof. Miegel, Universität Rostock

Veränderungen der mittleren Jahrestemperatur an der Lysimeterstation Groß Lüsewitz seit 1972

6

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1970 1980 1990 2000 2010

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°C

3Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

WETTREG-Daten- REMO-DatenJahresmitteltemp. in °C A1B-Szenario, 2071-2100

Auflösung globaler Modelle:200x200 km

Regionalisierung für ganz Deutschland: REMO- und WETTREG-Modell

Raster ca. 30*30 km bzw. Wetterstationen

M-V Klimastationen: Arkona, Barth, Boizenburg, Goldberg, Greifswald, Marnitz, Puttbus, Rostock-Warnemünde, Schwerin, Teterow, Ueckermünde, Waren

Zeitraum zur Modell-Validierung: 1961-1990

4Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

WETTREG-Daten, A1B-SzenarioJahrestemperatur, Mittel

1961 - 1990 2071 -2100

7,5 7,94 8,39 8,83 9,28 9,72 10,2 10,6 11,1 11,5 °C

Temperaturänderung: 1,8 – 3,0 °C

5Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

Kenntage

Kenntage Region Westmecklenburg

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

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80,0

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Eistag Frosttag Sommertag Heißer Tag Tropennacht

Anz

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1961-1970

2041-2050

2091-2100

0,5 0,9 3,0

Kenntage Region Rügen

0,0

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40,0

50,0

60,0

70,0

Eistag Frosttag Sommertag Heißer Tag Tropennacht

Anz

ahl d

er T

age

1961-1970

2041-2050

2091-2100

Eistag: Tmax < 0°CFrosttag: Tmin < 0°C

Sommertag: Tmax > 25°CHeißer Tag: Tmax > 30°C

Tropennacht: Tmin > 20°C

6Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

WETTREG-Daten, A1B-SzenarioWinter-Niederschlag

1961 - 1990 2071 -2100

88 105 123 140 158 175 193 210 228 245 mm

Winter– Niederschlagszunahme: 5 bis 50 %

7Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

WETTREG-Daten, A1B-SzenarioSommer-Niederschlag

1961 - 1990 2071 -2100

80 95,6 111 127 142 158 173 189 204 220 mm

Sommer – Niederschlagsänderung: 0 bis –50 %

8Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

Vorgehensweise zur Auswertung:

Koordinator:UmweltPlan

Ostsee/ Küstensch.

Gesundheit

Biodiversität/ Natursch.

Wasser-wirtschaft

Energie/ Verkehr

Raumordnung/ Tourismus

Land-/ Forstwirt.

Bildung von Facharbeitsgruppen (Herbst 2006) nach Interessenbekundungsverfahren;

Mitglieder: wissenschaftliche Institutionen, Ing.-Büros, Behörden

Kopplungen zwischen den Facharbeitsgruppen

Information an externen Koordinator

Zusammenfassen der Ergebnisse

Endbericht an Landesregierung und Landtag

9Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

Ostsee/KüsteChancen und Risiken

wahrscheinlicher Meeresspiegelanstieg 20 bis 30 cm bis zum Ende des Jahrhundertsstarke Sauerstoffzehrung, hervorgerufen durch das Absinken erhöhter Primärproduktion im Frühling und Sommer

Badewasserqualität

fehlende Salzwassereinbrüche und erhöhte Niederschläge im Sommer Aussüßung der Ostsee

Anstieg Oberflächentemperatur der Ostsee um 2-4 °CBeschleunigung des Küstenrückgangs (derzeit: 35 cm/a) und Küstenabtrages.

10Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

Rückgang der Eisbedeckung;Verringerung der Eis-Belastung der Küstenschutzanlagen starke Sauerstoffzehrung, hervorgerufen durch das Absinken erhöhter Primärproduktion im Frühling und SommerVeränderung und Anpassung des ArtenspektrumsÄnderung des Fress- und Reproduktionsverhalten verschiedener Arten (z.B. Dorsch, Cyanobakterien, Kegelrobbe)Verlust von Salzwiesenflächen

11Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

GesundheitRisiken

Vulnerable Bevölkerung insb. durch demografische Entwicklung Risiko von Hauterkrankungen (Hautkrebs, Sonnenbrand) steigt durch verändertes FreizeitverhaltenRisiko für die Übertragung von Magen-Darm-Krankheiten sowie für Haut/Wundinfektionendurch Kontakt mit belastetem Wasser steigt (hohe Wassertemperaturen begünstigen die Entwicklung humanpathogener Keime bzw. Mikroorganismen wie z.B. Vibrionen, Enterobakterien) Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Algenblüten (Blaualgen) steigt

Gewässerqualität und Erholungseffekt leidenAllergierisiko und Expositionsdauer steigt durch Neobiota und längere Vegetationsperioden

12Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

GesundheitHandlungsempfehlungen

Anpassung von Warn- und Notfallsystemen (zielgruppen- und jahreszeitspezifisch) [M]Vermeidung innerstädtischer Erhitzung (Stadtplanung) [M-L]Anpassung des routinemäßigen Monitorings [M]Systematische Beobachtung von Vektoren (z.B. Nager, Insekten) und Infektionsrisiken [K]Präventionsmaßnahmen für Hitze-gefährdete Gruppen (Säuglinge, Kinder, alte Menschen) [M]Fachgerecht Lagerung von Lebensmittelnsichern

13Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

Extremniederschlägeerhöhtes Risiko der Starkregen-Bemessungskennwerte zwischen 15 % und 30 % für die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts; regionale und zeitliche Unterschiede

Hochwasserereignisse BinnengewässerRisiko von extremen Hochwässern (Anzahl des Auftretens und Dauer der Ereignisse) kann zunehmen

WasserwirtschaftChancen und Risiken

NiedrigwasserereignisseRisiko für häufigeres Auftreten von extremen Niedrigwässern im Sommer (Sommertrockenperioden + erhebliche Verminderung der Grundwasserneubildungsrate in der zweiten Jahreshälfte) Unterschreitung des ökologischen Mindestabflusses, Unterversorgung von FeuchtgebietenUnterschreitung von Wassertiefen für die BinnenschifffahrtSchwankungen der Seespiegel

Grundwasserneubildung: regional erhebliche Unterschiede

14Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

Energie/ VerkehrChancen und Risiken Sinkender Wärmebedarf im Winter undsteigender Kühlbedarf im Sommer (Einfluss auf die technische Ausrüstung von Gebäuden (Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnik) und die Bauweise)veränderte Nutzungsmöglichkeiten für regenerative Energiequellen(z.B. Solarthermie)

-2

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°C

1975 2050 EUB - Grafik

Raumtemperatur

Heizgrenze

Heiztage

HandlungsempfehlungenAnpassung vorhandener Gebäude in Abhängigkeit an RestnutzungsdauerBerücksichtigung von Extremwetterereignissen bei Anlagenkonstruktionen

15Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

ForstwirtschaftChancen und Risiken

Wanderung wärmeliebender Insekten, Bakterien und Pilze erhöhte Infektionsgefahr für Bäume

Massevermehrungen forstschädlicher Insektenarten möglich durch die Schädigung bzw. Schwächung der Bäume (Ursache: Trockenstress)Bsp.: Borken- und Splintkäfer, Wollige Napfschildlaus und schwächeparasitäre Pilzarten). Aber: Feuchte Winter guten Bedingungen für insektenpathogene Antagonisten (z.B. Verpilzung der im Boden überwinternden Kokons)

Wollige Napfschildlaus

Borkenkäfer

verlängerte Vegetationsperiode Zuwächse an Biomasse bei ausreichender Wasser- und Nährstoffversorgung, aber Spätfrostrisiko

Waldbrandgefahr steigt

Hitze- und Dürreschäden (insb. Freiflächen)

16Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

Landwirtschaft: Beispiel Pflanzenproduktion

Herbst: verlängerte Vegetationszeit neuer Aussaattermin (mild, warm und verlängerter Läuseflug Viruserkrankungen feucht) erhöhte Mineralisation üppige Bestände

Unkrautdruck steigt Auswaschung von Nährstoffen

Winter: Verschlämmung der Böden(starke Nieder- weniger Frostgareschläge, weniger Frostschäden durch Kahlfröste Frost) Erosionsschäden

Wintergetreide- Ruhephase evtl. ertragsmindernd

Frühjahr: Spätfröste sehr gefährlich (warm, früh, Frühjahrstrockenheit ertragsbegrenzendtrocken) Nährstoffaufnahme vermindert

Ausbreitung der tierischen und pilzlichen Schaderreger in neue Gebiete

Sommer: Sommertrockenheit ertragsmindernd(trocken, heiß, Nährstoffaufnahmeextreme Nieder- Standfestigkeit schläge) früherer Erntetermin Ertrag und Qualität

Erosionsschäden Humusgehalt

17Referat Klimaschutz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus

Vielen Dank !

Dr. Beatrix RombergTel 0385 588 [email protected]


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