Das Hundewiese- Welpentraining – für Start ins Leben · 2019. 12. 17. · Das...

Das Hundewiese- Welpentraining – für einen gelungenen Start ins Leben

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Das Hundewiese-Welpentraining – für einen gelungenen Start ins Leben

„Chaos auf 4 Pfoten?!“Liebe Leserin, lieber Leser,

meine Freundin Sarah hat Anfang des Jahres ihre Hündin verloren. Und nun – nach einem halben Jahr Hundeabstinenz – beschlossen: Ohne Hund kann sie nicht leben. Also kam ein Welpe ins Haus.

Der neue Freund heißt Theo: ein lustiger, kleiner und selbstbewusster Picard Rüde. Der größte und neugierigste seines Wurfs natürlich. Der vorwitzigste und frechste natürlich auch. Aber er war ja so süß beim Züchter und ist Sarah auch sofort auf den Schoß geklettert. Wer von uns hätte da denn schon einen ruhigeren und zurückhal-tenden Welpen ausgesucht? Sarah auf jeden Fall nicht!

Aber mit Theo kam dann auch das böse Erwachen. Sarah musste feststellen, dass sie viele Dinge über die Welpenerziehung einfach vergessen hatte. Theo war das Chaos auf vier Pfoten: bezaubernd und lustig, aber auch unermüdlich, quengelig, noch nicht stubenrein und äußerst zerstörerisch mit seinen Zähnen. Er kann nicht alleine schlafen, hält die Leine für ein tolles Zerrspielzeug und den Teppich im Wohnzimmer für eine prima Pipi-Wiese.

Doch nicht nur wenn Sie in der nächsten Zukunft Hundenachwuchs erwarten wer-den Sie dieses E-Book verschlingen. Denn auch Ihre Fellnase war mal klein – und viele Marotten und Eigenarten hat sie sich schon im Welpenalter angewöhnt. Also frischen Sie Ihr altes Wissen auf und freuen sich dann ganz entspannt auf Ihren Hundenachwuchs!

Herzlichst,

Nathalie Zagorny führt seit 10 Jahren eine tierthera-peutische Praxis, in der sie die Bereiche Heilpraktik, Ernährung, Psychologie und Physiotherapie zu einem Ansatz vereint. Aufgrund ihres umfassenden Know-hows ist sie gefragte Dozentin bei Aus- und Weiterbildungen für Tiertherapeuten.

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Die 5 Welpen-Entwicklungs-phasenWie Sie die Entwicklung Ihres Welpen optimal unterstützen

Wenn Welpen auf die Welt kommen, können sie noch nicht laufen, ihre Augen und Ohren sind noch nicht funktionstüchtig und nur der Geruchssinn ist schon voll entwickelt. Sie können noch nicht besonders viel außer fiepen, suchend im Kreis kriechen, den Kopf heben und natürlich essen und schlafen. Aber in den nächsten Wochen und Monaten findet eine rasante Entwicklung statt, sowohl körperlich als auch geistig. Wie Sie Ihren Welpen auf dem Weg vom kriechenden Welpen zum neugierigen und verspielten Minihund und schließlich zum erwachsenen Vierbei-ner in jeder Phase optimal unterstützen können, zeige ich Ihnen jetzt.

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1. Die ersten 7 Wochen – bei Mama zu Hause

Ihr Welpe sollte bis mindestens zur achten Lebenswoche bei seiner Mutter (und damit oft beim Züchter) bleiben. Dies ist für die Entwicklung Ihres Hundes absolut sinnvoll, denn Ihr Welpe lernt am meisten von seiner Mutter und seinen Geschwis-tern. In diesen sieben Wochen durchlebt Ihr Welpe die folgenden Entwicklungs-phasen:

Schutzbedürftige Phase: Die ersten zwei Wochen seines Hundelebens sind die sogenannte vegetative Phase. Diese dient Ihrem Welpen dazu, sich an das Leben zu gewöhnen. Augen und Ohren sind geschlossen und er verarbeitet nur Geruchs-reize und Tastempfindungen. Während dieser Zeit ist er also besonders schutz-bedürftig und benötigt viel Wärme und Körpernähe seiner Familie. Entdeckerphase: Ab der dritten Woche beginnen Augen und die Gehörgänge sich langsam zu öffnen. Bis dahin schläft Ihr kleiner Vierbeiner also viel und braucht viel Ruhe. Funktionieren Auge und Ohr wird Ihr Welpe zum kleinen Ent-decker, er wird aktiver und möchte seine Umwelt erforschen. Die ersten bewuss-ten Kontakte zur Mutter und den Wurfgeschwistern finden statt. Lassen Sie ihm diese Zeit zum Knüpfen von Familienbanden. Prägungsphase: Zwischen der 4. und der 7. Lebenswoche findet die sogenann-te Prägung statt. Ihr Welpe nutzt nun seine Sinne, um die unterschiedlichsten Umwelteinflüsse kennenzulernen. Dazu zählt insbesondere der Kontakt mit Men-schen. In dieser Phase knüpft der Welpe also die ersten Sozialkontakte, optima-lerweise auch direkt mit Ihnen – seinem zukünftigen Menschen.

2. Die 8.–12. Woche – die Welt entdeckenFrühestens ab der achten Lebenswoche kommt Ihr Welpe vom Züchter zu Ihnen, seinem stolzen, neuen Menschen. Im Optimalfall lassen Sie Ihren Welpen bis zur 12. Woche bei seiner Familie. Dieser Zeitraum von der 8. bis zur 12. Woche wird als sogenannte Sozialisierungsphase bezeichnet.

Die Sozialisierungsphase ist entscheidend für das weitere Leben Ihres Hundes und prägt ihn dauerhaft! Lassen Sie ihn die Welt entdecken und begleiten Sie ihn dabei liebevoll.

Aber auch wenn Ihr kleiner Freund gerade besonders putzig und niedlich ist: Begin-nen Sie jetzt schon, ihm die ersten Grenzen aufzuzeigen. Das kann ganz spielerisch und nebenbei, aber trotzdem konsequent geschehen. Zeigen Sie ihm einfach, was

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er darf und was er nicht darf – das lernt er jetzt schon fürs Leben und Sie beugen damit der Entstehung von problematischen Verhaltensweisen vor.

Übrigens: Ist Ihr Welpe in dieser Zeit noch bei seiner Familie, übernehmen Mama und Geschwister es für Sie, ihm diese ersten Grenzen aufzuzeigen.

In der Sozialisierungsphase ist Ihr kleiner Vierbeiner besonders neugierig und aktiv. Er sollte jetzt möglichst viel Kontakt zu Artgenossen und anderen Menschen haben, um den Umgang mit anderen Lebewesen zu erlernen. Zeigen Sie ihm auch unter-schiedliche Umgebungen: das eigene Heim, die Wohnung von Eltern und Freunden, den Park, die Hundeschule usw.

Achtung: Ohne Zweifel ist dies die wichtigste Phase Ihrer gemeinsamen Beziehung! Falsche Entscheidungen wirken sich dauerhaft auf die Zukunft Ihres Hundes aus, und jetzt falsch Gelerntes lässt sich später meist nur schwer korrigieren. Deswegen beginnen Sie schon jetzt damit, ihm die Grundkommandos beizubringen.

Gönnen Sie Ihrem Welpen regelmäßige, längere Schlaf- und Ruhephasen. Die Welt entdecken ist schließlich anstrengend!

3. Die 13.–25. Woche – den Platz im Rudel finden Ab der 13. Woche lässt Ihr Welpe Sie bereits spüren, wenn Sie mit der Erziehung nicht konsequent waren. Bis zum etwa sechsten Lebensmonat versucht das Hun-dekind nämlich seinen Platz innerhalb der familiären Struktur zu finden und einzu-nehmen.

In dieser Phase ist es also wichtig, dass Sie Ihrem Hund Sicherheit und Orientierung geben. Beweisen Sie natürliche Autorität und zeigen Sie Ihrem Junghund, dass er sich absolut auf Sie und Ihre Entscheidungen verlassen kann.

Der Job Ihres Hundes in dieser Lebensphase ist es, sich auszuprobieren und natürlich auch die gesetzten Grenzen zu übertreten. Frei nach dem Motto: Was lassen meine Menschen mir eigentlich alles durchgehen? Kann ich vielleicht noch weiter gehen?

Behalten Sie deshalb einmal gezogene Grenzen bei! Soll Ihr Hund nicht in das Bett, darf er es auch jetzt nicht, auch wenn er es hartnäckig immer wieder probiert. Findet Ihr Hund nämlich einmal heraus, dass sich eine Grenze verschieben lässt, wird er es erneut versuchen!

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Übrigens bekommt Ihr Junghund in diesem Zeitraum auch seine neuen Zähne – und setzt dieses neue Werkzeug enthusiastisch ein. Hände, Möbel, Schuhe oder Fern-bedienungen werden begeistert und voller Stolz bearbeitet. Bleiben Sie liebevoll, aber konsequent! Es ist Ihre Aufgabe, dem Kleinen klarzumachen, dass seine Zähne nicht für Umdekorierungsarbeiten im Haus gedacht sind.

4. Der 7.–12. Lebensmonat: das Puber-Tier ist daDie letzte große Herausforderung ist da: die Pubertät! Nicht ohne Grund auch Fle-gelalter genannt. Rüden heben nun zum ersten Mal das Bein, die Hündinnen werden zum ersten Mal läufig.

Ansonsten zeichnet sich Ihr Hundeteenager durch ausgesprochene Sturheit und aufmüpfiges Verhalten aus: Altbekannte Kommandos oder Regeln sind plötzlich wie aus dem Gedächtnis gelöscht. Aus Ihrem niedlichen, kleinen Vierbeiner ist ein rotzfrecher Draufgänger geworden und er lässt auch Ihnen gegenüber gerne mal den Boss raushängen. Resignieren Sie nicht! Auch diese Phase geht vorbei, denn trotz seiner bockigen Art ist Ihr Hund immer noch bereit, von Ihnen zu lernen, auch wenn er das nicht immer zugibt. Bleiben Sie also konsequent und vor allem sehr geduldig.

5. Der 13.–18. Lebensmonat: Aus dem Entchen ist ein stolzer Schwan geworden Sie haben es geschafft! Die Pubertät ist vorbei und Ihr Hund reift in der sogenann-ten Reifungsphase zum erwachsenen Tier heran. Sein Charakter hat sich gefestigt und Vorlieben und Abneigungen haben sich ausgebildet. Haben Sie in den vorigen Lebensphasen gute Arbeit geleistet, dann haben Sie jetzt einen treuen und zuver-lässigen Begleiter, der in der Welt gut zurechtkommt und Ihnen vertraut.

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In 5 Schritten zuverlässig zum stubenreinen Welpen So klappt’s:

So bezaubernd unsere Hunde im Welpenalter sind, ihre Hinterlassenschaften sind es definitiv nicht, weder die kleinen noch die großen, und das besonders nicht in unserem Heim. Es gibt Flecken, unangenehmen Geruch und wenn Ihr Welpe es nicht lernt, droht Ihnen ein Hund, der auch im Erwachsenenalter noch unsauber ist. Dass Teppiche und Fußböden nicht der richtige Ort für einen Welpen sind, um sein Geschäft zu erledigen, ist Ihnen natürlich klar, aber Ihrem Hundebaby tatsächlich nicht! Das muss er erst von Ihnen lernen. Ich zeige Ihnen deshalb, wie Sie Ihren Hundenachwuchs mit einigen wenigen Maßnahmen zuverlässig und schnell stu-benrein bekommen.

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Schritt 1: Sorgen Sie für ein echtes Pipi-Management!

Dies ist der wichtigste Schritt auf dem Weg zum stubenreinen Hund! Je weniger Missgeschicke drinnen passieren, desto schneller wird Ihr Welpe stubenrein. Des-wegen sind Ihre volle Aufmerksamkeit und das richtige „Pipi-Management“ gefragt. Lassen Sie ihn nicht unbeobachtet und sorgen Sie dafür, dass er immer die Mög-lichkeit bekommt, seine Geschäfte außer Haus zu erledigen.

Welpen müssen zu bestimmten Zeiten ihr Geschäft erledigen.

Bringen Sie Ihren Hund also immer raus: 5–30 Minuten nach jedem Fressen Nach größeren Trinkphasen Sofort nach dem WachwerdenNach Spielphasen Nach Ruhepausen

Tipp: Nutzen Sie folgende Faustformel, um abzuschätzen, wie lange Ihr Welpe schon einhalten kann: die Anzahl der Lebensmonate in Stunden.

Beispiel: Ein Welpe im Alter von 3 Monaten muss sich also ca. alle 3 Stunden lösen.

Schritt 2: So erkennen Sie, dass Ihr Welpe „mal muss” Jeder Hund zeigt individuelle Verhaltensweisen, bevor er sich lösen muss. Beob-achten Sie also Ihren Welpen genau, um seine Anzeichen zu erkennen. Bei all diesen Signalen schnappen Sie sich Ihren Welpen und flitzen nach draußen:

Stehenbleiben oder langsamer laufen Intensives Schnuppern Auf der Stelle drehen In Richtung Tür gehen oder schauen, an der Tür scharren oder vor die Tür setzen Fiepen, Hecheln, plötzliche Unruhe Aufgeregtes, aktives Umherlaufen Zur Bezugsperson laufen Orte aufsuchen, an denen schon einmal Pipi gemacht wurde

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Schritt 3: Bestrafen Sie Ihren Hund niemals für ein Missgeschick!

Ihr Hund macht das weder absichtlich noch um Sie zu ärgern. Er hat es einfach nur noch nicht gelernt. Sie brauchten früher doch auch mal eine Windel.

Mit dem Welpen schimpfen oder gar seine Nase in sein Geschäft drücken ist ein absolutes No-Go! Stellen Sie sich vor, Ihre Eltern hätten das mit Ihnen gemacht.

Ihr kleiner Hund würde einfach nur Angst vor Ihnen bekommen! Die Angst sorgt für Stress und Stress sorgt dafür, dass die Blase sich noch schneller füllt. Mit Schimpfen ist also keinem geholfen! Im schlimmsten Fall traut sich Ihr Hund nicht mehr, sich in Ihrer Nähe zu lösen, und sucht sich ein stilles Örtchen im Haus.

Tipp: Kaiser Natron (für ca. 0,60 Euro pro 100 g in jedem Supermarkt in der Backab-teilung erhältlich) ist ein prima Geruchsbinder, falls es doch mal schiefgeht. Streu-en Sie das Pulver auf die mit Seifenwasser gesäuberte Stelle und lassen Sie es über Nacht einwirken. Am nächsten Tag absaugen und der Geruch ist verschwunden.

Schritt 4: Erleichtern Sie Ihrem Welpen mit einem festen Löseort das Training Die Stelle, an der sich Ihr Hund lösen soll, sollte sich in unmittelbarer Nähe zur Haustür befinden und ablenkungsarm sein, damit der Kleine nicht vergisst, wofür er draußen ist.

Suchen Sie vor dem Spazierengehen immer diese ruhige Lösestelle auf. Dies hat zwei Vorteile: 1. Das Gehen zu der gleichen Stelle bedeutet, dass die Reize dieser Stelle Ihrem Welpen bereits bekannt sind – diese Stelle also langweilig und ablen-kungsarm ist – und 2. eine Gewohnheit geschaffen wird. Beide Punkte beschleuni-gen das Lösen Ihres Hundenachwuchses.

Schritt 5: Belohnen Sie das Geschäft außer Haus Geht der Welpen-Popo nach oben und Ihr Hund ist fertig, loben und belohnen Sie ihn! Mit einem Lobwort, einer Streicheleinheit, einem Leckerchen oder einem Cli-ckersignal, wenn er das schon kennt. Dies motiviert ihn natürlich dazu, dieses Lob öfter bekommen zu wollen.

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In 6 Schritten zum entspannten Lauf an der Leine Leinenkämpfe von Anfang an unterbinden

Ich hatte damals extremes Glück mit meinem Lenny: Als ich ihn mit 4 Monaten von seiner Züchterin bekam, war er bereits an Halsband und Leine gewöhnt. Aber es kann natürlich auch anders kommen und Ihr Welpe kennt weder das eine noch das andere. Ihre ersten Versuche mit seiner neuen „Ausgehuniform” führen dazu, dass Ihr Welpe sich komplett verweigert und eher den Rückwärts- als den Vorwärtsgang einlegt. Oder dass er alternativ das neue Zerrspielzeug „Leine” für sich entdeckt und einen Riesenspaß dabei hat, mit Ihnen um die Leine zu kämpfen. Dabei ist Leinenführigkeit eine der wichtigsten Fähigkeiten, die ein Hund haben sollte. Des-

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wegen trainieren Sie mit Ihrem Nachwuchs direkt nach dem Einzug bei Ihnen das An-der-Leine-Gehen. Sie werden beide ein Hundeleben lang davon profitieren.

1. Schritt: Gewöhnen Sie Ihren Welpen an Halsband oder Geschirr Bevor Sie mit dem Leinentraining beginnen, gewöhnen Sie Ihren Welpen zunächst an das Halsband oder ein Geschirr, damit Sie die Leine irgendwo befestigen können.

Lassen Sie Ihren Welpen erst einmal den neuen Gegenstand beschnuppern. Dann legen Sie ihm kurz das Halsband oder das Geschirr um, ohne es zu schließen, und starten sofort ein tolles Spiel mit ihm oder bestätigen ihn mit ein paar Leckerchen. Klappt dies ohne Probleme, schließen Sie Halsband oder Geschirr und belohnen Sie ihn wieder. Lassen Sie Ihren Welpen den neuen „Anzug“ anfangs nur 1 – 2 Minuten tragen und nehmen Sie dann das Halsband oder Geschirr wieder ab. Wie-derholen Sie diese Übung mindestens 10 x und verlängern Sie nach und nach die Tragezeit um 1 Minute.

Ihr Welpe soll lernen, dass immer, wenn er Halsband oder Geschirr trägt, etwas Tolles passiert. Wenn er es abgenommen bekommt, passiert hingegen nichts. Inte-ressiert sich Ihr Welpe nicht mehr für die Tatsache, dass er ein Halsband oder ein Geschirr trägt, können Sie zum nächsten Schritt übergehen.

Tipp: Wählen Sie ein breites (Faustformel: Das Halsband sollte so breit sein wie der Nasenspiegel Ihres Hundes – das ist der unbehaarte und in der Regel feuchte und schwarze Teil der Nase) und weiches Halsband, das sich nicht zuziehen kann, oder ein Geschirr, das gut angepasst ist und Ihren Hundenachwuchs nicht in der Bewe-gung behindert. Achten Sie also darauf, dass sein Geschirr größenverstellbar ist, sonst müssen Sie in den ersten Wochen ständig ein neues kaufen.

2. Schritt: Gewöhnen Sie Ihren Welpen an die Leine Nachdem der erste Schritt geschafft ist, nehmen Sie jetzt die Leine dazu. Für den Welpen kann es durchaus anfangs komisch sein, wenn so ein langes Ding an ihm befestigt wird. Achten Sie also auf die Reaktionen Ihres Hundes.

Im besten Falle reagiert Ihr Nachwuchs gar nicht auf die Leine! Das ist super, denn dann können Sie beide direkt mit dem Training loslegen. Wahrscheinlicher ist es,



dass Ihr Welpe der Meinung ist, mit Leine kann er sich unmöglich bewegen, und er erstarrt. Ist er ängstlich oder zeigt ein Meideverhalten, macht sich also klein, weicht zurück oder klemmt das Schwänzchen ein, nehmen Sie ihm die Angst: Lassen Sie seine Leine fallen und beginnen Sie dann sofort ein tolles Spiel oder rollen Lecker-chen über den Boden, machen Sie lustige Geräusche. Hauptsache, Sie lenken Ihren kleinen Hund von seiner Leine ab. Macht er mit Leine die ersten Schritte, wird er natürlich ordentlich gefeiert und belohnt.

Wiederholen Sie das Befestigen der Leine so lange, bis Ihr Welpe darauf nicht mehr reagiert, mindestens aber 10 x.

Tipp: Benutzen Sie anfangs eine sehr leichte und lange Leine (3 – 5 m) ohne überflüssige Ringe, Karabiner oder Schlaufen. Ich empfehle Ihnen eine Biotha-ne-Leine, die gibt es in allen Farben, Längen und Breiten, sie sind beinah unzerstör-bar, leicht und gut zu reinigen. Biothane-Leinen gibt es ab 10 Euro aufwärts, je nach Länge und Breite, im Zoofachhandel oder im Internet.

3. Schritt: Trainieren Sie die Leinenführigkeit Starten Sie mit dem An-der-Leine-Gehen im Haus oder Garten. Leinen Sie Ihren Welpen an, und geben Sie ihm sofort ein Leckerchen. So entsteht gar nicht erst ein Fangen spielen, wenn der Welpe älter wird. Viele Hunde erleben das Anleinen mit der Zeit nämlich als unangenehm oder einschränkend (Spiel vorbei – ab an die Leine). Achten Sie auf seine Reaktionen. Bewegt er sich mit der Leine fröhlich und fühlt sich nicht von dieser gestört, sind Sie beide bereit für den nächsten Schritt.

Nehmen Sie die Leine in die Hand und gehen Sie einen Schritt. Folgt Ihnen Ihr klei-ner Begleiter? Super, loben und belohnen Sie ihn. Kommt er nicht sofort, warten Sie einfach mal einen Moment ab. Gehen Sie so weit weg von ihm, wie die Leine es zulässt, ohne auf Spannung zu geraten. Schauen Sie den Welpen nicht an, sagen Sie nichts und warten Sie. Irgendwann wird es dem kleinen Kerlchen langweilig und er bewegt sich auf Sie zu. Das ist natürlich der richtige Moment, um ihn ausgelassen zu loben. Nach und nach muss Ihr Welpe jetzt ein Stückchen weiter laufen, um sich Lob und Leckerli zu verdienen. Läuft er im Haus oder im Garten 2 – 3 Minuten an der Leine mit Ihnen mit, ist der Moment für das Training in der großen weiten Welt und die ersten Gassigänge gekommen.



Ihr Welpe beißt in die Leine?

Das ist für viele Welpen ein schönes Spiel. Sie haben schnell gelernt, dass ihre Menschen wunderbare Zerrspiele mit ihnen machen, wenn sie in die Leine beißen. Lassen Sie die Leine dann schnell fallen. Alleine funktionieren Zerrspiele einfach nicht und dem Welpen wird langweilig. Probieren Sie es so lange, bis Ihr Welpe nicht mehr in die Leine beißt, wenn Sie diese aufheben.

4. Schritt: Akzeptieren Sie Leinenziehen jetzt unter keinen Umständen Haben Sie erst einmal einen Leinenzieher, ist ihm dieses Verhalten nur schwer wieder abzugewöhnen. Deshalb beugen Sie vor und bringen Sie schon Ihrem Wel-pen bei, dass an der Leine ziehen absolut tabu ist.

Je ablenkungsärmer die Umgebung ist, in der Sie die ersten Übungen an der Leine durchführen, umso leichter fällt es Ihrem Welpen, sich zu konzentrieren. Stellen Sie anfänglich nicht zu hohe Anforderungen an Ihren kleinen Hund, es ist absolut nor-mal, dass Ihr Welpe seine Umgebung erkunden will. Entdeckt Ihr Welpe also etwas unfassbar Interessantes am Wegesrand, hat Ihre extra lange Welpenleine den Vor-teil, dass Ihr Welpe sich das anschauen kann, während Sie trotzdem Ihres Weges gehen. Folgt Ihr Welpe Ihnen nicht, wenn Sie weiterlaufen, achten Sie darauf, ob sich die Leine strafft. Sobald sie es tut, bleiben Sie stehen. Erst wenn Ihr Welpe stehen bleibt und zu Ihnen schaut, die Leine also wieder locker ist, gehen Sie gemeinsam weiter.

Ihr Welpe muss lernen, dass ein Zug an der Leine ein Grund ist, stehen zu bleiben, und es sich für ihn nicht lohnt, sich erst recht ins Zeug zu legen, weil dieser Schmet-terling dort vorne unbedingt verfolgt werden muss. Erfahrungsgemäß neigen die meisten Welpen aber eher zum Trödeln, als zum Hetzen. Beachten Sie das Bummeln gar nicht, sondern lassen Sie z. B. einfach mal die Leine fallen und gehen Sie zügig weiter. Sie werden sich wundern, wie Ihr Hund flitzen kann.

5. Schritt: Belohnen Sie bei Fuß gehen Damit Ihr Hund später gern bei Fuß läuft, belohnen Sie ihn jetzt schon überschwänglich und schmackhaft immer dann, wenn er zufällig genau auf Ihrer Höhe läuft. Ihr kleiner Naseweis wird so schnell herausfinden, wie lohnend es für ihn ist, genau neben Ihnen zu laufen, und immer öfter freiwillig neben Ihnen hertrotten.



Auch wenn Sie von einem Welpen kein perfektes „Bei Fuß“ erwarten können, ist diese Übung die Grundvoraussetzung, um aus Ihrem Hund einen vorbildlich an der Leine laufenden Erwachsenen zu machen. Jetzt legen Sie den Grundstein für ent-spannte Spaziergänge in der Zukunft.

6. Schritt: Der perfekte Zeitpunkt, um den Freilauf zu lernen Nutzen Sie den natürlichen Folgetrieb Ihres Welpen aus und lassen Sie ihn, wann immer es die Situation erlaubt, auch ohne Leine oder an der Schleppleine laufen. Der Folgetrieb sorgt dafür, dass er sich nicht weit von Ihnen entfernt, sondern bemüht ist, bei Ihnen zu bleiben. Die perfekte Gelegenheit also, den Freilauf zu trainieren.

Fazit: Es lohnt sich für Sie, früh mit der Erziehung Ihres Welpen zu beginnen. In diesem jungen Alter ist Lernen auch für Hundekinder ganz natürlich und einfach. Was Sie jetzt mit ihm üben, prägt sich ihm wie selbstverständlich ein. Entspannt an der Leine zu gehen, ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die ein Hund im Alltag haben sollte. Nutzen Sie also die Chance und vermeiden Sie Leinenkämpfe von Anfang an.

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Redaktion: Natalie ZagornyVorstand: Richard RentropCopyright: Vervielfältigungen jeder Art sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Ver-lags gestattet. Die Aufnahme in Online-Dien-ste und Internet sowie die Vervielfältigung auf Datenträger dürfen nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlags erfol-gen. Haftung: Die Beiträge und Inhalte werden mit Sorgfalt recherchiert. Dennoch wird eine Haftung ausgeschlossen. Bildnachweis: https://stock.adobe.com/

Date post:	05-Sep-2020
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