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Das groÃ?e Buch vom Golf. Lexikon von A - Z

Date post: 08-Dec-2016
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Das große Buch vom GOLF
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Das große Buch vom

GOLF

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Das große Buch vom

GOLF

Jahr Verlag H amburg

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Die: Dc:uuthe: Bibliothek - C IP-Einhe:iuaufnahme:

0"" groSe: Buch ' ·om Golf : e:in l.c:itfade:n von Abis Z I GM)' Pbye:r mit Chris Whalc:s & Dunt;tn Cruickshank. Vorw. ,·on Ernie Eis. [Au$ dem Eng!. übers. von Gunther M:lJ"ks~ - Hamburg : Jahr,

Einh~itssachl.: The oomplete golfer's handbook <dl . > ISBN 3-86132-521-7

Alle Rechte vorbehalten

Copyright <Cl

New Holland Publishers (UK) Ltd.

Ersrveröffentlichung in Deutschland im Jahr Verlag GmbH & Co., Hamburg

Veröffent licht in Großbritannien bei New Holland Publishers (UK) Ltd.

Alle Rechte in deutscher Sprache

Jahr-Verlag GmbH & Co. Jessenstraße 1,0-22767 Hamburg

Telefon 040!J8 90 6-0, Telefax 040/38 906-302

Aus dem Englischen übersetzt von Gumher Marks

TitelfotO: Oliver Hardt

Titelgestaltung: Jens Dröse

Gedruckt in Singapur

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Die Autoren bedanken sich bei folgenden Mitwirkenden, die bei der

Zusammenstellung des Buches geholfen haben: Ronel Nel von der Gary Player Group für ihre fortwährende unschätzbare Mithilfe; Dennis Bruyns von Compleat Golfer für seine Kenntnisse in der Ge­schichte des Golfs und seine Auswahl der ~Denkwürdigen Augen­blicke~; Bernard Mostert für seine Mithilfe, besonders bei dem Kapi­

lei Ausrüstung; Arne Cederval, dessen guter Schwung und der ange­nehme Umgang mit ihm die Außenaufnahmen zu einem Vergnügen machten; Andrew Lanning, Peter Milne und John Cummock von

Touchline Photos für ihre Mithilfe bei der Auswahl der besten Ak­

tionfotos der Welt; den Fotografen Kelly Walsh und Hettie Zamman, deren Professionalität und Geduld die Zusammenarbeit zu einem Vergnügen machte; Mark Hartness' Großzügigkeit, Ausrustungsge­genstände aus dem Geschäft Nevada Bob (Cape Town) für die Auf­nahmen zur Verfügung zu stellen, und schließlich Chefredakteurin MarieJle Renssen und Layouter Daniel Jansen van Vuuren, die in der Zwischenzeit mehr über Golf wissen, als sie sich je haben vorstellen können. Wir freuen uns auf eine Runde Golf mit ihnen!

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VORWORT

Golf ist kein leichtes Spiel. Es erfordert Gedu ld, Konzen­tration und vor allem harte Arbeit. Ob Sie nun ein An­

fänger oder schon ein erfahrener Spieler sind, Sie werden nie aufhören, neue Dinge in diesem Spiel zu erlernen, und Sie sollten auch niemals glauben, genug zu wissen. Man muss an­dere Spieler beobachten, mit ihnen reden, und so viel lesen,

wie man nur kann. Gewappnet mit den nötigen Kenntnissen kann man sich ganz bestimmt verbessern, und sei es nur durch das Abstellen eines Slices, einige Meter mehr aus sei nen Abschlägen herauszuholen oder seine A nnäherungsschläge das nächste Mal noch ein wenig näher an die Flagge zu schlagen. Es war eine große Ehre für mich, ein Vorwort für ein Buch des großen Gary Player zu schreiben. Ich habe ihn schon zu einer Zeit bewunden, als ich als kleiner Junge einen Golf­schläger in die Hand nahm. Gary ist als harter Arbeiter be-kannt, sowohl in Bezug auf sein Spiel als auch im Bereich der

Fitness. Er strebt ständig danach, sich zu verbessern, trOtz aller Erfolge, die er in seiner bemerkenswer­ten Karriere erzielen konnte. Wenn auch nur ein klein wenig von dem, was er in diesem Buch vermit­telt, nach der Lektüre beim Leser hängen bleibt, dann hat sich die Zeit gelohnt. Garys Bestreben und Wunsch, für eine so lange Zeit auf den Plätzen dieser Welt erfolgreich zu sein, war für mich eine wunderbare Inspiration. Er ist nicht nur für unser l and, sondern auch für den Golfspon schlechthin ein guter Botschafter. Als leuchtendes Beispiel des perfekten Sportlers kann man ihm nur wünschen, dass er sein magisches Golf bei internationalen Turnieren weiter unter Beweis stelh. Als stOlzer Südafrikaner, der Golf turniere auf der ganzen Welt bestritten hat, war es stets eine Ehre für mich, mit Gary Player verglichen zu werden. Abgesehen von unserer unterschiedlichen Größe werde ich über diesen Vergleich erst dann glücklich sein, wenn ich einmal so viele Majors wie Player gewon­nen habe. Jetzt habe ich etwas, das ich anstreben kann.

Ernie Eis

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INHALT

KAPITEL 1

Elr-;FÜHRLJNG 12

KAPITEL 2

ETIKETTE LJND REGELN 26

KAPITEL 3

AUF DER RUNDE 34

KAPITEL 4 GOLF-ALJSRÜSTUr-;G 48

KAPITEL 5

so SPIELT MAI' 66

KAPITEL 6

STRATEGIE UND TLJRr-;lERGOLf 108

KAPITEL 7

GOLFPLATZ-ARCHITEKTUR 122

KAPITEL 8

18 DENKWÜRDIGE AUGENBLICKE 136

GOLFREGELN IN KÜRZE 148

GOLFSCHLÄGER-SPEZIFIKATION 152

GLOSSAR 154

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K A PITEL 1

EINFÜHRUNG

Vorhergehende Seite Blick über das 9. Gn'irl da Gary Piayer Country Club in Sun City, Südafrika

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DEM EIN KLEI NER B ALL

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D er Gol fsport hat sich im Laufe der Jahre nicht nur zu einer Multi-Milliarden-Dollar­

Industrie entwickelt, sondern auch zu einer Sportart, die mehr Menschen zugänglich wird als je zuvor. T rotz seiner Attraktivität für Sponso­ren und dem damit verbundenen wirtschaftli­chen Interesse war Golf in der Lage, die T radi­tion und das Wesen dieses Sports zu bewahren, die Golf so einmalig machen. Es ist der einzige Sport, bei dem die Aktion mit dem Ball von einem einzigen Faktor abhängt -vom menschlichen Wesen, das einen Schläger kon­trolliert, der einen Ball t reffen soll . im Gegensatz zum Tennis, wo man auf einen Ball in Bewegung reagieren muß, den ein Gegner geschlagen hat, hat ein Golfer vergleichsweise alle Zeit der Welt, zu entscheiden, auf welche Art und Weise er den Ball in Richtung Loch befördern will. Vielleicht ist dies auch der Grund dafür, dass Golf auf der einen Seite die am glücklichsten machende, auf der anderen Seite aber auch die frustrierendste Sportart der Welt ist. Jeder Golfspieler weiß: Ist man erst einmal infiziert, wird man von diesem Spiel nie mehr losgelassen. Golf wird zur Sucht, natürlich wesentlich gesünder als andere, aber es ist schwer, davon wieder loszukommen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Menschen ewig den perfekten Schwung anStre­ben und sich Bücher, Videos und Zeitschriften besorgen, die angeblich den einzig richtigen Weg beschreiben . Dieses Buch soll ihnen eine gene­relle Übersicht darüber vermitteln, wie Golf

heutzutage gespielt wird. Es richtet sich an den Anfänger, ohne aber dabei den erfahrenen Golfer aus den Augen zu verlieren. Es gibt Ratschläge für jede nur denkbare Situation dieses verwirren­den Sports, von der Erläuterung der Etikette bis hin zu erfolgreichen Bunkerschlägen. Einer der größten Golfer der Welt, Gary Player, hat zu diesem Buch zahlreiche Tipps aus seiner

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EINFÜHRUN G

ich tramlere, desto glückli­cher werde ich." Gary Player ist zudem der lebende Beweis für die Wichtigkeit starker Gedanken auf dem Platz. Wenn man das Spiel positiv angeht und mit sich im Ein­klang steht, ist das Spiel schon halb gewonnen.

DIE URSPRÜNGE DES G OLFS

Tiger Woods wurde nur wenige Monate nach seinem DebUl als Professional die Nllmmer eins im Golf und vermittelte die Faszination du!ses Spons weltweit

Es hat die Menschen schon immer fasziniert, ballähnliche Gegenstände zu schlagen, zu werfen oder zu treten, ob­gleich der Ursprung der mei­sten BaUspartarten im Nebel der Geschichte verloren ist. Golf macht da keine Aus­nahme, und obgleich es ver­schiedene T heorien über die Entstehung gibt, weiß man, dass es im mittelaherliehen Europa verschiedene Spiele mit Ball und Schläger gab. Eines dieser großartigen Spiele war pallemaille, das in den Straßen von Frankreich und Italien mit einem pur­terähnlichen Schläger gespielt wurde, wobei das Ziel entwe­der auf dem Boden oder leicht erhöht war. Schon bald schwappte die Begeisterung dieses Spiels nach England über, und so wurde im 17. Jahrhundert der erste palle­maille Platz im Zentrum von London angelegt, heute als PaU Mall bekannt. Eine Cross Country-Version die­ses Spiels - jeu demail - war ebenfalls populär, und Plätze

über 50-jährigen Karriere beigesteuert, die er sich im Laufe der Zeit auf seinen Reisen und T urnieren auf der ganze Welt angeeignet hat - bei Turnieren, von denen er eine große Zahl gewonnen hat. Neben all den Stunden, die er mit dem Spiel ver­bracht hat, hat er noch mehr trainiert . Eines sei­ner berühmtesten Zitate ist, als man ihm sagte, wie glücklich er immer zu sein scheine: "Je härter

fand man in vielen Gegenden Frankreichs; es wurde in Montpellier sogar noch bis in die 30-er Jahre hinein gespielt, Ein anderes mittelalterliches Spiel war chole, das in Belgien auf freien Plätzen gespielt wurde. Ein HolzbaU wurde mit einem gelofteten Schläger ge­schlagen mit dem Ziel, eine weiter entfernte Mar­kierung mit möglichst wenigen Schlägen zu er· reichen. Im benachbarten Holland wurde die

Oben Captain Wiilwm [nnes lind Caddie 1787 in England

DIE ERSTE

GOLFERIN

Die erste urkundlich er­wähnte Golferin war 1563 Mary, Queen of Scots (unten), die in St. Andrews und Edinburgh spielte. Eine ihrer zahlrei­chen Verfehlungen, die der Earl of Moray einer Kommission in Westmin­ster einige Tage vor ihrer Enthauptung vorgelegt hatte, war, dass sie nur wenige Tage nach der Er­mordung ihres Gatten l ord Darnley schon wie­der Golf spielte .

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D A S GR O S S E B UCH VO M G O LF

Das Gemälde des holländi· schen Kiinsth7S Hendrik Awrcamp zeigt, wie col/ allfeinem zljgefrorenen FIIIS5 gespielt wird

-

Ein fnilJeS Eisen mit einem langen

Hosel lind ei· nem Hickory-

Sc""fi

Rechts Einer der ersten glItta percha Goljbi.lle, hergestellt Mitte des 19. Jahrblmderl$

1 4

Version colf vornehmlich in den Städten oder auf zugefrorenen Seen gespielt, wobei die fliegenden Holzbälle allerdi ngs nur schwer zu ko ntroll ieren waren und für Fußgänger ei ne große Gefahr dar­stellten. Daher wurden weich"rc Bälle hergestellt, di" aus Leder, gefüllt mit Fed"rn oder Kuhhaa­ren, hcstanden. Colf wurde dann durch kolf ab­gelöst, eine Version für geschlossene Räume. In Schottland wurde Golf erstmalig im 15. Jahr­hunden urkundlich erwäh nt , als das Parlament Golf mehrfach verbot, da es, wie andere Sportar­t"n auch, die Män ner vom Bogenschießen ab­hielt. 1491 wurde verkündet, dass ~i l1 na place in the real me th"re be usit Fute-ball, golfe or uther sik unprofitabill sportis." Im 16. Jahrhundert je­doch gab sogar der König Geld für Golf aus, und Ende des JahrhundertS hatte sich Golf in Schott­land zu dem entwickelt, wie wir es heute aus­üben. Obgleich in einigen Städten Schoulands noch Va· riationen von kolf und chole gespielt wurden, ge· riet dies im Zuge der Bevölkerung in den Städten immer mehr ins H imertreffen. Jetzt wich man

auf das sogenannt" "links land" aus, das zwischen d"r Küste und den Äckern lag. Beim "li nks land" hatt" der Wind den Sand des Strandes zu Dünen aufgehäuft , die später hcwuchsen und ganz n:ll ürli·

ehe O ndulierungen aufwiesen. Diese Flächen waren nicht bewohn· bar oder landwirtschaftlich nutzbar und sie werden meist zum Grasen be­num. Indem sich die Schafe in den

windgeschütZlen Vert iefungen der Dünen zu· sammenrotteten und sich mit den Füßen in den Boden gruben, entstanden Vertiefungen, ganz natürliche Bunker. Links land hane nur wenige Bäume, aber große Grasflächen, di" durch gra­sende T iere kUrL gehalten wurden und sich somit hervorragend als Gelände für Golf eigneten. Der sandige Untergrund fungie rte als natürliche Drä· nage, und selbst bei den schwersten Regengüssen mußte das Spiel nur in den seltensten Fällen ab· gebrochen werden. Golfer spielten das Gelände so, wie sie es vorfanden. Sie machten Löcher in ci· niger Ent fe rnung vom vorhergegangenen, wobei die flachen Stellen zu Grüns umfunktioniert wur· den. Erst mit Einführung der Plätze im Inland wurden von Menschenhand geschaffene Eie· mente ei ngeführt und der Einsatz von erdbewe· genden Maschinen schuf die Hügel, Vertiefungen und Seen, wie man sie auf modernen Plätzen vor· findet. 1786 hatte sich Golf auch auf die USA ausgebrei· tet. Angeblich sollen damals schottische Offiziere in New York gespielt haben und ein Club soll in Nonh Carolina gegrü ndet worden sein, aber es sollte noch 100 Jahre dauern, ehe Golf in Ame· rika wirklich Fuß fasste. Der erste richtige Golf­club wurde 1873 in Momreal, Kanada, gegründet, und schon bald hekam er von der Königin den Zusatz "Royal". Das britische Imperium mit sei­ner sozialen und wirtschaftl ichen Expansion trug Golf in die ganze Welt. Der Calcutta Golf Club in Indien wurde 1829 gegrü ndet, der Bombay Golf Club 1842 , während der Dunedin Golf Club als erster Club der südlichen Hemisphäre 1871 in Neusecland ins Leben gerufen wurde. Es folgte Südafrika 1885 mit dem Royal Cape Golf Club und Australien 189 1 mit dem Royal Ade· laide Golf Club. In England nahm die Popularität für Golf du rch die Ei nfü hrung von zwei Meisterschaften schnell zu: die erste "Open" Championship (die spätere British Open), die 1860 ausgetragen wu rde, so· wie die erste Amateurmeisterschaft 25 Jahre spä· ter. Die ßritish Open, jedes Jahr im Ju li ausge­tragen , ist die älteste der vier modernen Major Championships, da die ersten Majors die British

und die US Open sowie die British und US Amateurchampionships waren. Oie an­deren drei Majors heutzutage sind die US Open, erstmalig 1895 ausgetragen, die US PGA Championship (seit 1916) und die US Masters, das jüngste

Major Tournament, das seit 1934 jedes­mai auf dem seihen Platz gespielt wird -

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EI NFÜ H RUN G

Die Wiege des Golfs - St. Andrews, Schottland, 1690

Tom Morris Sm. und Young Tom Morris waren Mitglie­der der berühmteSten Familie im Golf. Der ältere Tom Morris wuchs in St. Andrews auf, wo er im Alter von 18 Jahren von Alan Robertson mit der Herstellung von feathe ry-Bällen beauftragt wurde (siehe Seite 48). Die beiden waren außerdem Part­ner im Golf und waren da­mals als Team unsch lagbar, zerstritten sich aber dann bei der Einführu ng des gutU per­cha-Balls (siehe Seite 49), den Robertson ablehnte. Morris

übersiedelte in den Prestwick GC an der schottischen West­küste, wo er 1851 Greenkeeper wurde. Hier spielte Morris auch eine entscheidende Rolle bei der Einführung der ersten Open Championship, dem Vorreiter der späteren British Open, des berühmtesten Golf turniers der Welt. Morris trat bei der ersten Open als Favorit an, wurde aber am Ende Zwei­ter hinter Willi Park Sm. Danach sollte er aber vier Open Championships gewinnen, die letzte 1867 im Alter von 46 Jah­ren. Dreimal wurde er Zweiter und 1881 Fünfter, als er bereits

dem Augusta National in At­lanta, Georgia. Mit der zuneh­menden Beliebtheit von Golf im 20. Jahrhundert haben diese Turniere die größte Aufmerk­samkeit bei der Öffentlichkeit erregt und bilden den Höhe­punkt im immer dichter wer· denden Turnierkalender Im professionellen Golf. In den vergangenen 100 Jahren hat sich die Entwicklung des Golfs in vier Etappen vollzo· gen: die Tage der Pioniere um 1890 herum, als die Zahl der Golfplätze von einer Hand voll auf über 100 explodierte; die Zeit nach dem Ersten Welt­krieg mit den damaligen Stars Bobby Jones, Walter Hagen und Gene Sarazen; die Zeit

DIE WIEGE DES GOLFS

Die Bezeichnung ~ Wiege des Golfs- (allerdings ist er nicht der älteste Club und außerdem kam das Spiel ur­sprünglich nicht aus Schott­land) verdankt St. Andrews der Tatsache, dass auf Initia­tive des Clubs hin 1764 eine Runde auf dem Old Cour;e von 22 auf 18 Löchern ver­kürzt wurde und dass St. Andrews 1897 die Golfre­geln formulierte und führend in der Verwaltung und Festlegung des Regel­werks in Zusammenarbeit mit den weltweiten Verban­den wurde.

60 Jahre alt war. Er spielte noch bis zu seinem 75. Lebensjahr bei der Open mit. 1865 zog er wieder nach St. Andrews zurück und war dort bis 1904 Greenkeeper. Er starb vier Jahre später im Alter von 87 Jahren. Tom Morris wurde als Old Tom bekannt, als sein jüngster Sohn sein ungewöh nliches Golf talent unter Beweis stellte. Tom Morris Jnr., auch Young Tom Morris genan nt, überbot noch die Leistungen seines Vaters im Laufe einer kurzen, aber spektakulären Karriere, die ihn zu einem der größten Golfer machte, den die Welt je gesehen hat. Young Tom spielte bei der British Open 1867 zum zweiten Mal mit und wurde Fünf­ter, ein Jahr später gewann er die Meisterschaft, wobei er als erSter Spieler ein Hole-in-One bei einem Turnier erzielen konnte. Er gewann noch einmal 1869 und 1870, wo er mit ei­nem Platzrekord von 47 Schlägen und einem Vorsprung von zwölf Schlägen brillierte. Die drei aufeinander folgenden Siege bescherten Young Tom Morris das Recht, den Champi­onship Belt zu behalten. Ein Jahr darauf wurde die Meister­schaft ausgesetzt, da man erst eine neue Trophäe herstellen mußte. Die "Claret Jug" wird noch heute dem Sieger über­reicht. und 1872 konnte Morris dann seinen vierten Sieg in Folge landen. Leider verstarb Tom im Alter von 24 Jahren­viele glauben an gebrochenem Herzen - , nur wenige Monate nach dem Tod sei ner Frau, die bei der Geburt ihres Kindes starb.

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D AS GROSSE B UC H VOM G O L F

Z AHLEN, D ATEN, FAKTEN

1360-1958 • 1360

Golf wird erstmalig urkundlich in Holland erwähnt

• 1457 Das erste Mal, dass Golf in Schott­land auftaucht (Fußball und Golf werden vom Parlament verboten, weil es die Männer von militäri­schen Übungen abhält), was darauf hinweist, dass aller Wahrscheinlich­keit nach Golf von Holland nach Schottland kam

·1502 Der erste schriftlich übermittelte Golfer, James IV., kauft sich Schlä­ger und Bälle

• 1744 Der älteste Golfclub der Welt, The Honourable Company of Edinburgh Golfers, wird gegründet und fühn die Silver Club Competition ein

• 1764 Die Norm für eine komplette Runde Golf wird festgelegt, als St. Andrews ( I) in Schottland die Runde von 22 Löchern auf 18 re­duziert

• 1786 Golf taucht erstmalig in den USA mit der Gründung eines Clubs in Charleston auf

• 1829 Der Royal Calcutta Golf Club in Indien wird der erSte offizielle Club außerhalb der Britischen Inseln

• 1834 Sr. Andrews wird die Bezeichnung "Royal and Ancient" zuerkannt

1 6

2

• 1848 Der gutta percha-Ball wird einge­führt

• 1856 Der erste Golfclub auf dem eu­ropäischen Kominent entsteht in Pau, Frankreich

• 1860 D ie erste Open Championship wird in Prestwick Golf Club in Schottland ausgetragen, die von Willie Park gewonnen wird

• 1861 Old Tom Morris gewinnt seine zweite Open Championship. Zu­sammen mit seinem Sohn, Young Tom, gewinnen beide das Turnier achtmal zwischen den Jahren 1861 und 1872

• 1864 Der Royal North Devon in West­ward Ho! (2) wird gegründet ; es ist der älteste Club in England, der noch den Originalplatz von damals bespielt

• 1870 Young Tom Morris spielt seinen H attrick bei der Open Champion­shi p und darf den C hampionship Seit behalten (wi rd 1872 durch die Claret Jug ersetzt)

• 1885 Die erste Britische Amateurmeister­schaft wird in Hoylake ausgetragen

• 1885 Der erste Golf Club in Afrika, Royal Cape (3), wird in Kapstadt, Südafrika, gegründet

• 189 1 Royal Melbourne ist der erste Club, der in Australien gegründet wird

• 1892 Die Indische Amateurmeisterschaft wird eingeführt, abgesehen von der British Amateur und der British Open das älteste nationale Turnier der Welt

• 1893 Der Royal and Ancient Golf Club of SI. Andrews erklärt den Durch­messer eines Golflochs mit 4.25 in­ches für alle Plätze als verbindlich. Außerdem wird die Ladies Golf Union in England gegründet

• 1894 Die United States Golf Associaton (USGA) wird gegründet

• 1894 J. H. Taylor (4) gewinnt die British Open. Die Engländer Taylor, James Braid und Harry Vardon, bekannt als das Triumvirat, dom inieren diese Meisterschaft durch 16 gewon­nene Titel zwischen 1894 und 1914.

• 1895 D ie erste US Open wird in New­port, Rhode Island, ausgetragen und vom Schotten Willie D unn ge­wonnen. Außerdem wird die erste US Amateurmeisterschaft ausgetra­g'n

• 1897 Der R & A übernimmt die Verant­wortung für die Festlegung der Golfregeln

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• 1898 Coburn Haskell aus England meldet das Patent für den Haskell-Ball an

• 1901 Der erste Golfplatz Japans wird in der Nähe von Kobe eröffnet

• 1902 Schläger mit Rillen werden ei nge­führt, um den Haskell-Ball kontrol­lieren zu können

• 19 11 Johnny McDermott ist der erste Amerikaner, der die US Open ge­winnen kan n

• 1914 Harry Vardon gewinnt seine sechste British Open und der Amerikaner Walter Hagen seine erste US Open

• 19 16 Die PGA of America wird gegrün­der. Die erSte PGA Championship wird in Siwanoy, New York, ausge­tragen, und von "Long" Jim ßarnes gewonnen . Die zweite Meister­schaft findet 1919 nach dem Ende des Ersten Weltkrieges statt

• 1919 Der R & A wird zur "surpreme ru­ling authority for the management and control of the game" ernannt und mit der Betreuung der wichtig­sten Turniere in England beauftragt

• 1921 Der R & A und die USGA legen fest, dass ein Golfball nicht schwe­rer als 1.62 oz sein und den Durch­messer von 1.62 inches nicht über­schreiten darf

EIN F ÜHRUNG

• 1922 Im Aher von lediglich 20 Jahren gewin nt Gene Sarazen (5) zwei Majors, die US Open und die US PGA (1935 gewann er dann die US Masters und vervollständigte damit seinen Grand Siam)

·1924 Joyce Wetherred gewinnt ihren fünften Titel als Amateurmeisterin

·1927 Der erste Ryder Cup (6) wird in Worcester, Massachusens, ausget ragen und von der ameri­kanischen Mannschaft mit Walter H agen als Kapitän ge­won nen, der seinerseits den vierten von fü nf US PGA-Titeln gewann

· 1929 Der R & A erklärt nach der USGA Stahlschäfte für regelkonform

·1930 Bobby Jones vervollständigt den bislang ersten Grand SIam, indem er die US Open, die US Amateur, die Bri tish Open und die British Amateur gewi nnt

• 1932 Amerika schlägt England im ersten Curtis Cup

·1934 Die erste US Masters wird in Augu­sta, Georgia (7) ausgetragen. Der Platz wurde vom legendären Bobby Jones entworfen. Sieger damals: der Amerikaner Horton Smith

• 1945 Byron Nelson (USA) gewinnt 19 Turniere bei 31 Starts, eingeschlos­sen elf Siege in Folge

• 1946 Ben Hogan gewinnt seine erste Ma­jor, die US PGA Championship. Sam Snead gewinnt seine erste und einzige British Open, beschwert sich aber über den Platz, seinen Caddie, die Unterkunft und das Essen

• 1948 Die Olympia-Heldin Babe Zaha­rias, wahrscheinlich die größte Ath­leti n aller Zeiten, gewinnt ihren er­sten von drei Titeln bei der US Women's Open

• 195 1 Der R & A und die USGA treffen sich zu ei ner Regelkonferenz. Der "stymie" wird abgeschafft

• 1953 Ben Hogan wird der erste - und einzige - Golfer, der alle modernen Majors (US Masters, US Open und British O pen) innerhalb eines Jah­res gewinnen kann

·1957 Das britische und irische Ryder Cup-Team unter Kapitän Dai Rees gewinnt nach 34 Jahren zum ersten Mal gegen die USA

• 1958 Arnold Palmer (8) gewinnt seine erste Major, die US Masters. Er siegt in Augusta insgesamt viermal. Dazu kom men noch zwei British sowie eine US Open

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Z AHLEN, D ATEN, FAKTEN

1959 BIS HEUTE

• 1959 Gary Player gewinnt seine erste Ma­jor, die British Open (9).1965 ist er der vierte Spieler, der alle Majors ge­winnen konnte. 1978, im Alter von 42 Jahren, gewinnt er mit der US Masters seine neunte Major. Mickey Wright ist die erste Fnu, die zweimal hinterein­:mder die US Women's Open gewinnt

• 1962 Jack Nickiaus, damals 22, sch läb'1 Arnold Palmer im Stechen bei der US Open, der erste von insgesamt 18 Major-Siegen

· 1965 Der Australier Peter Thomson ge­winnt seine fünfte British Open

• 1968 Das Putten mit dem "Croquet-Stil" wird verboten

• 1971 Innerhalb von drei Wochen ge­winnt Lee Trevino die V5-, die Ca­nadian- sowie die Brilish Open

• 1972 Die European Tour wird gegründet

• 1974 Gary Player gewinnt mit dem vor­geschriebenen Ball von 1.68 inches Durchmesser die British Open

18

~

• 1978 Nancy Lopez gewinnt in Amerika fü nf Turnieie in Folge

• 1979 Seve Ballesteros (10) ist der erste Spanier und der erSte Kontinental­Europäer seit 1907, der die British Open gewinnen kann. 1980 ist Ballesteros der erste Europäer und der jüngste Spieler, der je die Masters gewinnen konnte

· 1980 Die amerikanische Senioren-Tour wird mit nur zwei Turnieren ins Leben gerufen. Mitte der neunziger Jahre sind es schon über 40

·1983 Der Amerikaner Tom Watson (t 1) folgt Peter Thomson als fünfmali­ger Gewinner der British Open

• 1986 Jack Nickiaus (12) wird mit 46 Jahren der älteste Masters­Champion

• 1986 Greg Norman gewinnt die erste von zwei British Open (13). Der blonde Australier bestimmt das Spiel fast zehn Jahre lang

· 1987

~ , ---Nick Faldo gewinnt nach einer Schwungumstellung durch seinen Trainer David Leadbetter mit der British Open seine erste Major. Sechs weitere folgen

·1990 Nick Faldo gewinnt seine zweite Masters in Folge, ebenso die Bri­tish Open in Sr. Andrews (14).

· 1993 Bernhard Langer, einer der bestän­digsten Spieler Europas, gewinnt seine zweite Masters

• 1994 Die britische PrQette Laura Davies (15) gewinnt die VS-Preisgeld­rangliste und siegt als erste Spiele­rin auf fünf unterschiedlichen Tours

• 1996 Greg Norman verspielt einen Sechs-Schläge-Vorsprung in der letzten Runde der VS Masters. Es siegt Nick Falda

• 1997 Tiger Woods (16) gewinnt seine erste US Masters in seinem ersten Jahr als Professional und stellt neue Rekorde auf

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• 1998 Colin Montgomerie gewinnt die europäische Preisgeld-Rangliste zum sechsten Mal in Folge - Re­kord. Mark 0' Meara (17) gewinnt zwei Majors - die US Masters und die British Open sowie die World Matchplay·Championship. Die Südkoreanerin Se Ri Pak gewinnt im ersten Jahr als Profi zwei Ma­jor-Turniere der US Tour und wird Rookie of the Year

• 1999 David Duval spielt in der letzten Runde der Bob Hope Chrysler Classic eine 59 (13 unter Par) und gewinnt das Turnier. Er ist der dritte Spieler in der Geschichte der Tour, der 60 Schläge unterbot

EI NFÜHRUNG

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Vorhergehende Seile: Zuschauer bei dem mit 1.250 Pfund dotierten News ofthe World Tournament in Oxhey, Hertfordshire, 1936

nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Amerikaner wie Byron Nelson, Ben Hogan und Sam Snead die Szene beherrschten; und der heutige welt­weite Golfboom, der den Sport zu einer Milliar­den-Dollar-Industrie gemacht hat.

möglichen Wunderwaffen anpreist und auf dem sich immer mehr Anbieter tummeln. Bemerkenswert aber ist, dass trotz des techni­schen Fortschritts das durchschnittliche Handi­cap der Spieler von heute mit dem von vor 20

Jahren identisch is~, was beweist, dass Golf noch genau so schwierig ist, wie es schon immer war. Das Golf von heute wird im G roßen und Ganzen von vier verschiedenen Gruppen aus­geübt - den Tour- und Club-Pros, den Turnier-Amateuren, den Club· Golfern und den Anfängern und Wo­chenend-Spielern .

Tiger Woods wurde 1996 Professional, nachdem er drei US-Amateunneisterschaften in Folge gewonnen hatte. Er schloss sofort einen 40·Millionen-Dollar·Deal mit Nike ab

Das professionelle Golf hat sich für alle jene zu einem lukrativen Ge· schäft entwickelt, die in der Lage sind, T urniere zu gewinnen oder bei den Majors den Cut zu schaffen. Auf der anderen Seite ist es für viele ein hartes Brot, sich auf diese Weise seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Es gibt zahlreiche Tours auf der Welt, angefangen bei den "Mini-Tours" über die European Tour bis hin zur US PGA Tour. Top·Spieler ge­winnen leicht und locker eine Million Dollar pro Jahr auf einer der Haupt­Tou rs, ehe sie Verträge abschließen, die noch einmal mehrere Millionen Dollar pro Jahr einbringen. Das Amateur-Golf spielt mit seinen bedeutenden Meisterschaften, wie zum Beispiel die British- oder US

Justin Rose wurde bei der Bn"tish Open 1998 Vierter

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DAS SPIEl HEUTE

Golf, wie wir es heute kennen, geht vermutlich auf die Zeit der Honourable Company of Edin­bu rgh Golfers zurück. Golfplätze werden über­all auf der Welt entworfen und gebaut, einge­schlossen solche Länder wie China, das einen Boom im Golf erlebte. Auch das Fernsehen hat durch seine Übertragun­gen großer Turniere in Millionen H aushalte auf der ganzen Welt zur Popularisieru ng beigetra­gen. So, wie sich die Tech nologie im Alltagsleben fortentwickelt hat, geschah dies auch mit der Golf·Ausrüstung. Jedes Jahr werden Millionen von Dollar dafür ausgegeben, um Schläger zu entwickeln, mit denen man die Bälle noch gera· der und weiter schlagen kann. Noch mehr Dollar werden in jenen Markt gepumpt, der alle

Amateur, ebenfalls eine große Rolle. Es gibt Teamwettbewerbe, bei denen die Akteure um nichts anderes als um die Ehre spielen. Viele Top-Amateure benutzen diese T urniere jedoch, um sich bei ihnen auf das Profi-Golf vorzube­reiten . Dann liegen auch schon die Sponsoren auf der Lauer, die sich einen zweiten Tiger Woods erhoffen. Das beste Beispiel ist der 17· jährige Justin Rose, der bei der British Open 1998 für Furore sorgte und bereits ein Tag nach dem Turnier Professional wurde - mit einem dicken Vertrag in der Tasche. Auf jeden Super­star aber kommen Tausende von talentierten Amateuren, von denen man später nichts mehr hört. Obgleich der Golfsport die Welt erobert und an Popularität gewonnen hat, ist es ein teurer Sport, bei dem aU jene, die von diesem Sport infiziert wurden, viel Geld und Zeit investieren müssen.

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I

EINFÜHRUNG

G ARY P LAYER

Gary Player ist der beste Spieler Südafrikas. Der reisefreudigste Athlet der Welt hat über neun Millionen Flugmeilen auf dem Buckel und hat weltweit über 150 Turniere gewon­nen. Er gewann die British Open in drei ver­schiedenen Jahrzehnten (19S9, 1968 und 1974). Er ist einer von vier Spielern, der alle vier Majors gewinnen konnte - drei US Ma­sters, drei British Open, zwei US PGA Cham­pionships und eine US Open. 1988 gewann er den Senior Grand Siam und ist damit der ers­te Spieler, der dies sowohl auf der regulären· als auch der Senioren-Tour schaffte. Geboren am 1. November 1935 in Johannes­burg, entwickelte sich Player zu einem guten 5chulsportler - trotz seiner kleinen Körper­größe von 1,60 Meter. Kurz vor seinem 15. Geburtstag spielte er mit seinem Vater Harry, einem sehr guten Amateur, eine Runde in Virginia Park. Nachdem Gary die ersten drei Löcher in Par absolviert hatte, ließ ihn dieser Sport fortan nicht mehr los. Innerhalb von nur 16 Monaten hatte er Vor-gabe 0 und nach Abschluss der Schule 1953

wurde er Assistent vom Clubpro Jack Verwey in Virginia Park. Er wohnte auch bei ihm, wobei seine Tochter Vivienne schnell ein Auge auf Player geworfen hatte. Player wusste, dass er nur dann ein guter Spieler werden könne, wenn er von den besten lernen und überall auf der Welt spielen würde. Auf seiner ersten Reise außerhalb Südafrikas in jenem Jahr gewann er nur ein einziges Tur­nier - ein l ochwettspiel in Ägypten. Im darauf folgenden Jahr gewann er zweimal zu Hause, dar­unter die SA Open. einmal in England und einmal in Australien. Mit etwas Geld in der Tasche rief an Vivienne an und sagte ihr, sie solle sich ein Brautkleid kaufen. Kurz darauf heirateten sie. Um Garys erste Reise nach Amerika kümmerte sich sein Vater. Harry schrieb einen Brief an Clitford Roberts, den damaligen Chairman der US Masters, und bat ihn, seinen Sohn 1957 zum Turnier ein­zuladen. Das tat Roberts, und so spielte Player zum ersten Mal in Augusta. Ober einen Zeitraum von 40 Jahren hat er nur eine einzige Masters verpasst, und 1998 wurde er der älteste Spieler, der bei ei­ner Masters den Cut geschafft hat. Player entwickelte sich zu einem regelmäßigen Sieger auf Tours, wo er mit seinen kraftvollen Abschlägen, die ihn fast vom Boden rissen, für Aufmerksamkeit sorgte. Player bevorzugt schwarze Kleidung, die ihm den Spitznamen uSchwarzer Ritter~ einbrachte. Er stellte für sich ein Fitness-Programm zusammen, noch lange bevor diese Methode populär war. Seine Philosophie spiegelt sich am ehesten in seinem berühmtesten Satz wider: "Je härter ich trai­niere, desto glücklicher bin ich.u

Im Laufe der Jahre erweiterte er sein Interessenfeld, indem er die Gary Player Group gründete, die sich mit Golfplatzbau und der Herstellung von Schlägern beschäftigt. Die Players haben sechs Kin­der und zehn Enkelkinder, ein Haus in Blair Atholl vor den Toren Johannesburgs und eine Farm in Colesberg, Südafrika, sowie ein Wochenendhaus in Palm Beach, Florida.

PLAYERS REKORDE

.1959 British Open

• 1961 U5 Masters

• 1962 U5 PGA Championship

• 1965 U5 Open

• 1968 British Open

• 1972 U5 PGA Championship

• 1974 US Masters • 1978 US Masters

Trotz seiner geringen Gräße machte seine Entschlusskraft Player ZII einem der größten Namen im Golf

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KA PITEL 2

ETIKETTE UND

REGELN

Vorhergehende Seite Der RQyal & Anciem Golf Club o/St. Andrews, Schottland

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ETlKEITE

Golf ist vielleicht die ei nzige Sportart, bei der die ungeschriebenen Gesetze der Etikette

genau so wichtig - in manchen Fällen vielleicht sogar noch wicht iger - als die eigentlichen Re­geln sind. In der Tat sind viele Elemente der Eti­kette mit in den offiziellen Regeln enthalten. Golf-Etikette ist etwas, das jeder Golfer, sei er nun Anfänger oder Professional, beherrschen und ständig verbessern sollte. Ein Großteil der Traditionen im Golf hat die zahlreichen Änderungen überstanden, seit die Honourable Company of Edinburgh Golfers die ersten Regeln festgelegt halo Noch heute ist Golf ein Sport, bei dem Fairness und Ehrgefühl über­lebt haben - trotz der enorm gestiegenen Popu­larität in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhun­derts. Allerdings wird immer deutlicher, dass Golf durch den Einfluss von Sponsorengeldern und der weltweiten Live-Übertragung von Tur­nieren im Fernsehen seine Exk lusivität verliert und zum Massensport wird. Was aber ist Etikette und warum ist sie so wich­tig? Etikette ist nichts anderes als Höflichkeit und Rücksichtnahme auf andere Spieler, auf und neben dem Golfplatz (vergessen Sie nicht, dass Sie mit vielen anderen Menschen auf einem großen Stück Land unterwegs sind, die alle ihre Bälle in die Gegend schlagen!). Etikette ist in ers­ter Lin ie dazu da, um das Spiel sicherer und un­terhaltsamer zu gestalten. Der einfachste Weg, um die unterschiedlichen

Etiketten-~Regeln" erläutern zu können, ist das Herangehen in chronologischer Reihenfolge, be­ginne nd mit der Vorbereitung der Runde und dann das Spiel auf dem Platz selbst.

VOR DER RUNDE

Das Buchen einer Abschlagze.it is t oft sehr wich­tig; das kann telefonisch passieren und ist oft­mals der beste Kontakt zu einem Club, in dem man kein Mitglied ist. Man kann dem Sekretär, dem Manager oder dem Club- Professional die unterschiedlichsten Fragen stellen, um später auf dem Platz unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen. So kann zum Beispiel die Höhe des Greenfees bestätigt oder auch die Frage ge­klärt werden, ob Spikes zugelassen sind, ob es

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ETI KETTE UNO RE GE LN

men. Um derartige Pannen zu vermeiden, sollte man sich immer vorher danach erkun­digen. Viele Clubs verlangen für bestimmte Berei­che im Clubhaus ein Jackett und eine Kra­watte; auch darüber sollte man sich vorher erkundigen.

PLATZREGELN

Vor der Runde ist es sehr wichtig, sich über die Platz.regeln des jeweiligen Clubs zu informieren. Häu­fig gibt es Sonderbe-stlmmungen sch lechtem

zu Wetter

oder gewissen Schä­den auf dem Platz., und dann sind da natürlich auch die im­mer gültigen Platzre­geln, wie z.um Beispiel Aus-Flächen, Wasser­hindernisse und Ähn­liches.

VORBEREITUNG Weil der Überhang atZ den Knien vier inches bemigr, heißen diese Hosen "Plusjours"

Carts gibt oder wie die Kleiderordnung aussieht. Wenn alles geklärt ist, sollte man unbedingt pünktlich auf dem Platz erscheinen. Verspätun­gen sind im Hinblick auf die gebuchten Ab­schlagzeiten unverzeihlich - nicht nur, weil Ihre Mitbewerber warten müssen, sondern auch im Hinblick auf die anderen Spieler auf dem Platz_ Bei Ankunft im Club sollte man als Erstes sein Greenfee bezahlen, sich dann in das Gästebuch eintragen und schließlich im Umkleideraum die Schuhe oder die Kleidung wechseln. Die Bekleidung ist oft ein Streiuhema unter Gol­fern, und jeder Club hat seine eigenen Vorschrif­ten, die man strikt befolgen sollte. Wenn Ihre Kleidung nicht den Vorschriften des Clubs ent­spricht, in dem Sie spielen wollen, können Sie davon ausgehen, keine Spiclerlaubnis zu bekom-

Prüfen Sie Ihre Aus­rüstung und stellen

Sie fest, ob Ihnen Bälle oder Tees fehlen. Die sollten Sie dann im Pro Shop kaufen. Nichts är­gert Golfer mehr, als während einer Runde Bälle oder Tees ausleihen zu müssen, nur weil ein Spieler nicht genügend dabei hat.

A UFWÄRMTRAIN ING

Hat man dies alles erledigt, sollte der Spieler jetzt seine Aufmerksamkeit auf die Runde als solche richten und - abhängig von der Bedeutung der 18 Löcher - sein Aufwärmtrai ning durchführen. Das sollte man am besten weiter vom Abschlag entfernt machen, da viele Clubs Probeschwünge auf dem Tee verbieten. Achten Sie darauf, dass kein Spieler in Ihrer Nähe steht, wenn Sie Pro­beschwünge machen. Wenn Sie an einem wichti-

Der amerikanisehe Pro Payne Stewart war fur seine bunte und ausgefal­lene Kleidung bekannt

KLEIDER­

ORDNUNG

In allen Clubs der Welt gibt es eine bestimmte Kleiderordnung. Was viele gemeinsam haben: • Für Manner: Keine T­Shirts, Hosen oder Shorts ohne Gürtel • Einige Clubs verlangen zu Bermudas Knie· strümpfe • Egal, wie teuer sie auch sein mögen Jeans gehören nicht auf den Golfplatz • Hemden sollten einen Kragen haben • In bestimmten Berei­chen im Clubhaus, z.B. an der Bar, müssen Männer Jackett und Krawatte tragen • Für Frauen: Hier be­schränken sich die Be­stimmungen meist nur auf die länge der Hosen­beine bei Shorts

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D AS GROSSE B UCH VOM G O LF

D IE G ESCHWINDIGKEIT DES S PIELS

Generell sind vier bis viereinhalb Stunden für einen Vierer ausreichend, um 18 l öcher zu absolvieren. Das hängt natürlich von ver· schiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel von der Art des Wettspiels, der Anzahl der Teilnehmer oder der Beschaffenheit des Platzes. Wenn Sie sich auf dem Platz wie eine Schildkröte bewegen, gibt es einige gute Tipps für ein schnelleres Spiel. • Seien Sie zum Schlag bereit, wenn Sie an

der Reihe sind. Wahrend die anderen Spie­ler ihre Schlage machen, sollten Sie sich überlegen, welchen Schläger Sie benutzen wollen.

• Beobachten Sie den Flug Ihres Balles ge­nau und merken sich die Stelle, wo er lan­det. Fliegt er in die Bäume, merken Sie sich den Baum, in dessen Nahe er geflogen ist. Das erleichtert die Suche.

• Vertrödeln Sie keine Zeit auf den Grüns; le­sen Sie Ihre Puttlinie, während die anderen Spieler putten und verschwenden Sie keine Zeit mit Probeschwüngen am Ball.

• Tragen Sie den Score auf der Karte neben dem Grün ein; gehen Sie zügig vom Grün zum nächsten Abschlag .

• Gehen Sie zwischen den Schlagen zügig.

gen Wenspiel teilnehmen und es Ihre Zeit erlaubt, sollten Sie vorher auf die Übungswiese gehen. Hier können Sie richtige Bälle sch lagen und sich so opti­mal auf die Runde vorbe­reiten.

DIE R UNDE

Warten Sie am ersten Ab­sch lag entweder auf Frei­gabe durch den Starter oder warten Sie ohne Star­ter darauf, bis die Gruppe vor Ihnen weit genug eO!­ferm ist, um nicht durch einen Abschlag gefährdet zu werden. Beginnen Sie erst, wenn die Spieler vor Ihnen ihren zweiten Schlag gemacht haben. Handeln Sie nie zu über­Stürz.t , denn Sie sollten be· denken, dass die Gruppe vor Ihnen die nächsten vier Stunden es ebenfalls noch sein wird. Also sollte

man sie nicht gleich am ersten Abschlag verunsi­chern. Wenn Sie auf Ihren Abschlag warten, soll­ten Sie am besten seitlich und leicht hinter dem Spieler stehen. Achten Sie darauf, ob es in Ihrer Gruppe einen Linkshänder gibt . Stehen Sie ruhig und im genügenden Abstand, um den Spieler nicht zu stören und sich selbst nicht zu gefährden. Beobachten Sie stets die fliegenden Bälle Ihrer Mitbewerber und prägen Sie sich Gegenstände ein, wo der Ball ungefähr gelandet sei n könnte. Das macht es leicht, den 8all sch neller zu finden. Wenn alle in Ihrer Gruppe abgesch lagen haben, sollten Sie ohne Verzögerung das Fairway betre­ten. Ein Tag auf dem Golfplatz soll zwar genos· sen, aber nicht als ein Nachmittagsspaziergang betrachtet werden.

_WENN SIE GL.AUBEN.

0.0.55 ES SCHWER IST.

NEUE L EUTE KENNENZU­

L.ERNEN . VERSUCHEN SIE

DOCH EINMAL.. DEN

FALSCHEN B ALL. AUFZU­

HEBEN "

-JACK LE;MMON

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R EIHENFOLGE

Laut Regeln muss derjenige Spieler zuerst spie­len , der am weitesten vom Loch entfernt ist. Wenn Sie in der Regel der kürzeste Spieler vom Abschlag sind und meist als Erster den zweiten Sch lag machen müssen, sollten Sie sich schon auf dem Weg zum Ball den nächsten Sch lag überle-

gen. So können Sie eine Menge Zeit einsparen. Wenn Sie sich nicht sicher sind. wer nun weiter vom Loch entfernt ist, brauchen Sie kein Maß­band. Verständigen Sie sich mit Ihren Mitbewer­bern. Nach dem Schlag sollten Sie Ihr Divot wie­der einsetzen und sich schnell in eine sichere Po­sition begeben, von der aus Sie den Schlag des nächsten Spielers beobachten.

D IE G O LF· R EGELN

Der Royal & Ancient Golf Club of Sr. Andrews (auch bekannt als R & A) ist einer der ähesten Golfdubs der Welt und ohne Zweifel derjenige mit dem größten Einfluss. 1754 von 22 ~noble· men and gentlemen" als ~Soc iety of St. Andrews Golfers" gegründet spielte der R & A eine Sch lüsselrolte bei der Entwicklung des Golfs. 1897 wurde der R & A auf Beschluss der führen­den englischen Clubs z.ur alleinig entscheidenden Organisat ion in Sachen Golfregeln bestimmt. Die Regeln werden vom R & A in Übereinstim­mung mit der United States Golf Association herausgegeben, wobei die weltweiten Golfver­bände diese dann in über 20 Sprachen überset­zen. Während sich die Grundregeln nur selten ändern, werden jedes Jahr die Zusatzentschei­dungen (Decisions) publiziert, in der spez.ielle Regelfälle aus der Praxis behandelt werden, die von den Regeln nicht erfasst sind. Für den Anfänger oder fortgeschrittenen Golfer hingegen reicht das Basiswissen der Regel n aus. Es gibt drei wichtige Grundelemente, die man

Das ClllbhallS des R&A, Sr. Andrews

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~~

~ - - - -

Beim Aufteen muss der Ball zwischen den Markie­mngen auf dem Abschlag liegen, nicht weiter als zwei Schlagerfängen nach hinten. Beim Schlagen darf man außerhalb der Markierllngen stehen

beim Golf beachten sollte: 1. Spielen Sie den Platz so, wie Sie ihn vorfinden . 2. Spielen Sie den Ball S0, wie er liegt. 3. Wenn beides nicht möglich ist, machen Sie das, was richtig ist.

GARY PLAYERS I NTERPRETATIONEN DER GRUNDREGELN

• Am ersten Tee schlägt zuerst der Spieler mit dem niedrigsten H andicap ab, auf den nachfol­genden Löchern derjenige mit dem niedrigsten Score.

Spielen Sie den Ball, wie er liegt; es ist nicht er­laubt, das Gras hinter dem Ball flach zu treten

E TIKETTE UND R EGE L N

Auf de m Abschlag wird der Ball et­was hinter den beiden Markierungs­pfosten auf den Boden oder auf ein Tee gelegt, nicht weiter als zwei Schlägerlängen hinter den Markie­ru ngen. Der Spieler, dessen Abschlag am weitesten vom Loch entfernt landet, schlägt als Erster.

• Soll ten Sie Ihren Ball verlieren, dür­fen Sie fünf Min uten nach ihm su­chen . Finden Sie ih n nicht, müssen Sie vom Abschlag einen neuen Ball ins Spiel bringen oder, falls es nicht Ihr erster Sch lag war, einen Ball so nahe wie möglich der Stelle drop­pen, wo der ursprüngliche Ball lag. Für den verlorenen Ball bekommen Sie einen Strafschlag.

• Sollten Sie Ihren Ball ins Aus sch la­gen (durch weiße Pfosten oder Linie markiert), gehen Sie wie beim verlo­renen Ball vor.

• Außer in einem Wasserhindernis kön nen Sie jeden Ball für unspielbar erklären . Es gibt d rei Möglichkei­ten, das Spiel mit einem Strafschlag fortzusetzen:

1. Spielen Sie Ihren Ball so nahe wie möglich der Stelle, wo der ur­sprüngliche Ball zuletzt gespielt wurde.

2. Lassen Sie einen Ball innerhalb zweier Schlägerlängen an dem Punkt fallen, wo der ursprüngliche Ball lag, aber nicht näher zum Loch .

3. Lassen Sie den Ball hinter dem Punkt fallen, wo der ursprüngliche Ball lag, wobei der Punkt direkt zwischen Ihnen und dem Loch lie­gen muss. Es gibt keine Einschrän­kung in Bezug auf die Entfernung hinter dem Punkt .

• Sollte Ihr Ball in einem Wasserhin­dernis landen, das mit gelben Pfo­sten gekennzeichnet ist (T eich, See

VERHALTEN AUF DEM PLATZ

Es ist sehr aufwendig, einen Platz das ganze Jahr über in einem Top­Zustand zu halten. Daher sollte je­der Spieler strengstens darauf achten, alle von ihm gemachten Schäden auf dem Platz sofort zu beseitigen.

• Divots: Füllen Sie Divots auf dem Abschlag mit dem bereitgestell­ten Sand auf und setzen das Di­vot auf dem Fairway wieder ein .

• Abschlag: Nehmen Sie Ihr Tee auf, wenn es zerbrochen ist.

• Bunker: Auch wenn es sich um ein Hindernis handelt, ist es für nachfolgende Spieler ä rgerlich, aus a lten Fußspuren spielen zu müssen . Harken Sie stets den Sand wieder glatt, wo immer Sie gestanden haben .

• Auf dem Grün : Benutzen Sie eine Pitchgabel und bessern die Balleinschlaglöcher sofort aus. Das gilt auch für alte Pitchmar­ken, die Sie entdecken.

• Stützen Sie sich nicht auf Ihren Putter oder zerkratzen mit Ihren Schuhen das Grün, besonders in der Nähe des l ochs. Die Regeln verbieten das Ausbessern von Spikeabdrücken. Seien Sie also vorsichtig!

• Achten Sie darauf, wo Sie die Flagge hinlegen, wenn Sie sie entfernen, um zu putten. Am besten liegt sie am Grünrand. Wenn Sie sie bedienen: Bitte nicht aufstützen!

oder Fluss), können Sie einen Ball in beliebiger Entfernung hinter dem Wasserhi ndernis fallen lassen, wobei der Punkt des Eintritts in das H indernis zwischen Ihnen und dem Loch lie­gen muss.

• Ist Ihr Ball in einem seitl ichen Wasserhindernis verloren {meist parallel zur Spielbahn und mit

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D AS GROSS E B UC H VO M G O L F

Ein in einen Busch geschlagener Ball (1) kann fOr unspielbar erkll'ln werden. Der Spieler kann mit einem Strafschlag von der ursprQnglichen Stelle einen neuen Ball spielen (2) oder innerhalb zweier Schlägerlangen von der Stelle. wo der Ball l iegt einen Ball droppen (3) oder hinter der lage des BaUs droppen (4)

In einem Wauerhindernis können Sie den Ball spielen, wie er liegt (1) oder einen Ball innerhalb zweier Schlägerll'lngen fallen lassen. wo der Ball die Grenle kreuzte (2) oder einen Ball auf der Li · nie zwischen dem LO<h und dem Punkt, wo der Ball die Grenze kreuzte. droppen (3) oder von der ursprünglichen Stelle spielen

Gelb: UrsP-rOnglkher Schlag

Weiß: Ball darf nicht näher zum lO<h

bewegt werden

Blau: Mögliche Spiellinie

UmpieJbare Lage

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roten Pfosten gekennzeichnet), so kön nen Sie einen Ball außer halb des H indernisses fallen lassen innerhalb zweier Schlägerlängen und nicht näher zum Loch als der Punkt, wo der urspüngliche Ball zuletzt die Grenze des Was­serhindernisses gekreuzt hat .

• Sollte Ihr Ball auf der Punlinie eines anderen Spielers liegen, müssen Sie ihn markieren (Münze hinter dem Ball) und aufnehmen .

• Wenn man den Ball vom Grün aus puttet, sollte der Flaggenstock Stets entfernt werden . Bei Berührung durch den Ball gibt es zwei Strafschläge.

P LATZREGELN

Ei ne der letzten Regeln lautet: .. Die Spielleitung darf Platzregeln fü r außergewöhnliche Um­stände erlassen und bekanntgeben, sofern sie mit den Grundsatz.bestimmungcn, wie sie aus dem Anhang dieser Golfregeln hervorgehen, verein­bar sind. Eine Strafe nach einer Golfregel darf nicht durch Platz.regel erlassen werden." Die Spielleitung darf also Platzregel n erlassen, die un­gewöhnliche Umstände auf dem Platz. erfassen .

Boden in Ausbesserung (1): Ball aufnehmen und innerhalb einer Schll'lgerlänge von dem Punkt droppen. wo Behinderung ausgeschlossen ist (2). allerdings nicht naher zum Loch. Filr das Fallenlas· sen des Balls gibt es keinen Strafschlag

WIE MAN DEN BALL FALLEN LASST

Stehen Sie auf­re<:ht. strecken den Arm auf Schulter­höhe aus und las­sen den Ball lallen

o

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K A PITEL 3

AUF DER

RUNDE

Vorhergehende Se ite Ein Teilnehmer auf dem le· ge1Ulärtm Platz des AI/guSla National in Atlama, Geor· gia, bei der Masten 1991

~ I CH TREFFE MEINEN

D RIVER SO GUT. OASS

ICH NACH DEM S CHLAG

EIN F ERNGESPRACH AN'

MELDEN MUSS"

· LE E T REVINO

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Golf ist ei ne ganz eigene Sportart, die nicht nur in einer natürlichen Landschaft aus­

geübt wird, sondern auch alle Plätze ihren ein­maligen Charakter haben. Es ist fast unmöglich, einen bestimnnen Golfplatz SO ein zweites Mal anzulegen. Wäre das möglich, so gäbe es sicher viele Augusta Nationals überall auf der Welt. Das Layout eines Golfplatzes ist weitgehend von dem Gelände geprägt, auf dem er gebaut wurde. Aber jeder Golfplatz hat einige Dinge gemeinsam, die zu den Grundelementen eines jeden Platzes gehören.

D ER AnSCHLAG

Dies ist die Fläche, von der an jedem Loch der erSte Schlag gemacht wird. Gewöhnlich ist der Abschlag eine erhöhte Fläche mit dem gleichen Gras wie auf den Fairways. Jeweils links und rechts befindet sich eine Abschlagmarkierung, hinter denen der Spieler seinen Ball auf einer ge­dachten Linie aufteet. Der Ball darf sich dabei nicht vor der Linie befinden und auch nicht län­ger als zwei Schlägerlängen entfernt (siehe Seite 29). Der Spieler darf außerhalb der Absch lagmar­kierungen stehen, um einen innerhalb liegenden Ball zu spielen. Die Abschlagmarkierungen dür­fen nicht bewegt werden. Beim Absch lag darf der Spieler den Ball auf ein Tee oder einen kleinen Erdhaufen legen, den der Spieler mit dem Schläger oder dem Schuh bildet.

Sollte der Ball vom Tee fallen, bevor der Spieler ihn schlägt, so darf er straflos wieder aufgesetzt werden. Fällt er aber vom Tee, während der Spie­ler nach ihm schlägt, zählt dies als Sch lag. Auf den meisten Plätzen gibt es unterschiedliche Abschläge: Championship-Tees sowie Damen­und Herrenabschläge. Der Unterschied besteht in der Entfernung zum Grün - der Champion­ship-Absch lag ist am weitesten entfernt, der Da­menabschlag am weitesten vorn .

F AIRWAY

Ein Fairway ist die kurz geschnittene Fläche zwi­schen dem Abschlag und dem Grün und meist auf einer Seile von Rough, Bäumen oder Hinder­nissen umsäumt. Das Fairway ist für gewöh nlich die Fläche, auf die ein Golfer an einem Par 4-oder Par 5-Loch seinen Ball schlagen möchte.

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A UF DER RUN D E

den gesch lagen werden. Nicht wieder eingesetzte Divots sind ei n Ärgernis. Man kann nämlich von Divots keine Er­leichterung in Anspruch neh­men, es sei denn, eine Platzre­gel gestattet es, den Ball auf das Fairway zurückzulegen, allerdings nicht näher zum Loch. Viele Cl ubs ziehen es vor, die herausgeschlagene Stelle mit Sand zu fü llen, an· statt das Divot zu rückzule· gen, da es in den meisten Fäl­len eher abstirbt als anwächst.

E NTFERNUNGS­ANGABEN

Für die Größe der Bunker al/I einem Platz gibt es keine Einschränkungen

Die meisten C lubs haben ne­ben den Fairways Entfer­nungsangaben, um den Spie­lern die richtige Schlägerwahl zu erleichtern. Die Markie­ru ngen können kleine Bäume sein, farbige Pfahle, bemalte Sprinklerköpfe oder sogar Steine min en auf dem Fair­way, die als unbewegliches H em mn is gelten, fall s der Ball neben ihnen liegt. Die Ender­nungsangaben befi nden sich in der Regel 150 und 100 Me­ter vom Grünanfang oder der Grünmitte entfernt. Über

Für gewöhnlich ist die G renze zwischen Fairway und Rough erkennbar, aber bei manchen Plätzen ist das schwierig. Das ist aber gerade für Sonderplatzregeln wich­tig, wenn der Ball besser gelegt werden darf. Das ist im Rough verboten. Daher müssen die Mit­spieler mit entscheiden, ob der Ball auf dem Fair­way liegt oder nicht. Manche Golfer legen den Begriff Fairway sehr großzügig aus, wenn sich der Ball in einer schlechten Lage befi ndet. Der Vorteil des Fairways besteht darin, dass hier der Spieler die beste Lage für seine Sch läge zum Grün vorfindet und den Ball am saubersten tref­fen kann.

DIVOTS

Es handelt sich hierbei um Rasenstückchen, die beim Treffen des Balls mit den Eisen aus dem Bo-

diesen Pun kt sollte man sich vor Antritt der Runde informieren.

ROUGH

Das Rough ist die Fläche, die Golfer unter allen Umständen vermeiden wollen, aber das klappt natürlich nicht immer. Es gibt "semi-rough" an den Fairwayseiten, auf denen das Gras höher wächst als auf den Spieibahnen.Je nach Wettspiel kann man den Schwierigkeitsgrad verändern, um den Platz leichter oder schwerer zu machen. Das eigentliche Rough kann sich überall auf dem Platz befinden, abhängig von der Lage der Löcher. Es kann wilde Natur, aber auch einfach nur hohes, ungeschnittenes Fairwaygras sein. Der Nachtei l der Roughs liegt darin, dass sich darin oft noch andere Erschwernisse befinden, wie zum Beispiel Bäume, und der Ball oft tief im

Bell Crenshaw schlägt ein großes Divot allS dem Rot/gh

D AS P AR

Jeder Golfplatz hat eine ind ividuell vers<hiedene S<orekarte, auf der die l änge, das Par und der S<hwierigke itsgrad der l öcher verzeichnet sind. Par bezeichnet die An­zahl von Schlägen, mit denen man ein best imm­tes l och absolvieren muss.

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DAS GRQSSE BU C H VOM GOLF

Nick Faldo zeigt dem Caddie seine Position nach einem Schlag in die BUsche

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Gras liegt. Wenn der Spieler den Ball nicht richtig treffen kann, ist schwer vorauszusagen, wie der Ball fliegen wird und daher schwerer als ein nor­maler Schlag. So wird man also doppelt bestraft -schlechte Lage, schlechter Schlag.

LOSE HINDERLICHE NATURSTOFFE

Lose hinderliche Naturstoffe findet man fast überall auf dem Platz. Es sind natürliche Ge· genstände wie Blätter, Steine, Würmer, Insek­ten - also fast alles, das nicht aus dem Boden herauswächst. Sand und loser Boden sind nur auf dem Grün, nirgendwo sonst, loser hinder· licher Naturstoff. Lose hinderliche NaturstOffe dürfen um den Ball und den Stand herum entfernt werden, außer Ball und Naturstoff liegen im selben Hindernis. Wenn sich beim Entfernen des lo­sen hinderlichen Naturstoffs der Ball bewegt,

~~ . ~

ltOtt C-I,!.'!

&ispiele wn losen hinderlichen Natursto!1en, die es auf dem Platz gibt

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bekommt der Spieler dafür einen Strafschlag. Schnee und Eis sind, je nach Wahl des Spielers, zeitwei liges Wasser oder lose hinderliche Natur­stoffe.

Z EITWEILIGES WASSER

Zeitweiliges Wasser ist jede Wasseransammlung auf dem Platz außerhaJb eines Wasserhindernis­ses, die sichtbar zutage trin , bevor oder nachdem der Spieler seine Standposition bezieht. Man kann Erleichterung in Anspruch nehmen, indem man den Ball an der StelJe fallen lässt, der Behin­derung ausschließt. Auch in einem Bunker kann man von zeitweiligem Wasser Erleichterung in Anspruch nehmen, aber der BaJl muss dabei im Bunker gedroppt werden.

Seve Ballesteros fIScht seinen Ball aus zeitweiligem Wasser

BODEN IN A USBESSERUNG

Boden in Ausbesserung ist jeder Teil des Platzes, der auf Anordnung der Spielleitung als solcher ge­kennzeichnet ist und schließt zur Beseitigung an­gehäuftes Material und von Platzpflegern ge­machte Löcher mit ein. Er ist durch Linien oder prahle gekennzeichnet oder in den Platzregeln festgelegt. Von Boden in Ausbesserung darf straf­lose Erleichterung in Anspruch genommen wer­den. Man muss aber darauf achten, dass nicht je­des angehäufte Material auf dem Platz automa­tisch Boden in Ausbesserung ist.

H EMMNISSE

Im Golf gibt es zwei Arten von Hemmnissen: un­bewegliche und bewegliche. Die Regeln definie-

AUF DER RUNDE

ren ein Hemmnis als "alles Kü nstliche, einge­schlossen die künstlich angelegten Oberflächen und Begrenzungen von Straßen und Wegen sowie künstliches Eis, jedoch ausgenommen a. Gegen­stände zum Bezeichnen des Aus wie Mauern, Zäune, Pfosten und Geländer; b. jeglicher im Aus befindliche Bestandteil eines unbeweglichen kü nstlichen Gegenstandes; und c. jegliche von der Spielleitung zum Bestandteil des Platzes erklärte Anlage". Die letzte Ausnahme hat vielen Professionals eine gute Runde verdorben, als ihr Ball in der Nähe ei­ner Werbetafel landete und sie regelwidrig Er­leichterung in Anspruch nahmen und schmerz­hafte Strafschläge kassierten. Erleichterung von Hemmnissen kann ohne Straf­schlag in Anspruch genommen werden, außer sie befinden sich in einem Hindernis.

Aus

Aus ist Boden, auf dem nicht gespielt werden darf. Es ist durch Pfahle, in der Regel weiße, ge­kennzeichnet ist. Ein Ball ist im Aus, wenn er zur Gänze im Aus liegt. Allerdings darf der Spieler im Aus stehen, wenn er einen nicht im Aus liegen­den Ball spielt. Liegt ein Ball im Aus, so muss der Spieler unter Hinzurechnung eines Strafschlages einen neuen Ball von der Stelle spielen, wo der Ball zuletzt gespielt wurde. Der Spielausschuss erklärt häufig angrenzende Fairways zum Aus, um gefährliche Abkürzungs-schläge zu verhindern . Greenkeeper bei der Arbeit

HINDERNISSE Bunker

Bunker oder Sandhindernisse bereiten den mei· sten Golfern mehr Kopfzerbrechen, als sie eigent­lich sollten, da man den BaJl mit der richtigen Technik leicht herausschlagen kann. Bu nker be­finden sich um die Grüns herum und auf oder ne­ben den Fairways. Ihre Tiefe hängt von ihrer Lage und der Beschaffenheit des Sandes ab. Fair· waybunker sind in der Regel fl acher als Grün­bunker, obgleich es auch hier keine festen Regeln gibL Es hängt weitgehend von den Gegebenhei­ten eines Golfplatzes oder der jeweiligen Spiellei­tung ab. Häufig werden Eisenbahnschwellen als Begrenzungen für Bunker verwendet und ge­wöhnlich als .fester Bestandteil des Platzes" er­klärt. Die Regeln gestatten nicht ein Prüfen der Ober­fläche eines Hindernisses, also darf ein Spieler sei-

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D AS GROSSE BU C H VOM G OL F

Vorhergehende Seiten Das 18. Loch (par 4) des Portmarnock Golf Links· Platzes i" Dllb!in, Irland; dieser Platz u:llrde v(m Bernhard LAnger konzi­piert

nen Schläger nicht aufsetzen, wäh rend er sich auf seinen Schlag vorbereitet. Auch dürfen keine lo­sen hinderlichen Naturstoffe ent fernt werden, was den Schlag noch schwieriger macht. H arken zum Beseitigen von Fußspuren nach ei­nem Schlag sind, wie überall auf dem Platz, "be­wegliche Hemmnisse", die straflos beiseite geräumt werden dürfen, wenn sie den Stand oder Schwung des Spielers im Bunker behindern. Be­wegt sich der BaI! beim Entfernen der Harke, so

Michelfe MeGann bei einem . splash-·Sehlag aus dem Bunker eines typuehen Inland· Platzes

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ist dies straflos, sofern das Bewegen auf das Ent­fernen der Harke zurückzuführen ist. Wichtig ist, nach dem Einebnen der Fußspuren im Bun­ker die Harke so hinzulegen, dass sie die Schläge nachfolgender Spieler nicht behindert. Fußspu­ren und andere Unebenheiten, die vorausspie­lende Golfer nicht eingeebnet haben, sind ein großes Ärgernis, da in diesem Fall keine straflose Erleichterung in Anspruch genommen werden darf. Jeder Spieler, der seinen Ball aus einem tie­fen Abdruck sch lagen muss, wird alles andere als glücklich darüber sein.

Wasserhi"dernu5e

Diese können ein kleiner Bach oder ein Teil des Ozeans sein und werden entweder als Wasserhin­dernisse oder seitliche Wasserhindernisse erklärt. Seitliche Wasserhindernisse sind H indernisse, bei denen es nicht möglich oder undurchführbar ist, einen Ball dahinter fallen zu lassen. Sie sind in der Regel mit rOten Pfählen gekennzeichnet. Ein Bach zum Beispiel, der sich neben einem Fairway vom Abschlag zum Grün entlangschlängelt, ist ein seitliches Wasserhindernis, und es muss fol­gendermaßen verfahren werden: Da der Spieler nicht hinter dem Hindernis droppen kann, muss er entweder seinen Ball innerhalb zweier Schlä­gerlängen von dem Punkt fallen lassen, wo der Ball zuletzt die Grenze des Hjndernisses gekreuzt hat oder an einem an der gegenüberliegenden Grenze des Wasserhindernisses gleich weit vom Loch entfernten Punkt. Oftmals gibt es aber auch speziell markierte Dropping-Zonen, wo der Ball fallen gelassen werden muss. Natü rlich kann der Ball auch im Wasserhindernis gespielt werden, was der Spieler jederzeit ohne Strafschlag machen kann. Aber wie bei allen Hin­dernissen darf er dabei den Schläger nicht aufset­zen. Viele Spieler ziehen Schuh und Strumpfe aus, um den Ball aus dem Wasser zu schlagen und so einen Strafschlag vermeiden. Der weniger ehr­geizige Spieler hingegen sollte den Ball rausfi­schen und den Regel n nach einen neuen Ball ins Spiel bringen.

D AS GRÜN

Ziel jedes Golfers ist das Grün, die "Tanzflliche" des Platzes. Unter Grün versteht man die gesamte Flliche des zu spielenden Lochs, die zum Putten besonders hergerichtet ist. Es besteht aus sehr fei­nem, extrem niedrig geschnittenem Gras, das sich von dem der Fairways und der Roughs deutlich

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Ein Vmuch, den Ball aus einem Wasserhindernis zu schlagen

unterscheidet. Die Oberfläche ist oftmals ondu­liert, wodurch das Putten sehr schwierig wird. Die Geschwindigkeit der Grüns, also das entspre­chende Rollverhalten der Bälle, kann von Platz zu Platz sehr unterschiedlich sein - je nachdem, welcher Grastyp oder Schnittlänge zum Tragen kommt. Während einer Runde darf man die Ge­schwindigkeit der Grüns nicht dadurch prüfen, indem man einen Ball rollen lässt oder einen Pro­beputt macht. Es gibt zahlreiche Regeln, die festlegen, was ein Spieler auf den Grüns machen kann - so kann man zum Beispiel seinen Ball chippen -, aber es versteht sich von selbst, dass man eine Beschädi­gung des Grüns vermeidet, wenn man es anspielt oder sich auf ihm befi ndet . Pitchmarken nach Annäherungsschlägen sollten sorgfältig ausgebes­sert und stets darauf geachtet werden, nicht auf die Puttlinie der anderen Spieler zu treten. Viele Clubs haben jetzt Metallspikes verboten, weil sie die Grüns zu stark beschädigen. Liegt der Ball eines Spielers auf dem Grün, kann er seine Lage markieren, ihn aufnehmen und rei­nigen, bevor er puttet.

Das Loch

Das ultimativ letzte Ziel eines Golfballs ist das Loch. Es muß einen Durchmesser von 10.8 cm haben und mindestens 10 cm tief sein. Wird ein

A UF DER RUNDE

Ei nsatz benutzt, so muss er mindestens 2.5 cm unter der Grün-Oberfläche eingelassen werden. Die Löcher werden von Zeit zu Zeit versetzt, um das Grün zu schonen. Außerdem werden sie nie näher als ein Meter zum Grünrand hin gesteckt . Die unterschiedlichen Positionen der Löcher können den Charakter eines ganzen Lochs vom Abschlag zum Grün verändern, gemessen an der Lage der Löcher im Verhältnis zu den Hindernis-

Der Flaggenstock ist ein beweglicher gerader An­zeiger mit oder ohne Flaggentuch bzw. sonSt et­was dran . Sein Querschnitt muss kreisförmig sein, wobei die H öhe variiert. Der Ball darf den Flaggenstock (oder die bedienende Person) nicht

Ab im Loch:Justin Leonard (USA}aufdem Wegzum Sieg der British Open 1977

Ein Caddie beim Halten des Flaggenstocks, während der Spie/er puttet

treffen, wenn er vom Caddie oder Mitspieler für den Spieler bedient oder wenn ein Ball vom Grün aus gespielt wird. Beim Zählspiel gibt es dafür zwei Strafschläge, beim Lochspiel ist die Strafe Lochverlust.

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D AS G ROSSE BUCH VOM G O LF

Starker Regen erfordert Geduld und eine sorgfo'ltige Vorbereitltng alt! die Runde

Greg Nonnan tragt zlIm Schlitz vor der Sonne einen Hllt alls seiner ",Grea! IV'bite Shark"-Kollektion

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W ETfERBEDINGUNG EN

Golf ist ein Spon, bei dem man sich gegen schlechtes Wen er nur schlecht sch ützen kann. Zum Glück kann man es fast immer spielen, es sei denn, die Wetterverhältnisse sind extrem schlecht. Regen ist eigentlich fast nie ein Grund, Golfer vom Platz fernzuhalten. Selbst Schnee oder Hagel können ganz Eifrige nicht von 18 Löchern abhalten_

Regen

Fast jeder von uns ist auf ei ner Runde schon ein­mal völlig durchnässt worden, trotz entsprechen­der Vorsichtsmaßnahmen. Regen abweisende Kleidung ist erlaubt, ebenso die Benutzung eines Schirms, der aber von einer anderen Person nicht über einen Spieler gehalten werden darf, während dieser einen Schlag spielt. Allerdings darf der Spieler ihn selbst mit der einen Hand halten, während er einen Schlag spielt (zum Bei­spiel beim Putten). Bei Turnieren wird das WettSpiel meist erst dann abgebrochen oder unterbrochen, wen n große Mengen von zeitweiligem Wasser die reguläre Fortführung einer Runde undurch führbar ma­chen . Der Spieler darf bei einem Zählspiel-Wen ­spiel die Runde nur dann eigenmächtig straflos unterbrechen, wenn er Blitzgefahr als gegeben ansieht. Im offenen Gelände eines Golfplatzes ist ein Spieler geradezu eine Zielscheibe für Blitze, und viele si nd bereits getroffen worden, wie zum Beispiel der berühmte Professional Lee T revi no bei einem Turn ier in den USA. Das Spiel wird für gewöhnlich durch einen Sirenenton unter­brochen und mit einem anderen Geräusch wie­der aufgenommen. Spieler dürfen ih ren Ball mar­kieren, ihn aufnehmen - und dann nichts wie weg!

Sonne

Seit Entdeckung der Ozonlöcher und die große Gefährdung der Haut durch das ultraviolette Sonnenlicht spielt dieser Faktor, gerade in war­men Ländern, ei ne ganz wichtige Rolle. Obgleich es üblich ist, einen Sunvisor oder eine Kappe zum Schutz der Gesichtshaut zu tragen, ist nur den wenigsten bekannt, dass Gras mehr UV-Licht abstrahlt als Wasser. Es ist daher erfor­derlich, sich mit Sonnenschutz ei nzucremen, der mindestens einen Lichtschutzfaktor von 16 ha­ben sollte, um so Hautkrebs vorzubeugen . Bei 18

Gary Player trotzt dem Regen

Löchern spielt man unweigerlich auch in Stun­den, die am gefährl ichsten sind, nämlich zwi­schen 11.00 und 15.00 Uhr, in denen man beson­ders gut geschützt sein sollte. Zum Schutz kann auch ein Sonnenschirm aufgespannt werden, der aber wieder nicht über einen Spieler gehalten werden darf, während er einen Schlag spielt. Da die meisten Golfer die 18 Löcher zu Fuß ab­solvieren, in den meisten Fällen mehr als sechs Ki lometer, ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den hohen \Vasserverlust auszugleichen . Energiezufuhr ist nicht nur wich­t ig für den Schwung, sondern auch für das Ge-

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A UF DER RUNDE

Land der Extreme: Golfer spielen fast iiberal1, solange es ein offenes Ge/ti"nde :wd eirl Loch gibt

Die Wüste ist ein interessantes Gelande fitr Golfplatze

hirn, und jede Form von Erschöpfung wird sich negativ auf eine gute Runde auswirken.

Wind

Starker Wind kann einen leichten Platz in ein wah res Monster verwandeln und die Score nach oben jagen. Die Links-Plätze der British Open si nd besonders wi ndanfällig, weil er hier unge­schützt über die Fairways fegt. Golfplatz-Archi­tekten berücksichtigen bei ihren Layouts die häufigste Windrichtung auf dem Gelände, und

ein scheinbar leichter Platz ist dann sehr schwer. Ein guter Spieler wird lernen, mit dem Wind zu­rechtzukommen - egal, ob er einem direkt ins Gesicht bläst oder von der Seite kommt. Wind macht einen schlechten Schlag noch schlechter, indem er einen leichten Draw oder Fade in einen schrecklichen Hook oder Slice verwandelt, während hingegen ein gut getroffener Ball kaum beeinflusst wird. Das ist auch der Grund, warum Jack Nickiaus stets bcwnte, dass ihm Wind nichts anhaben könne. Wenn Sie bei starkem Wind spielen, sollten Sie auf gut verstaute Ausrüstung oder Bekleidung achten. Bläst der Wind einen Teil der Ausrüstung auf Ihren Ball und er bewegt sich, würde der Spie­ler dafür einen Strafschlag bekommen und müss­te den Ball zurücklegen. Umgestürzte Bäume, die mit dem Erdreich noch fest verbunden sind, sind nicht automatisch Bo­den in Ausbesserung, es sei denn, die Spielleitung hat sie dazu erklärt.

Höhe

Obgleich nicht vom Wetter abhängig, sollte man die Höhe des Platzes kennen, auf dem man spielt, besonders dann, wenn er sich mehrere tausend

VIER ARTEN. DEN WIND ZU

BEURTEILEN

Was für den Golfer in sei­ner Position auf dem Platz lediglich eine leichte Brise ist, kann in der Luft oder auf dem Grün einem Orkan glei­chen. Achten Sie vor Ihrem Schlag auf folgen­des: Gras-Test. Werfen Sie ein Büschel Gras vor sich in die Luft und beobachten, wie es fl iegt. Baumw ipfel. Schauen Sie sich die oberen Zweige der Bäume entlang der Flugrichtung des Balls an. Wie wirkt Wind auf sie? Flaggenstock. Die flat­ternde Fahne ist ein si­cherer Hinweis darauf, wie Sie Ihren Annähe­rungsschlag spielen müs­sen . Wasser_Wie kräuselt sich die Oberfläche bei jedem umliegenden Wasser?

Regen lind starke Winde können für einen Golfer ZlIm Alptraum werden

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D A S GROSSE BU C H V OM G O LF

PAR S CORES

Bogey: Eins über Par Doppelbogey: Zwei über Pa. Birdie: Eins unter Par Eagle: Zwei unter Par Albatross: Drei unter Par

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Bei einem typischen Par J (oben) ist das Grün mit einem Schlag zu erreichen, um darm mit zwei Putts das Par zu spielen

Meter über dem Meeresspiegel befindet. Ein Ball fliegt in der Höhe viel weiter als im Flachland, und auch der Wind hat weniger Einfluss auf den Ball. Ein Spieler kann bei jedem Schlag zehn Pro­zent mehr Weite einplanen und muss seine Schlä­ger entsprechend wählen.

DIE LÖCHER: PAR 3, 4 UND 5

Die meisten Plätze haben ein Par von 72, die ge­wöhnlich aus vier Par 3-, vier Par 5- und zehn Par 4-Löchern bestehen.

Par J·Löcher Absicht des Golfplatzarchitekten ist es, dass der Spieler an einem Par 3-Loch mit einem Schlag das

Grün erreicht und dann mit zwei Putts einlocht. Natürlich ist dies selten der Fall, was die Löcher zu einem echten Test macht, da es nur wenig Platz für Fehler gibt. Abhängig von der Spiel­stärke und der Länge des Golfers sind die meisten Par 3-Löcher mit jedem Schläger, vom Pitching Wedge bis hin zu einem mittleren oder langen Eisen, erreichbar. Die Länge der Löcher variiert zwischen 80 bis hin zu 200 Meter. Par 3-Löcher sind meist der Schauplatz von As­sen, die ja jeder Golfer anstrebt und für die er große Aufmerksamkeit oder gar Ruhm erlangt.

Par 4·Löcher Ein Abschlag und ein Annäherungsschlag aufs Grün ist Standard bei Par 4s. Das schwierigste

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394yd "

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262yd

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.. Par 4·Löcher soJiten mit zwei Schlägen erreicht werden. Zwei Putts stellen dann das Par sicher

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Der sichere Weg, um ein Par 5 zu erreichen, sind drei Schidge his aufs Grün, aber bessere Spieler ver· suchen, es mit zwei Schlägen zu erreichen

Loch des Platzes ist meist ein langes Par 4, das ei­nen langen Abschlag und eine lange Annäherung erfordert. Die Maximallänge eines Par 4 beträgt meist nicht mehr als 401 Meter, abhängig von der Höhe und der Ondulierung der Bahn. Diese Länge geht schon in den Bereich der Par 5-Löcher.

Par 5·LOcher Das sind die Löcher, an denen die meisten Spieler ein Birdie oder mindestens ein Par anstreben, weil sie sehr Fehler verzeihend sind. Oftmals rei­chen zwei gute Schläge aus, um das Grün zu er­reichen und eine gute Eagle-Chance bieten . Platz­architekten legen deshalb zusätzliche H indernisse um das Grün herum an, um sicherzugehen, dass nur die Mutigsten das Grün in zwei Schlägen an­zugreifen wagen.

A UF DER RU N DE

Eines der berühmtesten Par 5·Löcher der Welt, das spektakuidre 18. Loch in Pehble Beach, Kali/ornien

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KAPITE L 4

GOLF-

AUSRÜSTUNG

Der gutta pn-cha· Ball ("guttyj revo­lutionierte das Spiel Mitte des 19. Jahrhunderts

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DIE FRÜHEN JAHRE

W inston Churchill sagte einmal: .. Golf ist ein Sport, bei dem man versucht, mit ei­

nem völl ig unzureichenden Gerät einen viel zu kleinen Ball in ein viel zu kleines Loch zu befördern. " Diesem Ausspruch wird ohne Zweifel jeder zustimmen, der Frustrationen im Golf am eigenen Leib

erfahren hat. Auf der anderen Seite ist es kein Geheimnis, dass für Golfausrüstung

enorm viel Geld ausgegeben wird, ebenso fü r Anzeigen, die für Bälle, Schläger, Schuhe und

Golfbags werben. Die beiden H auptsäulen der Golf-Industrie sind aber immer noch Bälle und Schläger.

Bälle. Die ersten Bälle wurden aus Holz hergestellt, aber im 17. Jahrhundert durch

den "Feathery" abgelöst, der so bezeichnet wurde, weil man abgekochte Federn in eine Le­derkugel presste. Das klingt simpel, verlangte

aber damals von den Herstellern dieser Bälle große Fertigkeiten, die man nicht hoch genug einschätzen konnte. Damals gab es keinen besseren Produ­zenten als die Robertson-Familie in St.

Andrews, wobei Alan Robertson der ers-te Mensch war, der mit der Produktion

von Featheries seinen Lebensunterhalt be-

streiten konnte. Featheries waren sehr teuer und hielten nicht sehr lange - ei n paar schlecht ge­troffene Schläge bedeuteten in der Regel das Ende des Balls. Auch bei Nässe verkürzte sich die Lebensdauer, da das Leder beim Trocknen aufplatzte. Hauptu rsache für den hohen Preis der Bälle war jedoch der langwierige H erstellungsprozess. Die besten Produzenten brachten es auf vier Bälle pro Tag. Also spricht es fü r die Robertson-Fami­lie, dass sie in der Lage war, mehr als 2000 Bälle

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GO LF -AUSRÜS T UNG

Metallhölzer sind Fehler veruihetlder als herkömmliche Hölzer

und hoch flog. Die Spieler fanden aber sehr schnell her­aus, dass ein gutty, der an der Oberfläche Beschädigungen aufwies, besser flog als ein neuer Ball, und schon bald wurden alle möglichen Mus­ter auf den Bällen ange­bracht. erst mit der H and, später dann mit Maschinen . Knapp 50 Jahre später wurde die Herrschaft des gutty durch einen Gummiball be­endet, der eine neue Ära ein­leitete. Er wurde nach seinem Erfinder, Coburn Haskell, kurz "Haskell" genannt. Beim Experimentieren mit Gumm ibändern. die Haskell zu einem Knäuel geformt hatte und beim zufälligen Herunterfallen so hoch vom Boden zurücksprang, wie er es vorher noch nie gesehen hatte, wurde die neue Idee ge­boren. Obgleich der H askell kein Weltmeister im Flugver­halten war, flog er jedoch enorm weit und führte zu ei­ner Verlängeru ng der Golf­plätze. Das Problem des Flugverhaltens wurde dann dadurch gelöst, in dem man den Ball mit einer harten H ülle versah, in die kleine Vertiefungen eingebracht wurden. Die Anordn ung die­ser Dimpies und die Evolu­tion der Golfball-Herstellung ist heute ei n ewig weiterge­hender Prozess.

pro Jahr herzustellen - eine enorme Leistung! Etwa Mitte des 19. Jahrhu nderts kam ein neues Produkt auf den Markt: Der Feathery machte dem "guny" Platz. der aus gehärtetem Saft von Kautschukbäumen bestand . Diese Bälle waren nicht so teuer wie die Feat heries. hielten länger und konnten repariert werden . Die erSten gut­ties hatten eine glatte Oberfläche und noch keine aerodynamischen Eigenschaften. Daher war die Flugbahn ei nes neuen gutties nicht vor­hersehbar - er torkelte mehr, als dass er gerade

Schläger_ Die ersten Schlä­ger, die im 15. Jahrhundert in

Schottland benutzt wurden, bestanden aus Holz­köpfe n, einem kräftigen Schaft und einem ver­dickten Griffende, das mit Leder umwickelt war. Erst im 18. Jahrhundert tauchten die erSten Schläger mit Metall köpfen auf, die einige der al­ten Holzschläger ersetzten. Das 18. und 19. Jahr­hundert war geprägt durch den eleganten "play club". Er hatte einen langnasigen Kopf mit ei­nem langen Schaft und war dafür geeignet, die Bälle vom Abschlag möglichst weit schlagen zu können . Die Spieler hatten auch einen "grassed

Eine Allswahl an Pllttern, Eisen lind Hölzern alls dem &gi1l1: dieses Jahrhllnderts

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D AS GROSSE BU C H VOM G OLF

SPEZIFIKATIONEN EINES G OLFSCHLÄGERS

Hacke: Der Teil des Kopfes am nächsten zum Schaft

CAVITY BACK

Das Schlägerblatt ist am Schaltende b1!lestigt. Es wurde aus Holz oder Stahl hergestellt. aber heute gibt es auch andere Materialien wie Titan, Kupfer, Graphit oder Plastik

Rillen: Werden in das Schlägerblatt gefräst und geb1!n dem Ball mehr Backspin

Schlagtläche: Teil des Schläger­kopfes, mit dem der Ballgetrof· lenwird

Spitze: Der Teil, der am weitesten vom Schaft ent­fernt ist

H~el : Teil des Schlägers, wo Schalt und Kopf zu~mmen· kommen

Sweet Spot: Normale~ise das Zentrum des Schläger­blatts und optimaler Punkt zum Treffen des Balls

Der obere Teil des Schlagerkopfes

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Hinweis; Beachten Sie auch die Form und Ma<:hart von Schlägern auf den Sei ten 15] ·154

Griff:

Pvtte,kopf: Teil des Putters, mit dem der Ball getroffen wird

Schaft: Verbindet den Griff mit dem Putterkopf. FrOher aus Holz her­gestellt, ist er heute aus Stahl oder Graphit

Der obere Teil des Schaftes, gewöhnlich aus Leder oder Gummi

FOhrungskante: Die vordere Kante der SChlägerunter­seite

driver~ bei sich, ein etwas kürzerer Schläger mit einem gelofteten Kopf, der für Schläge vom Fairway oder bei Rückenwind gedacht war. "Spoons" waren noch kürzere Schläger mit den unterschiedlichsten Lofts, die für die unterschiedlichsten Lagen auf dem Fairway benutzt wurden. Baffin Spoons ließen die Bälle höher flie­gen, die nur wenig ausrollten, während man mit den stark gelofte­ten Niblicks die Bälle aus dem Sand schlagen kon nte. Außerdem gab es Puucr mit gerader Schlagfläche und einem schweren Kopf. Die Einführung des gutty-Balles ver­änderte den Schlägerbau entschei­dend, da er härter und auch schwerer und mit den Holzschlägern nur schwer zu kontrollieren war. Als Folge wurden die Köpfe breiter und tiefer und ähnelten der heutigen Form der Driver, Spoons wurden durch den ,.baffy~ und "brassie" er­setzt, die an der Unterseite des SchUl­gerkopfes mit einer Metallplatte ver­sehen waren. Eisenschläger wurden zunehmend beliebter, da sie preis­werter produziert werden konnten und den gutty nicht so schnell be­schädigten wie einen feathery. Ende des 19. jah rhunderts bestand ei n typischer Satz Schläger aus einem driving d eck, iron deck, lofter, mashie, sand iron, niblick und put­ti ng deek, alle mit unterschied lichen Lofts, Daraus wurde später dann der Satz, wie wir ihn heute benutzen. Die Schäfte bestanden aus Bambus­holz, Esche oder Hickory, wobei H ickory am beliebtesten war. Mit Einführung der Stahlschäfte in den 20-ern wurde Golf endgültig verän­dert. Stahl sorgte fü r mehr Bestän­digkeit, und die Scores wurden im­mer besser. N ach einer langen Periode ständiger Verbesserungen und Erneueru ngen ist die Ent wic klung in den vergange­nen 20 j ahren geradezu explodiert. Stahl hat Holz fast vollständig ver­drängt, wobei in den letzten j ahren immer mehr T itan zum Einsatz kam. Sch läger mit Graphitschäfren

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gehören ebenso zum Alltagsleben eines Golfers wie auch speziell angefertigte Sch läger für be­stimmte Zielgruppen.

M ODERNE SCHLÄGER

Ho/ur Wenn man einen Golfer fragt, welches für ihn der zufrieden steUendste Schlag ist, wird er ganz sicher einen langen Drive erwähnen. Daher sind Driver auch die meist verkauften Schläger auf dem Markt. Obgleich H ölzer weniger benutzt werden als alle anderen Schläger, geben die Leute einen Haufen Geld dafür aus, um noch ein paar Meter mehr an Weite herauszuholen. Das Wort "Hölzer" wird noch benutzt, obgleich die Zah l der Hölzer aus Holz ständig abnimmt. Stah l und Titan sind heute die bevorzugten Ma· terialien. Metallhölzer schlagen den Ball weiter als Holz-Höl zer und sind Fehler verzeihender. Selbst bei nicht mittig getroffenen Schlägen wird der Ball noch relativ weit fliegen. Hölzer sind von 1 bis 14 durchnummeriert. Das Holz 1 ist der Driver, mit dem man den Ball am weitesten schlägt. Die meisten Golfer nehmen ein Holz 1,3 und 5 mit auf die Runde, obgleich gute Spieler nur zwei Hölzer einsetzen - den Driver und das Holz 3. Für das Holz 5 nehmen sie lieber ein langes Eisen oder einen Extra­Wedge. Mit dem Driver kann man die Bälle auf Grund seiner Schaftlänge seines steilen Sch lag­flächenwinkels so weit schlagen. Ein Driver ist für gewöhnlich zwischen 110 und 114 cm lang. Je länger der Schaft, desto größer die Schwierig­keit, den Ball konstant zu treffen. Der Loft eines

Wäbrend die meuten .,Hölzer- hellte allS Metall besteben. werden Holz-Hölzer nocbfor Traditiona· listen produziert

GOLF-AUSRÜSTUNG

Drivers variiert zwischen 6,5 und 11 Grad. Einer der großen Vorzüge von Titanköpfen ist die Ei­genschaft, den Ball schnell in die Luft zu beför­dern. Sie haben weniger Loft als Stahl- oder Holzköpfe, sind aber wesentlich teurer als Stahl­köpfe. Heutzutage haben nur noch wirkliche Pu­risten einen Driver aus Holz im Bag. Die Köpfe der heut igen Dri ver si nd wesentlich größer als noch vor 20 Jahren, obgleich sie we· sentlich leichter sind. Der Grund dafür liegt im Material, das bei der Herstellung verwendet wird, sowie am Einsatz von Graphit und einer Gewichtsreduzierung der Griffe. Größere Sch lä­gerköpfe bieten auch einen größeren SweetSpOL Wenn es Ihnen Schwierigkeiten bereitet, den Ball mit dem Driver gut zu treffen, sollten Sie ein Holz 3 nehmen. Es hat einen größeren Loft als der Driver, ist kürzer und daher leichter zu spie­len. Auch vom Fairway lässt sich ein Holz J gut spielen. Noch leichter lässt sich ein Holz 4 oder 5 spielen. Normalerweise sind diese Hölzer Trouble-Sc hläger, mit denen man die Bälle leich· [er als mit ei nem Eisen aus mittlerem bis hohem Rough herausschlagen kann, da der Schlägerkopf leichter durch das Gras gleitet. Der tiefere Schwerpunkt der Trouble-Hölzer lässt den Ball sch nell in die Luft steigen und wird bei langen Annäherungsschlägen schneller auf dem Grün liegen bleiben. Ein Tipp zum Kauf eines Holzes: Die Schläger müssen nicht alle von der gleichen Marke sein. Wichtig ist, dass sie Ihr Spiel unterstützen und Ihnen auch liegen.

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John Daly (USA) ut einer der am weitesten schlage:· den Spielerau[ der US·Tollr

ARTEN VON H ÖLZERN

Holz 9

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Eisen 3

Ei~n4

Eisen 6

D AS G R OSS E BU C H VO M G O LF

Holz Sll.oft 21 Grad Holz 3II.oft 15 Grad Driverlloft 10 Grad

IiOtzE

E NTFERNUNGEN MIT VERSCHIEDENEN H ÖUERN

Eisen Eisen sind in erster Linie für Annäherungs­schläge gedacht. Wenn man einen bestimmten Level im Golf erreicht hat, wird man nach einem guten Drive zum Eisen greifen, um das Grün an einem Par 4 zu erreichen. Wenn Sie ein Longhit­ter sind, können Sie sogar an einem Par 5 das Grün mit dem zweiten Sch lag erreichen, aber normalerweise spielt man an langen Löchern den dritten Schlag mit einem kurzen Eisen zum Grün. Eisen werden meist in ganzen Sätzen gekauft. Ein normaler Satz besteht aus neun Schlägern -Eisen 3 bis Eisen 9, Pitching Wedge und Sand Wedge -, und man sollte sich auch überlegen, ei­nen Extra-Schläger, wie ein Eisen 1 oder 2 oder einen Lob \X' edge, z.u kaufen. Die Marke muss nicht mit dem Satz. identisch sein. Nehmen Sie das, was Sie ausprobiert haben und was Ihnen ge­fällt.

.... E·i~e·O·8 .. iiii ..... ~

Jedes Eisen sch lägt den Ball unterschiedlich weit. Bei den Eisen mit den niedrigen Zahlen fliegen die Bälle weiter, während ein Wedgc in der Regel aus einer Entfernung um die 100 Meter zum Grün benutzt wird. Der Längenunterschied zwi­schen den einzelnen Eisen beträgt etwa zehn Me­ter. Wenn Sie Ihr Eisen 3 also etwa 180 Meter weit schlagen, wird der Ball mit einem Eisen 4 170 Meter weit fliegen usw. Je länger das Eisen, desto schwieriger kann man es schlagen. Der lange Eisenschlag ist einer der schwierigsten im Golf - und einer, den nur wenige Spieler kon­stant beherrschen.

Eisen 9

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In der Vergangenheit wurden die Eisen im Blade­Stil gebaut. Diese sind schwer zu spielen, aber die modernen Schläger mit Oversize-Köpfen und ei­ner ringförmigen Gewichtsverteilung machen ihren Gebrauch viel einfacher. Der Golfer kann

Holz 5/174 m Holz 31201 m Driver1219 m

j HOlz 5 Holz 3 Driver

LAura Davies, eine der erfolgreichsten Spielerinnen der LPGA-TOllT, hat ein sehr genalle!; kllrLe5 Spiel

heute zwischen vier Typen wählen: gegossenen oder geschmiedeten Cavity Back-Eisen sowie ge­gossene n oder geschmiedeten Blades. Der belieb­teste ist der gegossene Cavity Back, der dem Spie­ler alle Vorzüge der modernen Technologie zu einem vernünftigen Preis bietet - bessere Ergeb­nisse bei nicht mittig getroffenen Bällen und die leichte Spielbarkeit der langen Eisen . Geschmie­dete Schläger sehen oft etwas eleganter aus als ge­gossene, und die Hersteller räumen ein, dass ge­gossene Eisen von der Qualität her besser sind, obgleich sie auch teurer sind . Geschmiedete Ei­sen sind eigent lich nur den guten Spielern vorbe­halten.

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9) loft 46 Grad 8) lolt 42 Grad 7) loft 38 Grad 6) loft 34 Grad S) loft 30 Grad 4) loft 26 Grad 3) loft 22 Grad 2) lolt 18 Grad

J

GO LF -A U S R Ü ST U N G

98765432

9) 119m 8) 128m 7) 137 m 6) 146m S) ISS m 4) 16Sm 3) 174m 2) 183m

1 ER KURZEE

E NTFERNUNG EN MIT VERSCHIEDENEN E ISEN

loft ist der Winkel zwi· Khen Schläger. blattlläche und Schaft

Schldgerköp!e

lie ist der Win· kel zwischen xhaft und der Schlägerkopl· SOhle

Das am meisten verlangte Material bei den Köp­fen ist rostfreier Stahl, das billiger als Carbon, Nickel oder andere Materialien ist. Allerdings gibt Stahl weniger Feedback als weichere Mate­rialien. T itan wird beim Eisenbau nicht gern ver­wendet, weil es einfach zu leicht ist. Es bietet zwar eine Menge Vorteile, aber reine Titanköpfe sind zu groß. Das hat zu einer Doppelmetall-Me­thode geführt, indem man in die Sohle der leich­ten Titanköpfe schwereres Material einbaute. Das Ergebnis ist ein Schläger mit einem tiefen Schwerpunkt, der leicht zu schwingen ist und den Ball schnell nach oben steigen lässt.

Schafte Lange Zeit galten Graphitschäfte als Ausnahme unter den Schlägern, doch heute haben fast alle Schläger Schäfte aus Stahl oder Graphit. Graphit wird von Senioren oder schwächeren Spielern bevorzugt, da sie mehr Weite versprechen und ein besseres Gefühl als Stahl vermitteln. Den-

noch ist Stahl der Favorit der meisten Golfer. Nach 1995 erlebte der Markt ei­nige Innovationen im Schaft-Oe· sign, wie z.B. Auswölbungen, nach unten dicker werdende Schäfte und Ähnliches. Ziel ist die Schaffung eines konstanteren und stabi leren Schaftes, der für mehr Weite sorgt.

Griffe Die Griffe bestehen meist aus Le· der oder Gummi, die in der Re­gel nicht rund, sondern leicht kantig sind und am Griffende dicker werden . Wichtig ISt es, Schläger mit der Griff-stärke zu kaufen - die Finger der linken Hand sollten den Daumenbal­len nur leicht berühren. Ihr Pro kann natürlich die richtigen Griffe auch nachträglich an­bringen.

Die modernen Schafte bestehen meist aus Stahl oder Graphit. Steile Schäfte ~;nd eher lur gute Spieler, weichere für niCht w hart schlagende Golfer gedacht

Griffe fur alle Finger· und Handgrößen

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D AS GROSS E B UC H VOM G OLF

SW) loft 56 Grad W) Loft SO Grad 9) loft 45 Grad

SW) 13 m W) 101 m 9) 119 m

Sand Wedge Pitching 9

ENTFERNUNGEN, DIE WEDGES ERZIELEN

Pit(hing Wedge

Sand Wedge

Die,. T TUSty Rusty"· Wedges aus Stahl vermitteln ein besseres Gefühl

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Wedges Der späte Harvey Penick, einer der größten Golf· lehrer aller Zeiten, meinte einmal, dass ein Spieler mit einem guten kurzen Spiel mit jedem auf dem Platz mithalten könne, während einer mit einem schwachen kurzen Spiel von niemandem gefürch. tet werden müsse (unter kurzem Spiel versteht man Annäherungsschläge und Putten). Ein Durchschnittsgolfer wird nie bei einer Ma· jor mitspielen können, aber die Lektion ist die gleiche: Nur ein gutes kurzes Spiel wird ihren Score verbessern . Die Wedges von heute machen einem die Arbeit zum Glück viel leiclner als früher. Damals gab es nur Wedges, die zu einem Standardsatz gehörten. Heute jedoch bieten die Hersteller eine große Palette von Wedges an, die sich von Standardmodellen stark unterscheiden.

Standard.Wedges. Zwei Standard-Wedges, die zu jedem Satz gehören, sind der Pitching- und der Sand Wedge. Der Pitching Wedge wird in der Regel für Annäherungssch läge zwischen 90 bis 110 Meter benutzt, der Sand Wedge für noch kürzere Schläge und im Grünbunker.

Gap Wedges. Der Gap Wedge ist für eine Ent­fernung gedacht, für die man mit einem Pitching Wedge zu lang und mit einem Sand Wedge zu kurz sein kann. Ein Gap Wedge ist ideal für die Schläge dazwischen. Spieler mit niedrigem bis mittlerem Handicap werden keinen Gap Wedge benutzen, weil sie es gelernt haben, ihren Pit­ching Wedge zu kontrollieren. Spielern mit ci· nem hohen Handicap jedoch kann dieser Schlä­ger sehr von Nutzen sein - er bietet mehrere Möglichkeiten und macht die Schwungtechnik beständiger.

Lob Wedges. Ein weiterer Spezial.Wedge - und heutzutage der beliebteste - ist der Lob Wedge. Er ist für schwierige Schläge ums Grün herum gedacht und befördert auf Grund seines großen Loftes den Ball schnell in die Luft.

Loft und Sounce. Loft ist das wichtigste Eie· ment beim Design eines Wedges. Jeder Wedge hat ei nen anderen Loft: der Pitching Wedge mit 45·50 Grad den niedrigsten, der Lob Wedge mit 58·62 Grad den größten. Der zweitwichtigste Faktor ist der Sounce, also der Winkel zwischen dem Soden und der Sohle des Schlägerkopfes in seiner natürlichen Posi­tion und parallel zur Ziellinie. Wichtig ist zu wissen, dass es der Sounce ist, der einen Schläger leichter handhaben lässt; er ist dafür verantwort­lich, dass der Schläger eher über den Rasen glei­tet, als sich in ihn einzugraben. "Fett getroffene Sälle" sind ein Greuel für jeden Golfer. In Bunkern, wo die Spieler mehr den Sand als den Sall treffen sollten, ist der Baunee von großer Wichtigkeit. Je größer der Saunee-Win­kel, desto weniger wird sich der Schläger in den Sand graben und umgekehn. Bounce·Winkel sind gerade bei unterschiedlichen Böden wichtig. Auf hartem Untergrund, wie Wege, befestigte Straßen oder haner Sand, braucht man einen kleinen Sounce, da sich der Schläger eher ein· bohren als über den Boden gleiten soll, während ein größerer Baunce im Bunker und im Rough hilfreich ist.

Design. Das Design eines Wedges ist noch im· mer sehr traditionell. Wedges werden bei kurzen Schlägen benutzt, wo das Gefühl eine große Rolle spielt. Keiner vermittelt das besser als klas-

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sische Wedges. Die meisten Herstel ler bevorzu­gen weicheres Material wie Nickel, Carbon oder Berylliumkupfer für die Herstellung der Köpfe. Der Grund liegt auf der H and: Gefü hl zu ent­wickeln. Diese Materialien nutzen allerdings auch sch neller ab als ihre Gegenspieler aus Eisen oder Titan . Aus diesem Grund verwenden viele Hersteller Einsätze, um die Lebensdauer zu ver-

Die Köpfe von Wedges besteben aus dem unter· schiedlichsten Material, damnteT auch so 'UJcicbc Verbindungen wie Berylfiumkupfer

längern. Das härtere Material wird dem Ball zu­dem einen größeren Backspin verleihen.

Putter Der Putter unterscheidet sich in vielerlei H in­sicht von den anderen Schlägern. Er ist der kür­zeste Schläger in der Tasche und der einzige, der nicht dazu konstruiert wurde, den Ball in die Luft zu befördern, sondern auf dem Boden zu rollen. Seine Aufgabe iSI es, Präzisionsschläge auf dem Grün zu machen. Es ist der Schläger, den alle Golfer am häufigsten benutzen. Wollen Sie also Ihr Spiel schnell verbessern, sollten Sie am Putten arbeiten. Es gibt mehr Modelle von Puttern auf dem Markt als von allen anderen Schlägern. Das De­sign kann in die unterschiedlichsten Kategorien eingeteilt werden.

Bladc Das klassische Design. Er hat einen fla­chen Putterkopf und wird von den T raditionali­slen bevorzugt, die einen innen-paraJlel-innen-

GO LF - AUSRÜ STU NG

Stil bevorzugen , den Putter also mehr mit den Schultern schwingen und das Blatt im Rück­schwung öffnen, um es dann im Durchschwung wieder zu schließen. Berühmtester Vertreter ei­nes Blade-Spielers ist der Amerikaner Ben Cren­shaw. Der zweimalige Masters-Gewinner hat den selben Putter, einen Wilson 8802, fast sein ganzes Leben lang benutzt, während sein Lands­mann j ack NickIaus mit einem Blade-Puner 15 seiner 18 Major Championships gewann.

Mallet Mallet-Putter sehen merkwürdig aus. Der große, abgerundete Kopf ist ideal für Golfer, die ihren PUller gerade zurück und durch führen. Der große Vorteil eines Mallen ist seine Ausbalanciertheit - die Verbindung von Ge­wichtsverteilung im Pulterkopf und die Platzie­rung des Schaftes vermitteln eine neutrale und ausgewogene Stellung der Schlagfläche. Zwei große Hersteller, Ray Cook und Odyssey, ha­ben sich ihr Imperium mit erfolgreichen MaUets aufgebaut.

H eel-toe Dieses Design beherrscht den Markt in Bezug auf die verkaufte Menge. Das Hacken­Spitzen-Modell verteilt das Kopfgewicht gleich­mäßig in die Spitze und Hacke. Dadurch wird der Kopf im Treffmomem stabiler und biclct ei­nen größeren Sweetspot. Mit dem Heel-toe PUI­ter wurden in den vergangenen 20 Jahren mehr Tu rn iere auf der US Tour gewonnen als mit je­dem anderen Putter. Der Mann, der den Heel-toe Putter popul~r machte, ist der Amerikaner Kar­sten Sol heim, der den Schlägern auf Grund des Geräusches im T reffmoment den Namen Ping gab. Ping hält noch immer den Rekord der meis­ten gewonnenen Turniere auf den Tours dieser Welt.

Broom handle Dieser Schläger wurde immer kontrovers diskutiert. Er ist auf Grund S<'iner Länge und mit seinen zwei Griffen einmalig. Er wird von Golfern benutzt, die unter Yips leiden, jenem nervösen Nervenzucken in den Armen, die ein normales Zusammenspiel der Hände un­möglich machen. Der Broom handle ist so kon­stru iert, dass beide Hände getrennt voneinander arbeiten und SO das Zucken ausschaltet. Am An­fang wurde! dieser Putter von den Regelgrem ien verboten, da er mit den bestehenden Bestimmun­gen nicht konform ging. Das Verbot wurde spä­ter aufgchoben, aber die Diskussionen über ein erneutes Verbot reißen nicht ab. Das gängigste Kopfmodell ist Heel-tOe.

Blade Putter

Mallet Puner

H~HoePuner

(von Ping berühmt gem.cht)

Der berühmte _BuU's EYI!S-·Putter

Putter mit abgeschliffener Schlagfl.iche

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D A S GR O SS E B UC H VOM G O L F

C ALAM IT Y J ANE

Der große Bobby Jones ge­wann die erste seiner 13 Ma­jors, die US Open 1923 im In· wood Country Clu b in l ong Isla nd, New York, mit einem Blade·Putter mit Hickory' Schaft mit dem Spitznamen Calamity Jane. den er sich kurz zuvor geka uft hatte. Es war der beste Begin n einer langen und schönen Freund­schaft. Der Putter war 1903 im Bag von Jim Maiden - ei n Pro­fessiona l. der im At lanta Athletic Club eine Anstel­lung fand - von Carnoustie nach Amerika gekommen. In Atlanta gab Maiden den EI· tern von Jones Unterricht, ehe er in den Nassau CC in New York wechselte . Mai· dens Bruder Stewart über­nahm die Stelle in Atlanta und wurde Jones' l ehrer. Am Montag vor der Open 1923 spielte Jones eine Ru nde mit Jim und Maiden in Nassau und ärgerte sich über sein Putten. Ji m schlug ihm vor, doch ei nma l Ca la· mity Jane auszuprobieren, mit dem Jones auf Anhieb einen Putt aus 20 Metern einlochte. In jener Woche besiegte Jones Bobby Cruicksha nk im Steche n und gewann ei n Jahr spater auch noch d ie US Amateur in Me­rion. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Putter durch das viele Pol ieren gegen den Rost keine glatte Schlag fläche mehr. Jones bat den Schlä­gerhersteller J. Victor East, ihm eine Nachbildung anzu­fertigen, und 1926 überließ East Jones sechs Exempl are. Er wählte eins aus, mit dem er dann seine zehn weiteren Majors gewann.

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aber letztendlich ist der per­sön liche Geschmack maßge­bend. Kaufen Sie einen PUHer. der Ih nen ein gutes Gefü hl ver­mittelt und der gUi fü r Ihr Selbstvertrauen ist.

SCHLÄGERHAUBEN

H el"Stellung von Puttern Wie auch bei den anderen Schlägern wi rd bei der Herstellung von Puttern in erster Linie rostfreier Stah l be nutzt. In Bezug auf die Wichtigkeit von Gefühl au f dem Grün haben die Hersteller zahlreiche andere Materialien verwendet. Experimente mit Puttern haben zu zwei wichti­gen Neueru nge n geführt : das Abschleifen der Schlagflächen sowie Ei nlagen. Die Hersteller glauben, dass durch ein Ab­schlei fen die Schlagfläche gleichmäßig eben würde und man so bessere Puns erzielen könnte. Einlagen wurden nach 1995 sehr populär. Durch das Einsetzen von weichem Mate-

&rnha rd lAnger benutzte den .. Brom bandie" erfolg. reich. um seine Yips zu über· winden

Die beste Möglichkeit, die Schl ägerköpfe - besonders die der Hölzer - in gutem Zustand zu erhalten, si nd Schlägerhau­ben. Ein im Sag herumwir­belnder Satz von 14 Schlägern kann die Oberfläche der Köpfe beschädigen. Obgleich es Hau­ben für Eisen gibt, sind sie in

rial in die Schlagfläche schufen die Hersteller ei· nen Putter mit enorm weichem Gefühl, weil der Ball beim Treffen längeren Kontakt mit dem Schläger hat. Das Resultat ist nicht nur ei ne bes­sere Rückmeldung des T reffmoments, sondern auch eine bessere Kont rolle der Entfern ungen. Es gibt die unterschiedlichsten Einlagen, wie T i· tan, Alu minium, Kautschuk, Plasti k und andere Materialien.

Loft Viele glauben. ei n Putter habe null Grad Loft , aber das ist ein fac h nicht wahr. Der Grad des Loftes liegt in der Regel bei vier. Putter mit mehr Loft sind gerade bei langsa. men Grüns hil freich , während Putter mit weniger Loft für glatte, schnelle Grüns geeignet sind. Der Unterschied zwischen stark und weniger stark gelofte· ten Purtern ist aber minimal.

lic Der l ie eines Putters hängt von der Position der Sohle auf dem Grü n im Verhältnis zur Schaftposit ion ab. Lie ist der wicht igste Aspekt beim Kauf ei· nes Putters. Der Lie ist ko rrekt. wenn der Schlägerkopf vollstän· dig auf dem G rün aufl iegt. Steht die Spitze oder Hacke beim An· sprechen nicht auf dem Boden , wird die Ausrichtung zum Lotte· riespiel. Beachten Sie diese Punkte bei m Kauf ei nes Putters,

der Regel unempfi ndlich gegen starke Berührungen. Aber

Hölzer sollten schon eine H aube verpasst be­kommen, die etwas über den Sc haft gehen sollte - besonders bei G raphitschäften. die seh r anfällig sind. Die Hauben sollten nummeriert sein - 1,3 oder 5 -. um den Schläger leicht erkennen zu kön nen. Wichtig ist auch der Zustand der Hauben, dam it sie bei allen Wetterbed ingungen schnell über die Schläger gestülpt werden können. Die H3uben sollten eine Versteifung haben, was zwar teurer ist, aber auch leichter zu handhaben. Vermeiden Sie Reißverschlüsse und Knöpfe . Das Material ist unterschiedl ich - Leder hält länger, ist aber teu-

rer, PVC geht schneller kaputt , ist dafür aber billiger. Leder·Imi­tationen kommen immer meh r in Mode, aber sie müssen vom Schlä­gerkopf genommen werden, wenn sie nass si nd. um besser trocknen zu können.

G OLFTASC HEN

Bis weit ins 19. Jahrhunden hin­ein trugen die Spieler ihre Sch lä­ger unter dem Arm oder ließen sie von Caddies transportieren. Die Einfüh rung des ersten Golf­bags war ein großer Schritt nach vorn. Die frühen T aschen waren dünne, schlauchähnliche Gebilde mit einem Holzfuß, die mit einer H and getragen wurden. Ende des 19. Jah rhunderts war die T asche

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Das Markenzei· chen von Tiger Woods als Head· cover. Unten links: Tiger nach einem e1olgrei· clxm Pmr

Drei Arten von &g5: der »Pro &g" (oben links)

zu einem wichtigen Be­standteil der Ausrüstung geworden. Hauptziel ei· nes Bags ist es, Golfschlä· ger von Punkt A zu Punkt B zu befördern. Alle Taschen werden mit diesem Hintergedanken hergestellt, und der Schutz, den eine Tasche beim Transport bietet, sollte beim Kauf beson­ders beachtet werden. Al­lerdings enthält eine Ta­sche noch ganz andere Elemente, die für eine Runde von Wichtigkeit sind. Ein Standard·Bag hat zwei oder drei kleine Ta­schen, Ln denen man

der &g eines nonnalen Golfers (oben rechu) lind ein Rag zlIm Stehm (oben)

Handschuhe, Tees, Bälle oder Wertge­genstände verstauen kann. Meist gibt es noch eine größere Tasche, meist an der Seite, für die Unter­bringung von Re­genjacken oder Pull­overn . Hier wird auch der Regen­überzug unterge­bracht, der verhin­dern soll, dass Re­gen in die Tasche

GO LF- AUSRÜS TUNG

läuft und die Griffe nass werden lässt. Golf-Taschen gibt es in den unter­schiedlichsten Größen und For­men, und vor dem Kauf sollte man mehrere Faktoren prüfen, ehe man sein Geld ausgibt. Wollen Sie den Bag selbst tragen? Haben Sie einen Caddie, oder benutzen Sie einen Trolley? Wenn Sie Ihren Bag selbst tragen, sollten Sie eine leichte Ta· sche ("Carry Bag~) wählen. Bei Be· nutzung eines Trolleys kann sie schwerer sei n. Ein Bag mit einem Ständer ist dann sinnvoll, wenn Sie die Tasche nicht ins nasse Gras le­gen wollen. Achten Sie auch dar· auf, dass eine Halterung für einen Regenschirm vorhanden seLn sollte.

Fächer zlIm Umerteilm mlllm gilt gepolstert sein, 11m Beschädigllngen zu vermeiden

Achten Sie auch darauf, dass der Bag die Schäfte Ihrer Schläger schont . Werfen Sie einen Blick auf die Fächer. Haben sie einen weichen Überzug, der ein Verkratzen der Schläger verhindert? Ein Bag sollte aus haltbarem und wetterunemp· findl ichen Material hergestellt sein, da Sie sich sonst sehr schnell eine neue Tasche kaufen kön· nen. Der letzte wichtige Faktor ist der Gesamtein· druck. Ein hübscher, modischer Bag sieht nicht nur gut aus, sondern vermitteh auch Selbstver­trauen. Sie sollten auf jeden Fall darauf achten, für Ihr Geld das Beste zu bekommen und sich vorher genau die Farbe überlegen, die der Bag ha­ben soll .

Taschen zlIm Verstallet! von Handschtthetl, T ces, Ballm oder Weuerbekleidllng

Players Sohn Wayne beim Tragen der Golftasche seines Vaters. Links: Jack Nick/aus

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D AS GROSSE B UC H VOM G OLF

DII 'KS'" N C\IlIlIIS

Das Wort Caddie kommt von dem französischen Wort ~ cadet ~ , die Bezeich­nung fOr einen jungen Mann, der beim Militar oder Gericht arbeitete. Sie wurden oft a ls Kuriere ein­gesetzt, und der Slangaus­druck Hcaddie~ wurde dann fOr Jungen benutzt, die die Schlager eines Gol­fers trugen. Von diesen frOhen Caddies erwartete man, dass sie die richtigen Schlager auswahlten, den Ball aufteeten, die Flagge bedienten, und dabei hat­ten sie so ruhig wie mög­lich zu sein. Heute bedeu­tet Cadd ie ein richtiger Be­ruf, und die Top-Caddies reisen mit den Spielern um die ganze Welt, um so et­was Geld zu verdienen. Viele Professionals haben ihre Karriere als Caddie begonnen.

GOLF CARTS UND TROLLEYS

Während auf allen Touren dieser Welt, von der US Senioren-Tour einmal abgesehen, von den Top-Professionals verlangt wird, dass sie während eines Turniers zu Fuß gehen, bieten viele Clubs motorisierte Carts für alle jene Golfer an, die lieber fahren möchten. Sie haben viele Gründe dafür: mangelnde Fitness. Zeiter­sparnis, körperliche Behinderung oder hohes Alter. Carts haben hinten eine Hatterung für die Golfta5chen und dürfen nur auf den dafür vorge­schriebenen Wegen gefahren werden . Die meis­ten Golfer aber bevorzugen die Miete oder den Kauf eines Trolleys, den sie ziehen, anstatt die schwere Tasche zu tragen. Mit Batterie betrie­bene Caddiewagen sind gerade bei hügeligem Gelände eine Erlösung.

G O LFBÄLLE

Golfbälle gibt es in allen nur erdenklichen Preis­klassen und Marken, aber es gibt eigentlich nur drei unterschiedliche Typen, je nachdem. ob sie als one-, two- oder three-piece-Ball hergestellt sind.

One-picce-B 111 Es sind gewöhnlich die preis­wertest~'fl. S ..: werden aus hartem, mit Gummi versehent'm Plastik hergestellt, das von einer

Der behinderte Pro Casey Martin be· nutzt auf dem Platz einen GolfCart

Ein Goi/wagen zum Zielle'I ist die ideale Altematiw zum Tragen der Tasche

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dünnen Surlyn-Haut ummantelt ist und die nur schwer zu beschädigen sind. Sie sind schwieriger zu kontrollieren als ein two- oder three-piece­Ball und fliegen auch nicht so weit. Sie sind ideat für Anfänger, die dazu neigep, viele Bälle zu ver­tieren.

Two-piece-Ball Diese Bälle fliegen recht weit und sind besser zu kontrollieren als one-piece­Bälle. Der Kern besteht aus einer synthetischen Mischung. die sich im Treffmoment zusammen­zieht und dann wieder ausdehnt, was dem Ball Weite verleiht. Der dickere Mantel aus Surlyn macht ihn sehr unempfindlich gegen Cuts. Diese Bälle werden von Spielern mit mittlerem bis ho­hem H andicap benutzt, die Wert auf Weite le­gen .

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ONE-PIECE·BALL

./ Plastik und ./ Gummi

Surlyn-Schale

GOL F -AUSRÜS TU NG

Three-piece-Ball Diese haben ei­nen festen oder flüssigen Kern, der von einer Wicklung umgeben ist. Sie fl iegen nicht so weit wie die two-piece-Bälle, sind aber besser zu kontrollieren. Der Mantel be­steht entweder aus Surlyn oder Ba­lata, einer weichen Substanz, die im Treffmoment für viel Gefühl sorgt. Die Surlyn-Version ist ideal für einstellige Spieler, die Gefühl vor Weite setzen, während die Ba­lata-Version überwiegend von Top-Amateu ren oder Professio­nals benutzt wird. Der Balata-Ball sorgt für größeren Backspin, ist aber leicht zu beschädigen, wenn man ihn nicht richtig' t rifft. Un­glücklicherweise ist er auch sehr teuer.

DER GOLFHANDSCHUH

Ein Golfhandschuh garantiert ei· nen bequemen und sicheren Griff während des Schwungs. Rechts­händer tragen ihn an der linken, Linkshänder an der rechten H and, weil es die dominierende H and ist. Ein Golfhandschuh sollte wie eine zweite H aut sein; lieber solhe man einen kaufen, der eher zu eng als zu weit ist. Ein enger H andschuh wird sich weiten, während ein zu weiter beim Schlagen hin- und her­rutscht und so einen guten Griff verhindert. Mit einem Velcro-Ver-

K ONSTRUKTION VON G OLFBÄLLEN

lWO·PIECE-BAlL THREE-PIECE-BAtL THREE-PI ECE-BALA T A

Oben Golfhandschllhe gibt es zwar In allen Farben lind in den IInterschiedlichsten Materia· lien, aber wichtig ist der Sitz

CASEY MARTIN

Die US PGA verbietet Spie­

lern ihrer Tour die Benut­

zung motorisierter Golf­

Carts mit der Begründung,

dass Gehen ein wesentlicher

Bestandteil des Golfs sei.

1998 jedoch klagte der

junge, talentierte Pro Casey

Martin (andere Seite), der

aufgrund eines schweren

Beinleidens nicht einmal

kurze Strecken zu Fuß

zurücklegen kann, um die

Erlaubnis zu bekommen, auf

der Nike-Tour einen Cart be­

nutzen zu dürfen. Casey ge­

wann den Prozess und auf

An hieb sein erstes Turnier.

Er wurde schnell berühmt

und von Nike unter Vertrag

genommen mit dem Motto

" Ich kann".

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D AS GROSSE B U C H VOM G OLF

Oben Wichtige Go/fmen­silie1/ (v.!J: &Ilmarker, Er· satzspikes, Spikespanner, Bleistift, Pitchgabel, &llrci· niger/md Tees

Gegenübcrl icgcndc Scite Ein Satz for Anfiinger be· steht in der Regel aus drei Hö!zenl (1,3,5), nelln Eisen (3 bis Salld Wedge) lind ei· lIem Pllller

Oben rechts Ein Regen· anzug ist ciu MIISS für Re· genwetter

Untcn Die l)pische Golf bekleidung - Kappe, Polo· hemd, leichte lange H05en /md Golftchuhe

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schluss an der Oberseite lässt er sich individuell sch ließen. Handschuhe von guter Qualität werden aus Schafsleder herge. stellt, um optimales Gefühl, ci· ncn besseren Griff und Wetter· schutz zu bieten. Billigere Mo· delle werden aus Rindsleder ge· fertigt, das aber dicker ist. Syn· thetische Handschuhe werden immer beliebter, da sie länger halten, sich wic Lcder anfühlen

und billiger sind . Sie garantieren ei nen guten Griff bei nassem Wetter. Ihr Vorteil liegt darin, dass man sie maschinell waschen kann.

ACCESSOIRES

Vor einer Runde sollten Sie ei n paar kleine Dinge ei nsteckcn, dic dic Runde angenehmer machen: • Tees: Auf die man den Ball vor dem Abschlag legt. Gewöhnlich aus Holz, aber Plastik wird im· mer beliebter; • Ballmarker: Benutzen Sie ei nen speziellen BaU· marker oder eine kleine Münze, wenn Ihr Ball den Ball eines Mitspielers behindert und markiert werden muss; • Pitchgabel: Zum Ausbessern des Einschlag­lochs gedacht, den ein Ball auf dem Grün hinter­lässt; • Handtuch : Zum Trocknen der Griffe und der Schlagflächen bei Regenwetter sowie zum Put­zen der Bälle; • Bleist ift : Zum Aufschreiben des Scores; • Beutel : Neh men Sie Ihre Autoschlüssel, Ihr Portemonnaic oder andere D inge aus den Ta­schen und stecken Sie diese in einen klei nen Beu­tel, den Sie dann im Bag verstauen. Das verhin­dert Geräusche und auch einen möglichen Ver­lust auf dem Platz; • Extra-Spikes: Auf der Runde werden Spikes oft locker und gehcn ab. Nehmen Sie ei nen klei­nen Schlüssel mit, um sie befestigen zu können.

GOLFUfENSILI EN

&kleid/mg Die Golfbekleidung sollte nicht nur sauber und mit den Regularien eines Clubs übereinstimmen, son­dern auch praktisch und bequem sein. Sie sollten sich bcim Schlagen frei bewegen können. Denken Sie daran, dass Sie sich mehrere Stunden auf dem Platz befinden, in denen sich das Wetter ändern kann. Darauf sollte man sich unbedingt einstellen.

Verhalten beim Wet· te,.

• R ege nk leidung: Sollte es nach Regen aussehen, sollten Sie einen guten Schirm dabeihaben . Ein Modell aus Fiberglas ist sicherer bei Ge· wittern. Nehmen Sie auch mehrere Handschuhe mit auf die Runde, falls ci· ner nass wird. Hän· gen Sie ein Hand·

tuch unter den aufgespan nten Schi rm, um es trocken zu halten. Decken Sie die Golftasche mit ei ner Hülle ab, damit die Schläger trocken blei· ben. Ein leichter Regenanzug garantiert Bewe· gungsfreiheit. Wählen Sie atmungsaktives Mate· rial, damit Sie nicht zu stark schwitzen. • Regenmützc: Eine Mütze ist bei Regenwetter unerlässlich . Auch bei Sonne sollten Sie einen Hut aufsetzen, um das Hautkrebsrisiko zu ver· nngern.

Schuhe Golfschuhe haben die unterschiedlichsten Funk· tionen, werden aber in erster Lin ie getragen, um einen sicheren Stand zu bekommen und die Füße

GQlJschtthe mit ,.Soft"·Spikes (oben) /Illd MetdllSpikes (rillten)

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trocken über die Runde zu bringen. Was Golf­schuhe von normalen Sportschuhen unterschei­det, sind ihre Sohlen. Spikes aus Metall (Cleats) oder Gummi sorgen für ei nen festen Stand. Über viele Jahre hinweg waren Metall-Spikes führend in der Golfschuh-Industrie, aber Schuhe mit Pla­stik- oder Soft-Spikes werden immer populärer. Dafür gibt es mehrere Gründe. Plastik-Spikes zerstören die Grünoberfläche weniger als Metall­Spikes, die nur allzu leicht die berühmten Spike­Marks hinterlassen und damit das Wachsen von Unkraut fördern. Aus diesem Grund verlangen viele Clubs in den USA und überall auf der Welt das Tragen von Plastik-Spikes. Schuhe mit Gummi-Spikes sind außerdem leich­ter, und man kann mit ihnen das Clubhaus be­treten, was mit Metall-Spikes nicht erlaubt ist, da man mit ihnen Fußböden und Teppiche beschä­digt. Den noch geben Metall-Spikes einen hervor­ragenden Stand. Beim Kauf ei nes Paares Golfschuhe sollten Sie ei­nige Punkte beachten. Ganz wichtig ist die Bo­denhaftung, denn ohne ausreichenden Halt wer­den Sie keine guten Schläge machen. Wenn Sie auch bei Regen spielen müssen, sollten die Schuhe wasserdicht sein - nichts ärgert einen Golfer mehr als nasse Füße. Das Erscheinungsbild eines Golfschuhs ist eben­falls wichtig: Wählen Sie eine Farbe aus, die zu Ihrer Kleidu ng passt. Denken Sie daran:

Schwarze Schuhe lassen sich leich­ter pflegen als weiße. Auch der Preis spielt eine Rolle. Obgleich einige sehr teuer si nd, si nd sie ihren Preis auch wert, da sie alles haben, was man von einem guten Golfschuh erwarten kann. Sind Sie ein Golf-Verrückter, wird sich der hohe Preis auf jeden Fall lohnen. Sind Sie aber ein ganz nor­maler Spieler, sollten sie ei n Paar kaufen, das für seinen Preis mög­lichst viel bietet. Am besten lässt sich Geld sparen, wenn Sie Ihre jetzigen Schuhe auf­arbeiten lassen, was als Service drei Jahre lang nach Kauf vielerorts an­geboten wird.

GOLF-AUSRÜSTUNG

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So

~WENN ICH AUF' DEM

P LATZ BIN UND ES FANGT

AN ZU BLITZEN, GEHE ICH

INS CLUBH AS. WENN

GOTT DURCHSPIELEN

W I LL. DANN SOLL ER ES

AUCH"

· B oe H OPE

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KAP I TE L 5

I

'"

SPIELT MAN

Golf ist eine Sportart, die man nie ganz be­herrschen wird. Im Laufe der Zeit kamen

zwar einige ganz nahe an den "perfekten Schwung" oder den "perfekten PultStil" heran, aber keiner kann sich wirklich als .,perfekten Golfer" bezeichnen. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass je­der Spieler, sogar die Top-Profcssionals, ständig :In einer Verbesserung seines Spiels feilt und dass kaum einer mit dem Erreichten je zufrieden sein wird. Jeder möchte sich verbessern. Das kann man nur durchs Üben erreichen. Die besten Bücher, Videos oder Trainingshilfen werden nie eine Antwort auf alle Fragen geben. Die Lösung liegt auf der Driving Range und dem Platz selbst. Die Grundlagen für einen guten Schwung haben mit dem eigentlichen Schwung wenig gemeinsam, vielmehr mit einer guten Verbreitung: der Griff, der Stand und die Ausrichtung. Mehr als 80 Pro­zent aller Fehler im Schwung beruhen auf Schwächen in diesen drei Punkten. Diese Bereiche werden im folgenden Kapitel behandelt, und es ist wichtig. sie zu beachten. ehe man auf die Übungs­wiese oder auf den Platz geht oder um nach der Runde Fehler noch einmal zu durchleuchten. Eine Warnung vorweg: Seien Sie in Ihren Ana­lysen nicht zu pingelig. es sei denn, Sie arbeiten auf der Range auch an den noch 50 kleinsten Teilen Ihres Spiels. Es zahlt sich immer aus. Unterricht bei einem Golflehrer zu nehmen, der Ihnen zu jenen Teilen Ihres Schwungs etwas sagen kann, die Ihr Spiel verbessern können . Misstrauen Sie allen Pros. die

Ihnen versprechen, Sie in zwei oder drei Stunden zum Weltmeister zu machen. Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Und noch etwas: Achten Sie darauf, dass jedes Training etwas bringt und auch Spaß macht. Die

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SO SPIELT M A N

Der Schotte Colin Momgomerie hat das Golf über ein halbes JahrLehnr hinweg bestimmt

Übungswiese ist nicht dafür geeignet, um festzu­stellen, in welcher Zeit man 100 Bälle schlagen kann. Nutzen Sie die Zeit sorgfältig, und wenn Sie sich bestimmte Ziele gesteckt haben, sollten Sie mit dem Gefühl nach Hause gehen, einige

von ihnen erreicht zu haben. Arbeiten Sie stets nur an einem Ziel zur Zeit, bis Sie es erreicht ha­ben. Nutzen Sie dafür die Übungen und Anlei­tungen von Gary Player weiter hinten in diesem Kapitel.

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D AS GROSSE B UCH VO M G O LF

~ DER SCHWUNG

Ein erfolgreicher Schwung baut sich auf fünf Grundelementen auf; Griff, Ansprechen des Balls, Haltung, Zielausrichtung und die Lage des Balls. Wir werden zunächst diese fünf Begriffe ab­handeln, bevor wir uns dem eigentlichen Schwung zuwenden.

Die gebräuchlichsten G riffarten

Um den Schläger kontrolliert und mit der nöti­gen Geschwi ndigkeit schwingen zu können, muss man den Sch läger fest genug greifen, aber nicht zu stark, und darauf achten, dass das Sch lä­gerblatt im Treffmoment square ist. Ein korrek­ter Griff ist fü r die Kontrolle des Schlägerblans enorm wicht ig, Im Laufe der Jah re wurden zahl­reiche Griffe ausprobiert, aber heute gibt es nur noch drei Arten, die die meisten Golfer benut­",n.

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Der over!apping grip Der overlapping grip, auch als Vardon gri p be­kannt, ist der gebräuchlichste Griff, der für die meisten Spieler geeignet ist, es sei denn, sie haben kleine Hände. Und so greift man den Sch läger beim overlapping grip (siehe Zeichnu ngen un­ten): Legen Sie den Griff diagonal über die linke Handfläche. Schl ießen Sie jetzl die Hand, aber greifen Sie nicht zu fest zu. Sie merken jetzt, dass der Daumen etwas rechts von der Griffoberseite liegt und das V, das Daumen und Zeigefinger bil­den, etwas zur rechten Schulter hin zeigt. Legen Sie jetzt die rechte Hand unter die linke an den Griff, der sich jetzt in der Mitte des Ring- und Mittelfingers befi ndet, nicht an deren Ende. Um den Overlap zu erzielen (Abb. 5-7), legen Sie den kleinen Finger der rechten Hand zwischen Zeige- und Mittelfinger der linken Hand. Schließen Sie den Daumen und Zeigefinger der rechten Hand, 50 dass das V ebenfalls leicht zur rechten Schulter zeigt. Greifen Sie den Schläger nicht zu weit unten oder oben; ideal sind 2-3 cm vom Griffende entfernt.

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S O S P IELT MAN

Der inrerlocking grip Viele Golfer benutzen diesen Griff, besonders dann, wenn sie schwach greifen oder kleine Hände haben. Legen Sie den Griff diagonal in die Handfläche der linken Hand, aber lassen Sie den

nach unten zeigenden Zeigefinger ausgestreckt. Legen Sie die rechte Hand neben die linke und verkeilen Sie den Zeigefinger der linken Hand zwischen den Ring- und kleinen Finger der rechten. Der Griff liegt dabei in der Mine der beiden min ieren Finger der rechten Hand und schließen Sie sie. Der linke Daumen wird dabei von der rechten Hand bedeckt. Achten Sie auf einen festen, aber nicht verkrampften Griff.

Der rd-Y!ihändige baseball grip oder leIm·finger·Griff Dieser Griff wird von Kindern und Älteren mit kleinen Händen bevorzugt. Halten Sie den Schläger mit einem ~Pistolen-Griff", wobei sich alle vier Finger um den Griff schließen und der Daumen oben auf dem Griff, etwas nach rechts zeigend, liegt. Legen Sie jetzt die rechte Hand an den Schaft, wobei beide Handflächen parallel zueinander sind. Die rechte Hand-

fläche bedeckt den linken Daumen. Schließen Sie jetzt alle vier Finger der rechten Hand mit dem Daumen oben auf dem Griff, indem der Daumen der linken Hand leicht unter dem Daumenballen liegt und der kleine Finger der rechten Hand den Zeigefinger der linken leicht berührt.

Sclrwache lind starke GnJfe Die Position Ihrer Hände am Griff gibt den Ausschlag dafür, ob Sie einen schwachen oder starken Griff haben. Bei einem schwachen Griff ist nur ein Fingerbuckel der linken Hand beim Greifen sichtbar, was ein Ausrichten des Körpers nach links zur Folge hat. Beide Vs Ihrer Hände zeigen jetzt mehr nach links. Das Ergebnis ist ein Fade, eine Flugkurve des Balls von links nach rechts. Bei einem starken Griff sind drei Knöchel der linken Hand sichtbar, was eine Ausrichtung nach rechts bewirkt, was wiederum zu einem Draw führt, also einer

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D AS GROSSE BU C H VOM G O LF

SCHWACHER GRI FF

Der berühmte Griffvon Sam Snead -fest, aber nicht verkrampft

Rechts und ganz außen Eine kOlTekte Ansprechha/­tlmg Ist Vorallssetzungfor einen giften Schlag

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STARKER GRI FF

Flugkurve von rechts nach links. Bei einem neu­tralen Griff sind zwei Fingerbuckel der linken Hand sichtbar. Es ist wichtig, den Schläger nicht zu fest zu greifen . Der Griff muss zwar fest, aber nicht so fest sei n, dass er zu Verspan­nungen in den H änden und Unterarmen führt. Sam Snead brachte es auf den Punkt: Greifen Sie so zu, als hielten Sie ei nen kleinen Vogel in den H änden.

DAS A NSPRECHEN DES BALLS

Bevor Sie sich an den Ball stellen, sollten Sie ein paar Dinge zu r Routine.werden lassen: Schauen Sie sich das Fairway genau an und registrieren

die Lage der Hindernisse, die Länge des Lochs so­wie die äußeren Einflüsse, wie zum Beispiel Wind . Stellen Sie sich den Schlag vor, den Sie ma­chen wollen, und wie er fliegen solL Jetzt können Sie den Ball ansprechen, also Ihren Körper in die richtige Position in Bezug auf das Ziel und den Ball bringen .

ANSPRECHHALTUNG

Stehen Sie aufrecht vor dem Ball . Beugen Sie sich in den Hü ften etwas vor und halten das Rückgrat aufrech t. Beugen Sie ein wenig Ihre Knie und hai· ten Ihren Kopf in der gleichen Achse wie das Rückgrat, also nicht zu weit nach vorn oder nach

links oder rechts. Ihre Augen sollten auf den Ball gerichtet sein und das Kin n nicht zu weit auf dem Brustbein liegen, damit eine freie Schulterdre­hung ermöglicht werden kann. Da die rechte Hand tiefer als die linke am Schaft liegt, wird die rechte Schulter etwas tiefer als die linke sein. D ie Hände sollten sich auf Höhe des Balls befinden, auch wenn dies bei den kurzen Eisen anders sein wird. Die Arme sollten locker herunterhängen. Wenn Sie einen Driver benutzen, sollten Ihre Hacken auf Schulterbreite platziert sein. Verrin-

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gern Sie den Abstand der Füße bei kürzer wer­denden Schlägern zueinander. Der rechte Fuß sollte leicht geöffnet sein, um eine volle Schulter­drehung zu ermöglichen, während der linke Fuß ein wenig nach links geöffnet sein sollte. Der Abstand zum Ball sottte von der Länge des Schlägers abhängig sein, den Sie gerade in Hän­den halten. Um den richtigen Abstand herauszu­finden, sottten Sie den Schläger ausgestreckt vor sich halten, die Knie beugen und den Schläger so lange senken, bis der Schlägerkopf den Boden berührt und sich der Schaft im Winkel von 90 Grad zum Rückgrat befindet.

Z IELANSPRAC HE UND KÖRPERAUSRICHTUNG

Folgender Drei-Stufen-Plan wird Ihnen bei der Ausrichtung hilfreich sein: • Greifen Sie zunächst den Schläger und orien­tieren Sie sich zum Ziel hin (also, wo Sie den Ball hinschlagen wotten) . • Setzen Sie das Schlägerblan so auf den Boden auf, dass es parattel zum Ziel zeigt.

KO RREKTE K ÖRPERAUSR ICHTUNG

SO SPIELT MAN

• Richten Sie Ihren Körper im richtigen Winkel zum Schlägerkopf aus. Füße, Hüften und Schul­tern müssen atte mit der Position des Kopfes auf ei ner Linie parattel zum Ziel übereinstimmen. Stetten Sie sich vor, Sie würden auf zwei Schienen stehen, die di rekt zum Ziel verlaufen, wobei sich die Füße auf der linken und der Schlägerkopf auf der rechten Schiene befinden würden . Eine ge­schlossene Ausrichtung, also eine Ausrichtung des Körpers rechts vom Ziel, wird einen Draw oder einen Hook zur Folge haben.

Drei Schritte zur korrektetl Ausrichwng: BlicketI Sie ZII­

erst zlIm Ziel (li.), n'chtetl Sie das Schiägerblatt zlIm Ziel alls (Mitte) lind stellen Sie sich knn in der n'chti· gen Richtung zum Ziel hin

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D AS GROSSE B UCH V OM G OLF

O ben Bal/·Position /Ur ci· nm Dn''WY' (re.), /Ur ei" Ei· sen $ odtT6 (Mittc}tmd/Ur einen Wedge (Ii.)

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BALL-POSITION

W~nn Sie einen Driver benutzen, solh~ der Ball g~genüher der linken H acke liegen. Bei kürzer werdenden Schlägern verlagert sich die Position

mehr zur Mitte hin. Bei einem mitt leren Eisen (5 oder 6) sollte der Ball zwischen der linken H acke und der Stand mitte liegen, während er hei einem Wedge in der Mine liegen sollte.

D ER SCHWUNG

Wenn Sie Ihren korrekten Stand eingenommen haben, setzt der Schwu ng mit dem takeaway ein, eine weiche und kont rollierte Bewegu ng. Auf den erSten 45 cm sollte sich der Schläger flach auf der Ziellinie zurück bewegen, wobei linke Schul­ter, linker Arm und Schaft eine Ein heit bi lden. Danach folgt der Schlägerkopf der Drehung der H üften und Schultern . Ei ne ruhige Einleitung des Rückschwungs wi rd dem Schwung das rich­tige Tempo verleihen und einen weiten Schwunghogen garantieren. Wenn der Schaft an dem Punkt angekommen ist. der sich parallel zum Boden befindet. sollte er sich di rekt auf der Ziellinie befinden und der linke Arm vollständig gestreckt sein. Der rechte Arm ist geheugt und entspannt. Um seinen Sc hülern zu verdeutlichen, welchen Weg der Schläger beim Rückschwung gehen soll, benutzte Percy Boomer seine ganz eigene Methode. Er sagte ihnen. sie sollten sich vorstel· len, in einer Tonne zu stehen, die sich vom Brustkorb bis zu den Knien erstrecke - groß ge-

nug. um die H üften drehen zu können, aber nicht groß genug. um im Schwung hin· und her­zuschwanken. Wenn der Schläger den höchsten Punkt des Rückschwungs erreicht, sollte sich ein Großteil des Gewichtes auf dem rechten Fuß be­finden und die Hüften sich um 45 Grad, die Schultern um 90 Grad gedreht hahen und der Rücken zum Ziel zeigen. Das linke Knie hat sich zum rechten hin bewegt. In dieser Stell ung sollte der Schaft horizontal sein und der Schlägerkopf di rekt zum Ziel zei· gen.

P ERCY BooMERS F ASS-V ORSU LLUNG FÜR

EINEN I'ERFEKT EN R ÜCKSCHWUNG

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-- -... , -

S O S P IE L T MAN

Takeaway Rückscbwung Am hOchsten Pllnkt

Tre/Jmoment Dttrchschwung Finish

Ocr Durchschwung beginnt mit dem rechten Kn ie und der rechten Hü fte, die sich zum Ziel drehen und dadurch das Gewicht auf die linke Seite verlagern . Zichen Sie Ihre rechte Schulter und Arm zur rechten Hüfte. Wichtig ist es, den Du rchschwung nicht zu hastig einzuleiten, aber der Schlägerkopf sollte schon ei n wenig be­schleunigt werden . Während sich der Körper dreht, nimmt diese Geschwindigkeit dann rasant zu . Im Treffmoment werden durch die Zentrifu­galkraft, die durch die Drehung des Körpers um das Rückgrat erzeugt wird, die H andgelenke wieder gerade und der rechte Arm gestreckt. während sich die linke Hüfte und Schulter schon zum Ziel gedreht haben. Das Körpergewicht verlagert sich jetzt auf den linken Fuß.

Der Durchschwung und auch das Finish sind ge­nauso wichtig wie der Rückschwu ng. Das Ge­wicht liegt jetzt fast vollständig auf dem linken Fuß, während sich der rechte Fuß vom Boden erhoben hat und nur noch auf den Zehen ruht. Schultern, Hüften und Fü ße befinden sich auf ei­ner Ebene und man sollte gut ausbalanciert ste­hen. Man sollte das Finish mit einem Bl ick zum Ziel und dem Schläger über den Schultern been­den.

A bschwllng

Folgende Seiten Blick iiberdas 11. Loch (par3)des Talon·Platzes im Gra)'hawk GolfClllb. Scottsdale, An· zona, USA

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AUFWÄRMÜBUNGEN Der Golfschwung ist eine relativ schnelle Bewegung, die eine gute Koordination der Muskeln verlangt. Wie bei jedem anderen Sport auch ist es wichtig, sich vor Begin n einer Runde aufzuwärmen - und ihre Gedan­ken auf das zu richten, was kommt, bevor Sie lhren ersten Schlag machen. Aufwärmübungen mögen für das kurze Spiel überflüssig erschei nen, aber es ist eine Vorsichtsmaßnahme gegen Zerrungen und VerStau­chungen .

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AUFWÄRMÜBUNGEN MIT GARY PLAYER

Dreh/mg des Kopfes Drehen Sie den Kopf nach rechts und nach links.

Hebe'l des Schlägtm tiber den Kopf Legen Sie einen Schläger vor sich auf den Boden, wobei Sie aufrecht stehen. Beugen Sie sich nun nach vorn, wobei die Kn ie möglichst gestreckt bleiben sollten, und he­ben den Schläger auf. Mit geraden Armen heben Sie jetzt den Schlä­ger über und hinter Ihren Kopf und wiederholen die Bewegung, bis der Sch läger wieder auf dem Boden liegt. Machen Sie diese Übung 15 MaL

Schläger seitwärts Halten Sie den Schläger mit gestreckten Armen über dem Kopf, die Füße auf Schulterbreite. Beugen Sie sich nach links und nach rechts zur Seitendehn ung. Wiederholen Sie diese Übung 15 MaL

._-"~..,.-

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Scbläger hinter den Schlilten! Halten Sie den Schläger mit bei­den Händen und leicht gebeug­ten Knien hinter den Schultern, wobei die Füße auf Hüfthöhe auseinander sind. Drehen Sie Ihren Oberkörper zehn Mal nach rechts und nach links.

Strecken der Rtickenm1lSkein Platzieren Sie den Schlägerkopf mit geradem Schaft auf dem Bo­den. Strecken Sie nun Ihren Rücken aus, möglichst parallel zum Boden. Bleiben Sie in dieser Position, bis Sie bis zehn gezählt haben. Dann richten Sie sich wieder auf und wiederholen die Übung fünf Mal.

Springen mit einer Hiiftdrehltng

Halten Sie in jeder H and einen Schläger. Der Kör­per befindet sich mit ge­schlossenen Füßen genau zwischen den Schlägern. Springen Sie nun mit ge­schlossenen Füßen so weit wie möglich nach rechts und nach links. Beginnen Sie langsam und wiederho­len diese Übung zehn Mal.

SO SPIELT MAN

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l:i c ." :e ,. :lII 3: c a:I C Z C\ m Z

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D AS GROSSE B UC H VOM G OLF

ÜBEN

Riickwärrige Hocke Halten Sie in jeder Hand mit geschlossenen Füßen einen Schläger, Füße etwas hinter dem Schläger. Strecken Sie den rechten Fuß mit leicht erho­benem Knie so weit wie möglich zurück, wobei das linke Bein im Winkel von 90 Grad gebeugt ist. Halten Sie den Oberkörper so aufrecht wie mög­lich. Machen Sie nun die Bewegung mit dem anderen Bein. Wiederholen Sie die Übung fünf Mal.

DER CHIP

Scbwingm mit zwei Schlägenl Schwingen Sie mit zwei Golfschlägern so langsam wie möglich, wobei Sie Ihren ganz normalen Schwung so gut wie mög· lieh Imitieren sollten. Schwingen Sie nach zehn "Schlägen" etwas sch neller und machen das Gleiche noch einmal zehn Mal. Wiederholen Sie die Übung 20 Mal.

Beim Üben ist es sehr wichtig, mit den kürzeren Schlägern zu beginnen und sich bis zum vollen Schwung vorzuarbeiten. Das gibt Ihren Gedanken und auch Ihrem Körper die Mög­lichkeit, sich auf alle Elemente des Schwungs vorzubereiten. Damit will ich nicht sagen, dass die folgenden Ratsch läge die einzige Art und Weise sind, um richtig zu üben. Es ist nur eine Anleitung, und jeder Golfer sollte nur das tun, was er als erträglich empfindet.

Bei diesem Schlag bleibt der Ball relativ kurz in der l uft, gefolgt von einem langen, kontrollier­ten Ausrollen auf dem Grün in Richtung Loch. Ich schlage den Ball auf das Vorgrün, um ihn dann zum Loch rollen zu lassen.

Griff Für eine bessere Kontrolle sollte man den Schläger etwas tiefer greifen, wobei der rechte Daumen den rechten Zeigefinger berüh rt. Beim Ansprechen sollten zwei Fingerbuckel der li n-

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ken Hand sichtbar sei n, und die heiden Vs, die Daumen und Zeigefinger bilden, leicht zur

rechten Schulter zeigen. Der Schläger sollte hauptsächlich mit den letzten drei Fingern der linken H and sowie dem Minel· und Ringfinger der rechten Hand gehalten werden. Einige Spieler benutzen auch den .. reverse overlap gri p~ , den sie auch heim Putten haben, der ihnen mehr Sicherheit gibt und sie daran erinnert, dass der Schlag äh nlich wie ein Pun ist.

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S O SP IEL T M A N

Stand Die Füße stehen hüft breit auseinander, das Gewicht etwas mehr zum linken Fuß hin verlagert. Füße, Hüften und Schultern befinden sich parallel zur Ziellinie, wobei die etwas erfahreneren Spieler ihre Füße leicht nach links ausrichten. Das Schlägerblatt befin­det sich hinter dem Ball mit der Führungskante parallel zum Loch vollständig auf dem Bo­den. Der Ball liegt in der Mitte zwischen den Füßen. Der Schläger wird tiefer gegriffen, wobei der Schaft eine Verlängerung des gestreckten linken Arms darstellt. Der rechte Arm ist leicht gestreckt, und der Kopf befindet sich etwas vor dem Ball.

Schwu ng Der Schwung ähnelt stark dem Putten: Der Schläger sollte auf der Ziellinie zurück- und durchgeschwungen werden; das Schlägerblatt ist dabei parallel zum Loch. Nach Beendigung des Schlags sollte sich das linke Handgelenk auf Höhe des linken Hand­rückens und Unterarms befinden, und das Schlägerblatt sollte zum Loch zeigen. Nicht nur der Wedge, sondern auch jeder andere Schläger kann für Chip-Shots benutzt werden, ab­hängig davon, wie weit der Ball fliegen und wie er auf dem Grün ausrollen soll. Oftmals ist es leichter, den Ball so schnell wie möglich aufs Grün zu befördern und ihn dann zum Loch hin ausrollen zu lassen. Der Durchschnittsgolfer ist besser beraten, bei langen Chips lieber ein Eisen 8 oder 7 anstelle eines Wedges oder Sand Wedges zu benutzen.

GARY!'LAYERS CHIP-UBUNGEN

Werfen Sie einen Ball in RjchlIIng Loch

Ziel der Übung Abschätzen der Geschwin­digkeit und der Länge der Armbewegung im Verhältnis zum Rollen des Balls. Durch das Werfen eines Balls bekommt man das Gefühl dafür, wo der Ball zuerst auf­kommen muss, um zum Loch zu rollen.

Chipperl mit einem extra.langen Schläger

Ziel der Übung Das Führen des linken Arms mit festen Handgelenken .

Für diese Übung müssen Sie etwa 60 Zenti­meter tiefer 3m Schaft Ihre Hände platzie­ren. Das Schlägerende wird Sie dazu zwin­gen, das linke Handgelenk ruhig und die Hände beim Durchschwung vor dem Ball zu halten. Gelingt dies nicht, spüren Sie es in den Rippen!

" I CH KANN I HNEN DAS KURZE SPIEL NICHT

WARMSTENS GENUG ANS H ERZ LEGEN. UNGE­

FAHR 70 P ROZENT ALLER SCHLAGE WERDEN

AUS EINER E NTFERNUNG VON WENIGER ALS 15

M ETERN GEMACHT. WOBEI EINE GROSSE ZAHL

DAVON SCHLAGE AUS DEM B UNKER SIND. UM DAS ZU VERDEUTLtCHEN. STELLEN WIR UNS EI­NEN H ANDICAP- 14-SPIELER VOR. DER VON ZWEI

BERÜHMTEN SPIELERN UNTERSTÜTZT WIRD:

J OHN D ALY UND COREY P AVIN. WÜRDE DALY

JEDEN D RIVE FOR DEN AMATEUR MACHEN . DER DANN SEI NERSEITS ALLE WEITEREN SCHLAGE MA­

CHEN WORDE. DANN WORDE DIESER SPIELER .

SAGEN WIR. ZEHN OBER P AR LIEGEN . WÜRDE ABER DER AMATEUR JEDEN DRIVE UNO JEDEN

ZWEITEN SCHLAG SPIELEN UND DANN PA VIN FOR

IHN DIE SCHLAGE AUS EINER ENTFERNUNG VON DURCHSCHNITTLICH 5 0 M ETER ZUM GRÜN MA­

CHEN, DANN WÜRDE ER AM E NDE DABEI DREI

OBER P AR HERAUSKOMMEN . E RSTAUNLICH.

NICHT? -GARY P LAYER

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D AS G R OSS E BU C H VO M G O LF

Sch/agetl Sie detl Ba!! mir gesch/ossellen AI/gell

Ziel der Übung Konzentration auf den richtigen Bewegungsablauf. Versuchen Sie, das Stück Papier am Flaggenstock zu treffen . Probieren Sie mehrere Schläger aus, um herauszufinden, welcher die richtige Höhe bewirkt.

Chippen Sie über eine Go/ftasche

Ziel der Übung Das Flugverhalten der Bälle mit unterschiedlichen Schlägern her­auszufinden. Legen Sie die Golf tasche als H indernis in die Ziellinie. Schlagen Sie die Bälle über die Ta­sche, ohne diese zu berühren. Variieren Sie die Schlägerwahl, indem Sie die Tasche mehr nach vorne oder nach hinten legen.

DER PITCH

Wenn Sie Chips ausreichend geübt haben, werden Sie feststellen, dass mit einem festen linken Arm und wenig H andgelenkseinsatz der Ball nur sehr kurz und wenig hoch fliegt. Um aber die Bälle über Hindernisse, wie zum Beispiel Bunker oder Wasser, auf ein Grün mit einer schwierigen Fahnenposi­lion schlagen zu können, müssen Sie in der Lage sein, den Ball höher zu schlagen.

Schwingen Sie die Hände bis auf Hüfthöhe zurück und winkeln die Handgelenke früh ab, bis der Schlägerkopf nach oben zeigt . Kehren Sie die Bewegung beim Durch­schwung um, indem Sie den Schläger mit dem linken Arm herunterziehen und den Ball mit einem parallelen Schlägerblan tref­fen. Beim Finish xann das Schlägerblan ru­hig weit unten sein.

Trainings-Hilfe Legen Sie einen Schläger parallel zum Ziel vor sich auf den Boden. Le-

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S O S P I E LT MAN

gen Sie nun einen zweiten Schläger parallel zum ersten gegenüber vom Ball.

Der Griff Der Griff ist der gleiche wie beim Chip, und auch hier sollte der Schläger etwas weiter unten gehalten werden.

Der Stand Der Schläger sollte genau wie beim Chip hinter dem Ball aufgesetzt werden, aber der Ball sollte etwas mehr von vorn ge­spielt werden, also von innerhalb des linken Fußes. Die Füße sollten etwa in Hüftbreite voneinander entfernt sein, wobei 60 Prozent des Gewichtes auf dem linken Fuß liegt. Füße, H üften und Schultern befinden sich parallel zur Ziellinie, der linke Fuß ist etwa im Win­kel von 45 Grad in Bezug auf die Ziellinie geöffnet. Der Kopf sollte sich mehr oder weniger auf der verlängerten Ball-Linie befinde. Knicken Sie etwas mehr in den Knien ein als beim Chip. Denken Sie dann: Der Schaft ist eine Verlängerung des linken Arms.

Rückschwung Schwingen Sie die H ände auf H üfthöhe zurück und winkeln früh die Handgelenke ab, wobei der Schlägerkopf wieder nach oben zeigt. Der rechte Ellbogen sollte leicht abgewinkelt sein. Der Kopf muss während des gesamten Schwungs ruhig gehalten

GARY PLAYERS PITCH-SCHLÄGE

Üben Sie um ein erhöhtes Griin hemm

werden. Die Ellbogen sollten, vom Anspre­chen einmal abgesehen, in der gleichen Posi· tion bleiben und die Knie gebeugt sein. Lassen Sie die Füße fest auf dem Boden mit einer ge­fingen, wenn überhaupt, Gewichtsverlage­rung.

Durchschwung Kehren Sie die Bewegung zum B:J.ll hin um. Halten Sie den linken Arm gestreckt und treffen den Ball mit einer paral­lelen Schlab.fläche. Lassen Sie die Hände auf einer Linie mit dem Schlägerkopf und machen ein flaches Finish, bei dem die Hände und der Schlägerkopf auf ei ner Linie liegen und der linke Handrücken sowie die Schlagfläche zum Ziel zeigen sollten.

Ziel der Übung Anpassen des Schwungs an die erforderliche Flughöhe und -weite. Probieren Sie den beschriebenen Schlag mit einem Pitching Wedge auf ein erhöhtes Grün.

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D A S GROSSE B UCH VOM G O L F

Oie !>eiden S<hliger sollten min­destem eine S<hl.ligerl"ng.e von einander entfernt liegen, um ein Treffen der Griffe zu vermeiden.

Spiel mit HindemUsen

Ziel der Übung Die richtige Schlägerwahl für unterschiedliche Höhen und Entfernungen. Eine Gruppe \Ion Spielern bestimmt eine Zahl \Ion H indernissen (k leine Bäume, Bunker, Teiche. Golf taschen), über die hinweg die Bälle aufs Grün, so nahe wie möglich ans Loch, ge­schlagen werden. Die Bälle sollten eingelocht werden. und der Spieler mit den wenigsten Schlägen bekommt einen Punkt.

DER HA LBE SC HWUNG

Nachdem die Pitch. und der Ch ip·Sch läge jetzt ausreichend geübt wur­den. wollen wir uns dem halben und später dann dem \IolIen Schwung zuwenden. Ein halber Schwung wird eine höhere Flugbahn erzeugen als der Chip, wobei der Ball aber gleich weit ausrollt. Beim halben Schwung sollten die Hände im Rück- und Durchschwung nicht höher als die Hüften sein.

• Legen Sie einen S<h"'ger VOI' sich auf den 80-den und einen hinter den 8all in Ziel richtung • legen Sie einen weiteren S<hl"ger vor $Ich plflUel zvm Ziel hin • legen Sie zwei weitere S<hllger im re<hten Winkel zvm S<hl.1ger vor Ihren Fußen avf HOhe dH Salb

I , .---,,-~-,,-~--<- ----- ---------. ----------_. 1 o

T~n Sie den 8all etwas aber dem 80den avf

Übungs.Hilfen Siehe Zeichnung links. Sie soll· ten den halben Schwung am besten mit einem Eisen 7 oder 8 üben. Die An­sprechposition und die Griffhaltung sind wie beim Chip. aber Sie sollten den Schläger etwas weiter oben greifen. Der Ball liegt in der Mine zwischen Ihren Füßen, die etwa hüftbreit auseinander stehen. Das Gewicht ist auf beide Beine gleichmäßig verteilt.

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Stand Füße, H üften und Schultern sind wieder parallel zur Ziellinie ausgerichtet. Linker Arm und Schläger bi lden eine gerade Linie, und Ih r Kopf ist etwas hinter dem Ball. Ihr Kopf bleibt auf der Linie des Rückgrats, die Knie sind leicht abgewin kelt. Um die richt ige Position zu überprüfen, sollten Sie den Schläger gegen das Rückgrat pressen und dabei das Griffende mit dem Hinterkopf berühren. Beugen Sie sich aus den Hüften etwas nach \lorn und lassen die Arme locker her­unterhängen. Schaffen Sie sich vor dem Oberkörper genügend Platz, um frei schwingen zu können.

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SO SPIELT MAN

Rückschwung Mit einem gestreckten linken Arm und einer zunehmenden Drehung des Un­terarms wi rd der Schläger parallel zum Boden und zur Zielli nie zurückgeschwu ngen . Der rechte Ellbogen ist leicht abgewi nkelt, aber las­sen Sie die Ellbogen dicht beieinander. Richten Sie Ihre Augen auf den Ball und benutzen das Rückgrat als Achse, um die sich Schultern und H üften drehen . Am Ende des Rückschwungs sind die H ände etwas über Hüfthöhe, und Ihre Günelschnalle und H ände schauen sich quasi an. Das Schlägerblatt hat sich im Gegensatz zur An­sprechposition um 90 Grad geöffnet. Das Ge­wicht hat sich auf die Innenseite des rechten Fußes verlagert.

Abschwung und Du rchsch wung Der linke Arm bleibt gestreckt bei einer leichten Drehung nach links. Die Schlagfläche kehrt in ihre alte Ausgangsposition zurück. Nach dem Treffmoment wird der rechte Arm gestreckt und beginnt, über dem linken abzurollen, bis Sie in die gleiche Position wie beim Rückschwung kommen. Lassen Sie die Au­gen über dem Ball und benutzen das Rückgrat wieder als Achse. Der Schaft ist jetzt parallel zum Boden und zu r Ziellinie. Im Finish werden die Hände nicht höher als die H üften sein, wobei sich Günelschnalle und Hände erneut ~anblicken". Um genügend Hüftdrehung zu erzie­len, sollte man die rechte H acke vom Boden anheben, wäh rend sich das Gewicht auf den linken Fuß verlagert. Nach dem Durchschwung sollten Sie lhre linke H andfläche sehen können.

GARY PLAYERS HALBE-SCHWÜNGE-ÜBUNGEN

Der Strandball-Schwung

Ziel der Übung Vorstellung und das Gefühl für den richtigen Bewegungsablauf. Für den halben Schwung: Von der Ansprechposition über den Rückschwung bis hin zum Fi nish sollte ein bestimmter Teil eines Strandballs ständig nach oben zeigen.

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Nllr mit dem linken A nll SC/nvillgerl

Ziel der Übu ng Sich über die Bedeutung des linken Arms bei einer kontrollierten Schläger­bewegung bewußt zu werden. Schwingen Sie den Schläger mIt ausgestrecktem linkem Arm vor und zurück auf der Linie zum Ziel, indem Sie den linken Arm drehen. Der Dau-men sollte sich im höchsten Punkt des Rückschwungs pa­rallel zum Boden befinden.

Übllllgell mit einem Tee

Ziel der Übung Üben der korrekten Drehung des lin­ken Unterarms und der richtigen Schwungebene. Stecken Sie ein T ce in die Spitze des Griffes ei nes Ei­sens 8. Schwingen Sie den Schläger 'Zurück und drehen den li nken Untenrm so

lange, bis das Tee auf den aufgetceten Ball zeigt. Nach dem Treffmoment drehen Sie den linken Unterarm so lange, bis das Tee am Griffende auf das Tee im Boden zeIgt.

Spie! alls Illlterschiedlichen ElItfer1ll1llgen

Ziel der Übung Das Üben des Schwungs mit unter­schiedlichen Schlägern 'Zum Variieren in der Länge. Schlagen Sie Bälle mit den Sch lägern vom Pitching Wedge bis hin 'Zum Eisen 7 auf Ziele in 10, 40 und 60 Metern Entfernu ng.

DER DREIVIERTELSCHWUNG

Beim Dreiviertelschwung befinden sich die Hände beim Rück- und Durchschwung in Schulterhöhe. Der Drciviertelschwung kann vom Sand Wedge bis hin 'Zum Eisen 5 eingesetzt werden. Die Griffhaltung und die Ansprechposition sind genau so wie beim hal­ben Schwung, aber die Ballposition änden sich bei den verschiedenen Schlägern. Je länger das Eisen, desto weiter stehen Sie vom Ball entfernt und desto weiter sollte der Ball auch vom linken Fuß gespielt werden . Beim kürzesten Schläger liegt der Ball genau in der Mitte des Stands. Die Füße sollten etwa in Schulterbreite auseinander stehen.

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S O SPIELT M A N

Stand Füße und Schultern sind parallel zur Ziellinie. Der linke Fuß zeigt im Winkel von 45 Grad zum Loch nach innen, die Ausrichtung des Körpers ist wie beim halben Schwung.

DurchschwlIl1g Kehren Sie den Schwung. ablauf bis zum Treffmoment um. Rollen Sie die Unterarme im Durchschwung ab und halten die Ellbogen dicht beieinander. Am Ende des Dreivienelschwungs sollten sich der Schaft und der linke Umerarm im Winkel von 90 Grad zu· einander befinden und der linke Daumen leicht nach oben zeigen. Das linke Handgelenk befin­det sich in einer geraden Linie mit dem linken Unterarm und dem linken Handrücken. Zu­gleich sollte der linke Ellbogen zum Boden zei­gen. Es ist wichtig, die Hüften etwas mehr zu drehen als bei den vorangegangenen Schlägen, damit sich Günelschnalle und Hände gegensei­tig "ansehen" können.

Rückschwung Achten Sie auf die gleiche Schwungebene wie beim halben Schlag, lassen aber die Hände bis auf Schulterhöhe kom­men. Halten Sie die linke Hüfte in einer geraden Linie mit dem Unter­arm und dem Rücken der linken Hand. Der linke Daumen sollte nach oben zeigen. Am höchsten Punkt des Rückschwungs sollten sich Schaft und der linke Unterarm in einem Wi nkel von 90 Grad zu­einander befinden, der rechte Ell­bogen zeigt zum Boden. Die Hüf­ten und Schultern drehen sich, während der Kopf relativ ruhig bleibt. Halten Sie beide Knie zu­sammen und die Füße auf dem B0-den und verlagern das Gewicht auf die Innenseite des rechten Fußes.

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GARY PLAYERS ÜBUNGEN MIT EINEM DREIVIERTELSCHWUNG

Der Schwllng-Eimer Ziel der Übung Das Erlernen des Gefühls der Armbewegung durch das Schwingen des Eimers. Greifen Sie den Eimer mit ausgestreckten Armen und parallel platzierten Händen. Schwingen Sie den Eimer bis auf Schulter­höhe vor und zu rück, indem Sie die Arme leicht drehen . Beim Durchschwung sollten Sie die Arme ausstrecken und im Finish die gleiche Position wie im Rückschwung erreichen .

Schwingen Sie nur mit dem linken Ann Ziel der Übung Das Bewußtwerden einer kontrollierten Be­wegung mit dem linken Arm. Schwingen Sie den Schläger mit ausgestrecktem linkem Arm auf der Ziellinie zurück und vor und drehen den Unterarm so, d:tss der linke Daumen im höchsten Punkt des Rück- und Durch­schwungs nach oben zeigt.

Schlage auf ein Ziel Ziel der Übung Sich über den richtigen Schläger für unter­schiedliche Entfernungen klar zu werden. Schlagen Sie Bälle mit einem Dreiviertelschwung zu einem Ziel. Nehmen Sie unterschiedliche Schläger und verschiedene Ziele und achten Sie auf ein konstantes Tempo.

DER VOLLE SCHWUNG

Nach diesen Übungen können Sie sich nun dem vollen Schwung zuwenden, um die ganze Entfernung aus dem Schläger herauszuholen, den Sie gewählt haben. Nehmen Sie jetzt die längeren Schläger (Eisen 4 bis Driver), da diese Schläger durch ihren geringen Loft eine maximale Schlägerkopfgeschwindig­keit erfordern, um den Ball in die Luft zu bekommen. Im Ge­gensatz zum Dreiviertelschwung müssen sich die Hände im Rück- und Durchschwung auf Kopfhöhe befinden. Machen Sie dieselben Übungen wie beim Dreiviertelschwung.

Lage des Balls Der Ball sollte mehr oder weni­ger auf der Linie linker Innenfuß liegen.

Stand Die Füße sind schulterbreit auseinander und der Kopf befindet sich etwas rechts vom Ball . Bei langen Eisen und Fai rway-Hölzern ist das Gewicht gleichmäßig auf beide Füße ver­teilt. Beim Benutzen eines H olzes sollten Sie darauf achten, dass sich die Hälfte des aufgetee­ten Balls über dem oberen Rand des Schläger­kopfes befindet. Ungefähr 60 Prozent des Ge­wichts liegt auf dem rechten Fuß.

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SO SP I ELT M A N

Rückschwung Drehen Sie Ihre Hüften horizontal (etwa im Winkel von 45 Grad) und die Schultern im Winkel von 90 Grad zu Ihrer Position in der Ansprcchhaltung. Im höchsten Punkt des Rückschwungs sollten sich der li nke Daumen und der Schaft parallel zu r Ziellinie und zum Boden befinden . Fü hren Sie die Hände etwas höher als der Kopf. Halten Sie beide Knie eng beieinander und verlagern das Gewicht auf die Innenseite des rechten Fußes.

Du rchschwung Kehren Sie den Schwung­ablauf bis zum Treffmoment um; beginnen Sie den Schwung du rch ein Herunterziehen des lin ken Arms. Die Hände enden etwa auf Höhe des Kopfes. Das li nke Handgelenk bleibt in einer geraden Li nie mit dem linken Unterarm und H andrücken, Ihre Gürtel­schnalle und Oberkörper befinden sich paral­lel zum Ziel. Verlagern Sie das Gewicht auf die Außenseite des linken Fußes. Beim Finish soll te der Schläger fest in der Hand liegen.

GARY PLAYERS ÜBUNGEN MIT DEM VOLLEN SCHWUNG

Abschätzen der Entfernung

Ziel der Übung Das Gefühl für die richtige Drehbewegung. Kreuzen Sie die Arme über der Brust mit der rechten Hand auf der linken und der linken Hand auf der rechten Schulter. Drehen Sie Ihre Schultern in der Horizontalen im Verhältn is z.um Rückgrat während einer vollen Drehung.

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DAS SPIEL IM BUNKER

Über den Bunker gibt es mehr zu lesen als über jedes Grün dieser Erde_ Wenn Sie erSt einmal im Bunker stehen, sollten Sie zuerSt die Beschaffen­heit des Sandes prüfen_ Wievicl befindet sich zwi­schen Ihren Füßen und - fa lls Sie nicht auf Ihrem Heimatplatz spielen - was für eine Art von Sand ist es? Dann müssen Sie sich überlegen, wie die Lage des Balls den Schlag beeinflussen könnte_ Liegt der Ball hangaufwärts oder -abwärts? Liegt er unter· halb oder oberhalb Ihrer Füße? Liegt er hangab­wärts, wird er fl ach herausfliegen - wie hoch ist also die Vordcrkame? Liegt der Ball unter oder in der Nähe der Kante; liegt er in einer Harkenspur? Rauher, weicher Sand und Harkenspu ren ma­chen dem Golfer das Leben im Bunker noch schwerer.

Skaltm-Tat

Ziel der Übung Das Prüfen der GewichtSverl3gerung beim Rück­und Durchschwung. Während des Schlages mit elllem langen Eisen befindet sich im höch­sten Punkte des Rückschwungs 70 Prozent des Gewichtes auf dem rechten Fuß, auf dem linken im Fi­nish etwa 90 Prozent.

Gewichtsverlagerung

Ziel der Übung Das Verstehen der Wichtig­keit von Gewichtsverlagerung beim Schwung. Eine richtige Gewichtsverlagerung ist für einen erfolgreichen Sch lag unerlässlich. Versuchen Sie, den Prozess in den Bildern nachzuvollzie­hen. Sie werden sehen, dass die Gewichtsverl3-gerung ähnlich wie bei anderen Sportarten er­folgt.

Sie müssen Ihren Schwung im Bunker nicht än­dern. Abgesehen von ei nem früheren Abwinkeln der Handgelenke und einem langsameren Rhyth­mus sollte die Schwu ngebene wie bei den, sagen wir, minieren Schlägen sein. Die wichtigsten Änderungen betreffen die An­sprechhaltu ng. Es ist nicht notwendig, die Hand­gelenke im Rückschwung übertrieben abzuwin­kein. Führen Sie den Schläger nicht außerhalb der Linie Füße-Ziel zurück, um den Schläger dann zum Körper zu schwingen. Wen n Sie den Ball richtig angesprochen haben, sollten Sie ganz normal schwingen, egal wie der Ball auch liegen mag. Stand Vergewissern Sie sich, dass sich die Füße und die Schultern in einem offenen Stand zum Ziel befinden. Das bedeutet, dass Sie Ihren Kör­per nach links ausrichten müssen, wobei die Füße, Hünen und Schultern nach li nks zu m Ziel

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zeigen. Beim Schwung wird der Schläger der Körperausrichtung folgen - genau so, wie bei ei­nem mittleren Eisen. Da sich die Fü ße, Hüften und Schu ltern in einer offenen Position zum Ziel befinden, schwingt der Schläger über die Zielli­nie zurück und wieder darüber hinweg. Dadurch kommt der Schläger mit ei ner offenen Schlag­fläche an den Ball und verleiht ihm Spin. Je offe­ner der Stand und das Schlägerblan, desto mehr Spin bekommt der Ball, der höher und kürzer fliegt. Jetzt müssen Sie einen Stand ein nehmen, um ei­nen normalen Schlag machen zu können, der jeg­liche Schwankungen ausschließt. Ein großer Feh­ler ist, zu eng zu stehen. Wenn Ihre Füße nahe zusam menstehen, besteht die Gefahr des Schwankens. Das ist schlecht für jeden Schlag, aber wenn Sie im Bunker schwanken, werden Sie nie den Sand in der gleichen Entfernung hinter dem Ball treffen. Stehen Sie daher etwas breitbei­niger als bei einem normalen Sch lag. Das verhin­dert auch einen zu starken Beinei nsatz während des Schwungs sowie eine Gewichtsverlagerung und ermöglicht ei nen größeren Einsatz der Hände. Mit einer Ball·Lage innerhalb des linken Fußes sollten Sie beide Füße fest im Sand verankern, um einen festen Stand zu bekommen. Das ver­hindert ei n H in- und Herrutschen beim Schlag. Die Innenseite des rechten Fußes sollte tiefer sein als die Außenseite. Das Gewicht sollte meh r auf dem linken als auf dem rechten Fuß liegen, ungefähr 60 Prozent, was ein früheres Abwinkeln der Handgelenke als bei einem normalen Schwung ermöglicht. Der Sch läger muss steil genug zurückgeführt werden, um Sand kontakt zu vermeiden. Mit ei­ner festen, aber nicht verkrampften Haltung wird der Sch läger zurückgeführt , um dann etwa vier Zentimeter vor dem Ball in den Sand ei nzu­dringen und etwa fünf Zentimeter hinter dem Ball wieder herauszukommen. Man solhe dem Sand mehr Beachtung schenken als dem BalL Genau wie beim Putten sollten Sie die Stelle in­spizieren, auf die Sie zielen. Behalten Sie diese Stelle im Bunker dann im Auge. Jetzt sind Sie auf einen guten Schlag vorbereitet. Sie sollten ei nen langen, weichen und flachen Schwung machen, der sich von Ihrem nor­malen Schwung nur durch einen größeren Ein­satz der Handgelenke unterscheidet. Außer­dem wird er nur mit den Armen und Händen und oh ne Drehung der Oberkörpers aus­geführt .

Links (von oben nach Im· len) Gary Player verliert die Balance nach einem Eun· kerschlag im Knien bei der Seniors British Open 1994 in Royal Lytham and St. Annes

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Nachfolgende Seiten Von der Morgensomu illJ­

gesrrahfte Golfbälle im Bille CmYOIl GolfClllb in 7hai/alld

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Rückschwu ng Beim Beginn des Rückschwungs auf der Linie Ihrer Füße und Schultern sollten Sie die Handgelenke abwinkeln_ Das frühe Abwin­kein der H andgelenke ähnelt einem elastischen Band_ Zieht man es lang, wird es beim Loslassen zurückschnellen . Bei steifen Handgelenken ist es unmöglich, die notwendige Geschwindigkeit zu erzielen. Wenn sich der Schaft parallel zum Boden und der Linie Ihrer Füße befindet und sich die Hände auf Höhe des Oberschenkels bewegt haben, zeigt der Handrücken der linken Hand nach vorn - nicht nach oben und nicht nach unten. Wenn sich die Arme in einer horizontalen Stel­lung befinden, zeigt der Schläger senkrecht nach oben - Folge des Abwinkelns der H andgelenke. Schwingen Sie langsam, um zu verhi ndern, in ei­nem steilen Winkel auf den Ball zu schlagen. Wenn das auf einem harten Fairway passiert, werden Sie den Ball oben treffen und er wird nur ein paar Meter weit hoppeln . Im Bunker passiert genau das Gegenteil: Da der Sand weich ist und Sie schnell und in einem steilen Winkel an den Ball kommen, werden Sie den Schläger tief ein­graben, und der Ball bleibt im Bunker.

Abschwung Die beste Art, um den Abschwu ng zu beschreiben, ist das "Streichholz anzünden". Reiben Sie es zu stark, bricht es durch. Reiben Sie es zu schwach, geht es nicht an . Wenn Golfer das Streichholz im Abschwung nicht anzünden, heißt das, dass sie den Schwung verlangsamen. Die Handgelenke überrollen, das Schlägerblatt schließt sich und bohrt sich zu tief in den Sand. Wenn Sie aber hart genug durch den Sand kommen, brauchen Sie nicht an das Freige­ben der Hände zu denken - das passiert im Treff­moment ganz automatisch.

Durchschwung Ein voller Durchschwung ist wichtig, damit sich der Schläger nicht in den Sand bohrt oder langsamer wird. Bei einem normalen Bunkerschlag aus etwa zehn Meter Entfernung zum Grün werden die Hände auf Brustkorbhöhe enden . Nichts ist wichtiger als Selbstve rt rauen, denn das ist der Schlüssel zu erfolgreichem Bunkerspiel. Das oben Erwähnte kann, von kleinen Änderun­gen abgesehen, auf jeden Bunkerschlag übertra­gen werden .

DAS ARBEITEN MIT DEM BALL

Backspin Ohne Backspin würde ein Golfball keinen Meter weit fliegen. Ein Ball ohne Dimples würde nur ein paar Meter weit fliegen, um dann steil herun­terzufallen. Es ist die Verbindung von Backspin und dem Design der Dimples, die einen Go!fball fliegen lassen. Je größer der Loft eines Schlägers, desto größer ist der Backspin. Und wenn ein Ball mehr Back­spin hat, wi rd ei n Sidespin auf den B311 verrin­gert. Das ist auch der Grund, warum viele Golfer mit einem Driver eher slicen als mit einem Eisen 8 oder 9. Viele Golfer versuchen, mehr Backspin zu erzie­len, indem sie sehr hart von oben an den Ball kommen . Aber das ist keine Lösung. Die einzige Möglichkeit, Backspin zu bekommen, ist das sau­bere Treffen des B311s mit einem parallel ausge­richteten Schlägerblatt. Das zu erreichen, hängt von ve rschiedenen Faktoren ab wie ein korrekter Griff oder eine korrekte Schwungebene. Sidespi n entsteht dann, wenn das Schlägerblatt im Treffmoment nicht square ist. Ein geöffnetes Schlägerblatt produziert einen slice spin, und der Ball wird von rechts nach links fliegen. 1st das Schlägerblan geschlossen, wird ein hook spin die Folge sein, und der Ball fliegt von rechts nach links. Backspin und Sidespin haben ihre Vorteile, und ein guter Golfer ist in der Lage, seinen Nutzen daraus zu ziehen.

DerDraw Um einen Draw (kontrollierte Flugbahn von rechts nach links) schlagen zu können, muss ein Spieler den Schlag anders angehen.

Der Griff Ei n "stärkerer" Griff ist gefragt. Das bedeutet nicht, dass Sie den Schläger so fest grei­fen sollten, dass Ihre Fingerknöchel weiß werden. Stärkerer G riff heißt das Drehen der Hände am Griff nach rechts, so dass das V, das der Daumen und der Zeigefinger bilden, zur rechten Schulter zeigt . Es sollten drei Knöchel der linken Hand sichtbar sein.

Ausrichtung Ihr Stand sollte "geschlossen" sein, d. h., Schultern, Hüften und Füße sind leicht nach rechts zum Ziel ausgerichtet.

Schwung von innen nach außen Anstatt den Schläger genau auf der Zielli nie zu schwi ngen,

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muss der Schläger von in nen nach außen geführt werden, also von innerhalb der Zielli­nie vor dem Treffmoment nach außerhalb der gedachten Linie nach dem impact.

Geschlossene Schlagfläche Die Schlagfläche sollte im Treffmoment geschlossen sein, was einen hook spin be­wirkt.

Der Fade

Da der Fade (kontrollierte Flugbahn von links nach rechts) genau das Gegenteil ei­nes Draws ist, sollte man ge­nau das Gegenteilige des eben Beschriebenen machen.

Der Griff Ein "schwächerer" Griff ist erforderlich . Er wird durch das Drehen der Hände am Griff nach links bewirkt. Sie werden beim Ansprechen nur einen Knöchel der linken Hand sehen.

Ausrichtung Nehmen Sie ei­nen offenen Stand ein - Füße, Schultern und Hüften zielen nach links zum Ziel.

Schwung von außen nach innen Der Schläger trifft den Ball von außerhalb der Linie, um dann innerhalb der Linie nach dem Treffen zu schwin­gen.

Offenes Schlägerblatt Im Treffmoment ist das Schläger­blatt nach links geöffnet, was einen slice spin erzeugt.

Rechts Gary Piayer hat uber einen Zeitraum von funf Jahr­zehnten gewonnen, von den 50·ern bis zu den 90·em. Es ist nicht ausgeschlQssen, dass er der erste Spieler wird, dem das über sechs Jahrzehnte gelingt.

SO SPIELT MAN

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D ER R EVERSE-OVERLAP-P UTTINGGRIFF

D ER LANGER-G RIFF

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P UTTEN

.. Putten macht mehr oder weni ger d ie H älfte des Golfs aus. Wenn Sie also ein Turnier ge­winnen wollen, sollten Sie den Satz der Pros beherzigen: ,Wir driven zur Show, aber putten ums Geld.' Bringen Sie mindestens JO Prozent Ih res Trainings auf dem Putting-Grün zu"

- Gary Playcr

Putten ist die Kunst , den B:l1I so über das Grün zu schlagen, dass er ins Loch geht. Das Konzept ist, mit den Händen zu schwi ngen und damit den Schlägerkopf zurück und vor in Richtung Loch, direkt auf der Ziellinie_ Der Ball sollte mit einem zum Loch und der Ziellinie parallel ausgerichteten Schlägerblatt (90 Grad) getroffen werden. Um das alles überprüfen zu können, sollten Sie ent lang der Ziellinie eine Eselsbrücke mit Puttern bauen (siehe gegenüberliegende Zeich nung). Dabei werden zwei Schläger parallel zur Ziellinie vor und hinter den Ball gelegt, ungefähr JO cm vonei nander em­fernt. Ein dritter Schläger wird dann im rechten Winkel zwischen Ihren Beinen platzien.

Der Pllttgrif! Der Griff ist sehr persönlicher Natur, aber jedem Griff ist eines gemeinsam: Bcide H ände liegen mit den Handflächen gegenüber am Griff, wobei beide den gleichen Druck ausüben. Der "reverse overlap grip" ist heutzutage wahrscheinlich der am meisten benutzte Griff der Welt, sowohl von Professionals wie auch von Amateuren. Es ist

eine ei nfac he Übernahme des Vardon- oder over­lapping grips, wie er auf Seite 68 beschrieben wurde. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der kleine Finger der rechten Hand nicht auf dem Zeigefi nger der linken Hand liegt, sondern dass der Zeigefinger der linken Hand auf den Fi ngern der rechten Hand liegt. Das bewirkt, dass sich die linke Hand, der linke Arm und die Schul­ter korrekt zum Ball hin bewegen und jegliche H:lndgelenksaktionen ausschließen.

Dt!r Langer-Griff Yips ist jede Form von nervösem Muskelzucken in den Händen und Armen, die es einem Golfer unmöglich machen, den Putter kontrolliert zu bewegen. Yips können einen Clubgolfer genauso treffen wie ei nen talemienen Pro. Bernhard lan­ger quälte sich in den 8O-ern mit Yips herum, die ihn dazu veranlassten, mit verschiedenen Putter­modellen und Griffanen herumzuexperimentie­ren, um mit dem Problem schließlich fenig zu werden. Im laufe der Zeit entwickelte er eine Technik, die heute als "Langer-Griff" bekannt ist: Die linke Hand greift den Schläger mit gestrecktem Arm don, wo der Griff in den Schaft übergeht, wobei der Unterarm an der Griffspitze ruht. Die rechte Hand umsch ließt sowohl das obere Griffende als auch den linken Unterarm und drückt diesen ge­gen den Griff, wodurch überflüssige Bewegungen während des Puttens vermieden werden. Durch diesen Griff werden alle Bewegungen der Hand­gelenke ausgeschaltet.

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PUTTÜBUNGEN

Wie bei dem Schlag ist es wichtig, einen guten Griff zu haben. Es gibt mehr Möglichkeiten beim Putten als bei anderen Schlägern, den Put­ter zu greifen, aber sie alle haben einige Gemein­samkeiten. Beim Rechtshand-Spieler sollten so­woh l der linke Handrücken als auch die rechte Handfläche zum Ziel zeigen.

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I , , Der richtige Griff Greifen Sie den Putter mit der linken Hand, wobei der linke Daumen auf dem flachen Teil des Griffs ruht und direkt nach unten zeigt. Der Schläger wird weitgehend mit den letzten drei Fingern der li nken H and gehal. ten. Legen Sie jetzt die rechte Hand so an den Schläger, dass das Handende den linken Daumen überdeckt. Der kleine Finger liegt auf der Spitze des kleinen-, Mittel- und Zeigefingers, wobei der rechte Daumen auf dem flachen Teil des Griffs ruht, ebenfalls senkrecht nach unten.

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DAS SCHAFFEN EINER SCHLÄGER-LINIE

Lage des Balls Der Ball sollte sich auf einer Linie zum linken Fuß oder etwas inner­halb des linken Fußes befinden.

Stand Die Füße stehen auf H üftbreite auseinander. Füße, Ellbogen und Schultern sollten parallel zum Ziel ausgerichtet sein und die Augen sich direkt über dem Ball be· finden. (Machen Sie den Drop-Test: Ein Ball, aus einer Position zwischen den Augen fallen gelassen, muss direkt auf dem angesprochenen Ball landen.) Beide Knie sollten leicht gebeugt sein, ebenso die Ellbogen.

Der Schwung Grundidee ist es, den Schläger auf einer geraden Linie mit den Armen und festen H andgelenken zum Loch zu führen. Der Kopf soll te während des gesam­ten Schwungs absolut ruhig gehalten und die Handgelenke während des Puttens nicht abgewinkelt werden. Beim Zurückführen des Sch lägers sollte sich der Putterkopf nur leicht über dem Bo­den bewegen. Achten Sie beim Durchschwung auf die nötige Beschleunigung, egal wie kurz der Putt auch sein mag. Nach Beendigung des Schlags sollte sich das linke H and­gelenk noch immer auf einer Li nie mit dem rechten Handrücken und Unterarm be­fi nden und das Schlägerblatt square zum Loch sein.

Der Pendel.Puttschlag Der Pendel-PuttStil ist der am erfolgreichsten benutzte und gebräuchlichste Pututil in der Welt des Turniergolfs. Die Met hode hat ihren Namen nach der Bewegung eines Uhrenpendels, und wenn man die richtig übt, kann man nur sehr wenig falsch machen. Das Dreieck, das von den Schultern und den Armen im Verhältnis zum Nacken gebildet wird, verlangt von den Händen keinerlei Aktivitä· ten, sondern fungiert nur als Bindeglied zwischen den Armen und dem Putter. Sobald aber die Handgelenke aktiv werden und den Händen gestatten, eine aktive Rolle zu übernehmen, wird es fast unmöglich sein, die Bewegung ständig zu wiederholen, ins­besondere dann, wenn man unter Druck spielt.

Benutzen Sie die Schlagergasse /Urs korrekte Ansprechen

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Treffen Sie den &11 mit geschlos5enen Augen

GARYPLAYERSPUTTÜBUNGEN

ZllYuck lind vor

Ziel der Übung Den Ball mit zu nehmender Entfernung ins Loch zu bekommen. Benutzen Sie die Schlägergasse, aber machen Sie mit sich selbst einen kleinen Wettbewerb. Putten Sie zuerst aus einer Ent fernung von 50 cm. Wen n Sie den BaU ein lochen, legen Sie ihn jedesmal um weitere 30 cm vom Loch entfernt hin, bis Sie ihn vorbei schieben. Sollten Sie den ersten Putt aber nicht gelocht haben, legen Sie ihn 30 cm näher zum Loch hin und versuchen nu n, ihn zu lochen. Wenn Sie einiger­maßen erfolgreich sind, machen Sie die gleiche Übung noch einmal, diesmal aber ohne Puttergasse.

Scblägerblatt zum Loch

Ziel der Übung Das Schwingen auf der Ziell in ie und ein Beschleunigen im Durchschwung. Legen Sie den Ball 30 cm vom Loch entfernt hin. Achten Sie darauf, dass der Putterkopf im Finish square über dem Loch ist.

Pllttergriff an der linke11 Innenseite des UnteramIS

Ziel der Übung Das Beibehalten eines festen Handgelenks während des gesamten Schwungs. Schieben Sie das Puuerende zwischen ein Schweißhand, wie man es im Tennis benutzt, und linken Unterarm und versuchen nun, Putts aus unterschiedl ichen Entfernu ngen einzulochen.

Ziel der Übung Konzentra­tion auf die richtige Bewegung. Schließen Sie Ihre Augen nach dem Ansprechen, füh ren den Sch läger zurück und dan n zum Ziel. Hören Sie auf das Geräusch, das der Ball macht, wen n er ins Loch fä llt.

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unge Putts

Ziel der Übung Den Ball so nahe wie möglich ans Loch zu bringen. Bei einem langen Putt sollte man sich vorstellen, den Ball in ei nem Umkreis von einem Meter um das Loch herum zu schlagen. Indem Sie ein so großes Ziel anpeilen, sind Sie beim PUtt entspannter.

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Leiter-Spiele

Ziel der Übung Das Gefühl für PUltS aus unterschiedlichen Ent­fernungen zu bekommen. Stecken Sie sechs bis acht Tees im Abstand von 30 cm auf einer geraden Linie in das Grün. Stel­len Sie sich etwa zwei Meter vom ersten Tee entfernt hi n und schlagen einige Bälle nacheinan­der an die Tees, beginnend mit dem ersten.

Bälle im Kreis 11m das Loch hemm

Ziel der Übung Das Einlo­chen aus verschiedenen Win­keln. Legen Sie acht Bälle in einem Kreis um das l och herum, etwa 50 cm entfernt. Schlagen Sie einen nach dem anderen ins Loch. Haben Sie alle ein lo­chen können, sollten Sie die Entfernung von den Bällen zum Loch vergrößern. Diese Übung ist besonders für ondu­lierte Grüns geeignet, die alle Arten von Putts ermöglichen .

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Eine Plltter/ange iutrlick

Kll rvige Putts

Ziel der Übung Die richtige Verbindung zwischen der Entfernung und Ricluung bei kurvigen PUltS her­auszufi nden.

Stellen Sie sich die Lin ie eines ku rvigen PUIIS vor. Le­gen Sie acht bis 7..eh n Bälle 30 cm voneinander ent fernt auf diese Linie. Putten Sie den am nächsten zum Loch liegenden Ball als Erstes, dann die jewei ls weiter ent­fernten, und zwar über die Stelle, wo der vorherige lag. Der Schlägerkopf wi rd immer auf einer geraden Linie zurückgeschwungen, der Ball aber über die Stelle des vorherigen gepu ttet , nicht direkt zum Loch. Sehr oft ist die Linie vom Ball zum Loch nicht gerade. Das macht die Ku nst des Puttens aus. Sie müssen sich die Linie vorstellen, abhängig vom Gefälle des Grüns und der Richtu ng des Graswuchscs. Jeder Pun muss je­doch wie ein gerader Putt gespielt werden. Wenn Sie also erst einmal die Lin ie zum Loch gefu nden halxn , sollten Sie sich ein imaginäres Loch über dem tatsächli­chen vorstellen und dann einen geraden Putt auf dieses Loch machen, um den Ball ins richtige Loch rollen zu lassen.

Ziel der Übung Das Üben sowohl von langen wie auch kurzen PUIIS. Legen Sie ei­nen Ball etwa fünf Schlägerlängen vom Loch entfernt auf das Grün. Versuchen Sie nun, ihn ei nzulochen. Schaffen Sie es nicht, legen Sie den Ball um ei ne Putterlänge näher zum Loch hin und versuchen erneut, ihn einzulochen. Wiederholen Sie die Übung solange, bis Sie alle Bälle eingelocht haben.

STRETCHÜBUNGEN

Flexibi lität ist für einen erfolgreichen Schlag genauso wichtig wie Kraft . Denken Sie daran: Schlägerkopfge­schwindigkcit wird durch einen vollen, unbehinderten Schwu ng erzeugt, der nur durch eine volle Körperdrehung erfolgen kann. Die nachfolgenden Übungen sollen Ihnen hierbei helfen.

Strecken des NackellS

Legen Sie eine Hand hinter Ihren Kopf und halten die andere ne­ben Ih rem Körper. Drehen Sie den Kopf langsam zur Seite und strecken den linken Arm aus. Verharren Sie so sechs bis zwölf Sekunden. Wechseln Sie die Position.

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Übergebellgte Schlllterstreckung

Setzen Sie sich auf einen Stuhl und strecken die Arme mit verschränkten Fingern hinter Ihrem Rücken aus. Beu­gen Sie sich vor und heben die Arme langsam in die Höhe.

Schill terstrecktmg

Variation I

Legen Sie Ihre Hände mit bequem aus­einander stehenden Beinen auf den Boden. Drücken Sie jetzt die Knie langsam nach vorn, so dass die Streckung in den großen Schultermus­keln gespürt werden kann. Bleiben Sie aber nicht zu lange in dieser Stellung!

SO SPIELT MAN

Variation 2

Legen Sie die Hände erneut mit be­quem auseinander stehenden Bei­nen auf den Boden, wobei die Fin­ger diesmal nach hinten zeigen. Wiederholen Sie Variation 1.

Trizeps· lind SchIlIterdehnung

Stellen Sie sich aufrecht hin. Halten Sie hinter Ihrem Rücken ei­nen Schläger mit heiden Händen. Halten Sie einen Arm ge­streckt (mit der Hand am Schlägerkopf), während die andere Hand das Schlägerende greift. Ziehen Sie nun den ausgestreckten Arm nach unten und fühlen die Streckung der Trizeps im obe­ren Arm. Wechseln Sie nach etwa acht Sekunden die Position.

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Variatio n 2

Streckung der Unteranne lind Handgelrmke

Legen Sie sich mit den Knien und ausgcstreckten Händen (Finger zeigen :tu den Kn ien) auf den Bo­den. Lehnen Sie sich zur Streckung der Unt erarme zurück, wobei die Hände flach auf dem Boden blei­ben. Bleiben Sie in dieser Stellung acht bis zehn Se­kunden.

DrebuTlg der Wirbelsäule (im SitZetI)

Setzen Sie sich mit nach vorne zeigenden Füßen auf einen Stuhl. Drehen Sie den Oberkörper langsam herum, wobei die Hände die Stuhllehne etwas auf Hüfthöhe umfasscn. Bleiben Sie in dieser SteI­lung acht bis zwölf Sekunden. Lassen Sie dann die Hände los und drehen sich wieder in die ursprüngliche Position. Wiederholen Sie diese Übung in die entgegengesetzte Richtung.

Streckung des Bmstkorbes, der Schultern I/nd des Rlichem Variation 1 Strecken Sie beide Hände hinter dem Rü cken mit verschränkten Fin­gern aus, die Handflächen nach oben und mit nach innen gerichte­ten Ellbogen.

Wiederholen Sie die gleiche Vorgehensweise wie bei Variation 1, diesmal mit nach unten zeigenden Handflächen und nach außen zeigenden Ellbogen. Beide Ubungen können durch das Anheben der Arme noch intensiviert werden. Diese Übungen verbessern die Ansprechposit ion.

Debmmg der Schl/ltem

Hocken Sie sich mit den Knien in bequemer Entfernung vor ei nen Stuhl. Legen Sie heide Hände auf den Sitz des Stuhl (Arme ausgestreckt). Lassen Sie den Kopf zwi­schen den Armen. Drücken Sie Ihren Oberkörper nach unten und fühlen, wie sich die großen Rückenmuskeln dehnen.

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Streckllng der Kllieselmen

Legen Sie das gestreckte rechte Bein mit ausgestrecktem linkem Bein auf einen Stuhlsitz und legen die Hände zur Unterstützung auf das Bein. Beugen Sie 'sich aus den Hüften nach vorn und strecken den Rücken. Atmen Sie beim Strecken ein und dann wieder aus, wenn Sie die für Sie optimale Streckung erreicht haben. Atmen Sie zur Unter­stützung des Rückens ein. Bleiben Sie acht bis zehn Sekunden in die­ser Stellung. Richten Sie sich dann wieder auf und wiederholen den Vorgang. Drücken Sie dabei den Kopf nicht zu weit nach unten.

Streckung der Kniesehnen im Sitzer:

Strecken Sie ein Bein aus und las­sen das andere angewinkelt. Legen Sie die Hände auf das ausge-streckte Bein und atmen ein, wenn Sie sich beugen. Atmen Sie dann wieder aus, wenn Sie die für Sie optimale Streckung erreicht haben.

Streckllng des Quatrizeps im Steben

Halten Sie sich mit einer Hand an einer Stuhl­lehne fest. Ziehen Sie mit der anderen Hand den Fuß bis zum Gesäß hoch und fühlen, wie sich der Qu:urizeps streckt. Beugen Sie das andere Bein etwas, um den Rücken nicht zu stark zu be· anspruchen.

Streckung des Qllatrizeps im Liegerl

Legen Sie sich mit dem Gesicht nach vorn auf den Boden und legen den Kopf auf den linken Unterarm. Beugen Sie die Knie und halten den rechten Vorderfuß mit der rechten Hand. Ziehen Sie den Fuß bis an das Gesäß heran und verbleiben acht bis zwölf Sekunden in dieser Stellung. Wechseln Sie das Bein und wiederholen die gleiche Übung. Lassen Sie dabei den Kopf unten.

Streckllng der Hüften

Variation I

Dieser improvisiene Ausfallschritt ist eine Vorbereitung für ei· nen großen Ausfallschrin. Stellen Sie einen Fuß auf einen Stuhl. Seide Füße müssen die gleiche Ausrichtung haben . Halten Sie den Rücken gerade und legen beide Hände auf das erhöhte Knie.

Variat ion 2

Dieser volle Ausfallschrin wird wie folgt gemacht: Strecken Sie das linke Bein in Verlängerung des Nackens und Rückens zurück. Drücken Sie den Oberkörper auf das gebeugte Bein (im Winkel von 90 Grad) und legen die Hände auf den Fußboden. Wechseln Sie dann das Bein und wiederholen die Übung.

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Emlammg der Wirbelsäule

Hocken Sie sich auf alle viere. Haben Sie den Rücken gerade und atmen ein. Beugen Sie den Kopf nach unten, ziehen den Bauch ein und ma· ehen einen krummen Rücken. Atmen Sie dabei aus. Bleiben Sie in dieser Stellung acht bis zwölf Sekunden und kehren wieder zur Ausgangsposi· tion zu rück.

Einzelne Kniebellgllng

Legen Sie sich auf den Rücken. Atmen Sie ei n und ziehen das Knie in Richtung Brustkorb. Heben Sieden Kopf an das Knie und atmen aus. Verharren Sie so acht Sekunden und gehen zur Ausgangsposition zurück. Wechseln Sie das Bein.

Streckung der Leistengegend im Sitzen

Setzen Sie sich mit gebeugten Beinen auf den Boden, wobei die Fußsohlen gegenüber liegen. Halten Sie die Fußspitzen und strecken die Ell­bogen weit nach außen. Beginnen Sie in einer aufrechten Positur, atmen ein und beugen sich dann langsam zu den Füßen vor. Atmen Sie aus und entspannen sich. Bleiben Sie so acht bis 15 Sekunden, atmen wieder ein und kehren zur Ausgangsposition zurück.

Strecketl des Ritcketls mit gekreuzten &i1/eti im Sitzen

Kreuzen Sie im Sitzen das rechte Bein über das ausgest reckte linke Bein. Atmen Sie bei einem ge­raden Rücken ein, drehen den Rumpf, legen den rechten Arm links neben sich auf den Boden und strecken den linken Arm so weit wie möglich nach hiOien. Atmen Sie aus und verharren in die­ser Position acht bis zehn Sekunden. Atmen Sie ein, beugen den Oberkörper langsam nach vorn und atmen aus. Wechseln Sie das Bein und die ArmsteJlung und wiederholen die Übung.

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Variation 2

Die gleiche Prozedur wie eben, aber jetzt legen Sie die Arme um die gebeugten Knie und ziehen die Beine an den Oberkörper.

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Doppelte Kniebeugullg

Variation 1

Verfahren Sie genauso wie bei der einzelnen Kniebeugung, aber legen Sie die Arme jetzt um die Knie und ziehen Sie sie auf den Brustkorb.

Drehung mit aneinander liegende" KrliC11

Legen Sie sich auf den Rücken und die Arme flach auf den B0-den. Pressen Sie die Beine zusam­men und ziehen die Knie bis zum Brustkorb. Atmen Sie ein und drehen beide Knie zugleich auf die Seite, bis sie den Boden berühren. Atmen Sie aus und entspannen sich. Verharren Sie in dieser Position acht Sekunden lang. Atmen Sie wieder ein, dre­hen die Knie wieder nach oben, atmen aus und entspannen sich. Wiederholen Sie die gleiche Übung jetzt auf der anderen Seite. Machen Sie diese Übung nicht mit gestreckten Beinen und lassen Sie die Knie am Brustkorb.

Dehnung des Körpers

Legen Sie sich hi n, strecken Sie die Arme hinter den Kopf sowie die Beine aus. Strecken Sie sich so lange, wie es Ihnen be­quem erscheint. Halten Sie diesen St reck­prozess zehn Sekunden bei und entspan­nen sich dann.

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ZUSÄTZLICHE KRÄFTIGUNGSÜSUNGEN Die nachfolgenden Kräftigungsübungen sollen .. die Muskeln stärken. die für den Schwung wichtig sind. Wie bei allen anderen Ubungen auch sollten Sie langsam beginnen und sofon abbrechen. wenn Sie Schmerzen empfinden und sich unwohl fühlen.

Das Heben 1IOn Btichem

Halten Sie ein ziemlich großes Buch zwischen den Handflächen. Strecken Sie die Arme aus und drehen die Handgelenke nach oben und wieder zurück. Sie kön nen das Buch dann gegen ei n größeres aus­tauschen.

DrehU'lg der Unteranne

Beginnen Sie wie eben. aber drehen Sie die Unterarme nach dem Aus­strecken nach links und rechts.

Drehung der Handgelenke

Halten Sie einen schweren Schläger in einer Hand. Heben Sie den Schläger­kopf vom Boden und drehen ihn in kleinen Kreisen. Vergrößern Sie die Kreise, bis Sie die Anspannung in den Handgelenken und Unterarmen spüren.

Drehung des linkerl Unteranns

H alten Sie einen Schläger in der linken Hand. Strecken Sie den Arm auf Schulterhöhe vor sich aus und winkeln das Handgelenk so ab. dass Daumen und Schaft senk­recht nach oben zeigen. Drehen Sie den linken Daumen nach rechts und dann wieder nach links zurück. Das H andgelenk soll te in einer Linie mit dem Handrücken und dem Unterarm bleiben . Wie­derholen Sie die Übung mehrmals.

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SO SP1ELT MAN

Schwingen Sie einen schweren Schläger

Schwingen Sie einen schweren Schläger wie ein Rechtshand- und dann wie ein Linkshandspieler, um die Muskeln beider Seiten zu kräftigen.

Linksannscbwung

Greifen Sie einen schweren Schlä­ger nur mit der linken H and. Imi­tieren Sie jetzt Ihren ganz norma­len Schwung.

Drücken eines Tennisballs

Legen Sie einen Tennisball in die Handfläche und drücken ihn mehr­fach mit den Fingern. allmählich immer stärker.

Hochziehen eines Gewichtes

Befestigen Sie ein Gewicht, zum Beispiel einen Eimer mit Steinen, mit einem unge­fähr einen Meter langen Band in der Mitte eines Stocks, der parallel zum Boden gehalten wird. Drehen Sie jetzt mit ausgestreckten Armen den Stock und wickeln das Band auf, bis das Gewicht den Stock berührt. Erhöhen Sie allmählich die Geschwindig­keit des Aufrollens.

Heben eines Schlagers

Halten Sie einen schweren Schläger mit Schlägerhaube in einer Hand in normaler Ansprechposition. Heben Sie den Schläger hoch, bis der Schlägerkopf nach oben zeigt. Wiederholen Sie diese Übung solange, bis der Arm ermüdet. Wechseln Sie dann zum anderen Arm über.

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KA P I TE L 6

STRATEGIE UND

TURNIERGOLF

Vorhergehende Seiten Die Trophäef/irden Geu:in· lIer des ältesten lind prestige­trächtigsterl Amatellrwr· nim der Welt, der British Amatellr, die zlIm ersten Mal 1885 allsgetragen wllrde

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STRATEGIE

Sie können einen Schläger schwingen, aber können Sie auch das Loch lesen? Jedes Loch

erfordert ei ne andere Strategie. Vor dem ersten Schlag vom Tee sollte jeder Golfer planen, wie er das Loch spielen will. Auf allen Golfplätzen lauern Probleme und Hin­dernisse. Wie ein Spieler, AnHinger oder Fortge­schrittener, damit umgehen kann, ist für einen beständigen Score wichtig. Man sollte stets bemüht sein, das Beste aus seinen Möglichkeiten herauszu holen. Nicht jeder kann mit jeder schwierigen Situation auf dem Platz fertig wer­den - egal, wie groß die Vorstellungskraft auch sem mag. Wichtig ist es auch, die Grenzen jedes einzel nen Schlägers zu kennen. Gerade unter Druck sollte man immer den nehmen, zu dem man das größte Vertrauen hat. Jeder von uns hat einen Lieblings­schläger, den man benutzen sollte, wenn ein vor­sichtiger Schlag gefragt ist. Es wi rd immer wieder empfohlen, Golf in Pro­zentzahlen zu spielen, was bedeutet, dass man lie­ber auf Sicherheit spielen und Gefahren vermei­den sollte. Wägen Sie jeden Schlag genau ab, un­abhängig davon, wie schlecht oder wie erfolg­reich er sein kann und welches Resultat dabei herauskommen kön nte. Für fast jede Situation auf dem Platz gibt es einen

sicheren, ehe konservativen Weg, und ein Spie­ler, der auf dem Platz gut zurechtkommt, wird wissen, wann er auf Sicherheit spielen muss und wann er angreifen kann. Wichtig für ei ne erfolg­reiche Runde ist , sich schlechte Schläge selbst zu verzeihen und den nächsten wieder mit der glei­chen positiven Einstellung anzugehen, die Sie auf dem ersten Abschlag hatten. Wenn Sie ei nmal in Schwierigkeiten geraten, was

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STR ATEGIE UND T UR N IERG O LF

bei zu beobachten, wie er mit ei­nem Schlag über die Bäume ein Dogleg abkürzt, aber wenn Sie den Ball unter optimalen Bedin­gungen nicht weiter als 200 Me­ter schlagen können, sollten Sie nicht versuchen, es ihm nachzu­machen. Was man aber von einem Pro lernen kann, ist seine Geduld und seine Fähigkeit, sich immer auf den nächsten Schritt konzen­trieren zu können. Sie machen ganz selten einen Schlag, ehe sie nicht alle Möglichkeiten abge­wogen haben. Sie wissen immer genau, wie weit sie mit jedem Schläger schlagen können. Im Folgenden einige typische Si­tuationen auf dem Platz und Tipps, wie man sich verhalten sollte.

AUF DEM ABSCH LAG

Der Abschlag ist der einzige Teil des Platzes, auf dem der Spieler seinen Ball in die bestmögliche lage legen kann, um zum Loch zu spielen. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit, die Beschaffenheit der Spielbahn zu begutachten. Prägen Sie sich die Lage der Hin­dernisse ein, halten Sie nach ge­fährlichen Stellen Ausschau und suchen sich Ziele aus, die sicher sind.

&i1ll Tllnliergolf ist es wichtig, richtig scoYen ZI/ kömu!1I

Nehmen Sie Ihren Stand an der flachsten Stelle des Abschlags ein - es sei denn, Sie wollen einen Fade oder Draw spielen (siehe Seite 90-91); dann kann eine kleine Senke nützlich sein. Es ist ratsam, den Ball zu der Seite hin aufzuteen, in der Gefahr lauert,

jedem Golfer auf der Runde einmal passieren wird, sollte man auf Sicherheit spielen, auch wenn das bedeuten könnte, zur Seite schlagen zu müssen, um den Ball wieder ins Spiel zu brin­gen. Vergessen Sie das Missgeschick schnell wie­der und spielen die Runde wie vorher weiter. Die Entscheidungen auf dem Platz hängen natürlich von den Fähigkeiten jedes Einzelnen ab. Es ist natürlich schön, einen jungen Pro da-

weil man so nicht in diese Richtung schlägt. Haben Sie sich die lage der Hindernisse einge­prägt, wählen Sie einen Schläger, mit dem Sie die Hindernisse umgehen können, selbst dann, wenn Sie den Ball nicht richtig getroffen haben. Lassen Sie sich nicht dazu hinreißen, auf jedem Par 4 oder Par 5 zum Driver zu greifen, um den Ba11270 Meter weit das Fairway herumerzudon­nern. Aufgrund seines längeren Schaftes und ge-

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109

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D AS GROSSE B UC H VOM G O LF

TIPP: B\II-PIII(.1

• Schmutzige, zerkratzte oder eingekerbte aälte fliegen nicht so weit und gerade und rollen schlechter auf den GrOns. Wechseln Sie einen be­schadigten Balt nach Be­endigung des Lochs aus und reinigen ihn regel­mäßig. Neben den Ab­schlägen stehen meist Ballwäscher. aber neh­men Sie trotzdem ein Handtuch mit auf d ie Runde. • Vor der Runde sollten Sie Ihren Ball mit einem Filzstift markieren, so dass Sie ihn später auf dem Platz identifizieren können. Wenn Sie einen falschen Ball spielen oder aufheben, bekommen Sie einen Strafschlag.

Fairways bieten die beste ' Lage [fir Balle, um e;ne'l sauberen Schlag macbell lind eine gute Balikontrolie erzielen ZII kömum

11 0

ri ngeren Loftes kann man mit ihm den Ball wei­tcr schlagen, aber cr lässt sich schwerer kontrol­lieren und schlagen. H ier wäre ein Fairway-Holz mit seinem größeren Loft eine bessere Wahl. Finden Sie weitere FaktOren heraus, wie die Rich­tung und Stärke des Windes und das GefälI" des Fairways. Hab"n Sie den richtigen Schläger ge­wäh lt und sich vom geplanten Schlag ei n Bild ge­macht, machen Sie ihn auch so, wie Sie ih n sich vorstellen. Wenn sich irgendwelche Zweifel ei n­schleichen, während Sie am Ball stehen, treten Sie einen Schritt zu rück und begin nen Ihre Planung noch einmal von vorn . Unsicherheit ist eine Ga­rantie dafür, ein schlechtes Resultat zu erzielen.

A UF DEM F AIRWAY

Haben Sie den Ball erfolgreich auf das Fairway geschlagen, können Sie sich schon auf den näch­sten Schlag vorbereiten, wäh rend Sie das Fairway

entlanggeh"n. Aber treffen Sie nicht schon alle Entscheidungen, bevor Sie an den Ball gekom­men sind - einige Meter können den nächsten Schlag schon ganz anders aussehen lassen. Schauen Sie sich dann die Lage des Balls an. Wen n Sie die richtige Entfernung fü r den näch­sten Schlag festgelegt haben, halten Sie nach ge­fährlichen Stellen oder Hindernissen Ausschau, genau so wie auf dem Abschlag. Handelt es sich bei diesem Schlag um einen Annäheru ngssch lag

zum Grün, soll ten Sie sich die Größe sowie die Konturen des Grüns und die Flaggenposition ein­prägen. Steht di" Fahne in der ähe eines Was­serhindern isses oder hinter einem Bunker, sollten Sie die Gefahren bedenken, die sich durch ein di­rektes Anspielen des Loches ergeben. Zielen Sie lieber mitten aufs Grün. Es ist einfacher, ein Bir­die mit einem langen Pun als mit einem Bunker­sch lag zu erzielen. Weist das Grün Steigungen auf, sollte der Annäherungssch lag unterhalb des Loches landen, um so einen PUlt bergauf sicher­zustellen. PuttS hangaufwän s vermitteln mehr Si­cherheit als PuttS hangabwäns in Richtu ng Loch. Spielen Si" Ihren zweiten Sch lag an einem langen Par 4 oder Par 5 und wollen nicht das Grün an· spielen, sollten Sie nicht versucht sein, den Ball so nahe wie möglich zum Grü n zu schlagen. Ein voller Schlag mit einem Sand- oder Pitching Wedge ist einfacher als ein Dreiviertelschwung zu einem schwer gesteckten Loch.

IM R OUG H

Das, was Sie vermeiden wollten, ist eingetreten! Hadern Sie nicht auf dem Weg vom Abschlag zum Ball mit sich und dem Schlag - vergessen Sie den schlechten Schwung und konzentrieren sich

Gras zwischen dem Ba1l tmd dem Schlägerblatl ver­ringer( dm Backspin

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auf das, was auf Sie zukommt. Wenn Sie Ihren Ball gefunden haben, schauen Sie sich seine lage an. Bedenken Sie, dass hohes Gras und die schlechte Lage den Kontakt zwischen Schläger· blatt und Ball negativ beeinflussen und dass der Ball weniger Backspin bekommt. Denken Sie daran, dass die Chancen für einen schlechten Schlag im Rough größer sind. Daher sollte man die Gefahrenquellen genau inspizieren. Falls not­wendig, sollte man die Bestrafung in Kauf neh· men und den Ball mit einem kurzen Eisen auf das Fairway zurückschlagen und so die Möglichkeit haben, wenigstens jelzt einen guten Schlag ma­chen zu können. So wird man auf jeden Fall we­nigstens nur einen Schlag einbüßen, anStalt den Ball unter Umständen noch tiefer ins Rough zu befördern.

UNTER B ÄUMEN

Schenken Sie jenen Optimisten keinen Glauben, die behaupten, Bäume würden zu 80 Prozent aus Luft bestehen. Holz zieht Balata und Surlyn ma­gisch an. Wenn Sie ein erfahrener Spieler und in

Eine schwierige Situation /fir Emie Eis während der Masters 1994 in A IIgllsta bei A tlarua, Georgia

ST RATEGIE UND T URNIERGOLF

der Lage sind, die Bälle bewusst flach oder hoch zu schlagen, können Sie sich relativ leicht aus den Schwierigkeiten befreien. Denken Sie aber daran, dass es in erster Linie darum geht, aus dem Wald herauszukommen und nicht den Ball einen MC'ter neben das Loch zu schlagC'n; man sollte also seine Prioritäten verschieben und zufrieden sein, wenn der Ball aus dem Wald in Richtung Grün heraus­fliegt. Nichts ist frustrierender, als einen Spieler zu beobachten , der nach einem wahren Wunder­sch lag aus dem Wald dann seinen Putter um die nächste Ulme wickelt, nur weil er einen leichten Pun vorgeschoben hat.

IM FAIRWAYBUNKER

Ein Fairwayhunker muss für einen Spieler nicht unbedingt ein Disaster sein. Abhängig von der

Selbstvertrallen und ein wller DllrdJschwllng sind die GmndwrallsretzlIngen /fir einen erfolgreichen Schlag alls dem FairwayblInker

Lage des Balls und der Höhe der Bunkervorder­kante kann man den Ball gut herausschlagen. Fairwaybunker sind meist leichter als Grünbun­ker. und ein gut getroffener Ball führt oft zu ei­nem guten Resuhat. Versuchen Sie, möglichst viel Ball und wenig Sand zu treffen. Nehmen Sie einen Schläger mehr als normal und schwingen Sie kontrolliert. Bei der Einnahme des Standes sollten Ihre Füße fest auf dem Boden ruhen, eine Bewegung des Körpers sollte vermieden werden. Wenn der Ball eingebohrt oder die Vorderkante des Bunkers ziemlich hoch ist, sollte man ver­suchen, den Ball aufs Fairway zurückzuschlagen, um dann von dort weiterzuspielen.

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D AS GROSSE B UCH VO M G OLF

Mir sehr gllte Spieler sollten es wagell, einen &11 allS einem Wasserhindernis ZII spielen

R O UTINE

Entwickeln Sie Abläufe vor dem Schlag, die Sie auf jeden anderen Schlag über­tragen können. Diese helfen Ihnen da­bei, sich 30 Sekunden lang auf den be­vorstehenden Schwung zu konzentrie­ren. Man kann von einem Spieler nicht verlangen. sich geschlagene vier Stun­den, die er auf dem Platz zubringt, auf seinen Schwung zu konzentrieren; da­her sind bestimmte Abläufe vor dem Schlag wichtig. Diese könnten beinhal­ten: 1. Machen Sie einen oder zwei Probe­schwünge, wenn Sie den Schläger ge­wählt haben, und achten dabei auf den richtigen Rhythmus. 2. Stellen Sie sich hinter den Ba ll und stellen sich die Flugbahn vor. 3. Merken Sie sich eine Stelle etwa einen Meter vor dem Ball auf der linie zum Ziel. 4. Nehmen Sie Ihren Stand parallel zu dieser Linie ein. Jetzt wissen Sie, dass Sie korrekt zielen, was für einen erfolgrei­chen Schlag die halbe Miete ist. Wenn Sie den Ball schlagen, sollten Sie nur an einen oder zwei Grundelemente im Schwung denken. Alles andere verwirrt nur. Verlassen Sie sich darauf, dass Ihr KOrper weiß, was er zu tun hat.

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W ASSERHINDERN ISSE

Aus einem Wasserhindernis kann man nur ganz selten her­ausschlagen. Daher sollte man besonders aufpassen, wenn Was­ser ins Spiel komm!. Ein schwächerer Spieler sollte den Ball lieber vor das Hindernis oder seitlich davon schlagen, und auch ein besserer Spieler sollte besondere Obacht walten lassen. Seien Sie sich über die Entfernun­gen zu einem Wasserh indernis oder einem seitlichen Wasserhin­dernis im Klaren und darüber, was die Regeln vorschreiben, wenn Sie im Hindernis landen.

UMS GRÜN H ERUM

Es besteht kein Zweifel daran, dass jeder gute Golfer unabhän­gig davon, wie weit er den Ball sch lagen kan n, ein gutes kurzes Spiel beherrscht. Das ist, was Schläge ei nspart und aus einer guten eine großartige Runde

Die Schwedin He/en A/fredsson bei einem Pite/; zum Gr/in

Vom V018nill aus ist ein flach ausrollender Pitch oft die bate Lösung, 11m den &11 ans Loch Zll bringetl

macht. Ein Spieler muss akzeptieren, dass er das Grün auf der Runde mehr als nur einmal nicht t rifft. Um aber sein Par zu retten, muss er versu­chen, dann mit zwei Schlägen einzulochen. Um das Grün herum gibt es die unterschiedlich­sten Schläge, wie zum Beispiel ein hoher Lob­oder ein flach ausrollender Chip-Schlag. Schauen Sie sich immer an, wieviel Grün Ihnen zur Ver·

Das Grün ist die einzige Stelle, wo der Ball marI kiert, alif8etlOmmen lind gereinigt werdell darf

-

fügung steht und machen Sie dann einen Schlag, über den Sie die größte Kontrolle haben. Scnut· zen Sie ruh ig den Putter vom Vorgrün. Den Pur· ter kann man leichter kont rollieren und so die

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Chance erhöhen, den Ball näher ans Loch zu schlagen. Der Chip ist der zweitleichteste Schlag ums Grün herum, aber zwischen Ihnen und dem Loch sollte genügend Grün sein, da der Ball meist weit ausrollt. Der schwierigste der kurzen Schläge ist der hohe Lob zu einer schwierigen Fahnenposition oder über einen Grünbunker hinweg. Hier muss man wissen, was man macht, denn jeder Fehler wi rd mit einem zu dünn getroffenen Ball be­straft, der über das Grün hinaus­schießt und Ihre Mitspieler gefähr­den könnte. Wenn Sie sich über den Schlag nicht im Klaren sind, sollten Sie auf den größten Teil des Grüns zielen, weg vom Loch. Von hier aus haben Sie immer noch die Chance, einen langen Putt zu lochen, anstatt ei­nen weiteren Chip vom Vorgrün oder gar aus einem Bunker spielen zu müssen.

A UF DEM GRÜN

Die Golfregeln gestatten es einem Spieler, seinen Ball mit einem Stift zu markieren, um ihn identifizie­ren zu können, sowie das Reinigen auf dem Grün. Das sollte man je­des Mal machen, da ein sauberer Ball besser rollt . Es gibt Ihnen auch etwas mehr Zeit, sich darauf vorzubereiten, was zu machen ist, um den Ball zum Loch zu bringen . Putten Sie nicht zu zaghaft und las­sen den Ball immer ein paar Zenti­meter hinter dem Loch zur Ruhe kommen, wenn er nicht fällt. Das alte Klischee vom "never up, never in" ist leider die bittere Wahrheit. Wenn Sie einen schwierigen Putt auf einem ondulierten Grün vor sich haben, sollten Sie sich eine Stelle neben dem Loch merken und dann so putten, als sei es ein gerader Pun . Versuchen Sie nicht, ihn ins Loch zu "führen", da dies zu emem Push oder Pull führen könnte.

STRATEGIE UND TU RNIERGOLF

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D AS GR OSS E BU C H VOM G OLF

Vorhergehende Seite Nick Faldo locht eintm Plltt al/I dem /9. Loch des Royal Sr. Georges Golf Club in Sandwich (Schottland) bei df!r British Open 1993

O ben Das Scoreboard im Le Rovedine Golf Club in Mailand (Italien) bei der Italian Open 1995

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T URN IERGOLF

Ziel des <?olfs ist es, neun. oder 1 ~ Löcher mit so wemgen Schlägen W1e möghch zu been­

den; der Spieler mit den wenigsten Sch lägen wird zum Sieger erklärt. Das Schöne am Golf ist auch, dass mit Hilfe des H andicaps jeder Spieler, unab­hängig von seiner Erfahrung oder Spielstärke, es mit jedem Spieler aufnehmen und eine span­nende Runde erleben kann.

Handicap

Das H andicap sagt nicht unbedi ngt etwas über die Fehler der Spieler aus. Es ist eine Zahl, nor­malerweise zwischen null und 36, die es einem Spieler erlaubt, auf einer geregelten Basis gegen jeden anderen Golfer spielen zu können. Das H andicap wird dadurch ermittelt, indem der Ge­samtscore eines Spielers über 18 Löcher in Bezie-

hung zum Par oder Course Rating des Platzes be­trachtet wird. Ein H andicapkomitee entscheidet dann, abhängig von der Zahl der Rundenergeb­nisse, die ein Spieler eingereicht hat, welche Vor­gabe er bekommt. Normalerweise wird das Han­dicap circa 80 Prozent zwischen dem Gesamt­score und dem Course Rating ermittelt. Reichen Sie zum Beispiel Scores von 98, 97, 93, 96, 91 und 93 ein, und Ihr H eimatplatz hat ein Par von 72 und einen Course Rating-Faktor von 71, so kann Ihr H andicap 19 betragen. Unglücklicherweise wird aus Gründen der Han­dicapermitt lung das Bestimmen des Scores etwas schwieriger. Anders als beim Zählspiel, wo jeder

95 (der Durchschnitt von sechs Runden) - 71 -24x80%-19

Schlag zählt, wäre diese Berechnung ungeeignet. Erlebt zum Beispiel ein einstelliger Spieler an ('i­nem Loch sein Waterloo, sagen wir eine Zwölf

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SCOREN FUR DIE VORGABE

Um den Score nach dem loch eintragen zu können, schauen Sie sich den stroke index für das Loch an. Diesen finden Sie auf allen Score­karten und er bewertet den Schwiergkeitsgrad jedes Lochs. 1st der strake index niedriger als Ihr Handicap, bekommen Sie an jedem loch ei­nen Schlag gut, d.h., an jedem Loch ist Ihr Net­toscore ein Schlag niedriger als das Bruttoer­gebn is. Ist der strake index höher, sind Netto­und Bruttoscore identisch. Aus Handicapgründen ist es nicht möglich, an jedem Loch mehr als ein Netto-Bogey zu erzie­len. Wenn Sie zum Beispiel eine Sieben an ei­nem Par 4-Loch erzielen, an dem Sie einen Schlag gut haben, müssen Sie eine Fünf mit ei · nem Kreis darum eint ragen . Dieses System wurde in Eng land eingeführt, um zu große SprOnge des Handicaps zu vermeiden, was den Spielern entgegenkommt, die alles daran set­zen, Club-Wettspiele zu gewinnen.

an einem Par 3 (was selbst den Besten passieren kann), so wäre es undenkbar, die Vorgabe um fünf oder sechs Schläge nur wegen dieses einen Loches anzuheben. Daher gestatte[ es das Handi· capkomitee den Spielern, an jedem Loch netto eins über zu spielen. Was heißt das? Auf jedem Platz. werden die Löcher von eins bis 18 du rchnummeriert, abhän· gig vom Schwierigkeitsgrad - das schwerste be· kommt eine Eins, das leichteste eine 18. Das ist der sogenannte strake index. Das Verstehen vom Rating der Löcher ist dann wichtig, wenn es um Wettspiele geht, bei denen man den Netto-Score für jedes Loch ermitteln muss. Hat ein Spieler Vorgabe 18, ist es ganz ein· fach: Er zieht einfach einen Schlag für jedes Loch auf dem Platz ab. H at er aber weniger als 18, zieht er an jedem Loch einen Schlag ab, an dem er einen gut ("vor") hat. Wenn Sie also Ihr Spiel ständig verbessern und Vorgabe zwölf erreichen, können Sie nur an den Löchern einen Schlag ab· ziehen, die den stroke index von eins bis zwölf haben.

STR A TEGIE UND TURNIERGOLF

WETTSPIELARTEN

Z ÄHLSPIEl

Auf dieser Basis ist das Golf entstanden. Mit an­deren Worten : Ein Spieler kommt auf den Platz, schlägt ab und zählt dann an jedem Loch seine tatsächlichen Schläge, bis er das 18. Grün verläßt. Spielt er ein Loch nicht zu Ende, wird er disqua­lifiziert. Der Spieler zählt dann seine Schlagzahl z.usammen, vergleicht sie mit dem H andicap des Mitbewerbers, und der Spieler mit dem niedrig· sten Ergebnis ist der Sieger. Handicaps sind dazu da, um den Nettosieger zu ermitteln. Nach Abzug der Vorgabe ergibt sich dieser Nettoscore, der dann mit den Nettoergeb· nissen der anderen Spieler verglichen wird. Der· jenige mit dem niedrigsten Nenoergebnis ist Sie· ger. Natürl ich ist die Chance groß, dass mehrere Spie· ler das gleiche Nettoergebnis haben, was zu r Folge hat, dass, abhängig vom Turnier, die Wett­spielleitung ein Stechen ansetzt. Dieses wird von dem Spieler gewonnen, der ein festgelegtes Loch für sich entscheidet . Verglichen werden können aber auch die Scores unterschiedlicher Löcher. Die bedeutendsten Zählspielmeisterschaften im Golf sind ohne Frage die Majors. Das sind die Turniere, die jeder Spieler wenigstens ei nmal in seinem Leben gewinnen möchte. Die älteste Major ist die British Open oder auch Open Championship genannt, die bis zum Jahr 1860 zurückreicht, die jüngste der vier Majors ist die US Masters, 1934 zum ersten Mal ausgetra­gen.

PLATZ- UND LOCHRATING

Auch wenn das Par eines Platzes 72 sein sollte, braucht das Rating nicht identisch zu sein. Es wurde ein Standardsy· stern entwickelt, das es ermöglicht, einen Platz. mit einem anderen zu vergleichen. Die Vorgabe eines Golfers sollte eher ein Spiegelbi ld seiner Ge­samtleistung sein als seine Stärke auf einem bestimmten Platz wie­dergeben. Wichtige Faktoren sind: die Gesamtlänge, die Höhe des Platzes, die Form der l andezonen auf den Fairways, Schwierigkeiten in der Nähe der Landezonen, Lage der Grüns und Bo­denwellen. Auch einzelne Löcher werden nach diesen Kri­terien bewertet und dann von eins bis 18 auf­geführt - eins fOr das schwierigste und 18 fOr das leichteste Loch des Platzes. Das ist der strake index, der dafür wichtig ist, ob der Spieler an ei­nem bestimmten l och ei­nen Schlag gut hat oder nicht.

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D AS G R OSS E B U C H VO M G OL F

M AJOR CHAMPIONSHIPS

Nick Faldo hilft dem MastersSieger von 1997, Tiger Woods, im Grüne Jackett

THE MASTERS TOURNAMENT

Ausgespielt jedes Jahr im April. ist die Ma­sters das einzige Wett­spiel, das jedes Jahr auf dem selben Platz stattfindet der berühmte Augusta Na­t ional in Atlanta, USA. Einst ein Einladungs­turnier für den Ameri­kaner Bobby Jones

und seine Freunde, sind die Masters heute von höchster Ex­travaganz. Die Bezeichnung Masters wurde 1938 eingeführt; vorher hieß das Turnier Jones Invitational Tournament. In den Vierzigern musste das Turnier, wie viele andere Dinge im Zweiten Welt krieg auch, eingestellt werden. 1946 stand sie dann wieder auf dem Turnierkalender. Damals besiegte Her­man Keiser Ben Hogan um einen Schlag. In den SO-ern domi­nierten Hogan und Byron Nelson die Mastef'5, die sie gemein­sam viermalgewinnen konnten. 1961 wurde dann Gary Player der erste Sieger aus Übersee. In den 60-ern und 70-ern domi­nierte das Triumvirat von Jack Nickiaus, Gary Player und Tom Watson . Player gewann seine letzte Masters 1978. Die SO-er sahen mehr und mehr Siege von europäischen Spie­lern, und Seve Ballesteros, Bernhard langer, Sandy lyle und Nick Faldo beendeten die Dominanz der Amerikaner abrupt. Aller­dings schlich sich auch noch einmal Jack Nickiaus in die Siegerli­ste ein, als er als 46-jähriger noch einmal gewinnen konnte. Oie 9O-er wurden von Tiger Woods bestimmt, der bei seiner ersten Teilnahme als Pro mit seinem Sieg und zwölf SchlAgen Vorsprung fast alle bestehenden Rekorde brach.

THE US OPEN CHAMPIONSHIP Oie erste US Open wurde 1895 unter zehn Pros und einem Amateur ausgetragen. Horace Rawlins gewann sie auf dem Neun-locher-Platz des Newport GC mit Runden von 91 und 82 und verdiente 1 SO Dollar. 1898 wurde das Turnier zum ersten Mal über 72 l öcher ge­spielt, das Fred Herd aus St. Andrews mit 328 SchlAgen ge­wann. Er trug seine Tasche mit sieben SchlAgern, die er alle selbst angefertigt hatte. Gary Player gewann die US Open nur einmal, und zwar 1965 im Bellerive Country Club in St. louis, Missouri, im Stechen über 18 löcher gegen Kel Nagle. Seit Gründung hat sich die US Open als härtester Test im Zähl­spiel erwiesen, da sie immer auf den schwersten und engsten Plätzen stattfindet. Das Rough auf den Platzen ist so dicht und schiAngelt sich so stark in die Fairways hinein, dass nur der Spieler mit den präzisesten Schlägen am Sonntag als Sieger gekürt werden kann. Siegscores um Par herum sind keine Sel­tenheit.

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Mark O'Afeara gewarln die Cla ret Jug 1998

THE BRITISH OPEN

Ausgetragen seit 1860, fanden die ersten zwölf Opens in Prestwick statt, ehe sie zu einem anderen Linksplatz, St. Andrews, übersie­delte. Seit 1860 wurden 14 unter­schiedliche Plätze ausgewählt, von denen heute nur acht auf der offi­ziellen Liste stehen. Nach dem Ers­ten Weltkrieg ging die Organisa­tion von den ausrichtenden Clubs an den R & A über, der die Open noch heute organisiert. In den 50-ern kamen wegen der langen An­reise nach England immer weniger Amerikaner, so dass die Open ihre führende Rolle in der Welt verlor. Das änderte sich durch die beiden

Siege von Arnold Palmer in den 60-ern. Die Open in Turnberry 1977 war eine der denkwürdigsten Meis­terschaften, als sich die Amerikaner Tom Watson und Jack Nick­laus auf den ersten drei Runden ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefer­ten, ehe dann Watsen mit zwei Birdies in Folge seine dritte von insgesamt fünf Opens mit einem Schlag vor Nickiaus gewinnen

Nick Price küsst die Wanemaker Trophy bei der US PGA /994

konnte.

THE US PGA CHAMPION· SHIP

Ursprünglich als l ochspiel ausgetra­gen, wurde die PGA Championship 1958 zum Zählspiel. Die Meisterschaft wird traditionell im August ausgetragen und ist daher die letzte der vier Ma-jors. Obgleich das In­

teresse der Medien geringer als bei den anderen Majors ist, waren unter den Sieger bisher die größten Namen im Golf. Oie große Stunde von John Daly schlug 1991, als Nick Price in Crook Stick kurzfristig abgesagt hatte. Mit dessen Caddie Squeaky donnerte sich Daly mit seinen weiten Schlägen zum Erstaunen aller Pros zum Sieg. Im darauf folgenden Jahr nahm Price dann wieder in Belletive in St. Louis tei l und ge­wann als 3S-jähriger seine erste Major - ein Erfolg, den er 1994 wiederholen konnte und zudem auch noch die British Open gew"nn. Nick Price ist der erste zweimalige Sieger der PGA Championship der letzten 15 Jahre.

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S TRATEGIE UND T URNIERGOLF

ANDERE WICHTIGE L OC HSPIELE UND TEAME V ENTS

Seve BallesleTOS hält deu Ryder Clip von 1997

RYDER CUP

Das ist ohne Frage der berühmteste aller Teamwettbewerbe, nach dem sich jeder Europäer oder Amerika­ner sehnt, einmal mitspielen zu kön­nen. Ein Team besteht aus zwölf Spielern und der Drei-Tage-Wett­kampf besteht aus acht Vierern, acht Four·Balls und zwölf Einzel. Er wurde zum ersten Mal 1927 zwi ­schen Großbritannien und Irland so­wie den USA ausgetragen, aber spä­ter wurden dann auch andere eu-ropäische Nationen zugelassen. 1997

fand der alle zwei Jahre stattfindende Cup zum ersten Mal auf europäischem Festland statt.

Eis ,md Westner 1996

MATCHPLAY

WORLD CUP

Es nehmen jeweils zwei Spieler aus 32 ländern teil. und er findet alle zwei Jahre statt. Gespielt werden vier Runden Zählspiel. Siegerteam ist die Mannschaft mit den wenigsten Schlägen aller vier Runden zusam­men.

ALFRED DUNHILL CUP

Ebenfalls ein Mannschaftswettbe­werb, bei dem jedoch ein Team aus drei Spielern besteht. Es wird als Matchplay nach K.o.-System ge­spielt, und zwar regelmäßig jedes Jahr in St. Andrews. Meist ist es zu diesem Zeitpunkt sehr kalt.

Beim Matchplay geht es um eine bestimmte Anzahl gewonnener und verlorener Löcher (ein Spieler spielt gegen einen anderen oder zwei gegen zwei andere); ein Loch gewinnt derjenige, der die wenigsten Schläge benötigt. Kommen die Handicaps ins Spiel, so gewinnt der Spieler mit dem niedrigsten Nettoscore das Loch. Der Score wird ermittelt durch so viele Löcher ~auf" oder "down" und wie viele noch zu spielen sind. Beim "dormie" sind noch so ,'iele Löcher zu spielen, wie eine der beiden Seiten "auf" ist. Eine Panie wird von der Seite gewonnen, die mehr Löcher "auf" liege, als noch zu spielen sind. Im Matchplay kann ein Spieler zu jeder Zeit ein Loch vor Been·

Peter 71JOmsofJ 1998

SOLHEIM CUP

PRESIDENTS CUP

Eine Variante des Ryder Cups, bei dem Amerika gegen den Rest der Welt. außer Europa, antritt. Da­durch bekommen so bekannte Spieler wie Ernie Eis (Südafrikal, Greg Norman (Australien) oder Nick Price (Zimbabwe) die Chance, an einem Teamwettbewerb teilzu­nehmen .

Das ist der Ryder Cup für die Da­men, der erst 1990 ins Leben ge­rufen wurde.

Sdr.veden-Sieg 1992

CURTIS CUP

Das gleiche wie der Walker Cup, aber nur für Amateurinnen_

lJaj siegreiche US-Team 1998

WALKER CUP

Das bedeutendste Amateur-Mannschafts­wettspiel der Welt zwischen den Mann­schaften der USA und Großbritannien/Ir­land, das alle zwei Jahre stattfindet. Es werden an zwei Tagen acht Vierer und 16 Einzel gespielt.

~ A - • Pf! -.. ~ -.

WafkerCup

digung oder das ganze Match schenken. Im Allgemeinen ist die Strafe gegen eine Regel Lochverlust für das entsprechende Loch. Lochspiel ist die einzige Spielform, in der man nicht nur gegen sich selbst und den Platz, sondern auch gegen einen Gegner kämpft. Daher kann man sehr gut psychologischen Druck aus­üben. Die World Matchplay Championship, die jedes Jahr in Went­wonh ausgetragen wird, ist zweifellos die bedeutendste Loch­spielmeisterschaft im Professional-Golf, da Matchplay im Profi­golf seh r selten gespielt wird. Bei der Auswahl der Spieler achtet man darauf, möglichst ei nen bekannten Namen aus jedem Land zu bekommen, um die internationale Atmosphäre dieses Tur­niers zu gewährleisten.

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D AS G R O S S E BU C H VO M G O LF

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ANDERE W ETfS PIELARTEN

Golf wäre ei ne z.iem lich langweilige Angelegen­heit, wenn man immer nur Loch- oder Zählspiel spielen würde. Im Laufe der Jahre haben sich eine ganz.e Reihe von Wenspielarten ent wickelt, die mehr Freude ins Spiel bringen sollen. Nachste­hend einige bekannte und weniger bekannte Wenspielarten , die gerade bei Sponsorenturnie­ren oder Firmentagen sehr beliebt sind.

Singles Die verbreitetste Form des Zweiballs. Ein Spieler tritt gegen ei nen anderen im Loch­spiel an. Der Spieler mit der höheren Vorgabe be­kommt drei Viertel des Unterschiedes beider Vorgaben vor.

Foursomes Zwei Spieler bilden eine Partei und schlagen abwechselnd den sei ben Ball; dabei schlagen sie immer abwechselnd ab. Die Vorga­benverteilung ist wie oben, jedoch au f die Partei bczogen.

Greensomes Zwei Spieler bilden eine Partei und schl agen beide ab. Dann wählen sie den besten Drive aus und schlagen abwechselnd, bis das Loch beendet ist.

American Foursomes Beide Spieler schlagen ab und spielen dann den Ball des Partners, ehe sie sich für einen entSCheiden, den sie dann abwech­sel nd bis z.ur Beendigung des Lochs weiterspielen.

Threcsome Ein Spieler spielt gegen z.wei andere, wobei jede Seite einen Ball spielt. Die Partei mit den heiden Spielern schlägt den Ball wie im Four­somes abwechsel nd.

Cricket Drei Spieler spielen wie ei n DreibalL An jedem Loch werden sechs Punkte verteilt: Das niedrigste Nett ocrgebnis pro Loch bekommt vier Punkte, das z.weitniedrigste zwei und keinen für das dritt niedrigste (bei Gleichstand von zwei Spielern bekommt jeder Spieler einen Punkt). Liegen zwei Spieler gleich, bekommt jeder drei Punkte, der drin e keinen. Haben alle drei das gleiche Netlocrgebn is, bekommen alle zwei Punkte oder kei nen.

Fou r-ball - betterball Zwei Spieler bilden ei ne Pan ei und jeder spielt seinen eigenen Ball. Das bessere Nettocrgebnis pro Loch kom mt in die Wertung. Die Vorgaben verteilu ng beträgt drei Viertel der Differenz. wm niedrigsten Handicap.

Fou r-ball Aggregate Zwei Spieler bilden eine Partei. Jeder spielt seinen eigen<."n Ball bis z.ur Be­endigung des Lochs. Seide Scores kommen in die Wertung.

Bogey/ Par Jeder Spieler oder j('de Partei spielt gegen Bogey oder Par. Der Spieler scoret .. plus~ für jedes Netto-Birdie pro Loch, ein .. haJr für Netto-Par und ein .. Ioss" für Löcher über Netto­Par. Die Ges.1mtsunune der plusses, halves oder losses bestimmt das Endergebnis soundso vieler Löcher up oder down im Verhältnis zum Bo­gey/Par.

Subleford Traditionelles Punktesystem. Ein Spieler oder eine Partei spielt gegen das Par des Platzes. Zwei oder mehr über Netto-PJr ergibt keinen Punkt; Neuo-Bogey gibt einen Punkt; Netto-Par gibt zwei Punkte; Nello-Birdie drei; Neno-Eagle vier und Neno-Albatross fünf.

Murfs Das Punktesystem, wie es im Murphy's Cup angewendet wird: vier Punkte für ein Netto­Eagle, zwei für ein Birdit" null für Par und -I für ein Bogey oder mehr.

Denver Benannt nach dem Turnier der US Tour, ist es ein<." modifiz.ierte Form des Stable­ford: acht Punkte für ein NNto-Albatross, fünf für ein Eagle, zwei fü r ein Birdie, null für Par,-I für ein Bogey und -J für ein Doppelbogey und schlechter.

Ed ectic Wird über zwei oder mehrere Zählspiel­runden ausgetragen. Jeder Spieler wählt aus jeder Runde das jeweils beste Loch aus. Diese Form ist auch als Ringer COl1lpctition bekannt.

SPIELE ZUR UNTERHALTUNG

Dann gibt es noch die Wettspiele, die Illan ein­fach als Gaudi unter Freunden spielt. Die Variati­onsmöglichkeiten sind unendl ich und man sollte sie alle nicht zu ernSt nehmen. Bei all der großen Auswahl an WettSpielen je­doch, sowohl für Professionals als auch für Wo­chenendgolfer, bleibt das Schwerste, gegen sich selbst zu spielen. Golf bleibt vor allem ei n großer Charaktertest, der uns immer wieder auf den Golfplatz treibt, egal wie gut oder schlecht wir gespielt haben.

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Bloodsome Wird auch als Gruesome oder Yellowsome bezeichnet. Zwei Spieler bilden eine Partei und heide schlagen vom selben Tee ab. Dann müs­sen die Mitbewerber den schlechtesten Drive weiterspie­len, und zwar wie beim Four­some, bis das Loch beendel ist. Die Handicapveneilung ist wie beim greensome, wobei die Verteilung auf die Teams nicht selten für lange Diskussionen am ersten Abschlag sorgt.

Texas (oder America n) Scramble Klar, wo dieses Spiel herkommt. Drei oder vier Spie­ler bilden eine Mannschaft. Alle schlagen ab, wonach dann der beste Ball markiert wird. Alle Spieler lassen dort einen Ball fallen (oder legen ihn hin) und spielen von don weiter. Dann wird wieder der beste Ball ausgewählt und so weiter, bis man das Loch beendet hat. Es gibt unterschiedliche Vorgabeveneilungen, aber das Einfachste ist, alle Team-Handicaps zu addieren und durch zehn zu tei len.

Daytona Etwas für Wettliebhaber. Es wird als Fourball gespielt, aber beide Parteien zählen die Scores wie Zahlenreihen zusammen. Spielen zwei Spieler je eine Drei, so beträgt der Team-Score 33. Spielt die andere Partei je ei ne Fünf, so ist der Score 55. Damit liegt die erSte Partei mit 22 Schlä­gen in Führung. Spielt einer der Spieler an einem Loch Par oder besser, so wird diese Zahl an den Anfang gesetzt (sieben und drei an ei nem Loch ist dann 37). Spielen beide aber über Par, wird die höchste Zahl an den Anfang gestellt (fünf und sie­ben ergeben dann eine 75).

Flag Compctition Jeder Spieler nimmt eine Flagge mit seinem Namen auf die Runde. Spielen Sie so lange, bis der Score so hoch ist wie Ihr H an­dicap. Ein Spieler mit Handicap zwölf könnte also auf einem Par 70-Platz 70+ 12 -82 Sch läge machen. Nach Beendigung des 82. Sch lags steckt er die Fahne don in den Boden, wo der Ball gele­gen hane. Sieger ist derjenige, der seine Fahne am weitesten auf der Runde gesteckt hat, meist auf der 19. oder 20. Bahn.

STRATEGIE UND TURNIERGOLF

W EITEN

Wetten ist ein fester Bestandteil des Golfs und es wird überall in der Welt angewandt. Abgesehen von der Wette auf das Ergebnis einer Runde ist die bekannteste Form der Nassau. Spieler wetten auf die ersten neun Löcher, die zweiten neun und dann auf das Gesamtergebnis. Es gibt viele Varia­t ionsmöglichkeiten und auch sehr hohe Geld­einsätze. Eine weitere beliebte Wettform, oft in Verbin­dung mit dem Nassau, ist das Spielen um "un its". Un itS werden für besondere LeiSlungen verge­ben, wie zum Beispiel ein nearest tO the pin auf kurzen Löchern, die längsten Drives oder die meisten Birdies. Wetten auf dem Platz können sehr kompliziert sein, und Anfänger sollten nicht zu viel Geld auf zu viele Wetten setzen. Hüten Sie sich vor skru­pellosen Mitspielern; viele von ihnen warten nur darauf, Ihnen das hart verdiente Geld abz.uneh­men.

Oben Ein Scorer beim Coloniaf Tournamenr im Colonial Country Club in Fort Worth, Texas, 1998

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Nachfolgende Seiten D:u 18. Gn"in des Go/fNalional Club in Frankreich, Austra· gllngsort der French Open 1998

119

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K AP ITEL 7

GOLFPLATZ-

ARCHITEKTUR

122

VON MENSCH ENHA ND GESCHAFFEN

Die frühen Küstenplätze in Schotlland wur­den nicht von Menschen, sondern von der

Natur geschaffen. Sie hallen Bu nker, die durch Benutzung und nicht durch Design entstanden, und Stellen von feinblättrigem Gras, das sich sei­nen Weg du rch Ginsterbüsche bahnte. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Plätze im Inland gebaut, indem die Architekten die besten Elemente der Küstenplätze übernah­men und eigene Ideen einbrachten. Da es auf in­land-Plätzen weniger natürliche Hindern isse gab, mussten sie gebaU[ werden, am häu figsten Was­serhindernissc. Zwei Grundgedanken der Golf­platz-Architektur flossen dabei ein: Bestrafung - hier bestimmt das Loch die Spielli­nie und bestraft den Spieler sehr hart, der von der Linie abkom mt; Strategie - bietet mehrere Möglichkeiten unter­schiedlicher Schwierigkeitsgrade; bestraft einen schlechten und belohnt einen guten Schlag. We­gen der Größe des nordamerikan ischen Kont i­nentes gehörten Inland-Plätze zur Tagesord­nung. Der erste richtige Inland· Platz, Oakmont, wurde 1903 gebaut. Da es an natürlichen H inder­nissen fehlte, wurden an die 300 Bunker angelegt. Es war ein Platz, der nach dem Prinzip "Best ra­fung~ arbeitete - eine Methode, die bis in die 30-er die Architektur bestimmte. Was das Layout angeht , so bildete der Stil der da­maligen Plätze das Entwerfen von neun Löchern weg vom Clubhaus und neun zu rück zum Club-

haus. Muirfield Village in Columbus, Ohio, war der erste Platz, der von dieser Norm abwich. Don entstanden Löcher, die untereinander kom­biniert werden konnten, je nachdem, von wo der Wind kam. Zwischen den beiden Weltkriegen nahm die Popularität des Golfs enorm zu, spezi­ell in den USA, wo Bobby Jones zu einer Art Na­tionalheld geworden war. Als Jones nach sei nem Rückzug vom Turniergolf den Augusta National baute, ein Platz mit sehr brei­ten Fairways, verhältnismäßig wenigen Bunkern und Erdhügeln, schlug er eine ganz neue strategische Art der Golfplatz-Architektur ein. Die Zeit zwi­schen den Weltkriegen wurde das goldene Zeitalter der Golfplatz-Architektur, als man begabten Archi­tekten wunderbares Land zur Verfügung stellte, auf

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G O LFPL A T Z - A R e H I TEK T U R

Der Lost City Country Club im 5un City-Komplex, Siidafrika, Schallplatz der Orle Million Dollar Challetlge

dem sie ihre Kreativität unter Beweis stellen konnten. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nur noch sehr wenige Plätze gebaut, aber während der SO-er, verbunden mit der zuneh­menden Popularität des Amerikaners Arnold Palmer, erlebte Golf erneut einen Boom. Techni· sehe Fortschritte bei der Herstellung von Ma­schinen und Bewässerung~systeme bedeuteten, dass Plätze in Wüsten, auf Odland oder bergigem Gelände gebaut werden konnten, was vorher un­denkbar war. Durch die zunehmende Mobilität der Menschen stieg auch die Nachfrage nach Plät­zen in exotischen Ländern auf der ganzen Welt, was zu spektakulären Anlagen führte. Durch die Verbesserung der Ausrüstung waren die Spieler in der Lage, die Bälle immer weiter

schlagen zu können, so dass man längere Löcher bauen musste, Allerdings hatte man auch die Möglichkeit, durch die unterschiedlichsten Ab­schlagpositionen nicht nur die Länge der Löcher zu verändern, sondern auch die Spielline. Die Top-Architekten von heute haben die klassi­schen Elemente von damals bewahrt, aber ihre ei­genen Ideen mit eingebracht. Obgleich Agronomie, Wissenschaft, Maschinen­bau, Forstwirtschaft und Geologie einen immer größer werdenden Einfluss auf den Golfplatzbau haben, so bleibt das letzte Ziel immer das Glei­che: Fairways und Grüns, Sand und Wasser, Platz und Umgebung zu einem interessanten und attraktiven Golfplatz verschmelzen zu lassen, der jeden Spieler gleichermaßen erfreuen soll.

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123

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D AS G ROSSE B UC H VO M G OLF

Die Ollreniqua·Berge bilden eine eindmckswlle Klliisse des von Gary P/a)'eY entwoifenen Plat;~es in Fmlcourt, Siidafrika

. Es MACHT MICH

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124

G ARY P u W ERS PHILOSOPHI E BEIM BAU VON G OLFPLÄTZEN

Viele der besten Professionals, wie zum Beispiel Gary Player, haben ihre Karriere mit anderen Aspekten des Golfs bereichert, so auch mit dem Bau von Plätzen . Die Gary Player Design Com· pany hat Plätze in 14 Ländern entworfen, von Sun City in Südafrika über Palm Springs in Kali­fo rnien bis hin zu Chi ba in Japan. Players Firma hat über 100 Plätze auf der ganzen Welt entwor­fen. Ein Ziel von Player ist es, jeden PlatZ ei nmalig zu machen, so dass der Golfer nicht in der Lage ist, die typische Handschrift eines Architekten zu er­kennen. Players Philosoph ie vereint moderne Technologie mit einem traditionellen Design. Ein Plat z muss so vielseitig sei n, dass er nicht nur den Top-Profcssionals der Welt etwas abverlangt, sondern auch dem Durchschnittsgolfer Freude bereitet. Genauigkeit und Fingerspitzengefühl si nd wicht i­ger als Kraft. Die unterschiedli. ehe Position der Absch läge bie· tet weitere Möglichkeiten wie auch das strategische Anlegen der Bunker um die Grüns herum, die die unterschiedlichen Anspielmög-lichkeiten erlauben. In den 8O-ern entstanden extrem schwere Plätze mit stark ondulierten Grüns, die für den Durch­sch ninsgolfer fast unspielbar und viel zu scnwie-

rig waren. Player weiß, dass Grüns onduliert sein müssen, die aber aus Plateaus bestehen sollten, damit jeder Golfer, dem es gelingt, seine Annähe­rung einige Meter neben die Fahne zu schlagen, einen machbaren Putt vor sich hat. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Player ist die Tatsache, dass ein Platz die Umgebung mit einbe­ziehen sollte. atürliche Elemente der Land­schaft, wie Bäume, Bäche und Gefälle, werden in­tegriert, um Ausgewogenheit, Schönheit und Harmonie zu erreichen, die noch mehr zuneh­men, wenn der Platz älter wird. Wo immer die Umwelt verändert wurde, sollten alle Anstren­gungen unternommen werden, um durch neue Bäume, Gras und Wasserstellen Vögel und andere Tiere anzulocken. Das Ziel ist die Schaffung von Löchern, nach denen sich die Spieler sehnen, sie sch nell wiederzusehen. Player glaubt auch, dass eine gute Einsehbarkeit

des Platzes bei der Planung sehr wichtig ist - der Spieler sollte alle H inder­

nisse sowie die Topographie der Landschaft erkennen können_ In diesem Zusammenhang ist der Ablauf der Löcher wichtig,

nicht nur, um die Augen der Spieler vor der Sonne zu schützen,

sondern auch, um beeindruckende Schatten am Morgen und am Abend zu erzeugen_ Die Golfausrüstung wird von Mal zu Mal besser mit der Folge, dass Plätze von vor 30 Jahren heute für die Longh incr zu kurz sind. Golfplätze

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Eine Gntbe mir Krokodilen isr ein ungewöhnliches Hindernis am 13. Loch des Lost City GoI/Course in Siidafrika

können nicht nach Belieben verlängert werden, aber eine weitsichtige und strategische Planung wird einem Platz die Chance geben, den techni· sehen Neuerungen der Zukunft zu trotzen.

GOLFPLATZ-ARCHITEKTUR

Das etwas andere Hindernis Zu den berühmte· ren Plätzen von Gary Player gehören die beiden Anlagen im Spielerparadies Sun City in Süd· afrika: der Gary Player Coumry Club und der Lost City Golf Course. Der erste ist Gastgeber des größten und bekanntesten Turniers in Süd· afrika, der Million Dollar Chal lenge, die 1981 ins Leben gerufen wurde, während der Lost City GC einem Marsch durch die Wildnis gleich. kommt . Neben anderen Sehenswürdigkeiten auf dem Platz verlangt das 13. Loch, ein Par 3, einen Abschlag über ein sehr ~tierisches" Hindernis -eine große Vertiefung mit etlichen Krokodilen. Das Grün hat die Form des afrikanischen Konti· nents, das von Bunkern umgeben ist, die mit Sand in unterschiedlichen Farben gefüllt sind.

BERÜHMTE PLÄTZE DER GANZEN WELT

Umer den ersten Fünf der 100 besten Golfplätze der Welt befinden sich der Augusta National GC in Atlanta, Georgia, sicherlich einer der besten Inland·Plätze der Welt (5.); der Qld Course von St. Andrews, einer der ältesten und traditions· reichsten Links·Courses (4.), sowie Cypress Point in Kalifornien, der neben dem Pazifik spektakulär angelegt wurde. Und schließlich der Gary Player Country Club in Sun City, ein In­land·Platz inmitten ei ner Buschlandschaft, der wohl die berühmteste Anlage von Player ist.

A UGUSTA N ATIONAL

Als sich Bobby Jones 1930 im Alter von 28 Jah­ren vom Turniergolf zurückzog, hatte er alles er­reicht, was man erreichen konnte. Er plante, in seine Anwaltskanzlei zurückzukehren und sich ein wenig Geld mit Lehrfilmen und Büchern zu verdienen. Außerdem wollte er sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen: einen Golfplatz in der Nähe seines Hauses in Georgia zu finden, auf dem er mit Freunden spielen könnte. Jones selbst suchte das Gelände für den Augusta National aus und beauftragte einen Berufsarchitekten mit dem Bau des Platzes - Dr. Alister Mackenzie, ein Schotte, der auch für andere berühmte Layouts, wie das von Cypress Point oder Royal Me!· bourne in Australien, verantwortlich zeichnete. Diese beiden Männer schufen einen Platz, der breite Fairways, kein Rough und fair zu puttende Grüns hatte (was heute bei dem kurzen Gras al· lerdings nicht mehr der Fall ist). Die Gegend war mit einer nahezu unendlichen Viel falt von Pflan-

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D AS GROSSE B UC H VOM G OLF

O ben D.'l5 12. Gn'in des Augllsta National, ein Par J, ist VOll Bllnkem uud Wasser umgebeIl

Vorhergehende Seiten ZlIScha,ler umsäumen das 6. ,md 16. Loch des Augl/sta National u,tibrend der US Master5

Das 13. Loch (par 5) ist das letzte Loch der berüchtigten ..Amen Comer" in Allgusta

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zen und Blumen gesegnet, und man verstä ndigte sich, später jedem Loch ei nen bestimmten Na­men zu geben: Azalea, Redbud, Magnolia usw. Der Platz ist im Frühjahr eine wahre Farben­pracht. Dabei ist er zweifellos der bekannteste PlatZ in Amerika, und wenn die Azaleen blühen, auch einer der schönsten. Die Masters, die erste der modernen Majors im Kalender der Pros, geht auf das Jahr 1934 zurück und wird jedes Jahr im

April in Augusta ausgetragen. Gary Player hat die Masters dreimal gewonnen - 1961 , 1974 und 1978. Er selbst beschreibt seinen Sieg von 1968 als den für ih n größten Moment im Golf. Über Au­gusta sagt er: "Augusta, oder besser Bobby Jones und Alister Mackenzie, die ihn gebaut haben, fanden genau die Ausgewogenheit heraus, die dem Spieler eine ganze Reihe von Strategiemöglichkeiten bietet, um dann aufgru nd der gemachten Schläge entwe­der belohnt oder bestraft zu werden. Man steht auf dem Abschlag, sicht die breiten Fairways und denkt sich, sie regelrecht killen zu können. Aber so ein fach ist das nicht. Augusta verlockt zu Feh­lern. Die Probleme sind offensichtlich und auch vermeidbar. Es ist eine Frage des Risikos und der sch lechten Schläge, die den Spielern Kummer be­reiten. Das Geheim nis von Augusta ist die Enge seiner Grüns, von vorn bis hinten. Sie sind breit genug. aber sie haben sehr wenig Tiefe, was abso­lute Genauigkeit erforden, sogar mit den kur.len Eisen. Unter diesen Gesichtspunkten ist wahr­scheinlich das kurze 12. Loch, das Teil der be-

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rühmten Amen Corner ist, ein perfektes Par 3. Es ist 155 yards lang und verlangt nicht mehr als ein Eisen 7 oder 8, aber dennoch hat es viele Sie­geshoffnungen zerstört, da es nichts weiter als ein schmaler Streifen zwischen Bunkern hinten und Wasser vorn ist. Natürlich kann jeder ein schwe­res Par 3 bauen, indem er es sehr lang macht. Aber man braucht sehr viel Begabung und Vor­stellungskraft, so ein Par 3 wie das 12. Loch in Augusta zu bauen, an dem sehr behutsam vorge­gangen wurde. Das Besondere an diesem Par ist, dass man sich schon Gedanken darüber macht, noch ehe man es erreicht hat. Es ist eine furcht­einflößende Herausforderung, nicht nur, weil es Teil der Amen Corner ist. Ein schlechter Schlag bedeutet hier meist ein Doppelbogey.

ST. A NDREWS (OLD C OURSE)

Der Old Course im Royal & Ancient Golf Club of St. Andrews, bekannt als Wiege des Golfs, ist einer der ältesten und angesehensten Plätze der Welt. Keiner weiß, wann Golf das erste Mal in Sr. An­drews gespielt wurde, aber die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1552, und Sr. Andrews steht als Monument für die Anfänge des Golfs, als ein Spiel in den Dünen neben der

G OLFPLATZ·ARCHITEKTUR

See. Der erste Abschlag und das 18. Grün liegen vor der beeindruckenden Kulisse des Hauptsit­zes des R & A, der seit 1754existien. Zehn Jahre später ordnete der R & A an, die Anzahl der Löcher auf dem Old Course von 22 auf 18 zu re­duzieren - eine Zahl, die zum Standard wurde,

" A UGUSTA IST FÜR EINEN

G OLFER WIE DER H IMMEL

- UNO MAN KOMMT GE­

NAUSO SCHWER HINEIN"

-J OE G ESHWILER

Einer der berühmtesterl Aus· blicke im Golf: die Brücke über den Swilcan BI/m mit Sr. Andrews im Himergrund

127

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D AS GROSSE B UCH VOM G OLF

Vorhergehende Seiten So,menlicht spiegelt sich im Firth o/Clydeam 8. Loch des Alisa-Platzes VQm Turn­berry GolfClllb. an der Westküste Schortlallds gefe­

g'" Das Gnin und die Straße (rechts) sowie der Blinker rallen) des berlichtigte11 Road Hole. das 17. Loch. Par 4. des Old Course von St. A'ldrews

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als der R & A zum Hüter der Regeln und Wett­spielarten wurde. In all den Jahren, in denen der Old Course ge­staltet wurde, haben sich seine Umrisse nie ver­ändert - das S-förmige Layout bildet den Verlauf der Löcher hinaus und wieder zurück nach, wo­bei eine Besonderheit die sieben riesigen Doppel­grüns sind .

Seit 1873 wurden in St. Andrews 28 Mal die Bri­tish Open ausgetragen und so bedeutende Sieger wie Bobby Jones, Sam Snead, Peter Thomson, Bobby Locke, Jack icklaus (gewann zweimal), Seve Ballesteros und Nick Faldo konnten die Claret Jug in Empfang nehmen. Unter den berühmteren Löchern des Platzes be­findet sich das 17., auch als "Road Hole" be­kannt, ei n 461 yards langes Par 4. Es ist das ein­zige von vier Grüns, das kein Doppelgrün bildet. Dieses Grün, von einem der gefürchtetsten Bun­ker der Welt bewacht, hat sich immer wieder als schwer einzuschätzendes Ziel erwiesen, sowohl von Amateuren als auch von den Top-Professio­nals. Der Abschlag am 17. Loch wird parallel zu einer Straße rechts gespielt, während das Old Course Hotel, früher ein Bahnhof, die Aus-Linie bildet. Hinter dem Grün fühn eine kleine Straße vor­bei, vor der links der gefürchtete "Road H ole"­Bunker liegt. Er ist seh r tief und steil und hat schon so manche Scorecards verdorben. Im Jahr 1978 benöt igte der Japaner Tommy Na­kajima hier vier Schläge, um aus dem Sand zu kommen und eine Neun zu spielen, was dem Bunker auch den Beinamen "the Sands of Naka­jima" einbrachte.

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GOLFPLATZ-AR C HITEKTUR

CYPRESS POINT

Gary Player betrachtet diesen Platz als einen sei· ner Favoriten auf der ganzen Welt: ~Für seine landschaftliche Schönheit und einma· lige Vollkommenheit ist Cypress Point an der zerklüfteten Küste Kal iforn iens in der Nähe von Pebble Beach und Monterey mein Favorit. Es ist ein vollkommener Platz, da er alle Formen des Golfs in sich vereint: Löcher, wie in einer Park· landschaft, die in Heideland übergehen, um schließlich in dünenähnlichen Streifen zu enden. Es ist ein magisches Fleckchen Erde, das eines der berühmtesten Löcher der Welt beherbergt - das kurze 16., an dem Abschlag und Grün durch eine Bucht über dem schäumenden Pazifik voneinan­der getrennt liegen. Man betet förmlich darum, dass der Ball das Grün erreicht, weil man weiß, was sonst passiert. Ein vorsichtiger Spieler würde

Links Das Clubhaus und die Stadt St. A ndrews bil· den die Kulisse des 18. Grun, ein Par 4

Am spektakulären 16. Loch in Cypress Point, Kalifor. nien, spielt man uber den rauhen Pazijik

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D AS GRQSSE BUCH VOM G O LF

Oben Der Abschlag am 16. Loch VQn Cypress Point (par 3) liegt au!einer Im· wirtlichen Felslandschaft oberhalb des Ozeans

Rechts Das 15. Loch. ein Par 4. in Cypress Point

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den Ball mit ei nem mittleren Eisen auf die Klip­pen schlagen in der Hoffn ung, mit ei nem Chip und Putt sein Par zu retten. Daher ist es fü r mich das klassische Beispiel für strategisches Golf.~ eypress Poi nt liegt etwa 150 Kilometer südlich von San Francisco auf der Spitze der Monterey

Peninsula, ein rauhes Stück Land, das sich in den Pazifik erstreckt. Auf der Peni nsula liegt auch der illume Nachbar von eypress Point, Pebble ßeach. Während Pebble Beach schon dreimal Aust ragungson der US Open war, ist in eypress Point das einzig bekannte Turnier das jährlich stattfindende National Pebble 8cach Pro-Am, zu dem bekannte Persönlichkeiten kommen, von Kinostars über Popsänger bis hin zu ehemaligen Präsidenten, die ei n Team mit den Pros der US Tour bi lden. Das Pro-A m wird auf drei Plätzen gespielt: eypress Poi nt, Pebble Beach und Spy­glass H ilI. Es wird oft behauptet , dass Pebble 8cach einer der schönsten Golfplätze sei, der je gebaut wurde - mit Wellen, die sich an den Klippen brechen, mit Seelöwen, die sich in der Sonne aalen, und mit Fischerbooten, die das Meer durchpflügen.

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DER G A RY PLAYER COUNTRY CLUB

Gary Players Kreation in Sun City ist jedes Jahr Schauplatz des größten Events im Golfkalender Südafrikas: die One Million Dollar Challenge. Das Turnier wurde 1981 durch den südafrikani· sehen Geschäftsmann Sol Kenner auf Anraten von Lee Trevino hin gegründet und mit dem Preisgeld von einer Million Dollar ausgestattet. Dabei las sich die Siegerliste wie das Who's who des Golfs: Johnny Miller, Ray Floyd, Seve Balle· steros, Bernhard Langer, Mark McNuhy, lan Woosnam, Fulton Allem, David Frost, Nick Price, Nick Faldo, Corey Pavin, Colin Montga-. merie und Tiger Woods. Player beschreibt, was er mit diesem Platz bewirken wollte: "Ein Golfplatz braucht etwas, was ich Elastizität nenne, also nicht nur lang gezogene Fairways, die den Longhittern gefallen, sondern die Platzie­rung unterschiedlicher Abschläge und Bunker, die Abwechslung auf den Platz bringen. Ein Golf­platz muss alles für jeden Spieler haben. Er muss so gebaut sein, dass er einer älteren Dame oder ei­nem jungen Golfer den gleichen Spielspaß bietet wie einem Professional... 1979 bekam ich den Auftrag, einen der schwierigsten Golfplätze der Welt für die Million Dollar Challenge zu bauen mit dem Ziel, den besten Spielern der Welt, die

G OLFPLATZ- A ReH ITEKTU R

um die höchste Siegesprämie der Welt spielen, eine Herausforderung zu bieten. Aber gleichzei­tig habe ich Alternativ-Absch läge gebaut, die den Feriengästen des Rcsons entgegen kom-

• men Das mit Abstand spektakulärste Loch des Plat­zes ist das 9., ein Par 5, das nur einen einzigen großen Bunker hat, und zwar rechts und genau don, wo der Abschlag landet. Das Fairway zieht sich nach rechts zu einem ei ndrucksvollen Insel­grün vor der Kulisse von Sun City. "Das 9. Loch kann man getrost als ein heroisches Par 5 be­zeichnen", 50 Gary Player, "obgleich es so ange­legt ist, dass man es auch mit dem zweiten Schlag erreichen kann."

&

Das 9. Loch des Gary Player Cotmtry Club: Von den vorderen Abschlagen kaml man mit dem zweiterl Schlag das Grün angreifen lind sich so eine Eagle· oder Birdiechance beu,'ahren. Aber das verlangt einen risj· koreichen Schlag über das Wa"",

Oben und links Das 9. Loch in 511n City wa""hrend der Million Dollar Cbal· lenge

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K AP I T EL 8

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18 DENKWURDIGE

AUGENBLICKE

WatsOll hilft P/ayer 1978 ins Grüne Jackett

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G AR YS STERNSTUNDE

Beginnen wir mit Gary Players eigenen Wor­ten; "Neulich wurde ich darauf hingewie­

sen, dass meine Siege bei den Major Champi­onships über einen Zeitraum von fü nf Jahr­zehnten hinweg erfolgte n, der erSte bei der Bri­tish Open 1959 und der jüngste 1997 bei der Wentworth Masters in Landon. Man war der Meinu ng, dass dies der größte Augenblick in meinem Leben war, aber das wü rde die Bedeu­tung des Erfolges bei weitem überstrapazieren. Ich denke viel mehr an die erste Woche im April 1978, an die ich mich noch so genau erinnern kann, als wäre es gestern gewesen. Es war die letzte Runde der Masters 1978 in Augusta, Geor­gia. Ich lag sieben Schläge hinter dem Führenden zurück. Mein Sohn Wayne war an jenem Mor­gen bei mir, und er sagte: ,Papi, du spielst so gut. Wenn du heute auch noch gut puttest, kannst du eine 64 spielen und gewinnen.' Auf den ersten neun Löchern spielte ich eine 34. Meine Hoff­nungen schwanden dahin. Um zu gewinnen, hän e ich nicht nur das gesamte Feld des Tages schlagen müssen, sondern auch jeden Golfer der Gegenwart. Noch nie hane es ein Spieler fertig gebracht, auf den letzten Löchern eine 30 zu spie­len und zu gewin nen .

,Sag niemals nie' war noch nie so wahr gewesen. Ich spielte tatsäch lich eine 30 und gewann. Ich spielte zusammen mit Seve Ballesteros, und als ich gewonnen hane, ging er über das Grün und umarmte mich. Später sagte er dann, dass ich ihm gezeigt hätte, wie man die Masters gewinnt, was aus seinem Munde ein großes Kompliment für mich war. Damals war ich der älteste Spieler, der je eine Masters gewinnen konnte. Ich fühlte mich mit meinen 42 Jahren pudelwohl im Spiel gegen all die jungen Pros. In der darauf folgende n Woche lag ich bei der Tournament of Champions vor der letzten Runde erneut sieben Sch läge zurück. Ich spielte eine 65 und bez.wang Seve Ballesleros, der sieben Schläge vor mi r gelegen hatte. Dann fuhr ich

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18 DEN KW ÜRDI G E AU G ENBLIC K E

für mich mit Sicherheit der denkwürdigste Augenblick im Golf. ~

V ON T RÄNEN ZU TRIUMPH EN

Zuschaller vor dem Scoreboard bei der British Open 1919 in St. Alldrews, Schottland

Als sich die British Open 1959 in Muirfield ihrem Höhepunkt näherte, brach der 23-jährige Gary Player auf dem Grün in Tränen aus. Er war der Meinung, dass er die größte Chance seines jungen Lebens ver­säumt hane: einen Sieg bei seiner ersten Major und dem berühmtesten Tur· nier der Welt. Player hatte mit einer 7S begonnen und lag um sieben Schläge zurück. Seine zweite Runde war um vier Schläge besser, und er schaffte gerade noch den Cut um zwei Schläge. In der dritten Runde spielte er eine 70, was eine 271 be­deutete, vier Schläge hinter den führenden Fred Bullock und Sam King. Insgesamt 13 Spieler waren schlaggleich oder besser als Player. Aber er war der Meinung, dass er es noch schaffen könnte. Er be­gann die letzte Runde

nach Houston, Texas. Ich lag fünf Schläge hinter Andy Bean zurück. Er kam auf mich zu und sagte: ,Nun, du kleiner Bastard, diesmal wirst du mich nicht schlagen. Du hast vielleicht die letz­ten beiden Turniere mit sieben Schlägen Rück­stand noch gewonnen, aber das wird dir nicht noch einmal glücken.' Ich spielte eine 64 und ge­wann erneut. Damit war ich der ei nzige Spieler, der je drei Turniere, inklusive der Masters, hin­tereinander gewinnen konnte. Eine Major ist wie ein Sieg in Wimbledon. Eine zu gewinnen, ist et­was ganz Besonderes. Aber nachdem ich dreimal Zweiter war und zum dritten Mal die Masters ge­wann (einmal in den 60-ern und zweimal in den 70-ern), um dann dem Ganzen durch zwei wei· tere Siege noch die Krone aufzusetzen - das war

mit einer 34, und es schien so, als würde er sich mit einer möglichen 62 noch den Titel holen können. Aber dann schlug er am 18. Loch seinen Ab· schlag in einen Bunker und verlor zwei Schläge für einen Gesamtscore von 286 Schlägen. Es folgte eine endlose Warterei, in der ein Führen­der nach dem anderen einbrach . Player, der davon überzeugt war, verloren zu haben, wurde von sei­ner Frau Vivienne getröstet, als Of­fizielle auf ihn zukamen und ihm sagten, dass er soeben der jüngste Champion seit Willie Auchterlonie 1893 geworden sei.

Players erste Major - die Bn'tw Open 1959, ausgetragen in Mllirfield

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D AS GROSSE B UC H VOM G O L F

OUIMET, DER FAVO RITENSCHREC K

Obwohl die US Open Amerikas na­tionaler Titel war, wurde die Meister­schaft im späten 19. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts von schau ischen und engl ischen Pros be­stimm!. Der erSte Amerikaner, der die US Open 1911 gewi nnen konnte, war Johnny MeDermon, aber es war crst der Sieg des 20-jährigen Amateurs Francis de Sales Ouimet, Angestellter eines Sportgeschäftes, im Jahr 1913, der Golf in Amerika ins Rollen brachte.

Fraucü Ollimet mit seine/li jUlIgen Caddie Eddie L&wery bei der US Open 1913

Dieser Erfolg des ersten Amateurs, der die US Open gew innen konnte, wurde von der Sportöffent lichkeit sehr beachtet. Die New York Times beschrieb ihn sogar als ~ World's Golf Champion". Es war sein vierter Versuch bei einer US Open, die in jenem Jahr im The Country Club in ßrookline, Massa-

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chusetts, ausgetr3gen wurde. Der Platz, auf dem Ouimet als Cadddie gearbeitet hatte, lag nur einen Steinwurf von seinem Eltern­haus entfernt. Zu jenem Zeitpunkt galt Johnny MeDermon als Amerikas Antwort auf die Dominanz der Briten Harry Vardon und Ted Ray. Über 10.000 Zuschauer trotzten den schweren Regenfällen in einer unvergessenen fünften Runde. Ouimet, der Lokalmatador, der im Gegensatz zu dem sehr populären overlapping grip den in­terlocking grip benutzte, spielte vom Abschlag zum Grün sehr beständig, während seine Gegen­spieler einen Fehler nach dem anderen m3chten. Die Dreiergruppe lag nach neun Löchern Par, aber nach drei PuttS auf durch die beiden Briten auf dem zehnten Grün lag Ouimet in Führung. Nach einem Birdie-Putt am 17. Loch lag er dann drei Schläge vorn, die er auf fünf auf dem 18. Grü n ausbauen konnte. Ouimct erschien auf den Titelblättern im ganzen Land - wie auch sei n Caddie, der zehnjährige Ed­die Lowery, der sich gegen die Ratschläge von Freunden durchgesetzt hatte, die besagten, dass Ouimet lieber einen erfahreneren Caddie neh­men solle. Lowery gewann, und sein Ratschlag an Ouimet, die Augen auf den Ball zu richten, zahlte sich aus.

JONES " IMPREGNABLE Q UADRILATERAL"

Bobby Jones wurde 1902 in Atlanta geboren und war bereits mit 20 Jahren ein golferisches Phäno­men. Im Verlauf seiner kurzen Karriere bis 1930 hat er lediglich 52 Turniere gespielt, entweder bei den Amateuren oder den Pros, und 23 von ihnen gewonnen, darunter vier US Opens, fünf US Amateurs, drei ßritish Opens und eine British Amateur. Sein Golfkalender war nicht über· mäßig voll; er spielte pro Jahr nur eine H3nd voll Turniere, einmal abgesehen von Privatspielen am Wochenende. Im Winter pausiene Jones dann und machte im Frühling lediglich ein paar 5chHige, um wieder ins Spiel zu kommen. Der Merion Golf Club in Pennsylvania hatte zwar schon mehrere US Opens und US Amateurs aus­gerichtet, aber der Club wurde erst 1930 richtig berü hmt, als Bobby das letzte Kapitel des Grand Siam schrieb. Das elfte Loch von Merion ist mit 338 Metern ein kurzes Par 4. Jones lag gegen Gene Homans im Finale der US Amateur acht auf. Sei n Drive landete auf dem Fairway, der Annäherungsschlag auf dem Grün, und nach zwei Puns zum Par hatte Jones das Match 8 auf 7 gewonnen. Dieser Sieg, zusammen mit den Erfol­gen bei der British Amateur in St. Andrews, der ßrit ish Open in Hoylake und der US Open in In­terlaken (die damals alle als Major Champion­ships galten), war Jones der erste Spieler, der alle vier T itel in der selben Saison gewinnen konnte­eine Leistung, die als .. Impregnable Quadrilate­ml" in die Geschichte eingi ng. Kurz nach diesem Grand Siam von 1930, mit dem

Bobby fones mit de/l Tropbaen der British Open (Claret lug), der US Amateur, der British Ama· teur lind der US Open Champio11Sbip (v./.)

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Jones alles erreicht hatte, was es zu erreichen gab, zog er sich mit 28 Jahren vom Turniergolf zurück. Er hatte vor, wieder in seiner Anwaltskanzlei zu arbeiten und sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen: einen Golfclub mit einem außergewöhn­lichen Platz in Georgia zu gründen. Jener Platz war Augusta National, und die erste Augusta Na-

tional Invitation fand 1934 statt - ein Turnier, das später als Masters berühmt wurde.

SARAZENS ALBATROSS

Man bezeich nete ihn als den "Schlag, der um die Welt ging'". Schauplatz war die Masters 1935, die erst zum zweiten Mal statt­fand. Der Amerika­ner Gene Sarazen,

Gene Sarazen drei Schläge hinter dem führenden Craig Wood, der

gerade seine Runde heendete, machte am 15. Loch (Par 5) seinen zweiten Schlag. Sarazens Caddie Stovepipe sagte: "Mr. Gene, Sie müssen ein Holz 3 nehmen, um über das Wasser zu kommen." Aber der Farmer aus Connecticut entschied sich für ein Holz 4. Saraun hatte seinen Abschlag 229 Meter weit rechts aufs Fairway ins feuchte Gras geschlagen. Mit dem Holz 4 sch lug er den Ball dann flach und etwas nach rechts, aber er sprang nach links und ging zum Albatross ins Loch. Mit diesem einen Schlag hatte er den Vorsprung von Wood eingeholt. Er war der einzige Spieler auf dem Platz, der Wood noch abfangen konnte; ihm wurde bereits gralulien, als die Nachricht von dem unglaublichen Schlag durchsickene. Sarazen spielte die restlichen vier Löcher in Par und lag mit 282 SchHigen gleichauf mit Wood. Im Stechen über 36 Löcher am nächsten Tag machte Sarazen keine Fehler und schlug Wood mit fünf Schlägen Vorsprung(144 zu 149) und konnte sei­nen sechs gewonnenen Majors (US Open und US PGA Championship 1922, US PGA 1923, 8ri­t ish- und US Open 1932 und US PGA 1933) ei­nen Masters-Titel hinzufügen. Er wurde der erste Spieler, dem der Grand Siam aller vier Majors ge­lang.

18 D E N KWÜRDIGE A UGEN BLI CK E

H OGANS H ERO ISCHE R ÜCKKEHR

Der Amerikaner Ben Hogan ist der einzige Spie­ler, der drei Majors innerhalb eines Jahres gewin­nen konnte, und zwar 1953 die US Masters, die US Open und die British Open, sein neunter und letzter Major-Titel. Aber der Erfolg wurde Ho-

Nachdem sich Hogan von einem scbweren Autoun· fall erholt hatte, gt"wanll er die US Open 19jO

gan nicht leicht gemacht. Sein Vater, ein Huf­schmied, starb, als Ben zehn Jahre alt war. Seine Mutter siedelte nach Fort Worth (Texas) über. Hier verkaufte Hogan Zeitungen und kam mit dem Golfspon im Gien Garden Country Club, wo er als Caddie arbeitcte, in Berührung. 1931 wurde er als 19-jähriger Professional, aber richti­ger Erfolg auf der Tour stellte sich erst 1940 ein. In jenem Jahr und den bt-iden darauf folgenden war er der Gewinner der Preisgeldliste. aber seine Karriere wurde 1942 unterbrochen, als er zum Mi litärdienst eingezogen wurde. Nach dem Krieg stellte Hagan sein Talent erneut unter Beweis, indem er 21 Turniert- in den ersten beiden Jahren gcwann, darunter seine erste Ma­jor, die US PGA Championship. 1948 gewann er

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D AS GROSSE B UC H VOM G OLF

erneut zwei Majors, sei nen zweit en US PGA-Ti­tel sowie die US Open. Dann ereignete sich die Tragödie. Nach einem schweren AUlOunfalll948 konnte er für mehr als ein Jahr kein Golf meh r spielen, kehrte aber 1950 auf die Bühne zurück. Da ihm das Gehen sehr schwer fiel, nahm er nur an wenigen Turnieren teil und konzentrierte sich mehr auf die Majors. Die US Open 1950 war wohl der bemerkenswer­teste Meilenstein in der Karriere dieses großen Golfers - und in der Geschichte des Golfs über­haupt. Nur 16 Monate nach seinem Unfall stand Hogan auf dem 72. Abschlag, das lange und schwierige 18. Loch des Merion Ge, mit Schmer­zen in den Beinen. Auf den Löchern 12, 15 und 17 hatte er einen Drei-Schläge-Yorsprung ver­spielt und lag schlaggleich mit George Fazio und Lloyd Mangrum , die vor ihm gerade die Runde beendet hatten. Ein Par hätte zum Stechen ge­reicht. Hagan schlug seinen Drive aufs Fairway, hatte aber immer noch eincn zweiten Schlag zum Grün von 183 m vor sich. Die Menschen verstummtcn, als er zum Eisen I griff. Er nahm seinen Stand ei n und machte einen der größten Sch läge aller Zei­ten: Der Ball landete mitten auf dem Grün. Ho­gan machte zwei Pun s und zog zum Stechen gleich. Am nächsten T ag erschien er ausgeruht auf dem Platz, besiegte Mangrum und Fazio und holte sich so seinen zweiten US Open-Titel.

STREIT UM L OCKES LETZTE OPEN

Der Südafrikaner Bobby Locke war der erste Spieler, der auf drei Kontinenten eine wichtige

Rolle spielte - im eige-

"

tl nen Land wie auch in r den USA und Europa.

Der Siida/rikan(!"f" Bobby Locke gewamr in neun Jahren vier Britisb Opem

Locke, der zu Hause eine große Karriere hatte und als einer der besten Putter der Weh galt, lud Sam Snead nach dessen Sieg bei der British Open 1946 zu einer Reihe von Vorführspielen ein. Locke gewann zwölf der 16 Matches. Snead, der von den Puttkün­sten des Südafrikaners begeistert war, schlug Locke vor, sein G lück in den USA zu versu-

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ehen. Dort war Locke sehr erfo lgreich, wurde 1947 Zweiter der Preisgeldliste und gewann 1948 noch dreimal, che die US PGA ihn ausschloss, weil er angeblich sei nen Spielvenrag nicht ei nge­halten halte. Er entschied sich, mehr Zeit in Europa zu ver­bringen und wurde zu ei ner Zcntralfigur bei der British Opcn, die er 1949 in Sandwich, 1950 in Troon und 1952 in Lytham gewann. Sein letzter Open-Erfolg datiert aus dem Jahr 1957, als er mit seinem Sieg in SI. And rews eine kontroverse Diskussion auslöste, die aber ei nen historischen Wcrt in dcr Geschichte des Golfs bc­kommen sollte. Über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg, zwischen 1949 und 1958, hane Locke bei der Open zusammen mit Pelcr Thomson den Ton angegeben. Lediglich der Brite Max Faulk ner (1951) und der Amerikaner Ben Hogan (1953) hatten den beiden etwas entgegenzusetzen, und es war Thomson, den Locke 1957 bezwang. Locke war mit ei nem Vorsprung von drei Schlägen vor Thomson und dem Schau en Eric Brown in die letzte Runde gegangen und nach ei ner 70 gewon­nen (auch Thomson hatte eine 70 gespielt , aber drei Schläge verloren). Wie dem auch sei: Auf dem letzten Loch ereig­nete sich der Yorfall. Locke, dessen Ball etwa ein Mcter vom Loch entfernt war, legte sei nen Mar­kierungsknopf ei ne Punerkopflänge zur Seite, um seinen Mitbewerber ungehindert putten zu lassen, wie es die Regeln erlauben. Er brauchte drei PuttS, und angesichts des Sieges vergaß Locke in seiner Aufregung, den Markierungsknopf wie­der zurückzulegen, che er nach z.wei Putts zum Par mit drei Schlägen Yorsprung gewann . Erst nachdem Bobby Locke die Siegerkanne präsentiert hane, wurde der Fehler auf einem Film für die Nachrichten bemerkt. Nac h den Gol fregeln hatte Locke den Ball von der falschen Stelle gespic!t, wofür er zwei Strafsch läge hätte bekommen müssen . Locke aber hatte seine Score­karte mit einer Vier, einem falschen Score, auf dcm letzten Loch unterschrieben, dessen Strafe unglück licherweise Disqualifi kation bedeutct. Das C hampionship Committee glättete die Wa­gen etwas, indem es behauptete, Locke habe durch das Putten von der falsc hen Stelle keinen Yortei l gehabt und dass das Ergebnis so bliebe und Locke die Trophäe behalten könne. Der Re­spekt des Committees sowohl vor Bobby Locke als auch vor dem Golf schlechthin sowie das Übergehen der Regeln zum Wohle des Sports war ei n signifikanter historischer Augcnblick.

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D E VICENZOS FATALER F EHLER

Ein kleiner Bleisüft zerstöne am 14. April 1968, der letzten Runde der US Masters, alle Träume des 45-jährigen Argentiniers Roberto Oe Vi­cenzo. Er war schon im TV-ln-tervlewzlmmer, als ihn die tragi­sehe Nachricht erreichte. Früher am Tage hatte Goalby nach ei­ner 66 eine Schlagzahl von 277 erreicht, die De Vicenzo nach seiner 65 egali­siert hatte. Aber unglücklicher­weise hatte De Vicenzos Mitbe­werber Tommy

Der Argentinier Roberto Oe Vicenzo

Aaron eine 4 statt einer J für ihn auf dem 71. Loch, einem Par 4, eingetragen und Oe Vicenzo die Karte später so unterschrieben. Die Regeln besagen, dass einem Spieler, der eine z.u hohe als die tatsächlich gespielte Schlagzahl einreicht, diese Schlagzahl zugesprochen wird (hätte er eine niedrigere als die tatsächlich gespielte Schlagzahl unterschrieben, wäre er disqualifiziert worden). Das bedeutete, dass Oe Vicenzo eine 66 und da­mit 278 Schläge gespielt hatte und somit Bob Go­alby die Masters gewann. "Nach den Golfregeln~, so später Hord Hardin, Präsident der United States Golf Association und Vorsitzender des Rules Committee, "wird De Vi­cenzo eine 66 zuerkannt, die ihm kein Stechen mit Goalby möglich macht, der elf unter Par liegt. Oe Vicenzo ist also lediglich Zweiter mit zehn unter Par.~ Ein total entrüsteter Aaron eilte zu seinem Auto und brauste von dannen. Später sagte er: "Ich habe den Fehler erkannt, bevor ich das Scorerzelt verließ. Ich sah mich nach Roberto um, aber er war nicht mehr da. Es herrschte ein Zustand all­gemeiner Verwirrung. Da konnte ich leider nicht mehr allzu viel machen." Oe Vicenzo aber lastete sich selbst, nicht Aaron, den Fehler an und stammelte unter Tränen die unvergessenen Worte: .,Wie dumm ich doch bin!"

1 8 DENKWÜRDIGE A UGENB L I C KE

MACHT PLATZ FÜR SE RI PAK!

Das Damengolf stand schon immer im Schalten des Herrengolfs. Das Preisgeld ist geringer, das Interesse der Medien geringer, Sponsoren sind

Se Rj Pak/eiert ihren ersten Sieg in den USA bei der McDonald's LPGA Championship 1998

schwer zu finden und die wirklichen Stars rar ge­sät, obgleich sich das in den späten 9O-ern geän­dert hat. Da ist zum Beispiel Se Ri Pak, ein junges Gesicht aus Südkorea, die sich der Damen-Tour in Ame­rika einen Monat nach ihrem 20. Geburtstag an­schloss. Mit einem Sponsorenvenrag von Sam­sun, der den anderen Tour-Spielerinnen den Atem raubte, schrieb sie das Geschichtsbuch der Damen-Tour neu und beeindruckte die Welt durch ihr Talent. Sie schaffte die Qualifikation zur Tour auf Anhieb und wurde gemeinsame Erste in der entscheidenden Ausscheidung. Sechs Monate später konnte sie bereits ihren ers­ten Erfolg verbuchen . Sie gewann die McDo­nald's LPGA Championship, eine Major auf der Damentour, und war damit der erste Neuling seit zehn Jahren, der bei seiner ersten Major-Teil­nahme gewinnen konnte. Pak wu rde über Nacht zu einer Heidin in Südkorea, wo das Turnier live übertragen wurde. Der Präsident hatte sie noch vor der letzten Runde angerufen, aber sie bat ihn respektvoll, sich später bei ihm melden zu dür­fen. Paks zweiter Sieg war ebenfalls bei einer Major, die Women's US Open. Damit war sie der erste Tour-Neuling seit 14 Jahren, der zwei Majors ge­winnen konnte. Eine Woche darauf siegte sie bei der Kroger C lassic, vierzehn Tage später bei der Giant Eagle LPGA Classic, bei der sie mit 23 un­ter Par den Tour-Rekord egalisierte.

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D AS GROSSE B UCH VO M G OLF

Wege71 sei"er farben/rohen Bekleitllmg als .Pfau der Fairways" bekannt, ließ Voug Sanders bei der Bri· tish 0fJl!11 1970 die Fffiem hdnge11

MWIR HATTEN ES LEICHT.

WENN HIER DER W IND

WEHT, GEHEN SOGAR DIE

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·NICK F ALDO NACH EINEM

WINDSTILLEN T AG IN ST .

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1,2 0 M ETER BIS ZUR V ERZWEIFLUNG

Während die Geschichte des Golfs voll ist mit denkwürdigen Augenblicken an Siegen und Er· fo lgen, gibt es aber auch Stunden der Verzweif· lung und verpassten Chancen. Eine davon ereilte den Amerikaner Doug Sanders. Obgleich er zwi· schen 1956 und 1972 19·mal auf der US Tour ge· winnen konnte, wird man sich immer wegen ci· nes schrecklichen Sch lages an ihn erinnern: ein ausgelassener Putt aus 1,20 m, der ihn den Titel bei der British Open kostete. Obgleich er zahlreiche Siege erzielte, konnte San· ders nie eine Major gewinnen, und als er 1970 zur Brit ish Open kam, hatte er seinen Höhepunkt bereits überschrinen und muSste durch die Vor· qualifikation. Aber er war ein MeiSter der impro­visierten Schläge, wobei ihm das Layout von St. Andrews sehr entgegen kam. Nach drei stürmi· sehen Tagen führte der Amerikaner Lee Trevi no, während Sanders, Jack Nickiaus und Tony Jack­lin zwei Schläge zu rück lagen. Am SchluS5tag war der Sturm 50 schlim m wie nie. Während Jacklin und Trevino zurückfielen, übernahm Nickiaus mit 283 Schlägen die Führung. Es schien, als könne Sanders Nickiaus noch abfangen, nachdem er seinen Ball aus dem steilen Road Bunker 30 cm an die Fahne gesch la· gen hatte. Um die Meisterschaft zu gewinnen, hätte er am 18. Loch, dem leichtesten Par 4 des Platzes, lediglich ein Par spielen müssen. Der Abschlag bereitete Sanders keine Probleme, aber seine An näherung war ei n wenig zu lang. Der Ball blieb nach einem Putt das Grün herun­ter und dann wieder herauf etwa 1,20 m neben dem Loch liegen. Um als erster Spieler in die Geschichte einzu­gehen, der als Vor-Qualifikant die ßritish Open gewinnen konnte, hätte er diesen Pun lochen müssen - der Traum oder Alptraum eines jeden Golfers. Sanders nahm seinen Stand ein und beugte sich, kurz bevor er punen wollte, nach unten, um ein Stückehen Gras von seiner Puttlinie zu entfer­nen. Jeder der Zuschauer dachte insgeheim .Nicht so schnell, fang noch einmal von vorne an', aber Sanders puttete sofort und der Ball rollte rechts am Loch vorbei . Dieses Bogey bescherte Sanders 283 Schläge und das damit verbundene Stechen gegen Jack Nick­laus über 18 Löcher am darauf folgenden Tag. Nickiaus machte keinen Fehler und gewann mit 72 zu 73 sei nen zweiten British Open.Titel.

SHOOT-OUT IN TURNBERRY

Die British Open 1977 in Turnberry sollte sich zwischen Jack Nickiaus (damals 37) und Tom

Der jll'lge Tom Watson hiilt die Claret Jllg nach seinern Sieg bei der British Open 1977 in die Höhe

Watson (27) zu einem der größten Kopf-an-Kopf­Rennen entwickeln, das es im Golf je gab. Und es ging um mehr als nur den Titel. es ging auch um die Frage, wer im Weltgolf die Nummer eins war. Als junger Mann hatte icklaus Arnold Pal mer entthront; jetzt strebte Watson das Glei· ehe an. Beide begannen mit Runden von 68 und 70 und lagen damit um einen Schlag hinter dem Ameri· kaner Roger Maltbie. Dann spielten beide eine 65 und setzten sich klar vom Rest des Feldes ab. Nachdem NickIaus der Presse im Scherz gesagt hane, dass er sich ei ne weitere Kerbe für sein Ge· wehr wünsche, wurde der letzte Tag als .. Show­down between the Old Gunslinger and Billy the Kid" bezeichnet. Eine riesige Menschenmenge umsäumte den Ailsa·Platz, der nach dem Ailsa Craig so bezeichnet wurde. Jack NickIaus machte durch seinen Vorsprung von drei Sch lägen nach nur vier Löchern klar,

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wer der Herr im Hause war. Aber Watson kämpfte sich durch Birdies Olm 5., 7., und 8. Loch wieder auf Schlaggleichheit heran, jedoch nach einem Bogey am Bruce's Castle, dem Loch Olm Leuchtturm von Turnberry, lag Nickiaus nach neun Löchern um einen Schlag besser. Am 12. Loch betrug der Vorsprung schon zwei Schläge, aber Watson machte Olm 13. wieder ei­nen Schlag gut, um dann am 15. Loch (Par 3) mit ei nem Birdie erneut gleichzuziehen. Während Nick iaus seinen Ball aufs Grün geschla­gen hatte, lag Watsons Ball im leichten Rough links vom Grün. Er lochte aus 37 Metern ein, Nickiaus schob vorbei. Am 17. Loch (Par 5) fiihrte Wauon, der seinen Ball aufs Grün geschlagen hatte und mit zwei Pum zum Birdie einlochte, wieder mit einem Schlag. Am 18. Loch (Par 4) schließlich spielte Watson auf Sicherheit und schlug mit einem Eisen I ab, während Nick iaus sei nen Driver ins rechte Rough verzog. Watsons Annäherungsschlag brachte den Ball 60 cm an die Fahne, aber auch Nickiaus konnte den Ball aus dem Rough elf Meter ans Loch schlagen, von wo aus er zum Birdie ein lochte. Schnell stup­ste auch Walson den Ball ins Loch und gewann seine zweite British Open.

SEVE VOM PARKPLATZ

Die Welt erfuhr vom Namen Severiano Balle­steros erstmalig 1976, als der damals 19-jährige Spanier in der ersten Runde der ßritish Open mit einer 69 auf einem geteilten ersten Platz lag. Einen Tag darauf spielte er erneut eine 69 und führte mit zwei Schlägen. Das gleiche Bild nach drei Tagen, als er mit zwei Schlägen vor dem Amerikaner Johnny Miller führte. In der letzten Runde jedoch konnte Johnny Mil· ler aufholen, weil Seve Ballesteros einige wilde Schläge fabrizierte. Er wurde dennoch Zweiter, und man war sich sicher, noch mehr von ihm zu sehen. Seine Stunde schlug drei Jahre später bei der Bri­tish Open 1979 in Royal Lytham, Blackpool. Seine Scores spiegelten seine Genialität wider: sei ne wilden Abschläge und unglaublichen Schläge aus schwierigen Lagen. So betrug der Unterschied zwischen der zweiten und dritten Runde 1979 zehn Schläge. Über seine Schlussrunde schrieb Joe Gergen vom Newsclay: ~Ballesteros hat einen neuen Weg zum Ruhm beschritten. Er sch lug die Bälle nach links

18 DENKWÜRDIGE A UGENBLICKE

und nach rechts, kämpfte sich durch den Sand und durchs Gebüsch, schlug über Straßen hin­weg und sogar von einem Parkplatz ..... Von neun Versuchen mit dem Driver traf er le­diglich einmal das Fairway. Sein wildes Spiel wurde am 16. Loch besonders deutlich, als sein Abschlag so weit nach rechts flog, dass der Ball auf einem Parkplatz landete, wo Mitarbeiter der BBC ihre Wagen abgestellt hatten. Der Ball lag nicht im Aus, und Seve durfte straffrei droppen. Er schlug den Ball mit dem Sand Wedge 4,50 m an die Fahne und locllte zum Birdie ein. Am 18. Loch hatte sich derweil Jack NickIaus, der zwei Schläge von der Spitze entfernt lag und als einziger Ballesteros noch hätte abfangen kön­nen, die Chance auf ei n Birdie gesichert. Da tönte

Der Spanier BaJlesteros war einer der größten Trouble-Spieler, den die Welt je gesehen hat

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D A S G ROS SE BU C H V OM G OLF

Der Schotte Sam Torrance reißt nach seinem Siegpllu beim Ryder Cup 1983 auf dem 18. Grün 'OOn nJe Bel· jry die A mle nach oben

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ein gewaltiger Aufschrei vom 16. Grün herüber, als auf der Anzeigetafel neben dem 18. Grün auch schon eine rOte ~ I" neben dem Namen von Balle­steros auftauchte. Nickiaus sch lug seinen Ball in den Bunker. Obgleich er noch ein Par spielte, wurde er zum siebten Mal Zweiter, gemeinsam mit Ben Crenshaw, drei Schläge hinter Seve Bal­lesteros. Er war der erste Spanier, der den Claret Jug hoch­halten konnte und der erste kontinentaleuropäi­sche Sieger seit Arnaud Massy 1907. "Ich spiele gut aus dem Rough", sagte er nach der Runde, .. ich habe viel Geduld."

R YO ER C UP-R UHM

Der erste Ryder Cup zwischen den USA und Großbritannien/ Irland wurde 1927 ausgetragen, und bei den 22 Matches zwischen damals und 1977 war die amerikanische Überlegenheit so

groß, dass die Zahl der gewonnenen Punkte drei­stellig war. 1979 fand der Ryder Cup zum ersten Mal zwi-

schen Europa und den USA statt, und es schien, dass alles beim Alten blieb, da die USA 1979 mit sechs Punkten Vorsprung gewann, 1981 sogar mit neun. Aber 1983 wurde alles anders, als die Europäer nahe vor einem Sieg standen, zu dem ahcr am Ende ein Punkt fehlte. Diese LeislUng führte zu einer großen Karten nachfrage bei der britischen PGA für 1985 und dem Cup in The Belfry, Warwickshire. Die lewen beiden Löcher in The Belfry sind mit die schwersten der Welt - das 17. ein langes Dog­leg auf ein erhöhtes Grün und das 18. ein langes Par 4, bei dem der erste und zweite Schlag über ein riesiges Wasserhindernis geschlagen werden muss. Das europäische Team, mit sechs Major-Gewin­nern in seinen Rei hen und angeführt vom Ka­pitän Tony Jacklin, begann gegen die Mannschaft von Lee Trevino sehr verhaltend und lag nach dem ersten Tag 3 1/ 2 zu 4 112 zurück. Am zwei­ten Tag sch lugen die Europäer zurück und führ­ten mit 9 zu 7. 5 1/2 Punkte aus den letzten Ein­zeln hätten zum Sieg gereicht. Der unerfahrene Spanier Manuel Pinero be­scherte seiner Mannschaft einen Blitzstart, indem er Lanny Wadkins 3 auf I schlug. Der Engländer Paul Way schlug Ray Floyd, Seve Ballesteros teilte sich das March mir Tom Kite, der Schone Sandy Lyle schlug Pcter Jacobson und Bernhard Langer bezwang Hai Sutton. Das brachte den Eu­ropäern 4 1/2 Punkte und machte die Bühne frei für Sam Torrance. Vor dem 18. Loch lag Torrance mit Andy North gleichauf. North verzog seinen Abschlag ins Was­ser, während Torrance einen sehr guten Schlag hinlegte und sein zweiter Schlag das Grün an der richtigen Stelle traf. Torrance stand mit gestreck­ten Armen auf dem Grün, um sei nen Birdie-Putt zu feiern, der Europa den Sieg bescherte. "Auf dem Weg vom Abschlag zum Grün hatte ich Freudentränen in den Augen", sagte er an­schließend. "Ich wusste, dass ich den Cup für Eu­ropa gewonnen habe. Davon habe ich mein ganzes Leben lang geträumt." Der 16 1/2 zu II II2-Sieg war erst der vierte Er­folg von 26 Begegnungen und für die Amerikaner das erste Mal seit 1957, dass sie den Cup nicht in Empfang nehmen konnten. Die Concorde don­nerle über die Köpfe der Zuschauer hinweg, und es war ei n bewegender Augenblick, als Jacklin der Cup ühcrreicht wurde. Der erste Ryder Cup auf kontinentaleuropäi­schem Boden 1997 in Valderrama, Spanien, ge­wann erneut Europa mit 14 1/2 zu IJ 1/2.

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L EGT EUCH NIC HT MIT DEM B ÄREN AN!

Der ~Goldene Bär" war missmutig. Es war die Anreise zur Masters 1986, undJack NickIaus (46), ohne Zweifel einer der größten Golfer aller Zei·

Nickfausfocht am 16. Loch einen Birdie· Pult auf seinem Weg zlIm Sieg bei der Masters 1986

ten, wurde mit Fragen wie., Wann wollen Sie sich vom Golf zurückziehen?" bombardiert. Ei n Arti· kel brachte das Fass dann zum Überlaufen. "Darin stand, dass ich fix und fertig sei, aus· gelaugt, dass ich nie wieder siegen würde usw." Vier Tage später ließ er mit einer der größten Lei· stungen, die es im Golf je gegeben hat, alle Kriti· ker verstummen. Was er selbst als ~das beste Golf meiner Karriere" bezeichnete, brachte ihm am Ende mit einem Schlag Vorsprung seinen sechsten Masters·Titei ein, und er wurde der älteste Spieler, der dieses Turnier gewinnen konnte (den Rekord hielt bis dahin Gary Player, der 1978 42 war). Nickiaus spielte in der letzten Runde sieben unter Par (65), um das scchste Grüne Jackett zu bekommen, 23 Jahre, nachdem er es zum ersten Mal gewonnen hatte. Drei der weltbesten Spieler hatte er 1986

18 DENKWÜRDIGE AUGENBLI C KE

förmlich abgehängt: Seve Ballesteros, der den Druck spürte und am 15. Loch ins Wasser schlug; Tom Kite, der drei Birdie·Chancen nacheinander ausließ, und Greg Norman, der nach vier Birdies hintereinander erst durch ein Bogey am letzten Loch unterlag. "Ich denke gar nicht daran, aufzuhören", sagte Nickiaus der Presse nach der Runde mit einem Grinsen im Gesicht. "Ich habe Ihre Geschichte zerstört. Vielleicht sollte ich ,Auf Wiedersehen' sagen, vielleicht wäre das das Richtige. Aber das tue ich nicht, denn ab und zu kann auch ich noch ganz gut Golf spielen ." Und wie! Mit einer neuerlichen ungeheuren Leistung stürmte der 58·jährige Nickiaus bei der Masters 1998 am Schlusstag erneut an die Spitze, aber diesmal gewann er nicht, obgleich er einen achtbaren sechsten Platz erreichte und die Führenden schon seinen heißen Atem im Nacken spürten.

E UROPA GEWINNT AUF AMERIKA NISC HEM BO DEN

Die Aufregung erreichte während der letzten Stunden des Ryder Cups 1987 ihren Höhepunkt, als sich Europa anschickte, zum ersten Mal auf amerikanischem Boden zu gewinnen. Austra· gungsort war das Meisterwerk in puncto Golf· platz·Design von Jack N ickIaus, Muirfield Vii· lage, nicht weit von seinem Geburtsan in Co· lumbus, Ohio, entfernt. Nickiaus war damals auch Kapitän. Es war das erste Mal, dass der Cup live in den USA übenragen wurde. Mit 25.000 Zuschauern am Finaltag war der Cup restlos aus· verkauft. Mehr als 3000 europäische Fans hatten den Weg über den Atlantik nicht gescheut, um Jacklins Team anzufeuern. Am ersten Vormittag führten die Amerikaner bei vier Vierern, gewannen aber nur zwei. Jose Maria Olazabal und Seve Ballesteros rissen nach zwei down gegen Larry Nelson und Pane Stewart das Ruder noch einmal herum, während Nick Faldo und Ian Woosnam sogar ein vier down gegen Larry Mize und Lanny Wadkins wettmachten. Europa gewann dann am Nachmittag alle Vier· ball-Bestball-Spicle. wobei Woosnam großes Glück hatte, als er einen Baum traf, der Ball aber aufs Grün abprallte und er zum Eagle einlochen konnte. Nach dem ersten Tag führte die Jacklin· Truppe mit 6 zu 2. Die zweiten Vierer gingen dann mit 2 1/2 zu 1 1/2 an die Europäer, während die Amerikaner am Nachmittag lediglich mit 2 zu 2 teilen konn·

Der euyopaische Team·Kapitan Tony Jacklin [rellt sicb tiberden Sieg beim Ryder Clip 1987 al/I amerikanischem Bodm

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D AS GROSSE B UCH VOM G OLF

Um" Trän~ umannt &n Cnmshaw wine Frau nach einem emotio1lSgeiadenen Sieg 1995 in Augusta

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lcn. Vor den Einzeln führte Europa also 10 1/2 zu 5 1/2. Die Amerikaner benötigen zum Sieg neun von zwölf möglichen Punkten , und sie grif­fen an. Jacklin, dem noch vier Punkte fehlten, kam ins Schwimmen. Howard Clark schlug Dan Poh1 erst auf dem letzten Loch und Torrance hal­bierte mit dem Masters-Champion Larry Mize, aber Langer hane große Schwierigkeiten, ebenso Woosnam , Faldo, Lyle und Rivero. Dann kam der Ire Eamonn Darcy als rettender Engel. Bei zehn Einsätzen hane er noch kein Mal gewonnen, aber mit einem Birdie auf dem 17. Loch besiegte er Ben Crenshaw. Langer konnte mit Nelson noch teilen, Ballesteros schlug Curtis Strange, und durch das Halb vom Schonen Gor­don Brand gegen Wadkins siegte Europa mit IS zu 13, Amerikas erste Niederlage auf heim ischem Boden und erSt ihre fünfte Niederlage in 27 Mat­ches.

V OM E NG EL BERÜHRT

Als "Gentil' Ben" Crenshaw seinen letzten Pun zum Sieg bei der Masters 1995, sein zweiter Er­folg in Augusta, versenkte, fiel er auf die Knie und brach in Tränen aus. Acht Tage zuvor, zu Beginn der Masters-Woche, war Crenshaws Trai­ner und Mentor Harvey Penick, einer der größ­ten Golflehrer überhaupt, im Alter von 90 Jah­ren gestOrben. Penick hane den 43-jährigen

Crenshaw 37 Jahre lahg unterrichtet und einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung von Crenshaw bis hin zu eine m Weltstar ausgeübt. Crenshaw hatte Probleme mit seinem Spiel und bei drei von vier vorangegangenen Masters nicht den Cut geschafft. Noch zwei Wochen zuvor hatte Penick seinem Protege, der als einer der bes­ten Putter der Welt gah, eine Unterrichtsstunde gegeben. Crenshaw war schon in Augusta, um sich auf die Masters vorzubereiten, als Penick starb, und am Mittwoch, einen Tag vor Beginn der Masters, flog Crenshaw zu Penicks Wohnort in Austin, Texas, um als Sargträgcr zu fungieren. Crenshaw kehrte müde nach Augusta zurück, emotionsgeladen, und mit einem verstauchten Zeh - wahrlich keine guten Voraussetzungen für eine Major C hampionship! Aber Crenshaw be­zwang den Platz mit 274 Schlägen, 14 unter Par, und besiegte einen anderen Schüler von Penick, Davis Love 111. , mit einem Schlag Vorsprung. Es war elf Jahre her, dass Crenshaw seine erste Mas­ters gewonnen haue, und er war mit 43 Jahren der älteste Spieler seit Jack Nickl:aus, der 198646 Jahre alt war. In einer emotionsgeladenen Rede nach seinem Sieg sagte Crenshaw: "Ich hatte heute einen 15. Schläger in meiner Tasche, und der war Harvey Penick. Es war so, als habe jemand seine Hand auf meine Schulter gelegt und mich über den Platz geführt." Eine Schl:agzeile am nächsten Tag gab Crenshaws Gefühle so wieder: .. Touched Sy An Angel".

NORMANS DISASTER AM VI ERTEN T AG

Als ein talent ierter junger Australier 1981 sein Debut bei der Masters gab und Vierter wurde, zweifelte niemand daran, dass er eines Tages das Grüne Jackett anziehen würde. Greg Norman, von dem hier die Rede ist, ge­wann zwei Majors, die Sritish Open 1986 und 1993, und bestimmte das Weltgolf fast zehn Jahre lang, davon allein sechs Jahre als Top-Spieler der Rangliste. Aber ein Sieg in Augusta rückte für ihn in immer weitere Entfernung, obgleich er 1986 und 1987 Zweiter und 1989 und 1995 Drit­ter wurde. Als der .. Große Weiße Hai", wie Norman ge­nannt wird, 1996 zum 15. Mal nach Augusta kam und gleich am ersten Tag mit einer 63 einen neuen Platzrekord aufstellte, hane es den An­schein, dass die Golf-Götter der Nummer eins endlich gnädig gestimmt sei n würden. Nach der dritten Runde hane sich Norman eine

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Greg Norman fällt voller VerLweiflllng auf die Knie, als er seinen Sieg bei der Masters 1996 verspielt

scheinbar uneinholbare Führung von sechs Sch lägen vor Nick Faldo herausgespieh und le­diglich vier Bogeys auf den ersten 54 Löchern ge­spielt. Noch kein Spieler der Masters hane einen Sechs-Schläge-Vorsprung verspielt, aber Norman brach diesen Rekord durch die schlimmste Selbst vernichtung, die es je bei einer Major gege· ben hatte. Man sagt, dass die Masters bis zu den letzten neun Löchern noch nicht vorbei sei . Und genau don spielte Norman eine 40 (vier über Par), was eine 78 (sechs über Par) für die Runde mit fünf Bogeys und zwei Doppelbogeys bedeutete. Faldo, der mit einer 67 die beste Runde des Tages spielte, gewann mit fünf Schlägen Vorsprung seinen drit­ten Masters-Titel. Normans Kommentar war kurz und brachte es auf den Punkt: "I played like shit."

18 DENKWÜRDIGE AU G ENBLI CKE

DAS J AHR DES TIGERS

Tiger Woods ist ohne Frage die größte Sensation, die im Golf passierte. Als Teenager feierte Woods beispiellose Siege als Amateur. Er gewann die US Junior Amateur dreimal hintereinander, was vor ihm noch niemandem geglückt war, und er war der jüngste Spieler, der je die US Amateur gewin­nen konnte, ebenfalls dreimal in Folge. Ende 1996, Tiger war damals 20, wurde er Pro­fessiona l und unter.wichnete unmittelbar danach unter anderem einen Venrag über 40 Millionen Dollar mit Nike und einen über 20 Millionen mit Titleist. Er gewann die Las Vegas Invitational, sein erstes Turnier als Profi, und seine erSte Mil­lion an Preisgeldern schneller als jeder andere Spieler vor ihm - bei nur neun Turnieren - und stellte damit den bestehenden Rekord von Ernie Eis mit 28 Turnieren ein. Woods gewann auch das erste Turnier der Saison 1997, die Mercedes Championships, aber es sollte noch bis April dauern, bis Tiger Woods in aller Munde war - durch seinen Sieg bei der Masters, seiner ersten Major als Professional. Aber er ge­wann das Turnier nicht nur, er schrieb auch ein völlig neues Kapitel in der Geschiclne des Golfs. Mit 21 Jahren war er der jüngste Masters-Sieger, auch war sein Score von 270 Sch lägen ein neuer Rekord, der den von Jack Nickiaus (271, 1965) und Raymond Floyd (1976) ablöste. Sein Vorsprung von zwölf Schlägen war der größte in einem Major-Jahrhundert. Woods ist eine ethn ische Mi­schung aus Farbigem, Chinesen und Thai, und, abgesehen von seinem kaukasischen Stamm­baum, der erste dieser eth nischen Gruppe. der eine Masters gewin­nen konnte. Tiger ist talentiert. telegen und der Traum eines je­den Sponsors. Es wird geschätzt, dass seit T igers Einstieg in den Golfsport als Professional am 26. August 1996 mehr als 650 Millio­nen Dollar in den Golfsport ge­flossen sind: größere Sponsoren­beträge, lukrativere Fernsehab· schlüsse, höheres Preisgeld ... Golf wird nie mehr so sein, wie es einmal war.

Das neue Gesichl des Well­golfs: Tiger Woods nach sei­nem Maslers·Sieg

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GOLFREGELN IN KURZE

Im Golf gibt es vom Grundansatz her zwei ver­schiedene Spiclformen: die eine, die nach ge­wonnenen und verlorenen Löchern entschieden wird (LochspicI), und die andere, die nach An­zahl der Schl:igc für die Runde gewertet wird (Zählspiel). Folgende Auflistung ist ei ne Zusammenfassung der Golfrcgcln, so weit wie möglich vereinfacht.

ETIKETTE Die Etikette bcinhahet sowohl Sicherheit und Rücksichtnahme auf dem Platz als auch die Scho­nung des Golfplatzes. Obgleich die folgenden Punkte keine eigentlichen Regeln darstellen, sind sie ein wichtiger Teil des Golfs. • Niemand darf sich bewegen, spre<:hen oder dicht bei ei nem Spieler stehen, wenn er eIßen Schlag spielt. • Spielen Sie nicht, bevor die vorausgehenden Spieler außer Reichweite sind. • Spielen Sie ohne Verzögerung. Sofort nach Be­endigung des Lochs müssen die Spieler das Grün verlassen. • Lassen Sie schnellere Spieler hinter Ihnen über­holen. • Setzen Sie Divots wieder ein; ebnen Sie Fuß­spuren im Bunker ei n.

• Treten Sie nicht auf die Puttlinie eines anderen Spielers. • Lassen Sie keine Schläger auf das Grün fallen. . Ste<:ken Sie den Flaggenstock vorsichtig ins Loch zurück.

ERKLÄRUN G EN Die Erklärungen ent halten über 40 Definitionen, die die Grundbegriffe definieren, um die die Re­geln herum geschrieben wurden. Eine gute Kennt nis der Erklärungen wird bei den Regeln hilfreich sein. • Abschlag - der Ort, an dem das zu spielende Loch beginnt, bezeichnet von zwei Abschlags­markierungen. • Im Gelände - der gesamte Raum des Platzes, ausgenommen Abschlag und Grün, des zu spie­lenden Lochs und sämtliche Hindernisse auf dem Platz. • H indernisse - jeglicher Bunker und jegliches \YI asserh indern iso • Grün - eine zum Putten besonders hergerich­tete Fläche mit einem Loch von 10,8 cm Durch­messer. • Aus - Boden, auf dem nicht gespielt werden darf; kein Bestandteil des Platzes. Ein Ball ist im Aus, wenn er vollständig im Aus liegt.

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• lose hinderliche Naturstoffe - natürliche Ge­genstände wie Steine, Blätter und Zweige, sofern sie weder befestigt noch angewach.sen noch fest eingebettet sind und auch nicht am Ball haften. • Hemmnisse - alles Künstliche, ausgenommen a. Gegenstände zum Bezeichnen vom Aus; b. jeglicher im Aus befindliche Bestandteil eines unbeweglichen künstlichen Gegenstands; c. jegliche von der Spielleitung zum Bestandteil des Platzes erklärte Anlage. • Zeitweiliges Wasser - jede vorübergehende Wasseransamm lung auf dem Platz, die sichtbar zutage tritt, bevor oder nachdem der Spieler seine Standposition bezieht (Tau und Reif sind nicht zeitweiliges Wassl·r). • Boden in AusbesRrung - jeder Teil des Platzes, der auf Anordnung der Spielleitung als solcher gekl'nnzeichnet wurde. Eingeschlossen sind zur Beseitigung angehäuftes Material und von Platz­pnegl'rn gemachte löcher, auch wenn sie nicht entsprechend gekennzeichnet sind.

REGELN

A IIgeme;IIe Punkte • Bevor Sie mit der Runde beginnen: a. Lesen Sie sich die PI:nuegeln auf der Score­karte durch. b. Bringen Sie eine Markierung am Ball an; viele Spieler benutzen die gleichen Marken, und wenn Sie ihn nicht identifizieren können, gilt er als ver­loren. c. Zählen Sie die Anzahl der Schläger. Sie dürfen maximal 14 Schläger mit :\Uf die Runde nehmen. • Bitten Sie während der Runde niemanden um Belehrung, vom Caddie oder Ihrem Partner ab­gesehen. • Beim Spielen eines Lochs dürfen Sie keinen Probeschlag machen.

Abscblag SetZen Sie den Ball zwischen und nicht vor den Abschlagsmarkierungen auf. Sie können den Ball bis zu zwei Schlägerlängen hinter der linie zwi­schen den Markierungen aufsetzen.

AIIßerbalb des Abscblags spielen Im Lochspiel ist das straflos, aber der Gegner kann eine Wiederholung des Schlags verbngen; im Zählspiel bekommen Sie zwei Strafschläge und müssen den Ball von innerhalb des Ab­schlags spielen.

Spielen des Balls • Der Ball muss gespielt werden, wie er liegt. Ver· bessern Sie nicht die Lage des Balls, den Raum des beabsichtigten Schwungs oder die Spiellinie durch Bewegen, Biegen oder Brechen von irgend etwas, das angewachsen oder befestigt ist, außer beim redlichen Beziehen der Standposi­tion oder beim Spielen eines Schlags; drücken Sie nichts nieder und stellen Sie keine Standposi­lion her. • Liegt Ihr Ball in ei nem Bunker oder Wasserh in­dernis, berühren Sie vor Ih rem Durchschwung nicht den Boden des Bunkers oder Wasserhi nder· msses. • Nach dem Ball muss eh rl ich geschlagen wer· den, er darf nicht gestOßen oder gelöffelt werden.

Spielen eines fa lschen Balls (außer ill einem Hindenlis)

Im Lochspiel verlieren Sie das Loch; im Zählspiel bekommen Sie zwei Str.lfschläge und müssen dann den richtigen Ball spielen.

Aufdem Grün Sie dürfen Balleinschlaglöcher und Lochpropfen auf der Puttlinie ausbessern, aber keine sonstigen Schäden, eingeschlossen Spikeabdrücke. • Sie dürfen den Ball markieren, aufheben und rei nigen. Legen Sie ihn immer an die ursprüngli­che Stelle zurück. • Prüfen Sie die Oberfliiche nicht dadurch, 111-

dem Sie sie aufrauhen oder einen Ball rollen.

EiTi vom Griin alls gespielter Ball trifft Flaggenstock

Im Lochspiel verlieren Sie das Loch, im Ziihlspiel bekommen Sie zwei Strafschläge.

Ball ill Rube bewegt • Wird ein Ball in Ruhe durch einen Spieler, sei­nen Panner oder einer ihrer Caddies bewegt, aus­genommen, wie nach einer Regel gestanet, oder er bewegt sich nach dem Ansprechen, müssen Sie sich einen Strafschlag anrechnen und den Ball zurücklegen. • Befindet sich Ihr Ball in Ruhe und wird durch irgendeinen anderen Ball bewegt, können Sie ihn straflos zurückleg"n.

Ball ;/1 Bewegung abgelellkt oder aufgebalten

Wird der Ball eines Spielers versehen tlich durch ihn selbst, seinen Partn"r od"r ihre Caddies abge. lenkt oder aufgehalten, so

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a. verlieren Sie im Lochspiel das Loch; b. bekommen Sie im Zählspiel zwei Smfschläge, und der Ball muss gespielt werden, wie er liegt. • Wird ein Ball in Bewegung von irgendjemand anderem abgelenkt oder aufgehalten: Spielen Sie den Ball ohne Strafschlag, wie er liegt, außer a. im Lochspiel, wo Sie die Möglichkeit haben, den Sch lag zu wiederholen, wenn der Ball vom Gegner oder dessen Caddie abgelenkt oder aufge­halten wurde; b. im Zählspiel, wo der Schlag wiederholt wird, wenn er nach einem Schlag vom G rün aus abge· lenkt wurde. • Wird der von Ihnen geschlagene Ball durch ei· nen anderen in Ruhe befindlichen Ball abgelenkt oder aufgehalten, ist kei ne Strafe.' verwirkt, und der Ball muss gespielt werden, wie er liegt, außer a. im Zählspiel, wo Sie zwei St rafschläge bekom­men, wen n beide Bälle auf dem Grün lagen, be­vor Sie den Schlag machten.

Allfnebmell, Fallell lassell lind Hinlegen des Balls

• Muss ein aufgenommener Ball zurückgelegt werden, so muss sei ne Lage vorher gekennzeich­net werden. • Muss ein Ball zurückgelegt oder fa llen gelassen werden (z.B. bei Inanspruchnahme von Erleich­terung bei Boden in Ausbesserung), sollte man die urprüngliche Lage des Balls markieren. • Beim Fallenlassen muss man aufrecht stehen, den Ball in Schulterhöhe mit ausgestrecktem Arm halten und fallen lassen. Berü hrt ein fallen­gelassener Ball den Spieler, seinen Partner, deren Caddie oder Ausrüstung, so muss er straflos er­neut fallen gelassen werden. • Es gibt acht Situationen, in denen ein fallen ge­lassener Ball in ei ne Position rollt, von der erneut fallen gelassen werden muss (siehe Regel20-2.c.).

Ball bebindert oder unterstützt Spiel Man kann seinen Ball au fnehmen, wenn man der Ansicht ist, der Ball kön me einen anderen Spie­ler unterStützen oder • einen anderen Ball aufnehmen lassen , wenn man der Ansich t ist, der Ball könnte das eigene Spiel behindern oder das Spiel eines anderen Spielers unterstüt7.cn.

Lose hinderliche Nattlrstoffe Loser hinderl icher Naturstoff darf fortbewegt werden, ausgenommen sowohl der lose hinderli­che Natu rstoff als auch der Batll iegen in dem sel­ben H indern is.

• Bewegt sich der Ball beim Berühren vom losen hinderlichen aturstoff innerhalb einer Schlä­gerlänge, muss der Ball zurückgelegt werden (außer der Ball lag auf dem Grün), und der Spie­ler muss sich einen Strafsch lag anrechnen.

Hemmnisse • Lesen Sie die Platzregeln auf der Scorekarte be· treff Hemmnisse (wie z.B. befestigte Straßen oder Wege). • Bewegliche Hemmnisse (Harken, Blechdosen etc.) dürfen überall auf dem Platz entfernt wer­den. Bewegt sich dabei der Ball, so muss er straf­los zurückgelegt werden. • Behindert ei n unbewegliches Hemmnis Stand­posItIon oder Raum des beabsichtigten Schwungs, so kann der Ball innerhalb einer Sch lägerlänge von dem Punkt, wo Behinderung ausgesc hlossen iSI, nicht näher zum Loch, faHen gelassen werden. Behinderung liegt auch vor, wenn sich ein unbewegliches Hemmnis auf die Puttl inie eines auf dem Grün befindlichen Balls erstreckt.

Zeitweiliges Wasser, Bodel/ in Allsbesserul/g etc.

Liegt Ih r Ball in zeitweiligem Wasser, Boden in Ausbesserung oder Laufspur eines Erdgänge gra­benden Tieres, kann der BaH innerhalb einer Schlägerlänge von dem Punkt, wo Behinderung ausgeschlossen ist, nicht näher zum Loch fallen gelassen werden.

\Vasserbimlem isse Schauen Sie in den Platzregeln nach, ob Meer, See, Fluss usw. Wasserhindernisse oder zeitweili­ges Wasser sind.

Ball im \Vasserbindenlis Spielen Sie den Ball, wie er liegt oder a. lassen Sie einen Ball mit einem Strafschlag in beliebiger Ent fernung hinter dem Wasserhinder­nis fallen, wobei der Punkt, wo der ursprüngli­che Ball zuletzt die Grenze des Wasserhindernis­ses gekreuzt hat, auf gerader Linie zwischen dem Loch und der Stelle, wo der Ball fallen gelassen wird, liegen muss. b. von der Stelle, wo der ursprüngliche Ball zu· letZI gespielt wurde.

Ball im sei/lieben \'Vasserbilldernis Als zusätzliche Wahlmäglichkeit zu den obigen Punkten können Sie mit einem Stl'3fschlag den Ball innerhalb zweier Schlägerlängen fallen lassen

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a. von dem Punkt, wo der Ball die Grenze des Hindernisses gekreuzt hat oder b. an einem an der gegenüberliegenden Grenze des Wasserhindernisses gleich weit vom Loch entfernt liegenden Punkt.

Ball verloren oder Aus • Informieren Sie sich auf der Scorekarte über die Aus-Grenzen des Platzes. • Ist Ihr Ball außerhalb eines Wasserhindernisses verloren oder Aus, müssen Sie unter Hinzurech­nung von einem Strafschlag einen Ball so nahe wie möglich der Stelle spielen, wo der ursprüng­liche Ball zuletzt gespielt wurde. Sie dürfen nach dem Ball fünf Minuten suchen. Ist er bis dahin nicht gefunden oder nicht identifiziert, so gilt er als verloren. • Wenn Sie nach einem Schlag der Ansicht sind, Ihr Ball könne außerhalb eines Wasserhindernis­ses verloren oder im Aus sein, können Sie einen provisorischen Ball spielen . Sie müssen vor dem Schlag ankündigen, einen provisorischen Ball zu spielen, bevor Sie den anderen Ball suchen. Ist der ursprüngliche Ball verloren oder im Aus, müssen Sie das Spiel mit dem provisorischen mit einem Strafschlag fortsetzen. • Ist der ursprüngliche Ball nicht verloren oder im Aus, müssen Sie mit ihm das Loch zu Ende spielen und den provisorischen Ball aufheben.

BallulISpieibar Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Ball außer­halb eines Wasserhindernisses unspielbar ist (und das entscheiden Sie ganz allein), können Sie mit einem Strafschlag a. einen Ball innerhalb zweier Schlägerlängen von der Stelle, wo der Ball lag, nicht näher zum Loch, fallen lassen; b. einer~ . ..Ball in beliebiger Entfernung hinter dem Punkt fallen lassen, wo der Ball lag, wobei dieser Punkt auf gerader Linie zwischen dem Loch und der Stelle, wo der Ball fallen gelassen wird, liegen muss; c. den Schlag von der ursprünglichen Stelle wie­derholen. • Liegt Ihr Ball im Bunker, darf der Spieler nach a., b. oder c. dieser Regel verfahren. Wenn Sie sich aber für a. oder b. entscheiden, muss der Ball im Bunker fallen gelassen werden.

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GOLFSCHLAGER-SPEZIFIKATIONEN

Regelwidrige Sc:hUiger Ein Schläger ist ein zum Schlagen des Balls bestimmtes Gerät. während ein Putter ein vorwiegend zum Gebrauch auf dem Grün gebauter Schläger mit nicht mehr als einem Neigungsw inkel von 10° ist. Regel 4 der Golfregeln behandelt den Bereich Schläger.

Bestehen Zweifel. ob ein Schläger, der hergestellt werden soll, in Einklang mit

Regel 4 steht, so sollte der Hersteller dem R & A ein Muster zur Entschei­dung vorlegen. Der Schläger eines Spielers muss den folgenden Bestim­mungen entsprechen, ohne Gefahr

zu taufen, disqual ifiziert zu werden :

Form und Machart von Schlägern

1. De r Schläger

BiJ hier hin muss der

Schah gerade sein \

Der Schlager muss aus Kopf und Schaft bestehen und darf nicht nennenswert von der herkömmli­chen und übl ichen Form und Machart abweichen. Der Schläger darf nicht abänderbar konstruiert sein, außer in seinem Gewicht.

Ein Winkel von maxim,lIS"

Sohle

152

2. Schaft • Der Schaft muss im Ganzen ge­rade sein, mit nach allen Seiten gleichen Biegungs- und Verwin­dungseigenschaften. • Er muss in den Schlägerkopf an der Ferse, entweder direkt oder durch nur einen geraden Hals oder Stutzen, einmünden. Ein Putter­schaft darf an jeder Stel le des Kopfs einmünden. • Er muss vom oberen Ende des Griffs bis nicht mehr als 127 mm

SChahoKhse

über der Sohle gerade sein . • Er muss mindestens 427 mm vom oberen Endes des Griffs bis zur Sohle lang sein . • Die Schaftachse von oben bis nicht mehr als 127 mm über der Sohle muss in norma­ler Ansprechstellung mit der Vertikalen von .. Toe" zu "Heei " einen Winkel von mindestens 10· bil­den. Der Abstand zw i­schen der Achse von Schaft, ~NeckH oder "Socket H und der

Hier beginnt die Ab·

m6'""9 ", . ' Kk· b: und ,SOCket· J

- - . . --MnilMle Achse für . Neck" und . SOCket' von 5' :

- :

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, -'-"

1 Sohle

Sohle I

Gedachte l i ....

11 ", d~ "",,. zwischen , "" und .SOCket' bis zur Sohle

- -. Ma~I~1 S'

500'.

Rückseite der Ferse darf 16 mm nicht über­schreiten. • Die Hacke muss 16 mm über der horizontalen Ebene liegen, auf welcher der Schläger in nor­maler Ansprechposition ruht .

Angedeute te SChlagflkhe

o

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Kein runder DurchmesW!' (nur

bei Puttern)

Einwölbung

(~r~

~ f' WOlbung '.LI

(verbote ~

3. Griff • Der Griff muss gerade und am Ende des Schaf· tes befestigt sein. • Mit Ausnahme von Puttern muss der Quer­schnitt von Schlaggriffen kreisfOrmig sein. Putter brauchen keinen Griff mit kreisfOrmigem Quer­schnitt zu haben. Der Querschnitt darf jedoch an keiner Stelle eingewOlbt und muss über die ge· samte Grifflänge gleich sein. • Der Griff darf sich verjüngen. aber er darf nicht für irgendeinen Teil der Hände vertieft sein. Der Durchmesser darf in keiner Richtung 4S mm überschreiten.

4. Schlä g e rkopf • Der Schlägerkopf muss eine im Ganzen glatte Form haben. Obgleich es nicht genau festgelegt

Face_ .. - Back

_~~~_~~~=~-~fHit(ke 16mm

--- ---

ist. sind einige Eigenschaften verboten: • durchgebohrte Schlagflächen. durchsichtiges Material oder Anhängsel wie KnOpfe, Plättchen, Stäbchen oder Flossen. • Der Abstand zwischen Ferse und Spitze des Schlägerkopfs muss grOßer sein als der Abstand zwischen $chlagfläche und Schlägerkopfrück­seite. • Der $chlägerkopf darf nur eine zum Schlagen des Balls gebaute Schlagflache haben, ausge­nommen Putter mit zwei Schlagflächen, deren Eigenschaften gleich sind .

5. Schlagflä che • Die Schlagfläche muss hart und steif sein (Aus­nahmen gibt es bei Puttern) . Prägungen in der Treffzone müssen aus dem selben Material be­stehen (Ausnahmen gibt es für Holzschläger). • Prägungen dürfen keine scharfen Kanten oder Grate haben. Rillen sind jedoch erlaubt. Eine An­zahl geradliniger Rillen unterschiedlicher ~nge,

Symmetrieachse Rillent iefe

'-_--'0. ma_~ .o~ ~.r~ ....

Rillent ie!e miJ~ . O.S mm

jedoch symmetrischen Querschnitts, ist gestattet. Breite und Querschnitt müssen über die Schlag­f läche des Schlägers und die Länge der Rillen im Ganzen gleichmaßig sein (gilt nicht für Putter). • An der Schlagfläche darf kein fremdes Material angebracht sein, um den Flug des Balls zu beein­flussen.

Anzahl von Schlägern Ein Spieler darf die Runde mit nicht mehr als 14 Schlägern antreten. Tritt er mit weniger als 14 Schlägern an, so darf er beliebig viele hinzufü­gen, vorausgesetzt seine Gesamtzahl übersteigt 14 nicht. Der Spieler darf jeden Schläger, der während des normalen Spielverlaufs spielun­brauchbar wird, durch einen beliebigen anderen Schläger ersetzen. Partner dürfen Schläger ge· meinsam gebrauchen. solange die Gesamtzahl der Schläger, welche die Partner mitführen, 14 nicht übersteigt.

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GLOSSAR

Albatross Ein Score von drei umcr Par an einem Loch; auch als Doppel-Eagle geläufig Annäherung Normalerweise ein kurzer bis minellanger Schlag zum Grün oder zur Flagge Ansprechha ltung Die Haltung, die ein Golfer einnimmt, we nn er sci nen Ball schla­gen will As Ein Hole-in-One Back n inc Die zwei ten neun Löcher eines 18-Löcher-Platzes Backspin Der Spin, den das Schlägerblatt auf den Ball ausübt; verhindert das Ausrol­len des Balls nach dem Aufkommen Ba i1 out Ein Schlag, um Schwierigkeiten aus dem \'(feg zu gehen, zum Beispiel weit nach links schlagen, wenn sich rechts ein Hindernis befindet Balata Saft eines tropisc hen Baumes, aus dem Ballummantclungen hergestellt werden Ball-marker Ein kleiner runder Gegenstand zum Markieren des Balls auf dem Grün, wenn er aufgenommen werden soll Ball-w3sh er Ein kleiner Behälter ZU Ill Rei­nigen der Bälle Besser legen Sonderplatuegcl, die das Besser legen der Bälle bei nassen Plätzen er­laubt Best ball (auch benerball genannt) Der bes­te Score an einem loch von zwe i oder meh­reren Partnern beim Bestba ll Birdie Ein Score von einem unter Par an ei­nem Loch Bl ind shot Ein Schlag, bei dem die Zone, wo der BaJllanden soll, nicht cinsehbar ist Block Ein Schlag, der steil nach oben rechts vom Ziel fliegt Bogey Ein Score von einem über Par für ein Loch Break Die Kurve, die ein geputteter Ball auf Grund der Ondulierung des Grüns macht

Bunker Ein Sandhindernis auf dem Platz Caddi e Eine Perso n, die die Schläger des Spielers trägt/zieht und Ratschläge auf dem Platz bezüglich der Strategie und der Schlä­ger ertei len darf Carry Die Entfernung, die ein Golfball in der Luft zurücklegt. Kommt dann zu m Tra· gen, wenn man die Entfernung über ein Hindernis bestimmt Centrc-shaftcd Ein Putter, bei dem sich der Schaft in der Mitte des Sch lägerblans befin­det C hip Ein kurzer, hoher Schlag von der Nähe des Grüns C hip-in Ein eingelochter Chip C hoke down Den Schläger tiefer als ge­wöhnlich halten C leat Spike unter der Sohle ei nes Golfschu­hes C ourse rating Der Vergleich verschiedener Golfplätze in Bezug auf ihre Schwierigkeits­grade C rosswind Wind, der von links nach rechts oder umgeke hrt weht C ut Ein Score, der eine bestimmte Gruppe von Golfern für den Rest des Turniers aus­schl ießt C ut shot Ein Ball, der von rechts nach links fliegt Das G rün driven Wenn der Abschlag auf dem Grün landet Divot Ein Stück Rasen, das beim Schlagen des Balls aus dem Boden fliegt Dog-Ieg Eine Links- oder Rechtskurve beim Verlauf eines Fairways Do rmie Der Vorsprung eines Spielers beim lochspiel, der mit der Zahl der noch zu spie­lenden Löcher identisch ist Doubl e-bogey Ein Score von zwei über Par an einem loch Downhi lI Wenn der rechte Fuß beim An-

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sprechen höher steht als der linke (bei Rechtshändern) Downswing Der Teil des Schwungs vom höchsten Punkt des Aufschwungs bis z.um Treffen des Balls Draw Ein Schl ag, der den Ball in einer kon­trollierten Kurve von rec hts nac h links fl ie­gen lässt Drive Der Schlag vom Abschlag außer von einem Par 3-Loch Driver Ein Holz 1, gedacht für die größt­mögliche Weite vom Abschlag Driving range Eine spezielle Fläche zum Üben D rop Das Fallen lassen des Balls aus Schul­terhöhe, wenn der Ball unspielbar oder ver­loren ist Duck hoo k Ein Ball, der extrem stark von rechts nach links kurvt Durchschwu ng: Jener Teil des Schwungs, wo er durch den Ball geht Eagle Ein Score von zwe i unter Par für ein Loch Ehre Das Priv ileg, zuerst abschlagen z.u dürfen; gewöhnlich der Spie ler, der am vor­ausgegangenen Loch den besten Score er­zielte Eingegrabener Ball Jener Teil eines Balls, der sich unterhalb des Bunkersands befindet Erl eichterung Wenn ein Spieler seinen Ball aufnehmen darf und ihn den Regeln gemäß wieder ins Spiel bringt Etikette Kodex für das Betragen auf dem Platz Executive course Ein kürzerer Platz als ge­wöhn lich; besteht vornehmlich aus Par 3-und Par 4-Löchern Extra ho les Werden dann gespielt, wenn ein Match mit Gleichstand endet Face Der Teil des Schlägerkopfes, der den Ball trifft

Fade Ein Schlag, der den Ball in einer kon­troll ierten Kurve von links nach rechts flie­gen lässt Fairway Die Fläche zwischen Abschlag und Grün mit kürzer gemähten Gras Fairwayhölzer Hö lzer mit den Zahlen 2, 3, 4, 5 und höher, mit denen man die ßiille vom Fairway spielt Fetter Sch lag Den Boden vor dem Ball zu treffen First cut Seitliches Rough di rekt neben dem Fairway Flagge bedienen Die Flagge hahen und aus dem Loch nehmen, während ein anderer Spieler puttet Flat swing Eine flaches Führen des Schlä­gers um den Körper herum Flex Die Biegungseigenschaften eines Schaf­,es Flier Ein Ball, der viel zu weit fliegt, meist aus dem Rough Follow-through Der Teil des Schwungs nach dem Treffen des Balls Fo re! Warnruf eines Golfers, wenn die Ge­fahr besteh t, von ei nem Ball getroffen zu werden Forged irons Geschmiedete Schlägerköpfe bei den Eisen Fourball Vier Golfer bilden eine Partei, ge­wöhnlich zwei pro Paarung, wobei jeder sei­nen eigenen Ball spielt; der bessere Score je­des Teams pro loch wird gewertet Fou rsome Vier Golfer bilden eine Partei oder ein Match , in dem zwei gegen zwei spielen; jede Seite spie lt nur mit einem Ball Free drop Ein Drop, bei dem eS keinen Strafschlag gibt Fr inge Die Stelle mit etwas mehr Gras um das G rün herum Front nine Die ersten neun Löcher eines 18-Löcher-Platzes

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Gallery Zuschauer bei einem Turnier Geschlossene Schlagfläche Die Schl ag-fläch e zeigt zu den Füßen Grain Die Wuchsrichtung des Grases auf ei­nem Grün Green fee Der Preis für eine Runde Golf auf einem Platz G reens in regulacion Die Anza hl der Grüns, die in der vorgeschriebenen Zahl an Schlägen erreicht wurden Greenside In der Nähe des Grüns Griff Der obere Teil eines Golfschlägers, den der Spieler greift ; auch die Art und Weise, wie der Schläger gehalten wird Gross sco re Der Score vor Abzug des Han­dicaps Ground-under-repair Boden in Ausbesse­rung G rün Die Stelle eines Platzes, die zum Put­ten herge richtet wurde, meist sehr kurz gemäh t Hacker Ein schlechter Spie ler H alf Wenn der Gegner den gleichen Score erzieh; ein Match ist halb iert, wenn es "all square" endet H andicap Ein System, das Golfe rn aller Spielstärken ermöglicht , untereinander kon­kurrieren zu können; beruht auf vorange­gangenen Scores Hanglage Ein Ball, der sich auf einem ab­schüssigen Fairway vor dem Golfer befindet H ardpan Sehr hartes Gras H emmnisse Alle künstl ich hergeste llten Gegenstände, außer solchen, die Aus be­zeichnen oder Tei l ei nes künstlich hergestell­ten, unbeweglichen Gegenstandes im Aus oder zum Bestandteil des Platzes erklärt wurden High-handicapper Spieler mit einer hohen Vorgabe Hindernis Jede schwierige Stelle auf dem Golfplatz, zum Beispiel Seen, Bunker etc. Hole ou t Das Loch mit dem letzten PUlt beenden Hole-in-O ne Den Ball mit nur einem

Schlag ins Loch befördern Hook Das scharfe Kurven eines Balls VOll

rechts nach li nks Hosel Der Tei l des Schlägers, der Schaft und Schläge rkopf miteinander verb indet Im Spiel Ocr Ball befindet sich innerhalb der Platzgrcnzen Inside Die Fläche auf der Spielerseite, die sich neben der gedachten Linie vo m Ball zum Ziel befindet Kick Ein anderes Wort fü r Springen ("bounce") Kompress ionen Der Grad der Widerstands­fähigkeit eines Golfballes Ladie's Day Ein Tag, an dem der Platz für Damen reserviert ist Laid off Wenn der Schläger Olm höchsten Punkt des Rückschwu ngs nac h links zum Zie l zeigt Langes Spiel Schläge, bei denen es auf Weite ankommt Lay up Den Ball vorlegen, um Gefahren aus dem Weg zu gehen Leaderbo~rd Tafel, auf der die niedrigSten Scores angeze igt werden Lescn dcs G rüns Die Linie abschätzen, die ein Ball auf dem Weg zum Loch zurücklegen wird Lie Die Ste lle, auf der ei n Ball auf dem Platz zur Ruhe kommt; auch der Winkel ZWI­

schen Schlägerkopf und Schaft Links Ein Platz unmittelbar neben dem Ozean, meist auf ödem, baumlosem Gelände Lip-out Wenn der Ball die Lochkante trifft, aber nicht ins Loch fä llt Local Rules Platzrege ln für bestimmte Ei­genschaften eines Golfplatzes Loft Der Winkel der Schlagflächen, der die Höhe des Balles im Flug bestimmt Lose hinderli che Gegenstände Alle n:uür­lichen Gegenstände, die nicht angewachsen und eingebettet si nd und nicht Olm Ball haf­ten Low-handicappcr Ei n gute r Sp ieler

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Make Einen Schlag von außen einlochen Makeablc Ein Schlag, der gute Chancen hat, ins Loch zu gehen Mark Den Punkt markieren, wo der Spieler seinen Ball auf dem Grün aufgenommen hat Marker Der Spieler, der den Score eines an­deren aufschreibt Matchplay Ein Wettspiel, das auf einer be­stimmten Anzahl von gewonnenen Löchern basiert; der Sieger gewinnt mehr Löcher als noch zu spielen sind Medal play (auch Strokeplay genann t) Ein Wenspiel, basierend auf einer bestimmten Anzahl von Schlägen. Der Spieler mit den wenigsten Schlägen ist Sieger Metal wood Ein Holz, hergestellt aus Me­tall Misclub Den falschen Schläger für eine be­stimmte Entfernung zu benutzen Miss the cut Aus ei nem Wettbewerb her­auszufliegen, weil der Score zu hoch ist Mixed foursome Ein Team, bestehend aus zwei Herren und zwei Damen Mulligan Die Möglichkeit, den letzten Schlag zu wiederholen Nassau Eine Wette, bei der die Runde in drei Teile aufgetei lt wird - die ersten neun Löcher, die zweiten neun und alle 18 ge­meinsam Nettoscore Der Score nach Abzug des Han­dicaps N ibl ick Alte schottische Bezeichnung für ein Eisen 9 Nineteenth hole Die Clubhaus-Bar Off-centre hit Ein nicht sauber getroffene r Schlag O ffset Ein Schläger, bei dem sich der Schlä­gerkopf hinter dem Schaft befindet One-putt Mit nur einem Schlag auf dem Grün einlochen Open club head Wenn sich das Schläger­blatt an der Spitze nach außen dreht; bei ei­nem offenen Stand befindet sich die Linie der Füße nach links zum Ziel O ut-of-bounds Die Fläche außer halb der

als Golfplatz gekennzeichneten Fläche, für gewöhnl ich durch Pfosten ode r Zäune be­grenzt Outside Fläche jenseits der Linie zwischen Ball und Ziel Overclub Einen Schläger benutzen, mit dem man den Ball zu weit schlägt Par Die Anzahl der Schläge im Verhältnis zu jedem Loch, wie auf der Scorekarte ange­geben Parkland course Ein typischer Inlandp latz mit park:ihnlichem Charakter, meist mit we­nig Rough Penal Schwierig Pena lty stroke Ein zusätzlicher Schlag (Strafschlag), den ein Spieler für eine Regel­verletzung bekommt PGA Professiona l Golfe rs Assoc iation Pin Ocr Flaggenstock, der die Lage des lochs angibt Pin high Ein Ball, der auf Fahnenhöhe links oder rechts vom Loch auf dem Grün liegt Pin placement Die Lage der Löcher auf den Grüns Pitch shot Ein Annäherungsschlag zum Grün, etwas Hinger als ein Chip Pitchmarke Abdruck des Balls, der durch das Landen auf dem Grün hervorgerufen wird Playing through Wenn eine langs.1mere Gruppe einer schnelleren die Möglichkeit zum Durchspielen gibt Play-off Wenn zwei oder mehrere Spieler sch laggleich liegen und Extralöcher zum Er­mitteln des Siegers spielen Plugged lie Wenn sich der Ball zur Hälfte in den Boden einbohrt Plump-bob Die Puttlinie mit einem ge­schlossenen Auge und dem auf Augenhöhe hängenden Putter bestimmen Pot bunker Ein kleiner, sehr steiler Bunker Practi se green Die meisten Golfplätze ha­ben Übungsgrüns mit zah lreichen Löchern darauf

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Pro-am Ein Wetcspiel, bei dem ein Pro zu­sa mmen mit Amateuren spielt Provisorischer Ball Ist ein Spieler der An­nahme, dass sein Ball verloren sein könnte, spie lt er aus Zeitersparnisgründen einen provisorischen Bal l. Dieser Ball wird Ball im Spiel, wenn der ursprüngliche Ball nicht ge­funden wird Public Course Ein Platz, der für all e geöff­net ist Pull Ein Ball , der schnell nach links vom Ziel fliegt Punch Ein Ball, der etwas mehr von rech ts sehr flach gespielt wird Push Ein Ball, der schnell nach rechts zum Ziel fliegt Putt Die flachen Schl äge ayf de m Grü n Putter Ein zum Punen bestimmter Schlä­ger Q ualifying school Ein Event, bei dem ho ffnungsvolle Spieler versuchen, sich für die Tour zu qualifi zieren Recovery Ein Schlag, der aus einer schlech­ten Lage in eine gute gespielt wird Regular Ei n" Schaft mit normaler Flex­stärke Release Jener Punkt beim D urchschwung, bei dem die H andgelenke freigegeben wer· den Riffle of a shot Den Ball hart, gerade und weit sc hlagen Rough Die Flächen emlang der Fairways, auf denen das Gras dichter und höher ist Run Das Ausrollen des Balls nach der Lan­dung Sand wedgc D er Schläger mit dem größten Loft; zum Schlagen aus dem Bunker oder für Pitches Schenken Dem Gegner ei nen Pun, ein Loch oder das ganze Match schenken Schlägerlänge Die Entfernung vom Griff­ende zum Schlägerkopf Schlägersatz Die H öchstzahl beträgt 14 Schl äger, meist vier Hölzer, neun Ei sen und ein Putter

Schwun ggewicht Eine Maßei nheit zwi­schen Balance und dem Gesa mtgewicht ei· nes Schlägers Scorckarte Eine Karte, auf der die Schläge eingetragen werden; diese Kane legt auch die Länge der Löcher, das Par sowie das Ra­ting fest Scratch Eine Vorgabe von 0; ein Spieler, der ständig Par spielt Second cut Der zweite Teil des Roughs, meist hö her als der erste und weiter vom Fairway entfernt Seitl iches Wasserh indernis Ein Graben, Fluss oder See zieml ich parallel zum Bah­nenve rlauf Set-up Ansprechposition Shank Ein Schlag, bei dem der Ba ll mit dem HO!iel getroffen wird und im steilen Winkel nach rechts fliegt Short Game Die kurzen Schl äge zum Grün und das Pu tten (kurzes Spiel) Sidehi lliie Wenn der Ball obe r- oder unter­halb Ih rer Füße liegt Sink Einen Putt verse nken Skins Ei ne \'V'en e, bei der der nied rigste Score pro Loch den Topf gewi nnt; wird das Loch geteilt , lä uft der Einsatz bis zu m näc h· sten Loch weiter Sky Ein BaH, der unterschlagen wird und sehr hoch fliegt Sleeve of balls Eine Schachtel mit drei Bäl· len Slice Ein Ball, der scharf von links nach rechts kurvt Snap hook Ein sehr schlimmer H ook (siehe auch Duck hook) Spielzufall (Rub of the gree n) Wenn der Ball von etwas nicht zum Spiel Ge hörigem aufgehalten oder abgele nkt wird; es ist keine Strafe verwi rkt und der Ball muss gespielt werden, w ie er liegt Spot putting Das Bestimmen eines Punk­tes, über den der Ball rollen muss, wenn er ins Loc h gehen so ll Square Wenn beim Ansprec hen der Körper

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parallel zum Ziel ausgerichtet ist Stablefo rd Ei ne Art Wertspiel im Verhält­nis zum Par; neno Par gibt zwei, eins über Par einen und ein Birdie drei Punkte. Stanee Die Haltu ng, die ein Golfer ein­nimmt. um den Ball zu sch lagen Starter Die Person, die die Spieler den Startzeiten entsprechend auf die Runde schickt Starting t ime Die Abschlagzeit vom ersten Abschlag St iff Wenn der Schaft weniger Flex hat Stroke Eine Bewegung des Schlägers, um den Ball zu treffen Stroke 3nd Distance Ein Strafschlag sowie die Vorschrift, zu der ursprünglichen Stelle zurückzukehren, wen n ein Ball verloren, im Aus oder unspielbar ist St roke index Die unterschied lichen Schwierigkeitsgrade der Löcher im Verhäh­nis zur Vorgabe des Spielers Strokeplay Ein Wettspiel, das nach der An­zahl der gemachten Schläge entschieden wird Sudden-death Eine Art des Stcchens, bei dem der Spieler, der zuem ein Loch ge­winnt, Sieger ist Swalc Die Neigung oder das Gefä ll e eines Platzes Swcet spot Die perfekte Stelle auf dem Schlägerblatt. mit de r der Ba ll get roffen wird Takcaway Ein leiten des Rückschwungs Tee Ein Stift, auf den der Ball vor dem Ab­schlag ge legt wird; auch die Fläche, von der der Ball abgesch lagen wird Tee up Abschl age n Thc t urn Das Beenden der ersten neu n Löcher Th in (auch skull genannt) Den Ba ll dünn treffen Three of t he tee Fall s der Ball eines Spielers vom Abschlag aus verloren, im Aus oder un­spic1bar ist, bekommt er einen Strafschlag und muss erneut vo m Abschlag spielen

Three-putt Den Ball auf dem Grün mll dre i Schlägen ein lochen Threeso me Drei Golfer spielen in e1l1er Gruppe; jeder spielt se inen eigenen Ball , wo­hei zwei Spieler immer abwechselnd schla­gen Through t he green (im Gelände) Das Loch eines Platzes, außer Hindernissen, sowie der Abschlag und das Grün Top Den Ball oberhalb seines Zent ru ms treffe n, was ihn über den Boden rollen oder hoppel n lassen wird Trajecto ry Der Flug des BaUs Tripie bogey Ei n Score von drei Schlägen über Par an einem Loch Two-putt Das Einlochen des Balls auf dem Grün mi t zwei Schlägen Underclub Den Gebrauch eines zu kurzen Schlägers für einen bestimmten Schl ag Unspielbar Ein Spieler kann seinen Ball für unspiclbar erklären und ihn mit einem Strafschlag, nicht näher z.um Loch, fallen lassen Up In einem Match führen; oder die näch­ste Person, die zum Schlagen an der Reihe ,st

Up and down Den Ball mit zwei Schlägen von außerhalb des G rüns ein lochen Uphill lie Wenn de r Ba ll in ansteigender Lage vor dem Spieler liegt Upright Ein steiler Schwung Wasserhindern is Ein Tümpel, See oder Fluss Wedge Ein gelofteter Schläger zum Pitchen Wrist rock Die natürliche Abwinkelung der Handgele nke im Rü ckschwung Yips Ein unkontroll ien es Muskelzucken, hervorgerufe n von den Nerven, die Golfer beim Pulten oder Chippen negativ beein­flussen Zeit weiliges Wasser Eine vorübergehende Wasseransammlung auf dem Platz, die sicht­bar zu Tage tri tt , bevor oder nachdem man seinen Stand eingenom men hat und von der man Erleichterung in Anspruch ne hmen darf

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MITWIRKENDE FOTOGRAFEN

Nachfolgende FotOS si nd alle von Touch lincl Allsport (Namen der jeweiligen Fotografen in alphabetischer Reihenfolge); S. 16 (rechts), 17 (2. von rechtS), 18 (Mine), 23 (ganz. rechts), 40 (oben), 43 (ohen), 45 (oben), 48-49, 58 (unten), 116 (un­ten), 132 (oben), 134-135 (obere Rei he, links), 142 (rechts), 144 (oben), 151 ; Tom Able Green S. 160; David Allen S. 13 (oben); Howard Boylan S. 11 5; Siman Brury S. 19 (obere Rei he, Mitte), 145 (rechts); David Cannon (Umsch lag), Rück· seite, T itelseite (links), S. 16 (links), 17 p. von links), 18 (rechts), 19 (obere Reihe, links und rechts; mittlere Reihe rechts; untere Rei he), 23 (Mittclseitc), 24-25, 27 (oben rechts), 28 {rechts}, 30, 32·33, 36.38·39,41 (unten), 42 (oben links und un­ten), 45 (unten), 56-57, 73, 91 ,92-93, t 11 (unten links), 112 (u nten rechts), 117 (obere Reihe, links; mittlere Reihe Mitte und rechts; untere Reihe, rechts), 126 (oben und unten), 130 (oben), 131 (oben und unten), 132 (unten), 134-35 (obere Reihe. 2. von rechts und rechts; mittlere Reihe, 2. von links; untere Rei he, 2. von rechts), 144 (unten), 145 (links») 146, 147 (rechts), 152; Graham C hadwick S. 114, 148; C hris Cole S. 31 (umen); J. D. C uban S. 19 (mittlere Reihe, links), 61 (unten rechts); Stephen Dunn S. 119, 134-35 (untere Reihe, links); John Ferrey S. 66-67, 141 (rechts); Scott Hallewran 5.59 (unten rechts); Hobbs Collect ion S. 17 (ganz rechts), 18 (links); Michael Hobbs S. 16 (Mitte), 17 (ganz links); Phil Ingl is S. 42 (rechts), 89, 112 (oben links); Rusty Jarren S. 51 (unten Mitte); C raig Jones $. 37 (rechts), 40 (unten), 41 (oben rechts), 59 (oben links), 64-65, 111 (oben rechts), 11 7 (obere Reihe, rechts), 134-35 (miniere Rei he, links); Alex Li­vesey S. 139 (oben rechts); Andy Lyons S. 12-13,60 (unten links), 134-35 (m iniere Rei he, 2. von rechts); C live Mason S. 117 (mitt lere Reihe, links); Tim Matthews S. 23 (obere Reihe, 2. von rechts); Don Morley S. 142 (oben lin ks); Stephen Munday (Vorwort, links), S. 37 (li nks), 43 (u nten rechts), 58 (oben). 60 (oben link s), 117 (u ntere Reihe, links), 147 (links); Gary Newkirk (Schutzumschlag), S. 26-27, 50 (Rückseite); Andrew Redington (Vorwort, rechts), S. 43 (unten links), 74· 75, 116 (ohen rechts), 133 (unten); David Rogers S. 28 (links), 128-29; Paul Severn S. 22 (oben und unten), 34-35, 41 (ohen links), 106-107, 120·121 , 127 (unten), 133 (ohen), Jamie Squire (Aufmacher),S. 23 (unten rechts), 52 (rechts), 134· 135 (un tere Reihe, rechts); Matthew Stockmall S. 17 (2. von links); Anton Want S. 130 (unten). Zusätzliche Fotografen: Compleat Golfer Photo Library S. 13 (unten), 14-15,48 (Golfbälle), 54 (unten), 138 (oben und unten rechts), 139 (oben links); Gary Player Group S. 23 (obere Reihe, ganz links, 2. von links und Mitte), 76-88, 95-105, 136 (oben und unten), 137 (unten); International Press Agency (INPRA) S. 20-2 1, 134-135 (obere Reihe, 2. von links; miniere Reihe, ganz rechts; untere Reihe, 2. von links), 136-37, 139 (Mitte), 140, 141 (links), 143; Photo Access S. 108· 109; Photo Access/Peter Gridley (Inhaltsseite); Alain Proust S. 10-11, 122-123, 124 (oben und unten), 125; Struik Image library S. 108; Struik Image Library/ Kelly WaJsh (Umschlag, halber Titel , ganzer Titel rechts), S. 26 (oben), 31 (rechts oben, Mitte und unten), 34 (oben), 46-47, 48 (oben), 49 (ganz rechts), 50 (außer cavity back), 51 (links und ganz rechts), 52 (links), 53, 54 (deep etches), 55, 59 (Golf taschen), 60 (unten rechts), 60-61, 61 (oben rechts), 62 (oben links und unten rechts), 63, 66 (oben); Hetty Zantman S. 62 (un ten links und oben rechts), 70, 71 , 72, 110, I J 1 (Mitte), 112 (ohen rechtS).

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Die Ursprunge des Golf Regeln und Etikette

Ausrustung, Bekleidung und Zubehör Golf-Techniken

Golfplatz-Architektur Historische Augenblicke

N il zuvor itl drr GtsclJidJ!t drs Golfs war drmr Sport so attrak· tiv [md so mifslrtbr"d mit Imat . Sl>mlllt1ldt Übtrtmgungrn

VOtl dro Top -Tumiml1 du Wd, h"bell Golf i" das BrumßISdtl dtr Ivd/weilt" ßtlJölkmmg gtbmchllwd Golf Zu riurr Mulli-Milliardm-

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