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DAS GEPLANTE GUD-KRAFTWERK GERSTEINWERK. · GuD-Kraftwerk Gersteinwerk 5 UMWELT. Das geplante...

Date post: 29-Aug-2019
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RWE Generation Mit Energie vorsorgen. DAS GEPLANTE GUD-KRAFTWERK GERSTEINWERK.
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RWE Generation

Mit Energie vorsorgen.

DAS GEPLANTE GUD-KRAFTWERK GERSTEINWERK.

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2 GuD-Kraftwerk Gersteinwerk

VoRWoRT.

Ein entsprechendes Genehmigungsverfahren ist bei der

Bezirksregierung Arnsberg eingeleitet worden. Mit dieser

Broschüre möchten wir Sie über das Kraftwerksprojekt

informieren und die Fragen beantworten, die sich bei einem

solchen Vorhaben stellen. Was bedeutet ein neues Kraftwerk

für den Standort? Welche Auswirkungen wird es auf die

Umgebung und die Umwelt generell haben? Wir haben

die Antworten auf den folgenden Seiten zusammengefasst –

hoffentlich ausreichend anschaulich, transparent und

verständlich. Offenheit und Transparenz sind für mich und

meine Kolleginnen und Kollegen auch das Leitmotiv

der  Kommunikation. In diesem Sinne möchten wir Sie über

das Projekt und seinen Fortgang auf dem Laufenden halten.

Diese Broschüre soll ein Beitrag zu dem Dialog zwischen

Ihnen und uns sein.

Im letzten Abschnitt werden Sie Möglichkeiten finden,

sich zu informieren, wenn Sie weitergehende Fragen haben.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Ralf Heitmüller

Leiter des Kraftwerks Gersteinwerk

RWE Generation, die neue Stromerzeugungsgesellschaft im RWE Konzern, plant an ihrem traditionsreichen Energie-Standort Gersteinwerk in Werne ein neues Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk.

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GuD-Kraftwerk Gersteinwerk 3

RWE Generation plant auf dem heutigen Betriebsgelände in Werne-Stockum ein neues Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) – eine Anlage, die mit Erdgas besonders effizient und umweltfreundlich Strom erzeugt.

DIE PLANUNGEN.

Wenn die Anlage frühestens ab

2018 ans Netz geht, wird sie eine

der modernsten ihrer Art weltweit

sein. Ausgelegt auf eine Leistung

von bis zu 1.300 Megawatt (MW)

und einen Wirkungsgrad von

ca. 59 Prozent, nutzt sie den

Energierohstoff Erdgas optimal zur

Erzeugung von Strom aus. Die

vor gesehene Baufläche ist bis zu

sechs Hektar groß; das entspricht

etwa neun Fußballplätzen. Die Bau­

fläche liegt auf einem derzeit teil­

weise bebauten, RWE Generation

gehörenden Areal zwischen dem

Sandbochumer Weg und der

Hammer Straße. Die höchsten

Anlagenteile sind die maximal

64 Meter hohen Schornsteine

des Kraftwerks. Das GuD­

Kraftwerk ist damit wesentlich

niedriger als die Bestandsanlagen,

dessen wesentliche Komponenten

etwa 120 Meter hoch sind.

Die möglichen Lieferanten bieten

die Anlage in zwei Varianten an.

Welche gebaut wird, ist noch offen.

Die Antragstellerin RWE Generation

stößt zunächst ein sogenanntes

Vorbescheidsverfahren nach § 9

des Bundes­Immissionsschutz­

gesetzes (BImSchG) an. Der

beantragte Vorbescheid wird

noch keine Bau­ oder Betriebs­

genehmigung sein. In dem bevor­

stehenden Verfahren werden

aber vorab die wichtigsten Vor­

aussetzungen einer späteren

Genehmigung geprüft und eine

vorläufige Gesamtbeurteilung des

Projektes abgegeben. Passt das

Projekt in die Landesplanung? Ist

es umwelt rechtlich zulässig? Was

sagt der Naturschutz dazu? Was

muss Bauherrin RWE Generation

tun, damit das Projekt in Bezug

auf Lärmvermeidung und Wasser­

reinhaltung in Ordnung ist? Alle

diese Fragen werden im Vorbe­

scheidsverfahren geklärt und

von der Bezirksregierung im Vor­

bescheid verbindlich geregelt.

„Verbindlich“ heißt: Die Fest­

legungen und die vorläufige

Gesamtbeurteilung gelten auch

für die später von RWE Generation

einzuholende Vollgenehmigung,

die dann auch den Bau und

Betrieb des Kraftwerks umfasst.

Die Öffentlichkeit und damit

nicht nur die Fachbehörden,

sondern auch die Anlieger und

ihre gewählten Vertreter werden

vollumfänglich an dem Vorbe­

scheidsverfahren beteiligt. Zudem

beantragt RWE Generation schon

jetzt die wasserrechtlichen

Erlaubnisse für die später mit dem

Bau und Betrieb des Kraftwerks

verbundenen wasserwirtschaft­

lichen Aspekte. Auch an diesen

Verfahren sind Öffentlichkeit und

Fachbehörden beteiligt.

Die Entscheidung, ob und welche

Variante ausgeführt wird, fällt,

wenn der Vorbescheid vorliegt

und die Vertragsverhandlungen

mit den Anlagenlieferanten abge­

schlossen sind. Im Vorbescheids­

verfahren werden vorsorglich

beide Varianten mit ihrer maxi­

malen Leistung beantragt. Das

später realisierte Kraftwerk kann

also auch kleiner werden. Aller­

dings werden im Vorbescheids­

verfahren vorsorglich immer die

größten Auswirkungen auf die

Umwelt untersucht.

Grafische 3-D-Darstellung der größeren Variante. Links die Neubauanlage, rechts das Bestandskraftwerk.

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4 GuD-Kraftwerk Gersteinwerk

Der Kraftwerksstandort Gersteinwerk ist ein traditionsreicher Energiestandort. Er bietet dem geplanten Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk eine gute Infrastruktur und – vor allen Dingen – eine gut ausgebildete, eingespielte, motivierte Mannschaft.

Am Standort befinden sich zur Zeit vier Erdgas­

Kombikraftwerke à 427 MW aus den 70er Jahren und

der 1984 in Dienst gestellte Steinkohlen­Kombiblock

„K“ mit einer Leistung von rund 800 MW. Die Infra­

struktur des Werksgeländes kann für das geplante

GuD­Kraftwerk genutzt werden. Das gilt zum Beispiel

für Straßen sowie Verwaltungs­ und Nebengebäude.

Zudem profitiert der Standort von seiner optimalen

Anbindung an die Gasversorgung. RWE Generation

bezieht den Brennstoff aus zwei Versorgungsnetzen.

Um die Gasversorgung des Kraftwerks weiter

zu  verbessern, hat RWE Generation eine sogenannte

Optimierungsleitung gebaut. Diese Leitung dient

der wirtschaftlichen Optimierung des Gasbezugs.

DER STANDoRT WERNE.

Ansicht von der Straße Am Tibaum/Kanal (Fotomontage)

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GuD-Kraftwerk Gersteinwerk 5

UMWELT.

Das geplante Kraftwerk wird Erdgas einsetzen, wie es auch im Haushalt zum Heizen und Kochen eingesetzt wird. Weil Erdgas so sauber ist, wird es nur geringe Mengen an Schadstoffen ausstoßen.

Weil bei der Verbrennung nur

gereinigtes Erdgas eingesetzt

wird, ist mit gesundheitsschäd­

lichen Emissionen nicht zu

rechnen. Zur Sicherheit werden

Betreiber und Behörden die

Abgase rund um die Uhr kontrol­

lieren und überwachen, wie es

schon seit vielen Jahren bei den

vorhandenen Kraftwerksanlagen

üblich ist.

Darüber hinaus bringt das

neue Kraftwerk einen handfesten

Fortschritt für den Klimaschutz.

Im Vergleich zu den vorhandenen

Gas­Blöcken am Standort nutzt

das geplante GuD­Kraftwerk den

Brennstoff um 50 Prozent besser

aus. Im Umkehrschluss heißt das: Zur Erzeugung einer Kilowatt­

stunde Strom braucht es ein Drit­

tel weniger Erdgas. Entsprechend

geringer ist der Ausstoß an Treib­

hausgas CO2. In einer umfangrei­

chen Umweltverträglichkeitsunter­

suchung wird geprüft, ob das

geplante Kraftwerk negative Fol­

gen für die Umwelt haben könnte

– etwa durch Abgas­ und Schall­

emissionen oder die Kühlwasser­

einleitung in die Lippe. Selbstver­

ständlich wird RWE Generation die

in 2013 verschärften Grenzwerte

zur Luftreinhaltung einhalten.

Ansicht aus Richtung Stockum (Fotomontage)

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6 GuD-Kraftwerk Gersteinwerk

DIE FUNKTIoNSWEISE.

In einem Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) wird die Energie des Brenn-stoffs Erdgas durch die Kombination von Gasturbinen und Dampfturbinen genutzt.

Im ersten Schritt wird das Gas in der Gasturbine

verbrannt; sie ist vergleichbar mit einem Flugzeug­

triebwerk. Die Gasturbine treibt über eine Welle

einen Generator an, um Strom zu erzeugen. Ihr Abgas

ist so heiß, dass damit in einem nachgeschalteten

Abhitzedampferzeuger ohne Zusatzfeuerung Dampf

erzeugt werden kann. Dieser Dampf treibt eine

Dampfturbine an, die ebenfalls mit einem Generator

verbunden ist. Dank dieser Kombination erreichen

GuD­Kraftwerke sehr hohe elektrische Wirkungsgrade

und sind damit die effizientesten Kraftwerke

überhaupt.

heiße Abgase

Kondensator

Speisewasser

Erdgas

Abhitze-

Schornstein

dampferzeuger

Ansaugluft

GasturbineGenerator

Erdgas

Generator

heiße Abgase

Ansaugluft

GasturbineGenerator

Dampf-turbine

SpeisepumpenAbflut-wasser

Kühlturm-zusatzwasser

Abhitze-dampferzeuger

Speisewasser

KühlturmDampf

Datteln-Hamm-Kanal

Lippe

Kühlwasser-pumpen

Verfahrensschema

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GuD-Kraftwerk Gersteinwerk 7

Die Gasturbinen können auch

allein, also ohne Abhitzedampf­

erzeuger, betrieben werden.

Für diesen Fall ist je Gasturbine ein

zusätzlicher Schornstein nötig und

im Konzept vorgesehen. Die Werner

Anlage ist in zwei Varianten denk­

bar: Als Einwellenanlage (englisch:

Single­Shaft) würde sie aus zwei

getrennten Einheiten bestehen, in

denen jeweils eine Gas­ und eine

Dampfturbine auf einer gemein­

samen Welle liegen und einen

Generator antreiben. Insgesamt

würden also zwei Generatoren den

Strom erzeugen. In einer Mehr­

wellenanlage (Multi­Shaft) kommt

außer zwei Gasturbinen nur eine,

praktisch gemeinsame Dampf­

turbine zum Einsatz. Jede Turbine

treibt einen eigenen Generator an,

so dass ingesamt drei Generatoren

der Stromerzeugung dienen.

Eine vergleichbare Mehrwellen­

anlage hat RWE Generation 2010

an ihrem Kraftwerksstandort Lingen

im Emsland in Betrieb genommen.

Sie erreicht einen Wirkungsgrad von

59,2 Prozent. Die Single­ und die

Multi­ Shaft­ Variante sind in Bezug

auf ihre Wirkungsgrade gleich­

wertig. Eine Auskopplung von

Dampf für Fernwärme­ oder

Industriekunden (Kraft­Wärme­

Kopplung) wird technisch möglich

sein.

Name Gas­ und Dampfturbinen­Kraftwerk Gersteinwerk

Kraftwerkstyp Erdgaskraftwerk (GuD)

Standort Werne­Stockum (Kreis Unna)

Elektrische Leistung Bis zu 1.300 Megawatt

Netto­Wirkungsgrad ca. 59 Prozent

Flächenbedarf max. 6 Hektar

Höhe des Kamins max. 64 Meter

Investition ca. 600 Mio. Euro

Wertschöpfung für die Region ca. 60 Mio. Euro

Frühester kommer zieller Betrieb 2018

Zahlen, Daten, Fakten

Erdgasreduzier­ und Messstation

Maschinenhaus/Gasturbinen

Kamin

Abhitze­Dampferzeuger

Dampfturbine

Stromableitung

Schaltanlagengebäude

3-D-Darstellung einer Anlagenvariante aus der Vogelperspektive

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8 GuD-Kraftwerk Gersteinwerk

Geöffnete Gasturbine: Die heißen Verbrennungsgase treffen auf Schaufelreihen und versetzen die Welle in Rotation.

Vorbild: das 2010 von RWE in Betrieb genommene GuD-Kraftwerk in Lingen, eine der modernsten Anlagen der Welt.

Erdgas ist heute im Vergleich zu Kraftwerkskohle teuer. Deshalb

wird auch das geplante Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk auf

dem Gelände des Gersteinwerks nur zeitweise in Betrieb sein –

nämlich dann, wenn der Strombedarf im Tages- und Jahresverlauf

Höchstwerte erreicht und andere Energieträger ihn nicht oder

nicht schnell genug befriedigen können.

Mehrere Faktoren sind also zu berücksichtigen: Erstens ist

der Strombedarf nicht immer gleich hoch. Zweitens schwankt

die Einspeisung der erneuerbaren Energien je nach Wetter,

Tages­ und Jahreszeit. Strom aus Wind, Sonne, Biomasse und

Wasser hat zwar Vorrang im Netz. Doch wenn er nicht reicht,

m üssen konventionelle Kraftwerke das Defizit ausgleichen.

Denn egal, wie der Bedarf nach elektrischem Strom aktuell

aussieht: Die Versorgungsunternehmen müssen die Nachfrage

jederzeit auf den Punkt genau befriedigen. Denn Strom lässt

sich nicht im großen Stil speichern, sondern muss in der Sekunde

erzeugt werden, in der er gebraucht wird.

Die technische Struktur der Stromversorgung gleicht alle

Schwankungen aus. Das ist nur mit unterschiedlichen Energieträ­

gern, flexiblen Kraftwerken und einem leistungsfähigen Netz mög­

lich. Gaskraftwerke können sehr schnell hochgefahren werden, die

Gasturbinen im Solo betrieb, also ohne Abwärmenutzung, sogar

innerhalb weniger Minuten von null auf hundert Prozent. Wegen

der vergleichsweise hohen Brennstoffkosten sind sie jedoch oft

nur vorübergehend am Netz, also für den Spitzenbedarf. Zudem

hat in den letzten Jahren der Ausbau der erneuerbaren Energien,

vor allem der Photovoltaikanlagen, die Einsatzzeiten von Gaskraft­

werken auch am Standort Gersteinwerk deutlich eingeschränkt.

Dennoch sind sich alle Energieexperten einig darin, dass Gas­ und

Dampfturbinen­Kraftwerke auch künftig wichtig für eine klimascho­

nende Energieversorgung sind. Durch ihre hohe Flexibilität tragen

gerade sie erheblich zur Versorgungssicherheit bei.

DAS PLUS DER ERDGASKRAFTWERKE.

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GuD-Kraftwerk Gersteinwerk 9

In der ersten Jahreshälfte 2012 wurde erstmals

ein Viertel des deutschen Strombedarfs aus

erneuerbaren Energiequellen gedeckt, vornehmlich

mit Strom aus Wasser- und Windkraft, Photovoltaik

und Biomasse – Tendenz steigend.

Gleichzeitig gelten Gas­ und Dampfturbinen­

Kraftwerke auch auf lange Sicht als unverzichtbar.

Denn Wind und Sonne stehen als Stromerzeuger

von Natur aus nicht immer dann zur Verfügung,

wenn ihre Leistung gebraucht wird: bei Windstille

etwa oder nachts. Selbst mehrere Zehntausend

Megawatt auf deutschem Boden installierter

Kapazität ändern nichts daran: Bei Flaute dreht

sich kein einziger Rotor, und im Dunkeln liefern

Solarzellen keinerlei elektrische Energie. Strom aus

erneuerbaren Energien hat aus Gründen des Klima­

schutzes gleichwohl absoluten Vorrang im Stromnetz.

Deshalb werden die Erneuerbaren kräftig ausgebaut.

Das vergrößert den Unsicherheitsfaktor für eine

gesicherte Stromversorgung und damit die Gefahr

von Schwankungen im Stromnetz. Gaskraftwerke

lassen sich schnell genug hochfahren, um die stark

wachsenden Strombeiträge von Windkraft­ und

S olaranlagen auszugleichen. RWE Generation trifft

die anlagentechnischen Voraussetzungen, um

diese Schnellstartfähigkeit zu gewährleisten.

Fazit: Erneuerbare Energien und fossil gefeuerte

Kraftwerke, große und kleine Anlagen, dezentrale

und zentrale Einheiten der Stromerzeugung bleiben

auch auf lange Sicht partnerschaftlich aufeinander

angewiesen und sorgen gemeinsam für eine sichere

Versorgung.

PARTNERSchAFT MIT DEN ERNEUERbAREN.

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10 GuD-Kraftwerk Gersteinwerk

Erteilung des Vorbescheids

Protokollerstellung Erörterungstermin, Erstellung des Vorbescheids durch die Bezirksregierung

ggf. Durchführung eines Erörterungstermins, im Ermessen der Bezirksregierung.

Auswertung der Stellungnahmen und Einwendungen durch die Bezirksregierung

EinwendungenStellungnahmen Öffentlichkeit– Öffentliche Bekanntmachung (1 Woche vor Offenlage)– Auslegung der Antragsunterlagen (1 Monat) – Frist für schriftliche Einwendungen (weitere 2 Wochen)

Träger öffentlicher Belange(Frist: 1 Monat)

Eingangsbestätigung undVollständigkeitsprüfung durch die Bezirksregierung

Erstellung der Antragsunterlagen

Ggf. Vervollständigung der Antragsunterlagen

Einleitung des Beteiligungsverfahrens durch die Bezirksregierung

Einreichen des Antrags bei der Bezirksregierung

Unterrichtung über den erforderlichen Untersuchungsrahmen (Scoping), der den Antragsunterlagen zugrunde liegen soll, unter Beteiligung der Träger

öffentlicher Belange (TÖB) gem. § 2a der 9. BImSchV

Präsentation des Vorhabens durch den Antragsteller bei der Genehmigungsbehörde

Das Vorbescheidsverfahren nach Bundes-Immissionsschutzgesetz

Individuelle Zustellung und/oder öffentliche Bekanntmachung und Auslegung des Vorbescheids (für 2 Wochen), Klagefrist 1 Monat nach Zugang bei individueller

Zustellung oder andernfalls 1 Monat nach Ablauf der Auslegungsfrist.

WIE ES WEITERGEhT.

Unterrichtung über den erforderlichen Untersuchungsrahmen (Scoping), der den Antragsunterlagen zugrunde liegen soll, unter Beteiligung der Träger

öffentlicher Belange (TÖB) gem. § 2a der 9. BImSchV

Präsentation des Vorhabens durch den Antragsteller bei der Genehmigungsbehörde

Eingangsbestätigung undVollständigkeitsprüfung durch die Bezirksregierung

Öffentlichkeit– Öffentliche Bekanntmachung (1 Woche vor Offenlage)– Auslegung der Antragsunterlagen (1 Monat) – Frist für schriftliche Einwendungen (weitere 2 Wochen)

Einwendungen

Träger öffentlicher Belange(Frist: 1 Monat)

Stellungnahmen

Erstellung der Antragsunterlagen

Ggf. Vervollständigung der Antragsunterlagen

Einleitung des Beteiligungsverfahrens durch die Bezirksregierung

Einreichen des Antrags bei der Bezirksregierung

Auswertung der Stellungnahmen und Einwendungen durch die Bezirksregierung

ggf. Durchführung eines Erörterungstermins, im Ermessen der Bezirksregierung.

Protokollerstellung Erörterungstermin, Erstellung des Vorbescheids durch die Bezirksregierung

Individuelle Zustellung und/oder öffentliche Bekanntmachung und Auslegung des Vorbescheids (für 2 Wochen), Klagefrist 1 Monat nach Zugang bei individueller

Zustellung oder andernfalls 1 Monat nach Ablauf der Auslegungsfrist.

Erteilung des Vorbescheids

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GuD-Kraftwerk Gersteinwerk 11

Kraftwerke müssen nach BImSchG

beantragt und genehmigt werden.

Parallel zum Vorbescheidsverfahren

erfolgt die Antragstellung für die

Erlaubnis zur Entnahme von Wasser

und die Einleitung von Abwasser

auf der Basis des Wasserhaushalts­

gesetzes und der relevanten

Verordnungen.

Kraftwerke sind Industrieanlagen,

von denen im Prinzip wesentliche

Umweltbeeinträchtigungen aus­

gehen können. Deshalb werden

auch beim geplanten GuD­Kraft­

werk sämtliche Umwelteinwirkungen

im Einzelnen eingehend geprüft.

Zuständige Behörde ist die Bezirks­

regierung Arnsberg. Genehmi­

gungsverfahren für große Kraft­

werke sind grundsätzlich öffentlich.

Was beim privaten Bauantrag

aufs Eigenheim undenkbar ist:

Schon die Anträge für das GuD­

Kraftwerk werden öffentlich

bekannt gemacht. So hat jeder die

Gelegenheit, die Genehmigungs­

unterlagen einen Monat gründlich

einzusehen. Außerdem kann der

Bürger während der Auslegung und

bis zwei Wochen nach Ablauf der

Auslegungsfrist schriftlich Einwen­

dungen gegen das Vorhaben erhe­

ben. Die Bezirksregierung wird die

entsprechenden Termine rechtzeitig

öffentlich bekanntmachen. Das

gleiche Recht zu Einsichtnahme

und Anregungen haben auch

betroffene Städte und Gemeinden;

beim GuD­Projekt ist das nicht nur

die Stadt Werne, in deren Grenzen

es liegt, sondern zum Beispiel auch

die Stadt Hamm. Sie alle werden

von der Genehmigungsbehörde um

eine Stellungnahme gebeten, so

dass sich zunächst die Stadträte

und ihre Ausschüsse in öffentlichen

Sitzungen mit dem Thema befas­

sen. Ein Mitspracherecht haben

auch Fachbehörden, wie beispiels­

weise die Untere Landschafts­

behörde des Kreises Unna für Fragen

des Landschaftsschutzes und die

Landwirtschaftskammer Westfalen

Rheinland als Selbstverwaltungs­

organ der Landwirte. In der Sprache

des Verwaltungsrechts heißen sie

„Träger öffentlicher Belange“.

Naturschutzverbände und Bürger­

initiativen werden in aller Regel

ebenfalls am Genehmigungs­

verfahren nach BImSchG und

dem wasserrechtlichen Verfahren

beteiligt. Soweit Einwendungen

erhoben werden, können diese auf

einer öffentlichen Versammlung

unter Leitung der Bezirksregierung

erörtert werden. Bei dieser Anhö­

rung haben nur die unmittelbar

Betroffenen, wie Antragsteller und

Einwender, oder Fachgutachter ein

Rederecht. Darüber hinaus können

alle Bürger und auch die Medien

als Zuhörer am Erörterungstermin

teilnehmen. Die Genehmigungs­

behörde macht sich auf diese

Weise ein integrales Bild vom

Projekt. Alle Stellungnahmen und

Einwendungen werden bei der

abschließenden Entscheidung der

Behörde berücksichtigt.

Brauchen Sie weitere Informationen? Sie stehen Ihnen im Internet unter www.gud-gersteinwerk.de auf dem neuesten Stand zur Verfügung.

Per E-Mail erreichen Sie uns unter [email protected]. Telefonisch können Sie sich an Kraftwerksleiter Dr. Ralf J. Heitmüller wenden. Er hat die Telefonnummer 02389 73 2220.

Das Vorbescheidsverfahren ist im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) geregelt (siehe Schema links). Das ist das Gesetz zum Schutz von Mensch und Natur vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Lärm, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge.

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RWE Generation SE

Essen

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