RWE Generation
Mit Energie vorsorgen.
DAS GEPLANTE GUD-KRAFTWERK GERSTEINWERK.
2 GuD-Kraftwerk Gersteinwerk
VoRWoRT.
Ein entsprechendes Genehmigungsverfahren ist bei der
Bezirksregierung Arnsberg eingeleitet worden. Mit dieser
Broschüre möchten wir Sie über das Kraftwerksprojekt
informieren und die Fragen beantworten, die sich bei einem
solchen Vorhaben stellen. Was bedeutet ein neues Kraftwerk
für den Standort? Welche Auswirkungen wird es auf die
Umgebung und die Umwelt generell haben? Wir haben
die Antworten auf den folgenden Seiten zusammengefasst –
hoffentlich ausreichend anschaulich, transparent und
verständlich. Offenheit und Transparenz sind für mich und
meine Kolleginnen und Kollegen auch das Leitmotiv
der Kommunikation. In diesem Sinne möchten wir Sie über
das Projekt und seinen Fortgang auf dem Laufenden halten.
Diese Broschüre soll ein Beitrag zu dem Dialog zwischen
Ihnen und uns sein.
Im letzten Abschnitt werden Sie Möglichkeiten finden,
sich zu informieren, wenn Sie weitergehende Fragen haben.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Ralf Heitmüller
Leiter des Kraftwerks Gersteinwerk
RWE Generation, die neue Stromerzeugungsgesellschaft im RWE Konzern, plant an ihrem traditionsreichen Energie-Standort Gersteinwerk in Werne ein neues Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk.
GuD-Kraftwerk Gersteinwerk 3
RWE Generation plant auf dem heutigen Betriebsgelände in Werne-Stockum ein neues Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) – eine Anlage, die mit Erdgas besonders effizient und umweltfreundlich Strom erzeugt.
DIE PLANUNGEN.
Wenn die Anlage frühestens ab
2018 ans Netz geht, wird sie eine
der modernsten ihrer Art weltweit
sein. Ausgelegt auf eine Leistung
von bis zu 1.300 Megawatt (MW)
und einen Wirkungsgrad von
ca. 59 Prozent, nutzt sie den
Energierohstoff Erdgas optimal zur
Erzeugung von Strom aus. Die
vor gesehene Baufläche ist bis zu
sechs Hektar groß; das entspricht
etwa neun Fußballplätzen. Die Bau
fläche liegt auf einem derzeit teil
weise bebauten, RWE Generation
gehörenden Areal zwischen dem
Sandbochumer Weg und der
Hammer Straße. Die höchsten
Anlagenteile sind die maximal
64 Meter hohen Schornsteine
des Kraftwerks. Das GuD
Kraftwerk ist damit wesentlich
niedriger als die Bestandsanlagen,
dessen wesentliche Komponenten
etwa 120 Meter hoch sind.
Die möglichen Lieferanten bieten
die Anlage in zwei Varianten an.
Welche gebaut wird, ist noch offen.
Die Antragstellerin RWE Generation
stößt zunächst ein sogenanntes
Vorbescheidsverfahren nach § 9
des BundesImmissionsschutz
gesetzes (BImSchG) an. Der
beantragte Vorbescheid wird
noch keine Bau oder Betriebs
genehmigung sein. In dem bevor
stehenden Verfahren werden
aber vorab die wichtigsten Vor
aussetzungen einer späteren
Genehmigung geprüft und eine
vorläufige Gesamtbeurteilung des
Projektes abgegeben. Passt das
Projekt in die Landesplanung? Ist
es umwelt rechtlich zulässig? Was
sagt der Naturschutz dazu? Was
muss Bauherrin RWE Generation
tun, damit das Projekt in Bezug
auf Lärmvermeidung und Wasser
reinhaltung in Ordnung ist? Alle
diese Fragen werden im Vorbe
scheidsverfahren geklärt und
von der Bezirksregierung im Vor
bescheid verbindlich geregelt.
„Verbindlich“ heißt: Die Fest
legungen und die vorläufige
Gesamtbeurteilung gelten auch
für die später von RWE Generation
einzuholende Vollgenehmigung,
die dann auch den Bau und
Betrieb des Kraftwerks umfasst.
Die Öffentlichkeit und damit
nicht nur die Fachbehörden,
sondern auch die Anlieger und
ihre gewählten Vertreter werden
vollumfänglich an dem Vorbe
scheidsverfahren beteiligt. Zudem
beantragt RWE Generation schon
jetzt die wasserrechtlichen
Erlaubnisse für die später mit dem
Bau und Betrieb des Kraftwerks
verbundenen wasserwirtschaft
lichen Aspekte. Auch an diesen
Verfahren sind Öffentlichkeit und
Fachbehörden beteiligt.
Die Entscheidung, ob und welche
Variante ausgeführt wird, fällt,
wenn der Vorbescheid vorliegt
und die Vertragsverhandlungen
mit den Anlagenlieferanten abge
schlossen sind. Im Vorbescheids
verfahren werden vorsorglich
beide Varianten mit ihrer maxi
malen Leistung beantragt. Das
später realisierte Kraftwerk kann
also auch kleiner werden. Aller
dings werden im Vorbescheids
verfahren vorsorglich immer die
größten Auswirkungen auf die
Umwelt untersucht.
Grafische 3-D-Darstellung der größeren Variante. Links die Neubauanlage, rechts das Bestandskraftwerk.
4 GuD-Kraftwerk Gersteinwerk
Der Kraftwerksstandort Gersteinwerk ist ein traditionsreicher Energiestandort. Er bietet dem geplanten Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk eine gute Infrastruktur und – vor allen Dingen – eine gut ausgebildete, eingespielte, motivierte Mannschaft.
Am Standort befinden sich zur Zeit vier Erdgas
Kombikraftwerke à 427 MW aus den 70er Jahren und
der 1984 in Dienst gestellte SteinkohlenKombiblock
„K“ mit einer Leistung von rund 800 MW. Die Infra
struktur des Werksgeländes kann für das geplante
GuDKraftwerk genutzt werden. Das gilt zum Beispiel
für Straßen sowie Verwaltungs und Nebengebäude.
Zudem profitiert der Standort von seiner optimalen
Anbindung an die Gasversorgung. RWE Generation
bezieht den Brennstoff aus zwei Versorgungsnetzen.
Um die Gasversorgung des Kraftwerks weiter
zu verbessern, hat RWE Generation eine sogenannte
Optimierungsleitung gebaut. Diese Leitung dient
der wirtschaftlichen Optimierung des Gasbezugs.
DER STANDoRT WERNE.
Ansicht von der Straße Am Tibaum/Kanal (Fotomontage)
GuD-Kraftwerk Gersteinwerk 5
UMWELT.
Das geplante Kraftwerk wird Erdgas einsetzen, wie es auch im Haushalt zum Heizen und Kochen eingesetzt wird. Weil Erdgas so sauber ist, wird es nur geringe Mengen an Schadstoffen ausstoßen.
Weil bei der Verbrennung nur
gereinigtes Erdgas eingesetzt
wird, ist mit gesundheitsschäd
lichen Emissionen nicht zu
rechnen. Zur Sicherheit werden
Betreiber und Behörden die
Abgase rund um die Uhr kontrol
lieren und überwachen, wie es
schon seit vielen Jahren bei den
vorhandenen Kraftwerksanlagen
üblich ist.
Darüber hinaus bringt das
neue Kraftwerk einen handfesten
Fortschritt für den Klimaschutz.
Im Vergleich zu den vorhandenen
GasBlöcken am Standort nutzt
das geplante GuDKraftwerk den
Brennstoff um 50 Prozent besser
aus. Im Umkehrschluss heißt das: Zur Erzeugung einer Kilowatt
stunde Strom braucht es ein Drit
tel weniger Erdgas. Entsprechend
geringer ist der Ausstoß an Treib
hausgas CO2. In einer umfangrei
chen Umweltverträglichkeitsunter
suchung wird geprüft, ob das
geplante Kraftwerk negative Fol
gen für die Umwelt haben könnte
– etwa durch Abgas und Schall
emissionen oder die Kühlwasser
einleitung in die Lippe. Selbstver
ständlich wird RWE Generation die
in 2013 verschärften Grenzwerte
zur Luftreinhaltung einhalten.
Ansicht aus Richtung Stockum (Fotomontage)
6 GuD-Kraftwerk Gersteinwerk
DIE FUNKTIoNSWEISE.
In einem Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) wird die Energie des Brenn-stoffs Erdgas durch die Kombination von Gasturbinen und Dampfturbinen genutzt.
Im ersten Schritt wird das Gas in der Gasturbine
verbrannt; sie ist vergleichbar mit einem Flugzeug
triebwerk. Die Gasturbine treibt über eine Welle
einen Generator an, um Strom zu erzeugen. Ihr Abgas
ist so heiß, dass damit in einem nachgeschalteten
Abhitzedampferzeuger ohne Zusatzfeuerung Dampf
erzeugt werden kann. Dieser Dampf treibt eine
Dampfturbine an, die ebenfalls mit einem Generator
verbunden ist. Dank dieser Kombination erreichen
GuDKraftwerke sehr hohe elektrische Wirkungsgrade
und sind damit die effizientesten Kraftwerke
überhaupt.
heiße Abgase
Kondensator
Speisewasser
Erdgas
Abhitze-
Schornstein
dampferzeuger
Ansaugluft
GasturbineGenerator
Erdgas
Generator
heiße Abgase
Ansaugluft
GasturbineGenerator
Dampf-turbine
SpeisepumpenAbflut-wasser
Kühlturm-zusatzwasser
Abhitze-dampferzeuger
Speisewasser
KühlturmDampf
Datteln-Hamm-Kanal
Lippe
Kühlwasser-pumpen
Verfahrensschema
GuD-Kraftwerk Gersteinwerk 7
Die Gasturbinen können auch
allein, also ohne Abhitzedampf
erzeuger, betrieben werden.
Für diesen Fall ist je Gasturbine ein
zusätzlicher Schornstein nötig und
im Konzept vorgesehen. Die Werner
Anlage ist in zwei Varianten denk
bar: Als Einwellenanlage (englisch:
SingleShaft) würde sie aus zwei
getrennten Einheiten bestehen, in
denen jeweils eine Gas und eine
Dampfturbine auf einer gemein
samen Welle liegen und einen
Generator antreiben. Insgesamt
würden also zwei Generatoren den
Strom erzeugen. In einer Mehr
wellenanlage (MultiShaft) kommt
außer zwei Gasturbinen nur eine,
praktisch gemeinsame Dampf
turbine zum Einsatz. Jede Turbine
treibt einen eigenen Generator an,
so dass ingesamt drei Generatoren
der Stromerzeugung dienen.
Eine vergleichbare Mehrwellen
anlage hat RWE Generation 2010
an ihrem Kraftwerksstandort Lingen
im Emsland in Betrieb genommen.
Sie erreicht einen Wirkungsgrad von
59,2 Prozent. Die Single und die
Multi Shaft Variante sind in Bezug
auf ihre Wirkungsgrade gleich
wertig. Eine Auskopplung von
Dampf für Fernwärme oder
Industriekunden (KraftWärme
Kopplung) wird technisch möglich
sein.
Name Gas und DampfturbinenKraftwerk Gersteinwerk
Kraftwerkstyp Erdgaskraftwerk (GuD)
Standort WerneStockum (Kreis Unna)
Elektrische Leistung Bis zu 1.300 Megawatt
NettoWirkungsgrad ca. 59 Prozent
Flächenbedarf max. 6 Hektar
Höhe des Kamins max. 64 Meter
Investition ca. 600 Mio. Euro
Wertschöpfung für die Region ca. 60 Mio. Euro
Frühester kommer zieller Betrieb 2018
Zahlen, Daten, Fakten
Erdgasreduzier und Messstation
Maschinenhaus/Gasturbinen
Kamin
AbhitzeDampferzeuger
Dampfturbine
Stromableitung
Schaltanlagengebäude
3-D-Darstellung einer Anlagenvariante aus der Vogelperspektive
8 GuD-Kraftwerk Gersteinwerk
Geöffnete Gasturbine: Die heißen Verbrennungsgase treffen auf Schaufelreihen und versetzen die Welle in Rotation.
Vorbild: das 2010 von RWE in Betrieb genommene GuD-Kraftwerk in Lingen, eine der modernsten Anlagen der Welt.
Erdgas ist heute im Vergleich zu Kraftwerkskohle teuer. Deshalb
wird auch das geplante Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk auf
dem Gelände des Gersteinwerks nur zeitweise in Betrieb sein –
nämlich dann, wenn der Strombedarf im Tages- und Jahresverlauf
Höchstwerte erreicht und andere Energieträger ihn nicht oder
nicht schnell genug befriedigen können.
Mehrere Faktoren sind also zu berücksichtigen: Erstens ist
der Strombedarf nicht immer gleich hoch. Zweitens schwankt
die Einspeisung der erneuerbaren Energien je nach Wetter,
Tages und Jahreszeit. Strom aus Wind, Sonne, Biomasse und
Wasser hat zwar Vorrang im Netz. Doch wenn er nicht reicht,
m üssen konventionelle Kraftwerke das Defizit ausgleichen.
Denn egal, wie der Bedarf nach elektrischem Strom aktuell
aussieht: Die Versorgungsunternehmen müssen die Nachfrage
jederzeit auf den Punkt genau befriedigen. Denn Strom lässt
sich nicht im großen Stil speichern, sondern muss in der Sekunde
erzeugt werden, in der er gebraucht wird.
Die technische Struktur der Stromversorgung gleicht alle
Schwankungen aus. Das ist nur mit unterschiedlichen Energieträ
gern, flexiblen Kraftwerken und einem leistungsfähigen Netz mög
lich. Gaskraftwerke können sehr schnell hochgefahren werden, die
Gasturbinen im Solo betrieb, also ohne Abwärmenutzung, sogar
innerhalb weniger Minuten von null auf hundert Prozent. Wegen
der vergleichsweise hohen Brennstoffkosten sind sie jedoch oft
nur vorübergehend am Netz, also für den Spitzenbedarf. Zudem
hat in den letzten Jahren der Ausbau der erneuerbaren Energien,
vor allem der Photovoltaikanlagen, die Einsatzzeiten von Gaskraft
werken auch am Standort Gersteinwerk deutlich eingeschränkt.
Dennoch sind sich alle Energieexperten einig darin, dass Gas und
DampfturbinenKraftwerke auch künftig wichtig für eine klimascho
nende Energieversorgung sind. Durch ihre hohe Flexibilität tragen
gerade sie erheblich zur Versorgungssicherheit bei.
DAS PLUS DER ERDGASKRAFTWERKE.
GuD-Kraftwerk Gersteinwerk 9
In der ersten Jahreshälfte 2012 wurde erstmals
ein Viertel des deutschen Strombedarfs aus
erneuerbaren Energiequellen gedeckt, vornehmlich
mit Strom aus Wasser- und Windkraft, Photovoltaik
und Biomasse – Tendenz steigend.
Gleichzeitig gelten Gas und Dampfturbinen
Kraftwerke auch auf lange Sicht als unverzichtbar.
Denn Wind und Sonne stehen als Stromerzeuger
von Natur aus nicht immer dann zur Verfügung,
wenn ihre Leistung gebraucht wird: bei Windstille
etwa oder nachts. Selbst mehrere Zehntausend
Megawatt auf deutschem Boden installierter
Kapazität ändern nichts daran: Bei Flaute dreht
sich kein einziger Rotor, und im Dunkeln liefern
Solarzellen keinerlei elektrische Energie. Strom aus
erneuerbaren Energien hat aus Gründen des Klima
schutzes gleichwohl absoluten Vorrang im Stromnetz.
Deshalb werden die Erneuerbaren kräftig ausgebaut.
Das vergrößert den Unsicherheitsfaktor für eine
gesicherte Stromversorgung und damit die Gefahr
von Schwankungen im Stromnetz. Gaskraftwerke
lassen sich schnell genug hochfahren, um die stark
wachsenden Strombeiträge von Windkraft und
S olaranlagen auszugleichen. RWE Generation trifft
die anlagentechnischen Voraussetzungen, um
diese Schnellstartfähigkeit zu gewährleisten.
Fazit: Erneuerbare Energien und fossil gefeuerte
Kraftwerke, große und kleine Anlagen, dezentrale
und zentrale Einheiten der Stromerzeugung bleiben
auch auf lange Sicht partnerschaftlich aufeinander
angewiesen und sorgen gemeinsam für eine sichere
Versorgung.
PARTNERSchAFT MIT DEN ERNEUERbAREN.
10 GuD-Kraftwerk Gersteinwerk
Erteilung des Vorbescheids
Protokollerstellung Erörterungstermin, Erstellung des Vorbescheids durch die Bezirksregierung
ggf. Durchführung eines Erörterungstermins, im Ermessen der Bezirksregierung.
Auswertung der Stellungnahmen und Einwendungen durch die Bezirksregierung
EinwendungenStellungnahmen Öffentlichkeit– Öffentliche Bekanntmachung (1 Woche vor Offenlage)– Auslegung der Antragsunterlagen (1 Monat) – Frist für schriftliche Einwendungen (weitere 2 Wochen)
Träger öffentlicher Belange(Frist: 1 Monat)
Eingangsbestätigung undVollständigkeitsprüfung durch die Bezirksregierung
Erstellung der Antragsunterlagen
Ggf. Vervollständigung der Antragsunterlagen
Einleitung des Beteiligungsverfahrens durch die Bezirksregierung
Einreichen des Antrags bei der Bezirksregierung
Unterrichtung über den erforderlichen Untersuchungsrahmen (Scoping), der den Antragsunterlagen zugrunde liegen soll, unter Beteiligung der Träger
öffentlicher Belange (TÖB) gem. § 2a der 9. BImSchV
Präsentation des Vorhabens durch den Antragsteller bei der Genehmigungsbehörde
Das Vorbescheidsverfahren nach Bundes-Immissionsschutzgesetz
Individuelle Zustellung und/oder öffentliche Bekanntmachung und Auslegung des Vorbescheids (für 2 Wochen), Klagefrist 1 Monat nach Zugang bei individueller
Zustellung oder andernfalls 1 Monat nach Ablauf der Auslegungsfrist.
WIE ES WEITERGEhT.
Unterrichtung über den erforderlichen Untersuchungsrahmen (Scoping), der den Antragsunterlagen zugrunde liegen soll, unter Beteiligung der Träger
öffentlicher Belange (TÖB) gem. § 2a der 9. BImSchV
Präsentation des Vorhabens durch den Antragsteller bei der Genehmigungsbehörde
Eingangsbestätigung undVollständigkeitsprüfung durch die Bezirksregierung
Öffentlichkeit– Öffentliche Bekanntmachung (1 Woche vor Offenlage)– Auslegung der Antragsunterlagen (1 Monat) – Frist für schriftliche Einwendungen (weitere 2 Wochen)
Einwendungen
Träger öffentlicher Belange(Frist: 1 Monat)
Stellungnahmen
Erstellung der Antragsunterlagen
Ggf. Vervollständigung der Antragsunterlagen
Einleitung des Beteiligungsverfahrens durch die Bezirksregierung
Einreichen des Antrags bei der Bezirksregierung
Auswertung der Stellungnahmen und Einwendungen durch die Bezirksregierung
ggf. Durchführung eines Erörterungstermins, im Ermessen der Bezirksregierung.
Protokollerstellung Erörterungstermin, Erstellung des Vorbescheids durch die Bezirksregierung
Individuelle Zustellung und/oder öffentliche Bekanntmachung und Auslegung des Vorbescheids (für 2 Wochen), Klagefrist 1 Monat nach Zugang bei individueller
Zustellung oder andernfalls 1 Monat nach Ablauf der Auslegungsfrist.
Erteilung des Vorbescheids
GuD-Kraftwerk Gersteinwerk 11
Kraftwerke müssen nach BImSchG
beantragt und genehmigt werden.
Parallel zum Vorbescheidsverfahren
erfolgt die Antragstellung für die
Erlaubnis zur Entnahme von Wasser
und die Einleitung von Abwasser
auf der Basis des Wasserhaushalts
gesetzes und der relevanten
Verordnungen.
Kraftwerke sind Industrieanlagen,
von denen im Prinzip wesentliche
Umweltbeeinträchtigungen aus
gehen können. Deshalb werden
auch beim geplanten GuDKraft
werk sämtliche Umwelteinwirkungen
im Einzelnen eingehend geprüft.
Zuständige Behörde ist die Bezirks
regierung Arnsberg. Genehmi
gungsverfahren für große Kraft
werke sind grundsätzlich öffentlich.
Was beim privaten Bauantrag
aufs Eigenheim undenkbar ist:
Schon die Anträge für das GuD
Kraftwerk werden öffentlich
bekannt gemacht. So hat jeder die
Gelegenheit, die Genehmigungs
unterlagen einen Monat gründlich
einzusehen. Außerdem kann der
Bürger während der Auslegung und
bis zwei Wochen nach Ablauf der
Auslegungsfrist schriftlich Einwen
dungen gegen das Vorhaben erhe
ben. Die Bezirksregierung wird die
entsprechenden Termine rechtzeitig
öffentlich bekanntmachen. Das
gleiche Recht zu Einsichtnahme
und Anregungen haben auch
betroffene Städte und Gemeinden;
beim GuDProjekt ist das nicht nur
die Stadt Werne, in deren Grenzen
es liegt, sondern zum Beispiel auch
die Stadt Hamm. Sie alle werden
von der Genehmigungsbehörde um
eine Stellungnahme gebeten, so
dass sich zunächst die Stadträte
und ihre Ausschüsse in öffentlichen
Sitzungen mit dem Thema befas
sen. Ein Mitspracherecht haben
auch Fachbehörden, wie beispiels
weise die Untere Landschafts
behörde des Kreises Unna für Fragen
des Landschaftsschutzes und die
Landwirtschaftskammer Westfalen
Rheinland als Selbstverwaltungs
organ der Landwirte. In der Sprache
des Verwaltungsrechts heißen sie
„Träger öffentlicher Belange“.
Naturschutzverbände und Bürger
initiativen werden in aller Regel
ebenfalls am Genehmigungs
verfahren nach BImSchG und
dem wasserrechtlichen Verfahren
beteiligt. Soweit Einwendungen
erhoben werden, können diese auf
einer öffentlichen Versammlung
unter Leitung der Bezirksregierung
erörtert werden. Bei dieser Anhö
rung haben nur die unmittelbar
Betroffenen, wie Antragsteller und
Einwender, oder Fachgutachter ein
Rederecht. Darüber hinaus können
alle Bürger und auch die Medien
als Zuhörer am Erörterungstermin
teilnehmen. Die Genehmigungs
behörde macht sich auf diese
Weise ein integrales Bild vom
Projekt. Alle Stellungnahmen und
Einwendungen werden bei der
abschließenden Entscheidung der
Behörde berücksichtigt.
Brauchen Sie weitere Informationen? Sie stehen Ihnen im Internet unter www.gud-gersteinwerk.de auf dem neuesten Stand zur Verfügung.
Per E-Mail erreichen Sie uns unter [email protected]. Telefonisch können Sie sich an Kraftwerksleiter Dr. Ralf J. Heitmüller wenden. Er hat die Telefonnummer 02389 73 2220.
Das Vorbescheidsverfahren ist im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) geregelt (siehe Schema links). Das ist das Gesetz zum Schutz von Mensch und Natur vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Lärm, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge.
RWE Generation SE
Essen
www.rwe.com ccs_
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