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DAS ALTE WERK DIE LETZTEN LEIDEN DES ERLÖSERS · arbeitete mit dem London Symphony Orchestra, dem...

Date post: 08-Aug-2019
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15. APRIL 2019 LAEISZHALLE GROSSER SAAL DAS ALTE WERK DIE LETZTEN LEIDEN DES ERLÖSERS
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15. A PRIL 2019LAEISZHALLE GROSSER SAAL

DAS ALTE WERK

DIE LETZTEN LEIDEN DES ERLÖSERS

Mo, 15. April 2019 | 20 Uhr | Laeiszhalle Großer Saal Das Alte Werk | 6. Konzert

19 Uhr | Einführung mit Habakuk Traber im Kleinen Saal

AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN COLLEGIUM VOCALE GENT

JULIA LEZHNEVA SOPRAN

BERIT SOLSET SOPRAN

SOPHIE HARMSEN MEZZOSOPRAN

PATRICK GRAHL TENOR

LUDWIG MITTELHAMMER BARITON

DIRIGENT BENJAMIN BAYL

Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788) Die letzten Leiden des Erlösers / Passionskantate Wq 233 (1770)

Libretto: Anna Louisa Karsch (1722–1791)

Pause nach dem ersten TeilEnde gegen 22:30 Uhr

Das Konzert wird von NDR Kultur aufgezeichnet und am Do, 18. April 2019 ab 20 Uhr ausgestrahlt.

In Kooperation mit dem NDR

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Jedes Jahr zu Ostern erklingen die Passionen von Johann Sebastian Bach – fast könnte man meinen, andere Vertonungen der Leidensge-schichte Christi gäbe es gar nicht. Dabei hat allein Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel in sei-ner Zeit als Hamburger Musikdirektor sage und schreibe 21 Passions-Oratorien auf Bibel-worte komponiert – und noch weitere auf frei gedichtete Texte. Ein solches Werk haben sich die Akademie für Alte Musik Berlin und das Collegium Vocale Gent für ihr heutiges vor-österliches Gastspiel in der Laeiszhalle ausge-sucht: »Die letzten Leiden des Erlösers«. Die hochkarätige Solistenriege wird angeführt von der russischen Sopranistin Julia Lezhneva.

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»DAS HERZ BEWEGEN«

Carl Philipp Emanuel Bach: Die letzten Leiden des Erlösers

Auf den ersten Blick waren sie ein ungleiches Autorenpaar: Anna Louisa Karsch (1722–1791), in ärmlichen Verhältnissen ohne formelle Bildung aufgewachsen, als dichterisches Naturtalent von Geistesgrößen wie Herder oder Lessing bewun-dert, aber stets auf Almosen ihrer Freunde und Gönner angewiesen. Und Carl Philipp Emanuel Bach, der in seinem Vater Johann Sebastian den denkbar kom-petentesten Lehrer hatte und als Kammercembalist Friedrichs des Großen ein gesichertes Auskommen und ehrenvolles Amt.

Genauer besehen passten die beiden aber doch sehr gut zusammen, denn die »Karschin« oder die »Deutsche Sappho«, wie man sie auch nannte, war bekannt für die Leidenschaftlichkeit und kühne Fantasie ihrer Verse. Bach wiederum

Carl Philipp Emanuel Bach (am Cembalo) begleitet Friedrich den Großen. Rechts an der Wand lehnt der Flötenlehrer des Königs, Johann Joachim Quantz

schrieb eine Musik, die auf direkten Ausdruck seelischer Empfindungen zielte und »nicht das Ohr füllen, sondern das Herz in Bewegung set-zen« sollte, wie er selbst sagte. Eine durchaus umstrittene Musik, die manchen Zeitgenossen genial, anderen dagegen bizarr und gekünstelt erschien. Zur zweiten Gruppe zählte leider auch Bachs Dienstherr: Der auf der Flöte dilettierende König bevorzugte einen »galanten«, emotional eher blassen Stil, sodass sein Cembalist sich als Komponist nur in seiner Freizeit profilieren konnte. Dieser unbefriedigende Zustand führte schließlich zu einem Stellenwechsel: 1768, nach drei Jahrzehnten am preußischen Hof, wurde Bach städtischer Musikdirektor in Hamburg.

In der wohlhabenden Hansestadt gab es ein florierendes bürgerliches Kon-zertwesen, das der Neue bald entscheidend prägte. Doch im Zentrum seiner Pflichten stand nun vor allem die geistliche Musik. Neben vielem anderen hatte Bach jedes Jahr eine Passionsmusik zu liefern, reihum nach den Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Dabei galt die Regel, dass die Bibel-worte in deklamatorischen Rezitativen wiedergegeben wurden; einzig für die ein-geschobenen Arien durften neu gedichtete Texte verwendet werden. So hielt es beispielsweise Vater Bach in seinen beiden erhaltenen Passionen nach Johan-nes und Matthäus, ebenso Carl Philipp Emanuel selbst in seinen 21 »offiziellen« Passionen. Seine erste Hamburger Passion erklang zu Ostern 1769 in den fünf hiesigen Hauptkirchen und basierte auf dem Matthäus-Evangelium sowie Arien-texten der erwähnten Anna Louisa Karsch.

Auf Grundlage dieses Werks entstand im Folgejahr die überarbeitete, heute erklingende Passionskantate Die letzten Leiden des Erlösers. Die maßgebliche Änderung: Bach nutzte nun auch für die Rezitative neue, eigens geschriebene Texte von Anna Louisa Karsch. Sie erzählte das Passionsgeschehen mit eigenen Worten bildhaft und einfühlsam nach und strich dabei viele der im Evangelisten-bericht enthaltenen Einzelrollen, aber auch die sogenannten »Turba-Chöre«, die

Anna Louisa Karsch

DIE MUSIK

handelnde Gruppen wie etwa die Jünger, die Soldaten oder das Volk darstellen. Durch den Verzicht auf die ständigen Perspektivwechsel wirkt Karschs Textvor-lage zwar weniger dramatisch, dafür aber einheitlicher und gegenwartsbezoge-ner als ein traditionelles Passions-Libretto. Wie zuvor nur die Arien laden jetzt auch die Rezitative und die Chöre immer wieder zum Mitfühlen und Nachvoll-ziehen des Opfertodes Jesu ein.

Ein Problem freilich zog das komplett frei gedichtete Libretto nach sich: Bach musste das Oratorium an einem anderen Ort aufführen als in einer der Hambur-ger Hauptkirchen. Nicht nur der unorthodoxen Textgrundlage wegen, sondern auch, weil Sängerinnen zum Einsatz kommen sollten. Das durfte in den Haupt-kirchen keinesfalls geschehen – »die Frau schweige in der Kirche« heißt es ja (leider) schon bei Paulus. Was tun? Bach hätte auf ein bürgerliches Konzerthaus ausweichen können, wie mit seinem Oratorium Die Israeliten in der Wüste. Doch im Falle einer Passionsmusik hatte er offenbar Skrupel, vielleicht aufgrund von Vorfällen, wie sie sein Pate und Amtsvorgänger Georg Philipp Telemann Jahr-zehnte zuvor hatte erleben müssen: Im Drillhaus rief bei den Worten Christi »Mich dürstet« ein Offizier laut aus dem Publikum: »Mich auch!«, woraufhin die Hamburger Geistlichkeit von der Kanzel herab die Gewissensfrage erörterte, »ob es recht sei, die Passion zu prostituieren«.

Vorsichtshalber entschied sich Bach also lieber für einen Mittelweg zwischen Konzert und Gottesdienst. Die Wahl fiel auf die Kirche des »Zucht- und Spinn-hauses« an der Alster, einer Mischung aus Gefängnis und Armenhaus. In dieser Nebenkirche wurden die Regeln anscheinend weniger streng ausgelegt. Sicher-heitshalber wurde eigens ein Pastor für die Predigt bezahlt. Andererseits tra-ten bürgerliche, ehrenamtliche Vorsteher als Veranstalter auf; zur Finanzierung diente der Verkauf von Textbüchern als Eintrittskarten.

Auch in der Spinnhaus-Kirche konnte Bach offenbar mit einem kultivier-ten und andächtigen Publikum rechnen, wie schon die instrumentale Einlei-tung beweist: Sie klingt überraschend zart und verhalten, statt, wie sonst üblich, vollstimmig und laut nach Aufmerksamkeit zu heischen und für Ruhe im Saal zu sorgen. Die folgenden Rezitative, Arien und Chöre zeigen eindrucksvoll, wie inspirierend Anna Louisa Karschs Verse auf Bach gewirkt haben müssen. So unterbrechen etwa im Bariton-Rezitativ Seht ihn! Gebeugt liegt er immer wieder erregte Orchestereinwürfe die an Judas gerichteten Worte »Die Rache wacht; sie sieht die Tücke in seinem finstern, tiefen Blicke; sie sieht die Hölle ganz in dir.« In der Tenor-Arie Verstockte Sünder drücken sich Bosheit und Mutwilligkeit der Angesprochenen in den fortgesetzt bohrenden Drehfiguren der Begleitung aus. Und die Bariton-Arie Donn’re nur ein Wort der Macht schwankt nach ange-

Das Zucht- und Spinnhaus am Alstertor, gelegen etwa auf dem heutigen Gebiet zwischen Europa-Passage und Thalia Theater

messen polterndem Beginn kläglich unentschlossen durch zahlreiche Tonarten, wenn es heißt: »so muss die Frechheit zagen«.

Klanglich und stilistisch noch abwechslungsreicher ist der zweite Teil der Kantate gestaltet. Im Duett Muster der Geduld und Liebe schwelgen zwei Sop-rane höchst virtuos in parallelen Terzen und Sexten, unterstützt von Flöten- und Fagott-Paaren. Eine prächtige Fuge nach bester Tradition des Hauses Bach bie-tet der Chor Lasset uns aufsehen auf Jesum Christum. Die Fuge, eigentlich eine bereits veraltete Form, soll offenbar einen besonders erhabenen Moment des Geschehens auszeichnen.

Ähnliches gilt sicher auch für den Chor Heiliger Schöpfer, Gott: Ihn gestaltete Bach nicht nur in schlichtem Choralsatz, er harmonisierte ihn zudem auffallend altertümlich. Bemerkenswert ist schließlich noch das Bariton-Rezitativ Die All-macht feiert den Tod mit seinen aufregenden Horn-Pauken-Klängen, ebenso der abschließende rondoartige Komplex, in dem sich zwei Soli und ein Duett zwi-schen die »Refrains« des Chores schieben. Insgesamt eine wahrhaft ergreifende Passionsmusik, mit der es Bach und seiner Librettistin Karsch offenbar gelang, »das Herz in Bewegung zu setzen«. Das Hamburger Publikum strömte jeden-falls nach der Premiere von 1770 noch bis 1785 in die alljährlichen Aufführungen in der Spinnhaus-Kirche.

JÜRGEN OSTMANN

DIE MUSIK

BENJAMIN BAYL DIRIGENT

Benjamin Bayl hat sich als Dirigent in der Alte-Musik-Szene einen Namen gemacht, ist aber auch darüber hinaus aktiv. So ist er stellvertretender Leiter des Alte-Musik-Ensembles The Hanover Band und Mitbegründer des Australian Romantic & Classical Orchestra. Neben historisch informiert agierenden Ensembles wie etwa Concerto Copenhagen und dem Wrocław Baroque Orchestra dirigiert er auch klassische Orchester wie das Mahler Chamber Orchestra und das Hong Kong Philharmo-nic Orchestra. Auch als Operndirigent verfügt er über ein breit gefächertes Repertoire; so leitete er an der Wiener Staatsoper Johanna Doderers Kinderoper Fatima, an der Berliner Staats-oper Helmut Oehrings AscheMond und an der Danish Royal Opera Mozarts Don Giovanni.

Seine Karriere begann Benjamin Bayl als Assistent von Iván Fischer beim Budapest Festival Orchestra. Außerdem assistierte er und wurde gefördert von Sir John Eliot Gardiner, Yannick Nézet-Séguin und Ivor Bolton. Mit dem Collegium Vocale Gent und der Akademie für Alte Musik Berlin gastierte er bereits mit großem Erfolg im Amsterdamer Concertgebouw. Daraufhin luden ihn beide Ensembles für das heutige Programm erneut ein.

BERIT SOLSET SOPRAN

»Berit Solset besitzt genau jene Ausgewogen-heit, die jede Note hören lässt, und wenn sie entscheidet, ihre Stimme zu öffnen, ist es ein-fach traumhaft«, schwärmte die BBC. Die Viel-seitigkeit und Beweglichkeit ihrer Stimme setzt die norwegische Sopranistin in einem weiten Repertoire ein, das von Barockmusik bis hin zu zeitgenössischen Komposi tionen und sogar Volksmusik reicht. Sie stand unter anderem in Scarlattis Il primo omicidio, Händels Oreste, Mozarts Le nozze di Figaro, Rossinis Il barbiere di Siviglia und Purcells Dido and Aeneas auf der Bühne.

Als Konzertsängerin tritt Berit Solset in ganz Europa auf, aber auch in Städten wie Tokio oder Sydney, und arbeitet dabei mit Diri-genten wie Ottavio Dantone, Robert King und Vasily Petrenko zusammen. Regelmäßig kon-zertiert sie mit dem norwegischen Alte-Musik-Ensemble Barokksolistene, mit dem sie auch das preisgekrönte Album The Image of Melan-choly aufnahm.

JULIA LEZHNEVA SOPRAN

»Eine Stimme von engelsgleicher Schönheit« (New York Times), »makellose Technik« (The Guardian), »glockenhelle Reinheit« (Gramo-phone) – die internationalen Kritiker überbie-ten einander förmlich im Lob der russischen Sopranistin Julia Lezhneva, die zu den führen-den Stimmen ihrer Generation zählt.

Bereits 2011 zeichnete die Zeitschrift Opern-welt sie für ihr Debüt am Theater La Monnaie in Brüssel als »Nachwuchskünstlerin des Jah-res« aus. Seitdem hat sie an praktisch allen wichtigen Opern- und Konzerthäusern der Welt auf der Bühne gestanden: am Royal Opera House Covent Garden und der Royal Albert Hall in London, in Wien, Berlin, New York, Paris, Moskau und bei den Festivals in Baden-Baden und Salzburg; gemeinsam mit Sängern wie Plácido Domingo, Philippe Jaroussky oder Anna Netrebko. Ihr Debüt an der Staatsoper Hamburg feierte sie 2018 in Händels Alcina.

Ihre Liebe zur Alten Musik zeigt sich in den jüngsten CD-Einspielungen mit Arien von Carl Heinrich Graun oder Vivaldis Gloria.

DIE KÜNSTLER

PATRICK GRAHL TENOR

Der gebürtige Leipziger sang schon in seiner Kindheit im Thomanerchor. Bereits während seines Gesangsstudiums trat er in Hauptrollen wie Albert in Strauss’ Die Fledermaus, Tamino in Mozarts Zauberflöte und Albert in Brittens Albert Herring auf. Am Teatro La Fenice in Venedig begeisterte Patrick Grahl dann als Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni, an der Opéra National de Lyon stand er in Wagners Tristan und Isolde auf der Bühne.

Patrick Grahl ist zudem ein viel gefragter Oratorien- und Konzertsänger, dessen Reper-toire Mendelssohns Lobgesang, Bachs h-Moll-Messe und Mozarts Requiem umfasst. Er arbeitete mit dem London Symphony Orchestra, dem Gewandhausorchester Leipzig, der Dresd-ner Philharmonie, der NDR Radiophilharmo-nie und dem Gürzenich-Orchester Köln unter Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Dani-ele Gatti und Andrew Manze. 2016 gewann er den Ersten Preis beim Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Leipzig.

LUDWIG MITTELHAMMER BARITON

Einen »hervorragend artikulierten, kernigen Bassbariton« attestierte die Süddeutsche Zei-tung dem Münchner Bariton Ludwig Mittel-hammer. 2014 gewann er den Internationalen Lied-Wettbewerb der Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart und 2015 den Bayerischen Kunstför-derpreis.

Im Konzertfach arbeitet Ludwig Mittelham-mer regelmäßig mit renommierten Orchestern und Chören zusammen; zu den Höhepunkten der vergangenen Saison zählten unter ande-rem Schumanns Das Paradies und die Peri mit dem Swedish Symphony Orchestra, Bruckner-Messen mit dem RIAS Kammerchor, Telemann-Motetten mit dem NDR Chor und der Akade-mie für Alte Musik Berlin und Mahlers Lieder eines fahrenden Gesellen beim Festival Styriarte in Graz. Liederabende führten ihn in die Lon-doner Wigmore Hall, das Wiener Konzerthaus und den Pierre-Boulez-Saal in Berlin. Sein ers-tes Solo-Album mit Liedern von Schubert, Wolf und Medtner kommt demnächst heraus.

SOPHIE HARMSEN MEZZOSOPRAN

Sophie Harmsen wird insbesondere für ihre Interpretation von Mozart-Partien gefeiert, ob La clemenza di Tito am Teatro Real Madrid unter Christophe Rousset, eine Europa- und Asien-Tournee mit Così fan tutte unter René Jacobs oder die c-Moll-Messe unter Philippe Herreweghe bei der Salzburger Mozartwoche. Regelmäßig arbeitet die Mezzosopranistin mit dem Gewandhausorchester Leipzig oder dem Konzerthausorchester Berlin zusammen und tritt bei Festivals wie den Salzburger Festspie-len und dem Schleswig-Holstein Musik Festival auf. Ihr Debüt in der Elbphilharmonie gab sie in der vergangenen Spielzeit mit Bachs h-Moll-Messe und dem NDR Chor.

Alte Musik ist die große Liebe von Sophie Harmsen. Ihre Solo-Konzerte mit Concerto Köln und Capella Augustina waren von gro-ßem Erfolg gekrönt, und Dirigenten wie Daniel Harding, Iván Fischer und Thomas Hengelbrock schätzen die Zusammenarbeit mit ihr. Unter Frieder Bernius brachte sie zahlreiche CD-Ein-spielungen auf diesem Gebiet heraus.

DIE KÜNSTLER

1982 in Berlin gegründet, gehört die Akademie für Alte Musik Berlin (kurz »Aka-mus«) heute zur Weltspitze der historisch informiert spielenden Kammerorches-ter. Ob in New York oder Tokio, London oder Buenos Aires: Akamus ist ständiger und viel gefragter Gast auf den wichtigsten europäischen und internationalen Konzertpodien.

Im Kulturleben Berlins ist das Ensemble ein zentraler Pfeiler: Seit mehr als 30 Jahren gestaltet das Orchester eine eigene Abonnement-Reihe im Konzert-haus Berlin; seit 1994 prägt seine musikalische Handschrift das Barockrepertoire an der Berliner Staatsoper. Mit einer eigenen Konzertreihe ist das Ensemble seit 2012 zudem regelmäßig am Münchner Prinzregententheater zu Gast.

Akamus präsentiert sich mit rund hundert Auftritten pro Jahr in Besetzungs-größen vom Kammerensemble bis zum sinfonischen Orchester. Das Ensem-ble musiziert unter der wechselnden Leitung seiner Konzertmeister Bernhard Forck, Georg Kallweit und Stephan Mai sowie ausgewählter Dirigenten, darun-ter Emmanuelle Haïm, Bernard Labadie und Diego Fasolis. Besonders mit René Jacobs verbindet das Ensemble eine enge und langjährige künstlerische Part-nerschaft. Die gemeinsame Entdeckerlust führte zu Wiederaufführungen und Neudeutungen zahlreicher Opern und Oratorien, die weltweit Furore machten. Vielfach ausgezeichnet wurden die Einspielungen von Mozarts Entführung aus dem Serail und J. S. Bachs Matthäus- und Johannes-Passion.

Regelmäßige Partner sind der RIAS Kammerchor, der Chor des Bayerischen Rundfunks sowie international renommierte Solisten wie Anna Prohaska, Bejun Mehta, die Violinistin Isabelle Faust und der Pianist Alexander Melnikov. Gemein-sam mit der Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests entstanden Erfolgsprodukti-onen wie Henry Purcells Dido & Aeneas und Pascal Dusapins Medea.

Die zahlreichen CD-Einspielungen wurden weit über eine Million Mal ver-kauft und mit allen bedeutenden Schallplattenpreisen ausgezeichnet, darun-ter der Grammy Award, der Diapason d’Or, der Gramophone Award, der Edi-son Award sowie der Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik. 2014 erhielt das Orchester die Bach-Medaille der Stadt Leipzig. Zuletzt erschienen Mozarts c-Moll-Messe mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und Johann Sebastian Bachs Violinkonzerte mit Isabelle Faust.

AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN

DIE KÜNSTLER

VIOLINE IGeorg Kallweit*Kerstin ErbenBarbara HalfterThomas GraeweVerena Sommer

VIOLINE IIDörte WetzelGudrun EngelhardtUta PetersEdburg Forck

VIOLAClemens-Maria NuszbaumerSabine FehlandtAnnette Geiger

VIOLONCELLOKatharina LitschigAntje Geusen

KONTRABASSWalter Rumer

FLÖTEChristoph HuntgeburthYu Ma

OBOEXenia LöfflerMichael Bosch

HORNErwin WieringaMiroslav RovenskýClemen Alpermann

FAGOTTGyörgyi FarkasKarin Gemeinhardt

PAUKEFrancisco Manuel Anguas Rodriguez

CEMBALO/ORGELRaphael Alpermann

*Konzertmeister

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BESETZUNG

Das Collegium Vocale Gent wurde 1970 an der Universität Gent von befreundeten Studenten auf Initiative Philippe Herreweghes gegründet. Es war eines der ersten Ensembles, das sich in der Vokalmusik der historischen Aufführungspraxis verschrieb. Die authentische, am Text orientierte Annäherung an die Musik gab dem Ensemble seinen transparenten Klang, für den es welt-weit gefeiert wird – ob in Europa, den USA, Russland, Japan, Hongkong, Südamerika oder Australien. Seit 2017 gestaltet das Ensemble sein eigenes Sommerfestival Collegium Vocale Crete Senesi in der Toskana.

Inzwischen hat sich Collegium Vocale Gent zu einem extrem flexiblen Ensemble entwickelt, dessen weit gefächertes Reper-toire unterschiedliche Stilperioden umfasst. Seine größte Stärke ist es, für jedes Projekt die idealen Aufführungsvoraussetzungen zu schaffen: Musik der Renaissance etwa wird nur von einer kleinen Gruppe von Solisten interpretiert. Deutsche Barock-musik, insbesondere Johann Sebastian Bachs Vokalwerke, gehört zu den Spezialitäten des Ensembles; Collegium Vocale Gent führt diese Musik in einem kleinen Ensemble auf, in dem die Sänger sowohl Teil des Chores sind als auch die Soloparts übernehmen. Aber auch romantisches Repertoire bis hin zu modernen und zeitgenössischen Oratorien interpretiert das Ensemble, dann als sinfonischer Chor mit bis zu 80 Sängern.

Collegium Vocale Gent tritt mit verschiedenen Alte-Musik-Ensembles auf, darunter das Orchestre des Champs-Élysées, das Freiburger Barockorchester und die Akademie für Alte Musik Berlin. Es arbeitet aber auch mit führenden Sinfonie-orchestern zusammen wie dem Amsterdamer Royal Concert-gebouw Orchestra, dem Budapest Festival Orchestra und der Staatskapelle Dresden unter namhaften Dirigenten wie Ivor Bolton, Marcus Creed, Iván Fischer, René Jacobs und Yannick Nézet-Séguin.

Unter Philippe Herreweghes Leitung nahm das Collegium Vocale Gent mehr als 100 CDs auf. Kürzlich erschienen sind Claudio Monteverdis Vespro della Beata Vergine und ein Album mit Bach-Kantaten.

SOPRANAnnelies BrantsCecile DibonArmelle MorvanMagdalena PodkościelnaCharlotte Schoeters

ALTPhilipp CieslewiczDaniel FolquéSofia GvirtsGudrun KöllnerCécile Pilorger

TENOR Malcolm BennettPeter Di ToroAlmeno GonçalvesFerran MitjansMaximilian Vogt

BASSPhilipp KavenJulián MillánGiacomo SerraBart VandewegeTobias Wicky

COLLEGIUM VOCALE GENT

DIE KÜNSTLER

Rezitativ (Tenor)»Nehmt mich; ich bin’s.«Dies Wort der Allmachtschrecket die Schar zurück.Doch will er nicht entfliehen;er strecket vielmehr die Hände dar.Sie fesseln ihn.Und nun erwacht der Jünger Mut,ihn zu befrei’n.Er selbst hält sie zurück:»Steckt Eure Schwerter ein!Der Engel Heere wären zu meiner Rettung da,wollt ich zum Vater flehen.Doch würde dann die Schrift erfüllt?Des Ew’gen Wille muss geschehen.«

Arioso (Alt)Du, dem sich Engel neigen,dem alle Schöpfung singt,wenn dich vom Thron zu steigendie Menschenliebe zwingt;du kommst, zum Tod entschlossen,ein Kelch erwartet dich,vom Zorne voll gegossen:du trinkest ihn für mich,entschlossen zum Todetrinkst du den Kelch für mich.

Rezitativ (Tenor) Mit wildem Ungestümführt nun den Duldenden die Scharzum Hohenpriester hin,bei dem, ihn zu verdammen,der Sünder Volk versammlet war.Der mut’ge Petrus nurerkühnt sich ihm zu folgen,die andern alle flieh’n.

Arioso (Sopran)O Petrus, folge nicht!Die Jünger flohen, fliehe mit!Gedanken, wachet auf und warnet ihn!O du, sein Engel, hind’re seinen Schritt!Umsonst!

Rezitativ (Sopran)Nun stehen Zeugen aufUnd sprechen, zum Verrat gedungen,Verworf’ne Lästerungen und Lügen gegen ihn.Voll Majestät und göttlich hoher Würdesteht der Unschuldsvolle da und spricht:»Ja, ich bin Christus, ich bin Gottes Sohn;und einst halt ich von meines Vaters Thronauch über euch Gericht.«Der tollen Mordsucht Stimmensteigen gen Himmel an: »Ihr habt’s gehört!Lasst seine Worte zeugen!Er lästert Gott, er ist des Todes wert.«Sie sah’n in ihrem Grimmedie Lahmen nicht, die durch ihn wandelten,sie hörten nicht die Stimmeder Stummgebornen, nicht der Blindenund nicht der Tauben Ruf,die seine Hand zum froher’n Leben schuf.Umsonst erschollen laute Psalmender Toten, die er neu gebar.Er, dessen Tagewerkdas Glück der Menschen war,Er soll des Todes der Verbrecher sterben!

Wer rettet ihn? Sein Petrus wird es tun;Und sollt’ er auch erblassen,er wird ihn retten. Ach! auch er hat ihn verlassen;Der kühne Held verleugnet seinen Freund.Zwar warnt ihn Jesus;doch vermessen, glaubt er nicht der Warnung.

TEIL I

Rezitativ (Sopran)Du Göttlicher! Warum bist duso in des Todes Schmerz versunken?Warum hast du den bittern Kelch getrunken?Den Kelch des Zorns, den Gott dem Frevler reicht,der kühn sein Herz zur Sünde neigt?Unschuld’ger Frommer, dessen LebenNur Wohltun war, warum bist duin sein Gericht dahingegeben?

Chor Fürwahr, er trug unsere Krankheitund lud auf sich unsere Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplaget und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Friede hätten; und durch seine Wunden sind wir geheilet. Wir gingen alle in der Irre wie Schafe;ein jeglicher sahe auf seinen Weg. Aber der Herr warf unser aller Sünde auf ihn.

dazu (Sopran)Meine Seele hebt den Herren.Und mein Geist freuet sich Gottes,meines Heilandes.

Rezitativ (Bass)Seht ihn! Gebeugt liegt er und flehtund windet sich im Staube.Gott höret nicht das zagende Gebetum Labsal seiner Angst, um Seelenruh.Sein Leiden steigt; mit jedem Augenblickeströmt neue Qual ihm zu,denn Gott geht ins Gericht mit ihm.

Nun übernimmt er feierlichder Sünde Strafen.Schon liegen sie auf ihm;schon hat ihn Gott verlassen.In allen Himmeln Gottes ist nicht einer,der ihn trösten kann.Jetzt sieht er mitleidsvoll die Jünger an:Sie wussten nicht, was ihn für Leiden trafen.Er spricht: »Ihr könnet schlafen?Nein, betet und seid wach!Es nahet sich der Versuchung Stunde.Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach.«Er sprach’s.Nun kam voll Freundschaft in dem Munde,im Herzen voll Verrat: Ischariot.

Den Menschenfreund willst du verraten?Den Heiligen, den dein Gewissen kennt?Die Rache wacht; sie sieht die Tückein deinem finstern, tiefen Blicke;sie sieht die Hölle ganz in dir.Es bebet die Natur bei deinen Missetaten;die schrecklichste wird klein dafür.Er küsset ihn und zeiget den Freundder mörderischen Schar, die mit ihm war.Der Fromme neiget den sanften Blickauf ihn und spricht:»Freund, warum bist du kommen?«

Arie (Tenor)Wie ruhig bleibt dein Angesichtbei deines Jüngers Freveltaten!Er kommt, dein Freund, dich zu verraten;der Tod mit ihm: Du wankest nicht.

Sei wie er gelassen,Seele, wanke nicht!Wenn dich Stürme fassen,Seele, sei voll Zuversicht.

GESANGSTEXT

TEIL II

Rezitativ (Tenor) Noch wachet in Pilatus’ Brustein leicht Gefühl von Menschenliebe;Er hat nicht Lust am Blut der Unschuld,er will Jesum retten,Und führt den Räuber vor,den sie schon längstdem Tode gern geopfert hätten.»Seht! Einen schenk ich euch; wählt ihn!«Sie wählen des Räubers Freiheitund das Blut des frommen Menschenfreundes.Der Aufruhr steigt, da sinkt des Römers Mut;Feigherzig willigt er,die Unschuld zu verdammen.

Rezitativ (Sopran)Nun sahe Gott der Mordsucht Flammenin jedem Aug’; er hörte das Geschreidahingegebener Sünder.Sie riefen’s, bebten, riefen’s noch einmal:»Sein Blut komm über uns,und über unsre Kinder!«

Noch immer tobt das Volk; es schäumt vor Wut.Schon fließt der frommen Unschuld Blut.Zerfleischet steht er da!O Schmerz! Sein Leib ist eine Wunde;und doch – welch Beispiel der Geduld! –es geht kein Wort aus seinem Munde.

Duett (Sopran)Muster der Geduld und Liebe,möchten wir dir ähnlich sein!Flöß’ uns sanfte, sanfte Triebedeines guten Geistes ein!Lass sie unsern Geist beleben!

Deine Langmut und Geduldschont den Sünder.Du vergibest gern die Schulddeiner Kinder.Lass uns auch vergeben.

Rezitativ (Sopran)Die ihr durch des Messias Glauben,durch den von Gott verheiß’nen Tod,habt Heil und Seelenruh gefunden.Fallt nieder, betet an und seht:Das Lamm voll Unschuld gehtzum Opferaltar hin!

ChorLasset uns aufsehen auf Jesum Christum,den Anfänger und Vollender des Glaubens,welcher uns’re Sünden selbst geopfert hat an seinem Leibe auf dem Holz.

Auf dass wir, der Sünde abgestorben,der Gerechtigkeit leben;durch welches Wunden wir sind heil worden.

Rezitativ (Sopran) O du, der Gott mit uns versöhnt,wie wurdest du verhöhntvon Henkern, die dich wild umgaben!Wie hat der Dornenkrone Schmerzdein blutend Haupt durchgraben!Ermattet gehest duden bangen Weg zum Todeshügel.Da steht’s! Du schwebst empor am Kreuze.Welch ein Anblick voller Grauen!Gott, Mittler! Nun ergreifet dich auf einmalder Sünde Fluch;und alle Qualen aller Missetat,die Gottes Zorn entzündet hat,durchbeben deine Seele.

Hört! Er spricht und schwört dreimal:»Den Menschen kenn’ ich nicht.«Da sah mit ernstem, mitleidsvollen Blickeder Mittler Petrum an;im Innersten der Seele empfand er’s,ging zurücke, und weinte bitterlich.

Arie (Tenor)Wende dich zu meinem Schmerze,Gott der Huld! Sieh mein zerschlag’nes Herze;Nimm es dir zum Opfer an!

Ach, ich sinke! Wirst du mich nicht heben,Gütigster, der schonen und vergeben,gütigster Vater, der nicht ewig zürnen kann!

Rezitativ (Alt)Der Jünger, der den Heiligen verriet,er weinet auch!Fleh’n seines Jammers Tränennicht auch gen Himmel?Hofft sein Sehnen nicht auch auf Gnade? Nein, nur Angst der Missetat ergreift ihn, ach!Er kennet nur den Rächer,nicht den Erbarmer der Verbrecher!

Er eilet in den Rat der Juden, wirft das Geld,das seinen Frevel belohnen sollte, hinund spricht:»Den ich verräterisch in eure Hand gegeben,Der Mann ist ohne Schuld.«Allein man hört ihn nicht.Noch einmal sieht er das, was er getan,mit wütender Verzweiflung an,beschließt es, flieht,und nimmt sich selbst das Leben.

Arie (Tenor)Verstockte Sünder!Solche Werke begehet ihr und fühlt es nicht?Ein Herz voll Bosheit nennt ihr Stärkeund das Gewissen ein Gedicht.

Am Ende wacht ihr auf, zu spät:Voll Schrecken stürzet ihr hinunterzum Abgrund, den ihr offen seht.

Rezitativ (Bass)Gefesselt steht nun Jesusim Gerichte des Römers.Lauter wütet das Getümmel des Volks;ein wild’ Geschrei erhebet sich gen Himmel.Und klagt ihn an, er habe das Volk empörtund König sich genannt. Er hört die Klag’und, unbeweget von dieser Schmach,denkt er voll Ernst den Folgender ewigen Versöhnung nach.

Arie (Bass)Donn’re nur ein Wort der Macht,Herr! So muss die Frechheit zagen.

Aber ohn’ ein Wort zu sagen,Lässt die Unschuld sich verklagen,Und ist nur auf mich bedacht.

– Pause –

GESANGSTEXT

Solo (Sopran) Trauert, wehmutsvolle Lieder!Der Sohn des Ew’gen kam herniederund starb, ein Fluch für uns gemacht.

ChorPreiset ihn, erlöste Sünder!Lobsingt dem Überwinder …

Duett (Sopran, Alt)Betet an!Dahingegeben zum Tode,hat er unser Lebenund ew’ge Wonne wiederbracht!

ChorPreiset ihn, erlöste Sünder!Lobsingt dem Überwinder …

Solo (Bass)Singet Dank!Des Todes Banden hat er zerrissen,ist erstanden;ihn hält nicht mehr des Grabes Macht!

ChorPreiset ihn, erlöste Sünder!Lobsingt dem Überwinder …

Das Aufführungsmaterial wird freundlicherweise bereitgestellt durch The Packard Humanities Institute (Carl Philipp Emanuel Bach: The Complete Works)

Du zitterst, zagest,hängst von Gott verlassen,und flehst!Doch Gott ist im Gericht mit dirund hört dein Flehen nicht.

Rezitativ (Tenor)Von Gott verlassen klagst du dich?Geliebter Sohn! Kann dich dein Vater lassen?Nein, mich muss sein heil’ges Auge hassen.Von Sündern wendet Gott sein Angesicht,dich lässt er nicht, dich stürzet meine Schuldin tiefe Mitternacht!Du siehst den Vater nicht, der um dich wacht.Doch bald ist es vollbracht,dann glänzt in deinem Reicheein neuer Tag und Wahrheit, Recht und Licht.

Arie (Bass)Der Menschen Missetat verbirgetdir deines Vaters Angesicht.Doch zittert, die ihr ihn erwürget!er kommt wahrhaftig zum Gericht.

ChorDann strahlet Licht und Majestätvom Throne, der auf Wolken steht;sein Auge flammt, die Frechen beben.

Arie (Bass)Wie froh wird mir der Anblick sein!Er wird mir seine Rechte gebenund sagen: Du bist mein!

Rezitativ (Alt)Nun sammlet sich die grauenvolle Machtdes bängsten Todes und ergreiftunaufgehalten seine Seele.

Choral (Chor) Heiliger Schöpfer, Gott!Heiliger Mittler, Gott!Heiliger, barmherziger Tröster!Du ewiger Gott!Um dieses Todes willenhilf uns in der letzten Not;erbarm dich unser!

Rezitativ (Tenor)Er ruft: Es ist vollbracht!Und stirbt.

Arioso (Sopran)Mein tiefgebeugtes Herz wirft sichauf Golgatha, sein Blut ganz aufzufassen.O, mögt’ ich hier bei seinem Kreuz erblassen!Er starb für mich.

Rezitativ (Bass)Die Allmacht feiert den Tod, die Sonne scheut den Blickund hüllt ihr Angesicht in tiefe Nacht. Die Erde bebt zurück!Ihr Eingeweide zittert,der Felsen tiefe Wurzel wird erschüttert,die steile Höhe kracht und stürzt herab. Dort hebet sich ein Grabund stößet seinen Raub ans Licht. Der Römer staunt, sieht die Natur empört;er betet an, und schwört:»Fürwahr, der Sterbendeist Gottes Sohn gewesen!«

ChorPreiset ihn, erlöste Sünder!Lobsingt dem Überwinder!Gebt Gott, dem Retter, Ruhm und Macht!Er hat sein größtes Werk vollbracht!

GESANGSTEXT

BLÄSERQUINTETT VARIATON 5Auch im Kleinen Saal der Laeiszhalle gibt es manche Rarität zu entdecken – etwa das Bläserquintett Variation 5, das sich aus exzellenten Solisten und Mitgliedern renommierter Sinfonie-orchester zusammensetzt. Etliche Komponisten haben für die reizvolle Kombination aus Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn geschrieben, darunter der große György Ligeti (Foto). Seine herrlich übermütige, von ungarischer Volksmusik inspi-rierte »Musica ricercata« steht im Zentrum des Abends. Zudem erklingt klangsinnliche französische Musik von Ravel, Français und Poulenc, verstärkt vom Pianisten Herbert Schuch.

Mo, 20. Mai 2019 | Laeiszhalle Kleiner Saal

Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen MargedantRedaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler, Janna Berit HeiderLektorat: Reinhard HellingGestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer-Druck.de

Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEISFlötenkonzert Friedrichs des Großen in Sanssouci: Gemälde von Adolph Menzel, 1852 (Alte Nationalgalerie Berlin); Anna Louise Karsch: Anonymes Porträt (Van Ham Kunsauktionen); Zucht- und Spinnhaus Hamburg: Zeichnung von Christoffer Suhr, 1840 (hamburg.de); Benjamin Bayl (Bart Barczyk); Julia Lezhneva (Emil Matveev); Berit Solset (Maria Baaring); Sophie Harmsen (Tatjana Dachsel); Patrick Grahl (Christina Vetesnik); Ludwig Mittelhammer (Daniel Fuchs); Akademie für Alte Musik Berlin (Uwe Arens); Collegium Vocale Gent (Michel Garnier); György Ligeti (H. J. Kropp / Schott Verlag)

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